Skip to main content

Full text of "Veit Arnpeck Saemtliche Chroniken"

See other formats 


QUELLEN  und  ERORTERUNGEN 


ZUR 


BAYERISCHEN  UND  DEUTSCHEN 
GESCHICHTE. 


NEUE  FOLGE,  DRITTER  BAND. 


AUF  VERANLASSUNG  UND  MIT  UNTERSTUTZUNG  SEINER  MAJESTAT 

DES  KONIGS  VON  BAYERN  HERAtTSGEGEBEN  DURCH  DIE  HISTO- 

RISCHE  KOMMISSION  BEI  DER  KdNIGLICH  BAYERISCHEN 

AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


MUNCHEN. 

M.  RIEGER'SCHE  UNIVERS1TATS-BUCHHANDLUNG. 
(G.  HIMMER.) 

1915. 


VEIT  ARNPECK, 

SAMTLICHE  CHRONIKEN. 


HERAUSGEGEBEN 

VON 

GEORG  LEIDINGER. 


AUF  VERANLASSUNG  UNDMITUNTERSTtJTZUNG  SEINER  MAJESTAT 

DES  KONIGS  VON  BAYERN  HERAUSGEGEBEN  DURCH  DIE  HISTO- 

RISCHE  KOMM1SSION  BEI  DER  KONIGLICH  BAYERISCHEN 

AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


MUNCHEN. 

RIE GEK'SCHE  UNIVERSITATS-BUCHHANDLUNG. 
(G.  HIMMER.) 

1915. 


J.  P.  Himmer'Bche  Buchd nicker ei  in  Augsburg. 


Seiner  Exzellenz 

dem  Prasidenten  der  Koniglich  Bayerischen   Akademie 

der  Wi88en8chaften 

HERRN  DR.  KARL  THEODOR  VON  HEIGEL 


gewidmet 
vom  Herausgeber. 


?*:.. 

/7vC 

9<  "^ 

/  -J.* 

«/?* 

/ 

Inhalts-Verzeichnis. 


Seite 
Einleitung : 

I.  Vorbemerkung  des  Herausgebers I 

II.  Arnpecks  Leben VI 

III.  Arnpecks  Werke,  kritisch  untersucht: 

A.  Die  ,,Chronica  Baioariorum" : 

a)  Handschriften  der  Chronik XIII 

b)  Drucke  der  Chronik XXIII 

c)  Abfassungszeit  der  Chronik XXIV 

d)  Quellen  der  Chronik XXVII 

e)  Bedeutung  der  Chronik LXIII 

B.  Die  „Bayerische  Chronik": 

a)  Handschriften  der  Chronik       LXV 

b)  Drucke  der  Chronik LXXVI 

c)  Die  Frage  nach  dem  Verfasser  der  Chronik  LXXVII 

d)  Arnpeck  der  Verfasser  der  Chronik       .    .     .  LXX1X 

e)  Abfassiingszeit  der  Chronik LXXXIX 

f)  Quellen  der  Chronik LXXXXII 

g)  Bedeutung  der  Chronik LXXXXIX 

h)  Die  Fortsetzung  der  Chronik  und  ihr  Verfasser  C 

C.  Das  „Chronicon  austriacum" : 

a)  Handschriften  der  Chronik CI 

b)  Druck  der  Chronik CII 

c)  Abfaasungszeit  der  Chronik CI  1 1 

d)  Quellen  der  Chronik CIV 

e)  Bedeutung  der  Chronik CXV 

D.  Der  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium" : 

a)  Handschrift  der  Chronik       CXVI 

b)  Druck  der  Chronik       CXVIII 

c)  Abfaasungszeit  der  Chronik CXVIII 

d)  Quellen  der  Chronik CXIX 

e)  Bedeutung  der  Chronik CXXIV 

E.  Der  „Libellus    de   fundationibus   monasteriorum 

in  Bavaria" CXXV 

IV.  Arnpecks  Leistung CXXVIII 


Selte 
Texte: 

Chronica  Baioariorum 1 

Bayerische  Chronik 445 

Chronicon  austriacum 707 

Liber  de  gestis  episcoporum  Friflingensium 847 

Glossar 915 

Orts-  und  Personen-Verzeichnis 930 

Bench tigungen  und  Nachtrage        1013 


Einleitung. 


I.  Vorbemerkungen  des  Herausgebers. 

Mit  dem  vorliegenden  Bande  schliesst  die  Reihe  der 
zur  Veroffentlichung  in  der  Neuen  Folge  der  „  Quellen  und 
Erorterungen  zur  bayerischen  und  deutschen  Geschichte" 
bestimmten  sogenannten  bayerischen  Landeschroniken  des 
fiinfzehnten  Jahrliunderts  ab.  Die  wichtigen  lateinischen 
und  deutschen  Chroniken  Bayerns  der  unmittelbaren  Vor- 
ganger  Aventins  in  quellenkritisch  bearbeiteten  Ausgaben 
zuganglich  zu  raachen  und  darait  gewissermassen  die  von 
der  k.  b.  Akademie  der  Wissenschaften  veranstaltete  Aus- 
gabe  der  Samtlichen  Werke  Aventins  zu  erganzen ,  war 
eine  wissenschaftliche  Aufgabe,  deren  Losung  in  die  Wege 
geleitet  zu  haben  das  Verdienst  Karl  Theodors  von  Heigel 
ist.  Ihm  sei  daher  nach  Vollendung  der  Arbeit  der  Dank 
dafur  ausgesprochen.  Nachdem  jetzt  jene  Chroniken  des 
fiinfzehnten  Jahrhunderts  bearbeitet  vorliegen,  lasst  sich 
klar  und  deutlich  erkennen,  welche  noch  vorhandenen  oder 
verlorenen  Quellen  in  ihnen  beniitzt  sind  und  welche  Mit- 
teilungen  wir  den  Verfassern  der  Chroniken  selbst  ver- 
danken.  Nun  ist  es  auch  besser  als  fruher  moglich  zu 
verfolgen,  wie  die  einzelnen  geschichtlichen  Ueberlieferungen 
von  einem  jener  Schriftsteller  zum  andern  gewandert  sind 
und  welche  Wandlungen  sie  bei  jener  Wanderung  durch- 
gemacht  haben. 

Dabei  beschrankte  sich  die  Arbeit  nicht  bloss  auf  die 
Landeschroniken  selbst.  Ebran  von  Wildenberg  und  Ulrich 
Fuetrer  sind  allerdings  jeder  nur  mit  seiner  Chronik  in  der 
Reihe  vertreten.  Bei  den  beiden  anderen  Landeschronisten 
aber,  Andreas  von  Regensburg  und  Veit  Arnpeck,   fugten 

Quellen  u.  ErQrterongrai  N.  F.  III.  I 


—  II   — 

sich,  urn  das  literarische  Bild  vollstandig  zu  machen,  an 
die  von  ihnen  verfassten  bayerischen  Landeschroniken  noch 
die  samtlichen  ubrigen  Werke  an.  Der  Gesamteindruck  der 
bayerischen  Chronistik  des  funfzehnten  Jahrhunderts  diirfte 
dadurch  wesentlich  anschaulicher  als  friiher  geworden  sein. 

Die  Aufgabe,  Veit  Arnpecks  Schriften  neu  herauszu- 
geben,  harrte  seit  langer  Zeit  ihrer  Erledigung.  Schon  bei 
der  „Ankundigung  und  dem  Plan-Entwurf  einer  Saramlung 
der  Quellen  deutscher  Geschichten  des  Mittelalters"  in  den 
„Monunienta  Germaniae  historica"  wurde  unter  den  zu  ver- 
offentlichenden  Hauptquellenschriften  „Viti  Arenpeck  Chroni- 
con  austriacum"  und  dessen  „Chronicon  Boioariae"  auf- 
gezahlt.1  Gleich  darauf  erbot  sich  der  ehemalige  Freisingische 
Hofrat  Franz  Hoheneicher  durch  ein  Schreiben  an  die 
„Gesellschaft  fur  altere  deutsche  Geschichtskunde"  vom 
22.  Dezember  1819  2,  unter  anderen  Geschichtsquellen  auch 
Veit  Arnpeck  zu  bearbeiten.  Wir  erfahren  dabei,  dass 
Hoheneicher  schon  ein  paar  Jahre  vorher  eine  Ausgabe 
von  Arnpecks  „ Chronica  Baioariorum"  hatte  veranstalten 
wollen,  dass  er  aber,  als  ira  Jahre  1814  der  Landshuter 
Universitatsprofessor  Heller  von  Hellersberg  ebenfalls  eine 
Ausgabe  Arnpecks  angekundigt  hatte,  diesera  nicht  bloss 
die  Benutzung  des  damals  in  Hoheneichers  Besitze  befind- 
lichen  Autographs  uberliess,  sondern  ihm  auch  die  von  ihm 
und  dem  Pfarrer  Anton  Nagel  zu  Moosburg  gesammelten 
Varianten  des  Chroniktextes  und  Materialien  zu  einer  Ab- 
handlung  tiber  Arnpeck  ubermittelte.  Hoheneicher  schrankte 
dann  sein  Anerbieten  auf  die  Herausgabe  von  Arnpecks 
„Gesta  episcoporum  Frisingensium"  ein. 

Hellersbergs  geplante  Ausgabe  kam  nicht  zu  stande, 
da  er  schon  1818  gestorben  war. 

Dann  horen  wir,  wie  nicht  lange  darnach,  am  28.  Januar 
1820,  der  k.  Ministerialrat  Johann  Georg  Fessinaier,  Mitglied 
der  Munchener  Akademie  der  Wissenschaften,  wohl  ohne 
Kenntnis  von  Hoheneichers  Anerbieten,  der  „Gesellschaft 
fur   altere   deutsche   Geschichtskundett    gegenuber  ebenfalls 

1  Archiv  d.  Gee.  f.  alt.  deutsche  Gescbichtskunde  I,  46/7.  Wie 
daselbst  S.  63  berichtet  ist,  hatte  am  30.  Marz  1819  Legationsrat  von  Koch- 
Sternfeld  brieflich  der  „Gesellschaft  fur  altere  deutsche  Geschichtskunde1* 
Bhochst  schatzbare  Nach  rich  tea  iiber  eine  Ausgabe  der  Werke  des  Vitus 
Arenpeck  erteilt.* 

2  Daselbst  I,  350,  dazu  fierichtigung  daselbst  III,  29. 


—   Ill   — 

brieflich  seine  Bercitwilligkeit  ausserte,  Arnpecks  „  Chronica 
Baioariorumtt  in  Gemeinschaft  mit  Direktor  von  Schlichtegroll 
„kritisch  zu  revidieren".1  Hoheneicher  erbot  sich  darauf,  die 
Arbeit  und  seine  gesammelten  Materialien  an  Koch-Sternfeld 
oder  Fessmaier  abzutreten.2  Doch  scheint  es  bei  alien  diesen 
Vorschlagen  geblieben  zu  sein.  Zustromender  anderer  Stoft 
drangte  sie  bei  den  „Monunienta  Germaniae  historica"  in 
den  Hintergrund.  Fast  ein  Jahrhundert  ist  seitdem  ver- 
gangen ;  der  vorliegende  Band  versucht,  wenn  auch  nicht 
im  Rahmen  der  „Monumentaa,  so  doch  in  ihrem  Geiste  die 
alten  Plane  zu  verwirklichen. 

Der  Ruf  nach  einer  kritischen  Ausgabe  der  Werke 
Arnpecks  ist  in  der  Zwischenzeit  ofters  ergangen.3 

Seine  Verwirklichuug  wurde  eingeleitet  durch  die  von 
Karl  Theodor  von  Heigel  veranlasste  Stellung  folgender 
Preisaufgabe  seitens  der  philosophischen  Fakultat  der  Uni- 
versitat  Muncben  fur  das  Jahr  1891/2:  „Die  Schriften  des 
bayerischen  Chronisten  Veit  Arnpeck  sollen  einer  kritischen 
Wurdigung  unterzogen  werden.  Insbesondere  ist  zu  unter- 
suchen,  ob  die  deutsche  Bearbeitung  des  „ChroniconBaioariae" 
von  Arnpeck  selbst  herruhrt;  auch  sind  die  Quellen,  aus 
welchen  Arnpeck  geschopft  hat,  in  moglichster  Vollstandig- 
keit  nachzuweisen  und  die  originalen  Nachrichten  auf  ihren 
geschichtlichen  Wert  zu  priifen.  Selbstverstandlich  mussen 
wenigstens  die  leicht  erreichbaren  Handschriften,  naraentlich 
die  auf  der  hiesigen  Hof-  und  Staatsbibliothek  verwahrten 
angeblichen  Autographe  Arnpecks,  in  die  Untersuchung 
hereingezogen  werden." 

Diese  Aufgabe  fand  zwei  Bearbeitungen,  von  denen 
jene  meines  Freundes  Karl  Franz  Joetze,  betitelt:  „Veit 
Aernpekch,  ein  Vorlaufer  Aventins"  im  XXIX.  Bande  der 
„Verhandlungen  des  Historischen  Vereines  fur  Niederbayern" 
1893,  S.  45 — 128  gedruckt  wurde,  wahrend  eine  andere, 
von  mir  herriihrend,  im  gleichen  Jahr  unter  dem  Titel 
„Ueber  die  Schriften  des  bayerischen  Chronisten  Veit  Arn- 
pecka  selbstandig  erschien.4    Was  wir  beide  damals  in  diesen 

1  Daselbst  I,  487/8. 
9  Daselbst  IV,  34. 

*  So  durch  Deutinger  in  sein  en  Beytragen  zur  Geschichte  des 
Erzbisthums  MGnchen  und  Freising  III  (1851),  470,  Pfanneoschmid  in 
den  Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  III  (1863),  88,  Heigel  im 
Morgenblatt  zur  Bayerischen  Zeitung  1865,  Nr.  39,  S.  130,  Eluckhohn 
in  den  Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  VII  (1867),  205. 

•  Verlag  von  C.  Mehrlich.     175  Seiten. 


—    IV    — 

unseren  Doktordissertationen  erforscht  haben,  vollig  un- 
abhangig  von  einander,  tin  den  meisten  Punkten  aber  das 
gleiche  Ergebnis  bringend,  ist  in  der  -vorliegenden  Text- 
ausgabe  verwertet  worden,  ohne  dass  jedoch  weder  auf  die 
eine  noch  auf  die  andere  Veroffentlichung  im  einzelnen  mit 
Zitaten  zuriickgegriffen  wurde.  Meine  damalige  Schrift  er- 
achte  ich  durch  die  vorliegende  Ausgabe  und  insbesondere 
die  Einleitung  als  vollkommen  ersetzt,  so  dass  ich  mich 
fur  die  darin  noch  stcckenden  Unrichtigkeiten  jetzt  als 
nicht  mehr  haftbar  betrachte.  Meinera  Freund  Joetze  aber 
spreche  ich  fiir  alle  Erleichterung  und  Anregung,  die  seine 
Arbeit  mir  fur  die  Herstellung  des  vorliegenden  Bandes 
geboten  hat,  den  herzlichsten  Dank  aus. 

Wenn  ich  am  Anfang  auch  Zweifel  hegte,  ob  Arnpecks 
osterreichische  Chronik,  die  an  Wert  bcsonders  den  beiden 
bayerischen  Chroniken  weit  nachsteht,  dieser  Ausgabe  iiber- 
haupt  einzuverleiben  sei,  so  entschloss  ich  mich  doch  dazu, 
da  die  osterreichische  Chronik  erst  im  Rahmen  der  Gesamt- 
ausgabe  ihre  richtige  Beurteilung  findet.  Und  man  wird 
es  vielleicht  in  Oesterreich  selbst  zu  wurdigen  wissen,  wenn 
gerade  der  Herausgeber  der  bayerischen  Chroniken,  dem 
die  von  Arnpeck  dort  beniitzten  Texte  gelaufig  und  im 
Gedachtnis  sind,  auch  den  Text  der  osterreichischen  Chronik 
bearbeitcte  und  insbesondere  bei  dem  Quellennachweis  auf 
viele  Dinge  aufmerksam  machen  konnte,  die  einem  oster- 
reichischen Bearbeiter  vielleicht  nicht  aufgestossen  waren. 
Dafur  moge  man  ihm  milde  Verzeihung  angedeihen  lassen, 
wenn  er  Manches,  was  wieder  ein  Oesterreicher  besser 
wissen  kann,  nicht  gefunden  hat. 

Der  Schwerpunkt  meiner  vorliegenden  Ausgabe  liegt 
neben  der  Lieferung  moglichst  reiner  Texte  in  der  Fest- 
stellung  der  beniitzten  Quellen.  Und  mein  Bestreben  ging 
dahin,  die  Art  der  Quellenbenutzung  nach  der  Weise  der 
„Monumenta  Germaniae  historical  im  Drucke  moglichst 
augenfallig  in  die  Erscheinung  treten  zu  lassen.  Hiebei  legten 
sich  allerdings  gar  viele  Schwierigkeiten  in  den  Weg,  aber 
schliesslich  war  es,  da  bei  der  Quellenuntersuchung  die 
kompilatorische  Arbeitsweise  Arnpecks  immer  mehr  zu  Tage 
kam,  doch  moglich,  alle  wortlich  aus  andern  Quellen  ent- 
lehnten  Stellen  in  Petit  zu  drucken  (wobei  die  durch  Arn- 
peck vorgenommenen  Aenderungen  gesperrt  gesetzt  wurde n), 
die  nicht  nachgewiesenen  in  Garmond. 


_    V    - 

Das  gilt  fiir  alle  Chroniken,  ausgenommen  die  deutsche, 
wo  nur  die  aus  deutschen  Quellen  wortlich  entlehnten  Texte 
entsprechend  in  Petit  gesetzt  sind,  wahrend  in  Garraond 
die  mit  Arnpecks  lateinischer  Chronik  iibereinstimmenden 
Teile  gegeben  wurden,  die  Aenderungen,  Zusiitze  und  die 
Fortsetzung  dazu  gesperrt. 


II.  Arnpeeks  Leben. 

Ueber  den  Lebensgang  Veit  Arnpeeks1  wissen  wir 
nicht  sehr  viel.  Wir  sind  hauptsachlich  auf  die  diirftigen 
Nachrichten  angewiesen,  welche  er  selbst  in  seinen  Werken 
an  zerstreuten  Stellen  gegeben  hat.  Schon  Aventinus  wusste 
iiber  Arnpeeks  Lebensumstande  nichts  anderes  mitzuteilen, 
als  was  letzterer  selbst  in  seinen  Schriften  ausgesprochen 
hat.  Nur  wenige  Notizen  sind  im  Laufe  der  spateren  Zeit 
bis  auf  den  heutigen  Tag  bekannt  geworden,  welche  geeignet 
sind,  die  Lebensgeschichte  unseres  Chronisten  erganzen  zu 
helfen. 

Wann  und  wo  er  geboren  ist,  lasst  sich  nicht  genau 
feststellen.  Allen  Umstanden  nach  darf  man  annehmen,  dass 
seine  Geburt  ungefahr  in  die  zweite  Halfte  der  dreissiger 
Jahre  des  15.  Jahrhunderts  fallt.  In  seiner  friihen  Jugend 
verweilte  er  zu  Freising.  Er  erzahlt  an  einer  Stelle 2,  dass 
er  den  Magister  Johannes  Fager3  kannte,  als  dieser  Chor- 
herr  zu  St.  Andre  in  Freising  war.  Das  war  urn  1450.4 
An  einer  anderen  Stelle5    spricht  er  davon,    dass  er  oft  im 

1  Ich  habe  die  Namensform  ..Arnpeck"  beibehalten,  weil  ioh  der 
Ansicht  bin,  dass  ,Aernpeck*  nicht  der  bayerischen  Aussprache  ent- 
spricht.  Das  tibergeschriebene  e  fiber  A  und  die  Schreibung^  A  soil 
nur  die  Lange  des  A  betonen,  wie  Arnpeck  denn  auch  z.  B.  Ampfing, 
Andach8.  Atel  geschrieben  und  doch  wohl  Ampfing,  Andachs,  Attel  usw. 
gesprochen  hat.  Ein  Urban  Arnpeck,  wie  einst  Veit  Arnpeck  Pfarrer 
zu  St.  Andre  in  Freising,  vielleicht  ein  Neffe  (kaum,  wie  man  ver- 
mutet  hat,  ein  B ruder)  des  Letzteren,  erscheint  urkundlich  in  den 
Jahren  1521—1533;  vg].  Prechtl,  Das  Kanonikatstift  St.  Andre  auf 
dem  Domberge  zu  Freising,  S.  52  und  112. 

2  Unten  S.  266,  23. 

3  Ein  T Johannes  Fager  de  Monaco14  hat  1446  zu  Padua  eine 
jetzt  in  der  K.  Universitatsbibliothek  zu  Tubingen  befindliche  kanonistische 
Handschrift  geschrieben  (vgl.  Serapeum  IV,  190;;  vielleicht  ist  er  mit 
dem  Obigen  identisch. 

4  Vgl.  S.  266,  Anm.  8. 
6  S.  893,  19  ff. 


-     VII    — 

Dome  zu  Freising  das  silberne  Bildnis  des  Herzogs  Ludwig 
des  Bartigen  sah,  wenn  es  bei  festlichen  Gottesdiensten 
mit  dem  ganzen  Heiltum  auf  dem  Altare  stand.  Dieses 
Bildnis  l  hatte  der  rauflustige  Ingolstadter  Herzog  zur  Siihne 
eines  ungerechtfertigten,  allerdings  misslungenen  Ueberfalls 
auf  Freising  stiften  miissen.  Ira  Jahre  1450  liess  der  Frei- 
singer  Domherr  und  Kustos  der  Domkirche  Wigulaus  Ror- 
beck  das  Silberbild  des  inzwischen  verstorbenen  Herzogs 
einschmelzen,  wohl  weil  man  es  als  zu  profanen  Altarschmuck 
erachtete,  und  daraus  unter  Hinzugabe  anderen  Silbers  eine 
(heute  nicht  mehr  vorhandene)  Buste  des  hi.  Sigismund 
anfertigen.  Auch  aus  dieser  Erzahlung  ergibt  sich,  dass 
Arnpeck  1450  und  vorher  in  Freising  lebte.2 

Ich  mochte  auch  glauben,  dass  er  iiberhaupt  zu  Freising 
geboren  ist,  wohin  diese  Erinnerungen  aus  friiher  Jugend- 
zeit  weisen.  Zwar  bezeichnete  Aventinus  unsern  Arnpeck 
als  „Landesuta  oriundusa  8,  eine  Angabe,  die  iiberall  Ein- 
gang  fand ;  und  von  Spateren  ist  bisher,  gewohnlich  ohne 
dass  ein  Beleg  angegeben  wurde,  Landshut  als  Arnpecks 
Vaterstadt  genannt  worden,  zuletzt,  indem  Arnpecks  besondere 
Vorliebe  fur  diese  Stadt  betont  wurde.  Aber  die  Vorliebe  fiir 
Freising  ist  nicht  nur  ebensogross,  sondern  tritt  noch  weit 
starker  hervor,  was  allein  schon  die  Abfassung  der  Geschichte 
der  Freisinger  Bischofe  durch  Arnpeck  dartut,  und  auf 
Aventins  Angabe  mochte  ich  in  diesem  Falle  kein  Gewicht 
legen.  Jugenderinnerungen,  die  so  bestimmt  wie  jene  Frei- 
singer einen  Aufenthalt  des  Knaben  Arnpeck  zu  Landshut 
beweisen  wiirden,  werden  nicht  mitgeteilt.4 

Als  ziemlich  beweiskraftig  fur  die  Annahme,  dass  Arn- 
peck zu  Freising  geboren  war,  mochte  ich  den  Umstand 
erachten,  dass  unser  Chronist  in  den  alsbald  zu  erwahnenden 
Matrikelbiichern  der  Universitat  Wien  dreimal  mit  dem  Bei- 

1  Aus  dem  Ausdruck  „ymaginem  secundum  personam  suara  for- 
matam"  ist  nicht  zu  erkennen,  ob  es  sich  urn  ein  Belief  oder  eine  Buste 
oder  ein  ganzes  Standbild  handelte;  auf  letztere  Form  scheint  der 
folgende  Ausdruck  „stetitu  zu  deuten. 

*  Auch  die  Angabe,  dass  er  den  1495  verstorbenen  Bischof  von 
Freising  Sixtus  von  Tannberg  in  dessen  Jugend  als  gutbeanlagten  Knaben 
selbst  gekannt  habe  (unten  S.  901, 10),  weist  wohl  in  die  namliche  Zeit 
und  Gegend.  Sixtus  von  Tannberg  wurde  1442  als  Exspektant  in 
Freising  angenommen  und  1456  aufgeschworen ;  Schlecht,  Monumentale 
Inschriften  im  Freisinger  Dome  II,  37. 

3  Samtliche  Werke  11,1. 

4  Die  selbstandige  Erzahlung  vom  Landshuter  Aufstand  1410 
(S.  360, 8  ff.)  kann  in  keiner  Weise  hiefur  in  Betracht  kommen. 


—    VIII    - 

satz  „de  Freising"  bezw.  „de  Freysinga"  verzeichnet  1st.1 
Von  seinen  Eltera  wissen  wir  nictats.2 

Im  Jahre  1453  finden  wir  Arnpeck  zu  Amberg,  wo 
er  die  Schule  besuchte.  Er  erzahlt  uns3,  wie  er  als  „scolaris" 
am  Palmsonntag  dieses  Jahres  in  der  Amberger  St.  Martins- 
kirche  den  Regensburger  Domherrn  Johannes  Fager  wieder- 
sah,  den  er  friiher  schon  kennen  gelernt  hatte,  als  jener 
noch  Chorherr  zu  St.  Andre  in  Freising  war.  Daraals  er- 
lebte  Arnpeck  als  Schuler  den  eigenartigen  Burgeraufruhr 
zu  Amberg,  tiber  den  er  uns  als  Augenzeuge  wertvolle  Mit- 
teilungen  macht.4  Die  Schule,  welche  Arnpeck  zu  Amberg 
besuchte,  ist  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  die  stadtische 
Lateinschule  zu  St.  Martin  gewesen.6 

Nach  dem  Schulunterrichte  zu  Amberg  betrieb  Veit 
Arnpeck  hohere  Studien  auf  der  Universitat  zu  Wien.  Bayern 
erhielt  ja  seine  Landesuniversitat  zu  Ingolstadt  bekanntlich 
erst  einige  Zeit  spater  (die  „Hohe  Schule*4  dort  wurde  1472 
eroffnet).  Seitdem  durch  Herzog  Rudolf  IV.  von  Oesterreich 
im  Jahre  1365  die  Wiener  Universitat  gegrtindet  worden 
war,  waren  zahlreiche  Bayern  dorthin  gezogen,  um  sich 
von  dort  ihre  hohere  Ausbildung  zu  holen.  Dass  darunter 
auch  viele  Angehorige  der  Diozese  Freising  waren,  stand 
wohl  zeitweise  im  Zusammenhang  mit  der  Tatigkeit  des 
Freisinger  Bischofs  Berthold  von  Waching6,  welcher  der 
erste  in  Wien  promovierte  Magister  gewesen  war7  und  dann 
als  Kanzler  des  Herzogs  Albrecht  III.  von  Oesterreich  sich 
hervorragende  Verdienste  um  das  Gedeihen  der  Wiener 
Universitat  erworben  hatte. 

Von  1454 — 1457  hat  Arnpeck  zu  Wien  studiert. 

1  Wenn  Arnpeck  S.  166,  13  den  Ausdruck  „nostre  Frisingensis 
civitatis"  gebraucht.  so  hat  man  zu  berucksichtigen,  dass  hier  Worte 
Ottos  von  Freising  verwendet  sind. 

2  Ob  die  Stellen  „Sed  ego  a  genitore  meo  audivi  .  .  .tt  8.  307,26 
und  „ Audivi  eciam  a  progenitoribua  raeis  .  .  .a  S.  311,  12  Arnpecks 
Eigentum  sind  oder  wortlich  aus  einer  seiner  Quellen  stammen,  ist 
zweifelhaft. 

8  S.  266, 22  ff. 

*  S.  264, 13  ff.  und  539,  1  ft. 

6  Schon  1385  wird  zu  Amberg  ein  Schulmeister  mit  24  Schfilern 
erwahnt;  vgl.  Julius  Denk,  Zwei  ehemaligeLehr-  und  Erziehungsanstalten 
Ambergs  (1904\  S.10.  Denk  kannte  Arnpecks  Angabe,  dass  er  zu  Amberg 
„scolaris*  gewesen  sei,  nicht;  sie  hatte  ihm  einen  wichtigen  A n halts- 
pun  kt  fi'ir  die  Geschichte  der  Schule  im  15.  Jahrhundert    geben  kdnnen. 

6  Vgl.  unten  den  Abschnitt  iiber  ihn  in  Arnpecks  Geschichte  der 
Bisch5fe  von  Freising  S.  892, 10  ff. 

7  Cnten  S.  892,  14,  dazu  Schraufs  Abhandlung  fiber  die  Wiener 
Universitat  in:  Geschichte  der  Stadt  Wien  II,  11,973. 


—    IX    — 

In  den  Jataren  1454  und  1455  verzeichnet  ihn  die 
Matrikel  der  die  Bayern  mit  umfassenden  rheinischen  Nation 
an  der  Wiener  Universitat  *.  Seine  Erzahlung  von  dem 
Einzug  des  zu  Ende  des  Jahres  1455  aus  Ungarn  zuruck- 
kehrenden  Konigs  Ladislaus  zu  Wien  macht  den  Eindruck 
des  Selbsterlebten.  Vielleicht  zog  er  in  der  Prozession  der 
Studenten,  von  der  er  berichtet,  mit.2 

Im  Juni  1456  beobachtete  er  zu  Wien  „ibidem  tunc  studio 
anhelans",  den  Kometen,  der  langer  als  einen  Monat  dort 
sichtbar  war.3  In  jenem  Sommer  sah  er  daselbst  wohl  die 
Vorbereitungen  zu  dem  Kreuzzug  gegen  die  Tlirken  und 
horte  wahrscheinlich  die  von  schwarmerischer  Begeisterung 
erfullten  Reden  des  Johann  von  Capistrano,  welche  besonders 
auf  die  Studenten  machtigen  Einfluss  ubten.  Arnpeck  war 
Augenzeuge,  als  im  Herbste  jenes  Jahres  Konig  Ladislaus 
zu  Schiff  aus  Ungarn  zurttckkehrte  und  an  der  Donaulande 
beim  roten  Turm  den  Wiener  Boden  betrat.4  Und  er  befand 
sich  unter  den  Zuschauern  eines  Am  Hof  bei  den  Karmelitern 
zu  Wien  1456  abgehaltenen  Turniers,  bei  welchem  Herzog 
Sigmund  von  Tirol 5  und  der  junge  Ladislaus  Hunyady  im 
Gestech  gegeneinander  rannten  und  Herzog  Sigmund  fiel.6 

Als  Konig  Ladislaus  zu  Pfingsten 7  des  Jahres  1457 
abermals  aus  Ungarn  nach  Wien  zuruckkehrte,  sah  auch 
Arnpeck  wieder  dem  Einzuge  zu.8  Unterdessen  hatte  der 
Freisinger  Student  am  3.  Mai  1457  den  Bang  eines  Bacca- 
laureus  der  Wiener  Universitat  erworben.1'  Ob  Arnpeck 
zur  Zeit  des  plotzlichen  Todes  des  jungen  Konigs  Ladislaus 
(23.  November  1457)  noch  zu  Wien  weilte,  ist  unbestimmt.10 

:  1454:  m Vitus  Arnpeck  de  Freising  4  gr.*  und  1455:  „ Vitus 
Erenpeck  de  Freysinga".  Vgl.  Lampel  im  Monatsblatt  des  Altertums- 
Vereines  zu  Wien  VIJ  (1904),  74. 

*  Unten  8.  810, 19  ff. 
3  Daselbst  Z.  27  ff. 

*  8.  814, 10. 

6  Nicht  Erzherzog  Albrecht  VI..  der  Bruder  Kaiser  Friedrichs,  wie 
im    Monatsblatt  des  Altertums-Vereines  zu  Wien  VII,  75  angegeben  ist. 

*  Unten  8.832,7ff. 

7  Weiss,  Geschichte  der  Stadt  Wien  I*,  238;  Vancsa  in  Geschichte 
der'Stadt  Wien  II,  II,  538.    Pfingsten  fiel  damals  auf  den  5.  Juni. 

8  Unten  S.  816,  7f. 

9  Die  Akten  der  Artistenlakultat  berichten  daruber :  ,,1457  in  die 
Invencionis  8.  Crucis  presentatus  et  admissus  .  .  .  Vitus  Arenpeck 
de  Freysinga0.  Er  geh5rte  zu  denen,  die  „pro  habitu  et  florenou  dis- 
pensiert  wurden.    Lampel  a.  a.  O.  S.  75. 

10  Der  Ausdruck  „Medici  in  Austriam  reversi  palam  dixere"  (unten 
8.  817,  34  f.)  mochte  darauf  schliessen  lassen,  doch  entstammt  er  w5rt- 
lich  Enea  Silvioe  bdhmischer  Geschichte. 


—    X    — 

Nach  Vollendung  seiner  Studien  verliess  Arnpeck  wahr- 
scheinlich  Wien  und  kehrte  nach  Bayern  zuruck,  wo  er  in 
den  geistlichen  Stand  trat.  Mehrere  Jahre  horen  wir  nichts 
von  ihm.  Dann  findet  sich  eine  Nachricht,  dass  er  urn  das 
Jahr  1465  Kaplan  an  der  St.  Georgskirche  zu  Amberg  ge- 
wesen  ist.1 

Im  Jahre  1468  treffen  wir  ihn  als  Kooperator  der 
Pfarrkirche  zu  St.  Martin  in  Landshut.  Damals  wurde  gegen 
die  Husiten  das  Kreuz  gepredigt.  Der  Bischof  Lorenz  Eo- 
varella  von  Ferrara  wurde  von  Papst  Paul  II.  als  Legat 
durch  ganz  Deutschland  geschickt.  Kreuzzugsprediger  zogen 
vor  ihm  her,  und  einer  davon.  ein  Minorit  Bonaventura, 
predigte  auch  zu  Landshut  und  stellte  Beichtiger  auf,  die 
dann  spater  durch  den  nachkoramenden  Legaten  bestatigt 
wurden.    Ein  solcher  Beichtiger  war  auch  Veit    Arnpeck.2 

Wieder  horen  wir  lange  Zeit  nichts  liber  seine  ausseren 
Lebensumstande,  bis  er  in  einer  Urkunde  der  Priesterbruder- 
schaft  bei  hi.  Geist  zu  Landshut  vom  27.  September  1487 
als  Friihmesser  und  Benefiziat  am  Altar  St.  Johanns  des 
Taufers  der  Pfarrkirche  zu  St.  Martin  in  Landshut  genannt 
wird.8  Als  solcher  wird  er  noch  an  zwei  anderen  Stellen 
bezeichnet. 

Erstlich  in  dem  Cod.  lat.  7839  der  k.  Hof-  und  Staats- 
bibliothek  Mtinchen.  Diese  Handschrift  enthalt  die  Chronik 
des  Bischofs  Otto  von  Freising.4  Der  Kodex,  in  der  zweiten 
Halfte  des  15.  Jahrhunderts  von  dem  „bedellus  iuratus" 
(vereidigten  Gerichtsdiener?)  Heinrich  Mair  fur  den  Dr.  iur. 
Heinrich  Baruther  geschrieben,  war  nach  dessen  Tode  durch 
Erbschaft  an  dessen  Neffen  Heinrich  Baruther5,  Chorherrn 
zu  St.  Andre  in  Freising,  gelangt,  der  die  Handschrift 
an  den  Magister  Peter  Kalbsor6,  ebenfalls  Chorherrn  an 
dem  genannten  Stifte,  verkaufte.  Von  letzterem  kaufte  sie 
dann  im  Jahre  1491  Veit  Afnpeck,  schenkte  sie  aber  noch 
in  dem  gleichen  Jahre  „zu  seinem  Gedachtnis"  dem  Kloster 
Indersdorf.     Diese   Geschicke   der   Handschrift    entnehmen 

1  Bldssner,  Geschichte  der  Georgskirche  (Malteserkirche)  in  Am- 
berg ;  Verhandlungen  des  histor.  Vereins  v.  Oberpfalz  u.  Regensburg  L,  277. 

*  Unten  S.  416,  37  ff. 

8  Vgl.  Deutinger  III,  469. 

4  Unvollstandig.  Die  letzten  Blotter  sind  schon  friiher  verloren 
gegangen.  Vgl.  die  Editio  altera  der  Chronik  von  Hofmeister  (1912), 
S.  XL VII. 

6  Ueber  die  beiden  Heinrich  Baruther  vgl.  Schlecht.  Monumentale 
Inschriften  im  Freisinger  Dome  111,34. 

•  Vgl.  fiber  ihn  Schlecht  a.  a.  O.  111,27. 


—    XI    - 

wir  aus  vier  eigenhandigen  Notizen,  die  Veit  Arnpeck  in 
sie  eingetragen  hat l  und  in  denen  er  sich  einmal  als  Pfarrer 
der  Kollegiatkirche  zu  St.  Andre  auf  dem  Berge  zu  Freising, 
ein  andermal  als  Fruhmesser  des  Altars  St.  Johanns  des 
T&ufers  in  der  Ffarrkircfae  zu  St  Martin  zu  Landshut  be- 
zeichnet.  Ob  er  die  Stelle  als  Pfarrer  zu  St.  Andre  in 
Freising  langere  Zeit  neben  seiner  Landshuter  Pfrunde 
innegehabt  hat,  lasst  sich  nicht  feststellen.  Die  Pfarrei 
St.  Andre  war  sehr  klein  und  umfasste  nur  eine  geringe 
Seelenzahl.2 

In  einer  Urkunde  vom  12.  Juli  1492 3  erscheint  Arnpeck 
wieder  als  Fruhmesser  zu  St.  Johanns  Altar  in  der  Pfarr- 
kirche  St.  Martin  zu  Landshut  „und  jetzo  Pfarrgesell  zue 
Sand  Jobst  daselbs*. 

Wir  dtirfen  also  wohl  annehmen,  dass  Arnpeck  von 
der  zweiten  Halfte  der  sechziger  Jahre  an  bis  zu  seinem 
Tode  hauptsachlich  an  der  St.  Martinskirche  zu  Landshut 
tatig  war,  dass  er  daneben  aber  auch  zeitweise  andere 
Pfrunden,  wie  die  zu  St.  Andre  in  Freising  und  die  zu 
St.  Jobst  in  Landshut,  innehatte.4  Diese  Mehrzahl  von  Pfrunden 
in  einer  Hand  hat  durchaus  nichts  Auffalliges  an  sich. 
Arnpeck  scheint  sich  ubrigens  dementsprechend  bald  zu 
Landshut  und  bald  zu  Freising  aufgehalten  zu  haben. 

1  Bl.  67*  am  oberen  Rand:  „Hunc  librum  scripsit  Heinricus  Mair 
bedell  us  iuratus  spectabili  et  egregio  utriusque  iuris  doctori  Hainrico 
Baruther.  Post  cuius  obi  turn  iure  hereditario  ad  manus  Hainrici  Baruther 
canon ici  3.  Andree,  nepotis  sui,  pervenit.  Qui  dictum  librum  vendidit 
confratri  suo  Petro  Kalbsor  arcium  liberalium  magistro,  canon ico  pre- 
fate   ecclesie    collegiate."      Dann   auf  Bl.  69r  am   obern   Rand :    „Vitup 

Arnpeckch  pro  tempore  plebanus  ecclesie  collegiate  S.  Andree  montis 
Frisingensis  hunc  librum  a  venerabili  viro  magistro  Kalbsor  canonico 
dicte    ecclesie  parata  pecunia  comparavit  Anno  etc.  XCprimo."     Weiter 

auf  Bl.  70r  am  oberen  Rand :  „Hunc  librum  Vitus  Arnpekch  primis- 
sarius  altaris  S.  Johannis  baptiste  siti  in  ecclesia  parrochiali  8.  Martini, 
in  Landshuet  Frisingensis  diocesis  per  donacionem  inter  vivos  pro  sui 
memoria  donavit  monasterio  B.  Virginia  canonicorum  regularium  in 
Undenstorf    anno   domini    1491. "    Und   schliesslich  Bl.  107°  am  oberen 

e 

Rand :  „£go  Vitus  Arnpekch  presbyter  do  hunc  librum  monasterio  in 
Undenstorf  1491." 

*  Prechtl,  Das  Kanonikatstift  St.  Andre  auf  dem  Dom berge  zu 
Freising,  S.  9  und  108. 

8  Verhandlungen  des  histor.  Vereins  f.  Niederbayern  III,  III,  52 
Arnpeck  verpachtet  darin  eine  zu  seinem  Frflhraess-Benefizium  gehorige 
Schwaige  nach  Leibdingsrecht  auf  Lebenszeit. 

4  Die  Bezeicbnung  „capellanus  minimus  vestre  reverendissime 
paternitatis<4  in  der  Unterschrift  zur  Vorrede  der  lateinischen  Chronik 
unten  S.  6, 11  ist  nicht  als  Titel,  sondern  als  eine  auch  anders wo  vor- 
kommende  Unterwurfigkeitsformel  aufzufassen. 


—    XII    — 

Am  1.  Januar  1495  widmete  er  von  Landshut  aus 
seine  lateinische  bayerische  Chronik  dem  Bischof  Sixtus 
von  Freising. 

Die  letzte  Nachricht,  die  wir  tiber  Arnpeck  haben, 
gibt  er  uns  am  Ende  der  Freisinger  Bischofsgeschichte.1 
Er  spricht  dort  von  seiner  Teilnahme  an  den  Leichenfeier- 
lichkeiten  des  Abtes  Wolfgang  von  Weichs  zu  Weihen- 
stephan,  welche  in  diesem  Kloster  am  22.  September  1495 
stattfanden.  Das  ist  zugleich  die  spateste  Zeitangabe,  die 
in  seinen  Werken  vorkommt. 

Wann  Arnpeck  gestorben  ist,  dariiber  fehlt  uns  jede 
Kunde.  Allem  Anschein  nach  hat  ihn  die  grosse  Pest  des 
Jahres  1495  hinweggerafft.  Sein  Todestag  wird  in  das 
Ende  jenes  Jahres  gefallen  sein.2  Ob  er  zu  Freising,  wo 
wir  ihn  zuletzt  trafen,  oder  zu  Landshut8  gestorben  ist, 
wissen  wir  nicht.  Kein  Nekrologium  verzeichnet  sein  Rin- 
scheiden. 

Was  er  als  Geistlicher  geleistet  hat,  dariiber  fehlt 
uns  jede  Nachricht.  In  stiller  und  fleissiger  Arbeit  aber 
hat  er  daneben  die  Chroniken  verfasst,  die  der  vorliegende 
Band  darbietet  und  fur  die  ihm  die  Nachwelt  stets  dankbar 
sein  wird. 

An  einer  im  Jahre  1861  aufgestellten  Steinsaule  unter 
den  Alleeb&umen  vor  dem  Eingang  in  den  Domhof  zu  Frei- 
sing halt  eine  Inschrift  das  Andenken  an  den  trefflichen 
Mann  lebendig. 

1  Unten  S.  914, 10. 

*  Wenn  in  der  Geschichte  der  Stadt  Wien  1, 175  zu  lesen  stent, 
class  Arnpeck  bis  circa  1505  gelebt  habe,  und  bei  Kempfler  im  Ober- 
bayerischen  Archiv  LII,  221,  dass  er  urn  1505  gestorben  sei,  so  beruhen 
diese  Angaben  auf  Irrtum. 

3  Wie  schlimm  die  Pest  dort  im  Jahre  1495  hauste,  berichtet 
der  Stadtachreiber  Vetter  in  der  Landshuter  Ratschronik  (hsg.  von  Heigel 
in  den  Chroniken  der  deutschen  Stadte  XV,  337):  „Item  des  Jars  ist 
ain  grosser  Sterb  gewest  und  am  maisten  Margretha  (15.  Jali)  die  Zeit 
hinumb  bifi  auf  Lucie  (13.  Dezember)  und  darnach  und  zu  LandUhuet 
ob  3000  Menschen  gestorben  im  Burgkfriedt." 


III.  Arnpeeks  Werke. 

In  dem  folgenden  Teile  berichte  ich  uber  die  Hand- 
schriften  und  Drucke  der  einzelnen  Werke  Arnpeeks,  ver- 
suche  die  Abfassungszeit  festzustellen,  gebe  eine  Uebersicht 
uber  die  Quellen  und  fiige  einen  kurzen  Abriss  uber  die 
Bedeutung  jedes  einzelnen  Werkes  bei. 

A.  Die  „Ohronica  Baioariorum". 

a)  Handschriften  der  Chronik.. 

Die  von  Arnpeck  selbst  so  betitelte  „ Chronica  Baioari- 
orum*41 ist  uns  in  dem  vom  Verfasser  eigenhandig  geschriebenen 
Original  erhalten  geblieben,  in  cod.  lat.  2230  (frtther  Cod. 
bav.  1230)  der  k.  Hof-  und  Staatsbibliothek  Miinchen,  worin 
sich  zugleich  das  auch  von  Arnpeck  selbst  niedergeschriebene 
„Chronicon  austriacura44  findet.  Dass  die  Schriftzuge  wirk- 
lich  Arnpeeks  eigene  sind,  beweist  unzweifelhaft  ein  Ver- 
gleich  mit  den  Zugen  des  oben  S.  XI,  Anm.  1  erwahnten 
Eintrags  inClm.  7839,  wo  Arnpeck  von  sich  selbst  unmittelbar 
schrieb:  „Ego  V.  A/  usw.  Arnpeeks  Handschrift  ist  eine 
sehr  charakteristische,  die  man  von  anderen  mit  Sicherheit 
unterscheiden  kann.  Man  vergleiche  die  Wiedergabe  einer 
Seite  seiner  Schrift,  die  in  Chrousts  Monumenta  palaeo- 
graphica,  Band  II,  Lieferung  X,  Tafel  9  erschienen  ist  und 
von  mir  dort  erlautert  wurde.  In  friiheren  Jahren  gleich- 
massiger,  wird  Arnpeeks  Schrift  mit  seinem  zunehmenden 
Alter  immer  ungelenker  und  zitteriger. 

Clm.  2230  ist  ein  dicker  Quartband  von  490  Papier- 
blattern.  Die  „  Chronica  Baioariorum44  ist  mit  einer  alteren, 
anscheinend  aus  dem  16.  Jahrhundert  stammenden  Blatter- 
bezeichnung  versehen,  welche  von  1 — 361  lauft.  Das  „Chro- 
nicon  austriacum44    ist  von  einer  andern  etwas  jungeren,  aber 

1  VgL  onten  S.  3, 1 ;  18, 1 ;  41,22.  S.  6,  31  ist  von  den  „Chronica 
Bavarorum  seu  et  Noricorum"  die  Rede,  doch  nicht  so  titelmassig  wie 
an  den  eben  genannten  drei  Stellen. 


—     XIV    — 

auch  noch  dem  16.  Jahrhundert  angehorigen  Hand  eben- 
falls  mit  Blatterzahlung  von  1 — 129  ausgestattet  worden. 
Wahrend  die  bayerische  Chronik  von  Arnpeck  mit  eigener 
Hand  sehr  reich  rubriziert  worden  ist,  entbehrt  die  oster- 
reichische  Chronik  der  Rubrizierung,  jedoch  sind  die  Raumc 
fiir  die  rot  einzuschreibenden  Anfangsbuchstaben  freigelassen. 
Arnpeck  scheint  also  nicht  mehr  dazugekommen  zu  sein, 
die  Rubrizierung  auszufuhren. 

Der  Einband  der  ganzen  Handschrift  ist  erst  erfolgt, 
nachdem  beide  Chroniken  die  Form  hatten,  in  welcher  sie 
noch  heute  vorliegen,  wobei  auffallt,  dass  bei  der  ^Chronica 
Baioariorum"  einzelne  Zettel  mit  friiher  oder  spater  ge- 
machten  Notizen  zwischen  die  Blatter  der  fortlaufenden 
Darstellung  eingebunden  sind.  Starke  Holzdeckel,  vom 
Riicken  aus  bis  zur  Halfte  ihrer  Flachen  durch  weissgelbes 
mit  Ornamentpressungen  versehenes  Leder  gehalten,  bilden 
den  Einband,  der  einst  noch  durch  zwei  heute  fehlende 
Schliessen  geschmiickt  war. 

Bei  genauer  Untersuchung  des  Aeusseren  der  Hand- 
schrift der  „ Chronica  Baioariorum"  habe  ich  die  Beobachtung 
gemacht,  dass  nach  durchgefiihrter  Rubrizierung  des  ganzen 
Textes  das  Manuskript  starke  Veranderungen  seitens  des 
Verfassers  erfuhr.  Arnpeck  hatte  die  Rubrizierung  so  ge- 
macht, dass  er  ausser  den  roten  Ueberschriften,  den  roten 
Hauptanfangsbuchstaben  und  den  zahlreich  rot  gestrichelten 
sonstigen  Buchstaben  bei  je  zwei  aufgeschlagenen  Seiten 
auch  Buchzahl  und  Kapitelzahl  rot  einschrieb  und  zwar  die 
Eapitelzahl  in  arabischen  Zahlen  je  in  die  obere  aussere 
Ecke,  die  Buchbezeichnung  aber  mit  „Ltt  (—  Liber)  auf  die 
Mitte  des  linken,  mit  den  romischen  Ziffern  „Ia  bis  „Va 
auf  die  Mitte  des  rechten  oberen  Seitenrandes.  In  dieser 
Form  war  die  Chronik  also  zu  einem  bestimmten  Zeitpunkt 
ausserlich  fertig.  Darnach  aber  hat  er  die  erwahnten  Ver- 
anderungen vorgenommen,  die  ich  —  abgesehen  von  den 
beim  Texte  gemachten  Angaben  iiber  Randnotizen  und  ein- 
geheftete_Zettel  —  hier  anfiihren  will,  da  sie  fiir  den  einen 
oder  anderen  Forschungszweck  von  Bedeutung  sein  konnten. 
Hauptsachlich  erklaren  sich  dadurch  Widerspriiche,  insoferne 
namlich  in  den  Texten  der  Aenderungen  Ausziige  aus  andern 
neuen  Quellen  gebracht  wurden,  die  mit  dem,  was  Arnpeck 
vorher  geschrieben  hatte,  ofter  nicht  mehr  iibereinstimmen, 
ohne  dass  jedoch  ein  Ausgleich  vorgenommen  worden  ware. 
Von  einer  typographischen  Kennzeichnung  unten  im  Druck 


—    XV     — 

der  Texte  konnte  dagegen  abgesehen  werden,  da  ja  das 
Endergebnis  jener  Aenderungen  im  AVillen  Arnpecks  lag 
und  die  Chronik  in  der  von  ihm  zuletzt  gewollten  Fonn 
wiederzugeben  war. 

1.  Nach  F.  21  wurden  drei  Blatter  des  urspriinglichen 
Textes  herausgeschnitten,  welche  mit  den  jetzigen  F.  7,  8 
und  9  zusammenhingen.  Auf  F.  7  geht  das  Inhaltsverzeichnis 
weiter,  aber  wir  bemerken,  dass  andere  Kapitel  als  jetzt 
vorhanden  gewesen  sind.2  Dem  alten  35.  Kapitel  des 
II.  Buches  entspricht  das  jetzige  31.,  dem  alten  36.  und 
37.  das  jetzige  33.,  dem  alten  38.  die  jetzigen  Kapitel  34, 
35  und  36,  dem  alten  39.  das  jetzige  38.  Die  alten  Inhalts- 
angaben  sind  ausgestrichen  und  an  ihre  Stelle  wie  an  die 
der  drei  herausgeschnittenen  Blatter  sind  die  jetzigen  F.  3, 
4,  5  und  6  neu  eingefugt  worden,  welche  den  Schluss  der 
AVidmung  an  Bischof  Sixtus,  die  Vorrede  und  das  Inhalts- 
verzeichnis der  ersten  zwei  Biicher  enthalten.  Sie  sind 
wie  alle  jene  spateren  Aenderungen  weit  unsorgfaltiger 
rubriziert  wie  die  Blatter  der  ersten  Rubrizierung.  Aus 
urspriinglich  drei  Blattern  sind  vier  geworden,  und  aus 
diesem  Umstand  wie  aus  den  erwahnten  Resten  der  alten 
Inhaltsangabe  kann  man  schliessen,  dass  der  urspriingliche 
Text  bedeutende  Veranderungen  erlitten  haben  muss,  was 
sich  denn  auch  aus  den  unter  2.  und  3.  folgenden  Fest- 
stellungen  ergibt.  Ob  die  Einschiebung  jener  vier  Blatter 
nur  der  Aenderung  des  Inhaltsverzeichnisses  wegen  geschah, 
oder  um  Aenderungen  an  Widmung  und  Prolog  vorzunehmen, 
lasst  sich  schwer  sagen.  Wahrscheinlich  ist  beides  der  Fall 
gewesen.  Und  vielleicht  hat  auch  das  AVidmungsdatum  der 
alten  Form  anders  gelautet,  als  wie  es  jetzt  vorliegt. 

2.  Neu  geschrieben  hat  Arnpeck  das  ganze  erste  Buch 
(F.  1—34.) 

3.  Im  zweiten  Buch  erweisen  sich  F.  37—41,  55,  65 
und  66  nach  den  oben  angegebenen  Merkmalen  als  zur 
alten  Form  gehorig.  Auf  F.  37 — 40  bemerkt  man  oben  in 
den  ausseren  Ecken  noch  die  alten  Kapitelzahlen,  die  Arn- 
peck zu  tilgen  vergessen  hat,  wahrend  er  sie  bei  den  Kapitel- 
uberschriften,  meistens  durch  Rasuren,  geandert  hat.  AVir 
erkennen    daraus,    dass    vom    zweiten    Buch    die   jetzigen 

1  Die    Blattbezeicbnungen  der  Handschrift  sind   unten    im  Texte 
eingeffigt  und  darnach  diese  Angaben  leicht  zu  verfolgen. 
*  Vgl.  unten  S.9,36ff. 


—     XVI     — 

Kapitel  3—6  friiher  Kapitel  6—9  waren.  AufF.  55  stehen 
oben  noch  die  alten  Kapitelzahlen  27  und  28,  wahrend  sie 
in  dcr  jetzigen  Zahlung  das  20.  und  21.  sind.  Aehnlich 
verhalt  es  sich  bei  den  F.  65  und  66,  wo  wir  oben  noch 
viermal  die  alten  Kapitelzahlen  32  erblicken,  wahrend  der 
Text  jetzt  zu  Kapitel  29  gehort.  Ausser  den  genannten 
7  alten  Blattern  gehort  das  ganze  zweite  Buch  der  um- 
gearbeiteten  Form  an.  Und  auch  diese  musste  noch  weitere 
Aenderungen  iiber  sich  ergehen  lassen,  indem  spater  noch 
F.  61  und  61°  eingeschoben  worden  sind.1 

4.  Im  dritten  Buch  sind  F.  80—87  und  89—99  der 
alte  Bestand,  die  ubrigen  Teile,  ungefahr  ein  Drittel  des 
Buches,  sind  neu  geschrieben.  Doch  wurden  keine  Kapitel- 
zahlen geandert. 

5.  Das  vierteBuch  hat  als  neue Blatter  nurF.  107 — 111 
erhalten,  wodurch  einige  Aenderungen  im  urspriinglichen 
Inhaltsverzeichnis  notig  wurden,  sowie  F.  149  und  150. 

6.  Im  fiinften  Buch  finden  wir  als  Einschiebsel  nach 
der  ersteri  Rubrizierung  F.  1752,  186  und  187,  190  und  191 
(die  bemerkenswerte  Beschreibung  von  Landshut),  195  und 
196 8,  208,  250-255,  271-277,  286  und  287.  Nicht  als 
Einschiebsel,  sondern  als  spatere  Fortsetzungen  des  zunachst 
beendeten  Textes  nach  dessen  Rubrizierung4  sind  die  Ab- 
schnitte  von  F.  319'— 321  zu  betrachten.  Sie  sind  zu  zwei 
oder  vielleicht  drei  verschiedenen  Zeiten  niedergeschrieben.4 
Auch  der  Text  auf  dem  unteren  Teil5  und  der  Riickseite 
von  F  347  ist  eine  solche  Fortsetzung. 

Aus  den  Scheidungen,  welche  sich  hier  bei  dem  rubri- 
zierten  und  dem  nicht  rubrizierten  Texte  feststellen  lassen, 
sowie  aus  dem  Tintenwechsel  erkennen  wir,  wann  ungefahr 
die  Rubrizierung  erfolgt  sein  muss.  An  beiden  Stellen,  wo 
sowohl  bei  der  Geschichte  des  Miinchener  wie  des  Lands- 
huter  Herzogs  ein  vorlaufiger  Schluss  gemacht  war,  lief  die 
Geschichte  bis  Ende  Januar  1494.  In  diese  Zeit  diirfen 
wir  wohl  die  Rubrizierung  des  ganzen  Werkes  setzen.  Alle 
Aenderungen,  welche  diese  Rubrizierung  zerstort  haben, 
sind  nach  jener  Zeit  erfolgt.  Es  ware  miissig  feststellen 
zu   wollen,   wodurch  sie  veranlasst  worden  sind.     Bei  alien 

1  Vgl.  unten  S.  71,40ff. 
*  Vgl.  unten  S.  199,  33  ff. 

3  Vgl.  unten  S.  226,  31  ff. 

4  Vgl.  die  Lesarten-Bemerkungen  zu  S.  100,  15  und  S.  401,  3. 
6  Vgl.  unten  8.  434, 36. 


—    XVII     - 

fiihlte  offenbar  der  Verfasser   das  Bediirfnis,  sein  Werk  zu 
erganzen,  zu  erweitern  oder  zu  verbessern. 

Ueber  die  bewegten  Schicksale  des  Kodex  sind  fol- 
gende  Einzelheiten  zu  berichten: 

Die  Handschrift  befand  sich  einst  in  den  Handen 
Aventins.  Er  versah  sie  rait  Randnoten,  die  ich  abgedruckt 
habe,  soweit  sie  nicht  blosse  Wiederholungen  von  Worten 
des  Arnpeck'schen  Textes  waren.  Es  sind  manche  inter- 
essante,  fur  Aventinus  sehr  bezeichnende  Bemerkungen 
darunter.  Auch  schrieb  er  an  einigen  Stellen  Notizen  zur 
Geschichte  seiner  Zeit  ein,  und  zwar  hauptsachlich  zum 
Jahre  1532  (mitgeteilt  untenS.  443,  20  ff.  und  S.  845,20ff.). 
Fur  seine  eigenen  Werke  hat  er  den  Handschriftenband 
stark  beniitzt.  Zwar  sagt  er  in  seinen  Annalen1  von  Veit 
Arnpecks  Chronik:  „servatur  in  bibliotheca  Fruxinensiura 
pontificum",  doch  scheint  er  sie  leihweise  von  dort  bekomraen 
und  nicht  mehr  zurtickgeliefert  zu  haben.  Es  miisste  denn 
zuFreising  noch  ein  zweites Exemplar  vorhanden  gewesen  sein. 

Noch   ein   weiterer  Besitzer   der  Handschrift   ist   uns 

aus  dem  16.  Jahrhundert  bekannt;  denn  auf  der  Innenseite 

des  Vorderdeckels   beflndet  sich  das  sehr  beschadigte  Ex- 

Libris  des  bayerischen  Geschichtsforschers  Wiguleus  Hund 

mit  dessen  Wappen  und  der  Inschrift: 

♦  M  ♦  D  ♦  LVI  ♦ 

WIGVLEVS  ♦  HVNDT  DE  LAV- 

TEEPACH  IVRE  CO  ♦ 

Auch  Hund  machte  einzelne  Randbemerkungen,  ins- 
besondere  schrieb  er  zu  Notizen  Aventins  bei:  „Das  ist  die 
aigen  handschrifft  Jo.  Auentini."2  Er  beniitzte  unsere  Hand- 
schrift ftir  seine  „  Metropolis  Salisburgensis",  die  im  Jahre 
1582  im  Druck  erschien,  und  zitierte  sie  dort  nach  ihren 
Blattzahlen. 8  Auch  in  seinem  1585/6  durch  den  Druck 
veroffentlichten  ^Bayerischen  Stammenbuch"  stiitzte  er  sich 
ofters  auf  Arnpeck  und  zitierte  teils  nur  mit  dem  Namen 
des  Verfassers,  teils  ausserdem  unter  Beisetzung  der  Blatt- 
ziffern  unserer  Handschrift4  die  ^Chronica  Baioariorumu,  wie 
auch  das  „Chronicon  austriacum",  das  er  einmal  „Austriaa 
betitelt,5    zu    andern    Malen     nDe    populis    Danubianis",6 

1  SamUiche  Werke  II,  35. 
»  VgL  unten  S.  709.  35. 

*  Z.  B.  8.  42,  187,  274. 

*  Z.  B.  I,  30,  91,  114,  147,  161. 

•  I,  72. 

•  I,  41,  139. 

Queilen  u.  ErOrterongen  N.  F.  III.  U 


—     XVIII    — 

entsprechend  dem  Titel,  der  von  Hunds  Hand  dem  Auto- 
graph der  osterreichischen  Chronik  vorgesetzt  und  vielleicht 
von  Hund  selbst  geschaffen  ist:  „De  Hermionibus  et  populis 
Danubianis." 

Ueber  das  genannte  Hund'sche  Ex-Libris  war  ein  anderes 
geklebt,  das  mit  Gewalt  ausgekratzt  worden  ist,  von  dem 
aber  immerhin  noch  Reste  mit  Kupferstichlinien  vorhanden 
sind.  Aus  diesen  Resten  lasst  sich  mit  Sicherheit  erkennen, 
dass  jenes  fast  ganz  zerstorte  Ex-Libris  das  bekannte  schone 
Kupferstich-Ex-Libris  der  Miinchener  Hofbibliothek  mit  der 
Jahrzahl  1618  gewesen  ist.  Aus  Hund's  Besitze  diirfte  also 
die  Handschrift  in  die  Miinchener  Hofbibliothek  gewandert 
sein,  wohl  nach  Hund's  am  28.  Februar  1588  erfolgten  Tode. 

Der  Katalog  der  lateinischen  Handschriften  der  Hof- 
bibliothek vom  Jahre  1582 l  verzeichnet  sie  noch  nicht. 
Dagegen  scheint  sie  1595  schon  im  Besitze  der  Hof- 
bibliothek gewesen  zu  sein.  Denn  wir  kennen  einen  Brief 
desHerzogs  Maximilian  I.  vom  24.  Marz  1595,  worin  dieser, 
nachdem  er  in  Erfahrung  gebracht,  dass  die  Hofbibliothek 
„Viti  Arenbeck  und  Ebrons  geschriebene  Historien"  besitze, 
den  Auftrag  erteilt,  sie  ihm  unverziiglich  zuzuschicken,  und 
zwar  fur  die  Zwecke  der  von  dem  Herzog  bei  Marcus 
Welser  in  Auftrag  gegebenen  „Bayerischen  Historie".2  Wir 
finden  denn  auch  in  Welsers  1602  im  Druck  erschienenen 
„Rerum  Boicarum  Libri  quinque"  Arnpeck  haufig  zitiert, 
offenbar  nach  jener  Handschrift  der  Hofbibliothek,  unserem 
Autograph.3 

In  dem  im  Anfange  des  17.  Jahrhunderts  geschriebenen 
lateinischen  Handschriftenkataloge  4  der  Miinchener  Hofbiblio- 
thek erscheint  unterNummer  406  B :  „Viti  Arnpeckii  Chronicon 
Bavariae,  ubi  etiam  varia  Fragmenta  de  ducibus  Austriaea. 

In  seiner  „Bavaria  sancta",  deren  erster  Band  1615  er- 
schienen  war,  und  in  seiner  1628  daran  angeschlossenen 
„Bavaria    piatt   hat  der  Miinchener  Jesuit  Matthaeus  Rader 

1  Cbm.  Cat.  61. 

7  Bayerische  Blatter  fur  Geschichte  usw.  1832,  S.  192. 

3  Meist  nach  Buch-  und  Kapitelzahl.  In  einem  aus  der  Munchener 
Jesuitenbibliothek  stammenden  Exemplar  von  Welsers  „Res  Boicae" 
sind  kritische  Notizen  handschriftlich  eingetragen,  deren  dem  Anfang 
des  17.  Jahrhunderts  angehdriger  Verfasser  unsere  Handschrift  beniitzt 
und  an  sechs  Stellen  (S.  195,  268,  291,  323,  324,  326)  deren  Blattziffern 
zitiert  hat. 

4  Cbm.  Cat.  62,  f.  77. 


—    XIX     — 

Arnpeck  ofter  zitiert,  und  zwar  nach  unserer  Handschrift, 
wie  sich  aus  der  Angabe  von  deren  Blattziffern  ergibt.1 

Auch  der  Rektor  des  Munchener  Jesuitenkollegiums 
P.  Jakob  Keller  hat  fur  seine  im  Jahre  1618  verfasste  und 
gedruckte,  unter  dem  Namen  des  bayerischen  Landschafls- 
kanzlers  Hans  Georg  Herwart  von  Hohenburg  in  die  Welt 
gegangene  Rechtfertigung  Kaiser  Ludwigs  des  Bayern  gegen 
Bzovius  („Ludovicus  quartus  imperator  defensus")  unsere 
Handschrift  zur  Verfugung  gehabt;  das  ist  zweifellos,  weil 
auch  er  Arnpeck  nach  ihren  Blattziffern  zitiert. 2 

Kurze  Zeit  darauf3  horen  wir,  dass  unser  Kodex  mit 
anderen  Handschriften,  die  hauptsachlich  zum  Gebrauche 
der  geschichtsforschenden  Jesuiten  P.  Matthaeus  Rader4 
und  P.  Andreas  Brunner 5  gedient  hatten,  im  Munchener 
Jesuitenkloster  gelagert  hatte  und  im  Jahre  1638  in  die 
kurfurstliche  Bibliothek  abgeliefert  wurde.6 

Unsere  Handschrift  diente  dann  ferner  unmittelbar  als 
Quelle  dem  Munchener  Jesuiten  P.  Johann  Vervaux  fur  seine 
umfangreichen,  im  Jahre  1662/3  unter  dem  Namen  des  Kanzlers 
Johann  Adlzreiter  im  Druck  erschienenen  „Boicae  gentis 
Annalesa.  Arnpecks  ^Chronica  Baioariorum*  ist  darin  teils 
nur  mit  dem  Namen  des  Verfassers,  teils  ausserdem  mit 
den  Nummern  der  Biicher  und  Kapitel  angefiihrt,  teils  aber 
mit  den  Blattzahlen  gerade  unserer  Handschrift.7 

1711  sagte  Leibniz8  von  Arnpecks  „  Chronica  Baioari- 
orum"  :  „in  bibliotheca  bavarica  habetur",  womit  er  zweifellos 

1  „Bavaria  sancta"  I,  116;  II,  164.252.  Zitate  aus  dem  },Chronicon 
austriacum"  daselbst  II,  291;  III,  144;  „Bavaria  pia"  S.  82,  88.  Rader 
zitiert  e  ausserdem  noch  eine  Handschrift  der  deutschen  Chronik  Arn- 
pecks,  woruber  unten  noch  gesprochen  werden  wird. 

*  „Ludovicus  defensus",  S.  609,  699,  966,  972,  986';  dazu  in  der 
„Mantissa  sive  contra  Bzovium  pars  tertia"  (1619),  S.  163. 

8  Die  Zusatze,  welche  Chnstoph  Gewold  zu  der  1620  erschienenen 
2.Au8gabe  der  vorhin  genannten  ,, Metropolis  Salisburgensis"  desWiguleus 
Hand  machte,  zeigen  keine  Benutzung  unserer  Handschrift. 

4  Dieser  hatte  unsere  Handschrift  nicht  bloss,  wie  oben  dargelegt 
wurde,  selbst  ausgebeutet,  sondern  sie  auch  im  September  1626  mit 
Genehmigung  des  Kurftlrsten  Maximilian  I.  an  Elias  Ehinger  nach  Augs- 
burg ausgeliehen,  der  sie  nach  einigen]  Tagen  zurucksandte,  wie  aus 
Brief  en  Ehingers  hervorgeht  (Oefeleana  216  der  k.  Hof-  und  Staats- 
bibliothek  MQnchen,  Bl.  32,  33  und  35). 

*  Brunner  hat  Arnpecks  „Chronica  Baioarioruni"  und  dessen 
„Chronicon  auetriacum"  fflr  seine  1626—1637  in  drei  Banden  erschienenen 
„AnnaIes  Boiorum"  benGtzt  und  ersteres  ofter  nach  den  Nummern  der 
Biicher  and  Kapitel,  letzteres  einmal  nach  der  Jahrzahl  zitiert. 

«  Cbm.  Cat.  35,  f .  26  und  27. 

^  Z.  B    I,  139,  374,  578,  580,  647;  II,  198,  199,  207,  208. 

8  SS.  Brunsvicensia  iliustrantes  III,  23. 

II* 


—     XX     - 

das  in  der  Miinchener  Hofbibliothek  liegende  Autograph 
meinte.1 

1721  erschien  die  nach  diesem  veranstaltete  Druck- 
ausgabe  der  „ Chronica  Baioariorum" 2  von  Bernhard  Pez 
und  im  gleichen  Jahre  die  ebenfalls  nach  dem  in  demselben 
Kodex  beflndlichen  Autograph  gedruckte  Ausgabe  des  „Chroni- 
con  austriacum"  von  Hieronymus  Pez.  Die  Handschrift  selbst 
trat  dainit  nunmehr  in  den  Hintergrund.  Oder  vielmehr: 
sie  verschwand  ganz  und  scheint  der  Hofbibliothek,  nachdem 
1721  noch  die  untenzuerwahnendenEckgher'schen  Abschriften 
daraus  gemacht  worden  waren,  auf  unrechtniassige  Weise 
entfremdet  worden  zu  sein.  Der  Umstand,  dass  man  in 
unserer  Handschrift  erkennt,  wie  versucht  wurde,  das  Ex- 
Libris  der  Hofbibliothek  ganz  zu  vertilgen,  wabrend  das 
darunter  befindliche  Ex-Libris  Hund's  belassen  wurde  und 
nur  durch  das  Auskratzen  des  anderen  Ex-Libris  Schaden 
erlitt,  diirfte  darauf  hindeuten,  dass  der  Zerstorer  des  Ex- 
Libris  der  Hofbibliothek  den  Anschein  erwecken  wollte,  als 
sei  die  Handschrift  aus  Hund's  Besitz  in  den  seinen  gekommen. 

Wann  diese  Entfremdung  stattgefunden  hat,  lasst  sich 
nur  vermuten.  Es  muss  jedenfalls  schon  vor  den  Zeiten 
gewesen  sein,  in  denen  die  Verwaltung  der  Hofbibliothek 
dem  treftlichen,  um  die  bayerische  Geschichtsforschung  hoch- 
verdienten  Andreas  Felix  Oefele  anvertraut  war,  also  vor 
1746.  Deun  dieser  weiss  nichts  mehr  von  dem  Kodex  und  sagt 
in  dem  1763  erschienenen  2.  Bande  seiner  „Kerum  Boicarum 
Scriptoresa  S.  704  nur  trocken:  die  Handschrift  sei  nicht 
mehr  in  der  bayerischen  Hofbibliothek  vorhanden.  So  kommt 
es  denn,  dass  Arnpeck  auch  in  dem  von  Oefele  angelegten 
Verfasserkatalog  der  lateinischen  Handschriften  derBibliothek 8 
nicht  vertreten  ist. 

AlsIgnazHardt  1806  einen  neuen  Katalogder  lateinischen 
Handschriften  anlegte,4  liess  er  die  Nummer  406  B  ohne 
irgend  eine  Bemerkung  einfach  aus:  die  Handschrift  war 
verschwunden.  Es  ware  wahrhaftig  sehr  zu  bedauern,  wenn 
sie  nun  zu  Grunde  gegangen  gewesen  ware.  Doch  das  war 
gliicklicherweise  nicht  geschehen. 

1  Auch  in  Friedrich  Gladov's  „Ver6Uch  einer  vollstlindigen  Reichs- 
historie"  (1717)  II  64  ist  zu  lesen,  dass  die  Handschrift  von  Arnpecks 
Chronik  zu  Miinchen  liege. 

3  Dieee  Druckausgabe  beniitzte  Meichelbeck  in  seiner  1724  er- 
schienenen „Hi8toria  Frisingensis". 

8  Oefeleana  49. 

4  Cbm.  Cat.  65. 


-     XXI    — 

Nach  fast  hundert  Jahren  des  Verborgenseins  tauchte 
die  Handscbrift  im  Besitze  des  ehem.  Freisingischen  Hofrats 
Hoheneicher, l  damals  in  Garmisch,  wieder  auf,  der  sie  am 
20.  August  1818  „in  ehrenvoller  patriotischer  Uneigen- 
niitzigkeita  *  der  Miinchener  Hofbibliothek  iiberliess,  „weil 
er  voraussetzte,  dass  sie  schon  friiber  ein  Eigentum  der 
herzoglichen  Bibliothek  gewesen  sei.a3 

Hoheneicher  hatte  den  Kodex  von  dem  Antiquar  Joseph 
Motzler  zu  Freising  im  Tausche  gegen  andere  Bucher  im 
Werte  von  150  Gulden  erworben,  Motzler  selbst  ihn  aber 
schon  im  Jahre  1782  von  dem  Bibliothekar  des  Klosters 
Weihenstephan  (wie  mag  er  dorthin  gekommen  sein?*), 
P.  Maurus  Fischer,  mit  mehreren  anderen  Handschriften 
des  XIV.  und  XV.  Jahrhunderts  ebenfalls  im  Tauschwege 
erhalten.5 

Hoheneicher  hatte  aber,  als  er  der  Miinchener  Bibliothek 
die  Handschrift  abtrat,  diese  nicht  in  Handen,  sondern  hatte 
sie  einige  Jahre  vorher  an  den  Universitats-Professor  Heller 
von  Hellersberg6  zu  Landshut  ausgeliehen.  Dieser  war  am 
5.  Juli  1818  gestorben,  ohne  die  Handschrift  zunickgegeben 
zu  haben,  und  es  kostete  der  Miinchener  Bibliothekverwaltung 
viele  Muhe,  sie  in  seinem  Nachlass  ausfindig  zu  machen  und 
die  Rficklieferung  zu  bewirken.7  Am  17.  Oktober  1818  kehrte 
endlich  der  Kodex  wieder  in  die  Miinchener  Hofbibliothek 
zuriick. 

Aber:  habent  sua  fata  libelli.  Ein  unheilvolles  Ver- 
hangnis  schien  fiber  dem  Kodex  zu  walten.  Hofrat  Schlichte- 
groll,  der  Generalsekretar  der  Miinchener  Akademie  der 
Wissenschaften,  entlehnte  die  Handschrift  im  November  1819 
und  legte  sie  in  einer  Akademiesitzung  der  historischen 
Klasse  vor.  Von  da  kam  sie  nicht  wieder  in  die  Bibliothek 
zurfick!    Erst  im  Jahr  1851  tauchte  sie  im  Auktionskatalog 

1  Vgl.  oben  8.  II  die  Bemerkungen  fiber  dessen  Abaicht,  eine 
Ausgabe  der  ^Chronica  Baioariorum"  zu  veranstalten. 

*  Archiv  d.  Ges.  f.  alt.  deutsche  Geschichtskunde  I,  350. 

8  Handschriftliche  Notiz  Schmellers  im  alphabetischen  Verfasser- 
katalog  der  Handschriftenabteilunff  der  Bibliothek. 

4  Vielleicht  zum  Zwecke  oder  bei  Gelegenheit  der  Anfertigung 
der  unten  zu  erwahnenden  Abschriften  der  beiden  darin  enthaltcnen 
Chroniken  fur  den  Freisinger  Furetbischof  J.  F.  Freiherrn  von  Eckgher? 

*  Schmeller  a.  a  O.  und  Martin  Schrettinger  in  seinem  hand- 
schrifUichen  Tagebuch  (Schrettingeriana  2  der  k.  Hof-  und  Staats- 
bibliothek  Mflnchen,  Band  3,  S.  88). 

6  Vgl.  oben  S.  II. 

7  Wen  die  Einzelheiten  daruber  interessieren,  der  m6ge  sie  in 
Fchrettingerfl  Tagebuch  a.  a.  O.  S.  88—93  nachleflen. 


—    XXII    — 

dor  von  dem  akademischen  Begistrator  und  Kassier  Bona- 
ventura  Progel  hinterlassenen  Biicher  wieder  auf !  Die  Hof- 
und  Staatsbibliothek  machte  an  Progels  Erben  ihre  Anspruche 
auf  den  Kodex  geltend,  und  dieser  wurde  denn  auch  alsbald 
der  Bibliothek  gutwillig  iiberlassen. 

Ausser  der  Originalhandschrift  ist  von  der  „ Chronica 
Baioariorum"  Arnpecks  nur  noch  eine  einzige  andere  Hand- 
schrift  erhalten,  elm.  1212.  Von  einer  Hand  des  17.  Jahr- 
hunderts  anfangs  sorgfaltig,  dann  fluchtig  geschrieben,  ent- 
hiilt  der  Kodex  auf  380  Folioseiten  eine  Abschrift  der  Chronik, 
wobei  jedoch  die  Widmung,  die  Vorrede  und  das  Inhalts- 
verzeichnis  weggelassen  worden  sind,  ebenso  fehlen  die  Texte 
von  alien  Zetteln  und  den  meisten  Randzusatzen  der  Original- 
handschrift, auch  von  solchen,  bei  denen  deutlich  Einfugungs- 
zeichen  angebracht  sind.  Ferner  hat  sich  der  Schreiber 
viele  Kiirzungen  und  Auslassungen  erlaubt.  Dabei  enthalt 
der  Text  zahlreiche  Lesefehler  und  ist  fur  unsere  Ausgabe 
ohne  jede'Bedeutung.  Er  diirfte  wohl  unmittelbar  von  der 
Munchener  Originalhandschrift  abgeschrieben  worden  sein. 
Wie  die  von  einer  Hand  des  17.  Jahrhunderts^  auf  dem  oberen 
Rande  der  Vorderseite  angebrachte  Notiz  „Collcgii  Soc.  Jesu 
Monachii"  zeigt,  befand  sich  die  Handschrift  in  der  Bibliothek 
des  Munchener  Jesuitenkollegiums ;  vielleicht  ist  sie  eigens 
fur  diese  selbst  geschrieben  worden. 

Verschollen  ist  eine  andere  von  der  ^Chronica  Baioari- 
oruma  im  Jahre  1721  angefertigte  Abschrift,  die  sich  einst 
in  der  Bibliothek  des  Freisinger  Furstbischofs  Johann  Franz 
Freiherrn  von  Eckgher  (f  1727)  befunden  hat.  Sie  war  durch 
Erbschaft  an  dessen  Nachkommen  gelangt  und  wurde  im 
Januar  1828  zu  Amberg  mit  andern  aus  dem  Nachlasse  des 
k.  Appellationsgerichts-Prasidenten  Ludwig  Freiherrn  von 
Eckgher  stammenden  Drucken  und  Handschriften  versteigert. 
Die  Munchener  Hofbibliothek  ersteigerte  damals  eine  Anzahl 
von  jenen  Handschriften,  die  genannte  Abschrift  von  Arnpecks 
^Chronica"  jedoch  nicht.  Wohin  diese  gelangte,  ist  unbe- 
kannt.  Das  gedruckte  Versteigerungsverzeichnis  l  sagte  von 
ihr  u.  a.,  sie  sei  »so  vollstandig,  rein  und  korrekt  geschrieben, 
dass,   wer  vielleicht  einen  neuen  Verlag  dieses  bisher  sehr 

1  Verzeichniss  vonBuchern  und  Mineral ieu,  welche  kflnftigen  Montag 
den  7.  Januar  1828  und  die  folgerden  Werktage  .  .  .  aus  dem  Nachlafise 
des  konigl.  Appellat.-Gerichts-Prasidenten  Ludwig  Freiherr  v.  Eckgher . . . 
an  den  Meistbietenden  verkauft  werden.  Amberg  1828.  Die  Handschrift 
von  Arnpecks  „Chionica  Baioariorura"  istdarin  unter  Nr.  4771  aufgeftihrt. 


—    XXIII    — 

unzuganglichen  Werkes  liefern  wollte,  sich  lediglich  hieran 
zu  halten  brauchte".  Am  Schlusse  des  Manuskripts,  welches 
offenbar  nach  einer  Notiz  darin  als  „nunc  primum1  descriptum 
ex  autographo,  die  25.  Julii  1721"  bezeichnet  wird,  sei  fol- 
gende  Bemerkung  zu  lesen :  „In  codice,  unde  hoc  chronicon 
exscripsiraus,  extabat  etiam  ad  universi  operis  calcem  at- 
que  adeo  extra  ordinem  testamentum  Friderici  palatini  Hie- 
rosolymam  secundo  pergentis  cum  testimonio  super  consensu 
Agnetis  ducissae  Bavariae,2  quod  quia  hinc  indidem  a  Gewoldo 
in  addit.  ad  metropolim  Salisb.  Hundii  t.  Ill,  p.  308  nov. 
edit,  iam  publici  iuris  factum  est,  hie  recudere  operae  pre- 
tium  visum  non  fuit.a  Fur  unsere  Ausgabe  w^re  die  Hand- 
schrift  als  Abschrift  des  vorhandenen  Originals  wie  jene  des 
Miinchener  Jesuitenklosters  wohl   auch  belanglos   gewesen. 

b)  Drucke  der  Chronik. 

Eine  Dnickausgabe  der  ^Chronica  Baioarioruma  Veit 
Arnpecks  nach  der  Originalhandschrift  veranstaltete  der 
gelehrte  Benediktiner  Bernhard  Pez  von  'Melk,  indem  er 
die  Chronik  dem  3.  Teile  des  3.  Bandes  seines  „ Thesaurus 
anecdotorum  novissiraus"  (1721),  Sp.  1 — 472  einverleibte. 

Pez  hegte  anfanglich  die  irrtilmliche  Vorstellung,  dass 
diese  von  ihm  herausgegebene  Chronik  das  Werk  eines 
Priors  Veit  des  Benediktinerklosters  Ebersberg,  von, dem 
eine  handschriftliche  bayerische  Chronik  in  der  Wiener  Hof- 
bibliothek  lag,3  sei  und  Veit  Arnpeck  mit  jenem  Ebersberger 
Prior  Veit  ein  und  dieselbe  Person.  Noch  auf  dem  Titel- 
blatte  des  3.  Teiles  im  3.  Bande  des  „ Thesaurus  anecdotorum" 
ist  zu  lesen:  „Viti  Arnpekhii  prioris  Eberspergensis  Ord. 
S.  Ben.  Chronicon  Baioariae\ 

Indessen  gab  Pez  noch  in  den  Vorbemerkungen  zu 
seiner  Ausgabe  die  Verwechselung  Arnpecks  mit  Veit  von 
Ebersberg    auf.4     Er  erkannte   richtig,    dass    die   AViener 

1  Dem  Schreiber  war  also  die  aus  dem  17.  Jahrhundert  stem  men  de 
Abschrift  des  Miinchener  Jesuitenklosters  ttnbekannt. 

*  Vgl.  unten  8.  443, 11  ff. 

*  Cod.  pal.  vind.  9234  (Hist.  prof.  27,  franer  Ambras.  381),  im 
neneaten  gedrnckten  Handsehriftenkatalog  der  Wiener  Hofbibliothek, 
Band  VI  (1873)  immer  noch  irrtumlich  unter  dem  Namen  des  Veit 
Arnpeck,  statt  des  Priors  Veit  Stopfer  von  Ebersberg. 

*  Trotzdem  wirkt  der  Irrtum  leider  immer  noch^nach.  So  be- 
zeichnete  z.  B.  noch  1908  Mummenhoff  in  seiner  Abhandlung :  NQrnbergs 
Ursprang  and  Alter  in  den  DarsteUangen  der  Geschichtscbreiber  usw., 
8.  8  Veit  Arnpeck  als  Prior  des  Klosters  Ebersberg.  Und  1912  wurde 
von  Schaff  in  seiner  Geschichte  der  Physik  an  der  Universitat  Ingolstadt 
Arnpeck  nicht  bloss  mit  Veit  von  Ebersberg  zusammengeworfen,  sondern 
auch  noch  mit  einem  Frater  Vitus  vom  Kloster  St.  Ulrich|in  Augsburg. 


—    XXIV    — 

Handschrift  der  bayerischen  Chronik  des  Priors  Veit  von 
Ebersberg  und  die  Mlinchener  Handschrift  der  Chronik 
Veit  Arnpecks  zwei  vollig  verscbiedene  Werke  enthielten 
und  dass  die  Verfasser  beider  Werke  verschiedene  Personen 
seien. 

Pezens  Ausgabe1  war  fur  ihre  Zeit  sehr  gut  und  hat 
unserem  Veit  Arnpeck  jedenfalls  einen  beachtetcn  Namen, 
seinem  Werke  weite  Verbreitung  verschafft. 

Einen  Teil  aus  Arnpecks  ^Chronica  Baioariorum",  jene 
Stilcke  namlich,  welche  sich  auf  die  Geschichte  der  Welfen 
beziehen,  hatte  schon  vor  Pez  kein  Geringerer  als  Gottfried 
Wilhelra  Leibniz  ira  3.  Bande  seiner  „Scriptores  Bruns- 
vicensia  illustrantes"  (1711)  S.  660—675  unter  dem  Titel 
„Excerpta  de  Guelfis  ex  Viti  Arenpeck  presbyteri  Fri- 
singensis  Chronica  Baioariorum",  allerdings  ziemlich  mangel- 
haft,  herausgegeben.  Unter  Auslassung  von  Kapitelteilen, 
die  nichts  iiber  welfische  Geschichte  enthalten  (u.  a.  Kap.  59 
ganz),  sind  dort  die  Kapitel  39 — 66  des  vierten  Buches 
(unten  S.  156 — 187)  gedruckt.  Leibniz  benutzte  filr  seine 
Ausgabe  offenbar  eine  eigens  fur  ihn  geraachte  Abschrift 
von  dem  Original  der  Miinchener  Hofbibliothek, 2  wie  man 
wohl  annehmen  darf  aus  seinen  Worten:  „Chronicon  .  .  . 
hodie  in  bibliotheca  bavarica  habetur  .  .  .  ,  unde  haec 
decerpta  edere  placuitV 

c)  Abfassungszeit  der  Chronik. 
Wann  Arnpeck  begonnen  hat,  seine  „Chronica  Baioari- 
oruma  zu  verfassen,  lasst  sich  nicht  mit  Bestimmtheit  sagen. 
Aus  einer  Ausserung  von  ihm,  dass  es  „erspriesslich  sei, 
nach  der  seelsorgerischen  Tatigkeit  die  geschichtlichen  Werke 
der  Vorzeit  zu  lesen,  damit  der  Geist  dadurch  erheitert  und 
erfrischt  werdea,4  diirfen  wir  wohl  schliessen,  dass  er  selbst 
hier  aus  eigener  Erfahrung  spreche,  dass  er  gewohnt  war, 

1  Eine  Abschrift  von  Pezens  Druck  fertigte  sich  Andreas  Felix 
Oefele  an  (jetzt  in  Band  VII  von  Oefeles  „Reliauiae  manuscrip- 
torum  historicorum",  Oefeleana  335  der  k.  Hof-  una  Staatsbibliothek 
Mdnchen,  f.  133—198).  Am  An  fang  bemerkte  Oefele  dazu:  „Ex  P.  Bern. 
Pezii  Thesauro  anecdot.  describere  coepit  in  usus  quotidianos  Felix 
Oefelinus  Monachii  diebus  hybernis  anni  MDCCXXxVI."  Die  Ab- 
schrift, gegen  den  Schluss  zu  von  andcrer  Hand  gemacht,  blieb  un- 
vollendct,  und  Oefele  schrieb  an  das  Ende:  „Nactus  postea  ipeum 
CI.  Pezii  praeclarum  Anecdotorum  opus  reliquo  labore  supersedere 
placuit." 

1  Vgl.  oben  S.  XIX. 

a  SS.  Brunsvicensia  illustrantes  III,  23  4. 

4  S.  3,  7  fl'. 


-  XXV    - 

zu  seiner  Erholung  Geschichtswerke  zu  lesen.  Aus  der 
hiebei  gemachten  Beobachtung,  dass  tiber  Bayerns  Geschichte 
noch  wenig  geschrieben  sei, l  reifte  in  ihm  wabrscheinlich 
der  Entschluss,  eine  bayerische  Chronik  zu  verfassen.  Liebe 
zur  Heimat,  der  Wunsch,  zur  Verherrlichung  seines  Vater- 
landes  beizutragen,  liess  den  Freising-Landshutischen  Geist- 
lichen  zum  Geschichtschreiber  werden. 

Der  grosste  Teil  der  Chronik  diirfte  im  Jahre  1493 
ausgearbeitet  worden  sein.  Als  Arnpeck  das  funfte  Buch 
zu  schreiben  begann,  welches  die  Geschichte  der  Wittels- 
bacher  entbalt,  sagte  er,  ihre  Herrschaft  dauere  in  sechs 
Linien  „usque  in  presentera  diem  et  annum  Ohristi  1493u.2 
Und  in  Kap.  47  jenes  Buches  machte  er  in  ahnlicher  Weise, 
aber  genauer  die  Angabe:  „usque  in  presentem  S.  Michaelis 
diem  (29.  September)  anno  Christi  1493u,3  darnach  aber  im 
56.  Kapitel  desselben  Buches  bemerkte  er  wieder  genau: 
„usque  iu  presentem  diem  vigilie  S.  Mathei  apostoli  anni 
Christi  1493*. 4 

Aus  den  beiden  letzteren  Zeitangaben  erkennen  wir 
deutlich,  dass  einzelne  Teile  der  Chronik,  die  in  ihr  an 
hinterer  Stelle  stehen,  doch  schon  vor  anderen  abgefasst 
worden  sind,  die  raumlich  darin  vorausgehen.5 

Die  Genealogie  der  Wittelsbacher  endet  bei  der  kur- 
pfalzischen  Linie  mit  der  am  9.  Februar  1493  geborenen 
Tochter  des  Kurfursten  Philipp,  Helene.6  Dessen  am  31.  Ok- 
tober  1494  geborener  Sohn  Wolfgang  kommt  nicht  mehr  in 
der  Chronik  vor,  auch  nicht  in  Nachtragen  oder  Zusatzen, 
ebensowenig  zwei  weitere  noch  spater  geborene  Kinder  des 
Kurfursten.  Bei  der  Munchener  Linie  ist  zu  beobachten, 
dass  die  Geburt  Wilhelms  IV.  am  13.  November  1493  noch 
vermerkt  wird, 7  wahrend  von  dessen  am  18.  September  1495 
nachstgeborenem  Bruder  Ludwig  in  der  Chronik  nicht  mehr 
die  Rede  ist. 

1  Vgl.  S.  5,  34  und  6, 27. 
»  8.  189,  5 

3  S.  305,37. 

4  S.  329,  4.  In  der  Handschrift  steht  ausgeschrieben  „Mathei", 
demnach  kann  kein  Zweifel  sein,  dass  der  21.  September  (mit  der  „vigilia" 
also  der  20.)  gemeint  ist,  was  gegeniiber  einer  irrigen  Folgerung  zu 
bemerken   ist. 

6  Die  Worte  „nostra  elate,  videlicet  anno  salutis  1487"  unten 
S.  219, 1  sind  kaum  in  jenem  Jahre  selbst  geschrieben,  sondern  vorherr- 
schend  scbeint  mir  bier  der  allgemeine  Ausdruck  ,}no»tra  etate".  Vgl. 
auch  S.  276,  Anm.  9,  wo  wohl  Unwissenheit  Arnpecks  anzunehmen  ist. 

•  S    273,  23. 

•  S.  433,25. 


—    XXVI    — 

Wie  ich  oben *  schon  festgestellt  habe,  dtirfte  die 
Eubrizierung  der  Chronik  in  der  ersten  fertigen  Form  Ende 
Januar  1494  erfolgt  sein. 

Darnach  erfuhr  sie  noch  Zusatze,  Einschiebungen  und 
Abanderungen,  die  als  zweite  Redaktion  zu  bezeichnen  sind 
und  wozu  auch  das  Widinungsdatum  an  den  Bischof  Sixtus 
von  Freising  (1.  Januar  1495)  gehort.  Dieses  Datum  scheint 
mir  nur  ein  vorlaufiges  gewesen  zu  sein,  und  ich  bezweifle, 
ob  die  Chronik  gerade  damals  dem  Bischof  vorgelegt  worden 
ist.  Denn  auch  nach  der  Widmung  vora  1.  Januar  1495 
horten  die  Zusatze  und  Anderungen  nicht  auf.  Ich  fiihre 
folgende  Beispiele  an : 

Eine  Stelle  liber  das  Alter  des  Christentums  in  Baycrn 
lasst  uns  als  Jahr  der  Niederschrift  1495  herausrechnen.2 
Sie  steht  in  dem  gleichmassig  neu  geschriebenen  ersten  Buch. 

Bei  der  Erwahnung  Ilmmunsters  in  Kap.  29  des  zweiten 
Buches  ist  von  der  gewaltsamen  Uebertragung  j  enes  Stiftes 
und  der  Gebeine  des  hi.  Arsacius  aus  der  dortigen  Stifts- 
kirche  in  die  Frauenkirche  nach  Munchen  die  Rede:  „pre- 
senti  anno  Christi  1495a.3  Auch  diese  Stelle  steht  mitten 
in  neu  geschriebenen  Teilen  der  Handschrift. 

Zu  der  Notiz  ttber  die  1481  erfolgte  Geburt  des  Pfalz- 
grafen  Ruprecht,  des  spateren  Schwiegersohns  Herzog  Georgs 
des  Reichen,  ist  ein  Zusatz  uber  dessen  am  1.  August  1495 
geschehene  Wahl  zum  Administrator  des  Bistums  Freising 
gemacht. 4 

S.  401,  31  If.  wird  bei  der  niederbayerischen,  S.  435,5  ff. 
bei  der  oberbayerischen  Linie  die  Aufzahlung  der  Ereignisse 
ins  Jahr  1495  fortgesetzt,  bei  beiden  nur  bis  in  den  Marz  1495. 
Damit  ist  die  Chronik  in  der  Hauptsache  fertig  gewesen. 
Von  den  Teilen,  die  der  zweiten  Redaktion  angehoren,  diirfen 
wir  sagen,  dass  sie  von  Ende  Januar  1494  an  bis  Ende  Marz 
1495  eingefiigt  worden  sind. 

Das  spateste  Ereignis,  welches  uberhaupt  in  der  Chronik 
erwahnt  wird,  ist  die  vorhin  angefuhrte  Wahl  des  Pfalzgrafen 
Ruprecht  zum  Administrator  des  Bistums  Freising,  die  am 
1.  August  1495  erfolgte.5    Es  ist  vielleicht  der  einzige  Zu- 

1  S.  XVI. 

•  S.  37,  Anna.  14. 

s  8.  77, 19  ff.    Vgl.  die  Geschichte    der  Ubertragung  S.  G90, 1  ff, 
dazu  8.435,5:    am  10.  Marz  1495  wurden  die  Gebeine  des  hi.  Arsacius 
in  Munchen  feierlich  eingebracht. 
"       4  S.  273, 19  ff. 

6  S.  273,21. 


—    XXVII    — 

satz,  den  Arnpeck  noch  nach  dera  Marz  1495  in  der  Chronik 
gemacht  hat.  Er  diirfte  nur  zufallig  und  gelegentlich  ein- 
geschrieben  worden  sein;  denn  eher  miisste  man  erwarten, 
dass  der  Tod  des  Bischofs  Sixtus  von  Freising,  der  am 
14.  Juli  1495  erfolgte, l  in  der  Chronik  eingetragen  worden 
ware,  was  aber  nicht  der  Fall  ist. 

d)  Quellen  der  Chronik. 

Bei  der  Bescheidenheit  der  ausseren  Lebensumstande 
Arnpecks  ist  die  Menge  der  geschichtlichen  Quellen,  die  er 
bentitzt  hat,  eine  recht  ansehnliche.  Sein  eigener  Bttcher- 
besitz  wird  kaum  ein  sehr  grosser  gewesen  sein,  und  so 
mussen  wir  wohl  annehmen,  dass  es  unserem  einfachen  Geist- 
lichen  vielleicht  manche  Mfihe  gekostet  hat,  bis  er  in  und 
aus  fremden  Biichereien  alle  die  Handschriften  und  Drucke 
sich  verschaffte,  deren  er  benotigte. 

Ob  Arnpeck  ahnlich  wie  spater  Aventinus  im  bayerischen 
Lande  umhergezogen  ist,  urn  geschichtlichen  Stoff  zu  sammeln, 
lasst  sich  schwer  sagen.  In  der  Hauptsache  dttrften  ihm 
die  zu  Freising  und  Landshut  vorhandenen  Bucherschatze 
zur  Verfugung  gestanden  sein. 

Dass  er  einmal  auf  Frauenchiemsee  weilte,  mochte  man 
aus  einem  auf  dieses  Kloster  beziiglichen  Abschnitt  ver- 
muten,  *  doch  kann  er  die  betreffenden  Nachrichten  eben- 
sogut  von  einem  Gewahrsmann  oder  aus  einer  schriftlichen 
Quelle  bezogen  haben. 

Auf  personliche  Anwesenheit  zu  Regensburg  mochte 
eine  Notiz  deuten,  in  der  er  als  seine  Quelle  angibt: 
„hystoria,  quam  ex  monasterii  predicti  S.  Emmerami  ceno- 
bitis  percepi." 8  Aber  da  er  dabei  nur  den  Text  der 
„Translatio  S.  Dionysii"  wiedergibt,  ist  der  Ausdruck 
„percepia  jedenfalls  nicht  auf  eine  nur  miindliche  Bericht- 
erstattung  der  Monche  voft  St.  Emmeram  zu  beziehen.  Man 
kann  also  bezweifeln,  ob  Arnpeck  personlich  zu  St.  Emmeram 
gewesen  ist,  wenn  auch  hiefiir  grosse  Wahrscheinlichkeit 
besteht.  Dass  er  die  Stadt  Regensburg  selbst  kannte, 
scheint  aus  manchen  selbstandigen  Ausdriicken  in  der  Ge- 
schichte  des  hi.  Emmeram  hervorzugehen, 4  es  miisste  denn 
sein,  dass  diese  Ausdriicke  selbst  wieder  in  einer  Quelle 
standen. 

1  Vgl.  8.  912,31. 

*  VgL  S.  85,  Anm.  4. 
a  g^  jog  g# 

4  Unten's.'  53,  6  ff.;  54,  48;  55,  19. 


—  xxvm  — 

Einen  Aufenthalt  zu  Bamberg  konnte  man  zur  Not 
aus'den  Worten  folgern,  in  denen  Arnpeck  von  Taten  des 
Kaiserpaares  Heinrichs  II.  und  Kunigundens  sagt,  dass  sie 
„plenius  in  ecclesia  Bambergensi  in  scriptis  continentur." l 
Doch  gerade  weil  er  nicht  mehr  berichtet,  als  was  in 
den  handschriftlich  auch  ausserhalb  Bambergs  verbreiteten 
Lebensbeschreibungen  Heinrichs  und  Kunigundens  steht,  ist 
ein  Bamberger  Aufenthalt  Arnpecks  kaum  anzunehmen. 

Arnpeck  erzahlt  uns,2  dass  der  Abt  von  Scheyern, 
dessen  Namen  er  allerdings  merkwurdigerweise  dabei  nicht 
nennt,  ihn  gebeten  habe,  uber  den  Ursprung,  das  Geschlecht 
und  die  Taten  der  ehemaligen  Grafen  von  Scheyern  zu 
schreiben.  Vielleicht  stellte  der  Abt  dieses  Ersuchen  an 
ihn,  als  Arnpeck  zu  Scheyern  selbst  die  dortigen  Geschichts- 
aufzeichnungen  einsah  und  flir  sich  ausbeutete.  Hat  er  doch 
sowohl  die  Chronik  des  Konrad  von  Scheyern  als  auch  die 
Scheyerer  Annalen  und  ferner  die  Scheyerer  Furstentafel 
beniitzt.  Und  daB  er  personlich  in  Scheyern  verweilte  und 
miindliche  Ueberlieferungen  von  dort  davontrug,  ersehen  wir 
aus  seiner  Angabe:  „Hec  audivi  a  quodam  sene  devoto 
monacho  presbytero  in  monasterio  Schirensi." 8  Aus  der 
Erteilung  des  genannten  Auftrages  konnen  wir  schliessen, 
dass  Arnpeck  als  Schriftsteller  ein  gewisses  Ansehen  besass. 

In  dem  ebensonahe  wie  Scheyern  zu  Freising  gelegenen 
Kloster  Indersdorf  ist  Arnpeck  wohl  auch  —  vielleicht 
ofter  —  personlich  gewesen ;  denn  mehrere  Umstande  deuten 
darauf  hin,  dass  er  zu  diesem  Kloster  in  engeren  Beziehungen 
gestanden  ist.  Oben4  wurde  schon  eine  Buchschenkung  er- 
wahnt,  die  er  nach  Indersdorf  machte  und  die  vielleicht 
seinem  Dank  Ausdruck  geben  sollte  dafiir,  dass  er  die 
dortige  Bibliothek  beniitzen  konnte.  Ueber  die  Ausbeute, 
die  er  Indersdorfer  Geschichtsaufzeichnungen  und  miindlichen 
Mitteilungen  verdankte,  wird  unten  zu  reden  sein.  Besonders 
auffallig  ist  der  Umstand,  dass  er  den  Propst  von  Indersdorf 
einmal  auszeichnend  als  „dominus  meus  gratiosus"  benennt. 5 

Ich  zahle  im  Folgenden  die  Quellen  zur  ^Chronica 
Baioariorumtt    auf    in    ungefahrer    zeitlicher   Folge,    dabei 

1  S.  155,  3(>. 
»  S.  190, 10. 
8  S.  193,  34. 

4  S.  X,  dazu  S.  XF,  Anna.  1. 

5  S.  914,  10. 


—     XXIX     — 

jedoch,  aus  praktischen  Gesichtspunkten,  teilweise  in  will- 
ktirlicher  Gruppierung,  so  insbesondere  die  Heiligenleben 
zusammen  in  der  Folge  ihres  Vorkommens  iui  Texte. 

1.  Tacitus,  Germania. 

Von  Geschichtschreibern  des  klassischen  Altertums  ist 
unniittelbar  nur  ein  einziger  benutzt,  Tacitus.  Aus  mehreren 
Kapiteln  seiner  „Germaniaa  sind  Textstellen  fiir  die  Wid- 
mung1  und  fur  ein  paar  Kapitel  des  1.  Buches  2  verwendet 
worden.  Es  ist  zu  vermuten,  dass  eine  der  Inkunabel- 
Druckausgaben  der  „ Germania*4  dabei  vorgelegen  hat. 

Von  den  in  Michael  Cristan'-s  Vorrede  zur  „Europatt 
des  Enea  Silvio 3  genannten  Schriftstellern  (S.  5,  26  ff.)  hat 
auch  nicht  einer  Arnpeck  als  Quelle  gedient.  Dass  er 
einzelne  davon  (wie  auch  andere  Schriftsteller,  die  er  nur 
nennt,  aber  nicht  benutzt)  gekannt  und  gelesen  haben  kann, 
soil  damit  nicht  in  Abrede  gestellt  sein. 

Ein  Zitat  aus  den  Oden  des  Horaz,  welches  gegen  das 
Ende  der  Chronik  zu  verwendet  ist,  mag  iramerhin  zeigen, 
dass  Arnpeck  dem  Humanismus  nicht  fremd  gegeniiberstand. 

2  Bibel. 

Zitate  aus  der  Bibel,  soweit  sie  unmittelbar  iiber- 
nonjraen  sind,  finden  sich  merkwtirdigerweise  nur  wenige. 
Eine  grossere  Zahl  ist  in  den  benutzten  Quellentexten  ent- 
halten.  Hiebei  ereignet  sich  auch  der  Fall,4  dass  Arnpeck 
eine  nur  allgemein  beruhrte  Stelle,  die  er  offenbar  nach- 
geschlagen  hat,  ihrem  vollen  Wortlaut  nach  anfuhrt. 

3.  Isidorus  von  Sevilla,  Etymologiae. 

Des  Isidorus  von  Sevilla  Etymologien  haben  nur  an 
einer  Stelle  unmittelbar  als  Quelle  gedient,5  einer  Stelle, 
die  ahnlich  auch  schon  bei  Andreas  von  Regensburg  sich 
findet,  wo  jedoch  das  Zitat  ungenauer  ist,  so  dass  man  an- 
nehmen  mochte,  Arnpeck  habe,  veranlasst  durch  Andreas, 
bei  Isidorus  nachgeschlagen  und  dann  von  sich  aus  die  Stelle 
bestimmt  angegeben.  Ein  anderes  Mai,  wo  ebenfalls  eine 
Stelle  aus  Isidorus'  Etymologien  zitiert  wird, 6  ist  der  ganze 

1  s.  3, 22  ff. 

7.S.  19,  9f;  22,24. 

3  Vgl.  unten  den  Abschnitt  iiber  diese  Quelle. 

4  Vgl.  S.  1 19,  Anm.  1. 

5  S.  6, 15. 

6  S.  18,  22. 


—     XXX     — 

Text  einschliesslich  des  Zitates  aus  den  geschichtlichen  Auf- 
schreibungen  von  Kremsmunster  entnommen. 

4.  Paulus  Diaconus,  Historia  Langobardorum 
(Paul.  Diac). 

Wo  sich  die  Geschichte  der  bayerischen  Agilolfinger- 
herzoge  mit  derjenigen  der  Langobarden  beriihrt,  finden  wir 
bei  Arnpeck  die  „Historia  Langobardorum1*  des  Paulus 
Diaconus  als  Grundlage. *  Arnpeck  selbst  nennt  sie  einmal  * 
als  seine  Quelle:  „ut  legitur  in  historia  Longobardorum 
libro  3.  cap.  30.,  quam  Paulus  dyaconus  cardinalis  descripsit, 
quietymnum:  „Ut  quean t  laxis"  composuit",  und  ein  ander- 
mal8:  „Hec  ex  cronica  Longobardorum."  Als  Geistlicher 
kannte  er  den  Hymnendichter,  als  Chronist  beutete  er  dessen 
Geschichtswerk  aus. 

5.  Breves  Notitiae  Salisburgenses  (Br.  Not.  Sal). 
Vgl.    unten    S.  82,    Anm.   4  und  85,   Anm.  1.     Dazu 

den  Quellennachweis  unter  „Fundationestt. 

6.  Annales  Laurissenses  maiores  (Ann.  Laur.). 
An  zwei  Stellen 4  finden  sich  merkwiirdigerweise  Textes- 

worte  der  grosseren  Lorscher  Jahrbucher  („Annales  Lau- 
rissenses maiores") 5  verwendet.  Sie  sind  wohl  nur  mittelbar 
dahin  gelangt. 

7.  Otto  vonFreising,  ^Chronica".6  Desselben 
„Gesta  Friderici  I.  imperatoris"  mit  Rahewins 
Fortsetzung  (Otto  Fris.  Chron.  bezw.  G.  Frid.,  dann 
Rahew.,  G.  Frid.). 

Die  Werke  des  grossen  Geschichtschreibers,  der  einst 
den  heimischen  Freisinger  Bischofsstuhl  zierte,  hat  Arnpeck 
in  sehr  ausgiebigem  Masse  als  Quelle  verwendet.  Es  sind 
uns  heute  noch  zwei  Handschriften  der  Werke  Ottos  von 
Freising  erhalten,  die  im  Besitz  Arnpecks  selbst  gewesen 
sind.  Ueber  die  eine,  die  sich  in  der  Herzoglichen  Bibliothek 
zu  Wolfenbuttel  befindet,  wird  unten  bei  der  Untersuchung 
der  Quellen  zu  Arnpecks  „Gesta  episcoporum  Frisingensium" 


1  Unten  zitiert  nach  der  Ausgabe  in  den  Mon.  Germ,  hist., 
SS.  Rer.  Langobard. 

7  S.  43,  34. 

8  S.  47,  32. 

*  S.  88,  22  und  35. 

5  Mon.  Germ,  hist.,  88.  I,  172. 

6  In  dem  grossten  Teile  des  vorliegenden  Buches  ist  noch  nach 
der  alten  Ausgabe  in  den  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XX  zitiert,  da  der 
Druck  schon  erfolgt  war,  bevor  die  neue  Ausgabe  von  Hofmeister 
erschien. 


—     XXXI    — 

noch  des  Naheren  gesprochen  werden,  die  andere,  die  zur 
Zeit  der  Sakularisation  aus  Kloster  Indersdorf  in  die 
Miinchener  Zentralbibliothek  gelangte,  jetzt  als  Clm.  7839 
bezeichnet,  ist  oben  S.  X  erwahnt  worden.1 

Arnpeck  hat  den  Freisinger  Bischof  iiberaus  hoch- 
geschatzt  und  hat  ihn  als  seine  Quelle  wie  kaum  einen 
andern  Schriftsteller  angegeben.  „Otto  Frisingensis  epi- 
scopus  clarissimus"  wird  er  von  ihm  genannt,  dazu  mit  den 
Worten  des  Enea  Silvio:  „non  futilis  autora.3  An  anderer 
Stelle3  ubernimmt  er  Hartmann  Schedels  Worte,  in  denen 
Otto  von  Freising  und  Gottfried,  von  Viterbo  als  „haud 
ignobiles  historici"  bezeichnet  werden.  Die  Kenntnis  der 
Personlichkeit  des  Freisinger  Bischofs  setzt  er  so  weit  vor- 
aus,  dass  er  einfach  zitiert:  „ut  ait  Ottoa.4  Gegenliber 
anderen  Quellen  ist  ihm  Otto  von  Freising  die  hochste  und 
ausschlaggebende  Autoritat.  Auf  ihn  gestutzt,  wagt  er  selb- 
standige  Kritik.  Man  vergleiche  z.  B.  den  Abschnitt  fiber 
die  Nachkommenschaft  Kaiser  Arnulfs  S.  114,  15  ff.  und  die 
Stelle  fiber  Kaiser  Ludwig  das  Kind  S.  115,22,  wo  er  aus- 
drficklich  anderen  Quellenangaben  gegenuber  eine  aus  Otto 
entnommene  Stelle  eingereiht  hat.  Wie  Arnpeck  dagegen 
ganz  sanft  die  ihm  nicht  behagende  Scharfe  Ottos  gegen 
die  Wittelsbacher  ausgeglichen  hat,  ist  unten  S.  129,  Anm.  3 
besprochen.  In  den  beiden  ihm  gehorigen  Handschriften  der 
„Chroniktt  hatte  Arnpeck  der  sogenannten  Wittelsbacher  Inter- 
polation   eigens  Ottos   ursprfingliche  Worte  beigeschrieben. 

8.  Frutolfs  vom  Michelsberg  bei  Bamberg, 
bezw.  Ekkehards   von  Aura  Weltchronik   (Frut). 

Obwohl  Arnpeck  nirgends,  auch  nicht  in  der  Vorrede 
bei  Anfuhrung  der  bedeutenderen  Geschichtschreiber,  den 
Prior  Frutolf  vom  Michelsberg  bei  Bamberg  mit  Namen 
nennt,  hat  er  doch  auch  dessen  Weltchronik  benutzt,  aller- 
dings  in  geringem  Grade  im  Verhaltnis  zu  jenem  inhalts- 
reichen  Werke. 5    Bei  der  grossen  Verbreitung,  welche  diese 

1  Die  Hand8chrift  Nr.  176  der  Gr.  Universitfite-Bibliothek  Giessen, 
welcbe  Ottoe  von  Freising  ,Chronik"  und  „Gesta  Friderici"  enthllt  und 
zum  Teil  1470  von  Erasmub  Sayn  von  Freising  geschrieben  ist,  zeigt, 
wie  ich^durch  eigene  Einsichtnahme  feststellte,  in  den  Eandbemerkungen 
nirgends  die  Handzfige  Arnpeck 8.  Dies  mocbte  ich  zur  Ausgabe  der 
.Chronik"  Ottos  von  Freising  von  Hofmeister,  der  jene  Frage  dort 
S.  XLIII,  Anm.  6  offengelassen  hatte,  erganzend  bemerken. 

*  Unten  8.  6, 19. 
8  S.  32,  32. 

*  S.  103,10. 

5  Ausgabe  in  den  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  VI,  17  ff. 


XXXII     - 

Weltchronik  gefundeu  hatte,  ist  anzunehmen,  dass  eine 
Handschrift  davon  unserem  Chronisten  zu  Freising  zur  Ver- 
fttgung  stand.  Hatte  doch  auch  schon  Bischof  Otto  von 
Freising  in  ausgedehnter  Weise  Frutolfs  Chronik  nebst  einer 
Fortsetzuug  bis  1106  beniitzt. l 

Dass  unter  dera  am  Schlusse  des  Kapitels  iiber  Augs- 
burg zitierten  „Eusebiustt  niemand  anderer  als  Frutolf  zu 
verstehen  ist,  habe  ich  in  der  Anmerkung  zu  jener  Stelle 
dargelegt. * 

9.  Historia  Welforum  Weingartensis  (Hist.  Welf.). 
Die  „ Historia  Welforum  Weingartensis",8  die  Welfen- 

geschichte  eines  ungenannten  Weingartener  Monches,  hat 
zahlreiche  Textstellen  geliefert.  Ausser  ihr  ist  aber  auch 
die  Ursperger  Chronik,  in  der  jene  Weingartener  Welfen- 
geschichte  verarbeitet  wurde,  stark  beniitzt,  und  in  eigen- 
tiimlicher  Verschlingung  erscheint  bald  der  ursprungliche 
Weingartener,  bald  der  abgeleitete  Ursperger  Text. 

10.  Codex  traditionum  Frisingensium  (Cod. 
trad.  Fris.). 

Mehrfach  diente  als  Quelle  der  „ Codex  traditionum 
Frisingensium",  der  die  Hauptquelle  fiir  Arnpecks  kleineres 
Werk,  den  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium" 
bildete  und  iiber  den  unten  bei  dcm  Quellenverzeichnis  dieses 
Werkes  naher  gehandelt  werden  wird.  Arnpeck  zitiert  es 
in  der  „  Chronica  Baioariorum"  einmal4  ausdriicklich  als 
seine  Quelle  mit  den  Worten  :  „ex  libro  tradicionum  ecclesie 
Frisingensis." 

11.  Vita  S.  Maximiliani  (Vita  S.  Max.). 

Die  Legende  des  hi.  Maximilian  (vgl.  den  Druck  bei 
Pez,  SS.  Eer.  Austr.  II,  19)  scheint  Arnpeck  in  einer  Form 
vorgelegen  zu  sein,  welche  von  der  bei  Pez  abweicht  und 
einen  ausfiihrlicheren  Text  geboten  haben  diirfte. 

12.  Passio  S.  Floriani  (Pass.  S.  Flor.). 
Vgl.  unten  S.  38,  Anm.  1. 

13.  Passio  S.  Afrae  (Pass.  S.  Afrae). 

Vgl.  unten  S.  38,  Anm.  3.  Zur  letzten  Literatur  iiber 
die  Afra-Legende  siehe  Neues  Archiv  XXXVII,  329  f.,  861. 

1  Hofmeister  in  seiner  Ausgabe  der  Chronik  Ottos  8.  XCIII. 

*  8.  28,  Anm.  4. 

8  Vgl.  6.  159,  Anm.  3. 

*  S.  153,37. 


—     XXXIII    — 

14.  Eugippius,  Vita  S.  Severini  (Vita  S.  Sev.). 
Arnpeck  hat  diese  Vita  (vgl.  die  Ausgabe  von  Mommsen) 

unmittelbar  benutzt.  Wo  er  sie  aber.zitiert,1  entnimrat  er 
die  Quellenangabe  selbst  den  Kremsmunsterer  Aufzeichnungen. 

15.  Legenda  S.  Ruperti  (Leg.  S.  Rup.). 

Zur  Geschichte  des  hi.  Rupert  diente  die  sog.  „ Com- 
munis legenda  S.  Rodberti  episcopitt  als  Quelle.  Vgl.  unten 
S.  48,  Anm.  3.  Neuerdings,  nachdem  unser  Text  langst  ge- 
druckt  war,  ist  die  „Vita  Hrodberti"  herausgegeben  worden 
von  Levison  in  den  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  Rer.  Merov.  VI, 
140  ff.,  so  dass  also  jetzt  diese  Ausgabe  fur  Vergleichuugen 
zu  benutzen  ist. 

16.  Arbeo,  Vita  S.  Emmerami  (Vita  S.  Emm.). 
Die  von  dem  Freisinger  Bischof  Arbeo  verfasste  Legende 

des  hi.  Emmeram  ist  in  der  Textform  B  benutzt.  Arnpeck 
ist  dabei  iin  Ausdruck  jedoch  manchmal  etwas  abweichender 
von  der  Quelle  als  sonst,  so  dass  ich  annehmen  mochte,  es 
habe  ihm  eine  abermals  veranderte,  stilistisch  freiere  Form 
der  „Vitaa  vorgelegen.    Vgl.  unten  S.  52,  Anm.  2. 

17.  Arbeo,  Vita  S.  Corbiniani  (Vita  S.  Cork). 
Dass  unser  Chronist  der  Lebensgeschichte  des  Grunders 

des  heimischen  Freisinger  Bistums,  des  hi.  Korbinian,  aus- 
giebig  Stoff  entnimmt,  ist  nur  natlirlich.  Er  benutzte  dazu 
die  von  Arbeo  verfasste  Vita  in  der  weit  verbreiteten  iiber- 
arbeiteten  Form,  welche  den  alteren  roheren  Text  geglattet 
und  verbessert  wiedergibt.2 

18.  Otloh,  Vita  S.  Bonifatii  (OUoh,  Vita  S.  Bonif.). 
Arnpeck  zitiert  das  Werk  zweimal,  ohne  den  Verfasser 

zu  nennen:  „prout  in  legenda  clarius  ponuntur" 3  und:  „In 
legenda  S.  Bonifacii  libro  1.  et  postea  in  2.  libroa.4  Man 
vergleiche  die  beniitzten  Textstellen  mit  der  Ausgabe  in 
Mabillons  Acta  Sanctorum  Ordinis  S.  Benedicti,  Saec.  Ill, 
2,  28  ff.  Oder  in  dem  Nachdruck  dieser  Ausgabe  in  Migne's 
Patrologia  latina  LXXXIX,  633  ff. 

19.  Vita  S.  Virgilii  (Vita  8.  Virg.). 

Vgl.  unten  S.  78,  Anm.  4  und  S.  82,  Anm.  4.  Dazu 
ferner  unten  S.  XXXXV. 

1  S.  41,  13. 

9  VgL  die  ftusgezeichnete  neueste  Ausgabe  beider  Texte  von  Krusch 
in  den  Mon.  Germ,  hist,  SS.  Rer.  Merov.  VI,  497  ff.  (Bei  ihrem  Er- 
scheinen  lagen  die  ersten  50  Bogen  des  Textes  dieser  Cnroniken  schon 
gedrnckt  vor.) 

»  S.  72, 6. 

*  S.  73, 13. 

Qnellen  o.  ErOrterangen  N.  F.  III.  Ill 


—     XXXIV     — 

20.  Translatio  S.  Dionysii  (Transl.  S.  Dion.). 
Vgl.  unten  S.  109,  Anm.  1  u.  2. 

21.  Berno  von  Reichenau,  Vita  S.  Udalrici 
(Vita  S.  Udalr.). 

Eine  Lebensbeschreibung  des  hi.  Ulrich  gibt^Arnpeck 
an  zwei  Stellen  als  seine  Quelle  an:1  „Legitur  in  libro,  qui 
de  vita  S.  Udalrici  inscribitur"  2  und  „ut  colligitur  ex  legenda 
S.  Udalrici  episcopia.3  Durch  Textvergleichung  stellte  sich 
heraus ,  dass  von  den  verschiedenen  Beschreibungen  des 
Lebens  des  hi.  Ulrich  jene  beniitzt  ist,  welche  Berno  von 
Reichenau  verfasst  hat.4 

22.  Translatio  S.  Martini  (Transl.  S.  Martini). 
Ueber  die  ^Translatio  S.  Martini*4,  welcher  der  grosste 

Teil  des  4.  Kapitels  des  4.  Buches  entnommen  ist,  vgl.  die 
Angaben  S.  82,  Anm.  4  und  S.  130,  Anm.  1,  dazu  S.  XXXXV. 

23.  Wolfherius,  Vita  S.  Godehardi  (Vita  S.  God.). 
In  Kapitel  9  des  4.  Buches  erscheinen  Stellen  aus  dem 

Wortlaute  der  ,rVita  S.  Godehardi  posterior",  die  von  Wolf  her 
verfasst  ist.5  Diese  Vita  ist  wahrscheinlich  nicht  unmittel- 
bar,  sondern  nach  eiDer  gekiirzten  Ableitung,  vielleicht  aus 
einer  Sammlung  von  Heiligenleben,  beniitzt  worden. 

24.  Adalbertus,  Vita  Henrici  II.  imperatoris 
(Vita  Henr.). 

In  umfangreichstem  Masse  ist  fur  die  Geschichte  Kaiser 
Heinrichs  II.  die  legendenhafte  „Vita  Henrici  II.  imperatoris" 
des  Diakons  Adalbert  nebst  dem  dieser  Legende  im  Anfang 
des  13.  Jahrhunderts  hinzugefugten  dritten  Buch,  dem  sog. 
„Additamentuma,  abgeschrieben  worden.6 

25.  Vita  S.  Cunegundis  (Vita  Cuneg.). 

Auch  die  „Vita  S.  Cunegundis",7  die  Geschichte  der 
frommen  Gemahlin  Kaiser  Heinrichs  II.,  hat  ein  paar  Ab- 
schnitte  geliefert. 

1  Das  Zitat  „ut  in  libro  gestorum  eius  legitur",S.  118,  4  findet 
sich  schon  in  Frutolfs  Text,  das  Zitat  „in  legenda  autem  8.  Udalrici" 
S.  129,1  bereits  bei  Andreas  von  Regensburg. 

2  S.  118,  37. 

3  S.  124, 18. 

4  Vgl.  S.  118,  Anm.  4. 

5  Vgl.  S.  133,  Anm.  5. 

6  Vgl.  S.  134,  Anm.  1.  Meine  Vermutung,  Arnpeck  habe  viel- 
leicht die  Briisseler  Druckausgabe  der  „Vita  Heinrici"  von  1484  (Hain 
8429)  beniitzt,  erwies  sich  als  nicht  zutreffend,  wie  ich  durch  Vergleichung 
des  Textes  des  Exemplars  der  k.  Universitatsbibliothek  Gottingen  fest- 
stellen  konnte. 

7  Vgl.  S.  144,  Anm.  2. 


-     XXXV     — 

26.  Passio  Tbiemonis  (Pass.  Thiem.). 

Zu  vermuten  ist,  dass  die  „Passio  Thiemonis",  die 
Geschichte  desMartyriums  des  Salzburger  Erzbischofs  Thiemo, 
mittelbar  oder  unmittelbar  an  einer  Stelle  Stoff  geliefert  hat. * 

27.  Vita  Chunradi  archiepiscopi  Salisburgensis 
(Vita  Chunr.). 

Die  „Vita  Chunradi  archiepiscopi  Salisburgensis",  die 
Lebensbeschreibung  eines  anderen  Salzburger  Erzbischofs, 
des  Konrad  von  Abensberg,2  hat  deutlich  fiir  ein  paar  kurze 
Abschnitte  zugrunde  gelegen. 

28.  Vita  S.  Hedwigis  (Vita  S.  Hedtr.). 
Vgl.  S.  207,  Anm.  7. 

29.  Jacobus  de  Voragine,  Lege'nda  aurea 
(Leg.  aurea). 

Die  vorgenannten  Legenden  sind  Arnpeck  zum  Teil 
in  selbstandigen  Handschriften  vorgelegen,  zum  Teil)  aber 
durften  sie  ihra  durch  Legendensammlungen 3  und  Martyro- 
logien  dargeboten  worden  sein. 

Es  zeigt  sich  auch,  dass  er,  wenn  auch  nur  in  ge- 
ringem  Umfange,  die  bekannteste  und  verbreitetste  Legenden- 
sammlung,  die  „Legenda  aurea*4  des  Jacobus  de  Voragine 
beniitzt  hat,4  vielleicht  in  einem  der  zahlreichen  Drucke, 
die    damals   von  jener  Sammlung   schon  vorhanden  waren. 5 

30.  BurkharduSjChroniconUrspergense  (Chr. 
Ursp.). 

Stark  beniitzt  ist,  wie  schon  oben  S.  XXXII  erwahnt 
wurde,  die  Chronik  des  Propstes  Burkhard  von  Ursperg, 
das  „Chronicon  Urspergense*.6  Schon  in  seiner  Vorrede 
zur  ^Chronica  Baioariorum"  zahlt  Arnpeck  den  „abbas 
Urspergensis  ordinis  Preinonstratensium"  auf,7  fiir  den  ihm 
unbekannten  Eigennamen  Raum  lassend.  Und  einmal  ver- 
weist  er  auf  den  „abbas  Urspergensis  in  sua  cronica",8  ein 
andermal  sagt  er  (jedoch  sich  irrend):  „Unde  in  cronica 
Urspergensi  legitt. 9    Er  besass  selbst  in  der  jetzt  zu  Wolfen- 

1  Vgl.  8.  159,  Anm.  4  und  8.  160,  Anm.  1. 

*  Vgl.  S.  160,  Anm.  2;  214,  Anm.  5-7. 

8  VgL  auch  S.  74,  Anm.  1  und  133,  Anm.  5. 

4  Unten   zitiert  mit  den  Seitenziffern  der  Ausgabe   von  Graesse. 

6  Copinger,  Supplement  to  Hain'e  Repertorium  bibliograpbicura 
Nr.  6380  ff. 

*  Vgl.  S.  157,  Anm.  1. 

7  S.6,20. 

8  8.  224, 42. 

*  S.  227, 9. 

Ill* 


—     XXXVI    — 

biittel  befindlichen  Handschrift  Helmst.  205  den  Text  dcr 
aus  der  Ursperger  Chronik  geschopften  „Historia  Friderici*.1 
Doch  beniitzte  er  nicht  diesen  Auszug,2  sondern  hatte  die 
ganze  Ursperger  Chronik  zur  Verfiigung. 

Wo  Arnpeck  die  gleichen  Nachrichten  sowohl  in  der 
Ursperger  Chronik  als  auch  in  deren  Quelle,  der  Wein- 
gartener  Welfengeschichte,  fand,  beniitzte  er,  otfenbar  nur 
von  Kucksichten  der  Bequemlichkeit  geleitet,  bald  die  ge- 
drangte  Darstellung  der  einen  Quelle,  bald  die  erweiterte 
Erzahlung  der  andern.  Umfassender  erscheint  dabei  die 
jftngere  Ursperger  Chronik  verwendet. 

31.  Conradi  Chronicon  Schirense  (Conr.  Chr. 
Schir.). 

Von  den  Geschichtsquellen  des  Klosters  Scheyern 3 
begegnet  uns  in  Arnpecks  Text  zunachst4  das  „Chronicon 
Schirense"  *  des  Konrad  von  Luppurg.  Interessant  ist  Arn- 
pecks Verhaltnis  zu  dem  vielbesprochenen  eingeschalteten 
16.  Kapitel.  Graf  Friedrich  Hektor  Hundt 6  hat  nachgewiesen, 
dass  der  von  Jaflfe  als  16.  Kapitel  der  Chronik  gedruckte 
Text  durchaus  nicht  von  Konrad  herriihrt.  Dieses  Kapitel 
sei  vielmehr  eine  erst  gegen  Ende  des  15.  Jahrhunderts 
(wahrscheinlich  um  1491)  von  einem  Scheyerer  oder  (da  es 
sich  in  der  aus  Tegernsee  stammenden  Handschrift  Clm.  19487 
findet)  von  einem  Tegernseer  Monch  vorgenommene  Ein- 
schiebung.7  Es  besteht  kein  Anlass,  dieses  Ergebnis  von 
Hundts  scharfsinniger  Untersuchung  (abgesehen  von  der  ort- 
lichen  Verlegung  nach  Tegernsee)  anzuzweifeln.  Vergleicht 
man  die  Angaben  Arnpecks  fiber  Kaiser  Arnulf  und  seine 
Beziehungen  zu  Scheyern  unten  in  Kap.  14  des  3.  Buches,8 
so  kann  es  bei  der  teilweise  wortlichen  Uebereinstimmung 
dieser  Stellen  mit  jenem  eingeschalteten  Kap.  16  nicht  zweifel- 
haft  sein,  dass  letzteres  Arnpeck  vorlag.  Kaum  in  der  Tegern- 
seer Handschrift;   Arnpeck  hat   vielmehr  die  Einschaltung 

1  Vgl.  Hofmei8ter8  Ausgabe  der  „Chronik"  Ottos  von  Freising 
S.  XLIV  und  unten  den  Quellennachweis  zu  Arnpecks  „Gesta  episco- 
porum  Frisingensium". 

3  Der  auch  als  InkunabeldruckJ(Hain*'8718)  aus  der  Presse  des 
Klosters  St.  Ulrich  und  Afra  zu  Augsburg  (um  1473—1476)  verbreitet  war. 

•  Vgl.  oben  S.  XXVIII. 

4  S.  113, 36  ff. 

6  Hsg.  von  Jaffe*  in  den  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XVII,  615  ff. 

6  Kloster  Scheyern,  seine  kites  ten  Aufzeichnungen,  seine  Besitz- 
ungen.    Abhandlungen  d.  hist.  Kl.  d.  k.  bayer.  Akad.  d.  Wise.  IX,  205  ff. 

7  Daselbst  S.  268. 

8  S.  113,34ff. 


—     XXXVII    — 

wohl  in  Scheyern  selbst  kennen  gelernt,1  woselbst  sie  auch  ent- 
standen  sein  diirfte,  da  man  ebendort  das  grosste  Interesse  an 
ihr  hatte.  Arnpeck  nennt  die  Erzahlung  „quorundam  opinionem 
licet  suspectam".  Sie  erscheint  ihm  verdachtig,  doch  ftigt 
er  sie  ein,  um  sie  zu  bekampfen,  „ad  obstniendum  ora  ob- 
loquentium*.  Sollte  nicht  im  Hinblick  auf  diese  letzteren 
Worte,  die  zwar  der  Chronik  Konrads  von  Scheyern  ent- 
liehen  sind,  ihrem  ganzen  Sinne  nach  aber  sich  gegen  lebende 
Personen  zu  richten  scheinen,  die  Vermutung  gewagt  werden 
diirfen,  dass  gerade  daraals  in  Scheyern  die  Erzahlung  von 
Kaiser  Arnulf  nachdrucklicher  hervorgehoben  wurde  ?  Konnte 
dadurch  nicht  Hundts  Vermutung  iiber  die  Zeit  der  Ein- 
schiebung  eine  neue  Stiitze  erhalten? 

32.  Annales  Schirenses  (Ann.  Schir.). 

Neben  der  Chronik  Konrads  hat  Arnpeck  auch  die 
Angaben  der  Scheyerer  Jahrbiicher  verwendet.  * 

33.  Scheyerer  Furstentafel  (Tab.  Schir.). 

Als  dritte  Geschichtsquelle  aus  Kloster  Scheyern  treffen 
wir  die  sog.  Scheyerer  Furstentafel  unter  Arnpecks  Stoff 
an,3  ein  volkstiimliches  Erzeugnis  in  deutscher  Sprache,  das 
nicht  uninteressant  ist  und  eine  gute  Neuausgabe  unter 
Berucksichtigung  all  der  zahlreichen  davon  vorhandenen 
Handschriften  verdienen  wurde. 

34.  Chronicon  Ebersbergense  posterius  (Chr. 
Ebersb.  post.). 

Von  den  beiden  Ebersberger  Chroniken,  von  denen  die 
eine  kiirzere  um  das  Jahr  1050  unter  dem  beruhmten  Abte 
Willi  ram  geschrieben,  die  andore  ausgeschmiickte  nach  dem 
Jahre  1246  verfasst  ist,  hat  Arnpeck  die  letztere  benutzt. 
Vgl.  unten  S.  112,  Anm.  4.  In  den  unten  als  Quelle  zu  er- 
wahnenden  „Fundationes  monasteriorum  Bavariae"  findet 
sich  diese  Ebersberger  Chronik  etwas  gekiirzt,  zugleich  aber 
mit  kleinen  belanglosen  Erweiterungen  vor.4  Die  Textver- 
gleichung  zeigt,  dass  letztere  Form  nicht  herangezogen  ist, 
sondern  dass  Arnpeck  die  Chronik  auch  in  urspriinglicher 
Form  zur  Verfiigung  hatte  und  diese  ausbeutete. 

1  Vgl.  oben  8.  XXVIII. 

*  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XVII,  629  ff. 

9  Vgl.  S.  117,  Anm.  1. 

4  Vgl.  Xeues  Archiv  XXIV,  686. 


—  xxxvm  — 

35.  Vincentius  Bellovacensis,  Speculum  histo- 
riale  (Vine.  Bell). 

Arnpeck  nennt  in  seinem  Vorwort  den  Vincentius  von 
Beauvais  unter  den  bedeutenden  Geschichtschreibern  mit 
der  Bezeicbnung  „  Vincentius  Gallus  ordinis  predicatorum*. l 
Er  zitiert  dann  die  grosse  geschichtliche  Kompilation  des 
Vincentius  an  fiinf  verschiedenen  Stellen. 2  Er  hat  sie  auch 
wirklich  unmittelbar 3  beniitzt,  allerdings  nur  fur  wenige  Ab- 
schnitte.  Man  darf  wohl  annehmen,  dass  ihm  das  Werk  in 
einer  der  damals  langst  vorhandenen  Druckausgaben 4  zu- 
ganglich  gewesen  ist. 

36.  Regensburger  Schottenlegende. 

In  Kapitel  30  des  2.  Buches  nennt  Arnpeck  als  Quelle 
eine  „Cronica  fundacionis  cenobii  Scotorum  Ratispone*.5  Es 
ist  die  Regensburger  Schottenlegende,  deren  wichtigsten  Teil, 
die  „Gesta  Caroli  Magni",  1897  Diirrwachter  herausgegeben 
hat.  Ausser  in  dem  eben  genannten  Kapitel  bildet  die  urn 
1270  entstandene  Chronik  die  Grundlage  fiir  die  beiden 
ersten  Kapitel  des  3.  Buches. 

Vgl.  iiber  die  Benutzung  der  Chronik  unten  S.  4,  Anm.  5, 
S.  78,  Anm.  6  und  7  und  S.  91,  Anm.  1.  Zu  S.  78,  Anm.  7 
ist  erganzend  zu  bemerken,  dass  die  verlorene  Handschrift 
der  Quelle  wahrscheinlich  mit  einzelnen  Korrekturen  ver- 
sehen  war,  die  auf  Konrad  von  Megenbergs  Angaben  sich 
stiitzten;  vgl.  unten  S.  91,  Anm.  3  und  98,  Anm.  1.  Zu 
letzterer  Stelle  ist  die  leider  alle  modernen  Editionsgrundsatze 
ausser  Acht  lassende  Ausgabe  des  „Tractatus  de  limitibus 
parochiarum  Ratisponensiuma  von  Philipp  Schneider  er- 
ganzend zu  nennen. 

Zu  bemerken  ist,  dass  es  zwei  sehr  seltene  Inkunabel- 
drucke  einer  kurzen  deutschen  Fassung  der  „Gesta  Caroli 
Magni"  gibt.6  Man  konnte  vermuten,  dass  diese  „Legende 
von  Kaiser  Karls  Streit  vor  Regensburg*  vielleicht  von 
Arnpeck   beniitzt  worden  ist,   doch  ist  das  nicht  der  Fall. 

1  S.  6,21. 

8  S.  97,10;  100,31;  132,19;  134,19;  197,4. 

8  Vgl.  S.  134,  Anm.  2. 

4  Ohne  Ort  (Strassburg)  und  Jahr  (Copinger  6245) ;  Strassburg  1473 
(Cop.  6246);  ohne  Ort  (Augsburg)  1474  (Cop.  6247);  Nurnberg  1483 
(Cop.  6248);  Venedig  1494  (Cop.  6241,  IV). 

*  S.  78, 24. 

e  Dor  eine,  gedruckt  von  Friedrich  Creuesner  zu  Nflrnberg, 
(Hain  *  4524),  der  andere  von  Johann  Sluchs  ebendaselbst  (Hain  4525; 
in  der  Munchener  k.  Hof-  und  Staatsbibliothek  nicht  vorhanden; 
Exemplar  in'  der  Regensburger  Kreisbibliothek  ;  vgl.  Diirrwachter  a.  a.  0. 
S.  132),  beide  ohne  Jahr. 


—    XXXIX    — 

37.  Hermanni  Altahensis  Annales  (Herm.  Alt.) 
nebst  Fortsetzungen  (Cont.  Alt.  und  Cont.  Rat.). 

Des  Abtes  Hermann  von  Niederaltaich  Annalen  x  bilden 
eine  Hauptquelle  Arnpecks.  In  der  Vorrede  zur  ^Chronica 
Baioariorum"  zahlt  letzterer  unter  den  bedeutenden  Geschicht- 
schreibern  aach  die  „fratres  ordinis  Benedicti  Hermannus  et 
Martinus"  auf. 2  Haben  wir  in  dem  letzteren  Martin  von 
Troppau  zu  erkennen,  so  meint  Arnpeck  unter  dem  „Her- 
mannus*  kaum  einen  anderen  als  Hermann  von  Niederaltaich. 8 
Nach  dem  Hauptwerke  Hermanns  erscheint  sowohl  die  Nieder- 
altaicher  als  auch  die  Kegensburger  Fortsetzung  dazu  als 
Quelle  Arnpecks. 

38.  Griindungsgeschichte  des  Klosters  Tegern- 
see  (Fund.  Teg.). 

Kapitel  29  des  2.  Buches4  behandelt  die  Geschichte'der 
Grander  und  der  Griindung  des  Klosters  Tegernsee.  Man 
konnte  bei  oberflachlichem  Zusehen  meinen,  dass  jene^Ge- 
schichte  aus  Andreas  von  Regensburg  abgeschrieben  sei. 
Aber  es  zeigt  sich,  dass  Arnpeck  auch  die  ursprtingliche 
Tegernseer  Griindungsgeschichte,  die  „Fundatio  Tegern- 
scensis"  5  benutzte.  In  der  Hauptsache  der  Tegernseer 
Quelle  den  doch  auch  auf  diese  zuruckgehenden  Text  des 
Andreas  vorziehend,  sieht  Arnpeck  sich  aber  genotigt,  da, 
wo  er  offenbar  glaubt,  dass  Andreas  die  Geschichte  zu  sehr 
beschnitten  habe,  einzelne  weggefallene  Stiicke  wieder  an- 
zuflicken.  So  liefert  er  die  Griindungsgeschichte  in  dritter, 
durch  Stil-  und  Schreibfehler  entstellter  und  verschlechterter 
Auflage.  Die  „Fundatio  Tegernseensis"  ist  ausser  in  dem 
genannten  Kapitel  auch  noch  in  anderen  beniitzt. 

Zu  bemerken  ist,  dass  Arnpeck  die  ganze  „Fundatio 
Tegernseensis"  zur  Verfugung  gehabt  hat,  nicht  etwa  nur 
den  gekiirzten  Auszug,  der  in  den  unten  als  Quelle  zu  er- 
wahnenden  ^Fundationes  monasteriorum  Bavariae"  enthalten 
ist. 6  Ausserdem  benutzte  er  auch  den  der  Tegernseer  Griin- 
dungsgeschichte in  einer  Tegernseer  Handschrift  (Clm.  1052) 

1  Vgl.  s.  176,  l. 

*  S.  6,23f. 

*  Hermann  von  Reichenau,  an  den  man  noch  denken  konnte,  ist 
von  Arnpeck  nicht  benfltzt.  Vgl.  S.  145,  Anm.  1,  wo  unter  dem  zitierten 
„Hermannus"  andereraeits  auch  nicht  Hermann  von  Niederaltaich  gemeint 
sein  kann. 

4  Unten  8.  74, 16  ff. 

6  Pez,  Thesaurus  anecdotorum  III,  III,  475  ff. 

«  Vgl.  Neuea  Archiv  XXIV,  675. 


—   xxxx   — 

beigegebenen  Abschnitt  iiber  die  Herkunft  der  Noriker  aus 
Armenien, x  den  der  Auszug  in  den  „Fundationestt  nicht  bietet 
und  der  aus  der  „Passio  S.  Quirini"  des  „Heinricus  monachus" 
stammt. 2  • 

39.  Chronicon  monasterii  Tegernseensis  (Chr. 
Teg.). 

Ausser  der  „Fundatioa  hat  Arnpeck  noch  eine  zweite 
Tegernseer  Geschichtsquelle  verwertet,  das  „Chronicon  mo- 
nasterii Tegernseensis V  wahrscheinlich  in  der  Form,  wie 
es  urn  1492  in  dem  schon  vorhin  erwahnten  Clm.  1052  nieder- 
geschrieben  wurde. 

40.  Diessener  Aufzeichnun  gen  (Notae  Diets.). 
Ueber  die  von  Arnpeck  benutzten  Aufzeichnungen  des 

Klosters  Diessen  am  Ammersee  vgl.  unten  S.  203,  Anm.  4. 

41.  Annates  Aldersbacenses  (Ann.  Aid.). 
Vgl.  unten  S.  768,  Anm.  4. 

42.  Annales  Osterhofenses  (Ann.Ost.). 

Ueber  ihre  Bentttzung  vgl.  unten  besonders  S.  236, 
Anm.  8;  239,  Anm.  3.  Einen  Auszug  aus  den  Osterhofener 
Annalen  boten  Arnpeck  auch  die  unten  zu  erwahnenden 
„Fundationes  monasteriorum  Bavariae". 

Eine  Osterhofener  Ueberlieferung  habe  ich  ausserdem 
unten  S.  79,  Anm.  5  vermutet. 

43.  Geschichtliche  Aufzeichnungen  von  Krems- 
miinster  (Krenwn.). 

„Baioaria,  quae  et  Noricus  dicitur  .  .  . a  Dieser  dem 
bayerischen  und  osterreichischenQuellenforscher  wohlbekannte 
Text,  mit  dem  Arnpecks  1.  Kapitel  des  1.  Buches  beginnt,4 
weist  uns  sofort  auf  eine  auch  anderswo  vielbeniitzte  Quelle 
hin,  namlich  auf  die  geschichtlichen  Aufzeichnungen,  welche 
in    dem    oberosterreichischen   Kloster    Kremsmiinster 5    ent- 

1  Unten  S.  23,3ff. 

9  Vgl.  L.  v.  Heinemann,  Zur  Kritik  Tegernseer  Geschichtsquellen  ; 
Neues  Archiv  XII,  146  und  160. 

8  Vgl.  8.  222,  Anm.  2.  Ueber  diese  Chronik  siehe  Heinemann 
a.  a.  0.  XII,  160.  Wenn  Heinemann  dort  sagte,  es  sei  ihm  unerfindlich, 
woher  Pez  die  Angabe  entnahm,  dags  die  Chronik  von  drei  verschiedenen 
Verfassern  aus  dem  13.,  14.  und  15.  Jahrhundert  herrQhre,  so  ist  dem 
entgegenzuhalten,  dass  jene  Angabe  eben  der  Handschrift  entstammt,  aus 
der  Pez  die  Chronik  abdruckte,  namlich  dem  jetzigen  Clm.  1052,  f.  13 J 
vom  Ende  des  15.  Jahrhunderts. 

4  S.  18, 5. 

6  Zitiert  nach  Loserth,  Die  Geschichtsquellen  von  EremsmuuBter 
(1872),  nicht  nach  der  spateren,  schlechteren  Ausgabe  von  Waitz  in  den 
Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XXV. 


—    XXXXI    — 

standen  sind  und  haufig  unter  dem  Namen  des  Bernardus 
Noricus  zitiert  werden.  Arnpeck  hat  in  sehr  ausgedehnter 
Weise  von  ihnen  Gebrauch  gemacht.  Insbesondere  fur  die 
alteren  Zeiten  bilden  sie  die  Grundlage  seiner  zeitlichen 
Zahlenangaben.  Er  scheint,  wenn  er  sich  auch  hin  und 
wieder  Abweichungen  von  ihnen  gestattete,  grosses  Ver- 
trauen  in  ihre  Zuverlassigkeit  gesetzt  zu  haben. 

44.  Bernardus  Guidonis,  Chronica  imperatorum 
Romanorum  (Bern.  Guid.). 

Merkwurdig  ist,  dass  Arnpeck  eine  in  Deutschland 
wenig  verbreitete  italienische  Quelle  des  14.  Jahrhunderts 
benutzt  hat,  was  bisher  unbeachtet  geblieben  ist.  Mein 
Quellennachweis  zeigt  namlich  die  Verwertung  des  „Chro- 
nicon  imperatorum  Romanorum tt  des  Bernardus  Guidonis, 
von  dem  wir  noch  keine  vollstandige  Druckausgabe  besitzen. 
Ueber  die  Beniitzung  durch  Arnpeck  vgl.  unten  S.  290, 
Anm.  4  und  S.  293,  Anm.  3. 

45.  Sachsische  Weltchronik  (S.  Wchr.). 
Arnpeck   hat   nicht   nur   die   Sachsische  Weltchronik 

selbst  *  benutzt,  sondern  auch  die  Erste,  Zweite  und  Dritte 
bayerische  Fortsetzung  dazu.2  Da  die  Dritte  Fortsetzung 
nur  in  Verbindung  mit  der  Ersten  vorkommt,  in  einer  Form, 
wie  sie  von  den  uns  bekannten  Handschfiften  der  Welt- 
chronik nur  Cgm.  227,  der  aus  Benediktbeuern  stammt,  auf- 
weist, 8  muss  Arnpeck  notwendigerweise  noch  eine  andere 
Handschrift  der  Weltchronik  zur  Verfflgung  gehabt  haben, 
welche  neben  der  Ersten  Fortsetzung  die  Zweite  enthielt.4 

46.  Flores  temporum  (Flor.). 

Das  vielbenfitzte  Werk  der  „Flores  temporum",  von 
dem  dringend  einmal  eine  auf  der  gesamten  handschriftlichen 
Ueberlieferung  aufgebaute  vollstandige  Neuausgabe  notig 
ware,5  hat  auch  Arnpeck  als  Quelle  vor  sich  gehabt  und 
zwar  in  einer  Form,  wie  sie  (als  mir  zuganglich  unten  zitiert) 
z.  B.  der  aus  Tegernsee  stammende  Clm.  18  776  bietet  und 

1  Vgl.  S.  76,  48. 

*  Dad  ist  Weiland  bei  Aufzahlung  der  Schriftsteller,  welche n  die 
Sachsische  Weltchronik  als  Quelle  gedient  hat  (Mon.  Germ,  hist.,  Deutsche 
Chroniken  II,  62),  entgangen. 

*  Vgl.  daselbst  II,  6,  319,  340. 

4  Vgl.  daselbst  II,  336. 

5  Die  Ausgabe  der  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV  ist  fur  Unter- 
suchungen  wie  die  vorliegende  durchaus  ungenugend. 


—     XXXXII     — 

wie  sie  ahnlich,  doch  schon  wieder  abweichend,  in  der  sel- 
tenen  Druckausgabe  der  „Floresu  von  Meuschen  sich  findet  * 
Ueber  Beziehungen  von  Arnpecks  Text  zu  einer  Regens- 
burger  Bearbeitung  der  „Flores  temporum"  vgl.  unten  S.  231, 
Anm.  6. 

47.  Henricus  de  Hervordia,  Chronicon  (Henr. 
Herv.). 

Fur  die  Zeit  Kaiser  Ludwigs  des  Bayern  stossen  wir, 
was  man  bisher  noch  nicht  bemerkt  hat,  ofters  auf  Stellen 
aus  der  Chronik  Heinrichs  von  Herford.  Meinen  anfanglichen 
Zweifeln  gegeniiber,  ob  direkte  Beniitzung  dieser  Chronik 
vorliegt  oder  nicht,  mochte  ich  nun  doch  glauben,  dass  die 
betreffenden  Teile  unmittelbar  dorther  entnommen  sind.  * 

48.  Chronicon   de   ducibus  Bavariae   (Chron.). 

Eine  Hauptquelle  des  Andreas  von  Regensburg,  die 
uns  heute  nur  in  einer  einzigen  Handschrift  in  eigenhandiger 
Niederschrift  dieses  fleissigen  Chronisten  erhalten  geblieben 
ist,  hat  auch  Arnpeck  in  ausgedehnter  Weise  ausgeschrieben,3 
das  sogenannte  „  Chronicon  de  ducibus  Bavariae".4  Bei 
Arnpeck  erscheint  manchmal  fur  eine  und  dieselbe  Erzahlung 
sowohl  der  Text  des  „ Chronicon"  wie  der  des  Andreas  in- 
einandergemischt. 5  Arnpeck  diirfte  eine  verloren  gegangene 
Handschrift  des  -Chronicon"  beniitzt  haben. 6 


»v 


49.  Annales  S.  Stephani  (Ann.  S.  Steph.). 

Das  heimatliche  Kloster  Weihenstephan  lieferte  eine 
nicht  unwichtige  Geschichtsquelle,  die  „Annales  S.  Stephani". 7 
Es  ist  anzunehmen,  dass  Arnpeck  die  Originalhandschrift 
beniitzt  hat. 

1  VgL  8.  197,  Anm.  5;  198,  Anm.  6;  231,  Anm.  7;  232,5,  14  und 
31,  dazu  Anm.  2  und  9;  251,  Anm.  5;  283,  Anm.  4;  284,  Anm.  10; 
287,  Anm.  2  und  5;  289, 8  und  Anm.  2 ;  291, 8  ff.;  294,10;  297,28; 
299,  Anm.  2 ;  301,  28  ff. ;  302,  3  ff ;  303,  Anm.  3. 

*  Vgl.  S.  293,  Anm.  5;  294,  Anm.  2  und  3;  S.  295,  1  ff;  297, 
Anm.  3;  300,4  und  Anm.  1  und  3;  302,26;  304,  Anm.  2  und  5;  315, 
Anm.  5. 

8  Vgl.  8.  246,  Anm.  1. 

4  Vgl.  iiber  diese  Quelle  meine  Ausgabe  der  Samtlichen  Werke 
des  Andreas  von  Regensburg  8.  LVI  ff  Ich  bereite  zur  Zeit  eine  Neu- 
ausgabe  des  „Chroniconu  fur  die  Scriptores-Reihe  der  Mon.  Germ.  hist.  vor. 

6  Vgl.  z.  B.  S.  248,  Anm.  5  und  10;  250,  Anm.  1  ;  251,  Anm.  7; 
299,  Anm.  1 ;  320,  Anm.  7. 

•  Vgl.  S.  298,  Anm.  5. 

7  Vgl.  S.  189,  Anm.  2. 


—    XXXXHI     — 

50.  Chronicon  S.  Stephani  (Chr.  S.  Stephani.). 
Noch  eine  zweite  Quelle  aus  demselben  Kloster  bentttzte 

Arnpeck,  namlich  das  noch  ungedruckte  „Chronicon  S.  Ste- 
phani*, eine  dem  Ende  des  14.  Jahrhunderts  angehorige 
Chronik  aus  Kloster  Weihenstephan,  welche  jedoch  von  weit 
geringerer  Bedeutung  ist  als  die  eben  erwahnten  Weihen- 
stephaner  Annalen. l 

51.  Fundationes  monasteriorum  Bavariae 
(Fund.). 

Zu  Arnpecks  Quellen  zahlt  auch  die  von  mir  fest- 
gestellte  Sammlung  von  Griindungsgeschichten  bayerischer 
Kloster,  ^Fundationes  monasteriorum  Bavariae",2  die  urn  das 
Jahr  1388  von  eiuem  Ungenannten,  wahrscheinlich  einem 
Monch  von  St.  Emmeram  zu  Regensburg,  angelegt  worden 
ist.  Von  den  in  ihr  enthaltenen  Quellen  erscheinen  bei 
Arnpeck  eben  in  der  in  jener  Sammlung  gegebenen  Form 
folgende  wieder: 

a)  Die    Griindungsgeschichte    des    Klosters 
Benediktbeuern  (Chr.  Bur.).* 

b)  Die    Griindungsgeschichte    des   Klosters 
Schlehdorf.4 

c)  Die    Griindungsgeschichte    des    Klosters 
Wessobrunn  (Fund.  Wess.). 5 

d)  Die    Notizen    Rudolfs    von    Polling    iiber 
Herzog  Tassilo  (Rud.  Poll.).6 

e)  Aufzeichnungen     aus    St.    Emmeram     zu 
Regensburg.7 

f)  Die    Griindungsgeschichte    von    Kloster 
Grafrath.8 

g)  Notiz  aus  Raitenbuch.9 

h)  Annalistische    Notizen    aus    einem    baye- 
rischen  Minoritenkloster.10 

1  Vgl.  S.  145,  Anm.  1. 

•  Vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  671  ff. 
8  Vgl.  unten  8.  66,  Anm.  1. 

4  Vgl.  S.  67, 15  ff. 

*  Vgl.  8.  81,  Anm.  4. 
8  Vgl.  8.  84,  Anm.  5. 

7  VgL  S.  107  und  108;  132,35ff. 

8  Vgl.  S.  123,  Anm.  5;  2o8,23ff. 

9  Vgl.  S.  159,  Anm.  2. 

■•  Vgl.  8.  161,  Anm.  3;  230,  Anm.  5;  240, 9 ff.  and  Anm.  4  und  6; 
245,  Anm.  1,  3  und  8. 


-     XXXXIV     - 

i)  Die    Griindungsgeschichte    von    Kloster 

Osterhofen. l 
k)  Notiz  iiber  Kloster  Mallersdorf.2 
l)Notizen     iiber     die    Vorgeschichte     von 

Kloster  Scheyern.8 
m)  Griindungsnotiz  aus  Kloster  Beuerberg.4 
n)  Auf zeichnungen  aus  Kloster  Diessen.5 
o)  Notizen  aus  Kloster  Oberaltaich.6 
p)  Kleine    bayerische    Annalen,     vielleicht 

aus  Kloster  Ebersberg.7 
q)  Osterhof ener  Annalen.8 
r)  Aufzeichnungen  aus  Kloster  Fiirstenfeld 

(Not  Fiirst.).* 
s)  Notiz    iiber    die    Griindung    des    Domini- 

kanerklosters  zu  Landshut.10 
t)  Straubinger  Annalen.11 
u)  Notizen  iiber  Klostergrundungen  Kaiser 

Ludwigs  des  Bayern.12 
v)  Genealogische    Notizen    zur    Geschichte 

der  Wittelsbacher.13 
w)  Griindungsgeschichte  des  KlostersEttal.14 
x)  Ettaler(?)  Chronik.15 
y)  Aufzeichnung  aus  Miinchen.10 
z)  Zerstreute  Eintrage  in  den  „Fundationesa.17 

In  enger  handschriftlicher  Verbindung  mit  den  genannten 
„Fundationestt  kommen  einige  Salzburger  Geschichtsquellen 
vor,  die  von  Arnpeck  ebenfalls  ausgebeutet  wurden.  Es  sind 
neben  der  schon  unter  den  benutzten  Heiligenleben  genannten 

1  Vgl.  S.  163,  Anm.  6. 
»  Vgl.  8.  164,  Anm.  1. 
3  Vgl.  S.  194,  Anm.  1. 

*  Vgl.  S.  203,  Anm.  1. 

*  Vgl.  S.  203,  Anm.  2 ;  208,  Anm.  2. 

6  Vgl.  6.  219,  Anm.  2. 

7  Vgl.  S.  219,  Anm.  8 ;  235,  Anm.  1 ;  247,  Anm.  5. 

8  Vgl.  oben  8.  XXXX  und  unten  S.  225,  Anm.  4 ;  240,  Anm.  5. 

*  Vgl.  8.  236,  Anm.  1 ;  238, 12  ff. ;  252, 27 ;  255, 26.  31 ;  256,  8. 

10  Vgl.  S.  240,  Anm.  3;  241,  Anm.  4. 

11  Vgl.  8.  247,  Anm.  2;  249,  Anm.  1;  251,  Anm.  2[und  4;  284, 
Anm.  10;  301,  Anm.  4;  306,  Anm.  1  und  2. 

11  Vgl.  S.  254, 30  ff. ;  282,  Anm.  3  und  5;  286,  Anm.  2 ;  291,  Anm.  5. 
18  Vgl.  8.  255,  Anm.  2  und  5;  256,  Anm.  1. 
14  Vgl.  S.  296,  Anm.  1. 

16  Vgl.  8.  315,  Anm.  3. 
,fl  Vgl.  S.  330,  Anm.  2. 

17  Vgl.  S.  235,  Anm.  7;  247,  Anm.  9 ;  303,  Anm.  9;  330,  Anm  3 
und  4;  356,  Anm.  6. 


—   xxxxv   — 

„Yita  S.  Yirgilii"  und  der  „Translatio  S.  Martini"  die  wich- 
tigen  „  Breves  Notitiae  Salisburgenses".  Vgl.  unten  S.  82, 
Anm.  4  und  85,  Anm.  1,  dazu  oben  S.  XXX. 

52.  Nekrologium  des  Angerklosters  zu 
Miinchen. 

Verschiedene  Nachrichten  zur  Geschichte  Mfinchens  hat 
Arupeck  aus  dem  Totenbuche  des  Miinchener  Angerklosters 
bezogen, *  in  welches  im  15.  Jahrhundert  der  Franziskaner- 
quardian  Hermann  Sack  auch  eine  kurze  Chronik  des  Klosters 
eingetragen  hat,  die  ihrerseits  Indersdorfer  Aufzeichnungen 
als  Quelle  gedient  zu  haben  scheint. 2 

53.  Andreas  von  Regensburg,  Chroniken 
(Andr.). 

„Nullusque  vero  predictorum  nee  quisquam  alius  preter 
fratrem  Andream  canonicum  regularem  ordinis  S.  Augustini 
apud  S.  Magnum  in  preurbio  Ratispone  Bavarie  principum 
tempora  desudavit.a  So  nennt  Arnpeck8  allein  den  Augustiner- 
chorherrn  Andreas  von  Regensburg  als  seinen  Vorganger 
auf  dem  Gebiete  der  bayerischen  Geschichtschreibung.  Wie 
man  diese  Angabe  zu  beurteilen  hat,  wird  unten  noch  be- 
leuchtet  werden.  Nicht  allein  die  lateinische  „ Chronica  de 
principibus  terrae  Bavarorum"  des  Andreas  lieferte  Arnpeck 
vielen  St  off,  sondern  auch  des  Andreas  „  Chronica  pontificum 
et  imperatorum  Romanoruma,4  und  zwar  nach  einer  Hand- 
schrift  der  Rezension  C.  Letztere  Chronik  finden  wir  sogar 
noch  in  umfassenderer  Weise  beniitzt  als  die  bayerische 
Chronik  des  Andreas,  der  gegenliber  eben  Arn pecks  „ Chronica 
Baioariorum"  auf  weit  breiterer  Grundlage  aufgebaut  war. 
Andere  Werke  des  Andreas 5  hat  Arnpeck  in  seiner  lateinischen 
bayerischen  Chronik  nicht  bentitzt.    Den  Schriften  des  Andreas 

1  Vgl.  S.  225,  Anm.  2;  306,  Anm.  3;  406,  Anm.  2. 

*  Vgl.  S.  188,  Anm.  6. 
8  &6,27ff. 

*  Vgl.  meine  Ausgabe  der  beiden  Chroniken  in  Band  I  der  Neuen 
Folge  der  vorliegenden  ,Quellen  und  Erdrterungen*. 

5  Konrads  von  Megenberg  Chronik  wird  als  Quelle  zweimal, 
jedoch  nur  mit  denselben  Worten  namhaft  gemacht  (unten  S.  29,  19  und 
55,  32),  mit  denen  Andreas  von  Regensburg  sich  auf  sie  beruft;  die 
ganzen  Stellen  sind  also  aus  Andreas  entnommen .  Wenn  Durrwachter 
in  seiner  Ausgabe  der  „Gesta  Caroli  Magni"  S.  135  sagte,  Arnpeck  ,^itiere 
Megenberg  gerne",  so  ist  diese  Aeusserung  auf  die  soeben  festgestellte 
Tatsache  einzuschranken.  £s  fiodet  sich  kein  Anhaltspunkt,  der  auf 
eine  unmittelbare  Benutzung  von  Megenbergs  verlorener  Chronik  hin- 
deutet.  Oder  soil  ten  vieUeicht  die  Ausziige  aus  der  Begensburger  Schotten- 
legende  in  Kap.  1  und  2  des  3.  Buches,  die  einen  gewissen  Zusammen- 
hang  mit  einigen  von  Konrad  in   seinem  „Tractatus  de  limitibus  paro- 


—    XXXXVI     - 

scheint  er  hohen  Wert  beigemessen  zu  haben.  Er  schreibt 
dessen  Text  haufig  auch  da  ab,  wo  er  selbst  eine  von  Andreas 
benutzte  Quelle  vor  sich  hatte,  und  gibt  der  Form,  in 
welcher  die  betreffende  Stelle  durch  Andreas  iiberliefert 
war,  den  Vorzug  vor  der  urspriinglichen  Fassung. 

Zu  bemerken  ist,  dass  Arnpeck  auch  die  von  mir  fest- 
gestellten  Oberaltaicher  (oder  Straubinger)  Zusatze  zu  den 
Ausziigen  aus  der  Fortsetzung  der  „ Chronica  pontificum  et 
imperatorum  Romanorum"  des  Andreas,  wie  sie  sich  in  dem 
elm.  9503  finden,  benutzt  hat.1 

54.  Necrologium  Raitenhaslacense. 

Eine  Anzahl  von  Notizen  zur  Genealogie  von  Mit- 
gliedern  des  wittelsbachischen  Furstenhauses  stammt  offen- 
bar  aus  nekrologischen  Aufzeichnungen  des  Klosters  Raiten- 
haslach,  einer  Begrabnisstatte  der  Wittelsbacher,  und  zwar 
sowohl  aus  dem  Appendix  zum  „Liber  defunctorum  genea- 
logicus"  wie  aus  dem  eigentlichen  „Necrologiuma  des  Klosters.2 

55.  Breve  chronicon  monasterii  Starasensis 
(Chr.  Stams.). 

In  dem  tirolischen  Kloster  Stams  im  Inntal  wurden 
nach  der,Mitte  des  15.  Jahrhunderts  hauptsachlich  fiber  die 
zahlreichen  dort  begrabenen  Hitglieder  furstlicher  Familien 
kurze  chronikalische  Aufzeichnungen  gemacht.3  Arnpeck 
hat  manche  Nachricht  aus  ihnen  geschopft  und  Vertrauen 
auf  ihre  Zuverlassigkeit  gehabt.4 

56.  Chronik  von  Andechs  (Chron.  And.). 

Stark  benutzt  ist  die  deutsche  Chronik  des  Klosters 
Andechs,5  welche  in  mehreren  Inkunabeldrucken  unter  dem 
Titel  „Von    dem  Ursprung  und  Anfang   des  heiligen  Bergs 

chiarum  Ratisponensium"  der  Legend e  gegenuber  bestrittenen  Angaben 
(vgl.  oben  S.  XXXVIII)  auf weisen,  mitdiesen  in  Konrads  Sinn  abgeanderten 
Stellen  so  in  dessen  Chronik  enthalten  gewesen  und  von  Arnpeck  von 
dorther  iibemommen  worden  sein  ?  Fflr  diese  Vermutung  sprachen  die 
vielen  stilistiscben  Veranderungen  der  Auszuge  gegeniiber  dem  Texte 
der  Schottenchronik,  Aenderungen,  die  eher  Konrad  zuzutrauen  sind 
als  dem  glatt  abschreibenden  Arnpeck.  Ich  bemerke  hiebei,  dass  ich 
meine  fruner  geausserte  Meinung  von  dem  einstigen  Vorhandensein  einer 
von  dem  „Tractatus  de  limitibus  parochiarum  Ratisponensiumu  ver- 
schiedenen  Chronik  Konrads  von  Megenberg  anderen  Behauptungen 
gegenuber  immer  noch   vollkommen  aufrecblerbaite. 

1  Vgl.  S.  408,  Anm.  1. 

»  Vgl.  S.  357,  Anm.  1,  5  und  7 ;  361,  Anm.  4  und  5;  362,  Anm.  3. 

8  Vgl.  8.  234,  Anm.  3. 

*  Vgl.  S.  311, 14,  wo  durch  eine  Stamser  Nachricht  eine  aus  einer 
andern  Quelle  stammende  widerlegt  wird. 

*  Vgl.  S.  123,  Anm.  4. 


—     XXXXVII     — 

und  der  Burg  Andechs"1  oder., Chronik  von  dem  hochwiirdigen 
und  loblichen  Heiltum  auf  dem  heiligen  Berg,  Andechs  ge- 
nannt,  zu  Oberbayern"  -  verbreitet  war.8 

57.  Hans  Ebran  von  Wildenberg,  Chronik  von 
den  Fiirsten  aus  Bayern  (Ebran). 

Es  mag  uns  zunachst  ratselhaft  erscheinen',  warum 
Veit  Arnpeck  von  Schriftstellern,  die  vor  ihm  bayerische 
Geschichte  behandelt  haben,  in  der  vorhin4  angefiihrten 
Stelle  einzig  und  allein  den  Andreas  von  Regensburg  ge- 
nannt  hat,  wahrend  er  doch  die  Chroniken  der  beiden  Schrift- 
steller,  die  wir  heute  als  seine  unmittelbaren  Vorlaufer  in 
der  bayerischen  Landeschronistik  betrachten,  Hans  Ebran 
von  Wildenberg  und  Ulrich  Fuetrer,  nicht  bloss  gekannt, 
sondern  auch  in  weitestem  Umfang  wortlich  ausgeschrieben 
hat.  Die  Erklarung  fi'ir  die  Unterlassung  der  Erwahnung 
ihrer  Namen  in  jenem  Zusammenhang  dttrfte  —  abgesehen 
von  der  allgemeinen  Abneigung  des  mittelalterlichen  Schrift- 
stellers  gegen  Quellenangaben  —  vielleicht  darin  zu  suchen 
sein,  dass  Arnpeck  zwischen  dem  gelehrten,  in  lateinischer 
Sprache  geschriebenen  und  dem  volkstumlichen  in  deutscher 
Sprache  abgefassten  Werk  einen  trennenden  Unterschied 
erblickte,  der  es  ihm  verbot,  jene  deutschen  Chroniken  auf 
dieselbe  Stufe  mit  sein  er  lateinischen  Chronik  und  der  eben- 
falls  lateinischen  des  Andreas  zu  stellen.  Ich  bin  mir  be- 
wusst,  dass  diese  Erklarung,  besonders  ira  Hinblick  auf 
Arnpecks  deutsch  geschriebene  bayerische  Chronik  eine 
schwache  ist,  und  verhehle  mir  nicht,  dass  doch  vielleicht 
andere,  raoglicherweise  personliche  Gesichtspunkte  unseren 
Chronisten  veranlassten,  die  Namen  jener  beiden  Schrift- 
steller  nicht  in  dem  angefiihrten  Zusammenhang  zu  nennen. 

Die  treffliche  „Chronik  von  den  Fiirsten  aus  Bayern" 
des  frommen  Hitters  Hans  Ebran  von  Wildenberg5    ist  von 

1  Drei  verschiedene  Drucke  (in  unterschiedlichem  Rot-  oder  Schwarz- 
druck  und  mit  Unterschieden  in  der  Schlusschrift)  von  Johann  Bamler 
zu  Augsburg  vom  Jahre  1473  (Hain*  972)  und  ein  Druck  von  demselben 
ohne  Jahresangabe  (Hain*  971). 

*  Druck  von  Johann  Schonsperger  zu  Augsburg  ohne  Jahres- 
angabe (Hain*  969).  Der  Druck  der  Andechaer  Chronik  von  Lukas 
Zeyssenmayr,  zu  Wessobrunn  hergestellt  (Hain*  970),  gehSrt  neuerer 
Forachung  zufolge  nicht  mehr  in  die  Inkunabelzeit. 

8  Ich  bemerke  hier  nebenbei,  dass  ihr  Verfasser  die  Scheyerer 
Furstentafel  benutzt  hat. 

4  8.  XXXXV. 

6  Vgl.  die  Ausgabe  von  Friedrich  Roth  in  Band  II,  Abt.  I  dieser 
„Queilen  und  Erdrterungen". 


—     XXXXVII1     — 


Arnpeck  in  umfassender  Weise  ausgeschrieben  worden,  ohne 
dass  der  Verfasser  iiberhaupt  je  erwahnt  worden  ist.  Es 
ist  kaum  anzunehmen,  dass  Arnpeck  nicht  gewusst  baben 
sollte,  wer  die  schone  Chronik  verfasst  hat,  zumal  Hans 
Ebran  von  Wildenberg  am  Landshuter  Hofe  eine  nicht  un- 
bemerkenswerte  Rolle  spielte.  In  seiner  Chronik  selbst  aller- 
dings  ist  Ebrans  Name  nicht  genannt.1  Aber  schon  Aventinus 
hat  ihn  ruhmend  hervorgehoben.2 

Man  hat  die  Frage  aufgeworfen,  welche  der  beiden 
Formen,  in  denen  Ebrans  Chronik  handschriftlich  uberliefert 
ist,  von  Arnpeck  benutzt  worden  sei.  Roth3  ist  zu  dem 
Schlussegekommen,  dass  Arnpeck  ein  Exemplar  der  Ebranschen 
Chronik  zuhanden  hatte,  in  dem  einige  der  die  erste  Redaktion 
erweiternden  Zusatze  bezw.  die  ihnen  zu  Grunde  liegenden 
Quellenabschriften  bereits  eingetragen  oder  eingelegt  waren, 
wahrend  andere  sowie  die  Fortsetzung  und  wohl  auch  die 
Vorrede  noch  fehlten.  Dass  die  Vorrede  fehlte,  kann  nicht 
richtig  sein  —  wie  ich  hier  vorgreifend  bemerke  —  im 
Hinblick  auf  den  Anfang  der  deutschen  Chronik  Ampecks,4 
welcher  unzweifelhaft  dem  Anfang  der  Chronik  Ebrans  nach- 
geschrieben  ist.  Von  den  als  zweite  Redaktion  zu  be- 
zeichnenden  Zusatzen  aus  Ebrans  Chronik  flnden  wir  in 
Arnpecks  lateinischer  Chronik  in  der  Tat  eine  ziemliche 
Anzahl  unmittelbar  benutzt,5  wahrend  andere  Teile  der 
zweiten  Redaktion  nicht  verwendet  sind,  obwohl  man  an- 
nehmen  darf,  dass  sie  mit  abgeschrieben  worden  waren, 
wenn  sie  schon  in  dem  Arnpeck  vorliegenden  Ebranschen 
Text  enthalten  gewesen  waren.  Man  vergleiche  z.  B.  (die 
gesperrt  gedruckten  Worte  gehoren  der  zweiten  Redaktion 
von  Ebrans  Chronik  an): 


Ebran  99,4: 
...  so  zoch  der  obgedacht  hertzog 
Welfo  von  Beirn  mit  grosser  macbt 
wider  den  keiser  fur  die  statAugspurg 
und  wollt  nicht  bedencken 
die  gtittat,  so  im  von  dem 
keiser    beschehen    was,     und 


Arnpeck  158,36:* 
Anno  domini  1083.    dux  Guelfo 
sua   potencia   contra    imperatorem 
civitatem  Augustam 


1  Vgl.  Roth  S.  XXXII. 

*  Samtliche  Werke  II,  115  und  IV,  581. 
»  A.  a.  O.  8.  LXXXT. 

4  Unten  8.  447. 

*  Unten  8.  22, 31 ;  28, 10;  29, 9;  33, 2d ;  101,  4. 25;  103, 17 ;  105, 10. 
12;  108,18;  226,  7  ff.;  300,14;  343,20ff. 

B  Vgl.  den  entsprechenden  deutschen  Text  8.  493,26ff. 


XXXXIX     — 


obsedit,  per  famulos  civitatis  cepit, 
muro8  eiu«  solo  equavit'et  capta 
magna  preda  egreditur. 


belegt  die.  die  Biatt  ward  im  uber- 
geben  tod  der  stat  diener.  do  lies 
er  die  statmawr  niderprechen  auf 
den  grunt  und  fuer  da  wider  aus 
mit  einem  grossen  rawb. 

Die  durftige  Fortsetzung  Ebrans  aber  finden  wir  in 
Ampecks  lateinischem  Texte  zweifellos  beniitzt,1  wenn  auch 
nur  in  geringem  Masse.  Roths  obige  Annahme  ist  also 
dahin  abzuandern,  dass  Arnpeck  Ebrans  Chronik  mit  vielen 
Zusatzen  der  zweiten  Redaktion,  mitVorrede  und  Fortsetzung 
zur  Verfligung  hatte.  Einzelne  spatere  Zusatze  und  Aende- 
rungen  Ebrans  mogen  damals  noch  gefehlt  haben.  Da  die 
zweite  Redaktion  der  Chronik  Ebrans  urn  das  Jahr  1490 
erfolgt  sein  diirfte,2  ergeben  sich  fur  unsereMeinung  durchaus 
keine  zeitlichen  Bedenken. 

58.  Ulrich  Fiietrer,  Bayerische  Chronik  (Fuetr.). 
Die  am  3.  Juli  1481  abgeschlossene  Chronik  des  Malers 

und  Dichters  Ulrich  Fiietrer8  wurde  von  Arnpeck  in  ahn- 
licher  Weise  ausgebeutet  wie  die  Chronik  Hans  Ebrans 
von  Wildenberg.  Wahreud  Arnpeck  aber  den  Letzteren 
nirgends  als  seinen  Gewahrsmann  bezeichnete,  ist  Fiietrer 
wenigstens  einmal  als  solcher  genannt,  bei  der  Erzahlung 
vom  Aufstand  zu  Landshut  1410,4  wo  Arnpeck  den  Schilde- 
rungen  des  Andreas  von  Regensburg  und  Fiietrers  eine 
selbst  gehorte  gegenuberstellt.  Ueber  die  Handschrift,  die 
Arnpeck  von  Fuetrers  Chronik  beniitzte,  wird  unten  bei 
den  Quellen  der  deutschen  Chronik  gesprochen  werden. 

Da  Ulrich  Fiietrer  selbst  Ebrans  Chronik  zur  Verfugung 
hatte,5  sind  manche  der  Ebran'schen  Textteile  in  der  Form, 
welche  sie  in  Fuetrers  Chronik  erhalten  haben,  zu  Arnpeck 
gewandert.  Meistens  lasst  sich  in  solchen  Fallen  genau 
erkennen,  was  unmittelbar  aus  Ebrans  Text  genommen  ist 
und  was  erst  auf  dem  Umweg  iiber  Fiietrer  in  Ampecks 
Chronik  gelangt  ist. 

59.  Annales  Saeldentalenses  (Ann.Saeld.). 

Die  unbedeutenden  Annalen  des  Klosters  Seligental 
(Saeldental)    in  Landshut,    die  in   das  Nekrologium   dieses 

1  Vgl.  unten  S.  261, 14;  262,29.36;  263,22;  269,  18 ff.;  278,24ff.; 
280,24;  281, 3 ff.;  364,3;  409,28. 

7  Roth  S.  XXXVIII. 

8  Vgl.  Spillers  Ausgabe  in  Band  II,  Abt.  II  dieser  Neuen  Folge 
der  „Quellen  und  ErSrterungen". 

*  Unten  S.  359,29. 

1  VgJ.  Spiller  a.  a.  O.  S.  XXXIV. 

Quellen  a.  Erflrterungwi  N.  F.  III.  IV 


—     L    — 

Klosters  eingetragcn  worden  sind,  standen  dem  Landshuter 
Priester  Arnpeck  offenbar  zur  Verfiigung,  wie  sich  aus 
mehreren  Stellen  erkennen  lasst.1  Auch  das  Nekrologium 
selbst  wurde  von  ihm  beniitzt.2 

60.  Antoninus  von  Florenz,  Weltchronik  (Anton. 
Flor.). 

Bei  der  Schilderung  der  Schlacht  von  Miihldorf  zitiert 
Arnpeck  eine  neue  Quelle  mit  den  abgekurzten  Worten : 
„Hec  An.  Flor.  4." 3  Diese  Quelle  ist  die  Weltchronik  des 
hi.  Antoninus,  Erzbischofs  von  Florenz.  Arnpeck  hat  sie 
wahrscheinlich  in  einer  Druckausgabe  benutzt.  Sie  war 
1487  in  zwei  Foliobanden  zu  Venedig  (Copinger  487),  in 
je  drei  Foliobanden  zu  Nurnberg  1484  (Hain*  1159)  und 
1491  (Hain*  1160),  sowie  zu  Basel  1491  (Hain*  1161),  also 
viermal  schon  zu  Arnpecks  Lebzeiten,  erschienen,  spater 
wurde  sie  uoch  ofters  gedruckt.  Er  hat  sie  nur  fur  die 
Darstellung  der  Schlacht  bei  Muhldoif  verwendet;4  weitere 
entlehnte  Stellen  konnten  zunachst  nicht  nachgewiesen 
werden.  Die  Benutzung  der  unilbersichtlichen ,  umfang- 
reichen  Folianten  war  ihm  wohl  zu  muhsam.  Antoninus  von 
Florenz  hat  seinerseits  die  florentinischen  Geschichten  des 
Giovanni  Villani  benutzt,  und  so  erscheinen  bei  dera  deutscheu 
Chronisten  Arnpeck  auf  dem  Umweg  tiber  Antoninus  einzelne 
Angaben  uber  die  Schlacht  von  Miihldorf  wieder,  welche 
in  der  italienischen  Ueberlieferung  Villanis   von  Wert  sind. 

61.  Thomas  Lirer,  Schwabische  Chronik  (Lirtr). 
Bisher  nicht  erkannt  war  die  Tatsache,   dass  Arnpeck 

die  Schwabische  Chronik   des   Thomas  Lirer  von  Rankweil 

benutzt  hat.    Wir  finden  die  bis  1462  reichenden  Angaben 

dieser   in    deutscher  Sprache    erzahlenden    Quelle   mehrfach 

verwertet.    Ich   zitiere   sie   nach    den   Blattsignaturen   des 

Inkunabeldruckes  von  Konrad  Dinckmut  zu  Ulm  vom  Jahre 

1486   (Hain*  1011 7).6     Von    Dinckmut    besitzen   wir   noch 

zwei   weitere  Druckausgaben   der   Chronik,   eine  ohne   Ort 

und  Jahr  (Hain*  10116)    und   eine    weitere   Ulm   ebenfalls 

1486   (Hain*  101 18).6    Vielleicht   hat  Arnpeck    eben    einen 

dieser  Drucke  zur  Hand  gehabt,  nicht  eine  Handschrift. 

1  Vgl.  8.  226,  Anm.  2 ;  236,  Anm.  9. 

9  Vgl.  S.  242,  Anm.  3;  248,  Anm.  1;  362,  Anm.  5. 

3  Unten  8.  288, 13. 

4  Vgl.  auch  8.  286,  Anm.  6. 

5  Vgl.  S.  182,  Anm.  1. 

B  Eine  Ausgabe  der  Chronik  „Getrugt  zu  Strafiburg  vff  Grfineck" 
(Hain*  4993)  ist  um  1499-1500  zu  setzen. 


—     LI    — 

62.  Jakob  Twinger  von  Konigshofen,  Chronik 
(Konigsh.). 

Gleichwie  vielen  anderen  Chronisten  des  15.  Jahr- 
hunderts  so  diente  auch  unserem  Arnpeck  die  in  deutscher 
Sprache  geschriebene  Chronik  des  Strassburger  Chronisten 
Jakob  Twinger  von  Konigshofen  als  Quelle.1  In  zahlreichen 
Handschriften  hatte  dieses  Geschichtswerk  in  Slid-  und 
Westdeutschland  Verbreitung  gefunden,  und  von  den  sieb- 
ziger  Jahren  des  15.  Jahrhunderts  an  erschien  die  Chronik, 
allerdings  mit  mancherlei  Veranderungen,  in  mehreren  Aus- 
gaben  auch  im  Druck.  Arnpeck  hat  den  Text  des  Jakob 
von  Konigshofen  in  der  Form  beniitzt,  wie  ihn  die  Inkunabel- 
druckeHain*9792,*9793,*9794  (nicht*  9791)  bieten,  hat  also 
mit  grosster  Wahrscheinlichkeit  einen  dieser  Drucke  selbst 
vor  sich  gehabt.2  Da  sowohl  Hans  Ebran  von  Wildenberg 
wie  Ulrich  Fiietrer  Konigshofens  Chronik  beniitzt  haben 
und  Arnpeck  selbst  dieselbe  Quelle  besass,  erscheint  manche 
Geschichte  bei  Arnpeck  bald  mit  den  eigenen  Worten  Konigs- 
hofens, bald  in  der  von  Ebran  oder  Fiietrer  gegebenen 
Fassung,  bald  in  Textmischung  von  zweien  von  ihnen  oder 
gar  von  alien  dreien. 

63.  Jacobus  Philippus  von  Bergamo,  Supple- 
mentum  Chronicarum  (Joe.  Ph.  Berg.). 

Ebenfalls  durch  eine  Anzahl  von  Druckausgaben  ver- 
breitet  war  die  Chronik  wieder  eines  Italieners,  des  Jakobus 
Philippus  von  Bergamo  aus  dem  Orden  der  Aijgustiner- 
Eremiten.  Diese  Chronik,  betitelt  „Supplementum  Chroni- 
carum", hatte  der  Verfasser  1483  beendigt,  und  noch  in 
demselben  Jahre  war  sie  zu  Venedig  im  Druck  erschienen.3 
Arnpeck,  der  ihren  Verfasser  zweimal  als  „Frater  Jacobus 
Philippus"   zitiert,4   das   zweitemal  den   Titel   des  Werkes 

1  Auagabe  von  Hegel  in  Band  VIII  und  IX  der  Chroniken  der 
deutschen  Stadte. 

*  Diese  Ausgaben  sind  alle  zu  Augsburg  gedruckt,  und  zwar  1476 
bei  Johann  Bander,  1480  bei  Anton  Sorg,  1487  bei  Hans  Schonaperger. 
Ich  benfitzte  zur  Vergleichung,  wo  nicht  auf  die  unten  sod  at  angegebenen 
Seitenzahlen  der  Ausgabe  von  Hegel  verwiesen  werden  konnte,  den 
Bamler'schen  Druck. 

*  „IiDpres8um  per  Bernardinum  de  Benaliis."  Ich  zitiere  unten 
nach  der  Zam  der  Biicher  der  Chronik  und  gebe  dazu  gleichzeitig  die 
Biattzahl  dieser  Druckausgabe  an  (Hain  *  2805).  Die  ubrigen  Inkunabei- 
Drucke  erschienen  zu  Brescia  1485,  Venedig  1486,  1490  und  1492,  ausser- 
dem  eine  italieniache  Uebersetzung  zu  Venedig  1488  und  1491. 

*  Unten  8.  101,36;  118,34. 

IV* 


-     LII    - 

dazusetzend :  „in  supplemento  cronicarum",  hat  ihm  viele 
Nachrichten  unmittelbar  entnommen;  andere  Teile  daraus 
sind  auf  dem  Umweg  uber  Hartmann  Schedels  Weltchronik, 
fur  welche  die  italienische  Chronik  eine  Hauptquelle  war, 
in  der  leicht  geanderten  Form,  die  der  Niirnberger  Kompilator 
ihnen  gegeben  hatte,  zu  Arnpeck  gelangt. 

64.  Notae  Undendorfenses  (Not.Und.). 

Bei  den  guten  Beziehungen,  in  denen  Arnpeck  zu  Kloster 
Indersdorf  stand,1  ist  es  nur  natiirlich,  dass  er  auch  aus 
dortigen  geschichtlichen  Aufzeichnungen  schopfte,  chroni- 
kalischen  Notizen,  die  sich  in  dem  Indersdorfer  Nekrologium 
eingetragen  finden.2  Sie  sind  bisher  nur  ungeniigend  ver- 
offentlicht  und  wiirden  eine  eindringende  Untersuchung  ver- 
dienen. 

Neben  diesen  Aufzeichnungen  scheint  ihm  Indersdorf 
auch  noch  andere  geliefert  zu  haben,8  die  sich  in  dorther 
stammenden  Handschriften  nicht  mehr  nachweisen  lassen. 
Ausserdem  bringt  Arnpeck  Angaben,  die  auf  miindlicher 
Mitteilung  aus  Indersdorf  beruhen  miissen.4 

65.  Enea  Silvio,  Europa  (E.  Silv.,  Europa). 

In  der  iiberschwanglichsten  Weise  wird  von  Arnpeck 
in  der  Widmung  an  Bischof  Sixtus  von  Freising  Enea  Silvio 
als  Kosmograph  gepriesen  5  und  ihm  im  Vergleich  zu  vielen 
anderen  geographischen  Schriftstellern ,  die  Arnpeck  alle 
gelesen  J^ben  will,  die  Palme  zugesprochen.  Leider  wieder 
nur  mit  erborgten  Worten,  die,  wie  ich  bei  meinenForschungen 
glucklich  feststellen  konnte,  von  einem  Andern  stammen. 

Michael  Cristan  von  Konstanz,  Kaplan  von  Bernrain, 
war  von  dem  Memminger  Buchdrucker  Albert  Kunne  (von 
Duderstadt)  aufgefordert  worden,  Enea  SilviosWerk  „Europa" 
von  den  Fehlern,  welche  eine  Abschrift  enthielt,  zum  Zweck 
einer  Druckausgabe,  die  der  betriebsame  Memminger  Buch- 
drucker veranstalten  wollte,  zu  reinigen.  Das  tat  Cristan, 
und  er  schrieb  ausserdem  zu  dieser  Ausgabe  eine  Vorrede, 
in  welcher  er  das  Buch  seinem  Bischof  Otto  von  Konstanz 
(1475—1491)  widmete.    Der  Druckband  entbehrt  der  Angabe 

1  Vgl.  oben  S.  XXVIII. 

*  Vgl.  unten  S.  188,  Anm.  6;  235,  Anna.  12;  408,  Anm.  2. 
3  Vgl.  S.  198,  Anm.  2  und  3. 

*  S.  420,25;  vgl.  dazu  S.  676,  Anm.  2. 
5  S.5,25ff. 


—    LIII     — 

der  Jahreszahl.  Nach  Proctor's  Typenvergleichungen1  ist 
die  Inkunabel  im  Jahre  1486  gedruckt.'  Die  erwahnte 
Vorrede  des  Kaplans  Michael  Cristan  lautet  (unter  Hinweg- 
lassung  der  fur  uns  nicht  in  Betracht  kommenden  Teile) 
folgendermassen  :8 

„Reverendissimo 4  in  Cristo  patri  et  domino,  domino 
Ottoni  dei  gratia  Episcopo  Constantiensi  ex  Gomitibus  in 
Sunnenberg  Michael  Cristan  de  Constantia  presbyter  capel- 
lanus  in  Bernrain  sese  commendat.  Perlustranti 5  mihi,  colen- 
dissime  presul,  eos,  qui  de  Cosmographia  scripserunt,  Ptholo- 
meum,  Strabonem,  Plinium,  Mellara,  Diodorum  Siculum, 
Dyonisium  Alexandrinum ,  Solinum  et  ceteros  plerosque 
huius  rei  scios,  nemo  unquam  articulatius,  tanta  copia  et 
familiaritate  Europam  absolvisse  videtur  quam  Aeneas  Silvius, 
quern  Sacer  Senatus  Cardinalium  patrem  patrie  constituens 
Pium  secundum  appellavit.  Is  eas  provincias  Europe,  que 
ab  omnibus  Cosmographis  negligenter  vel  incuria,  vel  inscitia 
preterite  fuerunt,  sic  argute,  copiose  et  ornate  cum  inser- 
tione  rerum  gestarum  nostre  memorie  descripsit,  ut,  si  hii, 
quos  supra  nominavi,  reviviscerent,  palmam,  credo,  sibi 
darent  .  .  .  Itaque  .  .  .  hunc  libellum6  discussi  et,  quoad 
potui,  sollerter  examinavi  atque  sic  limatum  paternitati 
vestre,  Keverendissime,  dico  et  offero  tanquam  ei,  quem  scio 
huic  opusculo  potissimum  eo  aftici,  quod  in  ipso  preclara 
facinora  principum  Europeorum  sub  optimis  auspiciis  divi 
Friderici  Romanorum  imperatoris  semper  augusti  gesta  con- 
tinentur  .  .  ." 

Und  nun  vergleiche  man,  wie  Arnpeck  diese  Satze  in 
seiner  Widmung  abgeschrieben  hat:  unter  weitgehendem 
Verzicht  auf  Selbstandigkeit  hat  er  damit  allerdings  das 
schlimmste  Stuck  seiner  Kompilatorentatigkeit  geleistet, 
zumal  wir,  wie  schon  oben  S.  XXIX  erwahnt  wurde,  keinen 
der  genannten  alten  Schriftsteller  von  ihm  benutzt  finden. 
Wenn  er  Plinius,  Solinus,  Strabo,  Ptolemaeus  und  Pomponius 

1  In  seinem  „Index  to  the  early  printed  books  in  the  British 
Museum"  I,  183. 

*  Damit  ist  die  Angabe  ,,1490"  in  Potthast's  Bibliotheca  hist, 
med.  aevi  I,  104  hinfallig.  In  Haiti's  „Repertorium  bibliographic  um" 
ist  die  Inkunabel  unter  Nr.  *258  yereeichnet. 

s  Sie  findet  sich  auch  in  dem  Nachdruck  der  „Europa",  der  1501 
zu  Venedig  erschien. 

4  Vgl.  unten  S.  3,  Anm.  1. 

•  Vgl.  S.  5,25ff. 
6  Vgl.  8.6,  3ff. 


-     LIV     - 

Mela  noch  an  andern  Stellen  zitiert,1  so  sind  dieseAngaben 
selbst  auch  wieder  nur  dem  Texte  der  „Europaa-Ausgabe 
des  Michael  Oris  tan   und  Scbedels  Weltchronik  entnommen. 

Arnpeck  erinnert  hier  lebhaft  an  den  Luzerner  Chro- 
nisten  Melchior  Russ,  der  ebenfalls  nicht  davor  zuriick- 
scheute,  die  Vorrede  seines  Werkes  aus  einer  fremden  Schrift, 
dem  „Burgunderkriega  Alberts  von  Bonstetten,  sich  anzu- 
eignen.2 

Wie  mein  Quellennachweis  unten  im  einzelnen  zeigt,  ist 
Enea  Silvios  „Europaa  in  Arnpecks  ^Chronica  Baioarioruma 
immerhin  nicht  so  sehr  unmittelbar  benutzt  worden,  wie  man 
nach  dem  Auftakt  in  der  Widmung  erwarten  wtirde.  Mittelbar 
aber  sind  viele  Stticke  der  „Europatt  doch  dahin  gelangt 
durch  die  unter  Nr.  69  zu  besprechende  Weltchronik  Hart- 
mann  Schedels  ,  der  seinerseits  die  „Europatt  in  seinem 
Werke  stark  ausgebeutet  hatte. 

66.  Enea  Silvio,  Historia  bohemica  (E.  Silvio, 
H.  boh.). 

Noch  ein  zweites  Werk  des  Enea  Silvio,  seine  „Historia 
bohemica*4,  eine  der  Hauptquellen  Arnpecks  ftir  die  unten 
S.  707  ff.  abgedruckte  osterreichische  Chronik  ist  auch  ftir 
ein  paar  Abschnitte  der  „ Chronica  Baioariorum"  verwertet 
worden.3  Vgl.  unten  den  Quellennachweis  zur  osterreichischen 
Chronik. 

67.  Johann  von  Thurocz,  Chronica  Hungarorum 
(Thurocz). 

An  verschiedenen  Stellen  gibt  Arnpeck  als  seine  Quelle 
eine  ^Chronica  Hungarorum*4  an.4  Einmal5  bezeichnet  er 
diese  ungarische  Chronik  als  „Auguste  impressa*4.  Es  ist 
zweifellos,  dass  damit  keine  andere  gemeint  ist,  als  die  des 
Johann  von  Thurocz,  welche  im  Jahre  1488  zu  Augsburg 
durch  Erhard  Ratolt  auf  Kosten  des  Ofner  Burgers  Theobald 
Feger  der  Oeffentlichkeit  durch  den  Druck  ubergeben  wurde.6 
Dass  Arnpeck  gerade  diesen  Augsburger  Druck  benutzt 
hat,  beweist  ausser  seiner  eigenen  Angabe  die  Uebernahme 

1  S.  18,21.;  21,1.  24 ff.;  22,4;  26,12.35;  27,30;  31,22  ;  49, 19.22. 
1  Lorenz,  Deutschlands  Geschichtsquellen  I*,  125/26. 
•  S.  409  ff. 

4  S.39,9;  82,2;  114,24;  129,2;  167,37;  169,14;  244,18. 
6  S.  114,24. 

"  (Hain  ♦  155181  Es  gibt  auch  einen  Druck  von  Brtinn  1488 
(Hain*  15517). 


—     LV     — 

vieler  Druckfehler  dieser  Ausgabe.  Die  entlehnten  Abschnitte 
und  Stellen  sind  sehr  zahlreich.  Unten  wurde  nach  den 
Blattbezeichnungen  des  Inkunabeldruckes  zitiert. 

68.  Die  Klosterneuburger  Tafeln  (Tab.  CL). 

Wie  ich  erst  nach  Drucklegung  der  ^Chronica  Baioari- 
orum*  feststellen  konnte,  finden  sich  in  dieser  auch  einzelne 
Stellen,  die  hochstwahrscheinlich  auf  den  1491  zu  Basel 
erschienenen  Druck  der  Klosterneuburger  Tafeln  zurfick- 
gehen,  eine  der  Hauptquellen  des  „Chronicon  austriacum", 
iiber  die  ausfiihrlicher  unten  bei  dem  Quellennachweis  zu 
letzterem  gesprochen  werden  wird.  Man  vergleiche  z.  B. 
S.  136,  Anra.  3  mit  Tab."  CI.  a  3  und  unten  S.  714,  Anm.  1; 
S.  166,2,  wo  vielleicht  die  Worte  „frater  uterinus*  aus 
Tab.  CI.  a  6  =  unten  S.  733,  14  stammen  (die  Tab.  CI.  haben 
ihrerseits  Ottos  vonFreising„Chronicaa  beniitzt);  S.  174,30ff. 
mit  den  Worten  der  Tab.  CI.  c5':  „Heinrich  der  jiinger 
und  hoffertig,  hertzog  von  Saxsen  zu  Praunsweig  und  zu 
Pairen ,  Westfalen  und  Enngern  hertzogen ,  pfaltzgraffen 
bey  Eeintt  usw.;  S.  181, 1  und  22/23  mit  unten  S.  732,  Anm.  3; 
S.  207,  1  mit  unten  S.  748,  Anm.  4. 

69.  Dr.  Hartmann  Schedel,  Weltchronik  (Sched.). 
Im  Jahre  1493  war  —  von  Anton  Koberger  zu  Ntirn- 

berg  gedruckt  —  des  Niirnberger  Arztes  und  Polyhistors 
Dr.  Hartmann  Schedel  Weltchronik  erschienen.  Alsbald 
scheint  Arnpeck  in  denBesitz  eines  Exemplars  der  lateinischen 
Ausgabe  gelangt  zu  sein.  Ein  grosser  Teil  von  Arnpecks 
Widmung l  stammt  aus  der  Weltchronik,  und  zwar  bemerken 
wir,  dass  schon  Teile  der  Originalhandschrift,  welche  nach 
den  oben  S.  XIV  ff.  gemachten  Feststellungen  vor  der  Ende 
Januar  1494  erfolgten  Rubrizierung  niedergeschrieben  sind, 
namlich  der  Schluss  von  F.  1'  und  das  ganze  F.  2,  dorther 
entnommeu  sind.2  Man  erkennt  daraus  deutlich,  dass  Arnpeck 
das  1493  erschienene  Werk  des  Niirnberger  Humanisten, 
sofort  nachdem  es  aus  der  Presse  hervorgegangen  war, 8 
beniitzte.  Er  schrieb  daraus  insbesondere  ganze  Kapitel 
uber    hervorragende   Stadte    und   Landesteile   ab,   jene    be- 

1  Was  Riezler,  Geschichte  Baierns  III,  895/6  als  bemerkenswerte 
Aeueserong  Arnpecks  hervorgehoben  hat,  ist  aus  Schedels  Weltchronik 
entnommen  (vgl.  unten  S.  4,    23 — 31). 

*  Unten  S.  4,14-5,20. 

8  Ala  Erscheinungsdatum  hat  der  in  der  Schlusschrift  des  Bandes 
als  Tag  der  VoJlendung  des  Druckes  genannte  12.  Juli  1493  zu  gelten; 
vgl.   Haitx,  Hartmaon  SchedeFs  Weltchronik,  S.  6,  Anm.  1  und  6. 


—     LVI     — 

kannten  Beschreibungen,  um  derentwillen  wir  heute  noch 
Schedels  Chronik  besonders  schatzen  und  die  auch  den 
ersten  Buchern  von  Arnpecks  Chronik  ein  humanistisches 
Aussehen  geben.1  Alle  diese  Kapitel  sind  fast  ohnc  jede 
Aenderung  von  Arnpeck  wortlich  abgeschrieben  worden; 
nur  wenige  Zusatze  aus  anderen  Quellen  sind  hinzugefugt, 
aus  eigenem  Wissen  fast  nichts.  Imraerhin  ist  Schedels 
Art,  die  Stadte  zu  beschreiben,  nicht  ohne  Einfluss  auf 
Arnpeck  geblieben  und  hat  ihn  offenbar  insbesondere  zu 
den  Schilderungen  seiner  Heimatstadte  Freising  und  Lands- 
hut  veranlasst.  Fiir  die  Beschreibung  von  Freising2  hat 
Arnpeck  allerdings  wieder  zu  einem  ziemlichen  Teil  auf 
eigenen  Ausdruck  verzichtet  und  den  Text  aus  Ottos  von  Freising 
Chronik  abgeschrieben.  Die  Beschreibung  von  Landshut3 
jedoch  diirfen  wir  wohl  als  nicht  libel  gelungene  Nachahmung 
der  Vorbilder  in  Schedels  Weltchronik  betrachten. 

Da  Hartmann  Schedel  selbst  ein  ahnlicher  Kompilator 
war  wie  Arnpeck,  brachte  seine  Weltchronik  auch  Textteile 
aus  solchen  Quellen,  welche  Arnpeck  ebenfalls  unmittelbar 
beniitzte,  so  dass  sich  letzterer  manchmal  vor  die  Wahl 
gestellt  sah,  ob  er  den  urspriinglichen  oder  den  Schederschen 
Text  iibernehraen  sollte.  Besonders  haufig  kara  er  in  diese 
Lage  bei  der  Beniitzung  der  Chronik  des  Jacobus  Philippus 
von  Bergamo,  den  Schedel  fast  ganz  ausgeschrieben  bat, 
und  ebenso  der  „Europaa  des  Enea  Silvio,  die  von  Schedel 
nicht  bloss  beniitzt,4  sondern  deren  ganzer  Text  aussenlera 
noch  am  Schlusse   der  Weltchronik   abgedruckt  worden  ist. 

Ausser  den  bisher  aufgefuhrten  erzahlenden  Geschichts- 
quellen  hat  Arnpeck,  vom  Freisinger  Traditionsbuch  ab- 
gesehen,  auch  eine  Anzahl  von  Urkunden-  und  Brief- 
texten  beniitzt,  sei  es,  dass  er  ganz  oder  teilweise  ihren 
Wortlaut  iibernahm,5  sei  es  dass  er  nur  bestimmteEinzelheiten 

1  Vgl.  die  Kapitel  iiber  den  Hercynischen  Wald  (unten  S.  20), 
Mainz  (S.  25),  Augsburg  (S.  27),  Regensburg  (S.  29),  Nurnberg  (S.  30), 
Aquileja  (S.  35),  Salzburg  (S.  49). 

2  Unten  S.  60  ff.  Der  Text  gehort  den  nach  der  Rubrizierung 
eingefugten  Teilen  an. 

3  Unten  S.  220  ff.  Ebenfalls  nach  der  Rubrizierung  eingefugte 
Blatter.     Vgl.  oben  8.  XVI. 

4  Daher  konnten  friihere  Benutzer  von  Arnpecks  Chronik,  Aventin 
und  ein  Unbekannter,  Stellen  als  mit  Enea  Silvios  Worten  ii  herein - 
stimmend  bezeichnen  (unten  S.  5,  42  und  4,33),  von  denen  wir  jetzt  im 
Zusammenhang  sehen,  dass  sie  unmittelbar  aus  Schedels  Weltchronik 
entnommen  sind. 

6  Vgl.  S.  177,17ff.,  dazu  179,  Anm.  2;  S.  253,13ff.;  378,29ff.; 
415,  Anm.  5  und  7;  416,  Anm.  4;  427,  Anm.  3;  431,8ff.;  438,  3ff. 


-     LVII     — 

aus  ilinen  sich  zu  eigen  machte.1  Man  darf  wohl  verrauten, 
dass  ihm  das  Archiv  der  Bischofe  von  Freising  zuganglich 
gewesen  1st. 

Ein  Zitat,  das  zur  Meinung  verleiten  konnte,  Arnpeck 
habe  ein  Werk  Gregors  des  Grossen  beniitzt,  findet  sich  in 
der  Geschichte  der  Langobardenkonigin  Theodelinde.*  Es 
ist  aber  so,  wie  es  lautet,  nur  aus  dem  Texte  des  Andreas 
von  Regensburg  herubergenommen. 

Auf  das  Nekrologium  des  Klosters  Seon  scheint 
eine  Notiz  in  dem  Stammbaume  der  Grafen  von  Andechs* 
zuriickzugehen ;  doch  ist  es  fraglich ,  ob  Arnpeck  jenes 
Nekrologium  unmittelbar  beniitzt  hat. 

Eine  Stelle  zum  Jahre  12254  nahert  sich  dem  Wortlaute 
nach  sehr  dem  Texte  der  kleineren  Schaftlarner  Jahr- 
blicher,5  ohne  dass  jedoch  deren  Beniitzung  sonst  nach- 
weisbar  ware. 

Auch  eine  Angabe,  welche  in  des  Jordanus  von  Osna- 
briick  Traktat:  „De  praerogativa  Komani  imperii"  sich  findet, 
scheint  auf  mittelbarem  Wege  in  Arnpecks  Text  gekommen 
zu  sein.6 

Nur  zitiert,  nicht  selbst  beniitzt  ist  mit  den  Worten 
„Item  Plutarchum  de  viris  illustribus  in  fine"  am  Schlusse 
des  2.  Kapitels  des  3.  Buches  die  in  Inkunabeldrucken  er- 
schienene  lateinische  Plutarchausgabe  des  Giantonio  Campano. 
Diesen  Drucken  war  die  lateinische  Vita  Caroli  Magni  des 
Florentiners  Donato  Acciaiuoli  beigegeben,  auf  welche  Arnpeck 
mit  dem  erwahnten  Zitat  verwies.7  — 

Wenn  es  in  der  vorliegenden  Ausgabe  auch  gelungen 
sein  diirfte,  die  Quellen  Arnpecks  zu  seiner  „Chronica  Baioari- 
orum"  in  ausgedehntestem  Masse  nachzuweisen,8  so  bleibt 
immerhin  noch  eine  Anzahl  Stellen  iibrig,  von  denen  an- 
genommen  werden  muss,  dass  sie  nicht  Eigentum  Arnpecks 

1  VgL  S.  169,  Anm.2;  245,30ff.;  254,  Anm.2;  373,32ff.;  Be- 
nch tigung  zu  S.  104,  12. 

7  8.45,28. 

8  Vgl.  S.  204,  Anm.  1. 
4  S.  225,  3. 

*  Annates  Scheftlarienses  minores(Mon.Germ.  hist.,  SS.  XVII,  343): 
„Et  fames  valida  fuit  et  pestilencia  magna/4 
8  Vgl.  S.  97,  Anm.  2. 

7  Vgl.  S.  100,  Anm.  4. 

8  Wie  bedeutend  die  dabei  geleistete  Arbeit  ist,  erkennt  man 
wenn  man  die  alten  Angaben  uber  Arnpecks  Quellen  vergleicht  be 
Semler,  Histor.  Abhandlungen  (1782),  S.  47;  Aretin,  Literariscnes  Hand- 
buch  fur  die  baieriscbe  Geschichte  I  (1810),  155;  in  Joetze's  und  in 
meiner  Dissertation  1893. 


—     LVIII     — 

sind,  deren  Herkunft  jedoch  zunachst  nicht  festgestellt  werden 
konnte.  Ihren  Ursprung  ausfindig  zu  machen,  und  zu  be- 
stimmen,  welcher  Wert  ihnen  beizulegen  ist,  muss  weiterer 
Forschung  vorbehalten  bleiben.  Gewahrt  es  doch  besonderen 
Reiz,  ihrer  Aufspurung  nachzuhangen.  Manche  davon  ist 
vielleicht  iiberhaupt  verloren.  Ich  habe  mich  in  solchen 
Fallen  meist  darauf  beschrankt,  die  Anmerkung:  „Quelle?" 
zu  machen.  Manchesraal  kann  auch  eine  bestimmte  Ver- 
mutung  geaussert  werden,  z.  B.: 

Auf  eine  Spur  der  Beniitzung  verlorener  Annalen  des 
13.  Jahrhunderts  habe  ich  unten  S.  226,  Anm.  1  hingewiesen. 

Auf  unbekannte  Quellen  aus  der  Zeit  Kaiser  Ludwigs 
des  Bayern  bin  ich  an  mehreren  Stellen  gestossen.  Vgl.  unten 
S.  292,  Anm.  5;  293,  Anm.  4. 

Eine  weitere  unbekannte  Quelle  habe  ich  unten  S.  24, 
Anm.  3  festgestellt.  Sie  behandelt  u.  a.  die  Namen  Regens- 
burgs  im  Mittelalter  und  steht  in  Zusammenhang  mit  den 
Angaben  Konrads  von  Megenberg  und  Andreas'  von  Regens- 
burg ;  dabei  zeigt  sie  jedoch  auch  selbstandige  Ziige.  Mit  den 
entsprechenden  Angaben  in  den  oben  S.  XXXVIII  erwahnten 
„Gesta  Caroli  Magni"  und  deren  deutscher  Bearbeitung 
„Legende  von  Kaiser  Karls  Streit  vor  Regensburg"  hat  sie 
nichts  zu  tun.  Sollte  es  sich  vielleicht  urn  die  unten  bei 
der  Quellenuntersuchung  der  deutschen  Chronik  zu  beruhrende 
verlorene  Chronik  des  Garibaldus  handeln? 

Auf  Scheyerer  Ueberlieferungen  diirften  die  Geschichten 
von  Herzog  Arnulf  „dem  Bosen"  und  dem  hi.  Ulrich  in 
Kapitel  20  des  3.  Buches1  zuruckzufubren  sein,  auch  manche 
Einzelheit  zur  Geschichte  von  Scheyern  in  den  Anfangs- 
kapiteln  des  5.  Buches. 

Eine  von  mir  nicht  festgestellte  Quelle  scheint  sich  in 
ausgedehntem  Masse  mit  der  Geschichte  der  Pfalzgrafen  bei 
Rhein  zu  beschaftigen.2  Sie  durfte  fabulierender  Gelehr- 
samkeit  des  15.  Jahrhunderts  entsprungen  sein,  kaum  in 
Bayern,  sondern  wahrscheinlich  in  rheinischer  Gegend. 

Vielleicht  dem  gleichen  Werke  durfte  Kapitel  24  des 
2.  Buches  :  „De  maiore  domus  Francorum"  entstammen,3  das 
ebenfalls  gelehrten  Anstrich  hat.  Es  scheint  mir  durchaus 
nicht  Arnpecks  Eigentum  zu  sein,  doch  habe  ich  mich  ver- 
geblich  bemiiht,  es  anderswo  zu  finden. 

1  S.  119  ff. 

7  S.  23,20  ff.;  227,14ff. 

»  S.  68,21  ff. 


—     L1X     — 

Bei  der  Geschichte  der  Karolinger  und  sachsischen 
Kaiser  usw.  finden  sich  fabelhafte  Angaben,  deren  Herkunft 
ich  nicht  ausfindig  machen  konnte.1  Wieder  scheint  es 
sich  urn  gelehrte  Quellen  des  15.  Jahrhunderts  zu  handeln. 
Arnpeck  macht  dabei  an  einer  Stelle*  deren  Titel  namhaft: 
„ut  patet  ex  bistoria  Saxonum  et  libro,  ubi  gesta  Karolorum 
describuntur"  und  an  anderen  Stellen  sagt  er  von  der  erst- 
genannten  Quelle  wieder:  „ut  habetur  cronica  Saxonum"8 
und  „prout  in  historia  Saxonum  continetur".4 

Fiir  die  Geschichte  des  Verhaltnisses  der  bayerischen 
Fiirsten  zu  Tirol  vom  Tode  des  Kaisers  Ludwig  an  bis  zu 
dem  seines  Enkels,  des  Herzogs  Stephan  von  Ingolstadt  (1413), 
bilden  Arnpecks  Angaben  uber  die  Ereignisse  in  diesem 
Zeitraum,  in  welchem  Bayerns  Fiirsten  um  den  Besitz  des 
stammesangehorigen  Landes  rangen,  eine  oft  zitierte,  wenn 
auch  vielfach  angegriffene  Quelle.  Heftige  Vorwiirfe  iiber 
offenbare  Fehler  sind  uberihn  ergangen,  und  genauereForschung 
hat  in  manchen  Punkten  nachgewiesen,  dass  sein  Bericht  un- 
genau  und  nicht  ohne  Fabeln  ist.  Indessen  darf  der  Tadel  nicht 
Arnpecks  Person  treffen.  Denn  man  muss  bestimmt  annehmen, 
dass  jene  Textteile  keine  selbstandigen  Nachrichten  Arnpecks 
sind,  sondern  einer  verlorenen  Quelle  entstammen. 

In  Betracht  kommen  im  5.  Buche  der  Chronik  der 
grosste  Teil  von  Kap.  48  (S.  306, 18  ff.— 314,  23)  und  ebenso 
der  grosste  Teil  von  Kap.  60  (S.  332, 18ff.— 340,  5). 

Wie  schon  oben  S.  XVI  bemerkt  wurde,  sind  in  der 
Originalhandschrift  die  Blatter  250—255,  auf  welchen  jener 
Teil  des  Kap.  48  eingetragen  ist,  spatere  Einschiebsel.5  Nach 
der  Ueberschrift,  die  unten  S.  306,  13 — 15  gedruckt  ist, 
folgte  urspriinglich  der  auf  dem  jetzigen  F.  256  stehende 
Text  (unten  S.  315, 16ff.). 

Noch  auffalliger  erweisen  sich  als  erst  spater  eingefugt 
die  Blatter  271— 276, 6  welche  den  erwabnten  Teil  des  Kap.  60 
enthalten.  Pez  reihte  sie  in  seiner  Druckausgabe  in  dieses 
Kapitel  ein,  und  atfch  ich  bin  seinem  Vorgange  gefolgt,  da 
ihr  Inhalt  unter  Herzog  Stephan  gehort.    In  dem  Autograph 

1  Vgl.  unten  S.  105,  Anm.  3,  106,  Anm.  1,  121, 17  und  123,  Anm.  3 

*  8.  106, 12. 
a  S.  123, 12. 

*  B.  228, 14. 

5  In  Verbindang  damit  stent  auch  teilweise  der  eben  falls  spater 
geschriebene  erste  Abschnitt  auf  F.  268  (unten  S.  329,  29  ff.). 

6  Dazu  F.  277,  deseen  Texte  aber  nicht  in  Zusammenhang  mit 
enem  der  F.  271—276  stehen. 


—     LX     - 

sind  sie  offenbar  infolge  ausserer  Umstande  mitten  in  einen 
anderen  Text  hineingeheftet,  rait  dem  sie  nichts  zu  tun  haben 
und  an  den  sie  sich  in  keiner  Weise  anschliessen.  Sie  unter- 
brechen  namlich  den  Text  des  Kap.  61  unten  S.  344,  5  nach 
den  Worten :  „Viri  fautores  optirai," ! 

Bei  beiden  Einschiebseln  erscheint  der  Text  sehr  fort- 
laufend  und  in  einem  Zuge  geschrieben.  Widerspriiche  mit 
Angaben,  die  Arnpeck  in  dem  urspriinglichen  Teile  seiner 
Chronik  gemacht  hat,  beweisen  deutlich,  dass  an  dem  Texte 
der  Einschiebungen  kaum  viele  Veranderungen,  die  notig 
gewesen  waren,  um  die  Uebereinstimmung  mit  den  urspriing- 
lichen Teilen  herbeizufuhren,  gemacht  wurden.  Die  gleiche 
Beobachtung  ergibt  sich  aus  dem  Umstande,  dass  Arnpecks 
sonstige  Quellen  nur  in  ganz  geringem  Masse  zur  Erganzung 
der  Texte  der  Einschiebungen  Verwendung  gefunden  haben. 
Dass  beide  getrennt  eingefugte  Teile  mit  einander  in  engstem 
Zusammenhang  stehen  und  aus  einem  und  demselben  Ganzen 
herstammen,  ergibt  sich  aus  ihrem  Inhalt. 

Bei  der  Betrachtung  dieser  Abschnitte  bemerken  wir, 
dass  in  hochst  auffalliger  Weise  das  Augustinerkloster  zu 
Rattenberg  im  Inntal  in  den  Vordergrund  der  Darstellung 
tritt.  In  ausfiihrlicher  Weise  wird  in  Kap.  60  die  Grundung 
dieses  Klosters  geschildert,1  und  wie  zur  Einleitung  in  diese 
Griindungsgeschichte  erscheint  oflenbar  ira  Zusammenhang  mit 
ihr  die  in  Kap.  48  eingefugte  Geschichte  des  Griinders  des 
Klosters,  bezw.  dessen  Vaters,  der  beiden  Kummersbrucker.2 
Man  gewinnt  den  Eindruck,  dass  zunachst  die  Ereignisse 
in  Tirol  nicht  um  ihrer  selbst  willen  dargestellt  werden, 
sondern  um  der  Geschichte  von  Rattenberg  und  der  Familie 
des  Klosterstifters  zum  Hintergrunde  zu  dienen. 

Wir  horen  von  Konrad  Kummersbrucker,  Kaiser  Ludwigs 
des  Bayern  Jagermeister,3  und  seinem  Sohne  Johann,  den 
das  Volk  auch  nicht  anders  als  den  Jagermeister  bezeichnete, 
vom  Anwachsen  ihrer  Macht  und  ihrer  .Guter,  wie  der  alte 
Kummersbrucker  Hofmeister  war  an  Margarete  Maultaschs 
Hofe,  wie  er  durch  Erbschaft  Rattenberg  gewann,  wie  er 
dem  Markgrafen  Ludwig  dem  Brandenburger  mit  Geld- 
summen  beisprang.  Und  in  der  Beschreibung  des  Krieges 
von    1364   wird   uns   erzahlt,   wie  Konrad  Kummersbrucker 

1  S.  332, 18  ff. 

7  S.307,28ff. 

8  Vgl.  S.  307,  Anm.  2. 


—     LXI     — 

und  Konrad  Frauenberger1  dem  neuen  Herren  von  Tirol, 
flerzog  Rudolf  von  Oesterreich,  nicht  Treue  schworen  wollen. 
Kerkerhaft  ist  ihre  Strafe.  Ausfiihrlich  wird  die  Geschichte 
der  Befreiung  des  alten  Kummersbrucker  durch  seinen  Sohn 
nebst  ihren  Folgen  geschildert.  In  dem  nun  in  Kap.  60  ein- 
gefiigten  Bruchstuck  wird  die  Geschichte  der  Kummers- 
brucker weitergefiihrt.  Der  alte  Kummersbrucker  stirbt, 
Konrad  der  Jagermeister  ist  sein  Erbe.  Noch  zu  Lebzeiten 
des  Vaters  fasst  dieser  den  Plan,  ein  gottgefalliges  Werk 
durch  Stiftung  eines  Spitals  oder  Klosters  zu  vollbringen. 
In  ausfiihrlicher  Weise  wird  erzahlt,  wie  er  durch  den 
Magister  Johannes  Rueshaymer  vom  iliinchener  Augustiner- 
konvent  endlich  bestimmt  wird,  in  Rattenberg  ein  Augustiner- 
kloster  zu  stiften,  wie  das  Kloster  geweiht  wird  und  seinen 
ersten  Prior  erhalt,  von  seinen  Schicksalen  nach  des  Stifters 
Tode,  von  Warmund  Pienzenauer,  dem  Rattenberg  verpfandet 
wurde  usw.  Sagenhafte  Ziige  mischen  sich  mit  wahrheits- 
getreuer  Schilderung,  die  durch  noch  vorhandene  Urkunden 
ihre  Bestatigung  findet.  Sind  die  Nachrichten  gut,  die 
Rattenberg  selbst  angehen,  so  nimmt  die  Darstellung  da 
sagenhaftere  Art  an,  wo  sie  fernliegende  Ereignisse  schildert. 
Eine  Fabel  diirfte  die  Schilderung  sein,  wie  Ludwig  der 
Brandenburger  die  Munchener  Augustiner  zu  bewegen  sucht, 
den  toten  Kaiser  Ludwig  in  ihrer  Kirche  zu  begraben;2  wir 
horen  sagenhafte,  doch  mit  wahren  untermischte  Erzahlungen 
von  Margarete  Maultasch 3  (wobei  Arnpeck  auf  Grand  einer 
Angabe  in  einer  anderen  von  seinen  Quellen  den  Versuch 
macht,  Kritik  zu  iiben4),  anekdotenhafte  Nachrichten  tiber 
Herzog  Stephan  von  Bayern,  der  durch  Saumigkeit  Tirols 
Gewinn  verscherzt  habe,  uber  den  Krieg  von  1364  und  die 
beiden  spateren  Feldzuge,  welche  die  bayerischen  Her- 
zoge  zur  Wiedergewinnung  Tirols  begannen.  Hier  ist  imuier 
wieder  Rattenberg  besonders  auffallig  genannt.  Und  mochte 
es  auch  wichtiger  Stutzpunkt  fiir  die  kriegerischen  Unter- 
nehmungen  der  bayerischen  Herzoge  sein,  so  lasst  sich  doch 
aus  der  stetigen  Erwahnung  schliessen,  dass  der  Verfasser 
jenes  Textes  ein  besonderes  Interesse  fiir  Rattenberg  besass. 
Dass  dieser  Verfasser  ein  Geistlicher  war,  zeigt  seine 
an  den  Legendenstil  erinnernde  Schreibweise  bei  der  Griin- 

1  Vgl.  S.  313,  Anm.  1. 
9  S.  306, 18  ff. 
3  S.  310,  5ff. 
*  S.  311, 14. 


-     LXII     — 

dungsgeschichte  des  Klosters  Rattenberg.  Dass  er  zu  dem 
Augustinerorden  in  nahem  Verhaltnis  stand  oder  ihm  viel- 
leicht  selbst  angehorte,  verraten  seine  Kenntnisse  fiber  Mit- 
glieder  des  Ordens1  und  Vorgange  im  Ordensleben.2 

Man  mochte  am  ersten  glauben,  dass  der  Verfasser  in 
Rattenberg  selbst  geschrieben  habe,  da  sich  die  Geschichte 
dieses  Ortes  wie  ein  roter  Faden  durch  das  Ganze  zieht. 
Dass  man  im  Kloster  zu  Rattenberg  fur  Geschichte  Interesse 
hatte,  zeigt  eine  1441  von  dem  dortigen  Prior  Johann  Spiess 
geschriebene  Fortsetzung  der  „Flores  temporum",  die  nicht 
unbedeutend  fur  die  Zeitgeschichte  ist.3  Ich  habe  die  Hand- 
schrift4  untersucht,  doch  verrat  sie  keinen  Zusammenhang 
mit  unserem  Texte. 

Ob  der  auffallenderweise  auf  F.  253  an  den  Rand  der 
Handschrift  geschriebene  Vermerk:  „Scharding  plcbanus"6 
in  der  Frage  nach  dem  Verfasser  verwendet  werden  darf, 
mochte  ich  dahingestellt  sein  lassen.  Der  Vermutungen, 
die  jene  Randnotiz  erwecken  kann,  sind  unzahlige. 

Die  Abfassung  der  Quelle,,  der  unsere  Bruchstucke  ent- 
stammen  und  die  wir  vielleicht  vorlaufig  als  „Rattenberger 
Chronik"  bezeichnen  mogen,   diirfte  um  1440  erfolgt  sein. 

Die  Uebernahme  der  Tiroler  Quelle  in  seine  bayerische 
Chronik  ist  Arnpeck  bei  der  Nachwelt  iibel  bekommen.  Es 
ist  ihm  von  einer  Seite,  die  nicht  erkannte,  dass  er  hier 
nur  als  Abschreiber  in  Betracht  kam,  vorgeworfen  worden,6 
er  zeige  in  seiner  Chronik  „eine  hochst  parteiische  Gehassig- 
keit  gegen  seine  Landsleute,  die  Baiern,  und  ihre  Fursten" 
und  habe  „besonders  nachlassig  und  boshaft  die  Geschichte 
wegen  Tirol  zusammengestellt!" 

Auf  eine  nicht  festgestellte  Quelle,  welche  mir  ausser 
bei  Arnpeck  auch  in  Johann  Jakob  Fuggers  „Spiegel  der 
Ehren  des  Hauses  Habsburg"  benutzt  zu  sein  scheint,  habe 
ich  unten  S.  422,  Anm.  1  hingewiesen.  Ihr  entstammt  ein 
Abschnitt  tiber  das  bekannte  Gastmahl  zu  Trier  vom  Jahre 
1473,  vielleicht  auch  noch  andere  Stiicke. 

1  Johannes  Rueshaymer  S.  333, 19  ff. ;  Leonhard  yon  Kara  ten 
S.  334,7;  Nikolaus  Geroldi  8.334,9. 

*  Vorgange  im  Mflnchener  Augustinerkloster  S.  306, 28 ff.;  Stiftung 
des  Augustinerklo8ter8  in  Rattenberg  S.  333, 20  if.;  Provinzialkapitel  der 
bayeriRchen  Augustiner  in  Baden  S.  334, 4  ff. 

8  Martin  Mayr,  Neues  Archiv  V,  140. 

4  Cod.  12465  der  k.  k.  Hofbibliothek  Wien. 

•8.311,37. 

fl  Fessmaier,  Stephan  der  Altere,  8.  42. 


—    LXIII    - 

e)  Bedeutung  der  Chronik. 

Die  aussere  Anlage  der  Chronik,  insbesondere  die  Ein- 
teilung1  in  fftnf  Biicher,  ist  sehr  anerkennenswert.  Die 
Zeitraume,  welche  in  den  einzelnen  Buchern  behandelt  sind, 
erweisen  sich  als  mit  Verstandnis  abgegrenzt.  Das  erste 
Bucb  behandelt  die  Urgeschichte  und  die  Zeiten  der  Knecht- 
schaft  Bayerns  unter  den  Romern  („originem  et  servitutem"), 
das  zweite  die  Zeit  der  Agilolfinger,  das  dritte  jene  der 
Karolinger,  das  vierte  die  der  Herzoge  aus  verschiedenen 
Hausern,  das  letzte  urafangreichste  die  Geschichte  der 
Wittelsbacher. 

Was  die  Gesamtheit  des  Stoffes  fiir  die  „Chronica 
Baioariorum"  anlangt,  so  steht  Arnpeck  zweifellos  zunachst 
auf  den  Schultem  seiner  drei  Vorganger  in  der  bayerischen 
Geschichtschreibung,  des  Andreas  von  Regensburg,  des  Hans 
Ebran  von  Wildenberg  und  des  Ulrich  Fiietrer.  Hatten 
sie  ihm  nicht  vorgearbeitet,  so  wiirde  sein  Werk  wohl  viel 
durftiger  ausgefallen  sein.  Daneben  aber  ist  es  Arnpeck 
gelungen,  iiber  die  Leistungen  dieser  seiner  Vorlaufer  urn 
ein  bedeutendes  Stuck  hinauszukommen.  Gegeniiber  deren 
bayerischen  Chroniken  zeichnet  sich  die  seine  durch  weit 
umfassendere  Ermittelung  des  inBetracht  kommenden  Stoffes, 
durch  eingehendere  Behandlung  des  friiheren  Mittelalters 
und  durch  reichhaltigere  Darstellung  der  Zeitgeschichte  aus. 

In  viel  ausgiebigerer  Weise  als  vor  ihm  Andreas  hat 
sich  Arnpeck  z.  B.  die  vielen  und  gerade  fiir  eine  bayerische 
Geschichte  wichtigen  ortlichen  geschichtlichen  Aufzeichnungen 
zu  Nutzen  geraacht,  welche  die  friibere  Zeit  in  den  bayerischen 
Klostern  hatte  entstehen  lassen,  teilweise  auch  solche  aus 
osterreichischen  Klostern.  Arnpeck  tritt  damit  in  einen 
gewissen  Gegensatz  zu  Ebran  und  Fiietrer,  welche  jene 
Klosteriiber  lieferungen  fast  ganz  vernachlassigten :  derKleriker 
steht  den  Laien  gegeniiber,  welche  hauptsachlich  Fiirsten- 
geschichte  zu  schreiben  bedacht  waren. 

Wo  die  Reichsgeschichte  oder  die  Geschichte  anderer 
Volker  in  die  bayerische  Geschichte  hereinspielt,  manch- 
mal  auch  nur  in  geringem  Zusammenhang,  zieht  Arnpeck 
entsprechende  wichtige  allgemeinerc  Geschichtswerke  als 
Quellen  heran.  Er  beriihrt  sich  hier  naher  mit  Andreas 
von  Regensburg  als  mit  Ebran  und  Fiietrer,  welche  solche 
Werke    fiir    die  ihrigen    nur   wenig  ausbeuteten.     Arnpeck 

1  Vgl    unten  S.  7  die  „Divisio  operia". 


—     LXIV     — 

machte  hier,  vom  Engeren  ins  Weitere  ausblickend,  einen 
entschiedenen  Fortschritt,  mag  dieser  auch  unbeholfen  und 
unvollkommen  sich  gestaltet  haben.  Nicht  zu  seinem  Vorteil 
ist  sein  Streben  nach  moglichster  Heranziehung  alles  erreich- 
baren  Stoffes  an  einem  Punkt  ausgefallen,  in  dem  er  sich 
wesenllich  von  alien  drei  Vorgangern,  auch  von  dem  Kleriker 
Andreas,  unterscheidet:  in  der  allzu  ausgedehnten  Benutzung 
von  Heiligenlegenden  als  historischer  Quellen.  Wenn  er  gleich 
sich  offenbar  bemiihte,  nur  die  Teile  aus  ihnen  herauszu- 
schalen,  welche  wirkliche  Bedeutung  fur  die  Geschichte 
haben,  so  war  sein  Blick  doch  nicht  gescharft  genug,  hier 
das  richtige  Mass  einzuhalten.  Uebrigens  notigt  der  Umstand, 
dass  fast  alle  Heiligenleben,  die  mit  der  bayerischen  Geschichte 
in  Verbindung  stehen,  in  ziemlicher  Vollstandigkeit  bei  ihm 
verwertet  sind,  zu  einer  gewissen  Anerkennung. 

Die  Erweiterung  des  geistigen  Gesichtskreises,  welche 
in  jenen  Zeiten  durch  den  Buchdruck  herbeigefiihrt  worden 
war,  brachte  es  mit  sich,  dass  auch  Arnpeck  f&r  seine 
bayerische  Chronik  bereitwillig  nach  den  durch  die  neue 
Kunst  gebotenen  Hilfsmitteln  griff  und  aus  ihnen  zu  ge- 
winnen  suchte,  was  sich  daraus  holen  liess.  Fremdartige 
Werke,  zu  denen  er  auf  anderem  Wege  wohl  kaum  ge- 
kommen  ware,  bieten  sich  ihm  dar:  des  Franzosen  Vinzenz 
von  Beauvais  „Speculum  historiale",  die  Chroniken  der  beiden 
Italiener,  des  Antoninus  von  Florenz  und  des  Jakob  Philipp 
von  Bergamo,  die  ungarische  Chronik  des  Johann  von  Thurocz. 
Die  Erzeugnisse  des  Humanismus  ergiessen  sich  in  die  Welt: 
die  „Germania"  des  Tacitus  hat  Arnpeck  wohl  in  einer 
Druckausgabe  benutzt,  Enea  Silvios  „Europa"  und  „Historia 
bohemica"  und  Hartmann  Schedels  Weltchronik  tlben  einen 
nicht  zu  verkennenden  Einfluss  auf  ihn  aus.  Die  deutsch 
geschriebenen  Chroniken  des  Thomas  Lirer  von  Rankweil  und 
des  Jakob  Twinger  von  Konigshofen,  die  Klosterneuburger 
Tafeln,  das  Biichlein  mit  den  Wundergeschichten  vom  Berg 
Andechs  finden  durch  ihn  Benutzung.  Und  wohl  noch  mancher 
hier  nicht  genannte  Druck  wird  als  seine  Quelle  festgestellt 
werden.  Man  kann  Arnpeck  das  Lob  nicht  versagen  dafttr, 
dass  er  den  zustromenden  Stoff  aufgenommen  hat;  hier  mag 
er  als  wurdiger  Vorlaufer  Aventins  gelten.  Anders  aber  steht 
es  bei  ihm  mit  der  Art  der  Quellenbeniitzung.  Hieriiber 
wird  unten  im  Schlussabschnitt  allgemein  gehandelt  werden. 

Unbestreitbare  und  unvergangliche  Wichtigkeit  hat  Arn- 
pecks  „Chronica  Baioariorum"  fttr  die  bayerische  Geschichte 


—     LXV     - 

der  zweiten  Halfte  des  15.  Jahrhunderts,  wo  er  als  Zeitgenosse 
berichtet.  Was  ihr  diesen  Rang  verleiht,  ist  hauptsachlich 
ein  in  der  spateren  Zeit  liegender  Umstand,  namlich  der, 
dass  Arnpecks  grosserer  Nachfolger  Aventinus  seine  Annalen 
undiseine  Chronik  nur  bis  in  die  Mitte  des  15.  Jahrhunderts 
gefiihrt  hat.  So  sind  Arnpecks  Aufschreibungen  zunachst 
nicht  iiberholt  worden. 

Alles  in  Allem:  Veit  Arnpecks  „Chronica  Baio- 
ariorum"  ist  die  wichtigste  bayerische  Landes- 
geschichte  des  Mittelalters. 

8.  Die  Bayerische  Chronik. 

a)  Handschriften  der  Chronik. 

Wir  besitzen  folgende  1 1  Handschriften  unserer  deutschen 
Chronik  : 

1.  Cod.  germ.  2817  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Munchen,  friiher  dort  als  Cod.  germ.  391  aufgestellt.  Vgl. 
Catalogus  codd.  mss.  bibl.  reg.  Monac.  V/VI,  316.  Ein 
starker  Quartband  von  470  nummerierten  Blattern,  mit  alter 
Lagenbezeichnung  von  a — z  und  1 — 17;  Papier;  in  ge- 
presstem  Ledereinband  des  16.  Jahrhunderts;  8  Vorsetz- 
blatter  und  5  leere  Papierlagen  am  Schluss  scheinen  bei 
Gelegenheit  des  Bindens  beigefiigt  worden  zu  sein. 

Ueber  die  Schicksale  der  Handschrift  und  iiber  deren 
Verfasser  finden  sich  auf  zweien  der  Vorsetzblatter  folgende 
Eintrage : 

a)  Von  der  Hand  des  bei  der  zweiten  Notiz  unter- 
schriebenen  Revisoriumsrates  Obermayr: 

„Exstitit  quondam  in  Bibliotheca  Ligsalziana  *,  quae 
tota  ad  Seiz  Revisorii  Consiliarium  pervenit,  qui  unico 
ante  obitum  suum  anno  in  sacerdotem  unctus  haereditatem 
quidem  omnem  sorori  reliquit,  sed  obaeratam  et  ideo  plus 
licitanti  distractam." 

Auf  dem  nachsten  Blatt: 
„Chronicon  hocce  Msc.  ex  Bibliotheca  Seiz  Collegae 
quondam  mei  nuper  distracta  emptum  ad  me  pervenit. 
Felix  Offelius  Consiliarius  Aulicus  et  Clementi  Boiariae 
Duci  a  Secretis  simile  exemplar  foliis  maioribus  204  in- 
scriptum 2  possidet,  amicorum  mihi  et  primus  et  optumus. 

1  Die  Ligsalz  waren  ein  Muochener  Patriziergeachlecht. 
*  Der  jetzige   Cgm.  1587;   vgl.  die    unten   8.  LXX1   folgende  Be- 
schreibung  dieser  Handschrift. 

Qaollen  a.  ErOrterangon  N.  P.  III.  V 


—     LXVl     — 

Lucubrationem  is  esse  censuit  Augustini  Kolneri  Ludovici 
et  Wilhelmi  Bavariae  Ducum  Archivarii,  viri  Aventino 
amicissimi. 

Jos.  Euchar.  Obermayr 
Wemdingano-Boius  Revisorii  Consiliarius. 
Monachii  24.  April  1754. 

b)  Hiezu  bemerkte  Andreas  Felix  Oefele: 

„Postea  reperto  cod.  Membr.  autographo  Bibliothecae 
Pollinganae1  comperi  auctorem  fuisse  Udalricum  Futerer 
Pictorem  Monacensem. 

A.  F.  Oefelius. 

c)  Dazu  schrieb  dann  der  Oberhofbibliothekar  Christoph 
Freiherr  von  Aretin: 

„Non  Fiitereri   hoc  Chron.    est.    V(ide)   quae   in  alio 
exemplo  2  huius  Chron.  in  fol.  annotavi. 
Monachii  Chr.  Aretin 

2.  Mart.  1810.  Bibl.  praef." 

Wo  die  Handschrift  sich  befand,  bevor  sie  in  die  ge- 
nannte  Ligsalz'sche  Bibliothek  kara,  wissen  wir  nicht. 

Der  Band  ist  ganz  von  einer  und  derselben  Hand  ge- 
schrieben,  zum  allergrossten  Teil  in  gleichmassigen  gewandten 
Zugen,  die  nur  fliichtiger  werden,  wo  Abschnitte  spater 
eingetragen  wurden,  so  Bl.  176,  364—374,  449 — 451.  Von 
Veit  Arnpecks  Hand  stamrat  die  Schrift  auf  keinen  Fall, 
so  dass  jedenfalls  diejenigen  Unrecht  hatten,  welche  in  dem 
Kodex  das  „Autograph"  von  Arnpecks  deutscher  Chronik 
erblicken  wollten.  Der  Schreiber  hat  jedenfalls  nicht  vor 
1498  geschrieben,  da  auch  Ereignisse,  die  in  jenes  Jahr 
fallen,  in  den  einheitlichen  Zugen  wie  fast  die  ganze  Chronik 
geschrieben  sind.  Erst  die  Eintrage  nach  1498  bis  1506 
sind  folgenweise  zu  verschiedenen  Zeiten  dem  Band  ein- 
verleibt  worden. 

Nach  alien  unten  folgenden  Darlegungen  uber  den 
Verfasser  und  die  Abfassungszeit  der  Chronik  ist  diese 
Handschrift  nicht  Autograph  des  Verfassers,  sondern  Ab- 
schrift  einer  Vorlage.  Der  Schreiber  unserer  Handschrift 
dtirfte  wesentlich  jiinger  als  der  Verfasser  der  Chronik  ge- 
wesen  sein.  Man  beachte  z.  B.  eine  sehr  bezeichnende 
Textveranderung.      Dem     lateinischen    Ausdruck    S.  241,  4 

1  Das  ist  der  Ulrich  Fuetrers  Chronik  en  thai  ten  de  jetzige  Cgm.  43, 
der  aus  Kloster  Polling  stamrat  ;  vgl.  Spiller's  Fuetrer-Ausgabe  S.  XXIII. 

2  In  der  unten  als  Nr.  9    beechriebenen  Handschrift. 


—  Lxvn   — 

,, usque  ad  tempora  nostra"  enteprechend,  hat  der  deutsche 
Text  S.  520,  1,  wie  das  ausgestrichene  unvollendete  „unserer 
ze  .  .  ."  verrat,  wohl  in  der  Vorlage  gelautet:  „bis  zu  unserer 
zeit".  Dem  Verfasser  waren  die  Zeiten  des  unmittelbar 
darnach  genannten  Herzogs  Heinrich  noch  „unsere  zeit". 
Dera  Schreiber  unserer  Handschrift  aber  geht  dieser  Aus- 
druck  gegen  den  Strich,  er  bleibt  mitten  in  „unserer  ze(it)" 
stecken,  streicht  es  aus  und  erwahnt  des  Herzogs  nur  un- 
wissend  als  „ains  herzog  Hainrichs"! 

Man  muss  auch  noch  an  die  Moglichkeit  denken,  dass 
Cgm.2817  nicht  unmittelbar  von  dem  Autograph  abgeschrieben 
und  dass  noch  eine  Handschrift  als  Zwischenglied  zwischen 
ibm  und  dem  Autograph  anzunehmen  ist. 

2.  Cod.  germ.  2818  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Miinchen,  friiher  Cod.  germ.  994.  Vgl.  die  Beschreibung  im 
Catalogus  codd.  mss.  bibl.  reg.  Monac.  V/VI,  316.  Quart- 
band,  Papier.  256  Blatter.  Stammt,  wie  aus  mehreren  Ein- 
tragen  hervorgeht,  aus  Kloster  Scheyern.  Auf  der  Innenseite 
des  Vorderdeckels  ist  bemerkt:  „Spectat  ad  Monasterium 
Schyrense  ord.  S.  Benedicti  in  Bavaria.  Conscripsit  P.  Gode- 
schalcus  Monachus  Schyrensis,  continuavit  P.  Pancratius 
Schyrensis."  Diese  Notiz  scheint  von  einem  Scheyerner 
K  losterbibliothekar  zu  stammen.  Die  Handschriften  der 
beiden  angeblichen  Schreiber  sind  sich  so  ahnlich,  dass  es 
unmoglich  erscheint  zu  entscheiden,  von  wo  an  der  zweite 
weitergeschrieben  hat.  Der  Band  enthalt  die  ganze  Chronik 
und  diirfte  gegen  Ende  des  16.  Jahrhunderts  geschrieben  sein. 
Zwischen  Bl.  249  und  250  ist  ein  Zettel  eingeklebt,  auf  dem 
folgender  Fortsetzungsversuch  (zu  S.  698,  26)  zu  lesen  steht : 

„Ao.  15101  hat  Johannes  de  Isna  nach  7jahriger  Re- 
gierung  des  CI.  Wessobrunn  bey  sich  auBernder  MiBhelligkeit 
solche  freywillig  aus  Liebe  des  Fridens  und  der  Einsamkeit 
an  dem  Fest  des  heiligen  Vatters  Benedicti  nach  in  Ponti- 
ficalibus  andachtigist  abgesungenen  Hochamt  abgelegt  und 
zu  Closter  Scheyrn  ein  frommes  Leben  so  gottseelig  fort- 
gesetzt  als  heilig  geendet  im  Jahr  1510.  Addit  R.  P. 
Coelestinus  Leuttner  Wessofontanus,  das  derselbe  nach  ab- 
gelegter  Abbteywurde  die  sonst  gewohnliche  pension  anzu- 
nemen  sich  gewaigeret." 

Da  Leutner's  J  753  erschienene  „Historia  monasterii 
Wessofontani"  hier  zitiert  wird,2  ist  die  Notiz  darnach,  und 

1  Vielmehr  1493 ;  verschrieben. 
*  Die  Stelle  steht  dort  S.  366. 


—     LXVIII    — 

zwar  wohl  kurz  darnach  geschrieben.  Der  letzte  Satz  der 
Chronik,  in  dem  berichtet  wird,  dass  Herzog  Wolfgang  die 
schonen  Bauerndirnen  „hold"  (lieb)  gehabt  habe,  scheint  bei 
einem  Leser  Anstoss  erregt  zu  haben;  denn  er  ist  in  dieser 
Handschrift  ausradiert. 

3.  Cod.  germ.  2819  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Munchen.  Vgl.  Catalogus  codd.  mss.  bibl.  reg.  Monac.  V/  VI,  316. 
Quartband,  Papier.  297  Blatter.  Herkunft  unbekannt.  Wie 
im  genannten  Catalogus  richtig  bemerkt  ist,  Abschrift  von 
Cgm.  2818,  genommen,  bevor  der  anstossige  Schlussatz  in 
letzterer  Handschrift  radiert  worden  ist.  Hand  des  17.  Jahr- 
hunderts.  Im  18.  Jahrhundert  hat  jemand  eine  Vergleichung 
dieser  Handschrift  mit  der  alsbald  unter  Nr.  9  beschriebenen, 
damals  im  Besitze  von  Andreas  Felix  Oefele  zu  Munchen 
befindlichen  vorgenommen  und  einige  dabei  gemachte  Be- 
obachtungen  eingetragen  (Bl.  132°,  149%  185r  und  D,  210r, 
232 r,  254 r,  288 r).  Von  Oefele's  eigener  Hand  erscheint  eine 
Notiz  auf  Bl.  186°:  „haec  exEbrano  ad  verbum,  sed  auctiora 
adiiciuntur."  Die  Chronik  reicht  von  Bl.  1—293.  Auf 
Bl.  294—297  ist  ein  Bruchstuck  aus  einer  Augsburger 
Chronik  eingetragen. 

4.  Cod.  germ.  1589°  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Munchen.  Vgl.  Catalogus  codd.  mss.  bibl.  reg.  Monac.  V/ VI,  213. 
Folioband,  Papier.  334  Seiten.  Ist  eine  Abschrift  von  der 
unter  Nr.  2  beschriebenen  Handschrift  Cgm.  2818,  wie  schon 
aus  ihrem  Titel  hervorgeht:  „Bayerische  Chronick  geschriben 
von  Gottschalcks  und  Pancratzen  Benedictinern  des  Closters 
Scheiem  Ab  ao.  887  bill  1493."  Erstere  Jahrzahl  erklart 
sich  daraus,  dass  der  Abschreiber  den  Anfang  der  Chronik 
uberhaupt  weggelassen  und  seine  Abschrift  erst  mit  Kaiser 
Arnulf  begonnen  hat.  Er  ist  ein  geschichtskundiger  Mann 
gewesen  und  hat  am  Anfang  des  Bandes  zahlreiche  kritische 
Bemerkungen  an  den  Rand  geschrieben  Er  scheint  die 
beiden  Scheyerner  Monche  fiir  die  Verfasser  gehalten  zu 
haben.  Die  Abschrift  diirfte  um  1700  gemacht  sein.  Die 
Herkunft  des  Bandes  ist  unbeKannt.  Der  in  Cgm.  2818  aus- 
radierte  anstossige  Schlussatz  fehlt  hier  schon  von  vornherein. 

5.  Cod.  germ.  5422  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Munchen.  Beschreibung  im  ungedruckten  Catalogus  codd. 
mss.  bibl.  reg.  Monac.  von  Wilhelm  Meyers  Hand.  Folio- 
band,  Papier.  413  Blatter.  Ist  ein  Sammelband  von  hand- 
schriftlichen,  dem  XVI.— XVIII.  Jahrhundert  angehorigen, 
hauptsachlich  auf  bayerische  Geschichte  beziiglichen  Stiicken. 


—     LXIX     — 

Die  Herkunft  ist  unbekannt;  ein  auf  der  Innenseite  des 
Vorderdeckels  eingeklebt  gewesenes  Ex-Libris  ist  vollig  zer- 
stort.  Unsere  Chronik  ist  in  dem  Bande,  von  einer  Hand  aus 
der  2.Halfte  des  16.  Jahrhunderts  gescbrieben,  in  zwei  unrichtig 
eingeftigten  Teilen  an  folgenden  Stellen  enthalten:  Bl.  148 
bis  284  (gleich  einer  alten,  von  dem  urspriinglichen  Schreiber 
herrtihrenden  Blattzahlung  von  1 — 137,  wobei  die  Zahlung 
von  Bl.  88  ubersprungen  und  BL  126  doppelt  gezahlt  ist), 
dann  Bl.  42—106  (gleich  alte  Zahlung  von  Bl.  138—203, 
wobei  Bl.  143  ubersprungen  wurde).  Wilhelm  Meyer  hat 
in  seiner  Beschreibung  dieses  Verhaltnis,  dass  der  vordere 
Teil  namlich  eigentlich  hinter  den  hinteren  gehort,  nicht 
erkannt,  trotzdem  auf  Bl.  284°  (alt  137)  unten  die  Anschluss- 
worte  von  Bl.  42  (alt  138)  wiederholt  sind. 

Der  in  dieser  Handschrift  vorliegende  Text  weist,  von 
zahlreichenFehlernabgesehen,  viele  stilistische  Abweichungen 
von  dem  Texte  unserer  Handschrift  1  auf,  welche  sich  auch 
in  keiner  der  ubrigen  Handschriften  finden  und  infolge  der 
Eigenmachtigkeit  des  Schreibers  Oder  wahrscheinlicher  schon 
des  Schreibers  seiner  Vorlage  entstanden  sind,  der  an- 
scheinend  die  Ausdrucksweise  der  Chronik  dem  Sprach- 
gebrauche  seiner  spateren  Zeit  anzupassen  bestrebt  war. 
Er  hat  sich  auch  nicht  an  die  Reihenfolge  der  Abschnitte 
des  Textes  gehalten  und  hat  eine  Anzahl  von  Abschnitten 
zunachst  weggelassen,  dann  aber  doch  die  meisten  davon 
teils  an  einer  spateren  Stelle  eingeschrieben,  teils  am  Schluss 
aneinandergereiht. 

Ausserdem  sind  Notizen  in  den  Text  aufgenommen, 
die  offenbar  ein  geschichtskundiger  Leser  der  Vorlage  an 
deren  Rander  geschrieben  hatte,  die  aber  unserer  Chronik 
fremd  sind.  Von  der  Fortsetzung  hat  er  wohl  die  Be- 
schreibung des  Engadiner-Krieges  (unten  S.  692,  18 — 695, 10) 
abgeschrieben,  dagegen  fehlt  bei  ihm  die  des  Landshuter 
Erbfolgekrieges  (unten  S.  649,  3—665, 20  und  695, 1 1—698, 26). 
Auch  die  Geschichte  der  Kronung  des  Konigs  Maximilian  I. 
hat  er  nicht  aufgenommen. 

Nach  den  Lesarten  ist  zweifellos,  dass  diese  Hand- 
schrift von  unserer  Handschrift  Nr.  1  abhangt,  wahrscheinlich 
jedoch  nicht  unmittelbar,  sondern  man  muss  ein  oder  mehrere 
Zwischenglieder  annehmen. 

Nur  dieser  Handschrift  ist  eine  Fortbildung  der  An- 
gaben  fiber  die  Kinder  von  Kurfurst  Philipp  von  derPfalz1 

1  Vgl.  dam  Haeutle,  Genealogie  S.  37  ff. 


—     LXX      - 

eigen,  die  ich  hier  mitteile.  Statt  unseres  S.  555,  26— 35 
gedruckten  Textes  heisst  es  namlich  auf  Bl.  53  : 

„Er  het  bey  seiner  hausfrawen  vil  K hinder.  Ludwig,  der  erst 
Sohn,  ward  geborn  am  andern  tag  des  Monats  Julii  1478  Jar.  Philips, 
der    ander  Sohn,    ward  geborn  an  Sant  Florians    tag  den  7.  May  Anno 

1480.  Ruprecht,  der    dritt  Sohn,  wardt  geborn   am  14.  tag  May  Anno 

1481.  Friedrich,  der  viertt  Sohn,  ward  geborn  am  9.  tag  des  Monats 
Decembris  Anno  1482.  Mer  ein  Tochter,  genant  Elisabeth,  am  9.  tag 
Decembris  im  1482.  Mer  ain  Sohn,  genant  Heinrich,  am  15.  Fe- 
bruarii  Anno  1487.  Mer  ainen  Sohn,  genandt  Johann,  den  7.  May 
Anno  1488.  Mer  ain  Tochter,  genant  Amelia,  auf  den  25.  Julii 
Anno  1490.  Mer  (ein)  Tochter,  genant  Barbara,  auf  den  21.  AugUSti 
Anno  1491.  Mer  ein  Tochter,  genannt  Helena,  auf  den  9.  Fe- 
bruarii  1492.  Mer  ein  Sohn,  genant  Wolfgang,  auf  den 
lesten  Octobris  Anno  1494.  Mer  ein  Tochter,  genant  Catharina, 
auf  den  14.  Octobris  Anno  1499." 

Von  einer  Hand  des  18.  Jahrhunderts  ist  am  Anfange 
der  Chronik  am  Rande  bemerkt:  „Der  Verfasser  hievon  ist 
.  .  .  (leerer  Raum  fiir  den  Vornamen)  Nadler,  Kanzler  des 
Schwabischen  Bundes".  Wie  der  Schreiber  dieser  Worte 
zu  dieser  Angabe  kam,  ist  mir  unerfindlich. 

Dr.  Hieronyraus  Nadler,  1535  geboren,  war  Rat  des 
Herzogs  Albrecht  V.  von  Bayern  und  seit  1576  Kanzler 
des  Landsberger  Bundes  und  ist  1592  gestorben.1  Er  scheint 
sich  auch  mit  geschichtlichen  Studien  befasst  zu  haben; 
eine  in  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek  zu  Munchen  auf- 
bewahrte  Stammtafel  der  Wittelsbacher  mit  deutschen  und 
lateinischen  Erlauterungen  auf  16  Folioseiten  tragt  den 
Titel :  „Justa  Ducum  Bavariae  Genealogia  Domini  Guilielmi 
Nadleri  Foederatorum  Landspergensium  Cancellarii"  und  ist 
wohl,  trotz  des  falschen  Vornamens,  sein  Werk.  Sie  scheint 
fiir  einen  praktischen  Zweck  angelegt  worden  zu  sein ;  denn 
in  auffallender  Weise  ist  jeweils,  wo  es  moglich  war,  die 
Mitgift  der  weiblichen  Glieder  des  Geschlechtes  angegeben. 
Zu  unserer  Chronik  steht  Nadler  aber  in  keiner  naheren 
Beziehung. 

6.  Cod.  H  148  der  Kgl.  Offentlichen  Bibliothek  Dresden. 
Quartband,  Papier.  155  und  418  Blatter.  Vgl.  die  Be- 
schreibung  bei  Franz  Schnorr  von  Carolsfeld,  Katalog  der 
Handschriften  der  Konigl.  Offentlichen  Bibliothek  zu  Dresden 
I,  558.     Reine  vollstandige  Abschrift  ohne  Aenderungen  und 

1  Manfred  Mayer,  Leben  usw.  des  Dr.  Wiguleus  Hundt,  S.  56, 
Anna.  3;  Briefe  und  Akten  z.  Geech.  d.  16.  Jahrh.,  V:  Goetz,  Beit  rage  z. 
Gesch  Herzog  Albrechts  V.  und  des  Landsberger  Bundes,S.  839,  Anm.  3. 


—     LXXI     — 

Zusatze.  Herkunft  unbekannt.  Dem  Texte  der  Chronik 
geht  auf  155  unnummerierten  Blattern  ein  sehr  ausfiihrliches 
Sachregister  voraus,  wobei  hauptsachlich  Personen-  und 
Ortsnaraen  als  Schlagworte  der  alphabetischen  Reihe  dienen. 
Schrift  (einer  einzigen  Hand)  vom  Ende  des  16.  Jahrhunderts. 
Herkunft  des  Bandes  unbekannt. 

7.  Cod.  germ.  1588  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Mlinchen.  Vgl.Catalogus  codd.  mss.  bibl.  reg.  Monac.  V/VI,  213; 
Aventinus,  Samtliche  Werke  III,  569;  VI,  187;  Spiller, 
Fiietrer-Ausgabe  S.  LXXXIII.  Folioband,  Papier.  220  Blatter. 
Schrift  einer  einzigen  Hand  vom  Ende  des  16.  Jahrhunderts, 
gut  lesbar.  Vollstandiger  Text  auf  Bl.  1—209.  Auf  Bl.  210 
bis  220  ist  der  zwischen  den  Herzogen  Albrecht  und  Wolfgang 
zu  Munchen  am  Mittwoch  nach  St.  Ulrichs  Tag  (8.  Juli) 
1506  geschlossene  Vertrag  eingeschrieben.  Am  oberen  Band 
von  Bl.  1  steht  ein  alter  Besitzvermerk :  „Johann  Christoph 
Ahamer  in  Munchen  gehorig."  Von  der  Hand,  welche  dies 
schrieb,  folgt  Bl.  58  bei  der  Geschichte  von  der  Schlacht 
bei  Gammelsdorf  eine  Randbemerkung:  „Der  Platz,  wo  die 
Schlacht  geschah,  heifit  noch  iezt  1778  das  Streitfeld.u  In 
die  Miinchener  Hofbibliothek  gelangte  die  Handschrift  mit 
der  Lippert'schen  Bibliothek. 

8.  Cod.  14681  der  K.  K.  Hofbibliothek  Wien.  Friihere 
Signatur:  Suppl.  2105.  Vgl.  Tabulae  codd.  mss.  in  bibl. 
pal.  Vindobonensi  asserv.  VIII,  78.  Folioband,  Papier.  604 
Seiten.  Schrift  (von  einer  einzigen  Hand)  vom  Ende  des 
16.  Jahrhunderts  (nicht  des  17.,  wie  der  genannte  Wiener 
Katalog  sagt).  Auf  dem  Einbanddeckel  ist  die  Jahrzahl  1594 
eingepresst.  Vollstandiger  Text  auf  S.  1—577,  darnach  folgt 
S.  578—604  die  gleiche  Urkunde  wie  in  der  vorigen  Hand- 
schrift, von  welcher  diese  wohl  unmittelbar  abgeschrieben 
sein  diirfte.     Die  Herkunft  des  Bandes  ist  unbekannt. 

9.  Cod.  germ.  1587  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Munchen.  Vgl.Catalogus  codd. mss. bibl. reg. Monac. V/VI, 21 3; 
Aventinus,  Samtliche  Werke  III,  569;  VI,  187 ;  Spiller,  Fiietrer- 
Ausgabe  S.  LXXXIII.  Folioband,  Papier.  212  Blatter.  Schrift 
von  mehreren  Handen  urn  1600.  Auf  Bl.  1  von  einer  Hand 
des  17.  Jahrhunderts  Besitzvermerk:  „Georgius  Sigismundus 
Hamman  me  possidet."  Auf  der  Innenseite  des  Vorderdeckels 
befindet  sich  das  Ex-Libris  des  Andreas  Felix  von  Oefele  ein- 
geklebt:  die  Handschrift  gehorte  also  zu  dessen  Privat- 
bibliothek.  Auf  das  Vorsetzblatt  hat  Oefele  selbst  folgenden 
Eintrag  gemacht: 


—     LXXII    — 

„Chronicon  hocce  Msc.  Noriberga  hue  Monachium 
delatiim  a  Webero  Bibliopola  Reip.  Norib.  Eraptione  ad 
me  transiit.  Censeo  esse,  et  pene  certus  sura,  lucubrationem 
Augustini  Kolneri  ex  Secretario  Ludovici  Bavariae  Ducis, 
Fratris  illius  Guilielmi  IV.  Constantis,  Archivarii,  viri 
Aventino  ut  amicissimi,  ita  laudatissimi. 1  Opto  ego,  ut 
evoluta  Dierum  raeorum  paucitate  in  alterius  viri  boni  et 
patriae  studiosi  raanus  pervenire  haec  opera  integra  et 
salva  queant;  ita  Deum  litterarum  et  bonae  mentis  autorera 
ex  animo  precor  et  deveneror. 

Felix  Offelius  Monacensis  Boius, 
Principum  Ferdinandeorum 
Ephorus,  parum  felix. 
Idibus  Jun.  MDCCXL." 

Spater  schrieb  er  darunter: 

„Est  opus  Udalrici  Fuetereri  Pictoris  et  Poetae  ac 
civis  Monacensis." 

Wie  ahnliche  Eintrage  Oefele's  in  unserer  Handschrift 
Nr.  1  durch  Aretin  berichtigt  wurden, 2  so  bemerkte  dieser 
auch  hier  in  Cgm.  1587  unter  die  Notizen  Oefele's:  „Maxi- 
milian  ward  ao.  1486  zum  romischen  Konig  gekront.  Ulr. 
Fiitrers  Chronik,  wovon  die  Hofbibl.  mehrere  Exemplare  hat, 
geht  nur  bis  zum  J.  1481  und  ist,  wie  der  Verfasser  selbst 
sagt,  ao.  1477  angefangen  worden,  die  gegenwartige  aber, 
wie  der  Titel  zeigt,  wenigstens  um  9  Jahre  spater.  Auch 
andere  Grunde  streiten  dafur,  dass  Oefele  sich  geirrt  habe, 
indem  er  diese  Chronik  Futerer  zuschreibt." 

Wann  die  Handschrift  an  die  Munchener  Hofbibliothek 
gelangte,  konnte  ich  nicht  sicher  feststellen.  Idi  vermute, 
dass  es  geschab,  als  in  der  Sakularisation  die  Bestande  der 
Bibliothek  des  Klosters  Rottenbuch,  wohin  nach  Oefele's 
Tode  der  grosste  Teil  seiner  Bibliothek  verkauft  worden 
war,3  nach  Munchen  kamen. 

An  den  auf  Bl.  1 — 204r  stehenden  vollstandigen  Text 
unserer  Chronik  [schliesst  sich  auf  Bl.  204* — 212   die  auch 

1  Auf  der  Rfickseite  des  Vorsetzblattes  hat  Oefele  literarische 
Notizen  fiber  ihn  zusaramengetragen.  Die  Handschrift  scheint  damals 
ihren  jetzigen  Einband  bekommen  zu  haben;  denn  auf  dem  Rucken  tragt 
sie  den  Aufdruck  :  „Chron.  Bav.  Aug.  Kolneri." 

*  Vgl.  oben  S.  LXVI. 

■  Vgl.  meine  Abhandlung  fiber  die  Schicksale  von  Oefele's  Bibliothek 
in  den  Forschungen  zur  Geschichte  Bayerns  XIII,  230  f . 


—     LXXIII     — 

in  der  Besehreibung  der  beiden  vorhergehenden  Handschriften 
genannte  Urkunde  von  1506  an. 

10.  Cod.  germ.  1589  der  K.  Hof-  und  Staatsbibliothek 
Munchen.  Vgl.  Catalogus  codd.  mss.  bibl.  reg.  Monac.  V/VI,  213 ; 
Aventinus,  Samtliche  Werke  III,  569;  VI,  187;  Spiller,  Fiietrer- 
Ausgabe  S.  LXXXIII.  Folio-Sammelband,  Papier.  Von  einer 
Hand  vom  Anfang  des  1 7.  Jabrhunderts  geschrieben,  findet 
sich  darin  Bl.  1 — 218r  der  vollstandige  Text  unserer  Chronik, 
dann  Bl.  218 c — 225  die  schon  bei  der  Besehreibung  der  drei 
vorangehenden  Handschriften  erwahnte  Urkunde  von  1506; 
deren  Schlussblatt  ist  verloren  gegangen.  Daran  schliesst 
sich  S.  226  ein  Bruchstiick  eines  kirchenpolitischen  Traktates 
aus  dem  Anfange  des  17.  Jahrhunderts,  dem  Anfang  und 
Schluss  fehlen,  darnach  kommen  noch  eine  Anzahl  Schrift- 
stiicke,  hauptsachlich  auf  pfalzische,  besonders  oberpfalzische 
Geschichte  bezuglich.  Das  Papier  bis  Bl.  225  weist  als 
Wasserzeichen  das  Wappen  von  Regensburg  auf. 

11.  Cod.  12474  der  K.  K.  Hofbibliothek  Wien;  friihere 
Signatur:  Suppl.  22.  Vgl.  Tabulae  codd.  mss.  in  bibl.  pal. 
Vindobonensi  asserv.  VII,  102;  Martin  Mayr  im  Neuen 
Archiv  V,  132.  Folioband,  Papier.  Herkunft  unbekannt. 
Von  einer  einzigen  Hand  in  der  ersten  Halt'te  des  17.  Jahr- 
hunderts geschrieben.  Enthalt  Bl.  1—210  den  vollstandigen 
Text  unserer  Chronik,  unmittelbar  daran  anschliessend  die 
bei  Besehreibung  der  vorhergehenden  vier  Handschriften  ge- 
nannte Urkunde  von  1506.  und  zwar  ohne  Schluss,  wie  in 
unserer  Handschrift  Nr.  10,  wobei  der  Schreiber  hier  be- 
merkt:  „Der  Best  manglet";  darnach  kommt  das  ebenfalls 
bei  Besehreibung  der  vorigen  Handschrift  Nr.  10  aufgef&hrte 
Bruchstiick  eines  kirchenpolitischen  Traktates,  das  dort 
unmittelbar  angebunden  ist,  hier  mit  Bemerkungen  des 
Schreibers:  „Anfang  manglet"  und:  „Der  Rest  manglet". 
Es  besteht  kein  Zweifel,  dass  diese  Handschrift  Nr.  11  von 
Nr.  10  abstammt;  wahrscheinlich  ist  sie  sogar  unmittelbar 
von  ihr  abgeschrieben.  Die  Handschrift  diirfte  in  Regens- 
burg hergestellt  worden  sein  (vgl.  auch  das  Regensburger 
Wasserzeichen  der  vorhergehenden  Handschrift),  da  bei  der 
in  unserem  Text  erfolgenden  Erwahnung  von  Hungersnoten 
sich  auf  Bl.  165  am  Rande  bemerkt  findet,  was  in  den 
Jahren  1626  und  1627  zu  Regensburg  Korn  und  Eier  ge- 
kostet  haben. 

Verschollen  ist  die  Handschrift,  aus  welcher  Frey- 
berg  in  Band  I  seiner  „Sammlung  historischer  Schriften  und 


—     LXXIV     — 

Urkunden"  die  Cbronik  herausgegeben  hat.  Freyberg  machte 
seine  Ausgabe,  wie  er  S.  3  sagte,  „aus  einer  in  dem  k.  Reichs- 
Archive  vorhandenen  Abschrift".  Das  K.  Reichsarchiv  konnte 
unter  den  samtlichen  in  Betracht  kommenden  Bestanden  diese 
Handschrift  nicht  erraitteln.  An  die  K.  Hof-  und  Staats- 
bibliothek  ist  die  Handschrift,  wie  man  etwa  vermuten  konnte, 
in  der  Zwischenzeit  nicht  abgegeben  worden ;  keine  der  dort 
vorhandenen  acht  Handschriften  der  Chronik  stammt  aus 
dem  K.  Reichsarchiv,  und  die  Lesarten  dieser  acht  Hand- 
schriften weichen  von  denen  des  Freyberg'schen  Textes 
samtlich  so  ab,  dass  von  keiner  angenommen  werden  kann, 
sie  sei  mit  der  Freyberg'schen  identisch.  Die  Freyberg'sche 
Ausgabe,  die  wegen  ihrer  zahlreichen  willkurlichen  Aus- 
lassungen  und  ihrer  vielen  Lese-  und  Druckfehler  als  sehr 
schlecht  bezeichnet  werden  muss,  lasst  immerhin  so  viel 
ersehen,  dass  von  der  daftir  bentitzten,  nicht  guten  Hand- 
schrift vermutet  werden  kann,  sie  sei  die  Vorlage  unserer 
Handschrift  Nr.  2  gewesen. 

Gleichfalls  verschollen  ist  die  unten  zu  erwahnende 
Handschrift  unserer  Chronik,  die  den  Namen  des  Esaias 
Wipacher  mit  der  Jahrzahl  1586  trug.  Nach  den  Lesarten 
zu  schliessen,  gehorte  sie  zur  Gruppe  der  Handschriften  7 — 11. 

Alle  unter  Nr.  2 — 1 1  beschriebenen  zehn  Handschriften 
wie  die  zwei  verschollenen  stammen  von  Nr.  1  ab.  Ich 
teile  hier  die  Lesarten  der  ersten  Abschnitte  der  Chronik 
mit,  woraus  sich  deutlich  das  V^erhaltnis  der  erhaltenen 
Handschriften  zu  einander  erkennen  lasst: 

S.447, 
Z.  1  :  Dise  —  geherschet  haben  feklt  2 — 5.    histori  6.    history  7.  9. 10. 

historia  8.     historien  77.    sein  statt  ist  11. 
Z.  6:  Bauarus  2.  3.     Bavarus  5.     Bavaria  (!)  6-11. 
Z.  7:    mit  in    jehlt  5.    ioen  2.  3.  6—11.    Armania  korr.     Armenia  6. 

Armania  7—77. 
Z.  9:  mit  jagen  77.    da  liessen  sy  sich  nider  5. 
Z.  10 :  danider  2.  6.  7.  9.     darnider  3.    alda  nider  8. 
Z.  11:  Bavariam  statt  Bavaria  2.  3.  5.     Boioarius  statt  Baioarius  2.  3.  6. 8. 
Baioarius  oder  fehlt  5.   Bauarius  statt  Bavarus  10. 11.  Boimundum  5. 
Z.  12  :  Ingramenonem  2.  3.    Ingramion  5.    Inngeramanndum  6.    Gera- 

mandum   7  (Q  auf  radierter  Stelle).  8-11. 
Z.  13  :fcNoricum  2.    Norius  3.    Norix  o. 
Z.Jo:  fuer  statt  vieng  5.    dieselbe  statt  die  stat  2.  3. 
Z.  16:  Norekha  2.  Korekha  (!)  3.  Norckha  6—8.  Norca  9.  Narckh[aJ  10m 

Norcka  77.    Noricam  (Norckhau)  das  ist  jetzt  Regenspurg  5.   heun. 

tiges  i^heutiges  3.)  tags  statt  heut  bei  tag  2.  3.  daselben  vnib  fehlt  5. 
Z.  17:  Auch  paut  er  5.  schloss  statt  geschlos  2.  3.  5.  6.  perg,  daz  5. 
Z.  18:  Norxberg  3.    Nrixberg  5. 


—    LXXV     — 

Z.  19:  GrosiuB  (!)  2.  6—9.  10  (von  spaterer  Hand  ubergesehrieben : 
Berosius/     Grosius  Berosins  (so  !!)  11.    Crosius  3. 

Z.  20 :  zeretorung  2.  3.    dem  {statt  der)  Sundtflufi  5. 

Z.  21:  1467  2.  3.  6-11.  1431  5.  und  vor  -  jar  fehlt  5.  jar  nach  (!) 
und  2.  3.  6—11. 

Z.  22 :  jar  fehU  2.  3. 

S.  448, 
Z.1:  er  Norix  3. 
Z3:    Bayrn   2.  3.      Bauarium  5.      Baiern   6.  7.  10.  11.      Bayern  8. 

Bairn  9.     gegen  einaDder  gekriegt  statt  baid  —  kriegt  2.  3.    baid 

baben   vasst  mit  einander  khriegt  5.     baid    vast  fehU  6.  7  (von 

spaterer  Hand  am  Rand  mit  Einfiigungsxeiehen :  vast).  8—11. 
Z.4:  bifi  statt  hunz  5. 

Z.  5:  geetatteD  haben  statt  h.  g.  2.  3.  5.    and  fat  5. 
Z.  6:  und  haben  5. 
Z.  7 :  in  der  geetalt  statt  also  5.    vor  dem  andern  ohne  leibs  statt  an 

leiblich  5. 
Z.  8  :  Oberlebende  statt  lebentig  8. 
Z.9:  an  fehU  10.  11. 
Z.  12:  jedweder   seiner  2.  3.    ain   yede  landscbaft  solches  irem  herrn 

sollt  anzaigen  statt  jetbedere  —  solt  5. 
Z.  14 :  fQr  kbeinen  statt  nit  f Or  einen  5.    haben  statt  halten  5. 
Z.  15 :  darzu  helfen  bezwingen  oder  vertreiben  5. 
Z.  18:  vnd  staU  noch  2.  H. 
Z.  19:  also  statt  wol  5.    paid  fehlt  2.  3.  6.  7    (von  spaterer  Hand  am 

Rand  hinxugefiigt:  Bald).  8—11. 
Z.  20:  Bauarum  2.  3.  5—11. 
Z.  21 :  geregiert  statt  geherschet  5. 
Z.  22  :  aigentlich  statt  warlich  2. 3.    warlich  fehlt  5.    bifi  statt  hunz  5.  8. 

und  so  fort. 

Nach  den  Lesarten  und  im  Zusanimenhalt  damit  nach 
anderen  oben  bei  der  Beschreibung  der  elf  Handschriften 
dargelegten  Beobachtungen  hat  sich  mir  folgender  Stamm- 
baum  der  Handschriften  ergeben,  wobei  die  Buchstaben 
verlorene  oder  verschollene  Handschriften  bezeichnen  und 
wobei  auch  da  und  dort  noch  an  weitere  Zwischenglieder 
zu  denken  ist: 

A 


—     LXXVI     — 

Ffir  die  vorliegende  Ausgabe  war  somit  nur  Hand- 
schrift  1  zu  Grunde  zu  legen. 

b)  Drucke  der  Chronik. 

Im  Jahre  1827  erschien  in  des  Miinchener  Archiv- 
direktors  MaxFreiherrn  vonFreyberg  „Samralung  historischer 
Schriften  und  Urkunden",  deren  ersten  Band  eroffnend, 
unsere  Chronik  ira  Druck  nnter  dem  Titel  „Bayrische  Chronik 
eines  Ungenannten".  Die  Ausgabe  war  in  jeder  Hinsicht 
jammerlich.  Freyberg  selbst  war  der  Meinung,  dass  die 
Chronik  in  dieser  seiner  Ausgabe  „zum  erstenmal  an  das 
Licht  komme".1 

Indessen  ist  f es tzus telle n,  dass  ein  Bruchstuck  der 
Chronik  bereits  1789  durch  den  Druck  bekannt  gemacht 
worden  ist.2  Im  zweiten  Bande  von  Lorenz  Westenrieders 
,.Beytragen  zur  vaterlandischen  Historie  usw.u  ist  auf  S.  87 
bis  104  ein  Bruchstuck  einer  Chronik  herausgegeben,  welche 
der  Herausgeber  als  „Esaias  Wipachers  Chronik"  bezeichnete. 
Dieses  Bruchstuck  ist  nichts  anderes  als  ein  Teil  des  Textes 
unserer  Chronik.  Es  umfasst  die  Jahre  1180—1268.  Nach 
Westenrieders  Angabe  endigte  die  Chronik  mit  Herzog 
Wolfgang.  Den  Anfang  liess  der  Herausgeber  „nicht  ohne 
Ursache"  weg;  erst  die  Erzahlung  von  der  Zeit  Ottos 
von  Wittelsbach  an  schien  ihm  „der  Wahrheit  weit  an- 
gemessener  und  der  vaterlandischen  Geschichte  weit  niitz- 
licher  und  dienlicher"  zu  sein.  Im  Inhaltsverzeichnisse  des 
Bandes  findet  sich  der  Hinweis:  „Fortsetzung  folgt",  aber 
in  den  spateren  Banden  der  „Beytrage"  erschien  keine 
solche  niehr. 

Zu  dem  von  ihm  der  Chronik  gegebenen  Titel  gelangte 
Westenrieder  durch  den  Umstand,  dass  am  Ende  der  Hand- 
schrift,  nach  welcher  der  Abdruck  erfolgte,  geschrieben 
stand:  „Esaias  Wipacher  Mp.  im  1586".  Ob  dieser  Esaias 
Wipacher  der  Verfasser  der  Chronik  oder  nur  der  Abschreiber 
der  urspriinglichen  Handschrift  sei,  wagte  Westenrieder  nicht 
zu  entscheiden.  Wir  konnen  mit  Bestimmtheit  die  erstere 
Frage  verneinen,  die  zweite  dagegen  offenlassen  und  nur 
noch    die   Moglichkeit   betonen,    dass    Wipacher   (trotz   des 

1  A.  a  O.  S.  199. 

3  Schon  Schnjeller  hat  dies  erkannt  und  am  5.  Juni  1841  in  einer 
handschriftlichen  Notiz  im  Verfasserkatalog  der  Handschriften  der 
K.  Hof-  und  Staatsbibliothek  (unter  „Wipacner")  bemerkt. 


—    LXXVII    — 

mp.  =   manu  propria,   falls  richtig  gelesen  ist)   schliesslich 
auch  nur  der  Besitzer   der  Handschrift  gewesen  sein  kann. 

Jedenfalls  ist  diese  Handschrift  heutzutage  verschollen. 
Westenrieder  gab  an,  der  Text  seiner  Ausgabe  sei  „aus 
einer  Handschrift  der  St.  Emmeramischen  Bibliothek  heraus- 
gezogen".  Schon  Schmeller  hat  vergeblich  nach  ihr  gesucht 
und  eine  Notiz  daruber  im  erwahnten  Verfasserkatalog  der 
Handschriften  der  K.  Hof-   und  Staatsbibliothek  niedergelegt. 

c)  Die  Frage  nach  dem  Verfasser  der  Chronik. 

Wie  man  aus  der  voranstehenden  Beschreibung  der 
Handschriften  entnehmen  kann,  ist  schon  lange,  bevor  Frey- 
berg  die  Chronik  als  Werk  „eines  Ungenannten"  veroffent- 
lichte,  die  Frage  nach  dem  Verfasser  dieses  Chroniktextes 
aufgeworfen  und  in  der  mannigfaltigsten  Weise  zu  be- 
antworten  versucht  worden.  Gab  doch  die  Chronik  selbst 
weder  in  einem  Titel  noch  im  Texte  den  Namen  des  Ver- 
fassers  an. 

Der  alteste  Versuch,  den  Verfasser  zu  nennen,  liegt 
—  allerdings  untauglich  —  anscheinend  in  der  oben  bei 
Beschreibung  der  Handschrift  Nr.  5  erwahnten  Randnotiz 
vor,  die  dem  Kanzler  Dr.  Hieronymus  Nadler  die  Chronik 
zuschrieb.  Ebensowenig  taugte  die  durch  die  unter  Nr.  2 
und  4  beschriebenen  Handschriften  erweckte  Meinung,  die 
ScheyernerPatres  GodeschalkundPankraz  seien  die  Verfasser. 
Es  kamOefele,  der  zuerst  Augustin  Kolner,  dann  Ulrich  Fiietrer 
fur  den  Verfasser  hielt  (vgl.  oben  die  Beschreibungen  der 
Handschriften  Nr.  1  und  9).  Daran  reihte  sich,  wie  auf 
der  vorigen  Seite  erwahnt  wurde,  Westenrieder,  der,  selbst 
zweifelnd,  den  Namen  des*  Esaias  Wipacher  einfuhrte. 

Im  19.  Jahrhundert  beschaftigte  sich  zunachst  Christoph 
von  Are  tin  mit  der  Sache.  Bei  der  Beschreibung  der  Hand- 
schriften Nr.  1  und  9  sind  die  Eintrage  erwahnt,  in  denen 
er  Fiietrer  verwarf.  In  seinem  „Literarischen  Handbuch 
fur  die  baierische  Gcschichte"  (I,  167  ff.)  besprach  er  die 
Notizen  in  unseren  Handschriften  Nr.  1,  2  und  9  (nur  diese 
drei  waren  ihm  von  der  Chronik  bekannt),  soweit  sie  die 
Verf  ass  erf  rage  betrafen.  Er  lehnte  die  beiden  Scheyerner 
Patres  und  Fiietrer  als  Verfasser  ab,  bezuglich  Kolner's 
verhielt  er  sich  zweifelhaft,  jedoch  auch  fast  ablehnend.  Den 
Cgm.  2817  erklarte  er  fur  das  Autograph  des  Verfassers. 


—     LXXVIII     — 

Aretin's  Ansicht  wurde  von  Freyberg"  in  der  Einleitung 
zu  seiner  Druckausgabe  der  Chronik  geteiit;  beziiglich  Kolner's 
ging  Freyberg  noch  etwas  weiter  als  Aretin  und  versicherte, 
dass  Kolner  „nach  den  Arbeiten,  die  er  bis  jetzt  von  diesem 
Manne  kennengelernt"  habe,  nicht  als  Verfasser  in  Betracht 
kommen  konne.  Und  so  ging  der  Druck  als  „Chronik  eines 
Ungenannten"  in  die  Welt  hinaus.  Die  Frage  war  wieder 
eine  offene,  bis  zuerst  Johann  Andreas  Schmeller  die  Chronik 
ftir  eine  deutsche  Bearbeitung  von  Veit  Arnpecks  „Chronica 
Baioariorum"  erklarte. l  In  dem  handschriftlichen  Verfasser- 
kataloge*  der  Handschriftenabteilung  der  K.  Hof-  und  Staats- 
bibliothek  hat  der  bienenfleissige  Mann  die  Ergebnisse  einer 
Vergleichung  des  deutschen  Textes  von  Cgm.  2818  mit  dem 
lateinischen  Texte  der  Pezischen  Druckausgabe  niedergelegt. 
Zusammenfassend  bemerkte  er:  „Ist  augenscheinlich  Arnpecks 
bayr.  Chronik  —  etwa  schon  vor  1495  1.  Januar,  wo  er  die 
lateinische  Arbeit  dem  Bischof  Sixt  von  Freysing  dediciert  — 
von  ihm  also  deutsch  aufgesetzt  und  erst  spater  ins 
Latein  umgeputzt."3 

Gleich    Schmeller    erachteten    Arnpeck    als    Verfasser 

unserer  Chronik"  spater  Deutinger,4   der  auch  meinte,   dass 

die  deutsche  Chronik  vor  der  lateinischen  angefertigt  worden 

sei, 5  und  Kluckhohn,  der  zuerst  Schmellers  Ausdruck  „Be- 

arbeitung"    der    Chronik    geandert   haben    wollte,    da    fast 

uberall  von  Uebersetzung  gesprochen  werden  konne,6  spater 

aber  seine  Ansicht,  dass  es  sich  urn  eine  Uebersetzung  handle, 

als  irrtumlich  wieder  zuriicknahm  und  ausserdem  gegenuber 

Deutinger  betonte,   die  deutsche  Chronik  sei  nicht  vor  der 

lateinischen   entstanden.7     Auch  Heigel,8  Wurdinger9   und 

1  Schmeller,  Miinchen  unter  der  Vierherzog-Regierung  1397 — 1403 
(1833),  8.  50. 

*  Unter  „  Arnpeck".  • 

8  Ein  ahnlicher  Eintrag  Schmellers  findet  sich  in  demselben  Katalog 
unter  ..Wipacher". 

4  Bey t rage  zur  Geschichte  usw.  des  Erzbisthums  Miinchen  und 
Freysing  III  (1851),  468. 

5  Am  18.  Mai  1861  hielt  Foringer  in  der  historischen  Klasse  der 
MQnchener  Akademie  der  Wissenschaften  einen  Vortrag  „uber  die  deutsche 
Bearbeitung  von  Arnpeck's  Chronicon  Bavariae",  der  aber  leider  nicht 
gedruckt  worden  ist. 

•  Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  II  (1861\  609. 

7  Daselbst  VII  (1867 1.  205.  Eine  grossere  Arbeit  uber  die  bayeri- 
schen  Landeschroniken,  die  Kluckhohn  dort  versprach  und  in  der  auch 
Veit  Arnpeck    besondere  Wurdigung  finden  sollte,   ist  nicht  erschienen. 

8  Morgenblatt  zur  Bayerischen  Zeitung  1865,  Nr.  38,  S.  127  und 
Chroniken  der  deutschen  Stadte  XV  (1878),  298  ff. 

9  Sitzungsberichte  d.  philos.-philol.  u.  hist.  Kl.  d.  k.  b.  Akad.  d. 
Wiss.  1872,  II,  465. 


—     LXXIX     — 

Wegele l  erkannten  Arnpeck  als  Verfasser  der  deutschen 
Cbronik  an. 

Doch  gab  es  auch  wieder  Andere,  die  nicht  dieser 
Meinung  waren:  Hegel  dtinkte  es  „unwahrscheinlich,  dass 
dieser  Autor  selbst  seine  lateinische  Chronik  in  solcher  Weise 
versttimmelt  haben  sollte,  um  sie  fur  eine  neue  Kompilation 
zu  beniitzen."2  Und  Riezler3  ausserte,  dass  die  deutsche 
Chronik  kaum  von  Arnpeck  selbst  herriihre. 

In  unseren  beiden  Dissertationen  tiber  Veit  Arnpeck 
und  seine  Werke  (1893)  kamen  schliesslich  Joetze  und  ich 
vollig  unabhangig  von  einander  zu  dem  Ergebnis,  dass  Veit 
Arnpeck  der  Verfasser  der  deutschen  Chronik  sei. 

d)  Arnpeck  der  Verfasser  der  Chronik. 

Arnpeck  selbst  hat  nirgends  in  seinen  lateinischen 
Schriften  einer  von  ihm  verfassten  deutschen  Chronik  Er- 
wahnung  getan. 

Doch  schon  Aventinus  schrieb  in  seinen  Annalen,  als 
er  seine  Quellen  aufzahlte:  „Vitus  Areopagus,  sacerdos 
Landesuta  oriundus,  qui  latine  et  vernacula  lingua  dili- 
gentissimc  omnium  de  rebus  Boiorum  parentum  memoria 
perscripsit  sub  duce  Georgio" 4  und  ebenso  spater  in  seiner 
Chronik:  „Veit  Arenpeck,  ein  priester  zue  Landshut,  hat 
am  allerfleissigisten  von  den  Baiern  geschriben,  teutsch 
und  lateinisch,  zue  herzog  Gorgen  zeiten." 5  Da  wir  gesehen 
haben,  dass  Aventinus  das  Autograph  der  lateinischen  Chronik 
Arnpecks  in  Handen  gehabt  hat,  durfen  wir  ihm  wohl  einen 
gewissen  Glauben  schenken,  wenn  er  sagt,  dass  Arnpeck 
auch  in  deutscher  Sprache  von  den  Bayern  geschrieben  habe. 
Und  wir  fragen  uns,  ob  nicht  vielleicht  in  Aventins  Werken 
selbst  die  Benutzung  jener  deutschen  Chronik  Arnpecks  zu 
erkennen  ist.  Zunachst  ergibt  sich,  dass  uberall  da,  wo 
Veit  Arnpeck  von  Aventinus  als  Gewahrsmann  mit  Namen 
genannt  wurde,  nur  die  lateinische  „Chronica  Baioariorum" 
als  Quelle  in  Betracht  kommt  Unter  den  Quellen  Aventins, 
die  der  Herausgeber  von  dessen  Annalen,  Sigmund  von  Riezler, 
festgestellt  hat,  wird  auch  nur  die  „Chronica  Baioariorum" 

1  Geschichte  der  deutschen  Historiographie  (1886),  S.  159. 

•  Die  Chroniken  der  deutschen  St&dte  VIII  (1870),  198. 

"JGeschichte  Baierns  III,  897. 

4  Samtliche  Werke  II,  1.  Schon  Hoheneicher  hat  1822  auf  diese 
„beinahe  ganz  unbekannte"  StelJe  hingewiesen  im  Archiv  d.  Ges.  f.  alt. 
dt.  Gesch.  IV,  552  und  zum  Suchen  nach  dem  Werk  aufgefordert. 

6  Samtliche  Werke  IV,  2. 


—    LXXX    — 

und  der  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium"  namhaft 
gemacht.  Abcr  abgesehen  davon,  dass  in  Aventins  Annalen 
noch  mehr  Stellen,  als  Riezler  bezeichnete,  unmittelbar  auf 
Arnpecks  „Chronica  Baioariorura"  zuruckzufuhren  sind, 
scheinen  mir  bei  Aventinus  doch  auch  Abschnitte  sich  zu 
linden,  die  aus  unserer  deutschen  Chronik  herstammen.  Ich 
erachte  es  nicht  als  meine  Aufgabe,  das  bier  im  Einzelnen 
zu  untersuchen.  Es  wird  eine  dankbare  Arbeit  fiir  spater 
sein,  noch  eingehender,  als  es  bis  jetzt  geschehen  konnte, 
festzustellen,  was  Aventinus  den  bayerischen  Landeschroniken 
entnommen  hat  und  wie  er  durch  sie  beeinflusst  oder  auch 
nicht  beeinflusst  worden  ist,  nachdem  nunmehr  die  neuen 
Ausgaben  vorliegen.  Was  unsere  deutsche  Chronik  anlangt, 
so  wird  es,  da  sie  an  Inhalt  vielfach  mit  der  lateinischen 
ubereinstimmt  und  ausserdera  auch  die  Texte  Wildenbergs 
und,  Fiietrers  teilweise  in  sich  aufgenommen  hat,  schwer 
sein,  gerade  ihre  Beniitzung  nachzuweisen.  Aber  ich  mochte 
bei  dieser  Gelegenheit  doch  darauf  aufraerksara  machen,  dass 
von  Geschichten,  welche  nur  in  unserer  deutschen  Chronik, 
nicht  aber  in  der  lateinischen  und  auch  nicht  bei  Wildenberg 
und  Fiietrer  vorkommen,  folgende  auch  bei  Aventinus  er- 
scheinen  und  zwar,  wie  ich  glaube,  aus  unserer  Chronik  geschopf  t : 

Der  Abschnitt  fiber  die  Schlacht  bei  Garamelsdorf  unten 
S.  524,  5—17  =  Aventinus,  Samtliche  Werke  III,  392, 13-23 
(vgl.  auch  V,  428, 1—10). 

Die  Geschichte  von  Kapolt  Massenhauser  unten  S.  578, 
9—21  =  Aventinus,  S.  W.  Ill,  458,  19  -23  (vgl.  V,  499,31 
bis  500, 1). 

Die  Geschichte  vou  dem  Sakramentsraub  zu  Sulzbach 
bei  Donaustauf  unten  S.  606,  19—609,9  =  Aventinus,  S.  W. 
Ill,  478, 10—20  (vgl.  V,  520,  23—34). 

Hat  aber  Aventinus  unsere  deutsche  Chronik  benutzt, 
so  besteht  immer  noch  die  Frage,  ob  er  wusste,  dass  diese 
Chronik  das  von  ihra  genannte  deutsche  Werk  sei,  das 
Arnpeck  von  den  Bayern  geschrieben  habe,  oder  ob  auch 
fur  Aventinus  unsere  Chronik  schon  das  Werk  „eines  Un- 
genannten"  war.     Diese  Frage  miissen  wir  offenlassen.  * 

1  Wahrscheinlich  auf  Aventinus  gestiitzt,  nennt  der  Verfaaser  der 
Vorrede  einer  schouen,  von  den  Buchhandlern  Sigmund  und  Johann 
Feyerabendt  zu  Frankfurt  a.  M.  1578  veranstalteten,  dem  Herzog 
Albrecht  V.  von  Bayern  gewidmeten  Livius-Auegabe  in  einer  dieser 
Vorrede  eingefiigten  Skizze  fiber  die  Geschichtschreibung  in  Bayern 
auch  unsern  „ Vitus  Arenpeck"  und  aagt  von  ihm  :  „de  rebus  Boioruin 
latina  et  vernacula  lingua  diligentissime  scripsit." 


—    LXXXI    — 

Wir  besitzen  noch  ein  altes  literarisches  Zeugnis1 
von  dem  Vorhaudensein  eyner  deutschen  Chronik  Arnpecks. 
Mit  aller  Bestiramtheit  unterscheidet  namlich  der  Jesuit 
Rader  Arnpecks  lateinische  und  deutsche  Chronik.  In  seiner 
„B&varia  sancta"  erzahlte  er 2  bei  der  Legende  des  hi.  Em- 
merara  u.  a.,  dass  die  schwangere  Herzogstochter  Uta  und 
ihr  Verfiihrer  zu  dem  Heiligen  ihre  Zuflucht  genommen 
hatten,  um  beide  dessen  Rat  und  Hilfe  zu  erflehen.  In 
einem  spateren  Bande8  brachte  Rader  folgende  Erganzung: 
„MS.  patria  lingua  Chronicon  Arenbekii  docet  Dtam  solam 
ad  S.  Emmeramum  venisse  illumque  respondisse,  uti  depre- 
hensa  quaerenti  patri  diceret  neminem  praeter  se  et  Emme- 
ramum episcopum  scire.  Sed  MS.  latina  lingua  nobiscum 
sentit."  Was  hier  Rader  als  von  dem  lateinischen  Text 
abweichend  mitteilt,  flndet  sich  in  der  Tat  so  in  unserer 
deutschen  Chronik.4  Man  kann  also  schliessen,  dass  Rader 
von  dem  diesen  Text  enthaltenden  Werke  gewusst  hat,  dass 
es  Arnpecks  deutsche  Chronik  ist.  Selbst  wenn  man  aber 
diesen  Schluss  nicht  ziehen  wollte,  so  hat  er  jenes  Werk 
jedenfalls  fur  Arnpecks  deutsche  Chronik  gehalten.  Dass 
nach  unserem  Quellennachweis  die  betreffende  Stelle  mit  dem 
ganzen  umgebenden  Text  aus  Hans  Ebraus  von  Wildenberg 
Chronik  stammt,  fallt  hier  kaum  ins  Gewicht.  Da  Rader, 
wie  wir  oben  5  festgestellt  haben,  Arnpecks  Autograph  der 
lateinischen  Chronik  benutzt  hat,  kannte  er  Arnpecks  Hand- 
schrift,  und  es  drangt  sich  unwillkiirlich  die  Vermutung  auf, 
dass  er  vielleicht,  da  er  mit  solcher  Sicherheit  von  der 
deutschen  Chronik  Arnpecks  spricht,  auch  von  dieser  das 
Autograph  in  Handen  gehabt  hat. 

Doch  sei  dem,  wie  ihm  wolle.    Wir  konnten  die  lite- 
rarischen    Zeugnisse    Aventins    und    Raders6    auch    vollig 

1  Auch  hierauf  hat  schon  Hoheneicher  im  Archiv  IV,  552  auf- 
merksam  gemacht. 

»  I  (1615),  77. 

8  III,  199. 

4  S.  462,10 — 18,  zu  vergleichen  mit  dem  lateinischen  Texte  S.  53,18  ff. 

6  8.  XVIII  f. 

8  Cod.  3376  (33.  10.  Aug.  4°)  der  Herzogl.  Bibliothek  zu  Wolfen- 
buttel  en  thai  t  (von  Both  fur  seine  Ausgabe  nicht  benutzt)  den  Text  der 
Chronik  Ebrans  von  Wildenberg.  Auf  dem  Titelblatt  tragt  die  Hand- 
schrift  von  einer  Hand  dee  17.  Jahrhunderts  folgende  Notiz:  „M.  Magnus 
Agricola  p.  m.  putavit  esse  Viti  Arenpeccii  Chronicon."  Wie  Agricola 
zu  dieser  Meinung  kam,  ist  nicht  gesagt.  Jedenfalls  ist  es  aber  nicht  un- 
interessant  zu  sehen,  dass  Ebrans  Chronik  —  denn  deren  Text  ist  in  jenem 
Eodex  abgeschrieben  —  fur  ein  Werk  Arnpecks  gehalten  worden  ist. 

Qaollen  a.  ErBrtorung^n  N.F.  HI.  VI 


—     LXXXII    — 

entbehren ;  denn  der  Text  unserer  deutschen  Chronik  spricht 
fur  sich  selbst: 

Kein  Anderer  als  Veit  Arnpeck  hat  sie  verfasst. 

Wer  je  mit  den  Texten  der  lateinischen  Chronik  Arn- 
pecks  und  der  deutschen  Chronik  „eines  Ungenanntentt  sich 
naher  beschaftigt  hat,  musste  aus  den  Texten  heraus  jeden- 
falls  zu  dem  Ergebnisse  kommen,  dass  zwischen  beiden 
Chroniken  ein  sehr  enges  Verhaltnis  besteht. 

Was  die  Anlage  und  Einteilung  der  deutschen  Chronik 
anlangt,  so  machen  wir  die  Beobachtung,  dass  die  Chronik, 
abgesehen  davon,  dass  sie  nicht  wie  die  lateinische  in  fiinf 
Biicher  und  in  Kapitel  zerfallt,  der  Anordnung  des  Stoffes 
nach  die  grosste  Uebereinstimmung  mit  Arnpecks  lateinischer 
Chronik  aufweist.  Insbesondere  wird  die  Geschichte  der 
Herzoge  in  der  gleichen  Einteilung  erledigt.  Ira  Gegen- 
satze  zu  Hans  Ebran  von  Wildenberg,  der  immer  in  einem 
gewissen  Zeitraum  die  Geschichte  der  Fursten  aus  den  ver- 
schiedenen  wittelsl»achischen  Linien  nebeneinander  schildert 
und  so  generationenweise  fortschreitet,  und  ebenso  im  Gegen- 
satze  zu  Ulrich  Fuetrer,  der  auch  der  Gleichzeitigkeit  nach 
schreibt,  ist  die  Erzahluug  in  der  lateinischen  Chronik 
Arnpecks  geschieden  nach  den  einzelnen  Linien  des  wittels- 
bachischen  Hauses,  und  nach  den  letzten  Trennungen  der  ver- 
schiedenen  Landesteile  wird  die  Geschichtserzahlung  bis  zu 
Arnpecks  Zeit  herauf  nach  Linien  getrennt  fortgefiihrt.  Die 
deutsche  Chronik  zeigt  ganz  dieselbe  Einteilung. 

Vergleichen  wir  den  stofflichen  Inhalt,  so  ergibt  sich 
sofort  klar,  dass  die  deutsche  Chronik  sich  schon  dem  Um- 
fange  nach  von  der  lateinischen  Chronik  Arnpecks  wesent- 
lich  unterscheidet.  Vom  ersten  Buche  der  lateinischen 
Chronik  findet  sich  nur  ein  geringer  Teil  in  der  deutschen 
wieder.  Der  ganze  Zeitraum,  der  unten  in  der  lateinischen 
Chronik  41  Druckseiten  beansprucht,  nimmt  in  der  deutschen 
nur  9  Druckseiten  ein.  Dem  zweiten  Buch  der  lateinischen 
Chronik,  das  in  unserer  Ausgabe  49  Druckseiten  umfasst, 
stehen  nur  16  Druckseiten  der  deutschen  Chronik  gegentiber, 
dem  dritten  mit  32  Druckseiten  sogar  nur  9  der  deutschen. 
Von  dem  vierten  Buche  der  lateinischen  Chronik  an  beginnt 
der  Inhalt  beider  Chroniken  sich  mehr  und  mehr  zu  decken, 
und  dieses  Verhaltnis  steigert  sich  noch  im  fiinften. 

Schon  dem  Umfange  nach  ergibt  sich  also,  dass  keine 
von  beiden  Chroniken  eine  vollige  Uebersetzung  der  andern 


—     LXXXIII     — 

darstellen  kann.  Handclt  es  sich  dann  aber  urn  eine  auszugs- 
weise  Uebersetzung  der  lateinischen  Chronik  ins  Deutsche  ? 
Oder  um  eine  deutsche  Bearbeitung  der  lateinischen  Chronik? 
Oder  ist  die  deutsche  Chronik  vorher  dagewesen  und  der 
lateinische  Text  erweist  sich  als  eine  erweiterte  Bearbeitung 
des  deutschen  ?  Oder  schliesslich :  sind  beide  Chronikentexte 
nebeneinander  entstanden  ? 

Um  eine  Antwort  auf  diese  Fragen  zu  finden,  sind  die 
Texte  daraufhin  zu  untersuchen,  erstlich:  wie  sich  die 
inhaltsgleichen  Teile  beider  Texte1  zu  einander  verhalten, 
dann:  wie  sich  das  Verhaltnis  der  von  einander  abweichenden 
Teile  erklaren  lasst. 

Ich  greife  eine  in  beiden  Chroniken  sich  findende  Text- 
stelle  heraus,  um  an  ihr  zu  zeigen,  wie  sowohl  der  lateinische 
Text  als  auch  der  deutsche  entstanden  sind. 

Die  bekannte  Geschichte  von  Konig  AutharFs  Braut- 
werbung  um  Theodelinde  lautet  in  Arnpecks  lateinischer 
Chronik  (unten  S.  43  f.)  folgendermassen : 

Ea  tempest  Ate,  videlicet  anno  domini  598.,  ut  legitur  in  historia 
Longobardorum  libro  3.  cap.  30.,  quara  Paulus  dy aeon  us  cardinalis 
de8crip8it,  qui  et  ymnum:  „Ut  queant  laxis"  composuit,  Autharius  Flavius 
tertius  Longobardorum  rex  legatos  buos  ad  Baioariam  misit,  qui  Garibaldi 
eorum  regis  filiam  sibi  in  matrimonium  pete  rent.  Quos  ille  benigne 
suscipiens  Teodelindam  filiam  suam  Authari  se  datum m  promisit.  Quod 
dum  misei  renunciarent  Authari,  sponsam  suam  videre  cupiens  secum 
elegit  pauccs  iuvenes  fortiesimos  et  uoum  fidelissimum  quasi  pro  domino 
et  cum  sum  ma  festinacione  in  Baioariam  perrexit  .  .  . 

Dieser  Text  ist  folgendermassen  zusammengesetzt : 

1.  Aus  dem  zitierten  Kapitel  der  „Historia  Lango- 
bardorum"  des  Paulus  Diaconus:2 

Flavius  vero  rex  Authari  legatos  post  haec  ad  Baioariam 
misit,  qui  Garibaldi  eorum  regis  filiam  sibi  in  matrimonium 
pete  rent.  Quos  ille  benigne  suscipiens  Theudelindam  suam 
filiam  Authari  se  daturum  promisit.  Qui  legati  revertentes  cum 
haec  Au  tha  ri  nuutiassent,  ille  per  semet  ipsum  suam  sponsam  videre 
cupiens  paucis  secum  sed  expeditis  ex  Langobardis  adhibitis  unum- 
que  sibi  fidelissimum  et  quasi  seniorem  secum  ducens  sine  mora 
ad  Baioariam  perrexit. 

2.  Die  stilistischen  Aenderungen,  die  sich  gegenuber 
dem  Wortlaute  des  letzteren  Satzes  bei  Arnpeck  finden,  sind 
nicht  etwa  selbstandige  Aenderungen  von  ihm,   sondern  sie 

1  Am  Bande  des  Textea  der  deutschen  Chronik  sind  die  mit  der 
lateinischen  Chronik  ubereinstimmenden  Teile  mit  „A"  und  der  Seiten- 
zahl  der  lateinischen  Chronik  bezeichnet. 

*  Die  verwendeten  Worte  sind  gesperrt  gedruckt. 

VI* 


—     LXXXIV    — 

entstammen  dem  von  ihm  auch  sonst  benutzten  Frutolfus 
vom  Michelsberg,  der  den  Text  des  Paulus  folgendermassen 
umgewandelt  wiedergab : l 

Post  haec  misit  Authari  legatos  suos  ad  Garibaldum  regem  Bawa- 
riorum  petens  filiam  suam  uxorem.  Qui  beDe  legatos  suscepit  et  filiam 
suam  nomine  Theodelindam  ei  promisit.  Quod  dum  mis  si  renun- 
ciarent  Authari,  ille  cupiens  videre  sponsaro  suam  elegit  secum 
paucos  iuvenes  fortissimos  et  unum  fidelissimum  quasi  pro 
domino  et  cum  summa  festinatione  perrexit  in  Bawariam  .  .  . 

Man  erkennt  deutlich,  wie  Arnpeck  die  Fassung  des 
letzten  Satzes  aus  beiden  Quellen  zusammengesetzt  hat. 

3.  Als  dritte  Quelle  erscheint,  wenn  auch  nur  mit  ein 
paar  Worten,  der  Text  des  Jakob  Philipp  von  Bergamo 
herangezogen,  der  in  diesem  Kapitel  noch  an  mehreren 
anderen  Stellen  zu  Tage  tritt.  Zu  dem  ausgewahlten  Ab- 
schnitt  lieferte  er  offenbar  die  Worte: 

...   Autharius   Flavius    tertius    Longobardorum    rex   ... 

4.  Auch  Ebran  von  Wildenberg  kommt  hier  noch  als 
Quelle  in  Betracht;  denn  Arnpecks  Text  klingt  sehr  an 
dessen  Worte  an: 

.  .  .  und  als  Paulus  diaconus  cardinalis  schreibt  in 
histori  Lampardia:  An  tori  us,  der  dritt  konig  an  der  zal  der 
Lamparter,  schickt  sein  erber  und  gros  botschaft  zi3  Garibaldus,  konig 
in  Beirn,  und  pat  den,  das  er  im  sein  tochter  Taeololinda  gab  ztf  eelichm 
gem  ah  1.  der  bedt  ward  er  gebert.  von  dem  heirat  ander  vil  schreiben, 
das  ich  von  kurtz  under  wegen  lasse. 

5.  Aus  einer  fiinften  Quelle,  die  ich  nicht  feststellen 
konnte,  hat  Arnpeck  die  Jahrzahl  598  sich  geholt,  wenn  er 
nicht,  was  ofter  bei  ihm  vorkommt,  sie  sich  auf  irgend  eine 
Weise  zusammengerechnet  hat. 

Selbstandig  erscheint  an  dem  gewahlten  Abschnitt  also 
nur  die  Tatsache,  dass  Arnpeck  die  aus  Paulus  Diaconus 
entnommene  Stelle  mit  Buch-  und  Kapitelzahl  zitiert,  sowie 
dass  er  Paulus  als  Verfasser  des  Hymnus  „Ut  queant  laxis" 
bezeichnet,  eine  Angabe,  die  er  als  Geistlicher  wohl  wissen 
durfte. 

Untersuchen  wir  nun  den  deutschen  Text  auf  seine 
Quellen.     Er  lautet  (S.  458) : 

Und  als  schreibt  Paulus  Diaconus,  cardinal,  in  historia  Longa- 
bardorum  libro  3.  cap.  30.,  Autharus  Flavius,  der  dritt  kung  Langa- 
bardorum,  schikt  sein  erberge  botschaft  zu  kung  Garibaldo  in  Bairen 
und  pat,  das  er  im  sein  tochter  zu  ainer  elichen  hausfrauen  gab.    solich 

1  Gleichlautend  auch  von  Andreas  von  Regensburg  ubernommen. 


—     LXXXV     — 

potschaft  und  ambasiat  enpfieng  der  kilng  in  Bairen  gar  erlich  und  ver- 
sprach  ira  sein  tochter  zu  der  ee.  do  das  erhort  Autharius,  begert  er 
sein  gespons  oder  braut  ze  sechen  und  er  erwelt  zu  im  stark  jungling 
and  ainen  getreuen  alte  n,  earn  war  er  der  herr,  und  eilt  mit  in  Bairenland. 

Von  den  Quellen  des  lateinischen  Textes  ist  hier 
zweifellos  der  Text  des  Paulus  Diaconus  in  deutscher  Ueber- 
setzung  zu  erkennen.  Auch  der  des  Frutolfus  sticht  vor 
mit  den  Ausdrficken  „stark  jungling*  und  wsam  war  er  der  herr*4. 
Beide  Quellen  erscheinen  in  der  namlichen  Verbindung 
wie  im  lateinischen  Text.  Wir  finden  weiter  die  aus  der 
Chronik  des  Jakob  Philipp  von  Bergamo  stammenden  Worte, 
und  dass  wir  im  Recht  sind,  wenn  wir  oben  Ebran  von  Wilden- 
berg  als  in  Betracht  kommende  Quelle  genannt  haben,  er- 
hellt  deutlich  aus  dem  Umstand,  dass  der  deutsche  Text 
ihn  noch  mehr  beniitzt  hat  als  der  lateinische  und  seine 
Worte  an  die  Stelle  einer  Verdeutschung  von  Worten  des 
Paulus  Diaconus  setzt.  Von  dem  Inhalt  des  lateinischen 
Abschnittes  fehlt  im  deutschen  die  Jahrzahl  und  die  Be- 
merkung  iiber  den  Hymnus  „Ut  queant  laxis". 

Welche  Anhaltspunkte  gewinnen  wir  nun  bei  diesem 
Abschnitte  fur  die  Beantwortung  der  oben  gestellten  Fragen  ? 

Dass  der  lateinische  Text  aus  dem  deutschen  ubersetzt 
sei,  wird  wohl  niemand  behaupten  wollen.  Eine  lateinische 
Uebersetzung  unseres  deutschen  Abschnittes  gabe  doch  einen 
ganz  anderen  Text  als  den  jetzt  vorliegenden. 

Auf  Uebersetzung  des  deutschen  Textes  aber  aus  dem 
lateinischen  deuten  mehrere  Einzelheiten.  Jedenfalls  wird 
man  annehmen  durfen,  dass  der  lateinische  Text  (ob  voll- 
standig,  ist  eine  weitere  Frage,  die  unten  bei  der  Unter- 
suchung  derAbfassungszeit  der  deutschen  Chronik  besprochen 
werden  wird)  vorgelegen  hat,  als  der  deutsche  ausgearbeitet 
wurde.  Dass  die  ineinandergeschweissten  Texte  des  Paulus 
Diaconus  und  des  Frutolfus  im  Deutschen  ebenso  erscheinen 
wie  im  Lateinischen,  ist  doch  ein  sicheres  Zeichen  dafur, 
dass  der  lateinische  gemischte  Text  vorausgesetzt  werden 
muss,  der  deutsche  Text  aber  Uebersetzung  ist.  Darauf 
deuten  auch  in  verraterischer  Weise  die  im  deutschen  Texte 
sich  findenden  lateinischen  Worte:  „in  historia  Longabardorum 
libro  3.  cap.  30."  und  „(der  dritt  kflng)  Langabardorum",  die  wohl 
nicht  so  lauten  wurden,  wenn  nicht  der  lateinische  Text, 
in  welchem  sie  ebenso  stehen,  ihre  Vorlage  ware. 

Wie  hat  man  sich  aber  die  Tatsache  zu  erklaren,  dass 
der  deutsche  Text  des  Ebran   von  Wildenberg  am  Anfang 


—     LXXXVI     — 

des  Abschnittes  an  die  Stelle  einer  Uebersetzung  des  Textes 
des  Paulus  Diaconus  gesetzt  worden  ist? 

DerVerfasser  der  deutschen  Chronik  ist  hierzu  offenbar 
durch  Bequemlichkeitsgriinde  veranlasst  worden.  Der  Text 
Ebrans  (der  ubrigens  in  diesem  Falle  aus  der  gleichen 
Quelle  geschopft  war)  passte  ihm  eben  hier  (wie  an  vielen 
andern  Stellen)  und  bot  ihm  schon  die  fur  seinen  Zweck 
geeigneten  Worte,  an  denen  er  nur  eine  geringfiigige  Aenderung 
vornahm. 

Somit  hatten  wir  bis  hieher  fiir  den  gewahlten  Ab- 
schnitt  das  Ergebnis,  dass  dem  Verfasser  der  deutschen 
Chronik,  damit  iiberhaupt  ihre  Gestaltung  ermoglicht  wurde, 
der  Text  der  lateinischen  Chronik  Arnpecks  vorlag,  den 
er  teils  ubersetzte,  teils  anders  bearbeitete,  hier  Teile  weg- 
lassend,  dort  andere  Quellen  verwendend. 

Dieses  Verhaltnis  lasst  sich,  wie  an  dem  untersuchten 
Abschnitt,  durch  die  ganze  deutsche  Chronik  verfolgen. 
Und  wenn  wir  daraus  auf  den  Verfasser  schliessen  wollten, 
so  wtirden  wir  den  in  Arnpeck  selbst,  aber  auch  in  irgend 
einer  andern  Person  suchen  konnen. 

Wir  haben  aber  bisher  einer  auffallenden,  durch  die 
deutsche  Chronik  hindurchgehenden  Erscheinung  noch  nicht 
gedacht,  die  auch  in  unserem  Abschnitt,  und  zwar  hier  in 
einem  einzigen  Wort,  auftritt,  anscheinend  grosse  Schwierig- 
keiten  bereitet,  aber  schliesslich  —  auf  nati'irliche  Weise 
ausgelegt  —  die  ganze  Verfasserfrage  lost. 

Dieses  Wort  in  unserem  Abschnitt  ist  „altena  (S.  458, 26). 
In  dem  lateinischen  Chroniktext,  von  dem  wir  doch  behauptet 
haben,  dass  er  dem  Verfasser  der  deutschen  Chronik  vor- 
gelegen  sei,  steht  es  nicht,  dort  heisst  es  nur,  dass  Authari 
„paucos  iuvenes  fortissimos  et  unum  fidelissimum"  auf  die 
Brautfahrt  mitgenommen  habe.  Wenn  der  Verfasser  der 
deutschen  Chronik  nun  schreibt:  „er  erwelt  zu  im  stark 
jiingling  und  ainen  getreuen  alten",  hat  er  dann  den  „alten" 
aus  Eigenem  hinzugetan?  Durchaus  nicht.  Er  schopft  hier 
aus  der  Quelle  der  lateinischen  Chronik,  dem  Texte  des 
Paulus  Diaconus,  wo  es  heisst  (vgl.  oben  S.  LXXXIII) :  „unum- 
que  sibi  fidelissimum  et  quasi  seniorem  secum  ducens". 
Der  Verfasser  der  deutschen  Chronik  ist  also  in  der  Lage, 
die  Quelle  der  lateinischen  Chronik  abweichend  von  letzterer 
zu  benutzen ;  er  besitzt  sie  selbst  und  ihre  Quelle  dazu  und 
weiss  genau,  welche  Quelle  im  lateinischen  Texte  verarbeitet 


—    LXXXVII     - 

ist.  Ware  der  Fall  vereinzelt,  so  konnte  man  an  einen 
Zufall  denken.  Da  er  aber  haufig  vorkommt,  notigt  cr  zu 
einer  anderen  Erklarung. 

Man  sehe  sich  u.  a.  unten  im  Texte  folgende  Stellen  an  : 

S.  475,  6  und  12;  20  und  24.  —  S.  478,  12  und  19.  — 
S.  491,  16.  —  S.  499,  26  ff.  —  S.  501,  1.  —  S.  503,  13.  — 
S.  504,  5  ff.  und  25.  —  S.  511,30.  -  S.  517,  Iff.  und  22.  — 
S.  534,  22  ff.  —  S.  537, 35  ff.  —  S.  538,  2  ff.  -  S.  541,  5  ff.  — 
S.  560,  27.  —  S.  574,  13ff.  —  S.  580,  6  ff.  —  S.  584,  23. 
(Dazu  kommen  noch  viele  Stellen,  wo  Ebran  und  Fiietrer 
Quellen  sind.) 

An  alien  diesen  Stellen  finden  sich  Erweiterungen  des 
deutschen  Chroniktextes  gegeniiber  dem  lateinischen  und 
zwar  aus  solchen  Quellen,  welche  eben  in  dem  umgebenden 
lateinischen  Texte  verwertet  worden  sind.  Diese  sonder- 
bare  Erscheinung  —  zusammengenommen  mit  dem  bisherigen 
Untersuchungsergebnis  —  lasst  nur  die  eine  Erklarung  zu : 
Derjenige,  der  den  lateinischen  Text  verfasste,  muss  auch 
den  deutschen  ausgearbeitet  haben.  Kein  Anderer  als  er 
konnte  wissen,  welche  Quellen  an  jenen  Stellen  benutzt 
waren  und  konnte  gerade  an  jenen  Stellen  eine  Erweiterung 
aus  der  im  lateinischen  Texte  benutzten  Quelle  bringen. 
Mit  anderen  Worten:  Veit  Arnpeck  selbst  ist  auch  der 
Verfasser  der  deutschen  Chronik. 

Von  den  Stellen,  an  denen  Arnpeck  in  der  lateinischen 
Chronik  sich  selbst  nennt  oder  sicher  von  sich  selbst  spricht, 
fehlen  in  der  deutschen  Chronik  die  Unterschrift  der  Vor- 
rede,  da  die  deutsche  Chronik  uberhaupt  einer  Vorrede  ent- 
behrt,  die  Erwahnung  von  seinem  Aufenthalt  zu  Amberg 
1453  l  und  die  Nachricht  von  seiner  Bestallung  als  Beichtiger 
1468.2  Die  Weglassung  dieser  personlichen  Angaben  in  der 
deutschen  Chronik  hat  nichts  auffallendes  fur  sich,  wenn  man 
bedenkt,  dass  die  deutsche  Chronik  doch  fur  eine  grossere 
Oeffentlichkeit  und  ein  weiteres  Publikum  bestimmt  war. 
Sie  kann  auch  auf  dem  Bestreben  nach  Kurzung,  das  wir 
ja  schon  festgestellt  haben,  oder  uberhaupt  auf  einem  Zu- 
fall beruhen. 

Dagegen  ist  ungleich  wichtiger  der  Umstand,  dass 
eine  Stelle,  in  der  Arnpeck  in  der  lateinischen  Chronik 
sicher   von    sich   selbst  spricht,    auch    in   der  deutschen   in 

1  Unten  S.266,22ff.;  ?gl.  dazu  S.  540,  9. 
»  Unten  S.  417,  6  ;  vgl.  dazu  S.  674,  32  ff. 


—    LXXXV1II     — 

derlch-Form  erscheint.  Nachdem  Arnpeck  in  der  lateinischen 
Chronik  fiber  die  Hinrichtung  der  Burger  bei  dem  Aufruhr 
zu  Landshut  1410  die  Erzahlungen  Ulrich  Fiietrers  und 
des  Andreas  von  Kegensburg  angefiihrt  hat,  bringt  er  eine 
neue  andere  Darstellung  der  Ursachen  jener  Grausamkeit 
mit  den  einleitenden  Worten:  „Sed  ego  hanc  historiam  in 
hunc  modum  didici,  qui  sequiturV  Es  besteht  durchaus 
kein  Anlass,  daran  zu  zweifeln,  dass  die  folgende  Erzahluug 
von  ihm  selbst  stammt.  Wenn  nun  in  der  deutschen  Chronik 
ebenfalls  zu  lesen  ist:  „Aber  ich  hab  die  ursach  also  ver- 
nomenV  so  diirfte  das  wohl  ein  starker  Beweis  dafiir  sein, 
dass  Arnpeck  auch  den  deutschen  Text  verfasst  hat. 

Noch  ein  Wort  iiber  die  Verwendung  der  Texte  Ebrans 
und  Fiietrers  in  der  deutschen  Chronik: 

In  voller  textlicher  Abhangigkeit  von  Ebran  beginnt 
die  deutsche  Chronik.  Der  Verfasser  wollte  offenbar  ein 
volksttimliches  Werk  schaffen,  und  die  gedrungene  Form 
der  Ebran'schen  Chronik  scheint  ihm  fiir  seine  Zwecke 
gerade  recht  gewesen  zu  sein  und  so  sehr  gefallen  zu  haben, 
dass  er  beschloss,  sich  aufs  engste  an  sie  anzulehnen. 
Ebenso  passte  ihm  der  Text  Fiietrers,  doch  scheint  er 
dessen  Fabelhaftigkeit  durchschaut  zu  haben  und  verwendete 
ihn  daher  weniger  als  den  Ebrans.  Wie  steht  es  nun  mit 
dem  Verhaltnis  der  lateinischen  Chronik  Arnpecks  und 
unserer  deutschen  an  solchen  Stellen,  wo  im  lateinischen 
Texte  Ebran  und  Fiietrer  bentitzt  sind :  wie  erscheinen  diese 
Stellen   im  deutschen  Texte? 

Ich  nehme  als  Beispiel  die  Geschichte  der  Jakobaa 
von  Holland.  Der  lateinische  Text  (unten  S.  323,  39-328, 45) 
ist  vollstandig  iibersetzt  und  zusammengesetzt 3  aus  den 
Texten  Ebrans  und  Fiietrers,  wobei  dem  letzteren  J^der 
grossere  Teil  zugehort.  Ebenso  besteht  der  deutsche^Text 
(unten  S.  587, 17 — 593,12)  ganz  aus  den  Texten  Ebrans 
und  Fiietrers.  Man  sollte  nun  eigentlich  erwarten,  dass 
beide  Texte  ubereinstimmend  abgefasst  waren.  Das  sind 
sie  auch  in  der  Hauptsache,  aber  doch  nicht  ganz.  Bald 
fehlt  dem  einen  Text  eine  Stelle,  die  der  andere  enthalt, 
bald  ist  dem  einen  Text  eine  Stelle  hinzugefiigt,  die  man 
im   andern  vermisst.     Man   gewinnt   dadurch  den  Eindruck, 

'  8.  360,8ff. 
*  S.  612, 14. 

"  Darnach  ist  Riezler,  Geschichte  Baierns  III,  909  zu  berichtigen. 
Vgl   auch  Roth's  Ebran-Ausgabe  S.  129,  Addi.  9. 


—    LXXXIX     — 

dass  ein  und  derselbe  Verfasser  —  beide  Quellen,  Ebran 
und  Fnetrer,  vor  sich  —  sowohl  den  lateinischen  wie  den 
deutschen  Text  getrennt  von  einander  geschrieben  hat,  den 
lateinischen  zuerst  (denn  seine  Anlage  beherrscht  die  des 
deutschen  und  im  deutschen  erscheinen  verraterisch  lateinischc 
Worte  und  Formen),  dann  den  deutschen,  diesen  jedoch 
wohl  in  grosser  zeitlicher  Nahe.  Bald  schrieb  er  an  dem 
einen  Text,  bald  an  dem  andern,  immer  die  Quellen  vor 
sich,  einraal  bei  dem  einen  am  Quellentexte  langer  haften 
bleibend,  ein  andermal  bei  dem  andern.  Und  damit  kommen 
wir  zu  derFrage:  Wann  ist  die  deutsche  Chronik  entstanden? 

e)  Abfassungszeit  der  Chronik. 

Fur  die  Feststellung  der  Abfassungszeit  unserer  Chronik 
sind  zunachst  die  einleitenden  Worte  des  Textes l  zu  beachten : 

„Dise  nachvolgnde  istory  ist  geschriben  wordeu,  als 
herschet  der  dritt  Fridrich,  romischer  kaiser,  und 
sein  sun  Maximilian,  romischer  konig,  sagend  von 
dem  land  Bavaria  oder  Norica  genannt  und  von  den  durch- 
leuchtigen  fursten,  di  in  dem  land  geherschet  haben." 

Dieser  Eingang  ist  zweifellos  den  Anfangsworten  der 
Chronik  Ebrans  von  Wildenberg  nachgebildet,  welche  lauten : 2 

„I)ie  histori  ist  angefangen  zu  der  zeit,  als  geherschet 
hat  der  dritt  Friderich,  romischer  keiser,  am  ge- 
schlacht  ein  hertzog  von  Osterreich;  sagt  von  dem  landt 
Bavaria  oder  genannt  Norcoa  und  von  den  ftirsten,  die  in 
dem  loblichen  haws  Bavaria  geherschet  haben." 

Es  ergibt  sich  also,  dass  beide  Chroniken  begonnen 
wurden,  als  Kaiser  Friedrich  noch  am  Leben  war.  Man 
braucht  nicht  zu  glauben,  dass  der  Verfasser  unserer  Chronik 
so  gedankenlos  gewesen  ware,  die  Ebran'sche  Zeitangabe  zu 
ubernehmen,  wenn  sie  nicht  auch  ftir  ihn  gestimmt  hatte. 
Auch  die  Abanderung,  welche  gegeniiber  der  Zeitangabe  des 
letzteren  Textes  in  unserem  Chronikanfang  vorgenommen 
worden  ist,  erscheint  durchaus  nicht  als  zufallig  oder  nichts- 
sagend,  sondern  ist  absichtlich  und  gewollt.  Es  besteht 
kein  Anlass,  ihren  Inhalt  irgendwie  anzuzweifeln.  Setzen 
wir  aber  die  genauen  Zeitbezeichnungen  fur  die  in  unserem 
Anfang  angegebenen  Verhaltnisse  ein,  so  ergibt  sich  uns  der 
9.  April  1486   als  Tag,   an   dem  Maximilian   zum   romischen 

i  Uoten  8.  447. 

*  AuBgabe  von  Both,  S.  1. 


—     LXXXX     - 

Konig  erwahlt  worden  ist,  und  der  19.  August  1493,  der 
Todestag  Kaiser  Friedrichs.  Das  waren  also  die  Zeitgrenzen, 
zwischen  denen  die  Chronik  „geschriebena  worden  ist. 

Die  Geschichtserzahlung  bei  den  einzelnen  Linien  ist 
zwar  in  unserer  Handschrift  Nr.  1  nicht  gleichmassig  weit 
gefuhrt,  teilweise  geht  sie  um  einige  Jahre  weiter  als  in 
der  lateinischen  Chronik,  teilweise  aber,  und  besonders  am 
Schluss,  reicht  sie  ebenso  weit  wie  in  der  lateinischen.  Wie 
verhalt  sich  nun  der  deutsche  Text  zu  den  von  rair  fest- 
gestellten  zeitlichen  Umstanden,  unter  denen  die  lateinische 
Chronik  entstanden  ist? 

Wir  haben  oben x  gesehen,  dass  die  lateinische  Chronik 
im  September  1493  schon  sehr  weit  gediehen  war,  dass  ihre 
Entstehung  der  Hauptsache  nach  ins  Jahr  1493  iiberhaupt 
fallt  und  dass  sie  in  ihrer  ersten  Form  gegen  Ende  Januar 
1494  fertig  gewesen  ist.  Darnach  erhielt  sie  noch  zahlreiche 
Zusatze  und  erfuhr  wesentliche  Umanderungen  in  den  Jahren 
1494  und  1495. 

Von  alien  diesen  Zusatzen  und  Umanderungen  der  Jahre 
1494  und  1495  aber  linden  sich  in  der  deutschen  Chronik 
nur  ein  paar  wieder,  von  denen  zudem  zu  vermuten  ist, 
dass  ihr  Inhalt  unabhangig  von  der  lateinischen  Chronik 
dahin  gelangte,  so  dass  hochst  wahrscheinlich  von  der 
lateinischen  Chronik  in  der  Hauptsache  nur  die  erste  Form 
fur  die  Gestaltung  der  deutschen  Chronik  in  Betracht  kam. 

Die  Linie  der  pfalzischen  Wittelsbacher  endigt  in  der 
deutschen  Chronik  mit  der  am  9.  Februar  1493  geborenen 
Tochter  des  Kurfursten  Philipp,  Helene,  genau  wie  in  der 
lateinischen  Chronik.2 

Bei  der  niederbayerischen  Linie  schliessen  die  der 
lateinischen  Chronik  gleichinhaltlichen  Teile  der  deutschen 
Chronik  mit  dem  Bericht  liber  die  Abordnung,  welche  Herzog 
Georg  am  23.  November  1493  zu  dem  Leichenbegangnis  Kaiser 
Friedrichs  nach  Wien  schickte.3  Es  ist  sehr  bezeichnend  fiir 
unsere  Frage,  dass  die  in  der  lateinischen  Chronik  unmittelbar 
sich  anschliessende  Notiz  iiber  die  Ruckkehr  jener  Gesandt- 
schaft  am  23.  Januar  1494 4  in  der  deutschen  Chronik  sich 
nicht  findet.     Ebensowenig   die   daran   sich   reihenden   Mit- 

1  S.  XXV  IT. 

7  Unten  S.  555,  35.     Vgl.  oben  S.  LX. 

3  S.  643, 18  ff.;  vgi.  S.  400,24ff. 

4  S.  401  f. 


—     LXXXXI     — 

teilungen  der  lateinischen  Chronik,  die  ich  oben1  als  der 
zweiten  Bearbeitung  angehorend  erwiesen  habe. 2 

Auch  bei  der  oberbayerischen  Linie  schliessen,  zunachst 
bei  Herzog  Albrecht,  die  der  lateinischen  Chronik  gleich- 
inhaltlichen  Teile  der  deutschen  Chronik  mit  einer  Nachricht 
von  einer  Fahrt  zum  Begrabnisse  Kaiser  Friedrichs  nach 
Wien ;  in  diesem  Falle  reiste  Herzog  Albrecht  selbst  dorthin 
und  zwar  fuhr  er  am  16.  November  1493  von  Miinchen  ab.8 
Auch  hier  ist  von  dessen  am  6.  Januar  1494  erfolgter  Ruck- 
kehr,  tiber  welche  die  lateinische  Chronik  unmittelbar  darnach 
berichtet,4  nicht  mehr  die  Rede,  und  ebensowenig  linden  sich 
die  Zusatze,  welche  in  der  lateinischen  Chronik  an  jener 
Stelle  in  den  Jahren  1494  und  1495  gemacht  worden  sind. 6 

Bei  den  Herzogen  Christoph  und  Wolfgang  der  ober- 
bayerischen Linie  schliesst  die  deutsche  Chronik  zeitlich 
ebenso  ab  wie  die  lateinische;  die  letzte  darin  berichtete 
Tatsache  fiel  auf  den  27.  September  1493. 6 

Nach  alledem  muss  man  annehmen,  dass  die  deutsche 
Chronik  gegen  das  Ende  des  Jahres  1  493  vollendet7 
war,  und  dass  alles,  was  uber  dieses  Jahr  hinaus  sich  darin 
findet,  Zusatze  sind. 

Auch  die  deutsche  Chronik  muss,  wie  die  lateinische, 
von  Arnpeck  in  der  Hauptsache  im  Jahre  1493  selbst  aus- 
gearbeitet  worden  sein.  Wenn  wir  dieses  Ergebnis  unserer 
zeitlichen  Untersuchung  festhalten,  wird  uns  vieles  klar,  was 
bei  der  Vergleichung  der  Texte  ratselhaft  war.  Beide 
Chroniken  sind  in  der  Hauptsache  nebeneinander 
ausgearbeitet  worden. 

Auf  diese  Weise  erklart  es  sich  auch,  dass  mehrmals 
Stellen  der  deutschen  Chronik  den  Eindruck  hervorrufen,  als 

1  S.  XVI. 

*  Eine  Auenahme  scbeint  eine  Notiz  uber  den  Brand  von  Muhl- 
dorf  1495  und  eine  fiber  den  Raubritter  Klaus  KSchlin  zu  bilden.  Von 
diesen  zwei  Notizen  mdchte  ich  aber  glauben,  dass  sie  unabhangig  von 
der  lateinischen  Chronik  in  die  Fortsetzung  der  deutschen  gelangt  sind, 
zumal  hier  der  Text  der  letzteren  von  jenem  der  lateinischen  abweicht. 

3  S.  689,39ff.;  vgl  S.  434,7  ff. 

*  S.  435, 11. 

6  Die  Notiz  uber  die  papstliche  Bulle,  welche  die  Aufhebung  von 
IlmmunBter  anordnete,  scheint  mir  wie  die  vorhin  genannten  zwei  Notizen 
in  der  Fortsetzung  bei  der  niederbayerischen  Liiiie  von  der  lateinischen 
Chronik  unabhangig  zu  sein,  da  auch  sie  stark  von  dem  lateinischen 
Text  abweicht. 

*  Unten  S.  704,37;  vgl.  S.  442,  6. 

1  Der  Ausdruck  „geschriben"  in  der  Ueberschrift  bedeutet  also 
„begonnen". 


—     LXXXXII     — 

seien  sie  vor  dem  entsprechenden  Texte  der  lateinischen 
Chronik  niedergeschrieben. 

Z.  B.  wird  in  der  deutschen  Chronik1  erzahlt,  wie 
Herzog  Albrecht  IV.  von  Papst  Sixtus  die  Erlaubnis  er- 
langte,  dass  je  ein  Domherr  der  einzelnen  bayerischen  Stifte 
von  dem  Herzoge  zu  seinem  Rat  ernannt  werden  konne,  bei 
ihm  seinen  standigen  Aufenthalt  nehmen  und  dabei  doch 
seine  Domherrneinkiinfte  fortbeziehen  diirfe.  Auf  Grund 
dieses  papstlichen  Zugestandnisses  trat  der  Regensburger 
Domdekan  und  Freisinger  Domherr  Dr.  Johann  Neuhauser 
in  seinen  Dienst.  Albrecht  IV.  begehrte  dabei  von  dera 
Freisinger  Domkapitel,  dass  seinem  Rate  die  Domherrn- 
eitokunfte  nach  Munchen  ausgefolgt  werden  sollten,  aber 
—  sagt  die  deutsche  Chronik  —  „das  wolt  das  capitl  in 
kain  weys  thun.  also  rechten  sy  auf  paiden  taylen  lang  zu 
Rom,  aber  es  ist  bis  der  zeit  noch   nit  gar  geendt." 

Die  lateinische  Chronik  aber  berichtet 2  ausfuhrlich  iiber 
den  an  der  Kurie  gefiihrten  Streit  und  ftihrt  ausdriicklich 
an,  wie  er  im  Juli  des  Jahres  1493  sein  Ende  fand: 
Das  Freisinger  Kapitel  behielt  Recht,  und  Dr.  Neuhauser 
verzichtete  auf  Kanonikat  und  Prabende  zu  Gunsten  des 
Pfalzgrafen  Philipp. 

Bei  dieser  Sachlage  bleibt  nur  die  Annahme  ubrig,  dass 
der  deutsche  Text  hier  zu  einer  Zeit  geschrieben  ist,  als 
man  noch  im  Streite  lag,  also  vor  dem  Juli  1493,  vor 
dem  lateinischen  Texte. 

Auch  die  unten  S.  679,  Anm.  7  festgestellte  Tatsache, 
dass  Arnpeck  in  seiner  lateinischen  Chronik  auf  eine  von 
ihm  verfasste  Beschreibung  des  Aufenthaltes  Konig  Maxi- 
milians zu  Freising  im  Jahre  1491  hinwies,  diirfte,  da  in 
der  deutschen  Chronik  sich  eine  solche  Beschreibung  findet, 
daftir  sprechen,  dass  dieser  deutsche  Text  vor  dem  lateinischen 
verfasst  ist. 

f)  Quellen  der  Chronik. 

Die  in  der  deutschen  Chronik  beniitzten  Quellen  sind 
zunachst  die  namlichen,  aus  denen  die  lateinische  Chronik 
zusammengesetzt  worden  ist.  Es  hatte  zu  grosse  typo- 
graphische  Verwirrung  angerichtet,  wenn  ich  bei  der  deutschen 
Chronik    nochmals  die  einzelnen  Quellenstellen    so   wie    bei 

1  S.  677, 13  ff. 
»  6.  421,  Iff. 


—  Lxxxxm   - 

der  lateiniscben  kenntlich  gemacht  hatte,  darum  muss  es 
genugen,  dass  ich  am  Rande  mit  „i4.tt  und  der  Seitenzahl 
angegeben  habe,  wo  der  entsprechende  lateinische  Text  zu 
finden  ist.  Vergleicht  man  dann  die  Texte,  so  wird  unschwer 
iiberall  aus  den  im  lateinischen  Texte  gemachten  Quellen- 
feststellungen  auch  die  Zusammensetzung  des  deutschen 
Textes  zu  erkennen  sein. 

Als  die  Hauptquelle  des  deutschen  Textes  ist  die 
eigene  lateinische  Chronik  Veit  Arnpecks  zu  bezeichnen, 
so  weit  sie  eben  vorhanden  war,  als  er  den  deutschen  Text 
niederschrieb. 

Ueber  einzelne  fur  die  deutsche  Chronik  zur  Verwen- 
dung  gelangte  Quellen  habe  ich  (nach  der  Reihenfolge  ihres 
Auftretens  in  der  Chronik)  noch  einige  Bemerkungen  zu 
machen,  wobei  ich  insbesondere  alle  Quellen  anfuhre,  deren 
unmittelbare  Benutzung  in  der  Chronik  zu  tage  tritt. 

1.  Hans  Ebran  von  Wildenberg,  Chronik  von 
den  Fiirsten  aus  Bayern  (mit  E.  am  Rande  zitiert). 

Zu  der  schon  oben  S.  XXXXVIII  behandelten  Frage, 
welche  von  den  handschriftlichen  Formen  der  Chronik  Ebrans 
Arnpeck  benutzt  habe,  gewinnen  wir  aus  der  Vergleichung 
des  Textes  der  deutschen  Chronik  Arnpecks  mit  jenem 
Ebrans  das  gleiche  Ergebnis  wie  oben:  viele  Zusatze1  der 
zweiten  Redaktion,  Vorrede2  und  Fortsetzung8  Ebrans  sind 
von  Arnpeck  verwertet ;  andere  Zusatze,  die  er  wohl  sicher 
mit  abgeschrieben  hatte,  wenn  sie  schon  in  Ebrans  Chronik 
eingefiigt  gewesen  waren,  und  Textumarbeitungen,  die  Ebran 
noch  vornahm,  sind  bei  Arnpeck  nicht  zu  finden.4  Arnpeck 
hatte  also  die  Chronik  Ebrans  in  einer  noch  nicht  voll- 
standigen  Form  der  zweiten  Redaktion  zur  Verftigung. 

2.  Ulrich  Fuetrer,  Bayerische  Chronik  (am 
Rande  mit  F.  zitiert). 

In  seiner  Ausgabe  der  Chronik  Ulrich  Fuetrers  hat 
Spiller    die  Meinung   geaussert, 5   dass  Arnpeck    von   jener 

1  Unten  S.447,  17  ;  450, 4ff. ;  453, 15  ff.;  461,22;  470, 10  ff.;  472,  2ff.; 
473, 1  ff. ;  474, 1  ff.;  476, 11  ff. ;  477, 4  ff.;  486, 9 ;  490, 20ff. ;  558, 19 ;  577,38. 

*  Unten  S.447, Iff. 

8  Unten  S.  615, 33. 

4  VgL  z  B.  unten  S.  470,34  mit  Ebran  S.  60,20;  471,11  mit 
E.  61,15;  490,  20 ff.  und  491, Iff.  rait  E.  91, 12  ff.;  493,27  mit  E.  99,6; 
595,32  mit  E.  135,7  ff. 

6  S.  LXXXI1I. 


—    LXXXXIV     - 

Chronik  die  Handschrift  T  benutzt  habe,  welche  dem  ver- 
lorenen  Originaltext  am  nachsten  stehe.  Diese  1490  fiir 
das  Kloster  Tegernsee  gekaufte  Handschrift,  jetzt  Cgra.  225, 
enthalte  in  feiner  Schrift  eingetragene  Verbesserungen,  die 
wohl  von  Veit  Arnpeck  staramten.1  Die  in  dieser  Hand- 
schrift rait  einem  roten  „nott  (  —  „nota  bene")  bezeichneten 
Abschnitte  wurden  bei  Arnpeck  oft  wortlich  und  der  Reihe 
nach  berucksichtigt.  Eine  Lesart  von  T  finde  sich  auch 
bei  Arnpeck. 

Meine  Vertrautheit  mit  den  Schriftziigen  Arnpecks 
erlaubt  mir,  mit  Sicherheit  zu  behaupten,  dass  jene  Ver- 
besserungen in  Cgm.  225  nicht  von  Arnpecks  Hand  her- 
ruhren. 

Abgesehen  davon,  ergibt  eine  Vergleichung :  Von  den 
mit  einem  roten  „noa  bezeichneten  48  Abschnitten  Nr.  69, 
70,  71,  74,  82,  118,  124,  133,  136,  151,  153,  157,  174,  180, 
184,  187,  189,  192,  194,  197,  200,  201,  206,  208,  210,  211, 
216,  225,  229,  231,  232,  236,  240,  241,  254,  265,  267,  269, 
280,  287,  288,  310,  316,  325,  338,  339,  340,  341  sind  nur 
aus  den  16  Abschnitten  Nr.  187,  236,  241,  254,  265,  269, 
280,  287,  288,  310,  316,  325,  338,  339,  340,  341,  also  nur 
einem  Drittel,  meist  geringe  Textteile  aus  Fuetrers  Chronik 
von  Arnpeck  verwendet ,  andererseits  fehlt  das  Zeichen 
„noa  bei  grosseren  Abschnitten,  die  Arnpeck  sicher  unmittel- 
bar  aus  Fiietrer  entlehnt  hat,  wie  bei  der  Geschichte  der 
Ludmilla  von  Bogen  oder  der  Herzogin  Maria  von  Brabant, 
so  dass  jenes  „noa  nicht  die  ihm  von  Spiller  zugeschriebene 
Bedeutung  haben  kann. 

Was  ferner  die  Lesarten  in  den  von  Arnpeck  aus 
Fuetrers  Chronik  entliehenen  Stellen  anlangt,  so  stimmen 
sie  oft  mit  T  uberein,  ebenso  haufig  aber  auch  nicht  und 
geben  den  Wortlaut  der  samtlichen  anderen  oder  einzelner 
der  anderen  Handschriften,  der  in  diesen  Fallen  der  bessere  ist. 

Man  nehme  folgendes  Beispiel:  In  der  Geschichte  der 
Belagerung  der  Burg  Natternberg  berichtet  der  Ftietrer'sche 
Text  S.  179.28:  „und  als  die  hertzogen  sahen,  das  in  der 
kiinig  zu  kranck  was,  wolten  sy  mit  dem  kunig  gleich 
gestriten  haben. u  Hier  liegt  in  den  Handschriften  eine 
starke  Verderbnis  vor.  T  lasst  die  Worte  „zu  kranck"  bis 
„kiiniga  gleich  ganz  aus  (Arnpeck  kann  also  schon  deswegen 
T  nicht  benutzt  haben).     In   der  Handschrift  W  liest    man 

1  Dauelbet  S.  XXII,  XXX,  Anm.  und  LXXXIil. 


—     LXXXXV     — 

statt  „zu  kranck"  die  Worte  „so  nahent"  und  in  der  Hand- 
schrift  H  „zu  schwach".  Als  Quelle  Fuetrers  diente  hier 
Andreas  von  Regensburg  S.  645,  wo  es  heisst:  „Da  nu  der 
ftirst  von  Bayren  ein  sterkchere  ritterschaft l  het  dann  der 
kayser  und  hoffet,  er  solt  angientz  streyten  .  .  .*  1  Es  lasst 
sich  also  denken,  dass  in  Fuetrers  Chronik  dem  Sinne  dieser 
Quellenstelle  nach  „krancka  in  der  Bedeutung  von  ^schwach* 
(so  auch  in  Spillers  Glossar  S.  312)  zu  nehmen  ist,  wenn- 
gleich  hierbei  das  „zua  auffallt,  denn  den  Herzogen  konnte 
der  Konig  ja  nicht  schwach  genug  sein.  Wenn  wir  nun  bei 
Arnpeck  die  Stelle  so  lesen:  „das  yn  der  chung  zu  was 
komen",  erhebt  sich  uns  fast  der  Verdacht,  dass  auch  die 
Lesart  „krancka  verderbt  ist  und  dass  es  im  Original  hiess : 
rzu  komen  wasa,  was  wohl  einen  Sinn  gibt. 

Ein  weiteres  Beispiel  kann  uns  zeigen,  dass  Arnpecks 
Text  manchmal  sogar  besser  ist,  als  der  aller  erhaltenen 
Handschriften  von  Fuetrers  Chronik  einschliesslich  T,  sto 
dass  er  sogar  zur  Sicherung  der  Textherstellung 
der  Fuetrer-Ausgabe  nutzliche  Dienste  hatte  leisten 
konnen.    Man  vergleiche  z.  B. : 

In  der  Fuetrer-Ausgabe  liest  man  S.  182,5  folgenden 
Satz :  „Do  sprach  der  pfaltzgraf,  er  hett  den  stetten  genueg 
volks,  als  er  auch  hett,  wann  er  gerte  nicht,  nur  mit  den 
stetten  zu  vechten."  Dass  dieses  „nura  hier  sinnstorend  ist, 
hatte  ein  Blick  in  die  zu  Grunde  liegende  Quelle,  die  Chronik 
Konigshofens,  zeigen  konnen.  Wenn  T  statt  „nurtt,'die  Lesart 
mertt  gibt,  so  bietet  auch  diese  keinen  Sinn.  Wenn  wir 
aber  bei  Arnpeck  S.  531,6  lesen:  „wann  er  gert  nit  mer 
dann  mit  den  steten  zu  vechtena,2  so  haben  wir  hier  einen 
Text,  der  voHig  in  den  ganzen  Zusammenhang  passt,  von 
dem  wir  auch  annehmen  diirfen,  dass  er  so  in  Fuetrers 
Originalhandschrift  stand.  Die  Lesartverderbnis  ist  offenbar 
so  eingetreten,  dass  eine  Abschrift  zuerst  das  „danna  aus- 
liess:  von  dieser  stammt  T;  eine  weitere  Handschrift  las 
statt  „mera  darauf  „nura :  von  dieser  stammen  die  iibrigen 
Handschriften.  Hatte  Arnpeck  T  vor  sich  gehabt,  er  ware 
wohl  kaum  in  der  Lage  gewesen,  die  Verbesserung  von  sich 
aus  vorzunehmen.    Ist  sie  doch  sogar  dem  modernen  Heraus- 

1  Im  lateinischen  Texte  S.  320,  23:  „Cum  autem  Bavarorum 
princeps  forciorem  militiam  haberet  et    pugnaturoH  se  iam  crederent  .  .  ." 

*  Im  lateinischen  Text  8.  256,  28  hat  Arnpeck  die  Stelle  in  per- 
aonliche  Fassung  gebracht  und  enlsprechend  Qbersetzt:  „dumtaxat  de- 
•idero,  ut  ipsi  mecum  congrediantur." 


y> 


-     LXXXXVT    — 

geber,  der  den  Sinn  noch  dazu  aus  der  ihm  vorliegenden 
Quelle  Fuetrers  hatte  finden  konnen,  nicht  gelungen. 

Von  einer  Benutzung  der  Handschrift  T  durch  Arnpeck 
kann^nach  dem  Gesagten  nicht  mehr  die  Rede  sein,  dagegen 
stellt  sich  heraus,  dass  Arnpeck  eine  sehr  gute  Handschrift 
vor  sich  hatte,  von  welcher  T  abstammt.  Ob  das  die  ver- 
lorene  Originalhandschrift  Fuetrers  selbst  gewesen  ist l  oder 
eine  der  nachsten  Abschriften  davon,  muss  dahingestellt 
bleiben. 

3.  Andreas  von  Regensburg,  Chroniken. 

Von  der  lateinischen  Chronik  abweichend  hat  Arnpeck  in 
seiner  deutschen  Chronik  die  Weltchronik  und  die  lateinische 
bayerische  Chronik  des  Andreas  mehrmals  verwendet;  vgl. 
unten  S.  447, 13;  459,14;  464,13;  466,19;  478,26;  503, 
Anm.  3;  513,  Anin.  3;  516,  Anm.  1;  517,  Anm.  2  und  3; 
535,  Anm.  5;  536,  Anm.  2—4  und  6;  582,  Anm.  1;  584, 
Anm.  3;  585,  Anm.  2;  595,  Anm.  4  und  6.  Wahrend  wir  in 
der  lateinischen  Chronik  nur  des  Andreas  beide  lateinischen 
Chroniken  benutzt  fanden,2  zeigt  es  sich,  dass  Arnpeck  auch 
die  deutsche  bayerische  Chronik  des  Andreas  kannte. 
Er  schrieb  aus  ihr  ein  paar  Abschnitte  ab,  die  er  seiner 
lateinischen  Chronik  nicht  einverleibte :  unten  S.  484, 12  ff.; 
529, 35.    Vgl.  auch  S.  584,  Anm.  1  und  Nachtrag  zu  S.  480, 22. 

4.  Verschollene  Chronik  des  Garibaldus. 

Fur  das  einstige  Vorhandensein  dieser  Chronik  glaube 
ich  bei  meiner  Textuntersuchung  neue  Anhaltspunkte  ge- 
funden  zu  haben  und  verweise  auf  meine  Feststellungen 
unten  S.  448,  Anm.  1 ;  456,  Anm.  2.   Vgl.  auch  oben  S.  L VIII. 

5.  Jakob  Twinger  von  Konigshofen,  Chronik. 
Konigshofens  Chronik   wird   gleich  in    den  ersten  Ab- 

schnitten  zitiert  mit  den  Worten:  „als  di  histori  von  Stras- 
purg  sagt  ...as  Diese  Worte  selbst  sind  aus  Ebrans 
Chronik  genommen.  Unmittelbare  Benutzung  Konigshofens 
aber,  und  zwar  abweichend  von  der  lateinischen  Chronik, 
zeigt  sich  an  einer  Reihe  von  Stellen ;  vgl.  S.  449,  Anm.  2 ; 
451,  Anm.  6;  475,  Anm.  5;  478,  Anm.  1  und  2;  491,  Anm.  3; 
492,  Anm.  1;  495,  Anm.  1;  534,  Anm.  5—10;  570,  Anm.  1; 
571,  Anm.  1;  574,  Anm.  2;  580,  Anm.  1  und  2. 

1  Vgl.  den  Handschriftenstammbaum  bei  Spiller  S.  XXIX. 
*  Vgl.  oben  S.  XXXXV. 
3  S.  449,  2. 


—     LXXXXVII    — 

6    Hartmann  Schedel,  Weltchronik. 

Die  gTossen  geographisch-historischen  Kapitel,  welche 
die  lateinische  Chronik  dem  1493  durch  den  Druck  ver- 
breiteten  Werke  des  Nurnberger  Polyhistors  entnomraen 
hat, l  fehlen  der  deutschen  Chronik.  Wie  ich  oben  dargelegt 
habe,  sind  .sie  wohl  auch  der  lateinischen  Chronik  erst  bei 
der  zweiten  Bearbeitung  nachtraglich  hinzugefugt  worden. 
Nur  der  Abschnitt  uber  die  Donau  in  der  deutschen  Chronik 
S.  450,31— 451,  5  ist  zweifellos  aus  Schedels  Chronik  tiber- 
tragen.2  Man  erkennt  daraus  ira  Zusaramenhalt  mit  unseren 
Feststellungen  fiber  die  Zeit  der  Abfassung  der  deutschen 
Chronik,  dass  Arnpeck  noch  ira  Erscheinungsjahr  von  Schedels 
Weltchronik  zu  deren  Beniitzung  gelangte.8 

7.  Johann  von  Thurocz,  Ungarische  Chronik. 
Ueber  erweiterte  Beniitzung  gegeniiber  der  lateinischen 

Chronik  vgl.  unten  S.  454,  Anm.  1  und  3. 

8.  Aufzeichnungen  von  Kremsmiinster. 

Wie  sich  erkennen  lasst,  dass  auch  sie  bei  Abfassung 
der  deutschen  Chronik  unmittelbar  vorlagen,  daruber  vgl. 
S.  455,  Anm.  4. 

9.  Paulus   Diaconus,   Historia   Langobardorum. 

Ueber  die  selbstandige  Beniitzung  zur  Herstellung  des 
deutschen  Textes  vgl.  oben  S.  LXXXIIIff. 

10.  Frutolf  vom  Michelsberg,  Weltchronik. 
Vgl.  ebenso  oben  S.  LXXXIIIff. 

11.  Jacobus  Philippus  von  Bergamo,  Supple- 
mentum  Chronicarura. 

Ueber  ihn  als  unmittelbareVorlage  der  deutschen  Chronik 
vgl.  unten  S.  467,  Anm.  1,  2  und  5;  593,  Anm.  1. 

12.  Otto  von  Freising,  ^Chronica"  und  „Gesta 
Friderici  L« 

Ottos  von  Freising  Weltchronik  dringt  als  unmittelbare 
Vorlage  im  deutschen  Texte  durch  unten  S.  475,  6  und  12, 
Otto-Rahewins  „Gesta  Friderici  I.tt  S.493,20ff.;  499,  26 ff.; 
500,  Anm.  1—3;  501,  Anm.  1  und  2;  503,  Anm.  2. 

1  Vgl.  oben  S.  LVI,  Anm.  1. 

*  Vgl.  den  lateinischen  Text  unten  S.  18,  29  if. 

*  Vgl.  oben  S.  LV,  wo  ich  auf  anderem  Wege  zu  einem  annahernden 
Ergebnis  gekommen  bin. 

Qnellen  o.  Ei«rternng«n  N.F.  III.  VII 


-     LXXXXVIII    — 

13.  Scheyerner  Furstentafel. 

Ihr  deutscher  Text  ist  dem  Wortlaut  nach  ubernommen ; 
vgl.  S.  483,  Anm.  2;  511,  Anm.  5;  517,  Iff. 

14.  Burkhardus,  Chronicon  Urspergense. 
Vgl.  S.  504,  Anm.  1. 

15.  Hermann  von  Niederaltaich,  Annalen. 
Vgl.  S.  515,  Anm.  1. 

16.  Thomas  Lirer,  Schwabische  Chronik. 

Ist  wortlich  verwendet;  vgl.  S.  537,  35  ff.;  538,  2 ff.; 
540,  Anm.  1;  541,  Anm.  1  und  2;  560,  Anm.  1. 

17.  Inkunabeldruck:  Die  kronung  des  durch- 
leuchtigisten  fursten  vnd  herrn  Maximilians  usw. 

Fast  wortlich  abgeschrieben ;  vgl.  unten  S.  546,  Anm.  1. 

18.  Freiheitsbriefe  der  bayerischeri  Geist- 
1  i  c  h  k  e  i  t. 

Waren  Arnpeck  wohl  aus  dem  Freisinger  bischoflichen 
Archiv  zuganglich.     Vgl.  S.  563  ff. 

19.  Albrecht  Sfrreicher,  Geschichte  der  Auf- 
findung  des  Sakraments  von  Sulzbach  bei  Donaustauf. 

Wie  ich  nachtraglich  fand,  ist  der  Verfasser  der 
S.  606, 19ff.  eingereihten,  nicht  in  der  lateinischen  Chronik 
enthaltenen  „Historia  in  der  Tat  (vgl.  meine  Vermutung 
S.  609,  Anm.  I  und  3)  der  Dechant  Albrecht  Streicher  von 
Donaustauf,  ein  Zeitgenosse  der  erzahlten  Vorfalle;  vgl. 
Verhandlungen  des  histor.  Vereins  fiir  den  Regenkreis  II,  397. 

20.  Ausschreibung  des  Regensburger  Reichs- 
tags 1470. 

Vgl.  S.  663,  Anm.  1. 

21.  Totenbuch    des   Munchener   Angerklosters. 

Vgl.  S.  673,  Anm.  1.  Vielleicht  stammt  auch  die  Ge- 
schichte S.  578,  22  ff.  dorther,  wenngleich  sie  in  dem  Toten- 
buch nach  seinem  jetzigen  Zustande  nicht  enthalten  ist. 

22.  Urkunde  tiber  die  Riickgabe  Regensburgs 
an  das  Reich  1492. 

Vgl.  S.  684,  Anm.  3. 

Die  Zahl  der  nicht  feststellbaren  Quellen,  welche 
die  deutsche  Chronik  (von  den  schon  in  der  lateinischen  als 


—    LXXXXIX    — 

solchen   bezeichneten  hier  abgesehen)  birgt,   ist  nicht  sehr 
gross. 

Ueber  eine  mit  „di  romisch  kronik"  zitierte,  nicht 
bestimmbare  Quelle  habe  ich  unten  S.  477,  Anra.  1  die  Ver- 
mutung  geaussert,  dass  das  Zitat  wohl  auf  Irrtum  zurfick- 
zuffihren  ist. 

Von  besonderem  Werte  ware  die  Auffindung  einer 
Quelle,*  welcher  mehrere  nicht  uninteressante  Abschnitte 
zur  Geschichte  Kaiser  Heinrichs  II.  entstaramen;  vgl.  unten 
S.  487,8  ff.  und  488,  23  ff. 

Drucke  fiber  die  Frankfurter  Konigswahl  vom  Jahre  1486 
sind  wohl  Quelle  zu  unten  S.  545. 

Eine  Aufzeichnung  fiber  die  Schatze  und  das  Ver- 
machtnis  Herzog  Ludwigs  des  Bartigen  von  Ingolstadt  er- 
scheint  S.  596  ff.  bentitzt,  desgleichen  eine  Aufzeichnung  fiber 
die  Landshuter  Hochzeit  vora  Jahre  1475  S.  625  ff. 

Was  wir  an  selbstandigen  Abschnitten,  die  der 
lateinischen  Chronik  fehlen,  in  der  deutschen  finden,  kann 
Eigentum  Arnpecks  sein,  kann  aber  auch  Zusatz  des  Schreibers 
unserer  Handschrift  1  oder  vielleicht  noch  einer  zwischen 
Arnpecks  Autograph  und  der  Handschrift  1  liegenden  Hand- 
schrift sein.  Soweit  solche  Abschnitte  der  Zeit  vor  Ende 
1493  angehoren,  wird  man  sie  ja  wohl  Arnpeck  zuschreiben 
diirfen. 

g)  Bedeutung  der  Chronik. 

Wie  ich  schon  oben  erwahnte,  ist  es  zweifellos  Absicht 
des  Verfassers  gewesen,  ein  volkstfimliches  Werk  zu  schaffen. 
Diese  Absicht  war  raassgebend  ffir  die  Form,  in  welcher 
die  deutsche  Chronik  erscheint.  In  der  gelehrtes  Gewand 
tragenden  und  ffir  gelehrte  Kreise  bestimmten  lateinischen 
Chronik  ist  schon  die  Art  der  Quellenbenfitzung  eine  andere 
als  in  der  deutschen:  die  gelehrte  Quelle  wird  in  genauer 
wortgetreuer  Weise  wiedergegeben.  In  der  deutschen  Chronik 
schrumpfen  oft  ganze  Kapitel  der  lateinischen  auf  wenige 
Satze  zusammen,  die  den  Hauptinhalt  treffend  zum  Ausdruck 
bringen.  Geschickt  zusammengesetzt,  erweckt  die  deutsche 
Chronik  den  Eindruck,  dass  ihr  Verfasser  seinen  Stoff  gut 
beherrscht.  Aus  seinen  gelehrten  Studien  heraus  vereinigt 
er  die  Geschichten,  von  denen  er  annimmt,  dass  sie  das 
Volk  interessieren,  zu  einemBuche.     Man  muss  zugestehen, 

VIL* 


—    c    — 

dass  ihm  das  sehr  gut  gelungen  ist.  Nicht  tibel  hat  Frey- 
berg1  einst  von  der  Cbronik  gesagt,  sie  habe  ihm  beim 
Durchlesen  „eine  Empfindung  erregt,  welche  jener  ahnlich 
ist,  die  uns  bei  der  Betrachtung  der  Werke  unserer  alteren 
Malerschule  erfullt  und  welche  durch  die  Gemiitlichkeit  und 
Treuherzigkeit  der  Behandlung  erregt  wird,  die  wir  in 
diesen  Werken  wabrnehmen."  Geht  auch  ein  Teil  von 
diesem  Lobe  auf  Ebran  von  Wildenberg  und  Ulrich  Ffietrer, 
deren  Worte  Arnpeck  sehr  haufig  ausgeborgt  hat,  so  ist 
doch  zu  betonen,  dass  auch  er  selbst  viele  schone  und 
treffende  Worte  gefunden  hat,  die  sein  aus  dem  Volk  fur 
das  Volk  geschriebenes  Werk  zu  einem  achtungswerten 
Denkmal  der  inBayern  entstandenen  deutschen  Lite- 
ratur  raachen.  „Es  spiegelt  sich  in  diesem  Werke  das 
ganze  Wesen  des  bayerischen  Volkes  jener  Zeit."2  Als 
geschichtliches  und  besonders  kulturgeschichtlichesErzeugnis 
darf  die  Chronik  eine  zwar  bescheidene,  doch  aber  wttrdige 
Vorlauferin  von  Aventins  prachtiger  deutscher  Chronik  ge- 
nannt  werden.  Man  kann  wohl  annehmen,  dass  Arnpeck 
sie  fur  den  Druck  bestimmt  hatte,  dass  er  sie,  mit  Bildern 
geschmuckt,  dem  Volke  zuganglich  machen  wollte.  Die 
leeren  Eaume  unserer  Handschrift  Nr.  1  mit  der  Aufforderung 
„mala  oder  mit  den  Bezeichnungen  der  beabsichtigten  Dar- 
stellungen  deuten  wohl  darauf  hin.  Vielleicht  schwebte  ihm 
eine  Ausstattung  mit  Holzschnitten  vor,  wie  sie  mehreren 
seiner  gedruckten  Quellen,  am  nachsten  komraend  des  Johann 
von  Thurocz  ungarischer  Chronik,  zu  Teil  geworden  war. 
Doch  sollte  dieses  Gluck  Arnpecks  schlichtem  Werke  nicht 
beschieden  sein. 

In  sprachlicher  Beziehung  gehort  die  Chronik  wie  die 
deutsche  Chronik  Bayerns  des  Andreas  von  Eegensburg  zu 
den  hervorragendsten  mittelalterlichen  Denkmalern  der  baye- 
rischen Mundart. 

h)   Die  Fortsetzung   der  Chronik  und   ihr 
Verfasser. 

Wie  sich  schon  oben3  herausgestellt  hat,  mussen  alle 
Teile   der  deutschen  Chronik   von    1494   an,  also  die  Texte 

1  SammluDg  historischer  Schriften  I,  199. 

*  Heigel  im  MorgeDblatt  zur  Bayerischen  Zeitune  1865,  Nr.  39, 
S.  130.  6 

8  S.  LXXXXI. 


-     CI     — 

S.  645,22ff.  bis  S.  662,33  und  S.  690, 1  ff.  bis  698,26  als 
spatere  Zusatze  zu  der  einheitlich  bis  gegen  Ende  1493 
gefdbrten  Chronik  erachtet  werden.  Dass  diese  Fortsetzung, 
die  sich  bis  ins  Jahr  1506  erstreckt,  Oder  ein  Teil  von  ihr 
von  Veit  Arnpeck  herruhrt,  ist  nicht  wahrscheinlich,  erstlich 
weil  man  annehmen  darf,  dass  Arnpeck,  wenn  er  sie  ver- 
fasst  hatte,  wobl  die  Fortsetzungen,  die  [er  selbst  in  den 
Jabren  1494  und  1495  seiner  lateinischen  Chronik  gegeben 
hat,  zur  Grundlage  daftir  genommen  hatte,  dann  aber  weil 
Arnpeck  offenbar  das  Jahr  1495  nicht  uberlebt  hat.1 

Somit  kommt  als  Verfasser  der  Fortsetzung  eine  andere 
Person  in  Betracht,  die  uns  unbekannt  ist.  Ob  die  Fort- 
setzung nicbt  sogar  auf  mehr  als  Einen  sich  verteilt,  ver- 
mogen  wir  bei  dem  Stande  der  handschriftlichen  Ueber- 
lieferung  nicht  zu  sagen. 

In  sprachlicher  Beziehung  ist  mir  aufgefallen,  dass 
Arnpeck  ffir  Prozession  stets  „ process"  sagt,  der  Fortsetzer 
^procession",  dass  es  beim  Fortsetzer  meist  „slosstt  heisst, 
bei  Arnpeck  aber  fast  iramer  „geslosstt. 

Der  Verfasser  der  Fortsetzung  hat  allera  Anschein 
nach  in  Landshut  gelebt.  Das  ergibt  sich  aus  Stellen  wie: 
„Item  an  freytag  nach  Nicolae  ist  herzog  Jorg  zum  Juden- 
tor  hereingetragen  worden"  2  und  der  Tatsache,  dass  ver- 
schiedene  Vorfalle,  die  sich  zu  Landshut  zugetragen  haben,3 
erzahlt  werden,  ohne  dass  dabei  als  Schauplatz  des  Er- 
eignisses  Landshut  genannt  wird.  So  kann  wohl  nur  jeraand 
schreiben,  der  an  jenem  Orte  selbst  sich  aufhalt  und  dem 
es  in  solchen  Fallen  gar  nicht  zum  Bewusstsein  kommt, 
dass  er  eine  Hauptsache  fur  andere,  nicht  ortsansassige 
Leser,  namlich  den  Ortsnamen,  nicht  angegeben  hat.  Was 
den  Inbalt  der  Fortsetzung  betrifft,  so  zahlt  die  darin  ge- 
gebene  gedrangte  Uebersicht  iiber  die  Ereignisse  des  Lands- 
huter  Erbfolgekrieges  zu  den  wichtigsten  darstellenden 
Quellen  dieses  Krieges. 

O.  Das  „Chronicon  austriacum". 

a)  Handschriften  der  Chronik. 

Wir  besitzen  Veit  Arnpecks    „Chronicon   austriacum", 
von   seiner    eigenen  Hand  geschrieben,   in  demselben  Band, 

1  Vgl.  oben  8.  XII. 

»  8.650,32. 

3  Vgl.  beeonders  den  Abschoitt  S.  654, 28  ft. 


—    CII    — 

in  den  er  auch  seine  „ Chronica  Baioariorum"  eingetragen 
hat,  namlich  in  dem  Cod.  lat.  2230  der  K.  Hof-  und  Staats- 
bibliothek  Munchen.  Vgl.  die  entsprechenden  Angaben  oben 
S.  XIII  ff.  Dieses  Autograph  des  „Chronicon  austriacum"  ist 
aber  kaum  die  erste  Niederscbrift  der  Chronik,  sondern  eine 
fliessend  geschriebene  Reinschrift.  Ihr  dtirfte  ein  Entwurf 
vorausgegangen  sein;  denn  es  ist  hochst  unwahrscheinlich, 
dass  Arnpeck  die  Chronik  so  in  einem  Zuge  verfasst  hat. 
Der  Text  entbehrt  fast  ganzlich  der  Randbemerkungen  (nur 
Aventinus  hat  solche  dazu  eingeschrieben)  und  ist  insoweit 
unvollendet,  als  die  Rubrizierung,  fur  welche  stets  leerer 
Raum  gelassen  ist,  nicht  ausgefiihrt  wurde,  im  Gegensatze 
zu  der  im  gleichen  Bande  befindlichen  „ Chronica  Baioariorum", 
welche  von  Arnpeck  mit  eigener  Hand  rubriziert  worden  ist. 
Von  Arnpecks  „Chronicon  austriacuma  besitzen  wir 
nur  noch  eine  zweite  Handschrift,  den  Clm.  1213.  Sie  wurde 
im  Januar  1828  von  der  Munchener  Hofbibliothek  bei  der 
Versteigerung  der  aus  dem  Nachlass  des  k.  Appellations- 
gerichts-Prasidenten  Ludwig  Freiherrn  von  Eckgher  stam- 
menden  Bucher  zu  Amberg  erworben.1  Geschrieben  wurde 
sie  fur  dessen  Vorfahr,  den  Freisinger  Furstbischof  Johann 
Franz  Freiherrn  von  Eckgher,  wie  wir  aus  folgendem  Ein- 
trag  auf  Bl.  II  sehen:  „Reverendissimo  ac  celsissimo  prin- 
cipi  ac  domino,  domino  Joanni  Francisco  episcopo  Frisin- 
gensi  ac  Sac.  Rom.  Imp.  principi  die  25.  Julii  1721."  Die 
305  Seiten  umfassende  Papierhandschrift  ist  aus  Clm.  2230 
abgeschrieben  und  bedeutungslos. 

b)  Druck  der  Chronik. 

Im  Druck  erschien  Arnpecks  osterreichische  Chronik 
im  ersten  Bande  der  von  dem  MelkerBenediktiner  P.  Hieronymus 
Pez  herausgegebenen  „Scriptores  Rerura  Austriacarumu 
(Wien  17212),  Sp.  1165-1295  unter  dem  Titel  „Viti 
Arenpeckii,  e  presbytero  saeculari  coenobii  Ebersper- 
gensis,  ordinis  S.  Benedicti  in  Bavaria,  prioris,  Chronicon 
austriacum  a  fabulosis  nostrae  gentis  primordiis  usque  ad 
tempora  Friderici  imperatoris  vulgo  III.  productum,  nunc 
primum  in  lucem  datum  ex  codice,  ut  videtur,  autographo". 
Es  war  eine  fiir  ihre  Zeit  gute  Ausgabe,  die  bis  auf  den 
heutigec    Tag    treffliche    Dienste    geleistet    hat.    Der   Text 

1  Vgl.  oben  8.  XXII.  Id  dem  VersteigeruDgsverzeichnis  trog  sie 
die  Nr.  4770. 

3  Die  Ausgabe  von  1743  ist  nur  ein  Nachdruck. 


-   cm   - 

war  in  der  Tat  aus  dem  Autograph  des  Clm.  2230  ab^edruckt 
worden.1 

Den  Titel  „Chronicon  austriacum"  hat  dem  Werke  der 
Herausgeber  Hieronymus  Pez  gegeben,  und  ich  habe  ihn 
beibehalten.2 

c)  Abfassungszeit  der  Chronik. 

Die  Chronik  ist  ira  grossen  und  ganzen  bis  in  das 
Jahr  1488  gefiihrt;  die  jungste  Nachricht  gegen  den  Schluss 
zu  berichtet  von  dem  Zuge  gegen  Brugge  S.  842,  3  ff.  Allein 
trotzdem  ist  die  Chronik  nicht,  wie  man  bisher  meistens  an- 
genommen  hat,  in  jenem  Jahr  oder  der  unmittelbar  folgenden 
Zeit  geschrieben,  sondern  einigermassen  spater. 

Schon  der  Umstand,  dass  besonders  fur  die  Teile  am 
Anfange  der  Chronik  der  1491  zu  Basel  erschienene  Druck 
der  Klosterneuburger  Tafeln  zu  Grunde  liegt,8  zwingt  dazu, 
die  Abfassung  der  Chronik  nach  desseu  Erscheinen  an- 
zusetzen.  Zu  noch  jiingereni  Ansatz  notigt  die  ziemlich 
oftmalige  Benutzung  von  Hartmann  Schedels  Weltchronik,4 
die  erst  am  12.  Juli  1493  im  Drucke  vollendet  worden  ist.6 
Beachten  wir  ferner,  dass  eine  Stelle6  nach  dem  8.  September 
1494  geschrieben  sein  muss,  eine  andere7  uns  nahe  an  das 
Jahr  1495  hinfiihrt,  dass  wir  die  in  der  Chronik  beniitzte 
„Rattenberger  Chronik"  8  in  der  ^Chronica  Baioariorumu  erst 
in  der  1494—95  gemachten  zweiten  Bearbeitung  verwendet 
sehen,9  dass  uberhaupt  die  Art  und  Weise  der  Verwendung 
von  Quellen,  die  der  bayerischen  Chronik  zugrundeliegen, 
in  der  osterreichischen  Chronik  den  Eindruck  hervorruft,  als 
sei  die  bayerische  Chronik  in  ihrer  Hauptsache  bereits  vor- 

J  Vgl.  oben  S.  XX. 

*  Die  von  der  Hand  dee  Wiguleus  Hund  dem  titellosen  Autograph 
vorgesetzten  Worte  „De  Herniionibus  et  populis  Danubianis"  stammen 
kaum  von  Arnpeck  her,  wieRiezler,  Geschichte  Baierne  III,  897  annahm. 
Jene  Bezeichnung  trifft  den  Inhalt  des  Werkes  nicht,  kann  jeden falls 
nicht  als  Titel  der  ganzen  Chronik  gel  ten  und  scheint  eine  von  Hund 
sel bet  geschafFene  Bezeichnung  zu  sein ,  der  die  Chronik  in  seinem 
„Bayrischen  Slamnienbuch"  einmal  mit  „Austria",  ein  andermal  mit 
JrDe  populis  Danubianis"  zitierte ;  vgl.  oben  S.  XVII  f. 

8  Vgl.  den  folgenden  Quellennachweis  unter  Nr.  1. 

4  Im  folgenden  Quellennachweis  Nr.  28. 

6  Vgl.  oben  S.  LV,  Anm.  3. 

6  Unten  S.  799, 2. 

7  Vgl.  S.  784,  Anm.  4. 

8  Im  folgenden  Quellennachweis  am  Schluss  unter  den  verlorenen 
Quell  en. 

9  Vgl    oben  S.  LIXff. 


—  CIV     — 

gelegen,1  so  kommen  wir  zu  dem  Schlusse,  dass  die  oster- 
reichische  Chronik  nach  dera  Erscheinen  von  Schedels  Welt- 
chronik,  also  nach  dera  12.  Juli  1493  und  in  den  Jahren 
1494  und  1495  verfasst  worden  ist.  Dass  einzelne  Teile 
vielleicht  schon  vorher  entstanden  sein  konnen,  soil  damit 
nicht  bestritten  werden. 

d)   Quellen  der  Chronik. 

1.  Oesterreichische  Chronik  von  den  95  Herr- 
schaften. 

Fur  die  Darstellung  der  Urgeschichte  Oesterreichs 
schopfte  Arnpeck  aus  jener  Geschichtsquelle,  welche  man 
frtiher  als  die  osterreichische  Chronik  des  Matthaus  oder 
Gregor  Hagen  2  bezeichnet  hat,  welche  jetzt  aber  nach  der 
von  Josef  Seemuller  ira  6.  Bande  der  Abteilung  „  Deutsche 
Chroniken"  der  „Monumenta  Germaniae  historicatf  besorgten 
ausgezeichneten  Ausgabe  (an  der  ich  nur  auszusetzen  habe, 
dass  der  Herausgeber  meine  Arbeit  tiber  Veit  Arnpecks 
Chronikeu  nicht  erwiihnt  hat)  die  „ Oesterreichische  Chronik 
von  den  95  Herrschaften"  genannt  wird. 

Es  ist  Seemullers  Verdienst,  nachgewiesen  zu  haben,8 
dass  Arnpeck  nicht  eine  Handschrift  der  deutsch  geschriebenen 
„ Chronik  von  den  95  Herrschaften"  selbst,  sondern  den  von 
Seemuller  so  genannten  „zweiten  lateinischen  Auszugtt 
aus  der  Chronik  (unten  am  Eand  des  Textes  bezeichnet  mit 
„£.  lat.  Ausz.")  benutzt  hat. 

Fur  quellenkritische  Studien  ware  es  nicht  unerwunscht, 
wenn  gelegentlich  auch  dessen  Text  einmal  gedruckt  wiirde. 
Ich  habe  Arnpecks  Chronik  mit  ihm  nach  den  zwei  Wiener 
Handschriften 4  verglichen.  Bei  Arnpeck  sind  die  Eigen- 
namen  grossenteils  arg  verderbt.  In  der  Hauptsache  er- 
scheinen  die  Textformen  der  Handschrift  1,  bald  aber  auch 
jene  der  Handschrift  2,  bald  von  beiden  abweichende,  so 
dass  keine  der  beiden  vorhandenen  Handschriften,  sondern 
eine  andere  unbekannte  oder  verlorene  die  unmittelbare 
Vorlage  Arnpecks  gewesen  sein  diirfte. 

1  Vgl.  inebesondere  die  Stellen,  in  denen  die  im  folgenden  Quellen- 
nachweis  unter  Nr.  5,  8,  12,  14,  17,  18,  19,  21,  22,  25,  27,  30,  32  und  34 
genannten  Quellen  vorkommen. 

*  Bruchstiicke    gedruckt   bei  Pez,   SS.  Rer.  Auatr.  I,  1043—1158. 
8  S.  CCXIV  und  CCXCVII. 

*  He.  1:  Cod.  pal.  vind.  3400,  Hs.  2:  Cod.  pal.  vind.  3326;  vgl. 
a.  a.  0.  S.  LVIllff. 


—    cv    — 

Neben  dem  2.  lateinischen  Auszug  der  „  Chronik  von 
den  95  Herrscbaftena  zahlte  zu  Arnpecks  Quellen  auch  der 
sogenannte  deutsche  Auszug  jener  Chronik  (Dt.  Ausz.). 
Seemiiller  hat  dies  richtig  erkannt,1  und  ich  kann  die  Er- 
gebnisse  seiner  iiberaus  sorgfaltigen  Untersuchungen  nur  be- 
statigen.  Wieder  regt  sicb  hier  der  Wunsch,  den  Text  jenes 
deutschen  Auszuges  fiir  quellenkritische  Untersuchungen  ge- 
druckt  zu  sehen.  Ich  zitiere  unten  nach  der  mir  zunachst 
zuganglichen  Miinchener  Handschrift  Cgra.  425,  die  von  See- 
mfiller  als  Handschrift  1  der  sieben  bekannten  Handschriften 2 
des  deutschen  Auszugs  bezeichnet  worden  ist.  Wie  ich  unten 
S.  752,  Anm.  2  bemerkte,  hat  Arnpeck  wahrscheinlich  eine 
jetzt  unbekannte  oder  verlorene  Handschrift  beniitzt,  die 
der  von  Seemiiller  als  Handschrift  3  des  deutschen  Auszugs 
bezeichneten  nahestand. 

Seemiiller  hat  nachgewiesen,  dass  sich  in  dem  deutschen 
Auszug  gegenuber  der  „ Chronik  von  den  95  Herrschaften*4 
selbstandige  Zusatze  finden,  die  zum  Teil  auch  bei  Arnpeck 
erscheinen.  Uebereinstimmung  zwischen  dem  deutschen  Aus- 
zug und  Arnpecks  Chronik  zeigt  sich  ubrigens  nicht  bloss 
da,  wo  ersterer  jene  selbstandigen  Zusatze  enthalt,  sondern 
auch  an  zahlreichen  andern  Stellen :  Arnpeck  hat  eben  den 
deutschen  Auszug  selbst  beniitzt,  und  es  ist  durchaus  uber- 
flussig,  an  irgend  ein  anderes  Verhaltnis  zu  denken. 

Seemiiller  scheint  es  entgangen  zu  sein,  dass  Arnpeck 
selbst  von  einer  (in  der  „Chronik  von  den  95  Herrschaften", 
dem  2.  lateinischen  und  dem  deutschen  Auszug  enthaltenen) 
Geschichte  sagt:  „in  latino  et  vulgari  ita  reperitf.8  Unter 
der  lateinischen  Quelle  diirfte  hier  der  2.  lateinische  Aus- 
zug, unter  der  vulgaren  Quelle  mit  aller  Wahrscheinlichkeit 
der  deutsche  Auszug  gemeint  sein. 

Beide  Quellen  erscheinen  in  Arnpecks  Text  einigemale 
auch  ineinander  vermengt. 

Dass  Arnpeck  die  „Chronik  von  den  95  Herrschaften" 
selbst  gekannt  und  beniitzt  habe,  halte  ich  nicht  fiir  wahr- 
scheinlich. Ich  habe  allerdings  an  ein  paar  Stellen4  Be- 
rfthrungspunkte  mit  ihr  festgestellt,  aber  man  darf  doch 
wohl  annehmen,  dass  Arnpeck,  wenn  er  ihren  Text  zur  Ver- 
fugung  gehabt   hatte,  grossere  Stucke  aus  ihr  entnommen 

1  S.  CCXXXI  ff. 

*  Vgl.  a.  a.  O.  S.  LXff. 

9  Unten  S.  741,16. 

4  Vgl.  unten  S.  786,  Anm.  2,  5,  8,  10;  787,  Anm.  2. 


—     CVI     — 

haben  wiirde,  nicht  bloss  kleine  Einzelheiten.  Da  letztere 
sich  hauptsachlich  auf  die  habsburgische  Begrabnisstatte 
Kloster  Konigsfelden  beziehen,  mochte  ich  glauben,  dass  die 
„Chronik  von  den  95  Herrschaften"  und  Arnpeck  an  jenen 
Punkten  aus  der  gleichen  Quelle  schopften,  dass  Arnpecks 
Angaben  also  vielleicht  den  verlorenen  Konigsfeldener  Auf- 
zeichnungen  in  der  Form,  welche  Seemuller1  als  Quelle  der 
„Chronik  von  den  95  Herrschaften"  festgestellt  hat,  ent- 
stammen.  Moglicherweise  aber  auch  einer  andern  Quelle,  in 
welcher  binwiederum  die  „Chronik  von  den  95  Herrschaften* 
benutzt  ist. 

2.  Die  Klosterneuburger  Tafeln  bezw.  der  Druck 
„Der  loblichen  Fiirsten  und  des  Landes  Osterreich 
Altherkommen  und  Kegierung"  (Tab.  CL). 

In  dem  Augustinerchorherrnstifte  Klosterneuburg  hatte 
aus  Anlass  der  Kanonisation  des  Markgrafen  Leopold  des 
Heiligen  der  Propst  Jakob  Pamperl  (lurch  den  Priester  der 
Konstanzer  Diozese  und  Huraanisten  Ladislaus  Suntheim 2 
aus  Ravensburg,  spateren  Domherrn  zu  Wien  und  Hof- 
historiographen  Kaiser  Maximilians  I.,  in  deutscher  Sprache 
eine  Geschichte  des  babenbergischen  Geschlechtes  verfassen 
lassen,  aus  welchem  der  Griinder  des  Stiftes  Klosterneuburg 
hervorgegangen  war.  Diese  Geschichte  „wurde  in  etwas 
kursiver  schoner  gotischer  Minuskel  auf  8  Blatter  Pergament 
einseitig  geschrieben.  Die  einzelnen  Blatter  erhielten  einen 
prachtigen  Farbenschmuck  durch  grosse  und  kleine  Initialen, 
aus  denen  ein  uppiges  mit  Tiergestalten  aller  Art  belebtes 
Rankengewinde  entspriesst,  das  die  beiden  Kolumnen  der 
Schrift  umgibt.  Dann  wurden  die  Blatter  auf  Holz  gespannt 
und  eingerahmt.tt  Das  ist  das  heute  noch  im  Stifte  Kloster- 
neuburg aufbewahrte  Original  der  sogenannten  „Kloster- 
neuburger  Tafelntf,   gemacht  und  vollendet  im  Jahre  1491. ■ 

1  A.  a.  0.  S.  CCLX. 

*  Dass  dieser  der  Verfasser  war,  ist  sicher.  Alle  andem  .  Be- 
hauptungen  und  Vermutungen  sind  nicht  haltbar.  Vgl.  Kopriva,  Die 
Suntheimer  Tafeln,  im  Jahrbuch  der  k.  k.  heraldischen  Gesellschaft 
„Adleru,  Neue  Folge  XIV  (1904),  84  ff. ;  Bauer,  Ladislaus  von  Suntheim 
und  die  ^Anfange  genealogischer  Forschung  in  Oesterreich,  ebendort 
S.  60  ff. ;  Cernik,  Das  fechrift-  und  Buchwesen  im  Stifte  Klosternftuburg 
wahrend  des  15.  Jahrhunderts,  im  Jahrbuch  des  Stiftee  Klosterneuburg  V 
(1913),  122 ff.;  Smital,  Die  historische  Ausstellung  der  Wiener  Hof- 
bibliothek,  in  Kunst  und  Kunsthandwerk  XVII  (1914),  18. 

8  Vgl  die  Lichtdruck-Abbildung  der  Tafel  mit  der  Schlusachrift 
im  Jahrbuch  des  Stiftea  Klosterneuburg  V,  Tafel  I. 


-   cvn  — 

Noch  in  demselben  Jahre  wurde  das  Werk  zu  Basel 
gedruckt  unter  dem  Titel  „Der  loblichen  fiirsten  vnd  des 
lands  osterrich  altharkomen  vnd  regierung"  (Hain  *  879). 

Diesen  Druck  l  hat  Veit  Arnpeck  zur  Grundlage  der 
Geschichte  der  Babenberger  in  seinem  „Chronicon  austriacuma 
genommen.  Die  schablonenhaften  Lebensbeschreibungen  der 
„Tafelntt  zerfallen  in  zwei  Teile,  einen  solchen,  welcher  die 
Lebensbeschreibungen  der  mannlichen,  und  einen,  welcher 
diejenigen  der  weiblichen  Glieder  des  babenbergischen  Hauses 
enthalt.  Arnpeck  hat  den  ersten  Teil,  die  „Furstentafeltt 
in  angstlich  an  den  deutschen  Text  sich  anschliessender 
lateinischer  Uebersetzung  seinem  „Chronicontt  einverleibt, 
die  Furstinnentafel  aber  zum  Teil  ebenso,  zum  Teil  ira  Aus- 
zuge  beniitzt,  wobei  er  den  Lebensbeschreibungen  der  Fiirsten 
immer  die  ihrer  Frauen  und  Tochter  einfiigte. 

3.  Passio  S.  Cholomanni  (Pass.  S.  Choi). 
Vgl.  unten  S.  714,  26  ff. 

4.  Otto  von  Freising,  „Chronicau.  Desselben 
„Gesta  Friderici  I.  imperatoris"  mit  Rahewins  Fort- 
setzun g(OttoFris.  Chron.  und  Otto,  bezw. Rahew.,  Oesta  Frid.). 

Sind  wie  in  der  ^Chronica  Baioariorum*  verwendet; 
vgl.  oben  S.  XXX  f. 

5.  Burkhardus,  Chronicon  XJvsyergcnse  (Chr.Ursp.). 

Der  Wortlaut  dieser  in  der  ^Chronica  Baioarioruma 
stark  bentitztenQuelle  erscheint  auch  im  Texte  des  „Chronicon 
austriacum* ;  vgl.  S.  720,20;  732,22;  733,22ff.;  739,  Anm.2; 
740, 1  ff. 

6.  Franciscus  de  Pavinis,  Defensorium  canoni- 
sationis  S.  Leopoldi  (Pav.). 

Diese  Schrift  ist  hauptsachlich  fur  die  Geschichte 
Markgraf  Leopolds  des  Heiligen  und  seiner  Kinder,  besonders 
Ottos  von  Freising,  in  reichlichem  Masse  beniitzt.  Das 
„Defensoriuraa  war  fur  die  Zwecke  des  Kanonisationsprozesses 
des  frommen  Markgraf  en  im  Jahre  1483  von  Johann  Franz 
de  Pavinis  verfasst  und  um  dieselbeZeit  demPapsteSixtusIV. 
uberreicht  worden.     Von  dem  Werke  gibt  es  zwei  undatierte 

1  Allen  frflheren  gegenteiligen  Meinungen  gegenuber  sei  bemerkt, 
da86  nach  der  vorliegenden  AuBgabe  von  Am  pecks  Text  ein  Zweifcl 
hieran  ausgeschlossen  ist. 


—     CVIII    — 

Inkunabeldrucke,  die  dem  spateren  Herausgeber  des  „Defen- 
sorium a ,  HieronymusPez,  *  unbekann t  gebl  ieben  sind :  Hainl  2535, 
gedruckt  mit  den  Typen  des  Georg  Herolt  zu  Rom,  und 
Hain  *  12536,  gedruckt  1485  oder  darnach  rait  den  Typen 
des  Johann  Petri  zu  Passau.  Ich  zitiere  das  „Defensoriuma 
unten  nach  den  Signaturen  des  letzteren.2  Es  ist  jedoch 
wahrscheinlich,  dass  Arnpeck  den  Druck  von  Rom  beniitzt 
hat,  der  eine  in  dem  Passauer  Druck  fehlende,  bei  Arnpeck 
sich  findende  Stelle  enthalt.8 

7.  Continuatio  Claustro-Neoburgensis  I.  der 
Annales  Mellicenses  (Cont.  Cl.-Neob.  I.). 

Vgl.  unten  S.  722,  Anm.  2. 

8.  Vita  Chunradi   archiepiscopi  Salisburgensis. 
Vgl.    unten   S.  723,   Anm.  4.     Vielleicht    lag  Arnpeck 

noch  eine  andere  Lebensbeschreibung  Konrads  vor;  vgl. 
S.  739,  Anm.  1. 

9.  Enea  Silvio,  Historia  bohemica  (E.  Silv., 
H.  boh). 

Arnpeck  hat  dieses  Werk  stark  ausgeschrieben.  Enea 
Silvios  bohmische  Geschichte  war  die  gelesenste4  Schrift 
des  beriihmten  Mannes  und  erlebte  bald  verschiedene  Druck- 
ausgaben.  Wie  deren  Einfluss  auf  spatere  bohmische  Ge- 
schichtschreiber  unverkennbar  ist,  so  griff  auch  der  Chronist 
Arnpeck  nach  dem  willkommenen  Hilfsmittel.  Er  zitiert 
es  einmal  mit  den  Worten:  „Lacius  hec  prosequitur  Eneas 
in  cronica  Bohemorum  cap.  61"  5  und  ein  andermal:  w.  .  . 
habetur  in  hystoria  Bohemie  cap.  64."  Aus  der  Angabe 
von  Kapitelziffern  ersieht  man,  dass  Arnpeck  den  abweichend 
von  anderen  Urucken  in  Kapitel  eingeteilten  Inkunabel-Druck 
der  „Historia  bohemica"  zur  Benutzung  hatte,  welcher,  ohne 
Orts-  und  Jahresangabe  erschienen  (Hain  *  254),  von  der 
Inkunabelforschung  als  Erzeugnis  del"  Druckerei  des  Johann 
von  Amorbach  zu  Basel  erkannt  worden  ist.6  Dass  wirklich 
dieser  Baseler  Druck  Arnpecks   unmittelbare  Vorlage   war, 

1  SS.  Rer.  Austr.  I,  593. 

'  Vgl.  S.  721,  Anm.  2.  Der  Druck  von  Bom  ist  in  Mfinchen 
nicht  vorhanden. 

8  Vgl.  unten  S.  725,  Anm.  1.  Den  Druck  von  Rom  konnte  ich 
nachtraglich  in  dem  Exemplar  der  K.  Landesbibliothek  Stuttgart  benfttzen. 

4  Krones,  Uandbuch  der  Geschichte  Oesterreichs  I,  8. 

*  Unten  S.  8u8,45f. 

0  Vgl.  Proctor,  An  Index  to  the  early  printed  books  of  the  British 
Museum  II,  547,  Nr.  7626. 


-     CIX    — 

ersieht  man  aus  dem  Umstand,   dass  unser  Chronist  dessen 
Druckfehler  ubernommen  hat.1 

10.  Johann  von  Thurocz,  Chronica  Hungarorum 
(Thurocz). 

Noch  mehr  als  in  der  „Chronica  Baioariorum"  hat 
Arnpeck  in  seinem  „Chronicon  austriacum"  die  ungarische 
Chronik  des  Johann  von  Thurocz  ausgebeutet,  die  stoiflich 
naturgemass  fiir  seine  Zwecke  viel  zu  bieten  hatte.  Vgl. 
was  oben  S.  LIV  f.  iiber  die  beniitzte  Druckausgabe  ge- 
sagt  ist. 

11.  Hermannus  Altahensis,  Annales  (Herm.  Alt., 
dann  Cont.  Alt.  und  Cont.  Rat). 

Die  Annalen  des  Niederaltaicher  Abtes  sind  als  Quelle 
ira  „Chronicon  austriacum"  fast  noch  mehr  herangezogen 
als  in  der  bayerischen  Chronik  (vgl.  oben  S.  XXXIX), 
ebenso  deren  Niederaltaicher  und  RegensburgerFortsetzungen. 

12.  HistoriaWelforum  Weingartensis  (Hist.  Wei/.). 
Auch   ihr  Wortlaut  erscheint   in   der  osterreichischen 

Chronik  S.  733,  3ff.     Vgl.  oben  S.  XXXII. 

13.  Codex  traditionum  Fri  singensium  (Conr. 
Sacr.  und  Cod.  trad.  Fris.). 

Ueber  dessen  Benutzung  vgl.  unten  S.  735,  Anm.  2. 
Dazu  oben  S.  XXXII  und  unten  bei  dem  Quellenverzeichnis 
von  Arnpecks  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium". 

14.  Hans  Ebran  von  Wildenberg,  Chronik  von 
den  Fiirsten  aus  Bayern  (Ebran). 

Ist  in  der  osterreichischen  Chronik  nur  wenig  beffutzt. 

15.  Notae  S.  Emmerammi  (N.  S.  Emm.) 

Die  Benutzung  dieser  Quelle  ist  zweifelhaft ;  vgl.  S.  746, 
Anm.  2. 

16.  Annales  S.  Rudberti  (Ann.  S.  Rudb.). 

Auch  bei  dieser  Quelle  ist  es  zweifelhaft,  ob  sie  un- 
inittelbar  benutzt  worden  ist.  Der  Wortlaut  ihres  Textes, 
der  nur  vereinzelt  S.  746  erscheint,  ist  wahrscheinlich  auf 
anderem  Wege  zu  Arnpeck  gelangt.  Vgl.  auch  S.  761, 
Anm.  3. 

1  Vgl.  S.  757,36;  816,50. 


—    ex   — 

17.  Notae  Diessenses  (Not.  Diess.). 
Vgl.  oben  S.  XXXX  und  XXXXIV  unter  n).    Ein  auf 
ihrer  Kenntnis  beruhender  Zusatz  unten  S.  752,  9  f. 

18.  Annales  S.  Stephani  (Ann.  S.  Steph.). 

Die  Weihenstephaner  Annalen  (vgl.  oben  S.  XXXXII) 
sind  S.  757,21ff.,  771,  28ff.,  774,20,  777,  lOff.  benutzt.  An 
einer  S telle  (vgl.  S.  777,  Anm.  6)  kann  Arnpecks  Text  sogar 
zur  Sicherung  der  Lesung  ihres  Textes  dienen. 

19.  Andreas  von  Begensburg,  Chroniken  (Andr.). 
Sind  in  der  osterreichischen  Chronik  nur  in  sehr  geringem 

Masse  benutzt. 

20.  Martini  Oppaviensis  Chronicon  Pontificum 
et  Imperatorum  (Mart.). 

Textentlehnungen  aus  dieser  beriihmtesten  und  ver- 
breitetsten  Chronik  des  Mittelalters,  die  merkwiirdigerweise 
in  Arnpecks  bayerischen  Chroniken  nicht  verwendet  erscheint, 
sind  in  der  osterreichischen  Chronik  nachzuweisen ;  vgl. 
S.  758,40ff. 

21.  Annales  Aldersbacenses  (Ann.  Aid.). 
Sie  erscheinen  von  S.  762,  39  an  benutzt. 

22.  Flores  temporum  (Flor.). 

Aus  dieser  Quelle,  uber  welche  oben  S.  XXXXI  ge- 
handelt  wurde,  sind  Einzelheiten  auch  in  die  osterreichische 
Chronik  gedrungen ;  vgl.  S.  766,  Anm.  1 ;  767,  Anm.  7 ;  772, 27  ; 
773,25;  776,  Anm.  1;  777,  Anm.  9;  780,2ff.;  782,2ff. 

23.  Jakob  Twinger  von  Konigshofen,  Chronik 
(Konigsh.). 

Vgl.  oben  S.  LI.  Daraus  stammt  in  der  osterreichischen 
Chronik  eine  ziemliche  Anzahl  von  Abschnitten. 

24.  Annales  Halesbrunnenses  (Ann.  Hal.). 

Diese  aus  dem  frankischen  Zisterzienserkloster  Heils- 
bronn  bei  Ansbach  stammenden  und  hauptsachlich  in  Zister- 
zienserklostern  verbreiteten  Annalen,  die  in  der  ^Chronica 
Baioariorumtf  nicht  verwendet  worden  sind,  haben  manche 
Stelle  geliefert;  vgl.  unten  S.  767  ff.  Ob  sie  unmittelbar 
benutzt  worden  sind  oder  ihr  Wortlaut  durch  eine  andere 
Quelle  vermittelt  worden  ist  (man  konnte  als  Vermittler 
das  Zisterzienserkloster  Fiirstenfeld  vermuten),  muss  dahin- 


—    CXI    — 

gestellt  bleiben.  Vgl.  auch  meine  Ausgabe  der  Samtlichen 
Werke  des  Andreas  von  Regensburg  S.  LV  f. 

25.  Sachsische  Weltchronik  (Sachs.  Wchr.). 

Vgl.  oben  S.  XXXXI.  Aus  ihr  sind  kleinere  Abschnitte 
entnommen. 

26.  Breve  chronicon  monasterii  Stamsensis 
(Chr.  Stams.). 

Vgl.  oben  S.  XXXXVI.  Die  Stamser  Chronik  ist  in 
Arnpecks,,  Chronicon  austriacumtt  alshauptsachlichsteGrund- 
lage  fiir  genealogische  Angaben  iiber  die  in  Stams  begrabenen 
Mitglieder  des  tirolischen  und  habsburgischen  Hauses  und 
deren  Anverwandte  herangezogen.  Der  allergrosste  Teil 
der  Stamser  Chronik  kehrt  in  Arnpecks  Texte  wieder. 

27.  Annales  Osterhofenses  (Ann.  Ost.). 

Vgl.  oben  S.  XXXX.  Sie  sind  mit  und  neben  ihrer 
Quelle,  den  Aldersbacher  Annalen,  benutzt  worden;  vgl. 
besonders  S.  768,  Anm.  4. 

28.  Hartmann  Schedel,  Weltchronik  (Sched.). 
Vgl.  oben  S.  LV  und  CIII.  Zweifellos  (vgl.  S.  772,  Anm.  2; 

777,  Anm.  7;  778,  Anm.  1;  793,  Anm.  2)  hat  auch  Schedels 
Weltchronik  eine  ziemliche  Anzahl  von  Stellen  geliefert.1 
Insbesondere  hat  Arnpeck  die  Charakteristik  Kaiser  Frie- 
drichs  III.  (vgl.  S.  844,  40  ff.)  ganz  aus  ihr  abgeschrieben. 

29.  Jacobus  Philippus  von  Bergamo,  Supple- 
mentum  Chronicarum  (Jac.  Ph.  Berg.). 

Vgl.  oben  S.  LTf.  Auch  Schedels  Hauptquelle,  die 
Chronik  des  Jakob  Philipp  von  Bergamo,  ist  —  deutlich  er- 
kennbar  —  wie  in  der  bayerischen,  so  in  der  osterreichischen 
Chronik  unmittelbar  verwendet;  vgl.  S.  772,  Anm.  4. 

30.  Scheyerner  Furstentafel  (Tab.  Schir.). 

Vgl.  oben  S.  XXXVII.  Die  Beniitzung  von  Angaben 
aus  ihr  konnte  S.  773  festgestellt  werden. 

31.  Enea  Silvio,  Europa  (E.  Silv.,  Eur.). 

Neben  der  bohmischen  Geschichte  Enea  Silvios  erscheint 
auch  dessen  „Europaa    (vgl.  oben  S.  LII  ff.),    allerdings   in 

1  Unrichtig  ist  ea  daher,  wenn  Haitz,  Hartmann  Schedel's  Welt- 
chronik, ^.32  eine  Beniitzung  Schedels  in  Arnpecks  „Chronicon  austriacum" 
„vollkommen  ffir  ausgeschlossen"  erklarte.  An  alien  von  Haitz  ver- 
zeichneten  Stellen,  an  denen  ihm  Uebereinstimmung  der  Texte  Arnpecks 
und  Schedel*  aufgef alien  ist,  hat  Arnpeck  sicher  Schedel  abgeschrieben. 


—     CXII    — 

geringerera  Masse,  bentitzt.  Silvio's  „Historia  Friderici  EH." 
hat  Arnpeck  nicht  verwertet.  Wo  Zusammenhange  damit 
vorzuliegen  scheinen,  sind  sie  auf  gemeinsame  Quellen  zu- 
riickzufiihren. 

32.  Ulrich  Fiietrer,  Bayerische  Chronik  (Fuetr.). 
Auf  Fiietrers  Text  gehen  nur  einige   wenige   Stellen 

der  osterreichischen  Chronik  zuriick. 

33.  Chronicon  de  ducibus  Bavariae  (Chron.h 
Vgl.  oben  S.  XXXXII.    In  der  osterreichischen  Chronik 

lassen  sich  die  gleichen,  dort  angegebenen  Beobachtungen 
machen. 

34.  Antoninus  von  Florenz,  Weltchronik  (Anton. 
Flor.). 

Vgl.  oben  S.  L.  Aus  diesem  umfangreichen  Werke 
ist  nur  ein  einziger  Abschnitt  in  die  osterreichische  Chronik 
fibergegangen,  und  zwar  der  gleiche,  der  sich  auch  in  der 
bayerischen  Chronik  findet;  vgl.  S.  782,  24  ff. 

35.  Der  Pfarrer  von  Kalenberg  (Pf.  v.  Kal.). 
Vgl.  S.  786,  Anm.  15. 

36.  Konrad  Wenger,  Belligraphia  usw.   (Wenger). 
Vgl.  S.  834,  5.    Ist  fast  ganz  nur  abgeschrieben. 

An  Urkunden  benfitzte  Arnpeck 
den    gefalschten     ersten     osterreichischen    Freiheitsbrief 

Heinrichs  IV.  von  1058  (vgl.  unten  S.  716,  Anm.  2); 
das  gefalschte  Privilegium  maius  Friedrichs  I.  von  1156 

wie    in    der   lateinischen   bayerischen    Chronik    (vgl. 

S.  729,38ff.); 
den  gefalschten  Freiheitsbrief  Konig  Heinrichs  von  1228 

(vgl.  S.  744,19ff.); 
die  gefalschte  Bestatigung  des  Privilegium  maius  von  1245 

(vgl.  S.  753,  21  ff.). 

Wertvoll  ist  uns  Arnpecks  Text  wie  in  seinen  andern 
Chroniken  so  auch  in  der  osterreichischen  iiberall  c^a,  wo 
er  offenbar  aus  verschollenen  oder  verlorenen  Quellen  ge- 
schopft  hat,  so  dass  jetzt  sein  Text  uns  den  vermissten 
ersetzen  muss. 

Von  solchen  jetzt  vermissten  Quellen  (oder  ist  es  nur 
eine?)  spricht  er   z.  B.  selbst  unten  S.  741, 17.    Den  dort 


—  cxm  — 

zitierten  Schriften  scheint  er  allerdings  wenig  entnommen 
zu  haben. 

Auf  die  Moglichkeit,  dass  Arnpeck  verlorene  Konigs- 
feldener  Aufzeichnungen  beniitzt  babe,  ist  schon  oben 
S.  CVI  hingewiesen.  Vielleicht  stammen  auch  Nachrichten 
S.  778  (vgl.  dort  die  Anm.  3  und  7)  und  S.  779  (Anm.  2) 
aus  jener  Quelle. 

Spuren  der  Benutzung  der  verlorenen  Ffirstenfelder 
Annalen  haben  sich  mir  S.  779  (vgl.  dort  Anm.  6—10), 
782  (vgl.  Anm.  8),  783  (vgl.  Anm.  1  und  5)  ergeben. 

Eine  Quelle  zur  Geschichte  Konig  Albrechts  II.,  die 
sich  S.  791,  13  ff.  ff.  erkennen  lasst,  war  nicht  festzustellen 
und  ist  vielleicht  als  verloren  zu  betrachten.  Ob  zu  ihr 
auch  der  Abschnitt  gehort,  als  dessen  Verfasser  bald  darauf 
(S.  799,  12)  „quidam  scriptor  almanus"  bezeichnet  wird,  muss 
ich  unentschieden  lassen. 

Unbekannte  Quellen  sind  S.  818, 14ff.  fiber  den  Schweizer- 
krieg  und  die  Sempacher  Schlacht  verwendet. 

Die  von  mir  als  Quelle  der  „Chronica  Baioariorum' 
oben  S.  LIX  ft.  festgestellte  „Rattenberger  Chronik"  hat* 
auch  eine  Reihe  von  Abschnitten  fiir  die  osterreichische 
Chronik  geliefert.  Zum  Teil  sind  es  die  naralichen,1  die  in 
der  bayerischen  Chronik  erscheinen,  zum  Teil  andere,  von 
denen  aber  dem  Zusammenhang  und  dera  Inhalte  nach  an- 
zunehmen  ist,  dass  sie  der  gleichen  Quelle  entstammen.2 

Dass  von  dorther  vielleicht  auch  der  Abschnitt  fiber 
die  Grtindung  des  Wiener  Augustinerklosters 8  genommen 
ist,  mochte  man  aus  den  oben4  festgestellten  Beziehungen 
der  Rattenberger  Chronik  zu  dem  Augustinerorden  tiber- 
haupt  folgern. 

Was  die  Art  der  Quellenbeniitzung  anlangt,  so  ist  in 
der  osterreichischen  Chronik  eine  noch  grossereUnselbstandig- 
keit  Arnpecks  festzustellen  als  in  den  bayerischen. 

Arnpeck  ist  ofter  hart  getadelt  worden,  dass  er  ftir 
die  Urgeschichte  Oesterreichs  die  reinen  Erfindungen  der 
„Chronik  von  den  95  Herrschaften"  bezw.  ihrer  Ausztige 
geglaubt  und  fibernommen  hat,  wahrend  der  einfache,  un- 
gelehrte    Ritter  Hans  Ebran  von  Wildenberg   diese   oster- 

1  Vgl.  S.  788,  Anm.  2;  824,  Anm.  3;  825,  Anm.  3. 

•  Vgl.  8.  825,  Anm.  1;  828,  32  ff. 

*i&.  784,llff. 

4  S.  LXII. 

Qnellen  u.  ErOrterongen  N.  P.  IIL  VIII 


—    CXIV    - 

reichische  Chronik  ftir  ein  erdichtetes,  unniitzes,  leeres 
Geschwatz  erklarte.1  Ein  gewisses  Gefiihl  der  Schwache 
hat  Arnpeck  ubrigens  bei  der  Verwendung  jener  Urgeschichten 
selbst  gehabt,  und  es  klingt  deutlich  aus  seiner  eigenen  matten 
Entschuldigung  heraus,  in  der  er  einerseits  das  Alter  jener 
Ueberlieferung  betonen  zu  miissen  glaubt  und  andererseits 
Scheu  verrat,  von  andern  getadelt  zu  werden:  „In  quibus 
gestis  nihil  mihi  propter  vetustatem  variare  licuit,  ne 
aliis  locum  detrahendi  preberem.*2  Uebrigens  waren  die 
raeisten  Chronisten  jener  Zeit  beherrscht  von  dem  Bestreben, 
die  Herkunft  der  Volker  und  Fursten,  deren  Geschichte  sie 
schrieben,  in  moglicbst  hohe  Vorzeit  hinaufzuriicken. 

Von  dem  Anfang  der  Chronik  abgesehen,  muss  man 
Arnpeck  zugestehen,  dass  er  ein  gewisses  Geschick  in  der 
Verwendung  von  Quellen  auch  in  der  osterreichischen  Chronik 
offenbart.  Nachdem  er  seine  erwahnte  Entschuldigung  ge- 
stammelt  hat,  macht  er  einen  Uebergang,  als  ob  er  nun 
eigene  Arbeit  leisten  wolle  (S.  713,  28  ff.):  „Nunc  .  .  .  stilus 
vertendus  est  ...  ,  quantum  dederit  altissimus  et  ingenioli 
mei  parvitas  accesserittt,8  und  -  beginnt  sofort  eine  andere 
Quelle  abzuschreiben,  die  deutsche  Druckausgabe  derKloster- 
neuburger  Tafeln.  Dieser  Druck  liefert  ihm  die  textliche 
Grundlage  fur  den  ganzen  grossen  Zeitraum  der  Regierung 
der  Babenberger.  Fur  die  Zeit  Leopolds  des  Heiligen  und 
seiner  Kinder  tritt  erganzend  des  Franz  von  Pavinis  „De- 
fensoriumtt  der  Kanonisation  Leopolds  hinzu.  Das  13.  Jahr- 
hundert  wird  auf  den  Text  der  Annalen  Hermanns  von  Nieder- 
altaich  und  deren  Fortsetzungen  aufgebaut,  wobei  insbesondere 
der  deutsche  Auszug  aus  der  „Chronik  von  den  95  Herr- 
schaftentt  hineingemengt  wird.  Fttr  das  14.  Jahrhundert 
herrscht  keine  Quelle  vor,  sondern  es  werden  die  mannig- 
faltigsten  Quellenteile  zusammengeholt.  Die  Geschichte  des 
15.  Jahrhunderts  schliesslich  schreibt  Arnpeck  hauptsachlich 
aus  des  Johann  von  Thurocz  ungarischer  und  des  Enea  Silvio 
bohmischer  Geschichte  ab.  Dass  dabei  die  eigentliche  oster- 
reichische  Geschichte  zu  kurz  kommen  musste,  ist  natiirlich. 
Wahrend  Arnpeck  in  der  bayerischen  Chronik  viele  ortliche 
Aufzeichnungen,  besonders  aus  Klostern,  benutzen  konnte, 
fehlt  ihm  dieser  Stoff  bei  der  osterreichischen  Chronik. 

1  Ausgabe  von  Roth  S.  27,18;  dazu  8.31,21. 
»  S.  713. 

8  Dieses  Wort  steht  deutlich  in  der  Handschrift,  nicht  „conce8serit"y 
wie  Fez  druckte. 


—   cxv   — 

SelbstandigeMitteilungen  hat  Arnpeck  in  seinem  „Chroni- 
con  austriacum"  nicht  viele  gebracht.  Von  den  Teilen,  zu 
denen  von  mir  keine  Quellen  nachgewiesen  werden  konnten,  ist 
wahrscheinlich  wenig  sein  Eigentum,  das  meiste  anderswoher 
entlehnt.  Manche  Quelle  wird  sich  noch  feststellen  lassen. 
Arnpeck  versagt  sogar  fast  vollig  fur  die  Zeit,  in  der  er 
selbst  auf  osterreichischem  Boden  weilte.  Wie  dankbar 
waren  wir,  wenn  wir  von  ihm  selbstandige  Aufschreibungen 
fiber  die  Zeiten  des  Konigs  Ladislaus  Postumus  besassen ! 
Aber  wir  finden  in  der  Chronik  nur  diirftige  Zeilen  tiber  ein 
paar  Vorgange,  die  er  selbst  gesehen  hat,  und  im  ubrigen 
schreibt  er  nur  die  Berichte  Anderer  ab. 

e)  Bedeutung  der  Chronik. 

Welche  Veranlassung  Veit  Arnpeck  dazu  hatte,  eine 
osterreichische  Chronik  zu  schreiben,  wissen  wir  nicht.  Wir 
diirfen  vielleicht  annehmen,  dass  ein  freundliches  Interesse 
fur  das  Land  Oesterreich  bezw.  die  Stadt  Wien,  in  welcher 
er  seine  Studienjahre  verlebt  hatte,  ihm  die  Feder  in  die 
Hand  driickte,  class  er  damit  seinen  Dank  abtragen  wollte 
fur  die  dort  genossenen  Zeiten.  Schon  die  Tatsache,  dass 
er,  der  Bayer,  der  Auslander,  eine  Chronik  Oesterreichs 
verfasste,  spricht  fur  eine  gewisse  Vorliebe,  die  er  fur  dieses 
Land  gehabt  hat.  Daran  andert  auch  nichts  der  Urastand, 
dass  er  da,  wo  es  von  Streitigkeiten  zwischen  Oesterreich 
und  Bayern  zu  berichten  gibt,  den  bayerischen  Standpunkt 
einnimmt,  soweit  man  von  einem  solchen  bei  ihm  im  Hin- 
blick  auf  seine  Abhangigkeit  von  seinen  Quellen  uberhaupt 
reden  kann. 

Wahrend  Arnpeck  in  seinen  bayerischen  Chroniken 
for  die  zweite  Halfte  des  15.  Jahrhunderts  uns  als  zeit- 
genossischer  Berichterstatter  von  Wichtigkeit  ist,  ist  seine 
osterreichische  Chronik  in  dieser  Hinsicht  von  sehr  geringer 
Bedeutung.  Die  Entfernung  von  dem  Lande,  dessen  Ge- 
schichte  er  zusammenstellte,  der  offenbare  Mangel  jeder 
personlichen  Verbindung  dorthin  erklaren  es  zur  Genuge, 
dass  er  wenig  selbstandig  zu  berichten  weiss.  So  hat  seine 
Chronik  fur  uns  eigentlich  nur  da  Wert,  wo  wir  ihre  Quellen 
nicht  besitzen.  Im  Hinblick  auf  die  verhaltnismassig  geringe 
Zahl  von  erzahlenden  Quellen  zur  Geschichte  Oesterreichs 
im  15.  Jahrhundert  muss  man  aber  um  jede  chronikalische 
Notiz   froh    sein,   und  darum   hat  man  auch  Arnpeck   daftir 

Vlll* 


—     CXVl    — 

zu  dankcn,  dass  er  uns  in  seiner  Kompilation  verlorene 
Quellen  erhalten  und  diese  durch  eigene,  wenn  auch  geringe 
Zutaten  bereichert  hat. 

D.  Der  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium". 

a)  Handschrift  der  Chronik. 

Von  Arnpecks  Geschichte  der  Bischofe  von  Freising 
besitzen  wir  nur  eine  einzige  Handschrift,  die  sich  jetzt  in 
der  Bibliothek  des  Metropolitan-Kapitels  zu  Mttnchen  be- 
findet.  Es  ist  ein  Sammelband  in  Folio,  dessen  einzelne 
Bestandteile  erst  im  17.  Jahrhundert  vereinigt  worden  sind, 
wie  aus  folgendem  Eintrag  auf  der  Innenseite  des  Vorder- 
deckels  des  Schweinslederumschlages  hervorgeht:  „Collecta 
et  compacta  sunt  hi  libelli  per  me  Ge(orgium)  Philippum 
Finckh1  secret(arium)  circa  annum  1636  vel  1640\  Der 
Band  enthalt: 

1.  Bl.  1 — 5:  Eine  Abhandlung  „Wie  die  Freisingischen 
Giiter  an  die  Khirchen  khommen",  laut  einer  Bemerkung 
Finckhs  am  Schlusse  von  dem  Freisinger  Domdekan  Johann 
Georg  Baron  von  Puech  geschrieben. 

2.  Bl.  9—27:  „Episcopi  Frisingenses  elegiaco  carmine 
Joachimo  Haberstocchio  Frisingensi  authore."  Von  einer 
Hand  des  16.  Jahrhunderts  geschrieben.  Gedr.  in  Deutingers 
Beytragen  zur  Geschichte,  Topographie  und  Statistik  des 
Erzbisthums  Miinchen  und  Freysing  I,  103  ff. 

3.  B1.29— 33:  Ueber  dieGrundungdesKlosters  Weihen- 
stephan,  und  andere  Stiicke.  Von  einer  Hand  noch  vom 
Ende  des  15.  Jahrhunderts  geschrieben.  Gedr.  aus  dieser 
Handschrift  als  Beilage  zu  Arnpecks  „Liber  de  gestis 
episcoporum  Frisingensium"  bei  Deutinger,  Beytrage  usw. 
Ill,  555 — 568,  wo  dieser  die  Vermutung  ausserte,  dass  Veit 
Arnpeck  die  Grundungsgeschichte  verfasst  habe.  Ich  werde 
unten  bei  der  Untersuchung  iiber  Arnpecks  Sammlung  von 
Grundungsgeschichten  bayerischer  Kloster  hierauf  zuriick- 
kommen. 

4.  Bl.  42-82 r:  Veit  Arnpecks  „Liber  de  gestis  epi- 
scoporum Frisingensium",  von  der  gleichen  Hand  wie  Nr.  3 
noch  am  Ende  des  15.  Jahrhunderts  geschrieben.  DerSchreiber 

1  Georg  Philipp  Finckh  war  bischdflich  Freisingischer  Sekretar 
und  hat  mehrere  geographische  Werke  verfasst 


—   cxvn  — 

hat  viele  Fehler  gemacht  und  scheint  nicht  gut  lateinisch 
verstanden  zu  haben.  Das  Autograph  Ampecks  besitzen  wir 
nicht,  so  dass  die  Ausgabe  sich  leider  nur  auf  diese  einzige 
schlechte  Handschrift  stutzen  musste.1  Am  Schlusse  hat 
eine  Hand  des  16.  Jahrhunderts  die  Bischofsreihe  fortgesetzt 
(gedruckt  unten  S.  914).  Aus  dem  Drucke  von  Johannes 
Freibergers  ^Chronica  episcoporum  Frisingensis  ecclesiae" 
(1520)  hat  eine  Hand  des  16.  Jahrhunderts  einzelne  Angaben, 
die  sich  nicht  bei  Arnpeck  finden,  an  die  Rander  geschrieben ; 
diese  Randbemerkungen  wurden  in  der  vorliegenden  Ausgabe, 
nachdem  ihre  Herkunft  so  festgestellt  ist,  naturlich  nicht 
abgedruckt.  Bei  der  Fehlerhaftigkeit  des  Textes  konnte 
zwar  da,  wo  die  Texte  der  benutzten  Quellen  vorlagen, 
manche  Verbesserung  angebracht  werden,  bei  den  Teilen 
aber,  wo  keine  Quelle  festgestellt  werden  konnte,  ergaben 
sich  fur  die  Auflosung  von  Fehlern  oft  hartnackige  Schwierig- 
keiten. 

5.  Bl.  82°—  88:  Eine  von  einem  „Huldrichus  praedi- 
catortt  verfasste  Lebensbeschreibung  Ottos  von  Freising 
nebst  anderen  Notizen  zur  Freisinger  Bistumsgeschichte. 
Schrift  des  16.  Jahrhunderts. 

Dass  Arnpeck  eine  Geschichte  der  Freisinger  Bischofe 
geschrieben  hat,  wusste  man  aus  seinen  eigenen  Worten  in 
der  „Chron.ca  Baioariorum",  wo  er  bei  der  Erwahnung  des 
Aufenthaltes  Konig  Maximilians  zu  Freising  im  Jahre  1491 
sagte,  er  habe  die  Vorgange  wahrend  dieses  Besuches  „in 
gestis  episcoporum  Frisingensium  sub  Sixto  episcopott  be- 
schrieben*  Dass  die  in  der Finckh'schen Handschrift  erhaltene 
Geschichie  der  Freisinger  Bischofe  jenes  Arnpeck'sche  Werk 
ist,  unterliegt  keinem  Zweifel.  Wohin  wohl  das  Autograph 
gekommen  sein  mag? 

Als  Meichelbeck  seine  „Historia  Frisingensis"  (1724) 
herausgab,  wusste  er  nichts  von  der  Finckh'schen  Hand- 
schrift und  ausserte  sich  folgendermassen : 3  „Scribit  in  suo 
illo    cbronico  Arenbeckius   se   concinnasse   etiam  librum   de 

1  An  einzelnen  S teilen  erkennt  man,  wie  das  Original  beschaflen 
war,  z.  B.  S.  850;  Lesart  h  zeigt  offenbar,  dass  im  Original  „ecclesie  — 
contignam"  als  Zusatz  angefiigt  war,  wohl  in  zwei  oder  drei  Zeilen,  so 
dass  es  kommen  konnte,  dass  das  letzte  Wort  „contiguam"  in  der  Ab- 
schrift  an  eine  falsche  Stelle  geriet. 

*  Unten  S.  426,  9.  Dass  dabei,  wie  S.  679,  Anm.  7  (vgl.  auch 
oben  S.  LXXXX1J)  dargelegt  wurde,  anscheinend  ein  Irrtum  unterlief, 
andert  nichts  an  der  Tatsache  des  Bestehens  des  Werkes. 

1  A.  a.  0.  S.  280. 


—     CXVIII     -- 

gestis  episcoporum  Frisingensium.  Verura  quorsum  devenerit 
ille  codex,  nobis  hactenus  manet  incognitum.  Faxint  superi, 
ut  qui  eum  fortassis  possidet,  typis  in  publicum  prodire 
faciat !" 

Die  Finckh'sche  Handschrift  war  „von  der  befreundeten 
Finckh'schen  Familie"  an  jene  des  oben  mehrfach  genannten 
ehemaligen  Freisingischen  Hofrats  Hoheneicher  gelangt.1 
Von  letzterem  ging  sie  durch  Kauf  an  den  Fabrikbesitzer 
Joseph  von  Maffei  in  Miinchen  iiber,2  spater  durch  Schenkung 
an  die  Bibliothek  des  Metropolitan-Kapitels. 

b)  Druck  der  Chronik. 

Im  Jahre  1817  hatte  Hofrat  Hoheneicher  beabsichtigt, 
Arnpecks  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium*4  nach 
der  in  seinem  Besitze  befindlichen  Handschrift  im  Drucke 
herauszugeben.8  Durch  eine  gedruckte  Ankundigung  vom 
27.  Marz  1817 4  hatte  man  Abnehmer  zu  werben  gesucht; 
da  sich  aber  deren  nur  35  meldeten,  so  kam  die  Ausgabe 
nicht  zu  stande.5  Erst  im  Jahre  1851  druckte  der  Dom- 
propst  Dr.  Martin  von  Deutinger  Arnpecks  Bischofschronik 
im  III.  Bande  seiner  „Beytrage  usw.a  ab,  und  zwar  nach 
der  Finckh-Hoheneicher'schen  Handschrift,  unter  Beigabe 
trefflicher  Vorerinnerungen  und  Anmerkungen.  Die  vor- 
liegende  Ausgabe,  wieder  von  der  gleichen  Handschrift  ge- 
nommen,  legt  den  Nachdruck  auf  eindringenden  Nachweis 
der  bentitzten  Quellen. 

c)  Abfassungszeit  der  Chronik. 

Wie  schon  oben  S.  XII  erwahnt  wurde,  ist  von  alien 
vier  Chroniken  Arnpecks  die  Freisinger  Bischofschronik  zeit- 
lich  am  weitesten  geftihrt.  Die  spateste  Zeitangabe,  die 
darin  vorkommt,  ist  namlich  der  22.  September  1495.6 

Wann  Arnpeck  die  Chronik  begonnen  hat,  ist  unbekannt. 
Ich  mochte  vermuten,  dass  es  vor  seinen  ubrigen  Chroniken 
geschah. 

1  Neues  Archiv  III,  29;  Deutinger,  Beytrage  III,  463. 

7  Deutinger  a.  a.  O.  Ill,  465. 

3  Neues  Archiv  I,  350  und  III,  29. 

*  Abgedruckt  bei  Deutinger  a.  a.  O.  Ill,  463  f. 

6  Deutinger  a.  a.  O.  I,  11;  III,  464. 

6  Unten  S.  914, 10. 


—    CXIX    — 

Die  letzten  Teile  scheinen  tagebuchmassig  zu  ver- 
schiedenen  Zeiten  niedergeschrieben  worden  zu  sein.1 

d)  Quellen  der  Chronik. 

1.  Codex  traditionum  Frisingensium.2 
Die  Grundlage  fur  die  alteren  Teile  von  Arnpecks 
Geschichte  der  Freisinger  Bischofe  bildet  das  Freisinger 
Traditionsbuch.  Bekanntlich  wurde  die  Sammlung  der  Frei- 
singer Traditionen  angelegt  von  dem  in  der  ersten  Halfte 
des  9.  Jahrhunderts  lebenden  Priester  Cozroh,  der  im  Auf- 
trage  des  Freisinger  Bischofs  Hitto  alle  im  Freisinger  Archiv 
vorhandenenUrkunden  in  einemBand  abschriftlich  sammelte.3 
Im  Jahr  1187  legte  dann  ein  gewisser  Konrad,  der  sich 
„sacrista  et  canonicus"  nennt  und  deshalb  gewohnlich  als 
„Conradus  Sacrista"  bezeichnet  wird,  ein  neues  Kopialbuch 
an,  in  welchem  er  nicht  nur  den  „Liber  traditionum"  Cozroh's 
abschrieb,  sondern  auch  Ahschriften  der  kaiserlichen,  papst- 
lichen,  herzoglichen  und  anderer  Urkunden  aus  dem  bischof- 
lichen  Archiv  hinzufiigte;  ausserdem  versah  er  sein  Werk 
noch  mit  kurzen  chronikartigen  Notizen.4 

Von  dem  Traditionsbuche  des  Conradus  Sacrista  hat 
sich  unser  Veit  Arnpeck  eine  Abschrift  angefertigt,  die 
heutie  in  der  Herzoglichen  Bibliothek  zu  Wolfenbuttel  sich 
befindet.  Der  Band,  der  sie  enthalt,5  tragt  die  Signatur: 
„Cod.  Helmst.  205"  6  (auch  „Misc.  20")  und  ist  eine  Papier- 
handschrift  von  261  Blattern  in  Folioformat.  Auf  Bl.  1—98 
finden  wir,  von  Arnpecks  eigener  Hand,  eine  Abschrift  der 
Chronik  Ottos  von  Freising.7  Auf  Bl.  1  am  unteren  Rande 
sind  drei  ausgeschnittene  und  dann  aufgeklebte,  Jn  Feder- 
zeichnung   ausgefiihrte  Figuren  angebracht:   rechts  sitzend 

1  Man  vgl.  z.  fi.  den  Widerspruch,  der  zwischen  dem  „modo  ab 
UDgeris  possidetur4'  S.  908,25   und  dem  Abschnitt  S.  910,29ff.  besteht. 

*  Zitiert  mit  Conr.  Sacr.  MG.,  soweit  er  in  den  Mon.  Germ,  hist., 
SS.  XXIV,  318  ff.  gedruckt  ist,  daeegen  mit  Conr.  Sacr.  W.%  wo  ausser- 
dem Arnpecks  Abschrift  in  dem  Wolfenbiitteler  Kodex  Vorlage  war; 
vgl.  S.  854,  Anm.  1. 

8  Litteralien  des  Hochstifts  Freising  3a  im  K.  allg.  Reichsarchiv  zu 
Munchen.    Vgl.  Bitterauf,  Die  Traditionen  des  Hochstifts  Freising  I,  XXI. 

*  Litteralien  des  Hochstifts  Freising  3c  im  K.  allg.  Reichsarchiv  zu 
Munchen.     Vgl.  Bitterauf  a.  a.  O.  S.  XXIV. 

5  Vgl.  auch  die  Beschreibung  von  Hofmeister  in  dessen  Ausgabe 
der  „Chronica"  Ottos  von  Freising  S.  XLIVf. 

8  Nicht  210,  wie  infolge  Druckfehlers  in  den  Mon.  Germ,  hist., 
S8.  XXIV,  315  zu  lesen  ist. 

7  Vgl.  oben  S.  XXX. 


—   cxx   — 

Kaiser  Friedrich  im  kaiserlichen  Gewand,  die  Krone  auf  dera 
Haupt,  Apfel  und  Szepter  haltend,  links  auf  einem  Stuble 
sitzend  Bischof  Otto  von  Freising  im  Bischofsornat,  in 
der  Mitte  ein  Geistlicher:  Rahewinus  oder  Veit  Arnpeck  ? 
Nach  einigen  kleineren  von  Arnpeck  geschriebenen  Stucken 
(Bl.  98r— 104")  folgen,  wieder  von  Arnpecks  Hand,  Bl.  107 
bis  172  Otto-Rahewins  „Gesta  Friderici  Ltt  Daran  reiht 
sich,  von  einer  anderen  Hand  geschrieben,  jedoch  von  Arn- 
peck selbst  miniiert  und  mit  einigen  Randnotizen  versehen, 
auf  Bl.  173 — 207  die  „Historia  Friderici  imperatorisa,  ein 
Auszug  aus  der  Ursperger  Chronik.1  Auf  Bl.  208°  stehen 
die  Verse  auf  den  hi.  Korbinian,  welche  Arnpeck  auch  in 
seiner  „ChronicaBaioarioruma  mitgeteilt  hat.2  Daran  schliesst 
sich  des  Conradus  Sacrista  „Liber  traditionum"  an.  Von 
Bl.  208 r  an  ist  wieder  Alles  von  der  Hand  Veit  Arnpecks 
geschrieben.  Diese  Feststellung  ist  wichtig,  weil  Waitz  bei 
der  Ausgabe  der  dera  Conradus  zugehorigen  Teile  des  „Liber 
traditionuma  und  ihrer  Fortsetzungen  und  bei  der  Beschreibung 
dieser  Handschrift  in  den  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV,  315 
jene  Tatsache  nicht  erkannt  hat.  Er  war  der  Meinung 
(a.  a.  0.  Z.  22),  mehrere  verschiedene  Hande  vor  sich  zu 
haben,  von  denen  er  nur  eine  als  diejenige  Arnpecks  ansah, 
namlich  an  den  Stellen,  an  denen  hauflg  solche  Aenderungen 
der  Zeitangaben  vorgeuommen  waren,  welche  mit  jenen  von 
Arnpecks  „Liber  degestis  episcoporum  Frisingensium"  Ueber- 
einstimmung  herstellten.  Ausserdem  (a.  a.  0.  Z.  50)  schrieb 
er  nur  die  letzten  Worte  des  Kodex  Arnpecks  Hand  zu. 
Waitz  befand  sich  im  Irrtum.  Es  kann  keinem  Zweifel 
unterliegen,  dass  von  Bl.  208"  an  wie  in  den  Anfangsteilen 
wieder  der  gesamte  Text  von  Arnpecks  Hand  herruhrt.  Er 
hat  den  Kodex  offenbar  in  fruheren  Lebensjahren  geschrieben, 
und  deswegen  erscheinen  die  in  fortlaufendem  Gleichmass 
gehaltenen  Schriftziige  einheitlicher,  geschlossener  und  kraf- 
tiger  als  die  Handschrift  der  Aenderungen  und  spateren 
Zusatze,  die,  zu  verschiedenen  nachmaligen  Zeiten  erfolgt, 
ungleichmassiges  Aussehen  haben. 

An  dem  oberen  Schnitt  des  Wolfenbiitteler  Bandes  steht : 
„ Vitus  Arnpekch",  an  dem  unteren:  „Cronica  Ottonis". 

Arnpecks  Abschrift,  die  dieser  zweifellos  immer  vor 
sich    hatte,    als    er    seinen    „ Liber   de  gestis  episcoporum 

1  Vgl.  oben  S.  XXXVI. 
?  Unten  S.  65,20  ff. 


—    CXXI    — 

Frisingensiuma  ausarbeitete,  gibt  sowohl  den  Text  des  Con- 
radus  Sacrista  wieder  als  auch  die  zum  Originale  des  Con- 
radus  von  verschiedenen  Schreibern  zu  verschiedenen  Zeiten 
gemachten  Nachtrage.  Es  zeigen  sich  jedoch  in  Arnpecks 
Abschrift  viele  Aenderungen  und  Zusatze,  und  vom  Jahre 
1381  an  bietet  diese  Handschrift  einen  weit  ausfiihrlicberen 
Text  als  das  Original.  Die  meisten  jener  Aenderungen  und 
Zusatze  und  jenen  ausfuhrlicheren  Text  finden  wir  in  Arn- 
pecks „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensiura"   wieder. 

Schon  Waitz  hat  daher  gesagt,1  dass  es  vielleicht  Leute 
geben  konne,  die  der  Meinung  waren,  dass  jene  ausfiihrlichere 
Fortsetzung  Arnpeck  als  Verfasser  zuzuschreiben  sei. 

Ich  erlaube  mir  sogar,  diese  Meinung  als  eine  ganz 
feste  zu  hegen.  Wenn  der  Verfasser  der  Fortsetzung  der 
Wolfenbtitteler  Handschrift  am  Schlusse  von  den  Turken- 
einf alien  des  Jahres  1473  und  der  folgenden  Jahre  sagt: 
„  .  .  ut  clarius  in  pagina  imperatorum  suis  annis  sub 
Friderico  III.  secundum  ingenioli  mei  parvitatem  denotavi  V 
so  sehen  wir,  dass  er  noch  anderweitig  schriftstellerisch 
tatig  war  und  ein  Werk  geschrieben  hat,  welches  oder  von 
welchem  einen  Teil  er  mit  „pagina  imperatorum*4  bezeichnet. 
Abgesehen  davon,  dass  uns  niemand  bekannt  ist,  der  ausser 
jener  Freisinger  Bischofsgeschichte  ein  Werk  geschrieben 
hatte,  das  die  Geschichte  der  Kaiser  behandelt,  finden  wir 
in  Arnpecks  Buch  von  den  Taten  der  Freisinger  Bischofe 
bei  dem  gleichen  Abschnitt  iiber  die  Turkeneinfalle  des 
Jahres  1473  usw.  ebenfalls  den  Hinweis:  „ut  clarius  alibi 
secundum  ingenioli  mei  parvitatem  annotavi".8  Und  Arnpeck 
ist  zu  diesem  „alibitt  vollkommen  berechtigt;  denn  er  hat 
sowohl  in  seiner  lateinischen  bayerischen  Chronik  zwei  Ab- 
schnitte  liber  jene  Ttirkeneinfalle  gebracht 4  als  auch  in  der 
deutschen.5  Waitz  hat  nicht  gezweifelt,  dass  jener  Satz,  der 
die  wpagina  imperatorum"  zitiert,  von  Arnpeck  selbst  ge- 
schrieben sei,  wenn  auch  kein  solches  Werk  Arnpecks  be- 
kannt sei.  Wir  diirfen  wohl  annehmen,  dass  das  Zitat  sich 
auf  Arnpecks  bayerische  Chroniken  bezieht,  in  denen  doch 
so  viel  Kaisergeschichte  behandelt  ist.  Oder  sollte  Arnpeck 
ausser  seinen   bekannten  Werken  noch  eine   Chronik  nach 

1  A.  a.  O.  Z.  29. 
9  A.  a.  O.  8.  331,  32. 
1  Unten  8.  900, 27  f. 

*  8.  375, 24  ff.  und  378,16ff. 

•  8.  623, 34 ff.  und  632, Iff. 


—     CXXII    — 

dem  Muster  der  Kaiser-  und  Papstechronik  des  Andreas 
von  Regensburg  mit  einer  „pagina  imperatorumtt  und  einer 
„pagina  pontificuni"  verfasst  haben?  Doch  dies  mag  sich 
verhalten,  wie  es  will.  Eine  andere  Stelle  ist  ausschlag- 
gebend  in  dieser  Frage.  In  der  Fortsetzung  der  Wolfen- 
biitteler  Handschrift  spricht  der  Verfasser  von  dem  silbernen 
Bilde  des  Herzogs  Ludwig  des  Bartigen  von  Ingolstadt, 
das  dieser  der  Freisinger  Domkirche  zur  Siihne  fiir  einen 
Angriff  hatte  stiften  mussen:  „Quam  siquidem  ymaginem  et 
ego  sepissime  vidi,  dum  totum  sanctuarium  festivis  solemni- 
tatibus  (in  altari)  stetit."  '  Wenn  wir  nun  in  Veit  Arnpecks 
Freisinger  Bischofsgeschichte  fast  die  gleichen  Worte  lesen,2 
so  durfte  kaum  mehr  ein  Zweifel  sein,  dass  die  Werke,  in 
denen  beide  Stellen  nahezu  gleichlautend  vorkommen,  von 
einem  und  demselben  Verfasser  herruhren.  Waitz  hat  hier 
zwei  Einwande  gebracht,  ist  aber  beide  Male  einem  Irrtum 
zum  Opfer  gefallen.  Erstlich  meinte  er,3  Arnpeck,  der  urn 
1440  zu  Landshut  geboren  sei,  habe  kaum  vor  1450  (in 
diesem  Jahr  ist  namlich  jenes  Bild  Ludwigs  des  Bartigen 
eingeschmolzen  worden)  zu  Freising  ofter  etwas  sehen  konnen. 
Wie  wir  oben  S.  Vlff.  dargelegt  haben,  ist  Arnpeck  eben 
hochstwahrscheinlich  nicht  in  Landshut,  sondern  in  Freising 
selbst  geboren  und  kann  sich  daher  gut  an  jenes  Bild  er- 
innert  haben,  das  er  als  Knabe  bei  den  festlichen  Gottes- 
diensten  im  Dome  stehen  sah. 

Der  zweite  schlimmere  Irrtum  von  Waitz 4  liegt  darin, 
dass  er  die  Stelle  missverstanden  hat,  in  der  Arnpeck  davon 
spricht,  er  habe  den  Regensburger  Kanoniker  Johannes  Fager 
gekannt,  „dum  erat  canonicus  S.  Andree  montis  Frisingensis".5 
Waitz  will  hier  bestreiten,  dass  Arnpeck  seine  Jugend  in 
Freising  zugebracht  hat,  und  sagt:  „Sed  dicere  videtur  se, 
dum  erat  canonicus  S.  Andreae  Frisingensis,  id  est  c.  a.  1490, 
Joannem  Fager  agnovisse.a  Arnpeck  hat  aber  doch  deutlich 
gesagt  „erata  und  nicht  „erama.  Als  er,  namlich  Fager, 
Kanonikus  bei  St.  Andre  war,  kannte  Arnpeck  ihn;  das  war 
urn  1450.6  Arnpeck  selbst  war  ubrigens  auch  nie  Kanoniker 
von  St.  Andre,  sondern  Pfarrer.7    Das  ist  ein  Unterschied. 

1  Mod.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV,  328,  48. 
3  Unten  S.  893,  19  ff. 
3  Mod.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV,  315,38. 
*  A.  a.  O.  8.  315,  Anm.  5. 

5  Unten  S.  266,  24. 

6  Vgl.  oben  S.  VI. 

7  Vgl.  oben  S.  XI. 


—     CXXIII     - 

Sind  also  jene  Einwande  vollkommen  hinfallig,  so  stort 
uns  nichts  in  der  Ueberzeugung,  dass  jene  Fortsetzung  des 
Traditionsbuches  in  der  Wolfenbiitteler  Handschrift  Veit 
Arnpeck  zum  Verfasser  hat.  Ich  mochte  sie  und  die  Aende- 
rungen, die  das  Traditionsbuch  in  dieser  Handschrift  er- 
fahren  hat,  gewissermassen  als  eine  erste  Kedaktion  von 
Arnpecks  Bischofsgeschichte  erachten. 

Denn  dass  auch  jene  Aenderungen  der  Tatigkeit  Arn- 
pecks  zuzuschreiben  sind,  liess  sich  unten  bei  der  Quellen- 
untersuchung  feststellen.  Sie  beruhen  auf  Quellen,  die  er 
auch  sonst  zu  seiner  Arbeit  benutzte.  Dass  man  daran  zu 
denken  braucht,  als  ruhrten  sie  von  irgend  einem  Andern 
her,  halte  ich  fur  iiberflussig.  Von  den  durch  Arnpeck  auch 
sonst  ausgebeuteten  Quellen  lieferten  zur  Wolfenbiitteler 
Abschrift  des  Traditionsbuches  Zusatze  und  Aenderungen 
die  „Fundatio  Tegernseensis",1  das  „Chronicon  S.  Stephanitt,2 
die  „  Annates  S.  Stephani",3  das  „Defensorium  canonisationis 
S.  Leopolds  des  Franciscus  de  Pavinis,4  die  ^Annates 
Schirensesa  ;5  dazu  kommt  noch  eine  Anzahl  von  wohl  meist 
ortlichen  Quellen,  die  sich  nicht  feststellen  liessen.6 

Von  den  Fortsetzungen  des  Originals  des  Conradus 
Sacrista  hat  Arnpeck  alle  benutzt,  die  letzte  vielleicht  aus- 
genommen.  Auch  sie  beginnt  wie  Arnpecks  eigene  Fort- 
setzung mit  Bischof  Berthold  von  Waching  1381  und  be- 
richtet  in  denselben  Schriftzugen  noch  von  dera  am  21.  Juli 
1495  erfolgten  Begrabnis  des  Bischofs  Sixtus  von  Tannberg. 
Den  Abschnitt  iiber  den  letzteren  ausgenommen,  zeigen  sich 
in  Arnpecks  Text  Beziehungen  zu  ihrem  Wortlaut,  so  dass 
man  vielleicht  annebmen  darf,  dass  sie  Arnpeck  vorlag,  als 
jener  Abschnitt  noch  nicht  eingetragen  war.  Vielleicht  aber 
gehen  jene  gleichlautenden  Teile  des  Textes  auf  eine  ge- 
meinsame  Quelle  zuriick.  Oder  sollte  umgekehrt  jene  Fort- 
setzung aus  Arnpecks  Text  geschopft  haben? 

1  Vgl.  unten  S.  854,  Anm.  4. 

*  Vgl.  8.  859,  Anm.  3;  866,  Anm.  2,  4  und  7  ;  868,  Anm.  1 ;  885, 
Anm.  3  und  6  ;  886,  Anm.  2;  887,  Anm.  1  und  5. 

8  Vgl.  S.  863,  Anm  5;  864,  Anm.  2  und  14;  865,  Anm.  6;  870, 
Anm.  9;  871,  Anm  2  und  3;  882,  Anm.  3. 

4  Vgl.  oben  8   CVlIf.und  unten  S.  876,  Anm.  2. 

5  Vgl.  S.  885,  Anm.  3. 

8  Vgl.  S.  854,  Anm.  5  und  11 ;  856,  Anm.  4-7;  857,  Anm.  4  und  5; 
859,  Anm.  5  und  6;  860,  Anm.  5  und  6;  861,  Anm.  3— 5;  862,  Anm.  7— 9; 
863,  Anm.  1  ;  864,  Anm.  4,  13,  14;  865,  Anm.  6;  869,  Anm.  1  und  2; 
870,  Anm.  1  und  9;  871,  Anm.  3,  5,  6;  883,  Anm.  2;  885,  Anm.  2;  886, 
Anm.  7  und  8;  887,  Anm.  2  und  6;  888,  Anm.  1,  2  und  4;  889.  Anm. 
1  und  3  :  890,  Anm.  1-5;  891,  Anm.  1,  2,  4-6;  896,  Anm.  3. 


-    CXXIV     - 

Dass  unserem  Arnpeck  neben  dem  Buche  des  Conradus 
Sacrista  auch  noch  die  alteste  Form  des  Freisinger  Traditions- 
buches,  der  Kodex  des  Cozroh,  zuganglich  war,  zeigt  ein 
kleiner  Abschnitt  in  der  „ Chronica  Baioariorum."1 

2.  Arbeo,  Vita  S.  Corbiniani  (Vita  S.  Corb). 
Vgl.  oben  S.  XXXEH  und  unten  S.  849,  Anm.  1. 

3.  Vita  S.  Maximiliani  (Vita  S.  Max.). 
Vgl.  oben  S.  XXXII. 

4.  Otloh,  Vita  S.  Bonifatii  (Vita  S.  Bonif.). 
Vgl.  oben  S.  XXXIH. 

5.  Fundatio  Tegernseensis  (Fund.  Teg.). 
Vgl.  oben  S.  XXXIX. 

6.  Chronicon  S.  Stephani  (Chr.  S.  Steph.). 

Vgl.  oben  S.  XXXXIII  und  unten  S.  859,  Anm.  1—4  usw. 

7.  Annales  S.  Stephani  (Ann.  S.  Steph.). 
Vgl.  oben  S.  XXXXII  und  unten  S.  863,27ff. 

8.  Rahewinus,  Gesta  Friderici  (Rahetv^Oest. Hrid.). 
Vgl.  oben  S.  XXX. 

9.  Conradi   Schirensis  Annales  (Conr.  Schir.  Ann.). 
Vgl.  oben  S.  XXXVII. 

10.  Hermanni  Altahensis  Annales  (Herm.  Alt.). 
Vgl.  oben  S.  XXXIX  und  unten  S.  885,  Anm.  7. 

11.  Andreas  Ratisponensis,  Chronica  pontificum 
et  imperatorum  Romanorum  (Andr.). 

Vgl.  oben  S.  XXXXV  und  unten  S.  891,29. 

Oefter  bemerken  wir,  dass  Arnpeck  die  Inschriften 
von  Grabsteinen  benutzt  hat. 

Wo  wir  seine  Quellen  nicht  nachzuweisen  vermogen, 
hat  er  manche  Nachricht  aus  ihm  zuganglichen  Urkunden 
geschopft,  manche  durch  miindliche  Ueberlieferung  erhalten. 

e)  Bedeutung  der  Chronik. 

Veit  Arnpecks  „Liber  de  gestis  episcoporum  Frisin- 
gensium"  ist  die  beste  Schrift  zur  Geschichte    des  Bistums 

1  Vgl.  uoten  S.  347,  Anm.  3. 


—   cxxv    — 

Freising  zwischen  Conradus  Sacrista  und  Meichelbeck,  eine 
gut  gelungene  Zusammenstellung  des  Wissenswertesten  iiber 
die  lange  Reihe  der  Bischofe,  besonders  vom  Ende  des 
14.  Jahrhunderts  an,  ein  Biichlein,  von  dem  es  zu  bedauern 
ist,  dass  es  nicht  gedruckt  wurde.  Im  Jahre  1529  ist  des 
Freisinger  Kanonikers  und  Vohburger  Pfarrers  Johannes 
Freiberger  ^Chronica  episcoporum  Frisingensis  ecclesiae* 
zu  Landshut  im  Druck  erscbienen,  eine  weit  unter  Ampecks 
Werkcben  stehende,  diirftige  Arbeit,  die  in  der  Hauptsacbe 
Ampecks  Text  abgeschrieben  hat.1  Sie  wurde  in  der  Folge- 
zeit  oft  zitiert,  wo  eigentlich  Arnpeck  hatte  genannt  werden 
sollen.  Des  allzubescheidenen  Veit  Arnpeck  nette  Bischofs- 
chronik  aber  war  schon  zu  Meichelbecks  Zeit  verschwunden, 
oder  vielmehr  sie  fristete  in  einer  einzigen  schlechten  Hand- 
schrift  ein  verschollenes  Dasein.  Moge  die  jetzige  Ausgabe 
der  Freisinger  Geschichtsforschung  neue  Anregungen  geben! 

E.  Der  „Libellus  de  fundationibus  monasteriorum  in 

Bavaria". 

Am  Schlusse  des  29.  Kapitels  des  2.  Buches  seiner 
^Chronica  Baioarioruma  nach  der  Geschichte  der  Grundung 
des  Klosters  Tegernsee  sagt  Arnpeck:  „Plura  de  hac  fun- 
dacione  si  scire  cupis,  quere  in  libello,  quern  collegi  de 
fundacionibus  monasteriorum".2  Er  hat  also  ein  Biichlein 
fiber  die  Grundungen  von  Klostern  gesammelt.  An  zwei 
anderen  Stellen  der  gleichen  Chronik  erwahnt  er  anscheinend 
dieselbe  Sammlung,  ohne  dabei  zu  sagen,  dass  sie  von  ihra 
stamme,  aber  wir  erfahren  dabei,  dass  es  sich  um  Kloster 
in  Bayern  handelt.  Am  Schlusse  der  Griindungsgeschichte 
von  Kloster  Benediktbeuern  heisst  es  in  der  Chronik:  „Plura 
si  scire  vis  de  cenobio  Burensi,  quere  de  fundacionibus 
monasteriorum  in  Bavaria  in  principioV  Und  am  Schlusse 
der  Griindungsgeschichte  von  Wessobrunn  bezw.  nach  der 
Erzahlung  von  den  sieben  durch  die  Ungarn  getoteten 
Marty  rem  zu  Wessobrunn  findet  sich  der  Hinweis:  „Si  quis 
autem    scire    desiderat    epitaphium   super   sepulchrum    pre- 

1  Freibergere  schwerfallige  Abhangigkeit  zei^t  sich  besonders  in 
der  Tatsache,  dass  er  den  bei  Arnpeck  wohl  nur  infolge  ausseren  Ver- 
Behens  (vielleicht  nur  des  Abschreibers)  nach  Konrad  III.  eingereihten 
BiMhof  Gottfried  (vgl.  unten  S.  887, 18  ff.)  ebenfalls  un  rich  tig  so  ein- 
schaltete. 

1  Unten  8.  77,28  ff. 

8  S.  67,12f. 


—     CXXVI    — 

dictorum  septem  fratrum,    querat  in   chronica  Hungarorum 
vel  de  fundacione  monasteriorum*.1 

Jenes  Bucblein  von  Grundungsgeschichten  bayerischer 
Kloster,  das  Arnpeck  angeblich  gesammelt  hat,  ist  uns  nicht 
erhalten. 

Ich  habe  in  einer  eigenen  Untersuchung  festgestellt,2 
dass  wir  in  zahlreichen  Handschriften  eine  Sammlung  von 
Grundungsgeschichten  bayerischer  Kloster  besitzen,  die  ein 
Unbekannter  urn  1388  angelegt  hat.  Ich  brauche  hier  nur 
mehr  zu  betonen,  dass  es  ein  reiner  Irrtum  war,  wenn  diese 
Sammlung  von  1388  ofters  als  jenes  angebliche  Werk  Veit 
Arnpecks  betrachtet  worden  ist.  Wir  haben  oben8  schon 
gesehen,  dass  es  Arnpeck  in  ausgedehntem  Mass  als  Quelle 
gedient  hat. 

Rader  zitierte  in  seiner  „Bavaria  sancta"  II,  164  einmal 
„Arenbekii  Chron.  Fundat.  inon.  p.  47 a,  und  zwar  unmittelbar 
neben  einem  genauen  Zitat   aus  Arnpecks   „ Chronica  Baio- 
ariorum",  deren  Originalhandschrift  er,  wie  oben  S.  XVIII  f. 
dargelegt  wurde,   benutzte.    Er  scheint   also    eine  wirklich 
als   Arnpecks   Sammlung    von    Klostergriindungsgeschichten 
bezeichnete  Haudschrift  gehabt  zu  haben.  Von  dem  Gedauken 
ausgehend,  dass  auch  Rader  schon  vielleicht  eine  der  Hand- 
schriften der  „Fundationestt  von  1388  irrtiimlich  als  Arnpecks 
Werk  angesehen  haben  konnte,  sah  ich  aber  die  samtlichen 
Handschriften  jener  „Fundationesa  durch  und  fand,  dass  Rader 
selbst  es  gewesen  ist,  der  in  einer  der  Handschriften   der 
„Fundationestt  von  1388  Arnpeck  als  den  Verfasser  bezeichnet 
und  damit  am  meisten  zur  Verbreitung  jenes  Irrtums   bei- 
getragen  hat !    In  dem  aus  Tegernsee  stammenden  Clm.  27164 
steht  namlich,  sicher  von  seiner  Hand:   „ Author  est  Vitus 
Arenbek",   und  daran  schliesst  sich  eine  Notiz  iiber  Unter- 
schiede   zwischen   dessen  Angaben  in   der   „ Chronica  Baio- 
ariorum"   und  seinen   vermeintlichen    „Fundationestf,    wobei 
die  Blattzahlen  des  ja  in  Raders  Handen  befindlichen  Auto- 
graphs   der    ^Chronica   Baioarioruma    genannt   sind.     Auch 
die   Seitenzahl  des  Zitates   entspricht,   nur  hat  Rader    die 
gotische  5  von  45  fur  eine  7  angesehen.    Also  schon  Rader 
hat  irrtiimlich   die  „Fundationestt    von    1388   fiir  Arnpecks 
Sammlung  gehalten. 

1  S.  81,35ff. 

*  Neues  Archiv  XXIV,  671  ff. 

8  S.  XXXXIII  ff. 


—     CXXVII    — 

Wenn  spater  Leibniz  in  seinen  „SS.  Brunsvicensia 
illustrantes"  l  von  Arnpeck  sagte:  „Eiusdem  autoris  collec- 
tanea quaedam  in  monasterio  Bavariae  Tegernseensi  extare 
accepi",  so  diirfte  damit  wahrsclieinlich  auch  nichts  anderes 
als  Clin.  27164  gemeint  gewesen  sein,  der  eben  jene  Notiz 
Raders  trug. 

Auch  Bernhard  Pez  bekam  den  Tegernseer  Kodex  in 
die  Hand2  und  glaubte  dem  Eiutrag,  der  Veit  Arnpeck  als 
Verfasser  bezeichnete. 

Wenn  schliesslich  Deutinger  von  der  oben  S.  CXVI 
erwahnten  Grtindungsgeschichte  von  Weihenstephan  glaubte, 
dass  sie  von  Arnpeck  verfasst  sei  und  zu  dessen  Schrift 
„de  fundationibus  monasteriorum  in  Bavaria44  gehore,  so  kann 
man  letztere  Vermutung  bestehen  lassen,  Arnpeck  ist  jedocb 
jedenfalls  nicbt  der  Verfasser;  denn  sie  weist  zu  viele 
Abweichungen  von  den  entsprechenden  Angaben  in  dessen 
Freisinger  Bischofsgeschichte  auf. 

Meine  Ueberzeugung  geht  dahin,  dass  es  sich  bei  dem 
„Libellus  de  fundationibus  monasteriorum  in  Bavaria",  den 
Arnpeck  gesammelt  haben  will,  in  der  Hauptsache  urn  eine 
Abschrift  der  „Fundationestt  von  1388  handelte,3  denen 
Arnpeck  vielleicht  einzelne  in  ihnen  fehlende  Griindungs- 
geschichten  und  andere  Stiicke  (wie  das  von  ihm  genannte 
Epitaphium  der  sieben  Martyrer  von  Wessobrunn 4)  hinzu- 
gefugt  hat. 

1  III,  24. 

»  Thes.  Anecd.  Ill,  III,  XXV. 

•  Die  Grtindungsgeschichte  von  Benediktbeuern,  die  als  „in  prin- 
cipio"  in  Arnpecks  Sammlung  stehend  bezeichnet  wird,  nitnrat  in  den 
,,Fnndationes"  von  1388  die  vierte  Stelle  ein. 

4  Vgl.  unten  S.  1013  Berichtigung  zu  8.  82,  Aum.  2. 


IV.  Arnpecks  Leistung. 

Suchen  wir  zu  einem  zusammenfassenden  Urteil  tiber 
Veit  Arnpeck  und  seine  Werke  zu  gelangen,  so  miissen  wir 
zunachst  unterscheiden  zwischen  seiner  Tatigkeit  in  der 
Benutzung  seiner  Quellen  und  seinen  Leistungen  als  zeit- 
genossischer  Berichterstatter.  Wie  er  dann  als  Schriftsteller 
tiberhaupt  einzuschatzen  ist,  wird  sich  darnach  ergeben. 

In  welcher  Weise  die  meisten  mittelalterlichen  Schrift- 
steller die  Werke  derjenigen,  welche  vorher  auf  dem  gleichen 
Gebiete  gearbeitet  hatten,  benutzten,  wissen  wir  langst. 
Jeder  schrieb  von  dem  Andern  ab,  was  ihm  in  seinen  eigenen 
Kram  passte,  meist  ohne  des  Andern  Worte  viel  umzuandern 
oder  dessen  Namen  zu  nennen.  Wir  haben  daf&r  heutzutage 
den  Ausdruck  Plagiat,  das  Mittelalter  aber  erblickte  in  dieser 
Arbeitsweise  kaum  etwas  Unrechtes.  Und  auf  solche  Art 
entstand  eine  Korapilation  urn  die  andere. 

Auch  Veit  Arnpeck  ist  in  der  Hauptsache  ein  Kom- 
pilator.1  Der  von  mir  durchgefiihrte  Quellennachweis  zeigt, 
wie  Arnpeck  sich  durchweg  auf  das  Abschreiben  der  ihm 
fiir  seinen  Zweck  zusagenden  Stellen  und  Abschnitte  be- 
schrankte  und  wie  er  sich  selten  die  Miihe  gab,  den  Stoffen, 
welche  andere  Schriftsteller  ihm  liefern  mussten,  wenigstens 
ausserlich  eine  neue  Gestalt  zu  geben. 

Man  kann  sagen,  dass  er  geradezu  eine  gewisse  Fertig- 
keit  im  Exzerpieren  zeigt.  Sehr  treffend  erscheint  daher 
schon  Aventins  Ausdruck:  Arnpeck  habe  fiinf  Biicher  von 
dem  Herkommen  der  Bayern  „zusammengeklaubta.2 

Nur  in  seltenen  Fallen  unterwirft  er  die  Mitteilungen 
s  einer  Gewahrsmanner  einer  kritischen  Priifung.  Am  starksten 
ist    seine   Kritiklosigkeit    in    der    osterreichischen   Chronik, 

1  Es  ist  zu  hart,  wenn  man  ihn  einen  „bekannten  Plagiator" 
nenDt,  wie  es  im  „Sammler  fur  Geschichte  und  Statistik  von  Tirol'1  II,  103 
geschehen  ist. 

*  Aventinus,  Samtliche  Werke  V,  25,1. 


—   CXXIX     — 

wahrend  sich  in  der  bayerischen  immerhin  manchmal  Regungen 
einer  vorsichtigen  Kritik  oder  wenigstens  Zweifelsausserungen 
zeigen. 

Wo  er  in  einer  spateren  Quelle  Textteile  fand,  welche 
diese  Quelle  aus  einer  alteren  ihm  selbst  bekannten  und 
von  ihm  sonst  benutzten  Quelle  entnommen  batte  und  wo 
ihm  die  Gleichheit  des  Wortlautes  auffallen,  er  also  das 
Verhaltnis  beider  Quellen  erkennen  musste,1  macht  er  sich 
keine  Skrupel  fiber  dieses  Verhaltnis  und  entlehnt  bald  der 
einen,  bald  der  andern  Quelle,  was  ihm  gutdunkt.  Lieber 
beniitzt  er  in  solchen  Fallen  die  spatere  Quelle,  wo  ihm 
der  Text  oft  zwar  in  verschlechterter  Form,  aber  bequemer 
und  hauptsachlich  bei  deutschen  Quellen  der  Sprachweise 
seiner  Zeit  sich  nahernd  zubereitet  war. 

Wo  sich  iiberhaupt  verschiedene  Berichte  iiber  einen 
und  denselben  Punkt  ihm  darboten,  ftihrt  er  sie  haufig 
nebeneinander  an,  ohne  sich  fur  einen  zu  entscheiden.  Ein 
sehr  bezeichnendes  Beispiel  dieser  Art  liefert  uns  sein  Be- 
richt  fiber  den  Landshuter  Burgeraufruhr  vom  Jahre  1410.* 
Drei  verschiedene  Erzahlungen  werden  da  dem  Leser  ge- 
boten ;  der  Schilderung  des  Landshuters  Ulrich  Fiietrer 
schliesst  sich  diejenige  des  den  Landshuter  Vorgangen 
gleichzeitigen  Andreas  von  Regensburg  an ;  dann  fiigt  Arn- 
peck  noch  eine  dritte  bei,  wieder  eine  Ortsiiberlieferung, 
wie  sie  ihm  selbst  gelaufig  war.  Ohne  sich  gegen  die 
anderen  Berichte  ausdriicklich  zu  wenden,  stellt  er  es  in 
einer  gewissen  schlichten  Bescheidenheit  dem  Leser  anheim, 
aus  den  drei  Berichten  sich  ein  Urteil  zu  bilden.  Fur  die 
einfache  Mitteilung  der  Erzahlung  in  der  Form,  wie  er  sie 
wusste,  neben  den  andern  hat  er  die  Geschichtsforschung 
sich  sehr  verpflichtet. 

Wo  er  sich  zwischen  zwei  oder  mehreren  Ueber- 
lieferungen  entscheidet,  ist  natiirlich  schwer  festzustellen, 
ob  er  es  wirklich  aus  inneren  Grtinden  und  gestiitzt  auf 
kritische  Untersuchung  getan  hat,  oder  ob  er,  vor  die  Wahl 
zwischen  mehreren  Nachrichten  gestellt,  nach  der  Bedeutung 
oder  Schatzung  des  Gewahrsmannes  seine  Wahl  traf. 

Heftig  ist  er  getadelt  worden,  weil  er  die  Hypothese 
der  Abstammung  der  Bayern  von  den  keltischen  Bojern 
allzu  glaubig  hingenommen  und  diese  Ansicht  in  die  bayerische 

1  Dass  er    es  erkannte,   beweist  z.  B.  die   von   mir  unten  S.  134 
Anm.  2  gemachte  Fes tstel lung. 
•  Unten  S.  359,4  ff. 

Quellen  a.  ErOrterungwi  N.F.  III.  IX 


—    cxxx    - 

Gescbichtsliteratur  eingefuhrt  habe.1  Aber  Arnpeck  darf 
fiir  die  verhangnisvollen  Folgen  der  Aufnahme  jener  falschen 
Ableitung  nicht  allein  verantwortlich  gemacht  werden;  der 
Tadel  diirfte  seine  Nachfolger.  die  an  jener  Hypothese  fest- 
hielten,  in  noch  hoherem  Masse  treffen.  Arnpeck  selbst 
war  bei  der  Frage  von  der  Abstammung  der  Bayern  vor 
eine  schwere  Wahl  gestellt.  Auf  der  einen  Seite  fand  er 
die  Bojerhypothese  in  Enea  Silvio's  Europa2  und  in  Hartmann 
Schedels  Weltchronik,3  auf  der  andern  Seite  lagen  ihm  die 
Geschichtswerke  von  Kremsmunster  vor,4  wo  geschrieben 
stand:  „Quidam  itaque  populi  feroces  amodo  post  diluvium 
et  confusionem  linguarum  ab  Armenia  venientes  ipsam  pro- 
vinciam  intraverunt  et  incolis  exclusis  vel  subactis  inibi 
consederunt  a  nomine  sui  principis  Barbari  provinciam  nun- 
cupates."5 

Bedenken  wir  die  Schwierigkeit  der  Frage  nach  der 
Abstammung  der  Bayern  und  Erklarung  ihres  Namens,  die 
noch  heute  immer  wieder  die  Forscher  beschaftigt,  so  werden 
wir  Arnpeck  nur  Recht  geben  konnen,  wenn  er  bei  seiner 
schwachen  kritischen  Befahigung  sich  einer  selbstandigen 
Vermutung  begab  und  sich  der  Ansicht  eines  Andern  an- 
schloss.  Was  Wunder  aber,  wenn  er  eine  Ueberlieferung 
verwarf,  die  seinen  Volksstamm  bei  seinem  ersten  geschicht- 
lichen  Auftreten  als  eine  wilde  Horde  erscheinen  liess.  Sein 
Patriotismus,  der  den  Satz  pragte:  „ inter  Germanos  Baioarii 
ut  eximium  sidus  ac  candidissimus  flos  emicant",6  konnte 
sich  nicht  zu  jener  Ansicht  bequemen,  die  noch  dazu  recht 
wenig  gelehrt  erschien.  So  stimmte  er  denn  der  durch 
Gelehrsamkeit  blendenden  Ableitung  der  Bayern  von  den 
Bojern  zu,  die  den  Blick  in  eine  reiche  geschichtliche  Ver- 
gangenheit  offnete;  brachten  doch  die  Geschichtschreiber 
des  Altertums  zahlreiche  Nachrichten  von  den  Bojern.  Was 
sollte  die  ungelehrte  Ansicht  des  Krerasmiinsterer  Kloster- 
bruders  zu  bedeuten  haben  gegenuber  der  Autoritat  des 
gefeierten  papstlichen  Humanisten,  die  noch  dazu  durch  die 
neueste  literarische  Erscheinung,  den  Nurnberger  Welt- 
chronikenband,   gestutzt   wurde?    Arnpeck  blickt  herab  auf 

1  Vgl.  Kiezler,  Geschichte  Baierns  I,  12/13. 
1  Vgl.  unten  S.  21,  Kap.  4. 
8  Bl.  XCVII. 
*  Vgl.  «.  24, 1  ff. 

5  Loser th,    Die  Geschichtsquellen    von  Kremsmflnster,  S.  47,  auch 
Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XXV,  659. 
0  Unten  8.  5, 36. 


—     CXXXI     — 

die  gemeinere  Ueberlieferung;  denn  wie  Geringschatzung 
klingt  es  heraus,  wenn  er  nach  Anfuhrung  der  Stelle  aus 
den  Kremsmiinsterer  Quellen  hinzusetzt:  „Haec  secundum 
communem  vulgarem  opinionem  posui,  sed  prior  opinio 
de  Bois  probabilior  videtur."  l 

Wenn  auch  an  Arnpeck  besonders  in  der  Behandlung 
der  altesten  Zeiten  der  Mangel  an  Kritik  geriigt  worden 
ist,  so  wird  man  hierin  billigerweise  manches  nachsehen 
mussen.  Er  hatte  seiner  Zeit  weit  vorausgeeilt  sein  miissen, 
wenn  er  hier  nicht  die  gleichen  Fehler  an  sich  triige  wie 
seine  Zeitgenossen.  Mag  man  auch  an  den  bedeutenden 
Geistern,  die  der  Humanismus  bis  dahin  hervorgebracht 
hatte,  hervorragende  kritische  Beanlagung  riihmen,  so  be- 
steht  doch  die  Tatsache,  dass  auch  sie  in  vieler  Hinsicht 
sich  nicht  vom  Altiiberlieferten  freizumachen  verstanden. 
Es  ist  Arnpeck  sehr  zum  Verdienst  anzurechnen,  dass  er 
sich  fur  die  Darstellung  der  altesten  Zeiten  der  bayerischen 
Geschichte  nicht  die  Fabeleien  Fiietrers,  bei  dem  die  Phan- 
tasie  des  Dichters  oft  allzu  weiten  Spielraum  gewann,  an- 
geeignet,  sondern  dass  er  auf  bessere  Quellen  zuriickgegriffen 
hat.  Eine  kritische  Vorsicht  leitet  ihn  dabei,  deren  er  sich 
wohl  bewusst  ist,  wenn  er  z.  B.  sagt:  „Quid  autem  in  his 
veritatis  sit,  puto,  quod  nemo  sciat,  quia  forte  tunc  temporis 
. .  .  nemo  litteris  posteris  commendavit." 2  Im  Anfange  der 
osterreichischen  Chronik  hat  er  allerdings  zu  den  schlimmsten 
Fabeln  gegriffen. 

Dass  Arnpeck  nahezu  kritiklos  in  allzu  ausgedehntem 
Masse  die  Texte  von  Heiligenlegenden  iibernommen  hat, 
hangt  mit  seiner  Eigenschaft  als  Geistlicher  zusammen. 
Fiir  manche  Zeitraume  boten  sich  ihm  keine  anderen  Quellen 
als  diese,  aber  an  ihnen  Kritik  zu  iiben,  dazu  war  ihm  ihr 
Inhalt  zu  ehrwurdig  und  zu  geheiligt. 

Im  Eifer  des  Abschreibens  ubernimrat  er  nicht  selten 
Ausdriicke  und  Angaben,  die  zeitlich  nicht  mehr  passen 
oder  ortlich  hatten  geandert  werden  mussen. 3  Stilistische 
Schwerfalligkeiten  und  Fehler  finden  sich  bei  dieser  Arbeits- 
weise  in  Menge. 

Eegellos  und  sprungweise  werden  einer  Quelle  die 
Ausziige  entnommen  und  oft  unverbunden  aneinandergereiht, 

1  Unten  S.  24, 13. 

*  S.  25,  1  ff. 

•  Vgl.  z.  B.  unten  S.  23,  Anm.  3;  86,  Anm.  1;  115,  Anm.  2 ;  138, 
Anm.  1 ;  141,  Anm.  1  und  2 ;  177,  Anm.  3 ;  238,  Anm.  2. 


—     CXXXII     — 

ohne  dass  auf  die  Herstellung  eilies  geordneten  Zusammen- 
hangs  Bedacht  genommen  ist.  Zahlreiche  Widersprliche, 
die  durch  die  rein  ausserliche  Aneinanderreihung  von  Stiicken 
aus  verschiedenen  Quellen  entstehen, l  bleiben  ungelost.  Es 
erschien  in  dieser  Ausgabe,  von  einigen  besonderen  Fallen 
abgesehen,  unnotig,  auf  solche  Widerspriiche  im  einzelnen 
aufmerksam  zu  machen,  da  mit  der  sicberen  Feststellung 
der  Quelle  die  kritische  Losung  etwa  auftauchender  Fragen 
an  die  Hand  gegeben  ist. 

Wo  Arnpeck,  wie  bei  der  alteren  Geschichte  der  Grafen 
von  Scheyern,  versucht  in  seiner  Darstellung  iiber  die  ihm 
unzulanglich  erscheinende  seiner  Vorganger2  hinauszukommen, 
wo  er  verwirrte  Faden  zu  losen  sucht,  ist  seine  Hand  nicht 
geschickt  genug,  und  er  bringt  nur  noch  mehr  Verwirrung 
in  die  genealogische  und  chronologische  Ueberlieferung. 

Wir  sind  angenehm  beruhrt,  wenn  wir  den  Chronisten 
seinen  gewohnlichen  berichtenden  Stil  verlassen  und  Be- 
trachtungen  iiber  den  Gang  der  Ereignisse  anstellen  sehen, 
weil  wir  ihm  damit  personlich  naherzukommen  meinen.  Wir 
haben  ein  Interesse  daran,  sein  eigenes  Denken  und  Fiihlen 
kennen  zu  lernen.  Arnpeck  gibt  uns  leider  wenig  Gelegenheit 
dazu,  da  er  zu  seinen  Betrachtungen  sich  unselbstandiger- 
weise  auch  wieder  meistens  fremde  Worte  erborgt.3 

Wenn  der  Kompilator  Arnpeck  bezeichnenderweise  auch 
die  Werke  des  Humanismus  in  der  gleichen  Weise  ver- 
arbeitet  wie  diejenigen  der  vorhergehenden  Zeit,  so  erkennt 
man,  dass  er  vom  Hauche  des  neuen  Geistes  recht  wenig 
verspiirt  hat.  Sein  Versuch,  die  geschichtlichen  Kapitel 
durch  geographisch-antiquarische  Abschnitte  zu  beleben, 
ahmte  die  humanistischen  VorbilderEneaSilvios  undHartmann 
Schedels  nach,  aber  wahrend  jene  auf  Grund  von  Selbst- 
schau  ansprechende  Schilderungen  bringen,  bleibt  dem  wenig 
gereisten  Arnpeck  in  seiner  Unfahigkeit,  sich  von  seinen 
Quellen  unabhangig  zu  machen,  fast  nichts  iibrig  als  jene 
abzuschreiben :  nur  die  Beschreibung  der  heimischen  Stadte 

1  Vgl.  z.  B.  die  doppelte  Schiiderung  der  Schlacht  bei  Miihldorf 
S.  781,28ff.  und  S.  783, 1  ff. 

7  Vgl.  S  190,7:  ,,Quoniam  quidem  antecessores  Dostri  satis  con- 
fuse hec  descripserunt.  .  ." 

8  Vgl.  die  Klagen,  die  er  sich  aus  des  schwarzseherischen  Otto 
von  Freising  Chronik  geholt  hat,  im  Schlusskapitel  des  zweiten  Buches 
(S.90,4  und  20  ff.),  in  jenem  des  dritten  Buches  (8. 121,31  ff.)  und  in  der 
„Exclamatio"  S.392,6ff. 


—    CXXXHI    — 

Landshut  und  Freising  hat  er  selbst  zu  gestalten  gewusst 
(letztere  auch  wieder  nur  teilweise). 

Wo  die  Ueberlieferung  versagte,  hat  Arnpeck  im  Gegen- 
satze  zu  anderen  Chronisten  seiner  Zeit  in  immerhin  ver- 
dienstvoller  Weise  darauf  verzichtet,  Lfickcn  im  Zusammen- 
hang  durch  eigene  willkfirliche  Erfindungen  und  Erdichtungen 
auszuffiilen.  Was  Andreas  von  Kegensburg  stolz-bescheiden 
von  sich  sagte:  „adversarius  veritatis  vinci  non  poteroV 
gilt  auch  fiir  Arnpeck.  Man  kann  ihm  nie  eine  absicht- 
liche  Unterdrfickung  von  Tatsachen  vorwerfen;  wo  man 
Berichte  fiber  Ereignisse  vermisst,  liegt  unverschuldeter 
Mangel  oder  unabsichtliche  Unvollstandigkeit  vor.  Gerade 
die  Schwache,  mit  der  er  seinen  Quellen  unterlag,  bringt 
fiir  die  Nachwelt  einen  gewissen  Vorteil.  Ergibt  sich  doch 
daraus  die  Zuversicht,  dass  er  da,  wo  die  Quellen  nicht 
mebr  vorhanden  sind,  kaum  viel  an  den  aus  ihnen  entlehnten 
Stellen  geandert  haben  wird. 

In  seinen  selbstandigen  Mitteilungen  erscheint  Arnpeck 
als  ein  niichterner  Kopf,  dem  historischer  Sinn  zu  eigen 
gewesen  ist.  In  knapper  Ausdrucksweise,  an  der  man  eine 
gewisse  Schulung  durch  die  benlitzten  guten  Quellen  erkennt, 
schreibt  er  seine  Texte.  Seine  Berichte  sind  beschrankt 
durch  die  gesellschaftlichen  Grenzen,  in  denen  sein  Leben 
sich  bewegte.  Er  war  kein  schopferisch  gestaltender  Geist, 
wie  es  so  viele  gab  in  der  Zeit,  in  der  er  lebte.  Der  ein- 
fache  Geistliche,  der  dem  Getriebe  der  hohen  Politik  fern 
stand,  der  in  den  engen  Weichbilden  seiner  Aufenthaltsorte 
Freising  und  Landshut  nicht  viele  bedeutende  Ereignisse 
schaute,  reihte  in  seiner  Chronik  wichtige  und  unwichtige 
Dinge  aneinander.  Jedes  offentliche  Vorkommnis,  ganz  gleich 
ob  eine  Feuersbrunst  oder  ein  geschichtlicher  Vorgang  ersten 
Ranges,  wurde  in  das  bunte  Bilderbuch  der  Chronik  ein- 
getragen. 

Wo  es  sicb  urn  Nachrichten  fiber  politische  Gescheh- 
nisse  handelt,  wird  man  Arnpeck  immer  mit  Vorsicht  be- 
nutzen  miissen.  Er  hatte  personlich  nie  Gelegenheit,  Ein- 
blick  in  politische  Verhandlungen  zu  bekommen  oder  in 
Wirkung  befindlichen  urkundlichen  Stoff  verwenden  zu  konnen, 
ausser  Stficke,  die  zur  Veroffentlichung  bestimmt  waren. 
Politische  Ereignisse  erscheinen  bei  ihm  nur  im  Spiegel 
der    offentlichen    Meinung.     Wahrend    selbst    ein    Andreas 

1  Samtliche  Werke  8.  4, 15. 


—     CXXXIV     — 

von  Regensburg  Bekanntschaften  mit  hochgestellten  Per- 
sonlichkeiten  hatte,  die  ihm  fur  seine  Zeitberichte  niitzlich 
waren,  entbehrt  Arnpeck  solcher,  wenigstens  beruft  er  sich 
nie  auf  einen  Gewahrsmann  dieser  Art.  Er  stand  in  keinem 
Verhaltnisse  zu  den  bayerischen,  geschweige  denn  zu  anderen 
Fursten  und  Fiirstenhofen.  Seine  Chroniken  entbehren  vollig 
der  offiziellen  Eigenschaft;  die  Widmung  der  „  Chronica 
Baioariorum"  an  Bischof  Sixtus  von  Tannberg  diirfte  nur 
auf  Beweggrunde  der  Hoflichkeit  und  Dankbarkeit  zuruck- 
zufuhren  sein.  Bei  dem  beschrankten  Raum,  in  welchem 
seine  Person  zur  Geltung  kommen  konnte,  ist  sein  schrift- 
stellerisches  Wollen    und  Konnen   aller  Anerkennung  wert. 

Der  Umstand,  dass  Arnpeck  kein  offizieller  Hofhistorio- 
graph  war,  bringt  es  mit  sich,  dass  er  in  einer  gewissen 
Freimiitigkeit  die  Eigenschaften  der  bayerischen  Fursten 
kennzeichnete,  und  gerade  diese  Ueberlieferung,  welche  die 
Meinung  weiter  Volkskreise  der  damaligen  Zeit  wiedergibt, 
ist  uns  wertvoll.  Bemerkenswert  ist  dabei,  dass  Arnpeck 
den  verschiedenen  bayerischen  Hofen  zu  Munchen,  Landshut 
und  Ingolstadt  gegeniiber  einen  Standpunkt  einnimmt,  den 
man  als  eigenartig  „freisingischa  bezeichnen  muss,  den 
Standpunkt  der  klerikalen  Kreise  des  Freisinger  Domberges. 

Dass  Arnpeck  uberhaupt  sein  geistliches  Gewand  nicht 
verleugnet,  hat  man  bei  der  Beurteilung  seiner  Nachrichten 
stets  zu  berucksichtigen,  ohne  dass  man  es  ihm  zum  Vor- 
wurf  machen  darf. 

Warme  Heimatliebe  beseelt  ihn.  Bayern,  seine  „nativa 
patria" 1  erscheint  ihm  unter  den  Landern  Deutschlands 
wie  „die  Rose  unter  den  Blumena.2  Was  nur  immer  in 
seinen  Quellen  zu  Bayerns  Lob  gesagt  ist,  tragt  er  zu- 
sammen.  Manche  Sage  und  Ueberlieferung  aus  dem  Volke 
hat  er  schriftlich  festgehalten,  die  bis  dahin  sich  wohl  nur 
mundlich  fortgepflanzt  hatte.  Wo  er  Dinge  schildert,  die 
sich  in  seiner  engeren  Heimat  in  Freising  oder  Landshut 
ereigneten,  ist  er  von  grosser  Glaubwtirdigkeit,  wobei  man 
nur  immer  zu  bedenken  hat,  dass  er  eben  ein  Chronist  ist, 
der  nicht  auf  Grund  von  Akten  und  Urkunden  arbeitete, 
sondern  nach  dem  ausseren  Eindrucke  schrieb,  so  wie  ira 
Volke  die  Nachrichten  erzahlt,  verbrcitet  und  aufgefasst 
wurden.    Ein  Vergleich  von  Arnpecks  Nachrichten  zur  Lands- 

1  S.  6, 33. 

*  S.  4,  22 ;  vgl.  auch  den  oben  S.  CXXX  angef uhrten  Ausspruch 
uber  die  Bayern  S.  5, 36. 


—    cxxxv   — 

huter  Stadtgeschichte  mit  den  Notizen  des  Stadtschreibers 
Yetter  in  der  Landshuter  Ratschronik *  lasst  meist  Arnpecks 
genaueren  Nachrichten  den  Vorzug  geben,  mag  auch  mancher 
Fehler  vorhanden  sein.  Wenn  man2  Arnpeck  getadelt  hat, 
dass  er,  obwohl  zu  Landshut  wohnhaft,  nicht  die  dort  ver- 
wahrten  Urkundenschatze  eingesehen  und  aus  diesen  Quellen 
geschopft  habe,  so  ist  das  von  einem  Chronisten  am  Ende 
des  15.  Jahrhunderts  wahrlich  zu  viel  verlangt.  Hat  Arn- 
peck auch  zu  verschiedenen  Malen  Urkundentexte  seinen 
Werken  einverleibt,  so  hat  er  doch  von  einer  Kritik  der 
Urkunden  noch  keine  Ahnung;  er  glaubt  noch  fest  an  die 
Echtheit  von  Casars  und  Neros  Diplomen  fur  die  Ostmark.8 
Fur  die  Ausarbeitung  der  eigenen  Zeitgeschichte  Urkunden 
zur  Grundlage  zu  nehmen,  kam  ihm  nicht  in  den  Sinn.  Er 
ist  eben  kein  „historischer  Schriftsteller*4,  als  welcher  er 
mit  modernerem  Masstabe  gemessen  wurde,4  sondern,  an 
demUebergang  des  absterbenden  Mittelalters  zur  beginnenden 
Neuzeit  stehend,  ist  er  zwar  im  einzelnen  schon  beriihrt 
von  dem  Geiste  des  Fortschritts,  aber  im  grossen  und  ganzen 
erscheint    er  noch  als  ein  mittelalterlicher  Chronist. 

1  Ausgabe   yon  Heigel   in  den  Chroniken  der  deutschen    St&dte 
XV,  245  ff. 

*  Fessmair,  Stephan  der  Aeltere,  S.  41. 
1  Vgl.  unten  8.  717. 
4  Von  Fessmair  a.  a.  O. 


Chronica  Baioariorum. 


Quellen  a.  ErOrterungen  N   F.  HI. 


[F.  1]    Prologus  in  cronicam  Baioariorum. 

Reverendissimo  in  Christo  patri  et  domino,  domino  Cf\ M- 
Sixto*  dei  et  aposlolice  sedis  gratia  Frisingensis  ecclesie Crutan- 
episcopo  dignissimo,  domino  suo  vere  gratiosissimo,  obedien- 
5ciam  tam  debitam  quam  condignam  cum  humilima  valde 
recommendacione.  Quoniam  quidem ,  quod  caret  alterna 
requie,  durabile  esse  non  poterit,  hinc  est,  quod  post 
pastoralis  cure  solicitudinem,  ut  animus  exinde  humanus 
exhilaretur   ac    recrearetur,    expedit    vetustorum   perlegere 

lOhistorias.    Ad   quas   posteris    imprimendas   propheta   regius 
psalmo    77.    nos  hortatur   inquiens:    Quanta  et   quam  magna  ps.  77. 
ac    mirifica    mandavit  patribus  nostris  nota  facer©  filiis  suis ,    id    est 
posteris,   ut  cognoscat  generacio  altera,   id  est   Christiana,   quam 
de  gentibus  constat  esse  electam,  filii  christiani,  qui  nascentur 

15  et  qui  exurgent,  per  clariorem  noticiam  narrabunt  filiis  suis  posteris 
usque  in  finem  seculi.  Qui  psalmus  assimilatur  orto  diversis 
generibus  arborum  et  herbarum  consito,  in  quo  suavia 
pomorum  delectamina  coluntur  et  diversi  flores  de  odiferis 
herbis  coiliguntur.     Hie   ortus  non  incongrue  similitudinarie 

20Germanie   provincie  equiparatur,   que  muitas  provincias  seu 
regiones  tanquam  diversas  fructigeras  arbores  continet.    Inter 
quas  Baioaria  ut  rosa  inter   flores   eminet.     [  F.  I1]    Terra  Tacitus, 
autem   ipsa  teste  Caio  Cornelio  Tacito  equite  Romano  satis  Oerm.  5. 
ferax,  arborum  frugiferarum  impaciens,  pecorum  fecunda,  sed  plerumque 

25  improcera  *,  eaque  sola  gratissime  opes  sunt.  Argentum  et  aurum  pro- 
piciine  an  irati  dii  negaverint,  dubito.     Sed   de  COrporum   qualitate 

&  Sixtus  tann[berger]  Xistus  Aventinus  am  Rand  der  Hs. 

1  Michael  Oristan,  Kaplan  von  Bernrain  bei  Konstanx,  beginnt 
die  an  BischofOtto  von  Konstanx  (1475 — 1491)  gerichtete,  von  Arnpeck  unten 

30 ausgeschriebene  Widmung  seiner  Ausgabe  der  }tEuropal*  des  Enea  Silvio 
(Memmingen,  Albert  Kunne ,  ohnt  Jahr)  mit  den  Worten :  Reveren- 
dissimo in  Criflto  patri  et  domino,  domino  Ottoni  dei  gratia  episcopo 
Constantiensi  .  .  .  Michael  Oristan  . .  .  sese  commendat.  Perlustranti 
mihi  ua.ic.  trie  unten  S.  5,  Z.  26. 

35  *  Taciius  fahrt  hier  fort:    Ne   ar mentis   quidem    suus    honor  aut 

gloria  frontis :   numero  gaudent,  eaeque    solae  et  gratissimae  opes  sunt. 


^    4    — 

4.  idem  subdit,  quod  hominibus  tauius  terre  sint  truces  et  cerulei 
oculi,  rutile  come,  magna  corpora  ad  impetum  valida,  laboris  atque 
operum    i m  paciencia1    minimeque    sitim    estumque   tollerare  frigoraque 

0.  atque  *  inediam  celo  solove  assueverunt.  Deorum  t>  maxime  Mercurium 
colunt.     Herculem    et  Martem    conceesis c     animalibus   placant     Lucoa  5 

10.  et  nemora  consecrant,  auspicia  sortesque  maxime  observant.  Hec  ille. 
In  cuius  rei  testimonium  capella  B.Marie  virginis  in  Veteri 
Otinga*,  que  modo  crebri  populorum  concursu  visitatur,  olim 
in  nemore  sita  densissimo  deo  Mercurio8  consecrata  fertur, 
quam  Carolus  Magnus  in  obsidione  civitatis  Quadrate4,  ut  10 
quidam5  opinantur ,  in  honore  B.  Marie  virginis  consecrari 
fecit.  Predictum  autem  poetam  Cornelium  sicut  et  Stra- 
bonem  sub  Octaviano  ac  Tiberiod  Augustis  tempore  genti- 
Schedel  litatis  floruisse  certum  est.  Sane7  veteres  tempo  rum  scriptores 
CCLXVJI*  parcissime  de  Germania  locuti  sunt,  ac  si  ea  provincia  extra  orbem  15 
iaceret,  et  somniantes  quod  am  modo  [F.  2]  res  germanicas  attigerunt. 
Nam  si  legamus  vetusta  tempora,  inveniemus  Germanos  olim  ritu  vixisse 
barbarico,  vestibus  usos  laceris,  venacioni  tan  turn  et  agrorum  culture 
dedisse  operam,  feroces  quidem  homines  et  belli  appetentes,  sed  argenti 
prorsus  inopes,  quibus  quippe  nee  vini  usus  erat  olim  temp  or  urn.  20 
Nunc  in  ea  nobilissimas  urbes  splendidissimasque,  ditissima  templa, 
opulentissimos  principes  ac  prelatos  conspicimus.  Certe  non  videmus 
provinciam  esse,  que  computatis  omnibus  Germaniam  superet.  Quodsi 
resurgeret  aliquis  illorum  Theutonum,  qui  tempore  Julii  Cesaris  vixit, 
Germaniam  peragraret,  profecto  diceret  non  esse  terra m,  quam  olim  25 
viderat,  negaretque  suam  esse  patriam,  cum  vinearum  et  arborum  fructi- 
ferarum  consiciones,  vestitus  hominum,  urbanitatem  civium,  splendorem 
urbium  tantamque  nitidam  policiam  apud  Germanos  contueretur.  Verum 
hanc  mutacionem  quis  fecit  nisi  religio  Christi  ?  Cultus  quippe  christiane 
religion  is  a  Germania  omnem  barbariem  expulit®  atque  ita  expolivit,  ut30 
iara  Greci  ipsi  barbari,  Germani  autem  recte  Latini  appellari  mereantur. 

a  ague  Hs.  b  Aventinus  am  Rand :  Duisburg.  c  concissis  Hs. 
d  Tibero  Hs.  e  Am  Rand  von  einer  Hand  des  17.  Jahrhunderts :  Concordat 
cum  dictis  Pii  2. 

1  Tacitus  $agt:  non  eadem  patientia.  35 

*  Vgl.  iiber  die  Oesehiehie  der  HeUigen  KapeUe  in  Allotting  die 
Kunstdenkmale  des  Konigreiehes  Bayern,  Bd.  1  (Lief.  23),  S.  2379  ff. 

*  Diese  Sage  tritt  hier  xum  erstenmal  auf;  hiernaeh  sind  Kunst- 
denkmale S.  2382  xu  erganxen. 

4  Regensburg.  40 

6  Darunter  sind  wahrscheinlieh  die  auch  sunst  benutxten  Oesta 
Caroli  Magni  der  Regensburger  Schottenlegende  xu  verstehen,  tcelehe  die 
Oriindung  der  HeUigen  KapeUe  in  Altotting  Karl  dem  Orossen  bei  Oe- 
legenheit  des  Zuges  gegen  Regensburg  xusehreiben;  vgl.  die  Ausgabe  der 
Oesta  von  Diirrwachter  S.  157.  Von  der  Weihe  an  die  hi.  Maria  sagenAb 
die  Oesta  alter  dings  nichts,  sondern:  in  honore  sancti  nominis  dei. 

*  Hartmann  Schedelf  Liber  ehronicarum  (Weltchronik).  Lateinische 
Ausgabe,  gedruclct  1403  von  Anton  Koberger  in  Niirnberg. 

7  Schedels  Quelle  fur  den  ersten  folgenden  Satx   ist  die  Europa  des 
Enea   Silvio  (Memminger  Druck  Blatt  f  1) ,   die   auch  Ampeck  selbst    an  50 
anderen  Stellen   hier  nicht)  ausschrieb. 


—     5     — 

Sive  igitur  nova  conaideranti  seu  Vetera  mente  repetenti  nulla  pericior, 
nulla  ardencior  inter  omnes  naciones,  quae  bello  ydoneas  iudicant, 
germanica  videtur.  German  is  enim  equi,  [  F.  2*  J  arm  a  et  pecunie  sunt  a, 
et  ubi  tot  clarissimi  principes,  tot  generosi  proceres,  tot  fortissimi  equites, 
5  tot  potentes  civitates,  tot  divide,  tot  auri,  tot  argenti,  tot  ferri  minere? 
13  bi  tanti  populi  multitude),  tanta  iuventus,  tantum  animi,  tan  turn 
roboris?  Magni  igitur,  bellicosi  et  fortissimi  deoque  accepti  Germani 
sunt,  quibus  adeo  fines  extendisse  licuit  et  super  omnes  mortales  Romane 
potencie  datum    fuit  obsistere.    Nam   terrarum    ille  calcator  omnium  et 

10  orbis  domitor  Julius  Cesar  quamvis  subactis  Gal  lis  sepe  Rhenum  trans  - 
iverit  resque  maxima?  in  Germania  gesserit,  bellicosam  tamen  et  asperam 
Suevonim  gentem  dimisit  indomitam.  Augustus  Octavianus,  cui  et 
Parthorum  et  Indorum  reges  munera  miserunt,  qui  unus  omnium  Ro- 
manorum  fortunatissimus  creditus  est,  ille,  inquam,  lelicissimus  imperator 

15  nullibi  unquam b  nisi  apud  Germanos  succubuit.  Nam  Lollianam  et 
Varrianam  cladem  in  Germania  perpessus  est,  Lollianam  maioris  infamie 
quam  detriment],  Varrianam  pene  exitialem  tribus  legionibns  cum  duce, 
legatis  et  auxiliis  omnibus  cesis.  Longum  esset  recensere,  quos  intulerunt 
reipublice     molestias  Germani.    Qui  etsi  Romanorum   fortune  aliquando 

20  ceaaerunt,  poatea  tamen  et  ipsi  de  Romanis,  [F.  3]  de  Gallis,  de  Hispanis, 
de  Hungaris  deque  aliis  diversis  gentibus  sepenumero  triumpharunt. 
NecRomani,  cum  rerum  potirentur,  res  magnas  sineGermanis  auxiliantibus 
peregerunt,  quorum  tanta  in  bello  virtus,  tanta  in  domo  fides  fuit,  ut 
cesarei  corporis  custos  fcohore  o]  ex  Germanis  potiasime  legeretur. 

25  Nimiium   perlustranti   mini,  colendissime   presul,  eos,  qui   de^-  Or  is  tan. 

coemographia  scripserunt,  Ptholomeum,  Strabonem,  Plinium,  Mel  lam, 
Diodorum  Sicnlum,  Dyonisium  Alexandrinum,  Solinum  et  ceteros  pleros- 
que  buius  rei  scios,  nemo  umquam  articulacius,  tanta  copia  et  familiaritate 
Europam    abaolvisse   videtur  quam    Eneas  Silvius,   quern   sacer   senatus 

30  cardinalium  patrem  patrie  constituens  Pium  II.  appellavit.  Is  eas  pro- 
vincias  Europe,  que  ab  omnibus  cosmographis  negligenter  vel  incuria 
vel  inacitia  d  preterite  fuerunt,  sic  argute,  copiose  et  ornate  cum  insertione 
rerum  geslarum  nostre  memorie  descripsit,  ut,  si  hii,  quos  supra  uominavi, 
reviviscerent,  palmam,  credo,  sibi  darent.  Attamen  parum  de  Baioaria 

35  seu  Norico  suisque  principibus  inseruit ,  cum  tamen  inter 
Germanos    Baioarii   ut   eximium  sidus  ac  candidissimus  flos 

emicailt.     Quam  longa  et  lata  sit  Baioarie  provincia  !,  quam  religiosa,  Schedel 
quam    verax,  quam  iusto,   quam  promissi  ten  ax,   quam  fortis  et  experta  CCLX  VII. 
milicia,  [F.  3*  ]  quantus  ecclesiarum  omatus,  quanta  cleri  gloria,  quanta 
^°  principum  magnificencia,   quantus  splendor  urbium,   que  celi  faciee,  que 
terre  ubertas,  magis  admirari  quam  recensere  vale  o;  nee  ager  frigid  US2 

«  Aveniinus  am  Rand  :  Aeneas  Sylvius,    *>  quam  Hs.    c  feklt  Hs. 
*  inscia  Hs. 

1  Die  Quelle  hat  dafiir:  germanica  natio. 

45  *  Hier  hoi  A.  eine  Stelle  der   Chtonik  von  Kremsmiinster  (S.  S6) 

im  Auge,  tco  es  heisst :  Terra  vero,  quam  incolunt,  Noricus  est  vocata, 
secundum  Isidorum  ab  agro  frigido,  quasi  nocens  cultoribus,  dum  steriles 
affert  fruges.  Diese  Stelle  ist  ouch  von  Ebran  33  beniitxt.  hidonis  sagt 
in  Buck  IX,  Rap.  2  der   Etymologiae:    Germaniae    gentes . . .   nationes 

50  saeriaeimis  duratae  frigoribus.  Eine  Etymologie  von  Noricus,  tcic  man 
nach  dent  Kretnsmiinsterer  Texte  meinen  konnte,  findet  sick  nicht  bei  ihm. 


_     6     — 

ut  olim,  sed  omnium  temporalium  copia  ibi  modo  exuberat. 
Ut  igitur  plura  de  eisdem  principibus  in  lucem  dentur, 
M.  Or  in  t  an.  hunc  libellum  collegi  et,  quoad  potui,  solerter  examinavi  aique  sic 
limatum  paternitati  vestre  reverendisttime  dico  et  offero  tamquam  ei, 
quaro  scio  huic  opusculo  plurimum  aftici,  eo  quod  in  ipso  preclara5 
principum  Noricorum  facinora  e  t  gesta  con  tine  a  ntur. 

Datum  in  opido  Landshut  Frisingensis  diocesis  anno 
Christi  1495.  prima  die  mensis  Januarii  sub  sanctissimo  in 
Christo  patre  et  domino,  domino  Alexandro  VI.  Romano 
pontifice,  et  Maximiliano  Romanorum  rege  gloriosissimo.        10 

Vitus  Arnpekch  presbyter  capellanus  minimus  vestre 
reverendissime  paternitatis,  quam  altissimus  in  evum 
conservet. 

Incipit  prologus  in  sequentem  librum. 

Of.  Andreas  Porro    teste    Isidoro    quinto    ethimologiarum    chronica  15 

506'1  grece  dicitur,  que  latine  temporum  series  appellatur,  qualem 
apud  Grecos  Eusebius  Cesariensis  edidit  et  Hieronimus  in 
latinam  linguam  convertit ,  apud  nos  vero  Augustinus, 
Orosius,  quinymmo  Otto  Frisingensis  episcopus  clarissimus, 
non  futilis  autor ,  ut  ait  Eneas ,  postremo  .  .  .  abbas  20 
Urspergensis  ordinis  Premonstratensium,  Vincentius  Gallus 
ordinis  predicatorum  et  Gotfridus  Viterbiensis  presul  hn- 
perialisque  aule  Hainrici  VII.  capellanus  [F.  4]  ac  fratres 
ordinis  Benedicti  Hermannus  et  Marti nus  et  quam  plures  alii. 
Qui  omnes  tempora  regum  ac  imperatorum  Romanorum  25 
pariterque  summorum  pontificum  eliganti  comptoque  stilo 
disertissime  deflorarunt.  Nullusque  vero  predictorum  nee 
quisquam  alius  preter  fratrem  Andream  canonicum  regularem 
ordinis  S.  Augustini  apud  S.  Magnum  in  preurbio  Ratispone 

Andteas  506.  Bavarie  principum  tempora  desudavit.  Chronos  namque  grece  30 
latine  tempus  interpretstur.  Chronica  siquidem  Bavarorum  seu 
et  Noricorum  ad  dei  gloriam  et  dictorum  principum  laudem 
ac  vestre  paternitatis  reverendissime  solarium  nativeque 
patrie  honorem  deo  altissimo  donante  descripturus,  que 
memoria  digna  hactenus  indagare,  legere  ab  expertisque  35 
perscrutari  solerti,  qua  potui,  cura,  licet  incompto  simpli- 
cissimoque  stilo  huic  opusculo  inserui.  Quod  divina  exorsus 
cooperante  gratia  in  quinque  partiales  libros  distinxi. 

1  Andreas  von   Regensburg,  Samtliche  Werke,  hsg.  von   Leidinger. 
Quellen  und   Erorierungen   xur   layer    und   deutschen    Qetchichte,    Neue  40 
Folge,  Bd.  1. 


—     7     — 

Divisio   operis. 

Primus  liber  Baioariorum  originem  et  servitutem  quoad 

Romanos   sub  nubilosis   temp  or  i  bus   quasi  somniando    usque 

ad  Theodonem  ducem  continet. 

5  Secundus   liber  ab  eodem  Theodone,    sub  quo  servitus 

cessavit  et  post  quern  proprios  principes  Baioaria    usque  in 

presenciarum  habuit,  usque  ad  Carolum  Magnum  protenditur. 

Tercius   a  dicto  Carolo,  per   quern   Franci  [F.  41]   in- 

troducti  sunt,  usque   ad   ducem  Hainricum   fratrem  Ottonis 

10  Magni. 

Quartus    ab  eodem  Heinrico,   sub  quo  Saxones,   deinde 

Suevi  ac  Australes  introierunt,  usque  ad  Ottonem  Schirensem. 

Quintus  liber  a  prefato  Ottone  comite  palatino  de  Witels- 

pach  usque  in  presentem  diem,   a  quo  omnes  Bavarie  duces 

15  ac  comites  palatini  Rheni  originem  traxerunt. 

Explicit   distinccio. 

Sequitur  huius   opusculi  registruni. 
Incipiunt  capitula  primi  libri. 

Cap.  1.    De  provinciis,  episcopatibus  in  Baioaria  existentibus 
20     et  terminis  eius. 

Cap.  2.    DeDanubio  et  fluviis,  quos  in  se  recipit  in  Baioaria 
idem  Danubius. 

Cap.  3.     De  silva  Hircinia. 

Cap.  4.     De  Baioarie   situ   et   populis    ac   diversa  fortuna 
25     seu  valitudine. 

Cap.  5.     De  Norico  duce,  a  quo  regio  Noricus  dicta  est. 

Cap.  6.     De  populi  Baioariorum  origine. 

Cap.  7.     De  Boemundo  duce  Baioarie  a  Julio  Cesare  subacto 
et  diversis  preliis. 
30 Cap.  8.     De  Maguntia. 

Cap.  9.     De  civitate  Augusta. 

Cap.  10.     De  fuga  Theodonis  ducis. 

Cap.  11.     De  Ratispona  metropoli  Baioarie. 

Cap.  12.     [F.  5 J  De  Nuremberga. 
35 Cap.  13.     De  Romanorum  preside   in   Baioaria  Fabiano   et 
de  diversis  populi  norici  affliccionibus. 

Cap.  14.     De  christiane   fidei   primeva   origine  in  Baioaria. 

Cap.  15.     De  preside  Philippo. 

Cap.  16.     De  Aquilegia  civitate. 
40 Cap.  17.     De  Eiulasio  et  S.  Maximiliano. 

Cap.  18.     De  Laureaco. 


—     8     — 

C  a  p.  19.  De  preside  Aquilino,  sub  quo  S.  Florianus,  et  de 
iudice  Gaio,  sub  quo  S.  Affra  cum  suis  puellis  passi  sunt. 

Cap.  20.  De  Adalgero  duce  Baioarie  et  de  Detrico  preside 
Germanie. 

Cap.  21.    De  S.  Severino  confessore  et  termino  libri.  5 

Explicit  liber  primus  chronice  Baioariorum. 

Sequitur  liber  secundus. 

Cap.  1.    De  reditu  ducis  Theodonis  eiectis  Romanis,   post 

quern  Baioaria  principes  habere  usque  hodie  non  desiit. 
Cap.  2.     De    ducibus    Baioarie    Udone    et    Teodebaldo    ac1(J 

Garibaldo  regeque  Tassilone. 
Cap.  3.    De  Garibaldo  rege  Baioarie  et  de  nupciis  eius  filie 
Teodelinde  regine  Longobardorum  et  secundis  nupciis  eius. 
Cap.  4.     Forma    epistolc    B.    Gregorii    pape    ad    reginam 

Teodelindam.  15 

Cap.  5.    [F.  5']  Forma  epistole  B.  Gregorii  pape  ad  regem 

Longobardorum  Agilulfum. 
Cap.  6.  Agilulfus  rex  suasu Theodelinde  fidemChristi  suscepit. 
Cap.  7.    De  Tassilone  eiecto  iterato  rege  Baioarie  ordinato 

post  regem  Garibaldum  et  de  duce  Grimoaldo.  20 

Cap.  8.     De  Theodone  duce  Baioarie  a  S.  Ruperto  baptisato 

et  eodem  sancto. 
Cap.  9.     De  Salczeburga  metropoli  Baioarie. 
Cap.  10.     De  obitu  Theodonis  et  de  Alio  eius  duce  Theode- 

berto  ac  quedam  de  S.  Ruperto.  25 

Cap.  11.     De    Theodone    duce,    sub    quo    S.    Emmerammus 

episcopus  passus  est,  et  de  eius  passione. 
Cap.  12.    De  duce  Noricorum  Theodone,  qui  S.  Corbinianum 

episcopum  legatum  suscepit  in  Norico. 
Cap.  13.     De  Alio  eius  Theobaldo  et  ipsius  matrimonio.       30 
Cap.  14.    De  fratre  eiusdem  Grimoaldo,  qui  S.  Corbinianum 

in  Frisingam  locavit. 
Cap.  15.     Dbi  vir  dei   Corbinianus,   dum  Maiense   castrum 

intravit,  captus  est. 
Cap.  16.    De  Pilidruda  vidua  Theobaldi    a  duce  Grimoaldo 35 

per  admonicionem  B.  Corbiniani  separata. 
Cap.  17.     De   Cainnina  iuxta  Maies   in  Merania  empta  et 

S.  Marie  in  Frisinga  tradita. 
Cap.  18.    De  Frisinga   et   ordine   episcoporum   et  reliquiis 

sanctorum  ac  situ  civitatis.  40 

Cap.  19.    [F.6]  Quomodo  increpavit  B.  Corbinianus  ducem 

Grimoaldum  propter  benedictum  panem  cani  datum. 


-     9     — 

Cap.  20.     De  muliere  malefica  manibus  episcopi  cesa,  et  qua- 
liter  Nino  per  Pilidrude  consilium  episcopum  voluit  occidere. 
Cap.  21.     Qualiter   insidias  loci  mutacione  declinavit  et  de 

vindicta  subsecuta. 
5Cap.  22.     De  Hugberto  duce  Baioarie,   qui  S.  Corbinianum 

de  montanis  revocavit. 
Cap.  23.    De  Otilone*  duce  Baioarie   et  de  fundacionibus 

monasteriorum  Burensis,  Slechdorf  et  Altachensis  inferioris. 
Cap.  24.     De  maiore  domus  Francorum. 
lf>Cap.  25.     De  S.  Bonifacio. 

Cap.  26.     De  divisione  episcopatuum  in  Baioaria. 

Cap.  27.     Decretum  Carolomanni  maioris  domus  et  natu  de 

christiane  religionis  reformacione  et  morte  S.  Bonifacii. 
Cap.  28.   De S. Wilibaldo  episcopo  Eistetensi  etS.  Walpurga. 
15  C  a  p.  29.    De  fundatoribus  ac  fundacione  monasterii  Tegernsee 

et  reliquiis  sanctorum  ac  aliis  fundacionibus  eorundem. 
Cap.  30.    De  Utilone  duce,  ubi  dimissum  est,  et  deS. Vir- 

giliob    episcopo  et   sociis  eius  ac   de  morte  et  sepultura 

dicti  ducis. 
20  C  a  p.  31.    De  S.  Erhardo  Ardinacensi  episcopo  et  de  Alberto 

Caselensi  archiepiscopo  et  de  inferiori  monasterio  Ratispone. 
Cap.  32.     De  Tassilone  duce  Baioarie. 
Cap.  33.     [F.  6' ]  De  fundacione  cenobii  Wessesprunn. 
Cap.  34.     De  Veteri  Otinga. 
25 Cap.  35.     De  pluribus  fundacionibus  Tassilonis. 
Cap.  36.     De  fundacione  cenobii  Krembsmunstrensis. 
Cap.  37.     De  gestis  ac  detonsione  Tassilonis. 
Cap.  38.     De  morte  eius. 

Cap.  39.    Exclamacio  contra  rerum  mutabilitates  et  terminus 
30      libri. 

Expliciunt  secundi  libri  huius  operis  capitula. 

Sequitur  registrum  super  capitulis  tercii  libri. 

Cap.  1. c  [F.7]  De  bello  regis  Caroli  Magni  apud  civitatem 
Quadratam  contra  infideles  d. 

35  a   Aventinus  am  Band:  Utilo.       b   Acentinus  am  Rand:    Vergilio. 

c  Hier   folgt  auf  F.   7  oben  der  Rest  eines  friiheren  lnhaltsverxeichnisses 
fvgl.  die  Einieitung) : 

De  S.  Virgilio  episcopo  XXXV 

De  Thassilone  duce  Baioarie    XXXVI 
40  De  nativitate  eius  et  linea       XXXVII 

De  eius  fundacionibus  XXXVIII 

De  finali  bona  conversacione  eius  et  morte  ultimum. 
Explicit  secundus.     Incipiunt  capitula  libri  tercii. 
Mil  Ausnahme  der  letxten  ZeUe  durchstrichen.    d  Aventinus  am  Rand :  fabula. 


—     10     — 

Cap.  2.     De  secundo  eius  bello  apud  Ratisponam. 
Cap.  3.     Qualiter  rex  Carolus  subactam  Baioariam  per  pre- 
sides rexerit  et  superiorem  Pannoniam  Austriam  vocaverit. 
Cap.  4.    De  Lothario  rege  Bavarorum  nepote  Caroli. 
Cap.  5.     De   Ludovico    Pio   imperatore,    Alio    Caroli,    rege 5 

Bavarorum. 
Cap.  6.     De   Alio  eius  rege  Bavarorum  Ludovico   orientalis 

Francie. 
Cap.  7.     De  bello  trium  fratrum  et  divisione  hereditatis. 
Cap.  8.     De  Carolomanno  rege   Bavarorum,    Alio   Ludovici  10 

regis  orientalis  Francie. 
Cap.  9.    De  Ludovico  fratre  eius,   rege   orientalis  Francie 

et  postea  rege  Bavarie. 
Cap.  10.    De    Carolo    imperatore,    post    mortem    amborum 

fratrum  rege  Bavarie.  15 

Cap.  11.    De  duce  Arnolfo,  qui  defunctis  patruis  non  solum 

ducatum  Bavarie,    quinymmo   regnum   orientalis   Francie 

et  imperium  obtinuit. 
Cap.  12.   Qualiter  reliquie  S.  Dyonisii  in  Ratisponam  venerint 

et  qualiter  sunt  per  papam  Leonem  approbate  et  S.  Wolf-  20 

gangus  translatus  per  eundem  papam. 
[F.  7']  Cap.  13.     De  construccione  castri  Eberspergensis  et 

fundacione   capelle   S.  Sebastiani  collegii  canonicorum  re- 

gularium  et  demum  claustri  monachorum. 
Cap.  14.     Opinio  de  filiis  Arnolfi  cesaris.  25 

Cap.  15.     De  Leopoldo  duce  Bavarie. 
Cap.  16.     De  rege  Ludevico  duce  Bavarie. 
Cap.  17.     De   libera   eleccione   ecclesie   Frisingensis   et   de 

tradicione  Veringen  per  regem  Ludovicum. 
Cap.  18.     De  Burchardo   duce  Bavarie  et  de  rege  Conrado30 

duce  Bavarie,  qui  expulit  Arnoldum. 
Cap.  19.     De    impio    Arnoldo    duce   Baioarie    et   quomodo 

dictus   sit  rex  Italie   et  de  visione  S.  Udalrici    et  de  re- 

stitucione  Chains. 
Cap.  20.     De  morte  eius  et  sepultura.  35 

Cap.  21.    De  fratre  eius  Berchtoldo  duce  Bavarie. 

Explicit   liber  tercius. 

Incipiunt  capitula  libri  quarti. 

Cap.  1.     De  duce  Hainrico  fratre  Ottonis  I.  a  et  de  coraite 
Razzone.  40 

*  Venceuxeiehen  auf  die  folgenden  am  Rand  himugefiigten  Worte, 


—    11    — 

Cap.  2.     De  obsessione  S.  Udalrici    in  Mantichinga  *  et  de 

coraite  Rassone. 
Cap.  8.     De  infelici  bello  Hungarorum  apud  Augustam. 
Cap.  4.    Qualiter  corpus  S.  Martini   episcopi  de  Turano  in 
5     Bavarie  Salczeburgam   adporlatum   sit   et  de  excecacione 

archiepiscopi  Herolft  et  approbacione  corporis  S.  Martini. 
Cap.  5.     De  filio  eius  duce  Hainrico  Hezilone. 
Cap.  6.     De  imperatore   Ottone  II.,    qui   ducatum   Bavarie 

capto  Hezilone  sibi  usurpavit. 
10 Cap.  7.    De  duce  Hainrico  Hezilone  expulso  et  post  [F.8] 

Ottonis  II.  mortem  iterum  restituto. 
Cap.  8.    De  Alio  eius  Hainrico  duce. 
Cap.  9.    De  S.  Gotehardo  episcopo  in  Bavaria  nato. 
Cap.  10.     De  S.  Hainrico  duce  Bavarie,  postea  imperatore. 
15 Cap.  11.     De  visione  eius  Ratispone. 
Cap.  12.     De  felici  eius  bello  contra  paganos  Sclavos. 
Cap.  13.     De  eius  donacione  ecclesiis. 
Cap.  14.    De  nupciis  sororis  eius  Gisele  et  de  conversione 

Hungarorum. 
20 Cap.  15.    De  subaccione  Austrie  et  Burgundie. 

Cap.  16.    Qualiter    ad    instanciam    principum   coactus    est 

ducere  uxorem  S.  Kunigundam. 
Cap.  17.     De  fundacione  Bambergensis  episcopatus. 
Cap.  18.     De  eius  imperiali  coronacione  et  de  eiusdem  bellis 
25     in  Apulia. 
Cap.  19.     Quare  ceperit  claudicare. 
Cap.  20.     Quomodo  per  S.  Benedictum    a  morbo  calculi  sit 

sanatus. 
Cap.  21.     De  reditu  imperatoris  Hainrici   a  Roma  et  visi- 
30     tacione  monasteriorum  in  via. 
Cap.  22.     Qualiter   papa  Benedictus  Babenbergam    veniens 

susceptus  sit. 
Cap.  23.     De  ereccione  trium  ecclesiarum  Babenberge. 
Cap.  24.     De  addicione  quarte  et  quinte  ecclesiarum. 
35 Cap.  25.     De    dotacione b    cenobiorum    Weihenstephen    et 

Inferioris  Althe. 
Cap.  26.     De  concordia  coniugum. 
Cap.  27.    De  astucia  dyaboli  falsa. 
Cap.  28.     De  detraccione  S.  Kunegundi  facta. 
40 Cap.  29.     De  purgacione  eius  in  iudicio  vomerum  ignitorum. 

a  Die  folgenden   Worte   stehen  hier  trrtiimlieh;  das  Kapitel  enthdU 
niehts  iiber  Rosso.    b  dodacione  Hs. 


Cap. 

41. 

Cap. 

42. 

Cap. 

43. 

Cap. 

44. 

et 

de 

—     12     - 

[F.  8l]  Cap.  30.     De  resignacione  uxoris  virginis  in  morte. 

Cap.  31.    De  heremita  in  silva. 

Cap.  32.     Miraculum  de  ablucione  calicis. 

Cap.  33.    De  sepultura  eius  et  miraculis. 

Cap.  34.     De  donacione  et  fictalicio,  quod  habuit  S.  Kune- 5 

gundis  ab  ecclesia  Frisingensi. 
Cap.  35.    Qualiter  S.  Kunegundis  imperatrix  purpuram  de- 

posuit  et  habitura  religionis  assumpsit. 
Cap.  36.    Quod  annis  quindecim  supervixit. 
Cap.  37.    De  Hainrico  duce  Bavarie,  fratre  S.  Kunegundis.  10 
Cap.  38.    De  Alio  eius  Bavarie  duce  Hainrico. 
Cap.  39.     De    duce   Bavarie    Conrado,    qui   et   Chuno,    qui 

exul  obiit. 
Cap.  40.     De  Agnete  imperatrice,  que  Bavariam  rexit. 

,    De  Ottone  duce  Bavarie,  quem  Egino  diffaraavit.  15 
De  Guelfone  duce  Bavarie  et  eius  origine. 
Incidentia   de   bellis   in  Austria,   Suevia,  Rhecia. 
De  Guelfonis   in  gratiam  imperatoris   recepcione 
peregrinacione  transmarina  et  eius  obitu  ac  sociis 
eiusdem.  20 

Cap.  45.    De  Alio  eius  duce  Bavarie  Guelfone. 
Cap.  46.    De  fratre  eius  Hainrico  duce  Bavarie. 
Cap.  47.    De   iilio   eius  duce   Bavarie   Hainrico   vulgariter 

dicfo  Superbo.    De  Osterhofen. 
Cap.  48.    De  marchione  Leopoldo  duce  Bavarie,  filio  S.  Leo- 25 

poldi  confessoris. 
Cap.  49.    De  fratre    eius  Hainrico    duce  Bavarie,    demum 

Austrie. 
[F.  9]  Cap.  50.     De  capcione  comitis  Conradi  de  Dachaua. 
Cap.  51.    De  diversis  bellis.  30 

Cap.  52.     De  coronacione  filii  regis  Romanorum  Conradi. 
De  expedicione  transmarina. 
De  reditu  Guelfonis. 

De  expedicione  Damascena   et  reditu  principum. 
De  fine  litis  Guelfonis.  35 

De  consanguinitatis  arbore  Guelfonum. 
De  controversia  pro  ducatu  norico  inter  Hainricum 
de  Austria  et  Hainricum  de  Saxonia. 
Cap.  59.    Privilegium    imperatoris    Friderici   I.    pro    duce 

Austrie  et  eius  successoribus.  40 

Cap.  60.    De  Hainrico  duce  Saxonie  et  Bavarie,  filio  Hainrici 

ducis  cognomento  Superbi. 
Cap.  61.    Quod  dux  Bohemie  rex  creatur. 


Cap. 

53. 

Cap. 

54. 

Cap. 

55. 

Cap. 

56. 

C  ap. 

57. 

Cap. 

58. 

—     13     — 

Cap.  62.     De  secunda  expedicione  contra  Mediolanenses. 

Cap.  63.    De  infelici  bello  Guelfonis  iunioris. 

Cap.  64.     Quare    Hainricus    dux    Bavarie     et    Saxonie    in 

indignacionem    imperatoris  Friderici    pervenit   et  ob  hoc 
5     ab  eo  proscriptus  fuit. 
Cap.  65.     De   fori   et  pontis  in  Veringen    destruccione  et 

in   villam   suam   Munchen   per  eundem  ducem  Hainricum 

translacione. 
Cap.  66.     Mandatum  imperiale  de  horum  restitucione. 
10 Cap.  67,  id  est  ultimum.    De  his,  que  post  hec  secuta  sunt. 

Explicit  liber  quartus. 

Secuntur  capitula   libri    quinti. 

Cap.  1.     De    Ottone   comite   palatino   de  Witelspach   duce 

Bavarie  primo  ex  Schiria. 
15  Cap.  2.     De  origine  comitum  Schirensium  et  Dachau  in  genere. 
[F.  9' J  Cap.  3.    Primo  de  linea  recta  comitum  Schirensium. 
Cap.  4.     De  comitibus  de  Dachaw. 
Cap.  5.     De  comitibus  de  Velaia. 
Cap.  6.     De  comitibus  Schirensibus  secundum  ordinem. 
20 Cap.  7.    De  Ottone  comite  palatino  de  Witelspach,  fundatore 

monasteriorum  Ensdorf  et  Undenstorf,  et  de  quatuor  flliis 

eius  secundum  ordinem. 
Cap.  8.    De  arbore  comitum  Schirensium  et  Dachau. 
Cap.  9.    De    fundacione    monasteriorum    Pernried,    Gries, 
25      Weyeren,  Pawrbergk  etDiezzen.  De  arbore  consanguinitatis 

comitum  de  Wolfratzhausen  et  de  Andachs. 
Cap.  10.     De  monte  Andachs  et  de  S.  Elizabet. 
Cap.  11.     De  S.  Hedwige  \ 

Cap.  12.     De    duabus   hostiis  montis  Andachs  S.  Gregorii. 
30      Quomodo  hec  tres  hostie  in  Babenbergam  venerint.  Qualiter 

dicte  tres  hostie  in  montem  Andachs  pervenerint.  Quomodo 

hoc  sacramentum   in  Wolfhartzhausen    allatum  miraculose 

in  montem  Andachs  devenerit. 
Cap.  13.     De   processionis  annualis  institucione  in  montem 
35     Andachs  de  circumiacentibus  villis. 
Cap.  14.     De  confirmacione  dictarum  hostiarum  et  de  ultimo 

comite  de  Andachs. 
Cap.  15.    De    invencione    reliquiarum    et    fundacione    pre- 

positure. 

40  »  Darnaeh  durchstrichen  :    et  Razzone  comite  ac  de  monasteriorum 

destruccione  Hs. 


—     14     — 

Cap.  16.     De    mutacione   prepositure    in    cenobium    ordinis 

S.  Benedicti  et  de  consecracione  ecclesie. 
Cap.  17.     De    fundacionibus    monasteriorum    Paring,    Ror, 

Piburg  et  Raittenhaslach. 
[F.  10]  Cap.  18.     De  Ludovico  duce  Bavarie,  Alio  Ottoniss 

de  Witelspach,  et  eius  uxore  etc. 
Cap.  19.     De  Alio   eius    duce  Ottone  excommunicato  et  de 

morte  ultimi  comitis  de  Pogen  et  de  desponsacione  domine 

Elizabet. 
Cap.  20.    De   domina  Elizabet   filia  ducis  Ottonis   et  eius  10 

filiis  et  maritis. 
Cap.  21.    De  Ludovico  comite  palatino  Rheni,  duce  Bavarie, 

fundatore  monasteriiFurstenfeld,  et  de  uxoribus  et  filiis  eius. 

De  ducibus   inferioris    Bavarie. 
Et  primo  lr> 

Cap.  22.  De  duce  Hainrico  in  Landshut. 
Cap.  23.  De  duce  Ottone  rege  Hungarie. 
Cap.  24.     De  introduccione  Ottonis  ducis  Bavarie  in  regnum 

Hungarie  contra  puerum  Carolum  et  de  coronacione  eiusdem, 

de  corona  et  captivitate  et  de  obitu  et  testamento  eius.  20 
Cap.  25.     De  fratribus  eiusdem  Ludovico  et  Steffano  ducibus 

inferioris  Bavarie. 
Cap.  26.    De  dissensione  trium  ducum  et  divisione  inferioris 

Bavarie  et  de  bello  eorundem  et  de  obitu  ducis  Hainrici 

de  Naterberg  et  de  obitu  ducis  Ottonis.  25 

Cap.  27.    Qualiter  imperator  Ludovicus  Hainricum  seniorem 

ducem  Bavarie    inferioris  procuratorem   regni  constituerit 

et  mox  revocaverit.    Que  inde  bella  secuta  sint,  et  de  obitu 

ducis  Hainrici. 
[F  10]    Cap.  28.     De    Johanne    duce    inferioris    Bavarie. 30 

Quomodo  fratres  predicatores  in  Landshut  occasione  Acta 

inventa  ceperunt  divina  celebrare. 

De  comitibus   palatinis  Rheni. 

Cap.  29.     De  Rudolfo  electore,  fratre  Ludovici  cesaris. 
Cap.  30.     De  tribus  eius  filiis  secundum  ordinem,  de  Ruperto  3"> 

Ruffo   fundatore   universitatis  Heidelberge,   de  Adolfo    et 

de  Rudolfo. 
Cap.  31.     De  Ruperto  comite  palatino  Rheni. 
Cap.  32.     De  Ruperto  Klemm  postea  rege.     De  liga. 
Cap.  33.     De  Ludovico  comite  palatino  Rheni  ceco.  40 


—     15     — 

Cap.  34.    De   Ludovico   comite   palatino    Rheni,   Alio    eius, 

electore. 
Cap.  35.    De  bellicoso  fratre  eius  Friderico. 
Cap.  36.    De  tertio  fratre  Ruperto  archiepiscopo  Coloniensi. 
5 Cap.  37.    De  Philippo  comite  palatino,  electore,  et  eius  filiis. 
Cap.  38.    De  duce  Johanne  de  Amberg,  Alio  Ruperti  regis, 

et  uxoribus  eius  et  bellis. 
Cap.  39.    De  Alio  eius  Cristofero  rege  Dacie. 
Cap.  40.    De  duce   Steffano    comite  Veldentie   et  de  eius 
10     filiis  spiritualibus. 
Cap.  41.     De  eius  filio  duce  Fridrico  et  filiis  suis. 
Cap.  42.    De  Ludovico  duce  nigro  et  eius  filiis. 
Cap.  43.     De  duce  Ottone  in  Novoforo. 
Cap.  44.     De  duce  Ottone  et  fratribus  suis. 

15  [F.  11]  De  ducibus  Bavarie  superioris. 

Cap.  45.    De  Ludovico  duce  et  uxoribus  eius.    De  eleccione 
eius  et  coronacione  in  regem.    De  bello  eius  apud  Esslingen 
et  de  fuga  eius  apud  Muldorf. 
Cap.  46.    De   felici   bello   eius  in   prato  apud  Ampfing,   in 

20  quo  capti  sunt  Fridricus  rex  et  frater  eius  Hainricus  dux 
Austria.  De  Satlern  a.  De  concordacione  eorundem  regum. 
De  comite  de  Hennberg.  De  excommunicacione  eius.  De 
coronacione  in  Mediolano  et  interdicto.  De  coronacione 
imperiali  Rome.  De  principibusMediolanensibus.  De  visione, 

25  quam  vidit  Rome  Ludovicus  imperator.  De  fundacione 
monasterii  Etal.  De  falso  eius  cancellario.  De  obitu 
Johannis  pape  et  subrogacione  Benedicti.  De  viris  ex- 
cellentis  doctrine.  De  bello  imperatoris  cum  civitate 
Ratispona.      De    locustis.     De    predicatoribus    Ratispone. 

3o  De  curia  in  Frankfordia.  De  nupciis  filii  eius  Ludovici. 
Incidencia  de  Inferiori  Altach.  De  falsis  nunciis  ad  papam 
missis.  De  eius  deposicione.  De  congregacione  Spire. 
De  morte  comitis  Holandie.  De  morte  eius  et  numero 
filiorum  ipsius. 

35 Cap.  47.     De  divisione  provinciarum  inter  eius  filios. 
Cap.  48.    De  primogenito  eius  Ludovico  marchione  Branden- 

burgensi,  duce  Bavarie. 
Cap.  49.    De  filio  eiusdem  Meinhardo. 

»  Hier  steht  die  Kapitelxahl  46 ;  dock  umfasst,  trie  die  Rubrixierung 
40  des  Textes  zeigt.  das  Kapitel  trie  die  vorausgehenden  so  auch  die  folgenden 
Abschnitte. 


—     16     — 

[F.  IV]  Cap.  50.  De  Ludovico  Romano  et  Ottone  mar- 
chionibus  Brandeburgensibus,  filiis  cesaris  Ludovici. 

Cap.  51.  De  ducibus  Alberto  et  Wilhelmo  fratribus  in 
Holandia,  filiis  imperatoris.     Primo  de  duce  Wilhelmo. 

Cap.  52.     De  duce  Alberto.  5 

Cap.  53.  De  obsessione  castri  Naterberg.  Incidencia  de 
tribus  regibus  paganorum  et  de  fundacione  monasterii  in 
Straubinga,  peste  et  lite. 

Cap.  54.    De  liberis  Alberti,  et  primo  de  Wilhelmo. 

Cap.  55.     Secundo  de  duce  Alberto  in  Straubing  sepulto.     10 

Cap.  56.  Tertio  dea  duce  Johanne  electo  Leodiensi  et 
bello  eius.  De  renunciacione  eleccionis  et  coniugio  eiusdem. 
De  domina  Jacoba  filia  Wilhelmi  ducis.     Omnia  in  eodem. 

Cap.  57.     De    divisione   ecclesie   S.   Petri    in  Monaco.     De 
obitu   ducis  Steffani   et  Pfaffenhofen.     De  expedicione    in  15 
Patavium  Italic 

Cap.  58.     De  duce  Steffano  filio  imperatoris  Ludovici. 

Cap.  59.     De  divisione  Bavarie  inter  tres  fratres. 

Cap.  60.     De  duce  Steffano  filio  senioris  Steffani. 

Cap.  61.     De  Ludovico  filio   eius  in  Ingelstat.     Dingolfing,  20 
Mayburg,  Dingelfing,  Kirchperg.     De  processione  Ratispone 
contra  pestem.    De   infelici   bello   inter  patrem  et   filium 
Ludovicum. 

Cap.  62.     De  filio  eius  Ludovico  Gipposo  et  uxore  eius. 

Cap.  63.     De  duce  Fridrico  in  Landshut.  25 

Cap.  64.  De  duce  Hainrico  in  Landshut  et  liberis  et 
uxoribus.     De  interfeccione  civium  Landshutensium. 

[F  12]  Cap.  65.  De  duce  Ludovico  potente  in  Landshut. 
De  nativitate  ducis  Georgii  et  reformacione.  De  Werdea 
Suevica.  De  bello  contra  marchionem.  De  victoria  apud30 
Giengen.  De  concordia.  De  mutuo.  De  introduccione 
ducis  Georgii.  Incidentalia  de  dieta  Ratisponensi.  De 
cometab.  De  nupciis  filie  eius.  De  iniusta  steura  et  eius 
restitucione.  De  nupciis  filii  et  morte  et  exequiis  eius. 
Omnia  in  eodem  capitulo  secundum  ordinem.  35 

Cap.  66.  De  duce  Georgio  in  Landshut.  De  dieta Frisinge 
contra  Turcos.  Qualiter  feodalia  seu  regalia  Wienne  ab 
imperatore  recepit.  De  dieta  Nuremberge.  De  torneamento 
Heidelberge.  De  dieta  Frisinge  contra  imperatorem.  De 
Wolczach.  De  peste.  De  torneamento  in  Ingolstat.  De  40 
morte  Friderici  electi  Pataviensis.    De  torneamento  Baben- 

*  feJdt  Hs      b  comete  Hs. 


—     17     — 

berge.  De  morte  Johannis  episcopi  Augustensis  et  eleccione 
Fridrici.  De  torneamento  Ratispone.  De  morte  archi- 
episcopi  Salczeburgensis  Bernardi  et  ingressu  Johannis 
Strigoniensis.  De  frivola  inieccione  raanuura  in  sacra- 
5  mentum  Landshute.  De  duello.  De  arrogancia  Ulmensi 
et  nova  liga.  De  restauracione  castri  Burckbausen.  De 
concione  in  Landshut  propter  talliam.  De  colligacione 
ducum  Bavarie  cum  aliis  in  Amberga.  De  expedicione 
ducis  Georgii  in  Hunpariam.  De  fame*  et  magna  steura. 
10  De  diluvio  particulari  in  Bavaria.  De  concordia  plebanorum 
et  mendicancium  in  Landshut.  De  concione  in  Lands- 
hut  provincialium,  ne  Alberto  auxilietur.  De  capitulo 
provinciali  fratrum  minorum  in  Landshut.  [F.  12*]  De 
processione  in  Otingam.  De  ludo  sagittariorum.  De 
r>  concordia  ducis  Georgii  cum  marchionibus.  De  exequiis 
in  Landshut  imperatoris  et  ducis  Cristofori. 

Cap.  67.     De    duce    Johanne    in    Monaco    et    iubileo.     De 
divisione    trium    fratrum,   Aichach,    Swaben,   Pfaffenhofen 
et  obsessione  Monaci,  in  eodem. 
20 Cap.  68.     De  duce  Ernesto  in  Monaco. 

Cap.  69.  De  duce  Wilhelmo  protectore  concilii  Basiliensis, 
nupciis,  morte,  filio  et  sorore  regina. 

Cap.  70.     De  duce  Alberto  in  Monaco  et  eleccione  eius  in 
regem  ac  nupciis  et  filiis. 
25Cap.  71.     De  duce  Johanne  in  Monaco. 

Cap.  72.     De  duce  Sigismundo  in  Dachavia. 

Cap.  73.  De  duce  Adalberto  in  Monaco  regenti.  De  cap- 
tivitate  ducis  Cristoferi  et  liberacione.  De  reformacione 
monasteriorum  in  Monaco.  De  convivio  Caroli  ducis  Bur- 
:K)  gundie.  De  adepcione  civitatis  Ratispone.  De  nupciis 
eius.  De  torneamento  Ratispone.  De  captivitate  regis. 
De  fame.  De  banno  in  civitatem  Ratisponam  lato  b.  De 
bellis  inde  secutis.  De  bello  lige  contra  eum.  De  con- 
dicionibus  concordie  inter  imperatorem  et  eum.  De  con- 
35     cordia  fratrum. 

Cap.  74.  De  duce  Cristofero  et  interfeccione  baronis  Abens- 
pergensis  et  per  eum  fortiter  gestis.  De  peregrinacione 
transmarina  et  morte  eius.    De  exequiis  eius  in  Landshut. 

Cap.  75,  id  est  ultimum.     De  duce  Wolfgango. 

40  »  fama  Hs.    b  latam  Ha. 


Qnellen  u.  Erirterangen  N.  F.  III. 


[F  14aJ  Incipit  liber  primus  chronice  Baioariorum. 

Cap.  1.  primi  libri. 

De    provinciis,    episcopatibus    in    Baioaria 
existentibus  et   eius   terminis. 

Krenism.  85. l  Baioaria,  que  et  NorictiA  dicitur,  non  tan  turn   piovincia.  Bed    el  5 

regio  olim  fuit,  que  Reciam ,  Baioariam,  Sclavoniam  et  Karinthiam 
ac  superiorem  Pannoniam,  que  modo  Austria  appellatur, 
comprehendit.  In  quibus  sunt  episcopatus  Juvavensis  metropolis, 
Augustensis,  Eistetensis,  Frisingensis,  Ratisponensis,  Pataviensis,  Brixi- 
nensis,    Gurcensis,    Chyemensis,    Secoviensis   ac   Laventinus  io 

Cf. Paul.Diac.  et   abbacie    quara    plurime    eciam    insignes.      Ab   oriente    Pannonia 

nit  30* inferior)  qUe  modo  Hungaria  vocatur,  a  meridie  Alpes,    que 

quondam  muri  Italie  a  Roman  is  nuncupabantur,  ab  occidente 

Alemannia,    quam   modo   SueviAm    vocamus    —   Suevos  enim 

E.  Silvio,  a  Bavaria •  Licus   disterminat  amnis  — ,   ab  aquilon  e  vero  Franconia,  15 

Europa  g2.  Thuringia,    Saxonia    cum    Bohemia    termini    eius    quondam 

fuerunt. 

Cap.  2. 

De    Danubio    et    fluviis,    quos    in    se    recipit    in 

Baioaria   idem   Danubius.  20 

Kremsm.  85  Danubius  fluvius,  idem  et  Hister',  ut  Solinus*  habet,  Baioariam, 

u.  Schedei  ut  videmus ,  perlabitur ,  qui  secundum   Ysidorum    13.  ethimoloyarum e 

xcvm.  Qermanie  fluvius  permaximus  vocari  fertur   a  nivium    copia,   a 

quibus  magis  augetur.     Iste  est,  qui  in  Europa  plus  omnibus 

Kremsm.  85.  famam  [F.  14* ]  habet,   qui,  dum  per  innumeras  vadit  gentes,  mutat  25 

et  nomen    et  maiores  sibi  ambiendo  colligit  vires.     Hinc  est, 

quod    quasi    multarum   aquarum    nymbus    dicitur    vel    quasi 

Kremsm.  85.  allatUS  a  nublbus.    Oritur  autem  a  germanicis  iugis*>  et  occiden  tali  bus 

Sched.XCVlll  partibus   monte  effusus,   qui  Rauraoos  Gallic    aspectat.     Cuius  fontee  in 

CCXC/Xiugis   montis   Arbone7,   ubi  caput  Hercinee   sUve,    in  villa,    que   vulgoSO 

Doneschingen,  latine  Danubii  locio.    Fluit  autem  ab  occiduo  in  orientem , 

«  F.  13  ist  leer,      b  iugibus  Hs. 

1  Zitiert  nach   Loserth,    Die    Qeschichtsquellen  von   Kremsmunster. 

*  Vgl.   unten   S.  44  die   der  Historic*  Langobardorwn   dee    Paulus 
Diaconus  entnommene  Stelle  iiber  die  Qrenxen  Bayerns.  35 

*  Enea  Silvio  schrieb:  Boioariis. 
4  Quelle:  Ister. 

1   Von  Schedei  zitiert. 

6  Zitat  der  Qeschichte  von  Kremsmiineter. 

7  Quelle:  Arnobe.  40 


19     — 


prirao  lentus  ad  duas  dietas  Ulmam  usque  celebre  Suevorum  »  opidum 
ibique  auctus  filavio,  Hylaro  aliisque  fluminibus  statimque  navigabiiis 
efficitur  per  innumeras  lapsus  gentes  nobilissimasque  civitates  alluens  b 
immenso  aquarum  auctu  sexaginta  amnibus  in  se  receptis,  in  quibllS 
3  DOD  est  angailla,  pluribusque  eorum  navigabilibus  tandem  in  Pontum 
Euxinum  sex  ostiis  evolvitur.  Exhinc  Baioaria  quasi  baiulans 
varios  rivos  aquarum  secundum  ethimeloyamc  interpretatur. 
Nomina  vere  fluviorum,  quos  in  Baioaria  in  se  recipit 
Danubius,  qui  molli  et  clementer  edito  montis  Arbone1  iugo  effusus 
lOpaludibus  hauritur,  vulgario  modo  partim  exprimendo  sunt  hec 
sequencia 2 : 

[F.  15]  Breg3 

Bergalt* 
Danubius 


isRiss  in  Bibraco 
Rota5 


Hilarus6  ad  Weissenhorn 

Glintz    Giintzburg       

Kamlacli 7        


20Mindel  Mindelhaim 

Schmuter 8      

Zusem    


Vinda-Licus  apud  Rain 
Ah   apud  Burckhaim9 
25  Preitlachn    Stim  10       — 
Parma  Menching  u      — 


Wolczah-Ilma  apud  Ilmdorf d  12  - 

Abms  in  Sibenpurg018 

Labra  duplex  f  14     — 
30Dromel-Losah*15 

Mosa 

Wirna.h 

Rota — Ambra 

Glana^ 
35  Sempta 

Oh 

Griessenpach 

Phetra 

Vilsa  in  Vilshofen 

40Wolfah   


-Isera l 


Rotak  l6-Enus  Patavie 
Anasus   


Tacitus, 
Germ.  1. 


—  Lautter 17  in  Warstain 

—  Blauus18  apud  Ulmam 

—  Prenns19  in  Gundlfing 

| —  Tegwart20Dilling-Lauging 
Kessel   Hohstet21 

-  WerdnitzinWerdeasuevica22 

Usel  ad  Renetthofen 23 

im  Useltal 


Schutterus  inlngelstat  * 
Alimonium  m  24    Sulcz- 
pachn  25  in  Norico 
Labra  ater2ti 

Nabba 27  -  Vilsa  apud 
Ratisponam 


Imber  Ratispone 


Bogen  p 
Gayssah  28 
Hiltzus29  Patavie 


Die  Lesarten  und  Anmerkungen  xu  dieser  Seite  s.  umstehend. 

2* 


—    20    — 

[F.  15]  Cap.  3. 

De  silvaHercinia. 

Sehedel  Silva   Hercinia,    CUIUS  supra    mencio    fit,    quam    hodie   circa 

CCXGIX.  caput   et  fontea  Danubii  inquilini   silvam  nigram   Dominant,   secundum 

Lesarten  xu  Seiie  19:  5 

*  fleuorum !  Hs.  Aventinus  am  Rand :  sueuorum.  b  abluena  Hs. 
c  so  Hs.  d-f  Zusdtxe  Aventins :  d  PfSrring,  Vering  (Pfbring  bei  bigolstadt). 
©  Neostad  (Neustadt  a.  D.).  l  Ober  Nider  Mozing  (Ober-Motxing  an  der 
Miindung  der  Qrossen,  Nieder-Motxing  an  der  Miindung  der  Kleinen  Laber 
in  die  Donau).  8  Aventinus  verbesserte  Loysach.  h  Aventinus  verbesserte  10 
Wirma.  *-n  Zusdtxe  Aventins  :  *  Deckendorf.  *  Scharding  (Scharding  an 
der  Miindung  der  Rott  in  den  Inn.)  1  Kels  Pfaring.  m  Kelhaim.  n  Bein- 
gries  (Beilngries  an  der  Miindung  der  Sulx  in  die  AUmiihl).  °  Zusatx 
Aventins:  Diethfurt.  Sinzing  oberhalb  der  Nab  (Dietfurt  an  der  Miindung 
der  Laber  in  die  AUmiihl ,  Sinxing  an  der  Miindung  der  Schwarxen 1  5 
Laber  in  die  Donau.)  P  Zusatx  Aventins:  oberhalb  Decken(dorf)  und 
nochmals  am  untern  Rand:  Bogen  oberhalb  unterhalb  (so)  Deckendorf, 
daruber  Pffitar  (die  Pfatter)  bei  Pfatter. 

Anmerkungen  xu  Seiie  19: 

1  Quelle:  Abnobae.     Vgl.  S.  18,  Z.  30  und  40.  20 

*  Die  Miindungsstellen  sind  vielfach  in  unrichtigem  VerhaUnis  xu 
einander  angegeben. 

9  Brege. 

4  Soil  wohl  die  Briegach  bedeuten. 

6  Roth  in  Wiirttemberg.  25 

6  lller:  Weissenhorn  liegt  nicht  an  der  IUer,  sondern  an  der  (mit 
der  vorausgehenden  gleiehnamigen)  Roth.  Diese  Roth  miisste  ais  xweite 
dieses  Namens  hier  eingesehoben  sein. 

7  Die  Kammlach  fliesst  in  die  Mindel,  kurx  bevor  diese  in  die 
Donau  miindet.  30 

9  Die  Sehmutter  miindet  erst  nach  der  Zusam  in  die  Donau. 

•  Die  Ach;  Burgheim. 

10  Breitlaeh;  Ober-  und  Nieder-Stimm  bei  Ingolstadt. 

11  Poor;  Manehing. 

'"  Wolnzach;  Urn;  Ilmendorf.  35 

18  Abens;  Siegenburg. 

14  Qrosse  und  Kleine  Laber. 

16  NebenfUisse  der  Isar:  Loisach,  Moosaeh  (bei  Freising  mundend), 
Amper  mit  Wirm,  Rot  und  Olony  Sempt,  Oriesbaeh  und  Pfettraeh.  Dromel 
una  Oh  warm  nicht  festxusteUen.  40 

16  Rott. 

17  Lauter;  Burg  Wartstein,  ouch  Warstein  genannt. 
"  Blau. 

19  Brenx. 

*°  Wohl  Egwaid,  ein  Zufluss  der  Egau.  45 

*l  Kesselbach;  Hochst&dt  a.  D. 

n  W'ornitx;  Donauworth. 

,§  Ussel;  Rennertshofen. 

14  AUmiihl. 

"  Sulxf  Nebenfluss  der  AUmiihl.  50 

M  Die  Schwarxe  Laber. 

17  Die  Naab  mit  ihrem  Nebenflusse}  der  Vils. 

*•  Qaissa. 

n  lix. 


—     21     — 

Pompon ium  Mellam  dierum  60  iter  occupans  maior  et  notior  aliis. 
Sortitur  autem  alia  et  alia  nomina,  prout  Germanos  accedit  et  dividit. 
Habet  et  multos  ramos  et  cornua,  quibus  alia  indigene  dant  nomina. 
A  capite  enim  ortus  sui  usque  ad  Necari  fluminis  ripas  percurrens 
5  nomen  silve  nigre  observat,  a  ripis  vero  Necari  usque  ad  Menum  flu  men 
vulgo  nomen  Ottenwald.  A  Meno  vero  usque  flumen  Lonam  prope 
Confluenciam  Westerwald ,  latine  silva  occidentalis ,  vocitatur.  Postea 
fleet  it  se  ad  orientem  dividensque  Franconiam  ab  Hassia,  item  Franconiam 
a  Tburingia  iteruni  aperit  se  medium  et  in  modum  circuli  et  in  sinum 
10  recipit  Bohemiam.  Postea  in  montibus  Moravie  percurrit  per  medium 
Pannoniorum  a  dextris  et  Polonorum  a  sinistra  usque  ad  Dacos  et 
Getas  aliud  atque  aliud  nomen  sibi  vendicaus. 

Cap.  4. 

De  Baioarie   situ    et  populis   ac  diversa  fortuna 
15  seu  valitudine. 

Est  autem    Baioaria1    regio   tocius   Europe    permaxima,    locus  Schedel 
nobilis,   que   tot  fluminibus   irrigatur.    Magna   enim  [F.  16]  et  beata^^^^- 
illi    amenitas,   celo   temperies  ,   campis   fertibilitas ,   frumentorum   omnia 
generis    abundancia,  vitiferi   colles,    amnium   fonciumque   ubertas,   bona 

20  hospitibus   commercioque  potens.     Baioarii ?   autem    unde   dicti    sint   et  E.  Silvio, 
unde    originem    traxerint ,   non    facile   dixerim.      Verum    cum    reperiar  Europa  g  2. 
vetustissimos  codices  Baioariam  appellare,  quam  moderni  Bavariam  dicunt, 
non    difficile  trahor,    ut  Baioarios   a  Bois  dictos  et  gallicam  olim  fuisse 
gen  tern  credam  a.    Huic  opinioni  Strabo  5.  commentario  b  vires  adhibet 

25  ita  inquiens :  Priscis  igitur,  ut  dixi,  temporibus  plurime  Gallorum  gen  tee 
fluvium  incolebant  —  de  Pado  loquitur  — ,  e  quibus  amplissimi  fuerant 
Boi,  Insubres  et  qui  olim  cum  Gesatis  Senones  Rom  an  a  per  impetum 
potiti  sunt  urbe.  Hos  Romani  posterioribus  annis  funditus  deletos 
perdiderunt,  Boios  vero  e  finibus  eiecerunt.    Inde  migrantes  circumiacentes 

30  Histro  locos  cum  Tbauristis  babitaverunt  bellum  assidue  contra  Dacos 
agentes.  Constat  igitur  Boios  in  Pannonia  consedisse,  quo  ex  loco  facile 
successu  temporis  in  Noricum  con  term  inam  regionem  migrare  potuerunt. 
Idem  quoque  Strabo  lacum  c,  qui  modo  Constanciensis  vocatur, 
designans  paululum  ab  eo  distare  Retbos  ait,  amplius  Helvecios,  Vinde- 

351icofi:  post  Vindelicos  autem  desertam  Baiorum  [F  16']  regionem 
esse  affirmat  usque  Pannonios.  Ob  quam  rem  satis  indicat  Boiorum 
tcrram  a  Bois  cultam  fuisse.  Idem  Strabo  Germanism  describens  Boios 
prius  Hirciniam  habitasse  silvam  assent  et  Cymbros  agmine  facto  eorum 
invaeisse    locum  atque  Boios1   reiectos  fuisse.    Ita  satis  persuasum  esse 

-10  a  fehlt  H8.    b  commentatorio  Hs.    c   locum  Hs. 

1  Quelle:  German ia. 

*  In  der  hier  ah  Quelle  dienenden    Memminger  Druckausgabe   der 

„Europa"   dee  Enea  Silvio   lautet  das  Wort   Baioarii;   im  folgetiden  Text 

tceehselt   bei  Enea  Silvio  die  Form  Boioarii  mit  Baioarii;    Arnpeck  hin- 

Ahwiederum    gebraucht   gam   toillkiirlieh   bald   die   Form    der    Quelle    bald 

eine  andere. 

9  Enea  Silvio :  a  Bois.  In  der  Tat  berichtet  Strabo  VII,  2,  2,  doss 
die  Kimbern  von  den  Bqjern  xuruckgesehlagen  worden  seien.  Arnpeck  liees 
rich  hier  einen  groben  Fehler  xu  Sehulden  kommen. 


—     22     — 

potest  baioaricum  nomen  ex  Bob  descend  i  s  s  e ;  ager  enim  eorum  trans 
Danubium  Hirciniam  ail  vara  non  parva  ex  parte  occupat.  Ea  nunc 
germanica  gens  est  sermone  utens  theutonico  neque  deserta  regio,  ut 
Strabo  tradit,  qu  e  suo  fortasse  tempore  fnit.  Nunc  cultissima  est  magnas 
a  tque  ambiciosas  civitates  b  a  ben  8  et  oppida  nobilissima,  quorum  splen-  5 
Kretnsm.  85.  dorem  a  nesci o  tota  Europa  que  vincere  possint.  Ipsam  quoque 
Baioarii1  inhabitantes  cum  essent  coniuncti  diversorum  provinciis  po- 
pulorum,  quorum  gen  tea  non  minori  quam  illi  feritate  grassabantur, 
pacis  impacientes  et  semper  mutuo  dissidentes,  nunc  victi,  nunc  vincentes 
secundum  varios  belli  casus  suos  terminos  dilataverunt,  mutaverunt  e  1 10 
diviserunt.  Sunt  autem  Germani  large  aut  Alemanni  improprie*  vel 
Baioarii  apciori  vel  Bavari  meliori  et  communi  vocabulo  nuncupati. 
47.  Istius  autem  provincie  ac  populi  principatus  post  [F.  17  J  Romane 
urbis  construe  c  i  o  n  e  m  iuxta  vigorem  Romanorum  principum  mutabatur. 
Quando  enim  Bomani  duces  minus  valuerunt,  tunc  prevaluit  Baioaria,  15 
sed  quando  Romani  prevalueruDt ,  tunc  quoque  Baioarii  minus 
valuerunt,  verumtamen  semper  extitit  principatus  sub  regis  vel  ducis 
nomine,  licet  olim  non  semper  sine  servitute. 

Cap.  5. 

De  Norico  duce,   a  quo  regio  Noricus  dicta  est.20 

Kremsm.  4  7.  Nori  c  u  s  •  filius  Herculis  a  Grecia  sub  Gedeone  iudice  Judeorum 

Schedel  h  as  gen  tea  possedit.  Qui  Gedeon  Israhel  40  annis  iudicavit,  4.  Hebre- 

xxxvil.0mm  judex,   1280.   ante  Christi  adventum.     Fuisse  autem  apud 

Tacitus,  Noricum 4    Herculem  *>   primum    omnium   virorum    forcium    euncium 

erm'    'adprelia  fortissimum  non  incerta  est  opinio.     Qui  post  Troie25 

destruccionem    ante    Christum    1166.    per    mare    Ponticum 

Danubium   introivit  et   in  loco,   ubi  modo  Ratispona   sistit, 

47  u.  86  w.'pausavit  Nori  cum  que  filium  ibidem  genuit5,  a  quo  ipsa  civita  s, 

Andr.  507.  quam  illic   construere  cepit,    atque    tota   provincia   vocata 

E.  Silvio,  est,  cuius  adhuc  porcio  trans  Danubium  sita  Noricum  appellator.     Qui  30 
Europa  g2.et  in  quodam  monte  em  in  ens  castrum  construxit.  quod  ab  ipso  nomen 
Ebran  33*  M 

*  splendore    Hs.      *>   Aventinus    am    Rand:    Hercules  Alemanus. 

1  Quelle:  Bawari. 

*  Die  in  der  Quelle  folgenden  Worte:  aut  Barbari  proprie  et  duro 
nomine  liess  Arnpeek  weg.  35 

a  Die  Krem8munsterer  Quelle   heisst  ihn  Norix,  das   nach  ihm  be- 
nanntc  Land  Noricus. 

4  eos  sagt  Tacitus  an  dieser  SteUe  und  tneint  die  Oermanen. 

6  Das  urird  hier  xum  ersienmal  berichtet,  wohl  um  die  Verbindung 
der  bayerischen  Ueberliefenmg  von  Norix,  des  Herkules  Sohn,  welche  40 
Arnpeek  bei  Kremsm.  47  und  86,  Andr.  507 \  Ebran  33  und  Fiietrer  7 
{and,  mil  der  oben  verwendeten  SteUe  aus  Tacitus  herbeixufUhren.  In 
alien  jenen  Quellen  lautet  der  Name  iibrigens :  Norix ;  erst  Arnpeek  macht 
Noricus  daraus. 

8  Des  Ritters  Hans  Ebran  von  Wildenberg  Ohronik  von  den  Fursten  4"> 
aus  Bayern.    Hsg.  von  Roth.     Quellen  und  Erorterungen  xur  bayer.  und 
deutschen  Oeschichte,  Neue  Folge,  Bd.  2,  Abt.  1. 


—     23     — 

sortitum    videtur,   unde  usque  hodie  Cast  rum  Nor  i  cum    vocatur, 
avulgo  autem  Noremberga*  appellatur1. 

5  a  d  e  Noricorum  *>  in   ultimo  oriente  circa  [F.  1 71]  Armeniam  c  Fund.  Teg. 
vel  Indium  usque  hodie  manet  origo,  quod  a  probatissimis  mercatoribus  493'* 

5 nuper * ,  qui  peregrinati  illuc  bavarizantes  audierant ,  compertum 
e * t  His  S.  Thomam  apostolum  Christi  fidem  predicasse  a  doctoribus 
traditum  est.  Quorum  streooua  patuit  nobilitas,  quia  cunctis 
occidentalibns  Alexandre  dedicionem  mandantibus  soliNorici  ei  bell  am 
mandasse    in    cantilenis   priscis   cantatur.     Fuit   autem    Alexander 

JOante  Christum  312  annis4. 

Advertendum  attamen  est,  quod  non  unus  atque  idem 
Hercules  fuisse  videtur.  Nam  cum  Varro  43  Hercules 
numerasset,  post  adiecit,  quod  omnes,  qui  aliquid  fortiter 
fecissent,  Hercules   velut  appellativo   nomine   dicti  fuerunt, 

15  quod  Augustinus  de  civitate  dei  libro  18.  capitulo  19.  con- 
firraare  videtur  dicens  multos  fuisse  Hercules,  quod  et 
Sampson  propter  mirabilem  eius  fortitudinem  putatus  sit 
Hercules.  Et  quamvis  multi  Hercules  dicti  sunt,  videtur 
tamen,    quod  Noricus   filius   fuerit  fortis  Herculis,   eo   quod 

&  contemporaneus  Gedeonis  fuerit.  Sic  eo  tempore  Palatinus 
ad  collem  in  medio  Rheni  situatum  in  aquis  intravit,  ubi 
modo  castrum  cernitur.  A  quo  comites  palatini  nobilissimi 
principes  nominantur,  primi  inter  seculares  sacri  Romani 
imperii  electores,   quia  primi  in  Troianorum  palatio  fuerunt 

25 secundum  quosdamd  videlicet5. 

Qui    autem  vel  quot  duces  post   dictum  Noricum    [F.  18  J  \\AKremsm.47. 
dnc  averint  usque  ad  Julii  Cesaris  tern  porn,  difficulter  dicere  liquet. 

*  Noreinberg  Aventinus  am  Rand.  b  Aventinus  am  Rand:  Haec 
sunt  verba  cniusdam  script  oris,  qui  Ratisbonae  in  bibliotheca  canonicorum 

^smnmi  templi  servatur;  sub  Friderico  primo  scripsit  anno  Christi  1165. 
c  Ameniam  Es.  d  in  bulla  aurea  Karoli  quarti  imperatoris  von  anderer 
Band  des  15./16.  Jahrhunderts  am  Rand. 

1  Noeh  Andreas  von  Regettsburg  weiss  nur  von  der  Oruntlung 
Regensburgs  durch  Norix,  des  Herkules  Sohn,  xu  erxdhlen.  nicht  aber  von 
*>  der  Griindung  Nurnbergs  durch  ihn.  Letxtere  Nachrickt  fiihrt  erst  Ebra?i, 
auf  bis  jetxt  nock  nicht  festgestcUte  Gewdhrsmanner  sich  stiUxend  (auch 
eprechen  etlich,  er  hab  gepawet  ein  burgk  auf  einem  perg,  ist  nach  in 
gpnent  worden  Norixperg,  ifz  genant  Nurmberg),  in  die  bayerische 
Chronikschreibung  ein.    Aus   diesem  diirfte  an  der  obigen  Stelle  Arnpeck 

Wgeschopft  haben.  Darnach  ist  Mummenhoff,  Nurnbergs  Ursprung  und 
Alter  in  den  DarsteUtmgen  der  Oeschichtschreiber  und  im*Licht  der  Oe- 
Kkichte  S.  8  xu  berichiigen.  Nach  Mummenhoff  S.  9  und  112  konnic  rs 
tckeinen,  ale  habe  Arnpeck  hier  die  Chronik  der  Stadt  Numberg  von 
Sigmund  Meisterlin  benutxi.    Das  ist  aber  nicht  der  Fall. 

&  *  Fundalio  Tegemseensis.    Pex,  Thesaur.  atiecd   III,  3y  475  ff. 

*  Sagt  die  Tegernteer  Quelle. 

*  Quelle  hiefur  durfte  Jacobus  Philippus  Bergomensis  I.  Vllt  /.  89  sein. 

6  Quelle?  Die  Ooldene  Bulk,  welche  in  der  spdteren  Randnotix 
9**annt  ist,  sagt  natiirlich  nichts  davon. 


—     24     — 

Cap.  6. 

De   populi   Baioariorum  origine. 
Krcmsm.  47.  Quidam    itaque   populi    feroces   ammodo   post   diluvium    et    con- 

fosionem  linguarum  ex  Armenia*  inferiori  venientee,  cum  quibllS  b 
aliis  populis  terras  peregrinas  pervagantes  eciam  remotas,  5 
ut  Hungari  in  Pannoniam  et  Longobardi  in  Italiam,  ita  et 
isti  Armeni  venientee  hanc  provinciam  intraverunt,  exclusis  incolis 
vel  subactis  inibi  consederunt  eta  nomine  sui  principis  vel  (lucis 
Fund    Teg.    Bauri  b  l  aut  Baioarii   provinciam  nuncupantes  c.     A  quibus  deinceps 

402.    teutonica   lingua  ad  cetera 8  Almanie   partes  devenit,   non  vana  est  10 
Ebran  33.  opinio.    Gens   eciam,   quam   ibi   reperiebant,   venatu  et  piscacione   se 
Vita  S.  Corb.  nutriens  adhuc  rudis  erat.      Idcirco   facile  SUbiugari  poterant. 

«•  9*  Hec  secundum   communem   vulgarem   opinionem  posui, 

sed  prior  opinio  de  Bois  probabilior  videtur. 

Nimirum  primi  adiungunt,  quod  Hercules  veniens  aGrecia  15 
expugnavit  Bavarum  ducem  simul  cum  gente  sua  et  Baioarie 
terrain  possedit  et  videns  possessioni  aptumb  ex  nomine  filii 
sui  Norici  cepit  et  ipse  terram  dicionis  sue  appellare  Noricum b 
regionem,   que   vulgariter  dicitur  Norcau.     In   cuius  finibus 
versus  meridiem   cepit  edificare,  id  est  iniciare,    civitateni20 
vel  fortalicium  circa  Danubii   fluenta  plus  quam  1240  annis 
ante  Tiberium.    Et  vocatum3  fuit  illud  castrum   Germans- 
heim  vel  latine  Quadrata;   erat  [F.  IS']  enim  parva  et  in 
quadrum    edificata   plus    quam    per    100   annos.      Deinde   a 
Tiberio,  qui  earn  edificari  vel  ampliari  ilissit,  ex  suo  nomine  25 
Tiburnia  vel  Tiburina.     Exinde  eciam  Hyataspolis  dicta  est 
a  Noricorum  duce  vel  preside  Hyataso,  qui  earn  de  licentia 
cesaris   primum   in    tuicionem   terre  sue    inhabitavit.    Anti- 
quissimo   autem  nomine  aduc   villa  Germanshaim  dicta  est. 

Alii  dicunt,  quod  Boius  vel  Bavarus  secunda  mundi  etate  30 
ex  Armenia  in  hanc  terram  venerit  et  Norix  filius  Herculis 
tercia  mundi  etate  post  Troie  destruccionem.    Quodsi  sic  tunc 
simul    pugnare    minime    potuissent,    alii   Noricis    Baioarios 
successisse  non  vane  narrant4.    Boios  autem  ante  Christum 

»  Aventinus  am   Band :    Bavarus  Armeni  us.     b  so  Hs.      c  so  Hs.  35 
trie  die  Quelle  trotx  der  geanderten  Satxkonstruktion. 

1  Quelle:  Barbari. 

*   Vol.  S.  25,  Anm   1. 

'  Hier  ist  tine  unbekannte  Quelle  bcniitxt,  die  mil  den  Angaben  dee 
Konrad  von  Megeriberg   und  dee  Andreas  ron  Regensburg  fiber  die  NamenlQ 
Regensburgs   in    (noch    naher  xu    untersuchendem)  Zusammenhang   steht, 
jedoch  auch  selbst&ndige  Ziige  auficeist.     Vgl.  den  untcn  S.  20   folgenden 
Abschnitt  iiber  die  Namen  Regensburgs. 

4  Enea  Silvio  und  Schedel;  vgl.  unten  S.  31,  Z.  35. 


—     25     — 

annis  165  fuisse  comperi.  Quid  autem  in  his  veritatis  sit, 
puto,  quod  nemo  sciat,  quia  forte  tunc  temporis  homines 
huius  terre  rudes l  et  agrestes  erant  et  nemo  litteris  posteris 
commendavit. 

5  Cap.    7. 

De  Boemundo   duce   Baioarie    a  Julio  Cesare 

Subact0'  Andr.   507> 

Boemundus  dux  Baioarie  et  secundum  quosdam  frater  eius  Ingero- 1*.  Ebran  35  ; 
mundus  similiter   ex  Armenia  processerunt.     Hie  cum  quibusdam  aliis  Kremsm.  4 7. 

10  Gennanie  principibus  a  Cesare  Julio  victus  legitur.    Nam  cum  idem  Cf.  Fiietr.*  10. 
Julius   multas   gen  tea  in   Britannia,   Gallia  et  Germania   Romania 
subiugasset,  tandem  et  Baioarioe  Almanorum  consilio  beUo  peciit  ac 
atrocissimo    prelio    commisso    vicit    et    tributarios    fecit.      Sicque  Ebran  35. 
Boemundus    miles    Cesaris    fit,    ymmo    belb'   dux.    Interfecto   [F.  19]  Otto  Fris.* 

15denique  immaniter  C  Julio  Cesare  Octavianus  imperium  accepit.  ^r-  111*1* 
H  i  c  dehinc  per  Claudium  Drusum  Galliam  et  Reciam   in  provinciam  ///.  3. 
subegit,  Noricoe,  Illiricos  —   hoc  genus  hominum  nostra  etas 
Sclav  OS  appellat  — ,  Pannonios,  Dalmacoe,  Mesios,  Dacos  ac  Traces 
per  duces  suos  vel  subegit  vel  maximorum  fluviorum  Rheni   et  Danubii 

20  obiectu  seclusit  \  Hie  Claudius  Drusus  privignus  Cesaris  Augusti 
Octaviani  Westvales  et  Marcomannos  pene  usque  ad  interni- 
cionem,  qui  marchiam  incolunt,  et  alias  fortissimas  naciones 
USque    ad    fluvium   Albiam    delevit.      Hie   Drusus   Magunciam    in  Otto  Fris., 
Gallia  et  Augustam  in  Rhecia  ex  nomine  Octaviani  Augubti  vocatam  Ghr'  '"> 3' 

25fundasse  vel  instaurasse  dicitur.  Monstratur  aduc  monumentum  eius 
Maguncie  in  modum  pire.  Idcirco  non  inconvenienter  pre- 
dictarum  duarum  civitatum  descripcionem  subsequi  reor  pro 
presenti,  et  primo: 

Cap.  8. 

30  De  Maguncia. 

Maguncia  metropolitans  urbs  Germanie     Earn  a  Maguncio  quodam  Schedel 
Troiano   inicium  et  nomen    tempore  Troiane   clad  is   babuisse  Carinus  in  XXXIX 
cronicis  tradit.    Hec  inter  Belgas  Germanie  civitas  est  et  Rbeni    rippas 
attingit.     Famam  eius  clare  auxit  Drusus  Nero  Germanicus,  cum  bellum 
35  adversus  Germanorum  trans  Rhenum  civitates  gessit  et  ex  fractura  equo 

»  seclausit  Hs. 

1  En'nnert  an  die  S.  24,  Z.  12  beniUxien  Worte  der  Vita  S.  Oorbiniani 
(vgL  unten  Anm.  1  xu  Buck  2,  cap.  12):  Quae  gens  adbuc  rudis  erat. 

*   Vol.  daselbst  Anm.  1,  ferner  Fueirer  9. 
40  *  iflrieh  Fiietrer.  Bayerisehe  Chronik.     Hsg.   von  Sp  tiler.     (Juellen 

und  Erorietwigen  xur  bayerischen  und  deuUchen  Geschichte,  Neuc  Folge, 
Rd.  2,  Abt.  2. 

4  Otto  Fritingensia,  Chronicon.  Mm.  Germ.  hist.  SS.  20,  83  ff. 


—     26     — 

super  cms  eius  collapso  30.  die,  qua  id  acciderat,  mortuus  est.  Corpus  eius 
a  Nerone  fratre,  qui  nuncio  VBli-fF.  19*  Jtudwis  evocatus  raptim  accurrerat, 
Romam  devectum  et  in  Caii  Julii  tumulo  recondiium.  De  mole  Drusi 
circa  Rhenum  Tacitus  et  alii  mencionem  faciunt.  Hoc  manifestant 
Maguncie  Drusi  latium  et  alie  antiquitates.  Quidam  a  Paulino  Pompeyo  5 
Romanorum  legionum  a  in  German i a  duce  sub  b  Nerone  imperatore  per- 
fects m  dicunt.  Huius  civitatis  arch  iepisco  pus  ad  imperatorem  Rom  an  una 
eligendum  prestat  suffragia.  Habet  bee  urbs  virum  sanctissimum  Albanum 
m art i rem.  Prope  banc  civitatem  Franckfordia  nobile  emporium  est,  in 
quo  superi  cum  inferis  Germani  conveniunt  bis  singulis  annis,  ibique  10 
imperator  eligitur  ex  veteri  consuetudine.  Earn  autem  perlabitur  haud 
ignobilis  amnis,  quern  Moganum  vocant.  Ptholomeus  bunc  fluvium 
Obrigma  c »  appellat  Qui  superiores  Germanos  ab  inferioribus  eundem 
dividere  affirmat.  Neque  alius  fluvius  est,  qui  earn  divisionem  apcius 
quam  Moganus  efficere  possit  Et  hodie  quidem  inferiores  Germani  15 
usque  ad  Magunciam  procedunt.  Abinde  superiores  vocantur.  Mage n us  * 
vero  ex  montibus  Bohemie  vicinis  ortus  in  terra  advocatorum  8  de 
regione  Maguncie  in  Rhenum  exoneratur.  Ob  quam  rem  non  defuerunt, 
qui  Mogunciam  a  Magano 4  fluvio  dici  crederent.  Edee  autem  amplissime 
more  Romanorum  Moguncie  et  basilice  ornatissime  [F.  20]  cum  arce20 
episcopali  et  plura  memorie  digna  in  ea  visuntur  et  aliqua  propter  bella 
devastata. 

Cap.    9. 

De  civitate  Augusta. 

Schedel  XCL  Augusta  Vindelicorum  inclita  et  superioris  Germanie  urbs  vetusta .  2 5 

Cuius  originem  aliqui  quam  vetustissimam  contendere  cupientes  sicuti 
ceteri  mortalium  gentem  Suevorum  a  Japhet  descendentem  earn  primo 
inhabitasse  provinciam  scribunt  ibique  earn  condidisse,  ubi  abundancia 
aquarum,  salubris  aer  et  alia  oportuna  de  facili  haberi  possent.  Venientes 
enim  Suevi  ad  Reciam  locum  aptum  considerantes  et  ad  tuendum  natura  30 
muni  turn  ob  concursum  duorum  rapidissimorum  fluviorurn  Vinde  et 
Lici  hanc  urbem  primo  edificaverunt  eamque  Vindelicam  a  Vinda  et 
Lico  appellabant.  Ea  enim  regio  po6tea  usque  ad  Alpes  Vindelica  dice- 
batur,  universaque  montana  pars  in  orientem  et  austrum  vergens  a  Rhetis 
Vindeticisque  tenetur,  ut  Strabo  ponit.  Earn  autem  urbem  more  35 
vetusto  vallo  ac  fossa  cinxerunt  Amazones,  postquam  Europam  iuvaserunt, 
Suevos  sub  marsepia  insuetis  armis  et  securibus  preacutis  ex  bac  urbe 
cedere  usque  ad  Alpes  coegerunt  et  desolatam  reliquerunt.  Cum  hec 
ante  cladem  Troie  peracta  sint,  earn  civitatem  ante  Troiam  fuisae  opinantur 
et  temporibus  exitus  filiorum  Israel  de  Egipto  ante  Romam  550  annos40 
conditam    asserunt.     Quam  quidam  a  Troianis   ortam  dicunt.    Eligentes 

*  legionem  Ha.    b  sub  duce  lis.    c  Aventinus  am  Rand:  Obrincus 
Mosella  est. 

1  Wppi-pcas   (in   deti   meisten   Hss.    'O^pi-pca;,/;    CL    Ptolemaei    Qeo- 
graphiae  lib.  II,  c.  9.  ed.  Car.  MuUerus  /,  7,  p.  221 ;  vgl.  aasdbst  S.  225,4b 
Anrn   12. 

2  Quelle:  Moganus. 
8   Vogtland. 

4  Quelle:  Mogano. 


—     27     — 

autem  sibi  [F.  20*]  deam  Zizam,  quam  Cererem  fuis6e  opinantur.  A 
qua  bee  urbs  Zizaria  dicta.  Cuius  templum  usque  tempora  Romano  rum 
inviolatum  permansit  Id  vetustate  col  laps  um  noraen  coll  is  servavit, 
qui  ab  incolis  Cizenberg  bodie  vocitatur.  Per  Vindelicos  inde  ac  Rethos 
5  florentissima  cum  muris  ac  propugnaculis  facta  a  Roman  is  plurima 
bella  perpessa  est.  Cum  libertatem  semper  optaret ,  se  a  Romania 
Vindelici  alienarunt.  Ideo  divus  Octavianus  Augustus  Titum  Ennium 
pretorem  cum  legione  Marcia  ac  aliis  ducibus  in  eos  misit.  In  qua  Avar 
Bogudis  regis  filius  adolescens  in  armis  apud  Greens  et  Latinos  peritus 
10  et  Varro  tribunus  militum  claruerunt.  Hi  civitatein  in  fine  estatis 
multitudine  Romanorum  obsessam  variis  affecerunt  incomodis.  In  ea 
oppugnacione  Avar  Grecus  occiditur.  Et  in  vico  Criechieaveren  !,  ubi 
sepultus  fuit,  tale  epigram  ma  reperitur: 

His  nomen  terns  Bogudis  dat  regia  proles, 
15  Grecus  Avar  pecudis  de  Suevis  more  littatus. 

Periit  et   pretor  cum  legione*  Marcia,   ut  pauci  superessent  in  ea 
clade,  qui  rem   gestam    recitarent     Locoque  cedis  nomen  dedit  perdita 
legio  in  media  nunc  civitate  Perleich  dicta.     Ideo  scribitur: 
Indicat  hie  collis  Romanam  nomine  cladem, 
20  Marcia  quo  legio  tota  simul  periit. 

Varro,   quern   Verrem    nominant ,   amne  transmisso  in   paludibus 
se  [F.  21]  occultansb   lacui  Vernensee  nomen  dedit.    Is  postea  consul  c 
Sicilie  infeliciter  obiit.     Et  ut  Suetonius  refert,  quod  Octavianus  Augustus 
omnes    graves    ignominias   cladesque   duas    omnino    nee    alibi    quam    in 
25  Germania  accepit,  Lolianam  atque  Varrianam,  Varrianam  pene  exiciabilem 
3   legionibus,    id  est  19  998,    id   est  20000*  minus d  2,    cum   duce 
legatisque  et  auxiliis  communibus  cesis.    Deinde  Augustus  per  Tiberium 
Neronem,  cum  Drusus   f rater   eius    renales    regiones  aggressus  est,   post 
Varrianam  cladem  effluxo  triennio  Vindelicos  devicit  atque  urbem  eorum 
30  immunitam    reddit.     Et,    ut   verba  Strabonis    libro    4.    affirmant,    tribus 
Romanorum  milibus  Cesar  Augustus  missis  urbem  August  am  babitandam 
tradidit,    quo    in    loco    Varro    castra    iam    habuerat.     Claudius    Drusus 
tamen    earn    postea    instauravit,    muris   et   turribus    ampliavit.     Cumque 
auspiciis  Augusti    victa   et   aucta   erat,    in    honorem    Augusti   Octaviani 
35  Augustam    appellavere.     De  his  bellis  Oratius   in  odis  mencionem  fncit : 
Videre  Rethi  bella  sub  Alpibus 
Drusum  gerentem  [et®  ]  Vindelici,  quibus 
Mos  unde  deductus*  per  omne 
Tempus  Amazonia  securi 
4^  Dextras  obarmet*  etc. 

Cum  autem  Suevi,  qui  potencia  et  hominum  frequencia  reliquos 
antecellunt,  hanc  urbem  pro  tutissimo  elegerunt,  deinde  in  Romano 
imperio  stabilis  et  fidelis  per  man  sit,  magnum  incrementum  babuit,  ac  h 
multa   prisce   vetustatis  in  ea  relicta  sunt.     [F.  2V]    Porro  peracto 

45  a  regione  Hs,     •>  ocultans  ffs.     c  consu  Ih      d  -i-  =  id  est  xum 

drittenmaL,  wohl  irrtumlich,  Hs.     o  fehU  Quelle  und  Hs.     {  ductus  Quelle 
und  Hs.    b  obarment  Quelle  und  Hs.    h  a  Hs. 

1   Quelle:  chriechisaueron. 

*  Dicse   Angabe   nach   Andr.    6:    id    est  20    milibus  Romanorum 
50 militum;  vgl.  unlen  S.  28,  Z.  17. 


—     28     — 

Schedel  XC1.  hoc  bello  Drusus  40  milia  bominum  captivorum  de   Germania 
Frut.*  94.  transtulit    et    super   rippam   Rheni    collocavit1.      Item   37.*   anno 
Augusti  Tiberius  privignus  eius,  Bed  iam  filiu  8  adoptatus  deletis  Vinde- 
licia,  Armeniis  et  Pannoniia  triumphavit  secundum  Eusebium4. 


Cap.    10.  5 

De  fuga  Theodonis  ducis  etc. 

Anno  Augusti  Octaviani  39.5  Tiberius  Germanos   bello 
arripuit,   ex   quibus   400   milia  captivorum  victor   abduxit. 

Ebran  18.  In    quo   permaximo  bello  omnes  duces  Baioarie   aut  occidit  aut  io 
e  terra  fugavit.  Quo  COntigit,   quod  Theodo  dux  Baioarie  aufugit  cum 
paucis  et  cum  Ostrogothis  aliisque  finitimis  gentibus  cum  suis 

Fuetr.  15.  posteris  diu  latitans  misere  degit. 

Piso  quoque   rursum    adversus  Vindelicos   missus  est. 

Quibus  subactis  victor  ad  cesarem  reversus  est  Lugdunum.  15 

Et  proximo   dehinc  anno,   scilicet  40.5  Octaviani,  Quintilius 

Otto  Fris.,  Varus  a  cum  3  legionibus,  id  est  20  milibus  Romanorum  militum,  Romano 

Chr.  nh  5  more  superbe  et  avare  erga  subditos  se  gerens  a  Germania  rebellantibus 

u.  Andr.  6.  radicitua  est  deletus,  utque  eciam  supra  in  precedenti  capitulo. 

Quam  militis  Roman  i  cladem  in  tan  turn  egre  tulisse  fertur  Oct  avian  us,  20 
ut  sepissime  caput  parieti  collideret  ac  per  vim  doloris  diceret:  O  Quintili 
Vare,  redde  legiones!   vel:    O  Quinti,   ut  quid  rempublicam  sic 
perdidisti?    [F.  22]  Hoc  anno  Gabriel  angelus  annunciavit 
Zacharie  Johannem  nasciturum,  Luc.  1. 

*  Varo  Hs.  25 

1  Ebenso  unten  S.  31y  Z.  10. 

*  Die  Quelle:  38. 

8  Frutolf-Ekkehard,  Chronicon.     Man.  Germ.  hist.  SS.  6,  17  ff. 

4  Diese  Angabe  ist  interessant  fur  dte  Qeschichte  der  Verbreitung 
und  Kenntnis  der  Chronik  des  Frutolf-Ekkehard.  Antpeek  hat  an  dieser^k) 
Stelle  durchaus  nicht  etwa  die  Chronik  des  Eusebius  unmittelbar  beniUxt,  wie 
man  nach  seinem  ausdriicklichen  Zitat  vielleicht  anxunehmen  geneigt  sein 
konnte.  Bei  Eusebius  lautet  der  Text  xum  38.  Jahr  des  Augustus  (Migne, 
Patrol,  graec.  19,  529) :  Tiberius  de  Rhaetis,  Vindelicis,  Armeniis  et 
Pannoniia  triumphavit.  Den  obigenWot tlaut  aber  bringt  Frutolfs  Chronik 1 35 
und  daraus  hat  ihn  Ampeck  ausgeschriebenf  ohne  den  eigentlichen  Ver~ 
fasser  xu  kennen.  Wie  tr  aber  daxu  kam,  fur  den  Verfasser  von  Frutolfs 
Chronik  den  Eusebius  xu  halten,  erklart  sich  aus  dem  Anfang  von  Frutolfs 
Chronik,  wo  sich  die  Uebersehrift  findet:  Epythome  Eusebii  de  sequenti 
opere.  Ich  weise  hier  auf  die  merktciirdige  Tatsaehe  hin,  doss  das  Auto-  40 
graph  von  Frutolfs  Chronik  auch  in  dew  Inventar  des  Khsters  Miehelsberg 
bei  Bamberg  vom  Jahre  1483  (Neues  Archiv  21,  179 ;  vyl.  daxu  Bresslaus 
Bemerkung  das.  S.  214 \  Anm.  1)  nach  jener  Uebersehrift  als  Chronica 
Eusebii  yerxeichnct  steht. 

*  Zeitangabe    nach  dem   Muster  Frutolfs ;    dock    ist  dieser  nicht  45 
Quelle. 


—     29     — 

Gravissimum  et  atrocissimura  hoc  Romano  rum   cum    German  \&Otto  Fris., 
bellum   et  post   a  African  um   maximum    tribus   annis   cum    15  legionibus  Chr.  Ill,  3. 
gestum    scribit  Suetonius,   unde  notari  potest,   quanti  roboris  gens  Ger- 
manorum    fuerit,    que   in   summa   auctoritate    Roman i    imperii   tantam 
5  stragem  Roman i  militis  dederit. 

Cap.  11. 
De   Ratispona   metropoli   Baioarie    et   ei us 

n  0  m  i  I)  i  b  U  S.  Kremsm.  86. 

Andr.8u.o0t% 
Tiberius  itaque  victor  Baioariam  ingressus  Noricum  urbem  ei  us  Ebran  18  u. 
lOmetropolim    instauravit  et  ampliavit  ac  suo  nomine  ampliavit  a.     S&ne  Fuetr.  15. 
Ratisbona  insignia  et   memorie   digna   urbs  ac  libera,   ad  ripas  Danubii  Schedcl 
sita,  Baioarie  olim  metropolis.    Hanc  regionem  antiquitus  Norici  tenuere.  XCVII. 
Ornatu   vero   Ratispona   ceteras   Baioarie   urbes   antecellit.     Ratis- 
bonensis  itaque  episcopatus  olim  clarissimus  fuit.   Cui  et  tota  Bohemia 
I5subiecta  erat.    Hec  urbs  preter  vetustissimum  noinen,  quo  pri-4*f*r,  ts  u- 

xt  v      .        „  ,.     ....      , .      ,      A  ,  .Schedel 

mum  Noricus  a  Isonco  Herculis  filio  dicebatur,   ut  supra  l XC VII. 

habetur  capitlllo  5.,  septem   aliis   nominibus  insignita  fuit,   quibus 

in  suis  iuribus  et  libertatibus  claruit,  sicut  colligitur  ex  chronica  magistri  Andr.  8. 

Conradi  de  Monte  puellarumb    canonici  Ratisponensis  ecclesie,  qui  floruit 

20  tempore    Caroli   IV.   Roman i    imperatoris  et   Bohemie   regis.      Primo  a  Schedel 
sui    conditore   Tibernia    vel   Tiburina    dicebatur.     Tiberius    enim   Livie  XCVII. 
Augusti  uxoris  [F.22']  filius  et  ipsius  Augusti  prevignusc.    Quern  cum 
Augustus  in    filium   adoptasset,  mox   magno   exercitu  comparato  contra 
Noricos    et  Vindelicos  misit.     Qui  eos   in   prelio   superavit,    ut    supra 

25  dictum   est,  et  hanc   urbem    apud   Noricos   edificavit  vel  pocius  in-  Fiietr.  15. 

stauravit    biennio    vel    quasi    ante    Christi    incarnacionem 2. 
Secundo    urbs   Quadrata  longo   tempore   dicta,   quoniam  ad  quadratam  Andr.  8  u. 
figuram    ex    quadratis   lapidibus   magnis    muro   circumdata   fuit,    uti  in  Schedel 
reliquiis  veterum  murorum  retro  S.Paulum  cerni  potest.  Tercio  Hyatospolis  XCVII. 

30  vel  Hiaspolis  ob  ruditatem  populi  agrestis,  qui  ore  hiante,  ut  rurales  finitiini 
faciunt,  verba  hyancia  proferebant,  vel  ab  hyancium  aquarum  prope 
civitatem  confluxu 3.  In  latere  namque  ipsius  aquilonari  tres  fluvii  grandes 
et  hiantes  confluunt,  Danubius,  Naba  et  Imber.  Quarto  Germeinshaim 
a  quodam  Germano  vel  Germanico,  qui  olim  eidem  urbi   auctoritate 

35Romanorum  prefuit,  vel  a  Germanis  populis,  qui  ibidem  con  flu  ere  et 
earn  frequentare  solebant.  Quinto  Reginopolis,  quia  reges  et  principes 
Roman  o r um  olim  in  e  a  d  em  civitate  celebrabant  sue  regie  et  imperatorie 
maiestatis  solennitates  et  convenciones,  condebant  et  publicabant  ibi 
leges  et  rei  publice  utilitates,  unde  hodie  principum  et  prelatorum  eccle- 

40  siasticorum   et  temporalium    curtes   et   domus   regie   includuntur  muris 

*  so   Hs.;   riehtig   tc&re  vocavit   (nach  Kremsm.)  oder  nuncupavit 
(nark  Andr.).    b  Aventinus  am  Rand:  Chun  r  ad  us  Maidenberg.     c  so  Hs. 

1  S.  22. 

*  Andr.   8  und  507  dagegen:   anno   effusion  is   sanguinis    Christi. 
45  Die  obige  Zeitangabe  im  Zusammenhang  mit  jener  auf  S.  28,  Z.  8. 

'  Oben  8.  24,  Z.  26  eine  dritte,  abweiekende  ErkUirung  dieses  Namens. 


-     30     — 

civitatis  [F.  28]  eiusdem,  ut  aree,  turres  e  t  excelsa  edificia  magnatomm 
ostendunt    Sexto  Imbripolis  a  fluvio,    cum  Imber  fluvius  septentrionem 
versus  in  Danubium  fluit,  et  vernacula  lingua  hoc  nomen  Begenspurg 
aduc   servat.    Cum  in    tab'  confluxu  olim  civitas  incepta  fuit,   igitur  sic 
nominate   est.     Sed    maturiori  consilio  ultra  Danubium   translate  eat  ad  5 
Andr.  9.  littus    Danubii    australe  sive   meridianum.    Septimo   Ratisbona   dicitur, 
quia,  cum   excrevisset  honoribus    et  diviciis,  mercimonia  ibi  confluebant 
quam   plurima  et  undecunque  ratibus    sive  navibus  afferebantur,   rates 
huiusmodi    ibidem    in    porticu   deponebantur,   vel  ideo  quia,   priusquam 
pons     ibi    super    Danubio    fieret ,    rates    crebro    propter    multitudinem  10 
negociatorum    transitu    et    accessu    frequentabantur    vel    quia    Carolus 
Magnus,    cum   debellaturus    esset  populum  eiusdem  civitatis,  rates  super 
Danubio  fluvio  propter  exercitus  suos  transituros  crebra  congerie  cumu- 
labat,  vel  ideo  Batispona  hodie  dicitur,  quia  rate,  id  est  firm  iter,    posite 
Schedei  eat  et  firmis   edificiis   roborato  et  firmissimo   ponte  lapideo  decorata.  15 
XCVIlLj)e  qU0  gcribitur: 
Andr.  56  u.  Pons  fieri  cepit,  domini  dum  annus  incepit 

ypVTTT  Mille  centenis  decern  senique  denis. 

Schedei  Post   expugnacionera   siq u idem  Carol  i  Magn  i    hec  indite 

XCVlll.  urDS  magnum  incrementum  accepit.    Basilica  quoque  decora tur  episcopal i  20 
summo  in  bo-  [F.  23']  nore  S.  Petri  dicata,  prius  ob  fraternitatem  canoni- 
comm  Batisponensium  et  Bemensium  ecclesia  S.  Bemigii  appellate,  opus 
preclarissimum   in  urbc  nondum  completum,   et  cenobio  S.  Emmerammi 
ordinis    S.   Benedicti  amplissimo.     Monasteria   dominarum   plura  habet, 
precipue  superius   monasterium   virginis  gloriose,   inferius,  in  quo  divus  2.~> 
Krhardus  episcopus  quiescit.  Doinus  ordinis  mendicantium,  collegia 
canon icoruitl,  plures  in  civitete  domus  consecrates    ecclesias  habent  et 
proprios  sacerdotes.  Ornatur  et  bee  civitas  glorioso  martyreS.Einmerammo 
episcopo   et  S.  Wolfgango   eius   loci   undecimo  episcopo,   qui  mira  apud 
eos  gessit  monasteriumque  B.  Pauli  construxit.    Albertus  quoque  Magnus  30 
omnium   doctrinarum  peritissimus  apud  eos  episcopatum  rexit.     Ideo  de 
his  patronis  per  Batisponense*  scribitur: 

Gaude,  Batispona,  super  excellencia  dona. 

Concludis  duo  bis  in  te  gratissima  nobis 

Corpora  sanctorum.     Sacer  est  Dyonisius  horum  35 

In  numero  primus,  Emmeramraus  laude  nee  imus, 

Wolfgangus,  Erhardus,  neuter  medicamine  tardus. 

Quatuor  istorum  precibus  necnon  aliorum 

Hie  contentorum  ducamur  ad  astra  polorum. 

Cap.   12.  40 

De   Nuremberga. 

Schedei  C.  Nuremberga   urbs  tota  Germania  et  apud  exteras  gentes  nomina- 

timm&[F.  24]  celeberrimaque,  emporium  Germanieamplissimum,magnificis 
operibus  publicis  et  privatis  ornate.  Arx  regia  in  colle  urbi  supereminet 
vetustissima,  ex  qua  intra  urbem  et  extra  prospectus  est.  A  qua  civitatis  45 
nomen  ortum  fuisse  quidam  arbitrantur,  quam  plerique  a  Tiberio  Nerone 
imperatore  post  Tiberine  construccionem  conditem  aut  a  Druso  Nerone 
fratre  suo,  qui  G^ermanos  devicit,  denominatem  dicunt  Nerobergam. 
Tiberius  enim  cesar  genus  paternum  a  Tiberio  Nerone  trahit,  qui  Liviam 


—    31     — 

Drusillam,  ut  Suetonius  Tranquillus  scribit,  gravidam  et  ante  iam  apod 
se  filiam  enixain  petenti  Augusto  concessit  nee  multo  post  diem  obiit 
utroque  liberorum  superstite,  Tiberio  Drusoque  Neronibos.  Inter  cog- 
nomina  et  Neronis  assumpsit,  quod  significat  lingua  sabina  fortis  et 
5  strennuus.  Tiberius  post  hec  comatam  Galliam  rexit  et  barbarorum 
incursionibus  et  principum  discordia  inquietam.  Ex  hinc  rheticum 
vindelicumque  bellom,  inde  pannonicum  indeque  germanicum  gessit. 
Rhetico  atque  vindelico  gentes  alpinas,  pannonico  Brennos  et  Dalmatas 
subegit,  germanico  40  milia  dediticiorum   traiecit  in  Galliam   iuxtaque 

10  ripam  Rbeni  sedibns  assignatis*  collocavit1.  Quas  ob  res  [F.  24*]  et 
ovans  et  curru  urbem  ingressus  est  triumphalibus  ornamentis  ornatus. 
Cui  postea  glorie  amplior  cumulus  accessit  toto  Illirico,  quod  intra 
Italiam  regnumque  noricum  etTraciam  et  Macedoniam  interque  Danubium 
flu  men  et  sinum  maris  adriatici  patet,  perdomito  et  in  dedicionem  redacto. 

15  Iste  Claudius  Tiberius  Nero,  ut  Eutropius  trad  it,  prudens  in  armis 
satisque  fortunatus  ante  assumptum  imperium  fuit  Et  civitates  suo 
nomine  appellari  iussit.  Vetustissimi  tamen  historicorum  codices  litteris 
scripti  pervetustis  earn  arcem  Castrum  Noricum  appellant  a  duce 
Norico  primum  constructum*  *.  ItemRomani,  uthostes  postAlpium 

20  saltus  meatusque  insidentes  ab  incursibus  prohiberent ,  in  collibus  et 
cumuKs  norice  ac  plerisque  regionibus  Germanie  arces  extruxerunt.  Cum 
in  noricis,  ut  Strabo  gravissimus  autor  tradit,  et  Tbaurisci  habitant, 
horum  omnium  impudentissimas  incursaciones  repressit  Tiberius  et  eius 
frater  Drusus    estate   una.    Per  tota  Alpium  ipsarum   montana  quidam 

25  terrarum  extant  cumuli,  qui  comode  coli  valeant,  vallesque  bene  condite. 
De  quo  meminit  Virgilius  in  fine  3.  libri  georgicorum: 
Tunc  sciat  aerias  Alpes  et  norica  si  quia 
Castella  in  tumulis. 
Ea  presidia  posuerunt,  que  Germanos  a  rebellion©  [F.  25]   et 

30  motibus  deterrerent.  Habet  itaque  hec  unicum  verticem,  in  qua  vetu- 
stissimum  castellum  urbis  pro  custodia  constructum  est. 

Pius  papa  II.  scribit:*  De  Nuremberga  dubinm,  Franconie  an 
Baioarie  cedat.  Ipsum  nomen  indicat  ad  Baioarios  urbem  pertinere 
Normberga   enim    noricum    montem   significat.      Ob    quam   rem   patet. 

35  Noricorum  civitatem  fuisse ,  Noricis  autem  Baioarios  successisse.  Ea 
nunc  porcio  terre  Baioarie,  que  inter  Danubium  et  Normbergam  iacet, 
Noricum  appellator.  Civitas  tamen  in  diocesi  Babenbergensi,  que  ad 
Francones  pertinet,  sita.  Ipsi  Nurembergenses  nee  Bavari  nee  Francones 
videri  volunt,   sed  tercium  quoddam  separatum  genus.    Urbs   ea  nobilis 

40  amne  Pegnicio  interlabitur  et  in  partes  duas  dividitur  ac  pontibus  lapi- 
deis  pulchBrrimis  trabicitur  b.  Jn  agro  sterili  et  arenoso  condita  atque 
ob  earn  rem  industrioso  populo ;  omnes  autem  plebei  opifices  ingeniosissimi 
aut  plerumque  negociatores  prudentissimi.  Cum  igitur  de  nomine  ac 
conditoribus,  qui  fuerunt  et  quibus  temporibus,  certacio  sit  et  sub  iudice 

45  lis,  ea    relinquamus,  cum  de  aliis  urbibus  nedum  Italie  et  Germanie, 

»  constructo  Hs.    b  so  Hs.  urie  die  Quelle. 

1   Vgl.  oben  S.  28,  Z.  2. 
f   Vgl.  oben  S.  23,  Anm,  1. 

3  In  seiner  Europa.    Arnpeck,  der,  tote  melirfach  ertviihnt  wurde, 

50  dieses   Werk  sonst  beniitxte,   schreibt   hier  aber  Schedels  Text  ab,   der  ge- 

rmgfiigige  Abweichungen  vom  Originaltext  der  Europa  Enea  SUvios  aufweist. 


-     32     - 

verum  et  de  Roma  matre  urbium  dubium  extat.  Nam  urbem  terre 
marisque  dominam,  quam  nunc  Bomani  incolunt,  ut  Dyonisius  Hali- 
carnaseus  de  antiquitate  Romanorum  "tradit,  vetustissimi  barbari  Siculi 
tenuisse  dicuntur.  [F.  25' J  Qui  vero  ante  hoc  fuerint,  neque  utrum 
habitata  sit  ab  aliis  neque  utrum  deserta  fuerit,  nemo  quicquam  habet5 
certi,  quod  dicat.  Quam  aliqui  a  congregacione  hominum,  alii  a  Troianis, 
alii  ab  Euandro,  ceteri  a  Romulo  conditam  scribunt  etc.  Constat 
Nurembergam,  temporibus  Caroli  Magni  in  flore  fuisse.  Carolus  enim 
Magnus  rex  Francorum,  qui  talia  taraquam  multa  gerebat ,  ut  simul 
ecclesiam  Roman umque  imperium  instauraret,  S axon i bus  domitis  Brittoni-  10 
busque  gallicis  sibi  federc  caniunctis  pacem  cum  Tassilone  paioariorum 
duce  Adriano  papa  sequestre  iniit.  Sed  cum  accersitus  Tassilo  nee 
accederet  nee  obsides  ex  federe  promissos  mitteret.  bell  urn  ill  i  Carolus 
imlixit.  Ducens  in  Baioariam  copias  tripartite  distribuit;  ipse  enim 
cum  parte  tercia  copiarum  Nuremberge  et  in  locis  finitimis  sua  firmabat  15 
castra.  Cum  itaque  Carolus  prudenti  consilio  castra  firmasset  prope 
Nurembergam  in  formam  sui  ten  tori  i  sacellum  construxit.  Quod  postea 
Leo  III.  suramus  pontifex,  cum  ad  Carol u m  properaret,  qui  apud 
Padebrunnam  Saxonie  oppidura  erat,  summa  acceptus  reverencia,  pro- 
eeresque  dedit,  qui  honesto  ilium  deducerent  comitatu,  rediens  Romaui  20 
in  honore  dive  Katherine  martiris  dicavit. 

Ferunt  nonnulli  earn   urbem   fuisse  olim  sub  dominio  nobilissimi 
comitis  Francorum  Alberti,  qui  [  F.  26]   cum  fraude  Hat  ton  is    episcopi 
Magantini  a  Ludovico  rege  obtruncatus,  deinde  in  ius  imperii  cessisse  ; 
postea   vero  quam  in  dicionem  imperii  venit,  summa  fide,   conntancia  et  25 
officio  Roman  um    imperium  coluit   regibusque    Roman  is    fideni  cons  tan - 
tissimam    semper  servavit.    In    discord ia   tamen  cesarum   calamitates  et 
damna  gravia  pertulit     Heinrico  enim  IV.  regnum  occupante  filius  eius 
rex  Romanonim   per  divinam,  ut   videtur,  ulcionem    patrem  bello   per- 
secutus   fuerat.    Recessit  itaque   filius  in  Nurenbergenses   fidem  genitori  30 
servantes.    Auxilio  suorum  fretus  Nurembergam  obsessam  recepit,   quod 
Otto    Frisingensis    et    Got  if  rid  us    Viterbiensis    haud    ignobiles    historici 
scribunt.    Idem  Heinricus  rex  Herbipolim  petens  Erlongo  eiecto  Robertum 
prefecit,    deinde   dimissis   Saxonibus   cum    Baioariis   Castrum    Noricum 
obsidione  cingit  ipsoque  expugnato  Ratisponam  norici  ducatus  metropolim  35 
adiit.      Quern    pater   e   vestigio    subsequens   Roberto    fugato    Erlongum 
restituit.    Inde   progressus  Ratisponensium    auxilio   filio  urbe  fugato  ibi 
Ulricum   pontificem  constituit  ac  Theobaldi    march i am  per  Bohemos   de- 
vastavit.   Conrad  us  Suevus,  qui  defuncto  Lothario  in  Romanorum  regem 
declaratus  erat  ac   ducende  in  Asiam   expedicionis   suasu  divi  Bernardi  40 
abbatis  Clarevalensis  munus  assumpsit,  earn  urbem  instauravit  et  insigne 
monasterium  et  abbaciam  ordinis  divi  Benedicti  [F.  26*]  ad  S.  Egidium 
nuncupatum  in  celebriori  urbis  loco  fundavit.    Nurembergenses  a  Conrado 
rege  ceterisque  Romanis  imperaloribus  incrementum  plurimum  habuerunt. 
Nee    arbitrandum   est  earn  urbem  istius  pulchritudinis  et  amplitudinis  a  45 
principio  instauracionis  fui.se.    Verum  temporibus  Caroli  IV.  imperatoris 
Romanorum  ac  a  regis  Bohemorum    maiore  ambitu  men i bus  novis  aucta 
fuit.    Munita  nunc  extat  post   alt  a  menia   et  antemuralia  et  turres  65 
super  300  estque  edibus  civium   amplissimis  et  firmissimis  exornata  et 
in  medio  ferme  Germanie   sita.     Cives  eius  cum  industriosi  sint,  legibus  50 
imperialibus    instructi   senatum   et   magistratus  ordinem  habent  a  plebe 

»  a  Ha. 


—     33     — 

distlnctum.     Vetustioree   cives  rempublicam   administrant;  plebs    tamen 

suis   rebus    studet   et   publicis    mini  me   curiosa   est.     Plures   in  civitate 

basilice  ample  et  ornatissime  extant,  et  preter  parochiales  ecclesias  celeber- 

rimas  S.  Sebaldo  et  S.  Laurencio  dicatas  4  mendicanciam  loca  magnifici 

5  opens  habet,  que  civee  diversis  temporibus  edificavere,  monialesque  sacre 

virgines  ad  divain  Katherinam  et  S.  Claram  monasteria  habent.     Cruciferi 

ordinis  Theutonicorum   spaciosa  orbis   loca  possident.     Extat  quoque  in 

ea  Carthusiense  cenobium  edificii  magnificencia  amplissimum  et  pulcherri- 

mum    atque   sacratissime   Virginia   Marie  sacellum    regale  [F.  27]   in 

10  foro    ornatissimum   cam   fonte  pulcherrimo.    Gaudet   hec    insignia   urbs 

de  suo  regio  patrono  divo  Sebaldo  —  is  fuit  vita  et  miraculis  clarus  — 

et  sign  is  imperialibus;  pallium  enim,  enses,  sceptrum,  poma  coronamque 

Carol i    Magni    Nurembergenses    in    eorum    arch i vis    observant,    que    in 

coronacione  novi  regis  ob  sanctitatem  et  antiquitatem  auctoritate  prestant. 

15  Ornatur    quoque  quam   maxime   impreciabili  ac  divinissima  lancea,  que 

Jesu  Christi   latus   in  cruce  aperuit,  ac   particula  crucis  famosissima  et 

aliis    reliquiis    toto   orbe  celebrandis.    Que   die    13.    post   pasce   gaudia 

populi  frequencia  ex  variis  provinciis  summa  devocione  quotannis  visuntur. 

Ideo  in  eius  laudem  adiungitur  *: 

20  O  decus  eximium  Norici,  Nuremberga  serena, 

Urbs  celebranda    minis,  regia,  siderea, 

Tu  populosa  viris,  tu  formosissima  rerum 

Virtu  tumque  parens,  tu  religion  is  amatrix, 

Justiciam  sacramque  fidem  pacemque  propinquis 
2">  Antiquasque  pat  ruin  leges  ante  omnia  servas. 

Cap.  13. 

De  Romanorum    preside   in  Baioaria  Fabiano  et 
de   diversis  populi  norici  aff liccionibus. 
Exhinc  Roman i  hanc   provinciam  iure  prelii  possiderunt  su&Mran  18/19. 

30auctoritate    illis   presides   locantes.      Ad    hoc    facit,    quod    apud  Fund.  Teg. 
Juvavum  inter  antique  urbis  ruinas  in  lapide  17  pedum  reperta  est  hec  495. 
scriptura  exsculpta:  Tempore  Augusti  cesaris  Fabianus  rex  Romanorum, 
[F.  27*]  Juvavensiam    et   tocius  Germanie,    post  hunc   Antonius,    post 
bunc  Severus.     Exhinc  non   solum    a  Roman  is,  sed  eciam    a   diversis  Kremsm.  48. 

35nacionibus  populus  noricus  est  afflictus,  primum  a  coniunctis  sibi 
Gottis  et  Gepidis,  post  ab  Hunis  et  Alanis,  deinde  a  Wandalis  et  Herulis, 
postmodum  a  Marcomannis  et  Sarmatis,  demum  ab  Avaris,  Winulis 
atque  Rugis,  ad  ultimum  vero  a  pessimis  Hungaris,  a  quibus  misera 
hec  provincia  diversis  parti  bus  est  concussa. 

40  Cap.    14. 

De  christiaue  fidei  primeva  origineb  in  Baioaria. 

Civitas    Laureacensis    yramo    ecclesia    sacrosancta    temporibus  Kremsm.  95. 
apostolorum  Chris  ti  ad  fidem  catholicam  est  conversa.    Nam  8.  Petrus 
apostolorum  princeps  e  Roma  B.  Marc  u  in  evangel  is  tam  in  Aqui- 
45  legiam    destinavit,    qui    ibidem    S.   Ermachoram   sua    predicacione 

&  adiugitur  Hs.     b  primeva  hier  wiederholt  Us. 

Qaellen  a.  ErOrterungen,  N.  F.  III.  3 


—     34     — 

adChristi  fidem  convertit  et  in  epiacopum  ordinavit.  Iste  autem 
S.  Ermachoras  aliis  Christi  fidem  predicans  inter  celero*  Sirum  et 
Euencium  convertit,  quos  in  Papiam  sive  Ticinum  direxit.  Qui  ibidem 
verbum  domini  seminantes  eciam  vicinis  civitatibus,  Veronensi  scilicet 
et  Brixinensi  ac  Laudanensi  *,  que  Laureacus  dicitur ,  predicabant.  5 
Itaque  pluri  bus  civitatibus  ad  viam  veritatis  conversis  temporibus  succes- 
sivis  factus  est  Aquileie  patriarchatus,  Laureaci  vero  archiepiscopatus. 
Item  cathalogus  archiepiscoporum Laureacensis  ecclesie  et  suffraganeorum 
eius  per  longa  tempora  ideo  tarn  modicus  et  quasi  nullus  [F.  28 1 
fuit,  quia  vel  Romania  opprimeiitibus  vel  eciam  temporibus  Attile  10 
regis  Himorum,  Odoacri  regis  Rugorum  vel  Theoderici  regis  Ostro- 
gothorum  obsistentibus  paganis  metropolis  Laureacensis  cum  suis  suffra- 
ganeis  ad  200  et  eo  amplius  annos  sine  sacerdotalis  dignitate  benediccionis 
erant.  Sed  Christiani,  qui  eisdem  temporibus  ibi  habitabant,  pauci 
aduc  erant  et  occulte  per  latebras  divinum  cultum  exercebant.  Nam  si  15 
qui  deprehendebantur,  aut  acribus  verberibus  torquebantur  aut  exilio 
48  u.  86.  pellebantur.  Incole  vero  mi  sere  Baioarie  tirannidi  cedentes  Roma  no  ruin 
vel  terre  sterilitati  vel  seviciam  Ostrogothorum  aut  Hunorum1 
fugientes  b  in  exilium  secesserunt  et  Neapolim  transierunt.  Assuniptis 
secum  omnibus  suis  rebus  tam  in  privilegiis  quam  i  n  sanctorum  suorum  20 
reliquiis  sive  i  n  aliis  viaticis  corporalibus,  que  abducere  valebant,  ibi  d  e  m 
multo  tempore  latitabant. 

Sane   Romani    Baioaria   ad   nutum    potiti,    ut    supra - 
dictum    est,   ibidem  presides  et  officiates  Romani  imperii  et 
senatus  locaverunt,   de   quorum  numero    hos   infra   scriptos25 
posui. 

Cap.  15. 

De  preside  Philippo. 

Ebran  37.  Philippus  preses  in  Baioariam  a  Maximino*   cesare  missus.    Qui 

Otto  Fr%8.,  Maximinus  tercio  imperii  sui  anno  Aquilegie  interficitur.     C  u  i  Gordianus  30 

Chr.  Ill,  31.  in  imperio  successit.     Qui  c   fraude  suorum  oppressis  Persia    super 

777,  3-?  Eufraten    anno  ab   incarnacione  237.    interficitur,  et  hie  Marcus  Julius 

7/7,55  i*.  PhUippus  favore  amicorum  suorum  impeiium  [F.281]  sortitur  unacum 

Ebran  3  7.  filio    suo    Gaio    Julio    Saturnino    Philippo.    Hie    Pan  nonius    primus 

FYut.  108.  imperator  u  m  Christianus  fuit.   Anno  imj)erii  eius  3.  millesimus  ab  urbe  35 

^to  /j^i3''  condita  impletua  annus  cum  omni  gaudio  magnificis  ludis  ab  imperatore 

,j' celebratur ,  ut   olim  Valerius  Publicola  de   causa  in   centum 

instituit.      H  i  c  inter  penitentes  in  vigilia  pasce  cum  magna  humUitate 
777,  34.  culpas   abluit.     Demum  fraude   Decii  Verone   cum   filio   suo  Philippo 
Frut.  108.  Rome  necatur  relin  quens  f ilium  septennem  S.Quirinum  nomine, 40 
A  id1  pV  qu»  8UD  ^laU(iio  m a r t i r i u m  constanter  complevit.  Cuius  corpus 

(Fund.  Teg.) 

a  Laudauensi  Hs.     t»  fugiens  Hs.    c  quo  lis 

1  Die  Worte  aut  Hunorum  stammen  nicht  aus  der  Quelle  ton 
Kremsmiinstcr.  Vielleicht  liegt  Fiieirer  xu  Qrunde,  der  (S.  16  und  50)  die 
Ostgoten  mit  den  Ungarn  gleichsetxt :  Ostrogotten,  yetz  Ungern.  45 

9  S.  28  und  33. 

3  Ebran:  von  dem  Kaiser  Maximiano. 


—     85     — 

in  cenobioTegernsee  ordinis  divi  Benedicti  Frisingensis  diocesis 
quiescit.  Denique,  ut  colligitur  ex  legenda  S.  Maximiliani, 
videtur,  quod  prefatus  Philippus  habuerit  adhuc  alium  iBlium 
seniorem  similiter  nomine  Quirinum.  In  qua  sic  legitur: 
5 Cum  Laureacensis  episccpus  Eutherius  *  ad  dominum  migr  asset,  Vita  S.  Max. 
success  it  ei  B.Quirinus  filius  illustris  Philippi  senioris,  qui  dominus  fuitc  6. 
Pannonie  inferioris,  id  est  unius  partis  Hungarie,  et  superioris,  id 

est  huius  provincie  usque  ad  Augustam.  Sed  fact  us  imperator 
et  Christianus  unacum  filio  suo  Philippo  totum  patrimonium 

lOsuum    a   man  mediterraneo,   quod  per  Liburniam  Pannonias  dividit  etc.  24. 
te  ndi  t  ab  oriente  versus  occideDtem  usque  ad  fluvium  MegOg1, 
quern    Germani   Licuro    vocant,    versus   septentrion  em  usque   ad  u.  Kremsm. 
Oder&m,    versus   meridiem  usque  ad  Liburniam,   qua  Traha  flu  men  14  u.  33. 
[F.  29]    percurrit,    de  consensu    filii    sui    et   cohered  is   S.    Quirini  c.  6. 

15  ecclesie     Laureacensi    liberal  iter    contulerunt.      Tandem,    postquamc.   7. 
aliquot    annos  eandem  ecclesiam    feliciter  gubern asset,   S.  Quirinus 
assumptus   est    ad  ecclesiam  Aquilegiensem   pro  primate,   in  qua  multa 
pro   Cbristo  passus  has  patrias,   id   est  patrimonium  ecclesie 
Laureacensis,    toto   vite    sue   tempore    pro    posse    defendit,. 

20quoadusque    suspectus  Dyocleciano   imperatori  ex   eo,   quod    fueratc.  23. 
filius  et  f rater  duorum  imperatorum  predecessorum  suorum  occasione 
fidei  martirio  coronatus  est. 

Alii  dicunt,  quod  Philippus  Pataviam  fundaverit.  Ebran  38. 

Cap.  16. 

25       De    Aquilegia  civitate,   de   qua  mencio  fit. 

Aquileia  urbium  quondam  Italie  transpadane  primaria  potentissima-  Sehedel  LI. 
que  atque  eciam  pulcherrima,  a  mari  aliquantisper  semota,  nostro  eciam 
seculo    pene  derelicta,  per  hec  tempora  Carino  historico  teste  a  quodam 
Troiano  nomine  Equilo  e  Troia  cum  aliis  pulso  condicionis  sue  principium 

30sumpsit,  et  a  se  Aquileiam  nominavit,  vel  ut  magister  in  his  tori  is  ait: 
Aquileia  quasi b  aquis  ligata  cognomen  turn  accepit.  Nunc  autem  preter 
aacerdotes  canonicos  numero  baud  quamque  multos  ornatissima  spe- 
ciosissimaque  in  basilica  divine  faciende  rei  additos  ,  preter  pastores 
piscatoresque  rarissimos   nulli   nunc  incolunt  populi,    ut  vix  castellulum 

35tanta  olim  urbs  nunc  possit  appellari.  Suntque  et  ecclesia  superius 
[F.  29*  J  dicta  et  patriarchale  atrium  et  muri  oppidulo  circumducti  et 
monasterium  virginibus  deputatum,  Poponispatriarcheoperumreliquie  etc.* 
Auxit  autem  mirabili  incremento  et  immense  ditavit  Aquileiam  orien- 
talium     occidentaliumque    mercimoniorum     mutua    comportacio    ibidem 

40inatituta,  quod  nullus  Aquileia  locus  alter  circa  adriaticum  mare  fuit, 
in  cuius  portu  et  diversorio  occ  id  en  tales  orientalesque  pro  commutandis, 
mercandi8    coemendisque  et  vendendis  invicem  rebus  convenirent.     Hec 

6  Etherius  Ha.     b   quais  Hs. 

1   Wo    hei&st  der  Lech   Megog?     Die  Kremsmiinsterer  Quelle  sogt: 

4oLicoas. 

7  Ein  Abschnitt  der  Quelle  wurde  van  Arnpeck  hier  tceggelassen. 

3* 


—     36     — 

cum  multo  tempore  floruerit,  postremo  ab  Attila  rege  omnino  diruta 
fuit.  Cuius  incole  Venecias  convolantes  rem  Venetam  minim  in  inodum 
auxerunt.  Hanc  autem  celebrem  civitatem  evangelista  Marcus,  dum 
a  B.  Petro  apostolorum  Christi  principe  in  Alexandriam  mitteretur, 
navigaturus  naves  illic  ex  more  operiretur,  Aquileienses  ad  Christi  fidem  5 
convertit.  Sanctum  quoque  evangelium  suum,  cuius  codex  manu 
exaratus  sua  Veneciis  nunc  veneratissime  servatur.  Hermacorasque  et 
ipse  sanctus  ad  Marci  predicacionem  convereus  a  B.  Petro  Aquileie  et 
omnia  Venecie  prothopresul  institutus  omnem  earn  regionem  deo  nostro 
lucratus  est.  Quern  Nero  imperator  et  simul  Fortunatum  subdyaconem  10 
securi  percussit.  Fuit  et  Aquileiensis  [F.  30]  Chromacius,  ad  quem 
gloriosus  Hieronimus  multa  scripsit,  et  Ruffinus  presbyter  latin  is  grecis- 
que  litteri8  adeo  eruditus,  ut  eius,  que  extant,  turn  opera  turn  trans- 
laciones  nullis  cuius  q  u  am  ecclesie  doctoris  operibus  secundas  eloquencia 
ornatuque  ducamus.  15 

Cap.  17. 

De  Eiulasio  preside   et   S.   Maximiliano. 

Vita  S.   Max.  Eiulasius    preses1    a  cesare   Car  o   de   Narbona,   qui    cepit 

c.  10. anno  Christi  288.,    missus  in  civitatem  Celeyam,  que  cum  aliis 

Roman iB   sub   tributo    serviebat,    ut  illos  fines  ab  Hunorum,  20 

Sicambriorum  ,     Pannoniorum     Tartarorum  que    atque    alia  rum 

c.  2.gencium    orientalium   insult i bus  defenderet.    Celeya  autem  olim 

poten8  et  maxima  civitas   fuit,  ut  ipsius  vestigia  indicant,  que 

propter  sui  potenciam  minor  Troia  appellata  est,  modo  autem 

c.  11.  villa    ad   S.  Petronellam    VOCatur.     Hanc    civitatem    ingressus25 

Christianos   ad  sacrificandum   idolo  Martis  compulit     Quod 

audi  en  8  B.  Maximilian  us  divina  inspirante  gracia  intrepidus  illuc 

c.  12.  venit  et   cons  tan  ter  tirannum  arguit  et  habita  de  Christi    fide 

c.  74.  multa     disputacione,     cum    Marti    sacrificium    offerre    nollet, 

ductus  ad    ipsius   phanum  extra    urbis   muros   capite 3    truncatus  30 

c.  1 — 3.  est.      Fuit  autem  S.  Maximilianus  genere  nobilis,  natus  in  civitate 

Celeya  *,  que  erat  ex    22  civitatibu's  una,  famosa  satis,  subiecta 

e.  4.  ecclesie     metropoli     seu    archiepiscopa  1  ki    Laureacensi.      Cum     septem 

esset    annorum,    traditus    est    cuidam    presbytero    [F.  30s]     nomine 

Oronio  b,  ut  artibus   instrueretur  liberalibus.     Cui  in  omnibus35 

obedivit    et     mirabiliter     profecit.      Sed     cum    esset    tredecim 

annorum,    pater   eius  moritur,    et  iterum   post  sex  annos  mater 

eius  vidua  diem  conclusit  extremum.    Ipse    vero  orbatus   paren- 

c    7.  tibus   in  sinum  pauperum  thesauros  temporales  abscondit.     Cum 

autem  S.  Quirinus   de  Laureacensi  ecclesia  in   Aquilegiensis   ecclesie 40 

primate m  assumptus  fuisset,    Maximilianus  omnium  votis  in  archi- 

c.  8.  episcopum  Laureacensem  eligitur,  invitus  tamen  consensit.    Bomam 

c.  9.  proficiscitur  a  B.  8ixto   papa  investitus.    In  vinea  domini  annis  2  5 

c.  14.ve\    quasi    f  ecundus    multa    prole   fideliter    laboravit,    tandem, 

Ut  supra  dictum  est,  martyrio  laureatur.  45 

a  Aventinus  am  Rand:  Carnutum.     *>  so  Hs. 

1  tyrannus,  abusive  dictus  iudex,  sagt  die  Quell*. 
8  Die   Vita  sagt  nur :  occiderunt  eum. 


—     37     — 

Cap.  18. 
De  Laureaco. 
Laureacus  autem  quondam  fuit  civitas  maxima  et  sedes 
metropolitica,   nunc   solum  ipsius  castrum  dicitur  Anesus   a 
5  perlabente   flumine.    Que   civitas   ab  Hunis   destructa   et  in 
nihilum  redacta  ac  desolata  relictaque  dicitur.     Extat  tamen 
non    longe    ab    opido    parrochialis    ecclesia,    que   aduc    ab 
incolis  vetusto   nomine  Lorich  vulgo  vocitatur.     Et  h&bu\t  Vita  s.  Max. 
sub  se  22  ecclesias  suflfraganeas ,  ab  inferius  sursum  compu tando c-  2  u-  24   u. 
10 que    fuerunt:   Petovia**,  Celegia*,  Gradusolium W,  Liburnia  —   e&tKr™sm'  N 
in  Karinthia  modo   et  vocatur  Solium  — ,   Sabona,  Pannonia  *>, 
Rabaputina4,  Austria6,  Faviana,  que  modo  Wienna  dicitur,  Laureacum, 
Palencia6,    Patavia,    [F.  31]    Frixinia7    alias    Frisinga,    per  Mesias 
autem  sive  Babariam   etSueviamc  Randanetraba  b  8,  Cecralania  b  9f 
15  Vetrania 10,    Krutinia11,    Bissegrada12    alias    in    Moravia,     Imbripolis 

aive  Ratiapona  et  Herbipolis.    Ecce  pro   multa   parte   loca  ista 
nobis  ignota  sunt,  quia  per  Atilam  regem  Hunorum  destructa. 
Harum  omnium  iste  sanctus   pontifex1*  pater  fuit  et  t&nte  Cf    V**a 
multitudinis  in  spiri  tualibus  pastor  et  vita,  doctrina  mori-^"  ^aXm 
20busque  doctor  egregius  etc.    Ex  his  iam  dictis  clare  patet, 
quod   Christiana  fides  ante  1207  14  annos  in  Baioaria  floruit. 

*  Ueber  den  folgenden  Stadtenamen  sind  von  anderer  Hand  die 
Ziffern  1 — 23  eingeschrieben ;  Gradusolium  ist  hiebei  mit  3  und  4  be- 
xeichnet,   ebenso  Rabaputina  mit  8  und  9 ;   beide  sind  also  nicht  als  je 

25  ein  Name,  sonder  als  xtcei  gelesen.     *>  so  Hs.    c  sive  Bavaria  Suevia  et  Hs. ; 
wohl  xu  verbessem  wie  oben. 

1  Die  Quellen:  Betonia. 
7  Quellen :  Celeia. 

3  Vita  S.  Max.:  Grad us- Solium,  id  eat  Sol;  Kremsm.  14:  Gradus, 
30  Solium,  34  :  Gradus,  Folium. 

4  Vita  S.  Max.:  Raba,  Putuina;  Kremsm.:  Raba,  Putima. 

*  Kremsm. :  Asturia. 

*  Vita  S.  Max. :  Valencia,  id  est  Wels ;  Kremsm.  14 :  Valentia, 
34:  Valencia. 

35  T  So  ouch  Vita  S.  Max. ;  Kremsm. :  Frixima. 

*  Vita  S.  Max.:  Tyrana,  id  est  Tirna,  Nitraba;  Kremsm.:  Tyrana, 
Nytraba. 

9   Vita   S.   Max.:    Seclavia,   id   est   Ygla;    Kremsm.  14:   Sedavia, 
34 :  Seclavia. 
40  «o    \tia  $m  Max.:  Vestrana,  id  est  Weitra;  Kremsm.  14:  Vetravia, 

34:  Vetrava. 

11    Vita  S.  Max.:  Curina;  Kremsm. :  Curima. 
"   VitaS.  Max.:  Wissegrada,  id  est  Prag;  Kremsm.  14:  Wissegrada, 
34:  Wyssegrada. 
45  i»  Der  hi.  Maximilian,  dessen  Name  in  diesem  Kapitel  xwar  nicht 

genannt  ist,  dessen  Lebensbeschreibung  aber  hier  xu  Qrunde  liegt. 

14  Gereehnet  ist  offenbar  von  der  am  An  fang  des  17.  Kapitels  ge- 
nannten  Jahresxahl  288  an,  so  doss  sich  als  Zeit  der  Niederschrift  der 
obigen  WorU  das  Jahr  1495  ergibt. 


—     38     — 

Cap.  19. 

De  preside  Aquilino,  sub  quo  S.  Florianus,  et  de 
iudice  Gaio,  sub   quoa  S.  Affra  cum  puellis  suis 
Pas*. S.Flor.1  passi  sunt. 

Chron.  111,45.  Preses   Aquilinus    a  DioclecianO    imperatore,   quiCarode5 

Pa 88.  S.  Flor.  Narbona  successit  in  imperio  circa  anno 8  Christi  290,  missus  est 
ad  Noricum  ripense.  Ingressus  in  cast  rum  Laureacensium  vehementer 
cepit  inquirere  Christianos,  et  comprehensi  sunt  40,  qui  multis  suppliciis 
excruciati  missi  sunt  in  carcerem.  Quod  audiens  B.  Florianus  princeps 
officii  milicie  habitans  apud  Cecium  ci  vita  tern,  que  modo  VUlgO  10 
Zeisselmaur  VOcatur  2,  ultro  Laureacum  accessit  et  comprehensus 
exuitans  pro  Christi  nomine  iussu  presidis  Aquilini  in  flu  mine 
Pass.  S.Afrae*  Aneso  submersus  coronam  martirii  accepit. 

u.   Otto  Fris.,  Ea   siquidem    tempestate   Gaius    iudex    apud    Rheciam    pro- 

Chron. Illy  45. vinciam    in   civitate  Augusta  eciam  sub  [F.  3V]  Diocleciano   im-15 
peratore    omnes    Christianos     pro    Christi    nomine    variis    afflixit 
suppliciis.     Inter   quosB.  Affra m   cum   suis  puellis  ac  matre  Hilaria 
aliisque  25  4  martirio  corona  v  i  t. 

Cap.   20. 

De  Adalgero  duce  Baioarie  et  de  Detrico  preside20 

Germanie. 

Kremsm.  87.  Adelgerus    dux    Baioarie     rebellans    Roman  is     cesarem 

Severum  cum  suis  in  campo  Brixinensi  viriliter  prostravit. 

Ut  autem  clarescat,  quis  iste  Severus  fuerit,  sciendum, 
Otto  FYis.,  quod  relicto  imperio  ab  Augustis  Diocleciano  et  Maximiniano  25 
Car.  Illy  46.  Qaieriug  et  Conetancius,  qui  ab  ipsis  cesares  lecti  erant,  imperium  dividunt. 
Galerius  Illiricum,  Asiam  et  pene  totum  orientem  obtinuit,  Constancio 
Italia,  Aflrica,  Gallia  sorte  devenit.  Sed  Constancius  vir  suavissimus 
Gallia  ac  Hispania  contentus  ceteras  Galerio  reliquit  terras.  Q  u  i  duos 
fecit  cesare*,  Maximinum  in  oriente,  Severum  in  Italia,  ipse  vero  Illiricum,  30 

id   est  Sclavoniam,   sibi  retinuit.     Hie   est   ille   Severus,    de 
quo  supra  dictum  est. 
Frut.  111.  Qui  tandem  a  Galerio  Augusto  cum  exercitu  Romam  missus. 

Sed   dum  urbem  obsideret,    fraude  militum,   qui  Maxencium   de- 
legerant,  circumventus  f  uit  et,  cum  Ravennam  fug  ere  tent  asset,  35 

a  fehU  Hs. 

1  Passio   S.    Floriani.     Mon.  Oerm.}    SS.    Rer.    Merov.  3,68   unci 
Neuausgabe  von  Krusch  im  Neuen  Archiv  28,  386. 

*   Vgl.   Mon.    Qerm.  a.  a.  O.    S.  68 ,    Anm.  1,   too   mil   Mommscn 
Cetium  als  Mautern   erklart  wird,  wahrend  B.  Sepp,  Zur  Florianslegende  40 
S.  11   es   in  Zeisdmauer  sucht.     Arnpeeks    Angabe   geht   auf  Ebran   38 
xnruck:  der  wont  in  der  stat  Corium,  das  ist  Zeysselmawr. 

3  Passio  S.  Afros.     Mon.  Qerm.  a.  a.  0.  S.  61. 

4  Diese  Zahl  feeder   in  der  Passio    S.   Afrae  noch    bei    Otto;    bet 
letxterem  heisst  es  aliisque  compluribus.  15 


—     39     — 

occisue  est  circa  aDnum  Christi  308.    Nimirum  predicta  victoria 

D0I1     obstante    populus  Baioariorum   a   Constantino a   et  Juliano  Ro-  Kremsm.  48. 

manorum  imperatoribus  itemm  subiugatus  reperitur. 

[F.32]  Detricus  de  Verona  Almanus  preses  Germanie  a  Roman  is  Thurocx1 
5institutus  cum  Hungaris  Pannonias   intrantibus  bis  fortiter&  u  °. 
pugnavit  b,  sed  tandem  post  plura  bella  relictis  Romania  Atilefc   y  ». 
Hunorum    regi    adhesit,     qui    eius    persuasu    et    instigacione 
tot  am   Germaniam    devastavit.      De    hoc  Detrico,    similiter    (Je 

rege  Atila   plura  si   scire   velis,  reperies   in  chronica  Hun- 
10  garorum  *,  que  de  eisdem  in  pluribus  capitulis  lacius  narrat. 

Cap.  21. 
De  S.   Severino   confessore. 

Tempore    namque,    quo    Attila    Hunorum    rex    defunctus    eat.  Vita   S.  Sev.* 

15  utraque    Pannonia    ceteraque    confinia    Danubii     regibus c    turbabantur  c.  1. 
ambiguis.    Tunc  itaque  sanctissimus  dei  famulus  devotinusd  in  vicino 
Norici  ripensis  et  Pannoniorum  e  parti  bus,  quod  Aeturis  *  dicitur,  opido 
morabatur,  omni   virtute  adornatus.    Quadam   die  ad  ecclesiam  ex 
more   processit,  clero  et  civibus  cepit  predicere,   ut  hoetium  imminentes 

20  insidias  oracionibus  et  ieiuniis  ac  misericordie  fructibus  precaverent. 
Sed  anim  o  con  turn  aces  et  desideriis  carnalibus  inclinati  predicentis 
oracula  infidelitatis  discrimine  probaverunt.  Famulus  verodeiSeverinus 
reversus  ad  hospicium,  quo  ab  ecclesie  cuetode  fuerat  susceptus,  diem 
et  boram  imminentis  excidii  prodens:  De  contumaci,  ait,  opido  et  cicius 

25  perituro  festinus  abscedo.  Inde  quidem  ad  proximum,  quod  Comma- 
gen  is  appelJabatur,  opidum  declinavit.  Mox  itaque  cunctos  de  salute 
propria  desperantes  ieiunio  et  oracionibus  hortabatur  armari  proponens 
antiqua  saint  is  exempla,  quibus  [F.  32']  proteccio  divina  populum  suum 
contra  opinionem  omnium  mirabiliter  libera  vi  t.    Cumque  salutcm  omnium 

30  in  ipso  discriminis  articulo  promittenti  credere  dubitarent,  senex,  qui 
dud  urn  in  Asturis  tanti  hospitis  susceptor  extiterat,  venit  cum  portarum 
custodibus  solicita  interrogacione  usus  interitum  sui  opidihabitu  verboque 
monstravit  adiciens  eadem  die,  qua  quidem  homo  dei  predixerat,  barba- 
ronim     vastacione    fuisse    deletum.      Quo    audito    soliciti    responderunt: 

35  Putas,   non  est  ipse,  qui  g  desperatis  rebus  dei  nobis  subsidia  policetur  ? 
Mox  igitur  in  ecclesia  recognito  famulo  dei  senex  pedibus  eius  prostratus 
aiebat  ipsius  se  meritis  libera  turn,  ne  cum  ceteris  opidanis  subiret  exicium. 
His  audi  lis  habitatores  opidi  memorati  incredulitatis  veniaui  postulantes  c.  2. 
monitis     viri   Sanctis  operibus  paruerunt   ieiuniisque   dediti  in  ecclesiam 

40  per  triduum  congregati  en-ata  preterita  castigabant  gemitibus  et  lament  is. 

a  Avenlinus  am  Band:  Adalogerion  sub  Constantino.  b  intravit  Hs. 
c  so  Hs.,  wit  die  Hss.-Klasse  R  der  Vita  siait  rebus,  d  so  Hs.t  sinnlos 
rerschrieben.  °  Pannorum  Hs.  *  Avenlinus  am  Rand :  Astur  Neostadium. 
£  quibus  Hs. 

45  '  Zitiert  nach  dem  lnkunabeldruck  von  Erhard  Ratoli  xu  Augsburg 

von  1488. 

*  Thurocx  Bl.  b  ii  bis  e   VI. 

3  Eugipjrii   Vita  Severini.    Denuo  ree.  Th.  Mommsen.     S.  11  if. 


—     40     — 

Die  autem  tercio  cum  sacrificii  vesper  tin  i  solennitas  impleretur,  ita  sunt 
barbari  intrinsecus  habitantes  a  exterriti,  ut  portas  sibi  Romanos  b  cogerent 
velociter  aperire.  Exeuntes  igitur  sic  cuncti  diffugerunt  estimantee  Be 
vicinorum  hostium  obsidione  vallatos  auctoquec  terrore  divinitus  noctis 
errore  confusid  mutuis  se  gladiis  conciderunt.  Tali  [F.  33  J  igitur  5 
adversariis  intericione  consumptis  divino  plebs  servata  presidio  per  sanctum  « 

<*.  3.  virum  armis  didicit  pugnare  celestibus.     Eodem  tempore  civitatem  nomine 
Favianis  seva  fames  oppresserat,  cuius  habitatores  unicum  sibi  remedium 
affore  crediderunt,  si  ex  supradicto  opido  Comegenis  *  hominem  religiosis 
precibus  invitarent.    Quos  ille   ad   se  venire?  prenoscens  a  domino,    ut  10 
cum   eis   pergeret,   amouetur.     Quo  cum  venisset,   cepit  civibus  suadere 
dicens:    Penitencie   fructibus  poteritis   a    tanta   famis    pernicie    liberari. 
Qui   cum   talibus  pro fi cere nt   institutis   B.   Severinus  divina   revelacione 
cognovit  quandam  viduam  nomine  Proculam  fruges  plurimas  occultasse. 
Quam  productam  in  medium  arguit  vehementer.    Cur,  inquit,  nobilissimis  15 
orta  natalibus  cupiditatis  te  prebes  ancillam  et  extas  avaricie  mancipium   h, 
que  est  docente  apostolo  ydolorum  servitus  ?  Ecce  domino  su  o  s  famul  o  s 
misericordia  con  so  I  ante  tu,  quid  de  male  partis  facias,  non  habebis  i ,  nisi 
frumenta  diu  negata  in  Danubii  fluenta  proiciens  humanitatem  piscibus  k 
exhibeas,  quam  hominibus  denegasti.    Quam  ob  rem  subveni  tibi  pocius  20 
quam  pauperibus  ex  his,  que  adhuc  existimas  Christo  esuriente  servare. 
Quibus  auditis  magno  pavore  mulier  perterrita  cepit  pauperibus  servata 
erogare  libenter. 
c-  1-  [F.  33']  8.  Severinus  iuxta  evangelicam  apostolicamque  doctrinam 

vivens   omni  pietate  et  castitate  preditus   in    confessione  catholice  fidei  25 
venerabile   propositum  Sanctis   operibus   adimplebat.     Cum  ergo  talibus 
exerciciis    roboratus  palmam  superne    vocacionis  innocue  sequeretur,   i  n 

c.  19.  p atavi a  civitate,    que    inter  utraque   flumina  Enum    e t  Danubium 
est  sita,   8.    Severinus  cellulam   fundaverat,  eo  quod  ipse  illuc  sepius 

c.  22.  rogatus   a  civibus  adveniret,   basilice   ex  em  plum  extra  muros  P  atavi  e  30 
in  loco  nomine  Poy  tro  trans  Enum  fluvium  constitute ,  ubi  ipse  cellulam 

c.  39.  construxerat  paucis  monachis,  cum  quibus  tamen  matutinas  oraciones 
et  noctis  principio  propriam  psalmodiam  solenniter  adimplebat.  Multa 
futura  per  dei  graciam  predicabat,  multorum  eciam  oculta  cognoscens 
et  singulis  remedia,  prout  poscebat  modus  egritudinis,  providebat.  Stratus  35 
eius  unum  1  erat  in  or  a  tor  ii  pavimento  cilicium ;  omni  tempore  ipso, 
quo  vestiebatur,  amictu,  eciam  cum  quiesceret,  utebatur.  Nunquam 
ante  solis  occasum  solvit  ieiunium  nisi  certa  festivitate.  Quadragesime 
vero  tempore  una  refeccione  per  ebdomadam  contentus  equali  vultus 
hilaritate  fulgebat.     Aliena  quasi  propria  errata  deflens,    quibus  poterat,  40 

c.  36.  presidiis  temperabat.  In  loco  Poytro  superius  me  mora  to  quosdam  tree 
monachos  sui  monasterii  doctor  humilis  superbie  feditate/"F.  34]  respersos, 
dum  pro  suis  excessibus  in  singulos  increpatos  durare  in  pernicie  com- 
probasset,  oravit,  ut  eos  dominus  in  adoptionem  recipiens  filiorum  paterno 
dignaretur  flagello  corripere.  Priusquam  ergo  oracionem  fusis  lacrimis  45 
terminaret,  uno  momento  idem  monachi  demone  corripiente  vexati  con- 
tumaciam suam  vocibus  fatebantur.  Predictos  itaque  monachos  vir  dei 
per  dies    40  arduis  abstinencie  remediis  mancipavit,  quibus  expletis  data 

A  baborantes  Hs.    *>  romanoe   corr.   romanas  Hs.    c  auctaque  Hs. 
d  confugi  Hs.     e  perfectum    Hs.      f  so  Hs.    g  ventum  ire  Hs.     h  men-  50 
dacium  Hs.     i  habetis  Hs.    k  piscis  Hs.    l  unus  Hs. 


—     41     — 

super  eoe  oracione  a  poteetate  demon  is  emit  nee  solum  corporis,   sed  et 
mentiB  sanitatem  impertitur  etc. 

Scribitur  etiam   in   gestis1  Zenonis  imperatoris,  qui  Otto  Frw., 

cepit   ab  incarnacione  domini  476.  anno,  quod  Odoacer  genere  Ru^tis  ^^i^il'* 
5  ex  ultimis  Pannonie  finibus,  vir  acris  ingenii  cum  Hemlis  et  Turingis 

Italiam  contendit    Fuerunt   autem   hi   Heruli    et   Turingi 

exercitus  Atile  reliquie*.    Qui  dum  aduc  per  Noricorum  inferior  urn  Otto  u.  Andr. 

rura    vel   superiorem  Pannoniam    duceret  exercitum,   cognita  fama   viri  (Fnti.  138)1.  e. 

dei  Severini  Ravennatensium  episcopi,    qui  verbum  dei  predicant*  iuxta 
10  radices  Comagenis  celiam  cpnstruxerat,  eum  adiit  petiturus  benediccionem 

eumque  de  eventu  rei  coneuluit.    Qui  prophetico  ut  erat  plenus  spiritu,  Otto  I.  c. 

omnia,  que  postmodum  exitus  declaravit,  veraciter  predixit 

[F.  34']  Sane  in  vita  prefati  S.  Severini  confessoris   legitur,  Krem$m.  48. 

quod  solennes  Baioarie  civitates,  scilicet  Laureacus,  Patavia,  Noricus, 
15  que,  ut  supra  dictum  est,  Ratispona   modo  vocatur,  et  Aquilegia 

cum  aliis  plurimis  dissipate  sunt,  quinymmo  secundum  quosdam8 

preclara  Juvavia    ac   Quinciana    incolis   eorum    in    exilium 

fugientibus,  et  terra  hec  ab  invasoribus  possessa,  post  ab  ipeis  quoque Fund.  Teg. 

et  in  solitudinem  redacta  est  ^93. 

20  Huic  igitur  primo  operi  terminum  imponere  curavi,  ut 

ea,  que  secuntur,  expedicius  exequar. 
Explicit  liber  primus  chronice  Baioariorum. 
Incipit  liber  secundus. 

*  Aventinus  am  Rand:  Turingorum  meminit  Eugypius.    *>  darnaek 
25  et  Hm 

1   Wie  sie  Otto  von  Fteising   in  seiner  Chronik  und  Andreas  von 
Regensburg  (nach  Frutolf)  erztihlen. 

1  Pez,   Thee,  anecd.  IV,  3,366. 

9  Hier  darf  man  tcohl  xundehst  an  die  oben  unmittelbar  benutxte 
30  Vita  S.  Severini  des  Eugippius  denhen. 


[F.  35]  Incipit  liber  secundus. 

Cap.  1. 

De  reditu  ducis  Theodonis  eiectis  Roraanis,  post 
quern  Baioaria  principes  habere  usque  hodie  non 

desiit.  5 

Kremsm.  48.  Tandem  anno  Chris ti  508   sub  Anastasio  imperatore,  cum  extere 

naciones,    scilicet   Ostrogothorum  et  Longobardorum,    Italiam   intrantes 

Fund. Teg.493.  Romanos    infestarent,    gens    Noricorum    et    Baioariorum    velut    nova 

Kremsm.  6  u.  generatio  cum  duce  suo  Theodone  partim  eiectis,    partim  aponte  Italiam 

87.  repetentibus  Romania  ad   sedes   proprias   revcrtitur,   nee  amplius    in  eis  10 
Fund.  Teg  .493.  facta,   est   transmigracio  generalis.    Erant  milites  1000   tan  turn,    oninee 
tante  fortitudinia,   elegancie  ac    proceritatis  cum  duce,   ut  dissimiles  et 
mirabiles  omnibus  per  circuitum  forent  March ias  ergo  priatinas  coluerunt, 
fidelea,  pacifici,  sicut  hodie  pacaciores  Saxon  i  bus  extant  et  Suevis.    Mox 
Romam    usque  cucurrit  relacio,   misitque  imperator  ad  ducem  exigens  15 
censum.      Is    aduc   mos    Romania  erat.     Theodo   indignana    cum    turpi 
nuncio  nuncium  remisit.    Attamen  auadentibus  amicis  e  veatigio  Romam 
cum  300  militibua    venit     Imperator  dolose  cum  paucis  suaceptum  pro 
contumelia  nuncii   sui    ceaariem   et   barbam   mutilari   vestemque  precidi 
super  genua  iussit.    Quid  faceret  inter  tan  toe,  quoniam  par  una  tuta  per  20 
se   ipsam   probitas   est  per  Salustium?    Diasimulat  interim.    Dimittitur 
cum  compoaicione  [F.  35']  ad  auoa.    Conailiarium   occupat  veteranum, 
cuius  consilio  ierat.    Quid  agimus,  inquit,  emu  tanto  dedecore  ad  noatros 
referri  non  aussim  ?   Bavariis  viverem  ?  Ignaviam  confusion i  preacribent. 
At  ille  respondit :  Que  in  hones  ta  aunt  nostra,  abundanciorem  honeatatem  25 
babebunt.    Ecce  multarum  gencium  auxiliia  proximum  bellum  in  hosteni 
iam  parant  Roman i.     Jungere  aubsidio  et  vadens  ad  tuoa  hoc  signo  tuo 
ad   diacrecionem   oranes  Romania  aquilia    affuturos  denuncies.     Hoc  erit 
tibi    in    velamen.     Incipe;    virtue    finiet.     Fecit,    ut  dixerat,    et  palliato 
negocio   per  auoaque  socios   habitu,   quern    acceperat  a  Romania,  caatria  30 
adduxit,  et  ingravato  bello   aciea  Baioariorum  vicit.    Romanua  imperator 
pro  victoria  Baioarios  maxima  pecunia  replena  insuper  tributum  pluribus 
annis   remisit.    Quibua   finitis   palatinum  pre  tore  m  honoris   causa  miait 
ad  ducem  exigens  censum.    Theodo  aciena,  quid  protulit,  comprehenaum 
legatarium   pro   obside   inclusit,    sed  honeste,    mandatque    per  clientem  35 
imperatori  parabolam  banc  dicens :  Cervua  in  saltum  accesaerat,  cornuum 
acie,   pedum    volatu   fidens,    et  dominans   ursus  eodem   regnabat  quam 
acer,   cui  dedicionem  profitentur  omnea  beatie.    Solus  cervus  contemn  it. 
Unus  etsi  forciorem  se,  velociorem  tamen  cervum  non  neeciena,  persequi 
dissimulat.  Vulpis  convento  urao  adulatur  dicens  incongrue cervum  [F.  36]  40 
aolum  inaubiectum  restare.    Vulpi  ursus  negocium  credit.   Vulpis  collo- 
quio   cervum   ad  obedienciam  flectena  ad   ursi  palacium  ducit.     Quern 
ille  inailiena  laceravit,  vulneravit.    Cervus  tamen  ad  pristinam  liber tatem 
evasit     Confuaior  finis  principio.    Mittitur  denuo  pro  iuaticia  vulpis  ad 


—     43     — 

cetvum.  Cui  respondit:  Semel  didici.  Maneat  sibi  ursus  cum  suis. 
Liber  ero  deinceps  manibus  perfidi.  Hie  ego  cervus  nee  vultum  irapera- 
toris  ultra  nee  censum  dignabor.  Audito  nuncio  Romani  cum  principe 
Noricis  bellum  denunciant.  Theodo  cum  suis  O  tin  gam  se  conferens, 
5  ubi  sedes  ducatus  hactenus  fuit,  allusit  dicens:  Hie  me,  qui  querit,  in- 
veniet.  Cumque  proximasset  infinitus  exercitus,  Theodo  suspicans  pauci- 
tatem  suorum,  ne  qui  timidi  tantos  expavescerent,  interdicit  pen  it  us 
exploratores.  Pugnatur  deinde  a  ducibus  imperatoris.  Quos  nimia  cede 
vicerunt  Baioarii   quasi    nullo  amisso.    Secundum   bellum  apud  Ptiren  « 

10  per  semet  Justin  u  s *    imperator   sudavit.    Norici    cum    multo  sanguine 

vincunt   anno  domini   520.    prostratis  hostibus  et  fugatis.     Exhinc  ergo  Kremsm.  48. 
tarn    virions  quam   dignitatibus    adeo  profecerunt  Baioarii,   ut  eorum°'* 
ducatus   ad   regiam  surgeret  potestatem  et  essent  federati  J/ongobardis 
[F.  36*]  pariter  atque  Francis.    De  quibus  in  ordine  ducum  plenius 

15  SCribere  Clirabo.      Postea  anno  domini  53  7.*   predictus    Theodo   dux  6  u.  48. 
post    gentis   sue  reditum   in   Baioariam    anno   30.   est  defunctus.     Cui 
filius  eius  Udo  successit. 

Cap.  2. 

De   ducibus   Baioarie  Udone   et  Teodebaldo 
20  ac   Garibaldo   regeque  Tassilone. 

Udo    dux    Baioarie    patri     suo    Theodoni     successit.      Anno  Kremsm. 
ducatus  sui  28.*,  Christi  autem  anno  565.  ultimum  diem  clausit.  6  u.  48. 

Theodebaldus  *  dux  Baioarie  anno  Christi  566.5  Italian)  a  r  mat  a 
manu  in  trans  omnes  Gothos  ab  ea  expulit. 
25  Garibaldus  *    cum    filio    suo     Baioarie    ducatum     occupat    anno 

domini  5  7  7  7. 

Tassilonem    Hildibertus    Francorum    rex   Baioarie    prefecit   Gari- 
baldo *  quo  n  dam  et  filio  eius  eiectis  anno  domini  580. 

Cap.  3. 

30De  Garibaldo   rege  Baioarie   et    de   nupciis   eius 
filie   Teodelinde   regine  Longobardorum. 

[F.  37]   Garibaldus  b 9    iterum    regnum    Bavarie    accepit  Christi  Kremsm. 
anno  59  5.10    Ea  tempestate,  videlicet   anno   domini  598.  c,   ^^Zul^Diac 
legitur   in   historia  Longobardorum    libro  3.  cap.  30.,   quam///,  so, 
35Paulus    dyaconus  cardinalis  descripsit,   qui  et  ymnum:    „Ut 

»  Aventinus   am  Rand:    Beurn.  Purem.  Peuren.     *>  Aventinus  am 
Rand :  Gerbolsddarph.    c  so  Hs. 

1  Der  Name  aus  Kremsm.  48. 

*  Quelle:  532. 
40  *  Quelle:  29. 

4  Quelle:  Theodobaldus  und  Theodoaldus. 

»  Quelle:  556. 

"   Quelle:  Gerbaldus. 

7  Quelle:  567. 
45  *  Quelle:  Gerbaldo. 

9  Quelle:  Gerwaldus  und  Gerbaldus. 
10   Quelle:  598. 


-     44     — 

Jae.  Ph.  Berg,  queant  laxis"   COmposuit,    Autharius  Flavins  tertius  Longobardorum 

P  id  Dia  ' rex  ^fttoe  8U08   ftd  Baioariam  mis  it,   qui  Garibaldi  eorum  regis  filiam 

111  30  8*k*  m  matrimonium  peterent.    Quos  ille  benigne  suscipiens  Teodelindam 

Frut   144  ^nam  6uam  Authari  se  daturum  prom  is  it.     Quod  dum  missi  renunciarent 

u   Andr  Authari,    sponsam    suam    videre   cupiens   secum    elegit  paucos   iuvenes  5 

13  u.  508.  fortissimoe   et   unum   fidelissiroum   quasi    pro   domino   et   cum    sumrna 

festinacione   in    Baioariam    perrexit.     Cumqne    in   conspectu    Garibaldi 

regis  starent  ct  ille,  qui  quasi   senior  videbatur,  dicta   sua  complesset, 

dixit   Authari   ad  regem:    Dominus   meus   Authari  pro   ista  causa    me 

misit,  ut  videam  filiam  vestram  dominam  nostram,   ut,   qualis  sit  forma  10 

eius,  posBim  domino  meo  renunciare.    Qui  statim  earn  venire  fecit.    Que 

cum   placuisset  Authari,   dixit  ad  regem:   Si  vestre  potestati  placet,    de 

manu    sua  nobis   bibere  det,   sicut  et  post  hoc  facere  debebit.     Quod 

cum  rex  fieri  iussisset,  ilia  ciphum  plenum  mero  tollens  dedit  primum 

illi,  qui  senior  videbatur,  deinde  porrigebat  Authari  nesciens,  quis  esset.  15 

Ipse  vero  [F.  37' J  postquam  bibit  et  ciphum  redderet,  nemine  vidente 

digito  earn  tetigit  et  manum  suam  per  faciem  eius  duxit.  Que  verecundans 

cum  hoc  nutrici  sue  indicaret,  nutrix  respondit:  Si  rex  et  sponsus  tuus 

non  esset,  te  nullo  modo  tangere  presumpsisset.    Sed  de  hoc  taceamus, 

ne  pater   tuus    audiat.    Iste  enim,  qui  talem  personam  habet,   dignus  20 

est  et  imperium  habere  et  te  uxorem  ducere.    Erat  enim  Authari  iuvenis 

pulcherrimus  et  boni  status.    Post  hec  commeatum  petentes  a  rege  in 

Paul.  Diae.  suam  patriam  perrexerunt.    Noricorum  siquidem  provincia,  ut  supra  l 

III  30.  jn    hlllUS    opuSCUli    inicio    sat    dictum    est,    quam   Baioariorum 

populus    inhabitat,   habet  ab  orient e  Pannoniam,  ab  occidente  Sueviam,25 
I  Paul.  Diac.t*   meridie  Italiam,   ab   aquilonis   vero  parte  Danubii  fluenta.    Authari 
Frut.  145  u.  vero    cum    prope    fines    Italie     pervenisset ,    concomitantibus    aliquibus 
Andr.  14.  Bavaria  appropinquavit  arbor i,  que  iuxta  viam  stabat,  et  se  super  equo, 
quantum  potuit,   erexit   securimque,    quam    manu  portabat,   in    ipsam 
arborem  impegit  ibique  dimisit  dicens :  Taliter  ferire  solet  Authari.   Quo  30 
dicto  intellexerunt  Bavari,    quod  ipse  Authari  esset.    Post  aliquantulum 
tempo r is    turbatus    est    Garibaldus    rex    de    adventu    Francorum ,    et 
Theodelinda   filia  eius  cum  fratre  suo   Gundoaldo  fugit  in   Italiam  et 
spon eo   suo  Authari   mandavit,   ut  obviam  eis  veniret.    Qui  gavisus  est 
et  magnam  preparacionem  faciens  perrexit  ad  campum  super  Verona  m,  35 
Frut.  145.  qui  dicitur  Sardis,   et  earn  cum  gaudio  suscepit.    Tunc  subito  turbatus 
est  aer,  et  cepit  too  are  et  coruscare  fortiter,  statimque  fulmen  percussit 
Paul.  Diae ,  unum  lignum,  quod  erat  positum  in  clusura  regis.     Erat  autem  ibi  inter 
Frut.  u.  alios    Longobardos   Agilolphus    dux   de   [F.  38 J    civitate  Thaurinensi. 
Andr.  I.  c.  Huic  unus  de  pueris  suis,   nescitur,  quo  spiritu  informatus,    secrete  ait :  40 
Mulier  ista,   quam  modo   rex   tulit    uxorem,  post  non  multum  tempus 
tua  coniunx  erit.    Qui  iratus  ait:    Si  iterum  hec  dixeris,   caput  tuura 
amputabo.    Cui  ille  respondit:  Verum  est,  quia  caput  meum  amputare 
poteris,    sed  et  hoc  verum  est,  quia  mulier  ista  in  hanc  patriam  venit, 
ut  coniunx   tua  sit.    Quod   et  postea  ita  factum  est.    Autharis  igitur  45 
Flavius  postquam  regnasset  ann is  6,  annoChristi  590.  apudTicinum 
Joe.  Ph.  Berg,  veneno ,    ut   dicunt,   mortuus   est*  eo  anno,   quo  Theodelindam   duxit 
/.  X,  f.  71  u. 

1  S.  18}  Z.  11. 

*  Statt  dreier  dlterer  ihm  vorliegender  Quellen  benutxt  Arnpeek  hier 
eine  vierte  und  fiinfte,  verwendet  die  Worte  des  Jacobus  Philippus  Bergo-  50 
mensis  und  mischt  daxu  ausaerdem  die  der  Sehedel schen  Chronik! 


—     45     — 

uxorem.     Mortuo  namqoe    Authari  rege   predicto   cum   Longobardi   de  Schedel  CL. 
eleccione  futuri  regis  diu  discord  es  fuissent,  tandem  ita  convenerunt,  ut 
ille  ex  Longobardis  haberetur  rex,  qnem  Theodelinda  in  virum  suum 
eligeret,    talem  tamen,   qui  dignus  esset  regno.    Que  cum  sapientibus  Paul.  Diac., 
5  consilio    habito  elegit  sibi  maritum  Agilolphum  Thaurin  i   ducem,  virum  &**.,    Andr.. 
utique    bellicosissimum    et    prudencia    formaqus    egregium    et    ^lJaCJ^fi^e[g' 
omnia   ad   regendum  aptum.     Cui  statim  mandavit,  ut  ad  earn  veniret,  Upav}   pjLl , 
ipeaque    ad    castellum,   quod    Laomellum    vocatur,    ei    obviam    perrexit.  jy^'  u      '' 
Qui  cum  inter  se  haberent  colloquium,  regina  vinum  afferri  iussit  bibena-  j^ndrm  /'  c 

10  que  ipsa  prior  dedit  Agilolpho.  Qui  cum  acciperet,  honorabiliter  manum 
eiua  osculatus  est.  Que  eubridens  ait:  Manum  meam  osculari  non 
debes,  quia  rex  et  maritus  meus  eris,  amplexataque  est  eum  ac  ei 
omnia  roanifestavit,  que  per  consilia  sapientum  de  gubernacione  regni 
et   nuptu   ordinata  essent    [F.  38*]   Interea  nupcie  fiunt  cum  leticia 

15  magna,    et  Agiiolphus,   qui    cognatus  regis  Authari    erat,   regnare  cepit 
intraute  mense  Novembre  congregatiaque  Longobardis  apud  Mediolanum 
in   mense  Mayo   in   regno  confirmatus   est.    *Qui  regno  suscepto  con-paM/.  Diac. 
festim  cum  Cacano   Hunorum   rege  pacem  firmavit.    Sequenti  deinde/F;  12.1.13.3. 
anno   Tridentinorum    duce   intercedente    similiter  cum    Francorum   rege  13  u.  Jac  Ph. 

20 pacem   composuit.     Postea   Munulphum  insule   S.    Juliani   ducem  etBerg.l.XJ.71°. 
Zangrulphum&    Veronensium    ac   Gayndulphumb    Bergomensium   duces, 
qui  bus  tercio  iam  pepercerat,  superatos  interemit.    Dominantibus  igitur  Paid.  Diac. 
per  omnem    Ita  Ham  Longobardis  rebusque  pacatis   dum  Gallinicus  Ro~IV,3,  Andr.u. 
manus    patricius    civitates,    quas    Longobardi    tenebant  *>,    invaderet,  Schedel  I.  c. 

25  Agilulphus  rex,  qui  et  Agio  dictus  est,  bellum  contra  Romanos  suscepit. 

E  t  dum  Padum  fluvium  transisset  et  su  mm  ope  re  ad  obsidionem  Romane  Andr.  15. 
urbis   festinaret,  beat  is  8  im  us  Gregorius    papa  in   tan  turn    territus  est, 
ut  ab  exposicione  Ezechielis,  sicut  ipse  ibidem  in  principio  omelie  prime 
secunde    partis   testatur,  cessaret.    Opidis  a u tern    circumquaque   captis  Schedel  CL. 

30  Romam   per    annum    obsedit   et   multas    ill!   clndes   intulit.    Cremonam  Paul.  Diac 
cepit   et   usque   ad    solum   demoliri   fecit.     Montuam   expugnans   sine/T, 28  u.  Jac. 
muris  dereliquit.    Quo  in  tempore  sapientissimus  Gregorius  papa  pre-  Ph.  Berg.  I.  c. 
fatus,    postquam    alia   multa   ad   utilitatem   sancte   ecclesie   scripeerat,  W  &- 
eciam   libros  4  de  vita  sanctorum  composuit.     Quern  codicem  dyalogum 

35  vel  du  a  rum  locucion  u  m,   quia  eum  colloquens  cum  suo  dyacono  Petro 
ediderat,  appellavit.  Hos  igitur  libros  prefatus  papa  Theode-/^.  39]  linde 
regine   direxit,    quam  sciebat  utique  et  Christi    fidei   deditam  et  bonis 
operi  bu  s  esse  precipuam.     Cui  us  leccione  ipsa  motaAgilulphi  animum  Schedel  CL. 
ad  Christi  fidem  oraissis  ydolis  cum  omnibus  Longobardis  et  ad  pacem Legjaurea 82 7. 

40  convertit,  ut  earn  S.  Gregorius  per  suas  epistolas  frequenter  monuit. ^ae*  Ph.  Berg. 
Nam  in  festo  SS.  Gervasii  et  Prothasii  inter  Romanos  et  Longobardos  facta '-^     n- 
est  pax,    et  ideo  B.  Gregorius  eodem  die  in  officio  misse  pro  introitu  {j?^  Uiac- 
cantari  instituit:  Loquetur  dominus  pacem.  In  nativitate  quoque  Johannis  j   '  a\.rea827 
baptiste  predictorum  pax  et  conversio  amplius  firmata  est,  eidemque  regine  w    ^M^r.  /^. 

45  idem     sacerdos  venerabilis  pro  graciarum  accione  hanc  epistolam  direxit.  Paul.  I>iac. 

a  Zangiulphum  Hs.    t>  so  Hs.    c  tenebat  Hs.  > 

1  1m  Folgenden  sind  in  der  Quelle,  dem  Jacobus  Philippus  Bergo- 
mensis,  teihceise  unriehtig  und  unfer  Verwirrung  der  Zeitfolge,  Stellen 
aus  rerschiedenen  Kapiteln  der  Historia  Longobardorum  vereinigt.  Arnpeck 
50  ubemimmt  die  Worte  der  verschlechterten  Quelle,  hat  aber,  trie  aus  Einxel- 
heiten  sich  erkennen  lasst,  auch  Paultis  Diaconus  vor  sich  gehabt,  ohne 
tin  kritisches   Wort  fiber  die   Vertcirrung  xu  sag  en. 


—     46     — 

Cap.  4. 
Epistola   S.    Gregorii   ad   Teodelindam  reginam. 

Paul.  Diac.  Gregorius  Theodelinde   regine   Longobardorum.     Quia  excellencia 

IV,  9.  vestra  ad  faciendam  pacem  studiosius  et  benigne  se,  sicut  solet,  im- 
pendent, renunciaDte  filio  nostro  Probo  abbate  cognovimus.  Nee  enim  5 
ahter  de  christian  itate  vestra  con fi tend um  fait,  nisi  quia  causa  pacis 
laborem  et  bonitatem  vestra m  omnibus  monstraretis.  Unde  omnipotenti 
deo  gracias  agimus,  qui  ita  cor  vestrum  sua  pietate  regit,  ut,  sicut  fidem 
rectam  tribuit,  itaque  placita  sibi  vos  semper  operari  concedat.  Non 
enim,  excellentissima  filia,  de  sanguine,  qui  ab  utraque  parte  fundendus  10 
fuerat,  parvam  te  credas  adquisisse  mercedem.  Ex  qua  re  voluntati  vestre 
gracias  refe  rentes  dei  nostri  raisericordiam  deprecamur,  ut  honorum  a 
vobis  vicem  in  corpore  et  in  anima  hie  et  in  futuro  compenset.  Salu- 
tantes  vos  preterea  paterna  dilectione  hortamur,  ut  apud  excellentissimum 
coniugem  vestrum  ilia  agatis,  quatenus  cbristiane  reipublice  societatem  15 
non  rennuat.  Nam,  sicut  et  vos  scire  credimus,  [F.  39']  multis  mod  is 
est  utile,  si  se  ad  eius  amiciciam  conferre  voluerit.  Vos  ergo  more 
vestro,  que  ad  graciam  pertinent,  semper  studete  atque,  ubi  causam 
mercedis  ediderit  b.  elaborate,  ut  bona  vestra  amplius  ante  omnipotentis 
dei  oculos  commendetis.  20 

Cap.  5. 

Forma  epistole   S.    Gregorii   papa   ad   regem 
Agilulfum. 

Paul.  Diac.  Gregorius   Agilulfo  regi.    Gratias   excellencie  vestre  refer o,   quia 

IV>  9.  peticionem  nostram  audientes  pacem,  quam  utrisque  partibus  esse  credimus  25 
profuturam,  sicut  de  vobis  confidenciam  habuimus,  ordinastis.  Ex  qua 
re  excellencie  vestre  prudenciam  et  bonitatem  valde  laudamus  c.  Vos, 
qui  auctor  ipsius  est,  amare  monstrastis.  Nam  si,  quod  absit,  facta 
non  fuisset,  quid  agi  habuit,  nisi  ut  cum  peccato  et  periculo  parcium 
niiserorum  rusticorum  sanguis,  quorum  labor  utrisque  proficit,  funderetur?  30 
Sed  ut  prodesse  vobis  eandem  pacem,  quemadmodum  a  vobis  facta  est, 
senciamus,  paterna  caritate  vos  salutantes  petimus,  ut,  quociens  occasio 
se  dederit,  ducibus  vestris  per  diversa  loca  et  maxime  in  bis  partibus 
constitutis  vestris  precipiatis  epistolis,  ut  hanc  pacem,  sicut  promissum 
est,  pure  custodian t  et  occasiones  alienasd  non  querant,  unde  aut  35 
contencio  quedam  aut  ingratitudo  nascatur,  quatenus  voluntati  vestre 
agere  gratias  valeamus.  A  Hat  ores  etiam  presencium  litterarum  sicut 
revera  homines  vestros  in  eo,  quo  d  ecu  it,  affectu  suscepimus,  quia  iustum 
fuit,  ut  homines  sapientes  et  qui  pacem  factam  deo  propicio  nuncia  verunt, 
cum  caritate  et  suscipere  et  dimittere  deberemus.  40 

Cap.   6. 

Agiluifus  rex  suasu  Theodelinde  fidem  Christi 
suscepit. 

Paul.  Diac.  [F.  40]    Agiluifus    igitur    rex    uxoris   sue   Theodelinde 

IV,  0.  salubri    supplicacione    permotus  Christi    fidem    complexus   omnia   eccle-  45 

a  so  Hs.     b  so,  wie  ein  Teil  der  Handsehriften  der  Quelle,    c  Uier 
fehlen  sinnstorend  einige  Worte  der  Quelle.     d  so  Hs. 


—     47     — 

siaBticorum  bona  ablata  restituit  et  multas  possessiones  ecclesie  Christi  /  x  f.  72! 
largitus  est   atque    episcopos,  qui  in  depression e  et  abieccione  erant,  ad  Paul Diac. I.e. 
dignitatis  solite  bonorem  reduxit  ac  ad  labem  diluendam  ecclesias  multas  Jac.  Ph.  Berg. 
plurimaque  monasteria    sua    impensa   fabricavit    et  apud  Modoeciam/-  c. 
5  insigne  oppidum  in  honorem  B.  Johannis  baptiste  celeberrimum  templum 
in  gen  ti  impensa  fabricavit.  Theodelindam  autem  reginam,  eius  uxorem,«/ac.  Ph.  Berg. 
Bavarorum    regis    filiam    et    sanguinis    claritate   inclitam   fuisse  constat.  '• r-  w.  Schedel 
Que  etsi   in   primordio   regni   sui   etate  iuvenis   formaque  spectabilis  ac  ^* 
diviciis  abundans  fuerit,  moribus  tamen  et  castitate,  prudencia,  eloquencia 

10  ac  religione  conspicua  fait.  Cuius  quidera  yirtutibus  coramotus  B.  Gre- 
gorius  eidem  dyalogorum  libros  composuit  atque  misit,  cuius  leccione 
ipsa  mota  Agilulphi  animum  ad  religionem  et  pacem  cum  omnibus 
Longobardis  convertit  et  mores  vitamque  eorum  mirabi liter  composuit. 
Per  banc  igitur  reginam  multum  utilitatis  ecclesia  consecuta  est.   Nam  Paul.  Dior. 

15pene    o runes  ecclesiarum  substancias  Longobardi,  cum  adhuc  gentilitatis  /  V,  6. 
errore   tenerentur,  invaserunt.    Sed   huius   salubri  consilio   reparate 
existunt,    sicque    bee    religiosissima     ac    cbristianissima     femina  Joe.  Ph.  Berg. 
multorum  bonorum  causa  fuit.     Hec  quippe  preter  reliqua  pietatis  opera  '•  c. 
monasterium    celeberrimum    hortante1    S.    Columbano    abbate    apud  Schedel  CL. 

20  Bobium  civitatem  superbissimis  edificiis  sua  impensa  condidit  et  plurimos 

fundoe  eidem  assignavit  alia  que  monasteria  et  templa  et  quam  maximeJai.  Ph.  Berg. 
apod    [F.    40' J    Modoeciam    agri   Mediolanensis    oppidum    in    honored   c- 
S.  Joan  n  is  baptiste,  in  quern  specialem  nabebat  devocionem,   cui  gent  is  Andr.15u.509 
sue  convereionem   asscribens  ecclesiam  a  fundamentis  erexit,  quam  et"*  Jac'  '* '*• 

25  prediis   a  li  is  que    vasis    aureis  argenteisque  plurimis    aduc   extantibus  jl^'pu '  %era 
ac  ornatibus   multis   exornavit    In   qua   quidem   basilica  corpus   suum'^^^'  qt, 
sepeliri    mandavit.    Et  ex  illo  ac  deincepe   propter  mulieris  exemplumM    Andr. 
Longobardi  omnes  Joannem  baptist  am  in  patronum  precipuum  susceperunt.  15  u.  509. 
Igitur  Agilolfus  rex  Longobardorum  postquam  regnavit  annis  20,  defunctus  Frut.   145   u. 

30  est  relinquens  in  regno  filium  suum  Adolandum  cum  matre  Theodelinda.  Andr.  15. 

Qui   cum    10  annis  regnasset,   sensum  perdidit  et  eiectus  est  de  regno. 

Hec  ex  cronica  Longobardorum  propter  ipsani  reginam 

Theodelindam  hie  ponere  curavi,  licet  non  infructuose.    Nunc 

igitur    congruum    reor,    ut   ad    propositum,    unde    paulisper 

35exivi,  regrediar. 

Autharius  Flavius,  ut  supra  clare  dictum  est,  Theodelindam  j^..  p/l#  Berg. 
Garibaldi  Bavarorum  regis  filiam  christianissimam  duxit  uxorem.  Quam  /.  X,  f.  71. 
ob  rem  Hilpericus  Francorum  rex,  qui  huic  Authari  inimicissilUUS 
erat,  in  Bavarum  furens  eum  inopinate  aggreditur  et  ex  Bavaria  expulit. 
40  Qui  relicto  regno  ad  generum  in  Italiam  fugit  circa  annum 
Christi  596.  Hie  Garibaldus  rex  Bavarie  contemporaneus  * 
Foce  imperatoris  rexit  annis  42.  Deinde  terra  Bavarie 
Francis  subiecta  fuit  usque  ad  tempora  Ottonis  Saxonis  I. 
imperatoris,    qui   fratrem  suum  Heinricum  Bavarie   prefecit. 

45  !  Quelle:  in  honore  siatt  hortante. 

*  Dieee  und  andere  vorkommende  xeitliche  Vergleichungen  sctiextU 
Arnpeck  an  der  Hand  der  von  ihm  beniilxten  QueUen  selbsi  vorgenommen 
%u  haben,  besonders  nach  den  Angaben  von  Frutolf-Ekkehard  und  Otto 
ton  Freising. 


—     48     — 

Cap.  7. 

De  Tassilone   eiecto  iterato   rege   Baioarie 
ordinato  post  regem  Garibaldum  et  de  duce 
,   ^.  Grimoaldo. 

Paid.  Diac. 

IV,  7.  [F.  41 J  Tassilo  his  diebus   ab  Hildeberto  Francorum    rege  apud  5 

Krem8tn.  6.  Baioariam    rex   ordinatus    est;    iam  secundo   regnat  in  Baioaria.      Qui 
Paul.  Diac.  mox  cum  exercitu   in   Sclavorum   provinciam  introiens   patrata   victoria 
IV,  7.  ad    solum   proprium   cum  maxima   preda   remeavit  anno  domini  614. 
Kremsm.  Idem  Tassilo  rex  Baioarie  iam   centenarius  obiit  anno  Christi  650. 
6  u.  49.  Hem  Grimoaldus   dux  Baioariorum   constituitur   a    regibus  Francorum  10 
ann  o  domini  651. 

Cap.  8. 

De    Theodone   Baioarie    duce    a    S.    Ruperto 
baptisato   et  de  eodem   sancto. 

hremsm. 

6  u.  49.  Theodo    dux    Baioarie    per    reges    Francorum    p  reficitur.     H  u  n  c  j  5 

7.1 8.    Rupertus    episcopus    baptizavit    anno    Christi    616.'    sub    papa 
Schedel  CL1L  Deusdedit  et   imperatore   Eraclio  a.     Sanctus  namque   Rudbertus    ex 
stirpe    regum    Francorum    nobiliter    ortus,    f actus    presbyter    ab 
Ijeg.S.Rup.*54.  Hildeberto  Francorum  rege  anno  regni  eius  secundo  in  Wormaciensem 
Scfiedel  I.  c.  ecclesiam   est   subrogatus    regendam.    Quara   cum    per    annosgo 
plurimos  optime  rexisset,  post  obitum  dicti  regis  a  duce  Berchario, 
qui   ecclesias  devastavit,   virgis    cesus   a  sede  Wormaciensi   cum   iniuria 
Leg.S.Rup.54.  pulsus.    Porro  Theodo  Baioariorum  dux  audiens  beati  viri  sanctitatem 
et  miracula,    desideravit  ilium  videre.     Missis   optimatibus   suis   obnixe 
eum    postulabat,  qua  ten  us  regione  m  Baioariorum    visitare  dignaretur  et  25 
eis   salutifere   credulitatis  viam  insinuare  b.    Sanctus  vero  episcopus  ubi 
tantec  legacionis  postulaciones  [  F4V]  percepit,  sciens  huiusmodi  causam 
ex  divina  dispensacione  procedere  gratias  celesti  clemencie  agebat  d,  quod 
sedentes  in  tenebris  et  umbra  auctorem  vite,  lumen  verum,  Jesum  Christum 
optarent.     Itaque  cum  eisdem  legatis  sacerdotes  suos  e  quasi  radios    fidei  30 
ad  eundem  ducem  premisit  et  ipse  non  longo  temporis  spacio  interposito 
post  eos  in  Baioariam  iter  aggreditur.    Quod  cum  prefatus  dux  audisset, 
magno  perfusus  gaudio  sibi  cum   procinctu   procerum   suorum    obviam 
properavit  et  in   eorum  metropoli,    que  Hyataspolis   tunc  dice- 
batur  4  et  modo  Ratispona,  cum  summa  alacritate  ilium  suscepit.  Tunc  35 
55.  S.  Rudbertus   indicto  ieiunio  celestibus  misteriis  ducem  informavit  et  in 
fide   vera  roboravit   cultibusque   idolorum  abrenunciare  fecit  ac  sacro 

a  Eradio  Hs.    b  8o  wie  Hss.  der  Quelle.    c  tane  Hs.    &  aiebat  Ha. 
e  quos  Hs. 

1  Anm.  nu  40 

2  Vgl.  B.  Sepp,   Die  Berechnungen  des  Todesjahre*   dei  hi.  Rupert. 
Oberbayer.  Archiv  49,  420. 

3  Quelle  ist  die  sog.  Communis  legenda  S.  Rodberti  episeopi,  xuletxt 
h*g.  von  Bernhard  Sepp,    Vita  S.  Hrodberti  primigenia  authentica  (Rat is- 
bonae  1891),  S.  53—59.     Auf  letxtere  Ausgabe  bexiehen  sick  die   Ziffern4b 
oben  am  Rand. 

4  Vgl.  oben  S.  24,  Z  26  und  S.  29,  Z.  29. 


-    49     - 

fonte  regeneravit.  Baptizati  sunt  cam  eo  optimates  *  sui  et  populus 
non  modicuB  nobilium  et  ignobilium  redemptorem  mundi  laudantes, 
qui  eoe  de  tenebris  in  admirabile  lumen  suum  vocare  dignatus  est. 
Baptizato  itaque  duce  et  populo  S.  Rupertus  navi  ascensa  per  alveum 
5  Danubii  vicis  et  castellis  libera  voce  evangelium  Christi  predicavit  et 
per  tenninos  Noricorum  usque  ad  inferior  em  Paunoniam  pervenit. 
Idcirco  apostolus  Baioarie,  Austrie,  Stirie  nuncupatur.  inde 
per  terrain  reversus  Laur  e  acensium  IF.  42']  urbem  intravit,  in  qua 
multos  aqua  baptismatis  regenerando  ab  ydolorum  cultura  convertit  et 
10  pi u res  languoribus  variis  oppressos  in  nomine  domini  salvavit.  Laureaco 
itaque  digressusb  in  quocunque  loco  amplius  fervere  gentilitatis  errorem 
cognovit,  illuc  intrepidus  accessit  destruens  idola,  pre  die  ana  Christi  f  idem. 

Cap.  9. 

De  Salczeburga  metropoli  Baioarie. 

15  Salczeburga    olim    Juvavia   et    Petena    dicta  Norici    vetustissima  Schedel 

civitas    nunc   metropolis   Baioarie,   quam   tempore  Julii    ortum  habuisse  CLIL 
dicunt,    non    longe    ab  Alpibus,   que  olim    ad  Noricos   attinebant,   nunc 
con  f  us  is  omnibus  German  ie  attribuuntur.   Norici  enim  vicinarum  Alpium 
incole,  ut  Plinius  scribit,  Thaurisci  olim  dicti  sunt.     Hoc  quoque  tempore 

20  circa  Carnos  in  plurimis  Germanie  oris  sunt  incole,  qui  Thauri  dicuntur. 
Cimbris  enim  Illiricum  tentantibus  haud  longe  a  Norico,  qui  in  Alpibus, 
cum  eis  Cneius  Papirius  Carbo  conflixit  atque  re  infecta,  ut  Strabo  ait, 
abscessit.  Haud  vero  longe  interiecto  tempore  cum  tree  fortissime 
gentes,  Cimbri,  The u ton i  et  Ambrones  uno  tempore  in  Italiam  erupissent 

25  —  partim  per  Noricos  descendisse  Plutarch  us  ait  — ,  uterque  exercitus 
Caii  Marii  auspiciis  deletus  est,  unus  non  longe  a  Salczeburga  in  eo 
videlicet  loco,  qui  Alpibus  proximus  est,  alter  ad  Athesim.  [F.  42'] 
340  milia  barbarorum  cesa  et  150  capta  scribit  Livius.  Fuit  motus  ille 
universe  Italie,  non  modo  locis,  per  que  erupcio  facta  est,   formidabilis. 

30  Ideo  Romana  arm  a  citro  ultroque  per  Noricum  assiduis  motibus  gestata, 
cuius  incolis  pene  domestica  facta  sunt,  cum  interdum  3  integras  legiones 
in  finitima  loca  missas  sustinuerunt,  quas  sub  inicio  gallici  belli,  quod 
ultra  Alpes  gestum  est,  Caius  Cesar  duabus  additis,  quod  proximum 
fuit,   ut   ipse  scribit,  in  Galliam   traduxit     Ubi   excisam  rupem  militari 

35opere  patefecit,  ut  ex  vetustissimo  epigrammate  precipite  saxo  sculptum 
in  monte  arduo,  quern  crucis  vocant  c,  licet  magna  ex  parte  ob  vetustatem 
abolito,  datur  intelligi : 

C.  Julius  Cesar. 
Reliqua  turn  loci  asperitate,  turn  vetustate  legi  nequeunt.    Ceterum 

40  cum  Istris,  Pannonibus,  llliricis  et  Germanis  bellum  illatum  est,  hac 
veluti  via,  ubi  modo  Salczeburga  sita,  Romania  arm  is  accessus  patuit 
et  reditus.  Germanos  igitur  Julius  Cesar  aggressus  in  faucibus  moncium 
arcem  munitissimam  eo  loco  extrui  curavit,  ut  milites  ad  earn  refugium 
ad  iuvandum   et  satellites  ex  ea  auxilium  et  iuvamen  haberent,  et  inde 

45castmm  Juvavense  vernacula  lingua  Helffenburg1   appellabatur,  [F.43] 

»  opi mates  22*.    b  digresso  Hs.    c  Aventinus  am  Rand:  creutzberg 
1  Quelle:  hellfenberg. 

Quellen  u.  Erorterungen,  X.  F.  III.  4 


—     50     — 

fluvius  quoque,  cui  adiacet,  J u varus  dictus  arci  nomen  dedit,  a  quo 
CLIU.  inde  condita  Juvavia  dicebatur.  Habet  autem  hec  urbs  paludes,  planicieni, 
colles  et  montes.  Urbs  igitur  Juvavia  olim  splendida  muris  et  agger i bug, 
munita  turribus  altis  sedes  regum  fuerat  habuitque  templa  deorum  sub  5 
antiqua  gente  marmorea.  Et  cum  multo  tempore  floruerit,  inde  tern- 
poribus  A  tile  regis  Hunorum  incursiones,  vastationes  inoendiaque  sustinuit 
et  cum  ingenti  cede  hominum  immunita,  desolata  ac  penitus  diruta  fuit 

vel  forte   a  Romanis  ob   rebellionem  subversa  tota  iacebat 
deserta.  10 

Postea  divus  Rupertus,  cum  Theodonem  Baioariorum  ducem  cum 
locis  finitimis  ad  fidem  Christi   reduxisset,  tandem  ad  Juvarum   fluvium 
veniens,  qui  nunc  Saltzaha  vocatur,  reperiens    urbem  dilapsam  ac  virgultis 
coopertam  instauravit,  que  olim  inter  Baioarie  urbes  eminebat  nobilissima. 
Ratus   hanc  pro  episcopatu   idoneam   proprietatem  a  duce  obtinens  ex-  15 
tirpatis    arboribus    et  vepribus  et  reparatis  edificiis  basilicam  in  honore 
Leg  S.Rup.156.&.  Petri   construxit,   dedicavit  et   cenobium    ordinis    S.    Benedicti   cum 
Sehedel  CLUI.  munificencia   ducis   instituit.     Rex  it  que  ecclesiam   episcopalem    annis  44 
relinquens  B.  Vitalem  successorem.    Postea  Virgilius  sanctus  ibi  episcopus 
ecclesiam  [  F.  43']  cathedralcm   construxit  et  corpus  Rudberti  ad   earn  20 
transtulit.  Deinceps  Arno  primus  archiepiscopus  fuit.  Gebghardusa 
deinde  archiepiscopus   arces   de   novo  instauravit,    et  civitas  m  omni 
ornatu  incrementum  habuit.    Magnis   nunc   men i bus   ambitur  et  mona- 
steriorum,    templorum,   edium   et   arcis   edificiis   perpulchris    exornatur. 
Multis  preterea  sanctorum  reliquiis  excolitur.    De  his  subscripts  adduntur:  25 
Tunc  Hadriana  vetus,  que  post  Juvavia  dicta, 
Presidialis  erat  Noricis  et  episcopo  digna, 
Rudberti  sedes,  qui  fidem  contulit  illis 
Cristi,  quam  retinet  Salczburga  sero  vocat.i. 

Is  sanctus  obi  it  Eraclii  principis  evo,  30 

Legem  dum  condidit  Mahumet  nephandam  Sabeis. 
Qui  successorem  sibi  fecerat  ipse  Vitalem. 
Huic  tree  abbates  hoc  ordine  sedes 
Ansolongus  b,  Savolus,  post  hos  Ezius  venerandua, 
Inde  Flobirgisus  pastoris  nomen  adeptus,  35 

Johannes  post  quern  sedem  possedit  eandem. 
Virgilius  exul  post  hunc  meruit  fore  presul. 

Cap.   10. 

De  morte  Theodonis  et  de  filio  eius  Theodeberto 

duce   ac  quedam   do  S.   Rudberto.  40 

Leg.S.Rup.57.  Ea    temp  estate  Theodo    dux    adversam    incidit    valitudinem. 

Cumque  sibi  vite  term  in  um  appropinquare  sentiret,  vocavit  ad  se  Theode- 

bertum   filium   suum  et  ducem  Noricorum   ilium  constituit  precipiens  ei 

obedire  S.  Rudperto,  [ F.  44  J    ad   christianitat i s  nor  mam  et  ad  opus 

a  so  H8.    b  so  Hs.;  Ausologus  Quelle.  45 

1  Die  im  vorausgehenden  Text   aueh  Schedeh  Quelle   war  und  hier 
neben  Schedeh  Chronik  Arnpeck  vorlag,  wie  das  Wort  dedicavit  xeiyt. 


—     51     — 

divinum  pi  am  ill  i  diligenciam  suppeditare,  sanctum  quoque  locum 
Iuvavensis  ecclesie  a  mare  et  honoribus  et  dignitatibus  iugiter  sublimare. 
Cumque    huiuscemodi    mandatis    et    omnibus ,    quibus    voluerat,    filium 
instruxisset,  ultimum  diem  clausit  migrans  ad  dominum. 
5  Theodebertus  dux  successit  patri  in  ducatu.   Qui  cum  opti- 

matibus  suis  ad  S.  Rudbertum   visendi  gratia  ire  perrexit  et  veniens  ad 
ilium   in    heremo  ,  quod    tunc  appellacione  nota  caruit,  nunc  Bong e w  *  5^ 
dicitur,  dedit  ad  ecclesiam,  quam  S.  Rudpertus  ibidem  construxit  ac  ipso  5 7. 
duce  presente  in  honore  S.  Maximiliani   dedicavit,   tria  miliaria  undique 

10  de  eadem   silva   et    villam  Albinam  cum    ceteris   donariis  in  alimoniam 
monachonim,  quos   sanctus   pontifex   ibi   ad   serviendum   deo   posuerat. 
His  ita  q  11  e  gestis  videos  vir  dei  baioarice  dignitatis  culmen  iugo  Christi  58. 
se  subdidisse,  sed  gentilitatis  errore  plures  involutos  superesse,  ad  patriam 
suam  lepedavit  et  inde  cum  duodecim  ad  predicandum  sibi  sociis  electis, 

15  inter  quos  erant  eximii  B.  Chumaldus  a2  et  S.  Gisilarius  presbyteri,  arabo 
viri  sancti,  ec  iam  secum  virginemChristi  Erndrudem  nepti  m  suam  adducens 
quasi  cum  tot  luminaribus  ad  urbem  luvavensem  remeavit.  Tunc  in  supe- 
riori  castro  eiusdem  civitatis  construxit  in  honore  Jesu  Christi  et  sue  sancte 
genitricis  Marie  monasterium  et  ibidem  cum  sanctimonialium  congregacione 

20posuit  S.  Ernndrudem  [F.  44*]  ad  servicium  regis  celestis  atque  cum 
Theodeberti  ducis  astipulacione,  qui  possessiones  ad  illud  infinitas  cenobium 
tradidit,  earuiu  conversacionem  per  omnia  racionabiliter  disposuit.  His 
ita  que  expletis  vir  beatus  ab  urbe  egrediens  discipulorum  suorum  con- 
comitante     caterva    Iuvavenses    gentes,    quibus    nondum    fidei    lumen 

25  reeplenduit,  visitavit.  Cumque  sic  Baioariorum  terminos  circumiret  ac 
omnes  ad  fidem  Christi  convertisset,  eos,  ut  in  fide  stabiles  permanerent, 
admonuit  et  dimissis  presbyteris,  qui  populum  ad  divina  mansuescerent, 
ipse  ad  urbem  luvavensem  remeare  studuit,  quia  spiritu  prophetico 
repletus  diem  vocacionis  sue  instare  prescivit,  urbem  luvavensem,  populum 

30  Noricorum     omnipotenti  deo  commendavit  et  Vitalem   virum  sanctum  et 
omni   populo  acceptum  sibi  successorem  elegit.    In  die  dominice  resur- 
reccionis    anno  Christi  b23.3  ad   celos  migravit.    Gaudeat   igitursp. 
populus    Noricorum    et   omnipotenti    deo    laudes  deferat  perpetuas,    qui 
tam  p recla rum  illis  concessit  doctorem,  cuius  predicacione  viam  veritatis 

35  agnoscentes  erepti  sunt  de  tenebris  ad  lumen  verum  Jesum  Christum 
dominum  nostrum. 

Et  quamvis  multis  retroactis  temporibus  Christiani  in 
Baioaria  fuerint  mixti  inter  paganos,  attamen  nunc  priraum 
universaliter  ipsa  provincia  cum  suis  principibus  ad  Christum 

40legitur  conversa. 

Nee  reor  pretermittendum  hie,  quod  in  diebus  s.  Rudberti  Ebran  44. 

vena    sive   fons  [F.  45]  salis  in  Reichenhall  iterum  repertus  est,    qui 
preciosus     thesaurus    utilis    multis    adiacentibus    provinces   dinoscitur. 
Qui     in    persecucione    Atile    regis  Hunorum     obrutus  erat,    qui   multas 
45Germanie  urbes  et  loca  devastavit  etc. 

a  so  E8.;  Aventinus  am  Rand:  Haunaldus. 

1  Quelle  :  Bongowi. 
*  Quelle:  Kunialdus. 

3  Vgl.  B.  Sepp,  Die  Berechnungen  de*  Todesjahres  des  hi.  Rupert. 
50  Oberbayer.  Archiv  49, 420 

4* 


—    52    — 

Cap.  11. 

De    Theodone    duce,    sub    quo    S.    Emmerammus 

episcopus   passus   est,   et   de   eiusdem  passione. 

Theodo    dux  norice  regionis    metropolim   Baioariorum 

Ratisponam    possedit  etc.     Cuius   magister  curie  Lambertus5 

vel  secundum  quosdam  *   natus  S.  Emmerammum   episcopum 

Ftte&Jftwm.'niartirem  eflfecit.     Iste  vir    sanctusfuitde  Aquitanie   partibus 

I-  urb e  Pictavi i   Dobili  genere    ortus,     et    cum    adolevisset,    SCOlas 

frequentans,  quia  bone  indolis  erat,  plurimum  in  artibus 
liberalibus  atque  virtutibus  ultra  coetaneos  profecit,  undelo 
ad  instanciam  parentum  clericus,  deinde  mox  presbyter  est 
effectus.  Et  cum  cunctos  sciencia  et  moribus  precelleret, 
cuncti  eum  episcopali  honore  dignum  iudicarunt.  Igitur 
post  tempus  haud  longum  mortuo  civitatis  sue  episcopo 
omnium  voto  et  attestacione  in  episcopum  est  assumptusi5 
2.  Pictavii.  Sane  fact  us  pontifex  se  ipsum  exemplum  prebuit: 
quod   lingua   predicabat,    virtutibus   confirmabat,   et   ob    hoc   miro 

5.  affectu  a  subditis  colebatur.  Dum  autern  sane  tissimus  vir  d  omini 
tot  virtutibus  pollebat,  fama  ad  eum  pcrlata  est,  quod  in  Europa 
plebs  Pannonie  lumine  veritatis  obcecata  demonum  culture  de-20 
serviret.  Ob  hoc  vir  dei  contristatus.  Relict  is  igitur  domo  immensis- 
que  substanciis  [F.  45*  ]  predicte  urbi  alium  episcopum  statuit  Abrahe 
exemplum  imitans,  assumpto  comitatu  Ligeri  amne  transito  per  GaUie 
partes  fidei  semina  spargendo  Rheni  fluenta  penetravit,  (German i am  in- 
gressus,  dum  teutonice  lingue  ydioma  non  nosset,  per  interpretem  25 
quendam  presbyterum  Vitalem    sacre  doctrine  verba  divinitus  plantando 

4. perrexit.  Dum  igitur  ad  Danubii  fluenta  veniret,  alvei  decursum 
sequens  ad  Ratisponam  urbem  pervenit,  quam  eo  tempore  dux  gentis 
Ba variorum  ,  vir  alacer,  Theodo  nomine,  regebat.  Qui  audiens 
virum  dei  magna  cum  alacritate  et  diligencia  verbum  dei  30 
facientem  et  animarum  salutem  sincero  cum  fervore  querentem 
maximum  in  virum  sanctum  sumpsit  affectum.  Qui  principle 
obtutibus  presentatus,  quo  tenderet,  ab  eo  est  sciscitatus.  Cui 
respondit  vir  dei  deo  opitulante  ad  gentem  Avarorum  se  proficisci 
velie  ibique  pro  Christ i  nomine  martirium  voluntarie  subitur  um.  35 

&•  Tunc  predictus  dux  Teodo  discordiam  se  cum    Avaris  habere  prenunciat 
et   ob   hoc   eum   ill  o   ire   non    debere,    sed  magis   ut  apud   se  suoeque 

6.  neophi to s  maneret,  humili  prece  postulabat.   Verumtamen  dum  ceptum 
iter   agere   se  licenciam  habere  non  posse  conspiceret ,  duci  populoque  a 

*  populo  Hs.  40 

1   VgL  unten  S.  53,  Anm.  2  und  3. 

*  Vita  Haimrhammi   episcopi  auctore   Arbeone   ed.   Kiiisch,    Mon. 
Oerm.  hist,  SS.  rer.  merov.  IV,  452;  in  der  Recension  B.      Doth  scheint 
est    als  ob  Arnpeck  eine  abemnals  veranderte  Fassung  der  Vita  vorgelegen 
habe.    Meginfrieds  Vita  (Acta    SS.  Sept.    VI,   486  ff.),   welche   auf  jener  45 
Arbeos  beruht,  ist  jedoch  nicht  diese   Vorlage. 


—     53     — 

consensu,  videns  igitur  terrain  bonam  et  superficie  amenam  nemoribus- 
que  locupletem  ac  bonis  omnibus  abundantem,  viros  proceros  et  robustos, 
humanitate  et  hospi  litate  liberalissimos,  humum  segetibus adopertama. 
Erat  enim  [F.  46]  urbs  Ratispona,  cuius  iam  mencionem  feci,  in  ex- 
5  pugnacione  difficilis,  lapidibus  quadris  edificata  et  turrium  magnitudine 
sublimis  ac  puteis  ortisque  abundans.  Cuius  septentrionalem  b  partem 
Danubius  circumfluens  vino ,  frumento  aliisque  quam  pluribus 
bonis  de  adiacentibus  regionibus  advectitus c  abundantissimam 
reddit;  sed  et  regio  eidem  civitati  adiacens  fructifera.    Sed  habita tores  7. 

lOneophiti  eo  aduc  tempore  ydolatriam  funditus  a  se  non  repulerant, 
quia  parentum  sectatores  demonibus  aduc  sacrificia  impendebant 
Unde  divina  inspiracione  dei  cultor  has  prophanaciones  funditus 
eradicare  decreverat.  Bee  eo  iugiter  meditante  per  triennium  satagebat 
infra  predicti  principis  terminos  per  urbes  et  vicos  discurrere  ac  instanti 

15  cura  in  novellis  pectoribus  fidei  semina  plantare.    Cumque  bee  diucius  8. 
ageret,  finem  vite  per  spiri turn  sibi  appropinquare  videns  cepit  iicenciam 
tarn    a  duce  quam    a  populo   postulare,   ut  oracionis  gratia  ad   limina 
apo&tolorum  Petri  et  Pauli  ire  debuisset.    Eo  autem  tempore  predictusd. 
dux  babebat  filiam  nomine  Utam,  que  a  iudicis  filio  Sigilbaldo l  oppressa 

20  eoncepit.  Ceperunt  itaque  in  de  gemere  et,  u  t  cruciatus  patris  evaderen  t> 
ad  vestigial.  Emmerammi  provoluti  reatum  suum  confessi.  Quorum 
gemitibuscompassus  ait:  Quia  confiteri  non  erubuistis,  aniraam 
nieam  pro  VObis  tradam;  commissum  nempe  soelus  mi  hi  imp  on ite, 
quia,    si    hoc   facinus  diffamaturo   fuerit,    patris   diroe   cruciatus 

25  neuter   vestrum   evadere   poterit.      [F.  46']    Egrediente   ergo   i\lo  10, 
urbem    clerus  similiter  et   populus,    egeni  et  locupletes  in  luctum 
converei  de   tanta   orbacione  patris.     Igitur  venerabilis  episcopus  iter 72. 
arripuit    Expleverat  itaque  viam  dierum  trium,  donee  ad  locum  per- 
venit  cum  suis,  ubi  campum  certaminis  elegit.     Erat  namque  in  eodem 

30  loco  tons,  qui  perspicuas  emanabat d  aquas,  seque  quoddam  ibiacturum 
negocium  simulat,  ita  ut  discipul  i  mirarentur.  Interea  factum  est, 
dum  pref  ati  ducis  filia  in  stupro  ulterius  deprehensa  celare  tumes- 
centem  Uterum  non  posset,  patris  iudicio  examinanda  presen- 
tatur.     1 11  a  terrore  nimio  perculsa  vix  spiritum  ex  imo  pectoris  sumens 

35  Emmerammi    episcopi   commixtione  se   oppressam  et  gravidam    fatetur. 
Quo  audi  to  pater  in  iram  vehemeoter  exarsit,  ita  ut  subito  propriam 
sobolem   ense  perfodisset,    nisi    virorum   astancium  manibus  puella 
de   morte   rapt  a   fuisset.    Tunc  quoque  pater  ipsius  privans  earn  13. 
substancia  et  omnibus  bonis   hereditariis  in  Ausoniam  exilii    dam- 

40nacione  perpetua  ipsam  relegavit.  In  qua  damnacione  mulier  usque 
ad  mortem  permansit.  Erat  autem  illi  germanus'  Lambertus  nomine 
vel  secundum  alios8  magister  curie,  qui  hanc  confusionem  non 
ferens    nimio   furore  succensus  comitatu  non  modico  assumpto  cursu 

»  adopertum  Ha.    b  septentrinalem  Hs.    c  8o  Hs.  (statt  advectatis  ?)• 
45  d  emanat  Hs. 

1  Quelle:  Sigibaldo. 

2  So    auch  Andreas,   Ebran   (der  aber  den   Bruder  Theodobertus 
nennt),  Fuehrer. 

■  Es  8cheint  keine  altere  Quelle  bekcmnt  xu  sein,  toelche  diese  An- 
dOgabc  macht. 


—     54     — 

velocissimo   sancti   viri   vestigia   insequitur.     Et   venit  ad   villain 

15.  Helphindorf,  in  qua  miles  Christ i  invictus  stabat  et  post  contumeliosa 

16.  f  F.  47]    verba    arreptoa  baculo    infigere   in    pectus   sancti    viri  non 
timuit   suisque   precepit,   ut  nefandas  manus  in  eum  in  ice  rent.     Quo 
viso   clerici    eius  fugam  arripiunt;   prout  quisque  poterat,   se5 
abscond  it.     Milites   igitur   sacrilegas  manus    in   sanctum    dei,    ut 
iusfli  fuerant,  inicientes  clamide  expoliatum  et  stola  scaleque  super- 

17.  extensum  funibus  iigaverunt.  Orante  autem  sancto  viro  quinque  pre 
ceteris  electi  sunt,  qui  membra  ipsius  subtilius  amputarent,  quorum  duob 
inviti  coacte,  alii  tres  temere  sevientes  summitates  digitorum naribus  10 

18.  abstractis  ab  imo  capitis  utrasque  aures,  pedes  cum  manibus  abscidentes 
genitalia  impudenter  absciderunt.  Ori  sancti  viri  ferrum  imponebant 
et  linguam  ex  palato  fundi tus  abstulerunt  sicque  corpore  membris 
truncate   abierunt.     Unde   venerabilis  dei   sacerdos   cruore   involutus    in 

19.  certaminis  campo  solus  remansit  victor  triumphalis  exultans    Abeuntibus  15 
autem    tor  tori  bus  ad  dei  virum  ex  latebris  vel  frutectisc  clerici  cum 

22.  vicinis  mulieribus  convenerunt.  His  itaque  transactis  quidam  loci 
incole   humanitate  coacti  sigillatim  beati  martyris  membra  collecta  in 

23.  arbore,  que  vulgo  spina  alba  nuncupatur,  condentes  abierunt.  Die 
autem  eadem  non  longe  interiacente  spacio  duo  ignoti  speciosique  20 
viri  per  callem  publicum  equitantes  aratores  de  membris  beati  viri  in- 
quirebant.  Qui  innotuerunt  eis,  quod  in  arbore  quadam  [F.47f]  reposita 
essent.  Qui  videntibus  eis  ad  locum  eundem  declinaverunt  et  ultra 
visi  non  sunt     Qui  ad  arborem  venerunt,  sed  membra  viri  dei  minime 

24.  reppererunt <*.  Viri  igitur,  qui  in  comitatu  beati  martyris  pri  us  25 
fuerant,  truncatum,  aduc  tamen  ultimum  spiritum  trahentem 
corpus  vehiculo  imponentes  ad  villain  Ascheim  perduxerunt,  ubi 
ecclesia  beati o  menibus  constructa  fuerat.  Sed  et  mulieres  ex  vicinis 
locis  cum  viris  fere  200  ob  veneracionem  martyris  secute  sunt.  Et 
cum  venissent  in  locum  cainpestrem,  dei  martyr  cepit  eiulare.  Ideo  30 
eum  de  vehiculo  ad  terram  in  ameno  gramine  deposuerunt.  Ubi 
visa  est   quasi  lam  pas   ignea   anima  ex   ore  eius  procedere  et    alta 

25.  celorum  penetrare.     Item  locus  passionis  eius  per  integrum  an nuni 
in  virore  duravit.   et  nix  vel  pluvia  remansit.    Igitur  in  circuitu 
commanentes    be  a  to    martyri    in    eodem    loco    ecclesiam   construxerunt    35 
ubi    per    eius    merita    innumerabilia    deus    operatur    mirabilia 

26.  Sane  duo  ex  carnificibus,  qui  non  sponte,  sed  coacti  dei  viro  pena s 
intulerunt,  penitentes  per  beati  martyris  oracionem  in  pace  vita  m 

27.  f  in ie runt.      Reliqui    vero    tres    impii    tortores    infra   septem    dierum 
spacia    ab    immundis    spirit i bus    vexati    in    silvas    et    loca    deserta  40 
exilientes  ulterius   nee   miserorum  cadavera  nullo  modo  comparuerunt 

Digna     eciam     ulcio    Lampertum    tanti    sceleris     auctorem 

28.  prosecuta  est.  Qui  perpetuo  damnacionis  exilio  finivit  viram, 
et  in  universam  ipsius  succedentem  proge-  [F.  48] mem  beati 
martyris  sanguis  redundavit,  ita  ut  ex  omni  eorum  genere  infra  45 
paucos  annos  nullus  supers  tea  existeret ,  qui  paterne  hereditati 
succederet,  et  immensa  eius  edificia  veprium  e  t  urticarum  con- 
densitate  ita  operta  sunt,  ut  nee  ipsius  veteris  mine  aliquod 

31.  vestigium  appareat.    Sed   quia   beato   viro  non  placuit  in  ecclesia 

a  accepto  Hs.    t>  fehlt  Hs.    c  fructetis  Hs.    d  reperierunt  Hs.      o  hier  50 
sifid  die   Worte  der  Quelle:  Petri  apostoli  weggelassen. 


-     55     — 

8.  Petri  in  Aschheim  resurrection  em  expectare,  sed  in  Ratispona,  an  de32. 
divino  nutu  40  dies  plavia  non  cessavit  totaque  tell  tin's  faciee 
cooper t a  videbatur,  et  nisi  corpus  beati  martyris  ad  urbemRatisponam 
quantocius  ducerent,  aquarum  inundancia  toe i us  provincie  submer- 
5sionem  minaretur.  Tunc  religiosis  viris  per  visum  nocte  revelatum 
est,  ut  secundum  voluntatem  beati  patris  sub  celeritate  sacrum 
corpus  eius  ad  urbem  deduce  rent.  Igitnr  consilio  inito  cum  principe  et 
sacerdotibus  congregati  corpus  eius  de  loco,  ubi  humatum  fuit, 
sublatum  ad  Isaram  fluvium  deducentes  cereis  accensis  ad  Danubium 

10  prosper o    navigio    pervenerunt.     Qui   cerei   tanta    claritate    ardebantdd. 
flantibns    continuo    vent  is,    ac  si    in    trauquillissimo  loco  stetissent. 
Cum  ergo  sanctissimi  corporis  vectores  ad  urbem,  quo  te  tender  ant,  34. 
pervenerunt,  process  it  obviam  Theodo  dux  cum  principibus  terre 
et    satrapis ,    cleric  is    ac    populo.    Sacerdotes    vexilla    cum    thuribulis 

15  sanctommque  reliquiis  deferebant.  Erat  quoque  promiscui  sexus 
vulgus  innumerabile ;  con  son  a  voce  gracias  deo  re  fere  bat,  qui  talem 
patronum  civitati  eorum  dignatus  [F.  48']  sit  destinare.  Sancti 
itaque  martyris  corpus  sacerdotes  in  ecclesiam  8.  Georgii  martyris, 
que     Danubio    vicina    est ,    deferentes   sumrao   honore    sepelierunt 

20Quibus   rite   peractis   tanta  serenita9  celo   reddita  est,    ut   nulla 
omnino  nubes  appareret,    ita  ut   ipsum   celum  sancto   martyri 
congaudere  videretur.     Post  multa  autem  tempora  sepulchr o  cum 35, 
marmore  constructo  ac  sarcofagO  decentissime  fabricato  Gaubaldus 
episcopus  cum   sacerdotibus    corpus    beati  martyris  in  alium  trans- 

25tulerunt.  His  ita  gestis  principes  et  nobiles  monasterium  decenti 
fabricatura  construxerunt l  sanctasque  reliquias  condigno  honore 
ibi  reposuerunt.    Ubi  innumerabilia  coruscant  mirabilia.  46. 

Cuius   epithavium  in  eodero  monasterio  sui  nominis  ante  altare  Andr.  16. 
S.  Georgii   martyris    hoc  est:   Emmerammus  Pictaviensis  episcopus  pre- 

30  dicando  verbum  dei  venit  in  Bavariam  et  ibidem  in  Helffendorf  pro 
Chris  to  passus  est  anno  domini  652  et  hie  primo  tumulatus  est. 

Ubi  diligenter  advertendum   —   et  sunt  verba   magistri   Conradi 
de   Monte   puellarum   in   cronica   sua,    qui    floruit   tempore  Caroli   IV. 8. 
serenissimi  Romani  imperatoris  et  Bohemie  regis  — ,  quod  oiim  temporibus  16. 

35  paganismi  et  infidelium  In  illo  colle,  ubi  nunc  monasterium  B.  Em  me  ram  mi 
est  situatum,  tunc  extra  muros  civitatis  fuit  lucus  arborum  silvestrium, 
ubi  diversorum  simulachra  idolorum  ab  infidelibus  colebantur.  Qua 
supersticiosa  stulticia  hominum  tandem  divina  volente  gracia  evanente 
et    fide  catholica  parumper  stillante  *  ibidem  luco  [F.  49 J  deposito  viles 

40  case  pauperum   hominum  suburbanorum   civitatis    constructe  fuerant  et 
inter  easdem    casas  humile  oratoriolum,   in  quo  consecrata  fu  i  t  ara  per 
Christi    fidelee    tunc   tenuiter    clarentes   in    honore  B.  Georgii    martyris. 
Que  capella  tugurii  more  ibi  steterat,  et  ara  hec  in  dicto  monasterio  in  27. 
honore  predicti  martyris  hodie  cernitur  ad  latus  australe  versus  ambitum 

45  monasterii  prefati.  Ante  quam  aram  eciam  publice  videtur  hodie  sancti 
martyris  Emmerammi  epitavium  et  sepulchrum.  Nimirum  autem,  quod 
beatus   martyr    in    eadem   capella    domino   iubente   quiescere   voluit   et 

1  Die  Vita  sagtnur:  principes . . .  Hemmerammi  martyris  sepulchrum 
adornare  fabricatura  coeperunt. 
50  *  Quelle:  scintillante. 


—     56     — 

extremi  sentenciam  examinis  prestolari,  quia,  quam  primum  docendi 
gracia  populum  in  fide  orthodoxa  in  Ratisponam  se  transtulisset,  poet 
crebroB  frequenter  labores  circa  gregem  domino  nostro  Jeeu  Christo 
lucrandum  in  predicta  capella  tumultui  hominuni  aliena  ipse  felicissimus 
presul  solus  soli  deo  vigiliis  et  oracionibus  consueverat  angelica  medita-  5 
cione  vacare.  Sed  quia  suis  temporibus  sedi  presederit  Ratisponensi 
episcopus,  non  invenio.  Nee  ipse  ibidem  electus  seu  prefectus  canonice 
prefuerat,  sed  casualis  et  adventicius  pastor  tan  turn.  Cui  clerus  civitatis 
in  exequiis  suis,  ut  in  legenda  eius  scribitur,  reverenciam  exhibuit 
magnam.  Utrum  autem  clerus  ille  tunc  habuerit  episcopum  vel  non,  10 
penitus  subticetur. 

Cap.  12. 

De   duce  Noricorum*  Theodone,  qui  S.  Corbinianum 
episcopum  legatum  suscepit  in  Norico. 

Vita  S.  Corb.1  [F.  49*  ]  Theodo  Noricorum  dux  devotissimus,  insignia  potencia  15 

cap.  10.  et  virilis  virtute,  cum  filiis  decorus  et  nobilium  virorum  alacritate.    Cuius 
cum   longe    lateque    felix    fama  succreverat,  provinciam   ipaam   sibi  et 
soboli  eius  in  quatuor  partes  divisit,  carique  ibi  sacerdotes*  habebantur, 
2—  9.  sicut   noviciorum    mos    est.    Qui    dum   virum   dei   Corbinianum    sed  is 
apostolice  legatum  aGallorum  partibus  ex  Melitonia  Romam 20 
10.  secundo  petiturum  ibidem  advenisse  cognovit,  ad  se  invitavit  euraque 
humilima   supplicacione    conabatur   obsecrare,    ut    ab   eo   honores   sibi 
debitos  recepisset,   eo  quod  fama  sanctitatis,   doctrine  et  mira- 
culorum  ad  eum  prevolasset.      Sed  ille  obtinere  non  potuit,    quia 
vir  dei  maluit  paupertatem  pocius  tranquillam  eligere  quam  diviciis  frui  25 
perituris.     Cui  multa  munera  largitus  valefecit  abire  eoque  relicto  duce 
9.  vir  dei  in  partes  filii  eius  Grimoaldi    incedit.    Ibi9  aliquamdiu  demo- 
ratus  verbi  divini  seminavit  doctrinam  in  augmentum  fidei  Christi.    Que 
gens  quoque  rudis  erat  et  nuper  ad  christian itatem  conversa.    Prefatus 
vero  dux  Theodo  contemporaneus  fuit  imperatoris  Philippi  II.  30 
Kremsm'.  alias  Philippici  ducavitque  annis  10  et  obiit  718.S 

7  u.  49 

Cap.  13. 
De  filio  eius  Theobaldo  et  ipsius  matrimonio. 

Vita  S.  Corb.  Theobaldus  dux  norice  regionis,   filius  iam  dicti  ducis 

cap.  27. Theodonis    uxorem    habuit    nomine    Pilidruda ,    que    secundum  35 
29.  [F.  60]  huius  cam  is   putredinem   pulchra  videbatur  et  decora,   genere 

*  Noricum  Hs.    b  fehU  Hs. 

1  In  der  jiingcren  Form;  gedr.  bet  Meichelbeck,  Historia  Frisin- 
gensis  J,  //,  2,  daraus  abgedrucki  bet  Resch,  Annates  ecclesiae  Sabionensis 
nunc  Brixinensis  /,  569  und  in  den  Acta  Sanct.  Bolland.    Sept.,  torn.  Ill,  281.  40 

*  Die  Quelle  versteht  hierunter  Noricum,  nicht  bloas  das  Oebiet 
Orimoalds. 

9  Wie  aus  den  Quellen  sich  bei  Arnpeck  vier  Theodone  ergeben, 
dariiber  vgl.  Bernh.  Sepp  im  Oberbayer.  Archiv  50,  9. 


—     57     — 

preclara  :   ex  GaJlie  partibus  genitricem   secuta  istas  pervenit  in  partes. 
De  qua  eciam  infra1  dicetur. 

a  Hunc  puto  esse  Theobertum  ducem  Baioarie,  ad  quem  Paul.  Viae. 
Asprandus    nutritor  Liutperti   Lon  gobardorum    regis,    aduc^-^ — 21  u. 
5parvuli   filii   regis  Chuniberti,  ex  Italia  confugit  superatus*™*-  ^* 
ab  Ariperto.    Cuius  filius  Liutprandus  per  dictum  Aripertum 
regem   incarceratus,    sed    quia    aduc   puerulus   erat,    despexit   slc  Frut.  149. 
dimisit  eum  ire  ad  patrem  suum  Asprandum  in  Baioariam,  quo  dudum 
confugerat    Quo  cum  venisset,  cum  gaudio  magno  susceptus  est.    Igitur 

10  postquam  Asprandus  per  annos  9  man  sit  in  Baioaria,  movit  exinde 
Theodebertum  Baioariorum  ducem  et  cum  exercitu  venit  in  Italiam 
pugnavitque  cum  Ariperto,  et  mortui  sunt  multi  de  partibus  utrisque. 
Aripertus  autem  dam  trepide  auro  onustus  sequenti  die9  versus 
Franciam    fugeret ,    in   Ticino    flu  mine    submersus    est.      Asprandus 

15 autem  regnum  Longobardorum  obtinuit  et  regnavit  Paulo  teste3 
mensibus  3.  Videntes  itaque  Longobardi,  quod  Asprandus  LongO- 
bardorum  17.  rex  moreretur,  fecerunt  sibi  regem  filium  eius  Liut- 
prandum  superstite  aduc  patre.  Qui  cum  esset  christianissimus, 
suam   laudandam  devocionem  semper  in  peregrin os  exercuit, 

20maxime  vero  in  legates  sedis  apostolice,  ut  clare  patet  in 
Sanctis  episcopis  ac  legatis  Corbiniano  et  Bonifacio,  quos 
multum  benigne  urbem  ingrediendo  et  egrediendo  tractavit 4. 
Hie  ab  inicio  sui  regiminis  multa  castra  Baioariorum  cepit 5. 
Hinc  est,  dum  S.  Corbinianus  secundarie  ingrederetur  Romam 

25  et  egrederetur,  castrum  Maiense,  ubi  nunc  castra  Zennberg 
et  Tirolis  sunt  prope  Meraniara,  duces  Baioarie  possidebant, 
dum  vero  moriebatur,  in  eodem  castro  dominabantur  Longo- 
bardi6, ut  lucide  patet  eius  legendam  intuenti. 

a  das  Folgende  bis  xum  Sclduss  des  Kapitels   auf  cinem  xicischen 
30  Bl.  49  und  50  eingehefteten  Zeitcl. 

1  Kap.  16. 

*  sequenti  die  ist  ein  offenbarer  Fehler  Ampecks,  veranlasst  durch 
den  Beginn  des  nachsten  Saixes  der  Quelle  wit  Alio  die. 

*  Arnpeck    besitxt    ihn,   sehreibt   aber  nicht   den    Originaltext    ab, 
35  sondem  die  Verarbeitung  des  Texies  bet  Frutolf. 

4  Vita  S.  Corbiniani  c.  12 :  Igitur  vir  dei  sanctus  Papiam  veniens 
a  praecellenti8simo  Longobardorum  rege  (ohne  Namensangabe)  et  deo 
devoto  cum  omni  veneratione  susceptus  est  etc.  Daselbst  c.  16  ebenso 
auf  der    Euchreist :    Ubi    dum    revertendo    Papiam   venisset    ...    Tunc 

40  quoque  vir  sanctus  cum  omni  humanitatis  reverentia  a  rege  (ebenfalU 
ohne  Namen)  receptus  regalem  deducebatur  in  aulam  etc.  —  Vita 
S.  Bonifaeii  (von  Otloh)  1,10:  ...  profectus  est  inde  ad  Longobardorum 
regem  Liutprandum,  a  quo  honorifice  susceptus  aliquamdiu  cum  eo  est 
hospitatus.     Vgl.  ferner  unten  S.  72,  Z.  8. 

45  *  Von    Arnpeck   uahrscheinlich    aus    der    Vita    S.  Corbiniani  ge- 

Mchlossen. 

6  Erstere    Angabe    auf  Or  und   des    An  fangs    von   c.  16  der    Vita 
S.  Corbiniani,  letxtere  naeh  c.  29  ff. 


—     58     — 

Cap.  14. 

De    fratre    eiusdem    duce    Grimoaldo,    qui    S.    Cor- 
binianum  in  Frisingam  locavit. 
Vita  S.  Corb.  Grimoaldus     dux     Baioarie,     natus    ducis    Theodonis, 

cap.  i0.german  us  autem  Theobald]  iamdicti1,  S.  Oorbinianum  ponti-5 
f  ice  in  in  eius  partes  incedenteni  honorifice  suscepit  et  de  tanti  v  iri 
dei  gratulabatur  adventu  non  tan  turn  ipse,   sed  et  universa  turba,    que 
fuerat  in   parte  eius.    Cum   autem  gustasset  dulcedinem  doctrine  illius, 
cepit   multis  blandi mentis  ei  supplicare  et  nimis  insistere  precibus,   ut 
eum  nequaquam  desereret;  pollicebatur *  enim  eum  comparticipem  facere  10 
filiorum  suorum.    Sed   vir  dei  ad  eius  promissionem  a  statu  sue  mentis 
rainime  declinavit,  sed  immobilis  ad  ezplendum  iter  arreptum  permansit 
et  se   nequaquam  recedere  ab  buius  tramitis  profeccione  professus  est. 
Idem  vero  Grimoaldus  dux  munera  illi  non  modica  largitus  valefecit  abire 
d  ed  itque  ministros,  qui  eum  cum  summo  h  on  ore  a  finibus  noricensibus  15 
usque   in   Italie   partes   deducerent.     Qui   iussa  complentes  sub   debito 
bonore  benediccionem   petentes   reversi  sunt,    sed    et   silenter  ignorante 
viro  dei  habitatoribus  Alpium  mandaverunt  t>  tam  Venustice  Vallis  quam 
aliis    [F.50'J    circnmquaque,    ut,   si    quando   ei    revertic  illis    partibus 
alicubi  contigisset,   eum  a    6nibus    Baioariorum    nequaquam   abire    per-  20 
misissent,  nisi  ad  prenominatum  principem  pervenisset. 

Cap.  15. 

Ubi  vir  dei  CorbiniaDus,  dum  Maiense  castrum 
intravit,  captus  est. 

Vita  S.  Corb.  Cum     itaque    vii    Jei    Corbinianus    narracionem    suam25 

15.  apud  papam  Gregorium  iuniorem  cxp lease t  et  revertendo  Maiense 

16.  castrum   intrasset,   de   prepositis  captus  custodibusd  a  Grimoaldo   duce 
IS.  precept  urn  esse,  nec<*  ulterius  eum  abire  sinebant,  nisi  ad  eorum  principem 

pergere    professus    esset.     Ibique    nolens  et   coactus  quam  diu   detentus 
est,    usque   dum    eorum    missus    Grimoaldo    hoc   nuncians    reverteretur.  30 
Que    vir    dei    impedimenta   vie   sue   diligenter   pertractans    consideravit 
divine  virtutis   gracia    vacua  non  fuisse.     Tunc  quoque  ad  B.  Valentioi 
confessoris  Christi  sepulchrum    situm    in  eodem  castro  oracionis  causa 
se  contulit.     Solicito  animo  uni  versa  m  m  on  tan  am  f   urbis  illius  confinem 
circumivit    viditque    terram    fructiferam    et   siivarum    habentem   copiam.  35 
Invenit   eciam   inter   duos   rivulos   locum   sec  re  turn   et  parvum   nomine 
Cainnina   ad   religionis   cultum   delectabilem   cogitav itque   secretum    sibi 
ibi  hospiciiun  construere,   si   hunc   locum  condigno   posset    precio  com- 
parare.    Perquisivit   tamen   diligenter,   cuius   vel   quorum  hoc  esset  pro- 
prium,  ut  accedente  oportunitate  temporis  propter  vicinitatem  S.  Valentini  40 
ecclesie  sibi  aliquod   secretum   hos-[F.  527picium  vendicaret.     Interea 

a  policebatur  Hs.  b  fehlt  lis.  c  revertenti  Hs.  d  hier  sind  die 
Worte  der  Quelle:  sicut  longe  a  u  peri  us  diximus  ausgelassen  bexw.  nicht 
beriicksichtigi  und  dadurch  der  Text  verstummelt  wiedergegeben.  e  ne  Hat. 
f  montonam  Hs.  45 

1  Diese  Angabe  wohl  auf  Orund  von  Kremsm.  7  u,  49. 


—     59     — 

cum*  hi,  qui  ad  Grimoaldum  ducem  pro  annunciacione  ill uc  adventus 
eius  missi  fuerunt,  revertebantur  cum  sumraa  veneracione  euni 
rogantes,   ut   ad  eum    venire  non  dedignaretui.     Adiecerunt  *> 

eciam,    ut   si    sponte   ad  venire   nollet,    datum    sibi    esse   preoeptum,    ut 
5  co actum    eum  deducere  deberent.     Intellexit  vir  dei  illorum  insidias;    in 
predicto   castro    suam    dimisit    suppellectilem,    ad   predictura    principem 
meatus  perrexit. 

Cap.  16. 

De    Pilidruda   vidua    Theobaldi    a   Grimoaldo    duce 
10  per  admonicionem  B.  Corbiniani  separata. 

Cum  autem  ad  palacium  predicti  principis  pervenit,  per  quondam  y^a    s,  ^^ 
dilectum  eius  cubicularium  eidem  principi  demandavit  dicens  nequaquam  29. 
se   faciem   illius   videre    velle,    antequam  illecebrosam  coniugem  a  se  ex- 
pelleret,    quam    tunc   sibi    copula  vit    post   obi  turn  fratris   sui   Theobaldi 

15  viduam,  quamque  adult erina  delectacione  in  matrimonium  sumpsit,  que 
eciam  pulchra  videbatur,  ut  Supra  dictum  est  cap.  13.1  Qui  epis- 
copi  dictis  cum  consentire  nolebant,  ipse  in  sua  perseveravit  sentencia 
eisque  egregii  p red ica tori s  Pauli  testimonium  demandavit  inter  cetera: 
quia    neque   adulteri  neque    foraicatores    regnum    dei    possidebunt.     Ilia 

20  autem  funeste  Herod  i  ad  is  sequens  exemplum  de  morte  viri  dei  cum 
maiivolis  sibi  sequacibus  tractare  ceperat.  Nam  vir  dei  pro  tali  crimine 
me  m  in  era  t  Johannem  increpasse  Herodem  et  Herod  iadera,  quam  tulerat 
fratri  suo  Philippo  viventi  uxorem,  atque  [F.5V]  ob  hoc  ab  Herode 
interemptum    esse,   nulla  ten  us    tantum    facinus    consentire    predixit,    sed 

25  ante  se  moriturum,  sicque  40  diebus  ab  eorum  se  abstraxit  obtutibus 
eosque  per  suos  admonere  non  destitit,  ut  tarn  execrabile  dimitterent 
coniugium,  congruisque  temporibus  nunc,  si  converterentur  ad  peniteneiam, 
blandis  sermonibus  dei  regnum  promisit,  nunc,  si  permansissent  in  ipsa 
malicia,   terrorem   magni    diei   iudicii   extremumque   eis  cito  venturum 

30  minabatur  supplicium  tandemque  dei  omnipotentis  solaciaute  clomencia 
perduxit  eos  ad  promissionem  separacionis  sue.  Tunc  vir  sanctus  in 
doroini  nostri  Jesu  Christi  confisus  solacium  eos  fecit  ad  suam  venire 
presenciam.  Qui  venientes  humo  se  prostraverunt  ambo  et  extcnsis  ad 
pedes  eius  brachiis  se  gravitcr  peccasse,  nimium  reos  esse  professi  sunt 

35  et  ita  pura  confessione  ad  penitencie  confugerunt  remedia.  Quorum 
capitibus  vir  dei  manus  imponens  signo  eterne  salutis  eos  munire 
curavit,  ex  humo  eos  erigens  tantum  lapsis  peniteneiam  designavit,  viam 
eta  salutis  ostendit,  remediorum  solacia  elemosinarum  largitate,  ieiuniorum 
et    oracionum    frequencia   adipiscenda   monstravit  et,  ut  amplius  peccare 

40  **»bi  caverent,  solicite  premonuit.  Sicque  domum  ingressi  communem 
sumpserunt  cibum,  et  sicut  a  mensa  principis  vir  dei  alimoniam  corporis 
sumpsit,  [ F.  52]  ita  etiam  illis  alimoniam  animarum  suarum  predicando 
verbum  domini  ministravit. 

ft  so  Hs.  statt  tamen  der  Quelle.     b  Adiacerunt  Hs. 

45  l  S.  56. 


—     60     — 
Cap.  17. 

De   Cainnina   iuxta   Mayes,    raodo   Merania,    empta 
et   S.  Marie   in  Frisinga   tradita. 

Vita  S.  Corb.  Tunc   quoque  vir  sanctus   Corbinianus   locum   delectabilem   in  5 

cap.  20.  confinio  Maiense,  cuius  supra  raencionem  feci,  Grimoaldum  principem 
a  pos8es8oribus  iusto  precio  emere  persuasit,  ut  haberet  iusto  labore 
adept  urn,  undo  anime  remedium  acquirers  potuisset.  Quo  hortalu  dux 
libenti  animo  obedivit  ibidemque  cum  B.  Corbiniano  veniens  convocavit 
ad  se  pos8essore8  illius  loci,  qui  vulgo  aduc  Cainnina  dicitur,  inter  duos  10 
rivulo8,  Timonem  ct  Finale  m,  et  dato  proprio  et  adpreciato  precio  iusto 
precio  emerat  hoc  sibi  a  viris  nobilibus  et  potestativis  in  proprietatem 
tarn  territorium  agrorum  quam  et  prata  ac  vineas  cum  parte  alpium. 
llli  vero  eraptores  cum  testimoniis  et  tostibus  hoc  ill i  confirmaverunt, 
sicut  mos  est,  in  proprietatem.  Quo  facto  cum  consilio  fidelium  et  deo  15 
devotarum  person  arum  tradiderunt  hoc  ipsuni  per  maniw  B.  Corbiniani 
sancte  dei  genitrici  Marie  ad  ecclesiam  eius  sit  am  in  castro  Frisingensi 
super  fluvium  Isaram  et  ibi  cum  testibus  perpetuo  iure  servire  firmavit 
Tunc  quoque  vir  domini  Corbinianus  habitaculum  ibi  construere  sibi 
festinavit,  basilicam  edificavit  et  S.  Valentini  atque  Zenonis  in  ea  patro-  20 
cinia  collocavit  et  in  eorum  dedicavit  honore  vinearum  ibi  plantans 
[  F.  52'  J  copiam  et  pomiferis  decora vit  arboribus  et  alimoniam  pauperibus 
21.  preparavit.  Sane  vir  dei  dedit  Grimoaldo  principi  900  auri  so  lidos, 
quos  ei  dudum  Pippin  us  maior  domus  Francorumque  princeps,  qui 
Obiit  715,  in  suam  largitus  est  elemosynam,  pro  possessione  in  25 
Chorzes  ad  predictam  ecclesiam  B.  Marie  in  castro  Frisingensi,  ubi  tunc 
B.  Corbinianus  tenuit  cathedram  cathedralem  et  a  Grimoaldo   duce 

accepit. 

Cap.  18. 

De   Frisinga    et  ordine  episcoporum,    reliquiis30 

ac  situ. 

Frisinga    urbs   Germanie    devotissiraa ,    olim    Frixivia 
dicta,    ad    ripas   Isare    sita,    semper   cultui    divino    dedita. 
Cf.  OUoFHs.tNam  temporibus  imperatorisCari  deNarbona,  quiDioclecianum 
und  Vita  II  immediate  precesserat  *,    basilicam    Christi    fidelium    ibidem  35 
Maxima. c.24. '  fuisse  constat,  que  S.  Maximiliano  archiepiscopo  Laureacensi 
subiecta  fuit2.     Qui   alitem  sacerdotes   ibi   usque  ad  sancti 
prefuerint  Corbiniani   tempora,   nescitur.     Ordo   vero   epis- 
coporum eiusdem  ecclesie  est  talis 3 : 

1   VgL  oben  S.  36,  Z.  18  und  38,  Z.  5.  40 

*  Arnpeck  schloss  das  aus  der  Legenda  S.  Maximiliani  c.  24  (dar- 

nach   ouch  in  den  Quellen  von  Kremsmiinster  14  und   34J,   wo  Freising 

unter  den  angeblichen   22  Suffragankirchen    von  Lorch  aufgexahit  wird. 

VgL  oben  S.  37,  Z.  13. 

3   VgL  xu  der  folgenden  BischofsreiJie  Ampecks  unten  abgedrucktes  45 

Buck  von  den  Taten  der  Bisckbfe  von  Freising. 


—     61     - 

1.  S.  Corbinianus    miraculis   et  doctrinis  clarus  obiit  anno 
Christi  734. 

2.  Frater  eius  Erimbertus  a  sancto  archiepiscopo  Magun- 
tinensi  Bonifacio  confirmatus. 

5   3.    Josephus  ecclesiam  collegiatam  in  Isana  fundavit. 

4.  Aribo,  qui  S.  Corbinianum  ad  propriam  sedera  transtulit. 

5.  Atto. 

6.  Hitto   corpora  SS.  Alexandri  pape   6.  post  Petrum   et 
Justini  cardinalis,  qui  S.  Laurencium  sepelivit,  e  Roma 

10         in  suara  ecclesiam  tulit. 

7.  Erchanbertus  sacellum  S.  Petri  construxit. 

8.  Anno  ecclesiam  suam  cathedralem  auxit,  ut  hodie  cernitur, 
prius  exiguam. 

[F.  53]  9.  Arnolfus. 
15IO.    Walto  ab  Arnolfo  imperatore  Moseburc    et  a  Ludovico 
rege   Veringam    impetravit.       Cuius    tempore    ecclesia 
incendium  pertulit. 

11.  Uto. 

12.  Infaustus  Dracolfus  submergitur. 

20  13.    Wolframmus  caput  S.  Corbiniani  argento  vestivit. 
14.    S.  Lampertus,   cuius  meritis  Huni  ad  Augustam   ascen- 
dentes   a  dominica,   qua  venerant,  usque   ad  6.  feriam, 
qua  recesserant  et  ecclesias  S.  Steffani   ac  S.  Viti  igne 
vastaverant,  montein  Frisingensem  non  viderunt. 

25  15.    Abraham  turre  monasterium  adauxit. 

16.  Gotescalcus. 

17.  Egilbertus  canonicorum  collegium  in  Weihenstephen   in 
monasterium  insigne  ordinis  divi  Benedicti  mutavit. 

18.  Nitgerus  collegium  S.  Viti  fuudavit. 

3019.    Ellenhardus   ecclesiam  collegiatam  S.  Andree    instituit. 

20.  Meginhardus. 

21.  Hainricus  de  Eberstain. 

22.  Otto  marchio  Austrie,  doctor  Parisiensis,  duo  monasteria 
Sceftlarn    et   Novecelle    ordinis    Premonstratensium    et 

35  collegium  Sliersee  fundavit. 

23.  Albertus  ecclesiam  igne  combustam  restauravit. 

24.  Otto  de  Diessen  castrum  Ottenberg  construxit. 

25.  Geroldus  sedem  destruxit. 

26.  Conradus  Telntznar  earn  reparavit  et  quatuor  canonicos 
40  S.  Pauli  instituit. 

27.  Conradus  comes  Silvester. 

28.  Fridericus  de  Montalben. 

29.  Emcho  comes  Silvester. 


—     62     — 

30.  Gotfridus. 

31.  Conradus  doctor,  fundator  collegii  S.  Johannis. 

32.  Johannes. 

33.  Conradus  de  Clingenberch. 

34.  Johannes.  5 

35.  Albertus  comes  de  Hohenberch  et  Hairloch,  doctor. 

36.  Paulus. 

37.  [F.  53']  Leopoldus  submersus. 

38.  Berchtoldus  de  Waching  castra  ecclesie  bene  reformavit. 

39.  Conradus  interficitur  a  suis.  10 

40.  Hermannus  de  Cilia. 

41.  Nicodemus  Veronensis  de  la  Scala. 

42.  Johannes  Gruenwaldus. 

43.  Johannes  Tuelbeck  resignavit. 

44.  Sixtus    Tanberger    ecclesiam     testudinavit a ,     sedibus  15 
et    preciosis    ornamentis    decoravit,    castrura    turribus, 
montera  muro  firmavit,  chorales  et  ministrantes  instituit 
et  alia  multa  egregia,   ac  si   esset  secundus  fundator, 
perfecit. 

Gaudet  autem  hec  insignis  ecclesia  de  sanctorum  cor-  20 
poribus   Corbiniani   ac   Lamperti   episcoporum,    Alexandri  I. 
pape  et  martyris,  Justini  cardinalis  necnon  Nonnosi  monachi, 
cuius  mencionem  Gregorius  in  dyalogo  facit.    Ornatur  quoque 
collegiata  ecclesia  S.  Andree  corpore  S.  Wathonis   apostoli 
Karinthie  et  aliis  reliquiis  pluribus.     Sed  et  ecclesia  S.  Viti  25 
extra  muros  in  monte  amenissimo  de  capite  S.  Cornelii  pape 
ac    monasterium    in    Weihenstephen    in    cacumine    eiusdein 
montis  versus  occidentem  sita  de  brachio  S.  Alexandri  pape 
et  modo  de  spina  domini  letantur.    Quinymmo  in  monasterio 
S.    Petri    Novecelle    usque    orientem    S.  Mauri    episcopi  et30 
Teclani    capellani  sui  requiescunt.    Arx  vero  episcopalis  in 
monte  urbi  preeminet  pulcherrima. 
Otto  Fris.,  Est  autem  ibi   mons  in  amenissimo  loco  positus  limpid issimarum 

Chr.  V,  24.  aquarum   ac   precipue   Isare   rapidissimi   fluvii   cursu   conspicuus   totam 

illius  regionis  faciem  et  ex  australi  plaga  latissimam  campi  planiciem  35 
fructiferam  tamquam  e  specula  longe  lateque  [F.  54]  contemplans. 
Hie  diebus  prefati  Grimoaldi  ducis  si  1  vis  circumseptus  quasi  vena- 
tor  um  specula  fuisse  traditur.  Manent  aduc  si  1  varum  in  piano  inter 
harundineta  vestigia,  antiqui  scilicet  trunci,  cervorum  quoque  et  caprio- 
lorum  multitudo  copiosa  Ex  septentrionali  vero  parte  aduc  silva  non  40 
medioeris,  que  forestus  vulgo  dicitur,  edibus  ac  igni  civitati  plurimum 
utilis  superstes  cernitur.  Contigua  quoque  monti  terra  ex  austro  Isara, 
ex  aquilone  Ambra  fluviisb   inclusa  in  sinum  quendam  fertilissimum  ad 

a  destudinavit  Hs.     b  fluvius  Ha, 


—     63     — 

duo  teutonica  miliaria  protenditur  cum  dimidio1.      In  fine  cuius,  ubi 
predict i    amnes   confluunt,  locus,  qui  Moseburga  dicitur,  pulcher  valde 
et  delectabilis,   in  B.  Oastuli  eeclesia  congregacionem ' habens  clericorum 
_  poeitus  cognoscitur  etc. 

0  Redeundum   igitur  est   ad   historiam  ducis  Grimoaldi, 

de  quo  aduc  tria  supersunt  capitula  sequencia. 

Cap.  19. 

Quomodo    increpavit    B.    Corbinianus    ducem 
Grimoaldum  propter  benedictum  panem   cani 
10  datum. 

Quadam    vero   die   vir  dei    B.  Corbinianus   cum   prefato   principe  Vita  S.  Corb, 
Grimoaldo    recumbens   ad    prandium   apposita  mcnsa  salutifero  crucis  cap.  22. 
Christi    signo    cum  dei  laude  superpositam  consignavit  alimoniam.     Pre- 
dictus    vero    princeps   ex   men 8a  dilecto   sibi    cani  panem  per  incuriam 

15  proiecit.  Quod  dum  vir  dei  conspexerat,  dextero  pede  tripidi»  calcem 
dedit  et  mensam  deiecit,  ut  argentea  vasula  per  pavimentum  hue  [F  54'] 
illucque  spargerentur,  et  ex  scamno  pros i liens  aiebat  ipsum  tante  bene- 
diccionis  fore  indignum,  quam  cani  non  verebatur »»  proicere,  deraum- 
que   illius    domum   egressus  dixit  se  ab  eius  curia  omnino  abstinere  et 

20  nequaquam  cum  eo  ulterius  communem  debere  panem  sumere.  Hoc 
facto  mulier  de  morte  viri  dei  cepit  tractare  invidie  facibus  succensa, 
eo  quod  a  viri  sui  illicito  concubitu  per  verba  viri  dei  fuerat  alienate, 
incessanterque  in  aures  viri  sui  invidie  et  odii  fomitem  ministravit  contra 
virum    dei.     Dixit   eciam   ob   principis  despectum  hoc  episcopum  egisse; 

25  nihil  aliud  dignum  episcopum  esse  nisi  mortis  reum.  Quam  rem  princeps 
idem  diligenter  perpendens  paciencie  servans  custodiam  castri  aditum 
claudere  iussit,  ne  tantus  a  se  vir  dei  recede  ret  furore  permotus,  ipseque 
cum  primatibus  suis  palacium  egrediens  viri  dei  provolvebatur  vestigiis, 
satisfaccionem   spopondit  magnisque  precibus  atque  bland ici is  necnon  et 

30  muneribus  motum  mitigavit  episcopum  et  tandem  vix  inquam  pacis 
osculum  a  beato  promeruit  pontifice  et  sic  iterum  pariter  communem 
sumpserunt  cibum. 

Cap.  20. 

De    muliere    malefica    manibus    episcopi     cesa,    et 
35qualiter  Nino2   per  Pilidrude   consilium  episcopum 

voluit   occidere. 

f  F.  55]    Cum   autem    quadam   die    idem    vir   sanctus    vespertina  Vita  S.  Corb. 
hora   ad    ecclesiam  B.  Marie    in  ipso  castro  Frisingensi    ad  persolvendas  cap.  25. 
dec  laudes  venire  voluisset,    ecce  quedam  mulier  ruslica  cum  muneribus 
40 sibi  obviain  perrexit,  que  maleficiio  suspicione  iam  antea  viro  dei  fuerat 
divulgata,    cum  qua  onusti  carnibus  ibantd   viri  et  animal  unum  secum 

a  so  Hs.     *>  ferebatur  Hs.    c  maleficiis  Hs.    4  ibi  Hs. 

1  Die  Quelle  gibt  die  Ausdehnung  auf  vier  deuische  Me  Hen  an. 
*  Die  Quelle  nennt  ihn  bald  Ninus,  bald  Nino. 


—     64    — 

ducebant.  Quod  vir  dei  cum  conspexerat,  subtiliter  inquisivit,  que 
causa  [esset  illius  adventus.  Ad  hec  mulier  dolosa  quandam  in  iuven- 
tutis  flore  principis  sobolem  quibusdam  illusionibus  demonum  aaserens 
esse  commotum  seque  suo  carmine  suisque  artibus  ad  salutem  produxisse 
gloriabatur  et  exinde  hec  xenia  deportare.  Quibus  audit  is  vir  dei  vehe-  5 
menter  expavit  et  ex  equo  prosiliene  in  tantum  commovebatur  furorem, 
ut  ipse  earn  propriis  non  parcebat  manibus  cede  re  et  cuncta,  que  cum 
ea  portabantur,  xenia  ad  portam  civitatis  iussit  pauperibus  erogare  a 
portaque  civitatis  domi  revertens  perfidiam  principle  non  cessavit  deflere. 
Sociaque  antiqui  hostis,  ut  serpens  in  paradiso,  mulier  sparsis  crinibus  10 
receptis  viribus  cruenta  facie  principis  se  offerebat  obtutibus.  Quam 
cum  ita  flentem  incesta  uxor  principis  viderat,  diabolico  instinctu  furore 
incensa  vultu  mutato  vim  veneni,  quam  in  corde  tenuit,  aspicientibus 
demonstravit.  Nam  vitam  auferre  episcopo  moliebatur,  quod  tamen 
viro  prodere  distulit,  [F.  55*  J  latenterque  ei  insidias  ad  suimet  laqueum  15 
mortis  preparare  non  distulit  cuidam  secretario  suo  nomine  Nino  silenter 
precipiens,  ut,  cum  ab  eadem  villa  recessisset  episcopus,  collectis  famulis 
eum  interemisset. 

Cap.   21. 

a  Qualiter   insidias    loci    mutacione    declinavit,20 
et    de   vindicta    subsecuta. 

Vita  S.  Corb  Cumque  ad  aliam  se  pergere   vir    dei  disponeret  villam,   quidam 

cap.  26.  ex  deum  timentibus  homo  per  fratrem  ipsius  episcopi  beate  memorie 
nomine  Er  i  mbertum  ei  demandare  curavit,  quod  eadem  nocte  iniquissime 
mulieris  consilio  deberetur  occidi,  nisi  se  mutacione  loci  studiose  salvaret.  25 
His  dictis  fidem  adhibuit;  intempeste  noctis  silencio  oculte  se  ad  aliam 
contulit  villam.  Eodemque  sequenti  crepusculo  prenotatus  Ninus  collectis 
famulis  domum  viri  dei  circumcinxit.  Quern  dum  diligentissime  per- 
scrutarentur,  ut  interficereut,  cuncta  edificia  evertentes,  sed  minime 
repererunt,  vacui  et  confusi  reversi  sunt.  Episcopus  autem  sumpto  30 
secuni  clero  locum  amisit,  ad  Maiense  castrum  perrexit  Per  quendam 
ex  suis  principi  demandavit,  quod  sub  omni  celeritate  ipsa  maligna 
mulier  in  foveam,  quam  paraverat,  corruere  debuisset  et  ipse  cito  vitam 
finire.  Quasque  insidias  sue  coniugis  dum  Grimoaldus  cognovisset 
et  abscessum  viri  dei,  misit  et  humili  prece  eum  redire  rogavit.  Is  35 
autem  minime  fecit,  sed  dixit  Jezabelis  pessime  mulieris  insidias  oportere 
cavere.  Bed  talibus  insidiis  qualis  foret  secuta  vindicta,  silencio  non 
est  opprimendumb.  Prefatus  eciam  puer  eius,  quern  nephando  [F.56] 
».  emsm  carmine,  ut  dictum  est,  machinis  dyaboli  mulier  precantabat,  rebus 
7  u  49.  excessit    humanis    eoque    mortuo    Grimoaldus    ab    insidiatoribus    anno  40 

Vita  S.  Corb.  Christi  729.  interfectus  est.  Predictus  vero  Nino,  qui  in  necem  episcopi 
27.  collegium  fecit,  probrosa  morte  vitam  finivit.  Qui  cum  ventrem  purgare 
sedebat,  lancea  percussus  interiit.  Ad  ultimum  vero  Pilidruda  denotata 
mulier  Carolum  Marcellum  in  Gal  lias  sequebatur,  pro  mentis  suis  ab 
eo  repudiata  omnem  honorem  et  gloriam  perdidit  propriisque  exuta  sub-  45 
stanciis  novissime  nisi  unum  asellum  ad  subvectionem  possidens  in 
Italiam  pergens  vitam  finivit.    Nati  quoque  eius,  qui  ex  illius  prodebant  c 

a  davor  unvoUmdeter  Anfang  einer  Ueberschrifl:  Ubi  episcopus  Hs. 
b  opprimenda  Hs.    c  so  Hs.  urie  die  Quelle. 


—    65    — 

utero,  cum   multa  tribulacione  regno    privati  vitalem  amiserunt  datum. 

Sane    predictus    dux    Grimoaldus    COntemporaneuS     imperatoris  Kremsm.  7. 

Leonis  1  III.  ducavit  annis  10  *.   Cui  Hugbertus*  in  ducatu  sucoessit. 

Cap.  22. 

5De   Hugberto    duce   Baioarie,    qui    S.    Corbinianum 
revocavit  de   montanis. 

Hugbertus     dux    Baioarie     contemporaneus    imperatoris 
Leonis  III.4     Hie   cum    regnare    ceperat,    cum    omni    dulcedine    et  Vita  S.   Corb 
sum  mo  honore  virum  dei  Corbinianum  episcopum  ad  se  revocavit.   Quern  caP'  *°' 

10  tan  to a  venerabatur  honore,  nt  Sanctis  meritis  dignus  erat,  cumque  sibimet 
sacro  fontis  lavacro  sociavit    [F.  56*]  Cumque  exitus  viri  dei  appropin-  29. 
quasset,   temp  us   obitus  sui  non  ignorans  unum  ex  discipulis  suis  ad 
Hucpertum  principem  direxit  suum  obi  turn  nunciare  poposcens,  ut  cadaver 
illiue  deferre  iuberet,  ubi  vivus  promise  rat.    Veniente  autem  die  nativi-  30. 

15  tat  is  Marie  deo  spiritum  reddidit   anno,  ut  puto,  Christi  735. 6 
Yel  quasi.     Missi  vero  ad   principem  Hucbertum   reversi   attulerunt  31. 
mandatum,  ut  beatiseimi  viri  corpus  Maies  adportaretur,  sicut  ipse  vivus 
fieri   disponebat,  ut   ibidem   in  ecclesia  sepeliretur  S.  Valentini.     De 
miraculis  huius  sancti  viri  per  Frisingensem  scribitur8: 

20     Mittit  hie  presulem  Gre(gorius)b  iuuior7  Corbinianum. 
Spina  concutitur,  sed  mustum  non  violatur8. 

»  tano  Hs.    b  Ore.  Hs. 

1  Vgl.  oben  8.  47,  Anm.  2. 
*  Nach  der  Quelle  718—729. 
25  *  Quelle:  Hugwertus. 

4  Vgl.  oben  S.  47,  Anm.  2.    Nach  Kremsm.  7  und  49  ut  Hugbert 
739  gestorben. 

4  Vgl.  oben  S.  61,  Z.  2. 

6  Die  folgenden  Verse  hat  Arnpeck  aueh  in  dem  von  ihm  gesehriebenen 

30  Helmstddter  Codex  205  der  Herxogl.  Bibliothek  Wolfenbuttel  auf  Bl.  209* 

emgetragen,  und  xwar  vor  der  darin  gemachten  Abschrift   der  Freisinger 

Traditionen  in  des  Conradus  Sacrist  a  Bearbeitung  (vgl.  Mon.  Germ,  hist., 

SS.  XXI V,  315).     Anjener  Stelle  der  Wolfenbuttler  Handsehrift  iiberschreibt 

er  die  Verse  folgendermassen :  Ante  vite  eius  picturam  talis  habetur  supra- 

35scriptio.     Die  Verse  bUdeten  also  die   Uebersehrift  xu    einer  pictura  vitae 

des  Heiligen.     Wenn  man  aueh  daran  denken  kimnte,  doss  dieser  Ausdruek 

nur  iibertragen  xu  nehmen  sei  und  doss  die  Verse  einer  Lebensbeschreibung 

Korbmians  vorausgesetxt  tcaren,  so  erseheint  es  mir  doch  viel  wahrscketn- 

licher,  doss  sit  der  Begleittext  xu  einer  wirklichen  bildlichen  Darstellung  tcaren. 

40  T  In   der   Wolfenbuttler   Es.:    tercius.      Aueh    Conradus    Saerista 

SS.  24,  319,  1  nennt  Oregor  III.,  wahrend,  wie  in  letxterer  Ausgabe  Waitx 

eruniternd  bemerkt   hat,  an   Oregor  II.   xu  denken   ist.     Demnach   kbnnte 

vielleicht  das  aUerdings  ungewohnlichere  iunior,  welches  Arnpeck  iibrigens  aueh 

in  der  unten  in  seinen  Gesta  epise.  Prising,  enthaltenen  Lebensbeschreibung 

46  Korbmians    verwendet,  der  richtigere  und  ursprunglichere  Wortlaut  sein. 

8  Vita  8.  Corbiniani  cap.  2.   Zeile  3  bexieht  sieh  auf  cap,  3,  Zeile  4 

auf  cap.  13,  5  auf  cap.  11,  6  auf  cap.  7,  7  und  8  auf  cap.  8,  9  auf  cap.  24, 

10  auf  vide  Stellen,   11  auf  cap.  30,  12  auf  cap.  32,   13  auf  cap.  39  utid 

die  folgenden,  14  auf  cap.  43  und  44. 

Qaellen  a.  ErOrtorungon  N.  F.  HI.  5 


—    66    — 

Presulis  reducit  fur  mulam  furtim  sublatam. 

Defert  piscem  aquila  presuli  celitus  emissum. 

Domitat  hie  ursum  post  equum  peremptum. 

Judicem  precatur,  ne  latro  morte  puniatur. 

Latronem  redimit  ab  exicio  triduanum.  5 

Hie  ordinat  monachum  a  crucis  morte  redemptum. 

Vir  virga  montem  compellit  mittere  fontem. 

Reficit  eternis  episcopus  populum  verbis. 

Sumpto  viatico  transfertur  anima  celo. 

Corpus  sacratum  ter  deno  die  tollunt  turaulatum.  10 

Frisingam  vehitur  presul  inclitus  sepeliendus. 

Languores  sanat,  arreptos  a  demone  curat. 

Cap.  23. 

[F.  57]  De  Otilone  duce  Baioarie  et  fundacionibus 
monasteriorumBurensis,Slechdorf  etAltachensisetc.  15 

Kretnsm.  Defuncto  itaque  anno  Christi  739.    Hucberto  principc, 

7  u.  49.  qui   iam    10  annis  ducaverat,  Otilo  sive  Odilio  vel  Utilo,   quod 
Ebran  47.  idem  est,  ei  success  it.   Sane  postquam  duces,    COUlites  baronesque 
in  Baioaria  Christi  fidem  aroplexati  sunt,  episcopatus,  cenobia  basilicasque 
quara  plurimas  in  dies  ob  dei  honorem  et  animarum  salutem  2° 
construxerunt. 
Chr.  Bur.1  Anno   igitur  domini  740.   indiccione  8.   sub    Zacharia   papa   et 

Andr.  20.  Caroio  Marcello  maiore  domus  Francorum,  secundum  quosdam  rege, 
Kremsm.  85.  cognomen  to  Fortissimo,   patre  Carolomanni   et  Pippini,  tempore,    quo 
Chr.  Bur.  8.  Bonifacius  Maguntinus  archiepiscopus  in  Francia,  Fresia,  Austrasia  e  t  25 
Baioaria   fidem   Christi    seminabat,  cum   iam  ecclesie  vel    monasteria  in 
his  tempo  ribus'  consurgerent,   tres  fratres,   viri  clarissimi,    Lantfridus, 
Waldramus    et  EUilandus,    tarn  virtutum   quam   diviciarum    dignitate a 
incliti    primates    regni    et    predict!    regis    consobrini   tanti   pontificis 
circumquaque  predicant  is  crebra  vieitacione  sunt  plenius  instructi  iamque  30 
ad   perfeccionem   evangelicam,  que  sola  superat,   cuncta  relinquendi   et 
crucifixum  sequendi   pertingere  sunt  conati.    Itaque  cum  citra  fluvium 
Lfisah   habentes   predia   et   in  villa  Antorf  eiusque  confinio  pulcherrima 
domicilia  dumb  venacionibus  adiacentis  nemorispro  consuetudine/~.F.£7<7 
aliquando   exercerentur,   cuncta  perlustrantes   inter   frondose   umbracula  35 
Ebran  47. silve  ad   sempiterna  paradiai    vireta  suspirabant  presentisque  vite  ac 
huius  mundi   brevitatem   considerantes  ac  perspicaci    animo   revol- 
Chr.  Bur.  I.e.  ventes  consilio  inito  iusscruntque  statim  extirpatis  frutectis  prope  rivum 
Kalomanbach   habitacionem   sibi   adiuncta  basilica  construi.    Quern  quia 

»  fehlt  Ha.    *  *o  Hs.  40 

1  Chronica  Burensis  monasterii ;  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  IX,  229. 
Auch  in  den  Fundationes  monaster  for  um  Bavariae;  vgl.  Neues  Arckiv 
XXIV,  676. 

8  Quelle :  partibus. 


-    67    — 

locum  sibi  dominus  non  elegit,  signorum  indicio  declaravit.  Oesoribus 
namque  repentina  incisione  vulneratis  columbe  advolantes  cruentata  ligna 
raptim  asportarunt  et  loco,  in  quo  nunc  venerandum  a  1  tare  mcnasterii  in  u.  Andr.  25. 
Beuren  consistit,  sparsim  inferentes  quasi  ex  ration abili  industria  cruci- 
5culos  composuerunt  Animadvertentes  igitur  servi  dei  celestis  auspicii 
omen,  que  ibi  cogitaverunt,  hie  perficiunt;  ecclesiam  cenobiumque  in- 
comparable structuris  a  c  picturis  construxerunt  et  preciosis  perornaverunt  Chr.  Bur.  I.  c. 
me  tall  o  rum  et  theaaurorum  insignibus  prediisque  large  ditarunt. 
Deinde  et  alia  tria  grandi  manu  diligencie  monasteria  instituunt,  primum 
10  Chochalense,  in  quoa  venerabilis  eorum  soror  Gailswindis  predii  sui 
parte  trad  i  La  cum  virginali  dege  bat  con  tube  mi  o,  secundum  Schledorfense 
et  tercium  Scafelense.  Plura  si  scire  vis  de  cenobio  Burensi, 
quere  de  fundacionibus  monasteriorum  in  Bavaria  in  principle 

Schlechdorf. 

15  Item   [F.58]   Guncianus  frater   fundatorum  in  Buren   una  cum  i^nd.1 

eis  fundavit  cenobium  in  Schlechdorf  cum  24  presbyteris  et  abbate 
ordinis  S.  Benedicti.  Qui  fundator  est  ibidem  sepultus.  Quod  cenobium 
post  desolacionem  Arnoldi  impii  ducia  Baioarie  restauratum  fuit  temporibus 
S.  Hainrici    imperatoris,    et  canonic i  regulares   introducti,  ibique  sub 

20  altari  summo  requiescit  corpus  S.  Tertulini,  qui  fuit  vir  nobilis  Roman  us, 

f  quern  a  sede  apostolica  Reginpertus  monachus  concedente  Adriano  papa  Cod.  trad.Fris 
ad  partes   Baioarie  Attone8  abbate  adiuvante  perduxit. 

Inferius  Altach  fundacio. 

Kremsm. 
Anno    domini    741.    Franci    Carolomannus    et   frater    eius  7, 49u.85 
25  Pippin u 8  fill  I  Carol i  Fortis*  pugnaverunt  cum  Otilone  rege5  Bavarie  et  u.    Andr.  512 
vincunt  eum,  et  sic  Bavaria  in  proyinciam  redactaOtilo  dux  efficitu  r- «*•  Andr.  22. 
Qui  ex  suasu  et  consilio  S.  Pirminii  episcopi  Metensis  Inferius  Altach  Andr.  22 
monasterium  ex  buo  allodio   et  similiter  Mansee  6  sub  monastica  pro-  u.  Ebran  53. 
fessione  fundavit  et  S.  Bivilonem  7  de  Laureaco  in  Pataviam  trans tu lit.  Kremsm.  85. 

30  Anno   domini    742.   Otilo   dux    ex    uxore   sua    Hildrude   filia  Andr.  51 7  u. 

Caroli    primi  cognomen  to b  Fortis,  qui  alio  nomine  dictus  est  Tucides  <>,  Kremsm.  85. 


*  qua  2fr.     b  precognomento  Hs.    c  so  Hs. 


1   Vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  677. 

9  Der  folgendt  Sckltiss  dieses  Abschnittes  entstammt  dem  Codex 
35  traditionum  Frisingensium  und  xwar  einer  Tradition,  uelche  Arnpeck  auch 
in  seinem  unten  abgedruckten  Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium 
in  dem  Abseknitt  iiber  Bischof  Arbeo  verwendet  hat.  Man  findet  sie  neuer- 
dtngs  gedruckt  bei  Bitter auf,  Die  Traditionen  des  Hochstifls  Freising,  Bd.  7, 
S.  72  ff.,  n.  45  b. 
40  s  In   der   genannten  Tradition   heisst  es:   me  adiuvante;    so  sagt 

dort  Abt  Atto  von  Sehlehdorf. 

4  Dieser  Beiname  ist  aus  Kremsm.  85.  entnommen. 
*  Die   Kremsmunsterer   Quelle :    duce ;    hier  wohl  auf  Qrund  von 
Andr.  22  geandert. 
45  e  Naek  Kremsm.   50  u.  88  von  Tassilo  III.  gegrundet.    Ebran  53 

sckreibt    die  Orundung  Odilo   %u.     Arnpeck   folgt  ihm  hier  und  an  einer 
uceiten  Stelle  S.  78,  Z.  1. 

7  Quelle:  Wiwilonem. 


—     68     — 

sorore  Pippini  scilicet  II.,  qui,  cum  esset  maior  domus  Franco  rum,  f actus 
Andr.1  20.  est  rex  post  Hildericum  per  papam  Zachariam,  genuit  Tassilonem.  Eodem 
anno  Carolus  Marcellus  diem  obivit  relinquens  tree  filios,  Carolomannum, 
Pippin um  et  Grifonem. 

Kremsm.  7.  [F.  58']  Anno  do  mini  743.  Carolomannus  et  Pippinus  fratres5 

Andr.  20 pugnaverunt  iterum  cum  Otilone  ad  Lech.  Griffo  a u tern  minor  natu 
uxorem  Suanahildem  neptim  Odilonie  ducis  Baioariorum  habebat ;  noluit 
fratribus  suis  subiectus  esse,  quamvis  sub  eis  honorifice  viveret,  multa 
bella  ad  versus  fratres  suos  move  n  8  ,  attamen  parum  pro  fecit.  Tandem 
Baioariam  peciit  ipsumque  ducatum  in  suam  potestatem  redegit,  Otilonem  2  10 
cum    Hiltrude     uxore     sua2    in    dedicionem    accepit.     Hec    Pippinus 

u.  Frut.  159  audiens  anno  domini  748.  cum  maximo  exercitu  in  Baioariam  venit 
fratremque  suum  Grifonem  cum  omnibus  suis  cepit  et  expulit  de 
Baioaria,  quam  occupaverat.  Otilonem3  in  ducatum  restituit 
domumque  revereus  Griffoni  more  ducum  12  ducatus  dedit.  Sed  ipse  15 
beneficio  huiusmodi  minime  contentus  ad  Waifarium  Aquitanie  ducem 
fugit.  Qui  postea  anno  5.  Pippino  nunciatur  a  suis  occisus.  Sed  quia 
sepe  mencio  fit  de  Carolo  Marcello  et  suis  filiis,  qui  fuit 
maior  domus,  quare  videndum  est  de  quittitate  huius  nominis. 

Cap.  24.  20 

De  maiore   domus  Francorum. 

Carolus  itaque  Marcellus  adiit  Lothoringiam,  Westraniam, 
Burgundiam,  quas  omnes  debellando  subegit  et  sue  dicioni 
subesse  manu  valida  compulit,  quinymmo  Saxones,  Alemannos 
Baioariosque  cum  Eudone*  duce  Aquitanie  sibi  subiecit.  25 
Nee  tamen  aduc  rex  fuit,  sed  maior  domus,  [F.  59]  quia 
primus  post  regem  dicebatur  maior  domus  Francorum,  secundus 
minor  domusb  Francorum  theotonicorum  seu  Almanorum  in 
cisalpinis  partibus  constitutorum,  et  que  Lothoringia  postea 
dicta  est  circa  Treverim  et  versus  partes  Leodii,  Brabancie  30 
et  Holandie,  Selandie  ac  Flandrie,  que  sunt  gentes  Almanie 
inferioris,  et  iterum  ascendendo  in  Westraniam  et  Helsaciam 
usque  in  Basileam  et  Argentinam.  Que  terre  olim  voca- 
bantur  a  Romanorum  commentariensibus  Gallia  cisalpina,  et 

a  Endone  Hs.    Aventinus  am  Rand:   Udo.      b  darnach  Rasur  Hs.  35 

1  Der  seinerseits  FrtU.  ausgesehrieben  hat.    Arnpeek  beniitxt  letxteren 
daxu  und  eninimmt  daraus  xwei  bei  Andr.   iceggelassene  Angaben. 

1  Beide  Vorlagen,  Frut.  u.  Andr.,  sag  en  richtig :   Tassilonem  cum 
Hiltrude.     Es  seheint,  als  ob  Arnpeek  hier  den  Verbesserer  spielen  wollte, 
tceil  ihm  anscheinend  die  Verbindung  Tas silos  mit  dem  Namen  Hiltrude  40 
nicht  verstdndlieh  war  und  er  meinte,  mit  dem  Namen  Hiltrude  konnte  nur 
Odilo  xusammen  genannt  werden.  So  entstarui  die  obige  grobe  Unrichtiykeit. 

8  Ebenso   unrichtig.     Auch  hier    die  Quellen    richtig :  Tassilonem. 


—     69     — 

incole  ibi  dicti  sunt  Franci,  id  est  liberi,  alienum  a  sua 
nacione  dominum  non  habentes  aut  cuiquam  regi  subiecti 
tributa  dantes.  Et  licet  olira  fuerunt  sub  Romanis  ut  alie 
naciones  orbis  et  serael  tantura  debellati  ex  integro  a  Julio 
5Cesare  ante  salvatoris  incarnacionera  per  50  annos,  trans- 
acta  tamen  pace  universali  orbis  ceperuut  iterum  rebellare. 
Unde  pluries  bello  a  Romanis  ducibus  impetiti  ex  toto 
subiugari  minime  potuerunt,  presertim  postquara  Constantinus 
Magnus    pape   resignavit    dominium   urbis   et   quasi   regnum 

lOoccidentis  et  locavit  sedem  imperii  universalis  in  Constan- 
tinopoli.  Et  quamvis  multi  cesares  orientis  attemptaverint 
eciam  predicta  dominia  in  toto  sibi  subdere,  ymmo  in  ali- 
quibus  locis  ea  gravissimis  attriverint  bellis,  nullibi  tamen 
legitur  subiugasse   illos,   ymmo   plus   credendum  est  illos  a 

15  Romanis  cesaribus  libertati  donatos  propter  ipsorum  stren- 
nuitatem  et  ex  utraque  parte  nomen  libertatis  usque  ad 
Carolum  Magnum  habuisse  [F  59*]  et  dictos  fuisse  Francos, 
id  est  liberos.  Porro  societas  ilia  vel  colligacio  tantorum 
populorum    primum     dicta    fuit    domus   Francorum    et    non 

20 regnum  vel  ducatus,  licet  absque  capite  vel  principe  strennuo 
numquam  fuerint,  qui  primum  dictus  fuit  maior  domus 
Francorum.  Est  autem  credendum  ,  quod  hoc  vocabulum 
domus  pro  toto  suo  dominio  et  liga  confederacionis  sumpserint 
ab   antiquis  et  a   more    Hebreorum    et  Romanorum,    qui   a 

25familiis  suam  nobilitatem  denominabant  domum  ut  domus 
Israel,  Jacob,  David,  Scipionum,  Cathonum,  Fabiorum, 
Grachorum  etc.  Sicque  in  ilia  domo  vel  cognacione,  qui 
senior  inveniebatur  ab  aliis,  ut  dominus  venerabatur  et 
quasi    rex    in    sede    maiestatis    sue    sedens   timebatur.     Ad 

30nutum  eciam  eius  et  consilium  singula  disponebantur  in 
domo,  familia  vel  cognacione  ilia,  et  rem  ipsorum  publicam 
ita  ordinavit,  ut  firma  per  tot  annorum  spacia  contra  tot 
insultaciones  imperii  Romani,  quod  vere  regnum  ferreum 
fuit,    re   et   nomine    consistere    ac    perdurare    posset.     Fuit 

35  autem  hec  domus  inchoata  post  incarnacionem  verbi  425. 
et  duravit  a  Faramundo  et  suis  heredibus  ac  successoribus 
apud  Almanos  usque  ad  Carolum  Magnum,  et  tunc  post 
paucos  annos  domus  Francorum  subdivisa  fuit  in  occidentalem 
et  orientalem,  que  iterum  in  tres  domos  plurimum  notabiles 

40  [F  60]  et  magnifies.  Quod  autem  domus  Francorum  fuerit 
apud  Almanos,  dare  patet,  quia  Hildericus  rex  Francorum 
fundavit  monasterium  S.  Galli  et  Dagobertus  senior  rex 
Francorum   monasterium    S.    Petri   in  Erfordia   et  aliud  in 


—     70     — 

Weissenburg  et  episcopatum  in  Argentina  et  similia  multa  — 
sedes  autem  dominii  communiter  in  Treveri  et  in  Westrania 
in  castro,  quod  hodie  dicitur  Kayserslutern ,  fuit  — ,  item 
quia  Steffanus  II.  papa  propter  niraias  infestaciones  Astulphi 
regis  Longobardorura  perrexit  in  Franciam,  scilicet  orien-  5 
talem,  id  est  Alemaniam,  que  tunc  Francia  vocabatur, 
quia  provincia,  que  modo  Francia  vocatur,  tunc  Gau- 
diana  vel  Gallia  apud  antiquos  dicebatur.  Et  iste  papa 
Steffanus  constituit  primo  Pippinum  patrem  Caroli  Magni 
in  regem  Francorum,  quod  alias  non  fuit  de  more,  ex  quo  10 
pater  eius,  videlicet  Carolus  Marcellus,  non  fuit  rex  Fran- 
corum. Qui  eciam  Pippinus  ante  fuerat  palatinus  Rheni  et 
ab  antea  maior  domus  vocabatur.  Qui  cum  consensisset 
votis  pape,  ut  letificaretur  papa,  in  promisso  de  adiuvamine 
dixit  alacri  voce :  Sancte  pater,  nobilis  Germania  nobiles  15 
assidue  nobis  milites  germinat,  per  quos  deo  favente  Austulpbum 
compescemus.  De  hoc  igitur  vocabulo  maior  domus  modo 
sufficiunt.1 

Cap.  25. 

De  S.  Bonifacio.  20 

Schedel  Bonifacius   monachus    existens   doctissimus   atque   eloquent issimua 

CLXl°.e  Brittannia  ad  Gregorium  papam  II.  venit.   Cognita  hoininis  virtute  et 
sanctitate  ipsum  episcopum  constituit  et  inGermaniam  misit,  [F.  60'] 
ut   illam    genteui   proposita   evangelica  luce   iUustraret  ac   fidem    veram 
doceret.     Ubi    predicacione   et    exemplo  in  Thuringia,   Hassia,   Saxon ia,  25 
Austrasia    ct  Francia  opus   impositum    egregie    egit.    Eo   tempore   in 

Wormacia    fuit    archiepiscopatus  habens    sub  se   16  suffra- 
ganeos,    et  vocabatur   ci vitas  Wangionum.     Geroldo  ibidem 
archiepiscopo,   successore  S.  Rudberti,    in   bello   occiso   suc- 
cessit  ei  filius  suus  Gerbilio,  qui  propria  manu  interfectorem  30 
patris   sui   occidit   dicens:   Accipe  nunc  ferrum,  quo  patrem 

Schedel  I.  c.  vindico  Carum.  Ideo  papa  Gregoriu  s  II.»  petente  Pippino  maiore 
domus  in  Magunciam  transtulit  et  ibi  S.  Bonifacium  iure  metro- 
politico  tocius  GaUie  principem  et  episcopum  constituit  715.    Qui  Boni- 

facius  prius  habebat  nomen  Vinfrid b ,  sed  postea,  quando  35 
papa  Gregorius  II.  ipsum  episcopum  ordinavit,  ei  nomen 
Bonifacius  imposuit.  Factus  autem  archiepi8Copus  plura  con- 
struxit  monasteria  ordinis  S.  Benedicti,  inter  que  principalia 
sunt  Hirsveld  et  Fulda  in  Boetaniac,  quod  cenobium  ceteris 
monasteriisinGermaniepartibuspreclariusfundavit.  Quinymmo  40 

a  3us  Fs.     b  Aventi?ius  am  Rand:  Weinfrid.     c  so  Hs. 
1   Quelle? 


—     71     — 

auctoritate  sedis  apoetolice  et  principum  Franco  rum  duas  episcopates  Schedel  I.e. 
sedes   constituit,   anam   in  castro  Wirtzpurg,    ubi  Burkardum   collegam 
suum  episcopum  ordinavit,  alteram  in  Eystet,  cui  Wilibaldum  pre  fecit*. 

[F.  61]   Cumqae  molta  milia  hominum  S.  Bonifacius   tarn  per  Otloh,  Vita 
5  se  quam   per  suos   provinciates  ad   fidem   sacram   perdue ta    baptismatis  S.  Bonif. 
onda  diluisset,  iam  def  oncto  beate  memorie  Gregorio  II.  sedis  apoetolice  I  e-  26. 
presule  et  tercio  Gregorio  eandem  sedem  obtinente  iteram  B.  Bonifacius 
Rom  am    legatos  misit,    qui   apud   presulem   predict  um  prions   amicicie 
federa   renovantes   omnem   familiaritatis   graciam,   quam    ab   antecessore 

10  suo  habuisset,  expeterent  omnemque  subieccionem  apostolice  sedi  debitam 
a  sc  promitterent,  conyersionem  quoque  plurimorum  in  Germania  habi- 
tancium  intimarent.  Postquam  vero  legati  supradicti  Romam  venientes 
venerabili  pape  tali  a  denunciabant,  statim  deo  gracias  retulit,  deinde 
non  solum  omnia  familiaritatis  et  amicicie  iura  a  S.  Bonifacio  postulata 

15  promisit,  sed  eciam  ea,  que  minime  peciit,  id  est  arcbiepiscopatus  pallium 
direxit,  epistolam  quoque  continentem  diversa,  pro  quibus  interrogatus 
fuerat,  presuli  sancto  remisit.    Cuius  exemplar  hie  sequitur: 

Reverendissimo    et    sanctissimo    fratri    Bonifacio    coepiscopo    ad 
ilium inacionem   gentis    Germanie    vel    circumquaque    in    umbra    mortis 

20  m  orantibus  gentibus  in  errore  constitutis  ab  hac  apostolica  sede  directo 
Gregorius  servus  [F.  6V]  servorum  dei.  Magna  nos  habuit  gratulacio 
lectis  sanctissime  fraternitatis  tue  litteris,  cum  in  eis  relecta  serie  fuisset 
repertum  domini  nostri  Jesu  Cbristi  gracia  plurimos  te  a  gentilitate  et 
errore  ad  vere  fidei  agnicionem  convertisse  etc. 

25  In    qua  epistola   multa  continentur,    que  ad   nostrum 

propositum  pronunc  propter  prolixitatem  obmittuntur.  Quiabc.  27. 

nuncii  cumb  graciosa  presulis  apoatolici  dona  scriptaque  reportantee 
letissimum  ipsum  S.  Bonifacium  effecerunt,  undo  et  debitas  deo  laudes 
graciasque  agens  duas  mox   ecclesias    domino  construxit,   unam  quidem 

30  in  Frideslar,  quam  in  bonore  S.  Petri  principis  apostolorum  consecravit, 
alteram  vero  in  Hamanaburg,  quam  in  honore  S.  Michaelis  archangel i 
consecravit,  duoque  monasteriola  duabus  subiunxit  ecclesiis  hisque  non 
minimam  deo  serviencium  concionem  subrogavit.  Que  postquam  gesta 
sunt,   8.  Bonifacius  Baioariorum    terras,   quibus    per  idem  tempus  Hug- 

35  bertus  dux  preerat,  adiit  predicacionisque  studium  apud  eos  diligent issime 
exercens  tan  to  divine  emulacionis  zelo  armatus  est,  ut  quendam  scismaticum 
hereditaria  pravitate  plenum  nomine  Ermunolfum  b  iuxta  canonum  decreta 
damn  asset  atque  ab  ecclesia  expulisset.  His  peractis  rursum  ad  eos, 
qui    sub   sue  gubernacionis  diocesi  commorabantur,    remeavit  circumiens 

4^  *  Der  folgende  Text  bis  xur  nachsten  Kapiteliiberschrift  einschliess- 

lich  ixt  auf  eintm  imd  einem  sechstel  eingehefteten  Blatt  spater  eingefiigt. 
Der  auf  Bl.  60  und  62  steltende  urspriingliche  Text : 

Iterum  legatos  Romam  misit,  et  papa  Gregorius  III.  non  solum, 
que  postulavit,  ei  dedit,  sed  et  archiepiscopatus  pallium  ei  direxit. 

45  Cap.  26.     De  divisione  episcopatuum   in  Baioaria. 

Postea  vero  Bonifacius  in  persona  propria  Romam  iterum  venit 
et  di  versa  privilegia  et  diversas  epistolas  ad  Almaniam  obtinuit.  Acceptis 
igitur  tali  dub  epistolis  S.  Bonifacius  a  Roma  discessit  Italiamque  per- 
veniens  Ticine  urbis  ingressus  menia  et  apud  Liutprandum  Longobardorum 

50  regem  aliquamdiu  commorabatur. 
tst  durchstrichen.    b  so  Es. 


—     72     — 

c.  28.  ubique  et  instaurans,  que  cura  poposcit  ecclesiarum.  Eo  eciam  tempore 
Romam  ire  decrevit  et  ipse  cum  sanctissimo  multa  de  aniraarum 
salute  et  reformacione  ecclesie  contulit  ac  privilegia  [F.61*] 
cum  litteris  apostolicis  pro  ereccione  et  instauracione  fidei 
katholice  secum  attulit  ad  partes  Baioarie  et  Alemannie,5 
prout  in  legenda  clarius  ponuntur  littere  eiusdem  Gregorii.1 

c.  31, Demum  acceptis  litteris  S.  Bonifacius  a  Roma  discessit  Italiamque 
perveniens  Ticine  urbis  ingressus  est  menia  et  apud  Liutprandum  Longo- 
bardorum  regem  aliquamdiu  commorabatur  '. 

Cap.  26.  10 

De  divisione  episcopatuum  in  Baioaria. 

Otloh,  Vita  S.  []?t  $2  ]  Inde  vero  digrediens   in  terras  Baioariorum   ab  Utilone 

Bonif.  I,c.31.ftuce  invitatusa  visitavit  mansitque  ibi  diebus  multis  verbum  dei  pre- 
dicans  vereque  fidei  sacrameuta  illic  renovans.  Inter  que  eciam  destruc- 
tores  quosdam  ecclesiarum  populique  seductores  abigebat.  Quorum  alii  15 
pridem  falso  se  episcopatus  gradu  pretulerunt,  alii  vero  presbyteratus 
officio  se  deputarunt,  alii  eciam  alia  innumerabilia  perversitatis  figmenta 
sequentes  magna  ex  parte  populum  seduxerunt.  Bed  sanctus  presul 
cum  tantam  sacerdotum  fallaciam  atque  maliciara  aliter  non  posse  pro- 
hiberi  conspiceret ,  provinciam  Baioarie  Utilone  duce  consenciente  in  20 
quatuor  di  visit  parrochias  tresque  magnarum  virtu  turn  viros  eis  prefecit, 
quo8b  ordinacione  facta  in  episcopalem  gradum  sublimavit.  Quorum 
primus  nomine  Johannes  in  opido,  quod'  dicitur  Salczburg,  cathedram 
episcopalem  suscepit,  secundus  Erimbertus  in  Fr  isingensi  ecclesia  regimen 
pontificale  subiit,  tercius  Gaubald  in  Ratisponensi  civitate,  que  metropolis  25 
Baioarie  est,  pontifex  constituitur.  Wivilo  quoque  a  presul e  apoetolico 
iam  ordinatus  Patavieusi  ecclesie  prelatus  est,  sed  eius  parrochia,  que 
quarta  erat,  a  S.  Bonifacio  [F.  62']  sicut  cetere  dividebatur.  His  ergo 
pontificibus  constitutis  et,  quecunque  tunc  corrigenda  erant  in  Baioaria, 
correctis  ad  proprias  rediit  ecclesias.  Post  non  multum  vero  temporis30 
omnia,  que  tunc  in  Baioaria  corrigendo  gessit,  litteris  transmissis  presuli 
cf.  e.  32.  apoetolico  denunciavit;  at  ille  gesta  eius  laudans  remisit  epistolas  in 
litteris  singula  quoque  per  ipsum  facta  approbans  et  con- 
firmans  et  aibi  ad  proficiendum  ulterius  predicando  mandans 
anno  Christi  745.  35 

Cap.   27. 

Decretum   Carolomanni  maioris   domus  et  natu 

de  christiane  religionis  reformacione  et  morte 

S.  Bonifacii. 

Otloh,  Vita  S.  In  nomine  domini  nostri  Jesu  Christi.     Ego  Karolora annus  dux  et40 

Bonif.  I,c.34.  princeps  Francorum  anno  ab  incarnacione  domini  742.  11.  Kal.  Maii  cum 
consilio  servorum  dei  et  optimatum  meorum  episcopos,  qui  in  regno  meo  sunt, 

a  Baioariam  durchgestrichen  Es.    b  quas  Hs. 

1  In  c.  28—30  der  Vita  Otlohs. 

*   Vgl.  oben  S.  57,  Anm.  4.  45 


—     73     — 

cum  presbyteris  ad  concilium  et  sinodum  pro  timore  Christi  congregavi, 
id  est  Bonifacium  archiepiscopum,  Burckhardum  et  Regnifridum*  ,  Wittonein 
et  Wilibaldum,  Dadanum  et  Add  an  urn  cum  presbyteris  eorum,  ut  mihi 
consilium  dedissent,  quomodo  lex  dei  et  Christiana  religio  recuperetur, 
5  que  in  diebus  preteritorum  principum  dissipata  corruit,  et  qualiter  populus 
christianus  ad  salutem  anime  pervenire  possit,  qui  per  falsos  sacerdotes 
hncusque  deceptus  est.  ltaque  per  consilium  sacerdotum  religiosorum 
et  optimatum  meorum  ordinavimus  per  civitates  episcopos  et  constituimus 
super  eos  archiepiscopum  Bonifacium,  [  F.  63]  qui  est  missus  S.  Petri. 
10  Statuimus  quo  que  per  annos  singulos  synoduni  congregari  etc.   usque 

in   finem.    Hec   epistola   continet  valde  bona  statuta  et  de- 
creta,  prout  plane  habetur. 

In  legenda  S.  Bonifacii   libro   1.   et  postea  in  2.  libro 
continentur  facta  eiusdem    sancti    et  epistole  eius  misse  ad 

15  Zachariam  papam.    Ubi  et  eius  martirium  describitur.    Item  Andr.  21. 
Bonifacius   archiepiscopus   ex  iussu  Zacharie   pape  Pippinum  in  civitate 
Suessonum  in  regem  Francorum  unxit.  IdeO  archiepiscopus  secundllS 
post    papam    censeturb.      Tandem    Lullum    si bi    successoremc/*.   Otloh  II, 
ordinans  ob   predicacionis  officium  Frisiam  peciit,   ubi  Non«c« -^    20. 

20junii    cum    sociis  martirio    coronatus    est,    cum    verbum   dei 
i  ndesinenter  predicasset  ac  prefuisset  ecclesie  annis  36. 

Cap.   28. 
De  S.  Wilibaldo  episcopo  Eistetensi  et  S.  Walpurga. 

S.  Wilibaldus  natus  est  ex   S.  Richardo  Suevorum  primum  duce,  Schedel 
25  post   Anglorum    rege,    Bunnaque  castissima    femina,   eius   uxore.     Qui  CLXIL 
cum   Romam,   deinde   Hierosolimam    atque  terram  sanctam  peregrinus 

visitasset,  postea  monasterium  divi  Benedicti  in  Monte  Cassino 
per  quinquennium  monachus  inbabitans  et  inde  Homam  revertisset, 

a  Grcgorio  III.  summo  pontifice,  cui  turn  propter  religionem  turn  fidei 
f'-O  feinceritatcm  dilectus  fuit,  S.  Bonifacio  Maguntine  sedis  archiepiscopo 
commendatur,  eius  avunculo.  A  quo  presbyter  ordinatu  s  episcopio 
Eystetensi  preficitur,  quod  S.  Bonifacius  ex  prediis  et  man-  [F.  63' ]  cipiis 
a  Swygero  comite  de  Castro  Hirsperg  in  Norico  deo  donatis  erexerat. 
Efficitur  eciam  sedis  Maguntine  scriba,  quern  vulgus  cancellarium  vocat, 
35  et  in  conventibus  a  dextris  archiepiscopi  Maguntini  primum  locum  per- 
petuo  8iicce8soribus  suis  obtinuit.  Hie  vir  sanctus  Wilibaldus 
supra  ripam  fluminis,  quod  Alimonium  vocatur,  in  vasta  solitudine 
succi8is  nemoribus  ci  vita  tern  Eystet  edificare  cepit.      Post(juam  autem 

per  36  annos  episcopaverat,  77.  etatis  sue  anno  migravit 
40  ad  dominum  Non.  Julii  et  sepultus  reverenter  in  cripta 
subterc  chorum  beate  virginis  in  ecclesia  Eistetensi  anno 
Christi  781.  Huius  frater  fuitS.  Wunebaldus  confessor  Christi 
et   soror   S.   Walpurga,    que   fuit  admirabilis   sanctitatis   et 

»  so  Es.     b  censentur  Hs.    c  subte  Hs. 


—     74     — 

rigoris,  ut  cunctis  sui  temporis  hominibus  esset  admiracionis 
et  exemplar  imitacionis.  Pia  itaque  et  raitis  Walpurga 
fratrem  in  hanc  provinciam  secuta  plurimas  castitatis  ama- 
trices  congregavit  virgines  in  illis  locis,  quas  fama  sanctitatis 
sue  allexit.  Et  capta  benivolencia  pariter  et  sancta  obediencia  5 
fratris  sui  universis  collectis  virginibus  in  loco,  qui  dicitur 
Haydenhaim,  prefati  episcopatus  monasteriura  instituit  usque 
in  hodiernum  diem  perseverans.  Et  ibidem  in  maxima  abs- 
tinencia  et  sanctitate  multis  annis  laudabilem  cum  suis 
sodalibus  peregit  vitam.  Miraculis  eciam  plurimis  in  vitaio 
claruit.  Inde  ad  ultimum  vite  terminum  veniens  cum  omnibus 
[F.  64)  virtutibus  adornata  polleret,  deo  spiritum  reddidit. 
Cuius  sacra  ossa  parvo  post  tempore  per  Othkarium  episcopum 
ab  eodem  monasterio  sunt  translata  ad  Eistetense  cenobium  *, 

Schedel&Q  quibus  sacer  manat  liquor  egrotantibus  prebens  remedium.  15 

CLX1I. 

Cap.  29. 

De  fundatoribus    ac    fundacione    monasterii 

in  Tegernsee  et  reliquiis  sanctorum  ac  aliis 

fundacionibus  eorum. 

Fund.  Teg.  Cum  S.  Bonifacius  Maguntine  sedis  archiepiscopus  anno  doraini  746.  20 

475.  auctoritate  Zacharie  sum  mi  pontificis  et  consensu  Pippini  principis 
term  in  08  episcopatuum  in  Baioaria  distribueret  et  venerabilef  viros 
Burchardum  Herbipolensi ,  Wilibaldum  Eistetensi,  Gaibaldum a  Ratis- 
ponensi,  Johannem  Salczburgensi  et  Erimbertum  fratrem  S.  Corbiniani 
suceessoremque  eiusdem  Frisingensi  ecclesiis  preficeret,  ut  iam  supra  26.  25 
capitulo  dictum  est,  ac  monasteria  monachorum  ac  sanctimonialium 
phi  rim  a  in  Germania  suo  consilio  et  auxilio  fundata  fuissent,  crant  duo 

Fund.  Teg.  fratres  in   partihus  Noricorum    Adalbertus  *   et  Otkarius   ex  patre  Hart- 
495  u.  Andr.  wico8  Burgundiones,  ex   matre   Baioarii,  diviciis  prepollentes  deumque 

22  u.  514.  timentes,  aliena  non  appetentes,  neminem  dolo  illudentes  affinitate  proxirai  30 
Pippino  regi  Francorum,  patri  Carol i  Magni.     Horum  primus,  scilicet 
Adelbertus  9  [F.  64' J  comitatus  possedit  in  Baioaria,  alter  vero,  scilicet 
Otkarius,  qui  et   etate  provectior,  ducatum   tenuit  in   Burgundia.     Uic 
habuit  filium  tenerum  in  aula  Pippini  regis.   Qui  dum  morum  nobilitate 

a  so  Hs.  35 

1  Fur  die  aus  Ijegenden  des  hi.  WillibcUd,  Wunibald  und  der 
hi.  Walpurga  stammenden  Nachrichten  dieses  Kapitels  sind  nicht  die 
grbsseren  Lebensbesehreibungen  jener  Heiligen  Quelle,  sondern  anscheinend 
irgend  eine  Legendensammlung,  in  welcher  jene  Lebensbesehreibungen  in 
kurxer  Form  enthalien  waren.  40 

2  QueUen:  Albertus. 

8  Dieser  Name  ist  aus  Fiietrer  59  entnommen.  Vgl.  aueh  Riezler, 
Naimes  von  Bayern  und  Ogier  der  Dane,  in  den  Sitxungsberichten  d. 
philos.-philol.  u.  hist.  Kl.  d.  k.  b.  Akad.  d.  Wise.  1892,  S.  738. 


—     75     — 

filium  Pippini  regis  precelleret,  ipsa  nobilitas  morum  odiorum  materia 
fuit.  Difficile  est  enim  quemquam  in  prosperis  invidia*  carere.  Cum 
enim  in  ludo  scacorum  Pippini  filio  assidue  doctior  inveniretur,  et  filius 
Pippini  regis  victus  animatus  forte  potencia  patris  rixam  agebat  et 
5  Grimaldum1  filium  ducis  super  timpora*  graviter  percuciens  occidit 
Qua  causa  rex  cognita  solito  tristior  efficitur,  et  res  multiplici  studio 
adeo  occultatur,  ne  mm  ores  mentes  parentum  inficerent  Timebat  enim 
potenciam  memoratorum  principum,  quiahonorumc  principia  contingunt 
sepe  difficilia  esse.    Nam  ipse  Pippin  us  eisdem  diebus  auctoritate  Zacharie 

lOpape  regnandi  potestatem  in  Gallia  et  Burgundia,  Alsacia,  Turingia, 
Saxon ia  ac  Baioaria  in  omnique  Germania  noviter  adeptus  fuerat. 
[F.  65]  Sedente  igitur  in  causis  Pippino  requisivit  in  sentencia  a  duce 
Otkario,  quid  faciendum  in  causa  sit,  que  nullo  emendacionis  cultu 
emendari   potent.    At   ille  nesciens  huius  sentencie  spiculum  in  se  tor- 

15  queri  respondit :  Res,  que  nulla  racione  reformari  potest,  equanimiter 
fereoda  est  Que  sentencia  dum  precipuis  principibus  place  ret,  assensu 
celebri  firma  stetit.  Rex  vero  animo  fluctuabat  diligenter  animadvertens, 
quomodo  causam  dec  enter  componeret,  inter  spem  et  timorem  medius. 
Timor   enim  diligenciam  docet  et  ammonet  futura  prospicere,  inconsulta 

20  autem  temeritas  consilium  expect  are  nescit.  Consulcius  itaque  eo  agente 
casum  pueri  insinuat  patruo  primitus,  deinde  cum  patruo  patri.  His 
auditis  pater  supra  modura  tristabatur  et  insperato  malo  per  longas 
moras  conticuit  Multis  igitur  fidelibus  regis  ipsum  interim  consolan- 
tibus   et  exhortantibus ,   quatenus   sentenciam,   quam    ipse   tenore    recti 

25edixerat,  factis  comprobaret,  longis  suspiriis  habitis  tandem  illustrium 
riro rum  precibus  mitigatus  memor  condicionis  humane  colligere  sese 
animo  cepit  taleque  responsum  regi  dedit :  In  rebus  humanis  nihil  firmum, 
nihil  subsist]  t  perpetuum,  sed  dies  hominis  velocius  umbra  aut  vento 
declinant.    Quod   cum  multis  clarum  sit  experimentis,  et   presentis  rei 

30  casus  suum  nobis  exinde  prebeat  documentum.  Consultum  est  teneriori 
nos  affectu  superstates  amplecti.  De  morte  vero  filii  ultra,  quam  credi 
potest,  turbatus,  [F.  65']  quicquid  in  eius  morte  mihi  absumptum  est, 
bonus  status  honoris  vestri  mini  carissimus  et  vita  fratris  mei  Alberti 
comitis  recompensat,  et  in  utri  usque  vestri    sospitate  infiniti  dolor  is  re- 

35  medium  sumitur  et  tante  destitucionis  iactura  decenter  emendatur.  Sed 
et  huncd  dare  qui  potuit,  auferre  valebat  eundem.  Hec  dicta  maximam 
virtutis  gloriam  pepererunt  et  uberem  apud  regem  graciam.  Nam  et 
ipsum  et  plurimos  alios  ad  lacrimandum  suis  lacrimis  inflexerat.  Inter 
regem  igitur  et  ducem  perfect  a  solidata  amicicia  Otkarius  he  red  is  solacio 

40  destitutue  cum  fratre  suo  Alberto,  qui  ei  nature  deb i to  sedule  compacie- 
batur,  ad  propria  reversus  premedilantes  caducis  rebus  fidem  adhiberi 
non  debere  terrenis  celestia  comparantes  Christum  rerum  suarum  heredem 
fecerunt  et  iuxta  lacum  Tegernsee  monasterium  roonachornm  continuo 
fundare  cepenint.    Exinde  acceptis  litterarum  testimoniis  a  B.  Bonifacio 

45  Afoguntinensi  archiepiscopo  Romam  oracionis  causa  necnon  pro  reliquiis 
sanctorum  profecti  sunt.  Quos  Zacharias  papa  honorifice  suscipiens 
letatus  ©  est  et  omnis  ci vitas  de  adventu  eorum.  Unde  summus  pontifex 
cum    non    modico   merore  exposuit    eis   cohquerendo,   quomodo   pagan i 

»  fehliUs.    b  timpona  Hs.     c  hororum   Us.    *  nunc  Us.  ®  letata  Us. 

50  l  Ebenso  aus  FUetrer  60. 


—     76     — 

nudius  tercius  maiorem  urbis  partem  devastaverunt  et  thesaurum 
ecclesiarum  diripuerint*  Romanique  ad  Re  defendendum  Concordes  non 
essent,  et  exhortatus  est  eos,  ut  Romanis  in  concordiam  [F.  66]  revo- 
catis  ipsi  quoque  in  vindictam  malorum  cum  illis  parati  essent,  eo  quod 
precellens  in  armis  vis  Theutonicorum,  sicut  experti  robur  eorum  testa- 5 
rentur.  Finitis  querimoniis  principes  Noricorum  improbantes  improbitatem 
desidie  Roraanorum  dixerunt:  Nimis  deses  residet  inimicos  domi  ex- 
pectans.  Desolacionem  civitatis,  contricionem  gentis,  multarum  tumultuni 
iniuriarum  pretend  itis  b.  Sera  est  ista  deliberacio.  Prius  certandum  fuit, 
ne  amitteretur  liber  Us,  quam  ut  amissa  reposceretur.  Et  quia  conferendi  10 
sermonis  dabatur  eis  locus,  conversi  ad  senatores  et  multitudinem 
Romanorum  cohortati  sunt  eos  ad  bellandum  dicentes:  Viri  Romani, 
principes  orbis,  meminisse  vos  nominis  et  generis  vestri  decet,  quorum 
manus  nemo  aduc  efifugit.  Animadvertite  dolorem  vestrum,  reparate 
animos  et  [dc  illatis  vobis  iniuriis  non  solum  consolacionem,  sed  eciam  15 
vindictam  presumite.  Pericula  rerum  vestrarum  forciores  vos  redd  ant. 
Et  confestim  coeuntes  in  concordiam  unum  corpus  ad  persequendum 
paganos  sese  fecere.  Accepta  igitur  ab  apostolico  benediccione  noricus 
en  eis  Romanas  aquilas  regens  valida  manu  versus  maritima  properat, 
ubi  hostes  cum  magno  tripudio  ac  multo  fragore  predam  dividebant.  20 
Solent  enim  ante  ruinam  corda  superborum  exaltari.  Unde  superbe 
stultos  agere  nemo  mirari  debet.  Qui  vero  aduc  potest  subici,  non  debet 
dicere:  Vici.  Finis  enim,  non  pugna  coronat.  Habita  autem  delibera- 
cione,  quid  aut  quomodo  agendum  esset,  quibusdam  Romanis  [F.  66' J 
melius  visum  est,  congressionem  belli  nocte  aggredi  dicentes  hostes 25 
subito  incursu  attonitos  et  caligine  noctis  oppressos  facile  posse  devinci. 
Ad  hec  Norici  cum  indignacione  responderunt :  Hie  mos,  quern  suggeritis, 
bonestatis  non  est,  sed  improbitatis  et  eorum  maxime,  quorum  sum  ma 
votorum  est  dolis  nocere  et  fallere  latenti  fraude.  Absit  ergo,  ut  gloria 
nostra  dolo  militet.  De  luce  aggrediamur  hostes,  ut  victoria,  quam  30 
gladiis  molimur,  aut  sit  nulla  aut  sit  honesta.  Reparate  vos  quiete,  ut 
forciores  sitis  ad  opus  crastinum.  Et  constitutis  vigiliis,  fixis  tentoriis 
castra  metantur.  Altero  die  illucescente  c  prefati  principes  nihil  de  armis, 
nihil  de  propriis  viribus  presumentes,  sed  solum  de  dei  misericordia 
confidentes  potiti  victoria  de  hostibus  triumphantes  Romam  revertuntur.  35 
Unde  Roroanus  pontifex  et  omnis  ecclesiastic  us  cetus  cum  gaudio 
exultnntes  gracias  debitas  deo  de  tanta  victoria  egerunt.  Datur  igitur 
arbitrium  principibus  Noricorum  vendicandi  partes ,  quas  vellent,  de 
cunctis  spoliorum  facultatibus.  Qui  contemnentes  terrena  causa  devo- 
cionis  et  reliqiarum  se  patriam  deseruisse  dixerunt.  Impetratur  igitur  40 
ab  eis  pre  ceteris  reliquiis  a  summo  pontifice  difficulter,  sed  occulte 
corpus  S.  Quirini,  quod  tunc  crebris  clarebat  miraculis,  de  quo  gloriatur 
Fund.  Teg. monasterium  Tegernsee  ab  ipsis  fundatum,  [F.67]  quod  dedicatum 
489.  fuit  per  tres  comprovinciales  episcopos,  Erimbertum  Frisingense m , 
Johannem  Juvavensem    et   Gaubaldum    Ratisponens e m    in    honore  45 

Fund.  Teg. I.e.  sanctorum  apostolorum  Petri  et  Pauli   anno  Christi  756.     Fuit  autem 
u.  Andr.  24.  Quirinus  iste  filius  Philippi  primi  imperatoris  christiani,  qui  ante  imperium 

S.Weltchr.110. ad ep turn  dominus  fuit  Pannonie   inferioris  et  superioris.    Qui  filium 
su u m  Philipp u m  regni  sibi  fecit  consortem,  cum  quo  imperavit 
Andr.  24.  annis  7.  Genuit  autem  f  ilium  ex  Severa  uxore  sua,  quern  Quirinum  50 

R  dirupuerint  Hs.    b  precedentis  Hs.     c  illuscescente  Hs. 


-     77     — 

nominavit.  Quera  S.  Fabianus  papa  baptizavit.  Qui  patre 
et  fratre  occisis  septennis  remansit  matri  auguste  adherens 
et  demum  sub  Ciaudio  anno  Christi  271.   capite  plexus  in  Tiberim 

proicitur.  Postea  Bome  in  cimiterio  Calixti  cum  maxima  reverencia 
cum  aromatibus  noctu  sepelitur  8.  Kal.  Aprilis  ibique  usque 
5  ad  tempora  Pippini  regis  incorruptus  382  annis  requievit 
et  totO  illo  tempore  diversis  in  tantum  miraculis  claruit,  ut  post  Fund.  Teg. 
apoetoloe  ab  universis  Romania  excellencia  nullis  secundus  haberetur.  487. 
Huius  corpus,  ut  dictum  est,  per  prefatos  principes  im- 
petratum    COncedente    papa    Otto1    sororius  eorum,    vir   clericatus 

lOdignitate  ac  morura  nobilitate  probatus,  apparatu  magnifico  ab  urbe 
attulit  anno  Christi  754.*  et  in  basilica  sancti  salvatoris  locavit, 
in  qua  duobus  annis  [F.  67']  et  18  ebdoinadis,  donee  domus  domini 
compleretur,  reservatum  est. 

Erigentes  quoque   et  ipsi  prelibati   principes  Adalbertus   et  Andr.  24. 

15  Otkarius   et  consanguineus  eorum  Otto   alios   titulos  et  ecclesias  per 
plurima   loca  in  proprio  fundo,  quas  reliquiis  necnon  prediis  suis  suffi- 
cient er  dotaverunt.    Item  S.  Arsacium  confessor  em  Christi    tulerunt  Fund.7eg.487 
in  llmmunster,   ubi   collegium   canonicorum  hactenus,  quod  u.  Andr.  24. 
unacum   S.   Arsacio    episcopo    Albertus    dux   presenti   anno 

20 Christi  1495. inMonacum  violenter transtulit,  S.  quoquelpolitum 
martyrem,  discipulum  B.  Laurencii ,  in  Austriam,  que  tunc 
Norica  ripensis  dicebatur,  in  quoddam  modo  magnum  opidum, 
quod  postea  incole  muro  circumdantes  castrum  illud  ex 
nomine    sancti    appellaverunt    usque    in    presentem    diem    ad 

25 S.  Ipolitum.    Ubi   fundatum    est  monasterium   canonicorum 
regularium  S.  AugUStini.     Caput  vero  S.  Quiriui  in  Nusciam 
in  monasterium  ancillarum  dei  adiacens  Reni  littoribus  deportaverun  t. 
Maiora  tamen  horum  suo  principali  loco  Tegernsee  reservabant.    Plura  Fund.  Teg. 
de    hac   fundacione    si   scire    cupis,    quere   in  libello,   quern 4S/- 

30collegi  de  fundacionibus  monasteriorum. 

Cap.  30. 

Sequitur  de  Utilone  duce,  ubi  dimissum  est,  et  de 
S.    Virgilio  et  sociis   eius   ac   morte    et   sepultura 

dicti  ducis. 

35  Nimirum  Otilo  princeps  deo  devotus  monasteria  Romberg 8,  K™™*™-  s$ 

r  r  B    '  m.   Ebran  53. 

1  Quelle:  Uto. 

»  Quelle:  752. 

•  Dieser  Name  isi  in  der  Handschrift  anscheinend  verderbt.  Arn- 
peck  selbst  tcheint  seiner  Sache  hier  nieht  sieher  gewesen  xu  sein,  denn 
40  er  schrieb:  rom  berg,  tcobei  das  rom  sehr  undeuilich  und  xweifelhaft  er- 
scheint.  Ein  von  Odilo  gestiftetes  Kloster  Romberg  oder  ahnlichen  Namens 
gibt  es  nieht.  Die  Stelle  bleibt  r&iselhaft.  An  das  (karolingische)  Salvator- 
Idoster  Berg  im  Donaugau  ist  kaum  xu  denken.   Windberg  nach  Ebran  53  Y 


—     78     — 

Mansee1  etaliud  apud  opidum  Qegenbach'  in  diocesi  Argentinensi 
fundavit  [F.  68]  et  quedam  alia. 
Cf.  Cod.  trad.  Ast  cum  Josephus  3.  Frisingensis    ecclesie  episcopus  ecclesiam 

/'Vw.'collegiatam   S.    Zenonis   Christi  confessoris  super   flumen  Isana 
fundaret,  Otilo  dux  predia  plura  superaddidit  anno  Christi  756.  5 
Vita  S.   Virg.  Ea  tempestate  vir  dei  Virgilius   futurus  Karinthie  apostolus 

S#.4a  natali  solo  Hibernie    in  Franciam   venit.    Ubi  ab  illustri  Francorura 
rege  Pippino  apud  Karisiacum  honeste  acceptus  fuit.    Et  quia  litterarum 
scientia  cum  morum  honestate  in  ipso  exuberavit,  rex  eum  sicut  tubam 
evangelice    predicacionis  libenter  audiebat  et  secum   fere   duobus   annis  10 
propter  dei  amorem  retinuit.    Temporibus  vero  predicti  frtilonis  ducis 
Baioariorum,  qui  tunc  cum  tota  norica  provincia  subiectus  fuit  predicto 
regi   Francorum,    Salczeburgensis    ecclesia,    que    antiquo   vocabulo    pro 
iuvando  dicta  fuit  Juvavia,  proprio  carebat  episcopo.     Sed  rex  Pippinus 
princeps    per  omnia   christian issimus  ad   incrementum    ecclesie   dei  non  15 
modico  suspirAns  desiderio,  episcopatum  Salczeburgensem  pro  debito  regie 
magnificencie    sancto  concessit  Virgilio  cum  que  prenominato  duci  Nori- 
corum  utpote  amico  carissimo  transmisit  sum  mo  cum  honore  excipiendum 
anno  dominice  incarnationis *  764.     Qui  a   papa   Steffano  II.   confir- 
matur,  [F.  68']  ut  in  legenda  sua  habetur.    Templum  insuper,  20 
ubi    nunc   principalis   ecclesia   est,    edificavit   et  8.    incepti 
Cf.  87.  operis   anno  perfecit  et  B.  Rudpertum   a  loco  S.  Petri,    ubi 
per  140  annos  quieverat,  illuc  transtulit5. 
Oesta  Car.  Hie  Virgilius,  ut  legitur  in  cronica6  fundacionis  cenobii 

Magn.  173.  Scotorum  Ratispone  folio  29. 7,  exiit  de  Ybernia8  cum  honorabili  25 

a  fehlt  Es. 

1  Vgl.  oben  S.  67,  Anm.  6. 

*  Gengenbach.    Als  Quellen  dilrften  Krernsm.  88  xu  Orunde  liegen, 
too  es  heisst :  Utilo  pater  eius  monasteria  fundavit  circa  civitatem  Genge-  30 
bach   in    diocesi  argentina,  iuxta   monasterium  Hirsaugiense   et  Swartz- 
wald    sancti   Blasii,    und  darnach  Ebran  53.     Vgl.    Riexler,    Gesehichte 
Baierns  1, 112. 

8  Bitterauf,   Die   Traditionen  des  Hoclistifts  Freising  1, 30.    Arn- 
pecks  Abschrift  des  Traditionsbuches   des  Conradus  Saerista  (jetxt  in  der  35 
Herxogl.  Bibliothek  xu  Wolferibiittel),  Bl.  210*.     Vgl.  oben  S.  61,  Z.  5. 

4  Mon.  Germ,  hist,  SS.  XI,  86. 

6  Neben  der  Vita  S.  Virgilii  ist  hier  noch  eine  andere  Quelle  beniitxt. 

6  Diese    Quelle    sind    die    Gesta    Caroli   Magni   der   Begensburger 
Schottenlegende.    herausgegeben    von    Durrw&chter ;    vgl.    das.    S  134  {wo  40 
Druekfehler  „80.  Kap."  statt  30.)  und  173. 

1  Nach  dieser  genauen  Quellenangabe,  welche  sogar  das  Blatt  mit 
der  benutxten  Stelle  der  Zahl  nach  bexeichnet,  konnte  man  erwarUn,  doss 
sich  die  Eandschrift,  ivelche  Arnpecks  Quelle  tear,  wieder  feststellen  Hesse. 
Allein  es  xeigt  sich.  doss  diese  wahrscheinlich  verloren  ist.  Denn  in  keiner  45 
der  heutt  vorhandenen  Handschriften  der  Schottenchronik  (aufgexdhlt  bei 
Durrwdchter  a.  a.  0.  S.  6  ff.)  findet  sich  die  oben  entlehnte  Stelle  aufBl.  29. 
Zu  dieser  Feststellung  habe  ich  die  Miinchenet  Handschriften  selbst  ein- 
gesehen,  wdhrend  mich  durch  Mitteilungen  iiber  die  ausicartigen  die  Herren 
Dodgson- London,  Lienhardt-Pommersfelden  und  Mencik-Wien  xu  Dank  50 
verpflichtet  haben. 

*  Quelle:  Hibernia. 


—     79     — 

turma  sanctorum,  videlicet  cum  7  episcopis  Sanctis  multisque  aliis  sociis, 
qui  propoeuerunt  domini  vestigia  ad*  sanctam  terram  corporeis  oculis 
videre  soli  to  more  reverendorum  patrum  Scotorum.  Angelus  a  u  tern 
domini  ad  S.  Virgilium  locutus  est  dicens:  Placuit  creatori  omnipotenti, 
5  ut  desistatis  ab  incepto  itinere  ad  apostolorum  limina  et  veetra  resur- 
reccio  sit  exuto  carnis  onere  apud  civitatem  Saltzburgam.  Coinites 
quidem  vestri  sint  dispersi  undique  per  Baioariam,  Karinthiam  et  Stiriam 
in  dei  servicio.  Sermone  angeli  expleto  S.  Virgilius  Saltzburge  episcopus 
factus  eat    Oeteri   eius  coepiscopi  Saltzburge  in  ministerio  opens  dei  ad 

10  diem  obitus  eorum  b  remanserunt.  Ceteri  eomm  socii  inferiores,  videlicet 
B.  Lullus  apud  Ilnimftnster  gloriosis  operibus  intrepid  us  permansit1 
presulque  Marinus  *  et  suus  capellanus  Declanus  in  monasterio 
S.  Petri  Novacelle  et  S.  Watho  apostolus  Karinthie8,  confessor 
Christi,    in  ecclesia  S.   An  dree    Frisinge.    Duoque  alii   apud  Rot 

15  [F.  69]  beata  oesa  sua  terre  commendaverunt  et  S.  Alto  apud  Alten- 
munster.  Et  beat  us  grex  beatorum  virorum  divisim  in  diverais  locis 
regna  celestia  sunt  adepti. 

Anno  Christi    7  65.     Otilo  dux  Baioarie,  pater  ducis  Tassilonis}  Kremsm.  7, 
diem    obivit  et  sepultus  est  cum  uxore  sua  Hilderude  filia  Caroli  Fortis  85  u.Andr.25. 

20 in  Osterhofen,    ubi    precellens  monasterium  sub  regula  S.   Benedicti  Andr.  22*. 
egregie    satis   dux  ipse  sibi  construxit    Don  longe  a  civitate  olim 
grand i  dicta  Quinciana,   sed   per  Hunos  ex   integro   eversa, 
et  modo  solum    est  ibi  villa  dicta  Cuntzen,  ubi  S.  Silvinus 
confessor  requiescit.    Quo  cum  S.  Severinus  episcopus  Colo- 

25 niensis Hunis  predicaturus  pervenisset,  dixit:  Silvine  frater, 
placet,  ut  surgas  et  mecum  Hunis  predices.  Qui  de  tumulo 
ait:  Non  placet,  quia  sum  in  bona  requie.  Reversus  autem 
de  Hunis  S.  Severinus  ibidem  obiit.  Cuius  ossa  in  Coloniam 
sunt  allata5. 

30  «    so  Hs.    b  eum  Hs. 

1  Die    Qesta  Caroli  Magni  fahren  hier  fort:   et  beatus  Declanus 
cum  aliis  duobus  apud  Frisingam. 

*    Vgl.   oben  8.  62,  Z.  30,   too  Arnpeck  ihn  Maurus  nennt.     Ueber 
Mar  inns  und  Theclanus  vgl.  Rader,  Bavaria  sancta  11,114;   Meichelbeck, 
35  Historia   Frisingensis  I, 1, 323;   Mayer,   Statist.    Besehreibung   des    Erx- 
bistwns  Munchen-Freising  1,  439. 

8    Vgl.    oben   S.  62,   Z.  24.     Schon    Meichtlbeck,    Historia   Frisin- 
gensis  I,  1, 275  hat  erkldrt.  doss  er  nieht  wisse,  wis  Arnpeck  daxu  komme, 
den  s.  Batho  (Rader,   Bavaria  sancta  111,128)  als  Apostel  von  Karnthen 
40  xu  bexeicknen.  Es  scheint  eine  brtliche  Freisinger  Ueberlieferung  vorxtdiegen. 
4  Auch  in  dessen   Quelle,  den  Fund,   (dort  in  den  Noiae   Wesso- 
fonianae  8S.  XV,  2,  1025;  vgl.  NA.  XXIV,  685,  Anm.  1);   dock  deutet 
das  ubi,   mit  dent  der  Nebensatx    beginnt,  darauf  hin,  doss  Arnpeck  hier 
nieht  die  Fundationes,  sondern  den  Text  des  Andreas  beniitxte. 
45  h   Von   dem   Priester   Silvinus    xu    Quintana   (Kunxing) ,    den   der 

hi.  Severinus  vom  Tod  auferweckte,  worauf  Silvinus  aber  bat,  ihn  in  der 
ewigen  Ruhe  xu  lassen,  und  tcieder  verechied,  berichtet  schon  Eugippius 
in  seiner  Pita  S.  Severini  cap.  16  (Ausgabe  von  Mommsen,  S.  27).  Arn- 
peck hat  oben  S.  39 — 41  die  Vita  Severini  beniitxt,   dort  jedoch  von  der 


—    80    — 

Cap.  31. 

DeS.Erhardo  Ardinacensi  episcopo  et  de  S.  Alberto 
Caselensiarchiepiscopo  etdeinferioriraonasterio 

Eatispone. 

Andr.  21.  Temporibus  it  a  que  Pippini   regis  Francorum   et   filii  sui  Caroli,   5 

qui   dictus    est  Magnus  \  Erhardus  episcopus   Ardinacensis  et  Albartus 
Caselensis  archiepiscopus  clari  habentur.    Qui  ambo  Batisponam  venerunt 
et  ibi  post   sanctas  et  varias   eorum    doctrinas  migrarunt  ad  dominum 
et  apud    inferius   monasterium  [F.  69'  ]    sepulti   sunt   aduc  pusillum  et 
exiguum  tarn  in  capacitate  quam  in  redd iti bus  suis,  ut  referunt  quidam.  10 
Sed  predictorum  sanctorum    gracia  populus   ibidem  concurrere  cepit  et 
suis   elemosinis  eandem   domum  domini  locupletare  et  augere  satagebat. 
Tunc  temporis  fuerunt  in  eodem  loco  moniales  ordinis  S.  Augustini.    In 
pulpito,    quod    est    in    medio    chori    eiusdem    monasterii,    sunt    depicte 
ymagines  duarum  reginarum,   quarum  una  vocatur  Gisila,  altera  Ieutta.  15 
In  quarum  circumferencia  sunt  scripti  hii  versus: 
I  lie  regine  nate  greca  regione 
Tempi  um  fundantes  hoc  hue  bona  predia  dantes. 

Cap.  32. 
De  Thassilone  duce  Baioarie.  20 

Kremsm.  7,  Anno  domini  742.  natus  est  Tassilo  dux  illustris,  paterae  nobili- 

49,  84.  tatis  ac    devocionis   strennuus  emulator,   quern   apice  insignia   prosapie 
naturali   gracia   gloriosius    investivit.    Nam   a  clarissimis  et  beatissimis 
Francorum    et  Baioariorum  principibus  extitit   oriundus.    Pater   nempe 
eius  fuit  dominus  Utilo  munificus  dux,  qui  fuit  sextus  a  Tbeodone  III.  25 
85.  huius  nominis,   quern  S.  Rudbertus   episcopus  baptizavit  circa  annos 
domini   617  sub  papa  Deusdedit   et    Heradio*  imperatore.    Mater   vero 
ipsius   flilderudis   fuit   filia    Caroli  precognomento  Fortis,   qui  alio 
nomine  dictus   est  Tucides  »,   [F.  70]   soror  scilicet  Pippini,    qui,    cum 
esset  maior   domus  Francorum,    factus  est  rex  post   Hildericum    regem3Q 
per  Zachariam  papam.     Qui  Hildericus    fuit  decimus  a  Clodoveo,   quern 
S.  Hemigius  cum  gente  sua  baptizavit  circa  annos  domini  487  tempore 
Simachi  pape.     Hinc  manifestum  est,    quod  ex  utriusque  parentis  linea 
de   regali   prosapia    et  virtuali  sanctimonia  est  exortus.    Nam  si  lineam 
(jtilonis  retro  percurramus,  invenimus,  quod  eius  antecessores  Garibaldus  35 
et  Tassilo  reges  Baioarie  fuerunt.     Proavus  quoque  eius  Theodo  IV 

a  SO  Hs. 

Oeschichte  des  Silvinus  keinen  Gebrauch  gemacht.  In  der  obigen  Form 
liegt  anscheinend  eine  spatere  Umbildung  der  Oeschichte  vor.  Der  Apostel 
der  Donaulander,  der  hi.  Severinus,  ist  in  einen  den  Hunnen  predigenden  40 
Bischof  von  Kbln  verwandelt.  Woher  Arnpeck  hier  geschopft  hat,  ist  nicht 
festxustellen.  Vielteieht  hat  ihm  eine  Ueberlieferung  aus  dem  Kunxing 
benachbarten  Osterhofen  voryelegen. 

1  Vgl.  die  Ausgabe  der  Qesta  Caroli  Magni  von  Durrwachter  S.  134. 
Der  obige  Text  ist  nur  aus  Andr.  abgeschrieben.  45 

■  Quelle:  Heraclio. 


—     81     — 

cum  filio  suo  Grimoaldo1  S.  Corbinianum  episcopum  in  Frisingam 
transtulit.  Porro  ex  linea  matris  eius  Carolus  Fortis  ipsius  avus  primus 
regnum  Franco  rum  est  adeptus,  genitor'  Pippin  i,  cui  per  Zachariam 
pap  am  Francorum  regnum  est  donatum.  Qui  Carolus  fuit  nepos 
5  Begge  sororis  S.  Gertrudis,  scilicet  de  Angiso  maiore  domus  Francorum 
poet  Ebronium*,  qui  S.  Leodegarium  episcopum  interfecit.  Angisus 
autem  fuit  filius  S.  Arnolfi  maioris  domus,  episcopi  Metensis, 
cuius  festum  17.  Kal.  Septembris  recolitur.  Hie  Dagobertum  regem 
educavit,  qui  Baioariis  imperans  legem  dedit.  Hie  Tassilone  vivente 
10  adhuc  eius  genitore  anno  doraini  747.  ducare  cepit. 

Cap.  33. 

De   fundacione  cenobii   Wessesprunn. 

[F.  70' J    Circa  anno 8  domini  753  Tassilo   filius  Otilonis   ducis,  Fund.  Wess*. 
dux  Baiorum,   sub   imperio  Pippini*   regis  Francorum   in    marchia 

15ducatus,  tunc  regni  Boiorum  in  saltu  foresti,  qui  Rotbalt  dicitur,  inter 
duo  flumina  Ambram  et  Licum  venacioni  aprorum  operam  dabat.  Et 
dum  forte  per  noctem  iuxta  flu vi urn,  qui  ex  eius  nomine  Tessilespach 
dicitur,  sub  tentorio  dorrairet,  vidit  in  somnis  iuxta  fontem  eiusdem 
foresti    per   quatuor   partes  e  terra  scandentem   se  astare   et  exinde  ad 

20meridianum  scalam  ad  celos  porrectam  et  angelos  dei  ascendentes  et 
descendentes  per  illam,  sanctum  vero  apostolorum  principem  innixum 
scale  et  canentem  ea,  que  in  officio  dedicacionis  ecclesia  can  tare  con- 
suevit.  Et  venatorum  Tassilonis  alter  Tbaringer,  alter  Wesso  dicebatur. 
Quorum  Wesso   fontem,  qui   usque   hodie  fons  Wessonis    dicitur,   a  se 

25repertum  in  modum  crucis  oio  e  terra  bulientem  ostendit.  Ibi  dux 
monasterium  eiusdem  nominis  cooperante  sibi  8.  Bonifacio  edificavit  et 
possession  ibus  ampliavit.  Ubi  primus  abbas  Ilsungus  41  annos  religiose 
prefuit,  2.  Id.  Maii  obiit  et  in  meridionali  plaga  ecclesie  est  sepultus. 
Elapsis  autem  pluribus  annis  dum  rabies  Hungarorum  totam 

30hanc  terram  in  diebus  S.  Udalrici  episcopi  Augustensis 
devastaret,  filii  Belial  ut  turbo  [F.  71J  vehemens  hunc 
locum  aggredientes  eum  depredarunt  et  immaniter  diruperunt, 
et  cum  prelatus  fugam  dedisset,  septem  devoti  fratres  in 
Christi   fide   constantes   uno   die  uno   simul  loco  crudeliter 

35  sunt    martirio    coronati.      Si    quis    autem    scire    desiderat 

1  Vgl  oben  S.  56. 

*  Quelle:  genitus  de  Pippino. 

■  Quelle:  Ebroiuum. 

4  Qedruckt  in  Khamm,  Hierarchia  Augustana  III,  376;  Hund- 
40  Qewold,  Metropolis  Salisburgensis  III,  485 ;  Leuthner,  Histon'a  monaster ii 
Wessofontani  S.  9;  Monumenta  boica  VII,  372,  daraus  bei  Fugger,  Kloster 
Wessobrunn  S.  113;  Mon.  Qerm.  hist,  SS.  XV,  2, 1024.  Vgl.  Neues 
Archie  XXIV,  685  Der  obige  Text  scheint  auf  Clm.  22021  xuriiekxu- 
gehen. 
45  *  Die  Quelle:    filius  Otilonis   ducis   et   Hiltrudae   sororis   Pippini 

patris  Magni  Karoli  sub  imperio  eiusdem  Magni  Karoli. 

Qnellen  a.  Ertrterangen  N.  F.  HI.  6 


-     82     — 

epitaphium  super  sepulchrum  predictorum  septem  fratrum, 
querat  in  chronica  Hungarorum1  vel  de  fundacione  mona- 
steriorum 2. 

Cap.  34. 
De  veteri   Otinga8.  5 

Br.  Not.  Sal.  Cella,  que   dicitur   Otinga,   temporibus   doraini  Pippin i    regis  et 

34 *•  Tassilonis  ducis,  eius  nepotis,  Guntherius  quidam  comes  in  pago  Chy- 
mingen  in  propria  hereditate  sua  construxit  ecclesiam  pro  amore  dei  et 
anime  sue  salute  ad  servicium  dei  et  sanctorum  eius  convocavitque  illuc 
S.  Virgilium  episcopum  eodem  anno,  quo  ad  episcopatum  ordinabatur,  10 
videlicet  Christi  767  .*,  dixitque  ei  se  vclle  ibi  monachos  congregare 
et  abbatem  illic  constituere  et  de  sua  proprietate  eis  tan  turn  ibidem 
con  trade  re,  ut  victum  et  vestimenta  habere  valerent,  et  quitquid  ibidem 
cum  proximis  suis  augmentare  potuisset»  ad  dei  servicium  et  sanctorum 
eius,  promptis8ime  hoc  facere.  Tunc  itaque  Virgilius  episcopus  requisivit  15 
ab  eo,  in  cuius  dominio  voluisset,  ut  ille  abbas  et  monachi,  quos  illic 
congregasset.  Et  primitus  ei  hoc  dicere  noluit.  Dixitque  ei  ille  episcopus : 
Neque  ego   ibi   ecclesiam   consecro   nee   monasterium  nee  abbatem,   nisi 

a  potuissent  Hs. 

1  Diese  Angabe  ist  rdtselhaft ;  denn  in  Thurocx'  ungariseher  Chronik,  20 
tcelche  Arnpeck  sonst  unter  chronica  Hungarorum  xitiert,  findet  sich 
durchaus  keine  Spur  von  jenem  Epitaphium.  Es  w&re  ouch  sehr  xu  ver- 
tcundem,  wenn  der  Wortlaut  eines  %m  Kloster  Wessobrunn  befindlichen 
Epitaphiums,  das  in  sehr  friihe  Zeiten  xuriickging,  einem  ungarischen 
Ghronisten  des  15.  Jahrhunderts  bekannt  gewesen  sein  sollte.  Wenn  man  2b 
oben  nicht  einen  groben  Irrtum  Ampecks  annehmen  will,  so  ist  der  Saeh- 
verhalt  vielleicht  so:  Der  obige  Hinweis  ist  nur  eine  Ungeschicklichkeit 
des  Ausdrucks ;  er  sollte  sich  nicht  auf  den  lnhalt  des  Epitaphiums,  sondern 
auf  den  damaligen  Einfall  der  Ungarn  uberhaupt  bexiehen,  von  welchem 
atich  die  ungarische  Chronik  berichtet.  30 

*  In  den  Fundationes  monasteriorum  Bavariae  findet  sich  das 
Epitaphium  eben falls  nicht;  auch  in  Bexug  auf  sie  gilt  die  vorige  Er- 
Mdrung.  Von  dem  Hunneneinfall  ist  in  den  Fundationes  bei  der  Griin- 
dungsgeschichte  von  Ebersberg  erxahlt. 

8  Bexuglich  des  im  folgenden  Texte  vorkommenden  Ortes  hat  sich  35 
Arnpeck  geirrt.    Nicht  Allotting y   wie  er  meinte    und  in  der  Ueberschrift 
angab,  istjenes  Ottinga,  sondern  Otting  bei  Waging ;  vgl.Kainx>,  lndiculus 
Arnonis  S.  92;  Hauthaler,  Salxburger  Urkundenbuch  Iy  34. 

4  Dieses  Kapitel  entstammt  den  sog.  Breves  notitiae  Salisburgenses 
(xuletxt  hsg.  von  Hauthaler  in  Bd.  I,  S.  17 — 52  des  Salxburger  Urkunden-  40 
buches  und  in  Separatabdruck  (mit  der  Notitia  Arnonis)  als  Programm 
des  Gymnasiums  am  Collegium  B*rrombyum  xu  Salxburg  1897/98).  Sie 
lagen  vielleicfU  in  einer  Handschrift  vor,  tcelche  auch  noch  andere  Salx- 
burger Quellen  enthielt:  die  von  Arnpeck  beniitxte  Vita  S.  Virgilii,  die 
unten  Buck  IV,  Kay.  4  iibernommene  Translatio  S.  Martini  u.  a.  Diese  45 
Salxburger  Quellen  finden  sich  in  den  Handschriften  der  Breves  Notitiae 
(vgl.  Keinx,  lndiculus  Arnonis  S.  8  ff.  und  Hauthaler  a.  a.  0. 17),  darunter 
einer  Sammelhandschrift,  in  teelcher  auch  die  Fundationes  motiasteriorum 
Bavariae  enthaUen  sind  (Clm.  14894). 

8  Die  Jahrxahl   diirfte  der  oben  S.  78  benutxten   Vita  S.   VirgiliiSO 
(SS.  XXII,  86)  entnommen  sein. 


—     83     — 

secundum  [F.  71']  canonee  sciam,  ad  que  loca*  illorum  recti tudo  et 
dorainacio  constare  debeat,  et  voluit  inde  abire.  Den i que  idem  comes 
Gun  then  us  divino  compunctus  amore  cognovit,  quod  episcopus  secundum 
canonum  statu ta  incedere  vellet,  promisit  se  hoc  ipsum,  quod  ibi  con- 
5structum  habuit,  ad  monasterium  proficere*  velle  et  cum  omni  pro- 
prietate  sua  eandem  ecclesiam,  si  consecrasset,  ad  Salczeburgensem  sedem 
episcopatus  et  ad  illam  dominam*  pleniter  per  omnia  secundum  can  ones 
tradere  velle  et  per  omnia  inde  ita  facere,  sicut  Virgilius  episcopus  ilium 
doceret.     Et    tunc  demum  consensit  Virgilius  et  consecravit  ipsam  basi- 

10  licam  in  honore  S.  Steffani  et  omnera  hunc  locum.  Quo  facto  Guntherius 
tradidit  per  pallium  altaris  Virgilio  episcopo  ipsam  ecclesiam  cum 
omnibus,  que  ibidem  antea  perdonavit  tradere.  Commendavit  autem 
hoc  pleniter  monasterium  in  manus  episcopi  ad  regendum  secundum 
can  ones  sicut  et  ceteras  ecclesias  diocesis  sue,  ut  ipsum  cum  sede  semper 

15  esset,  potestatem  vero  episcopo  dedit  regendi  ipsam  familiam  abbatemque 
ibi  ordinare  et  monachos  de  ipsa  sede  ibidem  ponere  seu  canonicos. 
Tunc  quoque  tradidit  ibidem  de  suo  proprio  villam,  que  dicitur  Holcz- 
hausen,  cum  mansis  b  septem  et  cum  omnibus  rebus  ad  eandem  villam 
pertinentibus  deditque  aliam  villam  iuxta  lacum  Chyming  Usinga  vocatam 

20  cum  mansis  septem.  Postea  vero  unacum  consilio  Tassilonis  ducis/^.  72  j 
peciit  dominum  Pippinum  regem,  qui  concessit  ei  tribu tales  viros  de 
suo  monasterio0  manentes  14  ibidem,  ad  confirmamentum c ,  qui  et  ita 
fecit   Sed  modo  est  ibi l  collegium  canonicorum  cum  preposito. 

Cap.  35. 
25  De   pluribus  fundacionibus   Tassilonis. 

Hie  itaque  Tassilo  dux  in  servicio  et  officio  divino  devotissimus  Atuir.  28 
plura  nionasteria  diebus  suis  in  eius  ducatu  fundavit  magnifice. 
Inter  que  monasterium  salvatoris  inPollingen  canonicorum  regularium 
S.  Augustini  construxit,   item  monasterium  S.  Nicolai  Patavie.     Item 

30  monasterio   Inferioris  Altach   plura  predia  dedit.     Item    circa    annos 

domini   770  Pataviam  civitatem  Baioarie  instaurans  et  renovans  diviciis  u-  Krenism.  88 
et  gloria  sublimavit  ac  episcopatus  sedem,  que  apud  Laureacum,  prius- 
quam  ab  Hunis  everteretur,  f ui t ,  inibi  constituit  et  exaltavit  etS.  Wivi-M-  4&  u-  ^'J- 
lonem    de   Laureaco  in   Pataviam   transtulit    unacum  patre  SUO 2    et 

35  S.  Valentinum  de  Tridento.  Attamen  advertendum  est,  quod 
tempore  apostolorum  S.  Marcus,  ewangelista  de  Aquilegia3 
duos  suos  discipulos  in  Baioariam  seu  Noricum  ripensem c 
misit  in  fines,  qui  modo  a  flumine  Anaso   dicuntur.    Quorum 

*  so  Hs.  ubereinstimmend  mit  dem  Text  in  den  Hss.  der  Fundattones, 
40  nicht  mit  dem  Originaltext.    b  mansus  Hs,     c  so  Hs. 

1  In  AUotting,   auf  welches  Arnpeck  irrtiimlicJi  den  vorausgehenden 
Text  bexog. 

9  Die  Quelle   von  Kremsmunster  schreibt  die  Uebertragung    Vivilos 
nur  dem  Herxog  Odilo  xu. 
45  »   Vgl.  oben  S.  36,  Z.  3  ff.  u.  Kremsm,  32  u.  95. 


—    84    — 

discipulorum  unus  Laurencius l  vocabatur,  a  quo  ipsa  civitas 
Laureacum  dicta  est,  unde  usque  hodie  ecclesia  parrochialis 
ibidem  Lorich  vulgariter  appellatur.  Que  civitas  olim  [F.  72*] 
ante  eius  ab  Hunis  destruccionem  grandis  et  populosa  erat, 
modo    solum   vicus    eius,    qui    a   flumine  Anasus    vocatur, 5 

Ebran  56.  SUperest  *.     Ubi   lumen    fidei  sepius  extinctum  reaccenditur.     Nam  et 
57.  divina  misteria  eisdem  diebus  illic  in  cavernis  terre  silvarumque  latebris 
celebrabantur,  quia,  quando   famuli  dei  inveniebantur,  diversis  suppliciis 
sunt  afflicti  usque  ad  tempora  8.  Buperti  episcopi,  qui  pro  posse  omnem 
Kremsm.  50  incredulitatem  eradicavit  Porro  temporibus  ducis  Otilonis  et  filii  eius  10 
u.  &?•  Tassilonis    S.    Walricus    in   Laureaco    arcbiepiscopus   et  S.  Virgilius 
88.  in  Iuvavo  episcopus  habebantur.      Hie  Tassilo  multa  eciam  alia 
collegia    sive    monasteria    construxit,    scilicet    Mattzee    in    honore 
S.  Micbaelis  archangeli,  quod  collegium  inter  omnes  ecclesias 
se di  Pataviensi  subditas  hactenus  primum  habuit  locum3,    et  quasi  15 
pro  secunda  ecclesia  dux  ipse  earn  decoravit,  item  monasteriu  m 
Ensdorf  ordinis  S.  Benedicti  ac  cenobium  monialium  inPatavia  in 
honore  S.  Panthaleonis  mart  iris.     Hie  est  Tassilo,  de  quo  scribitur  in 
libro   sinodalium   statutorum  Pataviensium  in  his  verbis:  Anno  27. 
regni  gloriosissimi  ducis  Baioarie  Tassilonis ,    Christi  videlicet  774.,  20 
pridie  Idus  Octobris    habitum   est   consilium4    18    scilicet    capitulorum. 
Bud.  Po/Z.6  Hie  dux  erat  iudex  strennuus,  sed  in  elemosynis  largus.     [ F.  73] 
Andr.  28.  Denique  in  choro  monasterii  Weltenpurg  subscripti  versus  habentur: 
Tassilo  dux  Baioarie  fundator  huius  ecclesie. 

Sex  struxit  in  Baioaria  Tassilo  monasteria,  25 

Weltenburg,  Krembsmfinster 6,  Lorich,  Wessesprunn,  Pfaffenmflnster. 

Vita  S.  Corb.  His  temporibus  dum  Aribo,  alias  Heres,  Frisingensis  presul , 

"  de  montanis   ex   castro  Zennburg    sito  in   comitatu  Tirolis 

c  4tf.prope  opidum  Meraniara  et  Maies  corpus  8.  Corbiniani  episcopi 

transferred,  hie  princeps  Tassilo   obviam  occurrens  cum  omni  eccle- 30 
siastico  obsequio  dignanter  excepit. 
Kremsm.  88.  Item    fun  davit    et    aliud    monasterium    monialium    circa   Atel, 

Perenried,  Rott  et  Tierhaupp  et  Nunnenwerd. 

Anno  autem  ab  incarnation  e  domini  782.  consecrata  est  basilica 
in    insula   Kyemsee    stagno    et    monasterium 8    constructum    prima    die  85 

1   Vgl.  Kremsm.  34. 

8  Vgl.  oben  S.  37,  Z.  3  ff. 

8  Das  behauptet  die  Kremsmunsterer  Quelle  88  von  Kremsmtinster : 
Et  quia  (Tassilo)    sedem    episcopalem   et  Pataviensem    civitatem  divitiis 
et   gloria   sublimavit,    nostra   ecclesia  inter  omnes  sibi  subd  itas  abbatias  40 
hactenus  habuit  primum  locum. 

4  Die  Quelle :  concilium  in  Niunha.     Vgl.  B.  Sepp  in  der  Altbayer. 
Monatsschrift    VIII,  27,  Anm.  4. 

6  Rudolf   von   Polling   in   den  Fund.  NA.  XXIV,  682;  vgl.  unten 

S.  87,  Anm.  4.  45 

8   Vgl   meine  Anm.  7  xu  Andr.  28. 

7  Vgl.  oben  S.  61,  Z.  6  und  S.  66,  Z.  11. 

8  Frauenchiemaee  (Nonnenworth). 


—     85     — 

Septembris  *.  Alii  autumant  boc  monasterium  ordinis  S.  Bene- 
dict Nunnenwerd  in  Chiemsee  Ludvicum*  Pium  imperatorem, 

filium    Caroli   Magni,    fundasse,    qui    in    Baioariam    Chris li    825. Kremsm.  8. 

venit  et  ibidem  regnavit    Sed  pocius  videtur,  quod  instaura- 
5  verit,  ampliaverit  et  melius  ditaverit,  quia  eisdem  virginibus 
filiam3  suam  prefecit. 

4Item  Sigismundus  archidux  Austrie,  qui  provinciam 
suam  Athesinam  annoCbristi  1446.  regere  cepit,  ab  abbatissa 
predicti  monasterii  Nunnenberg  comitatum  Tirolis  in  feudum 
lOaccepit  et  in  signum  feodi  craterein  [F.731]  argenteum 
deauratum  cum  aliquibus  florenis  impositis  donavit.  Similiter 
et  uxor6  sua,  domina  Leonora  regis  Scocie  filia,  paramentura 
flavei  coloris  cum  optima  cruce  eidem  ecclesie  dedit. 

Cap.  36. 
15      De  fundacione  cenobii  Krembsmiinstrensis. 

Sane    monasterium  Krembsmiinster   fundator  cepit  construere  Kremsm  .89. 
hue  ex  causa.    Nam  cum  excellens  dux  Tassilo  quodam.  tempore  hiemali 
apud    Laoreacum,   ubi  Anasus  fluvius  Pannoniam  et  Baioariam   tunc 
temporis   separabat,    moraretur,  cui   illis   diebus   vicina   silva   et  vasta 

20  l  Diese  Nachricht  tit  entnommen  aus  den  Salxburger  Aufschreibunaen, 

welcke,  urie  oben  S.  82,  Anm.  4  erwahnt  wurde,  sick  in  den  Handsehnften 
der  Breves  notitiae  finden.  Oedruekt  ist  die  obige  Sidle  in  der  Ausgabe 
der  Breves  notitiae  bei  Canisius-Basnage  III,  2,  475,  in  den  iibrigen  Aus- 
gaben  der  Bteves  notitiae  nicht. 

25  *   Von  anderen  Unrichtigkeiten  abgesehen  Verwechselung  mit  Kbnig 

Ludwig  dem  Deutschen. 

*  Irmingard.     VgL  Riezler,  Qeschichte  Baierns  I,  216. 

4  Die  folgende  Nachricht  Arnpecks  beruht  xwtifeUos  auf  einem  groben 
Missverstandnis  des  Chronisten.     Von  einer  Lehensabhangigkeit  der  Qraf- 

30  schaft  Tirol  im  gam  en  oder  in  einxelnen  Teileti  von  Frauenchiemsee  kann 
keine  Rede  sein.  Das  k.  k.  Statthalterei-  Archiv  xu  Innsbruck  hatte  die 
Giite,  auf  exne  von  mir  dorthin  gerichtele  Anfrage  mir  folgende  einleuchtende 
Erklarung,  fur  die  ich  ouch  hier  bestens  danke,  xukommen  xu  lassen: 
Frauenchiemsee   hatte  bedeutenden   Qrundbesitx  in    Tirol,  und  fiber  jene 

35  Qiiter  besass  das  Stift  ouch  die  Hofmarksgerichtsbarkeit.  Ueber  diesen 
Bcsiix  trugen  die  Qraf  en  von  Tirol  die  Vogtei  vom  Stifle  xu  Lehen. 
Die  tiUesie  nachweisbare  Belehnungsurkunde  fiir  Herxog  Sigmund  ist  vom 
12.  Marx  1458,  eine  xweite  vom  17.  November  1467.  Die  beiden  friiher 
im  binsbrucker  Schatxarehiv  vcrwahrten  Urkunden   befinden  sich  jetxt  im 

40*.  k.  Haus-,  Hof-  und  Staatsarchiv  xu  Wien.  Lehenobjekt  waren  ,,die 
vogtei  auf  ires  gotzhaus  guetern  zu  Wysingen,  in  dem  gericht  Auxams, 
in  dem  Etztale,  Ulten  und  Serntein  die  gericht".  An  diese  Belehnungen 
diirfte  sick  also  die  Spende  Rerxog  Sigmunds  und  seiner  emahlin  Icniipfen. 
Arnpeck,   der  den  Kelch  und  das  Parament  vielleieht  persbnlich  gesehen 

Abhat,  wird  eine  Bemerkung  iiber  die  Veranlassung  dieser  Spende  in  Un- 
kenntnis  der  Sachlage  unrichtig  verstanden  haben.  Die  Form  Nunnenberg 
statt  Nunnenwerd  ist  sicker  blosses  Versehen. 

*  Die  Vermahlung  Sigmunds  mit  Eleonore  von  Schottland  fond 
anfangs  1449  statt;  Eggcr,  Qeschichte  Tirols  I,  548. 


—     86     — 

heremus  adherebat,  diversis  abundans  bestiis  atque  feria,  strennue  agili- 
tatis    iuvenis  Guntharius   eius  natus  considerans  oportunitatem  temp  oris 
atque    loci    de    consensu    patris    illo   venatum    ivit    comitibus    negocio 
comodis    secum   sumptis.    Qui  dum  per  vastitatem  silve  feras  aliquanto 
remocius   insectatu*,    silvestrem    suem  reperit   et  in  loco,   ubi  fons,  qui  5 
nunc  Gundrarich  dicitur  forte  ab  eventu  necis  et  a  nomine  principis  sic 
vocatus ,  limpidas  fundit  aquas  ,   ipsum  solus   aggreditur  famulis    casu 
absentibus  et  cuspide  hunc  transfodit.    Bestia  vero  ex  ferientis  vulnere 
irritata   ferociter   acutos   retorquet   dentes   et  in   sura   pedis   percussum 
iuvenem  letaliter,    proch  dolor,  saueiavit,    sicque   homo  et  fera   pariter  10 
corruerunt.    Catulo   autem    quodam,    qui  sequi  dominum  consueverat  in 
venatu,  [F.  74]  Laureacum  redeunte,  cum  bee  innata  canibus  sit  natura, 
ut  amisso  domino  domum   redeant  non    reducti,  ex  gestu  sui  corporis, 
a  sono  gutturis  quoddam  triste  suo  domino  indicat  evenisse,   quo  facile 
in   horrorem   omnium  animi  verterentur,    presertim  cum  abesse  inclitum  15 
cernerent  domicellum.    Misit  ergo  pater  anxius  satellites  suos  ad  quereu- 
dum    filium    circumquaque ,    qui    sequentes    vestigia    catuli    precedentis 
venerunt,  ubi  exanime  corpus  iuvenis  cum  occisore  suo  pariter  et  occiso 
terre*   humero   adherebat.    Quo   viso   cunctorum    in    eel  urn   voces    cum 
lacrimis  elevantur.     Huius  rei   triste  omen    cum  pater  ac  proceres  cog- 20 
novissent,  illuc  venientes  deliberare  ceperunt,    ubinam  tarn  carum  fun  us 
condecenti  traderent  sepulture.    Pro  sapiencia  dei  deus,  qui  ex  tristibus 
quorundam   eventibus  eternam  salutem  pluribus  operatur,  cum  in   hoc 
Baioarie    provincie  territorio   incolis  huius    loci   animarum  comoda  pro- 
vidisset,    intempeste  noctis  silencio  pater  cum  suis  circa  funus  excubans  25 
cari  nati  vidit  cervum  quendam  a  vastitate  silve  venientem  et  in  erectis 
cornibus  can  del  as  igneas  oh  ten  den  tern  ac  in  loco  ipso  com  in  us  subsistentem, 
go  quem  dominus  deus  nostre 1  structure  atque  defuncti  corporis  preordinaverat 
sepulture.     A  quo   loco  diver ti   non   potuit  a   quoquam,  donee  presagi 
secreta   ad   veritatis    intellecte    coniecturam   publico    deferrentur.     Hinc  30 
mane  [F.  74'  J  facto   corpus  iuvenis  cum  debitis  exequiarum  solemniis 
terre   gremio   commendatur   ibique   lignea  basilica    primitus   fabricatur, 
que    deinde   supererigitur    in    oilmen    monasterii   sumptuosi.     Deinde 
fragiles    homines,   sed    celesti    conservacione    sublimes   congregantur    in 
unum,  prodeunt  in  altum  habitacula  monachorum,   monasterii  vestigia9 35 
exaltantur,  altaria  sacra  consurgunt,   augetur  devocio  et    multiplicatur 
numerus    devotorum.     Ecce    ex    hac   causa   plantacio    ecclesie   Krembs- 
munstrensis  est   incepta    et  nobiliter  cum  solemni  scemate  consumata  a 
predicto    et  sepius  dicendo  principe  Tassilone  anno  ducat  us  sui  30.,   in- 
u.  50.  dicione  prima,  Christi  autem  777.  et  in  anno  primo  ducatus  filii  sui  40 
Teodonis. 
92.  Cum  vero  magnificus  dux  Tassilo  dictum  monasterium  fundasset, 

ipsum   fecit   consecrari   a  sanctissimis  pontificibus,   qui  suis  temporibus 
floruerunt,   videlicet    a  S.   Waldarico  archiepiscopo    Laureacensi   necnon 
beatissimo  Virgilio    episcopo  Salczeburgensi,   aliis   religiosis   presentibus  45 
episcopis  et  prelatis  in  honore  sancti  salvatoris  mundi,  ut  eciam  in  hoc 

*  tere  Hs. 

1  Arnpeck  hat  dieses  Wart  unverandert  aus  der  Kremsmiinstersclicn 
Quelle  iibernommen!    Pex  glaubte  es  in  novae  andern  xu  miissen. 

2  Quelle  :  fastigia.  50 


—     87     — 

ipeum  locum   magnificaret,   quod  eum  patrono  excellentissimo  commen- 
daret,  et  in  hooore  8.  Agapiti  martyris,    cuius  corpus  ibi  requiescit,  93. 
ob  amorem  et  eternum  remedium  anime  filii  sui  predicti. 

5  Cap.  37. 

De  gestis  et  detonsione  Tassilonis. 

[F.  75]   Anno  domini    756.1   Tassiio  cum   primoribus  gentis  sue  Kremsm.  50 

iQaduc  yivente  patre  ad  Pippin um  in  Compendio  villa  venit,  ubi  tunc  u.  Andr.  26. 
populi  sui  generalem  conventnm  habuit,  promitlens  tarn  ipsi  regi  Pippino 
quam   filiis  eius  Karolomanno  et  Carolo  homagium  *  e  t  fidelitatem  iure- 
iurando  super  corpus  S.  Dyonisii.    Defuncto8  vero  frtilone  gen i tore  Cf.    Kremsm. 
suo  rex  Pippin  us  anno  Christi  766.    Tassilonem  Baioarie  ducem  50. 

15prefecit.     Qui    anno   domini  772.   Karinthiam   subiecit,   et  Rome  Ktemsm.  50. 
fill u 8  eius  Theodo  ab  Adrian  o  papa  baptizatur.    Cum  autem  Pippinus  Andr.  26 
Aquitaniam     cum    expedicione   intraret,    Tassiio    dux    sacramenta,    que 
iuiaverat,  non  digne,  proch  dolor,  postponens  et  omnium  bono  rum 
oblitus,  que  avunculus  suus  rex  Pippinus  sibi  fecerat,  simulate  infirmitate 

20&1>  expedicione  hac  per  dolum  se  subtraxit,  in  fiaioariam  rediit  et  ad 
conspectum  regis  ulterius  se  venturum  abiuravit.  Mortuo  autem  Pippino 
Carolus  Magnus  filius  eius  sibi  in  regno  successit  Qui  ad  preces 
Adriani  pape  Desiderium  ultimum  Longobardorum  regem  debellans 
ipeum   vinctum    cum  uxore  sua  in  Fraociam  duxit.    Tassiio  autem  dux 

25  d  evict  us  precibus  Caroli  Magni  avunculi  sui  ad  debellandos  Longobardos  Bud.  Poll.1 
proficiscens    cunctisque  [F.  75*]   ibi  prospere  succedentibus,   cum  esset 
consanguineus  Caroli  r  e  g  i  s  et  Liutpur  d  em  filiam  e  i  u  s  d  e  m  regis  Desiderii 
haberet   in  uxorem,   ab    ipso  Carolo  Magno   in  regem  Longobardorum 
preficitur.    Qui  vilipendens  eciam,  heu,  bortatu  et  stimulis  uxor  is 

30  sue    Liutpurgis    a  gi  tat  us,   que  se  exilium  patris  per  maritum   ulcisci 

putabat,    avunculo  suo  regi  Carolo  se  opposuit,  inito  federe  cum  Hums  Andr.  26. 
non   solum   imperata  non  facere,   sed  et  regem  bello  provocare  tentabat. 
Interea  circa  annos  domini  787*  Carolus  Bomam  venit  et  inter  alia 
conquestus   est  de   Tassilone  etc.    Misit   itaque   Adrianus   papa, 

35 qui  eum  honorific^  susc  epit,  Formosum  et  Damasum  episcopum  cum 
legatis  regis  Richolfo  dyacono  et  Ebernhardo  pincernarum  magistro  ad 
Tassilonem  ducem,  ut  eum  de  iuramento,  quod  Pippino  et  filiis  suis 
olim  iuraverat,  commonerent  Qui  venientes  cor  eius  emollierunt,  ut 
cum  eis  Wormaciam  veniret  datisque  12  obsidibus  regi  fidelitatem  iuraret. 

40  Sed  ubi  domum  rediit,  non  diu  in  fide  permansit.  Carolo  autem  aduc 
Rome  existente  Tas  silonis  legati  ad  papam  venerunt  episcopua  Iuvavensis 
Arnon  etHainricus  abbas  in  Mansee  rogantes,  utpacem  faceret  litemque 
inter  Carol  um  regem  et  Tassilonem  terminaret.    Quod  cum  ille  [F.  76] 

-15  *   Diese  Jahrxahl  gibt  die  Quelle  von  Kremsmunster,  tccihrend  Andr. 

nur  sagt :  Deinde  und  Frut.,  dee  Andr.  Quelle,  das  Jahr  757  nennt. 
9  Aus  Kremsm. 
9  Kremsm.:  765. 

4  Hier  sind  in  den  Text  des  Andr.  BruehstUeke  aus  der  von   Rudolf 
von  Foiling  verfassien  Aufxeichnung  ilber  Tassiio  eingeschoben,  welche  von  mir 
50  im  Neuen  Archiv  XXIV,  682  als  Bestandleil  der  Fundationes  monaster lorum 
Bavariae  herausgegeben  warden  ist.     Vgl.  oben  S.  84,  Z.  22. 
6  Dxese  Jahrxahl  vermutlieh  aus  des  Andr.  Quelle  Frut. 


—     88     — 

obnixe  faceret  et  rex  se  id  facere  diceret,  ioterrogati  missi,  quo  pacto 
pacem  firmari  vellent,  responderunt  eibi  super  hoc  nihil  imperatum 
esse  et  se  noo  audere  pro  sen i ore  diffinitivam  proferre  sentenciam  oeque 
se  ad  hoc  destinatos  esse.  Videos  autem  papa  eos  quasi  fallaces  et 
iraudulentos  predictum  Tassilonem  anathematizavit  et  omnes  illi  faventes,  5 
nisi  fidelitatem,  quam  regi  Pippino  et  filio  eius  Carolo  promise  rat,  per 
omnia  observaret,  et  si  dux  ipse  obedire  non  vellet,  tunc  Carolus  et 
exercitus  eius  absoluti  a  deo  et  B.  Petro  essent  et  quitquid  in  ducatu 
27,  eius  perpetratum  incendiis,  homicidiis  vel  qualicunque  malicia  easet, 
totum  hoc  super  Tassilonem  et  socios  eius  verteretur  et  rex  et  Franci  10 
innoxii  essent.  His  verbis  papa  Tassilonis  nuncios  ad  ipsum  remisit. 
Rex  vero  accepta  ab  apostolico  benediccione  in  Franciam  rediit,  deinde 
in  Wormaciam  venit,  ubi  filios  suos  et  filias  cum  uxore  Frastrada  * 
invenit.  Ibi  ergo  habito  generali  conventu  coram  optimatibus  suis 
omnia,  que  in  itinere  suo  acta  sunt,  narravit  eorumque  consilio  legatos  15 
ad  Tassilonem  misit,  qui  eum  monerent,  utrum  iussis  [F.  76']  apoatolicis 
obedire  vellet  sibique  fidem  servare.  Qui  cum  obedire  nollet,  rex  tripar- 
Schedel  C.1  tito  exercitu  Baioariam  petiturus  cum  tercia  parte  copiarum  Nuremberge 

Andr.  27.  et    in   locis  finitimis   sua  firmabat  castra,    deinde  prope  Auguatain   ad 

Licum    amnem    venit,    qui    flu v ins   Baioarios    ab    Alemannis    dividit, 20 
Pippino  filio  suo  cum  italicis    copiis  in  Tridentinam    vail  em  confluente, 
Ann.  Laur.  Saxonum  vero  atque  orientalium  Francorum,  Austrasiorum  *,  Turingorum  * 
172.  exercitu   cum    filio    SUO    Llldowico 3    super   Danubium    in    loco,  qui 

Andr.  27.  jjc^ur  Veringa,  conveniente.    Videns  autem  Tassilo  se  undique  circum- 

fusum  et  quod  Baioarii  Carolo  magis  fideles  essent  quam  sibi,  ad  regem  25 
supplex  ad  Augustam  venit  veniamque  de  ante  gestis  sibi  dari  rogavit 
Bex  autem ,  ut  semper  erat  mitis ,  deprecanti  pepercit  accep toque    ab  eo 
filio   eius  Theodone  cum   aliis    12   obsidibus   in  Franciam   rediit,  sicque 
bello,  quod  maximum  videbatur  futurum,  celerrimus  est  finis  impoeitus. 
Deinde   anno b   proximo   Carolo   apud    Ingelinhem   pasca    celebrante    et  30 
generate   concilium   habente  Tassilo  dux   sicut  ceteri  regni  primates  ad- 
venit  anno  Christi  7884.     Sed  a  Baioariis    accu-  [F.  77]  satus,  quod  post 
datos   obsides   fidem  non  servaverit,   sed  suadente   uxore  sua  Liutpurga 
Avares,   id   est    Hungaros,    in    dissipacionem   regni  vocaverit,    multaque 
Ann,  Laur.  hostiliter  et  dixisse  et  fecisse,  ad  ultimum  confessus  est  dixisse,  etiamsi  35 
172.  decern  filios  haberet,  omnes  magis  vellet  amittere  quam  sic  manere, 

Andr.  27.  sicut  iuraverat.  Cum  hec  negare  nequiret,  maiestatis  reus  iudicatus 
est.  Et  dum  omnium  ore  capitali  damnaretur  sentencia,  rex  Carolus 
aduc  patricius  Bomanorum  ob  dei  amorem  et  quia  consanguineus  eius 
erat,  liberare  eum   cupiens  interrogavit,  quid  iam  agere  vellet.     Hie  autem  4  J 

Otto  Fris.,  rogans  licenciam  sibi  dari  pro  peccatis  penitendi  tonsuratur  et  in  mona- 
Chron.  V,  29.  8tenum  Lauriense,  quod  ipse  construxerat,  monachicum  habitum  assumere 

Andr.  27.  missus   est.     Similiter  et   filius   eius  Theodo.     Ceteri    vero   huis   perfidie 

»  so  Hs.     b  few  Ha. 

1    Vgl.  oben  S.  32,  Z.  15.  45 

7  Ntcht  bet  Andr.  und  auch  nicht  bei  Frut.,  dessen  Quelle,  tcohl 
aber  in  den  Annates  Laurissenses  maiores%  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  I,  172; 
ton  dort  tcohl  miiteWar  htehergelangt.     Vgl.  auch  unien  Z.  35. 

8  Wie  kommt  Arnpeck  xu  dieser  Behauptung? 

4  Die  Jahrxahl  nicht  bei    Andr.,   sondern  tcohl   aus   dessen    Quelle  50 
Frut.  entnommen. 


—     89     — 

consortes  per  diversa  exilia  damnati  sunt.  Alibi  legitur1,  quod  Tassilo 
a  Carolo  in  prelio  publice  victus  cum  suis  vinculis  maocipatur  et  per 
duarum  pelvium  ignitarum  inspeccionem  excecatur.  Qui  penitencia  ductus 
ad  peticionem  principum  absolvitur  et  libere,  quocunque  divertere  vellet, 
5  ire  permittitur. 

Cap.  38. 

De   morte  eius. 

Ipse    vero   ob  spem   futurorum  proepera  mundi  cuncta  despiciens  Rud.  Poll.    u. 
Laurissam    devenit  ibique  sub  specie  pauperis  habi tuque  religioso  et  ab  Andr.  27*. 

10  omoibus  ignotus  usque  ad  extremum  vite  sue  term  in um  permaosit.  Post 
multorum  vero  annorum  curricula  iam  sepe  supradictus  Carolus  im- 
perator  ad  ecclesiam  Lauriensem  pervenit  ibique  solito  more  [F.771] 
una  noctium  oracioni  vacans  Tassiloneni  lumine  carentem  per  manus 
angeli  de  ara  ad  aram  cum  gumma  reverencia  deduci  perspexit.    Summo 

15  igitur  diluculo  Carolus  imperator  consurgens  patrem  ecclesie  advocat 
diligenterque  sciscitatur,  quisuam  sit,  cui  tanta  beneficia  ab  angelo 
fuissent  impeosa.  Qui  se  ignorare  respondit.  Sequenti  itaque  nocte 
abbas  cum  imperatore  hec  eadem  beneficia  iam  prelibato  Tassiloni  ab 
angelo    impensa    videre   meruit.      Post  hec   cum   dominus    remunerator  Riid.  Boll. 

20  omnium  hunc  famulum  suum  post  longam  earn  is  maceracionem,  volun- 
tariam    paupertatem    nee n on    laudabilem    vitam    de    hoc    seculo   eripere 
decrevisset,    febre    corripitur    et   a    viris    religiosis    corpore   et    sanguine  u.  Andr.  28. 
domini  nostri  Jesu  Christi  procuratur  sanctoque  oleo  inunctus  ex  instancia 
virorum    religiosorum   contestatura    vite   sue  originem   illis    innotescere. 

25  Qui  graviter  suspirans  singula  per  ordinem  illis  enarrans  suetis  oracionibus 
insistendo  feliciter  migravit  ad  dominum.  Ad  cuius  turn  bam  dominus 
per  merita  famuli  sui  cunctis  auxilium  eius  implorantibus  quam  plurima 
beneficia  usque  in  presens  impertiri  non  dedignatur.  Ho  rum  beneficiorum 
testimonia  perhibent  in  Laurissa  aduc  superviventes  b.     Et  habet  hoc 

30epitavium:  [F.  78] 

Tassilo  dux  primum,  postea  rex,  sed  monachus  ad  imutu,  Cf.  Kretnsm. 

Hie  iacet  in  fovea.     Quern  tu,  pie  Christe,  bea.  s^ 

Idibus  in  ternis  decesserat  iste  Decembris.8 

Et  ita  finitum  est  antiquissimorum  ac  christi anissimorum 
35Baioarie  principum  regimen,  quod  ab  anno  Christi  508. 
usque  788.  annis  280  feliciter  duravit,  de  quibus  non  vana 
relacio  constat. 

*  contestatus  Hs.     b  supervenientes  Hs. 

1  Sagt  schon  Andr. 
40  *  Arnpeck  legt,  trie  aus  Einxelheiten  des  Textes  hervorgefU,  hier  den 

Text  des  Andr.  xu  Orunde,  verwendet  aber  xugleich  xur  Erweiterung  dessen 
Quelle,  die  Aufxeiehnung Rudolfs  vonPolling  indenFund.  (N.A.  XXIV,  682). 

3  Die  Chrontk  von  Kremsmiinster  (vgl.  Riexfer,  Oeschiehte  Baierns  1, 171, 
Anrn.  1)  iiber liefert  den  1.  und  3.  Vers  dieser  Qrabschrift  (vgl.  auch 
AbMon.  Oerm.  hist,  SS.  XV,  2 ,1025,  wo  unrichtig  in  ternis  als  ein  Wort 
gedruckt  ist),  Andr.  nur  den  ersten  Arnpeck  muss  die  lnschrift  aus 
anderer,  noch  nieht  festgesteUter  Quelle  ha  ben.  Vgl.  meine  Anm.  8  xu 
Andr.  28. 


—     90     — 

Cap.  39. 

Exclainacio    contra   rerum   mutabilitates   et 
terminus   lib ri   secundi. 
Otto  Fr%8.,  Exclamare  hie  contra  mutabilium   rerum  miserias  cog  or.     Eoce  _ 

' 51'  opulentissimi   Baioarie   principes,    qui  et   circa   inicium  sui 5 
ducatus    Romania    rebellare    non    formidarunt,     libertatem 
preeligentes,  ostentantes  suam  ingenuam  fortitudinem  Romani 
militis   cladem  dedere,  ut  supra  habetur,   qui   nimirum  ali- 
quando  pro  temporis  qualitate  ac  fortuna  in  regiam  dignitatem 
sublevati   fuerant,    in    diviciis    insuper   et   gloria  usque   ad 10 
celum   exaltati,    iam   ad    tantam   pervenerunt  miseriam,   ut 
exilii  penas   non  evadentes  sub  cenobica  clausura  pauperem 
eis  vitam   ducere  permittebatur.     Veram  tamen  catholicam 
fidem   semel   amplexi    nee   circa   eorum   finem   deseruerunt. 
Fertur  tamen  de  hoc  Tassilone,  quod  christianissimus  fuerit, 15 
ut    supra    in   multis   monasteriorum    et   ecclesiarum   patuit 
fundacionibus,  unde  hec  ei  circa  finem  tentacio  ad  probacionem 
evenisse  pie  creditur.     Quid  ergo  dicemus,  qui  rebus  trans- 
itoriis   inherere  cogitamus,   dum  eas  mutari,    mutatas  labi, 
Otto  Fris.,  postremo  omnia  deleri  videmus.     [F.  78' ]  Hec  omnia  nutanciura  20 
Car.  H,  £/»  rerum  mala  et,  ut  ita  dixerim,   quotidiane  mortalium  roortes  ad  veram 
et  permanentem  eternitatis  vitam  nofl  mittere  deberent. 

Hec  quoad   secundum  huius  opusculi  librum  modo  suf- 
ficiunt. 

Explicit  liber  secundus   huius  operis.  25 


Incipit  liber  tercius. 

Cap.   I1. 

De  bello  regis  Caroli  Magni  apud  civitatem 
Quadratam   contra  infideles. 

5  [¥.79] Prefatam  nimirum  subitam  Tassilonis  gloriosissimi 

ducis   et  filii   eius  Theodonis   damnacionem  ac  exilium  Huni  Ebran  60. 
ignorantes*,   qui  preterito   anno  prefato   Tassiloni  auxilium 
contra  regem  Carolum  iuraverant,  in  magna  multitudine  lines 
eorum  egredientes  Baioariam  sunt  ingressi.  Metropolim  eius  civi- 

10tatem    Quadratam    temere    usurpantes    inbabitare    ceperunt 
eorum    con  federa  turn    ducem   omnino    vindicare   fir  miter   statuentes. 
Beatus    igitur  Carolus,  qui  in  iusticia  et  timore  dei  populum  Oesta  Caroli 
cbristianum   augmentavit  ac  rexit,  ita  ut  angelica  mereretur  Ma9m  14S- 
frui   allocucione,   nam   eius   imperatoria  maiestas  non  solum 

i&armis    decorata,    ymmo    etiam   legibus,    sicut    oportet,    fuit 
Ornata  etc.      Contigit,  quod   angelus   domini    in  visione  apparuit 
ei    dicens:    Carole,  dominus   deus   elegit  te,  ut  sis  propugnator  populi 
sui    contra   gentem    incredulam.      Ego   de   supernis    (ibi    datus    sum  7^. 
custos  et  conductor.    Festina  igitur   viribus   tuis   per  Alpes  in 

^Almaniam  ad  fluvium  Danubii  ad  civitatem  Quadratam,  in  qua 
rebelled  sunt  pagani  *.  Qui  non  prevalebunt  ante  faciem  tuam.  Prope 
civitatem  contra  austnim  cernitur  monti cuius,  qui  collis  victorie 
dicitur.  In  quo  erunt  tentoria  tua.  Evigilans  itaque  Carolus  festi- 
navit    ad    papam    Adrianum8    querens    huius    [F.  79*]    visionis 

25  documentum.      Cui    papa    respondit:     Frater    carissime,     per f  ice 
mandatum  domini.    Tecum  sit  Appollonius  legatus  cum  apostolical, 
benediccione    ad   confirmandum  ea,  que  dicta  sunt  tibi  per  an  gel  una. 
Quo  audito  rex  Carolus  congregavit  principee  et  militares.  Quorum 
habito    consilio    ad    diffinitum    tempus    pergere    cepit    contra  151. 

30  a  oblitus,  quod  supra  scribit  Ratisbonenses  christianos  fuisse  tempore 

Theodonis  am  Rand  Aventinus. 

1    Vgl.   xu  den   beiden  folgenden  Kapiteln  die  Ausgabe   der   Oesta 
Caroli   Magni  der  Regensburger  Sehottenlegende  von   Durruachter  S.  134 
und  Roths  Anm.  6  xu  Ebran  60. 
35  *  Die  Ebran  eigentiimliche   Verkniipfung  der  Karlssage  mit  der  Qe- 

sehichte   des  Eerxogs   TassUo  tcird  hier   durch   Arnpeck  noch  enger  ver- 
schlungen. 

3  Die   Quelle   nennt  den   Papst:    Celestinus.     Hiegegen   hat    schon 
Konrad  von  Megenberg  polemisiert  und  den  Namen  Adrians  dagegen  vor- 
40  gesehlagen;  vgl.  Durrwachter  S.  221—223  und  135. 


—     92     — 

Siculos   magno  cum    comitatu,    deinde   in  Apulia m,    Calabria m, 

Italiam  et  Lombardiam  et  coadiacentes  terras,  quas  angelico 
155.  tutamento   superavit.    Deinde  per  Friolam  et  Canales    forti  cum 

conductu  per  abrupta  montium  usque  ad  Baioariam  assiduocum 
156. exploratu  pervenit,  et  castra  metati  sunt  in  loco  desert o,  qui  bavarica  1  5 

Oting  dicitur.    Ubi    miro   edificio  et  sepium  firmitate  se  inunierunt, 

157.  ut    nullius    terroris   incursione    aliquis  contremeret.     Eodem   igitur   in 
loco  rex  edificavit  gratam  capellain*   in   honore  omnipotentis  dei, 

158.  qui  populum  suum  per  desert  a  Egipti  conduxit.  Et  pausavit  rex 
Carolus  cum  exercitu  suo  in  Oting  per  annum.  In  quo  machinas  et  10 
instrumenta  belli ca  ad  expugnandam  civitatem  aptaverunt.  Eodem 
anno  multi  principes  Baioarie  cum  suis  militaribus  baptizati 
sunt,  qui  et  fideli  animo  regiCarolo  adheserunt  ostendentes 
aptam    viam    et   tutum  aggressum    ad   expugnandam    [F.80J 

159.  predictama  civitatem.  Ha bi to  igitur  consilio  principum,  quos  15 
deRomanis  partibus  rex  Carolus  secum  assuinpserat,  fecit  aptari  currus 
falcatos  et  aliab  prelii  instrumenta.  Eadem  nocte  angelus  domini 
more  solito  locutus  est  in  somnis  Carolo  dicens:  Carole,  amice  dei, 
nunquam  licitum  est  hesitare  de  domini  mandato.  Firmam  igitur 
habe  fiduciam  in  domino ,  qui  et  Josue  dedit  victoriam,  et  tibi  dabit,  20 
et  hoc   tibi  sit  signum:    Super   collem   victorie  videbis  sign um  crucis 

160.  affix  um.     His  dictis   angelus  domini  disparu it.    Excitato  itaque 
Carolo  principi  exercitus  ipse  ait:  Manda  per  exercitum,  ut  peracto 
itinere   unillS  diei8  machine,   funde,   iacula,    turres  lignee   et  scale 
ad  civitatem  transferantur.   Sicque  omnis   exercitus   de  castris  se  25 
movit  in   fortitudine  magna   clangentibus   buccinis.    Sonitus  ex  frenis 
et  clipeis  equitancium  et  equorum  strepitus  hominumque  tumul- 
tus   longius  audiebatur.    Pulvis  motus,  agitacio  vulgi  ambulantis  et 
fumus   estuans    de  Hnimalium  lassitudine  tantam  fecit  umbram,    ut 
diei    claritas    eorum    in    ineatu    obscurabatur  c.      C us t odes    tamen30 
diurnos    et  vigiles  nocturnos  approbatos  propter  dissolucionem  et 
pedestrium  insolencias,  sicut  expedit,  ordinavit,  sagit-  [F.  801  / 
tarios   quoque  et  utentes   fund  is   et   iaculis   in    prima  acie  exercitus 
ordinatim  coustituit,  in  ultimis  autem  exercitibus  forciores  arma- 
tos,   iuter  quos  et  ipse  erat,   coadunavit,  pedes tres  vero  et   alios  35 
ad    puguam    indoctos   in   medio  exercitu  urn    ire  precepit.     Sic  que 

161.  cunctis    ordinatis    veniunt   ad    montem,    quo    civitatem   viderunt, 

civitatem  quidem  populosam,  alto  muro  circumdatam,  multis 
turribus   munitam.     Kesumptis  itaque  viribus  rex  Carolus  suo 

marsallo   suasit,  ut   diligenti    intuitu  respiceret  post  collem,   quo 40 
signum  crucis  csset  affixum.   Quo  viso  subito  cecidit  in  terra m 
adorans  Christum  crucifixum  et  renunciavit  regi  dicens:  Rex,    in 

a  predictam   —   fiduciam   auf  einem  iiber   friiheren    Text   geklebten 
Zcttel.    *>  alii  Hs.    c  so  Hs. 

1  Quelle:  Odinge  in  barbarica  lingwa,  quod  in  latina    sonat  „lociid  45 
desertus". 

2  Vgl    obcn   in  der   Vorrede  S.  4,  wo   von   der  Vmwandlung   eines 
vorhandetien  heidnischen  Tempela    in  eine  christlwhe  Kapelle   die  Rede  ist. 

8  Abweidtend  von  der  Quelle,  die  von  14  Tagen  spriM. 


—     93     — 

eternum  vive;  fortitudinem  brachii  consecutus  es  per  dominum 
Jesum  Christum  crucifixum.  Carolus  ergo  rex,  sicut  doctua  167. 
fuerat  per  angelum,  templum  gratum  ibidem  edificavit  gcnt\186. 
Scotigene  apropriatum.  Hoc  fuit  primum  monasterium  193. 
5  Scotorum  in  Germania.  Nam  plura  milia  Scotorum  capta  licencia  170. 
a  S.  Patricio  mundata  insula  eorum  peregrinati  sunt,  illi  ad  171' 
Bom  am  ad  limina  sanctorum  apostolorum,  illi  ad  terram  sanctam, 
plures  tamen  in  Alemannia,  maxime  in  Baioaria  permangerunt,^3. 
ut  supra1  habetur  de  S.  Virgilio. 

10  Fertur  etenim  huic   bello  Tonatum   regem   Scocie   interfuisse  » Ebran  60*. 

vel  filium  eius  Elimorisb3. 

[F.81J   Visa   namque   cruce   rex   gavisus   gracias  agens  Oesta  Car.  M. 
deo    suum    ibidem    fixit    tentorium    et    alloquitur    magna    voce^- 
optimates  populi  dicens:  Fratres  incliti,  ecce  signura  nostre 

l5salvacionis,  per  quod  victi  sunt  inimici  nostri.  Surgamus 
igitur  singulari  tripudio  circuraflucti  et  videamus  crucem, 
qua  redempti  sumus.  Post  huiusmodi  verba  regis  benigna 
facti  sunt  multi  sermones  suasivi  per  episcopos  et  prelatos, 

qui  ob    virtutum   meritum    de  longinquis  partibus  regem  fuerunt  secuti, 

20  ut  per  eos  christianus  populus  contra  rebelles  incredulos 
excitaretur  tanquam  leo  ad  predam.   Contigit,  quia  rex  Carolus 

surrexit    in    predicacione    in    medio    populi    relucens    in    facie  sicut 
Stella,  emit  ten s  vocem  tanquam  tonitruuni,  ut  corroboraret  populumi&?. 
suum    contra   pagan  os,   affirmans   verbis   benign  is  super  omne  bal- 

25  samum  et  promittens  per  angelicam  visionem,  quia  coronandi 
essent  per  virtutem  sancte  crucis,  eciamsi  morti  occum- 
berent.  Etpredixit,  quomodo  dominus  deus  hunc  locum  magnin'ce 
sanctificaturus  esset  per  sanctos  suos  advenas  ybernice  nacionis  et 
quomodo    innumerabilis    legio    martirum    ibidem    esset    sepelienda. 

30Huiu8modi  igitur  allocucionibus  finitis  universus  populus  in  - 
tendens  ad  crucem,  sed  nee  quisquam  [F.8V]  eorum  tarn  in- 
geniosus  fuit,  qui,  cuius  generis  crux  esset,  intelligere  potuisset* 
Denique  princip  es  exercitus  rore  verbi  perfusi  civitatera  ab  extra 
undique    perlustrabant   et   quotidiano   conflictu    circumquaque 

35macbinis   et   iaculis    opponebant  se  intrepide   urgentes  eos    per  muros 
et    frontispicia    ictibus    assiduis    glob  is   bombardorum    rege 
audiente,    qui  permansit  in  tentorio  collis  victorie.     Cum  autem  rex 
urgeretur,   surrexit  cum   tota   sua  domo,  mane  i  pa  vit  principal  es  164. 
port  as    civitatis   dividens   exercitum   suum   hue   illucque   cum  instru- 

40  mentis,  quia  tunc  ut  fulgura  erant  iacula  multiplicium  sagittarum 
sonitusque  conclamancium  invicem  ad  pugnam  conveniencium  ut  fragor 

»  vel-Elimoris  ist  mit  blasserer  Tinte  hinxugesetxt.  b  Fabulae 
monachorum  am  Rand  Aventinus. 

1  S.   78/79. 
45  '  Durrwachter  a.  a.  0.  S.  133. 

9  Liegt  hier  tine  Angabe  aus  einer  unbekannten  Quelle  vor,  aus 
icelcher  auch  Ebran  die  erstere  Nachricht  geschopft  hat  ?  Durncachter 
(S.  135,  Anm.  65)  beriihrte  diese  Frage  nieht. 


—     94     — 

arborum  tonabat.  Pausante  igitur  populo  utroque  rex  ad  con- 
silium principum  se  reflexit  mittens  nuncium  ydoneum  cum  con- 
ductu  ad  magistratuma  civitatis  mandans  in  hec  verba:  Convert imin  i 
ad  deum  omnipotentem  et  conscribimini  cristiane  milicie  in  unitate 
fidei,  vel  in  ore  gladii  omnes  moriemini,  quod  vestri  memoria  5 
neque  in  celo  neque  in  terra  [F.82]  erit  amplius.  Audientes 
hec  pagani  crudeli  indignacione  sunt  inflati  perversam  eorum  in- 
dignacionem  et  presumpcionem  renunci antes  in  bee  verba:  Nos 
confidimus  in  diis  nostris  et  in  fortitudine  brachii  nostri  non  for. 
midantes  hos  misellos  advenas,  qui  videbunt  re  gem  eorumio 
in  cauda  equi  ligatum  ipsum  per  vicos  civitatis  nos  tre  trahentem 
e  t  principes  eius  in  patibulo  suspensos  atque  cunctum  eius  popu- 
lum  infelicem  in  ore  gladii  periturum.  Hoc  responso  audito 
rex    Carolus    turbatus    est   conquerens   principibus    suis    super   hac 

165-  relega  cione  paganorum.  Auditis  itaque  verbis  regis  lugubrib  u  s  15 
totus  exercitus  cbristianus  opposuit  se  animose  ea  die  pugnans 
contra  civitatem  indeficienter  in  nomine  salvatoris  colla  eorum  armata 
submittente8  crudeli  pugne  cum  machinis  et  fundis.  Se  d  et  populus 
paganismus  repugnabat  viriliter  in  exercitum  Chris tianorum.  Sic- 
que  talis  confl ictus  per  annum  duravit.  In  quo  multi  paganorum 20 
perierunt  ex  defectu  victualium,  fame  scilicet  et  frigore,  quia  viderunt 
se  regi  non  posse  resistere,  ita  ut  pauci  remanerent  in  civitate.     Quo 

76'tf.cognito  hodie  per   angelicam   monicionem  Carolus   et    omnis 
eius  exercitus  in   crastino   mane  irruerunt  in  civitate  m  et  inter 
fecerunt  omnes,   qui  residui  [F.82']  erant,   quosdam  tamen  ad  25 
baptismi   graciam  reservaverunt.     Continuo   rex  Carolus  fecit  edificare 
tres  ecclesias    in   civitate,   unam   in   honore   sancte  trinitatis,   secundam 

167.  beate  virginis,  terciam  omnium  sanctorum.    Deinde  elegit  quosdam 
de  pocioribus  viris   expertos  et  ydoneos  ad  regendam  civitatem 
et   ut  portas  reformarent  destructas,   sicque  rex  accept  a  licencia  a  30 
populo,  quem  reliquit  ad  gubernandam  civitatem,  a  noviter  conversis, 

perrexit  in  Franciam.  Hec  de  prima  civitatis  Ratisponensis 
expugnacione  sufficiuat. 

Cap.  2. 
De  secundo  eius  bello  apud  Ratisponam.  35 

179.  Cum  igitur  pagani,  qui  oculte  de  civitate  Quadrat  a  evaserant 

audirent  regem  Carolum  in  longinquis  agere  partibus,  collegerunt 
singulos  paganos  orien tales  notos  et  amicos,  admiratos  et  prin- 
cipes et  innumerabilem  eorum  multitudinem,  convenerunt  et 
circumdederunt    civitatem    prefatam,    a    qua    repulsi    erant.      Illi  40 

ISO.&utem  ab  intus  perterriti  sunt  metu  exteriorum  paganorum  ultra, 
quam  dici  licet.  Quidam  etiam  desperabant  de  salute  dicentes: 
Melius  est  nobis  viventes  ire  de  civitate  quam  turpiter  mori  gladiis 
impiorum;  quisnam  potest  tante  resistere  multitudini?  Alii  autem 
prudenciores  dixerunt:  Nolite,  fratres  carissimi,  terreri.  Nam  [F.83]  45 
deus  pro  nobis;  quis  contra  nos?  Ne  igitur  terreamini  nee  timeatis 
nee  sitis  immemores,  quia  rex  Carolus  omnium  nostrum  propugna  tor, 

*  miratum  Hs. 


—     95     — 

cum  quo  angeli  dei  c  o  n  versa  n  tur,  fidei  nostre  hanc  comniendaverat 
civitatem.  Exp  edit  igitur,  ut  ad  eura  celeres  mittamus  nuncios, 
ut  memor  sit  sue  clemencie  auxiliando  nobis  in  hac  ardua  necessitate, 
alioquin  nequimus  fidem  no  strain,  sicuti  promisimus,  adimplere. 
5  Hoc  consilium  omnibus  placuit.  Missis  igitur  nunciis  rex  respondit: 
Iuri«  nature  quidem  contrarium  videretur,  si  fidem  servanti  fides  non 
servaretur.  Statiin  principem  exercitus  sui  cum  valido  comitatu  bel- 
lancium  ad  sepedictam  civitatem  celeriter  transmisit.  Quern  et 
ipse    rex   subsecutus    est  cum    milicia    ingenti,    electos   autem   et 

10  fortes  viros  reliquit   contra  paganos  Hyspanie.     Videntes    autem  viri 
civitatis   Quadrate    exercitum   signatorum    gavisi   sunt    gaudio  magno  et  J81. 
Carol  urn   regem    eos   subsequentem    sua  cum    multitudine    ex    opposite 
parte    Danubii,  qui  tunc  ponte  carebat.    Collectis  igitur  navibus 
in    civitatem    per  Danubium  sine  repugnancia  venerunt,  et  a  rege 

15  ci vita s  vocata  est  Ratisbona,  quia  per  rates  bona*  transiverunt  per 
Danubium.  Sicque  rex  quievit  et  refectus  est  in  civitate  per 
14  dies  cum  [F.S34]  populo  suo.  Interim  diversa  artis  exercicia 
habuerunt,  nunc  in  armis,  nunc  in  equis,  reformando  sagittas, 
patrarias    et   machinas,   nunc    in  timore   dei    letantur,    nunc 

20tamquam  morituri  confitentur.  His  igitur  expletis  diebu* 
14  rex  convocavit  seniores  populi  dicens:  Dominus  noster, 
redemptor  animarum,  qui  potens  est  submittere  gladio 
capita  inimicorum  nostrorum,  qui  vos  coniunxit  mihi  socios  in 
tribulacionibus     meis,    quero    igitur,    quod    expedicius    sit    aut 

25  intra  menia  contra  inimicos  pugnare  aut  ad  commune  b el lum  182. 
contra  eos    de    civitate    exire.     Qui  una    voce    omnes    responderunt 
dice n tea  :    Rex    benedicte,    numquid    non    victoria    tibi    deorsum 
monstratur?    Parati    igitur  sumus  tecum  in  vitam  et  in  mortem  ire; 
maior  enim  gloria  coram  deo  et  mundo  tibi  debetur  ex  campi 

30certamine  quam  ex  resistencia  intra  muros  civitatis.  Placuit 
hoc  regi .  et  indixit  omni  populo,  ut  in  crastino  parati  essent  exire 
ad  collem  victorie  ad  pugnandum  contra  paganos.  Mane  igitur 
aurora  relucescenteb  Christiani  figunt  tentoria  sua  in  colle  predicto. 
Subito    rex   mitt  it   nuncios   ad   paganos,   si    voluntatis    eorum    esset 

35 mire  bellum  in  ilia  die  vel  longius  differre.  Qui  renunciaverunt 
ipsis  fore  inconveniens  ista  die  [F. 84]  pugnare,  sicque  populus 
christianus  expectans  in  tabernaculis  suis  septem  diebusf 
quibus  se  singuli  deo  commendant  per  devotas  exhortaciones 
predicancium;     nam  septem  episcopi  aderant  cum  legato,   qui  mili- 

Mjtare    populum    pabulo    verbi    divini  confortaverunt.     Idem  igitur 
locus   usque    in   nunc   diem   auf  der   predig    vocatur.     Facta   itaque/#V. 
die   octava   circa  ortum   solis    congregata   est  infinita  multitudo 
partis  utriusque  procedens  acics  contra  aciem  pedetentim  clangentibus 
tubia,  fulgentibus  armis  quemadmodum  stelle  celi,  que  nocte  hiemis 

45 in  glacie  apparent ,  tantusque  strepitus  in  aggressione  auditus 
est  ex  collisione  gladiorum  et  scutorum  tanquam  fragor  arborum, 
sicque  pugnaverunt,  ut  ex  cruore  corporura  utriusque  partis 
campus  arid  us  sic  maduit,  ut  terra  videri  non  potuit  in  locis,  quibus 
sudaverant,  et  sic  ilium  diem  duxerunt  in  occisione  gladii,  usque  d um 

50  sol  in  occiduis  occubuit  tetris.    Disparente  itaque  lumine  utraque 

*  lure  Hs.     b  reluscente  Hs. 


-     96     — 

pars  armata  expectabat   in  equis  ad  faciem  alterius  partis  clipeis  in 
coliis  eorum  suspensis,  lanceis  et  gladiis  in  manibus  retentis.    Noctem 

ita  insomnem  deduxerunt.    Et  ceciderunt   ista  die  ex  utraque 
parte   plus  quam  24  milia  virorum.1    In  crastino  siquidem 
apparent©  aurora  iter  urn  abhorrend  ura  [F.  84']  faciunt  aggress  um5 
flante   ventoabaquilone.    Et  fuit  tanta  strages  robustorum a  caden - 

184,  cium,  quod  tonabat  sicut  tumultus  undarum  maris  littora  alvearum 
tangencium.  Et  hie  conflictus  perduravit  usque  ad  crepusculu  m. 
In  quo  multi  Christiani  corruerunt,  qui  sepulti  requiescunt  in  coile 
victorie  ante  regis  tentorium,  vulnerati  autem  ducebantur  in  civitatem  10 
et  medicabantur.  Redeunte  luce  tercie  diei  iteruin  ex ercitus  fortiter 
ins  tat  exercitui  crudeliter  bellantes,  ita  ut  ex  crebris  ictibus  et 
armis  radiantibus  videbatur  aer  quasi  igneus  et  lucidus  ex  collisione 
aeris  reverberantis  circa  ictus  percucicncium.  Rex  interim  et  episcopi 
cum  aliia  person  is  devotis  positi  in  colle  victorie  assiduis  instabantl5 
oracionibus  pro  habenda  victoria.  Sic  que  perseverabat  utraque 
pars  in  conflictu  usque  ad  meridiem  tercie  diei.  In  quo  de  exer- 
citu  christiano  multi  perierunt.  Videntes  itaque  pagani  pau- 
citatem  Christianorura  zelo  indignacionis  ace  en  si  atque  verecundia 
ducti,  quod  a  tali  exili  exercitulo  Christianorura  coartarentur  in20 

^•campo,  subito  recollecti  sunt  in  unum.  Resumptis  viribus 
singulos  Christianos  tanquam  inermes  et  desperatos  retro rs urn 
in  fugam  usque  ad  regis  Caroli  tabernaculum  conver  terunt. 
[F.85]  Quo  viso  rex  et  principes  eius  perterriti  sunt  vehementer 
subito  facies  suas  in  terram  prosternentes,  max i lias  suas  lacrimis  25 
irrigantes,  maiestatem  altissimi  omni  devocione,  qua  potuerun  t, 
invocantes.  Sicque  p  rostr  at  i  quasi  tonitruum  audi  verun  t.  Et 
ecce  subito  apparuit  quidam  in  candore  lucis  albis  vestibus  indutus, 
dextrario  albo  insidens,  diris  vulneribus  scindens  cuneum  militum  d  i  - 
vidensque  turbam  pagan orum  e t  in  fugam  con^ertit.  Hoc  30 
comperto  rex  refert  laudem  et  benediccionem  omnipotenti 
deo.  Ipse  cum  proceribus  suis  insequebatur  eos  usque  ad  fluvium 
nomine  Mertanne.  Iuxta  quern  revoluti  sunt  pagani  christiane 
potestati  resistere  volentes  et  non  potuerunt,  quia  manusdomini 
pugnabat   eos,   sicque   retrorsi  sunt  usque  ad  campum  Hardinge,  35 

18G-  ubi  absorpti  sunt  et  interempti,  ita  quod  unus  ex  eis  non 
reman  sit.  Deinde  collect  is  Christianorum  corporibus  30  milibus 
colle  victorie  sepeliendis  rex  statuit,  ut  ecclesia  ibi  fundaretur  in 
bono  re  omnium*  martirum  Christi,  dans  pecuniam  copiosam 
in  manus  4  civium  Ratisponensium,  utsoliciti  essent  apud  operarios  40 

^7-huiug  laboris  preassurapti.  Deindeque  fundare  cepit  in 
civitate  duo  claustra,  superius  et  inferius  monasterium,  op  ere 
sump  tu  oso.  Sedata  itaque  bellorum  tempestate  milites  et 
militares  extere  nacionis  [F.85']  christiani,  qui  in  subsidium  ad- 
venerant,  accept  a  licencia  et  benediccione  multis  cum  muneribua45 
ad  partes  nativas  reversi  sunt.    Hec  de  Secundo   bello  apud 

Ratisbonain  peracto. 

a  ruboetorum  Hs, 

1   Vgl.  Diirrwachter  a,  a.  0.  S.  134. 

9  „presencium"  sagt  die  Quelle.  50 


—     97     — 

Bex  quidem  Carolus  sedit  in  consistorio  domus  regie  precepit- 
que  civibus  Ratisponensibus,  ut  vigili  animo  custodirent  civitatem 
et  ut  iusticiam  et  iudicium  inter  virum  et  viram  racerent.  Princi- 
pibus  quoque  idem  mandavit  et  sub  honoris  amore  precepit  eis,  ut 
geseent  diligentes  in  custodia  patrie.  Interim  misit  nuncios  ad 
Romam  pro  regina  coniuge  sua.  Qua  veniente  permansit  in 
Oting  in  curia  regis  publica  et  peperit  ibi  filium  nomine  patris  sui.  188. 

a  Hiltigardis  regina,  secunda  uxor  Caroli,  obiit  pridie  Kal.Maii  Frut.  163  u. 
anno  Christi  788.  E  t  Berch trada,  que  a  quibusdam  l  Berchta  vocatur,  ^.7- 
10  filia  Eraelii   cesaris,    ut    dicit  Vincentius    in    Speculo    historiali,  24^161. 
mater  regis  Caroli,  in  magno   apud   eum   honore   consenuit.     Obiit  4.  Frut.  163  u. 
Id.  Julii.  167. 

Alias  Teberga  soror  Michaelis   imperatoris  Constanti- 

nopolitani,   uxor  Pippini*,   mater  Caroli,   anno   domini  816. 

15  monasterium  S.  Marie  in  Ratispona,  quod  dicitur   superius 

monasterium,  tempore  Baturici  quarti  episcopi  Ratisponensis 

fundavit.8 

Hiltgardis  genuit  tres  filios,  Carolum,  Pippinum  regem  b  Italie  b  Vine.  Bell. 
et  Ludwicum  Piumb,    et  tres  filias,  Rotrudem,  Bergam  et  Gillam  c.  25,25. 
2oHecd  fuit  filia  ducis  Suevie,  que  sepulta  est  in  Campidona. 

©  Fastrada   regina,  filia  Ratolfi  f    comitis  orien talis  Francie,  uxor  FnU.  167  u. 
regis  Caroli,  obiit  793.  et  Maguncie  apud  S.  Albanum  sepulta  genuit  168. 
duas  filias. 

Securitate   itaque  facta  rex  magnum  Teutonioorum  exercitum  Oesta  Gar.  M. 
25CoUegit  rediens  cum  ipsis  ad  Hyspaniam   ad  piincipes  suos  ibidem  ^ 
quondam  relictos,  pugnans  ibi  contra  inimicos  crucis  pro  testimonio 
dei.    *  Bomanis  itaque  militaribus  ac  orientis  populis  capta  licencia  194. 
regis    post    victoriam   recedentibus   recordatus   est  rex   angelica   in- 

*  die  folgenden  3  Abschnitte  sind  an  den  unteren  Rand  von  F.  85* 
^gesckrieben.    b  mil  blasserer  Tinte  iiber  die  Namm  geschrieben.    c  8o  Hs. 

vie  Vine.  Bell,  stall  Berch  tarn  et  G  islam,  trie  Frut.  <*  Hec  —  Campidona 
mit  blasserer  Tinte  hinxugefUgt.  °  der  folgende  Abschnitt  steht  am  unteren 
Rand  von  F.  86.  l  Arentinus  am  Rand :  Rathrlphus.  g  von  hier  an 
bis  ditavit  steht  der  Text  auf  einem  xwisehen  F.  85  und  86  eingehefteten 
35  Zettel.     Rote  Kreuxe  venceisen  auf  die  EUnsnhiebungssteUe. 

1  So  bei  Andr.  31, 10. 

*  Diese  von  andern  Nachrichten  durchaus  abweichende  Angabe  findet 
sick  in  des  Jordanus  von  Osnabruck  Traktat  De  praerogativa  Romani 
imperii  (vol.  die  Ausgabe  von  Waitx  in  den  Abhandlungen  d.  hist.-phil  Kl. 

40  der  K.  OeseUseh.  d.  Wiss.  XIV,  66).  Sie  seheint  auf  indirektem  Wege 
hieher  gelangt  xu  sein.  In  dem  mit  Bruchstueken  aus  Jordanus  von  Osna- 
briiek  durehsetxten  Tractatus  de  ducibus  Bavariae  (vgl.  meine  Ausgabe  der 
S&mtlichen  Werke  des  Andreas  von  Regensburg,  S.  XXXXIXff.),  in  welchem 
man  sie  vermuten  kdnnte,  ist  sie  nieht  enthalten. 

45  a  Aus    weleher    Quelle  stamtnt  diese  in  jeder   Hinsieht  fabelhafte 

Naekrieht?  Oben  S.  96.  Z.  41  if.  schreibt  Ampeck  die  Orundung  von  Ober- 
und  Xt'edermUnster  aufOrund  der  Oesta  Caroli  Magni  Karl  dem  Qrossen 
xu.  Hier  germ  er  damit  in  Widersprueh.  Die  Entstehung  von  Ober- 
mUnster  ist  dunkel;    vgl.    Wilhelm   in   Beitrdge   x.   Oeseh.   d.  deutsehen 

50  Spraehe  u.  Literatur  XXXIV,  144. 

Qocllcn  u.  Erortcrnngen  N.  F.  III.  • 


—     98     - 

spiracione  de  oociduis  populis  convertendis.  Immeosum  con- 
gregavit  exercitum  theotunice  terre,  s  c  i  licet  Baioari  e ,  Suevi  e ,  Franconi  e , 
Thuringie,  Saxonie,  Lothoringie,  Brabancie,  Flandrie,  Burgundie  et 
Francie,  cum  quibus  omnibus  perrexit  ad  regiones  occidental  is 
populi,  con  vert  ens  eos  ad  regeneracionem  baptismi,  constituens  ibidem  5 

195. spiritales «  prelates ,  qui  virtuose  noviter  conversis  preessent, 
ducens  secum  obsides  illarum  terrarum  filios  et  fi  lias  ad  region  em 
suam.    Quos,  sicut  decet,  hereditario  iure  ditavit. 

Eodem  anno  reversus  est  rex  suo  cum  exercitu  in  Franciam  ad 
civitatem  Remensem,  in  qua  publicam  militum  constituit  curiam.  10 
Habito  itaque  consilio  principum  placuit  omnibus,  ut  regia  in- 
diceretur  curia  in  Ratispona,  ut  sic  singuli  maiores  terrarum,  qui 
christiano  vocabulo  censerentur,  ad  eandem  curiam  convenirent,  ut 
ibi   pax  et  fides  apud  noviter  conversos  [F.86]   confirmaretur ; 

196. et  factum  est  ita  in  mense  Aprili.  15 

U)S.  Anno  sequenti  proximum   post  pascha  rex  Carolus   regia  cum 

decencia  venit  Ratisponam.  Ad  quern  principes  Bavarie  confluxerunt 

199.  ad  rcformacionem  pacis  et  fidei.  Et  hoc  consilium  duravit  per  mensem  , 
quo  dictate  et  scripta  sunt  iura  imperial ia  et  leg  is  decreta  per  omne 
imperium  eius  servanda  presentibus  legato  cum  archiepiscopis  ,20 
episcopis  et  abbatibus  fide  d ignis.  Deinde  revolutob  legato  et 
nunciis  eius  capta  regis  licencia  ad  propria  rent  eare  tendentibus 
rex  ait:  Supplico  et  man  do,  ut  mee  dileccionis  causa  per  duas  dies 
mecum  roaneatis,  quia  notum  vobis  esse  cupio,  quomodo  dominus 
deus  per  angel um  suum  prosper  um  iter  ostendit  mihi  contra  pagan os, 25 
qui  et  dignatus  est  me  sepius  consolari  in  loco  sancto  collis  victorie, 
quo  crucis   signum  mihi  et  militibus  meis   demonstrare  dignatus 

200.  est.     In   quo  loco  precepi  edificare  ecclesiam  in  honore  sancte  trinitatis 
et    beate   virgin  is   Marie    et    omnium   sanctorum,    secundam   super 
corpora   sanctorum    ibidem,   que   nondum  est   consecrata.      QuapropterBO 
rogavi    et   nunc    rogo,    ut   consecreti.s   eandem   ecclesiam  crastino   die 
canonico  more.     Hoc  igitur  regium   mandatum   non  parvipen- 
dentes    quilibet  eorum    hospicium   adiit   usque    in    crastinum.      Rex 
interim   con v oca t  Adelwinum1    cpiscopum  Ratisponensem  cum   po- 
cioribus  civium,  presertim   et  hos  quatuor,   [F.86*]   quibus  data  85 
pecunia  commiserat  structuram  ecclesie.     Quorum    audito   con- 
silio, si  ecclesia  in  crastino  d e beret  consecrari,  ipsisque  annuentibus 
statim  rex  misit  capellanos  et  mandat,   ut  queque  necessaria  ad 
of ficiu m  consecracionis  pertinencia  pararent.   Qui  ad  regis  mandatum   - 
hoc  impleverunt  et   permiserunt  ante  fores  ecclesie  ab  intus  et  extra  40 
vinum   e  t    aquam,    sal  et    cineres,    aspersoria ,  candelabra  c ,    crismalia 

a  so  Hs.    b  xu  erganxen  sind  die  Worte  der  Quelle  :   tempore  cele- 
bracionis  curie.    r  candelebra  Hs. 

1  Die  Schoiienlegende  neniU  den  Bischof:  Otto.  Sohon  Konreul 
von  Megenberg  haite  behauptet,  dass  xu  der  Zett,  die  oben  behandelt  ist,  45 
Adelvinus  Bischof  war.  Vgi  Diirrwdehter  a.  a.  0.  S.  135  und  224.  SolUe 
Arnpeck  tint  Handschrift  der  Qesta  benutxt  haben,  in  welolier  auf  Qrund 
von  Konrads  Behauptung  die  Namen  (vgl.  oben  S.  91,  Anm.  3)  korrigieri 
waren?  Oder  hat  er  selbst  Konrads  Traciatus  de  litnitibus  parochiarum 
Hatisponen8ium  gekannt  und  darnaeh  die  Namen  getindert?  60 


-     99     — 

ceteris  cam  correquisitis,  ut  mane  venientibus   episcopis  nullo 

impediment*)  parature  imped irentur.    Necdum  fuit  a  liqua  habitacio 

iuxta  hoc  monasterium  nisi  7   fratrum  inclosorum.      Ipsis  sic 

abeuntibu  s  clauso  monasterio  renunciantes*  regi  omnia  ease  parata, 

■">   sicut  mandavit    Quo   audito  rex   benedixit   deum.    In  prima 

itaque  vigilia  noctis   fratribns   oracionis   hostias   deo   offerentibus 

animoqne    vigilantibus  tanquam  coronandi  audiverunt  strepi  - 

turn   tumultus  cantosqne  diversi  neumatis  in  ecclesia  repagulatus,£#/. 

quod    vix   sufferre    potuerunt.     Ad   indicium    tamen    veritatis 

lOappernerunt    fenestras    suas.     Qui     tunc    aromatum     fraglanciam    et 

lumen  in  soli  turn  senserunt  et  viderunt.    Ymmo   et  verissimo 

testimonio  oculorum  viderunt  Petrum  apostolum  in  forma  presulig 

cum  12  apostolus  deambulante  ni  et  cum  angel  is  ecclcsiam  consecrantcm. 

[F.87]   Mane  autem  facto  camerarii  et  cappellani b  regis  q u i d a m 20X. 

loveniebant    ante    ecclesiam    miram    odoris    fraglanciam    sencientes. 

Sandolfum   clamantem   audiverunt,   qui   iussu    B.  Marian i   clamare 

non    cessabat,   quod   ecclesia   facto  B.  Petri  apostolorum   prin- 

cipis    solen niter  esset  consecrata.     Hoc  audiens  rex  consilio,  quid  204. 

ammodo    faciendum    esset,    recepto    cum    cardinali    legato 

20episcopis   et  ceteris   prelatis   tunc    presentibus  ad  ecclesiam. 

tran8iverunt    et   suavissimi  odoris  ante  eciam  ecclesie  ingressum 

fraglanciam   senserunt    et  ecclesiam  ipsam  intus  et  extra  tarn  in  altari-20J. 

bus  quam  pavimento  et  parietibus  ecclesie  sign  is  ad  consecration  e  m 

ecclesie  requisitis   signal  am    et    modo    et  forma    canonic  is    con- 

25secTatam    invenerunt.     Rege   autem,  quid    modo   gerendum    fuerit, 

sciscitanti   testimonium    7   fratrum   Scotornm    ibidem    tunc 20(>. 

degencium    sigillatim    et   segregatim    .super   huiusmodi   con- 

secracionem    receperunt.    Qui   cum   unanimiter,  concorditer 

et    pariformiter    super    ea    et    quomodo    facta     esset,     de- 

30 posuissent,    et    rationi   et    equitati    consonum    repererunt, 

quod  non  lice  bat  manus  illic  mitti  peccator u m ,  ubi  celestes  operari i *  20s. 

dignabantur.    Omnia  gesta  apud  eandem  ecclesiam    summo 

pontifici  tunc  presidenti  intimaverunt.    Cuius  sanctitas  hoc 

omnia    tamquam    sancte   et   miraculose   facta  legittime    ap- 

3")  probavit,    canonisavit  et  confirmavit1.     Dum  hec  omnia   rite, 

ganc  te  et  [F.87*]  canonice  fuiasent  peracta,  rex  cum  principibus  suis , 

episcopis    et   prelatis    ecclesiam    exeuntibus   ad    populum ,   qui 

foras    expectabat,    tendebant,    et    rex   ipse    pulcherrimum    et 

elegantem    de   huius   loci  singularissimis   beatitudin i b u s  ,  \mm20H. 

lOmunitatibuset  privilegiis  ad  populum  sermonem  exoravit> 

primo,   quod  divinissima   constitucione  et  angelica  revelac ion e 

locus  iste  collie  victorie  appelletur,  secundo,  quod  crucem  victorie 

in   loco  isto   sibi  deus  teste  multitudine  principum  revelavit,    tercio, 

quod  deus  omnipotens  victorem  eum  fecerit  contra  ci  vita  tern  istam 

45  et    pagaaoe   tunc  in  ea  ru  or  antes  in  eodem  loco,  quarto,  quod  in 

co    loco    auxilio   omnipotentis  dei  paganorum   multitudinem   in 

bello   campestri   prostravit,   ita  quod  unus  ex  eis  non  remansit, 

*  so  Bs.       b  Fabulae  et  somnia  monachorum  am  Rand  Aventinu#. 

1  Hier  weicht  die  Darstellung,  wold  nur  infolge  eines  Misscerstand- 
50  ni$*es>  von  der  Quelle  eiwas  ab. 


—     100     — 

quinto,  quod  ultra  30  milia  martirum  Christi  corpora  et  reliquie 
in  ipso  loco  felicissime  sepulti  requiescunt,  sexto,   quod  ibi 

210.1  fratres  viri  sanctissimi,  per  quos  eciam  deus  omnipotens 
ecclesiam  ipsam  per  beatorum  apostolorum  principem  et 
celestem  exercitum  consecrari  voluit,   que  hodie   sic   consecrata^ 

2//,cernitur.  Preterea  communi  voto  regis  et  principum, 
lcgati,  episcoporum  et  populorum  assensu  et  voluntatc 
divina  quodammodo  inspiracione  ecclesia  ipsa  vocata 
est  „consecratum  8.  Petri",  que  hodie  sic  vocatur,  singula- 
rissimis  graciis,  indulgenciis  Romanorum  pontiflcum  et  im-  io 
perialis  eel- [F.  88]  situdinis  privilegiis  et  emunitatibus.dotata 
io  finem  seculi  permanebit.  Omnia  tunc  populus  de  his,  que 
facta  eran  t,  laudem  altissimo  ref  erens  dixit:  Gloria  in  excelsis 
deo  et  augmentum  populo  christian  o! 

Sunt  nimirum ,  qui  vulgo  ferunt ,  quod ,  cum  rex  15 
Carolus  de  Rheno  ad  Ratisponam  causa  belli  descenderet 
et  in  loco  quodam  non  longe  a  Danubio,  ubi  nunc  villa 
prope  Ingolstat  existit,  et  voces  angelorum  audiret,  ex 
hoc  eventu  usque  in  prescntem  diem  ea  villa  nomen  Stym  l 
accepit -.  20 

Gesta  Car.  M.  Porro    peracta    supradicta    victoria    Carolus    rex    cum 

214.  domina  regina  et  filio  suo  Carolo  Ratisponam  petens  recepta  a  patrie 
pop u Us    licencia    ad    civitatera    Aquisgrani ,   quam    ipse   erexerat, 
215. perven i t.    Ubi  solennem  curiam  regum  et  principum  celebravit. 

Otto  Fris.  Ceteruiu    actus   eius  et  bella,  que  gessit,   de  ponte  quoque,    quern  25 

Ckr.  V,  32.  "It™  Rbenum  fecerat  Moguncie,  de  palaciis  eciam,  que  Noviomagi  o , 
Inglinheim  aliisque  in  regni  locis  construxerat,  qui  scire  vult,  legat 
historiam  eius  et  gesta  a  multis  descripta.  Item  de  liberacioue  terre 
sancte  et  bello  hispanico,  de  nece  Marsirii  regis,  de  exequiis 
Rolandi  ac  sepultura  militum  apud  Runcivallem  interfectorum  30 
et  alia  plura  [F.  88']  reperiet  in  speculo  historiali  Vincencii  8 
libri  24.  et  25.  in  pluribus  capitulis.  Item  Plutarchum 4 
de  viris  illustribus  in  fine. 

1  Ober-  und  Nieder-Stimm  bei  JngoUtadi. 

*  Quelle?  Die  obige  Sage  findet  sick  nur  hier.  Sie  ist  bisher.  vie  36 
mir  eine  giitige  Mitteilung  dee  Herrn  Dr.  Heinrich  Oetermair  xu  Ingolstadt 
bestdtigte,  sogar  den  Ingolstddter  Lokalhistorikern  entgangen.  FY.  X.  Oeter- 
mair, BeitrUge  xur  Qeschichte  dee  Amtsbexirkes  Ingolstadt  (Unterhaltungs- 
blatt  xur  Ingolstddter  Zeitung  1888,  S.  155)  erwtihnte  sie  in  seiner  gesehichl- 
lichen  Beschreibung  van  Oberstimm  nichU  und  auoh  Josef  Hartmann  in  40 
seinen  Beitrdgen  xur  Heimatkunde  in  Erkldrung  der  Ortsnamen  dee  Stadt- 
und  Landbexirke*  Ingolstadt,  wo  S.  95-07  der  Ortsname  Stimm  ausfuhr- 
lick  behandelt  ist,  kannte  die  Sage  nictit. 

3  Vincentius  BeUovacensis,  welchen  Arnpeck  benutxt  fiat. 

4  Gemeint  ist  die   lateinische  Vita  Caroli  Magni  des  Florentitiers  45 
Donato  Acciaiuoli  (vgl.  Voigt,  die    Wiederbelebung  des  klassisehen  Alter - 
turns  P,  289),  tcelehe  den  lnkunabeldrueken  der  lateinisehen  IHutarchaus- 
gabe  des  Qiantonio  Campano  beigegeben  war. 


—     101     — 

Cap.  3. 

Qualiter    rex   Carolus    subactam   Baioariam    per 
presides    rexerit,    et   de   bello   cum   Hunis. 

Carolus   itaque   rex   Francorum    detonso   Tassilone    duce Ebran  60. 
•^regnum  Baioariorum   27  annis  V*r  se  tenuit  presidibus  ibidem  con- 
stitutis,  quorum  Neaman  primus  fuit,  qui  unacumRolando  comiteC/.  And*:  .519. 
palatino,    nepote  Caroli    ex    eorore1,    aliisque   priocipibus   ac  Vine.  Bell. 
militibus   in   expedicione  hispaiiica  in   via  Runcivallis   periit^»^' 
»  e  p  u  1 1  u  s  apud  Arelatem.  G' • Andr'  °~0' ' 

10  De   bello   pannonico\ 

Exhinc  rex  Carolus  per  sept  em  annos  bellum  atrocissimum  Of.  Frut.  162 
cum     Hunis    peregit.      Anno    Christi    791.    rex   de   Wormacia   peru.  Ebran  61. 
Baioariam  t>  exercitum  dux  it  magnamque  partem  Pannonie  usque  ad  Frut.  167. 
fluvium    Raba  devastabat.     Sicque    reverti    rex   statuit.     Item    792. 

15  Carol  us   natal e  domini  et   per   totam   estatem  Ratispone  commora- 
batur.    Insuper  sciendum,    quod   eisdem  temporibus  fluvius Ebran  hi. 
Anasos  Baioariam  et  superiorem  Pannoniam  di visit  c,  sicut  Licus  Suevos 
et  Baioarios  disiungit     Postquam  vero  rex  Hunos  a  superiori  Pannonia 
uaque  ad  Pusonium    fugavit,  eandem  terrain  Austriam   vocavit    Quam  62. 

20  inter    prelatos  ecclesiarum  divisit,  ut  eo  forcius  fides   katholica  in  ea 
r adicaret,  et  earn  presid i  b u s  c om m i s i t  usque  ad  tempora  imperatoris 
Ottonis,  qui  earn  perfecte  abUngaris  eripuit  [F.  89]  et  ibidem Krenum.  97. 
marchionatum  constituit.    Item  cum  Carolus  Rome  per  Leonem   papam  Ebran  62. 
in  imperatorem    coronaretur,   Arno  episcopus  Salczburgensis,  qui  cum  50*. 

25 eo  adve  nerat,  in  archiepiscopum  est  consecratus.  Item Tuellinus 3 
rex  Avarorum  se  et  patriam  suam  Carolo  dedit  ct  baptismi 
graciam  percepit.  Anno  imperii  Caroli  tercio  Avares,  qui 
et  Huni,  longo  contra  Francos  bello  perdomiti  adeo  sua 
fortitudine    potenciaque   sunt   diminuti,   ut,   qui   alios  ultro 

30lacessered    solebant,    iam   nee   ab   aliis   tueri   se    valerent. 

yam  o m n i s  eorum  in  hoc  bello  nobilitas  e  t  gloria  periit,  e t  q ui cq u  i  d  Ftut.  162. 
pecunie  et   thesauri   per  tot   secula  terrarum  orbem  vincendo 
sibi  congesserant,    nunc    totum   Francorum   victorie   cessit, 
null o que    unquam    bello    tarn    multa    spoliorum     qunntitatc 
35Francia  ditata  fuit. 

Item  frater  Jacobus  Philippus    iam  dicta  in  hec  verba 
confirmat : 

Carolus  statuit   adversus  Ungaros,  qui  hostibus  auis  auxilia  sub-  jac.  Hh.  Ben/. 
ministraverant,  bellum  suscipere.    Hoe  cum  multis  vicisset  preliis,  tandem  /.  A7,  f.  85*. 

40  *  pannanico  Bs.    b  Baioariam   ducem  exercitum  Hs.     c  Avenlinus 

am  Rand:  Land  ob  der  Enss.    d  lacescere  Hs. 

1    Vgl  SpiUere  Anm.  3  xu  Fiietr.  92. 
*   Vgl.  Spillers  Anm.  0  xu  Fiietr.  52. 

s  Der  Tudun  der  Avar  en.    Vgl.  Abel-Sttnson,  Jalirbucher  des  franki- 
tiicken   Retches  unter  Karl  dem  Orossen  U,  97.    Die  unmittelbare  Quelle 
fur  obige  Stelle  mit  dem  verderbten  Namen  liess  sick  nicht  festetellen. 


—     102     — 

octavo  anno,  postquam  bellum  inceperant,  penitus  superavit.  Nee  constat 
ullum  unquam  bellum  a  Carolo  gestum,  in  quo  maior  hostium  fuerit 
cedes  edita  maiorque  illo  illata  clades;  in  eo  nam  qu  e,  ut  omnes  auctores 
conveniunt ,  ingentem  Ungarorum  multitudinem  et  pene  nobilissimum 
qnemque  eo  bello  absumptum.  Maximam  qnoque  vim  auri  atque  argent i  5 
multamque  [F.  89*]  preciosam  suppellectilem,  quam  Huni  variis  ex 
gentibns  direptam  in  suum  congesserant  regnum,  Franci  in  Galliam 
trans  tnlerunt. 

De   preside  Geroldo. 

Krem8m.  86.  Geroldus  B  a  i  o a  r  i  e  pre  f  e  c  t  u  s  a  Carolo  post  Tassilonem l  d  u  c  e  m  10 

Frut.  169. ordinatu s  in  Pannonia,  cum  contra  Hunos  prekaturus  aciem 
ins  true  ret,  interfectus  est  et  Augie  cenobio  celeberrimo,  quod 
rnultis   donis  et  prediis    auxerat,   sepultus  est  circa  annum 

Christi  799. 

De   preside   Gerardo.  15 

Kremsm.  8.  G e r hardus *  preses 8  Bavarorum  a  Carolo  imperatore  ef ficitur 

anno  Christi  811. 

Cap.  4. 
De    Lothario    rege    Bavarorum,    nepote    Caroli. 

Kremsm.  8.  Lotharius  rex,  Alius  Ludovici  Pii,  ex  comuiissione  patris  20 

post  mortem  Caroli  Magni  in  Bavariam  venit  anno  Christi  815. 

et  ibi  duobus  annis  regnavit  et  revocatur  a  patre.    Irmegardis 

uxor  eius. 
Kremsm.  8.  Anno    Christi    817.    Geroldus*     dllX    vel    pocius     preses 

Bavarie    Ludovico    P i o    imperatori    rebellat ,    sed    sequenti    anno 25 

excecatus  interiit. 

Cap.  5. 
De  Ludovico   Pio   imperatore,    rege  Bavarorum. 
Kremsm.  8.  Ludovicus  Pius  imperator,  filius  Caroli  Magni,  revocato 

Alio  SUO  Lothario  primogeilito  per  se  regnat  in  Bavaria,  in  quam  50 

Otto  Fris.,  venit  825.    Post  hec   eodem  anno  in  Franciam  rediit  ac  generalem 

Chr.  V,  33.  curiam  Aquis  celebrans  primogenitum  suum  Lotharium  [F.  90  J  imperii 

Andr.  32.  socium   fecit   et  Ludovicum   eius   tercium  filium  Bavarie   pre  fecit  et 

Andr. 521.  Pippinum  Aquitanie,   quoniam   ex  Ermegarde  prima   uxore  sua  pre- 

diet os  tres  filios,  Lotharium,  Pippinum  et  Ludovicum,   habuit  et  ex 35 
uxore   sua    secunda   nomine    Judith    genuit   Carolum    postea   regem 
Franc  ie. 

1   Widerspruch  mit  der  Angabe  oben  6'.  WJ,  doss  Naimes  (Neaman) 
der  erste  Praeses  gewesen  sei. 

1  In  der  Quelle:  Bernhardus.  40 

3  Die  Quelle  nennt  ihn  rex. 

4  Die   Eremsmiifuterer    Quelle:    Bernhardus   rex    Bawariae.     Der 
Name  Geroldus  ist  offenbar  aus  Ebran  64  etitnommcn. 


—     108     — 

Cap.  6. 

De  filio  eius  Ludvico  rege  Bavarorum  orientalis 

Francie. 

Ludovicus    Alius    imperatoris    Ludovici*   Pii    a    patre 

5  anno  Christi  825.  rex   in  Bavariam  missus  post  in  secundo 

anno   in  Franciam   de  Bavaria   rediit.    Anno   incarnacionis 

domini  828.  Ludovicus  rex  in  Bavariam  rediit  cum  coiriuge  sua. 

De  patre  eius. 

Hie    advertendum     est,    quod   imperator   Ludvicus   Pius,  Otto  Fris., 
10  ut  ait  Otto,  anno  ab  incarnacione  domini  822.  filium  suum  Lotharium  ®*r.  VI,  34. 
in   Italiam   destinavit.     Qui   ordinatis   rebus  per   pi u res  annos   in 
Italia  dum  ad  patrem  redire  parat,  a  Paschali  papa  ad  urbem  invitatur, 
ubi   honorifice  [susceptus   ac  in  die  sancto  pasche  corona t us  ab  ipso  im- 
peratoris et  Augusti  nomen  sortitur. 

15  De  eius  obitu. 

His   diebus    Ludovicus  Pius   anno  Christi   840.  diem  o b i i t  Andr.  522. 
extremum  Metis  sepultus.  Ebran  65. 

Cap.  7. 

De  bello   trium   fratrum. 

20  Anno  igi  tur  ab  incarnacione  domini  841.,  dum Lotharius  reversus  Otto  Fris., 

ab  Italia   regnare  in  ten  tat  mortuo  patre,   fratres  Carolus  et  Ludovicus  Chr.  V,  35. 
graviter  ferentes,  si  regno  paterno  privari  deberent,  fratri  bellum  indicunt. 
Nam  Pippinus  rex  Aquitanie  germanus  eorundem  ante  triennium 
diem  obiverat.     Proinde  contractu*  [F.904]  undecunque  regni  viribus 

25  fratres    predict!    tres  aput   Fontoniacum   in  pago   Antisiodorensi   con-  Andr.  33. 
venientes  tarn  grave  prelium  commiserunt,  quod  nulla  etas  tantam  stragem 
hominum  in  regno  Francorum  meminit.    Ibi  enim  in  Utroque  exer- 

citu  interierunt  duodecies  centena  milia.   Lacrimabili  ergo  pugna  otto  Fris., 

inter  fratres    acta   cruenta  tandem   victoria  Carolo  et  Ludovico  ccssit,  Chr.  V,  35. 
30 Lotharius  taraen  postremo  victus  ex  agro  Frontanici  Aquisgranum  con- Jac.  Ph.  Berg. 
fugit.      Inde    eciam    deturbatus    instantibus    hostibus    Viennam    zxi\\\l  XI,  f.  SS. 
uxorc  ac  liberis    se  contulit    Quo  auditu  fratres  ilium  cum  exer- 
citu  insecuti.    Propter  quod  Lotharius  ilium  comitatum  totum  amisit, 

et  adeo  eius   exercitus  eo  in  prelio  dilaceratus  fuit,  ut  vix 

.psoitis  e  300  equitibus  a  tarn  grandi  strage  prolabi  potuerit.  Sed 
Sergius  pontifex  Eo  man  us  his  auditis  tocius  regni  interitum  miseratus 
ad  eos  placandos  ex  Italia  legatee  strennuos  misit,  qui  unacum  regni 
proceribos  pacis  federa  inter  eos  hoc  pacto  composuerunt  b,  videlicet  ut 
Lotharius  cum  imperii  titulo  Bomam  cum  Italia  obtineret  et c  earn  partem 

40Gallie,  que  olim  Narbonensis,  nunc  Romana  provincia  appellatur, 
addentes  eciam  earn  partem,  que  inter  Scaldum  et  Rodanum  fluvios 
Lotharingie  nomen    accepit  ab  ipso  Lothario,  et  quod  ipse  ac  sui 

a  Ludovicii  Hs.    b  am  Band :  De  divisione  Hs.    <*  fehlt  Hs. 


—     104    — 

heredes  solummodo  et  non  aliorum  fratrum  heredes  deberent 
vocari    reges   et    imperatores    Romanorum.    Carol  us  Calvus 

Galliam  celticam  ac  belgicam,  occidentalia  videlicet  regna, 
[F.  91]  id  est  a  brittanico  mari  usque  ad  Mosam  flu  men,  et  quod 
de  cetero  ipse  et  sui  successores  deberent  scribi  et  appellari  5 
reges  Francorum.  Prius  enim  semper  usque  ad  illud  tempus 
reges  Francorum  vocabantur  Theutonici,  unde  historias 
male  intelligentes,  quando  legitur :  Signertus  rex  Francorum 
fundavit  monasterium  S.  Galli  vel  Dagobertus  episcopatum 
Argentinensem  et  his  similia,  putant,  quod  reges  Francorum  iO 
nacione  fuerint  Gallici,  quod  non  est  verum,  quia  in  hereditatis 
divisione  facta  in  loco  nuncupato  Dungeth,  qui  est  iuxta 
civitatem  Viriduna,  anno  incarnacionis  domini  843.  hoc 
nomen  „rex  Francorum44  Carolus  quarto  seu  ultimo  genitus 
et  sui  heredes  sortitus  est,  quia  Pippinus  secundo  genitus  15 
obiit  838.  Sed  Ludovicus  tercio  natus  non  Romanorum 
neque  Francorum  vocari  deberet,  sed  rex  Bavarorum  et  ob 
hoc,  quia  utroque  regio  nomine,  quod  sibi  ex  paterna  suc- 
cessione  competere  debuerat,  caruit.  Ideo  in  substancia 
sibi    refusum   fuit;    obtinuit   enim   hereditariea  successionis  2° 

Jac.  Ph.  Berg.  Germani am   usque  ad  Rheni    fluenta  et  quicquid  trans  Rhenum   genitor 

/.  XL  f.88*.  poggedit,  id  est  totam  Bavariam,  a  qua  rex  Bavarie  dictus 

est,    Carinthiam,    Carniolam,    Stiriam,  Austriam,  Moraviam, 

Bulgariam,    Misnam,    Hassiam,    Thuringiam,    Saxoniam   et 

otto  *Vw„  Selandriam  usque  ad  mare  Lubicense.    Exhinc  duo  regna  diviso  25 

Chr.  V,  35.  regno  in  orientale,  quod  Ludovicus,  et  occidentale,   quod  Carolus 

h a b u i  t ,  et  illud  adhuc Francorum  vocatur,  eo  quod  istud  Romanorum 

VI,  2.  appellatum  invenitur.    Porro  h  i  c   Ludovicus  senior,   orientalis  Francic 
rex,  adversus  Sclavos  multa  fortiter  bella  con  gessit  captumque  principem 

VI,  6.  [F.  9VJ  eorum  Rastum  luminibus  privavit.  Anno  ab  incarnacione  874.  30 
Ludovicus  suavissimus  imperator  diem  ultimum  clausit.  Eodem  anno 
Carolus  Calvus  senior,  rex  occiden talis  Francie,  Romam  veniens  pecunia, 
ut  dicivur,  imperium  obtinuit.  Non  multo  post  noster  Ludovicus 
senior,  frater  eius,  orientalis  rex,  apud  Francofurt  diem  obiit  tres  filioe 
relinquens,  Karolomannum,  Ludovicum  e  t  Carolum.  Verum  Ludovicus,  35 
qui  patris  exequiis  interfuerat,  orientalium  rex  a  principibus  iam  creatus 
regnare  cep i t.  Audiens  autem  patruum  suum  Carolum  imperatorem 
fines  regni  intrasse  missa  legacione  regno  eum  cedere  monet.  Quo  non 
acquiescente  collecto  mi  lite  non  multo  post  non  longe  ab  Andrenaco 
iuxta  Rhenum  pugna  consent ur,  fusisque  ex  utraque  parte  multis  tandem  40 
Carolus  terga  vertere  compeUitur.  Ludovici  vero  filii  convencione  facta 
regnum  paternum  dividunt,  et  Karolomannus  Bavariam,  Pannoniam, 
Carentanum,  Boemiam,  Moraviam,  Ludovicus  orientalem  Franciam,  Turin- 
giam,  Saxoniam,  Fresiam,  Lothoringiam,  Carolus  Alemanniam  et  quasdam 
civitatee  Lotharingie  propter  vini  copiam  accepit.  45 

*  heriditarie  Es. 


—     105     — 

Cap.  8. 

De  Carolomanno  rege  Bavarorum,  filio  Ludovici 
regis  orientalis  Francie. 

Carolomannus  Ludovici   regis  orientalis  Francie  filius   'mOf*0  R™-^ 
5  divisione  paterni  regni,  ut  iam  dictum  est,  Bavariam,  Pannoniam,  »  '" 

Carentanum  *,  Boemiam  et  Moraviam  accepit.    Cuius  fratres  Ludo-  & 
vicus  rex  orientalis  Francie  et  Carolus  imperator  erant.    Hie  Carolo-  7- 
mannus  rex  Bavarie  post  multos   triumphoe,  quoe  [F.  92  J   sub  patre 
et  post  patrem  peregerat  regnique  terminos  plurimum  dilataverat,   para- 
lisib    dissolutus    moritur  anno   Chris ti   880.    11.    Kal.    Aprilis01. 
10  Hie  dilexit  Otingam   vicum  Bavarie,  ubi  et  sedem  regni  constituit &*&*  0*'- 
et    regio  cultu  sepultus  dinoscitur,   relinquens  nbum  ex   nobili  femina  Otto  '•  c- 
nomine  Lintsvinda,  sed  non  legittima,  quern  de  B.  Arnolfi  nomine  tarn-  ^fran  '•  c- 
quam   origine  Arnolfum    vocaverat.    Hie   est  Arnolfus,  cui  postmodum  Otto  I.  c. 
monarchia  cessit 
is  dEpitavium. 

Anno  domini  880.  Kal.  Aprilis  11.  Karolomannus  rex 
Baioariorum  obiit,  Alius  Ludovici  regis   orientalis  Francie 
ac   nepos  Ludovici  Pii  imperatoris,  fundator  huius  ecclesie 
hie  sepultus. 
20  Ita  deberet  poni  in  Otinga2. 

Hie  Karolomannus  ex  uxore  sua  legitima  Hildegunda 
filia  regis  Portugalie  et  Granate  genuit  Arnolphum8  im- 
peratorem  legitimum  fllium,  que  fuit  soror  Aldburgis  uxoris 
Karoli  imperatoris  iunioris  seu  tercii. 

25  Cap.  9. 

De    Ludovico    fratre  eius,   rege   orientalis  Francie 
et   postea   rege    Bavarorum. 

Ludovicus  rex  Francie  orientalis  morte  fratris  sui  Carolomanni  Otto.  Fris., 
regis   Bavarorum  comperta  Ratisponam   Bavarie   metropolim  adiit  C%r.  VI,  7. 
30 et    omnes  terre  Ulius  optimates  dicioui    sue  subiecit    Arnolfo   quoque 
due  a  turn  Carentani  cum  castro  Moseburc  tradidit    Ea  tempestate  Nort-  S. 
manni  Ludovici  regnum  per  Wal  fluvium  ingressiNoviomagense0  palacium 

»  Carentanam  Hs.    b  parali  Hs.     c  das  Datum  ist  sp&ter  an  den 
Rand  gesehrieben.    d  van  hier  an  ist  der  Schluss  des  Kapitels  mit  blasserer 
35  Tinte  an  dm  unteren  Rand  von  Bl.  9V  gesehrieben.    °  navigio  Magense 
Hs.  (trie  Hs.  3  der  Quelle). 

1  Ueber  den  Todestag  vgl.  BernJi.  Sepp,  AeUeste  Oesehiehte  von 
AUoUing  S.  40. 

*  Vgl.  hiexu  Simons feld,  Beitrage  xur  bayerischen  und  Munchener 
40  Oesehiehte,  in  den  Sitxungsberiehten  d.  philos.-philol.  u.  d.  hist.  Klasse  d. 

k.  b.  AJcad  d.  Wiss.  1896,  S.259f. 

*  Widersprueh  mit  oben  Z.  11.  Quelle  dieses  Absehnittes  ?  Vgl.  auch 
unten  S.  106,  Anm.  1. 


—     106     — 

concreniant  ac  inde  per  circumqaaque  diffusi  Coloniam,  Bunnam,  Aquis 
cum  adiacentibus  regionibus  ,  castellis  et  vicis  devastant.  Inter  bee 
Ludovicus  rex  Francofart  diem  obiit  et  monasterio  Laureacensi  iuxta 
patrem  humatur. 

Cap.    10.  5 

De    Carolo    imperatore,    post    mortem    amborum 
fratrum   rege  Bavarorum. 
Otto  Fris.,  Carol  us   III.    imperator ,    qui   in   divisione  Alemanniam ,    id    est 

Chr.  VI,  Agueviam,  tantum  aceeperat,  tam  Bavariam  quam  totam  Franciam 
Andr.  S3.  orjenta]em  mortuo  Ludovico  fratre  obtinuit.  10 

Hniusa  uxor  fuit  Aldburgis  Alia  regis  Portugalie   et 
G  ran  ate,  ut  patet  ex  historia  Saxonum    et  libro,   ubi  gesta 
Karoloruin  describuntur  \ 
*n*°  *vr*ft  Deinceps   Ludovicus   Caroli    [F.921]    occiden talis    regis    nati 

Chr.  "/,  5.  gjjug   moriens   ac    in   monasterio  S.  Dyonisii    humatus    fratrem   suum 

Carolomannum  heredem  regni  reliquit,  qui  non  multo  post  in  venatu  lo 
aprorum  percussus  diem  obiit.  Occidental  ergo  Franci  principibus 
amissis  Carolum  imperatoreni,  qui  tunc  solus  ex  stirpe  Karolorum  superesse 
videbatur,  ultro  invitant  eique  venienti  subiciuntur,  unde  multa  et  varia 
9.  cum  Nortmannis  gessit  prelia.  Et  mi  rum  dictu :  imperatorem,  qui  post 
Carolum  Magnum  inter  omnes  Francorum  reges  maxime  fuit  potestatis,20 
in  brevi  ad  tan  tam  tenuitatem  devenisse  cerneres,  ut  panis  quoque  egens 
ab  Araolfo  iam  rege  facto  stipendia  miserabiliter  exigeret  et  gratanter 
Riisciperet.  Rex  iste,qui  in  divisione  orientalis  regni  minimam  portionem 
aceeperat,  ad  tantum  ere v it,  ut  tam  occidentalia  quam  orientalia 
Francorum  regna  cum  Romano  susceperitb  imperio,  ad  tantam  post-  25 
remo  deieccionem  venit,  ut  panis  quoque  egeret.  Fertur  tam  en  de 
hoc  Carolo,  quod  christianissimus  fuerit,  unde  bee  ei  circa  finem  tentacio 
ad  probacionem  evenisse  creditur.  Sequenti  tamen  anno,  ex  quo  regno 
pulsus  est,  diem  obiit  ac  in  monasterio  Augiensi  humatus  est.  Et  SIC 
prcdicti   tres  fratres  sibi  invicem  in  Bavaria  successerunt.  30 

Cap.  11. 

De  duce  Arnolfo,   qui  defunctis  patruis  non 

solum   ducatum  Bavaric,  quin   ymmo   regnum 

orientalis  Francie   et  imperium   obtinuit. 

Otto  Fris.,  Arnolfus  filius  Carolomanni   regis   Bavarie   patre  de-35 

Chr.  F7,  7.  functo  a  fratrueli  Ludovico  rege  orientalis  Francie  dumtaxat 
ducatum  Carentani  cum  castro  [F.  93]  Moseburc,  sed  demum  eciam 
9.  Bavariam  accepit.    Anno  ab  incarnacione  domini  889.»,  cum  Carolus 

*  Huius  -—  describuntur  mit  blasserer  Tinte  am  unteren  Rand  von 
Bl.  92.     b  guscepit  Es.  40 

1  Diese  Quellen,   welche   auch   den  Abschnitt    oben  S.  105,  Z.  21  ff. 
geliefert  xu  haben  acheinen,  sind  r&tselhaft. 

*  Die  Quelle:  887. 


—     107     — 

imperator  cum  *  corpore  et  anirao  egrotare  cepisset,  principes  regni  apud 
Triburias  circa  transitum  S.  Martini  Arnolfum  Carolomanni  filinm  ad 
regnum  trahunt.  Exhinc  confuse  regnatum  usque  ad  Ottonem  invenitur. 
Carolo  eoim  mortuo,  qui  per  6  annoe  imperaverat  et  septimum  private 
5  vixerat,  imperium  mult  is  modis  scinditur  singulis  provinciis  sioguloe 
reges  creare  cupientibus.  Arnolfo  tamen  pars  maxima  cessit.  IgituriO. 
I  tali  super  se  reges  statuunt.  Porro  Arnolfus  totam  orientalem  Franciam,  //. 
que  modo  theutonicum  regnum  vocatur,  id  est  Baioariam,  Sueviam, 
Saxoniam,  Thuringiam,   Freeiam  et  Lothoringiam   rexit,  occidentalem  b 

lOvero   Odo  Buberti  filius,  vir  fortis,  ex   eius   auctoritate   habuit,   quii0.  11-  10. 
multa  prelia  contra  Nortmannos  viriliter  gessit.    Hie  Arnolfus  primoJoc-  Ph*  Bery. 
quidem  sumptis  armis  strennue  Maguncios   debellavit    Non  inulto  post  ^ "•    O^o  11. 
Arnolfo  in  Baioaria  ad  compescendos  Bclavos  morante  Nortmanni  regnum 
eius  Lothoringiam  ingressi  principes,  qui   eis  occurrerant,   cesis  multis 

lofugant,  episcopatus  et  monasteria  devastant,  episcopos  uuacum  clero  Fund. ;  Andr. 
et  religiosis  omnibus   necarunt.    Quod  audiens    Arnolfus    regum54- 
Europe  famosissimus  collecto  milite,    conducto  exercitu  in  fines  occiden-  Ofto-  ^^,w(, 
tatium  Fran  coram,  ubi  hostes  consederant,  devenit.    Tunc  ceteris  omnibus  Utt0'     unc ' 
pre  multitudine  nimia  paganorum  et  ob  pedestre  [F.  03*  ]  bellum  Francis 

20  eatenus  insolitum  desperantibus  rex  solus  in  rege  m  regum  spem  suam 
ponens  et  exhortationibus  validis  ad  ulciscendum  Christianorum  sanguinem 
incitans  milites,  ipse  vexillum  anteferens  preliari  cepit,  et  mox  gracia  dei 
rictoria  Christian  is  cessit,  ita  ut  amnis  alveus,  cui  insederant  et  antea 
illis  pro  muro  fuerat,  tunc  cadaveribus  interceptus  universis  stupentibus 

25  siccus  appareret.    Tanta  enim  eos  virtu te  stravit,  ut  paucissimi  fuga  lapsi  Otto  I.  c. 
ad  classem  repedantes,  ut  solam  vitam  servarent.    In  eo  prelio  duo  Nort-  Fund. 
mannomm  reges  cesi  sunt,  Sigefridus  et  Godefridus,  necnon  regia  signa 
16  ablata  sunt  et  in  Bavariam  pro  testimonio  transmissa.    Tunc  quoque 
rex  cum  omni  exercitu  ad  letanias  procedens  laudes  magnificas  deo  cele- 

30brari  precepit,  qui  talem  suis  tribuit  triumphum,  ut  de  parte  Christianorum 
uno  occiso  mille  de  paganis  interirent.    Tunc  illgum  Nortmannorum 
et  Dacorum  cessare  cepit.  qui  40  annis  Galliam  vastaverant.  Arnolfus  Jao.  Pli.  Berg. 
vero  victor  in  Bavariam  revertitur.  hun\       11  ' 

Anno  ab  incarnacione  domini  894.  Arnolfus  rex  composite  omnibus  g^.   f  ^  jo 

35  bene  in  Germania  Longobardiam  cum  exercitu  ingreditur  captaque  for- 
tissima  civitate  Bergamo  comitem  e  i  u  s  A  mbrosium  in  patibulo  suspendit. 
Quo  facto  omnes  Ita  lie  urbes  timore  perculse  amplius  rebellare  non 
audentes  ultro  se  sue  ditioni  subdidere.  Rex  quoque  usque  progressus 
per  montem  Jovis  in  Galliam   rediens  Wormacie   [F.  94 J    conventum 

40celebrat  ac  in  vicino  eius  urbis  Lauricensium  monasterio  Ludovico 
Bosonis  filio  quasdam  civitates  et  pagoe  iuxta  montana  concessit.  Bex 
rursum  conventum  Wormacie  celebrans  Zuendebaldo  filio  suo  cum  volun- 
tate  principum  regnum  Lotharingie  tradidit,  Odoque  rex  Francie  cum 
multis   muneribus  eum   adiit.    Qui   honorifice   susceptus  omnibus,  pro 

45quibus  venerat,  impetratis  revertitur. 

Anno    ab    incarnacione   domini   89  b*.  \    anno   vero   regni  sui  7.,  IS. 
Arnolfus  rex  victoriosissimus  rogatu  Formosi  pape,  qui  gravem  a  civibus 
persecucionem   paciebatur,  I  tali  am  secundo   ingressus    ad  urbem  usque 

»  so  He.    b  occidental  He. 
50  l  Die  Quelle:  894. 


—     108     — 

progreditur.  Qua  armis  capta  a  prefato  pontifice  coronatur,  iuxta 
quoedam  imperatoris  et  Augusti  nomen  sortitur.  Hie  eos,  qui  ad  versus 
pontificem  sedicionem  moverant,  decollari  precepit.  Reverso  ab  urbe 
Arnolfo  Lambertus,  qui  imperium  invaserat,  moritur  et  Ludovicus  Bosonis 
Otto  /.  c.  72  u.  filiue  a  Longobardis  ad   imperium  invitatur.    Hie  pre  ceteris  regni  sui  5 

Fund.  I.  c.  locifl  Ratisponam  Baioarie  roetropolim  sum  me  dilexit,  unde  et  muros 
eius  ampliavit,  etiam  ob  honorem  precioei  dei  martyris  Emmerammi 
monasterium    dicti    martyris    plurimis    ornamentis    adornavit   et   largis 

Futul.  I.  c.  possessionibus  locupletavit.     Hie  cum  triumpho  de  Gallia  a  cede  Nort- 

mannorum  victor  in  Bavariam  rediens  de  Parisius1  ossa  S.  Dyonisii  10 
Ariopagite  secum   tulit,  que,   quamdiu   incolomis   vixit,  secum    retinuit. 
[F.94*]  Tandem  mortem  sibi  imminere  senciens  S.  Dyonisii  ossa  dicto 

Andr.  34.  monasterio  perpetuo   servanda   tradidit  unacum  evangeliorum  libro,  qui 
sic  auro  ab  extra   ornatus  eat   gemmisque  preciosis,    intus  vero  litteris 
aureis  scriptas,  per  singula 8  margines  omnium  foliorum  singulas  habens  15 
mirandas  pictures,  quod  vix  similis  sibi  reperiri  possit. 

Ebran  73.  Hie,  lit  qui  dam  ferunt,  episcopatum  firixinensem  fundavit  et 

72.  archiepiscopatui  Salczburgensi   plura  predia  donavit.    Insuper  Sclavos* 

Otto  Fris.%  edomuit.   Anno  12.  Arnolfi   ipse   intoxicatur    a   Widone    rege 

Ckron.  VI,  13.  famjjiari    imperatoris   corrupto   pecunia  multa  et   dormivit  20 

per  triduum  non  senciens.     Wido  a  deo  igitur  percussus  obiit. 

Ebran  73.  Imperator  vero  in  egritudine  satis  forti  permansit  scaturientibus 

pediculis  de  eorpore,   qui  a  nullo  medico  minui  poterant.     Sic  felix 

Andr.  35.  prelio  ita  infelix  morbo    periit  —  et  nonnulli  inde  veneficii  et  male- 

ficii  criminati  puniti  sunt  —  anno   domini  906.  Id.  Decembris  25 
Otto  Fris.f  et  in  loco  Odingas  iuxta  patrem  sepelitur.    Monstratur  tamen  sepulchrum 
Cltr.  VI,  13.  eius  in  choro   dicti  monasterii  3.  Emmerammi  apud  summum  altare. 
AnCy'  j5;Poterat  tamen  esse,  ut  ibi  humatus  fuerat  et  postmodum  transferretur. 
Otto  I      ^U*UB  anniversarius  ibidem  agitur  5.   Kal.  Decembris4,    id   est  in  die 
Andr  35  ®*  Virgilii  tepiscopi,  'concludi torque  officium  pro  defunctis  cum  antiphona  30 
'subscripta:    Fidelia  Cesar  beatis      reliquib  potiri      gaudens  aput  illas 
ipse  sepeliri      preelegit  Dyonisii      se  sperans  [F.  95]  subsidio     et  tutela 
fulciri.      Unde  et  desiderium      est  impletum  huius  viri.      Hie  est  ille 
Arnolfus,      qui  ad  Macbarii   ferbuit  cultum,      quern  et  dilexit  multum. 
Hie  est  enim  ille  Arnolfus,     qui  ei,  quern  vivens  colli  it,     tandem  abes*e  3."> 
mortuus  noluit,      martiri  Christi   glorioso,      quern  in   celis  coronatum 
norit  lapide  precioso. 

Hie   Arnolfus  nepos   Caroli  III.   ex  fratre  duos  Alios 
genuit,  Zuendebaldum  regem  Lothoringie  non  ex  coniuge  et 
Ludovicum ,    qui   sibi   in    regno    successit,   ex    Uta   uxore.  4o 
Ducavit   autem    in    Bavaria    annis    22    et   mortuus   est    in 
Otinga. 

1  Nach  der  im  folgenden  Kap.  beniUxlen  Translatio  S.  Dionysii. 

3  Die  Quelle  (Ebran):  die  Winden. 

a  Neues  Archiv  XXIV,  700. 

*  Vgl.  meine  Anm.  2  xu  Andr.  35.  45 


—     109     — 

Cap.  12. 

Quomodo  reliquie  S.  Dyonisii  in  Katisponam 
venerint. 

Quomodo  autem  et  qualiter  preciosissiine  reliquie  S.  Dyo- 
5nisii    ex    Galliis   Batisponam    venerint,    subsequens    docet 
hystoria 1,  quam  ex  monasterii  predicti  S.  Emmerammi  ceno- 
bitis  percepi2.    Que  sequitur  et  est  talis  : 

Arnolfo  igitur  imperatore,  filio  Karlomanni  regis  Bavarie,  regnante  Transl. 
miracula   ac    signa   S.   Emmerammi    martyr  is,    qui   in   urbe    Ratispona  S.  Dion.  341. 

10  eorporaliter  requiescit,  adeo  ubique  et  maxime  infra  circumiacentes  » 
provincie  terminos  divulgabantur,  ut  non  solum  principes  atque  opti- 
mates  Germanie  illius  exquircrent  patrocinia,  venim  eciam  idem  imperator 
pre  omnibus  regni  sui  locis  venerabilibus  amaret  et  efflagitaret  eiusdem 
martyris    beneficia.    Idcirco   ex  parte  contigit,   ut  contiguum  S.  Emme- 

15  rammi  monasterium  oracionis  causa  frequentaret  patrocinioque  eius  se 
in  omnibus  commendaret.  Et  quia  toto  corde  precibus  eius  se  commen- 
davit,  erat  proficiens  et  succrescens  ac,  quocunque  se  verterat,  superavit. 
[F.  95']  Factum  est  autem,  ut  idem  imperator  in  occidentalia  regna 
Oallie  cum  exercitu  pergeret  et  superatis  omnibus  inimicis,    contra  quos 

20  bellum  ceperat,  ad  urbem  Parisius  veniret  ibique  prope  eandem  urbem 
in  herbidis  locis,  quia  tempus  estivum  erat,  tent  or  ia  figens  aliquamdiu 
resideret.  Interea  vero,  cum  ibidem  moraretur  et  de  diversis  provincie 
ipsius  rebus  atque  locis1)  familiarissimos  suos  alloqueretur,  cepit  eciam 
cum  .  eis  consilium    agere ,    quomodo    alicuius    sancti    corpus ,    maxime 

25  8.   Dyonisii,  exinde  posset  acquirere.    Tunc  unoquoque  pro  viribus  suis 
respond  en  te  clericus  quidam  persone  et  scientie  Celebris  nomine  Gisilpertus,  <?/.?. 
qui  regi  erat  fidissimus  quique  eadem  regione  extitit  oriundns,  huiusmodi 
verba  est  locutus :  Si  consilium  meum  audire  et  probare,  o  cesar,  dignaris, 
spero    me  opitulante  deo   tuis   satisfacere   votis.    Publice    ergo   Simula 

30  temet  nimis  offensum  erga  me,  sed  clam  auri  copiam  mihi  trade.  Gumque 
hoc  fuerit  factum,  fugiam  quasi  a  te  expulsus  ad  S.  Dyonisii  mona- 
aterium et,  quibuscunque  modis  valebo,  vota  tua  ibi  explebo.  Hec 
igitur  simulacio  idcirco  excogitata,  ut  rei  ipsius  suspicio  omnis  videretur 
ablata,  regi  placuit.    Deinde  clericus  clam  accepto  auro  velut  expulsus 

35  nimiumque  tristis  fugit  et  offensum  sibi  regem  omnimodo  indicans  ad 
cenobii  supradicti  abbatem  Ten  it.  A  quo  benigne  susceptus  exponit  sui 
causam  adventus;  pariter  suppliciter  rogat,  ut  pro  dei  amore  suaque 
oblacione,  si  quam  [F.  96]  forsitan  illo  dignam  possit  presentare,  tarn 
ipse   quam    congrcgacio   sibi  subdita  pro  se  dignaretur  orare:    Nihil  est, 

40  *  so  Hs.     »•  lehlt  Hs. 

1  Ltiese  Quelle  ut  die  von  L.  von  Heinemann  entdecktc  und  im 
Neuen  Arekiv  XV,  331-361  herausgegebene  tiUeste  Tramlatio  des  hi.  Dio- 
nysius. 

7  Dieser  Ausdruck   ist   xweifellos   nicht   so    xu   verstehen,  dass   es 

ibsich  um  tine  mimdliche  Mitteilung  der  JMonche  handelte,  sondern  Arnpeck 

wird  den  Text  der  Translatio  in  irgend  einer  Niederschrift  er  half  en  haben. 

Ob   bet    personlieher  Aniccsenheit    in  St.  Emmeram  oder   nicht,  gefit  aim 

den  obigen  Worten  nicht  hervor. 


-     110     — 

inquiens,    quod,  ut  credo/  denegetur  oracionibus   vestris,   utpote&   qui 
tanto  patrocinio  illo  equidem  sanctissimo  Dyonisio  suffulti  estis.    Quam- 
obrem   quia  non    vacua    manu  vobis  pro  me  orantibus  apparebo,   apud 
eundem    patron  urn  vestrumb  pro  me  affectu  sincero  et  vos  precor  inter- 
cedite  et  mihi  id  ipsum  facere  locum  et  tempus  hie  commorandi  prestate.  "> 
Hec  et  his  similia  clerico  proferente  os  tend  it  abbati  pond  us  ingens  auri 
dicens   se  promisiBse  8.   Dyonisio   idem   aurum  offerre.    Videns   autem 
abbas   tan  turn   auri  nimium  letus  efficitur  et  omnia,   que  peciit  clericus, 
pollicebatur.    Mox    velut    hospes    gratissimus   suscipitur   et   cum    omni 
humilitate  ibidem  per  triduum  hospitatur  nemine  versuciam  illius  suspi-  10 
cante.    Post  hec  humiliter  postulat  ostendi  sibi   locum,  in  quo    ponat 
aurum,   quod    soli   S.   Dyonisio    fuerit   promissum.     Quam   peticionem 
abbas,    quia   satis    avidus    erat    auri,    libentissime    suscipiens   eum    ad 
8.   Dyonisii   sepulchrum    duxit.    Ceterum   clericus    versucia   plenus  ex- 
plorandi  gracia,   an   ipsius   sancti   seu  alterius    sepulchrum  idem  foret,  15 
diucius  perquirens   abbate  vero  econtra   affirm  ante  aurum  tunc  demum 
imposuit  et   oracione  facta  unacum  abbate  discessit.    Deinde  eciam,   ut 
in  cunctis  apcior  exist  ere  t,  precio  dato  refeccionem  sumptuosam  monachis 
iexhibens   privatim   et   communiter  eorum   se  oracionibus  commendavit 
peeque  simul   oracioni   continuoc  [F.964]    vacare   simulavit,    adeo   ut20 
eciam  in   nocte  tercia  ad  vent  us  sui,  quam  furto  sacratissimo  iam  opor- 
tunam  esse  credebat,  quasi  pro  oracionis  furtive  gracia  licenciam  peteret 
unacum   custodibus    noctu   commorandi    in   ecclesia.    Quod  dum    facile 
impetraret,    utpote  qui  in  nullo  suspectus  videbatur,  potus  copiam  tarn- 
34X.  quam  caritatis  occasione  custodibus  attulit  et  exhortans  illos  satis  biberc  25 
aliquamdiu  cum  eis  resedit.    Custodes   vero   id,  quod  petebatur,  liben- 
tissime executi  et  inebriati  et  ebrietate  magna  resoluti  sopore,  ut  fieri 
solet  ebriis,    gravissimo    deprimuntur.     Postquam   clericus    inspectione 
studiosa  hec  persensit,  mox  vota  sua  prosperari  credens  primum  quidem 
ad   ianuam ,  que   claustri   parte    monachis   specialem  introitum   prebet,  30 
properavit  eamque  cautissime   pessulo  seu  vecte  clausit.    Deinde  intro- 
duces viroe  duos   lot  idem  peras  gestantes  in  ecclesiam  cum  eis  vadit 
ad  locum  sibi  satis  premonstratum.    Turn  vero  fodiendi  sumptu  apericates 
tumulum  beatissimi  Dyonisii   ossa  abstulerunt  et  dexteram  quidem   in 
unam,   sinistram   partem   ossium   eorundem   in  alteram  peram  ponentes  35 
eicius  ab  ecclesia  exierunt  sicque  cum  eisdem  onerati   peris    ad  regem 
venerunt.     At  ille  pro  hac  re  nimium  gaudens,  deo  gracia*  agens  mox 
eundem  clericum  assuinpto  secum  sacratissimo  furto  ad  urbem  quandam 
dicionis   sue  precepit  celeriter   proficisci   ibique    semet  prestolari.     Dum 
autem  ad   matutinas    laudes  monachi  exurgere  cepissent  et  ad  ecclesiam  40 
more  insolito  [F.97]   obseratam  intrare  nequivissent,  admirantes  valde 
cucurrerunt  et  ex  altera  parte  monasterii  intra verunt.    Deinde  non  in- 
vent*) clerico  confestim   arbitrantes  aliquas    ecclesie  res  ab  eo  sublatas 
scrutati    sunt  solicite,  quid  contingeret  deesse.    Et  perscrutantes  omnia 
invenenmt  sanctissimi  patroni  sui  tumulum  ablatis  ossibus  iam  apertum.  4."> 
Mox   omnia   ille   locus   fletu  planctuque  repletur.    Bed  et    res  miranda 
atque  horrenda   illic  monstrabatur;   nam    mox   ut  sanclissima   eiusdem 
Dyonisii  ossa  exinde  furto  supradicto  sunt  ablata,  omne  illud  monasterium 
tanta  caligine  tantisque  tenebrosis  nebulis  per  biduum  tegebatur,  ut  vix 
alter  alterum    videre  posset  miserabilisque  horror  omnes    cenobitas    in- 50 

*  utputo  Hs.    h  nostrum   /fe.     <■•  continue  Hs. 


—    Ill    — 

vaderet.  Igitur  Fubulo1  abbas  supradicti  monasterii  pro  oerto  coniciens, 
a  quo  tale  furtum  patratum  sit,  venit  ad  Arnolfum  imperatorem  et 
supplicibus  verbis  compulit  eum  dicens  :  Redde  nobis,  oesar  benignissime, 
que   tibi  de  rebus   nostris  furtivo  allata*  sunt  munere.    Miserere  nobis, 

5  dementi saime  regum,  et  redde,  quern  a  clerico  recepisti  nequissimo,  loci 
patrieque  nostre  patronum  Dyonisium.    Ad  hec  imperator  quasi  permotus 
de   obiecta  furti  culpa  respondit  dicens  nee  se  fateri  neque  negare  velle  #./ / 
de  his,  pro  quibus   tarn  procaciter  iniuriaretur.    Abbas  vero  diu  eadeni 
repetens   verba  et  eadem   a  cesare  aocipiens  responsa  tandem  obsecrare 

lOcepit:  8i  hoc,  inquiens,  non  merui  impetrare,  ut  sanctissimi  patron i 
nostri  corpus  tibi  absque  dubio  allatum  minime  digneris  [F.971]  re- 
ilonare,  hanc  saltim  graciam  nobiscum  facias,  ut  nunquam  fama  publica 
innotescat,  quia  a  loco  nostro  sit  raptus  et  tibi  allatus.  Nam  si  publi- 
ca turn    hoc  fuerit,  locus   profecto   noster  destruetur.    Unde  tante  com- 

lopaciens  miserie  locum  nostrum  noli  prorsus  destruere,  sed  ita  leticic 
tue  incrementa  con  tempera  b,  ut  et  nobis  aliquam  gaudendi  spem  relin- 
quas.  Hec  et  his  similia  abbate  ad  regem  flebiliter  loquente  tandem 
imperator  prccibus  multimodis  atque  querimoniis  illius  ad  misericordiani 
raotus  thlia  fertur  verba  protulisse:  lam  quidem  non  nego  mihi  delatuiu 

20  thesaurum  preciosum,  quern  queritis,  sed  hoc  nimirum,  quoniam  non 
reddo,  sciatis.  Peticionem  autem  illam,  quam  pro  silenda  patroni  vestri 
direpcione  protulistis,  quantumcunque  valeo,  diebus  vite  mee  adimplebo 
cunctis.  Hec  audiens  abbas,  licet  non  ad  integrum,  aliquatenus  tamen 
impetrans,   pro   quibus  regem    interpellavit,  quasi  letus  a  facie  abscess  it 

2.')Ct  obtinuisse  se  simulans,  pro  quibus  veniebat,  peris  quibusdam  cum 
honestate  magna  super  equum  compositis,  tanquam  in  eis  corpus  patroni 
sui  ablatum  referret,  redibat.  Postea  vero,  ne  vulgo  Veritas  patefieret, 
evacuatum  8.  Dyonisii  monumenlum  desuper  contexit  illudque  omni- 
modo  ita,    ut  prius  erat,   adornavit.    Porro  imperator  peragratis  Gallie 

30partibus,  prout  voluit,  cum  triumpho  ct  gloria  necnon  cum  muneribus 
maxim  is  ad  propria  rediit  secumque  minus  divulgata,  ut  promiserat, 
veneracione  S.  Dyonisii  ossa  ita  ad  extrema  vite  sue  detincbat.  Gum 
autem  in  Ratisponensi  urbe  dilectissima,  videlicet  regni  sui  [F.  98]  sede, 
positus  infirmaretur,  obtulit  et  eadem  sepedicti  Dyonisii  ossa  venerando 

:J5S.  Emmerammo  suamque  coronam  et  pene  omnia,  que  in  libris  au  t 
ornamentis  regalibus  habere  visus  est,  sicut  et  adhuc  in  eiusdem  S.  Emme- 
rammi  cenobio  probari  potest.  In  quo,  ut  pretermittam  alios  plures 
libros  manu  benedocta?  scriptos  aureisque  litteris  precapitulatos,  unum 
illius  plenarium  detinetur  tale,  cui  difficile  usquam  inveniri  possit  equale. 

40  Sed   et   ipsius  ciborium  miro  ac  precioso  auri  gemmarumque  opere  con- 
strue turn   adhuc  ibidem    reservatur.    Ad  ultimum  etiam  idem  imperator ;//.; 
sepulture  sue  locum  in   ecclesia  S.  Emmerammi  disponens  corporis   et 
anime  sue  pignus  eidem  sancto  committit.    Inter  hec  mirandum  et  pro 
exemplo   mortalibus   cunctis   predicandum,  quod,  cum  plerique  homines 

45  tiobole  propria  carentes  in  heredes  alienor  predia  diviciasque  *ua.s  pocius 
quam  in  deum  transmittant  d,  hie  vero  imperator  eximius  nee  tilium 
suum  nomine  Ludovicum,  quern  regni  sui  successorem  reliquit,  in  orna- 
mentis rebusque  suis  predictis  divine  hereditati  prctulit. 

*  illata  Hs.    »•  fehll  Hs.    c  benedicta  Hs.    d  transmutant  lis. 

50  *  So  statt  Eubulo  der  Quelle ;  vgL  S.  112,  Anm.  J. 


—     112     — 

348.  Anno  ab  incarnacione  1049.  Beginward  a  s  abba  scenobiiB.  Emme- 
rammi   a  Gebehardo  III.   eiusdem   Dominie  a    preside   Batisponensi 

349.  licenciam  petiit,  ut  in  ecclesie  dicti  cenobii  plaga  occidental*  murus 
destrueretur,  ut  ibi  edificium  aliquod  patrono  tan  to  dignum  adaptaretur. 

350.  Licenciam ,   sicut   petebatur,   dedit,   auxilium    promisit.      Gum   an  tern  5 
fratres  in  hoc  labore  duas  ebdomadas  [F.  98*  ]  complevissent,  repente 
inter  lapides  destructos  tres  lapides  quadrangulos  script o 8  successiv  e 
invenerunt.    In  quorum  primo  scriptum  erat:  Emmerammus  Aquitanus 
et  Dyonisius  Ariopagita  hie  requiescunt  sub  Arnolfo  imperatore  et  Odone 

3')l.reget  scilicet  Gallie.    In  secundo:   Sub  Fubulone1  abbate  monasterii  10 
S.  Dyonisii   Gisalpertus    furatus   est.     Id    tercio  vero:   5.  Non.  Julii 
furatus  est;  hue  venit  pridie  Non.  Decembris  tempore  Tutonis  episcopi. 

350.  Cumque  scriptura  hecb  perlecta  fuisset,  omnes  simul  cenobite,  acsi  e 
celo    foret   missa,    gaudebant   et  mane  facto   deo   gracias   et   laudes 

351.  cane  bant  Porro  tante  vetustatis  erat  omnium  eorundem  lapidum  15 
scriptura,  ut  absque  dubio  ante  annorum  multorum  curricula,  ut  aduc 
probari  potest,  videatur  facta.  Cuius  nimirum  scripture  brevitati  nihil 
defuit  in  his,  in  quibus  aliquando  dubitatum  est  de  S.  Dyonisio, 
quoniam  aut  quis  fuerit  aut  unde  aut  sub  quorum  regum  et  episcopi 
tempore  hue  translatus   fuerit,  in  ea  cernitur.     Sed  et  translacionis  eius  20 

.954.  dies c  apertissime  in  eadem  aspicitur  etc.  Nee  hie  pretermitted 
reor,  quod  abbas  Hildwinus  in  epistola  sua  hunc  S.  Dionisium 
in  die  passionis*  25  annorum  fuisse  testatur. 

Keliquie  Dionisii  per  papam  Leonera  probata  sunt. 
Find.  106.  Anno  dominie e  incarnacionis  1052.   tercius  Hainricus  im-25 

perator  Pannoniam  secundo  peciit  et  inacte  redit  habens  secum  in 
comitatu  Leonem3  apostolice  sedis  presulem.  Qui  papa  veniens  Batis- 
ponam  reliquiae  B.  Dyonisii  martins,  de  quibus  diu  dubitatum  est,  an 
ibi  h&~ IF.  99]  berentuT,  presentibus  Parisiorum  legatis  perspexit  ibique 
teneri  probavit.  Sanctum  quoque  Wolfgangum  eiusdem  urbis  episcopum  30 
de  tumulo  levavit  8.d  Idus*  Octobrisd  indeque  cum  imperatore  Babenberg 
transiens  privilegia  eiusdem  loci  a  cancellario  suo  Friderico,  qui  poetea 
sibi  successit,  perspici©  et  coram  imperatore  populoque  pronunciari 
mandavit  suaque  auctoritate  ilia  confirmavit. 

Cap.   13.  35 

Comes  de  Sempta  castrum  Ebersperg  construxit. 

Chr.  Ebersb.  Temporibus    siquidem  regis   Bavarie  Carolomanni   genitoris 

post.  44. huius   Arnolfi  cesaris  in  norica  regione  fuit  quidam  comes  poten- 

tissimus   dictus   Sighardus   de  Sempta.    Eradicata   nemoris   parte 

«  nomine  Hs.    b  hac  Hs.    <"  diem  Hs.    <*  am  Rand  Hs.    *  prospici  Hs.  40 

1  So  statt  Eubolone   der  Quelle. 

3  Christi.  Die  Quelle  sagt:  quando  dominus  et  sal  vat  or  noster 
crucifixus  est. 

8  Quelle :  Brunonem.  Die  Kotrektw  und  der  folgende  (irrige)  Rand- 
xusatx  wohl  nach  Andr.  46.  45 

4  Die  iiberarbeiteie  Ebersberger  Chronik.  Von  Oefele  irrtiimlich  als 
antiquius  bexeichnet ;  gedr.  in  (lessen  SS.  rer.  boic.  II,  4  ff.  Jm  Ausxug 
neu  hrsg.  in  Matt.  Oerm.  hist.,  SS.  XXV,  867  ff.  Die  oben  gegebenen 
Seitenxiffem  bexiehen  sich  auf  die  Ausgabe  ron  Oefele. 


—     113     — 

castrum  fundare  cepit,  cui  nomen  Ebersperg  imposuit  a  quo  dam  J. 
insolite  magnitudinis  apro,  qui  in  eodem  loco  aliquamdiu  latitavi  t. 
Arnolfus  igitar  cesar  sepedictus,  quia  conaanguineus  dicti  comitis 
erat  et  ipse  rem  suam  sibi  a  rege  commissam  strennue  gubernabat, 
5  multis  prediis  ditans  novam  sui  castri  in  Ebersperg  plantacionem,  quam 
tradicionem  finnans  scripture  testamento  regale  sigillum  habente. 

De  morte  eius  et  sepultura. 

Anno   itaque  dominice  incarnacionis  906.  Sighardus  comes  miles- 
que  invictus  moritur  et  Frisinge  cum  honore  debito  sepelitur.   Gottrina 
lOeciam  uxor   sua  paucis  diebus  postea  evolutis  obiit  et  cum  marito  suo 
Frisinge  sepelitur. 

De  fundacione  capelle  S.  Sebastiani  ibidem. 

Huius   itaque   Sighardi    nepos,    comes  Eberhardus,    in#. 
castro    suo  Ebersperg   per  visionem  quandam  edoctus  iuxta 

15dicta  presbyteri  Hunfredi  capellani  ecclesiam  in  modum  cructe 
edificavit  in  nomine  [F.  99*]  8.  Sebastiani  anno  dominice  incar- 
nacionis 928.  et  ad  divinum  servicium  plures  manso*  et 
predia  dedit  clericisque  ragularibus  de  ordine  S.  Augustini  inibi 
adunatis  Hunfridum  virnm  prudentem  multeque  elegancie  in  prepositum 

20  ipsi8  prefecit.    Idem  ordo  8.  Augustini  duravit   in  eodem  loco  usque 
ad  annum  incarnacionis  Jesu  Christi  990.   Ab  illo  tempore  comes  Udalricus 
ex    fratre  nepos  dicti  Eberhardi   introduxit  ordinem  8.  Benedict], 
videlicet  990.     Cuius   filius  comes  Adelbero   monastorium  ampliavit^0« 
et  diviciis  et  honore  ditavit. 

25  Claustrum  Ebersperg  privilegiatur. 

Demum  gloriosissimus  imperator  Hainricus  III.  com i turn  Adel- 
beronis  et  fratris  sui  Eberhardi  peticione,  quia  multum  sibi  familiares 
erant  et  can  valde,  claustrum  in  Ebersperg  privilegio  libertatis  libere 
sablimavit.  Insuper  eleccionem  liberrimam  abbatis  in  Ebersperg  fratribus 
30 ibidem  imperpetuum  cum  carta  sua  et  annulo  confirmata  contradidit 
et  concessit. 

Hec  de  fundacione  monasterii  S.  Sebastiani  in  Ebersperg 
modo  sufficiant, 

Cap.   14. 

35  Opinio  de  filiis  Arnolfi  cesaris. 

Sane   ut  concludatur   historia  Arnolfi   cesaris,   ad  ob-Gwtr.  Ch\ 
struendum  ora  obloquencium  annectendum  videtur,  qnod  secun- 
dum quorundam  opinionem  licet  suspectam2  hie  rex«  Amolfus^-^- 

*  mit  biasserer  Tinte  hinxugefugt  Hs. 

40  l  Mon.  Germ,  hist,  SS.  XVII,  615. 

*  Diese  KrUik  ist  Arnpeck  um  so  hoher  anxuscklagen,  cUs  seine 
Vorganger  in  der  bayerisehen  Chronistik,  Andreas  (523),  Ebran  (77)  und 
Fiietrer  (130),  die  Soheyerer  Fabel  iibernommen  hatten.  Ebran  xwar  taart 
durch  Otto*  von  Freistng  abweiehende  Nachricht  sttdxig  gemaeht  worden 

4bentschied  sieh  dawn  aber  doeh  fiir  die  Scheyerer  Veberliefertmg. 

Qnollon  n.  ErOrtorungon,  N.  F.  HI.  8 


—     114     — 

primus  montem  Schirensem  castro  mag  no*  et*  firmo  munivit  huicque 
po8tb  mortem  patris  sui  existenti  aduc  tan  turn  dux  Bavarie 
matrimonio  copulata  fuerat  filia  regis  Grecie  Agnes  nomine,  ex  qua  duos 
filios  genuit,   Arnolfum  duoem   Noricorum    [F.  100]    et  Werenherum 
alias    Berchtoldum  cl    com  item,    qui    post    obitum   fratris    sui5 
Arnoldi  in  Norico  ducavit,  ut  infra  dicetuT.    His  duobus  fratribus 
coniuncte  erant  matrimoni alitor  duesorores,  Agnes  videlicet  et  Beatrix, 
filie  cuiusdam  regis  <*  in  Hungaria   nondum  baptismo  ablute   sicut  et 
tunc  omnes  Hungari,  sed  aS.Udalrico  Augustensi  episcopo  baptizate. 
Predictus  autem   imperator  mortua  matre  eorum  Agnete  aliam  duxit  10 
Andr.  523.  uxorem  nomine  Uta  vel  Odoa,  ex  qua  secundum   quosdam  Con- 
Conr.  Ckr.  radum  et  Ludovicum,  qui  sibi  in  regno  successit,  [genuit]  «.    CendebaldllS 
frhir.  620.  quippe,  cui  in  conventu  Wormacie  cum  voluntate  principum 
Lothoringiam  donavit,non  de  coniuge  ei  natus  est2. 

Hec  autem  opinio  pro  tauto  erronea  videtur,  turn  quia  15 
nulla  autentica  chronica8  Arnolfum  imperatorem  duas  uxores 
Am/r.  523.  habuisse  narrat  nee  plures  filios  quam  Ludevicum  et  secundum 
quosdam*  Conradum  genuisse  preter  Cendebaldum   illegitimum, 
turn  quia  huius  oppositum  dicit  Otto  Frisingensis  episcopus, 
arcium  et  sacre  theologie  magister  Parisiensis  celeberrimus  20 
ac  princeps  sacri  imperii  famosus,  in  sua  chronica  lib.  6.  cap.  15., 
quod  Leopoldus  dux  Baioarie  fuerit  pater  Arnolfi  ducis,  tum  quia 
Hungari  reges  nondum  habuerunt,  sed  capitaneos5  tantum, 
ut  patet  in  chronica  Hungarorum6  Auguste  impressa7.    Ex 
his  clare  cernitur  Schirenses  comites  non  de  Arnolfo  rege,2r> 
sed  ex  duce  Leopoldo  descendisse. 

Cap.  15. 
[F.IOO'J        De  Leopoldo  duce  Baioarie. 
otto  Fris.  Leopoldus  dux  Baioarie    secundum    Ottonem    episcopum 

Chr.  VI,  15. Frisingensem    preallegatum    pater    Arnolfi    ducis    fuit.      Huncso 

*mit  blasserer  Tinte  hinxugefiigt  Hs.  b  post  —  Bavarie  mit 
blasserer  Tinte  am  Rand  hinxugefiigt  Hs.  c  Berchtodum  Hs.  d  itn  Text 
steht  capitanei,  am  Rand  regis.  LetxUres  Wort  soil  als  Korrektur  geltcn, 
wie  aus  detn  Folgenden  ersicktlich  ist.  e  Verbum  fehU  Hs.  Aus  der 
QueUe  Andr.  erganxt.  35 

1  Kremsm.  9.  Vgl.  unten  ti.  121t  Z  21. 
9  Vgl.  oben  8. 108,  Z.  39. 

8  Somit  betraehtet  Arnpeck  ouch  weder  Konrad  von  Seheyern  noeh 
Andreas  noch  Ebran  nock  Fiietrer  als  Chronicae  autenticae. 

■*  Vgl.  Anm.  1  xu  Andr.  523.    Arnpeck   stiitxt  sick  kierin  wohl  auf  40 
den  awh  im  Folgenden   als  AutorittU  kerangexogenen    Otto  von  Freising. 

»  So  auek  unten  IV,  3. 

6  Des   Jokann   von    Tkurocx.      Sie   beginnt    die    Kbnigsreike    mit 
Stephan  L  (997-1038). 

9  Ikre   ScklussseJtrift    lautet:    Sereniesimorum     Hungarie    regum45 
chronica  . . .   impressa  Erhardi    Ratdolt  . . .   industria  . . .   Auguste  . . . 
anno  . . .  1488  ... 


—     115     — 

Hungari  commisso  cam  Baioariis  bello  5.  ducatus  sui  anuo  occiduot 
ac  inde  per  regnum  diffusi  Alemaniam,  Franc  i  am,  Saxon i am  et  Turingiam 
percurrunt. 

Hie  Leopoldus  Francus  nobilissimus ,  coDsanguineus  R 
5Arnolfi  cesaris,  tanti  apud  eum  precio  fuit,  ut  ab  eo  vel 
eius  filio  ducat  urn  Baioarie  in  feodum  acciperet,  et  tante 
virtutis  ac  meriti  apud  celestem  regem,  ut  pro  patria  fideque 
agonista  fortissimus  ac  athleta  dei  electus  a  paganis  in- 
fidelibus  martirio  coronari  dignus  fuit.  Ex  illo  itaque  prin- 
lOcipe  clarissimo  Schirenses  comites  mihi  dubiura  non  est 
descendisse. 

Cap.  16. 

De  rege  Ludovico  duce  Baioarie. 

6  Otto  Ftis.t 

Ludovicus  Arnolfi   cesaris   filius  in   loco,   qui  dicitur  Forcheim,  Chr.  VI,  14. 
l">rex    creatU8   propter   insultum  Hungarorum    anno  domini   905.   dux Kremsm.  8. 
Baioarie   efficitur.     Eodem    anno  Ludovicus    Bosonis    filius   imperium  OUo  Fris.,  I.  e. 
adeptus  Berengarium  expulit,  dumque   totib  italico  regno  pro  arbitrii 
sui  motu  potiretur,  dimisso  milite  cum  paucis  Veronam  se  contulit,  ubi 
a  civibus  traditus  revocato  Berengario,    qui  in  Baioaria  exulabat,  captua 
20  est   et  luminibus  orbatus.     [F.  101]  Berengarius  exhinc  regnum  Italie 
simul  cum  Romano  imperio  tenuit. 

Hec   idcirco    inserui,    quia   sunt,    qui l   dicunt   regem 
Ludovicum  Arnolfi    cesaris  filium  Verone   oculis  privatum, 
quod  veritati  non  consonat,  sed  suo  tempore  alius0  Ludovicus 
25  Bosonis  rex  Italie  fuit,  ut  iam  dictum  est. 

Porro  Cendebaldus  rex  Lothoringie  a  Steffano,   Gerhardo  et  Otto  I.e.  It. 
Mathfrido   comitibus  publico  bello  necatus,  sicque  rex  Ludovicus  eius 
ex  patre   frater   libere  eius  regno  potitur.     Hie  Ludovicus  Orien- 
tal is   Francie  rex,  Arnolfi   cesaris  filius,    Lucardemd  filiam 

soLeutolfi  ducis  Saxonie,  sororem  Brunonis  et  Magni  Ottonis 
ducum  Saxonum,  relictam  quondam  Griseberti  ducis  belgice 
Gallic,  uxorem  duxit,  sed  non  din  postea  vixit.  Obiit  autem 
sine  herede  anno  domini  913.,  regni  eius  12.,  ducatus  vero 
Baioarie  7.,  Ratispone  in  medio  cbori  monasterii  S.Emmerammi  sepultus.  Andr.  36, 

35  Ac   in   ipso  fratreque  suo  Cendebaldo  iuxta  quosdam  Carolorum   genea-  Otto  I.  r.  7.7. 
logia    in  orientali  regno  ad  tempus  defecit,  cum   158  annis  duravit. 
Uude  quidam  modem  us1:  Dltimus,  ait,  Augustorum  Augustulus,  ultimus 
Carolorum  Cendebaldus  fuit. 

«  amicus   am  Band  Hs.    b  so  Hs.     c  aliud  Hs.    d  Lutgardam  am 
40  Rand  Hs. 

1  Joe.  Pkil  Berg.  I.  XL,  f.  92,  Andr.  35  und  Ebran  7.5. 
*  Diesen  Ausdruek  gebrauckt  Otto  von  Freising. 


116     — 


Cap.  17. 

De  libera  eleccione  ecclesieFrisingensis  et  tradicione 
Veringe  per  hunc  regem  Ludovicum. 

Cod.  trad.  Hie  inserendum  videtur,    qualiter  S.  Corbinianus  Frisingensis 

Frt*1' ecclesie  primus  episcopus,  apostolice  sedlS  legatus,  [F.  10V]  apud  5 
reges  F  rancor  urn  suo  interventu   impetraverat  plebi  et  familie   sue 
licenciam   inter  se   eligendi   episcopoe   post  sue  evocacionis   tempus   et 
huius  eleccionis  securitatem  scripto  regalium  preceptorum  firmari  rogavit 
suamque  peticionem  p  e  r  eos  obtinere  promeruit.    Similique  modo  omnes 
pa8tores  eiusdem  sedis  secundum  ordinem  penes  antecessoree  prefatilO 
regis  Ludorici  eandem  eleccionis  securitatem  usque  ad  Baltonis  pre- 
sulis  Frisingensis  tempora  obtinuerunt.   Cuius  diebus  casu  accidie 
ut   domus   sua  inibi   in   honore  domini    et   sanctorum    eius   constructa 
ignium    succensione    combureretur   eisdem    supra    dictis    preceptis    seu 
pri  vilegiis  pariter  combustis.    His  itaque,  heu,  peractis  prefatus  Baltolft 
dicte   sedis   pontifex   a  sepedicto  rege  Ludovico,  ut   eiusdem  epi- 
scopates plebs  et  familia  deinceps  securam  habeant  potestatem  inter  se 
eligendi  episcopum,  impetravit. 

Porro'  prelibatus  Balto  reverend  us  sancte  Frisingensis  presul 
Ludovici  regis  adiit  mansuetudinem  damnum  combustionis ,  quod20 
occiesie  noviter  acciderat,  conquerendo  obnixe  supplicans,  ut  aliquid 
consolacionis  supplementum  ad  restauracionem  eiusdem  ecclesie  sibi 
iargiretur.  Ad  quod  gratuita  benignitate  querimonie  illius  pro  Christ  i 
amore  et  sancte  genitricis  sue  semper  virgin  is  Marie  compaciens  curtem 
quandam  Veringam  nuncupatam  cum  omnibus  pertinenciis  [F.  102]  25 
auctoritate  regia  ad  prefatam  ecclesiam  nomine*  sancte  dei  genitricis 
Marie  dedicatam,  ubi  eiectus  dei  confessor  Corbinianus  corpore  requiescit 
tradidit.  Quam  tradicionem  precepto  regio  fir  ma  v  it  anno  dominice 
incarnacionis  902. 

Cap.   18.  30 

De   Burchardo   ducc  Baioarie    et   de   rege   Conrado 
similiter  duce  Baioarie,  qui  expulit  Arnoldum. 

Kremsm.  8.  Burchardus  dux  Baioarie  Ludovico  regi  succedens  eodem  anno, 

Otto  Fris., quo  ducare  cepit,  occiditur.    Cui  illico  successit  Conradus   filius 

Chr.  VI,  16.  Conradi,  quern  comes  Albertus  de  Babenberga  occiderat.    Hie  anno  35 

Christi  913.  consilio  ducis  Ottonis  consensu  omnium  orien talis  Francie 

rex  creatur.    Anno  regni  eius  primoHungari  ad  depopulandam  terram 

rursum    effusi    a   Suevis    et  Baioariis   inxta  Enum    fluvium   sternuntur. 

»  feklt  Hs. 

1  Arnpeck*  Abschrifl  des  Conradus  Sacrista  (Us.  in  Wolfenbiittel),  40 
Bl.  233.    Miihlbacher,  Regestm  Ft  Nr.  2032. 

*  Arnpecks  Abschrifl  des  Conradus  Sacrista,  Bl.  234*.     Miihlbacher, 
Regestm  P,  Nr.  2015. 


—     117     — 

Porro  Arnoldus  alias    Arnotfus  Baioariorum   dux  aspirans  ad  regnum  w.  Tab.  Sehir. 
cum  aliis  princip  ibus  pluribus  regi  Conrado  rebellans  a  Conrado  pulsus  ^^ 
cum  uxore  ac  filiis  ad  Hungaroe  fuga  elapsus  est  ibique  usque  ad  obitum  Otto  I.  c. 
prefati  regis    Conradi   permansit    Hie   Conradus   sicut   et   alias  Andr.  36. 
5  provincias   regni   orien  talis  Francie  Baioariam  rexit.    Regni  Otto  l.  c. 
autem  sui  anno  7.  vita  pariter   et  regno  perfunctus  est  anno  ab  in- 
carnacioDe  domini  [F.  102*]  920. 

Cap.  19. 

De  impio  Arnoldo  Baioarie  duce. 

10  Arnoldus,   sed    secundum    alios   Arnolfus,    dux   Baioarioruin,  Tab.SchirJ9(K 

morte   Conradi  regis  comperta,  qui   sine  herede  decessit,  cum  uxore  Andr.9  36. 
et  filiis  ex  Hungaria  in  patriam  revertitur,  cum  honore  a  Baioariis 
suscipitur  nee   solum  suscipitur,   sed  eciam,  ut  rex  fiat,  vehementer  ab 
eis   exoratur.    Electus*  autem   rex   Heinhcus   cum   inter   omnes    regni 

15  principes  sibi  obtemperantes  Arnolfum  solum  resistere  cerneret,  collecto 
exercitu  prevalido  Baioariam  tetendit*  eumque  iuxta  quosdam  in  presidio 
urbis  Ratisponensis  obsedit  Quod  ille  cernens  seque  regi  resistere 
non  posse  perpendens  portis  apertis  egressus  est  ad  regem  seque  cum 
omni   ducatu  suo  ipsi  tradens  a   rege  honorifice  sueceptus  et  ab  eo 

20  amicus  appellatus  est.  Quidam  vero  scribunt,  quod  Arnolfus  adventum 
regis  non  expectavit  in  Baioaria,  sed  collect  is  copiis,  quibusb  potuit, 
obviam  ei  ad  pugnam  processit.  Cumque  iam  parati  essent,  ut  bellum 
inirent,  rex  Hainricus  vir  prudens  et  timens  deum  cogitans  ex  utraque 
parte   damnum   irreparabile  posse  accidere   Arnolfo,   ut  solus  cum  solo 

25  loquatur,  denunciat.  Heinricus  ergo  sermone  prudenti  Arnolfum  alloquens 
increpat,  cur  dei  ordinacioni  resistere  velit,  cum  se  ab  omni  populo 
electum  sciat,  quod  nisi  deo  disponente  [F.  103]  non  fieret,  af fir  mans, 
quia,  si  populus  eque  eum  eligat,  et  ipse  primus  in  eius  eleccionem 
adclamaret.    His  verbis  Arnolfus  devict  us  ad  suos  rediit  regis  sermones 

30  eis  insinuans.    Qui  de  consensu  suorum  eleccioni  Heinrici    as  sen  sit, 

ea   tamen  condicione,  ut  ei  feodum  omnium   episcoporum  concederet,  Tab.Schir.190. 
scilicet  ut  tocius  Bavarie  pontifices  sue  potestati  subiacerent,  uno  quoque  Andr.  36. 
defuncto  alteram  ordinare  seu  eligere  liceret.    Tunc  enim  ut  antiquo  Tab.Schir.190. 
more4    episcopi    suas   investitures   ab  imperatore  vel  rege  recipiebant. 

35  Arnolfus   igitur  miles  Heinrici  regis  efficitur  et  ab  eo,   ut  iam  dictum  Andr.  36. 
est,  conce&sis   tocius  Bavarie  pontificibus  et  prelatis  honoratur  anno 
Christi  921. 

a  tendit  Hs.    b  quae  potuit  quibus  so  Us. 

1  Als  Quelle    erseheini   mitbeniitxt  die  sog.  Scheyerer  FiirstetUafcl ; 
40  hier  xitiert  naeh  der  Ausgabe  im  Oberbayerisehm  Arehiv  11, 188  ff.    Ueber 
andere  Drucke  der  FUrstentafel  vgl.  meine  Ausgabe  der  Samtliehen  Werke 
dee  Andreas  von  Regensburg,  S.  LXXX1V. 

*  Naeh  Frutolf,  den  Arnpeck  im  folgenden  3.  Abschnitt  unmiitelbar 
benuixte. 
45  *  Aus  der  Tab.  Schir.  190. 

4  Wohl  naeh  der  Fund.  Teg.  495 :  regio  hire  iuxta  antiquum. 


—     118     — 

Eodem  anno 1  Arnoldus  dux  Baioarie  in  Bohemiam  cum 
exercitu  vadit. 
Otto  Fris.,  Ea  tempestate,   dum  is  primo  regnare  moliretur,   B.  Udalrico 

^*  Yh i$\  Augustensi    episcopo,  ut   in   libro    gestorum   eius   legitur*,  duo  gladii, 
And    37  ^uonim  ^t  capulo  carebat,  in  visu  monstrati  sunt,  audivitque  gladium  5 

Otto  I  c  cum  ^P11*0  TetPm  Heinricum  ,  Arnolfum  autem  gladium   sine  capulo 
Frut.  180  *;  tanquam  sine  capite  et  iusticia.    Qui    rex  frustra  fieri  cupiens  invasor 
Andr.  37.  regni  extitit. 

Incidencia. 
Frut.  184.  Anno  Chris ti  927.  Burchardus  dux  Alemannie  in  Italia  occiditur, 

7#0.  et  Hermanno  Alemania  committitur,  qui  obi  it  anno  Christ  i  949.  Pro  10 
quo  Luitoldus  filius   regis  Ottoni*  dux   constituitur  A.     Hec    inciden- 
tal iter  dicuntur. 
Kremsm.  9.  [F.  1031]  Anno  domini  929.8  Heinricus  rex   et  Arnoldus  dux 

Baioarie  Bohemoa  vincunt. 
Cf.  Frut.  180,  Hie   Arnolfus  tradita  sibi  auctoritate  super  ecclesias  15 

Tab.  Schir.  a   rege  Heinrico  elatus  nimis  tantoque  honore  et  privilegio 
190m  indignus  abusus  est  in  suam  perdicionem.    Cum  enim  deberet 
esse  defensor  et  protector,  factus  est  offensor  et  destructor. 
Otto  jPrw.,Nam  eccIe8iaB  et  monasteria    plura    exactionabat   nimis   dure, 
Ghron.  VI.18.ymmO  potenter  ac  crudeliter  quodamuiodo  destruebat    adeo,    ut20 
Cf.  Ebran  78.  pleraque  religiosorum  cenobia  inhabitabilia  redderentur,   e  t 
Otto  l.  e.  possseesiones  eorum  suis  militibusdistribuebat.  Quam  rem  principes 
Ebran  78.  unacum  rege  dissimulabant,  quamvis  bene  starent.    Banctus 
tarn  en   Udalricus  episcopus  Augustensis  ipeum  ducem  de  hoc  durius 
redarguebat,  ex  quo  compater  eius  erat,  sed  parum  profecit.  25 

Quomodo  dictus  sit  rex  Italic 
Jac.  Ph.  Berg.  Item  Hugo  Aralatensisb  comes  post  Berengarium  II.  in  Italia 

/.  XI,  f.  95. 10  annis  imperavit.  Qui  921.  imperio  suscepto  moi,  qui  ipsum  in 
regnum  vocaverant,  suspectos  habens  multos  illorum  in  ex  ilium  misit. 
Qui  ad  Arnoldum  Baioariorum  ducem  accedentes  tandem  ilium  in  30 
Italian!  duxerunt.  Cum  autem  Verona  in  pervenisset,  cives  statim 
intra  urbis  menia  benignissime  recipientes  Italie  regem  appellaverunt. 
Verum  dictus  Hugo  in  eum  movens  exercitum  prelio  commisso 
hominem  superavit  et  Veronam  recepit.  Hec  frater  Jacobus  Phi- 
lippus  in  supplemento  cronicarum.  3o 

[F.104J  De  visione  S.  Udalrici. 

Legitur  insuper  in  libro,  qui   de  vita  S.  Udalrici  in- 
VitaS.  Udalr. Scribitur :    Dum   ipse   quadam  nocte  membra c  quieti    accomodaret, 

28*. 

a  constuitur  Hs,    b  so  Hs.    c  men  bra  Hs. 

1    Vgl.  unten  Z.  13  und  Anm.  3.  40 

*  So  xitiert  solum  Frut.,  des  Andr.  Quelle. 
s  In  der  Quelle :  921. 

4  St.  Utrichs  Leben,  lateinisch  beschrieben  durch  Berno  von  Reichenaui 
h*g.  von  Schmeller,  S.28. 


—     119     — 

S.  Affra  martir  facie  pulchra,  veste  decora,  tunica  succincta  apparuit  ei 
dicens:  Surge  et  sequere  me  I  Et  station  eduxit  ilium  in  campum,  qui 
ex  nomine  flu  minis  ibidem  decurrentis  Lechfelt  dicitur.  Ubi  S.  Petrum 
apoetolotum  principem  velut  in  sinodali  colloquio  sedentem  invenit  cum 
5  magna  episcoporum  aliorumque  sanctorum  multitudine,  quos  vel  olim 
in  carne  vidit  vel  tunc  primum  revelante  sibi  gracia  divina  cognoscere 
cepit:  Ibi  inter  cetera,  que  tractabant  »,  sicut  olim  in  apocalipsi  Johannis 
audita  est  vox  animarum  de  suis  interfectoribus :  Vindica,  domine, 
sanguinem  nostrum  I1,  ita  tunc  clamor  sanctorum  ortus  est  vindictamb 
lOexpecta  ncinm  de  Arnolfo  duce  Noricorum  aduc  vivente  ob  destruccionem 
eccleniarum  atque  monasteriorum,  quorum  res  distribuit  in  beneficial, 
laicorum !  Qua  propter  dictante  omnium  sentencia  daronatus  est  pena. 

De  restitucione  Cainnine. 

Sane  predium  a  S.  Corbiniano  emptum  et  a  monasterio  in  ipsius  God.  trad. 

15  honore  Frisin  ge  constructo  hactenus  iniuste  ablatum  rogatu  Wolfram  mi  Fris.-. 
renerabilis   episcopi  Frisingensis  Heinricus   rex  per  sue  auctoritatis 
preceptum  in  ius  proprietatemque  prefati  monasterii  [F.  104' ]  Frisin- 
gensis  remisit   perpetualiter  possidendum,   hoc  est  Maies   et  Chorees 
et  Chaines   et  quicquid   ad  hec  iure  legitimeque  pertinere  videtur,   in 

20pago  Venusta  in   comitatu  Berchtoldi.    Anno  incarnacionis  domini931. 

In  super8    Berchtoldus    dux    et    frater    suus    Arnolfus    rogatu 

Wolrrammi  episcopi   Frisingensis  proprietatem   beatissimi  Christi    con- 

fetsoris   Corbiniani    ad   Maies   et  Chorees   iniusta   ab   ecclesia  eiusdem 

sancti  ablatam  in  manus  prescript!  episcopi  remiserunt. 

25  Cap.  20. 

De  prediccione   male  mortis  ArnoldK 

Porro  prefatus  Noricorum  dux  Arnolfus  ab  iniqua 
bonorum  ecclesiarum  usurpacione  et  dirtraccione  non  cessans d, 
unde  factum  est,  quod  et  quosdam  redditusecclesie  Augustensis 
:nindebite  per  quosdam  occupavit.  Quam  ob  rem  beatus  pontifex 
Udalricus  compater  suus  ex  divina  revelacione  inspiratus  quad  am 
die  ad  ducem  dixit:  Nisi  ab  iniuria  mox  cessaveris  cum  emenda, 
hoc    in    anno4   morieris.    Qui    verba  ilia   audiens  indurato 

»  so  Hs.    t>  Vindica  Hs.    c  et  ducatu  fratris  eius  Berchtoldi  durch- 
35  stricken  Hs.    d  so  Hs. 

1  Die    Quelle   sagt  nach  interfectoribus:    vindictam   expetentibus. 
Arnpeck  benittxt  da fiir  den  Worilaut  der  von  der  Vita  S.  Udalr.  beriihrten 
BibelsteUe  (Apoc.  6, 10) :  Usque  quo,  domine,  . . .  non  vindicas  sanguinem 
nostrum  ? 
40  *  Ampecks    Abschrift   des    Conradus    Xacrista    Bl.  237.      Bbhmcr- 

Ottenthal,  Regesta  imperii  II,  23. 

s  Abschrift  des  Conradus  Sacrista  Bl.237. 

*  Die   Tegemseer    Quelle,  der  en  Worte  vorher  entlehnt  sind,  sagt: 
altera  die.     Bei  Andr.  526  heisst  es :   certum  tempus,   deutsch  616:  ein 
45genante  zeit,  ebenso  Ebran  78:  ein  genannte  zeit  unci  Fuetr.131:   und 
nannt  im  ainen  tag. 


—     120     — 

animo  parvipendit *,  sprevit  et  irrisit.  Accidit,  quod  vir  sanctus 
pro  aliis  suis  negociis  Ratisponam  venit.  Quod  percipiens 
dux  prefatus  sedens  in  mensa  cum  nobilibus  et  familia  sua 
Ratispone  ad  cenam  et  crapulose  edens  et  bibens  et  clero 
graviter  detrahens  ipsosque  multipliciter  blasphemans  sanus5 
et  letus  insultando*  [  F.  105 J  viro  dei  precepit  cuidam 
famulo  dicens:  Tolle  hunc  ciphum  argenteum  et  duas  can- 
nulas boni  vini,  defer  Udalrico  episcopo  et  dices :  Hoc  vinum 
et  ilium  ciphum  misit  tibi  dominus  meus  dux  in  precium 
ori  tuo,  ut  bibat  iocunde  pro  eo,  quod  non  semper  verum  10 
loquitur,  sed  falsitatem  aliquando  dixit  mihi,  nisi  ab  ofiensa 
sue  ecclesie  desisterem,  infra  annum  obirem.  Et  ecce,  ego 
letus  persisto  atque  sanus  vivo.  Que  verba  nuncius,  ut 
dux  preceperat,  retulit  viro  dei.  Quibus  auditis  submisso 
vultu,  quid  responderet,  parvam  horam  cogitavit,  quia  ab  15 
eius  memoria  elapsa  erant  ilia  verba.  Et  protinus  se  erigens 
eta  nuncio  requisivit:  Quando  vel  ubi  vel  qualem  reliquisti 
dominum  tuum  ducem?  Respondit:  In  mensa  eum  reliqui 
sanum,  et  per  omnia  bene  habuit.  Inquit  vir  sanctus:  Vade 
cito  domum,  quia  ipsum  mortuum  invenies.  Cumque  nuncius  20 
veniret  domum,  ducem  mortuum  invenit  et  gesta  et  verba 
Fund.  Teg.  coram  omnibus  retulit.  Eadem  itaque  hora  percussue  a  deo  subito 
Krein*m%  w.d  l  em  obivit»  u*  v*r  dei  predixerat,  suis  extemtis  et  hinc  inde 

Fiietr.  132.  f Ugientibus,  quia    eadem  hora  fur  domum  perfodit,   sublatus  in  con- 
Fund.Tey.495  clavi  nioritur,  spirilus  infernum  polluit,  ossa  solum  subecriptum  posteris25 
sui  memoriale  epitaphium  relinquens: 

Vivens  pollebam  faciens,  quecunque  volebam. 
En,  nihilor  sub  humo.    Sic  eritb  omnia  homo. 
Cf.Andr.526  Alii2    tamen    dixerunt,    quod   dyabolus   ibidem   ipsum 

arri-/7*I  I05'7piens  in  conspectu  omnium  strangulaverit.  30 
Mortuus  igitur  miserabiliter  absque  omni  devocione  et  sacra- 
mentorum  participacione,  sicut  bestialiter  vixit  quoad  deum 
Cf.  Tab.Schir.  jn  vita,  ita  periit  miserrime,  et  animam  eius  miseram  ad 
'  castrum  Schirense  in  arundinetum,  quod  ibi  prope  est,  dimersit8. 
Quam  eciam  eiulantem  seu  ullulantem  cum  multitudine  spiri- 3f) 
tuum  malignorum,  qui  ibi  tunc  habitabant,  homines  asseruerunt 

*  Somnia  monachorum  et   tabulae  am  Rand  Aveniinus.    h  et  Hs 

1   Vyl.  Andr.  526,  Ebran  78  und  FiUtr.  131. 
'  Andr.  526 :  ipsa  dio  in  monasterio  8.  Emmerammi  existens  subito 
coram  suis  a  dyabolo  est  interemptus.    Darnack  Ebran  und  FUetrer.       40 

*  Tab.  Schir.  190 :  und  ward  gefuret  von  dem  teufel  gen  Scheyren 
in  das  r orach.  Darnach  die  dcutsche  Ckronik  van  Andechs,  tcelcfie  Arnpeek 
sonst  ebenfalls  beniUxt  hat. 


—     121     — 

se  huiusmodi  eiulatus  non  semel  audivisse.  Sed  propter  eorum 
dominum  ducem  Werenherum  vel  verius  Berchtoldum  non 
audebant  hoc  in  publicum  diffamare,  quamvis  nihil  tale 
possit  manere  ocultum. 

5  SepultUB  itaqoe  primum  magniflce  Ratispone  in  eocleeia  Christi  Andr.  526  u. 

martiris  S.  Emmerammi.    Porro  demones  horribilibus  vocibus  et  ullu-  Ebran  78   u. 
latibus   moDachoe  ibidem  vehementer  inquietabant  d ice n tee  et  clamantes  Fiietr.  132\ 
inter  cetera:    Date    nobis   corpus   huius    maledicti   ducis,    cuius 
animam  ad  tartara  deferimus.    Unde  fra tares  coacti  exhumarunt  corpus 

10  ponentes  sub  ianua  monasterii.  Quod  demonea  vehementer  rapientea  et 
in  lacum  Schirensem  cum  impetu  in  momento  proiecerunt  Quod 
sentencia  multorum  usque  hodie  affirmat.  Nam  et  lacus 
ibidem  aduc  nomen  a  dyabolo  habet  vulgariter  teufelsee  *. 
[F.106]  Acta  sunt  hec  anno  domini  937.    Ducavit    annis    15  Kremsm.  .'/. 

15  infeliciter  et  ad  minus  reliquit  duos  Alios,  Arnolfum  et 
Hermann  um,  comites  palatinos  in  Baioaria,  et  flliam  nomine 
Lucka  b,  que  copulata  fuit  Heinrico  duci  de  Saxonia,  fratri 
Ottonis  Magni. 

Cap.  21. 
20      De  duce  Berchtoldo  et  termino  libri  tercii. 

Berchtoldus  vel  Wernherusc'  fratri  suo  Arnolfo  deinceps  Kremsm.  9. 
in  ducatn  Baioarie  successit.    Quem  tenuit  annis   10  et  diem  obivit 
anno  domini  948. 

d  Hunc  Berchtoldum  Otto  rex  propter  superbiam  flliorum  Of.  Frut.  W4, 
25  Arnoldi  impii  ducis,  fratris,  post  mortem  cius  ducem  fecerat m' 
Bavarorum  despondens  ei  filiani  sororis  sue  Geberge,  sororem 
Ileinrici  filii  Giselberti  ducis,  secundi  mariti  Geberge. 

Hucusque  Franci  Baioariam  rexerunt.     Deinde   usque 
ad   ducem   Welfonem    Suevum    videntur   duces   Baioarie    a 
aoSaxonibus  orti. 

Considerare  hie  dei  iudicia  mundique  volubilitatem  eciam  nolens  Otto  Fris., 
compellor.    Ecce  res  mundanas  simul  cum  tempore  rerumque  potestates  Ghr.  V,  36. 
volvi  et  revolvi  cernimus,  ne  putaremus  mundanas  res  vel  potestates 
in  aliqua  mundi  parte  statum  inveniase.    Ita  nimirum  humane  stabili- 
35  tatis  exemplum  maximum  Francorum  siquidem  principes  annis 

•  monachorum  fabulae  am  Rand  Aventinus.  h  so  Hs. ;  Aventinus 
am  Band:  Juditha.  c  am  Rand  der  Hs.  hinxugefiigt.  d  der  folgendc 
Absehnitt  ist  an  den  Rand  der  Hs.  geschrieben  mit  Einfugungsxeiehen 
aufjene  Stelte. 

40  '  Letzterer  ist  hier  hauptsachlieh  beniiixt. 

9  Nach  der  Scheyerer  Ueberlieferung  und  den  von  ihr  abhangigen 
Quelleti.     Vgl.  oben  S.  114,  Z.  4. 


—     122     - 

experientistfimi,  clarissimi  duces  Baioarie,  finem  lamentabilem 
consecuti.  Nam  in  hoc  Berchtoldo  et  fratre  suo  Arnoldo 
Impio  ducatus  eorum  defecit,  quam  potentissimi  fuerint. 
Attamen  finis  posteris  timorem  incussit,  quoniam,  qualiter 
unusquisque  est,  taliter  vivit,  taliter  loquitur,  taliter  moritur. r> 
Vivat  itaque  quisque,  ut  niori  non  formidet,  ut  bravium 
percipiat. 

Explicit  liber  tercius  istius  opusculi. 


[F.107a]  Sequitur  liber  quartus  huius  opusculi 
de  ducibus  Bavarie  ex  Saxonia  et  Suevia  ortis. 

Cap.  1. 

5Et   primo   de  Hainrico    fratre  Ottonis  Magni  et 
incidentaliter  propter  temporis  ordinem  de  comite 
Razzone  et  eius  fundacione. 

Hainricus  dux  Saxonum,  Heinrici  regis  Teutonicorum, 
qui  cognominabatur  Auceps,  et  sancte  Mathildis  Alius,  factus 
10  est  dux  Bavarie  a  fratre  suo  rege  Ottone  I.  constitutus, 
quia  habuit  uxorem  nomine  Luckam b  1  filiam  Arnoldi  ducis 
norici,  utc  habetur  cronica  Saxonum,  et  ducavit  in  Bavaria 
post  mortem  ducis  Berchtoldi  annis  7. 

Item  950.  multi  Bavariorum   occisi  sunt  ab  Hungaris. 
15  Item  951.   Otto  rex  Italian)   per  Bavaroe  subicit,  et  Hainricus  Kremsm.  9. 

dux  Bavarie  Hungaros  aggreditur. 

Ea  tempestate  Razzo'  comes,  vir  nobilis  et  strennuus,  Francus8  Chron.   And.4 
illustris,  cenobium  pro  13  person  is  ordinis  8.  Benedicti  in  honore  Jesuu.  Fund.* 

*  F.106*  ist  leer.    b  JudilhiunAventinus  am  Rand.    c  ut  —  Saxonum 
20  am  Rand  der  Hs.  mit  blasser  Tints  hinzugefUgt. 

1    Vgl  oben  8.  121 ,  Z.  17  und  S.  106,  Anm.  1. 

*  Vgl  unten  Buck  V,  Kap.  1L 

3  Zu  Kempfler,  Abstammung  und  alteste  Oeschichte  der  Grufen 
ran  Andechs  im  Oberbayer.  Archiv  LII,  221,  235  und  239  ist  xu  bemerken, 

25  dass  Arnpeck  diese  Nachrichteti  aus  der  deutschen  Andechser  Chronik  und 
den  Fund,  geschbpft  hat. 

4  Quelle  ist  die  (in  mehrcren  Inkunabeldrucken  verbreitele)  deutsche 
Andechser  Chronik,  derm  Text  hier  iibersetxt  erseheint.  Unten  im  Buck  V, 
Kap.  11  ist  then  falls  einAbschnttt  iiber  den  heiligen  Rosso  enthaUen;  ouch 

30  dieser  Absehnitt  ist  aus  dem  gleichen  deutschen  Quellentext  iibersetxt,  wenn 
auch  teilueise  andere  Worte  verwendet  sind.  Arnpeck  scheint  an  jener 
xtceiten  Stelte  iiber sehen  xu  haben,  doss  er  die  ganxe  Oeschichte  schon 
einmal  gebracht  hat.  Eunstmann,  Zur  Lebensgeschichte  des  Qrafen  Rosso 
von  Andechs  im  Oberbayer.  Archiv  XXVI y  372  ff.  hat  nicht  crkannl  dass 

35  Ampecks  Naehriehten  unselbstandig  und  hauptsdchlich  der  gedrucklcn 
deutschen  Andechser  Chronik  entnommen  sind. 

*  Die  in  dieser  Form  bisher  ungedruckte  Qrundungsgeschichte  von 
Werd  (Qrafrath)  in  den  Fund.  (vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  686)  loutet  in 
elm.  14594,  der  Originalhandschrift  der  Fund.,   auf  Bl.28*:   Anno  954. 

40  Razzo  comes,  vir  nobilis  et  strennuus,  cenobium  in  honore  sal  va  tor  is 
omnium  Werde  construxit  in  pede  sui  castri  Razzenberg  et  illic  monachos 
coadunavit.  Quam  ecclesiam  B.  Udalricus  episcopus  Augustensis  con- 
secravit.     In    qua   ecclesia  comes  prescripts  diem  claudens  extremum 


—     124     — 

Christi  salvatoris  omnium  et  88.  Jacobi  et  Philippi  apostolorum  in 
Werdea  iuxta  Ambram  fluvium  in  pede  castri  sui  Razzenberge  construxit 
et  illic  monachos  congregavit.  Quam  ecclcsiam  8.  Udalricus  episcopus 
Augustensis  consecravit.  Insuper  dictus  comes  Razzo  multa*  sanctorum 
reliquiae  de  terra  sancta,  Constantinopoli  et  urbe  Roma  ac  ex  aliis  5 
diversis  mundi  partibus  in  suum  monasterium  attulit.  Reversus  /  F.  107*  J 
enim  de  dictis  terris  abrenunciavit  mundo  et  induit  habitum  ordinis 
8.  Benedict!  in  suo  monasterio  in  finem  usque  in  bonis  operibus  per- 
severans  et  migravit  ad  dominum  anno  Christi  954.  ibidem  sepultus 
Fund,  miraculis  coruscans.  Que  ecclesia  postmodum  ab  hostibus  et  invasoribus  10 
ecclesiarum  penitus  destructa  ac  desolata  est.  Predicto  Razzoni  comiti 
succes8it  frater  suus  comes  Fridericus  cognomen  to  Roch,  qui  habitavit 
in  castro  Sindynburg  circa  fluvium  Ambre.  Qui  ad  sanctam  terram 
Hierusalem  iter  faciens  debita  carnis  exolvit  ibique  est  tumulatus. 
Cuius  uxor  domina  Kunissa  monasterium  8.  Steffani  in  Dyessen  fundavit- 15 

Cap.  2. 
De  obsessione  S.  Udalrici  in  castello  Mantichinga. 

VitaS.  Udalr.  Item  annoChristi954.1,  ut  colligitur  6X  legendaS.Udalrici 

episcopi,    accidit   tunc   temporis,   ut   inter  Leotolfum   regis    Ottonis 
'J4.  filium,  qui  Almannorum  genii  preerat,  et  eius  patruum  Hainricum  Nori-  20 
coram    ducem   oriretur   lis  odiumque   per  instigacionem  Sathane   et  ex 
malignorum   hominum  suasione.    Quos  cum  rex  ad  concordiam  minime 
revocare  potuisset,   fratri    adiutorio   contra   filium   fuit.    Tunc  quidam 
comes   palatinus  Arnolfus   quondam  ducis  Arnolfi  Impii  Alius  extitit*, 
cuius  fidei  predictus  dux  Hainricus  totain  Baioariam  cum  ipsa  metropoli  25 
Ratispona  commendavit,   et  in   Saxoniam  ad  re  gem  se   contulit.     Ibi 
moram  faciente  ille  [F.  108]   velut  perfidus  transfuga  se  cum  ipsa  civi- 
tate   et   multitudine  populi  Leutolfi  subegit  potestati.    Hec  cum  sancto 
pontifici  Udalrico  Augustensi  episcopo   comperta  fuissent,   relicta 
roilitum   custodia  in  civitate  Augusta   in   Noricorum  regionem   propere  30 
contendit,  ubi  tunc    re  gem  cum  exercitu   consistere  audivit     Prefatus 
vero  tirannus  Arnolfus  August  am  adiit  ac  rebus  circumquaque  direptis 
quibusdam  episcopi   militibus  captis  preda  onustus  et,  quod  verius  est, 
-to-  peccati  pondere  gravatus  in  Baioariam  est  reversus.    Interim   vero  dei 
famulum  Udalricum   postquam   comperit  a   regia  servitute  reversum,  3r> 
in  castello,  quod  Mantichinga  dicitur,   non    timuit  obsidere.     Sed   non 
ces8it   ei   in  prosperum,   quod    talia   presumpsit  contra  dei  famulum. 

*  fehlt  Hs. 

sepultus  requiescit  Ad  cuius  tumulum  singna  (so)  fiunt  miraculorum. 
Que  ecclesia  postmodum  ab  hostibus  et  invasoribus  ecclesiarum  penitus  40 
devastate  est  et  destructa.  Predicto  Razzoni  comiti  sucoessit  frater  suus 
comes  Fridricu8  cognomen  to  Roch,  qui  habitavit  in  castro  Sindynsburg 
circa  fluvium  Ambre.  Qui  ad  sanctam  terram  Jerosalem  iter  faciens 
debita  carnis  exsolvit  ibique  est  tumulatus.  Cuius  uxor  Kunnissa  fundavit 
monasterium  8.  Stephani  in  Dieszen,  ut  prescriptum  est.  45 

1  Die  Jahrtahl  ist  aus  dem  Anfang  des  Kap.  14  der  Vita  S.  Udalrici 
(Sehmetier8  Ausgabe  S.  39)  berecknet  oder  der  Kremsmiinsterer  Quelle  ent~ 
nommen  (vgL  unten  S.  125,  Anm.  2). 


—     125     — 

Nam  parvo  interiecto  dierum  spacio  a  comite  Adalberto  ac  episcopi 
fratre  Diethbaldo  ab  obsidione  suorum  cum  detrimento  coactus  est 
secedere  et  cum  debita  respersus  confusione  in  patriam  redire  eciam 
ibidem  capto  eiusdem  fratre  Hermanno.  Sed  et  fortissimus  pugnator  Adal- 
5  bertus  velut  alter  Machabeus  pro  ecclesia  dei  pugnando  cecidit  in 
eodem,  bello  ut  veraciter  est  credendum,  per  niortalitatis  dispendium 
trantiens  ad  immortalitatis  compendium.  Cuius  corpus  S.  Udalricus 
Augustam  deferens  in  ecclesia  S.  Marie  ante  altare  S.  Walpurgis1 
condidit,  spiritum  vero  per  sacre  immolacionis  hostiam  deo  commendavit. 

10  Acta  sunt  predicta  in   carnis-/"F.  108']  privio  feria  2.  post 

Estomihi.    Dehinc  dux  Hainricus  eundem  Leutoldum  patruum * Kremsm.  9. 
de  Baioaria  expulit     Huius   Hainrici   filiam   Burchardus   dux 
Almanie  dudum  duxerat  uxorem.    Sane  vindictas  in  invasores 
ecclesie  S.  Marie,  que  est  matrona  Augustensis,  in  Arnolfum 

15  palatinum  et  Leutoldum  regis  Ottonis  filium  et  multos  alios 
presenserat  vir  dei  S.  Udalricus.  Pacem  eciam  inter  regem 
Ottonem  et  dictum  filium  eius  unacum  Alberto  Curiensi 
episcopo  ipse  perfecit.  Post  hec  Arnolfus  occisus  est  et 
sic  penam  luit. 

20  Cap.  3. 

De   infelici   bello   Hungarorum   apud   Augustam. 

In  illis  diebus  effera  gens  Hunorum  belua  crudelior,  qui  la  tine  Chr.Ebersb.  5 
Hungari  vocantur,  a  propriis  suis  sedibus  castra  moventes  et  in*.  6*  u.  Vita 
mrdtitudine  sui  exercitus  nimium  confidentes  per  noricam*  regionem  et lS>-  Udalr.  39. 

52  per  omnes   terminoe   orientales  Almanie  et  Baioarie  usque   ad  nigram 
sUvam,   que   ad   montana   pertinet,   transeuntes  dire  vastant  incendiis. 
rapinis  quasi  per  annos  octo  variisque  cladibus  Noricos,  Rethos  ac  Suevoe  Schedel  XCII. 
afflixerunt    Porro  Eberhardus  comes  huius  gent  is  furorem  intelligens  Chr.Ebersb.  5. 
sap  ienti  consilio  potitus  castrum  suum  Eberspergense  muro  circumdare, 

30  promuralia  cum  propugnaculis  erigere  vallumque  et  fossas  iussit  ampliare. 
In    anno  vero    nono,   videlicet   ab    incarnacione   domini   900.t>4,  **• 
[F.  109]    numerum   excedentea  gloriantur   in    fortitudine   sua    et   per 
Noricum  disperguntur  ac  totamBaioariam  locustarum  more  devastant  Otto  Fris , 

Chr.  VI,20. 

a  noricum  Ha.    b  so  Hs. 

35  '  Woher  diese  Angobe?   Mon.    Germ,   hist.,   SS.  IV,  402,  38  irird 

die  Begrtibnissttitte  der  in  der  Ungarnschlochi  auf  dent  Lech  f eld  gefallenen 
rafen  Diepold  und  Reginpold  so  angegeben;   Arnpeck  hat  aber  die  dort 
gedruckfe  andere  Vita  8.  Udalrici  nicht  benUtxt. 

9  FUr  diese  irrtiimliehe  Angobe  verwendet  Arnpeck  den  Krerns- 
40munsterer  Text,  der  aber  das  gerade  Oegenteil  berichtet:  954  Leutoldus 
dux  Ottoni  rejgi  patruo  (!)  suo  rebellat  Heinricum  duoem  patruum 
suum  de  Bawana  expulit.  Unten  in  Kap.  4  berichtet  Arnpeck  der  Rrems- 
mUnsterer  Quelle  richtig  foigend  von  der  Vertreibung  Heinriehs  durch 
Liudolf. 
45  *  OefeU,  Iter.  bote.  S8.  U,  5. 

4  Diese  Jahrxahl  schemt  mir  Arnpeck  aus  Kremsm.  100  enbwmmcn 
xu  haben  und  hier  irrtiimlich  xu  verwenden. 


—     126     — 

Chr.  Ebersb.  6.  Quorum  legio  collect  a  et  adunata  ad  orientem  castri  Eberaperg  prepeti 
ac  celeri  cursu  in  equis  accurrentes  suasque  sagittas  pro  omine,  id 
est  for  tuna,  contra  castrnm  emitter*  tes  et  castrura  sencientes  nimis 
esse  tutum,  indignanter  cum  fremitu  ac  gemitu  abscedere  compelluntur. 

Et  dum  sic  barbara  gens  graves  in  ecclesia  dei  tiran-  5 

nides    exercuisset    et   in    sancta   et   veneranda  loca    nimis 

crudeliter  debacharctur,   contigit   etiam,   ut   Frisingam    in- 

vaderent.    Sed  ita  deus   eos   excecavit,  ut  ab  hora  tercia 

dominice  diei,   qua  venerant,   donee  ad  sextam  horam  sexto 

ferie,  qua  recesserant  ~   et  ecclesias  S.  Steffani   et  S.  Viti  10 

igne  vastaverant   —   apertis  oculis  montem  Frisingie   non 

vidissent.     Credendum  itaque   pie  est  genitricis  dei   Marie 

semper  virginis,   patrone   Frisingensis   ecclesie,   meritis   et 

S  .Laraperti  confessoris  Ohristi  eo  tempore  ibidem  pontiflcatum 

tenentis  precibus  evenisse1.  15 

Otto  Fps.l.  c.  Post  hec  predicta   sevissima  gens  Licum   transiens  ecclesiam 

\ttaS.  Udalr.  ^    ^n    ^ne  comDllS8it  atqUe  civitatem  Augustam  obsedit  et  civitates 

Chr  Ebersb  6  cum  municionibus  in  confinibus  Lici  et  Danubii   fluminum  expugnare 

Vita  S.  rW(?/r.conantur  ac  omn*a  castra  deraoliri  et  destruere.    Sed  B.  Udalricus 

/.  Cm  visis  tot  lupis  [F.109'  J  nequaquam  vice  mercenarii  gregis  sui  custodiam  20 
fugiendo  dereliquit,  sed  ex  adverso  se  opposuit  et  causam  domino  com- 
mendavit    Nam  militibus  circumquaque   per  murum   et   ante   porta ni 

40.  acriter  contra  hostes  dimicantibus  ille  super  equum  sedens  non  clipeo 
aut  galea  protectus ,  aed  stola  indutus  inter  lapidum  et  sagittarum 
imbres  incedebat  securus.  Vide*  novum  Josue  archam  domini  circum-  25 
ferre,  buccinis  concrepare,  nisi  quod  Josue  contra*  muros  Jericho,  iste 
vero  intus  f  uit  cum  dei  populo.  Sed  merito  noster  Josue  iam  coruscante 
gracia  Christi  intus  in  domo  Raab  ad  euin*  converse,  id  est  ecclesia, 
manebat  et  civitatem  dyaboli  fori*  manentem  expugnabat.  Josue  duce 
et  sacerdotibus,  qui  archam   domini  ferebant,  buccinis  clangentibus   ac  30 

41.  cunctis  populis  clamantibusb  vociferacione  magna  muri  Jericho  funditus 
corruerunt.  Beato  vero  Udalrico  archam  domini  in  pectore  mundo 
gerenle  cum*  sacerdotibus  et  levitis  tubis,  id  est  ymnis  spiritualibus, 
psalmis  et  canticis,  sonantibus  ac  cunctis. maxima  prece  ad  dominum 
eiusque   sanctam    genitricem   Mariam    pro   sua   erepcione  clamantibus  35 

Chr.  Ebersb.  7.  Hungari ,    qui    erant  civitas  dyaboli,   d  em  urn   ceciderunt.    Sevientibu* 

Ebran  SO.  itaque  Hud  gar  is  nee  hominibus  usque  ad  pecus  parcentibus  Hainricu* 

duxNoricorum  fratri  suoOttoni  regi  per  litteras  insinuat  auxiliumque 

cht0F/£r  &  con*ra   ra-bidos   canes   unacum    S.    Udalrico   poposcens  <\     a t 

/  c'gloriosi88imu8  rex  mentis  et  animi  constancia  semper  inipavidus,  robore  40 
"  fortis  ut  leo  frendensque  dentibus  sicut  aper,  fide  magis  f  F.  110  J  quam 
Ebran  SO.  armis  prefati  viri  dei  hortatu  occurrit  cum  pauci*  Baxonibus*,  eo  quod 

«  so  Hs.    b  fehlt  Hs.    c  so  Hs. 

1  Vgl.  dieselbe  Erx&hlung  unten  in  den  Oesta  episooporum  Frisin- 
gensium.  45 

*  Ebran  beruft  sieh  hier  auf  die  ander  histori  bischof  Ottos,  icomit 
er  die  Oesta  Friderici  Ottos  von  Freising  xu  meinen  scheint,  dock  diirfte  hiert 
wie  Roth  in  seiner  Ausgabe  Ebrans  S.  LXlll  sagte,  eine  Irrung  vorliegen. 


—     127     — 

tunc   bellum   cum  Sclavis  in  Bohemia   sudaverant,  attamen   multis   ex 
Baioaria,    Franconia    et    Alemannia    aliisque    provinciis    ducibllS, 
principibus,  comitibus   ac   nobUibus   insimul  coadunatis   ad  Bum  COn-^r-  Ebersb. 
flnentibus,   qui   omnes   quasi   unus   ad  conflictum  beUi  procedere  " e' 
5Don   differ  re  et  patrie  sive  region  is  terminoe  viriliter  defend  ere  dice  - 
bant.  Cum  valido  quoque  venit  equitatu  Worm acien sis  duxConradus  FrtU.  1SS. 
gener  regis;  cuius  adventu   milites  erecti  iam  optabant  non  differre 
certamen.    Huni  itaque  coraperto  regis  adventu  retractata a  ob- 
sidione    obviam    pergunt    armisque    decertare    contendunt. 

10  Jeiunio  itaque  in  castris  predicato  iussum  est  omnes  ad  bellum  paratos  Frut.  1SS. 
esse  inb  crastino.    Primo  diluculo   surgentes  pace   data  erectis  signis 
numero  quasi  octo   legiones  procedunt  e  castris.    Ducitur  exercitus  per 
aspera  et  difficilia  loca,  ne  darentur  bostibus  turbandi  sagittis  agmina, 
quibus  utuntur  acerrime  arbustis  ea  protegentibus.   Primam  et  secundam 

15  et  terciam  legiones  duxeruntc  Bavari,  quibus  prefuerunt  prefecti  Hainrici 
ducis.  Nam  ipse  in  bello  aberat,  eod  quod  in  valitudine  corporis  labo- 
r asset,  qua  et  mortuus  est.  Quartam  legionem  ordinaverunt  Franci,  quorum 
rector  erat  dux  Conradus.  In  quinta,  que  erat  maxima,  que  dicebatur 
regia,  ipse  princeps  erat  vallatus  electis  [F.  UP]  ex  omnibus  militum  1H9. 

20  milibus  alacrique  iuventute  coramque  eo  angelus  —  sic  enim  vocabatur 
vexillum  eius  —  denso  agmine  circumseptus.  Sextam  et  septimam 
legiones  constituerunt  Suevi,  quibus  prefuit  Burckhardus,  cui  nupserat 
(ilia  fratris  regis.  In  octava  erant  Bohemi  electi  milites  mille  armis 
pociufl  instructi  quam  fortuna.    In  qua  et  sarcine,e  omnes  et  impedimenta 

25  queque,  quasi  ipsa  esset  tutissima,  que  et  novissima.  Sed  aliter  res  acta 
est  Nam  Hungari  nihil  cunctantes  Licum  transierunt  circumeuntesque 
exercitum  extremam  legionem  sagittis  lacescere  ceperunt  et  impetu  cum 
ingenti  vociferacione  facto  aliisque  ceais  aliis  captis  sarcinis  omnibus 
potiti    ceteros    legionis    illius   armatos    fugere   compulerunt.      Similiter 

30  septimam  et  sextam  aggressi  plurimis  ex  eis  fusis  in  fugam  verterunt. 
Rex  autem  cum  advertiaset  bellum  ex  ad  verso  pretendi  et  post  tergum 
noyiflsima  agmina  'periclitari,  misit  iUuc  ducem  Conradum  cum  quarta 
legione.  Qui  veniens  captivoe  eripuit,  predam  excussit.  Fusis  undique 
adverooruin  agminibus  dux  ipse  ad  regem  revertitur  cum  signis  victricibus. 

35  Totum  igitur  pondus  prelii  iam  ex  ad  verso  esse  rex  conspiciens  ex- 
hortacionis  gracia  suos  aUocutus  est  roonens  ros  antiquarum  victoriarum 
et  rerum  sedulo  bene  gestarum  et  ut  modo  in  patria  non  eoderent,  qui 
sepius  et  in  aliena  terra  victoree  [I.  Ill]  ex  tit  is  sent,  ct  post  pluriiua 
intolit:    Plura  loquerer,    milites   mei ,   si    nossem    verbis    virtu  tern    vel 

40  audaciam   animis  vestris  augeri;   modo  melius  gladiis  quam  Unguis  in- 

cipiamus.    His  dictis*   rex  invictus  acie  bellatorum  instaurata  contra  Chr. Eberab.  7. 
bostes  tamquam  leo  rugiens  vehement er  insiliit  arreptoff  clipeo  a  c  sacra  Frut.  189. 
lancea.    Ipse  primus  equum  in  hostes  vertit  fortissimi  mi  litis  et  optimi 
iroperatoris    officium   gerens.     Inito   itaque    prelio   ciipeus   ibi   clipeo  Chr.  Ebersb.  7. 

45  retunditur,  umbo  umbonem  retundit,  fit  f  ragor,  id  est  hod  us,  armorum, 
a  fortibus  spicula,  id  est  tela  seu  fulmina,  in  hostes  fortissime 
iaciuntur.  Fit  ludus  ibi  militaris  non  in  alea,  sed  in  hasta  et  gladio. 
Ferox,  id  est  dirus,  mucro  gentis  alienc  nimis  avide  devoravit  carne*. 

»  retracta  Hs.    b  fehlt  Hs.   c  so  Hs.    d  et  Hs.    °  sarcines  Hs.   f  dictus 
50  Hs.    s  accepto  Hs. 


—     128     — 

Frut.  189.  Hostes  audacioree  primum  restitorunt,  sed  ut  socioe  terga  vertere  viderunt, 
obstupefacti  nostrisque  intermixti  extincti  sunt.  Ceterorum  vero  alii 
equis  sagittatis  villas  proximas  intrant  circumfusique  armatis  cum  menibus 
pariter  concremantur,  alii  flumen   contiguuni   transnatantes,    dum   ripa 

(hr.Eber8b.  7.  ulterior  ascendentes  non  sustinet,  flumine  obvolvuntur  et  pereunt.  Fords  5 
itaque  dextra  re  gis  Hungaros  ad  terra m  prostravit.  Campus  vernans 
fit  cruentus  et  rore  sanguinco  ubique  madescit.  Cedunt  hostes  et  vin- 
cuntur,  victores  tropheo  accinguntur.  Omnes  Huni  sicut  unus  mortis 
exicium  perferunt,  nee  fuit,  qui  evaderet ;  glorioae  enim  gens  alemannica 
de  suis  hostibus  gloriosissime  triumphavit  [F.  Ill' J  anno  ab  incarnacione  10 
Ghr.  VI,  20.  domini  955.,  ut  ait  Otto  Frisingensis  *,  4.  Id.  Augusti,  id  est 
Kremsm.  9.  [n  die  8.  Laurencii,  iuxta  viri  sancti  Udalrici  pontificis  preaagium 

Vita  S.  Udalr.  deo  victoriam  populo  s  u  o  donante.   Tanta  quo  que  rex  predictos  barbaros 
41*  virtu  te  prostravit,  ut  hinc  gens  omnium  immanissima  non  solum  regnum 

OttoFns.  I.  c.  hivadere  non  auderet,  sed  et  suum  desperacione  correpta  paludibus  et  15 
sudibus  contra  nostras  muni  re  cogitaret.  Cecidit  in  eo  prelio  dux 
Frttt.  189.  ill  us  trie  Wormacensis,  gener  regis,  Conradus,  fortiter  pugnans  —  animi 
fervore  et  solis  ardore,  qui  eo  die  nimius  erat,  estuavit  vinculisque 
lorice  solutis  dum  auram  captavit*,  vuinere  sagitte  in  adverso  gutturis 
defixe  cecidit;  cuius  corpus  imperio  regis  honorifice  collectum  trans- 20 
portatur  Wormaciam  ibique  sepelitur  cum  fletu  et  planctu  omnium 
Andr.  #&Francorum   —   fraterque  S.  Udalrici  Dyepoldus   comes  et  Reginboldus 

Schedel  XCII.  filius  sororis  sue.    Ipsa  vero  die  belli  invasa  sunt  castra  et  captivi  omnea 
Frut.  189.  erepti,  secundo   autem  die  ac  tercio  a  vicinis  urbibus  reliqua  multitudo 

Chr.  Ebersb.  7.  in  tantum  consumpta  est,  ut  nullus  aut  rarus  evaderet  Locus  autem  25 
certaminis  usque  in  hodiernum  diem  super  fluvium  Licum  latino  eloquio 
nominatur  Concio  legis,  vulgares  vero  vocant  Cunntzenlenb,  ibique  regalis 
magnificencia  perpetuo  tbronum  iudicialem  habere  debet  cum  aliis  terrarum 
principibus  ad  faciendum  iudicium  et  iusticiam  sive  [F.112]  ad  rei 
publice  negocia,  prout  iura  sunt  condita,  provide  gubernanda.  30 

Exercitu  vero  Hunorum  crudeli  strage  damnato  milites  com  it  is 
Eberhardi  sororisque  eius  Williburgis,  que  tunc  in  castro  Ebersperg 
morabatur,  Sur  regem  Hungarorum  et  Leel  ducem  cum  aliis  quam 
plurimis  Hun  gar  is  ad  castrum  Ebersperg  captos  detuierunt,  Sed  die  to  8 
regem  et  ducem  Ratisponam  regi  Ottoni  et  suis  principibus  omni35 
auro  et  argento  ablato  remittentes  occidendos  reliquos  autem  Hunos 
in  Ebersperg  iugulatos  dire  crucian t  et  in  foveam  profundissimam 
precipitant  et  detrudunt  terraque  operiunt  et  suffocant  At  Eberhardus 
comes  primicias  tollens  de  torquibus  aureis,  que  sunt  ornamenta  colli, 
et  tintinabulis,  id  est  aureec  campanelle,  in  imis  vestium  dependentibus  40 
tres  librae  auri  ad  faciendum  calicem  crucemque  argenteam,  que  in 
scuto  regis  infixa  fuit,  et  aliud  argentum  ad  ecclesiastica. ornamenta 
dedit.  Rex  autem  septem  reges  Hungarorum  ad  ignominiam  sue 
geiltis  Ratispone  *  crucis  patibulo  iussit  appendi  ceteroaque  vivos  foasatis 
Andr.  38.  subhuman*.    Qui   reges   in   quibusdam  cronicis  tres  fuisse  leguntur,  in  45 

"  aptauit  Hs.    h  Emintzenlen  Us.    c  aure  lis 

1   Wahrend  die  vorher  abgesckriebene  Ebersberger  Ghronik  das  Jahr 
937  nennt. 

*  Aus  Andr.  38. 


—     129     — 

legends    autem   8.   Udalrici1  principes  appellantur.    Quod   et    veriUS 
videtur   ex   eo,   quod,   ut  legitur  in   cronica  Hungarorum*, 
eisdem  temporibus    Huni   vnlgariter,   la  tine   vero   Hungari, 
non  reges,  sed  capitaneOS  habuisse".     Barbari  vero,  quod  eciam  Otto'Fris., 
5  incredibile  videtur,  usque  ad  internicionem  septem  tantum  residuis  omnes  Chr.  VI,  20. 
deleti  sunt. 

His  itaque  gestis  B.  Udalricus  urbem b  illustriorem  fecit  et 
ecclesiam  8.  Afire  instaurarit,  que  olim  ab  Attila  et  nunc  ab  Hunis 
lesionem  sensit,   et  ecclesias  S.  Johannis  et  S.  Steffani   construxit  et 

10  [F.  112*]    deo   in    omnibus   gracias    agens    congregaciones    ciericorum  VitaS.  Udalr. 
suorum,  que  hostium  depredacione  ad  tan  tarn  inopiam  sunt  redacte,   nt42. 
ad   eottidiane   refeccionis  usum   nihil   habere  nt,  secum   retinuit  ac,  in 
quantum  potuit,  presentis  vite  necessaria  pauper  ipse  pauperibus  minis travit. 
Non  solum  autem  illis,  sed  eciam  omnibus  se  petentibus,  prout  potuit, 

15  manum  misericord ie  porrexit  iuxta  preceptum  doinini:  Omni  petenti  te  tribue. 

Huius  maxime  concussionis  auctor,  ut  ait  Otto  Frisingensis,  Qhr.  VI,  20. 
fuisse  quidam  ex  Baioaria  Skirensis  comes   memoratur,   qui  tamen  per- 
fidie  sue  penas  sohrens,  dum  Ungaros  incaute  eductos  morti  exposuisset, 
ab  eis  tanquam  traditor  necatus  est    Porro  terra  ipsius  in   fiscum  redacta 

20  a  rege  inter  ecclesias  divisa,  partim  heredibus  eius  cum  castro  Skirensi 
reUcta.  Verum  modo  cenobium  ibi  monachorum  institutum  fore  con- 
spicitur.  Ex  huius  tamen  origine  plurimi  potentes  principes  Rur- 
rexerunt8,  qui  usque  hodie  in  Rheno  et  Baioaria  potenter 
regnant.    Prefatum  comitem,   cuius  nomen   Otto    episcopus 

2f>silet,  quidam  Ottonem4  nominant,  alii  vero,  ut  Schirenses5, 
Werenherum,  qui  et  ipse  auxilio  S.  Udalrici  evasit  periculum, 
quia  hnnc  de  lavacro  sacro  susceperat. 

a  so  Hs.  b  urbem  —  construxit  et  mit  blasserer  Tinte  am  Rand 
der  Hs.  hinxugefiigt. 

30  l  In  Kap.  14  (Ausgabe  Schmellers  S.  41) :  donee  principes  eorum  .  . . 

caperentur. 

*  Vgl  oben  S.  114,  Anm.  6. 

8  Bekanntlieh  hake  Otto  von  Freising  gegen  die  WUtelsbacher, 
welche   als  Schirmvogte  seines   Stifles  mit  diesem  nicJit  auf  dem   besten 

35  Fusse  standen,  erne  bis  xur  Erbitterung  gehende  Abneigung.  Das  tritt 
havptsbchlich  in  dem  20.  Kapitel  des  VI.  Baches  seiner  Chronik  hervor, 
in  weichtm  er  die  seh&rfsten  Ausdrileke  gegen  sie  gebrauchie.  Als  aber 
sp&ter  die  Wittelsbaeher  immer  maehtiger  wurden,  fiihlte  man  sich  in 
Freising  —  als  Urheber  uird  Conradus  Saerista   bexeichnet  —  beutogen, 

40  die  SteUen,  tcelche  allxu  scharf  gegen  das  witlelsbachische  Halts  sich 
richteten,  xu  miidern.  DieStelle:  Ex  huius  origine  cum  multi  hactenus 
tyranni  surrexerint,  Otto  palatinus  comes  ...  —  nun  folgen  heftige  Aus* 
ftUle  gegen  diesen  —  wurde  geanderi  in :  Ex  huius  origine  cum  plures 
hactenus  tyranni  potentesque  viri  surrexerint . .  .  und  daran  iiberstromende 

45  Lobspriiche  des  wittelsbachischen  Houses  geknupft.  Arnpeck  ging  noch 
tceiier  und  befreite,  trie  man  oben  sieht,  die  von  ihm  benutxte  Stelle  von 
aUem  TadeL  Unten  in  Kap.  6  des  V.Buches  aber  vertcendet  er  dieselbe  Stelle, 
die  sag.  wittelsbachische  Interpolation,  nochmals,  ohne  sie  —  bexeiehnend  fur 
seine  Arbeitsueise  —  xu  andern,  tcieer  es  dock  kier  fiir  nbtig  befunden  hat. 

50  *  Kremsnt.  9 :  ducente  eos  Ottone  Schirensi  comite. 

*  Tab.  Schir.  191,  ferner  Andreas  528,  Ebran  80,  Fiietrer  132. 

Qoellen  u.  Erttrterongen  N   F.  III.  9 


—     180     — 

Cap.  4. 

De  corpore  S.  Martini  in  Bavarie  Salczeburgam  V 

Transl.  S.  Accepimus   a  patribus   nostris,   quod   Otto  rex  Hyspaniam   cum 

Martini l.  multo   apparatu    profectus   in   civitatem    Turanorum*  hospitandi  gracia 
ingressus  est,  ubi  per  aliquot  dies  cum  magnatibus  suis  /  F.  113]  rooram  5 
faciens    mansionarios  simul  et  custodem    precio  corrupit  et    sic  corpus 
B.  Martini  auro  et  argento  latenter  comparavit.    Datis  ergo,  que  pepigit  b, 
recepit,   quod   voluit.    Eegreditur   festinus  ad  patriam   furtim  deferens 
tanti  corporis  glebam.   Quia  vero  tarn  preciosum  thesaurum  suo  vectigali 
contineri  duxit  indignum,  archiepiscopo  Juvavensi  Herolfo  sibi,  ut  credidit,  10 
fidelissimo  tradidit  ad  servandum  sibi  que,   ubi   vol  quando   precipe  ret, 
preferendum.    At  ille  gaudenter  suscepit  et  in  suam  ecclesiam  pie  trans- 
vexit.    Criptam,  in  qua  euro  abscondit,  nomini  suo  consecravit.    Socios 
sibi    adiurat,  ut  lateat;  titulo    litterali   consignat,   ut  pateat,  ut,  quod 
lingua   nesciret,    hec   intitulacio  posteris   propalaret.     Decedente    itaque  15 
aliquo   tempore   citatus   ad   curiam   venit.    Ubi   a   rege  de  supradictis 
inquisitus  respondit:  Sanctum,  quern  queritis,  in  sanctuario  permanendum 
reposui,   unde  ammodo   nullatenus  debet   removeri.    Tunc  imperator  se 
defraud atum  considerans    irascitur.    At  ille  fugam  iniit,  ne,  si  expectet, 
in  aliquo  periclitetur.    Tunc  Hainricus  dux,  frater  imperatoris,  et  quidam  20 
milites  Plangenses  c,  scilicet  regi  placere  volentes,  quia  et  ipsi  Salczeburgensis 
ecclesie  inimici  fuerunt,  ipsum  persecuntur,  ut  feriant.     Quern  sevientes 
arripiunt    et  excecant    Sic  nee  ille  reddidit  nee  imperator  rehabuit,  sed 
vir  bone  memorie  Herolfus  reposuit  et  usque  ad  tempus  B.  Hartwici.  Nescio, 
quo  casu  hie  inveniens,  sed,  ut  reor,  [F.  113* ]  celitus  inspiratus  vel  <*  titulo  25 
edoctus  invenit  et  solenniter  et  eminencius  trans tu lit  et  hospitatum  hospiti, 
Martinum  scilicet,  B.  Ruperto  consepelivit  et  digne  apostolis  parem  bavarice 
gentissociavit  apostolo,  quorum  uterque,  sicut  in  una  continentur  tumba,  sic 
invicem  consociantur  in  gloria.    Sepulturam  quoque  eorum  argento  simul 
vestivit  et  auro,  ut,  dum  in  thesauro  decus  appenditur,  quam  splendida  30 
vel  pocius   quam    preciosa  sit  eorum    virtus,   sign  i  fleet  ur.      Quod   vero 
corpus  B.  Martini  B.  Ruperto  consepultum  sit,  miraculis,  que  per  ipsos 
fiunt  °,   creditur,  et,   ut  nulli  dubium    sit,  antiquorum  patrum  legimus 
testimonio   fuisse  approbatum.    Gum   etenim  aliquando   Ratispone   im- 
perator Hainricus  IV.   rexit  concilium,   inter  duos  archiepiscopos  Geb-  35 
bardum    Juvavensem    scilicet   et  Adalbertum   Bremensem    coram   omni 
curia    altricacio  facta  est,  qui,  ut    verum  fatear  ' ,   omni   virtute   com- 
mendabiles  et  honore  invicem  prevenientes  in  die  S.  Martini  coram  rege 
officium    celebrare  Juvavensis  Bremensem   monuit.     At    ille  indigniorem 
se  iudicans  restitit  et  in  hec  verba  prorupit:  Constat,  o  Gebeharde,  quod  40 
mihi   instanter  premineas,  cum   vel  apostolice   sedis  legacione  recenseas 
vel  quia  in  solennitate  sancti,  cuius  corpus  Juvavum  continetur  s,  pallio 
indui  debeas.     Hoc  tarn  a  progeni  tori  bus  meis  quam  ab  ipso  imperatore 

»  so  Hs.      *>  pepegit  Hs.      c  plaugenses  Hs.     d  ut  Hs.     •  fehlt  Hs.  45 
'  fateor  Hs.    z  so  Hs.  icie  die  Quelle. 

1  Diese  Translatio  S.  Martini  ist  den  Qesta  B.  Hartwici  angefiigt, 
Ueber  die  Drucke  siehe  Bibliotheea  hagiographiea  laiina  S.  830.  Vgl  xu 
diesem  Kapitel  die  Anm.  4  oben  auf  S.  82. 


—     131     — 

percepi  Martinum  in  vestra  eccleeia  oontineri.  Celebravit  igitur  [F.114] 
Gebehardus  Juvavensis  indutus  pallio,  cessit  alter,  et  utriueque  com- 
msmdmsno  nostra  sit  veritatie  atteetacio.  Huius  itaque  rei  non  incertus 
bone  moaorio  Hartwicns  archiepiscopus  absconsum  in  obscuro  sustulit 
5  et  supphcanciain  fidelium  aspectibus  honoriftoe  repoeuit. 

Quod  ideo  Salczeburgensis  archiepiscopus  cecatur. 

Ad   historiam   redeo,   unde    parumper  egressus   eram. 
Prefatus   Herolfus    archiepiscopus    Salczeburgensis,    ut    dictum Kremsm.  9. 
est,  a  ;duce  Bavarie  Hainrico,  qui   a  Leutolfo1  expulsus  erat,  sod 
10  per   fratrem  suum  regem   Ottoneni  restitutus,  apud  Mfildorf 

excecatur.  Et  ipse  dux  eo  anno  obiit,  videlicet  anno  Chris ti  956. 
Ducavit  annis  7.  Insuper  eodem  anno  Leutolfus  dux  Italiam 
hostiliter  intravit  et  957.  Albertum  vicit  et  ipse  eodem 
anno  moritur.    Hainrico  duci  Hainricus  Alius  eius  succedit.cf.  Kremsm.  9. 

15  Cap.  5. 

De  filio  eius  duce  Hainrico  Hezilone. 

Hainricus,  qui  et  Heinczle  *  *,  filius  Hainrici  ducis,  patri  SUCcessit.  Kremsm.  9. 
Tenuit   ducatum  annis  21.    Hicb  Heinricus  Heinczle  dictus 
fuit  diminuitive. 

20  Sane  anno  Christi  957. 8  14.  Kal.  Octobris  S.  Lambertus 

Frisingensis  episcopus  mire  sanctitatis  vir,  cuius  matris 
nutricis  lacte  mammis  non  ablactatus  tres  ceci  illuminati 
sunt,  migravit  ad  dominum.  Rexit  ecclesiam  Frisingensem 
annis  19.8  Cui  in  episcopatu  Abraham  successit. 

25  Item  anno  domini  973.  vir  dei  Udalricus  Augustensi 8  episcopus^0  ^nv}  o 

anno  sui  pontificatus  50.  ad  Christum  feliciter  migravit.   Quem^*1™*'    i* 
B.  Wolfgang  us  presul  Ratisponensis  in  ecclesia  S.  Affre  sepelivit.      {jfaXr  qq 

Porro  secundus  Otto  imperator,  quern  papa  Johannes  XI II.  inj^  p^  ^ 
ecclesia  Lateranensi  cum   uxore  Theophania  coronaverat,  post  mortem  \xil  f.  96. 

30 patri s  in  Gennaniam  rediens  Hainricum  ducem  Bavarorum   [F.114'] 
rebellem,  eo  quod  Se  in  regem  ungi  fecit,  statim   bello  et  armis 
in   nrbe  Pataviensi  ad  dedicionem  co.egit  et  in  custodiam  Treverim  Chr.Ebersb.8. 
misit  anno0  Christi0  979°.     Huic  duci  consensit  Abraham   epi- 
scopus   Frisingensis   quoad    unccionem,    quam   ob   rem    Frisinge 

35  obsessuB   atque   regali    adiutorio   coartatus   capitur   ac   in    custodiam 

*  am  Band  der  H$.  mit  Zeichen  siait  des  ausgestrichenen  Hezelo. 
t>  Hie  —  diminuitive  am  Band  Es.  c  am  Band  der  Hs.  mit  Einfugungs- 
xeiehen. 

1   Vol.  oben  S.  125,  Anm.  2. 
40  *  Kremsm.:  Hetzelo. 

1  So  Arnpeek  aueh  in  einem  Zusatx  xu  seiner  Abschrift  des  Codex 
tradUionum  des  Conradus  Saerisia  (Man.  Qerm.  hist.,  SS.  XXIV,  320,  49). 

9* 


—     132     — 

a  predicto  imperatore  Ottone  II.  mittitur.  Ex  qua  emiasi  ambo 
amiciciam  cum  Udalrico  comite  Eberspergensi  firmant.  Et  dux 
petens  Eberspergense  castrum  copioaam  pecuniam  et  novem  ininistros 
silos  S.  Sebastiano  delegavit.  Dixit  enim  sibi  Treveris,  ubi  tenebatur 
in  custodia,  per  visum  a  8.  Materno  manifeatatum  ease  non  prius  solvi  5 
careens  sui  angustias,  quam  promitteret  se  S.  Sebastiani  interventum 
petiturum  et  Ulrici  comitis  in  Ebersperg  amiciciam  habiturum. 

Cap.  6. 
De  Ottone  II.,  qui  Bavariam  sibi  usurpavit. 

Otto  II.  imperator  Hainrico  prefato  a  Bavaria  expulso  10 
per  quinquennium,  quo  ipse  Hainricus  in  exilio  et  captivitate 
Andr.  41.  erat,  Bavariam  rexit  et  Rome  diem  ultimum  clausit  honorifice 
sep  u  1  tu s  anno  domini  984. 

Cap.  7. 
Hainricus  iectus  restituitur.  15 

Kremsm.  0.  Hainricus   predictus   expulsus ,  qui  et  Heinzle1,  filius  Heinrici 

ducis,    qui   Hero] f urn  *  archiepiscopum  cecavit,  in   ducatum  Bavarie 

restitutus  est. 

Sane  de  hoc  Hainrico  Vincencius  in  speculo  ita  pro- 
Vinc.  Bell,  sequitur  in  hec  verba:  Otto  II.  Rome  moritur,  et  de  imperatore  20 
XXV,  91.  substituendo  inter  [F.  115 J  primates  dissentitur  aliis  filio  ipsius  Ottonis 
iraperium  deberi  certantibus,  aliis  odio  imperatricis  a  filio  eius  imperium 
transferee  volentibus  ad  ducein  Bavarie  Hainricum  filium  Hainrici, 
qui  fuit  frater  primi  Ottonis.  Hie  Hainricus  ipsum  Ottonem  puerum 
factiose  raptum  in  custodia  tenet,  sed  principee  de  manu  Hainrici  ex-  25 
torquentes  in  regno  sublimant.     Hec  ille. 

Ex  huius  Hainrici  ducis  donacione  caput  argenteum 
deauratum  S.  Corbiniani,  quod  hactenus  habetur  in  ecclesia 
Frisingensi,  factum  est.     De  hoc  sunt  metra.    Versus: 

Dum  iubet  Hainricus,  quod  Sanctus  Corbinianus  30 

Splendet  in  argento,  quod  dedit  ille  deo, 
Presulis  Abrammi  fulgescit  ymago  benigni. 
Omnipotens  animam  salvet  in  arce  suam. 8 
Hie  dux  Hainricus  genitor  S.  Hainrici  imperatoris  post 
Fund. suain  in  ducatum  restitucionem  ducavit  annis  13  et  obiit  anno 35 

1  Quelle:  Hetzelo. 

1  Quelle:  Herboldum.     Vgl.  oben  S.  131  Z.  8. 

*  Diese  Verse  hot  Arnpeck  auch  in  seiner  Abschrift  dee  Ereisinger 
TraditionsbuchesdesConradusSacristafHs.  x.Wolfenbiittel;  vgl.SS.  XXIV,  315) 
BL  238'  an  den  Rand  geschrieben.  Vgl.  auch  Meichelbeck,  Historia  Frisin-  40 
gensis  I,  1, 188.  Zu  de*  letxteren  Zeiien  war  das  Kunstwerk  anscheinend 
nickt  mehr  vorhanden,  da  er  nur  Arnpecks  obige  Mitteilung  dariiber  xu 
geben  weiss. 


—     133     — 

domioi  995.1  die  5.  mensis  Octobris*  sepultus  Ratispone  in  mona- 
sterio  S.   Emmeramm i   in   latere   aquilonari.    Versus: 
Hie  Rom  an  i  regis  pater  et  defensio  legis, 
Bavarie  cultus,  est  hie  dux  Hainricue  sepultus. 
5  Cui  alter  Hainricus  filius  eius  successit.  Kremsm.  9. 

Cap.  8. 
De  filio  eius  Hainrico  duce. 

Hainricus   dux   Bavarie,   filius    fratris*    Hainrici    Heinczle  b  Kremsm.  9. 
tercio  eius  ducatus  anno  moritur,  anno  autem  domini  997. 
10  Anno    Christi    994.    Aribo    comes    palatinus    tempore 

imperatoris  Ottonis  III.  ex  castro  comitatus  sui  dicto  Pirgel 
monasterium  Sewen  construxit.8 

[B.115*]  Cap.  9. 

De  S.  Gotehardo  episcopo. 

15  Anno    domini   996.*   Pilgrino   episcopo  Pataviensi   decedente  Kremsm.  9 

Altachensis  eccleeia  ex  canonicis  secularibus  fit  monastica.    Et  8.  Gode- 
hardus  ex  eiusdem  eoclesie  familia  i  n  Bavaria  natus"  fit  ibidem  monachus  M#  vita  s.  Qod. 
sub  abbate  Archenberto7,  postea  illo  decedente  abbas.    Cumque  abbacie  198* 

officio  per  26  annos  in  sanctitate  et  iusticia  domino  serviret  KreTn8fn-  °- 

20  ac  in  omni  austeritate  vite  se  ipsum  prebens  aliis  in  exem- 

plum,   adeo  ut  fama  sanctitatis  eius  longe  lateque  diffusa, 

tandem  a  S.  Hainrico  imperatore  ad  Hildesheimensis  episcopii 

regimen   vocatur.    Quo  plurimum    renitente   divina    demum 

coactus  revelacione  memorate   suscepit  ecclesie  presulatum. 

25  In  quo  per   16  annos  quanta  sanctitate  fulserit,   signa  de- 

monstrant,  que  per  eum  dominus  dignatus  est  in  vita  ipsius 

et  post  Obi tum  Operari.     Appropinquante  itaque  bcati  patris  exitu  Vita   S.  Qod. 

212. 

»  sp&ter  cingefiigt  Hs.    b  am  Rand  hinxugeschrieben  Hs. 

1  Neues  Archiv  XXIV,  699;  vgl  Andr.  48. 
30  '  in  der  oben  erwahnten  Wolfenbiittler  Eandschrifl  sckrieb  Arnpeck 

Bl  238s  an  den  Rand:  Hie  dux  Hainricus  obiit  in  eras ti no  S.  Francisci 
(5.  October;  Bexeichnung  AnaekronismusJ  995;  quera  puto  fuisse  gen i tore m 
S.  Hainrici  imperatoris.     Woher  hat  Arnpeck  dieses  Datum?  Das  richtige 
Datum  ware  (vgl.  Hirsch,  Jahrbueher   des  Deutschen  Retches   unter  Hein- 
35rtcA//.,  1,175;   Riexler,  Qeschichte  Baierns  1374):    V.  Kal.  Septembris 
(28.  Aug.).    Die  Fund,  a.  a.  0.  hahen :  Kal.  Novembris. 
•  Vgl.  Mon.  Boic.  XXXlaf  266;  II,  123. 
4  Die  ah  Quelle  beniUxten  Kremsmunsterer  Annalen:  991. 
6  Vita  8.  Qodehardi  posterior  auctore  Wolfherio ;  Mon.  Oerm.  hist., 
40  SS.  XIf  197  ff.     Sie   scheint   nicht   direkt,    sondern   nach  einer  gekiirxten 
Ableitung  beniitxt  xu  sein. 

6  Die  Quelle  (Kremsm.):  eius  primicerius. 

7  Die  Quelle  (Kremsm.):  Erchemberto. 


—     134     — 

213.  convocatis  f  ratribue  obitus  8ui  diem  et  tempuB  funeris  et  exeqaiarum 

214.  ac  eciam  sepulture  ordinem,  ut  postea  evenit,  predixit.  In  festivitate 
itaque  dominie e  ascensionis  dum  fratres  in  matutinis  antiphonam 
super  fienedictus:  Ascendo  ad  patrem  meum  et  patrem  vestrum,  deum 
roeum    et  deum  vestrum,  canebant,  felix  ilia  anima  quasi  obdormiente5 

215.  corpore  carnali  [exgastulo  solvebatur  et  cum  eo  Buno  puer,  ut  pre- 
dixerat.  Bruno  autem  Mindenensis  ecclesie  episcopus  celebratis  exe- 
quiis  et  vigiliis  cum  clero  et  populo  dominica  die  in  principali 
ecclesia  cum  debita  veneraciohe  coilocavit  in  medio  eius. 

[R116]  Cap.   10.  10 

De  S.  Hainrico  duce  Bavarie,  postea  imperatore. 

Hainricus    cognomento   Claudus,    Alius    ducis    Hainrici 

Heinczlea   fratri   succedit   in   ducatu  Bavarie;   quern  tenuit 

Vita  Henr.^  annis    quinque   vel   quasi.     Hu   litUratura  et  morum   honestate 

'   *  conspicuus  Ottone  III.   anno  dominie e  incarnacionis  1001.    Rome    de- 15 

'        functo   primus   ab  electoribus    electus    Ratisponeb     rex     creatur. 

rrXJTXVT  Multa  cum  Callis,  plurima  cum  Metensibus  bella  geesit.    Inde  conciliatis 

y-       cu>>  sibi    animis  quorundamc  principum  in  regem  regni  inungitur  a  Billigiso 

XXVI,  1.  Maguntino  archiepiscopo,    ait  VincenchlS2,   anno  Chris ti   1003.   et 

Vita Henr.1,3.  r  egn  avit  annis  22.   dUnctus  siquidem  in  regem  beatissimus  dei  famulus  20 

Hainricus  temporalis  regni    non  contentus  angustiis   pro  adipiscenda 

immortalitatis  corona  summo  regi,  cui  servire  regnare  est,  militare  disposuit 

Cap.  11. 

De  visione  Ratispone. 

Cumque  rex  Hainricus  in  laude  dei  die  noctuque  de-25 
Vita  Henr.1,2.  VOtissimuS  necdum  cesaris  vel  imperatoris  obtineret  dignitatem,  apparuit 
ei  Ratispone  in  somnis  Wolfgangus  episcopus  tali  visione  anno  domini 
1008.  vel  quasi.  Visum  namque  est  ei,  quod  manens  in  ecclesia 
S.  Emmerammi  episcopi  et  martyris  accederet  orandi  gracia  ad 
B.  Wolfgangi  sepulchrum  in  eadem  basilica  situm.  Cumque  ibidem  30 
dominum  e  1 8.  Wolfgangum  intimis  precibus  conaretur  exorare,  subito 
videbatur  ei  ipse  S.  Wolfganguu  astare  eumque  huiusmodi  verbis 
appellare :  Intuere  litteras  in  muro,  qui  est  secus  meum  tumulum,  [F.  116' J 
scriptas.  Erat  autem  ibi,  sicut  sibi  videbatur,  scriptum  solummodo: 
Post  sex.   Evigilans  autem  rex  re tractacione  diuturna©  secum  revolvit35 

»  am  Band  statt  des  im  Text  ausgestrichenen  Hezelonis.  b  am 
Rand  Hs.  c  quorum  Hs.  d  das  Folgende  bis  xum  Sohluss  des  Kapitels 
am  Rand  der  Hs.   mit  Einfugtmgsxeichen  auf  diese  Stette.     •  diurna  Hs. 

1  Adalberts  Vita  Heinrici  II.  imperatoris :  Mon.  Qerm.  hist., 
SS.  IV,  792  ff  40 

3  VielmeJir  Schedel,  der  den  Text  des  Vmcentius  verarbeitet  hat, 
ohne  dessen  Natnen  hier  xu  nennen.  Arnpeck  hat  die  Beniitxung  erkannt, 
nennt  aber  seinerseits  den  Namen  Schedel  nicht! 


—     135     — 

paucissima  huius  visionis  scripta.  Tn  primis  ergo  arbitrate  est,  quod 
post  sex  dies  esset  moriturus.  Multa  dispensat  pauperibus.  Cumque 
sex  dierum  numerus  preterisset  et  nihil  in  se  rex  molestie  corporalis 
sensisset,  putavit  predictam  visionem  ad  sex  menses  pertinere  et 
5  eadem  cepit  timere.  Transact  is  vero  sex  mensibus  cum  nihil  in- 
firm itatis  in  se  pateretur,  arbitratus  est  hunc  numerum  ad  sex  annos 
pertinere  ideoque,  que  et  supra,  cepit  timere.  Cumque  sex.annorum 
numerus  integre  pertransisset  et  septimi  anni  dies  revolutus  venisset, 
ipso  die  per  apostolicam  ben  ediccionem  suscepit  cesaris  dignitatem. 
10  Tunc  tandem  senciens,  qualis  esset  sua  visio,  gracias  egit  deo  sanctoque 
Wolfgango,  qui   sibi  talem  revelare  dignatus  est  dignitatem. 

Cap.  12. 
De  felici  eius  bello  contra  paganos  Sclavos. 

Anno   domini    1014.,  regni  autem  sui  13.,    dum  celebrasset  VitaHenr.It3. 

15  curiam  cum  imperii  principibus  in  opido  Cutelingenburg  et  dehinc 
contra    quosdam    Bohemos,     Sclavos,     Windos,     Polonos    aduc 
paganos   imperium    invadentes   [F.117  J    bell  una   pararet,   visa 
ecclesia   8.    Laurencii   in    Merspurg   desolata   perspiciensque   locum  /  4, 
a  Sclavis  redactum  in  nihilum  deo  etB.  Laurencio  devovit  eundem 

20  locum  patrocinio  S.  Laurencii  reformandum,  si  ei  victoria  de 
hostibus  daretur,  transiensque  per  Walbeck  S.  Adriani  gladio 
ibidem  pro  reliquiis  servato  se  accinxit,  deo  et  Sanctis  eius  se  et 
exercitum  suum  commendavit  previa  sacra  eukaristie  com- 
munione.     Cumque  venisset  ad  locum  certaminis  essentque  hostes 

25  in  multitudine  innumerabiles  ex  adverso,  vidit  rex  sanctos  martyres 
Laurencium,  Georgium  et  Adrianum  cum  angelo  exterminatore  suum 
precede  re  exercitum  cum  cnicis  Christi  vexillo  et  hostium  cuneos 
propellentes  ac  cecitate  percucientes.  Sicque  absque  sanguinis 
etifusione  hostes   territi  sunt  ac  pacati   colla   iugo  fidei   sum- 

30  raittentes,  s  icque  barbaris  superatis  et  omnibus,  que  ad  futuram 
pacem    firmissima  paccione  prodesse  poterant,  stabilitis  dominum  glori- 
iicantes    ad    propria  redierunt.     Igitur  Polonia,  Bohemia  ac  Moravia/,  .5. 
tributariis  factis  rex  ad  honoremS.LaurenciiMerspurgensem  ecclesia m 
in  pristinum  pontificalis  dignitatis  gradum  restauravit. 

35  Cap.  13. 

De  eius  donacione  ecclesiis. 

[F.117']    Sedes   eciam  episcopales  Hildensheim,    videlicet  ubi  VitaHenr.l^. 
a  puero  enutritus  et  litteris  edoctus  fuerat,  Magdeburgam,  Argentinam, 
Missnam  et  Merseburg,  que  barbarica  immanitate  adiacentum  Sclavorum 

40  vastate  fuerant,   restauravit   et  tarn   ipsis   quam   aliis  episcopatibus  per 
universum   regnum  in    possessionibus   et  ornamentis  innumera  dona 
d i b t r i b u it.    Quinymmo  ecclesie  Salczeburgensi  territorium  vulgariter  Ebran  8 7. 
im  Lungau  cum   multis  curtibus  et  bonis  donavit.    Insuper  plura  mona- 
steria   in    Bavaria  'per  impium   Baioarie  ducem   Arnoldum  et   Uunos 

46deetructa  reformavit. 


—     136     — 

Item   Mospurgenses  canonici  hunc  Hainricum  pro   sui 
collegii  fundatore  colunt1. 
Andr.  44.  Item  in  civitate  Ratispona  ecclesiam,  que  dicitur  vetus  capella, 

ampliavit  in  venerabile  canonicornm  collegium.  In  qua  ecclesia  usque 
in  tempora,  quibuB*  f rater  Andreas  professus  in  preurbio  Rati s- 5 
pone,  canonicus  regularis  S.  Magni,  cronicam  scribere  cepi  t,  anno 
videlicet  domini  1421.,  quern  ut  in  plurimum  secutus  sum, 
permansit  capellula  S.  Marie  sub  gradu  versus  occidentem  et  septentrionera, 
que  tunc  ampliata  fuit.  Nam  ante  in  latitudine  non  plus  habebat  quam 
longitudinem  altaris,  quod  immobile  permansit.  Hec  capellula,  ut  fertur,  10 
fuit  prima  ecclesia  in  terra  Bavarie,  unde  et  nomen  vetus  capella  accepit  R. 

[F.118]  Cap.  14. 

De  nupciis   sororis  eius  Gisele  et  conversione 
Hungarorum. 

Vita  Eenr.  Pannoniam  fidei  catholice  et  Romano   imperio  adunavit.    Victor  15 

1,  29.  aliarum  nacionum  apostolus  fit  Hungarorum.   Cum  enim  omnes  Hungar  i 

1,  SO.  adhuc  infideles  essent,  hie  rex  Hainricus  ad  fidei  catholice  confessionem 

iUos    attraxit.    Quod   ut  facilius  fieret,   sororem  suam  Gyselam  Steffano 

regi  eorum  matrimonio  copulavit  secundum  apostolum  dicentem :  Sanctifi- 

catur  vir  infidelis  per  mulierem  fidelem,  et  sanctificatur  b  mulier  infidelis  20 

per    virum   fidelem.     Steffano   itaque  rege  baptizato   uni versa   Pannonia 

verbum   vile   suscepit  et  mira  rerum  novitate  per  reges  apostolos  sancte 

catholice   ecclesie  incorporata   est.    O   quam  prcclara  tanti    apostolatus 

societas,   quam   colenda   et   veneranda   utri usque  sanctitas,   per  quos  tot 

salvati    et   sanctificati   sunt.    Prefatus   autem   rex    Hungari  e   religiosui  25 

deoque    devotus  postea  in  execucione  bonorum  operum  permansit,   quod 

diviua  pietas  post  mortem   eius  evidentibus  indiciis  ad  sepulturam  eius 

OttoFris.,Chr.  factis  signorum  miraculis  demonstravit.  Hunc  Steffanum Huogari  hactenus 

VI,  27.  fidem   christianam   servantes   velut   principium   fidei   sue   inter   sanctos 

colendum  dignum  ducunt.  30 

Cap.   15. 
De  subaccione  Austrie  ct  Burgundie. 

[F.  118']  Invictissimus  nimirum  rex  Hainricus  rebellem 
marchionem  Austrie  Hainricum  in  Melico  ad  obedienciam 
suam  et  sacri  imperii  coegit3.  35 

»  Mercurio  sacra  am  Rand  Aventinus.    b  sanctificetur  Hs. 

1  Die  Benediktinerabtei  Moosburg,  die  action  sett  der  ogilolfingtschen 
Zeit  bestand,  war  dutch  Bischof  Egilbert  von  Freising  im  Jahre  1004  in 
tin  Chorstift  umgewandeU  warden;  Mayer,  Statistische  Beschreibung  des 
Erxbistums  Miinehen-Freising  7,  512.  Ob  und  wie  Kaiser  Heinrich  dabei  40 
beteUigt  warf  ist  unbekannt.  Vgl.  auch  Hirsck,  Jahrbiicher  dee  Deutschcn 
Reichs  unter  Heinrich  //.,  II,  234. 

*  Andreas  sagt;  quibus  bee  cronica  (banc  cronicam  Hss.-Oruppe  C) 
cepi  scribere. 

3  Quelle?  45 


—     137     — 

In*  Austria  oppidum  Ibsb  construxit1. 

Burgundionum  quoque  non  humana,  sed  divina  fuit  victoria.    Qui  Vita  Henr. 
cum  armis  et  omnibus  belli  copiis  essent  instruct!  viri  ad  bella  doctissimi,  h  <?/• 
armis   positis   non  hominis  metu   rogantes  ea,  que  pads  sunt,  dextras 
5dederunt     Quemadmodum   enim  ad  declaranda   B.   Martini    merita  c 
dominns  pacificum  belli  dedit  exitum,  ita  et  nunc  servi  sui  mentis  con- 
similem  virtutem  ostendere  dignatus  est.     Similem  igitur  fecit  ilium  glorie 
sanctorum.    Et  sicut  Moyses   precibus   magis   quam  armis  triumphavit, 
ita   gloriosissimus  princeps  per  arma  iusticie   omnia  bella  feliciter  con 
10  suniavit  ac  minime  funestam  et  incruentam  victoriam  semper  habuit. 

Cap.   16. 

Quod   ad   instanciam   principum   coactus  est  ducere 
uxorem  S.  Kunigundem. 

Si  quis  scire  deaiderat,  cum  beatus  Christi  confessor  rex  Hain-  Vita  Henr. 

15ricu8  et  B.  Kunegundis,  antequam  convenient,  Votum   virginalis  con-  ///,  /. 
tinencie  deo  in  odorem  suavitatis  obtulissent,  quare  postmodum  coniugale 
matrimonium  contraxerunt,  hanc  sciant  esse  cauaam.    Cum  fama  incliti 
principis   ubique   divulgaretur  et  hostes  fidei  per  eum  iugo  Christi  sub- 
derentnr,  ecclesie  nove  construerentur  et  primitus  destructe  reedificarentur 

20  [  ]P,  219]  atque,  sicut  imber  temporaneus  terra  m  solet  irrigare,  sic  iste 
imperator  victoriosus  rempublicam  augeret  et  exaltaret,  universitas 
principum  eius  glorie  congaudebat,  abundancia  pads,  qua  per  eum 
fruebantur,  applaudebant,  deinde,  si  possibile  foret,  iugiter  eum  regnare 
volebant.    Sed  quia  id  humana  natura  non  patitur,  solercia  principum 

25  reipublice  in  posterum  prospiciens  inclito  regi  suggerere  studebant,  ut 
ad  propagandam  sobolem  uxorem  duceret,  ut  virtuoso  rege  viam  uni- 
verse carnis  ingresoo  virtuosa  nihilominus  proles  hereditario  iure  guber- 
nacula  regni  susciperet  et  paternam  emulans  virtutem  virtuose  gubernaret. 
Sed    et   Christi    confessor   voti   sui  non  immemor  et  castitatia   amator 

30  principibus  uxorem  ducere  suadentibus  sibi  non  facile  poterat  acquiescere. 
1 1  lis  autem  oportune  importune  sibi  suggerentibus  et  suggerendo  monentibus 
et,  si  non  consentiret,  eum  regno  privare  volentibus,  licet  egre,  coactus 
est  consentire,  sed  deum,  apud  quern  nihil  est  impossible,  gemitibus 
inenarrabilibus   exoravit,    ut    sic    ordinare   dignaretur,   ut  et    voluntati 

35  principum  satisfaceret  et  tamen  continencie  votum  inviolabile  conservaret. 
Itaque  propicius  deus,  qui  piis  supplicacionibus  semper  presto  est, 
desiderium  anime  eius  est  ei  dignatus  tribuere.  Rex  [F.119*]  vero 
sperans  in  domino  tale  responsum  dedit  principibus:  Vestre  quidem 
voluntati   paratus   sum    obtemperare,    sed   nullara   nisi   regie   maiestati 

40  condignam  in  matrimonio  mihi  volo  consociare.  8ed  et  hoc  ipsum 
illorum  commisit  providencie.  Hoc  promisso  pii  regis  gra tauter  accepto 
vebementer  gavisi  principee  universi  multa  satagebant  deliberare  diligencia, 
quam  ei  matrimonio  copularent,  nee  tamen  aliam  reperire  poterant,  nisi 

a  In   —  construxit  am  Rand  der  Hs.  hinxugefiigt.    b  Ips  lbissum 
45  (letxteree  Wort  xiceimal)  am  Rand  Aventinus.    c  beata  Hs. 

1  Quelle?  Kurxe  Qeschichte  der  Stadt  Ybbe  und  die  Literatur  daxtt 
siehe  in  der  Oesterreiehieehen  Kunsttopographie  III,  438. 


—     138     — 

quam   ante  tempore  secularia  divina  preordinaverat   presciencia.     Erat 
autem  apud  Renum  palatinus  Syfridus  nomine  habens  coniugem   Hade* 
wich  vocatam,  ambo  quid  em  clarissimo  genere   spectabiles,  utpote  de 
nobilissima  descendentes  augustorum  proeapia,    multis  eciam  diviciis  in- 
signes  et,  qnod  laudabilius  est,  virtu  tibus  operam  dantes.     His  in  primeva  5 
etate    nata   fuit  filia,   que   fulsit    velut  gemma   auro    superaddita,   dum 
preclarior  preclaris    hec   accessit  attavis.    Erat   enim    venusta    facie   et 
optimis  ornata  moribus,    precipue  vero  in  ea  primatum  tenuit  pudicicia. 
Nam,   ut   superins   dictum   est1,    virginalem   continenciam    deo   devota 
devoverat.    Proinde   cum    esset   tarn  genere  quam  moribus   nobilis   nee  10 
alia    inveniretur     ei    similis,    inclitis    conplacuit    principibus,    ut    banc 
potissimum  regi  glorioso  legitimo  coniungerent  connubio.    Igitur  missis 
honorabilibus  ad  ipsam  vel  ad  propinquos  et  amicos  eius  —  nam  utro 
que  iam  fuerat  orbata  parente  —  de  nupciis  ceperunt  tractare.     Enimvero 
virgo  pudicissima,  cui  longe  mens  erat  alia,   audiens  de  nupciis  secum  15 
tractari  cepit  inestimabiliter  contristari  et  toto  nisu  reluctari,    atque  pre 
tristicia  exitus  aquarum  deduxerunt  [F.  120]  oculi  eius,  quia,  que  regem 
angelorum   iam   sibi    sponsum  elegerat,   regi   Bomanorum    licet    inclito 
nubere  recusabat.   Propinqui  vero  eius  arbitrantes  ad  gloriam  et  magnum 
decorem  suo  provenire  generi,  si  sua  consanguinea  Romano  conregnaret  20 
imperatori,  conturbatam  earn  bland ici is  deliniebant  et,  ut  imperatori  tarn 
glorioso   nubere    non   recusaret,    ymmo  gratanter  id    faceret,    interdum 
consulebant  et   consulentes   attencius   obsecrabant.     Inter   hec    virginis 
animus  variis   cogitacionum   fluctuabat  motibus  ad  instar  navis,    que  in 
saloa  posita  valid  is  circumfertur  flatibus  ventorum.    Sed  tandem  anchor  am  25 
spei  sue  in  divino  figens  auxilio  salutem  suam  sedulis  precibus  com  men  - 
dabat  domino  sperans  indubitanter,  quod  ipse,  cui  subest,  cum  voluerit, 
posse,  eciam  in  coniugio  sibi  posite  florem  pudicicie  sue,  ne  marcesceret, 
posset b  conservare.    Hac  spe  fiduciata  virgo  prudentissima  propinquorum 
suorum  voluntati,  licet  non  animo  volenti,  se  tradidit.     Igitur  principum  30 
legati   super  his   gavisi   novam    sponsam   cum   maximo   tripudio    suo 
deferebant  domino,  quam  propinquis  et  amicis  prosequen tibus  in  comitatu 
eius   facta  est  non  modica  turba.    Universis  itaque  principibus  facta  est 
inestimabilis  exultacio  de  virginis  et  regine  coniugio,  sed  frustra.    Non 
enim,  [F.  120']   sicut   speraverunt,    more  carnalium  nupserunt,   sed  vir-  35 
gines  permanserunt.    Cum  autem  episcoporum   benediccionibus   firmati 
secreta  talami  recepissent,  sponsus  pudicissimus  cum  sponsa  nihilominus 
pudicissima  non  sine  verecundia  exorsus  est  tractare  de  pudicicia.    Ex 
abundancia   enim    cordis    os   loquitur.     Itaque   prorupit  in  hec   verba 
Sponsa  mea  carissima,  notum  tibi  sit,   quod  amorem,  quo  carnales  con-  40 
iuges  maxime  delectantur  et  mutuo  sibi  consociantur,  nunquam  expertus 
sum,  sed  nee  experiri  volo,  quia  celebem  vitam  elegi  et  hoc  voto  domino 
deo  me  iam   dudum  obligavi.    His  auditis  regina  gloriosa,  virgo  beata, 
inestimabiliter  est  exhilarata  et  ardenter  cepit  amare  sponsum,  cui  etiam 
tale   dedit  responsum :    Verbum  tuum,   domine,   mi  rex,  in   corde  meo  45 
dulce  est  super  mel  et  favum,  et  propositum  castitatis  beneplacitum  est 

»    solo  Hs.    b  posse  Hs. 

1  Namlich  in  der  Quelle  im  21.  und  im  32.  Kapitel  des  L  Bucket. 
Arnpeck  aber  beniitzt  diese  Kapitel  erst  unten  in  seinen  Kapiieln  28  und 
30  dieses  Buches,  haite  die  obigen  Warte  also  abandem  mussen.  50 


—     139     — 

spirit ui  meo  et,  si  mihi  Ictur  opcio,  multis  prefero  regnis.  Nam  et  ego 
votum  virginitatis  mee  domino  deo  quasi  munus  gratissimum  me  fateor 
obtulisse,  quam  si  quia  mihi  subripere  presumeret,  quod  absit,  iram 
superni  iudicis  incurreret  et  eternam  damnationem  incideret.  Rex  vero 
51etatus  in  his,  que  dicta  sunt  sibi,  et  quia  consimilem  res  omnis  amat, 
virgo  virginem,  castus  castissimam,  casto  cepit  amore  complecti  et  manum 
ipsius  candid  am  sue  imponens  manui  his  verbis  est  earn  allocutus: 
O  arnica  mea,  sponsa  mea  immaculata,  revera  dominus  est  in  medio 
nostri,   [F.  121]    qui   nos   unius   voluntatis  et   propositi   in  suo  nomine 

10  fecit  con  venire,  qui  est  refugium  nostrum  et  virtus.  Unanimi  consensu 
iam  ipsi  nos  ipsos  offeramus  pollicentes,  quod  propter  eius  amorem 
omnibus  diebus  vite  nostre  celibem  vitam  ducainus.  Et  hoc  tibi  policeor 
sub  testimonio  Cbristi,  quod  te  ut  imperatricem  gloriosam  semper  honorabo 
et   ut   proprium   corpus  amabo,   fedus  coniugale  tecum  firmiter  servabo 

lf>et,  licet  amore  carnali  te  nunquam  contingam,  nihil  tamen  tue  caritati 
de  amore  coningali  vel  honore  tue  caritati »  congruo  minuam,  sed  te 
pre  omnibus,  ut  iustum  est,  amabo  et  in  omnibus  honorabo.  Cum  hec 
et  his  similia  inter  eos  predulcia  vicissim  haberentur  colloquia,  factus 
est  ignis  exestuans  in  cordibus  ipsorum  mutuo  se  vehementer  amancium. 

20  Nam  unus  spiritus  et  idem  fervor  caritatis  erat  in  eis.  Etenim  vero 
superfluum  estimo  describendis  regalibus  nupciis  diu  detineri,  presertim 
cum  quilibet  facile  possit  con i cere,  quod  eedem  nupcie  cum  magna  liberali- 
tate,  prout  regiam  decuit  excellenciam,  sint  solenniter  celebrate  episcopis 
honorabilibus    et   tocius    regni    principibus    cum   multa   devocione   con- 

25  currentibus,  innumeris  eciam  pert  on  is  utriusque  sexus  et  diverse  digni- 
tatis ad  regales  nupcias  invitatis.  Licet  autem  in  libris  sacris  non 
legerimus,  audenter*>  tamen  affirmamus,  quod  inter  ceteros  hospites 
honorabiles  invitatosc  hospes  unus  erat  prestancior  omnibus,  [F.  12V] 
scilicet     virginU  filius,   qui  primitus  ad   nupcias  aque   liquorem  in  vini 

30 gratissimum  converterat  saporem.  Et  quidem,  licet  ipse  visibiliter  non 
affuit  in  propria  persona,  in  membris  tamen  suis  licet  ultimis  eisdem 
intererat  nupciis.  In  quibus  eciam  optimis  dapibus  est  op  time  refectus ; 
ipseenim  dicturus  est:  Quod  uni  ex  minimis  meis  fecistis  etc.  Enimvero 
im  per  a  tor  gloriosus  inclitam  imperatricem  regni  sui  vel  thalami  consortem 

35  in  omnibus,  ut  debuit,  honoravit,  et  ad  ipsius  nutum  universa  regni 
disponebantur  molimina,  et  ipsa  nobilissimus  flos  matronarum  et  omnium 
mulierum  speculum  clarissimum  varia  virtu  te  decorata  ad  instar  sideris 
radiabat.  Ut  autem  beati  coniuges  ieti  facilius  in  conspectu  hominum 
simularent  se    habere  coniugium,  secundum  morem   carnalium   in   uno 

40pausare  thalamo  solebant  et  tamen  incontaminatam  conservabant  con- 
tinenciam.  Res  mira  et  nostris  temporibus  inaudita.  Et  quidem  quam d 
plures  d  in  utroque  sexu  sunt  virgines,  sed  ut  sigillum  virginitatis  valeant 
incontaminatum*  servare,  seorsum  mares  et  seorsum  feminas  expedit 
habitare.     Quis    enim  ignem  abscond  it  in  sinu  suo,  et  vestimentum  eius 

45  non  comburetur?  Apud  homines  impossibile  est,  sed  non  apud  deum. 
Unde  isti,  de  quibus  loquimur,  in  proteccione  dei  celi  pre  ceteris  mortalibus 
familiarius  commorantes  inter  homines  conimanebant*  et  tamen  virgines 
incontaminati  permanebant.  Et  cum  preter  sanguinis  eflusionem  duo 
sunt?  genera    martirii,   scilicet  castitas   in   iuventute  et  abstinencia  in 

50  a  claritati   Hs.    b  ardenter  Hs.    ®  invitos  Hs.    d  quidam  plus  Hs. 

incontaminatam  Hs.    t  commonebant  Hs.    g  so  Hs. 


—     140     — 

abundancis,  [  F.  122  J  beatos  coniuges,  quorum  preconia  non  tacemus, 
gemina  martirii  corona  coronatos  esse  confidimus,  qui  et  castitatem  omni 
vite  sue  tempore  et  abstinenciam  summopere  studebant  conservare. 

Cap.   17. 
De  fundacione  Babenbergensis  episcopatus.      5 

Olio  Fris.t  Poetremo  data  sibi   requic  a  domino  Babenberg  civitatem,  que 

Chr.  VI,27.{\x\i  g.  Petri,  pro  Narnensi*  apud  papam  commutavit.  Et  cum  esset 
Andr.  43.  christianissimus,  nobitissimum  episcopatum  ibidem  fundavit  1007  b  ac 
**'°  '■  c'  possessionibus  et  honoribus,  sicut  hodie  cernitur,  locupletavit. 

Cap.   18.  10 

De  eius  imperiali  coronacione. 

Jac.  Ph.  Berg.  Hie   Hainricus  cum  suum  in   Italiam   adventum   per  annos 

/.  XII,  f.  101. 12    distulisset,    postea   anno    regni    sui    13.,   Christi     vero    101 I. 

Andr.  43.  Romam     veniens    a    Benedicto    VIII.    imperator    augustusque 

appellatus  est  dyademate  ornatus.  15 

Dc  be  11  is  eius  in  Apulia. 

Schedel  Qui  prima  expedicione,  sicut  pia,  sic  et  felici,  in  Capuam  ducens 

CLXXXVL  Sarracenoe  ibi  sedentes  Italiam   linquere  compulit  Troiamque   urbem  in 
Apulie  finibu8   dedicionem   ab   opidanis   oblatam    acceptans   cum    datis 
Vita  /fenr./,  3.  obsidibus  Romam  est  reversus.   Consecratus  itaque  in  imperator  em  20 
summam  diligenciam  in  amplificando  cultu  m  religion  is  adhibuit,  ecclesias 
dei  possessionibus   et  ornatibus  preciosis  ditavit,  imperium  augere 
1,22.  cepit,    Apuliam    a   Sarracenis    imperio    recuperavit  et  ei    Ysmahelem 
ducem   prefecit.    Qui  postca  in  Babenbergensi  loco  mortuus  est  et  in 
[F.  122']    capitolio  maioris   e  eclesi  e   sepultus   requiescit   in   domino.  25 
Ben  even  tan  uni  monasterium  condidit  et  omni  ornatus  decore  locupletavit. 
OttoFris.jCltr.  Ac  multa  in  German ia,  Boemia,  Italia  ac  Apulia  contra  ArdODUm  c, 
]/,^7,qui  electus  erat  rex  a  Longobardis,  fortiter  ac  prospere  bell  a 
sudavit 

Cap.   19.  30 

Vita  Henr.  Qualiter  ceperit  claudicare. 

11  >  ~ '  Si  quia  vero  scire  desiderat,  quare  gloriosus  iste  imperator  claudica- 

verit,  cum  primum  toto  corpore  sanus  fuerit,  banc  causam  esse  noverit. 
Cum  tempore  quodam  venisset  in  Apuliam  pro  disponendis  reipublice 
negociis,  pervenit  in  montem  Garganum.  In  cuius  crepidine  sita  est  35 
ci vitas,  et  in  latere  montis  in  rape  concava  extat  basilica  non  ab  hominibus 
fabricata  neque  per  hominem  dedicata,  sed  operacione  divina  vel  divina 
virtu te  mirabiliter  extructa,  divina  eciam  benediccione  consecrata.  Huius 
basilice  patronus  extat  Michael  archangelus.  In  hac  ecclesia  qualibet 
ebdomada  cantus  angeiicus  ab  his,  qui  digni  sunt,  audiri  perhibetur.  40 
Hanc  itaque  basilicam  oracioms  causa  cum  ceteris  Christi  fidelibus  vir 
deo  devotus  est  ingressus.    Cumque  laudes  divinas  inibi  celebrassen  t  et 

*  so  H».    b  am  Rand  H*.    c  so  Hs. 


—     141     — 

vota  precum  suarum  in  multa  devocione  deo  reddidissent,  tempus  iam 
aderat,  quo  celestis  exercitus  ad  laudes  persolvendas  templum  hoc  sacrum 
fuerat  ingressurus.  [F.  123]  ltaque  cum  omnes  egrederentur  et,  si  qui 
morum  facerent,  exire  compellerentur,  vir  sanctus  postulabat,  ut  ei 
5facultas  intus  remanendi  concederetur.  Igitur  omnibus  egressis  solus 
ipse  sperans  in  misericordia  dei  inibi  remanere  presumpsit  et  pieces 
precibus  continuavit  et  genuum  flexiones  iteravit  et  modo  multis  lacrimis 
divine  se  commisit  clemencie,  modo  an  imam  suam  B.  Michaeli  archangelo 
cum  multa   sapplicacione  stoduit    commendare.    Cumque  pura  pii  im- 

lOperatoris  oracio  sicut  incensum  ascenderet  coram  domino,  deus  Israel, 
qui  in  Sanctis  suis  semper  est  mirabilis,  mirabilem  ei  dignatus  est  osten- 
dere  visionem.  Vidit  enim  angelorum  multitudinem  copiosam  ad  instar 
solis  splendidam  templum  sanctum  ingredientem,  ex  quibus  duo  principale 
solenniter   adomabant  altare.     Deinde    vidit   alias  celestium   virtu  turn  a 

15cohortes  innumeras  in  similitudine  f ulguris  b  choruscantis  fulgentes  et 
quasi  primatem  suum  cum  gloria  maxima  deducentes,  nee  dubium  hunc 
fuisse  Michahelem  celestis  milicie  signiferum.  Novissime  vero  videre 
meruit  ipsum  regem  angelorum  dominum  veuientem  cum  potestate  magna 
et   virtute.    In    cuius   obsequio  fuit  celestis  exercitus   innumerabilis,   et 

20  splendor  eius  incomparabilis,  cuius  eciam  nutu  omnia  [F.  123']  celestia 
et  terrestria.  Denique  chorus  nove  H Jerusalem  in  predicta  collectus 
basilica  divinum  solenniter  celebravit  officium.  Quo  tandem  completo 
unus  ex  presentibus  angelis  sacrum  evangelii  textum  cum  maxima 
reverencia  dominice  detulit  persone.   Quo  illico  deosculato  annuit  angelo, 

25  ut  eundem  deosculandum  deferret  imperatori  in  angulo  tern  pi  i  latitanti. 
Angelo  vero  iussa  sibi  complente  pied  ictus  Christi  famulus  ad  insolitam 
tante  maiestatis  et  glorie  visionem  cepit  animo  pavescerec  et  omnibus 
membris  contremiscere,  tanquam  diceret  cum  propheta:  Con tri turn  est 
cor  meum  in  medio  mei,  contremuerunt  omnia  oesa  mea.    Hoc  angelus 

30  ille  videns  modeste  femur  eius  tetigit  et  inquit:  Ne  timeas,  electe  dei, 
surge  velociter,  signnm  pacis  divinitus  tibi  transmissum.  Suscipiens 
alacriter  extimplo  femur  eius  emarcuit,  et  exinde  omni  tempore  vite  sue 
claudicavit.  Similis  per  omnia  eventus  de  Jacob  patriarcha  legitur, 
cuius    femur   ad   tactum   angeli  secum  luctantis  emarcuit.     Hec  quidem, 

35  ut  verum  fa  tear,  in  scripturis  non  inveni,  sed  relatu1  veracium  et  venera- 
bilium  virorum  hec  vera  esse  in  veritate  comperi.  £quidem  prepotens 
cancellariu8,  episcopns  Herbipolensis,  Comadus  *  nomine,  qui  persecucionem 
propter  iusticiam  passus  est,  hec,  que  dicta  sunt,  se  legisse  cons  tan  ter 
aifirmavit  et  in  ecclesia  Bambergensi  posit  us  multis  audientibus  enarravit, 

40  ex  quibus  [F.  124  ]  unus  mihi  familiaris  et  ipse  vir  plane  veridicus  mihi 
fideliter  intimavit  et  is  volente  me  silencio  supprimere  obnixe  rogavit, 
ut  scriberem.  Tandem  ego  petentis  instancia  et  sedulitate  monentis 
inductus  fideliter  conscripsi,  quatenus  hec  enarrentur  in  progenie  altera. 
Mallem  somno  quiescere  quam  ticta  vel  frivola  de  Sanctis  dei  conscribere, 

45  presertim  cum  opus  non  habeant  falsis  laud  i  bus  exaltari,  qui  sign  is  et 
prodigiis  divinitus  meruerunt  decorari.  Hec  dimittamus  et  ad  historiam 
redeamus. 

a  virtutes  2fo.    h  fulgoris  Hs.    c  pavere  Hs. 

1  Arnpeek  nimmt  diese  und  die  folgenden  subjektiven  Angaben  des 
50  alien  um  1200  lebenden  Legendensehreibers  ohne  Angabe  der  Quelle  heriiber! 
'  1198—1202! 


—     142     — 

Cap.  20. 

Quomodo  per  S.  Benedictum   a  morbo  calculi  sit 

sanatus. 

Vita  Henr.  Cumque   civitates     Apulie    invictissimus    imperator    per- 

h  23.  transisset  et,  que  ad   utilitatem  et  honorem  regni  pertinebant,   pruden-  5 
tissime    disposuisset,    cepit   infirmitate    calculi    laborare.    Cuius    morbi 
molestiara  vir  sanctus  tanta   paciencia   sustinuit,  ut  passiones  carnis  ad 
custodian)  humilitatis  a  deo  sibi  collatas  esse  assereret  et  flagellum  cor- 
repcionis  certissimum  signum  dileccionis  esse  affirmaret;  fomenta  tamen 
curacioDum    fecit   sibi   adhiberi.      Ingravescente   autem   dolore   ascendit  10 
montem    Cassinum    petiturus,    ut    per    intercessionem    S.   Benedict!    et 
S.  Scolastice  sanitatis  ei  a  deo   prestaretur  remedium.    Veniens  autem 
ad    locum,   ubi    sanctorum   reliquie  fuerant   recondite,    effudit   animam 
suam  in  conspectu  altissimi  et  per  sanctorum  suflragia,  Benedicti  videlicet 
et   Scolastice,   precibus   et  lacrimis  postulavit  a  deo  salutem  corporis  et  15 
anime    sibi   dari.    Impletumque   est,    quod   [F.124']    per    prophetain 
dicitur:  Exquisivi  dominum,  et  exaudivit  me  et  ex  omnibus  tribulacionibus 
eripuit  me.    Nam   peciit    et   exauditus   est;   pulsavit    perseveranter   ad 
ostium   miseratricis   potencie   et   intromissus    est.     Interea   imperator 
cepit  cogitare  de  translacione  S.  Benedicti,  que  audierat,  et  quia  reliquie  20 
eius  dicebantur  furtim  sublate  et   in  alium  locum   translate;   ideo    vir 
J,  24.  sanctus  de  corporali  eius  presencia  dubitabat.    Complete  itaque  oracione 
homo  dei   ad    hospicium  se  contulit  et  lassatus  et  debilitatus  in  lectulo 
se  collocavit.    In   quo  obdormiens  vidit  S.  Benedictum  sibi  assistere  et 
ferrum   sectorium  ad    medicinales   sectiones   aptum   manu   tenere.    Qui  25 
dixit  ei:   Quia  sperasti  in  deo  et  in  Sanctis,  ecce,   missus  sum  ab  deo, 
ut  per  meam  modicioam  ab  infirmitate  tua  libereris  ».    Ecce,  ego,  cuius 
ossa  furtim   sublata  esse   putabas,   presenciam  meam  tibi  exhibeo  et  in 
argumentum   veritatis   passiones  tuas  curabo.     Hec  dicens  partem  illam 
corporis,  ubi  calculus  herebat,  medicinali  ferro,  quod  tenebat,  aperuit  30 
et  evulso  molliter  calculo  hiatum  vulneris  subita  sanacione  reintegravit 
calculumque,    quern  tulerat,  in  manu  imperatoris  dormientis  reposuit. 
Quo   facto b  cbristianissimus   imperator  evigilavit  et  pertractans  secum, 
que   circa  ipsum  per  confessorem  Christi  gesta  fuerant,    vidensque  cal- 
culum,    quern    manu    tenebat,    vocavit   satellites   suos,   qui    regio   more  35 
[F.125]  sibi   semper  assistebant,  dixitque   ad  eos:    Pontifices  regnique 
nostri   principes   vocate   ad   me,  ut  cognoscant  et  videant  mirabilia  dei, 
que    ineffabilis  misericordia  et  inenarrabilis  potencia  eius  fecerit  in  me. 
At  illi  mandata   regis  celeri  cursu  perferentes  ad  principes  perduxerunt 
eos  ad   imperatorem.    Quos   imperator  salutans  resalutatusque  ab  eis  40 
sic  allocutus  est:  Fratres  et  commilitones  mei  ,   magnificate  dominum 
mecuni   et  exaltemus  nomen   eius  in   id   ipsum,   quia  ipse  est  magnus 
dominus  et  laudabilis  nimis   et  magnitudinis    eius  non   est  finis.     Ipse 
percutit  et  medetur,  flagellat  autem  peccatores  et  penitentibus  miseretur  ; 
hunc   humiliat   et  hunc  exaltat,  quia   calix  in   manu  domini  vini  meri  45 
planus    mixto.     En,    inquit,    ego,   qui   heri   morti  proximus   fui,    per 
mi8ericordiam   dei  hodie   vobis  appareo  8 an  us  et  aculeum  mortis,   quern 
heri  gestavi  inclusum  corpori  meo,  hodie  oculis  vestris  v is ibi liter  ostendo. 

*  Hberaberis  Hs.    b  f actus  Hs. 


—     143     — 

Hec  dicens  oetendit  calculam,  quern  manu  tenebat,  et  ostendens  cicatricem 
vulneris  ac  omnia,  que  per  S.  Benedictum  circa  ipsum  gesta  sunt, 
cunctis  audientibus  ex  ordine  referebat.  At  illi  videntes  et  audientes 
mirabilia  dei  plus,  quam  credi  potest,  admirati  sunt  et  benedicentes 
5 deo  diuque  in  laudem  eius  acclamantes  de  incolomitate  imperatoris 
gavisi  sunt.  Rursum  rex  ad  eos:  Quas,  inquit ,  gratiarum  actiones 
[F.  125']  aut  que  munera  tantis  benefices  condigna  medico  nostro 
S.  Benedicto  possumus  rependere?  At  illi  omnes  indicaverunt  eum 
regia  munificencia  dignum  esse.    Imperator  ergo  ex  consilio  principum 

10  suorum  ingencia  munera  in  prediis,  in  auro,  in  argento,  in  ornamentis 
plurimis  ecclesie  S.  Benedicti  contulit  et  valefaciens  fratribus,  qui  eidem 
ecclesie  presidebant,  a  Cassino  monte  hilaris  et  sanus  recessit.  Ab  eo 
autem  tempore  et  deincepe  quadam  tpeciali  veneracione  et  dileccione 
S.  Benedicto  et  omnibus  monastice  religionis  cultoribus  studuit  deservire 

15  et  in  amplificandis  et  protegendis  rebus  ecclesiasticis  benign  us  et  devotus 
pater    existere.    Hec  in  Cassino   monte  scripta  inveniuntur,  ut  moderni 
magnalia  dei    in  memoria  habeant  et  apud  posteros   per  antiquitatem 
temporis  in  oblivionem  non  veniant     Inde  iter  faciens  Romam  pervenit,  /,  25. 
ubi  a  Benedicto  papa  benigne  et  honorifice  susceptus,  quantas  miseraciones 

20  et  beneficia  per  S.  Benedictum  ei  dominus  contuleiit,  indicavit  Bene- 
dictus  vero  papa  gratias  egit  deo  pro  salute  imperatoris  et  tocius 
populi  catholici  obtulit  sacrificium  laudis. 

Cap.  21. 
De  reditu  imperatoris  et  visitacione  cenobiorura. 

25  Postquam    autem  vir  sanctus  Rome  positus  omnia,   que  petebat,  Vita  Henr. 

a  domino  papa  impetravit,  connr-/^.  126  J  mat  us  apostolica  benediccione  I>  28. 
Alpes  appenninas  ascendit  et  dimisso  exercitu  in  terrain  suam  Cluniacum, 
eo  quod  multa  de  religione  et  statu  loci  illi  us  audierit,  oracionis  causa 
cum  paucis  familiaribus  suis  perrexit.     Ubi  cum  plurima  signa  religion  is 

30  et  sanctitatis  vidisset,  sancti  spiritus  igne  succensus  coronam  auream 
preciosissimis  gemmis  adornatam  ad  missam,  que  de  cathedra  3.  Petri 
celebrabatur,  obtulit  et  fraternitatem  monachorum  suscipiens  cum  maxima 
humilitate  et  contricione  cordis  oracionibus  eorum  se  commendavit  et 
in   supplementum   necessariarum    rerum  in  Alsacia  optima  predia  eidem 

35  congregacioni    contradidit    Inde  iter  faciens   per  Leodium  et  Treverim  Jf  29. 
transitum    fecit   et  congregaciones  inibi   deo   famulantes   plurimis   lar- 
gicionibus  et  prediis  ditavit. 

Cap.  22. 

Qualiter  papa  Babenbergam  veniens  susceptus  sit. 

40  Ut  ad   superiora  autem   redeam,   unde  paulisper  digressus   sura,  y^a  jjenr 

postquam  vir  sanctus  Rome  positus  Bambergensem  fundum  cum  omnibus  /  28.  25. 
pertinenciis   sui   S.    Petro   contradidit   et  apostolico    presuli    ex  tunc    et 
semper  defendendum  commendavit  et  in  commemoracione  huius  pactionis 
singulis  annis   album  ambulatorium    cum   faleris  Romano  presuli  dari 

45  constituit.  Hac  quoque  humilitate  et  devocione  apud  dominum  papam 
obtinuit,  ut  ad  Almaniam  accederet  et  Bambergensis  fundi  novam 
plantacionem    [F.  126']    visitaret    Quod    et   ita   factum   est.    Nam    in 


—     144     - 

proximo  Aprili  Alamanniam  intravit  omnibusque  civitatibus  illius  regioni* 
peragratis  tempore,  quo  condixerant,  Bambergensem  locum  adire  dia- 
posuit.  Venit  ergo  5.  feria  maioris  ebdomade  hora  6.  sacris  pontificalibus 
vestimentis  indutus,  sicut  iam  ad  peragenda  misteria  ac  solenne  illius 
diei  officium  processurus  erat,  et  suscipitur  glorioeissime  ab  imperatore  5 
atque  ab  universis,  qui  aderant,  principibus  omnique  clero  et  populo 
inestimabili  exultacionis  tripudio.  Ut  autem  in  adveniu  tarn  insoliti 
tamque*  exoptati  hospitis  deo  nostro  iocunda  decoraque  laudacio  ex- 
hiberetur,  prudentissimus  regum  quatuor  in  occursum  eius  chorot  psal- 
lencium  decenter  ordinavit,  primum  in  ulterioreb  fluminis  ripa,  alium  \q 
in  citeriori,  tercium  ante  portam  civitatis,  quartum  in  atrio  eoclesie. 
Ubi  primus  omnium  ipse  imperator  data  manu  papam  domura  domini 
introducens  divinis  hinc  inde  yranis  canora  suavitate  resonantibus  in 
episcopali  cathedra  locavit.  Debitum  huius  sacratissime  diei  officiuui 
cum  duodenis  episcopis  cooperatoribus  apostolicus  pontifex,  similiter  et  15 
aliorum  dierum  sequencium,  summa  devocione  celebravit  In  sancta 
autem  dominica  pasce  cum  in  matutinali  officio  Aquileiensis  patriarcha 
leccionem  prim  am,  [F.  127]  archiepiscopus  autem  Ravennas  secundam 
ipeeque  apostolicus  recitaret  terciam,  omni  denique  ornatu  et  elegancia 
proce8sioni8  solennia  agerentur,  veluti  condecuit  apostolicam  dignitatem  20 
imperialemque  magnificcnciam  in  sancta  solennitate  solennitatum,  quia 
non  iudicet  tarn  religiosam  nostrisque  in  regionibus  inusitatam  celebri- 
tatem  merito  in  noticiac  omnium  Bambergensis  ecclesie  filiorum  per- 
petuo  habcri  etd  memoriale  eius  in  seculum  non  derelinqui? 

Cap.  23.  25 

De  ereccione  trium  ecclesiarum  Babcnberge. 

Denique  cesar  augustissimus  Hainricus  II.,  ut  dictum 
Vita  ffenr.  1,6.  est,  episcopatura  Bambergensem  ex  integro  in  suo  domate  venustissime, 
sicut  hacteilUS  cemitur,  fundavit  termini's  videlicet  adiacentibus 
episcopatibus  legitimo  concambio  com  mutatis.  Eundem  vero  episcopatum  30 
principibus  apostolorum  Petro  et  Paulo  a  c  precioeissimo  martyri  Georgio 
adtitulatum  speciali  iure  sancte  Romane  ecclesie  contradidit,  ut  et  prime 
sedi  debitum  divinitus  impenderet  honorem  et  suam  plantacionem  firm i us 
1  mini  ret.  In  aquilonari  civitatis  parte  monasterium  sub  regula  S.  Bene- 
Vita  Cuneg  P.  dicti  in  hqnore  S.  Michaelis  archangeli  extruxit  non  minori  studio  pre-  35 
diorumque  ac  diversorum  donariis  ornamentorura  dotatum.  Terciam 
demum  versus  meridiem  sub  online  canonicorum  ecclesiam  sub  titulo 
beati  protomartyria  Steffani,  ad  quam  dedicandam  Benedictum  [F.  127'  ] 
papam,  quern  prefatus  deo  dignus  imperator  ad  confirmandum  Bam- 
bergensem pontificatum  advooaverat,  venire  rogavit.  Ipse  quoque  illud  40 
psalmigrapbi  secum  decantans :  Domine,  dilexi  decorem  domus  tue,  diversa 
eidem  ecclesie  iuxta  imperialem  magnificenciam  munera  contulit  in  diversis 
ecclesie  ornamentis.  Que  omnia  ipse  dominus  apostolicus,  ut  semper 
memoria  fundatoris  fundatricisque  ipsiue  illic  floreat,   ne  quando  per 

a  tanquam  Hs.    b  ulterioris  Hs.    c  noticiam  Hs.    «>  in  Hs.  45 

1  Man.  Germ,  hist.,  SS.  IV,  821  ff. 


—    145     — 

fraudem  ant  violenciam  vel  furto  inde  subtraherentur,  dura  banni  sui 
innodacione  septuaginta  quoque  duonim  episcoporum,  qui  illic  aderant, 
auctoritate  ipso  die  dedicacionis  confirmavit. 

Hie  papa  Benedictus  VIII.  secundum  quosdam,  scilicet  a 

5Hermannuma,  anno  Christi   1019.  Bamberge   diem   clausit 

ultimum  et  ibidem  in  medio  chori  maioris  ecclesie  sepultus 1. 

Cap.  24. 

De  addicione  quarte  et  quinte  ecclesiarum. 

Predict  is  tribus   ecclesiis  postea  per  Guntherum  eiusdem  Bam-  Vita  Henr. 1,7. 

lObergensis  sedis  quartum  presulem  et  per  Reinoldum  quendam  virum 
oobilem  addita  est  quarta  ecclesia  in  honore  S.  Marie  matris  domini  et 
S.  Gangolfi  martyris  extra  urbem  versus  orientem  in  loco  Tewrstat  t> 
sub  ordine  et  profeesione  canonica.  Denique  sextus  eiusdem  sedis  epi- 
scopus  Herm annus    extra  urbem  versus  occidentem  in  honore  S.  Jacobi 

15  filii  Zebedei  ecclesiam  sub  ordine  canon ico  iniciavit.  Hanc  Otto  humilis 
pauperum  Christi  [F.  128]  amator,  octavus  eiusdem  sedis  episcopus, 
cooperanteEberhardo  preposito  consumavit  et  dedicavit  ac  stipem  ordinem- 
que  illuc  deo  serviencinm  decenter  ordinavit  et  disposuit  Sic  locus 
Bambergensis  ecclesiis  et  patrociniis  sanctorum  in  modum  crucis  undique 

20  munitus  Jesu  Christo  crucifixo  quotidianum  et  sedulum  celebrat  officium 
pro  primo  suo  fundatore  Hainrico  II.  imperatore  piissimo  eiusque  co- 
operatoribus  vel  augmentatoribus  omnibus.  Et  ut  inibi  mil i tan ti bus 
domino  maior  tranquillitas  et  securitas  ac  reverencia  ad  supplicandum 
deo  perseveret,  predicte  quinque  ecclesie  sic  sunt  locate,  ut  fere  ab  omni 

25 strepitu  et  tumultu  forensi  et  populari  sint  decentissime  segregate. 

Cap.  25. 

De  dotacione  cenobiorum  Weihenstephen   et 
Inferioris  Althe. 

Imperator  itaque  sanctus  deo  famulantes  plurimis  lar- 

30gicionibus  et  prediis  ditavit.2    Sane  anno  Christi  1021.  Egilbertus  Chr.  St.  Steph. 
decimus septimus episcopus Frisingensis prepositu r am  sex  canonicorum/*.  /». 

»  mit  blasserer  Tinte  am  Rand.    b  Teurstat  Aventinus   am  Rand. 

1  Papst  Benedtkt  VIII.   ist  am  9.  April  1024  xu   Rom  gestorben; 
vgl  Wappler,  Papst  Benedtkt  VIII,  S.  97.    mist  nieht  festxustellen,  woher 

35  Arnpeek  xu  den  obtgen  unrichtigen  Nackriehten  gekommen  ist  Hermann 
von  Reiehenau  (Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  V,  120),  an  welchen  man  bei  dem 
Zitat  denken  kdnnte,  gibt  riohtig  1024  als  Todesjahr  des  Papstes  an. 
Bexiiglieh  der  OrabsUUte  liegt  offenbar  eine  Verwechseltmg  mit  Papst 
Klemens  11.  vor. 

40  *  QuelbfUrdasFolgendedurfUdasungedntekUChr 

(dm.  1015)  sein.  Diese  dem  Ends  des  14.  Jahrhunderts  angehorige  Weihen- 
stephaner  Chronik ,  von  weleher  Waiix  (Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XUI,  51) 
trrig  behauptete,  doss  sie  dem  16.  Jahrhundert  angehort,  hat  ihrerseits  das 
Freisinger   Traditionsbuch ,  sowie  die  wichtigen  tUteren  Weihenstephaner 

45  Annalen  {S8.  XIII  a.  a.  0.)  beniiixt. 

Qnellen  a.  ErCrterungen  N.  F.  HI.  10 


—     146     — 

in  monte  S.  Steffani  in  monasterium  Weihen Stephen  ordinis 
2».  S.    Benedicti   salubriter   commutavit      Ad    quod    ab    imperatore 
Hainrico  christianissimo  partem  cuiusdam  insole   in  Austria Sahsona- 
3.  gane  impetravit,  pro  qua  data  est  villa  Hegelhausen.1 

a  Denique  in  Newnburga  apud  Danubium  supra  Ingelstat  5 
cenobium  sanctimonialium  fundavit.2 
Andr.  43/44.  Insuper  imperator  beatus  cognita  sanctitate  beatissimi  Gode- 

hardi  Inferioris  Altach  monachi  ac  abbatis*,  quern  Hildesheymensem 
episcopum  constituit,  eiusdemque  discipuli  Guntheri,  quorum  secretis 
[  F.  128*]  consiliis  fruebatur,  prefatum  monasterium    Inferioris  Altach  10 
larga  munificencia  ditavit. 

Et    mirura,    quod    homo    dei,    qui    circa    ecclesiasticas 
utilitates  tanto  studio  et  salute  anime  sue  flagrabat,  in  nullo 
profecto  regnum  negligebat,  quinymmo  sine  sanguinis  effusione 
pietate  et  sapiencia  terminos  regni  sui  dilatavit  et  imperialem  15 
dignitatem  gloria  et  honore  ampliavit  et  ornavit. 

Cap.  26. 
De  concordia  coniugum. 

Vita  Henr.  Beatissimi  coniuges,  serenissimus  imperator  Hainricus 

III,  3.  et  Knnegundis  castissima,  siquidem  unanimes  habitabant  in 20 
regno,  cuilibet  cor  unum  et  anima  una,  et  erant  duo  non  tarn  in  carne 
una  quam  in  uno  spiritu.  Erat  enim  eis  idem  velle  et  idem  nolle,  adeo 
ut,  quicquid  alteruter  inchoasset,  alter  hoc  ipsum  sagaciter  consumare 
satageret ;  par  enim  voluntas  eis  erat  ad  omne,  quod  erat  virtutis,  quod 
pietatis,  quod  religionis.  Quicquid  acturus  erat  imperator,  dilecte  sue  25 
consilio  committebat,  et  quicquid  egerat,  eius  voluntate  confirmabat. 
Itaque  cum  se  tarn  tenere  diligerent  et  tamen  virginalem  continenciam 
conservarent,  epiri talis  eorum  dileccio  soli  deo  cognita,  sed  hominibus 
penitus  ignota. 

Cap.   27.  30 

De  astucia  dyaboli  falsa. 

Vita  Henr'  Enimvero   invidus  omnium  bonorum  diabolus  eorum  castimoniam 

///,  3.  considerans  invidit  et  tabescebat  [F.  129  J  et,  sicut  ferrarius  faber  prunas 
operi  8uo  necessarias  magis  ac  magis  solet  succendere,    sic  ad  libidinem 
eorum    casta    pectora    sua   suggestion  e    sathanas   satagebat    in  flam  mare.  35 
Cum  autem  hac  arte  nihil  proficeret,  ilie  milleartifex,  quos  ad  peccandum 
impellere  non   poterat,  alia   calliditate    conabatur   suppiantare.    Itaque 

»»  Denique  —  fundavit  am  Rand  Hs. 

1  Auch  in  seiner  Abschrift  des  Frdsinger  Traditumsbuches  (Wolfen- 
biittel)  Bl.  241  machte  Arnpeck   offenbar  auf  Qrund  der  Weihenstephaner  40 
Chronik  den  Zusatx :  pro  qua  dedit  monasterio  idem  episcopus  villain  in 
Hegelhusin. 

»  1m  Jahre  1002. 

■  Vgl  oben  S.  133,  Z.  18,  wo  die  Vita  S.  Godehardi  beniUxt  ist. 


—     147     — 

permittente  deo,  qui  suos  permittit  probari  temtacionibus,  non  reprobari, 
beatos  coniuges,  sed  virgines  hac  arte  molitus  est  infamare.  Quadam 
die  in  ortu  aurore  cum  B.  Kunegundis  de  thoro  surgeret  immaculato, 
ille  callidissimus  assumpta  forma  militia  de  cubiculo  regine  visus  est 
5exire.  Quern  presentes  imperatricis  vernule  cernentes  et  cum  B.  Kuni- 
gunde  cubasse  suspicantes&  mirabantur,  quia  nunquam  huiuscemodi 
sermo  de  ea  fuerat  auditus ;  et  omnes  invicem  super  hoc  facto  mussi- 
tabant  quibusdam  ei  super  hac  in  f ami  a  condolen  tibus,  aliis  autem  earn 
maligne  rodentibus.    Ille   vero  milleartifex   non  contentus  hac  sola  vice 

10  sequenti  die,  sed  et  tercia  die  multo  pluribus  *>  quam  prima  die  cernentibus 
de  thalamo  matrone  pudicissime  se  simulabat  exire,  et  miro  modo  pre- 
sentibus  videbatur,  quod  eum  cognoscerent ,  cum  taraen ,  quis  esset, 
penitus  ignorarent. 

Extimplo  patulas  populi  perrenit  ad  aures 

15  Velox  fama,  malum  quo  non  velocius  ullum. 

Cap.  28. 

De  detraccione  S.  Kunigundi  facta. 

[F.  129*  J  Exinde  viri  cum  mulieribus,  senes  cum  iunioribus,  pusilli  yna  jjenr, 
cum  maioribus  imperatrici  gloriose   detrahebant,  et  facta  est  fabula  om-  III,  3. 

20nibus  quibusdam  pro  eavehementer  dolentibus  propter  varias  eius  virtutes, 
quibusdam  vero  maligne  e i  detr alien tibus;  et  a  multis  obprobrium  sustinuit 
et  contumeliam.  Erat  autem  cor  eius  habens  in  domino  fiduciam,  quia 
suam  sciebat  innocenciam,  previdit  tamen  sibi  gravamen  et  laborem  im- 
m  in  ere    et,   licet  haberet  thesaurum   bone  consciencie,    tamen  a  lacrimis 

25  se  non  poterat  abstinere,  cui  boni  quique,  ut  dictum  est,  condolere, 
mali vol i  vero  et  maxime  nepharie  muliercule  suas  quasi  nequicias  per 
earn  obtectare  nitentes  detrahebant  ei  dicentes:  Ecce,  quanta  calliditate 
hactenus  hacc  specie  sanctimonie  suam  turpitudinem  palliavit.  His  et 
huiuscemodi  contumeliis  mali  vol  is  innocenti  detrahentibus  aura  sinistri 

30  rumoris  aures  imperatoris  procul  positi  percelluit  d.  Cuius  eciam  cor 
in  ipso  contremuit  et  tristis  nimium  inquit :  Absit,  inquam,  absit  hec 
iniquitas  a  coniuge  mea  dilectissima.  Siquidem  nihil  sinistrum  de  dilecta 
sibi  suspicabatur,  quia  tarn  sobriam  et  tarn  pudicam  feminam  se  nunquam 
cognovisse    fatebatur.     Tandem    aliis    et   aliis   eundein    sermonem  con- 

35  firman  tibus  ipse  nimium  credulus  tactus  est  dolore  cordis  intrinsecus  et 
statuit  in  corde  suo,  ut,  quoad  usque  viveret,  nunquam  ulterius  earn 
videret.  Interea  negociis,  [F.  130]  pro  quibus  exierat,  imperator  bene 
dispositis  Bamberg  est  reversus  in  mente  lugubri  et  coniugem  olim  sibi 
dilectam  more  soli  to  salutare  neglexit.   Itaque  prudens  imperatrix  patenter 

40  intellexit  apud  aures  illius  sese  diffamatam  esse,  quapropter  anima  eius 
turbata  est  valde  et  vulnerata  caritate  dilectum  suum  quamvis  sine  causa 
sibi  ofTensum  ardenti  desiderio  videre  desiderabat.  Igitur  captatae  opor- 
tunitate  accessit  ad  eum  plena  caritate  et  dilectione,  quem  eciam  benig- 
nissime  suscepit  et  afiectuosissime  salutavit.     Ille  vero  earn  nee  resalutare 

45  dignabatur  nee  salu  tern  recipere.  At  ilia  mitissima  ofiensum  sibi  placare 
cupiens  dixit  voce  lacrimabili:  Domine  desiderantissime,  cur  mihi  non 
loqueris?  Ut  quid  avertis  faciem  tuam  a  me  ?  Ille  demisso  vultu  respondit: 

»  suspicium    Ha.      b  prioribus   Hs.      c  hec  Hs.      d  procelluit   Hs. 
*  optata  Hs. 

10* 


—     148     — 

Non  oportet  me  super  hac  re  respondere  tibi.  Recurre  ad  conscienciam 
tuam  et  invenies  offensionis  mee  causam.  At  ilia  fiducialiter  respondens 
ait :  Consciencia  mea  raunda  est  et  conscius  meus  in  excelso.  Qui  plane 
testis  est  mihi,  quia  f acinus  hoc  pessimum,  quod  obicitur  mihi,  nunquam 
perpetravi .  Obsecro  te,  domine,  mi  rex,  ut  viriliter  agere  et  patienciam  5 
in  me  digneris  habere.  Honor  quidem  tocius  imperii  per  me  videtur 
imminutu8,  sed  volente  deo  per  me  qu  an  tocius  reformabitur,  quod,  qualiter 
fieri  possit,  si  sit  cum  beneplacito  vestro,  breviter  insinuo.  His  auditis 
imperator  aliquantulum  IF.  130*]  mitigatus  tunc  demum  precepit  earn 
residere  a  et,  qualiter  hec  fieri  possent,  edicere.  10 

Cap.  29. 

De  purgacione   eius   in  iudicio  vomerura  ignitorum. 

Vita  Henr.  Ad  hec  ilia:  Maiestas  vestra,   inquit,  domine,  principes  universos, 

'";  3-  tarn  episcopos  quam  laicos  ad  cur  i  a  m  regiam  convenire  iubeat,  et  pre- 
sentibus  omnibus  causa,   de   qua    agitur,  ordine  iudiciario  ventiletur  et,  15 
quicquid  ipsi  suggesserint,  salvo  honore  vestro  fieri  poterit.    Spero  autem 
de  divina  misericordia  b,  quod  eripiat  nos  de  luto  fecis  huius  et  miseria. 
Cum   hec    verba   prudentis   imperatricis   optime  placerent  in    conspectu 
principis,   ad   ipsius    imperium  principes  convenerunt  in  unum.    Qui  bus 
cum  imperatore  sedentibus  in  iudicio  intravit  imperatrix  imperterrita  et  20 
secus  pedes   olim  dilecti   sui   resedit   nigra  et   formosa   filia  Jerusalem, 
nigra  per  infamiam,  formosa  per  innocenciam,   et  per  hocc  revera  filia 
superne  Hierusalem,  que  semetipsam  et  causam  suam  divine  commen- 
davit  prudencie.    Tunc  proloquens  a  rex  voce  lacrimabili  dixit  priocipibus 
universis:     0  dilecti   mei    principes   gloriosi,   estimo   plane    nequaquam25 
nobilitatem  vestram  latere,    quod  per  dies  aliquot  sustinui*    obprobrium, 
et  operuit  confusio   faciem    meam.    Propter  quod  potissimum  volui  vos 
convenire,  qua  ten  us  ab  imminentibus  incomodis  vestrc  prudencie  consilio 
valeam   absolvi.    Nunc    itaque    a   vestra  discrecione  [F.  131]    requiro, 
cuinam    sentencie    matrona   debeat  subiacere,  que  et  contempto  coniuge30 
legitimo  alium  ei  superducere  presumpserit.  Obsecro  f  i gi  tu r  et  obsecrando 
precipio,  ut  leges  et  decreta  maiorum   recolentes,  prout  iusticia  dictaverit, 
sentenciam  proferatis.    His   dictis    tarn   principes  quam   omnis   ilia  ad- 
vocacio  lacrimas   fundebant  uberrimas    imperatrici  penam,  ut  putabant, 
passu  re   compacientes,   quam  unimoda  8    virtute  preditam  esse  noverant,  35 
et  ideo   de  tree  tan  tes   in   earn    ferre   sentenciam    variis  colloquii*  tempus 
redimebant.     Quod  ilia  prudenter  animadvertens  et  femineo  pectori  virilem 
inserensh  animum,    surgens  et   stans  in   medio  prestitoque  sibi  silencio, 
sed    et   omnibus   reverenter    auscultantibus  eleganter    allegabat   dicens: 
0   principes  omni  honore  digni  et  mihi   dilecti,   iam  dudum  vobis  com-  40 
placuit  universis,  et  dominum  vel  coniugem  meum  dilectum  imperatoria 
dignitate  sublimastis   et  me  participem  regni  eius  esse  volui stis,  et  tarn 
dei    gracia   quam    vestra    constitucione   ceteris    hominibus    prestanciores 
esse    videbamur.    Quia    igitur  inter  feminas  prestancior  esse  videor,    sed 
de   pe8simo  crimine   incusor,  necesse   est,  ut  per  iudicium  durissimum,  45 
scilicet  duodecim  candentcs  vomeres,  ab  hac  infamia  me  vobis  presentibus 

a  presidere  Hs.   b  fehlt  Hs.    c  hec  Hb.    d  perloquens  ffo.     «  sustinuit 
Hs.    l  Obescro  Hs.    z  omnimoda  Hs.    h  inferens  Hs. 


—     149     — 

expurgem.  Sed  enim  serenitati  vestre  immensas  refero  gracias,  quia 
parcendo  gravem  in  me  ferre  [F.  13V]  sentenciam  noluit  vestra  man- 
Buetudo  a.  His  dictis  resedit  Porro  presentes  omnes  his  auditis  ad 
invicem  conferebant  dicentes:  Quod  si  perpetrati  sceleris  consciencia 
5  nostram  stimularet  dominam,  nequaquam  sibimet  gravissimum  hoc  examen 
proponeret,  immo  eciam  ab  aliis  propositum  ref  utaret.  Interea  vomeres 
vehementer  igniti  in  unam  delati  sunt  basilicam.  In  qua  m  B.  Kunegundis 
a  duobus  episcopis  dignioribus  tanquamad  victiraara  ducebatur.  Quara 
Christi  confessor  e  vestigio  sequebatur.  Qui  videns  vomeres  scintillas 
10  ignis  vaporantes  in  ira  misericordie  memor,  memor  eciam  pristini  amoris 
dixit  ad  earn :  Quiesce,  domina  mi  amantissima,  quiesce,  mihi  desideran- 
tissima,  parce,  queso,  tibimet  ipsi  et  ne  intres  in  iudicium  hoc,  horribile 
eciam  ad  videndum;  credo  enim  te  immunem  esse  ab  omni  criminc. 
Ilia  sereno  vultu  respondit  ei :  Quod  si  vobis  mihi  parcentibus  ad  presens 
15  evasero  iudicium,  sed  non  evadam,  quod  hactenus  innocens  sustinui 
convieium.  Quapropter  necesse  est,  ut,  hoc  examen  licet  sit  ten i bile, 
me  accelerem  expurgure,  ut  his,  qui  hactenus  mihi  detrahebant,  iam 
detur  alia  de  Kunigunde  loquendi  materia.  His  dictis  fiducialiter  accessit 
et  eleyatis  oculis  in  celum  dixit:  Domine  adiutor  et  protector  meus,  ne 
20  derelinquas  me.  Festina,  domine,  ne  tardaveris,  sed  in  presenti  [F.  132] 
tribulacione  succurre  ancille  tue.  Te,  domine,  cuius  oculis  nuda  et 
aperta  sunt  omnia,  te,  inquam  b,  domine,  testem  hodie  invoco,  quia  nee 
hunc  presentem  Hainricum  nee  quemquam  virum  alium  carnali  com- 
mercio  cognovi.  Quo  audito  rex  infremuit  et  secretum  suum  celari 
25cupiens  et  ideo  os  opilare  satagens  atrociter  compressit,  ex  quo  linea 
copiosi  sanguinis  effluxit.  Quo  viso  imperator  subitanea  ductus  penitencia 
flevit  amare  et  doluit  super  earn,  sicut  doleri  solet  in  morte  primogeniti ; 
erat  enim  fasciculis  mirre  dilecta  sua  sibi.  Igitur  ipse  retrocedens  exitum 
rei  gemebundus  expectavit. 
30  In  domino  vero  posuit  spem  sancta  virago 

Atque  genu  flexo  repctensque  precem  pia  dixit: 
Rex,  opifex  mundi,  fer  opem  misere  Kunegundi! 
Et  cum  presentee  tremerent  nimis  aspicientes 
Candentea  vomeres,  calcavit  eoe  quasi  flores. 
35  Undenis  ipsa  peragratis  nil  quoque  lesa 

Stans  super  extremum  vomerem  veneranda  supremum 

Begem  laudavit,  per  quern  sathanam  superavit. 

Itaque  cum  imperatrix   inclita  de  obiecto   sibi  crimine   satis  evidenter 

esset  expurgala,  imperator  animum  eius  blandiciis  delinire  gestiens  ipsius 

40  sacris  pedibus  provolutus  ait:   Placare,    domina  mi,   esto  mihi  placabilis 

et  ne  repel  las  me  a  giacia  vel  dileccione  tua.    Equidem,    fateor,  peccavi 

et  insipienter  egi  in  eo,  quod  molestus  fui  tibi,  unde  iam  ago  penitenciam. 

Adhereat  [F.  132*]  lingua  mea  faucibus  meis,  si  non  tibi  de  cetero  ego 

8atisfecero,  quoad  usque  vixero.     At  ilia  columbine  simplicitatis  et  mire 

45  paciencie  immemor    iniurie,  memor  clemencie  dilecto   suo  ait:    Domine 

mi,  non  mea  tibi,  sed  dei  pocius  est  optanda  gracia     Quam  ut  pleniter 

adipisci   merearis,    deum   time  et  mandata  eius  observa;   mea  vero  erga 

te   vigere  devocio  nee  deaiit  nee  desinet  aliquando.    Enimvero  visis  tot 

virtutibus  et  signis  his,  que  fiebant,  ibi  collecta  concio  gaudens  gaudebat 

50  in   domino.      Siquidem    tristicia  imperatrici   condolencium   versa  est   in 

^  consuetudo  Hs.    b  inquit  Hs. 


—     150     — 

gaudium,  et,  qui  cum  flente  fleverant,  iam  gaud  en  ti  congaudebant.  Igitur 
omnes  voce  unanimi  graciarum  actiones  omnium  persolvebant  dominatori, 
qui  facit  mirabiles  res,  qui  pia  dispensacione  suos  permittit  tentari  electos, 
ut,  quemadmodum  aromata,  quanto  subtilius  trita  fuerint,  tanto  maiorem 
reddunt  fraglanciam  R,  ita  et  electi  tribuiacionibus  probati  Christi  bonus  5 
odor  sint b  deo  in  omni  loco.  Revera  vera  est  sentencia,  quam  dominus 
ait:  Non  potest  civitas  abscondi  super  montem  posita  neque  accendunt 
lucernam  etc    Versus: 

Sub  modio  posita  fuit  ardens  ilia  lucerna. 

Hanc  etenim  n  up  tarn  prius  omnes  esse  putabant,  10 

Denique  corruptam  per  adulterium  reputabant. 

Sed  quia  virgineum  florem  servavit  in  evum, 

Judicio  teste  satis  enituitc  manifesto. 
[F.  133]  Quod  pius  Hainricus  fuerit,  quod  virgo  pudicus, 

Est   manifestatum,  licet  hand  fuerit  sibi  gratum.  15 

Pessima  figmenta  sathane  sunt  adnihilata. 

Femina  dum  fragilis  sathana  tentante  probatur, 

Omnia  odibiiis  zabulus  per  earn  reprobatur. 

Cap.    30. 

De  resignacione   uxoris   virginis   in  morte.      20 

Vita  Henr.  Denique  consumatis    gloriosissime    huius  vite  laboribus  postquam 

7,  32.  bone    opinion  is    odorem    longe    lateque   redolere    fecerat   locumque   sibi 
dilectum   cum    ceteris  monasteriis    ditando  et   omando  et  excolendo  ad 
perfectum    advexerat,    ad    percipiendam  immarcescibilem  <*   coronam    ab 
ergastulo  carnis    a  domino   evocatus  est.    Qui    cum    cerneret  imminere25 
sibi  mortis  diem,  in  castl'O  dictoEreum  l  citatis  ad  se  consanguineis 
et  amicis   beatissime   imperatricis    Kunegundis,    nonnullis   eciam    regni 
primoribiis   manu    earn   apprehensam   comraendavit  earn    illis  huiusmodi 
verbis  memoria   dignis:    Hanc,    eccc,   mihi  a  vobis,   immo  per  Christum 
consignatain  ipsi  Christo  domino  nostro  et  vobis  resigno  virgin  em  vestram-  30 
1,35.  Defuncto  itaque  dei  famulo  anno  regni  sui  24.,  imperii  autem  anno  11* 
corpus  eiusdecenter  sub  multorum  patracione  miraculorum  excepit 
in  Babenbergensi  ecclesia  sepulturam  e. 
Ebran  91.  Tunc    Bruno    frater    eius,    Augustensis    episcopus,    donaciones 

ecciesiis    facta  s  impedire   conabatur;    territus  in  somnis  per  fratrem  35 
eius  B.  Hainricum  cessavit. 

Cap.  31. 

De  heremita. 

Vita  Henr.  In  eius    vero  transitu    terra   plorante  celum  [F.1331]  exultavit, 

/,  33.  sicut   dominus  per  suam  misericordiam  revelare  dignatus  est.    Sub  ipsa  40 
etenim    hora   exitus   illius  cuidam   servo  dei   in   solitudine   commoranti 

a  fragranciam  Hs.    b  fiuntffc.    c  emicuit  Hs.    d  immarcessibilem  Hs. 
0  con  Defuncto     bis  sepulturam  Striche  am  Band,  daxu  das  Wort  vacat. 

1  Heinrich  starb  in  Pfalx  Qrona.     Quelle  der  obigen  Angabe? 


—     151     — 

dyabolus  sub  humaoa  specie  traditur  apparuisee.  Quern  vir  dei  per 
spirituum  discrecionem  protinus  agnovit  et  ait:  Quo  vadis?  Cui  iile: 
Ad  exequias,  inquit,  principis  pergo.  At  ille  respondit:  Vade,  comple 
negocium  tuum,  in  quantum  tibi  a  domino  permittitur.  Verumtamen 
5  coDsummato  officio  tuo  adiuratus  per  deum  vivum  ad  me  revertere,  ut 
per  te  rei  exitum  cognoscam.  Post  modicum  reversus  coram  servo  dei 
gemebundus  astitit  et  voce  querulosa  et  ingenti  ullulatu  dixit:  Heu, 
heu,  delusi  sumus,  in  vanum  laboravimus,  quin  eciam  ab  angel  is  dei 
confusi  discessimus;    assistentibus  enira  hinc  et  inde  nobis  et  spiritibus 

10  angelicis  merita  anime  iuste  in  statera  appensa  sunt  et  fasciculis  pecca- 
torum  deprimentibus  iam  pene  pars  nostra  prepond era verat.  Tuncsubito 
adustus  quidam  superveniens  catino  aureo  partis  dextre  lancem  oneravit 
mi  rum  que  in  modum  parti  nostre  adeo  preponderavit,  ut  et  ipso  catino 
ad  terram  collapso   ruina  signum  collision  is  im  pressed  t    Itaque  victores 

15  angelic i  animam  nobis  ereptam  gaudentes  in  suum  consorcium  abduxerunt. 
Hec  vero  tametsi  corporaliter  gesta  referantur,  necesse  tamen  est,  ut 
virtute  spiritah'  completa  intelligantur.  Res  etenim  spirituales  per  cor- 
porales  exprimuntur  ymagines,  cumque  aliud  [F.  134]  foris  agitur  aut 
dicitur,  aliud  intus  geri  significatur.   Prememoratus  et  sepe  rememorandus 

20  dei  famulus  calicem  aureum  in  honore  dei  et  commemoracione  a  S.  Laurencii 
martyris  ecclesie  Merseburgensi  contulerat,  cuius  speciali  patrocinio  coram 
deo  adiutus  et  in  ipsa  sui  exitus  hora  creditur  liberatus.  Omni  vero 
veneracione  et  admiracione  dignum  esse  perpenditur,  quod  eadem  hora 
calix    certa  custodia  clausus  habebatur   nee  minus   tamen  predicte  col- 

25  lisionis  materiale  signum  excepit. 

Cap.  32. 
Miraculum  de  ablucione   calicis. 

De  eodem    quoque  calice   quid  religiosorum  virorum  relacione  in  Vita  Henr. 
veritate  audierimus,  futurorum  memoriis  intimare  opereprecium^  duximus.  /,  34. 

30  Cum  enim  predictus  Christi  confessor  Heinricus  pro  disponendis  regni 
negociis  Marsipotim  venisset,  ace  id  it,  ut  quadam  die  ad  altare  S.  Laurencii 
missam  attentissime  audiret.  Qua  completa,  sicut  semper  facere  con- 
sueverat,  ablucionem  calicis  sumere  volebat,  sed  interveniente  magno 
negocio  regni,  quod  vir  sanctus  proposuit,  tunc  temporis  fieri  non  poterat. 

35  Vocato  itaque  cub  tod  e  ecclesie  rogavit  eum,  ut  calicem  cum  omni  dili- 
gencia  servaret,  quoad  usque  ipse  exoccupatus  aptum  tempus  et  locum 
ad  summendam  illam  inveniret.  Excrescentibus  autem  causis  et  placitis 
tota  die  ilia  vir  beatus  non  poterat  se  expedire.  Postera  vero  die  post 
matutinas   cum  paucis   secretariis   suis  [F.  134']   clanculo  monasterium 

40introivit  et  diucius  flexis  genibus  et  profusis  lacrimis  deum  exoravit 
accersitoque  custode  calicem  cum  ablucione  aflerri  precepit.  Cumque 
allatus  et  discoopertus  fuisset,  invenerunt  ablucionem  illam  in  formam 
veri  sanguinis  transmutatam  c.  Quod  factum  mirabile  mox  universis, 
qui  aderant,    innotuit  et  nunc  et  semper  in  laudem  dei  et  gloriam  con- 

45  fe88oris  sui  omnis  ecclesia  successoribus  suis  enarrabit.  Discite  ergo, 
divitcs  huius  seculi,  facere  vobis  amicos  de  mammona  iniquitatis,  ut, 
cum  defeceritis,  ipsi  vos  in  eterna  recipiant  tabernacula. 

a  commemoracionem  Hs.    t>  presenti  ffo.    c  transmutatum  Hs. 


—     152     — 

Cap.    33. 

De  sepultura  eius  et  de  mir^culis. 

Vita  Henr.  Defuncto   itaque  beatissimo   dei   famulo  anno    regni  Bui  24.,  vite 

/,  35l.  52.,  imperii  vero  11.  corpus  eius  in  ecclesia  beatorum  apostolorum  Petri 
et  Pauli  Bamberg  honorifice    sepultum  est  ac  postmodum  multis  mira-  5 
culorum  virtutibus  a  domino  glorificatum  est. 
//,  10.  Post   hec  multa  sanctitatis  argumenta  et  experiments  frequenter 

in    eodem  loco   visa   sunt,    debilcs    curati,   ceci   illuminati,   demones    ex 
obsessis    corporibus    visibiliter   fugati,   multi    ex   diversis    infirmitatibus 
ibidem  frequentissime  liberati  sunt  domino  testificante,  quanta  sanctorum  10 
gloria  in  celis  sit,  quos  Untis  miraculorum  virtutibus  in  terris  coruscare 
concedit ,  ne  apud  homines  loco  humili  teneantur,  qui  apud  deum  meritis 
excelsi  esse  comprobantur.     Cum  enim  miraculorum  [F.  135]  attestacio- 
nibus  sanctitatem  B.  Heinrici  confeesoris  sui  dominus  declararet,  Bam- 
bergensis  ecclesie  prelati  crebrescentibus  a  sign  is  cum  mandatis  et  litteris  15 
Conradi  regis  ac  principum  b  Romam  abierunt  et,  quam  magna  mirabilia 
deus  per  confessorem  suum  operaretur,  domino  pape  Eugenio  et  Romane 
curie  nunciaverunt.     At  illi  gaudentes  et  pro  tante  fame  dulcedine  deum 
glorificantes  de  canonizacione  S.  Heinrici   ceperunt  solicite  ac  diligenter 
ad    invicem   conferre,    quatenus    in   catalogo   conscriberetur    sanctorum,  20 
qui    virtutibus  et   signis  probaretur  assumptus  esse  in  regnum  celorum. 
Cui  canonizacioni  quidam  cardinalis  Johannes    nomine  cepit  vehementer 
obsistere  et   proiecto    timore  dei,  in  quibuscunque  potuit,    non  verecun- 
datus  est  predicto  confessori  Christi  detrahere.    8ed  divina  ulcio  detra- 
hentem  celesti  verbere  repente  coercuit  et,  dum  famam  beati  viri  laceraret,  25 
potestas  dei  eum    lumine  oculomm  privavit.    At  ille  a  deo  percussus  et 
humiliatus   cecitatis   molestia  et  reatus  sui  consciencia  cepit  torqueri  et, 
quo  mod  o   hanc   plagam    in    confessoremc   Christi   peccando    meruisset, 
publica   voce    confiteri.     Et   niirum  in  modum,  quem  prius  dentibus  de- 
traccionis    lacerabat,   hunc   modo  laudibus    et  preconiis  usque  ad  sidera  30 
cxtollebat.     Con  versus  itaque  ad  penitenciam  celerem  consecutus  est  in- 
dulgenciam  et  per  intercessionem  confessoris  Christi  denuo  est  illuminatus, 
ob  cuius  ulcionem  iusto  dei  iudicio  fuerat  exeecatus. 
Vita  Guncg.  1.  fF.135'J  Sancta  insupsr  imperatrix  monasterium  ad  honorem 

sancti  salvatoris  nostri  Jesu  Christi  et  eius  victoriosissime  crucis  in  loco,  35 
qui  d  Confugia  dicitur,  magnifice  construxit  et  ancillarum  dei  ibidem 
deo  secundum  regulam  S.  Benedicti  serviencium  congregacionem  decen- 
tissime  ordinavit.  Porro  cooperante  ei  in  omnibus  imperiali  mai estate 
idem  monasterium  omni  ornatu  decoravit,  ante  principale  altare  iconam 
ex  auro  et  lapidibua  preciosissimis  statuit,  calices  aureos  et  argenteos,  40 
catinos,  urceos,  pallas  et  casulas,  vela  et  cortinas,  cappas  auro  et  gem  mis 
preciosis  intextas  et  cetera  utensilia  sive  vasa  ministerii  tan  to  studio  et 
tarn  sumptuosis  impensis  eidem  ecclesie  contulit,  ut,  quicunque  ea  intuentur, 
regiam  munificenciam  et  miram  utriusque,  imperatoris  videlicet  et  im- 
peratricis,  devocionem  in  deum  magnopere  mirari  non  cessent.  45 

*  crebescentibus  Hs.     b  principes  Hs.     c  confessore  Hs.    d  quia  Hs. 

1  Die  gleiche  StelU  ist  schon  oben  S.  150,  Z.  31  benutxt. 


—     153 


Cap.  34. 

De   donacione   et   fictalicio,    quod   habuit 
S.  Kunegundis  ab   ecclesia  Frisingensi. 

Anno  dominice  incarnacionis  1025.  summe  divinitatis  miseracione  Cod.  trad. 
5  provisum  est,  ut  pia  deoque  amabUis  Kunigunda  imperatrix  augusta  ob  Fris.1 
amorem    celestas  desiderii  atque  ob  recordacionem  dive  memorie  senioris 
sui   Heinrici   imperatoris  augusti  necnon   ob  quoddam  vite  temporalis 
emoli men  turn   cum    consilio  gloriosi  ducis  Baioariorum  Hainrici,  scilicet 
fratris  sui,   cunctorumque  procerum  et  optimatum  comitumque  baioarice 

10  provincie  ac  iudicum  sui  iuris  quedam  predia  Eantesdorf  sive  Ran  tee - 
nova,  [F.  136] Hohpercbach,  Ostermuntinga,  Veltkircha  nominata  tradidi t 
in  manus  venerabilisEgilbertiFrisingensis  ecclesie  episcopi  cum  ecclesiis 
ac  decimis,  cum  foresto  Wilihart  ac  forestariis,  cum  terris  cultis  et 
incultis,   mancipiis    utri usque  sexus,   vineis,   molendinis  et  cum  omnibus 

15  iuste  et  JegaJiter  ad  ea  pertinentibus  exceptis  quinque  servilibus  mansis  etc. 

Insuper  eciam  imperatrix  augusta  trad  id  it  eidem  episcopo  quicquid 

visa  est  habere  in  loco  Hal  dicto  cum  utriusque  sexus  mancipiis,  edificiis, 

terris  cultis  et  incultis,  sartaginibus  ac  locis  sartaginum  ac  locis  onustariis  a 

witevendin    censalibus  b  et  cum  omnibus  iure  et  legaliter  ad  ipsam  salinam 

20 respicientibus  atque  cum  omnibus  rebus,  quas  visa  est  habere  supra 
fluvium  Sala  nominatum,  ea  videlicet  racione  c,  ut  ipsa  venerabilis  domina, 
quamdiu  deo  ordinante  viveret,  res  omnes  supramemoratas  in  integrum 
possideret,  post  discessum  vero  vite  mortalis  pro  elemosina  pie  memorie 
domini  sui  Hainrici  imperatoris  adoptato  quoque  proprie  anime  remedio 

25  ad  altare  S.  Marie  sanctique  Corbiniani  confessoris  Christi  Frisinge  d 
corporaliter  quiescentis  in  ius  videlicet  atque  dominium  egregii  antistitis 
Egilberti  successorumque  suorum  lege  precaria  refunderentur.  E  con- 
verso  vero  prelibatus  pontifex  cum  consilio  atque  consensu  suorum 
tarn  clericorumd  quam<*  laicorum  maximeque  [F.  136*  J  pii  ducis  Heinrici 

30  ac  optimatum  suorum  retradidit  deo  devote  imperatrici  Chunigunde  lege, 
ut  supra  dictum  est,  precaria  de  rebus  ecclesie  sue  curt  em  Ysona,  curtem 
Purckreina  ac  curtem,  que  dicitur  Dorfa,  curtem  eciam  Tegirenwac  cum 
terris  cultis  et  incultis,  cum  ipso  monasterio  et  congregacione  S.  Zenonis 
ac  reliquiis,  ecclesiis  et  decimis,  cum  mancipiis  utriusque  sexus,  molendinis, 

35  silvis  etc.,  cum  omnibus  ad  ea  pertinentibus  etc.,  usque  ad  felicem 
vite  sue  terminum. 

Hec  idcirco  ex  libro  tradicionum  ecclesie^  Frisingensis 
huic   inserere    opusculo   curavi,    ut    cunctis  liquide  pateat, 
quanta  pie  imperatricis  prefate  circa  ecclesias  et  deo  famu- 
40lantes  fuit  devocio  et  frequens  miseracio. 

a  onestariis   Hs.       b   witeuend   incensalibus   Hm.       c  tenore   Hs. 
d  fehU  Hs. 

1  Ampecks   Abschrift  Bl.  24V.   Neuester  Druck   (daselbst  auch  die 
alteren  Druek$telien  angegeben)  in  Mm.  Germ,  hist.,  Dipl.  Ill,  694. 


—     154     — 

Cap.  35. 

Kunegundis  imperatrix  purpuram  deposuit  et 
habitum  religiosum  assumpsit. 

VitaOuncg.5.  Denique  Conrado  sibi  succcdente  in  regno  ipsa  curia  seculi,  sicut 

iam  diu  desideraverat,  exonerate  in  ipso  anniversario  die  transitus  5 
8.  Heinrici  archiepiscopos  cum  coepiscopis  ad  dedicacionem  Conphugensis 
ecclesie  oonvocavit.  Ubi  inter  missarum  solenia  imperiali  decentiroime 
omni  cultu  ornata  ante  principale  altare  virgo  deo  devota  processit 
ibique  thesaurum  incomparabilem,  ligni  videlicet  dominici  crucem  parvam 
quidem  in  materia,  sed  maxim  am  in  virtute,  deo  contulit.  At*  ubi  lectio  10 
evangelii,  in  qua  super  arborem  crucis  ascen-/\F\  137 ] dens  suspicientem  b 
so  Jesum  suscipere  et  ab  eo  benediccionem  pusillus  meruit  accipere  c, 
lecta  fuit ,  regalem  purpuram  exuens d  tunicam  fusciorem  ,  quam  ipsa 
sibi  manibus  suis  operata  fuerat,  sacerdotali  benediccione  data  vestem 
religionis  induit.  Et  mult  is  quidem  pro  se  flentibus,  pro  ilia  autem  e  15 
gaudentibus  * ,  que  iam  seculum  damn  asset  in  vestibus,  capillis,  qui 
hucueque  in  eodem  monasterio  pro  veneracione  aervantur,  preciaia,  im- 
posito  sibi  ab  episcopis  velo  annulo  fidei  subarrata  gratulabunda  sub- 
cinuit:  Posuit  signum  in  faciem  et  annulo  suo  subarrayit  me  dominus 
meus  Jesus  Christus.  Ita  sponso  Christo  consecrata  dum  filiarum  suarum  20 
se  sanctissimo  contubernio  applicuisset,  non  ut  mater  filiabus  se  pre- 
ferebat,  sed  omnibus  inserviens  servilem  se  personam  ostendebat,  ita 
tamen,  ut,  cum  omnia  faceret,  ostentacionem  fugeret  singulorum,  ne 
reciperet  in  presenti  seculo  mercedem  suam.  Operabatur  manibus  suis 
sciens  script um  esse:  Qui  non  operatur,  non  manducet.  25 

Cap.  36. 

Quindecim  annis  supervixit. 

VitaOuneg.9.  Quindecim  in  sancto  proposito  post  obitum  S.  Hainrici  super- 

vixit arm 08  tarn  bumilitatis  gracia  quam  pro  religionis  reverencia  omnibus  30 
admiranda.    Tandem   pro   nimia   ciborum  abstinencia,    oracionis  et  vigi- 
liarum  incredibili  perseverancia  cepit  corpore  languescere  et  ingravescente 
morbo    paulatim   deficere.     Bed   dum  membra  dolore  contraherentur  ex- 
terius,   spiritu   tamen,   quia   laus  dei  semper  in   ore  eius,    confortabatur 
interius.  Vocabat  [F.  137']  sanctos  angelos,   quorum  hie  vita,  illic  nunc  35 
consorcio  fruitur,  apostolos  et  confessores,  quorum  fidem  semper  et  con- 
feasionem  tenuit,    interpellabat.    Virginum  Chris ti  in  suo  exitu  invitabat 
chorum,   quarum   emulacione    in  carne,  dum  preter  carnem  viveret,    im- 
macu latum  Christo  consecraverat  thorum;  omnium  deo  famulancium  sibi 
adesse,  sibi  occurrere  orabat  auxiiium.  Vere,  quod  estscriptum:  Timentibus  40 
deum  omnia   cooperantur  in  bonum,  in  obitu  tante  Virginia  vidimus  com- 
probatum.     Kecdum  spiritum  exalaverat,  necdum  Christo  debitam  reddi- 
derat  an  imam, 

et  iam  fama  volans  tanti  prenuncia  luctua 
non  tantum  aacratas  virgines  aut  diversi  ordinis  viros,  tocius  urbis  populos  45 
ad  exequias  congregabat.    Sonabant  psalmi,  et  totam  domum,  ubi  sacrum 
corpuBCulum  in  medio   super   illo  sui  nobili  cilicio  com posi turn  iacebat, 

•  Ac  H8.    b  suspiciens  Hs.    c  acciper    Hs.  d  exiens   Hs.    •  aut  Hs. 
l  gentibus  Hs. 


—     155     — 

in  sublime  resonans  tetania  pro  exeunte  anima  quaciebat.  Interim  ex 
more  regales  tanquam  imperatrici,  non  ut  paupercule  debentur  sorori, 
parantar  e  x  equie,  a  urea  feretro  obtendenda  proferuntur  velamina.  Tunc 
ilia  pallentes  vultus,  quos  quando  ut  sponso  venienti  letoe  videres,  ad 
5  bos  retorquere,  manu  innuere:  Amictus  i6te,  ait,  non  est  meus;  auferte 
hinc  ornatus;  hie  alienus  est;  his  terreno  sponso,  istis  celesti  copulata 
sum;  nuda  de  utero  matris  mee  egressa  sum,  nuda  regrediar  illuc;  his 
vilem  mi  sere  carnis  [F.  138]  materiam  involvite  et  corpusculum  meum 
iuxta    tumulum   fratris  mei  ac   domini  Heinrici   imperatoris,   quern  me 

10  vocantem  video,  in  proprio  locello  reponite.  His  dictis  in  manus  domini 
spiritum  suum  commendans,  1039.*  5.  Non.  Marcii  carnis  sarcina  abiecta 
ad  suum  anima  revolavit  auctorem  et  in  antiquam  possessionem  diu 
pcregrinata  conscendit  tern's  matrem  communem  se  amisisse  flentibus, 
celis   autem    concivem   in   suum  consorcium   se  suscepisse  gaudentibus. 

1  5  Ita  demum  sacro  illo  corpore  feretro  superposito  nobilium  online  preeunte 
multis  hinc  inde  confluentibus  turbis  cum  illo  sibi  semper  familiarissimo 
pauperum  con t libera io  ad  locum  predestinatum  sepulture  felices  exequie 
usque  delate  sunt.  Tum*»  vero  relictas  urbes,  vacua  rura,  desolatas 
civitates,    undique  concurrere  populos  videres,   matres  parvulos  suos  in 

20  brachiis  gestantes,  infirmos  in  grabatis  iacentes  sanitatis  graciam  sperare, 
felicem  se  credere,  si  cui  aut  feretro  iungi  aut  ab  ipso  contigisset  ob- 
umbrari.  Tandem  in  ecclesiam  B.  Petri  corpus  non  sine  labore  depor- 
tatum  triduanas  ibi  meritis  suis  ac  beneficiis  condignas  habuit  exequias. 
Filii,  quos  ipsa  illic  in  Christo  aggregaverat,  de  matris  pace  iam  securi, 

25  pro  se  autem  solliciti  incessanter  psallebant,  dum  earn  sibi  ad  horam 
sub  tractam  sine  timore  amissionis  in  spe  perpetue  intercession  is  recepisse 
plaudeban  t.  Mater  de  celo  filiorum  prospectans  affectum  [F.  138*  J  gaudebat. 
Ita  vela  turn  sacrum  corpus  sacris  vestibus  diademate  Christi  capiti  super- 
posito  suo  loculo  in  dextro  latere,   sicut  hactenus  veneratur,  repositum 

30  est.  O  felix  Bambergensis  ecclesia,  recepisti  thesaurum,  quem  amiseras. 
Procax  et  malefica  lingua  detractorum  oculorum  testimonio  confutata 
est,  dum  virginitas  eius  rebus  approbate,  sanctitas  clarescentibus  signis 
videtur  testificata   per  Christum  dominum    nostrum. 

Multa  quidem  et    alia   magnifica  virtutum    opera   per 

35  gloriosissimum    imperatorem  Hainricum  et  eius  conthoralem 

facta  dubium  non  est,   que  plenius  in  ecclesia  Bambergensi 

in  scriptis  continentur.     Hec  autem  pro  presenti  sufficiunt. 

Cap.  37. 
De  Hainrico  duce  Bavarie,  fratre  S.  Kunegundis. 

40  Hainricus  S.  Kunegundis   imperatricis    frater  anno  domini   1002.  Kremsm.  9. 

ducatum  Bavarie  a  S.  Hainrico  rege,  sororio  eius,  in  feudum 
accepit  et  ducavit  annis  24. 

»  1039  —  Marcii  mit  blasserer  Tinte  am  Rand  hinxugefiigt. x 
b  Cum  Hs. 

45  l  Quelle  fur  diesen  Zusalx  diirfte  Frut.  195  $ein. 


—     156     — 

Andr.533  Hie    primo  sui  ducatUS  anno  eccleeiam   Osterhoven  fundavit 

u.  Fiietr.  156.  y^  recuperavit  a.» 

Fuetr.  156.  Et  obiit  anno   domini  1026.  sepultusb  coram  summo  altari  in 

Kremsm.  9.  monasterio  Osterhofen    apud  primum   fundatorem  Otilonem.    Cui  filius 
eius   Hainricu8    in    ducatu    success  it,    VI.    eiusdem    DOminis    et  5 

potestatis. 

Cap.  38. 

De  filio  eius,  duce  Hainrico. 

Kremsm.  10.  Hainricus    dux  Bavarie,   ex  fratre  S.  imperatricis  Kunegundis 

nepos  hereditario  iure  patrem  in   ducatu   sequitur.     Anno  23.  10 
sui  ducatus  a  suis  consiliariis  strangulator. 

Cap.  39. 

De    duce    Bavarie    Conrado,    qui    et    Chuno,    qui 

exul   obiit. 

Kremsm.  10.  [F.139*]   Conradus,  qui  et  Chuno,  ducatum  Bavarie  ab   im- 15 

peratore  Hainrico  III.  anno  domini  1049.  recepit. 

Andr.  46.  c  1052.  ad  instanciam  tercii  Heinrici    imperatoris  papa  Leo  IX. 

veniens  Ratisponam  S.  Wolfgangum  eiusdem    urbis    piscopum  de 
tumulo  levavit. 

Frut.  197.  Deinceps    anno   Christi   1054.   dictus   Cuno    dux   Noricorum  20 

federatis  sibi  Hungaris  graviter  rebellat.    Qui  ab  ipso  Hainrico   im- 
peratore,  a  quo  COUStitutuS,  ob  perfidie  sue  culpa m  a  Bavaria  ex- 

Ebran  98.  pu Isus  anno   domini  1055.   in  Pannonia   exul  male  moritur.    Deinde 
imperator  auctoritate  imperiali  uxori  sue  Agneti  imperatrici,    nobi- 
lissimi   Gailiarura   principis   GuiUehelmi  Pictavie    et    Aquitanie  ducis  25 
sorori,  ducatum  noricum  donavit. 

Cap.  40. 
De   imperatrice  Agnete,    que   Bavariam  rexit. 

Ebran  98.  Agnes  imperatrix  ducatum  Bavarie  uberi  pace  septenuio  guber- 

Frut.  197.  navit.  Sed  quia  dissensiones  in  regno,  ecclesie  perturbacio,  monasterionim  30 

destruccio,  tocius    iusticie  ac  religion  is  conculcacio   et  multa  incomoda 

oriebantur,    ipsa   nobUissima'    imperatrix,    regis    Hainrici    genitrix 

199.  rerum  permutaciones  considerans,  tedio  affecta  vel  pocius  divinitus  com- 

puncta    ducatum   Bavarie    deposuit   et   regni   gubernacula   penitus    pro 

Otto  Fris.  Christo   contemn  en  8    anno   Christi    1069.    ad    monasterium    Fruteriam  35 

Chr.  VI,  34.  religiose   vivens   so  contulit  ac   inde  Romam   veniens ,    20  annis    vidua 

a  nachtraglicher  Zusatx.    t>  sepultus    —    Otilonem  am   Rand  mit 
Einfugungsxeichen.    c  1052    —   levavit  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  Da  oben  S.  79,  Z.  20  die  Qrundung  Osterhofens  durch  Odilo  be- 
richtet  istt   wird  hier  des  Andr   fund,  damach  Ebrans  97)  Angabe  nach  40 
Fuetr.  verbessert.     Vgl.  ouch  Spillers  Anm.  2  xu  Fuetr.  156. 

9  So  Otto  Fris.,  Chr.  VI,  34. 


—     157     — 

Frut.  203. 
permanens  et  per  aliquot  tempos  ibidem  manens  ibique  d ignis  penitencie  Otto  I.  c. 
fructibus  mira  inserviens  humi-/  F.  1394 ]\it&ie  poet  aliquot  annos  in  domino  Frut.  200. 
pre8entem  vitam  finivit  anno  domini  1077.  et  in  ecclesia  B.  Petronelle  203. 
honorifioe  in  tumba  marmorea  est  sepulta.  Otto  I.  c. 

5  Cap.  41. 

De  Ottone  duce  Bavarie,  quern  Egino  diffamavit. 
Otto  dux  Bavarie  ab  Agnete  imperatrice  constituitur. 

Hie   itaque  Saxo  genere,  vir  amplissime  nobilitatis,  prudencia  rebusque  Frut.  200. 
bellicis  perpaucis  erat  comparabilis  et  in  tanta  apud »  universoe  primates 

10  excellencia  habitus,  ut  rex  Hainricus,  qui  iam  Sazonibus  omnino 
suspectus  et  invisus  erat,  ipsum  contra  se  in  regni  fastigium  elevari 
posse  form  id  are  t,  si  res  sua  secus  cederet.  Hinc  perversitatis  materiam 
arripiens  quidam  Egino  mediocri  natus  loco,  rebus  admodum  tenuis, 
audacia    tamen   et  nequicia  satis  diffamatus,   patrocinantibus  quibusdam 

15  regis  fidelibus  curiam  irrepsit  et  magnum  ilium  heroam,  qui  se  nunquam 
noverat,  secum  de  regis  nece  tractasse  commentusb  est,  se  ipsum  eciam, 
ut  mos  est,  potestati  regie  vadem  obtulit,  quousque  campionis  duello 
cum  duce  confligens  vera  comprobaret,  que  retulit.  Quid  multa?  Placitis 
vel  colloquiis   regalibus,   uno   Moguncie,   altero   Goelarie   condictis    Otto 

20  cum  Eginone  utpote  dux  cum  latrone,  primas  cum  ignobili  congredi 
con  temps  it,  sua  tamen  innocencia  vel  Eginonis  improbitas  minime  latuit. 
Sic  ducatum  Baioarie  Otto  ut  reus  lese  maiestatis  amisit  1071,  quem  c 
rexit  annis  decern.  Quem  Welfo  quidam  Ulustris  et  [F.  140]  acer 
atque  bellicosus,  natu  Suevus,  accepit. 

25  Anno  Christi  1072.  Hainricus  rex  I V.  Ottonem  usque  quaque 

persecutus  quam  plures  municiones  eius  destruxit,  predia  vastat  et  ut 
vere  reipublice  hostem  omnino  eum  delere  pertractat.  Econtra  ille  mili- 
tibus  electis  instructus  ipse  quoque  manu  fortissimus  et  animo  nimis 
efferatus,   quia  regiis  copiis  confligere   non   poterat,    nunc    preda,    nunc 

30  flammi8,  nunc  eciam  ferro,  quocunque  se  sors  obtulit,  suas  iniurias 
ulcisci  satagebat.  Demum  Bavaria  cessit,  Saxoniain  ingreditur, 
ubi  coniuratio  magna  in  regem  subsecuta  dinoscitur.  Welfo 
nihilominus  ducatum  obtinuit  . 

Hucusque  ab  Heinrico  duce  Bavarie,  fratre  primi  Ottonis 

35  cesaris,  duces  Bavarie  quasi  omnes  a  Saxonibus  orti  videntur. 
Deinde  Suevi  subintrarunt  usque  ad  Ottonem  Schirensem, 
palatinum  de  Witelspach. 

Cap.  42. 
40      De   Guelfone  duce  Bavarie  et  eius  origine. 

Guelfo    vir    illustris,    patre    Azzone    ditissimo    marchione  Qhr.  Vrsp. 
Estensi,  matre  Chunza  Guelfonis  I.  filia  et  II.  sorore.    CumM1 

*  fehlt    Hs.    *  common  tatus  Hs.    c  quem  —  decern  am  Rand  mil 
Einfiigungsxeichen. 

45  *  Chronieon  Urspergense.    Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XXIII,  340.    Vgl. 

unten  Kap.  57. 


—     158     — 

autem  Guelfo  III.,  vir  per  omnia  probatus,  KariDthiorum  dux,  filius 
GuelfoDis  II.,  immature,  morte  preventus  fuisset  sine  herede  et  omnes 
poB8es8iones  suae  in  Sue  via  ecclesiis  distribui  mandasset,  sane  mater 
eiusdem  hanc  distribution  em  fieri  non  permisit,  sed  pocius  de  Italia 
revocavit  filium  prefati  Azzonis,  nepotem  suum  Guelfonem  IV.  eomque  5 
heredem  omnium  possession  um  eiusdem  generis  in  Sue  via  instituit. 
[F.  HO1]  Hie  Guelfo  comes a  de  Altdorf  in  Suevia  prope 
monasterium  Weingarten  cum  Ottonem  ducem  a  Bavaria 
expulisset,   a   rege   Hainrico  IV.   dux   Bavarie    constituitur 

Chr.  Ursp.  anno    domini   1071.     Accepit    autem    reginam    Anglie   tunc    viduam,  10 
filiam  scilicet  Balduwini  nobilissimi  comitis  Flandrie,  Juditham,  in  uxorem. 
Ex  qua  duos  filios  Guelfonem  et  Heinricum,   quorum  uterque  ducatum 
Bavarie   alter  post   alterum  possederat,   progenuit   et  multa   magnifica 
pe  regit.     Hainrico  IV.   bona  fide  adhesit,  donee  idem  rex1  multis  faci- 
noribus   reus  habitus  sedi  apostolice  se  opposuit  et  in    mortem  prefati  15 
Kremsm.  10.  Gu  elf  on  is,  ut  dicitur,  quedam b  machinatus   fuit.    Ex   tunc  recessit  ab 
eo  anno  Chris ti  1074.*  et  cum  Rudolf  o Suevie  acBerchtoldo  Karinthie 
ducibus   coniurat    unacum    Saxonibus    adversus    regem    Hainricum. 
Item  iamdicto  anno3  Gregorius  VII.   canonice  electus 
est,  qui  dictum  regem  et  episcopum  Coloniensem  cum  multis  20 
Andr* nobilibus  Almannorum   excommunicavit.     Quare  de  consilio 
u.  Otto  Fri8.,  ipsius  regis  Hainrici  excommunicati  plurimi  sediciosi  episcopi  apud 

Oest.  Frid.  Brixinam  Bavarie  haut  procul  a  valle  Tridentina  anno  domini  1076. 6 

OK  Ob 

'  Gibertum   Ravennatensem   episcopum   in  papam   elegenint ,   Clementem 

vocaverunt,    et   sic   horrendum    scisma  in  ecclesia  surrexit25 

multis   principibus    et   episcopis   regi   et  suo  antipape    ad- 

herentibus,  aliis  econtra  vero  pape  faventibus.  His  periculosis 

Chr.  Ursp,  temporibus  dux  Guelfo  regem  impugnat. 
340. 

Cap.  43. 

Incidencia   de  be  His   in   Austria,    Suevia,   Recia.30 

Frut.  204.  1081.  bellum  inter  Conradum    in  orientali  Bavaria,   due  is  Boemie 

fratrem,  et  Liutpoldum  marchionem  orientalem  commissum  est  4.  Id. 
Maii,  item  [  F.  141]  aliud  inter  Alemannos  et  Bavaros  3.  Id.  Augusti 
iuxta  Danubium  apud  Hohenstein,  ubi  palatini  comitis  Chunonis  filius 
Chuno  occisus  est  35 

Ebran  99.  Anno  domini  1083.  dux  Guelfo  suapotencia  contra  imperatorem 

civitatem  Augustam  obsedit,  per  famulos  civitatis  cepit,  muros  eius  solo 
equavit  et  capta  magna  preda  egreditur. 

•  comes  —  Weingarten  am  Rand.    *>  quidem  Hs. 

1  Arnpeck  nimmt  ihm  den  Tiiel  imperator  der  Quelle.  40 

»  Die  Quelle:  1073. 

•  1073. 

4  Pez,  Thee,  aneed.  IV,  3,  492. 

•  Mon.  Qerm.  hist,  SS.  XX,  353. 

•  Vielmehr  1080.  45 


—     159     — 

Quinymmo  circa'  aimos  Christi  1075  tempore  EUenhardi 
episcopi  et  urbem  Frisingenaem   deetruxit    Insuper  omnes  eccleeias  Chr.  Ursp. 
et  clericoe  imperatori  adherentes  contra  verum  papam  spoliavit  *t3JP;      gg 
rebus  suis   privavit.    Item  Sifridum    episcopum  Augustensem    scis-  q^.    ur9^ 
&maticum  1088.  captivavit  et  conprehensum  in  vincula  iecit  et  in  castro  340. 
suo  Ravenspurch  malto  tempore  cathenatum  conservavit.    I  n  d  e  propter  Ebran  99. 
horrenda  facta  in  urbem  Augustensem  imperator  Guelfonem  bannivit  et 
a  ducatu  revocavit. 

Cap.  44. 

lODe  Guelfonis  in  graciam  iniperatoris  recepcione 
et  peregrinacione  transmarina   et  obitu  eius  ac 

sociis. 

Anno  Christi  1096.  Guelfo  dux  ante  noricus,  qui  ab  imperatore  Frut.  208. 

iam   dudum   abiuraverat   et  ob  id  ducatum  perdiderat,   in  graciam  eius 
15  rediit  ducatumque    recepit  atque,  ut  senior  filius  suus  Guelfo1   sibi  in  Ebran  99. 

ducatu   succederet,   ab   imperatore   obtinoit.    Cum   autem   ad   senilem  Chr.  Ursp. 

etatem   pervenisset,   monasterium   Raytenpuech    constniere   cepit  anno  340. 

Christi   1085.  et  satis  copiose  dotavit,  quod  confirniatum  fuit 

per  papam  Urbanum  II.  anno  1092.     Sed  et  Staingaden  fundavit.  Andr.  51 
20 Similiter  cenobium  Altorffense,  quod  modo   Weingartten    vocatur, (Fund.). 

prediis,    decimis,  mancipiis  et  ornamentis  ecclesiasticis  ditavit      Volens  Chr.Ursp.l.c. 

itaque  deo  pro  suis  excessibus  satisfacere  Hierosolim am  versus  [F.  14V] 

iter   aiTipuit,   sepulchrum  domini  et  alia  sancta  loca  devote  visitavit  34/. 

anno  Christi  1101.*,  deinde  ad  reversionem  se  preparans  Cyprum  adiit, 
25ubi    vitam   clausit    extremam.     Ossa  tamen   eius   inde   sublata   ad 

Altorffense    monasterium  translate  et  reposita  sunt.    Hie  erat  vir  armis  Hist.  Welf. 

strennuus,    consilio  providus,    sciencia  tarn  forensi  quam  civili  preditus;  461*. 

multas   tempestatee  bellorum  contra  se  et  alios  in  finibus  suis  exortas 

magna  severitate  et  moderacione   compescuit.     Socii  autem   eius   pere-  Chr.  Ursp. 
30 grinacionis  et  laboris  aut  interfecti  aut  vivi  Sarracenis  machinante  per- 34/  u.  Hist. 

fidissimo  Alexio  imperatore  Grecorum  traditi  sunt.     Inter  qu09  Thiemo  b  welf. 

Salczeburgensis  archiepiscopus  comprehensus  et  regiMempheorum  presen- 

tatus  ad  ydolatriam  angariatur.    Hie  fanum  ingressus  animi  et  corporis 

viribus    robustissimus    ydola,  que  adorare  debuit,   non  deos,  sed  opera 
35  manuum    ostendens   in   frustra  comminuit.     Ob  e  a  productus  exquisitis 

suppliciis4   et   variis    tormentorum  generibus  affect  us  glorioso  martiriow.  Otto  Fris., 

Chron.  VI,  7. 
»  circa  -  episcopi  mil  blasserer  Tinte  am  Rand,    *>  Themo  Bs. 

1  Bet  Ebran  Heinrich. 

»  Die  Jahrxahl  tcohl  aus  den  Fund.  (vgl.  Neues  Arehiv  XXIV,  681, 
40  Z.  1)  :  Anno  1101.  Welfo  dux  senior,  fundator  locorum  Steynraden,  Altorf, 
quod  nunc  Wyngarten  vocatur,  Altemunster  et  Reitenpucn,  iter  Jero- 
solimitanum  aggressus  est  3.  Kal.  Aprilis. 

*  Bistoria  Welforum  Weingartensis,  Mon.  Germ,  hist ,  SS.  XXI,  461. 

4  Im  folgenden  Text  ist  Ottos  von  Freising  Chronik  beniitxt,  wo  es 
45  nach  der  lissio  Thiemonis  (Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XI,  59)  heisst :  Com- 
prehensus inter  alios,  venerabilis  .  . .  ac  exquisitis  suppliciis  et  tor- 
mentorum generibus  affectus  glorioso  martirio  coronatus  est.  Ver- 
gleiehl  man  diese  Stella  mil  dem  obigen   Text  und  dem  des  Chr.  Ursp. 


—     160     — 

Cf.  Passio  coronatua  eat    in  Grecia   civitate  Corrosio,    ibidem    sepultus. 

Thiem.1  Itham  marchionissam,  matrem  Leopoldi  marchionis  orientalis,  que  similiter 

in  eodem  comitatu  fuit,  unus  de  principibus  Sarracenorum  rapuit  et 

impurissimo  matrimonio  sibi  copulavit  ex  eaque  Sanguinum  sceleratissimum 

ilium  progenuit.  5 

Vita  Chunr.  *  Post  Thiemonemb  electus   fuit    in  archiepiscopum  Salcze- 

burgensem  Conrad  us  de  Abensperg,    qui  habuit  avum  nomine  Babo; 

hie  30   filios  et  8  filias  de  liberis    uxoribus   genuit,   quos    filios 

omnes  ante  con  spec  turn  imperatoris  Hainrici  IV.  vel  V.  presen- 

tavit  adiunctis  cuilibet  milite  et  famulo.'  10 

Chr.  Ur8p.  Hie  duxGuelfo  moriens  duos  filios,  Guelfonem  et Heinricum, 

340.  reliquit 

Cap.  45. 

De  filio  eius  duce  Guelfone  Bavarie. 

Chr.  Ursp.  [F.142]  Guelfo  filius  eius  defuncto  patre  ducatum  Bavariorum  15 

341.  accepit  et  tarn  curie  sue  largitate  a  c  honestate  quam  fin itim arum  gencium 
Hist.  Welf.  maximeque  Italie  bellis  et  hones tatib us  multa  magnifice  peregit.    Rome 

402  cum  imperatore  Hainrico  V.  fuit  anno  Christi  1111.,  cum  Paschalem 
papam  captivavit,  immunis   tamen   ab  hoc  scelere.    Nam  et  omnimode, 
cum  ab  eo  declinare  non  posset,  mediatorem  se  ad  composicionem  faciendam  20 
1.  Chr.  Ursp*  interposuit.    Accepit   autem   Mathildam    nobilissirai   ac   ditissimi   italici 

341.  marchionis  Bonifacii  et  Beatricis  sororis  Heinrici  III.  cesaris 
filiam,  relictam  Gotifredi  potentissimi  palatini0  dec  Chalve  c, 
in  uxorem,  feminam  virilis  animi,  que  ad  instar  fortissimi  principis 
totam  terram  illam  dominio  suo  subiugavit.  Quam  tamen  postea25 
consilio  Gregorii  VII.,  eo  quod  in  quarto  gradu  prior  eius 
maritus  consanguineus  eius  erat,  interveniente  divorcio  repudiavit 
Ducavit  siquidem  annis  18.  Denique  omnibus  bene  compoeitis 
morbo  correptus  in  villa  Chufringin  diem  clausit   extremum  et  in  Altorf 

a  der  folgende  Abschnitt  ist  an  den  Rand  geschrieben.    b  Themonem  30 
Hs.    c  am  Rand  mix  Einfiigungszeichen. 

bexw.  der  Hist.  Welf.,  icelche  selbst  aueh  aus  Otto  van  Frei$ing  sehopfte, 
so  ergibt  sick,  doss  Arnpeck,  als  er  dem  Chr.  Ursp.  jene  SteUe  entnahm, 
aueh  Otto  von  Freising  vor  sich  hatte  und  den  Text  der  sptiteren  Quelle 
nach  der  ursprunglicheren  a'nderte.  Er  scheint  hier  sogar  noch  wetter  35 
xuriiekgegangen  xu  sein,  ndmlich  auf  jene  Quelle,  welehe  wiederum  Otto 
von  Freising  filr  seine  Nachriehten  uber  Erxbischof  Thiemo  von  Salzburg 
beniUxte,  die  Passio  Thiemonis.  Denn  auf  diese  diirfte  die  Angabe:  in 
Grecia  civitate  Corrosio,  ibidem  sepultus  xurUckxufuhren  sein.  Auffallend 
ist,  dass  Arnpeck  die  ErxUhlung  von  der  Zertrummerung  der  Odtxenbilder  40 
durch  Erxbischof  Thiemo  beibehalten  hat,  trotxdem  Otto  von  Freising  ihre 
Richtigkeit  anxweifelte. 

1  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XI,  08:  in   civitate  Corozaim  (fiUschlich 
als  Stadtname  aus  dem  Landesnamen  Chorasan  verwendet). 

■  Quelle  fur  diesen  Abschnitt  ist,  wie  aus  den  wortlichen  Ueber-4b 
einstimmungen  sich  ergibt,  die  Vita  Chunr adi  archiepiscopi  Salisburgensis 
(Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XI,  63),  sei  es,  doss  sie  mtttelbar  oder  dass  sic 
unmittelbar  beniitxt  warden  ist. 


—     161     — 

modo   Weingartten  *,  deportatus  iuxta   patrem  et  matrem   sepultus   est 

anno  Christi  1119.     Cui  frater  in  ducalu  successit.  Kremsm.  10. 

Cap.  46. 

De  fratre   eius  Hainrico   duce  Bavarie. 

5  Hainricus   mortuo    fratre    ducatum   noricum   et  omnia,   que  Ckr.Ursp.S4L 

illius  erant,  obtinuit  et  potenter  %dicioni  sue  subiugavit.  Accepit  autem 
uxorem  de  Saxonia,  tiliam  Magionis  ducis  et  Sophie  sororis  regis  Hun- 
gar  o rum  Colomanni,  Wolfhildem  nomine.  Ex  qua  preter  illos,  quos 
infra  [  F.  142* J  annos  sinus  celestis  patrie  suscepit,  Juditham,  Sophiam, 

10  Mathildim,  Wolfhildim,  Conradum,  Bainricum  et  Guelfonem  progenuit. 
Juditha  nupsit  Friderico  Suevorum  duci,  que  Fridericum  I.  imperatorem 
et  N.  uxorem  Mathei  ducis  Lothoringie  progenuit.  Sophiam  Perch  toldus 
dux  de  Zaringin  et  eo  mortuo  Liupoidus  marchio  de  Stiria  in  uxorem 
accepit.    Mathildis  primo  Diepoldo  filio  Diepoldi  marchionis  de  Vohen- 

15  burch,  postea  eo  mortuo  Gebbardo  de  Sulzebach  copulata  est.  Wolfhildim 
Rudolf U9  Pregantinus  comes  duxit.  Cbunradus  in  clericum  ordinatus 
cum  sub  puerilibus  *  annis  domi  litterarum  studiis  informaretur,  tempore 
maturo  Coloniensi  archiepiscopo  alciori  studio  et  disciplina  ciauatrali 
educandus  committitur.     Ubi    in  utroque   tan  turn  profecit,   sed  et   aliis 

20  virtu tibus  vicia  declinans  tantum  exornavit,  ut  ab  omni  et  clero  et  populo 
amaretur,  ab  omnibus  summo  honore  dignus  iudicaretur.  Ipse  vero 
h  on  ores  et  divicias,  laudem  humanam  fugiens  quibusdam  se  monachis 
sociavit,  cum  quibus  omnibus  suis  ignorantibus  Clarevallense  monasterium 
adiit.   Ibi  se  monachum  fecit.    Deinde  procedente  tempore  Hieroeolimam 

25peciit.  Ubi  cuidam  servo  dei  in  heremo  manenti  adhesit  eique  cum 
[f.  143]  omni  humilitate  necessaria  amministravit.  Tandem  senciens 
Be  quadam  infirmitate  tactum  de  reversione  cogitavit  et  ingressus  navem 
Baram  civitatem  S.  Nicolai  pervenit,  ubi  beato  fine  diem  ultimum  clausit 
honorificeque    sepultus    ibidem    requiescit.      Circa   idem   tempus    *n no  Kremsm.  10. 

30 Christi  1127.  pater  quoque  eius  Hainricus  dux  7.  ducatus  sui  anno  Chr.  Ursp. 
et  mater,  pater  in  castro  Ravenspurch  et  mater  in  Altorf,   16.  die  poet 341. 
mortem  mariti  obierunt  et  in  monasterio  S.  Maftini  sepulti  sunt. 

M199.c  Wolfhardus*    episcopus   Pataviensis   edificavit  castrum  Fund. s 
in  Obernperg. 

35  a  pluribus  Hs.     b  dieser  Abschnitt   ist  mil   Einfugungsxeiclien  an 

den  Rand  geschrieben.    <"  1129  Hs. 

1  Wie   oben  S.  159,  Z.  20  nach  Andr.  51,  bexw.  dessen  Quelle,  den 

Fund.     Vgl.  S.159,  Anm.2. 

7  So  statt  Wolfkerus  bei  Herm.  Alt.  386. 
40  8  (Jim.  14594,  f.  54.    Vgl.  ouch  die  von  mir  herausgegebenen  Annates 

Caesarienses   (SUxttngsberichte  d.   k.  b.  Akad.  d.  Wiss.,  philos.-philol.  u. 

hist.  Kl.  1910,  Abh.  7),  S.27.    In  den  Fund,   steht  une  oben  ebenfalU  die 

unrichtige  Jahrxahl  1129  (gedruckt  bei  Oefele,  Iter.  boic.  SS.  II,  333)  und 

der  Name  des  Bischofs   nur  mit  den  ersten  Buchstaben  Wol,   so  doss  in 
45  den  davon  abhangigen  Texten  der  Name    verschiedenartig   erganxt  tcurde 

(bei  Oefele  x.  B.  Wolfoangus).    Ampecks   Text  seheint  daher  ebenfalls  auf 

die  Fund,  xuruckxugehen. 

Quellen  u.  ErCrterungen,  X.  F.  111.  11 


—     162     — 

Cap.  47. 

De  filio   eius  Hainrico   duce  Bavarie   vulgariter 
dicto  Superbo. 

Chr.  Ursp.  Hainricus    defuncto   Hainrico    duce    Noricorum,    genitore 

341.  buo,  ducatum  eius  adeptus  est.     Qui  Gerdrudim  unicam  filiam  Lotharii  5 
339.  regis  accepit  uxorem  et  nupcias  cum  ea  apud  Augustam  civitateui  con- 
*^*  vocatis  fere  omnibus  regni  principibus  magnifice  celebravit  in  loco,  qui 
Conciolegum  vocatur,  ubi  quondam  Hungari  succubuerunt1.    Quo 
facto  venit  ad    imperatorem  socerum  suum    apud  civitatem  Nuremberg 
et  ibl   ducatum   Saxonie  et   Brunsvice*   eta  omnia    beneficia,  que  10 
imperator  ab   episcopis   et   abbatibus   habuit,    in  beneficio  suscepit.     Et 
ibidem  pollicetur  eideni  imperatori  auxilium  contra  Fridericum    ducem 
Suevorum  et  Conradum    fratrem  eius,  ducemb  Franconie  b.    Licet 
autem   in  Bavaria  haberet  [F.143*]   bellumo   contra  quendam  nobilem 
Fridricum  Ratisponensis   ecclesie  advocatum,  cuius  eciam  castrum    for- 15 
tissimum  Falchstein  obsidione  cinxit,  relictis  tamen  in  obsidione  militibus 
festinavit  socero   suo  venire  in  auxilium.     Imperator   quippe  Lotharius 
eo  tempore  obsederat  Spiram  civitatem,  eo  quod  civitas  ilia  faveret  Friderico 
etConrado  ducibus.   Ad  cuius  auxilium  adduxit  mil i tea  600  aut  amplius, 
quos   tamen  ultra  Renum  apud  se  prope  collocavit,  ut  impetus  et  irrup-  20 
ciones    Fridrici    ducis    precaveret.     Fridricus   tamen   dux   utpote   armis 
strennuus    quadam   nocte  in  castra   ipsius   irruit.     Sane  Hainricus    pre- 
monitus  fuerat  armis  et  equitaturis  instructus,  ad  fugam  compulit  et  ita 
fugientem  ilium  usque  Griiningin  insequitur.  Deinde  mediante  Maguntino 
arcbiepiscopo  Spirenses  in  graciam  imperator  is  redeunt.    Castrum   quoque  25 
supradictum  Falchen stain  a  duce  Hainrico  in  Bavariam  regresso  capitur. 
Non  multo  post  Fridricus  dux  memor  pristine  iniurie  Altorf  et  Ravens- 
purch  armata  manu  invasit,  ubi  quosdam  captivavit  et  villas  circumquaque 
et  Maemingen  incendio  devastavit.     Sequenti  vero  estate  Hainricus  dux 
cum   exercitu  copioso   fines   [F.  144]   F[ridriciJ    ducis   ingressus    a  villa  30 
Tugeudorf,  que  est  in  ripa  Danubii,  incipiens  et  ultra  Stophen  perveniens 
omnia  circumquaque  in  transitu  et  in  reditu  incendio  et  preda  devastat. 
Post   hec   rediens   in   Bavariam   bella  plurima   peregit,    videlicet    contra 
episcopum    Ratisponensem    Hainricum    unum    de    nobilissimis    Bavarie, 
patruum  Ottonis  comitis  de  Wolfrehausen  d,  et  contra  supradictum  Frid-35 
ricum    advocatum  Ratisponensem    et  dictum  Ottonem  de  Wolfrethuscn. 
Hi  quoque  in  auxilium  suum  habuerunt  Leupoldum  marchionem  orien- 
talem.    Qui  omnes  congregato  copioso  exercitu  castra  iuxta  Iserum  fluvium 
posuerunt,   ut  attemptarent  ducem   de  finibus   illis  expellere.    Ceterum 
dux  acies   suas   ordinavit  econtra.     Cumque    pugnam  inire   debuissent,  40 
Otto   palatinus  de   Witilspach    considerans    periculum    utriusque    partis 
mediatorem   se   interposuit    et  sive  minis  sive  promissionibus  sepedictum 
Fridricum  advocatum,  consobrinum  suum,  et  Ottonem  comitem,  generum 
suum,   ad   hoc   induxit,  ut   in  potestatem  ducis  se  traderent  et  castrum 
Wo  If  ret  hail  sen,  quodmilites  ducis  duduin  obsederant.  Dux  itaque  Ottonem  45 
ipsum    comitem    custodie  militum    deputatum    abduxit    et    castrum   cum 

a  spcUer  hinxugefugt.     b  a?n  Rand  mit  Ebifiigungsxeichen.    c  fehlt 
Hs.    d  so  Hs. 

1   Vgh  oben  S.  128,  Z.  27. 


—    163    — 

edificiis  incendit   Postmodum  quoque  episcopus  Ratisponensi*  [F.  144']  in 
graciam  ducis  rediit  et  comitatum,  quern  habet  episcopates  Ratisponensis 
circa  Enum  fiuvium,   ei  in  beneficio  concessit    Sicque  factum  est,  ut 
bella  quiescerent  in  Bavaria. 
5  Imperatorvero  Lothari us  ab  urbe  post  coronacionem  rediens  Otto  Fris., 

Germanism  ingreditur.    Non  multo  post  generalem  curiam  in  Babinberch  Chr.  VII,  19. 
circa  mediam  quadragesimam  celebrans  Fridricum  Sueyie  et  Conradum 
Franconie    duces,  f  rat  res,  interrentu  Clarevallensis  abbatis  S.  Bern- 
hard  i  in  graciam  recepit.    De  hoc  habetur  de  elec.  c.  venerabilem.  Andr.1 

10  Anno  Christi    1136.   Hainricus  filius   prefati   ducis  Heinrici,  Chr.  Ursp. 

pater  Ottonis   post   per   breve  imperantis,  in  penthecoste  baptizatus  est  343. 
Eodem  anno  imperator  exercitum  non,  ut  prius,  parvum,  sed  copiosum  Otto  Fris., 
et  electum  per   vallem  Tridcntinam  in  Italiam   duxit,  totam  citeriorem  Chr.  VII,  19 
et   interiorem  Italiam  in   dedicionem  accepit.    Dehinc  contra  Rugerium 

15comitem,   qui   se  contra  papam  erexerat  et  regnum  Sicilie  occupaverat,  u.  Andr.* 
aciem  dirigens  Campaniam  et  Apuliam  peragravit     Porro  hie  Hainricus  Otto  I.  c. 
dux  Noricorum,  qui  cognomento  vocabatur  Superbus,  gener  regis, 
exercitum    ducens   per   Tusciam,    quam    ab   imperatore   in   beneficium  H.  Wei f.  466. 
obtinuit,    Romamque  veniens  summo   pontifici  Innocencio  usque  ad  im-  Otto  I.  o.  u. 

20peratorem   conductum  prebuit,  Welfo"  vero  frater  eius  duxit  1500  51  Welf.  l.c. 
milites.  [F.  145 J  At  Hainricus  dux  cum  milicia  Baioariorum  Bene ven turn  Chr.Ursp343. 
cepit  ac  pape  restituit ;  nam  apud  Albam  suburbia  civitatis  sibi  resistere  Otto  I.  c. 
nitentis   ante  expugnaverat  at  que  destruxerat.    Itaque  augustus  eiecto20 
de  Campania    ac  Apulia  Rugerio,  Reginaldo  viro  forti  ac  nobili  ducatus 

25  Apulie  traditur  relicta  sibi  parte   militum.    Et  sic  princeps  victor  de 

reditu  disponit.    Igitur  Lotharius   ex  Italia  redieus  apud  Tri  ten  turn   in  u.  H.  Welf. 
silva,  que  est  inter  Enum  et  Licum,  morbo  correptus  in  ipsis  montibus  466. 
in    vilissima  casa  imperator  potentissimus   miseram  humane  conditionis 
relinquens  memoriam  obiit  in  die  S.  Nicolai  episcopi 4  anno  Christi 

30  1 138.      Regalia  dux  Hainricus  gener  eius,  in  cuius  finibus  obierat,  accepit.  Otto  I.  e. 
Locupletissimus  Heinricus  Frisingensis  episcopus  tunc 
obiit.6 

Osterhofen. 

1139.  ecclesia  Osterhovensis  de  consilio  domini  Maidburgensis  Of.  Fund* 
'^Norperti  archiepiscopi   per  S.  Ottonem  Babenbergensem  episcopum 
data  est   ordini  Premonstratensi u m ,    quam   prius  inhabitaverant 
secular  e  s  canonici  per  100  annoa. 

1  Pex,  The*,  anecd.  IV,  III,  510. 

9  Pex  a.  a.  O. 
40  *  Die   Quelle  (nach  den  Annates    Weingar  tenses) :    Heinricus  dux 

frater  Welf  on  is  duxit  etc. 

4  6.Dexember.  Quelle?  Lothar  starb  vielmehr  am  4.  Dexember  1137; 
tgl.  Bernhardt,  Lothar  von  Supplinburg  S.  786,  Anm.  6. 

*  In  einem  Zusatx  xu  seiner  Abschrift  des  Freisinger  Traditions- 
ibbuches  Bl.  248  saat  Arnpeek  genauer :   Anno  domini  1137  7.  Id.  Octobris 

(Jcorr.  aus  Decembris)  obiit  episcopus  Heinricus  de  Eberatain. 

•  Vgl.  Nexus  Archiv  XXIV,  695.  Die  Fundatio  monasterii  Oster- 
hofensis  (xuletxt  gedruekt  Man.  Qerm.  hist.,  SS.  XV,  2,  1105)  der  Fund, 
ist  ouch  von  Andr.  47  ausgeschrieben.     Vgl.  Braehnann,  Oermania  ponti- 

bOficia  1,1,182. 

11* 


—     164     — 

Fund.1  *  Anno  Christ i  1139.  pontificatus  domini  Innocencii  II.  anno  8. 

Eppo  secundus  abbas  in  Mallerstorf  ab  Hainrioo  [et  Ernesto]  b   filio  suo, 

comitibus   de  Kirchperg,  preficitur,   quam  abb&ciam  fundarant  idem 

comites  et  Innooencius  II.  papa  confirraavit. 

Otto  Fris.,  Sane   anno  domini    1139.*  circa  mediam  quadragesimam  in  Con- 5 

Chr.  VU,  22.  flnencia  Conrad  us    dux  Franconiec   est  in  regem    electus.     At   hie 

Otto  Frit.,  Hainricus  dux  Noricorum   tunc  precipui  nominis   et  dignitatis 

'     •  in  regno  pro   nota  superbie  pene  omnium,  qui   in  expedicione  italica 

Otto,  Chr.  I.  e.  cum  Lothario   imperatore  fuerant,  odium    contraxit,  huic  election i  non 

interfu  i  t.  Regem  non  legittime,  sed  per  subrepcionem  electum  calumniabat.  10 
23.  [F.  145']  C  u  i  in  proximo  penthecostend  generalis  curia  Babmberg  indicitur, 
quo  Hainricus  regalia  servans  nonpervenit.  Ad  que  reddenda  in  festivi- 
tate  apostolorum  Petri  et  Pauli  dies  ei  prefigitur  Ratispone.    Quo  veniens 
regalia  quidem  reddidit,  sed  ante  conspectum  regis  non  admissus  infecto 
pacis  negocio   sine  gracia   eius   recessit.    Cumque   multis   modis  homo  15 
prius  animoeus  et  elatus,  sed  nutu  dei  humiliatus  misericordiam  peteret 
nee  impetraiet,  tandem  iudicio  principum  apud  Herbipolim  proscribitur, 
ac  in   proxima  nativitate  domini  1140.  in  palacio  Goslariensi  ducatus 
ei  abiudicatur.     Et   mirum  dictu,  princeps    ante  potentissimus  et  cuius 
auctoritas,    ut  ipse  gloriabatur,   a  marie  usque  ad  mare,  id  est  a  Dania^O 
vel    Danubio    usque   in    Siciliam,    extendebatur,    in   tan  tarn   in    brevi 
humilitatem    venit,  ut  pene  omnibus    fidelibus  in  Baioaria  deficientibus 
clam  inde  egressus  quatuor  tan  turn  com  i  tat  us  sociis  in  Saxoniam  veniret. 
H.   Welf.  467  At  rex  ducatum  Saxon ie  Alberto   marchioni,  consobrino    eiusdem  ducis, 
(Chr.  Ursp.  Noricum    vero  post   in   Baioariam  veniens   Leopoldo  iuniori   Leopaldi  *  25 
343)-  marchionis  orien talis  filio,  fratri  suo  ex  parte  matris,  tradidit.     Et  exhinc 

siL  ^rr     *  provincia   nostra   multis    malis   subiacere   cepit.    Hainricus   vero  dux 
Chr.  Ursp.  £  .      .      .       r      -,  „.  .        .  .        . 

(H  Well )  I.e.  8axomam  mgressus  cum  casum  et  misenas  suas  fidelibus  et  amicia  suis 
'  exponeret,  ad  rebellandum  eos  regi  Conrado  et  Alberto  excitavit. 
Unde  in  brevi  8  eundem  Albertum  [F.146]  auxilio  eorum  necnon  et30 
suorum,  qui  de  Bavaria  et  Suevia  occulte  eum  insecuti  sub  specie  pere- 
grinacionis  terram  intraverunt,  adeo  hurailiavit,  ut  castris  eius  dirutis, 
terris  circumquaque  vastatis  ad  regem  auxilii  gracia  ire  compeUeret. 

Cap.  48. 

De  marchione  Leopoldo   duce  Bavarie,  filio         35 
S.  Leopoldi. 

Otto  Fris.  Leopoldus   marchio  suscepto  a    rege  ducatu  norico  omnibus  pene 

Chr.  VU,  25  baronibus    ad  eundem  ducatum  pertinentibus  amore  seu  terrore  ad  eum 

u.H.Welf.  46  7  conftuentibuB  primo  metropolim  ac  sedem   ducatus  Ratisponam  dicioni 

(Chr.  Ursp.  sue   subdidit.      Post   collecto    milite   copioso   superiores    partes    Bavarie 40 

343).  pertransiens   in   ipso   eius  termino  iuxta  Licum  fluvium  contra   urbem 

•  der  folgende  Abschnitt  ist  an  den  Rand  von  Bl.  143*  geschrieben. 
h  diese  beiden  Worte  fehlen;  die  Hs.  lasst  Raum  dafiir.  c  Sueuie  eorr. 
Franconie  Hs.    <*  so  Hs.    e  mare  Hs.    f  so  Hs.    8  fehlt  Hs. 

1  Oedr.  Oefele,  Rer.  bote.  SS.  II,  333;  vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  714. 45 
1  Offenbar  nack  dem  Chr.  Ursp.,  da  Otto  Fris  1138  angibt. 
8  Mon.  Oerm.  hist.,  SS.  VI,  337  ff. 


—     165      - 

Augustensem  negocia  terre  per  triduum  tractans  strennui  iudicis  officiura 
exercuit,  sed  amissis  aliquot a  de  suis  festinanter  revertitur.  Non  multo 
post  Hainricus  dux,  dum  in  Saxonia  omnibus  suis  rite  dispositis  in 
Baioariara  redire  disposuisset,  raorbo  correptus  diem  clausit  extremum 
5ac  in  monasterio  Lather  iuxta  socerum  humatur  anno  domini  1140. ' 
Quo  mortuo  Saxones  amore  filii  sui  parvuli,  quem  eis  aduc  vivens  coni- 
mendaverat,  regi  denuo  rebellant.  Guelfo  vero  frater  eiusdem  Hainrici 
ducis  eodem  anno  in  Idibus  Augusti*  Leopoldum,  qui  ducatum  noricum 
se   potenter  habere  confidens,   dum  in  obsidione  castri   Valeia    duorum 

10  fratrum,  qui  soli  ex  noricis  baronibus  in  parte  ducis  Hainrici  [F.  146'] 
steterant,  incaute  moraretur,  superveniens  ex  improviso  fortissimo  pug- 
nan  do  cesis  ex  utraque  parte  pluribus,  multis  captis  ipsum  ducem 
Leopoldum  ignominiose  fugere  coegit.  Ipse  enim  Guelfo  prefatum  du- 
catum  iure  hereditatis    ad  se  spec  tare   proclamans  dum  iusticiam  apud 

15  regem  Conradum  impetrare  ton  posset,  ad  rebellionem  se  parat.  Ob 
hoc  rex  circa  idem  tempus  castrum  eius  Winesberc  obsedit.  Quem 
Guelfo  collecto  milite  in  die  S.  Thome  apostoli*  dum  incaute  pugna 
aggredi  attentat,  amissis  aliquot,  multis  captis  cum  paucis  fugit  e  prelio. 
Non    multo  post  Leopoldo   in  urbc  Ratispona  civilia  iura  disponente  ex 

20  palatini  comitis  de  Witelspach  Ottonis  importunitate  sedicio  oritur. 
Dux  cum  suis  populo  circumquaque  concurrente  arma  arripuit  succensis- 
que  aliquibus  urbis  vicis  civibus  tarn  armorum  quam  incendii  metu 
discurrentibus  periculum  evadens  urbe  recessit  ac  vastatis  in  circuitu 
agris  ad  tempus  inde  divertens  collecto  milite  non  longe  a  civitate  castra 

25  posuit  tandemque  terrore  perculsos  cives  pecunie  paccione  in  dedicionem 
accepit.  Dehinc  dedecus  a  Guelfone  sibi  apud  Valaia  castrum,  quod 
modo  vulgariter  vocatur  Achaimstain,  illatum  ulcisci  statuens 
armata  manu  ad  Licum  usque  progreditur  ibique  destructis  quorundam 
inimicorum  municionibus  cunctisque  circumquaque  [F.147]  vastatis  per 

30  fines  eccl  esie  Frisingensis  cum  multo  eiusdem  cedes ie  detrimento 
revertitur.  Ipse  vero  dux  Leopoldus  non  multo  post  Ratispone  in- 
firmatus  in  territorio  Pataviensi  diem  obiit  et  in  monasterio  Sancte 
Cruris,  quod  a  patre  suo  S.  Leopoldo  march ione  fundatum  erat, 
ipse  plurimum  ditaverat,  humatur,   eique  in   marchia  orientali,   que 

35  m  odo  Austria  dicitur,  successit  frater  suus  Hainricus  anno 
domini  1142. 

Cap.  49. 

De  fratre  eius,  marchione  Hainrico,  duce  Bavarie, 
demum  Austrie. 

40  Hainricus  marchio  orientalis,  frater  prefati  ducis  Leopoldi 

et  Ottonis   episcopi  Frisingensis,   fundatoris  monasteriorum 
Novacelle 4  et  Scheftlarn  ordinis  Premonstratensis 5  ac  collegii 

» so  Hs. 

1  Das  Chr.   Ursp.  nennt  1139, 
45  7  Chr.   Ursp.  344%35. 

3   Chr.   Ursp  344,35. 
*  Chr.  Ursp.  344 ,  39. 

6  In  einem  Zusatx  xu  seiner  Abschrift   des  Fretstttger  Traditions- 
buches  Bl.  25V  schreibt  Arnpeck  die  Oriindung  von  Schaftlarn  und  Neustift 


—     166     — 

°^° .Fr?'>  canonicorum  Sliersee  \  Alius  S.  Leopoldi  eonfessoris.  Huic 
H^Welf  467Tex  Conradus  Crater  eorum  uterinus  Saxoniam  ingressus  pacemque 
fChr  Ursv.cum  Saxonibus  faciens  Gerdrudim  viduam  ducis  Hainrici  Supcrbi 
343). m  uxorem  dedit  eique  docatum  Doricum,  quern  consilio  matris  ducis 
Hainrici  fili  oa  iam  abdicaverat,  concessit  anno  Christi  1142.  Que  5 
res  in  terra  nostra  Bavaria  maxime  discordie  seminarium  fuit.  Guelfo 
enim  princeps,  ut  dictum  est*,  prefatum  ducatum  se  iure  hereditatis 
calumnian8  extemplo  armata  manu  in  presencia  h  u  ius  Hainrici  Bavariam 
ingreditur  parteque  provincie  vastata  regreditur.  Ob  hoc  Hainricus  ille 
inflammatus  coadunato  [F.1474]  immenso  milite  fines  nostras  et  ill o rum,  10 
quib  Guelfonis  fautores  erant,  ingressus  municiones  illorum  et  villas 
destruxit  multisque  ecclesiarum  redditibus  direptis  tandem  eciam  ipsius 
nostre  Frisingensis  civitatis  municiones  propter  quosdam  ex  ipsa,  qui 
fautores  Guelfonis  dicebantur,  destruxit.  Cui  dum  Guelfo  cum  copiis 
restaurato  milite  occurrere  parat,  audi  to,  quod  rex  superventurus  erat,  15 
cessit  Porro  Hainricus  ille  simul  cum  rege  castrum  Tacbowe,  scilicet 
comitis  Conradi,  qui  ex  parte  Guelfonis  erat,  obsidione  clausit  vastatisque 
in  circuitu  universis  adiutorio  regis  ad  dedicionem  coegit  ac  igne  sue- 
Ckr.  Ursp. 343  cendit  Sic  tota  ilia  provincia  in  maximo  bellorum  discrimine  laborabat. 
(H.Welf.468).  Interea  Eogerius  rex  Sicilie  audiens  bell  urn  inter  Guelfonem  et  regem,  20 
timens,  ne  forte  cessante  gwerra  Conrad  us  rex  quandoque  Italiam  intraret 
ac  eadem,  que  a  Lothario,  ab  eo  quoque  perpessurus  esset,  Guelfonem 
adversus  eundem  muneribus  illectum  incitat  singulisque  annis  mille 
marcas  se  ad  hoc  daturum  iuramento  confirmat.  Qeisa3  quoque  rex 
Hungarie  eundem  Conradum  metuens  Guelfonem  ad  se  accersivit  data  25 
pecunia  non  modica  ac  deinceps  omni  anno  dandam  pollicens  ad  rebel - 
landum  nihilominus  instigat.  Guelfo  itaque  strennui  militis  exercens 
officium  in  Bavaria  modo  in  transalpinis  [F.  148]  partibus  Suevie,  modo 
circa  Eenum  tot  tempestates  bellorum  movit,  ut  regem  Conradum 
pocius  ad  defensionem  sui  quam  ad  exterarum  nationum  invasiones30 
excitaret. 

Cap.  50. 

De  capcione  comitis  Conradi  de  Dachau. 

Otto  Fris.,  Creverat  autem  Fridricus  Fridrici  ducis  Suevie   filius  et  comitem 

Oesta  Frid.  quondam   nobilem    Hainricuin   de  Wolfradeshausen    hostem   denuncians  35 

h  25.  Bavariam    cum   magna    militum  copia   ingreditur.      Norici   et   maxime 

comites  et  nobiles  in  predicti  comitis  castro  se  recipiunt.     Itaque  stren- 

nuissimus  superveniens  adolescens  Noricos  ante  murum  stantes  ipsumque 

•  so  Hs.    b  fehlt  Hs. 

dem  BischofOito  mit  folgenden  Worten  xu  (Mon.  Oerm.  hist.,  SS.  XX  VI,  322) :  40 
Hie  preclarus  pontifex  duo  monasteria  fundavit,  unum  dictum  Sceftlaren 
anno  domini  etc.  41.,  alteram  anno  sequenti,  Novacella  (so)  prope  Frisingam 
S.  Tetri  ordinis  premonstratensis  22.  anno  ab  incepcione  ordinis.  Bei 
Sch&ftlarn  handeUe  es  sich  nicht  um  eine  Neitgriitidung,  sondem  eine 
Wiederaufrichtung,  trie  Arnpeck  aus  den  Fund.  (Oefele,  Rer.  boic.  SS.  II,  45 
333;  vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  701)  htUte  entnehmen  konnen. 

1  Vgl.  dieAngabe  derQuellen  beiRiexler,  Oeschichte  Baierns  I,  601. 

2  S.  165,  Z.  13. 

8  Vielmehr  Beta  U.     Vgl  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XXI,  468. 


—     167     — 

armatos  expectantes  viriliter  adgressus  est  diuque  et  fortiter  utrisque 
pugnantibus  tandem,  ut  hostes  castro  se  recipe  rent,  coegit  a.  Versis  in 
fugain  Noricis  ac  ex  angustia  portarum  artatis  comes  quidam  Conradus 
de  Dachowe  tunc  n obi  lis  comes,  postea  dux  factus  Croacie  et  Dalmacie, 
5  qui  incantus  extra  rem  an  sera  t,  ab  hostibus  circumdatus  capitur.  8icque 
adolescens  prefatum  ducens  com  item  ad  propria  cum  victoria  revertitur. 
Cumque  a  multis  sibi  suaderetur,  ut  pecuniam  multam  ab  eo  extor- 
queret,  ipse  ex  inn  at  a  sibi  nobilitate  pravorum  declinavit  consilia.  Nam 
sicut  fortiter  captum  sic  eum  liberaliter  dimissum  ad  propria  redire  sine 
10  pecunie  exaccione  permisit. 

Cap.  51. 

De   diversis  bellis. 

Ea  tempestate  ubique   terrarum  bellorum  turbine  orbem  replente  Otto  Fris., 
fermeque   totum   imperium    sedicionum  motibus  involvente ,   nam   et  in  0.  Fr.  1, 29. 

15  Alemannia  inter  predict  urn  adolescentem  [F.  148]  Fridericum  et  pre- 
nominatum  ducem  Conradum  dissensionis  malum  agitabatur,  in  Baioaria 
inter  Heinricum  S.  Leopoldi  marchionis  filium,  eiusdem  terre  ducem,  et 
Heinricum  Ratisponensem  episcopum  gravissimum  bellum  excitatum  in 
dies  augmentabatur,  in  belgica  Gallia  Albrione  b  Treverorum  archiepiscopo 

20  et    Heinrico   Naumcenseb   comite   debellantibus ,    in*>   Polimia    quatuor 
fratribus  tribus  cum  quarto  pro  ducatu  contendentibus  maximam  efiusionem 
sanguinis   minabatur.    Igitur   eo   tempore,   quo   dictus  Hainricus   Nori-#0. 
corum  dux  cum  prenominato  Heinrico  Ratisponensi  episcopo  civibusque 
suis    ac    Stirensi    marchione    Odoacro    gravissimam    guerram    agitabat, 

25  quidam  milites  de  oricntali  marchia  egressi  Pannoniam  latenter  ingre- 
diuntur  ac  noctu  castrum  Bosan,  quod  vulgo  Preepurg  dicitur,  quod 
olim  imperator  Hainricus  III.  obsidione  cinxerat,  ex c  improvisu  aggressi 
capiunt  quibusdam  comprehensis,  aliis  per  fugam  elapsis.  Quod  audiens 
Hungarie  rex  Geisa  II.,  ceci  Bele  regis  primogenitus  l,  premissis  quibus- 

30  dam  comitibus,  qui,  quare  vel  qualiter  hoc  factum  fuerit,  inquirerent, 
ipse  eos  secutus  ad  liberacionem  castri  cum  magna  Hungarorum  properat 
multitudine.  Comites,  qui  precesserant,  ab  opidanis,  cuius  rei  gracia 
tarn  gravem  regi  intulerint  iniuriam,  solerter  percunctantur.  Qui  re- 
sponderunt  se  nee  pro  Romanorum  principe  nee  pro  duce  suo  Heinrico 

35  hoc  fecisse,  sed  pro  domino  suo  Boricio.  [F.  149]  Erat  autem  Boricius 
Colomanni  quondam  regis  Hungarie  filius  <*,  sed  ab  ipsis  regnicolis 
reprobatus*,  predictum  regnum  Hungarie,  ut  in  chronica  Hun- 
garorum  8  dicitur,  iure  hereditario  repetens  ac  ob  hoc  adipiscendum 
utrosque  principes,  Romanorum  scilicet  ac  Grecorum,  frequenter  solid  tans 

40  multosque  ex  militibus  nostris  ad  favorem  suum  pecunia  inducens.  Igitur 
Geisa  rex  Hungarorum  superveniens  castraque  ponens  oppidum  cinxit 
diversis  instru mentis  tormentorumque  generibus  adhibitis  ac  sagittariis 
opido    circumfusis.    Teotonici ,    eo   quod   dux   in   superioribus    Baioarie 

»  fehlt  Hs.    b  so  Hs.     c  et  Hs.     d  fehlt  Hs. 

45  J  Aus  Thurocx  %3:  filii  regis  Bele  ceci  primogeniti. 

1  Nach  Thurocx  %  2. 

•  Otto  Fn'8.  sagt  hier  :  ut  in  prioribus  cronicis  dictum  est.    Arnpeck 
xitiert  die  ungarische  Chranik,  vericendet  aber  Ottos  Text. 


—     168     — 

partibus   moraretur,   princeps    in   remotis    regni    remaneret   locis,    cum 
nullum   liberacionis  aolacium  haberent,  de  facienda  cum  Hungaris  pace 
pertractare  incipiunt.    Ita,  ne  multis  morer,  mutuo  colloquentes  accepto 
a  rege   sub  iureiurando  promisso  trium  milium a  librarum  in  pondere 
caatrum  sibi   redd  e  rent  ipsique  ad  propria  rede  ant.    Hex  autem  Hun-  5 
garorum  damnum  sibi  a  Teutonicis  illatum  graviter  ferens  Hainricum 
ducem  noricum,  marchionem  Austrie,  suspectuin  hostem  denunciat 
32.  exercitumque  maximum  per  totam  regni  sui  latitudinem  colligit.    Igitur 
rex  ad  portam  Messiam  70  vel  amplius  pugna Coram  milia  habeas  erupit 
in  campoque  inter  portam  prefatam   et  fluvium  Lutheb,  qui  teutonica  10 
lingua  Viervelt,  quod  nos  vacantem  dice  re  possum  us,  castra  posuit.     Dux 
eciam  cum  suisc  [F.149'J  ex  Austria,  Baioaria  et  Saxonia1  non  longe 
ex  altera  parte  ad  fluvium,   qui  imperii  Romani  et  regni  illius  ex  uno 
Danubii   latere   —    nam  ex  altera  parte  Maraha  est  fluvius  —  limes  d 
est e,  suos   convocans   itidem   castra  metatur.    Missis  que,    qui   statum  15 
hostium  diligenter  inquirendo  ediscerent,  altera  die  rex  in  predicto  campo 
ad    quandam  ligneam   ecclesiam  accedit  ibique  ab  episcopis   —    nam  eo 
usque  in  puerilibus  annis  posit  us  nondum  mil  item  induerat  —  acceptaque 
sacerdotali   benediccione  ad   hoc  institute  arm  is  accingitur.     Post    hoc 
ordinat  acies,  militem  instaurat  positis  in  capite  duabus  alis,    in  quibus20 
sagittarii,  quatenus  vim  hostium  eminus  repel  lerent,   erant,  et  e  regione 
una   magna  acie,  cui  avunculus  regis  Bele  Ban 2  nominatus  preerat,   in 
propria  legione,  ut  aiunt,  plus  quain  12  milia  equitum  retinens.    Dehinc 
fluvium    Lithane   ex  iraprovisu   exploratoribus  ducis   non  bene,    propter 
quod   missi  erant,   observantibu6  transvadendo  permeat  adposito  mox  in  25 
vicinis  igne.    Dux  itidem  acies  instituerat  et  iam,  quid  facto  opus  esset, 
consultabat   frustra   exploratores,   qui  aut  dolo  aut  pigricia   tardabant, 
expectans.      Cumque  alii   pugnandum,    nonnulli   ex    alio   latere   amnis 
Vischahe,  super   quem  residebat,  a  termino   ad  duo  tan  turn   [F.150] 
teutonica   miliaria  distantem  expectandum   atque  robur   ho6tium  melius  30 
explorandum  consulerent,  subito  fumus  apparens  ignis  hostium  certum 
signum  dedit  quibusdam  ex  nostris  putantibus  ac  dicentibus  ab  hostibus 
in  fugam  conversis  propria  castra  ignibus  data  esse.    Itaque  dux  —  est 
enim  manu  fortis,  mente  audax,  6ed    more   impaciens  —   subito  arma 
corripit   et  secus,   quam  disciplina  militaris  et  ordo  ex  pose  it,    non  pede-  35 
temptim  '  incedens,  sed  precipitanter  advolans  in  hostem  ruit  suis  gregatim 
adventantibus  et  dirupto  legion um  ordine  confuse  venientibus.    Denique 
ex  prepeti  cursus  nimia  velocitate  sagittariorum  impetum,  qui  in  duabus 
alis   positi   erant,   prevenit  ac  illas  cum  eorum  duobus  militibus,   qui 
eisdem   preerant,  ferme  *  f unditus  delevit.    Post  hec  illas  duas    magnas  ^q 
acies,  regis  scilicet  et  avunculi  sui  ducis s,  impegit  ex  regis  legione  nullo 
egrediente,  sed  tanquam  silva  fixa  immobiliter  manente.    Iam  iam  Hun- 
gari  de  fuga  cogitabant  dorsaque  vertere  volebant,   et,  ecce,    Teutonici, 

*  fehlt  Hs.  b  so  Hs.  c  non  longe  Zusatz  Hs.  <*  fehlt  Hs.  ©  et  Hs. 
f  firme  Hs.    e  dux  Hs.  45 

1  Zusatx  nach  Thurocx  i  3C :  dux  Austrie  .  . .  bellatores  de  Saxonia 
et  de  Bavaria  secum  adduxerat. 

2  Otto  Fris.  sagt:  avunculus  suus  Bela  dux.  Arnpeck  aber  ver- 
icendet  hter  die  Angabe  von  Thurocx  %  Hit:  avunculus  domini  regis  Bele 
Ban  nominatus.  50 


—     169    — 

qui  in  posterioribus  alia  ducem  auum  sequebantur,  fugam  ineunt  duce 
ignorante  vel  ea,  que  fiebant,  ex  pulveris  moltitudine,  qui  illis  in  partibus 
siccitatis  tempore  maximus  esse  solet,  conspicere  non  [F.  150*]  valonte. 
Barbari   tunc   primo   vires   sumunt  ducique   tanquam   a  suis   destituto 

5  circumfunduntur.  Dux  tunc  demum  terga  hosti  dare  compellitur  ac 
tarn  pugnacis  dextre  quam  pulveris  aerem  obducentis  beneficio  belli 
periculis  exemptus  in  vicinum  opidum  Yienis  a,  quod  a  Romania  in- 
habitatum  Favianis  dicebatur,  declinavit.  Hungari  usque  p red ic turn 
fluvium  Vischabe  tantum    hostes  persequentes  ad  propria  redeunt  deum 

lObenedicentes  '.     Cecidit  in   hoc  prelio  virorum  nobilium  et  illustrium 
pars  magna,  vulgi  vero  multitudo  innumerabilis,  maior  tamen,  ut  dicitur, 
ex    Hungaris.    Item   comes  Uros   cepit   comitem  Bapolt   Teutonicum,  Thuroexi  iiii. 
qui    iam  pridem   nocturnis  insidiis  castrum  Poson  occupaverat.     Alia 
reperies  in  chronica  Hungarorum  etc. 

15  Cap.  52. 

De  coronacione  Heinrici  filii  regis  Conradi. 

At  Conradus  rex  Romanorum   principes  convocans  Francofurdie  Otto  Fris., 
ibique    filio  suo  Heinrico    aduc  puero  per   principum   eleccionem    rege  0.  Fr.  1, 43. 
constituto  in  palacio  Aquis  eum  dominica  mediane  quadragesime  regem 
20  inungi  et  coronari  iubens  regni  participem  legit. 

Cap.  53. 
De  expedicione   transmarina. 

Ad   predictam  curiam  Hainricus  Heinrici  olim  Noricorum  ducis  Otto  Fris., 
filius,  qui  iam  creverat,  venit  ducatum  Noricorum,  quern  patri  [F.  161]  Q»  Fr.  I,  43. 

25  suo  non  iuste  abiudicatum  asserebat,    iure  hereditario  reposcens.    Quern 
princeps   multa  prudencia  et  ingenio  inductum  usque  ad  red i turn  suum 
de    transmarinis    partibus   suspendens   quiete  expectare  persuasit, 
quoniam   ipse   rex   Conradus    unacum    Fridrico    iuniore,   duce cf.  I.  c. 39. 
Sue  vie,   in  transacta  nativitate   domini  apud  Spiram  a  S.  Bernardo 

30crucem    aecepit.     Similiter   mense   Februario   curiam   celebrans    in 40. 
Ratispona*,  ubi  una  eteademhora  acceperunt  crucem  tres  episcopi, 
videlicet  Heinricus  Ratisponensis,  OttoFrisingensis^Reginbertus  Pataviensis, 
et   Hainricus   dux   Noricorum,    frater   regis    uterinus,   de  ordineque 
comitum,  nobilium,  virorum  illustrium  inuumerabiles.    Guelfo   quoque, 

35  Heinrici  prions  ducis  frater,  licet  nondum  sedata  guerra  in  ipsa  p  r  e  -  H.  Welf.  468 
terita   dominice   nativitatis    nocte   in   propria  villa  Witengov  esmdem  (Chr.  Ursp. 

rt  Otto  I.  e. 

*  lens  Hs. 

1  Zusatx  nach  Thurocx  %  iiii:  cum  uni versa  gente  sua  benedixit 
et  glorificavit  deum. 
40  *  Otto  Fn'8.  sagt  nur:   Post  haec  princeps  Baioariam  ingreditur 

ibique  .  .  .  curiam  celebravit  Der  Hoftag  fand  allerdings  xu  Regembury 
statt.  Sollte  Arnpecks  positive  Angabe  auf  Kenntnis  der  dort  ausgesteUten 
Urkunde  fiber  einen  Tauseh  Bischof  Ottos  von  Freising  (Stumpf  Nr.  3536) 
beruhen? 


—     170     — 

miliciam  cum  multis  professus  fuerat.    Sed  et  dux  Boemorum  Labeslaus 
et  Stirensis  marchio  Odoacer  A,    comes  Bernhardus  dod  multo  post  cum 
H.  Welf.  I.  c. maguo    suorum   com i tat u    propter    querimoniam    transmarine    ecclesie 
Otto  I.  e.  cruces  accepemnt.     Itaque  hvemalis  algoris  austeritate  detersa  cum  veris 
44.  benigna   humiditate   exb    tellurisb   partu   flores   et   herbe   procrearentur  5 
H.  Welf  (Ghr.  camporumque  viriditas  letam  terre  faciem  monstrans  orbi  arrideret,  anno 
U.)  I.  c.  domini  1147.  rex  Conradus  a  Norico  castro  procinctum  cum  suis  movens 
Otto  I.  c.  per  Danubium  iturus  Ratispone  naves  [F.  15V]  ingreditur  ac  in  ascensione 
domini  in  orientali  marchia  iuxta  burgum,  qui  Ardacher  vocatur,  castru  m 
ponens  suos,  qui  iam  adventabant,  duobus  seu  tribus  diebus  expectavit.  10 
lnde    progrediens   usque  ad   terminos  ferme  regni  sui  procedens  non 
longe    a   fluvio   Vischahe    mansionem    locavit  celebratoquec   ibi   sancto 
penthecoste  cum  universis  pene  copiis  suis  Litahe  transicns  in  Pannonia 
ten  tori  a  fixit  aliis  per  Danubium  navigantibus  aliis  per  terra  m  euntibus. 
Tan  tarn  autem  post  se  multitudinem  traxit,  ut  et  flumina  ad  navigandum  15 
camporumque  latitudo    ad    ambulandum    vix   sufficere   posset.    Quern 
58.  Francorum  rex  Ludovicus  non  multo  post  cum  suis  subsecutus  est.    At 
ConraduB  Romanorum  princeps  habens   in   comitatu  suo  ex  principibus 
40.  Ordelebum    Basiliensem,    Ottonem    Frisingensem,    Heinricum    Ratis- 
58.  ponensem,  Reginbertum  Pataviensem  episcopos,  Arnoldum  cancellarium  20 
suum,    Fridericum    ducem    Suevorum,    Hainricum    ducem    Bavarorura, 
fratrcm  eius  uterinum,  et  Guelfonem  prioris  Hainrici  fratrem 
-/.).  aliosque  comites,  viros  illustres  et  nobiles  perm ea La  magno  labore  viarum 
Pannonia,  Bulgaria  emensaque  d,  transmisso  Hebro,  superiore  Tracia  ac 
58.  inferiore  ©.    Demum  exercitus  christianus  navigandi  labore  dispersus  25 
pelagus  operiebat,   quilibet,   prout   et  quando  poterat,   diversa  per  loca 
//.  Welf.  468  IxttuB  attigit.    In  hoc  ergo  laborioso  itinere  Conradus  rex  commilitoni 
(Chr.   Lrsp.  [jr.  J52]   suo  Guelfoni    —   sic  enim  eum  nominare  solebat  —  sepissime 
344)-  in   necessitate  subveniebat  ac    de  omnibus,  que  a  regio  fisco  Constanti- 
nopolitani   imperatoris  Manuel1   sibi  offerebantur,  partem  illi    tradebat.  30 
Otto  I.  c.  58.  In  ipsa  autem  pascali  ebdomada  Ptolomaide    applicans  ac  post  paucos 
dies  Hierosolimam    veniens  in   magna  cleri  ac   populi   iocunditate  cum 
ingenti   honore   susceptus.     Mortuus   tunc  fuit   in  comitatu    regis    vir 
clarissimus  Fridericus  Ratisponensis  ecclesie  advocatus,  ad  urbem  sanctam 
deportatus   et    in  cimiterio  militum  tempi)  non  longe  ab  antiquo  templo35 
domini  sepultus. 

Cap.   54. 

De   reditu   Guelfonis. 

//.  Welf.  468  Guelfo   igitur  infirmitate  captus  ac   in  desperacione   posit  us   ad 

(Chr.  Ursp.  reversionem  se  parat.    Transito  ergo  mari  convalescens  Siciliam  attigit.  4U 
344).  XJbi   Rogerius  eum   cum   magno  domus  sue  tripudio   suscipiens   ac   ho- 
norifice  di mittens  iterum  ad  rebellandum  regi  maximis  muneribus  illectum 
incitat. 

R  hier  fehlen  die    Worte  der  Quelle:    et  Carinthie   illustris.     b   ex- 
cellent** Hs.    c  celebrato  Hs.    d  emesaque  Hs.    °  inferiori  ffs.  Atuikolulk.  45 

1  Die  H.  Welf.  und   das  Chr.   Ursp.  nennen  diesen  Namen    nieht. 
Arnpetk  hat  ihn  vielleicht  aus  Eerm.  Alt.  {382)  entnommen. 


—     171     — 

Cap.  55. 
Et  de  expedicione  Damascena  et  reditu  principum. 

Rex  itaque  Conradus  per  aliquot  ibi  dies  in  palacio  tem-  Otto  Fris., 
plariorum  ft,  ubi  olim  regia  domus,  que  et  templum  Salomonis,  constructs  O.  Fr.  I,  58. 
5  fuit,  manens  et  sancta  ubique  loca  peragrans  per  Samariam  et  Galileam 
Ptolomaydam  rediit  omnes  adventantes,  quos  poterat,  milites  pecuuia 
ad  remanendum  inducens.  Bex  eciara  Francie  Lodevicus  idem  pro  posse 
suo  sectans  de  Antiochia  reversus  apud  Tirum  manebat.  Ambo  itaque 
inter  Tirum  etPto\ow&y-[  F.  152]  dam  in  loco,  quiPalmab  appellator,  circa 

10  nativitatem  S.  Johannis    baptiste  conveniunt.    Expleta  vero  expedicione  59. 
Damascena    principes    ad   propria    redire   disponunt,   Roman  us    quidem 
per  Greciam,  alter  vero  per  Calabriam   et  Apuliam.    Itaque   Conradus 
rex   naves  apud  Ptolomaidam    ingressus   ac  per  equor  navigans  fratrem 
et  amicum  suum  Manuel    regie  urbis  principem  in  Achaie  seu  Thessalie 

15  finibus  conveniens  adiit,  cum  eo  tanquam  ex  longa  via  fatigatus  laboribus- 
que  fractus  et  non  modica  infirmitate  correptus  per  aliquot  temporis 
spacium  quievit  habens  secum  Basiliensem  episcopum  et  cancellarium 
Arnaldum  et  Hainricum  Noricorum  ducem  —  nam  Guelfo  dux  per 
Calabriam  et  Apuliam  reversus   fuerat  — ,  per  illiricum   dalmaticumque 

20  remigans  equor  in  proprii  imperii  sui  finibus  apud  Polam  Histrie  civi- 
tatem  applicuit  ibique  sonipedec  insidens,  per  Aquilegiam  transiens  in 
Juvavia,  que  Bavarie  metropolitana  sedes  esse  noscitur,  penthecosten 
celebravit  expletis  ab  eo,  quo  idem  festum  in  Pannonie  finibus  egerat, 
duobus   annis.    Circa  idem   tem  pus  filius    regis  Heinricus,  quern  regem  (jj. 

25  ordinaverat,  diem   obiit.    Post  hoc  palatino  comite  Ottone   ob  filiorum  63. 
suorum   excessus    proscripto    vicinum    eius   castrum  Chelehaim    dictum 
rapido   Danubii  fluminis    ambitu  clausum  obsidione  cingit   eumque   ad 
hoc,  ut  unum  filiorum  suorum  obsidem  daret,  coegit. 

Cap.  56. 

30  De   fine  litis  Guelfonis. 

[F.  153]  Sane  Guelfo  reversus  in  proxima  hyenie  circa  purifi-  Chr.Ursp.34 J 
cacionem  S.   Marie   collecto  milite  fines   regis  invadit  ac  castrum  eius  (H-Welf. 468). 
Flochberc   forti    impugnacione    sollicitans,    dum    in    reversione  militem 
nimis  diffuse  et  incaute  duceret,  a  militibus  regis  circumventus  e  t  con- 

35  gressione  inita  cum  paucis  aliis  circumquaque  diffusis  plus  ex  infortunio 
quam  ex  instancia  belli  milites  Guelfonis  fugam  arripiunt  plurimisque 
captis  nullo  occiso  ignominiose^  revertuntur,  ac  sic  guerra  diu  anxie 
inter  ipsum  et  regem  agitata  finita  est.  Nam  Fridricus  dux  Sue  vie, 
qui   postmodum  fuit  im  per  a  tor,  fratruelis  regis  et  filius  sororis  predicti 

40  Guelfonis,  medium  se  ad  composicionem  faciendam  interposuit  captivos- 
que  duci    Guelfoni    reddi   ac  regem  de   cetero   securum   esse  provida 
deliberacione0  confirmavit.    Bex  ergo  accepto  consilio  Welfoni  quosdam 
redditus  de  fisco  regni  cum  villa  Maerdingen  concessit.    Bex   vero  non  Otto  Fris.t 
multo  post  omnibus  bene  in  Gallia  et  Germania  compositis,  cum  eciam  0.  Fr.  I,  63. 

45  iurata  expedicione  in  proximo  imperii  coronam  accepturus  esset,    morbo 

a  templanorum  Us.     b  spalma  Hs.    c  son i pee  Ha.    d  ignominose  Hs. 
e  liberacione  Hs. 


—     172     — 
corripitur  Bamberg  e  proxima  a  capite  ieiunii  feria  sexta  15.  Kal.  Marcii 

vitam  finivit.  Cuius  historiam,  maxime  transmarinam  expedi- 
cionem,  huic  operi  inserere  curavi,  eo  quod  ibi  sepenumero 
fit  mencio  de  duce  Heinrico  et  Guelfone. 


[F.  153'] 


Cap.  57. 


Arbor   Guelfonum. 

Chr.Ur8p.340  Generacio  Guelfonum  inclita  et  nobilissima  et  deo  semper  devo'a 

Romancque  ecclesie  semper  assistens  et  imperatoribus  sepe  resistens. 

Guelfones  creduntur  viri  incliti  fuisse  de  gentibus  illis,  que  sub 
Valentiniano  imperatore  de  Sicia*  erumpentes  per  diversas  partes  b  10 
Germanieb  occupaverunt  et  dominatum  obtinuerunt.  Licet  autem  eiusdcm 
generis  tiranni  et  nobiles  in  genealogiac  precesserint,  utpote  W annua  et 
Ruthardus,  qui  B.  Othmarum  in  insulam  Rheni  relegarunt,  in  qua  hodie 
consistit  monasterium  monachorura,  quod  vocatur  Staine,  primus  tamen, 
de  quo  legitur,  eius  generis  fuit   quidam  inclitus  dictus  Eticho.  15 


w.  Hist.  Welf. 
459.  460. 


Eticho     res  edit  in  villa  Anibergt,  ubi  eciam  cellam  XII  monachorum 

construxit,  et  ibi  obi  it.    Quam  post  mortem  patris  Hainricus 

translulit  in  locum,  qui  dicitur  Altenmunster  a  nomine  S.  Altonis 
ibi  requiescentis.  Inde  eosdem  monachos  in  Weingarten 
et  dominas,  que  ibi  erant,  in  Altenmiinster  transposuit.^o 


Ckr.Ursp.340 
u.H.Welf.459. 


Hain 
ricus 


Hainricus  imperatori  ho- 

magium  fecit  et  duxit 

uxorem  deBavaria  deHochen- 
warthe  Beatham  *  nomine. 
Ex  qua  genuit  tres  filios. 


HUte- 
garda, 


quamimperator  Ludovicus 
Balbus  duxit  in  uxorem. 


25 


Chr.  Ursp.  I.  e. 


8.  Con- 
radus 


Constan- 
ciensis 


Eticho 


episcopua  ecclesie  et 
earn  multis  prediis 
sue  proprietatis  am- 
pliavit. 


legi- 
timo 

matrimonio 

car  u  it 


Eu- 
dolfus 


accepit  uxorem  deOningin 

Itam  nomine.    Cuius  pater 

Cuno  nobili8simus  comes  fuit. 
Mater  eius  extitit  filia  magni 
Ottonis   imperatoris    Richilint3Q 
nomine.     Ex   qua   progenuit 
duos  filios  et  filiam.    Hec  Ita 

sepulta    est    in    Alten- 
miinster. 


a  so  Hs.  statt  Scythia.     b  fehlt  Hs.    c  geneologia  Hs. 


35 


1  Die  Historia  Welf  arum  erx&hlt  das  von  Welf  II.  (bei  Arnpeck  I.)  : 
Hie  etiam  abbatiam  Altorfensem  transferendo  hue  monachos  de  Alten- 
munster et  sanctimoniales  nostras  illuc  ponendo  permutavit. 

*  Die  Quellen:  Beatam. 


—     173     — 


10 


15 


20 


25 


[F.  154  J 
Guelfol.    Welfo  I.    duxit 

I  uxorem  de  gente 

salica  de  castroGliz- 
berch  Imizab  nomine, 
secundum  quos- 
dam  Hainrici  Nori- 
corum  ducis  sororem 
et  Friderici  ducis 
Lotharingorum  et 
Albrionisc  Metensis 
episcopi.  Hie  est  ille 
Guelfo  comes ,  qui 
aliquando  imperatori 


Rudolfus 

^ 

Hain- 
ricuB 

apud 
villam 

Levnum*  in  vena- 
cione  saxo  per- 
CU88U8  interiit. 


Richarda    sepulta      in 

Ebersperg 

anno  Christi  101S.1 
Adalpero 2     maritus 

eiue,  ditissimua  comes 
Ba variorum ,  cum  non  H.  Welf.  460. 
haberet  heredem,  tres  ab- 
bacias  construxit,  vide- 
licet Ebersperg,  Geisen- 
velt  et  Chubach.8    Ipsa 


obiit  in  monasterio*''1***^ 
Ebersperg. 

Conrado  II.  auxiliante  sibi  duce  Ernusto   rebellavit,  Augustensem 

quoque   episcopatum    et    Frisingensem    in    prelio,    quod    habebat 

cum  Brunone  Augustensi  d   episcopo,  attrivit  et  plurimum  com- 

minuit,    pro   qua   re   tamen   in   fine   satisfecit   et  villas   plurimas 

eisdem  episcopatibus  tribuit  in  tan  turn,    quod  iudicio  frigide  aquc 

innocenciam    suam  probavit.     Et   in    Weingarten   sepultus   et^T.  Wei f.  460. 

uxor  eius  in  Altenrafinster.     Hie  cum  ad  senectutem  pervenisset, 

sepius  revolvens  malorum  e,  que  ecclesiis  Augustensi  et  Frisingensi 

intulerat  in    bello    cum  Augustensi    episcopo,    cui  Frisingensis 

episcopus  auxilio  fuit,  ad  emendacionem  cum  magna  cordis  con- 

tricione  anhelans  quasdam  villas  iuxta  mod um  et  qualita tern  damn i 

utrique  ecclesie  sine  dilacione  in  perpetuam  possessionem  donavit. 


Guelfo  II. 
comes 

30 

35 

Guelfo  II  J. 
dux 

Chunza, 


quam  Azzoni  ditissimo  marchioni  Italie  dedit  Chr.Ursp.340. 

in  uxorem:  In  dote  quoque  dedit  eidem  curiam 

nobilissimam,  quam  habebat  in  Italia,  Elsinam  nomine, 
quam  et  ipse  ab  uxore  sua  in  dotem  acceperat.  Cuius 
curie  mille  et  centum  mansus  sunt  uno  vallo  comprehensi. 
Et  genu  it  ex  ea  Guelfonem  IV. 

vir   per  omnia   probatus  ducatum  Karinthiorum  et  marchiam 

Veronensem  acquisivit  et  strennue  rexit.    De  eo  dicitur,  quod 

con  tempt  um    exhibuerit   Hainrico  imperatori  III.,   eo  quod,  cum   idem 
imperator  convocasset  exercitum  suum  in  Lambardiam  aput  locum,    qui 

»  so  Hs.  b  Innza  Hs.  c  so  stait  Adilberonis  der  Quelle.  d  Augensi  lis. 
e  so  Hs.  infolge  fliichtigen  Exxerpierens. 

40  i  Nach  Mon.  Germ,  hist,  SS.  XXI,  460,  Anm.  50  ist  sie  im  Jahre 

1045  gestorben. 

*  Den  Namen   hat  Arnpeck  vieUeicht  der  von  ihm  oben  in  Kap.  13 

des  3.  Buches  beniitxten  Ebersberger  Chronik  entnommen.     Dock  erscheint 

Adalbero  dort  nicht  als  Qriinder  von  Ebersberg,   sondern  es  wird  nur  er- 

45zahltt   doss  er  das  Kloster  erweitert  und  beschenkt  habe.     Auch  nennt  die 

Ebersberger  Chronik  seine  Qemahlin  nicht  Richarda,  sondern  Richlinde. 

8  KWtbach. 


—     175     — 

[F.  155]  Hanc  prescriptam  arborem  de  Welfonum  pro- 

sapia  non  inconvenienter  hie  interposui,    co  quod  pluries  fit 

mencio  de   eis,   turn  eciam,  quia    fuerunt  viri  strennuissimi 

et  principes  christianissimi  memoria  bona  digni.     Nunc  igitur 

orevertor  ad  hystoriam,  ubi  dimissum  est.     Et  primum 

Cap.  58. 

De  controversia  pro  ducatu  norico  inter  Hainricum 
de  Austria  et  Hainricum  de  Saxonia. 

Anno   ab    incarnacione   domini    1153.*  3.   feria  post  Oculi,  que  Otto  Fris., 

lOfuit  3.    Nona8b    Marcii,   Fridricus  I.    in  regem   electus   Franckford i e  0.  Fr. II,  1. 
sequenti  dominica  Letare  Aquisgrani  coronatur.     Dehinc  sanctum  pascha  3. 
Colonie  Agrippine  celebravit.     Inde  per  Gueffaliam  »  transiens  Saxoniam  4- 
intravit    ibique    litem   duorum    consanguineorum   de    regno    Dacietf. 
decidit.     Omnibus   autem  bene   ordinatis   in  Saxonia  cunctisque  prin- 

15  cipibus  ad  nutum  suum  indinatis  rex  Bavariam  ingreditur  ac  Ratispone 
norici  ducatus  metropoli  in  festivitatc  apostolorum  in  monasterio  8.  Em- 
merammi  —  nam    maior   ecclesia   cum    quibusdam  civitatis  vicis  oonfla- 
grabata  —  coronatus  incedit  etc.  Erat  vero  multa  serenissimi  principis  7. 
anxietas,    cum  omnia  prospere  in  regno  agerentur,  qualiter  controversia, 

20  queb  inter  carnem  et  sanguinem,  Hainricum  patruum  et  itidem  Hainricum 
avunculi  sui  filium,  duces,  de  norico  ducatu  agitabatur,  sine  sanguinis 
eflusione  terminari  posset  Fuit  namque  Heinricus  iste  [F.  155']  Hainrici 
quondam  norici  ducis  filiua,  quern,  ut  supra  dictum  est,  Conrad  us  rex 
a   Baioaria   eiectum    in   Saxonia    manere   compulit   ducatumque   ipsius 

25  primum  Leopoldo  marchionis  orien talis  S.  Leopoldi  filio  ac  deinde  fratri 
ipsius  Hainrico  concesserat.  Rex  ergo  predictam  litem  iudicio  vel  con- 
silio  decisurus  utrique  autumnali  tempore  mense  Octobri  civitate  Herbi- 
poli  curiam  pre fi git.  Quo  dum  alter,  id  est  Hainrici  ducis  films,  veniret, 
alter  se  absentans  iterum  et  iterum  vocatur.    Sequenti  insuper  anno  9. 

30  rex   penthecosten  Wormacie  ferians,   ubi   ad  curiam  prenominati  duces 
Heinrici   pro  ducatu   norico  con  ten  denies  venerunt,  sed  debitum  finem 
negocium   habere  non  potuit.     Proximo  dehinc  mense  Decembri  utrique  11. 
duces,    Hainricus    videlicet   et   Hainricus,   iudicio   in  civitate    Spira 
principis  assistunt,  sed  iterum  altero  de  legittima  se  vocacione  excusante 

35  res  protelatur.  Rex  itaque  Fridericus  dum  iam  fere  per  biennium  ad 
decidendam  litem  huiusmodi  laborasset,  tandem  alterius  instancia,  qui 
in  paternam  hereditatem,  a  qua  diu  propulsus  fuerat,  redire  cupiebat, 
flexus  imminente  eciam  sibi  expedicionis  labore,  in  qua  eundem  iuvenem 
militem  sociumque  vie  habere  debuit,  finem  negocio  imponere  cogebatur. 

40  Proinde   in    opido  Saxonie   Goslaria   curiam  celebrans   utrosque   duces 
datis   edictis  [F.  156]  evocavit.     Ubi    dum  altero  veniente   alter  se  ab- 
s  en  tare  t,  iudicio  principum  alteri,  id  est  Hainrico  Saxonie  duci,  Bavarie 
ducatus   adiudicatur.     Cum    igitur    rex  Fridericus    anno   domini 32. 
1156. a,    regni   vero   sui  4.,   14.  Kal.  Julii   cum    benediccione    imperii 

45  coronam   a   papa  Adriano  accepisset,   expleta  feliciter  expedicione ^2. 
reversus    ad    familiaria    remeans    domicilia    in   confinio    Ratisponensi 

a  so  Hs.    b  fehlt  H$. 


—     176     — 

patruum  suum  Hainricum  duoem  alloquitur,  ut  ei  de  tran6actione  facienda 
cum  altero  Hainrico,  qui  iam,  ut  dictum  est,  ducatum  Bavarie  iudicio 
principum  obtinuerat,  persuaderet.  Cui  dum  ille  tunc  Don  acquiesceret, 
iterum  diem  alium,  quo  eum  super  eodem  negocio  per  internuncios  con- 
veniret,  in  Bavaria  versus  confinium  Bohemorum  constituit.  Quo  princeps  5 
veniens  ac  cum   multis  modis  ad   transigendum  operam  daret,   infecto 

'•?•  aduc  negocio  insalutati  ab  invicem  separati  sunt.  Post  hec  mediante 
Octobri  imperator  Ratisponam  norici  ducatus  metropolim ,  quondam 
regum,  modo  ducum  sedem,  curiam  celebraturus  ingreditur,  habens 
secum  Hainricum  Hainrici  ducis  filium  in  possessionem  eiusdem  ducatus  10 
mittendum.  Igitur  sedente  ibi  in  publico  consistorio  imperatore  iam 
sepe  nominatus  Hainricus  dux  possessionem  suam  patrumque  suorum 
recipit  sedem;  nam  et  proceres  Bavarie  horn  agio*  et  sacramento  obli- 
gantur,  sed  eciam,  ne  ullam  vacillandi  potestatem  haberent,  vadibus 
obfirmantur.  Inde  Fridricus  ad  partes  [F.156']  Rheni  se  conferens  15 
proximum  natale  domini  Wormacie  celebravit ,  ubi  controversiam 
propter  absenciam  principis  inter  Arnoldum  Maguntinum  archiepi- 
scopum    et    Hermannum  Reni  palatinum  com  item,   magnum   imperii 

47.  principem,  ortam  sedavit.    Denique  imperatorFridricus  adBavariam 
rediens  pentbecosten   in  quodam   castro  Ottonis  palatini  comitis    cele-20 
bravit.    Dehinc  feria  3.  non  longe  a  civitate  Ratisponensi  patruum  suum 
Hainricum  alloquens  ducem  ad  transaccionem  cum  altero  itidem  Hainrico 
faciendam  inclinavit.     Preponebat  hie  princeps,  si  sine  sanguinis  eflusione 

54.  in  concordiam  revocare  posset    Idcirco  consilio  episcoporum  aliorumque 
principum  curiam  ad  Ratisponam,  ubi  consilium  pro  terminanda  duorum  2f> 
ducum  lite  publicari  debuit,   decrevit.    Igitur  mediante  Septembre  prin- 
cipes  Ratispone    conveniunt  ac   per  aliquot  dies  presenciam  imperatoris 

55.  prestolantur.  Deinde  principe  patruo  occurrente  in  campum  —  manebat 
cnim  ille  pene  ad  duo  teutonica  miliaria  sub  papilionibus  —  cunctisque 
proceribus  virisque  magnis  accurrentibus  consilium,  quod  iam  diusecretu  m  30 
retentum  fuerat,  publicatum  est.  Erat  autem  hec  summa  concordie: 
Heinricus  maior  natu  ducatum  Bavarie  per  septem  vexilla  imperatori 
resignavit.  Quibus  minori  trad  it  is  ille  duobus  cum  vexillis  marchiam 
orientalem  cum  comitatibus  ad  earn  ex  antiquo  pertinentibus  reddidit. 
Exinde  deb  eadem  marchia  cum  predictis  comitatibus  de  Bavaria,  35 
quos  tree  dicunt,  iudicio  principum  ducatum  fecit  [F.  15  7]  eumque  non 
solum  sibi,  sed  et  uxori  cum  duobus  vexillis  tradidit,  neve  in  posterum 
ab    aliquo   suorum   successorum    mutari   posset   aut   infringi,   privilegio 

Herm.  AU.auo  confirmavit.  Multa  enim  Hainrici  exigebat  honestas,  ut  nomen 
382. l  ducis  non  perderet  et  duces  Bavarie  minus  deinceps  contra  imperium  40 
superbire  valerent,  imperator  marchionatum  orientalem  a  iurisdiccione 
ducis  Bavarie  eximendo  et  ei  quosdam  comitatus  de  Bavaria  adiungendo  c 
et  iudiciariam  potestatem  ducis  Austrie  ab  Anaso  usque  ad  silvam 
prope  Pataviam,  que  dicitur  Ratenslaa  d ,  protendendo.  Nam  hue  usque 
quatuor  marchionatus  Austrie,  Stirie,  Ystrie  et  Cambensis,  qui  vul-  45 
gar  iter   dicebatur   de   Vohburg ,    evocati    ad    celebracionem    curie   ducis 

a  homogio   Hs.    b  fehlt  Hs.     c  die  Worte   der  Quelle:   convertit   in 
ducatum  stnd  hier  fliichtigertceise  tceggelassen.     J  so  Hs.   statt  Rotensala. 

1    Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XVU,  383. 


—     177     — 

Bavarie   veniebant,  sicut  hodie1    comitee  ipeius  terre    facere   tenentur. 

Acta  sunt  hec  anno  d  omini  1157.  *3,  regni  eius  5.,  imperii  vero  2.  ad  duo  Otto  I.  c.  32. 

miliaria  aRatispona,  anno  ducatus  Hainrici  14.    Ita  imperator 

ad  ci  vita  tern,  iuxta  quod  preoptaverat,  inter  patruum  et  avunculi  sui 
5  filium    terminata  sine  sanguinis  eflfusione   controversia  letus  rediit.    At 

8tatim    sequent!   die  in  publico  residens  consistorio,  ne  Bavaria  ulterius 

tocius  regni  quietis  immunis  esset,  treugam  a  proximo  penthecosten  ad 

annum    iurarib  fecit.     Porro  tanta  ab  ea    die  usque  in  presenciarum 8 

toti  transalpine*  iocunditas  imperio,  ut  non  solum  imperator  et  Augustus, 
10  sed   et  pater  patrie  iure  dicatur.8    Fridericus  enimvero  imperator 

Welfoni  avunculo  [  F.157']  suo,  ut  eius  favorem  plene  obtineret,  con-  Chr.  Ursp. 

tulit  in  beneficium  m arch i am  Tuscie,  ducatum  Spoleti  et  totam  Mahtildis  345. 

comitisse    terram ,   qui  bus   terris   potestate   plena   potitus   et  suos   ibi  351. 

coll  oca  n  6  filio  suo  iuniori  commisit  anno  Chris  ti  1160.  Ipse  per  vallem 
15  Tritentinam  ad  propria  rediit.    Predictis  autem  modis  Bavaria 

integre  ac  perfecte  pacificata  fuit. 

Cap.  59. 

Sequitur   nunc    privilegiuin    invictissimi    cesaris 
domini  Friderici  I.  pro  duce  Austrie. 

20  In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis  Amen.    Fridericus  divina  Priv.  maius.4, 

favente  clemencia  Bomanorum  imperator  semper  Augustus.  Quamquam 
rerum  commutacio  ex  ipsa  corporali  institucione  possit  firma  consistere 
nee  ea,  que  legittime  geruntur,  ulia  possint  refragacione  c  conveUi,  ne 
tamend    rei  geste  ulla  possit  esse  dubietas,  imperialis  debet  intervenire 

25 auctoritas.  Noverit  igitur  omnia  Christi  imperiique  et  nostri  etas 
presens  et  futura  posteritas,  qualiter  nos  eius  cooperante  gracia,  a  quo 
celituspax*  missa  est  hominibus  super  terram,  in  generali*  nostra  curia 
Ratisbone  in  nativitate  S.  Marie  celebrata  in  presencia  multorum  reli- 
giosorum    et  catholicorum  litem  et  controversial,  que  inter  carissimum 

30  nostrum  patruum  Hainricum  ducem  Austrie  et  inter  nepotem  nostrum 
carissimum  Heinricum  ducem  Saxonie  diu  agitata  extitit  super  ducatum 
[F.  158]  Bavarie  et  super  marchiam  a  superiori  parte  Anasi  fluminis, 
terminavimus  hoc  modo,  quod  dux  Austrie  resignavit  ducatum  Bavarie 
et  dictam  marchiam,  quos  tenebat.   Qua  resignacione  facta  mox  eundem 

35  ducatum  Bavarie  contulimus  in  beneficium  duci  Saxonie.  Predictus 
vero  dux  Saxonie  cessit  et  renunciavit  omni  iuri  et  accioni,  quas  habet 
ad  dictam  marchiam  cum  omnibus  iuribus  et  benefices.  Ne  autem  in 
hoc  facto  honor  et  gloria  pat  mi  nostri  carissimi  aliquatenus  minuatur, 
de  consilio  principum  illustri  prin  cipeBandislaoff  duce  Boemie  sentenciam 

40  promulgante,  quam  ceteri  principes  approbabant  h,  marchionatum  Austrie 

a  so  Hs.2  b  iuraui  Us.  <•  retraccione  Hs.  (l  inde  Hs.  ©  fehlt  Ha. 
f  humili  Hs.    s  so  Hs.    *  approbant  Hs. 

1  Arnpeck  lasst  hier  iceg:  episcopi  et,  trie  solum  Andr.,   der  audi 
den  Text  des  Herm.  Alt.  benutxt  hat. 
45  *  Unten  in  der  Urkunde  richtig  1156. 

a  Ausdriieke  Ottos  von  Fretting,  unverdndert  ubernommen. 

4  Arnpeck  giebt  hier  den  Text  des  sog.  Privilegium  maius,  jener 
bekannten  Fdltchung,  die  von  Herxog  Rudolf  IV.  von  Oesterreieh  urn  1358 
bis  1360  gemaeht  worden  ist;  vgl.  den  Druck  Mon.  Qerm.  hist.,  Leg.  11,99. 

QueUen  a.  ErOrterangen  N.  F.  III.  12 


-     178    — 

et  dictam  m arch i am  super  Anesum  commutavimus  in  ducatum.  Eundem 
ducatum  cum  supradictis  iuribus,  privileges  et  graciis  omnibus  libe- 
ralitate  cesarea  contulimus  predicto  Hainrico  nostro  patruo  carissimo 
et  prenobiii  sue  uxori  Theodore  et  liberis  eorundem  ob  singularem 
favorem,  quo  erga  dilectissimum  patruum  nostrum  Hainricum  Austrie  5 
eiiisque  conthoralem  prenobilem  Theodoram  et  eorum  successores,  erga 
terrain  Austrie,  que  clipeus  et  cor  sacri  imperii  Romani  esse  dinoscitur, 
afficimur,  de  consilio  et  consensu  principum  imperii  dictis  coniugibus, 
eorum  in  eodem  ducatu  successoribus  necnon  prefate  terre  Austrie  sub- 
notatas  concessioner,  constituciones  et  indulta  auctoritate  imperiali  in  10 
iura  [F.158']  plena  et  perpetua  redactas  donavimus  liberaliter  vigore 
presencium  et  donamus.  Primum  quidem,  quod  dux  Austrie  quibusvisa 
subsidiis  seu  serviciis  tenetur  nee  esse  debet  obnoxius  sacro  Romano 
imperio  nee  cuiquam  alteri,  nisi  ea  de  sui  arbitrii  faceret  libertate  eob 
excepto  dumtaxat,  quod  imperium  iuvare  tenebitur  in  Hungariam  15 
cum  12  viris  armatis  per  mensem  unumc  expensis  propriis,  in  eius  rei 
evidenciam,  ut  princeps  imperii  esse  dinoscatuH,  nee  pro  conducendis 
feodis  requirere  seu  accedere  debet6  imperium  extra  metas  Austrie, 
verum  in  terra  Austrie  debent  sibi  feoda  sua  conferri  per  imperium  et 
locari.  Quod  si  sibi  denegaretur,  ab  imperio  requirat  et  exigat  litteratorie  20 
trina  vice.  Quo  facto  iuste  sua  possidebit  feoda  sine  offensa  imperii, 
acsi  ea  corpora  liter  conduxisset.  Dux  eciam  Austrie  non  tenetur  aliquam 
curiam  accedere  edictam  per  imperium  seu  quemvis  alium,  nisi  ultro  et 
de  sua  fecerit  voluntate.  Imperium  quoque  nullum  feodum  habere 
debet  in  ducatu  Austrie.  Si  vero  princeps  aliquis  vel  alterius  status  25 
persona  nobilis  vel  ignobilis,  cuiuscunque  condicionis  existat,  haberet  in 
dicto  ducatu  possessions  ab  ipso  iure  feodali  dependentes,  has  nulli 
locet  v  e  1  conferat,  nisi  eas  prius  conduxerit  a  duce  Austrie  memorato. 
Cuius  contrarium  si  fecerit,  eadem  feoda  ad  ducem  Austrie  devo~[F.  159 J 
luta  libere  sibi f  tunc  iure  proprietatis  et  dominii  directi  pertinebunt  &  30 
principibus  ecclesiasticis  et  monasteriish  exceptis  in  hoc  casu.  Guncta 
eciam  secularia  iudicia,  bannum  silvestrium*  et  ferinarum,  piscine  et 
nemora  in  ducatu  Austrie  debent  iure  feodali  a  duce  Austrie  dependere. 
Eciam  debet  dux  Austrie  de  nullis  oppositionibus  vel  obiectis  quibus- 
cunque  nee  coram  imperio  nee  aliis  quibuslibet  cuiquam  respondere,  nisi  35 
id  sua  propria  voluerit  facere  voluntate.  Si  voluerit,  unum  locare  poterit 
de  suis  vasallis  seu  homolegiis  k,  et  coram  illo  secundum  terminos  pre- 
fixes parere  potest  et  debet  iusticie  com  piemen  to.  Insuper  potest  idem 
dux  Austrie,  quando  impugnatus  fuerit  ab  1  aliquo  de  duello,  per  unum 
ydoneum  non  enormitatis  macula  retentum  vices  suas  prorsum  supplere,  40 
et  ilium m  ipsa  eadem  die  seu  princeps  seu  alius  quisquam  pro  alicuius 
nota  infamie  non  potest  impetere  nee  debet  impugnare.  Preterea  quit- 
quid  dux  Austrie  in  terris  suis  seu  districtibus  fecerit  vel  statuerit,  hoc 
imperator  nequen  alia  potencia  modis  seu  viis  quibuscunque  non  debet 
in  aliud  0  quoquo  modo  in  posterum  commutare.  Et  si,  quod  deus  45 
avertat,     dux   Austrie  sine   herede   filio    decederet,    idemP   ducat  us    ad 


a  quibus   suis   Hs.    b  et    Hs.    c  mensem  v'm   in  Hs. ;  sine  spatere 
Hand  hat   menses   korrigiert  und  darnach   toahrscheinlich  VIII    gelesen. 
d  dinoscitur  Hs.    e  fehlt  Hs.   f  sunt  Hs.    «  fehlt  Hs.    h  ministris  Hs.    i  et 
ailvestna  Hs.    *  homogiis  Hs.    l  de  aliquo  duello  Hs.    m  dnc  ipsiua  Hs.  50 
Q  nequit  Hs.    o  aliudque  Hs.    P  iam  Hs. 


—     179     — 

seniorem  fiJiam,  quam  reliquerit,  devolvatur.  Inter  duces  Austrie  qui 
senior  fuerit,  dominium  Austrie  teneat.  [F.  159* ]  Ad  cuius  eciam 
filium&  seniorem  dominium  iure  hereditario  deducatur,  ita  tamen,  quod 
ab  eiusdem  sanguinis  stipite  non  recedatb  nee  ducatus  Austrie  ullo 
5  unquam  tempore  divisionis  alicuius  recipiat  sectionem.  Si  quis  in  dicto 
ducatu  residens  vel  in  eo  possessiones  habens'c  fecerit  contra  ducem 
Austrie  occulte  vel  publice,  est  dicto  duci  in  rebus  et  corpore  sine 
gracia  condemnatus.  Imperium  dicto  duci  Austrie  contra  omnes  suos 
iniuriatores  debet  auxiliari  et  succurrere,  quod  iusticiam  assequatur  d.  Dux 

10  Austrie  principali  amictus  veste,  superposito  ©  ducali *  pileo,  circumdato 
serto  pinnitos  baculum  habens  in  manibus,  equo  assidens  et  insuper 
more  aliorum  principum  imperii  conducere  feoda  sua  ab  imperio  debet.  h 
Et  potest  in  tern's  suis  omnibus  tenere  Judeos  et  usurarios  publicos, 
quos    valgus '   vocat  gawertscbin k ,  sine  imperii  molestia  et  offensa.     Si 

15  quibusvisl  curiis  publicist  imperii  dux  Austrie  presens  fuerit,  unus  de 
palatinis  archiducibus  est  censendus  et  nibilominus  in  consessu  et  incessu 
ad  latus  dextrum  imperii  post  electores  principes  obtineat  primum  locum. 
Dux  Austrie  demand  audi  et  deputandi  terras  suas,  cuicunquen  voluerit, 
habere  debet  potestatem   liberam,   si,    quod  absit,   sine  heredibus  liberis 

20  decederet,  nee  in  hoc  per  imperium  aliqualiter  debet  impediri.  Prefatus 
quoque  ducatus  Austrie  habere  debet  omnia  et  singula  iura  et  IF.  160] 
privilegia  et  indulta,  que  obt  inere  reliqui  principatus  imperii  dinoscuntur 
Volumus  eciam,  ut<>,  si°  d is t rictus  et  die i ones  dicti  ducatus  ampliati 
fuerint  ex  bereditatibus,    donationibus,  emptionibus,   deputacionibus  vel 

25  quibusvis  aliis  devolution  ibus,  prefata  iura,  privilegia  et  indulta  ad  aug- 
mentum  dicti  dominii  Austrie  plenarie  referantur.  Et  ut  hec  nostra 
imperiali8  constitucio  omni  evo  firma  et  income ussa  permaneat,  presentee 
litteras  scribi  et  sigilli  nostri  i ra press i one  feci m us  insigniri  adhibitis 
ydoneis  testibus,  quorum  nomina  hec  sunt :  Pilgerimus  patriarcha  Aquileie, 

30  Eberhardus  Salzeburgensis  archiepiscopus,  Otto  Frisingensis,  Conrad  us 
Pataviensis ,  Eberhardus  Bambergensis ,  Hartmannus  Brixnensis,  Hart- 
wicus  Ratisponensis ,  N.  Tridentinus  e  pi  scop  i ,  Guelfo  dux ,  Conradus 
f rater  imperatoris,  Fridericus  filius  regis  Conradi,  Hainricus  dux  Karin- 
thie,  marchio  Engelbertusp  de  Hystria,    march io  Adalbertus    de  Staden, 

35  marchio  Diepoldus,  Hermann  us  comes  palatinus  de  Rheno,  Otto  comes 
palatinus  et  frater  eius  Fridericus,  GebehardusQ  conies  de  Sulczpach, 
Rudolf  us  comes  de  Sweinhunt  r ,  Engelbertus  comes  Hallensis,  Gebe- 
hardus  de  Purckhausen  comes,   N.  comes  de  Pilstain  et  alii  multi  etc. 

Signum  domini  Frlderici1 
40  Roman  i   imperatoris    in- 
victissimi. 


a  filiam   Hs.      b  recedatur   Hs.      c  habeat  Us.      d  assequitur   Hs. 
|k  supposito    Hs.      f  ducatus   Hs.      ts  pintato   Hs.      b  hier   fehlt  ein  Sato. 
1   vulgo  Hs.     k  Gauerstlim  Hs.     1  quibus  Hs.     m  presentis   Hs.     n  cui- 
45  que  Hs.    o  quod  Hs.    P  Engelhardus  Hs.    a  Eberhardus  Hs.    r  so  Hs. 

1  Arnpeck  xeichneie  hier  das  Signum  Friedrichs  ein;  er  kopierte 
es  icohl  nach  irgend  einer  andern  ihm  (wahrscheinlich  xu  Freising)  xu- 
gang  lichen  Urkunde  Friedrichs;  vgl.  unien  S.  187 1  Z.  21. 

12* 


—     180     — 

[F.  160*]  Et  ego  Reinaldus  cancellarius  vice  Araolfi  Maguntini 
archiepiscopi  et  archicancellarii  recognovi  regnante  Friderico  Romanorum 
imperatore  semper  Augusto  in  Christo.  Datum  Ratisbone  15.  Kal. 
Octobris,  indicione  4.,  anno  dominice  incarnacionis  1156.  feliciter,  anno 
regni  eius  5.,  imperii  2.  5 

Cap.  60. 

De  Hainrico  duce  Saxonie  et  Bavarie,  filio  Hainrici 

Superbi. 

Rahewini1  O.  Hainricus  dux  Saxonie,  Hainrici  ducis  eiecti  dicti  Superbi  et 

Fr.  IV,  46.  Gerdrudi8  filie  Lotharii  imperatoris  filius,  a  primis  cun abulia  patre  et  matre  10 
orbatus  ,  ubi  primum  adolevit,  pollens  viribus,  facie  decor  us,  ingenio 
validus  non  se  luxui  neque  inercie  dedita  corrunipendum,  sed,  ut  mos  est 
Saxonum,  equitare,  iaculari,  cursu  cum  equalibus  certare,  et  cum  omne9 
gloria  anteiret,  omnibus  tamen  carus  erat.  Is  recepto  ab  imperatore 
Friderico  anno  Christi  1156.  ducatu  Bavarie,  ut  supra  dictum  est,  15 
ubi  naturam  et  mores  hominum  cognovit,  multa  cura,  multo  consilio 
ad  tantam  claritudinem  in  brevi  pervenerat,  ut  bonis  vehementer  carus, 
malis  maximo  terrori  esset,  adeo  ut  absentem  velut  presentem  timendo 
leges  pacis,  quas  sanxerat,  nemo  sine  pena  capitis  auderet  infringere2. 
Ebran  103.  Hie  Heinricus  fundavit  monasterium  Ranshofen.    Cuius  fundacionis  20 

litterarum  datum  ponitur  anno  domini  1157. 

Cap.  61. 
Quod  dux  Bohemie  rex  creatur. 

Rahew.,  Q.  [F.161]   Sane   imperator  Fridericus    in  Bavariam   veniens 

Fr.  HI,  13.  Ratispone  curiam  magnam  cum  frequencia  principum  in  octava  epiphanie  25 
14.  agit.  In  qua  curia  dux  Boemorum  Bolislaus  vir  ingenio  validus,  viribus 
prepotens,  consilio,  manu  audaciaque  magnus,  cuius  ante  hoc  industrie, 
obsequii  multa  precesserant  experimenta  et  maxima  virtus  claruerat, 
adeo  ut  ob  merita  sua  omnibus  carus  esset,  ab  imperatore  et  imperii 
primis  ex  duce  rex  creatur  anno  ab  incarnacione  domini  1158.  Suscepto  30 
itaque  privilegio  de  usu  dyadematis  aliisque  regni  insignibus  letus  revertitur. 
Ibidem  eciam  patruoB  suos  Ottonem  Frisingensem  episcopum  et  Hain- 
ricum  ducem  AuBtrie,  fratres  dissidentes,  eo  quod  prefatus  antistes 
germano  fratri  predia  ecclesie  sibi  usurpare  volenti  omninob  contradiceret, 
in  pristinam  pacem  et  fraternam  concordiam  revocavit.  35 

Cap.  62. 

De   secunda  expedicione   contra  Mediolanenses. 

Chr.rrsp.354.  Sane  anno  Christi  1158.   Fridericus   imperator  secundam  ex- 

peditionem    movit  in   Italiam    contra  Mediolanenses    habens  secum 

a  fehU  Hs.    b  eo  animo  Ha.  40 

1  Ottonis  et  Rahewini  Qesta  Friderici  I.  imperatoris.  Editio  altera. 
Ree.  O.  Wa'tx.  (SS.  rer.  germ,  in  usum  schol.  recusi.) 

1  Auch  Andr  543  hat  diesen  Abschnitt  aus  Rahew  in  benutzt,  so 
doss  in  metner  Aiisgabe  des  Andr.  diese  SteUen  petit  xu  drucken  gewesen  warm. 


—     181     — 

inter  alios  quara  plures  principes  Hainricuin  ducem  Bavarie 
et  Saxonie1.      At  Mediolanenses  variis   niodis  attriti  paceni  petunt Rahew.lll, 45. 
per    quosdam    principes.      Denique    pluribus    pacis    condicionibus  47. 
Mediolanuni    in   graciam   imperatoris  recepta   est  6.  Id.  Septembris.  •*&• 
5Exhinc  imperator  plures   ex   principibus    redire  perniisit,   ipse*  • 
vero   ad  ordinanda  cetera  I  tali  e   negocia   animum   tend  it.     Anno  &°~  of  jy  23* 
mini    1159.    Mediolanenses    denuo    rebellant.     At    imperatorjp  ^ 
40  continuis  diebus  terram  h ostium  vastavit,  [F.16V]  post  vastacionera  42. 
ho8tium  Laudam  pergit  ibique  italic  urn  exercitum  dimittit,  cop  i  as  militum 

10  de  transmontanis  expectabak  Inter  hec  Mediolanenses  variis  modis,  cf.  43  —  45. 
sed    frustra    in   vitam   principis   sevierunt.    Interea  circa*   penthe-^(/M.  Chr. 
costen*  iniperatrix,  domina  Beatrix,  Hainricus  dux  Bavarie  et  Saxonie  Ursp.  3~)4.* 
cum  a  1200 a  loricatisab,   Conradus  Augustensis   episcopus  suo  adventu 
nostris  leticiam,  hostibus  metum  incuciunt.     Non  multo  post  avunculus 

15  imperatofis,   Guelfo   princeps   Sardinie,   dux   Spoleti,    marchio    Tuscie, 
novum  adducens  exercitum  cum  multo  apparatu  advenit  circa  »  Michaelis* 
cum »  300  »  loricatisa.    Imperator   igitur  partem  unam  cum  Cremo-  Rahew.  I.e.  48. 
nensibus   contra  civitatem  Cremam  dirigit    Que  cum  per  6  menses  67. 
obsessa  fuerat,  per  Peregrin um  et  Hainricum  ducem  Bavarie  inducti  70. 

20  Cremenses   civitatem  dederunt  6.  Kal.  Februarii  anno  domini  1160.,  72. 
ipsumque  castrum   flammis   traditum   et  militibus  ad  diripiendum  per- 
mission est.    Hie  dux  Hainricus  ingens  imperatori  adiutorium 

in  Italia    contra    hostes  prebuit.4    Itaque   hii  duo  viri    sanguine 46, 
•oniunctissimi,  utpote   unus  eorum  alterius   fratris   filius,  diversis  inter 

25  se  virtutibus  certabant.  Guelfo  dando,  sublevando,  ignoscendo,  dux 
Hainricus  severitate  et  malorum  pernicie  gloriam  adeptus  est.  Illius 
facilitas,  huius  constancia  laudabatur.  Guelfo  negociis  amicorum  intentus 
sua  negligere,  nil  denegare,  quod  dono  dignum  esset,  magnas  potencias 
affectabat,   exercitum,  bellumc   novum   exoptabat.   ubi  virtus    enitescere 

30  posset.  At  Hainricus  dux  [F.  162]  studium  modestie  decoris  pretendens 
non  diviciis  cum  divite  neque  factione  cum  factioso,  sed  pro*  pacis,0 
negociis  absens  simul  presensque  pugnabat.  Eius  studium,  ut  de  quodam 
dicitur,  modestie,  decoris,  sed  maxime  severitatis  erat.  Cum  strennuo 
virtu te,  cum  modesto  pud  ore,  cum  innocente  abstinencia  certabat.    Esse 

35  quam  videri  bonus  malebat.  Ita  quo  minus  petebat  gloriam,  eo  magis 
illam  assequebatur.  In  omnibus  gloriosis*  plurimum  facere  et  minimum 
ipse  de  se  loqui.  Ita  memoria  nostra  ingenti  virtu  te  diversis  moribus 
fuere  hii  viri  duo,  dux  Heinricus  et  Guelfo. 

Interea  dux  Heinricus  decern  de  militibus  Mediolanensium  captivavit  Chr.Ursp.3ol. 

40 et  eo8    imperatori    tradidit,   quos  in  conspectu  civium  suorum  patibulis 
appendit.    lam  imperator  tercio  rura  Mediolanensium  vastavit,  ubi  quidam  354. 
principes  ad  sua  negocia  recesserunt.    Tunc  Guelfo  totam  miliciam  suam  351. 

a  am  Rand  mit  Einfugungsxeiehen.  h  loricis  Hs.  c  belli  Hs. 
d  fehlt  Hs.    e  paucis  Hs.    f  gloriosus  Hs. 

45  l  Diese  Angabe  ist  vielleicht  beeinflusst  durch  Andr.  543,  34  ff. 

1  Vgl.  auch  Fund.;  Neues  Archiv  XXIV,  686. 

8  Die  daraus  entnommenen  Worte  sind  am  Rand  der  Hs.  hinxu- 
gefiigt. 

4  Diese  Angabe  ist  vielleicht  auf  Orund  von  Andr.  543,  34  ff. 
oOgemacJU. 


—     182     — 

in  Tusciani  movens  maximum  conventum  apud  8.  Geneeium  habuit, 
ubi  baronibu8  terre  septem  comitatus  cum  tot  vexillis  concessit,  ceteris 
quoque  de  civitatibus  seu  castellis  ad  se  confluentibus  unicuique,  quod 
suum  erat,  tribtiit.  Sed  et  ipse  sua,  que  singule  ci  vita  tee  ad  se  iniuste 
contraxerant,  recepit  Denique  conventu  soluto  a  Pisanis  et  Lucensibus5 
et  aliis  civitatibus,  ad  quascunque  declinaverat,  honestissime  suscipitur 
sicque  terra  ilia  et  Spoletana  plena  potestale  potitus  et  suos  ibi  collocans 
filio  [F.  162' J  suo  Guelfoni  iuniori  commisit  eandem  strennuissimos  de 
suis  militibus  et  optimos  apud  ipsum  relinquens.  Ipse  per  vail  em 
Tritentinam  rediit  ad  propria.  Guelfo  vero  iunior  excel lentissi me  terras  10 
possedit,  rexit  atque  defend  it,  ita  ut  eciam  multociens  militibus  imperatoris 
volentibus  terram  ledere  violenter  resisteret,  propter  quod  maximum 
favorem    populi  acquisivit  et  imperatoris  offensam  nonnunquam  incurrit. 

354.  Anno  domini  1161.  imperator  a  Mediolanensibus  fugatus  est 

3.5.V.  Anno  domini  1162.  mense  Marcio  Mediolanenses  se  et  sua  etl5 

ipsam  urbem  in  man  us  imperatoris  tradiderunt  Cumque  sine  omni 
condicione  tra  dita  esset  ei  potestas  super  urbem  Mediolanensium,  noluit 
tamen  facere  stragem  super  perfidos  et  periuros  homines,  sed  permisit 
eis  pocius  tempus  penitencie,  ita  ut  muros  altissimos  civitatis  penitus 
diruerent,  turres  quoque  et  edificia  civitatis  funditus  subverterent  et  de20 
IArer  k  1'.  civitate  exirent.  Referunt  quidam1,  quod  subversa  civitate  im- 
perator trium  magorum  corpora  Beinaldo  archiepiscopo  Coloniensi 
Chr.  UrspJ}54.  dedit,  qui  ea  Coloniam  mis  it  Augustus  vero  nobili  potitus  triumpho 
in  olivarum  festo  in  B.  Ambrosii  basilica  unacum  oliva  triumphalem 
gestavita  victorie  palmam.  Proinde  apud  Ticinensium  urbem  in  festo  25 
pasce  cum  coniuge  sua  Beatrice  multis  stipatus  principibus  coronatus 
processit  et  ad  convivium  omnes  tarn  cives  quam  adventantes  convocari 
precepit. 

[F.  163]  Eodem  anno  1162.  apud  Constanciam  in  festo  8.  Clementis 
factum  est  dissidiumb  inter  Hainricum  ducem  Bavarie0  et  uxorem  suam  30 
Glemenciam  filiam  Conradi  ducis  Zaringie,  quod  de  consilio  imperatoris 
,7,?,5.  dicunt  factum  fuisse.  Dux  it  quoque  prefatus  dux  uxorem  filiam  Heinrici 
regis  Anglie,  qui  8.  Thomam  Canturiensem  episcopum  occidit  et  dignum 
martirem  deo  effecit.  De  qua  genuit  tres  filios,  Heinricum,  qui  postea 
fuit  palatinus  Rheni,  et  Ottonem,  qui  modico  tempore  tunc  fuit  imperator,  35 
et  quendam  Wilhelmum. 

Multa  quidem  et  alia  Fridricus  augustissimus  in  Italia 
fortiter  gessit,  que  non  sunt  hie  inserenda,  sed  horum  pro 
tanto  mencionem  feci,  quia  dux  Hainricus  semper  eidem  in 
his   omnibus  uti  fidelis  propugnator  cum  copiis  suis  astitit.  40 

Cap.  63. 

De   infelici   bello  Guelfonis   iunioris. 

Chr.  Ur8p.  Anno  domini   1163.   imperator  rediit  in  Alemanniam.    Eo   anno 

355.  Hugo  comes  palatinus  de  Tonigen d  in  comitatu,    quern  a  duce  Welfone 

a  fehlt  Hs.    b  discidium  Hs.    c  am  Rand  Hs.    <l  so  Hs.  46 

1  Thomas  hirer,  SohwUbische  Chronik.    Druck  Ulm  1486. 


—     183     — 

habuit,  quosdam  milites  Welfonis  pro  suis  excessibus  captivatos  suspendit 
et  castrum  eorum  Moringen*  destruxit.  Pro  quo  dux  Wei fo  querimonia 
eum  impetens  pro  satisfaccione  debile  responsum  accepit.  Cumque 
pacienter  sustinuisset  nee  a  querimonia  cessaret,  procedente  tempore 
5  pater  dux  filium  de  Italia  revocavit.  Ipse  illo  iturus  et  negocia  terre 
per  se  tractaturus  filio  omne  patrimonium  et  possessiones,  quas  ex  parte 
matris  habiturus  erat,  ex  integro  tradidit. 

Anno  domini  1164.  factum  est,  ut  Guelfo  /  F.  163'  ]  iunior  propter 
prefatam   discordiain  cum  multis  principibus  et  baronibus  terre  exercitum 

10  deduce  ret  ad  castrum  Tonigen.  In  quo  exercitu  fertur  habuisse  militum 
sive  armatorum  2200  vel  amplius.  Hii  omnes  8.  Id.  Septembris  circa 
vesperam  sabbati  non  longe  a  Tonigen  castra  posuerunt  et  diem  dominicum 
in  quiete  et  ocio  deducere  statuerunt.  Cumque  die  dominico  multi  de 
nobiJibus    ct   principibus  de    facienda  concordia  et  pace  plus  laborarent 

15  et  orarent,  quidam  protervi  et  minus  cauti  de  castris  Welfonis  eruperunt 
et  castro  Tonigen  appropinquare  ccperunt.  Quibus  alii  de  castro  obviaro 
processerunt,  sicque  inito  conflictu  ortus  est  tumultus  in  castris  utrimque, 
et  veloces  ad  volar  e.  Quod  factum  est  circa  horam  nonam  diei.  Comes 
quoque  Heinricus  de  Veringen   vexillifer  fuit  Welfonis,   et    in  com i tat u 

20  suo   fuerunt   cum   prefata    turma   militum    tres   episcopi ,    Augustensis, 
Spirensis,  Wormacensis,  Berchtoldus  dux  deZaringen  et  alii  marchiones 
et   comites  quam  plurimi:    Berchtoldus b  marchio   de  Voheburch,  Her-  E.  Welf.  46(J. 
m  annus  marchio  de  Baden,   Rudolf  us  comes  de  Phullendorf,  Adelbertus 
comes  de  Habenspurcb,  duo   fratres   comites  de  Chalwe,   duo    fratres 

25  comites  de  Berge,  Gothefridus  cum  R.  fratre  de  Rumesberc,  Hart- 
ro  annus  comes  de  Chili  perch,  Heinricus  comes  de  Feringen,  Conrad  us 
advocatus  Constanciensis  cum  ceteris  terre  nostre  maioribus  in  duobus 
milibus  et  200  armatorum  et  eo  amplius. 

In    auxilium  vero  palatini  erat  Fridericus  Conradi    regis  tilius  etChr.  I'rsjt. 

30  Zolrensis  et  alii  quam  plurimi,  multum  tamen  im pares  tante  adversariorum  355. 
multitudini.    Inito   itaque    conflictu   de   castro  super  adversaries   accla- 
matum  est   et  ex  firmioribus  locis   contra    eos  pugnatum  est,   ita  ut  in 
fugaiu  tanta  multi-/" F.  164  J  tudo  verteretur.    Sed  neque  fugere  potuerunt ; 
nam    dispersi  sunt   et  confusi,   ita   ut  ex   eis   900  fere  in   captivitatem 

35  traherentur,  et  alii  nemoribus  et  speluncis  auffugerunt.  Ipse  quoque 
Guelfo  ad  castrum  Achalm  duobus  vel  tribus  com  i  tat  us  aufugit. 

Anno  domini  1165.  Guelfo  senior  audito  tali  infortunio  filii  sui 
de  Italia  rediit  et  cum  imperatore  hoc  egit,  ut  captivi  remitterentur. 
Facta  est  pax,  que  tamen  uno  tan  turn  anno  duravit. 

40  Anno  domini  1171.  cl  ordinantur  canonici  regulares  in Salczeburga.  Andr.  57. 

At  Welfo  memord  iniurie  pristine    terram  palatini    rursum   de-  Chr.  Ursp 
populatur   duoque  castra  ipsius,  Kelmuntz   scilicet  et  Vilar0,  destruit,  355. 
in   quibus  60  de  suis  captivavit.    Tunc  palatinus  fractus  animo  Fridericum 
ducem,   qui  Welfoni   pleruraquef    adversabatur,   interpellavit.     Qui  eius 

45consilio   ducem  Boemorum  cum   gente   sua  sevissima  eduxit,    qui  totam 

a  Meringen  Es.  b  Berchtoldus  —  amplius  am  Rand  mit  Ein~ 
fugutigsxeichen.    c  so  Es.    d  fehlt  Es.    ©  so  Es.     *  plerum  Es. 

1  Vielmehr  1166 ;  ist  teohl  infolye  Scht eibfehlers  in  der  Es.  un- 
richtig. 


—     184     — 

Germaniam  a  nemore  Boemie  per  Bavariam  et  Sueviain  usque  ad  lacum 
Lem  annum  im  man  iter  vastaverunt  et  suis  spurciciiB  fedaverunt.  Tandem 
tamen  de  prudencia  imperatoris  factum  est,  ut  dictus  palatinus  in  manus 
Guelfonis  et  potestatem  ipsius  omnino  se  traderet  apud  Ulmam  coram 
imperatore  et  principibus  Imperator  namque  exercitum  contra  Bomanos  5 
movere  decreverat  et  ideo  in  Alamannia  pacem  reformavit. 

Anno  domini  1167.  Guelfo  senior  circa  epiphaniam  domini  iam 
secundo  iter  Hierosolimitanum  [F.164']  aggreditur  et  in  Italia  im- 
peratorem  reperiens  filium  suum  cum  omnibus  ad  se  spectantibus  gracie 
eius  commendans  pascba  sanctum  apud  sepulchrum  domini  peregit.  Interea  10 
imperator  Guelfonem  iuniorem  multis  Ulectum  prom  issioni  bus  ad  se  in 
Italiam  revocat  cum  aliis  principibus,  qui  post  eum  remanserant,  qui 
stipendiis  acceptis  ad  ipsum  pervenerunt  non  longe  a  Roma  Cumque 
mense  Julio  circa  Romam  imperator  magnam  vastacionem  et  stragem 
populorum  fat^eret  et  Guelfo  senior  reversus  esset  ad  ipsum,  hec  tanquam  15 
detestabilia  aspicere  non  potuit,  sed  ad  propria  rediit  filium  suum 
relinquens  ibidem.  Mox  ulcio  divina  subsecuta  est.  Maxima  enim  parsexer- 
citus  imperatoris  mortalitate  interiit.  Coloniensis,  Spirensis,  Ratisponensis, 
Bragensis  ,  Verdenensis,  Leodiensis  episcopi,  Fridricus  dux  Suevie, 
Guelfo  iunior,  Berengarius  comes  de  Sulczpach,  Heinricus  comes  de20 
Tonigen  cum  pluribus  regni  huius  maioribus  occubuerunt.  Translata 
sunt  autem  ossa  Guelfonis  et  in  monasterio  Staingedeneo a  a  patre  suo 
fundato  b  reposita  sunt. 

Anno  domini  1168.  et  sequent ibus  annis,  prout  oportunitas  temporum 
concessit,  cepit  imperator  in  partibus  Tuscie  et  terre  Romane  castra  ad  25 
se  8pectancia  sue  potestati  vendicare  et  quedam  nova  construere,  in 
quorum  presidiis  Teutonicos  precipue  collocavit.  In  monte  siquidem 
[F.  165  ]  Radicophino  eminentissimum  cast  rum  ipse  primus  construxit. 
Ex  quibus  Romanos  adeo  perdomuit,  ut  Alexander  verus  papa  coactus 
secederet  ab  urbe  et  in  partes  Francie  seu  Anglie  vel  Aquitanie0  s  eu  30 
Hispaniarum  se  conferret.  Nam  exortum  scisma  durabat  in  tan  turn, 
ut  mortuo  Octaviano  Bido  in  papam  eligeretur.  Quo  defuncto  tercius 
356.  successit  Johannes  Strumensis  d.  Quos  anti papas  imperator  fovit  et 
manu,  hell,  tenuit  in  apostolica  dignitate. 


Cap.  64.  35 

Qualiter    Hainricus    dux   Bavarie    in    indignacionem 
imperatoris    pervenit   et   ab   eo   proscriptus  fuerit. 

Chr.  Ursp.  Anno  domini  1175.  Alexandria  obscssa  est  ab  imperatore  Friderico. 

™  '  In  hac  obsidione  imperator  non  profecit.    Nam  Hainricus  dux  Bavarie 
et  Saxonie,  nepos  suus,  perfide  vel  pocius  religiose  ab  eo  recessit40 
sumpta  occasione  de   excommunicacione  imperatoris1  et  Scismatis  in 

a  so  H8.    b  fundata  Hs.    c  equitanie  Ha.    d  Frumensis  Hs.  trie  die 
Hss.  der  Quelle. 

1  Die  Quelle  sagt  hier  wetter:  et  forte  accepta  pecunia. 


—     185     — 

ecclesia.  Quern,  ut  referunt  homines,  secutus  est  imperator  et  ad 
ipsum  veniens  super  lacum  Cumanum  cum  magna  hu militate  postulavit, 
ut  se  non  desereret,  ita  ut  videretur  pro  tali  peticione  ad  pedes  eius  se 
velle  demittere  a,  quod  dux  discrete  recusavit.  Quid  am  autem  ipsius 
5  ducis  officialis  Jordanis  nomine  narratur  superbe  dixisse:  Sinite,  doniine, 
ut  corona  im  peri  a  lis  veniat  vobis  ad  pedes,  quia  veniet  et  ad  caput. 
Tunc  imperator  compulsus  exercitum  suum  dimittere  cum  maximo  labore 
de  Italia  in  [F.165']  Burgundiam  i  vit.  Tandem  veniens  in  Alemanniam 
prefatum    ducem   de   crimine  lese   maiestatis   impetivit    Dux  siquidem 

10  ipsum  preveniens  in  Suevia  fecerat  conspiracionem  contra  imperatorem 
precipue  cum  Zolrensibus  et  Veringensibus  et  quibusdam  aliis  comitibuB. 
At  imperator  ipsum  ducem  frequenter  evocat  ad  curiam  ad  obiecta 
responsurum.  Ubi  quidam  principes  et  barones  fautores  ducis  more 
Teutonicorum,  qui   sine  causa   et   racione  voluntatem   suam    pro   iure 

15  statuentes   contra  imperatorem  hoc   ius    tenere    volebant,  ut   imperator 
ducem  condemn  are  non  posset  vel  terras  suas  abiudicare,  nisi  infra  terra* 
ducis   placitum   statueret.     Porro   quidam    nobilis   exurgens  in  medium  358. 
propoeuit,  quod  lege  duellionum,  que  et  lege   et  racione  firmatur,  hoc 
vellet  obtinere  contra  quemlibet  secum  pugnare  volentem,  quod  imperator 

20  quemlibet  principem  posset  evocare  pro  iusticia  ad  locum,  quemcunque 
vellet,  infra  term  Loos  sui  imperii  existentem.  Cumque  nullus  isti  se 
offerret  ad  pugnam,  edicto  imperatoris  prefata  sentencia  pro  iure  per- 
petuo  statuta  est,  quam  non  dubium  est  auctoritate  et  racione  firmari. 
Cumque  imperator  in  opido  Gmunden  in  publico  consistorio  in  presencia  Ebran  16;J. 

25  quorundam    principum   prefato    duci  H[einrico]    abiudicasset  ducatus  Chr.   Ursp, 
8Uos  et  alia  bona,  [F.166J   singula  concessit  his,   quibus  apta  erant  &d357- 
retineudum,   anno    domini   1180.      Sicque    factum    est,    ut   ducatum 
noricum  concederet  Ottoni  palatino  de  Witelnspach.    Qui  fret  us  auxilio 
fratrum    suorum,    Conradi    videlicet    Salzeburgensis    archiepiscopi ,    qui 

30 ante1  ct  postmodum  fuit  eciam  Maguntinensis  archiepiscopus,  Ottonis 
quoque  fratris  sui,  quem  effecit  palatinum  in  Witelspach,  cuius 
filius  Otto,  heil,  postea  Philippum  regem  iuterfecit,  necnon  et  Friderici, 
qui  dicebatur  Barbatus,  --  horum,  inquam,  auxilio  ducatum  viriliter 
obtinuit  et   ducem    H[einricum]  de  partibus    illis   expulit.     Ducatum 

35vero  Saxonie  contulit  cuidam  nobilF  Alberto b  COmiti b  de  Anhalde, 
filio  Hainrici  b.  Huic  auxilium  prebebant  Coloniensis  archiepiscopus 
Philippus,  Maguntinensis  et  landgravius  de  Thuringia,  qui  impugnantes 
ipsum  ducem  in  Saxonia  infra  unum  mensem  de  castris  ipsius  firmissimis 
16   expugnaverunt  et  ipsum  de  terra  usque  ad  Brunsvicam    expulerunt. 

40  De  qua  civitate  nee  ipse  nee  eius  progenies  adhuc  potuit  expelli. 
Imperator  vero  bona  ipsius  multis  distribuit  preter  ea,  que  Guelfoni 
patruo  eiusdem  H[einrici]  et  suo  avunculo  dereliquit,  que  tamen 
omnia  postmodum  sive  hereditaria  successione  sive  fiscal i  imperatori 
cesserunt. 

45  a  denuticere  Hs.    *>  auf  radierter  Stelle  Es. 

1   Vgl.  Conr.   Chr.  Sehir.  621:  primo  Maguntinus  episcopus. 
1  Die    Quelle  fUhrt  fart:   Bernhardo  de  Anhalde,   filio   sepe  dicti 
Alberti.  ^ 


—     186     — 

Cap.  65. 

De  fori  et    pontis   in  Veringen    destruccione   et  in 
villam  Munchen   per  ducem  Hainricum  translacione. 

Hie  est  ille  Hainricus,  qui  ducatum  Bavarie  24  annis 
CW.jra(/;tenuit  et  ultimo  ducatus  sui  in  Bavaria  anno  forum  in  Venn- 5 
-r™s-  [F.166  ] gen  cum  ponte,  quod  ecclesia  Frisingensis  a  longe  retroactis 
temporibus  principum  donacione  2  quiete  possederat,  destruzit  et  in 
villam  suam  Munchen  tranttulit.  Cuius  siquidem  rei  veritatem  Albertus 
Frisingensis  episcopus  in  imperatoris  et  principum  Ratispone 
audiencia  7  legitimis  testibus  probavit.  Quocirca  dictus  imperator  10 
secundum  iuris  forma m  translacionem  prefati  fori  et  pontis  in  vacuum 
revocavit  ipsumque  forum  cum  ponte  et  teloneo  memorato  episcopo 
Fri8ingen8i  suisque  successoribus  restituit  et  privilegio  in  perpetuum 
confirmavit,  cuius  tenor  sequitur  et  est  talis: 

Cap.  66.  15 

Mandatum  imperiale  de  horum  restitucione. 

Cod.  trad.  In   nomine  sancte  et  individue   trinitatis.    Fridericus   dei    gracia 

Fris*  Bomanorum   imperator   et   semper  Augustus.    Que  imperiali  statuuntur 
auctoritate,   litteris   competit  annotari,   ne   vel  transeuncium  temporum 
antiquitate  in  oblivionem  deveniant  vel  pravoram  hominum  fraudulent  in  20 
machinacionibus    indignam  sui    mutacionem  incurrant.     Noverint  igitur 
universi  tarn  presentis  quam  post  future  etatis  fideles  imperii,  qualiter 
dilectus  noster  Albertus  Frisingensis  episcopus  ad  maiestatis  nostre  pre- 
senciam  accedens  humiliter  nobis  conquerendo  significavit,  quod  nobilis 
vir   Hainricus   de  Bruneswic,  quondam  dux  Bavarie  et  Saxonie,  forum  25 
in  Veringen  cum  ponte,  quod  ecclesia  sua  a  longe  retroactis  temporibus 
quiete  possederat,  destruxit  et  [F.  167  /  illud  in  villam  Munichen  violenter 
transtulerit.     Cuius  siquidem  rei  Veritas,  etsi  nostre  cons  tare  t  serenitati, 
ipse  tamen  septem  legittimis  testibus  in  nostra  probavit  audiencia.    Sunt 
autein  hi :  Chunradus  Salzeburgensis  archiepiscopue,  Chuno  Ratisponensis  30 
episcopus,  Berchtoldus  march  io  Hie  trie,  Gebehardus  comes  de  Sulzpach, 
Otto  palatinus  maior,  frater  eius  iunior,   Fridericus   burcgravius.    Con- 
sequenter  igitur  super  eadem  causa  a  principibus  nostre  curie  requisita 
sentencia  iudicatum  est,   quod   prefati   Hainrici   factum    temerarium  in 
irritum  ducere  imperialis  deberet   auctoritas.    Quocirca  secundum  iuris  35 
tenorem   translationem  predicti  fori  in  vacuum  revocantes  ipsum  forum 
cum  ponte  memorato  fideli  nostro  episcopo  Frisingensi  suisque  successoribus 
restituimu8  et  presentis  scripti  privilegio  eis  et  sue  ecclesie  imperpetuum 
confirmamus.    Item  ad   instantem  pretaxati   venerabilis  cpiscopi    postu- 
lacionem  ex   indulgencia   imperialis   clemencie   permisimus  et    benevolo  40 
con  sensu  approbavimus,  ut  predia,  quecunque  sumptibus  suis  ipse  con- 
quisivit,  pro  libitu  suo  ecclesiis   vel    aliis  religiosis  locis  seu  ad  altaria 

1  Aim  dem  Text  der  ais  nachstes  Kapitel  folgenden  Urkunde. 

2  Vgl.  oben  S.  116. 

3  Arnpeclcs  Abschrift  Bl.  255.     Vgl.  die  Druckausgaben  bet  Meichel-  45 
beck,  Historia  Frisingensis  i,  2,  365;  Mon.  Boic.  XXIX,  1,  438. 


—     187     — 

quel i bet  posset  contradere  et  de  eoruodem  prediorum  redditibus  pro  suo 
arbitrio  ordinare.  Et  ut  bee  nostra  constitucio  in  omne  evum  rata  per- 
maneat  /F.167']  et  inconvulsa,  presentem  paginam  in  meraoriam  facti 
scribi  fecimus  et  maiestatis  nostre  bulla  coram uniri.  Testes  huius  rei: 
5  Chfinradus  archiepiscopus  Salzeburgensis,  Chuno  Ratisponensis  episcopus, 
Bertoldu8  marchio  Istrie,  Otto  palatinus  maior,  Otto  palatinus  iunior, 
Gebehardus  comes  de  Sulzpach,  Fridericus  burcgravius.  Item  alii  testes, 
qui  eidem  negocio  intererant :  Dietpaldus  Pataviensis  episcopus ,  Hainricus 
Curiensis  electus,  Gaffidonius  Mantuensis  episcopus,  Gotfridus  cancellarius, 

10  Rftdolfus  notarius,  Romarius  prepositus  Halberstatensis,  Hainricus  purc- 
gravius,  Siboto  comes  de  Neunburc,  Hainricus  de  A 1  tend  or  f,  Deinhart 
de  Halenstein,  Chunrat  purcgravius  de  Nilrnberc,  Fridericus  de  Truhen- 
dingen  et  frater  eius  Albertus,  Amelbrecht  de  Locbhusen,  Hainricus 
raarscalcus   de    Papiubeim ,    Burchardus   camerarius ,    Atzo   came  ran  us, 

15  Regilo  camerarius,  Rfldolfus  de  Waldekke,  Heinricus  felix  puer,  Adilolt 
de  Dora  bach,  Engilwan  de  Achedorf  et  frater  eius  Heinricus,  Rtidolfus 
de  Riede,  Hartwicus  marscalcus,  Bertoldus  de  Richerhusen,  Sibot  de 
Holzehusen,  Wolfher  de  Holzebusen.  Ego  Gothfridus  imperialis  aule 
cancellarius  [F.  168  J  vice  domni  Christian i  Maguntine  sedis  archiepiscopi, 

20  Germanie  archicancellahi,  recognovi. 

Signum1  doinni  Friderici  Romani  imperatoris  invictissimi. 

Acta  sunt  hec  anno  ab  incarnacione  domini  1180.,  indictioue  13. 
regnante  Friderico  Romanorum  imperatore  gloriosissimo  anno  regni 
eius  28.,  imperii  26.     Data  Ratispone  in  solenni  curia  3.  Id.  Julii  feliciter 

25  Amen. 

Cap.  67. 

De  his,  que  post  hec  secuta  sunt. 

Sane  hoc  mandato  imperiali  seu  privilegio  non  obstante 
prefatus  Albertus  episcopus  tempore   vite   sue   nee   forum 

30  nee  pontem  predictos  obtinere  potuit.  Nam  et  predictus 
Hainricus  dux  de  Braunswica  eodem  anno  a  tota  Bavaria 
expellitur  et  Otto  palatinus  de  Witelspach  in  ducatu  suc- 
cessit.  Mirum  dictu,  licet  et  ipse  in  iudicio  imperiali  et 
mandato  seu  privilegio  testis  fuerit,  non  minus  tamen  forum 

35lmiusmodi  cum  ponte  ac  teloneo  inde  proveniente  sicut 
antecessor  suus  ipse  cum  heredibus  suis  sibi  usurpavit.2 

Defuncto   siquidem  dicto  Alberto  episcopo  Otto  vir  nobilis  Cod.  trad. 
et  largus  de  Diessen   oriundus   in  episcopatu  successit,  ex  matre  Gios&Pris* 

1    1st  in  der  im  Munehener  k.  AUgemeinen  Reiehsarchiv  befind- 
40  lichen   Originaihandsehrift  des    Conradus   Saerista  an  dieser  Stelle  bei- 
gexeichnet;  ebenso  in  Arnpecks  Abschrift  davon  und  hier.   Vgl.  oben  S.  179, 
Z.  39. 

*  Hier  hat  Arnpeck  eigenmdehtig  versucht,  den  Regensburger  Spruch 

ton  1180  in  einen  annehmbaren  Zmammenhang  xu  bringen  mit  der  Tat- 

45  8 ache j  dass  der  HandeUplatx  Miinehen  trotx  jenes  Spruches  in  der  wiiteU- 

bachisehen  Zeit  fortbeslanden  hat;   vgl.  hieruber  Baumann  in  der  Archi- 

valiechen  Zeitechnft,  Neue  Folge,  X%  60. 

8   Continuatio  prima;  Man.  Qerrn.  hist.,  SS.  XXIV,  323. 


—     188     — 

de  Perge,  patre  Dietpoldo.    Hie  sex  habuit  Alios,  duos  [F.  168*]  laicos, 
et  quatuor  sacris  litteris  fecit  imbui.    Quorum  primus  nomine  Dietpoldus 
factus  est  Pataviensis  episcopus,  alter  presul  Herbipolensis  nomine  Hain- 
ricus.    Item  tercius  nomine  Manegoldus  Pataviensem  suscepit  cathedram . 
Quartus  vero  Otto   nomine  Frisingensem  ecclesiam   suscepit  regendam.  5 
Sed  mirum  dictu,  quod  udo  die  in  Verona  civitate  a  summo  pontifice 
Lucio    spirit uali a  et  ab  imperatore  Fridrico  regalia  suscepit,  quod  ante 
nee  ulli  presuli   Almanie  accidisse  audivi1.    Adeptus  ergo   pontificatus 
dignitatem  quanta  circa  pauperes  largitas  morumque  probitas,   quanta 
in  eo  fuerit  humilitas,  non  est  mee*  facultatis  evolvere.    Sed  strennue  10 
suam  regens  ecclesiam  murum  se  firmum  pro  domo  dei  firmiter  opposuit 
et  ut  vir  prudens   et  sapiens  pastor  pius  suis  ovibus  benignus  prefuit. 
Castrum  denique  construxit  et  suo  ex   nomine  Ottenburg8 
vocavit,  ex  quo  viriliter  pugnavit  super  Monacum  pro  ecclesie 
sue   bonis4.    Demum  convencione  facta  porcio   quedam   ex  15 
teloneo   vel   libra   in   Monaco   ecclesie  Frisingensi  addicta 
fuit,  que  annuatim  ad  50  denariorum  usualium  talenta5  vel 
quasi  nostris  temporibus  se  extendit. 
Not.  Utid.*  1180.  incept  a  est  ci  vitas  Monacensis. 

Explicit  liber  quartus.  20 

1  audivimus  sagt  die  Quelle. 

*  nostre  sagt  die  Quelle. 

9  Vgl.  a  a.  0.  S.  324.     Ottenburg   bei  Ounxenhausen,  Amtsgerichls 
Freising. 

*  Vgl.  Baumann,   Zur    Oeschichte  des   Lechrains    und  der    Stadi  25 
Munchen,  in  der  Archivalischen  Zeitschrift  N.  F.  X,  63  ff.    Dagegen  Riexler, 
Stitdien    xur  dltesten   Oeschichte   Munchens ,    in   den  Abhandlungen   der 

k.  b.  Akad.  d.  Wise.,  III.  Kl.,  XXIV.  335. 

6  Vgl.   Schedel  CCXXV':    Petiitque    imperatore m    obnixe,    ut   ex 
oppido  urbem  cum  publica  via  facere  posset;   qui  post  varios  tractatus  30 
consensit  ea  conditione,  ut  quotannis  50  libras  denariorum  ad  Frisingam 
pereolverent. 

8  hvderedorfer  Aufxeichnungen,  mil  Unrecht  Ann  ales  genannt;  Mon. 
Oerm.  hist,  SS.  X  VII,  332.  Vgl.  Baumann  a.  a.  O.  S.  59  und  Riexler  a.  a.  O. 
S.  327.  Arnpeck  hat  nicht  aus  der  Chronik  des  Franxiskanerguardians  35 
Hermann  Sack  im  Totenbuche  des  Miinchener  Angerklosters,  die  hier  der 
bidersdorfer  Angabe  xu  Orunde  liegt,  geschopft,  sondern,  tcie  auch  an 
andern  Stellen,  seine  Nachricht  aus  Ihdersdorf  bexogen,  und  xtcar,  wie 
unten  an  einer  Reihe  von  Slellen  xweifellos  erhellt,  aus  den  chronikalischen 
Aufxeichnungen  des  Indersdorfer  Nekrologiums  (Indersdorf  IM.  Nr.  1  im  40 
k.  Allgem.  Reichsarchiv  in  Munchen) t  aus  denen  der  obengenannte  un- 
geniigende  Ausxug  der  Annates  gemacht  ist.  Ich  bexeichne  diese  Inder*- 
dorfer  Aufxeichnungen  insgesamt  als  „Notae  Undensdorfenseslt. 


[F.169]  Nunc  consequenter  videndum  est,  quomodo  ducatus Ebran  107. 
Bavarie  ad  comites  Schirenses  pervenit.  Quorum  primus  Otto  pala- 
tinus  de  Witelspach  fuit,  post  cuius  mortem  Alius  suus 
Ludovicus,  deinde  per  successionem  ab  uno  hereditario  iure 
5  ad  alium  usque  in  presentem  diem  et  annum  Christi  1493., 
quo  sex  duces  terras  Bavarorum  regunt  seu  gubernant  ac 
in  civitatibus  seu  locis  infrascriptis,  videlicet  Heideberga, 
Landshuta,  Monaco,  Novoforo,  Zwainbrugka  et  Zimeren, 
suas  ducales  sedes  possident,  qui  omnes  a  prelibato  Ottone 
10  descenderunt  et  originem  traxerunt.  Cuius  generacio  hactenus 
non  defecit  et  altissimo  largiente  in  evum  feliciter  per- 
durabit. 


Incipit  liber  quintus. 

Cap.  1. 
i5De  Ottone  duce  Bavarie,  palatino  de  Witelspach. 

Otto  maior  palatinus  comes  de  Witelspach,  illustrisvir  armis  Not.  Und. 
experientissimus ,   sapiencia   preditus,   coosilio   valid  us,  donis    liberalis, 
laudis  avidus,  felicitate1  et  omnium  virtu  turn  probitate  coDspicuus,  ob 
mnlta  virtutum  suarum  insigDia,  que  in  cunctis  regni  negociis  et  periculis 

20ostendit  ac  pertulit,  quibus  semper  imperio  fidelissimus  agon  is  ta  et 
assiduus  propugnator  astitit,  postmodum  a  Friderico  imperatore  in- 
victissimo  semper  Augusto,  cum  Heinricum  ducem  opulentissimum 
[F.  169*]  ob  crimen  lese  maiestatis  de  Bavaria  expulisset,  ducatus  eidem 
noricus   concessus  est,  quern,  dum  vixit,  summa  prudencia  paceque  rexit, 

25  filio   nihilominus   suo  parvulo  Ludovico  regendum  moriens  reliquit 

Hie  pater   patrie  dum  esset  in   buevia   cum  imperatore  consti  tutus,  Ann.  S.Stepli* 
anno  Christi  1184. 8  5.  Id.  Julii  diem  obivit  et  inde,  ut  ipse  iusserat, 
in    Schirense    monasterium    ductus   ibidem    cum    maximo    suorum 
planctu  est  sepultus.  Agnes4  de  Schiria5  uxor  eius. 

30  J  fidelitate  sagt  die  Quelle. 

'  Mon.  Oerm.  hist.,  SS.  X11I,  54. 
8  Die  Quelle  gibt  118.H  an. 

4  Tab.  Schir.193;  Andr.  544 ;  Fiietr.  VU. 

5  Vielmehr  von  Loox. 


—     190     — 

Cap.  2. 
De  origine  comitum  Schirensium  et  Dachau. 

Sed  quia  prefatus  dux  Otto  de  comitibus  Schirensibus 
ortus  haut  dubium  fore  dinoscitur,  idcirco  hie  inserendum 
huic  opusculo  non  incongrue  reor  originem,  genus  ac  gesta5 
eorundem  comitum,  prout  altissimus  dabit  et  ingenioli  mei 
parvitas  se  extendit.  Quoniam  quidem  antecessores  nostri 
satis  confuse  hec  descripserunt,  igitur  previa  diligencia, 
quantum  possibile  est,  rudi  ac  incompto  stilo  depromara, 
turn  quia  rogatus  a  reverendo  in  Christo  patre  domino.  N.1 10 
abbate  Schirensis  cenobii,  viro  utique  devotissimo,  data  seu 
promissa  fides  me  ad  hoc  compellit. 

Cap.  3. 

De  linea  recta  comitum  Schirensium. 

Conr.  Chr.  Temporibus  itaque  Ludovici    orientalis  Francic   regis,  is 

Schtr.  ''20-Arnolfi  cesaris,   qui   primus,   ut  fertur,   montem  Schirensem   castro 
firmo  muni e rat2,   filii,    illustris    dux   Leopaldus   [F.  170 J   in 
Otto  Fris.,  Baioaria  ducavit.      Item  anno  Christi  905.  Hungari    aduc  pagan i 

lr*     '    '  commisso  cum  Baioariis  bello,  ut  Otto  Frisingensis  in  sua  cronica 

testatur,  ducem  eorum  Leopold  urn  Arnolfi  ducis  patrem  occidunt,  ut  20 
supra8  dictum.  Ex  illo  principe  christianissimo  pro  Christi 
fide  et  patrie  defensione  occiso  Schirenses  coraites  de- 
scenderunt4.  Leopaldus  reliquit  duos  filios,  Arnolfum  et 
Berntoldum.  Arnolfus  vel  secundum  quosdam  Arnoldus5, 
quod  tamen  idem  est,  eo  quod  propria  nomina  sunt  ad  25 
placitum  accipienda G ,  tirannus  et  impius  destructor  mo- 
nasteriorum,  filius  ducis  Leopoldi,  infeliciter  in  Baioaria 
ducavit  annis  15.     Miserabiliter  diem  obivit  anno  Christi  937. 

1  Merkwurdig  ist,  doss  Arnpeck  hicr  nieht  den  Namen  des  Abies 
von  Scheyem  anxugeben  weiss,  dem  er  das  Versprechen  gegeben  hat,  cfoBO 
Oesehiehte  der  Qrafen  von  Scheyem  xu  schreiben.  Da  die  obige  Stelle 
1493  geschrieben  ietf  kommt  tcahrscheinlteh  Abt  Paulus  Preu  (1489 — 1505), 
vielleicht  auchAbt  Qeorg  Sperl  (1467  1489 1  in  BetracJU.  Ob  man  ArnpecJcs 
Arbeit  in  Scheyern  xu  Qesicht  bekommen  hat,  ist  xweifelhaft.  Wenn  jat 
schetnt  man  dort  nieht  damit  xufrieden  geicesen  xu  sein.  Denn  bald  35 
daraufgab  sich  Abt  Johann  Turbett  damit  ab,  ut  res  Schirensis  coenobii  . . . 
Uteris  posteritaticjue  commendarentur.  Tandem  id  negotii  Joanni  Aventino 
principum  historiograph o  dedit  (Aventinus,  Samtliche  Werke  /,  24). 

-   Vgl.  oben  S.  114,  Z.  1. 

3  S.  114/5.  40 

4  Vgl.  oben  S.  115,  Z.  9—11. 
6   Vgl.  oben  S.  117,  Z.  10. 

8   Vgl    Andr.  525,  Anm.  1. 


—     191     — 

relinquens  ad  minus  duos  Alios,  comites  palatinos  Arnolfum 
et  Hermannum1,  qui  in  obsidione  S.  Udalrici  in  castello, 
quod  Mantichinga  dicitur,  capitur  anno  Christi  945. 2;  post 
hec  et  Arnolfus  occisus  est.  Sane  mortuo  raisere  Arnolfo 
5  duce  Impio  frater  suus  Berntoldus  successit  in  ducatu  Bavarie, 
qui  ducavit  annis  10  et  obiit  anno  Christi  947. H  Cui  suc- 
cessit in  ducatu  Hainricus  dux,  frater  regis  Ottonis  I. 
Huius  Berntoldi  suspicor  fuisse  natos  Wernherum  et  Ekhar- 

dum,    COmites  de  Castro  Scheyren.    Igitur  mons  et  castrum  Scheyren  Conr.  Chr. 
lOnon  ab  uno   vel  duobus  principibus  per  successum    temporis,  sed  &wfr-  620. 
a  pluribus  communis  habitabatur. 

Cap.  4. 
De  comitibus  de  Dachau. 

Nam  partem  unam  principes,  [F.  170*]  qui  et  postea  de  Dachaw  Conr.  Chr. 
15  castro  dicti  sunt,  possederant  nobilitatis  linea  et  armis  insignes.    Horum  Scfiir.  620. 
antiquissimus  comes  Arnold  us  nomine   magne  prudencie   homo.    Cuius 
Alius    Conradus   non   dissimilis   virtu te   patri  duos   filios    Arnoldum   et 
Conradum  progenuit  monachus  tandem  factus.    Item  anno  Christi 
1142.     Hainricus   dux   Bavarie,   filius   Leopoldi   marcbionis  Oth  Fris., 
20orientalis,  simul  cum  rege  Conr  ado  castrum  Dachaw  comitis  Conradi  Chr.  VII,  26  u. 
obsidione   clausit   vastatisque   in   circuitu    universis  adiutorio    regis   \n  n.Welf.  467 . 
dedicionem  coegit  et  igne  succendit4. 
Arnoldus  comes  de  Dachau. 

Otto  comes  de  Dachaw.  Fiietr.  134. 

25  Otto  adolesccns,  filius  Ottonis,  ab  inimicis  in  venacione  inter  feet  us 

in  loco  Swaig,  ubi  ecclesiam  mater  construxit,  quam  dicunt  fuisse  Agnetetn 
de  Lothoringia. 

Conradus  filius  Conradi  comitis  de  Dachaw  propter  magne  Cow.  Chr. 
virtutis  exercicium   meruit    Croacie    et    Dalmacie   ducatum.     Qui   et  Schir.  620. 
30  temporibas  Friderici   imperatoris   in   expedicione.  quam    idem  imperator 

contra Mediolanense  s  fecit,  apud  Bergomum  vivendi  finem  fecit  anno  Rahew., 
Christi  115 8.,  eiusque  corpus  in  terrain  suam  deportatum  in  monasterio  Q-Frid.lV,18. 
Schirensi  sepultum  est.    Cuius  liberalitas  eta  in  multis  probata  periculis 
animi  magnitudo  meruit,   ut,  subtractus  ex  [F.  171]  hac  luce,  memoria 
35  illius  longo  tempore  apud  posteros  non  deleatur5. 

Huius  filius  nomine  Conradus  optime  virtutis  iuvenis  sine  herede  Conr.  Chr. 
decessit  et   idem  apud  Scheyren   in  sepulchro  paths,  attavi  et  proavi  Schir.  I.  e. 

*  fehU  He. 


1   Vgl.  oben  6'.  121,  Z.  14  ff. 
*   Vgl. 


40  *   Vgl.   oben  S.  125,  Z.  4.     Arnpeck  richtet   hier  Verwirrung   iiber 

Verwirrung  in  den  geneologischen  Bexiehungen  an. 

•  Vgl.    oben   S.  121,  Z.  20  ff.     Dort   wie  die    Quelle   von   Krems- 
muneter  948. 

4   Vgl.  oben  S.  166,  Z.  16—19. 
45  *  Aueh  bet  Andr.  548. 


—    192     — 

sepultus   est.    Postea  castrum  Dae  haw  et  omnia  sibi   attinencia  Otto 
621.  dux  Bavarie  10  marcis  auri  et  800  talentis  a  domina  Udilhilde   vidua 
defuncti  comparavit. 

Cap.  5. 
De  comitibus  de  Velaia.  5 

Fiietr.  137.  'Conradus  comes  de  Velaia  genuit  Waltherum   archiepiscopum 

TrevereDsem,  Mathildim  desponsatam  comiti  de  Moritt,  quo  defuncto 
comiti  de  Greiffenstain  -  hec  fundavit  monasterium  Aw,  modo  Gries 
apud  Fotzen  —  et  Ottonem  comitem  de  Veleia,  qui  fuit  in  curia  regis 
Francie  capitaneus  contra  regem  Sicilie,  quern  in  bello  cepit,  qui  sibi  10 
filiam  suam  Adelheidem  desponsavit  Hie  impetravit  a  rege  Francie 
unam  spinam  S.  Martini3  et  alias  reliquias  et  fundavit  cum  Ottone 
fratre8  eius  monasterium  Pernried  anno  domini  1120.,  ubi  sepultus 
est  cum  uxore  Adelheide  et  filia  Adelheide  comitissa  Goricie. 

Sunt  eciam  idem  coraites  Otto  de  Velay  et  Otto  f rater  15 
eius  fundatores  monasterii  canonicorum  regularium  in  Augea, 
quod  iam  translatum  est  in  castrum  nomine  Gries4. 

Cap.  6. 

De   comitibus  Schirensibus. 

Conr.  Chr.  [F.17V]  Porro  aliam  partem  inter  hoe  precipui  nominis  comites  20 

Schir.  621.  possederant,  qui  et  ab  eodem  monte  Schirenses    dicti  sunt.    Inter  hoe 

primi  fuerant  Wernherus  et  Ekhardus. 
Otto  Fris.,  Ekhardus5    comes   Schirensis   dum    incaute   Hungaros   eductos 

Chr.  VI,  20.  morti   exposuisset,   ab   eis   tanquam   traditor   necatus  est.    Porro  terra 

ipsius  in  fiscum  redacta  partim  a  rege  Ottone  inter  ecclesias   di visa,  25 
partim  heredibus  cum  castro  Schirensi  relicta. 
Conr.  Chr.  Wernherus  comes  Schirensis  fuit,  qui  Hungaros  anno  domini 

Schir.  621. 9  5 5.fl  in  Lici  campo  dimicaturos  adversus  regem  Ottonem,  qui   Otto 
Magnus  dicebatur,  apud   Augustam  duxit,   quia  hunc  idem   rex   rebus 
et  patria  proscripserat.    Qui   et   nutu    dei  et  S.  Udalrici  mentis  usque  30 
ad   unum  interempti  sunt ,    septem  principes  eorum   apud  Ratisponam 

1  Arnpeck  vergisst   hier   mitxuteUen,    does    er   iiber  dieee    Grafen 
handelt,  tceil  sie  wie  die  von  Dachau  Mitbesitxer  der  Burg   von  Seheyern 
warm.     Entspreehend  dem  An  fang  von  Kap.  4  htitte  er  hier  die  Worte 
Konrads  von  Scheyern  (621)  verwenden  miissen :   Aliam  partem    comites  35 
de  Grube  habebant,  qui  et  postea  de  castro  Valeie  nuncupati  sunt. 

*  Bet  Fiietr.  Sand  Marthan.  Der  hi.  Martin  war  Patron  der  Kirehe 
von  Bernried,  so  doss  man  nicht,  wie  Spiller  in  Fiietr.  138%  Anm.  2,  an 
den  irischen  Heiligen  St.  Marthan  xu  denken  braucht. 

9  Dieser  Zusatx  ist  offenbar  dem  nachsten  aus  unbekannter  Quelle  40 
stammenden  Abschnitt  entnommen.     Vgl.  unten  Kap   9. 

4  Quelle?  Widerspruch  mit  der  Angabe  kurx  vorher  in  Zeile  8. 
Vgl.  unten  den  Anfang  von  Kap.  9. 

6  Mit  diesem  Namen  wird  hier  neue  Verwirrung  gestiftet.      Vgl. 
Arnpeeks  eigene  Angaben  oben  S.  129,  Z  16  ff.,  wo  die  gleiche  Stelle  Ottos  45 
von  Freising  beniitxt  ist. 

6  Vgl.  oben  S.  128,  Z.  11. 


—     193     — 

in  patibulo  suspensi,  ut  clarius  supra1  suo  loco  habetur.    Ipee 
autem  comes  auxilio  8.  Udalrici  evaait  periculum,  quia  hunc  de  lavacro 
aacro  susceperat.    Ex  horum  origine  pi  urea  hactenaa  tiranni  potentes-  Otto  Fris., 
que  viri  aurrexer  u  nt  *,    qui   modo   nostris  temporibua  in    Bavaria,  ^r*  v^»20- 
5  in  Kheno  ac  in  Westrania  potenter  dominantur,  quia  summi  Conr.  Ohr. 

et  magni  nominis  principes  in  Romano  regno  primi  et  precipui  e  t  maxime  Sehir.  621. 
prudencie  et  atrennuitatia  habentur. 

Arnolfua  Wernherua  Ihb.Sekir.192. 

multa  pro  ducatu  passus 


10  Otto 

Schiren 


Arnolfua  Otto  Conradua 

Dachau  et  Lantsperg  Schiren  Velai 

&  Ex  his  ergo  nominatis  comitibna  velut  stipitibus  aut 

i5arboribus  plurimi  rami,  hoc   est  valde  illustres  viri  comitilia 

generis,  aunt  exorti    famosi    eciam   in  regno    Romanorum   ac 

bellicosi,  quorum  eciam  84  spectabiles  unius  progeniei  con- 

venerunt  ad  curiam    cesaris   Ottonis  II.    habitam  in   Turego.    Iati 

gitur  comitea  iam  supra  aignati  infra   apacium  trium  annorum 

20  omnes  sunt  mortui,  ita  quod  tantum  duo  superfuerunt,  videlicet  Arnolfua 
in  Dachau  et  Otto  in  Schiria.  Defunctis  itaque  comitibua  de  Velaia  et 
Pal*  cum  filiisb  et  nepotibus  tunc  illorum  comitatua  ceaserunt  ad 
comitatum  in  Dachovia. 

[F.  172]   Otto    comes   Schirensis    cum    uxore    cellam 

25monachorum  in  Vischpachaw  construxit,  ubi  moriens  primum 
humatus  fuit  anno  domini  1079.  Sed  cum  post  multorum 
annorum  curricula  cella  prefata  de  Vischpachaw  in  Eysen- 
hofen  et  deinde  in  Scheyren  auctoritate  apostolica  trans- 
mutata  fuisset,  ossa  prefati  comitis  Ottonis  tanquam  primi 

30fundatoris  de  Vischpachaw  in  Scheyren  sunt  translata4  et 
in  medio  monasterii  honorifice  sepulta.  Cum  autem  iliac 
adducerentur  et  ibidem  humarentur,  vise  sunt  pulcherrime 
avicule  dulciter  modulantes,  que  sepultis  ossibus  disparuerunt; 
postea   nunquam   vise   sunt.     Hec   audivi   a   quodam    sene 

35devoto  monacho  presbytero  in  monasterio  Schirensi. 

»  der  folgendc  Abschnitt  mii  dem  vorausgekendm  Stommbaum  stekt 
auf  cinem  xwisehen  Bl.  171  und  172  eingehefteien  Zettel.    b  filii  Hs. 

1  S.  128. 

2  Vgl  oben  S.  129,  Anm.  3. 

40  *  Die  Tab.  Schir.  sagt:  dye  von  Grub  und  von  Valey.    Dagegen 

nenni  Ebran  93  PUhl  und  VaUey  zusammm. 

4  Das  seheint  aus  Fiieir.  141,25  gefolgert  xu  sein. 

Qaellen  a.  ErGrterangen,  N.  F.  III.  13 


—     194    — 

Oonr.  Chr.  Item  domina  Hatziga  anno  Christi   1075.  nupta   fuit  Her- 

Sehir.  616  u.  manno  comiti  de  Castel.    Quo  deoedente  sine  liberie  copulata  est  huic 

FuMd1  Ottoni,  ex  qua  tres  filioa,  Ottonem,  Pernhardum  et  Ekhardum,  genuit 

Fiietr.  141.  Ipsa    nobilissima  comitissa  domina   Hatziga    vidua   devotissima    multa 

bona  eccleeiis  tradidit.    Plena  bonorum  operum  senectute  bona  5 
quievit  in  domino  anno  Christi  1103. 
Conr.  Chr.  Otto    comes    Schirensis    4  filiis    suis,     Ottoni,     Ekhardo, 

Sckir.  621.  Werenhero  et  N. ,    divisa    portione  hereditatis  sanctum    sepulchrum 
Fiietr.  134.  [F.172']  adiit  et  in  via  peregrinacionis  feliciter  obiit.    Agnes  de  Lotoringia 

uxor  eius'.  10 

Cf.Z.3.  Pemhardu s  comes  Schirensis. 

Fiietr.  133.9  Ekhardus  comes  Schirensis,  advocatus  ecclesie  Frisingensis  4, 

vir  poten8,  arm  is  experientissimus,  multa  forcia  et  laude  digna  in  via 
et  in  terra  sancta  gessit,  dum  expedicioni  Hierosolimitano  intererat. 
Hie  a  vulgo  dictus  est  a  culpone  Puntschuech  a  quodam  calceo  nigro  15 
cum  tribuB  rubei  coloris  corrigiis,  quern  de  nocte  iuxta  suum  tentorium 
erexit  sub  duce  Gotefrido  de  Lothoringia  tempore  regis  Hainricf  IV.  5 
anno  Christi  1098. 

Cap.  7. 

De  comitibus  palatinis  de  Witelspach.  20 

Conr.  Ckr.  Otto  palatums  de  Witelspach  dictus,  eo  quod   ibidem  pater 

^fr-  621-  suus  Otto  fraterEkhardi  excellens  castrum  construxit  et  palatinatlim 

Conr    Chr.in    Bavaria    institllit6.       Hie    Heilkam    filiam    cuiusdam    baron  is 

Schir.  621.de  Lengfelt  in  uxorem  duxit,  que  educata  fuerat  bonis  nun  bus  et 

Not.  Und.1  devotis  virtutibus   instructa  in  superiori  monasterio   in  Ratispona.25 

Hec   in   terra    sui  patrimonii  raonasterium  Ensdorf   ordinis 

S.  Benedicti   fundavit8  vel  pocius   instauravit,  eo  quod,  ut 

supra 9    legitur ,    idem    monasterium    primum    Tassilo    dux 

1  Neues  Archiv  XXIV,  676;  vgl.  Andr.  49. 

*  Hier  schemt  wieder  die  sehon  oben  S.  191,  26  verwendete  Angabe  30 
aus  Fiietr.  134,  15  hereingemengt  xu  sein. 

3  Liegt  hier  hauptsdchlich  xu  Qrunde,  wie  man  aus  der  Ertodhnung 
von  drei  roten  Riemen  erkennt;  vgl.  aueh  Tab.  Sehir.  191,  Andr.  533, 
Ebran  94. 

4  Ueber  Qraf  Eckhard  von  Scheyem  als  Schirmvogt   von  Freising  35 
vgl.  Qraf  Hundt,  Baynsche  Urfcunden  aus  dem  XI.  und  XU.  Jahrhundert, 
in  den  Abhandlungen   der  k.   b.   Akademie  d.   Wiss.,  Kl.  Ill,   Bd.  XIV, 
Abt.  U,  S.  35. 

B  Bei  Ebran  und  Fiietr.  unter   Heinrich  III. 

H  Die  Not.  Und.  sagen:  palatinatum  circa  Renum  obtinuit.  40 

7  Dort  wtrd  von  Ottos  Mutter,  die  als  filia  ducis  de  Saxon i a  be- 
xeichnet  tvird,  gesagt,  doss  sie  im  Stifte  Obermiinster  erxogen  worden  sei ; 
als  seine  Qemahlin  wird  Agnes  filia  ducis  de  Lu  tiring  genannt:  vgl. 
unten  S.  195,  Z.  21. 

8  Ueber  die  Qriindung  von  Etisdorf,   welche  hier  eine  von  anderenAb 
Darstellungen  abtoeichende  Sehilderung  erfahri,  vgl.  die  bei  Riexler,    Qc- 
sehichte    Baierns  I,  599  und  in   den   Kumtdenkmdlern   des   Konigreichs 
Bayern  II,  XV,  37  angegebenen  Quellen. 

9  S.  84,17, 


—     195     — 

Baioariorum  construxerat,  sed  Arnolfus  dux,  tirannus,  desola- 
verat*.    Ipsa  denuo  erexit.1 

De  fundacione  Undensdorf'. 

Hie  Otto  palatinus  deWitelspach  in  favorem  regis  Bain- Not.  TJnd. 
5rici  Y.8  anno  Christi  1111.  captioni  pape  Pascalia  II.  interfuit.  Ob 
quam  causam  excommunicacionis  sentenciam  cum  prefato  imperatore 
incidit  Deinde,  cum  foret  Christi  cultor,  eccleeie  ferre  sentenciam 
et  condemnacionem  non  valens  studio  si  us  perquirens  anime  re- 
medium,  reconciliari  cupiens  celerius  pro  absolucione  Romam 

10ad  papam  [F.173]  Calistum  II.  misit,  qui  pro  penitencia  mo- 
nasterium  in  honore  B.  Marie  virginis  canonicorum  regularium 
S.  Augustini  fundare  sibi  iniunxit*.  Anno  Christi  1126.  sub 
papa  Calixto  II.  et  imperatore  Lothario  de  Saxonia  in  sua  terra 
fundare  cepit  in  honorem  dei  omnipotentis  et  beate  et  gloriose  virginis 

15  Marie  necnon  BB.  Petri  et  Pauli  apostolorum  monasterium,  cui  nomen 
Undensdorf  imposuit ,    eo   quod   uxor   sua   predicta    Ensdorf 

flUldaverat,  Ut  supra5  dictum  est.  Idem6  quoque  Innocencius 
papa  ad  ipsius  Ottonis  palatini  precee  primum  prepositum  prefati 
monasterii  nomine  Budbertum  ex  quodam  monasteriob  dicto  Marbach 

20  postulari  et  recipi  per  apoetolica  scripta  demandavit    Huius  Ottonis 
mater7  nomine  Agnes  filia  ducis  Lotharingie  f  uit8.   Oemum  illustris 
Otto  novelle  plantacionis  sue  monasterii  Undensdorf  anno  Christi 
1131.  confirmacionem  a  papa  Tnnocencio  II.  impetravit*.    Tandem  Tab.8ehir.iys. 
anno  domini  1146.   d ictus  Otto  palatinua  diem  ultimum  clausit  cum  Not.  TJnd. 

25  sex  personis  sue  progeniei  in  Undesdorf  sepultus10. 

Qui  fuit  palatinus  comes  illustrissimus ,  corporis  et 
ailimi  robore  preditus,  plurimis  c  opibus  et  honoribus  pollens  ftlior uni- 
que generoaa  propagine  excellenter  dilatatus  emicuit,  quorum  quatuor, 
Conradum,   Ottonem  maiorem,  Fridericum  et  Ottonem  iuniorem  reli- 

30 quit,  preclarissimos  comites,  qui  germani  omnes  terre  nostre 

*  desolatus  fuerat  Hs.    b  monasterii  Hs.    c  pluribus  Hs. 

1  Quelle?  Die  Indersdorfer  Aufxeichnungen  bexeiehnen  ihren  Oemakl 
Olio  ale  Qriinder. 

*  Indersdorf. 

35  '  Die  Quelle:  tercius. 

4  Die  noeh  vorhandene  Original- Urkunde  dee  Papstes  ist  auch  in 
den  Not.  TJnd.  abgeechrieben ;  abgedr.  im  Oberbayer.  Archiv  XXIV,  1.  Vgl. 
Fiietr.  134, 16—20,  der  nur  verwirrte  Kenninis  hat. 

*  8.  194,  27. 

40  6  Vorher  nicht  genamU.     Qedankenlos  aus  der  Quelle  ubernommen, 

in  weleher  vorher  echon  von  Innoeenx  die  Rede  war. 

1  Nach  den  Not.  TJnd.   seine  Oemahlin ;   rgl.  oben  S.  194,  Anm.  7. 

8  Vgl  auch  oben  8. 194,  Anm.  2. 

9  Die  noeh  vorhandene  Original*  Urkunde   ist  gedr.  im  Oberbayer. 
45  Arehiv  XXIV,  3. 

10  Vgl.  uber  dieee  irrtumliehe  Angabe  —  Otto  ist  xu  Ensdorf  be- 
graben  —  Kunstdenkmaler  des  Kbnigreiehs  Bay  em  11,  XV,  44. 

13* 


—     196     — 

primates  et  barones  nobilitate,  diviciis,  fortitudine,  prudencia 
et  equitate  precellere  dinoscuntur  K  De  quibus  secundum 
ordinem  dicendum  est. 

Otto  maior  dux  Bavarie,  de  quo  supra2  dictum  est. 
De  cuius  Alio  post  hec  dicendum  erit.  5 

Not. Cf. Vnd.*  Fridericiw  palatums  comes  de  Witelspach,  vir  illustris, 

armis  strennuus ,  postquam  rediit  de  sepulchro  sane  to, 
dispersis  rebus  suis  pauperibus  et  cenobiis ,  precipue 
Schiren,  Ensdorf  et  Undensdorf,  anno  domini  1183.  in  die  [F.  173'] 
pasce  divina  compunctus  inspiracione  seculo  et  eius  pompis  10 
renuncians  coram  summo  altari  beate  Virginia  in  monasterio  Undens- 
dorf gladium  deposuit  et  ordinem  induit  In  quo  devote  ac 
salubriter  aliquamdiu  vixit  feliciter  moriens.  Ibidem  cum 
patre  suo  fundatore  sepultus  requiescit4. 
Conr.  Ghr.  Otto    iunior   palatinus    comes   de    Witelspach   apud    Undensdorf  15 

Schir.  622.  sepultus. 

Not.  Vnd.  Com  itum  F  [rid  eric  i]  et  Ot  ton  is  fratrum  uxores  erant  Margaret  a 

filia  marchionis  de  Baden  et  Benedicta  filia  comitis  de  Hirsperg. 

Gf.  Conr.  Ghr.  Otto  palatinus  comes*  de  Witelspach,   filius  Ottonis  iuniori  s 

Schir.  622.  iamdicti,   Bambergam    accessit,   ubi  Philippus  rex,    duxSuevie,20 

Chr.Ursp.S70,  minucionem  sanguinis  de  utrisque  brachiis  fee e rat  et  plurimi  de 
suis.  Tunc  dictus  sceleratus  Otto  assumptis  militibus  episcopi  Egge- 
berti  et  marchionis  de  Andacbse  Hainrici  fratris  episcopi  venit  in  palacium. 
Ille  vero  impius  accessit  ad  ostium  camere,  in  qua  rex  quiescebat. 
Pulsabat,  ut  intromitteretur.  Quern  rex  iussit  intromitti  nihil  mali  25 
suspicatus.  Cumque  cerneret  neminem  esse  in  camera  preter  regem  et 
cancellarium  et  Hainricum  dapiferum  de  Walpurc,  qui  erant  in  consilio, 
rediens  aperuit  ianuam  camere  accipiens  gladium  a  serviente.  Quern 
vibrare  cepit  in  coll  urn  regis,  sed  dapifero  exclamante  territus  yix  plagaui 
perfecit  et  parvulum  vulnus  in  collo  regis  dedit,  sed  venam  organicam  30 
amputavit.  Cumque  dapifer  exitum  ianue  sibi  intercludere  voluisset, 
maxillam  ipsius  eodem  gladio  vulneravit.  [F.174]  Oritur  undique 
tumultus.    Bex  quoque  paululum  procedens,   heu,  expiravit.    Ille  vero 

*  comes  aulicus6  am  Rand  btigesetxt  Hs. 

1   Vgl.  auch  Conr.  Ghr.  Schir.  621.  36 

8  S.  189. 

8  Die  Not.  Vnd.  (diese  Nottx,  gedr.)  in  den  Mon.  Germ,  hist., 
SS.  XVII,  332  berichten:  Anno  domini  1173.  Fridericus  palatinus  dux 
Bavarie,  amore  dei  compunctus,  duce  Spiritu  sancto ,  in  die  sancto  pasce 
in  hoc  monasterio  UndernsdorfF  coram  summo  altari  gladium  deponens  40 
secularibus  actibus  renunciavit  et  ordinem  recepit ;  qui  eciam  hie  sepultus 
est  Ebenso  gedr.  im  Oberbayer.  Archiv  XXIV,  13.  Vgl.  Baumanns  Kritik 
dieser  Notix  in  der  Archivalischen  Zeitschriftt  N.  F.  X,  89.  Daxu  Kunst- 
denhmiUer  a.  a.  0.  S.  44. 

4  Conr.  Ghr.  Schir.  622, 1  lasst  ihn  in  Ensdorf  begraben  sein,  wohl  45 
mit  Recht,  wie  Baumann  a.  a.  0.  darlegte. 

6  Dieser  Ausdruck  ist  vielleicht  dem  die  Not.  Vnd.  enthaUendsn 
Indersdorfer  Nekrologium  entnommen;  vgl.  die  Ausgabe  von  Baumann  in 
den  Necrologia  Germaniae  HI,  189  beim  4.  August. 


—     197     — 

malign  us  Otto  ad  prefatoe  episcopam    et  marchionem  confugit,   unde 
et  illi  rei  habiti   sunt  de  tali  morte.    Quod  Erina1   audiens  regina*, 
que  erat  filia  Thureac    imperatoris  Grecorum,  pre  dolore  moritur,    ut  Vine.  Bell. 
ait  Vincencius  in  Speculo  hystoriali.    Fuit  autem  occisus  10.  Kal -qFu*01*™ 
5  Julii  aono  doraini  1208.  hac  sola  de  causa,    quia,  cum  desponsasset      r     ^" 
rmam  de  filiabus  suis,  antequam  adeptus  fuerat  regnum*,  prefato  Ottoni, 
idem   quendam  liberum   familiarem    Ludovici    ducis   Bavarie    patrili 
SU1   perfide   interfecit.    De  qua  perfidia  coram  principibus  notatus  fuit, 
et   ideo  rex  filiam  suam  sibi  tradere  denegavit  et,    quam   sibi  pro- 

lOmisit,  alteri  desponsavit 4. 

Insuper  dictum  Ottonem  de  lepra  apud  regemBoemie  infamavit,  Flor. 
cuius    filiam  idem  palatinus  ducere  debuit  in  uxorem*,  qui  viduus  fuit. 
Intimavit    eciam    rex    uxori    sue    per   litteras    notam    lepre* Not.  Und. 
Que  littere  ante  presentacionem  aperte  fuerant,   et  sic  res 

15  patuit.  Unde  rex  Boemie  Primislaus  ceterique  amid  et  cog- 
nati  eius  de  morte  talis  et  tanti  principis  quam  plurimum 
condolentes  tamque  inauditum  facinus  impunitum  transire 
non  pacientes  urbes,  castella  et  omnia,  que  predicti  palentini 
esse   poterant,  diripiendo,  concremando  devastare  ceperunt 

20  ipsumque  unanimi  conspiracione  insequentes  de  loco  ad  locum 
profugum  incedere  compulerunt  \ 

Quern  [F.174']  f acinorosu m  Ottonem  postmodum  brevi  spacio  Chr. UrspJt 70. 

temporifl  interiecto  eodem  anno8,  cum  Otto  Saxo  de  Braunswic 

1  Irene,    Tochter  des  Kaisers  Isaak  Angelos  von  Byzanz}  Qemahlin 
25  PhUipps. 

*  Vgl  Konigshofen  444, 12  und  FUetrer  135 1  30,  sowie  die  Not.  Und.  : 
Quo  audito  regina  pre  dolore  mortua  est. 

8  antequam  bis  regnum  aus  den  Flor. ;  vgl.  unten  Anm.  5,  daxu 
Ebran  95, 11. 

30  *  Vgl.    Conr.   Chr.   Schir.  622  und  Gonr.  Sehir.  Ann.  631.     Ueber 

alle  QueUen  Winkelmann,  Philipp  von  Schwaben  S.  537. 

b  Qrundlage  dieser  ErxUhlung  seheint  der  in  der  Slavenehronik 
Arnolds  VII,  2  sieh  findende  Beritht  von  der  Werbung  Ottos  um  eine 
Tochter  des  Herxogs  Heinrich  von  Schlesien  xu  sein  ;  vgl  Winkelmann  a.  a.  0. 

35  8.  540.  Arnpecks  Quelle  sind  hier  die  Flares  temporum  in  der  Form, 
wie  sie  elm.  18  776  bietet  (vgl.  iiber  diese  Handschrift  Riexler  in  Aventinus, 
Stimtliche  Werke  III,  581).  Die  oben  benutxte  Stelle  lautet  dort  f.  146*  (sie 
fehlt  in  der  Ausaabe  der  Mon.  Germ.  hisU  SS.  XXIV,  240  xtvischen  Z.  39 
und  40):  Qui  filiam    suam,   quam  in  uxorem  sibi  tradiderat,  antequam 

40  adeptus  fuerat  regnum,  repudiavit  volens  altius  uxorare  et  insuper  dictum 
palatinum  de  lepra  aput  regem  Bohemie  infamavit,  cuius  filiam  idem 
palatinus  ducere  debuit  in  uxorem,  qui  viduus  fuit  Quern  tamen 
palatinum  amici  Philippi,  ut  dictum  est  supra  (SS.a.a.O.  Z.  37—39), 
similiter   occiderunt    Etwas  abweiehend  in  der  Ausgabe  der  Flor.   bei 

45  Meusehen  S.  123. 

•  Von  diesem  Brief  an  die  Konigin  berichten  nur  die  Not.  Und.  : 
Scripeit  regine  uxori  sue  epistolam,  in  qua  prefatum  Ottonem  de  lepra 
infamatum  notavit  Quod  ipsum  denique  comitem  minime  latuit.  Von 
dem  Konig  von  Bbhmen  ist  in  den  Notae  nicht  die  Rede. 

50  7  Quelle? 

8  Widerspruch  mil  der  folgenden  Zeitangabe. 


—     198    — 

imperaret,   Hainricus  de  Kalatin    prefatus  mancallus  ob  vindictam 
domini  sui  in  quadam  grangia  propeDanubium1  non  longe  a  Batispona 
in  Oberndorf1  annoChristi  1209. '  glorioee  interfecit.   2Cuius  corpus 
in   monasterium  Undensdorf   ductum   per   plures   annos   in- 
Not.  Und.  sepultum  super  terram  permansit.8     Tandem  1216.  duxBavarie5 
Ludovicufl    in   dictum    monasterium   venit    et    unam    curiam   in 
Witelspach  super  altare  beate  Virginia  obtulit4   hortans    prelatum 
et  conventum,  ut  Romam  pro  sepeliendi  licencia  mitterent, 
quod  et  factum  est.     At  papa  Innocencius  III.  sepulturam  eccle- 
siaeticam  concessit,  quam  apud  avum6  SUUm,  fundatorem  eiusdemlO 
monasterii,  in  capitulo  recepit  anno  domini  1216. 
Flor*  Sane  postmodum    cum  Fridericus  II.  regnum   accepisset, 

totam   prefati   Ottonis   palatini  progeniem   proecriptam   de    Bavaria 
fugavit.    Qui  undique  vagantes  usque  poet  mortem  Friderici  II.    tunc 
se  mansuroe  receperunt  circa  Westraniam7  ultra  Benum  et   vocantur  15 
usque  hodie  vulgar  iter  die   wilden  grafen.     Quod  si  ita  sit  usque 
hodie :  non  comperi  rei  huius  veritatem. 8 

Castrum  autem  Witelspach  per  imperium  omnino  deso- 
latum  fuit,  verum  modo   ecclesia   in  honore  beate  virginis 
inibi  constructa  fore  conspicitur.    Villam9  autem  Sanaceller1020 
possident. 

1  Aus  Oonr.  Chr.  Schir.  622:  anno  sequenti  apud  Danubium; 
Conr.  Schir.  Ann.  632:  Ipso  anno  prope  Danubium  apud  villam,  quae 
dicitur  Oberndorf ;  lab.  Schir.  193 :  zu  Oberndorf ;  Not.  Und. :  prope 
castrum  Oberndorff.  25 

*  Das  Folgende  durfte  toieder  auf  Indersdorfer  Ueberlieferungen 
xuriickgehen. 

*  Vgl.  FUetr.  135 :   Der  lag  lang  unbesungen ;    zu  dem  jungsten 
besang   man  in  gar  erwirdigklich ,   una  ward  begraben    zu  Understorf. 
Doch  ist  nicht,  wie  Spilter  anmerkte,  fiir  letxtere  Angabe,  Conr.  Chr.  Schir.  30 
Quelle ;  denn  an  der  letxteren  SteUe  ist  nicht  von  Otto,  dem  Morder  PhUipps, 
sondern  von  Ottos  gleiehnamigem  Voter  die  Rede. 

4  1217.  Vgl.  die  Urkunde  im  Oberbayer.  Archiv  XXIV,  22.  Winkel- 
tnann  a.  a.  0.417,  Anm.  2. 

*  Merkwiirdig  ist,  doss  hier  nicht    ouch  sein  Voter  genannt    ist,  35 
der,   wie  oben  S.  196,  15  berichtet  uurde,  zu  Indersdorf  begraben  tcorden 
war.    Vgl.  iibrigens  S.  195,  Anm.  10. 

6  Flores  temporum  in  Clm.  W  776  (vgl.  Riexler  in  Aventinus 
Samtliche  Werke  111,  257  und  581  und  oben  S.  197,  Anm.  5):  Philippo 
vero  Fridericus  filius  fratris  sui  succedens  in  imperio  totam  progeniem  40 
palatini  predicti  proscriptam  fugavit  de  Bavaria.  Qui  undique  vagantes 
usque  post  mortem  Friderici  tunc  se  mansuros  receperunt  citra  West- 
valiam  ultra  Benum  et  vocantur  usque  hodie  dy  wilden  grafen.  lrn 
Drucke  der  Fbr.  in  SS.  XXIV,  240  xwischen  Z.  39  und  40  ist  diese 
Stelle  nicht  enthalten;  etwas  abweicfiend  in  der  Ausgabe  von  Meuschen  S.  123.  45 

7  Verbesserung  der  Quelle. 

8  Auch  Aventinus  (a.  a.  0.  Ill,  257),  der  die  Flor.  des  elm.  18776 
benutxie,  sagte,  offenbar  Arnpeck  folgend:  Ego  fidem  meam  non  adstringo. 

0  Unterwittelsbach. 

10  Die  SandixeUer;  vgl.  SteicheU,  Das  Bistum  Augsburg  II,  157.      50 


—     199     — 

[F.17$*]  Defuncto  Gwelfoae  Hainricus  frater  eius  ducatum  H.Welf.  462.1 
et  omnia,  que  illius  erant,  obtinuit  et  po tenter  dicioni  sue  subiugavit. 
Qui  uxorem  iam  dudum  fratre  vivente  de  Saxonia  accepit,  filiam  Magi- 
nonis  ducis  et  Sophie  sororis  regis  Ungarie  Colomanni,  Wnlfhildem 
5  nomine.  Erat  tamen  eadem  Sophia  antea  cuidam  de  Carinthia  copulata, 
ex  quo  genuit  Boponem  marchionem,  qui  duas  Alias  suas,  unam  Bertolfo 
comiti  de  Andechse,  aliam  Alberto  comiti  de  Pogen  oopulavit.  Porro 
soror  huius  Sophie  regi  Grecorum  nubsit.  Aliam  sororem  eius  quidam 
comes  ex   claustro   quodam  sanctimonialium   abstractam  duxit  et  ex  ea 

lOFridericum  Ratisponensem  advocatum  genuit.  Ipsa  autem  Sophia  ex 
duce  Maginone  quatuor  filias  habuit,  Wnlfhildem  nostram,  Haliegam 
matrem  Albert!  marchionis  de  Saxonia,  terciam,  quam  duxit  dux  Meronie, 
quartam,  quam  Eggehardus  comes  de  Scheyren  a  quodam  monasterio 
sanctimonialium    in    Ratispona   abstulit   et    sibi    matrimonio   copulavit 

15  0ttonemque  expalatinum  ex  ea  progenuit. 

[F.175*]   Illustris  Otto  palatinus  de  Witelepach  unacum  Gonr.  Chr. 
uxore  sua,  dominaHeylkam*  nata  de  Lengfeld,  in  superiori  monasterio  ^**rV?f/a 
Batdspone   educata,   monasterium   ordinis   S.  Benedict  Ensdorf  Batis- Not'  Und" 
ponensis  dyocesis   super  fluvio  Vilsa    duo  miliaria  distans  ab 

20Amberga  construxit  vel  pocius  restauravit,  quia  olim  dux 
Tassilo  fundaverat,  sed  per  impium  ducem  Arnoldum  de- 
structorem  monasteriorum  vel  Hunos  omnino  desolatum 
fuerat.4  Cuius  patron i  sunt  8.  Jacobus  apostolus  et  S.  Otto 
episcopus    Bambergensis.     Prefatus   itaque   Otto   palatinus, 

25fundator,  hec  sequencia  suo  monasterio  donavit:  Primo  cere- 
bellum S.  Sigismundi  regis  et  martyris5,  ex  quo  populus  in 
quadragesima  certis  diebus  et  in  dedicacione  cum  magna 
devocione  bibit.  Item  unum  totum  ornatum  ad  missam. 
Item    unum    preciosissimum    calicem    gemmis    et    lapidibus 

sopreciosis  undique  circumfultum  preterquam  in  eo  loco,  ubi 
sacerdos  ex  eo  bibit.  Item  quoddam  vitrum  perpulchrum 
et   magnum,    ex   quo   prelatus  dat  suis  hospitibus  caris  et 

*  die  Vordersette  dieses   Blattes  ist  von   anderer  Hand  geschrieben 
und  gehbrt   wohl  nteht  eigentlieh  xu  Ampecks  Chromic,  sondern  nur  xu 

35  seiner  Stoffsammlung.  Eine  spatere  Hand  bemerkte  in  der  Hs.  unten  am 
Band:  difi  blat  ghert  nit  daher,  sonder  hinfur  zu  den  Welphen.  Das 
ist  nicht  richtig ;  denn  das  Blatt  gehbrt  uegen  der  von  Arnpeek  selbst 
geschriebenen  Ructoeite  dock  Jneher,  und  ouch  die  von  anderer  Hand 
geschriebene    Vordersette    steht    in    Bexiehitng    xu   der   kier   behandelten 

40  Qenealogie.  Unter  der  erwahnten  Bemerkung  hat  eine  noeh  sp&tere  Hand 
beigesckrieben :  Spectat  ad  cap.  46  (oben  S.  161). 

1   Vgl.  oben  S.  161,  too  fur  die  gleichen  Angaben  das  aus  der  Historia 
Welforum  abgeleitete  Cltronicon  Urspergense  beniUxt  ist. 

*  Der  Aecusativ  des  anders  konstruierten  Testes  der  Quelle  ist  hier 
45  und  S.  201,  Z.  29  beibehalten! 

8  Vgl.  oben  S.  194,  Z.  23. 
4  Vgl.  oben  S.  1941195. 

*  Oefsle,  Ber.  Bote.  SS.  I,  588. 


—     200     — 

raris  in  conviviis  bibere  pro  eorum  solacio  ac  reverencia. 
Habet  eciam  idem  monasterium  psalterium  in  greco  et  latino 
scriptum.  Fundavit  et  aliud  monasterium  in  diocesi  Frisin- 
gensi  idtm  Otto,  cui  nomen  imposuit  Undensdorf. 

Corpus  vero  S.  Sigismundi  regis  et  martyris  cum  5 
matre  et  filia  in  Bohemiam  ad  castrum  Pragensem  est 
allatum *  per  Carolum  IV.  Romanorum  imperatorem  et  regem 
Bohemie  ex  Agauno*2  anno  domini  1364.  Postea  anno 
Christi  1424.  Sigismundus  Romanorum  rex  et  Hungarie, 
Alius  eius,  ob  Hussitarum  metum  in  Hungariam  in  civitatem  10 
Baradiensem8  deferri  fecit,  ubi  ipse  imperator  postea  sepul- 
tus  est4. 

Not.  Und.  [F.  176]  Conrad  us  ecclesiastico  ordini  destinatus  ac  poetmodum 

Maguntine  ecclesie  presul  effectus  magne  auctoritatis  in  regno  Romano 

Chr.Ut8p354.  princeps  claruit    Scismate  autem  ortob  in  ecclesia  anno  Christi  15 

Conr.  Chr.  1159.  noluit   consentire  Friderico  imperatori  pro  Octaviano.     Idcirco 

Schtr.  621.  fe  se(je  sua  pulsus^   quam   Christianus  usurpavit6.    Igitur 

pro  Alexandre  III.   Romam   adiit.    Ibi   per  aliquot   temporis   spacium 

cum  Alexandre  vero  papa  moratus  ab  eo  Sabinensi  episcopatui   pre- 

Conr.  Sehir.  ficitur.    Tandem  reconciliatis  Alexandro  papa  et  Friderico  imperatore  20 

Ann.  630.  interventu  fratrum  suorum,   ad  quorum  nutum  tunc  regium  pendebat 

Vita  S.  Virg.*  consilium,  h  i  c  Conradus  cardinalis  presbyter  titul  i  S.Marcelli  Sabinensis 

Chr.Schir.l.c*  latere  legatus  sedis  apostolice  in  Almania,  in  graciam   imperatoris 

Ann.Sehir.lc.  est  reversus.  AnnoChristill77.  in  consili  o  Maguncie 7  habit  o  Albertus 

Alius  regis  Boemie  archiepiscopatum  Salczeburgensetn  resignavi  t,  quern  25 

predictus  Conradus  Schirensis  recepit  et  7  annis  rexit.     Cuius 

tempore  in  eius  presencia  corpus  S.  Virgilii  episcopi  trans- 

VitaS.  Fiwy.'latiun  fuit  anno  domini  1181.  14.  Kal.  Marcii  sub  papa  Alexandro  HI. 

anno  ipeius  19.9,    id  est  ultimo,  et  Friderico  imperatore  atque   eius 

filio  Conrado10   rege,   Ottone  de  Witelspach  Bavarie  ducatum  tenente.30 

Ann.Sehir.L c. Anno    autem    domini   1183.    Christianus  Maguntinus    archiepiscopus 

u.  Chr.  Schir. diem  obiit,  Conradus    hfc  Salzeburgensis  Maguntine  sedi,  cui  olim 

'•  *•  pre  fuit,  ab  ipso  imperatore  laudabiliter  preficitur  et  Albertus  Boemus 

c/iCbwr.i&Air.cathedram  suam  recepit.    Item  anno  Christi   1197.  procurante 

Ann.  631.  r 

*  auganno  Ha.    b  orta  B*.  35 

1  Acta  Sanctorum,  1.  Mai  I  88. 

2  Agaunum,  St.  Moritx  in  WaU%8  in  der  Scfiweix. 
8  Orosswardein. 

4  Andr.  497. 

5  Quelle  vielleicht  Herm.  AU.   (Mon.   Qerm.  hist,  SS.  XV11,  384)  40 
*.  J.  1165  (Ann.  S.  Rudberti  Salts b.,  SS.  IX,  776,  x.  J.  1166). 

•  Vita  S.  Virgilii  Salisburgensis  ;  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XI,  88. 

7  Vielmehr  Venedig. 

8  Die  Vita  nennt  den  oben  angegebenen  Tag  als  den  der  Auffindung 
des  Leichnams;  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XI,  88.  45 

0  Die  Quelle:  21. 
10  Die  Quelle:  Heinrico. 


—    201     — 

Hainrico  imperatore  multi  alemanni  principes  in  subsidium 
Christianorum  in  terrain  promissionis  venerunt.  Inter  quos 
nnus   precellens  fuit   Conradus   Maguntinus   archiepiscopus. 

Hie  C[pnradus]  tempore  Philippi  regis  obiit  in  ecclesia  sua  Maguntina  Chr.Schir.l.c. 
5  cum  magno  honore  sepultus  1201.  u.  Ann.  Sekir. 

[F.  176']  Cap.  8. 

De  arbore  comitum  Schirensium  et  de  Dachau. 

Leopoldus 
dux  Bavarie 


10  Arnoldus 

dux  Bavarie  obiit  937. 


Berntoldus 
dux  Bavarie  obiit  947.1 


Arnolfus  Hermannus         Wernherus  Ekhardus 

comes  palatinus  comes  palatinus  comes  Schirens.  comes Schirens. 

Otto 
15  comes  Schirensis  obiit  1079. a 

Hatziga  uxor 


Otto 
comes  Schirensis 
Witelspachll02. 
20  Agnes 


Pernhardus  Ekhardus 

comes  Schirensis  comes  Schirensis 

liliam  Magni  ducis  Saxonie 

a  quodam  monasterio  sanctimonialium 

Ratispone  abstulit  ac  sibi  raatrimonio 

copulavit  Ottonemque  palatinum  ex 

ea  progenuit. 


25 


comites  Schirenses 


Otto 
comes  palatinus  deWitelspach 


Otto  Ekhardus  N. 

comes  palatinus 
de  Witelspach,  fundator  in  monasterii  in  Un- 
derstorf ,  obiit  1146b.  Heilkam  uxor  de  Lengfelt. 


Wernherus 
Beatrix 


30 


35 


Otto 
dux  obiit  1184. 
Agnes  uxor 

I 

Ludwicus 

dux  Bavarie 

a  979  Bb. 


Fridericufl  Otto  Conradus 

comes  palatinus        comes  palatinus  archiepiscopus 
I  Maguntinus 

|  obiit  1201. 

Otto 
comes  palatinus 
de  Witelspach  1209. 
t>  iiber  die  4  ist  6  geschrieben. 


Oben  S.  121,23:  948. 


[F.  177 J 


—     202     — 

Dachovia. 

Arnoldus 
comes  de  Dachau 

I 

Conradus 
comes  de  Dachau 


Amoldus 
comes  de  Dachau 


Conradus 
dux 


Otto 
comes  de  Dachau 


Conradus 
comes  de  Dachau 


Otto 
comes 


10 


Conradus 
comes  de  Velaia 


Otto 
comes  de  Velaia 


Waltherus 

archiepiscopus 

Treverensis 


Mathildis 
comitissa 


16 


[F.  177'] 


Cap.  9. 


De  fundacione  monasteriorum  Pernried,  Gries, 
Weyern,  Paurberg,  Diessen. 
Fiictr.  137.  Pernried    monasterii    fundatores    fuere    Otto    comes    de   Velaia  20 

Clini  Ottone    fratre  eillS  anno   domini   1120.    sepulti   ibidem1.      Et 

confirmatum  est  a  Johanne  XX.3  Sunt  eciam  idem  comites 
fundatores  monasterii  canonicorum  regularium  in  Augea, 
quod  modo  translatum  est  in  castro  nomine  Gries 3. 

Weyern 4    monasterii    fundator    fuit   Seyfridus    comes  25 
de  Newburg5.     Qui   circa   annos    domini    1167.    a  quodam 
milite  de  sua  familia  in  balneo  occisus  estfi. 


1    Vgl.  oben  S.  192. 

'  Quelle? 

n  Vgl.  oben  S.  192,  15—17,  wo  sich  die  gleiche  Angabe  findet.  30 

4   Weyarn  an  der  MangfaM. 

6  Sigboto  L  von  Neuburg  an  der  Mangfall;  vgl.  Rtezler,  Oesehichte 
Baierm  7,  858. 

6  Verweehslung  mit  Sigboto  IV. ,  tvelcher  1272  von  seinem  Dienst- 
mannen    Otto  von  Praniberg  im  Bade  getbtet  worden  tat.     Vgl.  Fund,  im  35 
Neuen  Archiv  XXIV,  692  (OefeU,  Rer.  Bote.  SS.  II,  338  x.  J.  1272),  sowie 
QueUm  u.  Erorterungen  I,  395. 


—    208    — 

P&wrbergk  monasterium  fundavit   Otto  comes  de  Iring;  anno  Andr.  55 
domini  1121.  papa  Catixtus  II.  confinnavit.  u.  Fund.1 

Annodominice  incarnacionis  1132.  regnante  rege Conrado  Fund.* 
hii  principes :  Otto  iunior  comes  de  Wolfhartzhausen,  fierchtoldus  comes 
5de  Andfichs  et  Otto  dux  Meranie,  piincipaliores  fan dat ores  extiterunt 
et  auctores  monasterii  be  ate  Virginia  in  Diezzen. 

De  arbore  comitum  de  Wolfradhausen  et 
de  Andachs8. 


Leopoldus 
10  comes   sepultus    in 
Diezzen  cam  fratre 
Ottone. 


Otto 

niaior  domus  de  Wolfhartzhausen 

obiit  anno  Christi  1122. 

Uxor  eius  Justicia. 


Notoe  Diess.* 


Rickentza 

Maria 

Hainricus 

Otto 

Hainricus 

Otto 

uxor  Lotharii 

uxor 

episcopus 

comes  cum 

comes 

iunior 

15   imperatoris 

Gre- 

Batisponensis 

imperatore 

obiit  11566. 

comes 

Romanorum. 

corum 

annoChristi 

Lothario 

Qui  mult  a 

de 

im- 

1155. mo- 

Italiam   in- 

bona  predia 

Wolf- 

pera- 

nachus factus 

grediens 

cum  homini- 

hartz- 

toris. 

apud  8.  Em- 

Papiamvcnit, 

bus  mon  as  - 

hausen 

20 

merammuni4 

ubi  vita  pri- 

terio  in 

maior 

obiit. 

vatus  occu- 

Dyessen 

domus 

buit5  anno 

contulit  se- 

obiit 

Ghristill36. 

pultus  in 
capitulo. 

1141. 

25  l  Neues  Archiv  XXIV,  676.    Beuerberg. 

*  Qrundungsgeschichte  von  Diessen.     Vgl.  Neues  Archiv  XXI V,  685. 
9  Vgl.  hiexu  im  AUgemeinen  die  Stammtafel  nebst  den  Belegen  bet 

Oefele,  Qeschichte  der  Qrafen  von  Andechs. 

4  Wo  xu  den  folgenden  beiden  Stammb&umen  niehts  anderes  be- 

SOmerkt  ist,  sind  Diessener  Aufxeiehnungen  die  Quelle.  Und  xicar  haupt- 
sdehlich  fur  Jahrxahlen  das  Diessener  Nekrologium  (Mon.  Qerm.  hist, 
SS.  XVII,  324  und  Necrol.  I,  7),  sowie  fur  den  Text  der  Qenealogien 
von  denNotae  de  fundaioribus  monasterii  Diessensis  (a.  a.  0.  SS.  XVII,  328) 
die  Nota  I,  III  und  am  meisten  die   ouch  in   den  Fund.   (vgl.  Neues 

35  Archiv  XXIV,  685)  enthaliene  Nota  V. 

*  Aus  Andr.  55. 

*  Quelle  hiefur   ist  die  Historia    Welforum   Weingartensis,  Mon. 
Qerm.  hist.,  SS.  XXI,  466. 

1  Die  Diessener  Quellen  geben  1158  an. 


Notae  Diess.  [F.  178]  Fridricus 

comes  de  Andax  obi  it 
1075.  in  Sewn  sepultus.1 


—     204     — 

Arnoldus 
comes 


GisuV 


Berchtoldus 

comes  de  monte  Andachs  ex  uxore  Sophia*  filia  Ottonis 

cuiusdam  ducis  norici  in  Amertal  cum  filio  Fridrico 

sepulti  in  monasterio  Cartel  tempore  Hainrici  V.  im- 

peratoris.4    Obiit  1151.  sepultus  in  capitulo  Diezzen. 


Otto  Berchtoldus 

epi8copus      marchio  Histrie 

Bambergensis    obiit  1188.  ex 

obiit  1196.    uxore    Hadwigis 

SepultusBa-  -  obiit  1176.  in 

benberge.  diezzen  sepulta 

in  capitulo  — 


Machtildis 
abbatissa  in 

Ottlstetten 
obiit  1 16  4*. 


Eufemia 
abbatissa  i  n 
Altenmunster 

obiit  1180. 

sepulta  in 

Dyezzen. 


Gisiilab 
comitissa      10 
de  Monte. 


Berchtoldus  Poppo 

H  i c  Berchtoldus  dux  Meranie,  marchio  Ystrie,  episcopus 

comes  montisAndfichs,  avus  S.  Elizabet*,  fuit  Bambergensis 

in  expedicione  primi  Fridrici  impera-  P08' 

tons  in  terra  sancta  1181  et  obiit  1204.  °b»\°*2e4m 
Genuit  ex  Agnete  de  Austria  marchio- 
nissa  —  1195  Agnes  sepulta  in  capitulo  — 


Machtildis 
comitissa 
Goricie. 


15 


20 


Berch- 
toldus 
patriarcha 
Aquileien- 
sis  obiit 
1252. 
alias 
Ecknnot8 


Ekbertus 
episcopus 

Bam- 
bergensis 

alias 

Aeren- 

bertus 

obiit  1287. 


Otto7  Gerdrudis     Agnes      Hainricus  S.Heg- 

dux  Mera-  uxor         regina       marchio    widisb  25 

nie,  pala-  Andree     Francie        Ystrie,      dueissa 

tinus  Bur-  regi  s         spinam     ultimas  de   Slesie 

gundie,  a  Hungarie,  corone  do-  Andachs  ',  in  Po- 

suis    in-  que       mini  dedit  obiit  1228.    Ionia 

toxicatus  occisa      inmontem     Eodem        obiit  30 

obiit  anno  est        Andachs6;   anno  de-     1241. 

Christi  1212 9.     obiit  1250      struxit 

1248.  \  - — __              castrum*. 


Agnes 

uxor  imperatoris* 

Fridrici  If.  »,  quam  1236. 

tamquam  cognatam   suam 

repudiavit,  quam  post 

Ulricus  dux  Karinthie 

duxit  uxorem.11 


8.  Elizabet 

uxor  lantgravii  Thuringie 

Ludovici 6  obiit  1231.10 

translate  1235.  a  Gre- 

gorio  IX.9 


Steffanus 
rex  Hungarie 


Bela 
rex  Hungarie. "  35 


Elizabet 
uxor  Hainrici  ducis 
in f erioris    Bavarie. '  * 


40 


•  van  spdterer  Hand  durchstricken,  welehe  xu  Fridrici  beischrteb: 
ducis  Austrie  ultimi.    b  so  Hs.  45 

Anmerktmgen  siehe  S.  205. 


—     205     — 

[F  178']  Cap.  10. 

De  monte  Andachs  et  S.  Elizabet. 

In   monte   Andachs  olim  erat  castrum  a  Francis   constructum l.  Ghron.  And. 
In  quo  babitabant  illnstres  comites  dicti  de  Andachs  per  annos  quasi 
^217.'     Ex   quibus  orte  sunt  plures   persona  abrenunciantes   seculo  et 
religionibus   se    asstrinxerunt.      Quarum    quedam    per    ecclesiam    sunt 
canonizate. 

Item  S.  Otto  episcopus  Bambergensis,  films   Berchtoldi   comitis 
de  Andachs  1196.*,  qui  sacramentum  in  montem  Andfichs  misit. 
10  Item  S.  Elizabet,  uxor  Ludovici  lantgravii  Thuringie,  filia  Andree 

regis  Hungarie  et  regine  Gerdrudis  tUie  Berchtoldi  ducis  Meranie, 
marchionis  Ystrie,  comitis  montis  Andachs,  nata  1207.;  1221.  duxit; 
4  annis  vidua.  Que  S.  Elizabet  tarn  in  statu  maritali  quam 
coniugali,  quinimmo  in  vita  et  in  morte  multis  misericordie 

15  Antnerkungen  xu  S.  204. 

1  Diese  Notix  findet  sich  weder  in  den  Diessener  noeh  in  den  An- 
dechser  Aufxeiehnungen.  Das  um  1164  angelegte  Nekrologhtm  des  Klosters 
Seon,  elm.  1048,  enthtilt  auf  Bl.  50  von  einer  Hand  des  14./15.  Jhdts.  den 
Einirag:  Anno  1075.  obiit  Fridricus  comes  de  Andex  et  hie  iacet  (Man. 

20  Bote.  U,  160;    A/on.  Qerm.  hist,  Neerol.  II,  227).    Dorther  oder  aus  einer 
davon  abgdeiteten  Quelle  stammt  toohl  Arnpecks  Angabe. 

2  Wohl  identiseh  mit  der  Z.  9  folgenden  Gisila. 

3  Ueber  ihre  Abslammimg  vgl.  Oefele,  Oesehichte  der  Qrafen  von 
Andechs  S.  16. 

25  4  Quelle  fur  die  Angaben  iiber  Sophia  ist  Andr.  534,  tcelcher  seiner- 

setts  die  ha*tler  Reimchronik  beniUxt  hat.  Oefele  a.  a.  O.  hat  jene  Veber- 
lieferung  ubersehen.  Arnpeck  verwendet  die  Naehrichten  seiner  Quelle 
undeuilieh.  Noeh  der  Kastler  Reimchronik  ist  Sophia  die  Mutter  Bereh- 
tolds  und  die  Qrossmutter  des  Bisehofs   Otto  von  Bamberg,  so  doss  der 

30  obige  Satxteil  ex  uxore  etc.  eigentlich  bei  Arnoldus  comes  stehen  soUte. 

*  Noeh  den  Diessener  Quellen  1160. 

6  Quelle  hiefur  ist  das  Chron.  And. 

7  Bier  sind  xtcei  Otto,  Voter  und  Sohn,  xusammengeworfen. 

8  Bei  Fuetr.  155,3:  Egkunot. 

35  9  Die  Fund,  geben  me  der  unten  S.  206  beniitxte  Andr.  1200  an; 

die  Jahrxafd  1212  diirfte  der  ungarisehen  Chronik  des  Johann  von  Thuroex 

entnommen  sein. 

19  In  den  Fund.  1234 ;  vorgexogen  ist  die  Angabe  1231  der  Andeehser 

Chronik. 
40  n  Quelle  fiir   diesen  Absatx  ist  Herm.  Alt.  392;   aus  irrtumlicher 

Verwendung    des  Quellentextes    erklart    sich  die  Vertcechslung   Friedriehs 

von   Oesterreich   mit  Kaiser  Friedrieh  sowie  die  unriehtige   Angabe  der 

Jahrxahl. 

l*  Quelle  diirfte  Andr.  58,  34  und  70,  4  sein. 

45  Anmerkungen  xu  S.  205. 

1  1st,   trie  unser  Quellennaehweis  xeigt,  keine  originate  NachriclU 

Arnpecks,  als  welche  sie  Kempfler,   Abstammung  und  attests   Oesehichte 

der  Qrafen  von  Andechs  im  Oberbayer.  Archiv  52,  222  imrichtigenceise 

betrachtete. 
50  *  Diese  Angabe  seheint  verderbt  xu  sein  aus  den  Worten  der  deutschen 

Quelle :  ir  XVIII  nach  einander. 

*  Todesjahr  nach  den  oben  S.  204, 12  xur  Stammtafel  benutxten  Fund. 


—     206     — 

operibus  ac  miraculis   claruit ',    ut  perlucide   liber,    qui  de 
Chr.  And.  eius  vita  inscribitur,   attestatur.    Obht  autem  fcliciter  anno 
24.  etatis  sue  in  Marpurg  x  anno  Christi  1231.  translate  et  canonizata 
a  papa  Gregoiio  IX.  anno  Christi  123"). 

Hie  de  parentibus  S.  Elizabeth   dicendum  est.    Pater 5 

Thurocxi  vij*.  eius  Andreas  II.,  filius  Bele  III.  regis,  in  penthecoste  in  regem  Hud- 

Chr.  And.  garie  coronatus  est.    Mater  regina  domina  Gerdrudis   filia  predicti 

Thurocz  I.  e.  Berchtoldi   ducis   de    civitate  Meronia   etc.     De   qua   genuit   Belam, 

Coloniannum,  Andream  et  B.  Elizabet.    Sed  proch  dolor,  humani  generis 

inimico  procul  dubio  suadente  ab  Hungaris  occisa  est   anno  domini  10 

Andr.  58.*  1212  *.    Causa  autem,  [F.  179]  quare  occisa  sit,  sic  se  habet:  In  despon- 

ftacione  8.  Eli*abet  filie  sue  —  hoc*  non  videtur  verisimile,    quia 

1221.  fuit  desponsata  et  ipsa  1212.   occisa  — ,  que  nupta 

fuit  Ludovico  lantgravio  Thuringie,   nupcie  in  Buda  civitate  Hun  garie 

celebrate  sunt,  quibus  Berchtoldus  patriarcha  Aquileiensis,   f rater  regine  15 

Gerdrudis,  interfuit    Qui   videos  quandam   comitissam  regni  valde 

pulchram   earn  convenit  et  oppressit.    Dum  vero  comitissa  hoc  malum 

marito  suo  conquesta  esset,  patriarcha  querimoniam  vilipend  ens  ad  pro- 

Thuroexi  viii.  pria  remeavit.    Temporibus  igitur  paucis  elapsis  predictus  comes  Petrus  * 

Andr.  I.  c.  Banckbanus  magnificus  vir  de  genere  Bor  oriundus  suspicionem  sinistram  20 

habuit,  quod  regina  conscia  fuerit  et  consensum   prebuerit  buius  mali, 

quod  uxori  sue  acciderit.    Unde  tempore  sibi  congruo  convenit  quosdam 

maleficos    pro  pecunia,  qui  nocturno  tempore  regine  cameram  in  g res  si 

et  ipsam  strangulantes  suspenderunt.     Quo  facto   omnes  hi  m  alefici 

membrorum    contraccionem   inciderunt  et  mane  familiaribus  intrantibus  25 

omnes  muti  inventi  sunt   uno   excepto,   qui   omnem    rem,  ut  gesta 

erat,   narrabat.    Qui  omnes  ob  hoc  malum  suum  sequenti  nocte* 

penam  mortis   subierunt.    Hcc    et  alia  signa  apud  reginam  claruerunt 

Herm .  Alt  ah.  quj   episcopus   Strigoniensis   misit   in   epistola   amphy  boloica b  i  s  t  a 

•?#"•  verba:  Reginam  nolite  occidere  timere  bonum  est;  si  omnes  consenciunt,  30 
ego  non  contradico.    Cuius    corpus    humatum    est6    in    monte 
Oainnino 7,  vulgariter  auf  Chains,  in  [F.  179']  capella  castri 

a  hoc  —  occisa  am  Rand  hinxugeschrieben.    *>  amphyloica  Hs. 

1  Quelle  vielleicht  Herm.  Alt.  393. 

*  Andreas  giebt  (wie  die  Fund.)  [S.  205,  Anm.9]  1200  an,  Thurocz  1212.  35 

3  Naeh  den  in  den  Fund,   enihaltenen  Diessener  Aufxeichnungen ; 
der  Text  dee  Andr.  ist  hier  vorgezogen. 

4  Dieeer  Vorname,  den  Thurocx  nieht  angiebt,  ist  aus  Herm.  Alt.  386 
entnommen,  wo  es  heisst  :  a  comite  quodam  Petro  trucidatur. 

5  Diese  Zeitangabe  aus  Herm.  Alt.  I.  c.  40 

6  E.  Frh.  von  Oefele,  der  in  seiner  Oeschichte  der  Orafen  von  Andechs 
die  Begrdbnisorte  der  einxelnen  Olieder  des  Hauses  angab,  schtceigt  (S.  36) 
merhwiirdigertreise  gerade  bei  Qertrud.  Bei  Katona,  Historia  eritica 
regum  Hungariae  stirpis  Arpadianae  V,  214  ist  berichtet,  doss  ein  Teil 
Hires  Leichnams  in  Lelecx  begraben  worden  sei,  ein  andercr  in  demib 
Zisterxienserkloster  PUis  in  ungam.  Die  obige  Naehricht  von  dem  Be- 
gr&bnis  Uertruds  in  der  Zenoburg  bei  Met  an  ist  eine  Fabel.  Wie  sic 
hieher  gelangte,  ist  nicht  festxustellen.  Das  Oleiche  gilt  von  der  Angabc, 
doss  Qertrud  in  Meran  geboren  sei. 

7  Vgl.  obm  8.  60,  Kap.  17.  50 


—     207     — 

Zennburg J .  apud  civitatem  Merouam  *,  de  qua  Bata  fuit, 
apud  Tirolis,  ubi  quondam  S.  Corbiuianus  primus  Frisingensis 
ecclesie  episcopus  cum  SS.  Zenone  et  Valentino  episcopis 
hlimati  f uerant 8.     Pro  cuius   nece  vox  flebilis  insonuit  in  tota  Pan-  Thuroex  i  vii. 

5nonia,  et  in  omni  genere  Bankbani*  execrabilis  et  horrenda  sanguinis 
effasio  subsecuta  est  Post  hec  rex  Andreas  terrain  sanctam  visitavit 
ad  roandatum  domini  pape.  Quod  man  datum  acceperat,  dum  esset 
adnc  dux,  sicut  habetur  extra  de  voto  et  voti  redempcione  licet  universis, 
quia  ipse  complevit  et  redemit  votum  patris  anno  Christi  1217*.    Et 

10  ibi  in  terra  sancta  super  exercitum  Christianorum  contra  soldanum 
Babilonie  capitaneus  et  dux  preficitur  et  mox  victor  efficitur  gloriosus 
cum  duce  Austrie4.  Mansit  autem  ibi  tribus  mensibus.  Regali  denique 
thesauro  exposito  diversorum  sanctorum  reliquias  acquisivit.  In 
regnum  suum  est  reversus   cum  sponsa  sua 5,  fliia  marchionis 

i5Estensis,  ex  qua  fllium  Andream0  posturaum  genuit.    Migravit  Thuroex  l.  *. 
autem  rex  Andreas  ad   dominum   anno   domini   1235.,  30.   anno  regni 
sui.    Cuius  corpus  in  monasterio  de  Egrus  feliciter  requiescit. 

Cap.   11. 

De  S.  Hedwige. 

20  'Item  8.  Hedwidis   filia  predict!   Berchtoldi  ducis  Meronie  et  Vita  S.  Hedw. 

Boror  regine  Gerdrudis  matris  8.  Elizabet,  in  puerili  aduc  etate 
litteras  didicit  in  monasterio  Kitzigen  [F.180]  inFranconia  auctore 
spiritu  sancto  vixitque  pie  et  iuste.  Postmodum  copulata 
Hainrico    duci    Slesie    cognominato    cum    barba    in    matrimonium 

25a  lege  domini  et  ecclesie  nunquam  discessit.  Cum  quo  habuit 
3  filios  et  3  filia 8,  inter  quos  Hainricus  dux  patris  fuit  successor. 
Qui   contra  Tartar os  se  pro  Christ o  constanter  in  bello  opposuit  et 

a  blankbani  Hs. 

1  Zenoburg.    In  der  Oeschichte  der  Zenoburg  bei  Stamp fer,  Schlosser 
SOund  Burgen  in  Meran  und  Umgebung  S.  19—27  ist  nichis  von  dem  oben 
Berichteten  xu  finden.    In  der  Kapelle  der  Zenoburg  wurde,  une  Stampfer 
S.  23  mitteilt,  die  hi.  Qertrud  besonders  verehrt.  SoUte  aus  diesem  Umstand 
unter  falscher  Bexiehung    des  Nam  en  8  Meranien  auf  die  Stadt  Meran  in 
Tirol  ein  Zusammenhang  mit  Qertrud  von  Andechs- Meranien,  der  Ungarn- 
35  konigin,  hergeleitet  warden  sein?  Bei  dem  Interesse,  welches  Ampeck  wegen 
des  Freisinger   Bistumspatrons  Korbinian  fur  Meran  und  die  Zenoburg 
hatte,  ware  es  nicht  unmoglich,  doss  die  obige  Fabel  von  ihm  selbst  herrffltrt. 
?  Meran;  vgl.  S.  206,8. 
9   Vgl.  oben  S.  65, 18  und  84,  28. 
40  4  Zusdtxe  xu  Thuroex  nach  Hcrm.  Allah.  387. 

5  Jolanthe,  cine  griechische  Prinxessin,  die  1232  atari ;  erst  darnach 
vermaklte  Andreas  sick  mit  Beatrix  von  Este. 

6  Vielmehr  Stefan. 

1  In  dieser  St.  Hedwigs-Legendc  finden  sich  viele  AnkUinge  an  den 
45  Text  der   Vita  maior  (das  Verxeiehnis  der  Druokstellen  in  der  Bibliotlieca 
hagiographiea  latina  1,562);  doth  schcint  hier  eine  sclbstdndige  kiirxere 
Fassung  der  I/egende  Quelle  xu  sein. 


—     208     — 

in  loco,  qui  diciturBellstat1,  prope  Legnitz  glorioso  martirio 
occubuit    anno    domini    1241.    5.    Id.    Aprilis.       Postquam    autem 
genuerat    predictos    heredes    8.    Hedwidis,    Sanctis    et    piis 
monicionibus  necnon  continuis  precibus  pulsabat  aures  due  is 
niariti  sui,  ut  publico  cum  ea  in  manus  episccpi  voveret  per- 5 
petue  continencie  castitatem.    Quod  et  factum  est.    Nam  facto 
voto  fere  per  30anDoe  habuerunt  thorum  sequestratum.    Deinde 
Cf.  Schedel  maritus  eius  construxit  monasterium  Trebnitz,  Cisterciensium 
CCXVl.  or(|{njSj   qU0(j  Constetit  30  milia  marcarum.    Ediflcatum  est 
autem  idem   monasterium  anno  domini  1203.  tectumque  est  10 
undique  plumbo,  quod  apparet  in  hodiernum  diem.    In  quo 
eciam   deo  obtulit  filiam   suam  Gerdrudim   cum    100    monialibus, 
quibus  omnia  necessaria  ordinavit  usque  in  hodiernum  diem. 
Ipsa  namque   humilibus  vestimentis   induta   in   monasterio 
de  licencia  mariti  se  locavit,  in  magna  humilitate,  frequentil5 
oracione   ac  inestimabili    paciencia   vixit.    Denique   maritus 
Fund. eius  anno  Christi  1237.  diem  obivit,  ipsa  autem  1241s. 
Chron.  And.  [F.  180' J  Item  Machtildis  soror  8.  Ottonis  abbatissa  in  Otelsteten. 

Item   Eufemia  similiter  soror   8.   Ottonis  episcopi  Bambergensis 
abbatissa  superioris  monasterii  Eatispone8  alias  Altenmunster.  2o 

Item  comites  de  AndSchs  in  giro  eiusdem  montis  infra  4  miliaria 
10  monasteria  in  remedium  animarum  suarum  fundarunt. 

De  Eazzone  comite4. 

Chr.  And.  u.  Inter  que  Francus   illustris  comes  Rasso   monasterium  sancti 

Fund,  salvatoris  Jeau  Christi  et  88.  Jacobi  et  Philippi  apostolorum  13  per-  25 
sonis  ordinis  8.  Benedicti  in  Werdea  iuxta  Ambram  fluvium  construxit 
in  pede  sui  castri  Razzenberge  Augustensis  diocesis,  quod  8.  Udalricus 
episcopus  consecravit  et  illic  monachos  coadunavit.  Insuper  dictus 
comes  Rasso  multas  reliquias  sanctorum  ex  terra  sancta,  Constantinopoli 
et  Roma  ac  diversis  mundi  partibus  attulit  in  monasterium  suum.  30 
Reversus  enim  de  dictis  terris  abrenunciavit  seculo  et  induit  habitum 
ordinis  8.  Benedicti.  In  suo  monasterio  perseverans  in  finem  obiit  anno 
Christi  954.,  ubi  est  sepultus  miraculis  coruscans.* 

De  destruccione  monasteriorum. 

Chron.  And.  ^ane  prefata  10  monasteria  ab  hostibus  6  omnino  desolata  sunt  35 

et  bona  eorum  militibus  distributa.    E  quibus  dumtaxat  Diezzen    reedi- 
ficatum  est,   ubi  sepulte  sunt   16 6  persone  orte  de   AndSchs.    In   quo 

*  am  Rand  ist  xu  diesem  Abschnitt  beigeschrieben :  vaccat,  quia  supra. 

1   Wahlstadi  bei  Liegnitx. 

7  Die  Vita  gibt  1243  an,  die  Not.  Diets,  der  Fund.  1241.  10 

3  Quelle? 

*  Vgl.  oben  &  128. 

6  Nock  der  Quelle  war  dieser  Feind  der  wyeste  vnd  vnselyg  hertzog 
Arnolff. 

*  In  der  Quelle:  sibenzehen.  45 


—     209     — 

bellorum  turbine  eciara  Razzonis  raonasterium  omnino  destrnctum  est. 
Cuius  religiosi  fuga  elapsi  ornatus,  calices,  libros  et  precipue  reliquias 
[  F.  181]  sanctorum  ex  longinquis  terris  per  dictum  comitem  Rassonem 
allatas  secum  ad  montem  Andachs  *  detulerunt 

5  Cap.   12. 

Dp  duabus  hostiis  montis  Andachs  S.  Gregorii. 

Legitur  quidem   temporibus  8.    Gregorii   Magni   Eliura   regina  Chron.  And. 
Hysponie  causa  devocionis  Rom  am  veniens,  adieus  et  deprecan*  S.  Ore- 
gorium  papam,  ut  ab  ep  eukaristie  sacra  men  turn  acciperet.    Qui  annuens 

10  mi ssam  in  ecclesia  sancte  crucis  in  Hierusalem  in  presencia  dicte  regine 
celebravit.  In  qua  missa  in  canone  arma  Christi  in  spiritu  vidit.  Interim 
regina  de  sacra  men  to  eukaristie  vehementer  dubitavit.  Quod  in  spiritu 
vir  dei  cognoscens  oravit,  ut  per  visibile  signum  deus  huiusmodi  du- 
bietatem b  a  corde  regine  expelleret.    Quod  et   mox  factum  est    Nam 

15dum  hostiam  consecratam  secundum  morem  in  altum  elevaret,  regina 
Christum  in  forma  crucifixi  vidit,  et  sic  a  mente  eius  omnis  dubietas 
expulsa  fuit.  Dum  vero  idem  sanctua  pontifex  Grwgorius  porrigeret 
eidem  mulieri  parvam  hostiam  ab  eo  consecratam,  conspexit  earn  in 
formam   digiti  conversam   in   manu   8.  Gregorii   eius  oracione    ad  con- 

20firmandam  regine  et  plebis  fidem.  Qua  stupefacta  in  priorem  formam 
miraculoae  mutata  est.  Sanctus  autem  Gregorius  easdem  duas,  magna m 
et  parvam,  hostias  a  se  consecratas  conservari  cum  sliis  reliquiis  fecit, 
quia  divinitus  est  revelatum,  quod  futurum  foret,  quod  [F.  18V]  per 
eas   dominus  veniain   et   auxilium  in  tribulacione  populo  suo  largiretur. 

25  Que  Rome  in  magna  reverencia  conservate  sunt. 

Quomodo  tres  hostie  hec   in  Bambergam  venerunt. 

Multis  siquidem  annis  transactis,  dum  Hainricus  III.  regni  Citron.  And. 
gubernacula    possidebat,    facta   est   magna   tribulacio  in   Almania,   turn 
quia  fames  et  pestis  tarn  hominum  quam  iumentorum  vigeret,  turn  quia 

30  turbulencia  pacis  terram  suam  devastaret.  Quare  papam  Leonem  IX. 
nacione  Almanum1  consuluit.  Qui  com  pass  i  one  motus  personal  iter 
in  Almaniam  circa  annum  domini  1052. l  transiens  secum  tres  hostias 
ad  imperatorem  Hainricum  detulit,  duas,  quas  8.  Gregorius,  terciam, 
quam    divinitus    iussus    consecravit.      Quas    christianissimus    imperator 

35  Hainricus  in  terris  suis  circumferri  devotissime  fecit,  et  pre  missa  tribu- 
lacio continuo  cessavit.    Hec  tres  hostie  Bamberge  permanserunt 

Qualiter    dicte   tres    hostie   in   montem   Andachs 

venerint. 

Temporibus  siquidem  tercii  Conradi  regis  vel  primi  Friderici  Chron.  And. 
40  imperatoris 2  in   territorio  Berchtoldi  comitis  de  Andachs   et   filii   sui 
Berchtoldi    mare  hi  on  is  Histrie  fulmina,  grando,    tonitrua,   coruscaciones, 

ft  so  Hs.  b  dubeitatem  Hs. 

1  Diese  Angaben  wohl  nach  Andr.  46. 
1  Quelle? 
Quellen  a.  Erfrterangen  N-  F.  III.  14 


—     210     — 

fames,  karistia  et  mortalitates  tarn  hominum  quam  iumentorum  pro- 
vincial eorum  devastabant.  Ea  propter  S.  Otto  Bambergensis  [F.  182  ] 
episcopus  ad  preces  predictorum  Berchtoldi  comitis  de  Andachs,  gen i tori s 
sui,  et  Berchtoldi  marchionis  Histrie,  fratris  sui,  compassus  tres  pre- 
dictas  hostias  consecratas  a  predictis  summis  pontificibus  in  montero  5 
Andachs  misit  hortans,  ut  reverenter  susciperent,  quia  divina  ordinante 
disposicione  contra  mortalitates  aliasque  tribulaciones  profuture  erant. 
Unde  devotissime  suscepte  et  in  fin i bus  eorum  circumducte;  tribulacio 
cessavit.     Et  sic  in  in  on  tern  Andachs  pervenerunt. 

Quomodo  hoc  sacramentum  in  Wolfhartzhausen       10 
miraculose  in  montem  Andachs  devenerit. 

Chron.  And.  Sane   successu*   temporis    fama   miraculorum    sac  ram  en  ti    prefati 

propalata  marchio  Histrie  Hainricus  !  ultimus  comes  de  Andachs, 
eo  quod  reus  interfeccionis  regis  Philippi  suspicabatur,  per  imperatorem 
Ottonem  IV.  terra  pulsus  in  terrain  sanctam  ivit.  Otto  itaque  maior  15 
domus  de  Wolfhartzhausen  devotione  ad  hoc  sacramentum  ductus  a 
fratribus  ordinis  8.  Benedict]  et  capellanis  montis  Andachs  ac  a  filio 
suo  Hainrico  comite  de  Wolfhartzhausen,  prefecto  seu  provisore  in  ab- 
sencia  Hainrici  comitis  de  Andachs  prefati  iam  exulis  castri  in  monte 
Andachs,  precibus  et  minis  dictum  sacramentum  obtinuit.  Elapsis  autem  20 
aliquibus  diebus  cum  in  die  ascensionis  domini  ad  nonam  in  altare  in 
Wolfhartzhausen  ponerent,  aperta  capsella  nihil  inveiierunt,  et  ,  sacra- 
mentum   huiusmodi  cum  aliis  reliquiis  in  monte  Andachs  repertum  est. 

Cap.  13. 

De    institucione    processionis    annue    in    montcm25 

Andachs. 

Chron.  And.  [F.  182']  Dictus  vero  comes  reversus  ab  exilio  seculo  abrenunciare 

intendens  instinctu  divino  instituit  in  c&pella  montis  Andachs  fratres 
ordinis  S.  Benedicti  capellanos,  quibus  multa  predia  cum  litteris  suo 
eigillo  sigillatis  tradidit.  Insuper  ordinavit,  ut  infrascripte  ville  et  feuda :  30 
Weilham  et  que  circa  Amersee,  Memehing,  Moring,  Scheyring,  Weyl, 
Kaufering,  Pirring,  Schwiffting,  b  Waletzhausen,  Geltendorf,  Dinzeipach, 
Pridarchingen,  Winckel,  Eglingen  et  que  super  Lech  rein,  populi  cum 
suis  plebanis  annuatim  feria  tercia  penthecostes  processionaliter  veniant 
ad  dictam  capellam  et  singule  parrochie  candelam  et  quilibet  hominum  35 
unum  denarium  usualem  offerat  ac  omnes  coloni  circa  S.  Michaelis 
festum  siliginem  tribuant,  quisque  plus  a  lit  minus,  secundum  quod  colit. 
Acta  sunt  hec  anno  domini  1228.*  sub  Hermanno  episcopo  Augustensi. 
Hec  omnia  Sifridus  episcopus  Augustensis  unacura  Hainrico  comite 
ultimo  de  Andachs  con  fir  ma  v  it.  Prefatus  siquidem  comes  Bferchtoldus]  40 
abrenuncians  seculo  demum  induit  ordinem  S.  Benedicti  in  mona*terio 
hewn  Saltzeburgensis  diocesis.  Cum  autem  cum  dictis  hostiis  et  aliis 
reliquiis  cum  suis  famulis  iret  in  Sewn,  equi  eorum  immobiliter  steterunt. 
Quare  compunctus  ibidem  dimisit  hostias  cum  reliquiis. 

*  succensu  Hs.    b  hier  fehlen  vier  in  der  Quelle  stehende  Namen.     45 

1  Die  Quelle :  Graff  Berchtoldt. 

2  Die  Quelle:  1128. 


—     211     — 

Cap.  14. 

De   confirmacione  dictarum  hostiarum  et  de  ultimo 
comite  de  Andachs. 

[F.  183]   Hec  miracula  comites  Berchtoldus    de  Andachs  et  Otto  Chron.  And. 

5de  Wolfhartzhausen  Romam  pape  Innocencio  II.  intimarunt.     Qui  con- 

firmavit  dictas    hostias  cum   aliis    reliquiis   ibidem  perpetue  manere,    et 

ut  nulli  hominum   omnino    liceat  eas   alienare   sub   pena  eterne    male- 

diccionis,  ac    maledixit  loco,  quo  deportate  fuerint,  adiunctis  indulgenciis. 

Item   Otto  maior   domus   de  Wolfhartzhausen  a   filia  sua    Maria 

10  imperatrice  Giecorum  a  Constantinopoli  multas  attulit  reliquias,  eo 
quod  in  eodem  monte  educata  fuerat  et  in  raemoriam  sue  parentele 
illuc  donaverat. 

Item  Agnes  regina  Francie,  filia  comitis  de  Andachs  Berchtoldi 
marchionis  Hystrie,  partem  corone  Christi  misit  in  dictum  m  on  tern. 

15  Item    S.    Eliza  bet   lantgravia   Thuringie    orbata    marito    in    hunc 

montem  cum  multis  reliquiis  venit,  quaa  ibi  reliquit. 

Item  Hainricus  ultimus  comes  de  Andachs  tempore  imperatoris 
Friderici  II.  de  Roma  corpora  sanctorum  Felicis  et  Adaucti  CUIU  COn- 
firmacione  dictarum  hostiarum  et  reliquiarum  auctoritate  aposto- 

20lica  deportavit.  Insuper  omnia,  que  genitor  suus  marchio  Berchtoldus 
ad  dictam  capellam  ft,  sub  sigillo  Sifridi  episcopi  Augustensis  confirmari 
fecit.  Item  providit  dictam  capellam  duobus  capellanis  dictis  Ysaac  et 
Jacobo  [F.  183']  ordinis  S.  Benedicti  ex  monasterio  Sewn,  ut  monasticam 
vitam  ibidem  inciperent  secundum  intencionem  genitoris  sui  Berchtoldi, 

25  quibus  in  usum  et  pro  eorum  sustentacione  omnia,  que  antecessors  sui 
dederant,  tradidit.  Quinymmo  castrum  suum  Andachs  destruxit,  ne  de 
cetero  aliquis  comitum  suorum  consanguineorum  sibi  usurparet,  et  eodem 
anno,  videlicet  Christi  1228.,  obiit.  Sequenti  itaque  anno  multa  bella, 
devastaciones   et   combustiones   insurrexerant   in  Bavaria.      Quare   dicti 

30  fratres  timore  perculsi  prefatas  hostias  cum  cedulis,  in  quibus  scrip  turn 
erat:  Sacramentum  Gregorii.  Sacramentum  Leonis,  in  vasculum  plum- 
beum  posuerunt,  in  superficie  autem  eius  scripsernnt :  Agne  dei,  miserere 
mei,  qui  crimina  tollis,  volventes  in  tunicam  8.  Elizabet  cum  aliis  reli- 
quiis  in   serin io  ligneo   cum    litteris  sepelierunt  in  capella  subtus  a  1  tare 

35  sapienti  usi  consilio  anno  Christi  1229.,  ubi  quasi  159  annis  absconse  erant. 

Cap.    15. 

De  invencione  reliquiarum. 

Anno    domini   1388.    temporibus    Steflani,    Friderici   et   Johannis  Chron.  And. 

fratrum,  ducum  Bavarie,  predicte  reliquie  indice  mure,  qui  de  loco,  ubi 

40  abscond ite   erant,   ad    altare   cedulas   scriptas  detulit,  hoc  signo  prodite 

per  professum  b  in  Ebersperg1  quendam  Jacobum  capellanum  montis 

einsdem  feria  3.  post  octavas  penthecostes,  que  erat  in  eras ti no  S.  Urbani, 

a  Verbum  fehlt.     b  professum  —  Ebersperg  spater  hinxugefiigt. 

1  Quelle?   1st   icohl  nur  gefolgert  aus  der  daran  sich  schliessenden 
45  Encdhnung  eities  in  der  Quelle  namenlosen  Abfes  von  Ebersberg. 

14* 


—     212    — 

invente  sunt1.  Eodem  anno,  quo  invente  sunt  dicte  hostie  et  reliquie, 
N.  abbas  Eberspergensis  ordinis  S.  Benedicti  consenciente  duce  Steffano 
prefatas  [F.  184]  reliquiae  in  suum  deportavit  monaaterium.  Bed  cum 
eciam  intenderet  predictas  consecratas  hostias  auferre,  licet  coram  eo 
essent  in  altari,  videre  tamen  non  potuit.  Quo  comperto  ex  iussu  pre-  5 
dicti  ducis  easdem  reliquias  illuc  reportavit.  Sequenti  igitar  invencionis 
anno  sepedicte  hostie  et  reliquie  cum  magna  devocione  circa  festum 
S.  Nicolai  in  Monacum  sunt  deducte  et  in  capella  ducum  reverenter 
collocate,  eta  1390.  die  18.  mensis  Marcii8  ostense  foerunt  in 
opido  Monacensi.  Interea  edificabatur  in  monte  preciosa  ecclesia  10 
in  bonore  S.  Nicolai.  Que  cum  consumata  fuisset,  duces  reliquias  pre- 
sentare  distulerunt.  Idcirco  terribilia  signa  super  Monacum  apparuerunt 
Quare  cum  magna  pompa  et  reverencia  diet  as  hostias  et  reliquias  in 
montem  Andachs  reduxerunk  His  peractis  illustris  dux  Fridericus 
consensu  fratrum  suorum  Steflani  et  Johannis  unam  spinam  coronel5 
Christi  in  cast  rum  suum  Landshuet  detulit.  Eadem  nocte  terremotua 
factus  est  magnus,  ita  ut  vix  dictus  dux  expectaret,  usque  dum 
dies  i  11  usees  cere t,  et  mox  eandem  spinam  in  montem  Andachs 
remisit 

Chron.  And.  De  fundacione  prepositure  in  Andachs.  20 

Anno  domini  1438.  Ernestus  dux  Bavarie  auctoritate  sacri  concilii 

Basiliensis   consenciente   filio   suo  Alberto,   confirmante   P. b  3  episcopo 

Augu  s  ten  si  circa  festum  nativitatis  Johannis  baptiste  instituit  in  prefato 

monte  collegium  sex  canonicorum  cum  preposito  cum  litteris  suo  sigillo 

roboratis  et  post  paucos  dies  in  commemoracione  S.  Pauli 4  25 
obiit. 

Cap.  16. 

De  mutacione   prepositure   in  cenobium   ordinis 
S.  Benedicti  et  consecracione  ecclesie. 

Chron.  And.  [FA841]  Anno  domini  1451.  Nicolaus  de  Cusa  cardinalis  legatus  30 

sedis  apostolice  a  latere  per  Alraaniam,  episcopus  ttrixnensis,  qui  eo 
tempore  doctissimus  habebatur,  in  quadragesima  Monacum  venit  et 
hortatu  ducis  Alberti  cum  eo  in  montem  Andachs  persona  liter  ivit  ac 
hostias  consecratas  et  reliquias  ac  omnia  alia  singulariter  conspexit. 
Cum  quo  prefatus  dux  suos  honorabiles  nuncios  ad  papam  Nicolaum  V.  35 
misit,  ut  eius  auctoritate  collegium  canonicorum  extingueretur  et  monas- 

*  et  -  Monacensi  amRande  hinxugeschrieben  mit  Einfiigungsxeichen. 
k  p.  A. 

1  Vgl  unten  Buck  V}  Kap.  67. 

1  Quelle?  40 

*  Die  Quelle  nenni  keinen  Namen;  Arnpeek  gibt  den  Anfangsbuck- 
8taben  dee  Namens  dee  Augsburger  Bisehofs  Petrue  von  Schauenburg  an, 
wdcher  1439  die  Stiflung  von  Andechs  bestdtigte;  vgl  die  Urkunde  in 
Man.  Bote.  VIII,  597. 

4  30.  Juni.    Quelle?   Herxog  Ernst  starb  am  1.  oder  2.  Juli  1438;  45 
vgU  Baeutle,  Qeneahgie  dee  JStamtnhaueee  Wittelsbach,  S.  24,  Anm.  1  und 
Riexler,  Qeschichie  Baierne  1II%  329. 


—     213     — 

terium  ordinis  S.  Benedicti  edificaretur  et  institueretur.  Cuius  precibus 
papa  motu8  petita  concessit,  ut  patet  in  bulla  papali  desuper  con  fee ta 
ac  data  anno  incarnacionis  dominice  1453.  Id.  Aprilis.  Qua  bulla  per- 
cepta  mox  incepit  studiose  construere  monasterium  illustris  dux  Albert  us, 
5  cui  papa  Kicolaus  3000  florenorum  in  subsidium  donavit.  Perfectis 
igitur  locis  regularibus,  dormitorio,  refectorio,  coquina,  Armaria  et 
aliis  necessariis  ad  instanciam  dicti  ducis  Alberti  Wiihelmus  abbas  in 
Beyren  ordinis  S.  Benedicti,  commissarius  apostolica  auc:ohtate,  pre- 
sentibus    prefato   duce   fundatore,   4   abbatibus   ordinis   S.    Benedicti, 

10  videlicet  de  Tegernsee,  Ebersperg,  Scheuren  et  Wessesprunn,  ac  3  pre- 
positis  canonicorum  regulariura,  Ray ttenpuech ,  Dyeasen  et  Pollingen, 
aliisque  notabilibus  person  is  preposituram  suppressit  ac  extinxit  et 
ordinem  S.  Benedicti  erexit.  Acta  sunt  bee  in  refectorio  monas- 
terii    montis  AndSchs   anno  domini   1455.   die  17.   [F.185]  mensis 

15  Marcii.  Eodem  anno  ad  preces  prefati  ducis  fratres  religiosi  7  de  Tegernsee 
in  idem  monasterium  ad  incipiendum  ordinem  S.  Benedicti  venerunt. 

Anno  domini  1458.  ad  firmiorein  perpetuitatem  prelibatus  dux 
Albert  us  illustris  consenciente  primogenito  suo,  duce  Johanne,  unacum 
uxore  sua  Anna  de  Braunswica  ac  aliis  liberis  suis  consilio  religiosorum 

20virorum  ac  doctonim  cuncta,  que  pater  suus  dux  Ernestus  ad  pre- 
posituram donavit  adiunctis  aliis  multis  prediis  et  bonis  ac  privileges 
in  scriptis  confirmavit,  tradidit  ac  suo  sigillo  roboravit  et  munivit. 

Predicto  anno  dominica  ante  Jacobi  apostoli  consecratus  est  Eber- 
hardus    primus  abbas  dicti    monasterii   et   quidam   fratres  de  Tegernsee 

25  firmati.  Item  dominica  post1  S.  Jacobi  festum  ecclesia  cum  altaribus 
est  reconciliata  et  capella  in  ambitu  dedicata. 

Anno  domini  1460.  Albertus  dux  Bavarie  superioris  et  in- 
ferioris  et  comes  in  Yoburg  ultima  die  mensis  Februarii  diem 
uhimum   clausit,   fundator    monasterii  montis  Andacbs  ordinis 

30S.  Benedicti  in  eodem  monasterio  sepultus ,  relinquens  5  filios, 
Jobannem,  Sigismundum,  Albertum,  Cristoferum  et  Wo  If  gang  um,  ac 
3  filias.  Hec  et  quedam  alia  supradicta  per  anticipacionem 
dixi,  ut  dictorom  ordinatior  continuacio  servetur.  De  quibus 
tamen   per  singula  posterius   deo   largiente  dicetur  suo  in 

35  loco,  maxime  de  iamdictis  ducibus. 

Cap.  17. 

De     fundacione    monasteriorum    Paring,    Kor, 
Piburg    et   Raittenhaslach. 

Monasterium  Paring2  fundatum  est  a  quodam  comite 
•40de   Rayng  nomine  Hainricus   tempore   Fridrici   imperatoris 
circa  annos  domini  1240. 

1  Die  Quelle :  an  sannt  Jacobs  tag. 

'  Paring,   Augustiner-Chorherrenslift   im  Bistum  Regensburg%   Be- 

xirksamts  Rottenburg,  wurde  van  den  drei  Briidern  Qebhard,  Konrad  und 

45  Heinrieh  von  Boning  1141  gestiftet.     Vgl.  Janner,  Oesehiehte  der  Bischbfe 

von  Begensburg  11,  72;   iiber  die  Qrafen  von  Boning  Biexler,   Qeschichte 

Baierns  1,  857. 


—     214     — 

[F.  185' J  Item  Ror1  monasterium  canonicorum  re- 
gularium  ordinis  S.  Augustini  fundatum  est  a  quodam  nobili 
viro  nomine  Adalbertus  dictus  de  Ror  circa  annos  domini 
1133.* 

De  fundacione  monasterii  Piburgensis.8  5 

Item  Piburg  monasterium  ordinis  S.  Benedicti  anno 
gracie  1133.  fundatum  est  per  Eberhardum  comitem  de 
Hilpolstain  consilio  et  auxilio  fratris  sui  et  Ottonis  episcopi 
Bambergensis.  Qui  Eberhardus  primum  canonicus  Bam- 
bergensis,  deinde  monachus  professus  in  Proffering  propelO 
Ratisponam,  postea  electus  in  abbatem  in  Piburg  et  paulo 
post  electus  fuit  in  archiepiscopum  Salczeburgensem  post 
obitum  Conradi  de  Abensperg  et  sedit  annis  18  et  obiit 
1164.  feliciter  et  claret  miraculis.4  Mater  autem  eius 
nomine  Berchta,  cuius  nutu  et  beneplacito  eadem  facta  est  15 
fundacio,  quinymmo  velut  fundatrix  colitur  principalis. 

De  fundacione  Raittenhaslach. 

Conradus  de  Abensperg  audax  et  prudens  1106.  electus 

in  archiepiscopum  Salczeburgensem  sedit  annis  42,  incepit 

ordinem  canonicorum  S.  Augustini  in  ecclesia  Salzeburgensi  20 

1121.,  edificavit  cenobium  monialium  in  ecclesia  parrochiali 

Cf.  Vita  et  fundavit  monasterium  Rottenhaslach.    Pulsus  a  sede  sua 

hunr*  7Q\)er     novem     annos     Obiit     1147.      Episcopus    quoque    Gurcensis6 
33*  imitatti8   est  dominum.    Prefatus  archiepiscopus   habuit  avum 
nomine  Babo,  qui   genuit  30  filios  et  8  filias,  omnes  de  liberis  matribus.  25 
Quos    filios    omnes    presentavit  ante   conspectum    imperatoris 
Hainrici  IV.  adiuncto  cuilibet  milite  et  famulo  uno.T 

Anno  autem  Christ i  1485.  ultima  Februarii  prope 
Frisingam  Nicolaus  ultimus  de  Abensperg  et  Burchardus 
de  Rorbach,  viri  strennui,  interfecti  sunt.8  30 

1  Rohr  bei  Abensberg  in  Niederbayern. 

9   VgL  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XV,  //,  1084. 

a  Biburg  bei  Abensberg  in  Niederbayern.    VgL  die  xwei  Griindungs- 
geschichten  von  Biburg  in  den  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XV,  II,  1085  ff.t  die 
unter  sich  verschieden  sind  und  auch  von  der  vorliegenden  Griindungsnotix  35 
abiceichen. 

*  Der  hi.  Eberhard  war  1147—1164  Erxbischof  von  Salxburg. 

6  Vita  Chunradi  archiepiscopi  Salisburgensis,  in  Mon.  Germ,  hist., 
SS.  XI. 

6  Hildebold.     Vita  Chunr.   a.  a.  0. :   Episcopus   quoque   Gurcensia  40 
huiufl  viri  virtutem  emulatus. 

7  Die  Nachricht  von  Babo  und  seiner  Nachkommensohaft  ist  —  aus 
der  gleichen  Quelle  —  schon  einmal  oben  S.  160  aebracht.  Hier  an  der 
xtcetten  Stelle  ist  wieder  auf  den  Text  der  Quelle  selost  xuruckgegriffen,  tcie 
die  Wotte  liberis  matribus  siatt  der  oben  gebrauchten  liberis  uxoribus  xeigen.  45 

•  Riexler,  Geschichte  Baierns  III,  493. 


—     215     — 
[F.186]  Anno  domini  1113.1  vel  citra,  parum  postquam  Cf.Tab.Sckir. 

illi  nobiles  viri  comites   de  Scheiren  dicti   cum    sua    prole,    que    dei  526 17 uFUetr 

gracia  et  nature  mirabiliter  fuit  aucta  et  crevit,  aunt  secundario  139/40. 
per   diversos  coroitatus  et  dorainia  divisi*  propter  ipsorum  pluralitatem, 
5  non  tamen  minus  OmneS.     Ymmo  quilibet  ipsorum  partem  hereditatis 

in  illo  primo  castro  Scheyren3  et  eius  usuagiis  ac  prediis  habebat 
expectare.  Medio  tamen  tempore  illud  castrum  quotidie  in  edificiis 
ruinam   paciebatur   notabilem,    et  nemo  ipsorum   quitquid   ibi   addere4, 

sed  plus   decerpere    pro  suis  curabat   heredibus.     Habebant 

10  insuper  ibi  castellanos  seu  iudices  et  prefectos,  qui  vix 
stipendiis  suis  contenti  fuerunt,  nil  instauracionis  edificiis 
impendebant  vel  impendere  curabant.  Et  quia  iam  plus 
200  annis  steterat,  in  diversis  locis  turpiter  pendebat.  Qua 
de  re  inter  aliquos  eorum  de  progenie  cum  sermo  in  medium 

15  venisset,  ut  stipitem  sui  nominis  et  paterne  hereditatis  non 
sic  deperire  sinerent  in  confusionem  omnium  ipsorum,  qui 
viri  preclari  habebantur  et  multa  in  diversis  locis  et  terris 
magnifica  castra  edificaverant  et  comitatus,  placuit,  ut  diem 
inter    se    certum   ac    determinatum   assignarent   pariter  et 

20  convenirent  determinaturi,  quid  de  sede  paterna  facerent 
pro  futuro,  ex  quo  nullus  eorum  delectabatur  personaliter 
ibi  residere  [F.  186']  nee  afficiebantur  illi  loco  amplius,  ut 
vel  ad  ipsorum  omnium  communes  expensas  edificia  instau- 
rentur    aliquatenus ,    presertim    cum    omnium    antecessorum 

25  corpora  et  nomina  notabiliter  ibi  haberentur  recondita. 
Constituta  ergo  die  convenerunt  iliac  cuncti  proceres  de 
Scheyren,  ut  ilia  historia  loquitur  dicens,  quod  dux  Bavarie, 
quia  seniorem  vocant  alii  ducem,  alios  comites  et  barones  illius 
progeniei   convocaverit b  ac  cum  ipsis  dietam  habuerit  in  castro 

30  Seu  COmitatu  Scheyren.  Et  tunc  communi  omnium  consilio  fuit 
decretum,  ut  ex  castro  illo  monasterium  fieret  in  honore  virginis  gloriose 
illorumque  sanctorum,  quorum  reliquie  ibi  habebantur  aut 
alias  aut  ab  antiquo  ibidem  patroni  extiterant  capelle  ibi 
a  principio  edificate.     Sicque  unusquisque  eorum,   qui  aderant, 

35  1  Die  Tab.  Schir.  gibt    1124  an.     Ueber  die  Verschiedenhetten  der 

Ueberlieferung  des  Qrundung&jahres  von  Scheyem  vgl.  Mon.  Qerm.  hist., 
SS.  XVII,  622,  Anm.  91. 

*  Tab.  Schir.192:   Do  dye  grafen  all  tailten  und  dye  her  zogen, 
ain  tail  auf  das  Norgawe,  ainer  gen  Witelspach,  ainer  gen  Valey,  ainer 
40  gen  Andachz,  ainer  gen  Voburck  .  .  . 

8  Dasdbst :  dye  hetten  dennocht  all  tail  an  der  burck  zu  Scheyren. 

4  Daselbst :  und  das  haus  wolt  niemand  pessern  noch  pawen. 

5  Tab.  Schir.  193:   Da  besannt  hertzog  Otto    von  Bayren   all  dye 
fureten,   dye  tall   daran  hetten,  und   ward  mit  in  u  be  rain,  daz    sy   ain 

45  closter  darauz  raachten. 


—     216     - 

suarn  partem  seu  orane  ius  hereditarium,  quod  ibi  eum  con- 
cemebat,  libere  et  integre  resignavit  virgini  gloriose  Marie1,  quam 
omnes  in  futurum  ibi  patronam  et  dominam  esse  volebant. 
Udu8  autem  ex  predictis  comitibus  iunior  etate,  morum  eciam 
honestate  vanus  ac  frivolus  totusque  mundialis,  ut  audivit5 
ac  vidit,  quia  ceteri  sic  faciliter  tanta  bona  proiecissent 
quasi  in  nihilum,  ut  ipse  putabat,  quia  nihil  devocionis  in 
sanctos  gerebat,  extracta  [FA87]  cyrotheca  de  manu  frivole 
in  conspectu  omnium  exclamavit,  ut  dicit  ilia  historia,  et  dixit: 
Seth  hiu,  her  teufel,  habt  euch  mein  tayl  an  dyser  purgk.  Et  mox  10 
affuit  dyabolus  et  illam  proiectani  cyrothecam  omnibus  videntibus*  subleva- 
vit  et  abiit.3  Post  hec  autem,  mox  ut  consilio  eorum  ac  volun- 
tate  fuit  decretum  ibi  ammodo  sanctorum  fieri  domum  et 
memoriam,  15 4  barones  aduc  viventes  unacum  devotis  suis  uxoribus 
operam  dederunt,  ymmo  notabilem  manum  adiutricem  adhibuerunt  15 
edificio  illius  monasterii,  presertim  domina  Beatrix  vidua  relicta 
domini  Wernheri  cum  filio  suo  Ottone  duce  atque  uxore  eiusdem 
domina  Agnete  et  Conradus  et  Otto  ccraites  de  Tachovia,  Otto  comes 
palatinus  de  Witelspach,  Otto,  Eckhardus  et  Pernhardus  6  de  Andachs 
et  Wolfratzhausen.  Ultimate  interfuerunt  consecracioni  illius  20 
ecclesie  cum  suis  largis  muneribus  et  ibidem  suam  sepulturam 
de  novo  elegerunt.*6 

[F  188]  Satis  de  his  supramemoratis  comitibus  magni- 
ficis  in  plerisque  Baioarie  castris  habitantibus  dictum  reor 
quo  ad  presens,  licet  aduc  plures  fuerint,  quorum  egregia25 
facinora  per  eos  fortiter  gesta  ad  me  hactenus  non  per- 
venerint.  Nunc  vero  ad  historiam,  unde  multum  nee  tamen 
inutiliter  egressus  fueram,  turn  quia  sepenumero  de  prefatis 
et  aliis  Baioariorum  comitibus  mentio  apud  vetustos  ver- 
satur,  turn  quia  ipsa  Baioariorum  provincia  et  aliquando30 
regio  eorundem  comitum  presencia  illustrior  claruerat,  re- 
grediens,  siquidem  repetens,  ubi  dimiseram,  incipiens  videlicet 

a  F.  187'  ist  leer. 

1  Daselbst :  und  also  gaben  sy  all  auf  unser  frawen  jedermann 
seinen  tail.  40 

3  Fuetr.  139:  zu  gesicht  aller  menschen. 

3  Tab.  Schir. :  hertzog  Arnold  der  gab  seinen  tail  dem  teufel  und 
warf  a  in  en  hantschuch  auf  und  sprach:  sett  hin,  her  teufel,  des  mein 
des  suit  ir  gewaltig  sein ;  und  also  chom  der  teufel  und  fiirt  den  hand- 
schuch  hin,  das  in  chain  mensch  nimmer  mer  gesah.  45 

4  Daselbst:  ir  funfzehen  mitainander  stifffceten  do  Scheyren  das 
closter. 

6  Die   Tab.  Schir.  sagt  von  diesen  dreien :    dye  rechten  Scheyrer. 
6  Tab.  Schir. :  und  erwelten  inen  da  ein  ewigen  grebnflz. 


-     217     — 

a  Ludovico  Ottonis  palatini  de  Witelspach  filio  in  hunc,  qui 
sequitur,  modum. 

Cap.  18. 

De  Ludovico  duce  Bavarie,  filio  OttonTs 
5  de  Witelspach. 

Ludovicus   itaque   parvulus    g en i tori   suo  Ottoni,   qui    te rcio  Conr.  Chr. 
cum  dimidio  sui  ducatus  anno  de  medio  fuerat  sublatus,  in  d u c a t u Schir.  621. 
successit.    Qui  puer  parvus  Fridrici  quondam  palatini  et  tuin»  Ottonis 
palatini  de   Witelspach    consilio    ducatum    rexit ,   attamen    instigante 

10  invidia  conspiracione  principum  quam  plurimum  impugnabatur.  Sed 
inter  hec  fortuna  arridente  puero  persona  diviciis  dignitate  mirabiliter 
accrescebat  et  consilio  et  factus  est  locuplete  iocu- [  F 188*  J  plecior  et 
potente  potencior,  et  fortitudo  principum  terre  istius  ad  solum  principem 
respectum  habuit.    Denique  omnia  castra,  possessiones,  marchio- 

15  natus,  palatinatus,  comitatus,  castella,  villas,  predia,  terri- 
toria  culta  et  inculta  cum  aquarum  iluentis  ac  cuncta  cum 
suis  attinenciis,  que  possederant  illustres  marchiones  Cam- 
benses,  dicti  vulgariter  de  castro  Voburch1,  et  montis 
Andachs,  palatini   de  Witelspach,   preter  que  imperium  de- 

20struxerat,  resb  domus  deWolfhartzhausen,  comites  Schirenses, 
Landspergenses 2  et  deVelaia,  ipsis  decedentibus  hire  heredi- 

tario  hie  Ludovicus  acquisivit3.     Castrum  vero  Dachaw  et  omnia  Conr.  Chr. 
sibi   attinencia    dudum   pater  suus  dux  Otto,  ut  Supra4  habitum  Sckir.  620. 
est,    10  marcis  aure  et  800  talentis  a  domina  Udilhilde  vidua  Co nradi 
25ultimi  comitis  de  Dachaw  comparaverat. 

Ea  tempestate 6  illustrissima  domina  Ludmilla  comitissa 
in  Pogen,    filia  W.    regis   Boemie,    sed    secundum   fratrem 

*  cum  27s.      b  res  —  Wolfhartehausen  spater  hinxugefiigt  Us. 

1  Herm.  Alt.  382;  vgl  oben  S.  176,  45. 

30  *  Vgl  Ebran  93,  12. 

8  Dasetbst  110,  6. 
4  S.192,  1—3. 

6  Zu  Riexler,  Qeschichte  Baierns  //,  42   ist  xu  betnerken,  doss  die 
folgende  romantische  Qeschichte  in  der  bayerischen  Chronistik  sich  nicht 

35  erst  bei  Arnpeck,  sondern  schon  bet  Fiietrer  164  findet.  Fiietrers  Er- 
xahlung  ist  lappisch  und  unwahrscheinlich,  tceil  dort  die  gemalien  Hitter 
xunachst  gar  nicht  sichtbar  sind,  sondern  erst  durch  Wegnahme  eines 
„  Umbhangs"  enthuUt  tcerden,  wahrend  dann  hinter  einem  udteren  „  Umb- 
hang"  die  lebendigen  Bitter    stehen.     Arnpeck  hat  Fiietrers    Text  xtoeifels- 

AOohne  beniitxt,  da  er  xu  einem  grossen  Teil  damit  ubereinstimmt ;  doch 
tee  ist  seine  Erxahlung  gegenuber  jener  Fiietrers  gerade  entgegen  dern  eben 
getadelten  und  in  einigen  weiteren  Funkten  andere  treffendere  selbstdndtge 
Ziige  auf.  Das  die  Qeschichte  behandelnde  deutsche  Qedicht,  uelches  in 
dent  der  Mitte  des  15.  Jhdts.  (vgl.  rneine  Ausgabe  des  Andreas  von  Iiegens- 

45 burg  S.  XXIX)  angehbrigen  elm.  9711,  f.  315  handschriftlich  iiberliefert 
und  daraus  in  den  Mon.  Boic.  XII,  92  gedruckt  ist,  ist  kaum  Arnpecks 
Vorlage  getcesen,  da  es  wiederum  in  einigen  wesentlichen  Punkten  anders 
berichtet.  Ich  bexweifle  darum  auch,  doss  es  Fiietrers  unmittelbare  Quelle 
war,  wie  Spiller  unbedenklich  annimmt. 


—     218     — 
Andream  de  S.  Magno  Ratisponensem  nata  de  ducatu  Sweid- 

Fiietr.  164.  nitz ft  *,     SUbtili    astucia    sua    Ludovicum   ducem,    ut    earn    matri- 
monialiter   duceret,   cum   tali  facesia  induxit     Defuncto  siquidem  eius 
primo  mar i to  Alberto  illustri  comite  de  Pogen,  cum  esset  pulchra 
nimis,  timens  deum   et  moribus,  ut  assolet,  clarissima,   dictusS 
dux  sepius  earn  visitavit.    Demum  apud  earn  pro  illicito  amore  dulcibllS 
verbis,  Ut  moris  est,  vehementer  solicitavit.    Quod  ipsa  caute  ac 
provide  recusavit,  attamen  eidem  certura  diem,  quod  ad  tha- 
[F.  i<S5/lamum    suum  veniret,   preflxit.    Interim   ipsa    arte 
pictoria   in  velo    ante   lectum   eius   pendente,    quo   dormirelO 
SOlebat,    tos   milites   depingi    perpulchre    fecit  et  ipso  die  prefixo 
alios     tree  vivos  familiares  suos  milites  sub  eodem  velo  abscond  it.     In- 
gress us  igitur  princeps  putans  earn  ibi  fore  solam  more  suo  de 
illicito    coucubitu   instetit.    Que  ait:    Si   de  present!   ducitis    me   in 
uxorem    data  bona  fide   sub  testimonio  istorum  trium  militum,  faciam,  15 
que  cupitis.    Quod  ille  illico  parvipendens  tres  depictos  milites  promisit. 
At  ilia  velum  deponens  inquit :   Sitis  itaque  vos,  strennui  milites,  testes 
huius   rei !     Bene,   domina  graciosa,  audivimus.    His  auditis    dux   per- 
plexus   cameram  concito   exivit  nee  in  anno  integro  ad  earn  revertitur, 
nimirum  finito  anno  nupcias  magnifice  celebravit  et  earn  solenniter20 
in  facie  ecclesie  christiano  more  in  uxorem  duxit. 

Sed  quia  hie  mencio  facta  est  de  comite  de  Pogen, 
advertendum  est  igitur,  quod  predicta  domina  Ludmilla 
ex  suo  primo  coniuge  duos  genuit  Alios  Albertum2  et 
Berchtoldum.  Qui  dum  virilem  attigissent  etatem,  pacis25 
inquieti,  quietis  impacientes,  omnes  offendentes,  nulli  par- 
centes,  pontifices,  prelatos,  barones,  milites  ac  cives  circum- 
quaqut  in  gyro  impugnantes,  depredantes  et  ferociter  an- 
gustiantes  ac  miserabiliter  tribulafttes 3  demum  ab  eis  victi 
terra  pulsi4   in  Italia   se   receperunt.    Ex  quorum   genere5ao 

a  Sweinnutz  am  Rand  Hs. 

1  Irrtiimliches  Zitat;  Andreas  545  sagt:  filiam  regis  Bohemie,  nach 
ihm  ebenso  Ebran  110  und  Fiietr.  164. 

*  Mit  diesem  starben  1242  die  Qrafen  von  Bogen  aus.  Die  folgende 
Erxahlung  von  dem  Zusammenhang  der  Qrafen  von  Bogen  und  der  Qrafen  35 
von  Arco  ist  eine  unbegrundete  Fabel  (vgl.  Riexler  in  Aventinus,  Samtliche 
Werke  III,  228),  welche  dutch  Arnpeck  hier  in  die  Liter atur  eingefuhrt 
icurde.  Die  von  Karl  Anton  Qrafen  von  Arco  verfas8tet  1883  anonym 
erschienene  „Chronik  der  Qrafen  dee  hi.  rom.  Reichs  von  und  xu  Arco 
genannt  Bogen"  htiU  die  Fabel  aufrecht,  ohne  tvissenschaftlichen  Beueis,  40 
lediglich  die  „Familien-Ueberlieferungu  da  fur  ins  Feld  fiihrend. 

8  Vgl.  Herm.  Alt.  372  u.  374,  Andr.  544  und  Fiietr.  164. 

4  Ebran  112  berichtet  van  einer  Vertreibung  der  Qrafen  von  Bogen 
durch  Herxog  Otto  II. :  etlich   sprechen ,   er  hab  die  grafen  von  Pogen 
vertrieben  in  welische  land  und  die  grafschaft  besessen.  Darnach  Fueir.  164 :  45 
umb  das  wurden  sy  paid  vertriben. 

6  In  der  folgenden  Stammtafel  und  unten  in  Kap.  19  toird  der  1242 
verstorbene  Qraf  Albrecht  von  Bogen  richtig  ah  der  letxte  bexeichnetf 


—     219     - 

aduc  nostra  etate,  videlicet  anno  salutis  1487.,  dum  illus- 
[F.  189' ytrissimus  excelsusque  princeps  Sigismundus  archidux 
Austrie  comesque  Tyrolis  bellum  contra  Venetos  feliciter 
ageret,  duo  fratres  superfuerunt  quedam  castra  in  confinibus 
BItalie  et  comitatus  Tyrolis  possidentes,  dicti  de  Arcu, 
quorum  unus  Venetis  coniunctus,  alter  vero  predicto  archi- 
duci  Sigismundo  viriliter  adhesit. *  Expulsis  itaque  prefatis 
comitibus  de  Pogen  a  Baioaria  duces  Noricorum  terram 
eorundem  conquisierunt.    Hec  incidentaliter  dixi. 

10  »  Circa    anno  a    Christi    1124.*    monasterium   Superius   AlteFundS 

Lniciatur  et  sub  papa  Honorio  II.  libertati  traditur  a  Friderico  Rat  is - 
ponensis  ecclesie  advocato  cum  consensu  coniugis  sue  et  Adelberti4 
com  it  is  de  Wind  berg  et  uxor  is  sue  filiorumque  eorundem,  scilicet 
Perchtoldi   et  Albert  i,  admodum   parvulis,  ad   quorum    dicionem  idem 

15  locus  hereditario  iure  pertinebat. 

Albertus  Andr.  56  u. 

comes  in  Pogen  obiit  1147.,  fundavit  545 

Windberg  1142.    Hedwigis5  uxor. 


Hartwicus  Perchtoldus 

20  obiit  1208.  u.  59 


Albertus 

obiit  1198.  Uxor  LudmUla  obiit  1240.  u.  Herm.  Alt. 

^ y 384 

Leopoldus  Perchtoldus  Albertus  u.  Andr.  59, 

obiit  1218.  6  ultimus  comes  de  Pogen     62  u-  &*5. 

25  obiit  1241., 

dedit  tertiam  partem. 7 
Anno    Christi    1203.     tota    pene   provincia   Bavarie    incendio,  Oonr.  Schir. 
rapinis  periclitatur   et  multis  malis  subiacuit  propter  guerram  inter  Ann.  631, 

Herm.AU.386 

u.  Fund.9 
a  der  folgende  Abscknitt  ist  an  den  Rand  geschrieben. 

30  !  Nach  der  ertvalinten  Ckronik  der  Qrafen  von  Arco  S.  62  warm 

die  beiden  damaligen  Qrafen  von  Arco,  Andreas  und  Odalrich,  mit  Herxog 
Sigmund  von  Tirol  verbUndet. 

1  Oedr.  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  332  und  333  xu  den  Jahren  1104 
und  1125.     Vol.  Neues  Archiv  XXIV,  697  und  714. 

35  *  Die  Quelle  gibt  1104  ale  Orundungsjahr  an. 

4  Richtiger  miisste  es  heissen  :  Adelberto  n.  s.  w. 

5  Vgl.  Herm.  AIL  373. 

•  Andr.  59  unriehtig  1208. 

7  Namlich  fori  in  Pogen  ecclesiae  Superioris  Altach;  vgl.  Andr.  62. 

40  •  Text  der  von  tnir  festgestelUen  kleinen  bayerisehen  Annalen,  gedr. 

Neues  Archiv  XXIV,  686.    Auch    bet  Andr.  59  verwendet,  dock  ist  oben, 

uie  das  Wort  incendio  erkennen  l&sst,  auf  den  Text  der  Fund,  xuriick- 

gegriffen. 


—     220     — 

Conradum   Ratisponensem    et    alios    Bavarie    episcopOS  et   ducem 
Ludovicum.    Quam  ob  rem  mala  morte  ultimo  obiit. 

Herm.Alt386.  Anno   domini    1204.    ci  vitas    in    Landshut    incept  a    est   et 

castrum  a  Ludovico  duce. 
Andr.  59.  Eodem  anno  defuncto  predicto  Conrado  Ratispo  nensi  5 

episcopo  9.  Kal.  Maii1  Conrad  us  II.2  Frisingensis  ecclesie  propositus 
Ratisponensi  ccclesie  preficitur  episcopus.  Hie  vir  iustus  et  per  omnia 
religiosus  et  castus  vendito  patrimonio  suo  septem  milibus  librarum, 
cum  esset  ex  antiqua  et  nobili  prosapia,  filius  Hainrici  comitis  de  Fran  ten - 
hausen,  hospicium  pauperum  in  ponte  Danubii  fecit  et  possessionibua  10 
extulit;  castrum  Deyspach,  Werd,  Kunigswardt  et  alteram  Pewren 
episcopatui  adiecit. 

Herm.AU386.  Durante  siquidem  prefatoa  bello  duxLudovicus  Bavariam 

395.  immaniter  igne  et  preda  vastavit;  destruxit  castrum  TezeUpach b  ' 
et  incepit  construere  castrum  Dingolfing4  et  castrum  in  Landshuet       15 

[F.  190]  Anno  Christi  1204.  dux  Ludovicus  in  Monaco, 
quia  inter  Mospurgam  civitatem  et  opidum  Dingolfing  multe 
violente  depredaciores  et  spoliaciones  committebantur  nee 
securum  iter  aut  tutus  locus  inveniebatur,  construxit  in 
monte,  quo  modo  castrum  Landshut  consistit,  ligneam  do- 20 
munculam  vulgariter  kasten  et  collocavit  illuc  quatuor  clientes 
ad  custodiendam  viam,  ut  homines  tute  in  aquis  et  terra 
pertransire  possent,  et  ex  hoc  nomen  habet  Landshut  quasi 
provincie  custodia.  Sane  homines  videntes  ibi  esse  terram 
bonam  et  superficie  amenam  ac  pascua  pro  educandis  hominibus  25 
animalibusque  uberrima  tres  swaigas  erigunt;  deinde  propter 
terre  fertilitatem  domus  edificare  ceperunt.  Quod  prefatus 
dux  percipiens  eisdem  edificantibus  plura  privilegia  dedit, 
maxime  ut,  postquam  hunc  locum  attingerent,  securi  essent 
contra  omnes  suos  creditores  propter  debita.  Supervenit30 
denique  quidam  Judeus,  qui  incolis  pro  usura  pecunias  ac- 
comodavit.  Deinceps  dux  ammota  lignea  domuncula  in  eodem 
monte  castrum  firmum  erigere  cepit.  Et  hoc  modo  civitas 
Landshut  inicium  sumpsit  nee  unquam  villa  aut  forum  fuit, 
sed  mox  cepta  vehementer  crevit  'nee  immerito,  quia  pro  35 
tocius  terre  [F.  190' J  republica  et  bona  intencione  inchoata 
altissimi   largiente   gracia   mox   vehementer   excrevit.     Est 

a  pre  facto  Hs.    *>  von  spdlerer  Hand  am  Rand:  Teyspach. 

1  Das  Todesdaium  Konrads  III;  aus  Herm.  Alt  386. 

*  Vielmehr  IV. ;   vgl.  Janner,  Oeschtehte  der  Bischofe   von  Rtgens-  40 
burg  U%  234. 

•  Irrtum;   aus  der  Notix   bei  Herm.  Alt.  395:    1251.   castrum   in 
Teispach  a  Ludwico  duce  (Ludwigs  I.  Enkel !)  destruitur. 

4  Eben falls   In  turn;    Herm.   Alt.  395  berichtet  xum   Jahre    1251: 
Otto  dux  castrum  et  oppidum  in  Dingolvinge  construere  cepit.  45 


—     221     — 

itaque  Landshuta  civitas  metropolis  inferioris  Bavarie  Celebris 
inter  principura  urbes  in  Germania,  sed  et  in  Bavaria  nomina- 
tissima,  et  si  inter  novas  fore  coraputetur,  perpulchris  tamen 
structuris  multas  alias  superat.  In  loco  etenim  uberrimo 
5  ad  ripas  Isare  fluvii  limpidissimarum  aquarum  posita  *,  que 
grandem  inhabitatoribus  civitatis  conferunt  utilitatem,  turn 
quia  ibi  tot  raolendine  sunt,  que  non  solum  civitati,  sed  et 
aliis  per  girum  habitantibus  ad  miliare  teutonicum  vel  duo 
quasi  sufficiunt,  turn  quia  ibi  tot  piscatores,  id  est  ad  minus 

10  70  exceptis  famulis,  existunt,  quot  vix  in  aliqua  Almanie 
civitate  reperiuntur.  Est  ibi  insuper  ex  septentrionali  parte 
vallis  adeo  fertilis,  ut  vulgo  fovea  butiri  cognominetur. 
Hinc  est  quod  eadem  civitas  omni  feriata  die  ad  minus 
bis,   semel  ante  prandium  ad  horas  duas  vel  tres  et  ante 

I5cenam  quasi  horas  duas,  forum  lactis  habet,  ubi  venale  lac, 
butirum,  ova,  casei,  caules,  rappe  diversarumque  herbarum 
genera  et  cuncta  pro  temporis  qualitate  ad  usum  hominum 
necessaria  habentur  in  medio  civitatis  et  ante  sancti  spiritus 
ecclesiam.    Habet  denique  eidem  contiguum  verticem  montis, 

20  in  quo  fortissimum/F.  191]  ac  opulentissimum  ducale  castrum 
pro  urbis  custodia  constructum  fore  dinoscitur.  Extat  in 
ea  divi  Martini  episcopi  miro  modo  ornatum,  utiliter  testudi- 
natum  a ,  candelabro  stagneo  precioso  ymaginibus  salvatoris 
et  12  apostolorum  arte  fusoria  insignito  ac  ymagine  crucifixi 

25magni  precii,  cui  similis  vix  in  orbe  reperitur,  necnon  et 
pavimento  ex  quadris  expolitis  marmoreis  lapidibus  rubei 
et  albi  colorum  adeo  decoratum,  ut  tanta  preciositas  animos 
adventancium  in  admiracionem  ducat.  Taceo  de  turris  subli- 
mitate    nondum  perfecta,    que  omnes,    cum  ad  perfeccionem 

30  venerit,  tocius  Germanie  turres  transcendet.  Ornatur  quoque 
templo  beatissimi  Christi  confessoris  Iudoci,  cuius  reliquiarum 
pars  non  modica  ibi  continetur.  Qui  non  solum  inhabitantes, 
verum  eciam  exteros  suis  meritis  et  precibus  miraculorum 
insigniis   illustrat.    Nimirum   sancti    spiritus  ecclesia  minim 

35  in  modum  perpulcherrima,  quinymmo  testudinatab  noviter, 
nova  erecta  ibi  concernitur.  Sunt  quoque  modo  in  civitate, 
licet    olim    extra    earn    constructe   fuerant,    antequam    ipsa 

*  destudinatum  Hs.    b  destudinata  lis. 

1  Hier    finde    ich   Anklange    an    Ottos    von   Freising    Schilderung 
40  Fret8ing$t  wo  es  heisst  (Chron.  Vf  24 ;  vgl.  oben  S.  62,  S3) :  in  pulcherrimo 
et  amoenissimo  loco  posit  us,  limpidissimarum  aquarum  ac  precipue  Ysarae 
rapidissimi  fluvii  cursu  con  epic  u  us. 


—     222     - 

civitas  ampliaretur,  due  domus  celeberrime  in  sacellis,  edificiis, 
ortis  ac  cunctis  pro  dei  servicio  et  humana  necessitate 
[F.  19V]  proficuis  decorate,  quas  viri  religiosi  fratrum  mendi- 
cancium  de  observancia  ordinum  predicatorum  et  minorum 
populum  plurimum  edificantes  inhabitant.  Insuper  in  pre-  6 
urbio  ad  aquilonem  trans  Iseram  in  diocesi  Ratisponensi,  licet 
ipsa  principalis  civitas  sit  in  diocesi  Frisingensi,  preciosum 
sanctimonialium  ordinis  Cisterciensis  sub  stricta  clausura 
cenobium  consistit,  ubi  duces  inferioris  Bavarie  sepulturam 
suara  habent.  Potenciores  autem  tocius  Almanie  principeslO 
in  ere,  frumentis  ac  aliis  diviciis  earn  inhabitare  consueverunt. 
Idcirco  omnium  artificum  magistri  mechanici  in  ea  subtiles 
reperiuntur.  Est  namque  sepedicta  civitas  Landshuta  aere 
salubris,  flumine  iocunda,  facie  leta,  arborum  et  omnium 
frugum  fecunda.  Cuius  septentrionalem  partem  fluvius  Isara  15 
circumfluens  vino,  lignis,  calce  aliisque  quam  plurimis  mercibus 
adiacentibus  regionibus  advectitus  abundantissimam  reddit. 
Hinc  est  quod  populus,  qui  earn  inhabitat,  est  devotus, 
clerus  honestus,  cives  veraces  et  adeo  circumspecti,  ac  si 
legibus  divinis  pariterque  humanis  eruditi  fuerint,  fratres20 
vero  mendicantes  in  vinea  domini  soliciti,  ut  post  hanc 
vitam  eternum  attingamus  bravium.  De  aliis  autem  sacellis 
S.  Lazari,  sancte  trinitatis,  sancte  crucis  ac  S.  Sebastiani  mea 
etate  erectis  pro  presenti  silendo  brevitatis  causa  supersedeo.  * 
Chr.  Teg*  [  p.  J894  *]  1206.8  Ludovicus  dux  Bavarie  et  Otto  comes  de  Velay  25 

523.  Hainricum   marchionem   Ystrie  invadunt  bello,  advocatum   monasterii 
in  Tegemsee,  incendio  et  rapioa  et  omni  gencre  desolacionis  ultra 
modum. 
Herm.Alt.387  [F.192]  Anno  Chris ti  1218.4  Straubing  a  duce  Ludovico  con- 

u.  Andr.  50.8truitur.  30 

Andr.  61.  Anno  domini  1210.  castrum  Abach  dux  edificat  Ludovicus. 

Conr.  Sehir.  Anno  domini  1215.  prefatus  dux  Ludovicus  captivatur.    Cum 

Ann.  632.  quo  omnia  Bavaria  captivata  est;  divites,  pauper es,  nobiles  et  ignobiles 
steura  data  s  e 6  redimerunt. 
Ann.S.Steph.  Anno   Christi   1217.    cometa   visus  est  et   fames   valida  per  35 

56\6totam  Bavaria m,  Austriam,  Moraviam7  et  Hungariam  invaluit. 

a  am  Bande  der  Hs. 

1  Vgl.   xu  dem  vorausgehenden  Abschnitt  Heigels   Einleitung    xur 
Landshuter  Ratschronik  in  den  Chroniken  der  deuischen  Stadte  XV,  247  ff. 

*  Ckronicon  monasterii  Tegernseensis;  Pex,  Thee,  anecd.  HI,  3, 497 ff.  40 
8  Irrtum;   vgl.  Oefele,   Qeechickte  der  Orafen  von  Andeche,  S.  99y 

Anm.  1. 

*  Herm.  Alt.  xum  Jahr  1218,  Andr.  (bexw.  die  Fund.)  1208. 

6  Ungeschicht  statt  hunc  der  Quelle. 

*  Annalen    von    Weihenstephan  bei  Freising;    Mon.    Germ,    hist,  45 
SS.  XIII,  60  ff. 

7  Die  Quelle:  Marchiam. 


—     223     — 

Eodeni    anno    civitas    Frisingensis    et    maior    ecclesia    atq u e  Conr.  Schir. 
S.   Andree   domusque   canonicorum  igne  conflagratur»  et  ab  episcopo  Ann.  I.e. 
Ottone  II.  eodem  anno  renovatur. 

Anno   domini  1220.     Fridericus   II.    Rome   in    basilica   8.    Petri  Chr.  Ursp.3 79 
5  Clim  UXOre  sua,  Ludovico  duce  Bavarie  aliisque  principibus  presentibus  ti'o?erm'  ^' 
de   mandato   domini  Honorii  pape   per  ministerium   domini   Hugulini 
tunc  Hostiensis  episcopi,  post  mod  um  apostolici,  in  imperatorem  coronatur. 
Anno   Christi    1221.    pestilencia   et  fames  in   Bavaria 
ingruit.1 

10  Anno   domini   1222.  et  annis  sequentibus  templarii  et  hospitalarii  Chr.Ursp380. 

Hierosolimitani  adiunctis  sibi  quibusdam  principibus  Alamannie  et 
populo  christi  an  o  pergunt  navigio  ad  capiendam  quandam  civitatem 
Sarracenorum  nomine  Damiatam,  ut  earn  poesiderent  in  recompensam 
communem    civitatis   Hierosolimitane    et   terre   sancte.     Fuit    autem 

15  civitas  ilia  sita  super  unum  bracbium  Nili  fluminis  versus  septentrionem 
et  erat  muris  et  situ  loci  munitissima,  ubi  portum  habent  Sarraceni  b 
in  mari  magno;  merces  quippe  de  mari  rubro  venientea  ab  India,  ex 
Perside  et  Arabia  illuc  deportantur  et  nihilominus  ex  Egipto.  [ F.  192' J 
Post  multas  denique    pugnas  obsessa  est   civitas  tarn  in  terra  quam  in 

20  flu  mine  quam  in  mari,  ut  nullus  possit  ingredi  vel  exire.  Illi  quoque, 
qui  in  terra  erant,  vaJlo  firmissimo  et  meniis,  sicut  poterant,  se  cinxerunt, 
ne  soldanus  aut  Sarraceni,  qui  exterius  erant,  posse nt  facere  impetum 
in  eos,  quod  eciam  septus  Sarraceni  attemptarunt.  In  bis  conflictibus 
Colonienses  etFresones  et  alii  de  inferioribus  partibus  se  strennuissimos 

25  et  laudabiles  exhibuerunt.     Fama  itaque  divulgata,  quod  obsessa  esset 

civitas,   quotidie  crevit  exercitus  christianus ;    nam   multi  adventabant. 

Inter    quos   bone  memorie  Sifridus  Augustensis  episcopus  et   comes  de 

Vobeburc    et   alii  quam    plures    advenerunt.     V  id  ens   autem    soldanus,  381. 

•quod  ab    obsidione  non  posset  eos  vi  repellere  vel  suis  auxilium  conferre, 

30cepit  de  pace  tractare.  Volebat  autem  reddere  Cbristianis  civitatem 
Bieroeolimam  et  earn  reparare  in  muris  et  edificiis,  sicut  erat  quondam, 
quando  pater  suus  soldanus  cepit  eandem.  Insuper  omnem  terram,  quam 
ohm  possidebant  Christian i,  exceptis  duobus  castris  volebat  restituere, 
quatenus    recederent   ab   obsidione.     Quam    composicionem   Pelagius c  * 

35  legatus  sedis  apostolice,  qui  aderat,  et  templarii  et  alii  rectores  exercitus 
pro  sua  superbia  admittere  recusabant.  Ideo  contigit,  ut  ad  modicum 
letificati  gaudium,  quod  stulte  de  prospero  successu  acceperunt,  infeliciter 
perderent.  Cumqued  civitas  diu  obsideretur  et  obsessi  nunc  fame  nunc 
peste    perirent   et   portas    [F.  193]    undique   muris    obstruxissent ,    pre 

40  *  conflaguntur   Hs,     b  sarrani  Hs.     c  am  Rand   mil  Einfiigungs- 

xeiehen.    d  Cunque  Hs. 

1  Quelle  Y  Vielleicht  irrtiimlich  aits  den  Ann.  S.  Steph.  55,  welche 
—  jedoeh  xum  Jahre  1211  -  berichten :  Hoc  anno  pestilentia  magna  et 
fames  valida  per  totam  Bawariam  facta  est.  Die  vorxiigliche  Zusammen- 
45  stellung  der  mittelaltet  lichen  Nachrichten  iiber  Elementarereignisse  bei 
Ourschmann,  Hungersnote  im  Mittelalter,  fiihrt  S.  188  beim  Jahr  1221 
keine  Quellenstelle  aufy  in  der  von  Pest  und  Hungersnot  in  Bayern  im 
Jahre  1221  berichtet  tcird. 

*  Der  Name,  der  im  Chr.   Ursp.  fehlt,   ist   icohl  aus  Conr.  Schir. 
50  Ann.  632  genommen. 


—     224     — 

anxietate  magno  silencio  tota  civitas  conticuit  Sane  quidam  in  exercitu 
christiano  cum  quibusdam  occulte  consilium  iniit,  ut  in  quadam  parte 
civitatis  elanculo  de  nocle  scalas  adveherent,  per  quae  primo  diluculo 
muros  civitatis  ascenderent;  nam  vigiles  iam  conticuerunt.  Sicque 
factum  est  Cumque  ascend  issent  muros  civitatis,  exclamaverunt  captam  5 
esse  ci  vita  tern,  sicque  timor  et  fuga  facta  sunt  intra  muros,  extra  vero 
tumultus  undique  irruencium  in  ipsam  ci  vita  tern  sive  per  muros  ascen- 
dencium  sive  portas  et  muros  infringencium,  factaque  est  intra  civitatem 
cedes  maxima  Sarracenorum  tarn  virorum  quam  raulierum  quam  par- 
vulorum  e  t  ita,  ut  esset  miserabile  spectaculum  eciam  ipsis  Christianis  10 
rectis  corde  et  flexis  humana  compassione.  Iam  expelluntur  Sarraceni, 
et  Christiani  possident  civitatem  et  firman t  earn  undique.  Multi  quoque 
principes  quotidie  adveniebant  in  ipsam  civitatem  pro  defensione  ipsius 
contra  Sarracenos.  Inter  quos  advenit  Ludovicus  dux  Bavarie,  qui 
iam  dudum  fuerat  cruce  signatus  Cumque  possessa  esset  civitas  15 
a  Christianis  iam  usque  ad  secundum  annum  vel  amplius  et  prefatus 
dux  advenisset  et  populus  excrevisset  in  civitate,  factum  est  de  consilio 
prefati  ducis,  ut  aiunt,  et  legati  sedis  apostolice  et  aliorum  recto  rum 
populi ,  ut  multi  cum  eisdem  egrederentur  de  civitate  [  F.  IDS']  ad 
occupandum  quendam  locum  pro  construenda  ibidem  nova  civitate  contra  20 
Sarracenos.  Erat  autem  locus  ille  inter  duos  fluvios  in  angulo  situs,  ubi 
quidam  torrens  de  montibus  Arabic  cadebat  in  Nilum  fluvium.  Cumque 
audiret  sold  an  us  ibidem  demorari  principes  et  exercitum  Christianorum, 
fecit  aquas  ipsius  torrentis  in  quadam  concavitate  et  valle  moncium 
retineri,  ut  ibidem  excrescerent  in  maxima  quantitate.  Cumque  Christiani  25 
fixissent  tentoria  sua  et  menia  posuissent  in  prefato  loco,  sold  an  us  rex 
cum  exercitu  suo  cepit  ad  v  en  tare  et  de  nocte  iussit  demitti  aquas 
torrentis  super  castra  Christianorum.  Surgentes  itaque  de  mane  tarn 
homines  quam  equi  steterunt  in  aquis  profundis.  Tunc  coangustatos 
ipsos  cum  exercitu  circumdedit  soldanus.  Fugam  vero  non  invenientes*30 
neque  copiam  resistendi  habentes  tanquam  in  morte  positi  pro  vita 
retinenda  humiliter  supplicabant.  Quibus  soldanus  tanquam  pius  et 
bonus  vitam  concessit  et  reditum  ad  sua  tali  condicione,  quatenus 
Damiatam  restituerent,  et,  ne  viderentur  Christiani  in  possessionem 
eiusdem  civitatis  intrasse  sive  hire  belli  sive  alio  quocunque  iure,  statu  it,  35 
ut  singuli  homines  christiani,  qui  essent  in  ea,  pro  exitu  et  liberacione 
sua  solverent  starlingum  unum.  Sicque  factum  est,  ut  exercitus  christianus, 
qui  prius  in  superbia  et  in  abusione  elatus  absque  deo  in  suis  viribus 
confidens  fiduciam  habebat  inanem ,  confunderctur  et  tarn  Damiata 
[F.194]  quam  terra  sancta  aduc  perdita  invenirentur.     PluribllS  hauc40 

civitatem  et  eius  situm   ac   obsessionem    et  expugnacionem 
verbis  describit  abbas  Urspergensis  in  sua  cronica,  que,  ut 

paucis  agam,   Obmitto.      Perdita   autem    fuit   sepedicta  civitas 

Damiata  anno  domini  1224.     Predictam*    autem    expedicioneni 
pro  tanto  inserere  huic  opusculo  curavi,   ut  sciatur  dictum  45 
Bavarie    ducem   Ludovicum    pro    liberacione    terre    sancte 
mare  transivisse. 

Herm.Alt.38 7.  Eodem  anno  Landau  construitur  a  Ludovico  duce  Bavarie. 

a  Preditam  Hs. 


—     225     — 

Anno  Christi   1225.    Ludovicus  dux   Bavarorum    curator  regis  Chr.Ursp.38L 
Hainrici  in  rebus  tarn  propriis  quam  imperialibus  in  Alemannia  efficitur. 
Ea  tempestate  fames  valida  et  pestilencia  in  Alemannia  fuit.  Cf.Oonr.Schir. 

1225.*  His  diebus  Leopold  us  dux  Austrie  cum  consensu  Ludovici  Ann.  £32. 
5ducis  Bavarie  const ruxit  castrum  in  Scherding.  Herm.AU.38 7. 

Anno  salutis  1226.  pax  et  concordia  facta  est  inter  Con-  Gonr.  Schir. 
radum  episcopum  Ratisponensem  et  Ludovicum  ducem  Bavarie.1        Ann.  633. 

Eodem  anno  combusta  est  tota  civitas  Frisingensis,  tarn  ecclesie  Ann.  S.  Steph. 
quam  domus,   maior   ecclesia  et  S.  Andree,   minores  capelle  et  domus  £#  w.  Chunr. 
10  canonicorum,  adeo  ut  in  monte  vix  domus  una  remaneret  fyo*'  ^Wl* 

1327. b  *  in  nocte  Valentini8  martyris  tercia  pars 
civitatis  Monacensis  igne  consumpta  est  et  hospitale. 

Anno    domini  1228.    Otto  films  Ludovici   ducis  Bavarie  apud  Herm.  Alt. 391 
Straubing  presente  regeHainrico  et  multis  aliis  principibus  etbaronibusw.  Fund. 
15  gladio  accingitur  militari4  in  festo  penthecostes. 

Anno  Christi  1229.,  dum  guerra  inter  papam  Gregorium  IX.  Ann.  S.  Steph. 
et  imperatorem  Fridericum  II.  differretur,  Heinricus  rex  A  lmanie,  56. 
imperatoris  filius,    Ludovicum   ducem   bello   impeciit   et  fines  Bavarie 
devastavit. 
20  [F.  194']    Hie   dux    Ludovicus    armis    Strennuus    multas    ex-  Cf.Ebranl08. 

pediciones  animose  perfecit.    Ipse  comites   de    Klingberg  a  Bavaria  Ebran  110. 
expulit  in  Hungariam. 

An  no  domini  1231.  Ludovicus  dux  Bavarie  in  Kelhaim  insidiis  Herm.Alt.391. 
regis  Hainrici6  presente  familia  sua  a  quodam  ignoto  pagano  cultro 
25  percussus    diem   ultimum  clausit   16.   Eal.   Octobris,  sepultus   Apud  Andr.  545    u. 
patrem  in  monasterio  Schirensi,  relinquens  filium  Ottonem.  Ebran  111. 

»  1225  —  Scherding  am  Rand.  b  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen 
auf  diese  Stelle. 

1  Diese   irrtiimliche  Nachricht   scheint   mir   aus   den  Worten   der 
30  Annalen  Konrads  von  Scheiem  xum  Jahr  1226 :   Eo   vivente  pax  inter 
ipsum  et  ducem  Bavariae  fuit  fcUschlichertceise  hergeleitet  xu  sein. 

•  Die  Notix  isty  der  Stelle  in  der  Handschrift  nach,  urn  100  Jahre 
xu  friih  eingesetxt.  Quelle?  Vielleicht  besteht  ein  Zusammenhang  mit  der 
Chronik  des  Angerklosters  xu  Miinchen,  welche  meldet :  Anno  domini  1327. 
35  in  gallicantu  vigilie  S.  Valentini  martyris  factum  est  incendium  civitatis 
Monacensis  incipiens  iuxta  dominas  S.  Clare  destruens  chorum  et  ecclesiam 
S.  Petri  et  hospitale  et  totam  vallem  et  partem  castri  et  vere  terciam 
partem  civitatis  et  ultra  triginta  persone  hominum  per  ignem  interierunt. 
Unde  versus : 
40  M  ter  C  viginti  septem  nocte  Valentini 

Tercia  Monaci  pars  corruit  igne  voraci. 
8  14.  Februar. 

4  Dieses  Wort  lasst  erkennent  doss  neben  Herm.  Alt.  die  Fund, 
(die  hier  die  Osterhofener   Annalen  wiedergeben;    vgl.  Mon.  Germ,   hist,, 

45  SS.  XV H  544)  benutxt  sind. 

5  Hermann  von  Altaich,  dessert  Worte  in  diesem  Sat*  beniitxt  sind, 
sagt  jedoeh:  insidiis  domini  Friderici  imperatoris.  Als  Anstifter  des 
Mordes  bexeieknen  den  Kaiser  auch  andere  Quellen  Arnpecks,  die  Tab. 
Schir.  194,  nach  dieser  Andr.  545.  Arnpecks  Chronik  ist  die  erste  bayerische 

50  Geschichtsquelle,  welche  den  Konig  Heinrich  als  Urheber  nennt. 

Quellen  a.  Erirterangen.  N.  F.  III.  15 


—     226     — 

Eodem  anno  tanta  caristia  sive  fames  fuit,  ut  una 
scaffa  siliginis  pro  5  libris  denariorum  venderetur.1  Hie 
Ludovicus  ducavit  annis  47. 

Felicisvallis. 

Ebranlll.  Deinoeps   domina  Ludmilla  uxor  eius  vidua  cepit  fun  dare  eto 

construere  monasterium  Felicisvallis  prope  Landshutam  ordinis  Cister- 
cien8ium,  anno  Christ i  1233.  visitavitque  in  propria  persona  urbem 
Bomanam  pro  indulgenciis  et  reliquiis  ad  dictum  suum  monasterium. 
In  quo  tandem  devote  religioseque  degit  et  feliciter  moriens 
Fund.9  sepulta  est  1240.  10 

Tab.SMr.194,  j^    insUper  advertendum,    quod  dicti   ducis   Ludovici   ex- 

'equiarum    solennia   diu    sunt  dilata  Ottone*    filio    eius    plurimum 

conturbato  cum  omni  parentela  et  caris  amicis  plurimis. 
Et  fere  tota  Bavaria  est  commota  ob  dolosam  necem  tanti 
viri  et  principis  omnibus  predilecti.  Tandem  autem  magnificel5 
sunt  celebrate  presentibus  archiepiscopo  Maguntino ,  Eberhardo 
archiepiscopo  Saltzeburgensi,  Conrado  Frisingensi 4,  Sifrido  Ratis- 
ponensi  et  Pateviensi4,  Eistetensi  ac  Augustensi  episcopis,  abbate 
Secoviensi,  abbate Chiemensi  et  prelatorum,  principum,  comitum,  baronum, 
militum  et  aliorum  cleri coram  laicorumque  turba  [F.  195]  innumerabili  b.  20 
Eodem  die  dux  Otto  filius  eius  decimas  et  predia  plura  cenobio  Schirensi 
ob  animarum  patris  et  progenitorum  suorum  perpetuum 
remedium  donavit. 

Cum  autem  secundum  quosdam,  ut  iam  infra  dicetur, 
hie  dux  Ludovicus  dignitatem  comitatus  palatinorum  Reni25 
adeptus  sit,  queritur,  qui  et  quot  comites  palatini  Rheni 
fuerint,  antequam  talis  dignitas  ad  duces  Bavarie  pervenerit. 
Hoc  facile  dicere  nequeo,  presertim  cum  sepe  de  una 
progenie  ad  alteram  transferebatur  talis  dignitas,  utputa 
quia  legitur  in  historia  Hernesti  et  legenda  B.  Adelheidis30 

»  Ottone  —  predilecti  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen.  b  in- 
numerabili —  donavit  war  xuerst  auf  f.  197  geschrieben,  tcurde  dann 
dart  ausgestriehen  und,  nachdem  f.  195  und  196  neu  eingejiigt  warm,  auf 
f.  195  nochmals  eingetragen. 

1  1231  war  in  der  Tat  eine  Teucrung  in  Bayern  und  Oesterreieh  ;35 
vgL  Gurzchmann,  Hungersnbte  im  Mittelalter  S.  172.    Arnpeek  scheint  hier 
au8  einer  verlorenen  Quelle  xu  sckopfen,    deren  Angaben  mil  jenen  der 
Cont.  Saneruc.  I  (Mon.  Oerm.  hist.,  SS.  IX,  627)  :  Item  facta  est  caristia ; 
Patavie  dabatur  modius  frumenti  pro  quinque  talentis  sick  declcen. 

*  Diese  Angabe  wohl  aus  Herm.  Alt.  391,  der  die  Oriindung  aber  40 
xum  Jakr  1231  berichiet    1233  nennen  als  Orundungsjahr  die  auch  sonst 
beniitxten  Annates  Seldentalenses  (Mon.  Bote.  XV,  554). 

3  Darnach  Andr.  545. 

4  Die  Bisehofe  von  Freising  und  Passau  hat  Fuetr.  166  hinxugefiigt. 


—     227     — 

imperatricis,1    quod    filing   eiusdem    B.  Adelheidis   nomine   Ernestus  Of.  Fiietr.  148 
dux   et  comes  Wezelo    propter  iniuriam  et  inimicicias  callide  per  Hain-  ~~*50- 
ricum    comitem   palatinum    apod    imperatorem   Ottonem  Magnum    sibi 
factas  ac  malicioee  ex  invidia  illatas  eundem  Heinricum  palatinum  Beni 
5  interfecerunt. 

Item  Sigefridus  pater  S.  Kunegundis  eciam  fuit  pal  at  in  us  Of-  VitaHenr. 
et  fuit  filius  Ottonis,  qui  fuit  nepos  Arnolfi  imperatoris.8      ni)  2* 

Item   Hermannus    comes  palatinus  de   Rheno  magnus 
imperii   princeps.    Unde  in  cronica  Urspergensi4  legi,  quod 
10  Arnold  us   Mag  un  tin  us    archiepiscopus    et  Hermannus   Rheni    palatinus  Otto  Fris., 
comes  graviter  [F.195']    inter  se  bellantes  anno  Chrieti  1 156.6  O.Frid.  11,46. 
in    natali*  domini  Wormacie  Fridericus  I.  eosdem  concordavit6> 
quia  ambo  rei  invent!  sunt  debita  pena  plectendi. 

Conradus  comes  palatinus  Rheni,  frater  imperatoris 
i5Friderici  I.,  habuit  uxorem  nomine  Irmergardem  b.  Ex  qua 
genuit  Agnetem,  quam  in  matrimonium  duxit  Heinricus  filius 
Heinrici  Leonis.  Hie  Conradus  anno  Christi  1198.  dominium 
Stalberg  et  advocaciam  in  Bachara  in  feudis  ab  archiepiscopo 
Coloniensi  accepit.7  Et  obiit  idem  Conradus  et  sepultus  est  in 
20Schonga8  prope  Heidelbergam  ad  duo  miliaria,  ubi  est  mo- 
nasterium  monialium.  Et  circa  eius  sepulchrum  sic  scribitur9: 
Anno  domini  1204.  obiit  Conradus  comes  palatinus  Rheni, 
frater  imperatoris  Friderici. 

Aulice  de  Reno  comes,  heu,  Conrade,  Novembris 
25  Idus  obis  quinto10  statuens  hie  abdita  membris  c. 

Spiritum  det  luce  frui  8chonaugicad  cura 
Pacificum  recolendo  ducem  precem  non  moritura. 

*  natale  Hs.    b  so  Hs.    c  menbris  Hs.    d  Schonongica  Hs. 

1  Diese  Quellenangabe  ist  meiner  Meinung  nach  kaum  auf  ettvas 
30  Anderes  xu  bexiehen  als  auf  die  Qeschichte  von  Herxog  Ernst,  urie  sie  bei 
Fiietr.  148-151  erxahlt  ist. 

*  Schon  oben  S.  138,2  benutxi. 
8  Quelle? 

*  Bier  irrt  Arnpeck:  Die  Uraperger  Chronik  weiss  nichis  davon; 
35  er  hat  es  bei  Otto  von  Freising  gelesen,  dessen  Ausdriicke   vencendet  sind. 

*  Vielmehr  1155. 

6  Das  ist  nicht  der  riehtige  Ausdruck  fiir  jenes  Strafgericht,   iiber 
welches  vergl.  Simonsfeld,  Jahrbiieher  des  Dtutschen  Reiches  unter  Fried- 
rich  Lt  1,  402  f. 
40  7  Stahleek   und    Bacharach.     Vgl.   Freher,    Origines    Palatinae  I 

fed.  II.)t  92. 

8  Schbnau. 

9  Freher  a.  a.  0.  79;    Scheid,  Origines  Onelficae  III,  186;    Hdusser, 
Qeschichte  der  rheinischen  Pfalx  I*,  60;    Huffschmid   in   der  Zeitschrift 

45  fur  die  Qeschichte  des  Oberrheins,  N.F.  VU,  76. 

10  9.  November. 

15* 


—     228     — 

Item  Heinricus  comes  palatinus,  filius  Heinrici  Leonis 
expulsi   a  Bavaria,   frater  Ottonis   imperatoris  IV.,  habuit 
flliam  predicti  Conradi  nomine  Agnetem,  [  F.  196 J  ut  superius 
iam  dixi,   et  propter  hoc  factus  est  comes  palatinus.     Obiit 
et  eciam  sepultus  est  in  Schonga,  ubi  tale  eius  epithavium l  5 
continetur :  Anno  domini  1214.  obiit  dominus  Heinricus  dux 
Saxonie,  comes  palatinus  Reni,  gener  Conradi  et  Irmergardis. 
Princeps  magnificus,  comes  aule,  gloria  Reni, 
Junior  Heinricus2  iacet,  ecce,  favilla  feni. 
Migrat  abhinc  senis  Maii  post  10  Kalendis3.  io 

Quern,  deus,  a  penis  et  ab  omnibus  erue  flendis. 
Item  defuncto  prefato  Heinrico  Ludovicus  dux  Bavarie 
adeptus   est   dignitatem    comitatus   palatinatus,    quia    eius 
filiam  habuit  nomine  Gertrudem,  prout*  in  historia  Saxonum4 
continetur.     Sed   hoc   non  placet,  sed  pocius,    ut  infra  iami5 
dicetur. 
Herm.AlU391.  1229.  Agnes  ducissa  Bavarie  Id.  Aprilis  peperit  filium,  qui  vocatus 

est  Ludovicus. 
Frut.  207.  Heinricus  palatinus  comes  obi  i  t  1095 .  b 

[F.197]  Cap.  19.  20 

Ann. S.Steph. Qe   duce  Ottone    filio   Ludovici    excommunicato. 

56. 
Andr.  544  u.  Otto    successit   patri  suo    in  ducat u.    Hie   duxit   in    uxorera 

545.  Agnetem   filiam  Hainrici   comitis  palatini  Reni,  filii  Hainrici  ducis 

de  Brunswic,  qui  olim  de  Bavaria  et  Saxonia  pulsus  fuerat.5 

Ebr an  111.  Yost  cuius  mortem  comitatum c   palatinatus  hie  Otto  consensu    Fri-25 

derici  II.    imperatoris  hereditavit,   et  sic  ad  duces  Bavarie   devenit,  qui 

possident    usque    in   hodiernum    diem,    secundum    quosdam. 

Frater    vero  Andreas6   ait,    quod  anno  Christi   1215.    dux 

Bavarie  Ludovicus  adeptus  sit  dignitatem  palatinatus  Rheni 

a  pro  Hs.    *>  F.  196'  ist  leer.    c  comitatus  Hs.  30 

1   Vgl.  Freker  a.  a.  0.  80;  Huffschmid  a.  a.  0. 

*  So  toeit  die  Verse  auch  bet  Freher  a.  a.  0.  Die  Tatsache,  doss 
die  Verse  bei  Arnpeck  vollstdndig  sick  finden,  ist  den  pfUlxischen  Forsehern 
(vgl.  Huffschmid  79)  unbekannt  geblieben. 

8  XVI.  Kal.  Maii  <=  16.  April.     Arnpeck  iiberliefert  damit  den  bis  35 
jetxt  (Huffschmid  a.  a.  0.  77,  Anm.  5)  unbekannten  Todestag  Heinrichs. 

4  Diese  Quelle,  aus  der  die  vorausgehenden  Angaben  geschopft  xu 
sein   8cheinen,   konnte   nickt  festgestelU  tcerden  (vgl.  oben  S.  106,  Anm.  1). 

*  Vgl.  oben  Z.  1/2. 

6  hrrtiimliches  Zitat.     Auch  Andreas   berichtet  von  dem   Uebergang  40 
der  Pfalx  an  Bayem  durch  Ottos  Heirat  mit  der  Tochter  des  Pfalxgrafen 
Heinrich.     An  der  obigen  Stelle  seheint ,   da   keine  der   iibrigen    Quellen 
Ampecks  in  Betracht  kommt,   die  Z.  14  genannte   Historia  Saxonum   xu 
Orunde  xu  liegen. 


—     229     — 

defuncto  Hainrico  fratre  Ottonis  imperatoris.  Potest  forte 
esse,  quod  Ludovicus  primum  obtinuerit  et  Alius  eius  Otto 
in  feudum  perpetuum  ab  imperatore  accepit. 

Huius*  Agnetis  soror  erat  Rynegarda1  comitissa  Baden  sis  Cf.Herm.AU. 
5  que  genuit  Hermannum  ducem  Austrie,  com  item  Baden  s  em.  393. 

Anno  Cbristi  1233.  Hainricus  rex  Bavarian?  secundario   beUo  Ann.  S.  Sieph. 
intra vit    Hie  dux  Otto  primum  strennuus  iudex  erat;  una  die  50  pre- 56. 
dones  in  Werenpach*  decollari  fecit.  Ebran  111 

Anno  domini  1234.   Conradus  episcopus  Frisingensis  dictus^,        Sehtr. 
lOToltznar8  propter  guerram  inter  eum  et  ducem  Ottonem   exortum  £nn ,& mSteph. 
divina  per  totam  suam  diocesim  suspendit.  56. 

Anno   domini   1237.*    Fridricus    imperator  proprium  filiumHerm.Att.393. 
suum    Hainricum    regem   Almannie   pro   eo,    quod   contra   ipsum  cum 
Longobardis    conspiraverat,  captivavit  et  in  exilium  in  Apulia m   de- 
15ducens,  [F.1971]  ubi   eciam  vitam   in  brevi   carceris  squalore6 

finivit.  Ea  tempestate  cum  rebellaret  Fridricus  dux  Austrie  et Herm.Att£92. 
in  curia  Auguste  per  sentencias  principum  esset  depositus,  Fridericus 
Augustus  babens  secum  in  sua  expedicione  inter  quam  plures 
principes  eciam  Ottonem  ducem  Bavarie  Austriam  descendens  du- 
20 ca turn  occupando  usurpavit,  quern  tamen  post  paucos  annos 
idem    dux  Austrie  post  imperatoris  recess um  recuperavit. 

De  morte  ultimi  comitis  de  Pogen. 

Anno  salutis  1242.  Albertus  ultimus  comes  de  Pogen  18.  KaLHerm.Ali.394. 
Februarii  obiit.    Hie  ad  terram  sanctam  in  obsequium  crucifixi  trans i re  Andr.  62. 
25  volens   monasterio  Superioris   Altacb  terciam   partem   fori  in  Pogen 

cum  omnibus   attinenciis  et  iure  forensi  dedit    Sunt  qui  dicunt  comites  Ebran  112. 
de  Pogen   per   ducem  Ottonem   terra  pulsos.    Qui   se   in  ltaliam   rece- 
perunt,  ut  proxime   supra  dictum  est    sub    duce  Ludovico,* 
et  sic  dux  Otto  terram  eorum  sibi  usurpavit. 

30  De  desponsacione  Elizabet. 

Predicto  annob  7  Otto  dux  Bavarie  filiam  suam  Elizabet  Con-  Jhb.Sckir.194 
rado  regi  Siciiie 8  et  Hierusalem  filio  Friderici  imperatoris  desponsavit.  u.  Andr.  545. 

a  Huius  -   Badensem  am  Rand.    b  1246  am  Rand. 

1  Lrmengard;  bei  Herm.  Alt:  Iringarde. 
35  *  Die  Tab.  Schir. :  Verabach.  Den  VorfaU  berichtet  Herm.  Alt.  392 

xum  Jahr  1234.    Der  Ori  ist  Kloeier  Formbaek. 

»  Vgl.  oben  S.  61,  39. 

4  Die  Quelle:  tunc  temporis. 

6  VieUeiehi  nach  Kbnigshofen  445 :    in  der  gefengnisse  oder  nach 
40  Andr.  (Pez,  Thes.  aneed.  IV,  3,  530):  in  carcere. 

6  Oben  S.  218,  30. 

7  Die  Tab.  Schir.  xum  Jahr  1246.     Unten  S.  231,  5  tcird  das  Jahr 
1241  genannt. 

8  Aus  Andr.  (Tex,  Thee,  anecd.  IV,  3,531):   qui   fuit   rex  Siciliae 
45  et  Hierusalem. 


—      280    — 

Andr.  65.  Que  poet  obitum  mariti  sui  comiti  Tirolis  Meinhardo  nupsit,  ut  infra 
post  pauca  dicetur. 
Cf.Herm.Alt.  Anno   Christi    1245.    Innocencius    papa  IV.    in   consilio   Lug- 

394,Flor.l240,dunen  si  Fridricum  imperatorem  imperiali  dignitate  et  nomine   ordine 
Ebr     °U2  ^ur^s  servato  privavit,  condemnavit  et  excommunicavit,  similiter  5 
"  [F.198]   Conrad  um  regem  Sicilie  et  Hierusalem    ac  Ottonem  due  em 
Bavarie  tanquam  fautorem  eorum. 
Herm  AU.393.  Sane   mortuo  Friderico   duce  Austrie    sine   filiis   feria 

"  6.  ante8  8.  Viti  3246.  Otto  Bavarie  dux  filium  suum  Ludovicum   cum 
exercitu   in  Austriam   mi  sit.    Qui  sibi  civitatem  Lintz   et  Anasum  10 
cum  magna  eiusdem  provincie  parte  subiugavit.    Nihilominus  Otho- 
carus  marcbio     Moravie,    filius    Wenczeslai    regis    Boemie,    ducatum 
Austrie  potenter  obtinuit. 
Ann.  S.  Sieph.  Anno  domini  1247.  divina  sunt  suspensa  in  Bavaria,  Suevia 

56. et   omnibus    terris   Ottonis   ducis   Bavarie  ac    regis  Conradi   duo's  15 

Suevie  et  omni  eorundem  fautorum  propter  Fridericum  imperatorem 

Andr.  62* depositum  et  excommunicatum,   et  interdictum  positum  a  papa  per 

septem   annos   duravit,  ita  quod   nee  divina  nee   sepulture   fiebant  nisi 

Ebran  112.  eisi  <lui   cruce  declarabant   se  scismati  tali  non  favere.    Propterea  Otto 

dux  clericos  odivit  et  eis  multa  mala  intiilit,  quare  4  et  mala 4  morte  20 
mortuus  est,  ut  iam  dicetur. 

Herm.AU.395  Anno  siquidem  Christi  1253.  Ludovicus    et  Hainricus  duces 

u.  Fund.6  Bavarie  apud  Otingam  militari  gladio  accinguntur. 

Anno  eciam  predicto  inceptum  fuit  hospitale  in  Monaco, 
et   ecclesia  in   15  annis  consumata  fuit,  ut  hodie  stat,   et25 
dedicata  dominica  Letare 6  et  dotata  a  duce  Ottone  teloneo 
sub  porta  Ysare.7 
Herm.Alt.396.  Eodem  anno   genitor  eorum   dux  Otto   cum  de  sero  fuiseet 

let  us  cum  uxore  et  familia  sua,  de  mane  in  vigilia  S.  Andree  subi- 
tanea  morte  percussus  excommunicatus  sine  sacramentis  diem 30 
Tab.Schir.194 .obivit  sepultus  in  Schiria. 

Ebran  112.  [F.198']    Item  Otto    dux  reliquit  duos  filios  et  unam  filiam, 

Ludovicum,    Heinricum    et    dominam   Elizabet   reginam  Hierusalem, 

Andr.  545.  de  quibus   nunc  dicendum  erit,  attamen  primum  de  domina 

Elizabet  et  eius  marito,  filio  et  secundis  nupciis.  35 

1  Mon.  Germ,  hist,  SS.  XXIV,  240;  auch  bet  Andr.  (Pex,  Thes. 
anecd.  IV,  3,  529). 

*  Die  Quelle  hat  richiig:  festo. 

8  Nach  einer  unbekemnten  Regensburger  Quelle ;  vgl.  Andr.  a,  a.  0., 
Anm.  1.  40 

4  Hermann  von  Nieder-Altaichs  Worte  (396):  vitam  subitanea 
morte  finivit,  trie  auch  Andr.  545  sagt  und  was  Ebran  112  iibersetxt :  und 
verschied  eins  jahen  tods,  sind  so  verandert.j 

6  Oefele,  Her.  Bote.  SS.  II,  337. 

8  18.  Marx  1268,  nicht  2.,  wie  im  Oberbayer.  Archiv  XXI,  52  an-  45 
gegeben  ist.     Nach  der  Oeschichte    des  Spitalea  x.  HI.  Oeist  in  Munehen 
von  Huhn  S.  45  ist  die  Kirchweihe  1257  erfolgt. 

1  Quelle? 


—     231     — 

Cap.  20. 

De  domina  Elizabei  filia  ducis  Ottonis. 

Elizabet  filia  ducis  Ottonis  desponsata  fuit  filio  imperatoris  Friderici  Tab.Schir.194 
Conrado  regi  Sicilie1  et  Hierusalem  ac  duci  Suevie*,  ut  supra3  dictum  u-  Andr.  545. 
5  est,   1241.    HicConradus  vir  pacificus  etiustus  iudex*  anno  domini  Herm.AU.395. 
1251.    circa  nativitatem   Christi    Ratispone    fuit,    vocatus  a    civibus. u.  Andr.62. 
Ubi   quia   iam   possession es   episcopi    et   ministerialium  Ratisponensimn 
incendiis   vastaverat,  dum    proxima  nocte   post   festum    innocentum    in 
monasterio   S.   Emmerammi   incaute    dormiret    cum   suis,    Conradus   de  Herm.AU.395. 

10  Hohenfels  et  alii    ministeriales  Ratispone5   quasi  media  nocte  in  suam 
cameram   irruerunt,  et  cum  per  exploratorum   dicta  non   pi u res  quam 
regem   et   quatuor  in  ipsa  dormire  putarent,  duobus   occisis  et   tribus 
captis  credebant  se  occidisse  ipsum  regem.6     Bed   noctu  sextus  super-  Chr.p.e.i.Rat. 
veniens  fortuitu  a  et  casu  Suevus  quidam  dictus  de  Vilbach  fidelis  regis,  u.  Flor. 

15  alias 7    Fridricus  de  Ebenshaim,  percurrens,    ut  rex  se  velociter  abscon- 
deret,    persuasit,  pro  ipso  morti   se  exposuit  et  sponte  se  in  lectum 
regis  posuit,  ubi  loco  regis   est  interfectus.      Bex  autem    latitans  sub Herm.AU.395. 
scampno  valde   miraculose  imminens  periculum  mortis  evasit.    Propter 

a  et  casu  fortuitu  Ha. 

20  *   Vgl  oben  S.  229,  Anm.  8. 

2  Nock  S.  230, 15. 
9  S.  229,  31;  vgl.  dori  Anm.  7. 

4  Herm.  Alt  396,  32  :  homo  pacificus  et  iudex  severus.  So  auch 
unten  S.  232,  9. 

25  6  Die  Quelle:  Ratisponenses. 

6  In  den  aus  Herm.  AU.  entnommenen  Text  ist  im  Folgenden  eine 
Stelle  eingeschoben,  welche  sick  auch  in  einer  Regensburger  Bearbeitung 
der  Flores  temporutn  findet.  Die  selbstandigen  Teile  dieser  Bearbeitung 
Hnd  unter  dem  Titel  lie  chronico  pontificum  et  imperatorum  Ratisponensi 

30  in  den  Mon.  Germ,  hist,  SS.  XXIV,  285  ff.  gedrucH.  Dort  lautet  die 
Stelle  im  Anschluss  an  den  auch  dort  vorher  und  nachher  benutxten  Text 
des  Herm.  AU.:  Bed  noctu  sextus  superveniens  fortuitu  et  casu  Swevus 
quidam  dictus  de  Vilibach  clam  regem  abscondens  pro  ipso  morti  se 
exposuit,  quia  in  lecto  loco  regis  se  posuit,  et  loco  regis  est  interfectus. 

35  Ob  Arnpech  diese  Quelle  mittelbar  oder  unmittelbar  beniitxt  hat,  ist  nicht 
festxustellen. 

1  In  den  Flores  temporum,  wie  sie  elm.  18776  darbietet  (vgl.  oben 
S.  197),  ist  berichtet  (die  Stelle  fehlt  in  den  Ausgaben  des  Textes  der  Flor. 
bei  Eccard,  Corp.   hist.  med.  aevi  1,  1625   und  in  den  Mon.  Oerm.  hist., 

40  SS.  XXIV,  241;  sie  findet  sich  aber  dhnlich  in  der  Ausgabe  der  Flor. 
[Hermannus  Gygas]  von  Meuschen  S.127):  Anno  domini  1254.  incaute 
ad  8.  Emmeramum  cum  sex  armigeris  eum  custodientibus,  ut  putabat, 
veniens  a  Conrado  episcopo,  qui  dictus  fuit  de  Hohenfels,  in  noctis 
crepusculo    invasus  est,   occulte  volens  regem  occidere  cum  hiis,   qui  in 

45  camera  cum  ipso  erant.  Hoc  intelligens  quidam  fidelis  ipsius  regis 
Fridericus  de  Ewenshaim  percurrens,  ut  rex  se  velociter  persuasit  abscon- 
deret,  ipse  vero  sponte  se  posuit  ad  lectum  regis  et  occisus  est  cum 
sex  servis,  et  sic  rex  vix  mortem  evasit.  Item  in  crastino  universo 
populo   vivus   est  cum   gaudio  demonstratus,   quia   cives  metuebant  eis 

50  imputari  insidiosam  deperdicionem.  Sed  adhuc  idem  rex  propter  episcopi 
insidias  maxime  molestavit  et  depauperavit  ecclesiam  predictam. 


—     232     — 

quod  factum  quia  Ulricus  abbas  in  e  odem  suspectus  habebatur,  [F.  199] 
dictum    monasterium    rex    et    dux   in    prediis    et   edificiis    multipliciter 
offenderunt.     Venerant    namque  ministeriales   cum  Alberto1   episcopo 
euo,  qui  episcopus  foras*  muros  &  cum  multis  armatis  even  turn  rei  solicitus 
Flor.  *  expectabat.     At  rex    in  crastino  universo  populo  vivus  cum  gaudio  est  5 
demonstrate,    quia  civee   metuebant  eis  imputari  huiusmodi  insidiosam 
iferw*.  iitt.305.  perdicionem.     Interea   mors  imperatoris  propalatur  et  rex  Conradus   ad 
Rheni   partes  festinat.    Eodem  anno  Conradus   rex  in  autumpno  intrat 
Apuliam   et  ibi  fere    totum  regnum  paternum  possedit  homob  pacificus 
et   iudex  severus8  Innocencio  papa  IV.   tunc  Perusii   commorante  nee  10 
prohibere  valente. 
396.  Anno  domini  12  5  3.    Conradus  rex  cum  susciperet  regnum 

Sicilie  capta  et  expugnata  Neapoli,  muros  eius  funditus  prostrav  it. 
Flor.  241.  Sequenti   anno  in   vigilia  ascensionis   diem    clausit  extremum    iuxta 
Her m. Alt 3 96.  patre m  in  Fungia  sepultus.     Dec  cuius  obitu  Teutonici,  Apuli  et  Lorn- 15 
bardi  preter  illos,  qui  erant  ex  parte  ecclesie,  dolore  nimio  sunt  turbati, 
Andr.4  et  dicunt  qui  dam ,   quod  dolo   fratris  Manfredi    venenum  a  medicis 
Herm. Alt. 396.  cum  medicina  sumens  periit.     Quo  mortuo  Innocencius  papa  cum 
magno  exercitu5  fines  regni  Sicilie  est  aggressus  et  usque  ad  Neapolim 
obtinuit.     In  qua  civitate  moritur  7.  die  Decembris  et  ibidem  sepelitur.  20 

Conradus  igitur  predictus  electus  aduc  vivente  patre 
post  mortem  eius  regnavit  annis  duobus  vel  quasi  et  obi  it 
Andr.  62.  excommunicato ,    et   interdictum    positum   a   papa    per  septem    annos 
Andr.  7  duravit,  lit  habetur  supra.6    Iste  Conradus  rex  retiquit  filium  Con- 
Herm.Alt.396.  radum    alias    Conradinum     ultimum    ducem    Sue  vie.8     Manfredus25 
igitur  Fridrici    quondam    imperatoris  illegitimus9  filius  tenuit  regnum 
Sicilie10  magnifice   annis   1311   [F.19.9]   et   ipsam    terram    in  Apulia 
potenter   defendit   nomine   Conradi   parvuli,    qui   aduc  cum   matre   sua 
Cf.  Schedel Elizabet  in  Bavaria   morabatur.     Ideo   primo  a   papa  Alexandre  IV. 
CCXIII.  excommunicatu  r ,    post    contra    ipsum    ma  gnu  8    exercitu  8,    sed    in  30 
Flor.  248  u.nullo    proficiens  mittitur.     Deinde  papa  Urbanus  IV.   exercitum 
Andr.12  Sarracenorum,  quern  Manfredus  in   patrimonium  Mathildis   adduxeratd, 
per  crucesignatos  f  ugavit  et  Carolo  comiti  provincie,  fratri  regis  Francie, 
regnum    Sicilie    ut   a   Manfredo    detentore   eius    recuperaret,    contulit. 
Qui  in  Apulia   bello   campestri  Manfred um    superans   interficit    anno35 
Christi  1266. 

a  fortis  inter  muros  Hs.   b  homo  —  severus  am  Rand.  cDe —  turbati 
am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen.    d  fehlt  Hs. 

I  Der  bei  Herm.  Alt.  fehlende  Name  wohl  aus  Andr.  65. 

*   Vgl.  den  Text  in  der  vorletxten  Anmerkung.  40 

3  Vgl.  oben  S.  231,  Anm.  4. 

4  Fez,  Thee,  a  need.  IV,  3,  531. 

6  cum  magno  exercitu  aus  Andr.  bei  Pex  a.  a.  0. 

6  S.  230, 17. 

7  Pex,   Thes.  anecd.  IV,  3,  531.  4f> 

8  VieUeicht  nach   Schedel   CCXVI:    Post   buius   Conradi   mortem 
ducatus  Suevie  .  .  .  defecit. 

0  So  Flor.  248. 

10  Andr.  bei  Pex  a.  a.  0. 

II  VieUeicht  aus  Schedel  CCXIU:  et  13  annis  regnat  50 
"  Pex,  Thes.  anecd.  IV,  3,  542. 


—     233     — 

Item  anno  domini  1255.  Conradus  Alius  regis  Conradi,  n epos  Sticks.    Welt- 
Fridrici  imperatoris,  regnum Sicilie  sibi  usurpavit  et  14anniscAr0W,kf 
per  patruelem  suuirl  et  per  se  regnavit.    Et  annorum  14  erat, 

dum  Teutricus   marchio  Missnensis    sibi    filiam *   suam    desponsavit,   et 
5  curiam  in  Choburgk  babuit.    Ubi  Ludovicus  dux  Bavarie,  sororius  suus, 
et  multi  principe*  convenerunt. 

Hie  Conradus  alias  Conradinus8  diu  a  Longobardis  et  Apulia  Her m. Alt. 40 6. 
invitatus  ac  a  Gibellinis  contra  Guelphos  in  Italiam  vocatus  anno  Joe.  Ph.  Berg. 
domini  1268.  cum  maximo  Alemannorum  suoruin  exercitu  patruelem/.  XIII,  f.  130. 

10  suum  Manfredum  vindicare  volens4  Veronam  primum,  deinde 
Papiam  venit  indeque  per  Carratensium  oppida  ad  Genuensium  mare 
transiit  ac  inde  Pisana  classe  in  agrum  Lucensem  perductus  magnam 
ibidem  vastitatem  fecit.  Ibique  maiore  ex  Lumbardia  et  Bomandiola 
Gibellinorum    exercitu    comparato    adiuvante    eta    Guidone    [F.  200] 

15  Ferentano 5  comite,  qui  ad  eum  magnas  copias  adduxerat,  statim  mare- 
scalcum  Caroli  regis  apud  Arecium  prelio  superatum  interfecit  Quo 
mortuo  Romam  concessit  Erat  enim  pontifex  Clemens  Viterbii. 
Qui  cum  transeuntem  adolescentem  vider  e  t ,  propbeiica  voce  dixit  ipsum 
tanquam  agnum  ad  cedem  perduci.     Quod   et  factum   est.    Cumque 

20  Romam  appropinqua ret,  Heinricum  senatorem,  regis  Caste] le  f rat  rem, 
ad  pontem  Milvium  cum  populo  Romano  obviam  babuit  et  ab  eodem 
tamquam  imperator  receptus  in  capitolium  perductus  estb  dimissoque 
Rome  Guidone  Ferentano  cum  Heinrico  et  cum  omni  exercitu  in  Re- 
gium  c  properavit   ac  cum  Carolo   campestri   loco  pugnavit,    multisque 

25  utrimque   cesis  tandem  Conradini    exercitus  funditur.    Henricus   autem 
senator  cum    cedem  maximam  videret,  Roman  is  deducentibus  ad   tuta 
1  oca  confugiens  evasit.     Conradinus  vero  et  Fridricus   dux,    filius  Her-  Herm.Alt.406. 
mani  quondam  marchionis  de  Baden,  ducis  <*  Austrie,  de  quo  spes  non 
modica  fuerat,  quod  deberet  aliquando  paternos  ducatus,  Austrie  videlicet 

30  et  Stirie,  obtinere,  servorum  habitu  fugientes  ad  Auscuram  pervenerunt.^ac-^-  Berg. 
Ubi  post   oct&vum  diem  cogniti  captique  et  ad  Carolum   perducti  ab^*  Cm 
eodem   securi   percussi   vitam  cum  multis  nobilibllS  finivere  anno  Berm Mt.406. 
domini    1269.    4.®  Kal.   Novembris    feria  2.      In    prefato    Conrado-Sac/w.    Wchr. 
geneologia  Friderici f    imperatoris  i  u  x  t a  prophe  c i  a  m  pap  e  terminavit.  32  7.6 

35  Sane  domina  Elizabet  filia  Ottonis  ducis  Bavarie,  regina  Roma-  Herm.Alt.400. 

norum,  Hierusalem  et  Sicilie,  post  obitum  mariti  sui  regis  Conradi " -  fndr-  °5  u- 

545. 

*  ei  Hs.  b  perduxit  Hs.  c  Regnum  Hs.  d  ducis  —  obtinere  am 
Rand  mit  Einfiigungsxeichen.    ©  4.  —  2.  am  Rand.    '  Frideri  Hs. 

1  Erste  bayerische  Fortsetxung,  Mon.  Qerm.  hist,  Deutsche  Chroniken 
±011,327. 

*  Sophia,  Tochter  des  Markgrafen  Dietrich  des  Weisen  von  Meissen. 
Die  Eheberedung  fund  xu  Koburg  tcahrscheinlich  im  Sommer  1266  statt; 
die  Ehe  tcurde  nicht  volhogen;  vgl.  Posse,  Die  Wettiner,  Taf.  4.  Dagegen 
erklarte  Waitx   in  der  Ausgabe  der  Sachsischen  Weltchronik  diese  An- 

45  gaben  fur  eitel  Fabel. 

8  So  bet  dem  im  Folgenden  benutxten  Joe.  Ph.  Berg. 

4  Quelle  wohl  I  Bayer.  Forts,  der  Sachs.  Weltchronik  327:  Do 
wart  erslagen  her  Meinfride  . .  .  Ditz  wolt  recben  der  jung  Chun  rat    . . 

5  Quelle:  Feratrano,  an  der  folgenden  Stelle:  Ferentano. 

50  e  I.  Bayerische   Fortsetxung:     An    dem    zergie    kaiser    Fridericbs 

geslaeht.    Nach  pabst  Urbano  wart  Clemens  der  vierde  . .  .  Dovon  het 
er  vor  gewissagt,  als  an  dem  chunich  Chnnrat  ergangen  ist. 


—    284    — 

Herm.  I  o.  Meinhardo  comiti  Tirol  is  et  Goricie  nupwt  1259.  a  in  octava  S.  Micbaelis 
apud  Monacum  Dupciis  celebratis,  domina  Agnete  matre  predictorum1 
tunc  apud  filiam  Sophiam  comitissam  de  Hirsperch  manente,  que  priori 

Andr.  73.  feria  4.  peperit  filium  Domine  Qerhardum,  qui  sine  heredibus  de  cess  it 
65. 1 3 0 4.  Ex  qua2  genuit  Otton e m ,  Ludovic u m ,  Albert  umduces  Karinthie  5 
Cf.Chr.Stams.*  ac  Heinricu  m  re  gem  fioemie   et  Polonie,  due  em  Karinthie,  comitem 

Andr.  &5.  Tirolis  et  Goricie,   [F.200']  et  Elizabet,   quam  Albertus  dux  Austrie, 
postea  Romanorum  rex,  uxorem  duxit. 
Chr.  Stams.  Item  anno  domini  1273.  monasterium    in  Stambs  constractum 

est  a   predicto  comite  Meinhardo   et  ab  Elizabeth  conthorali  sua,  que  10 
fundatrix   obiit   eodem   anno  in   die  S.  Dyonisii    in   eodem   cenobio 
sepulta.    Denique   dictus    comes   Meinhardus   anno   domini   1286.    in 
ipsa  die  nativitatis  domini  creatus  est  dux  Karinthie  in  Augusta  a  Ru- 
dolfo  rege  Romanorum.    Anno  domini  1295.  in  vigilia  omnium  sanctorum 
obiit    sepedictus  Meinhardus  dux   Karinthie,  comes   Tirolis   et    Goricie  15 
Aquileiensis,  Tridentinensis   et    Brixinensis    ecclesiarum  advocatus,    vir 
spectabilis  et  preclarus,   fundator  monasterii   in   Stambs,   in    quo 
est  sepultus,   et    films   suus   Hainricus   rex   Boemie,   Polonie,    dux 
Karinthie,  comes   Tirolis    et  Goricie,    obiit   1330.   in   die   8.    Ambrosii 
ibidem   sepultus  et   sua  prima  uxor  Anna   filia  regis  Boemie  1313  20 
similiter  inibi  humata. 

Hec  de  Elizabet  comitissa  Tirolis,  filia  Ottonis  ducis 
Bavarie,  et  eius  marito,  Alio  et  secundis  nupciis  modo 
sufficiunt.  Sequitur  nunc  de  Bavarie  divisione  in  superiorem 
et  inferiorem  Bavariam  per  duos  fratres,  Ludovicum  scilicet  25 
et  Hainricum  duces,  et  postea  consequenter  de  eisdem 
ducibus  secundum  ordinem. 

Divisio  Bavarie. 

Andr.*    63  u.  Anno  domini  1255.  Ludovicus  et  Hainricus  duces  Bavarie,    fill 

545-  ducis  Ottonis,  Bavariam  dividunt.   Ludovico,  qui  maior  natu  [F.201]^ 
fuit,    cessit  Bavaria   superior    cum  comitatu  palatinob  Rheni   et  civitate 
Monaco,  Hainrico  Bavaria  inferior  cum  civitate  Landshut. 

a  1259.  - 1304.  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen.    b  palatini  Hs. 

1  Fluchtig  iibernommen;  die  Quelle  sagt  vorher :  Elysabeth,  sororem 
Ludwici   et   Heinrici   ducum  Bawarie ;   darauf   bexieht  sieh  dann  dori  35 
predictorum. 

2  Elisabeth. 

8  Breve  chronicon  monasterii  Stamsensis,  gedr.  bei  Pex,  SS.  Her. 
Austr.  11,457. 

4  Wenn  Mayr}  Zur  Kritik  der  alteren  Fiirstenf elder  Qeschichts-  40 
quellen,  S.  34  einen  gewissm  Zusammenhang  xtoischen  dem  obigen  Ab- 
schnitt  Arnpecks  und  dem  Anonymi  Furstenfeldensis  breve  Chronicon 
Bavariae,  wie  Oefele  (Rer.  Boie.  SS.  11,  555)  jenes  nicht  unwichtige  Brtteh- 
stuck  nannte,  vermtUet  xu  haben  seheint,  so  ist  an  dieser  Sidle  wenigstens 
ein  unmittelbares  VerhaUnis  xtoischen  Arnpeck  und  jenem  Bruehstuek  45 
(wieder  herausgegeben  als  Notae  Furstenfeldenses  de  ducibus  Bavariae  in 
den  Man.  Qerm.  hist,  SS.  XXIV,  74  nach  der  Abschrift  in  den  Fundaiiones) 
nicht  anxunehmen,  da  Arnpeck  an  dieser  Stelle  den  Andreas  ausschreibt, 
der  hier  von  den  Worten  des  Bruchstucks  xiemlich  abweichU  Der  von  Mayr 
vermutete  Zusammenhang  besteht  xtoischen  Andreas  und  jenem  Bruchstiick.  50 


—     235     — 

Cap.  21. 

De  Ludovico  comite  palatino  Rheni,  duce 
superioris  Bavarie. 

Ludovicus  comes  palatinusRheni,  duxBavarie  superior  is,  Herm.Alt.394. 

5vivente   aduc   patre    suo  Ottone    anno   Cbristi    1247.   bellando  TabJSchir.194. 

expulit  comitea*  de  Wasserburg  in  Halls.8  Fund.1,  Ebran 

Hie  Ludovicus  comes  palatinusRheni  dominam  Mariam  primam  zreLn  au  qqj 
uxorem  suam,  sororem  Heinrici  ducis  Brabancie,  cognatam  S.  Elizabet 4, 
suspectam   babens  de  adulterio  in  suevico  castro6  Werdensi   mora n tern 
10  in  furore 8  decollari  precepit.    Miserat  enim  ipsa  litteras  neinrico  comiti  Andr.  63. 
hirsuto&,    que  ex   errore  marito   presentate  fuerant.     Que  sepulta  e&tFund. 1  u. 
inWerdea  anno  domini  1256.  15.  Ka  lend  is  Februarii  in  monasterio  Herm.Alt.397. 
Mangoldstain 8. 

Hie  Ludovicus  montem  oppositum  pontib  Ratispone,  qui  Geyrsperg  Andr.  63. 
15  dicitur ,    invitis     civibus    incastellavit   ac    ipeum    cast  rum    Landeskron 
appellavit. 

In  super  Ludovicus  hie  castrum  Friburg10  contra  episcopum  et  Tab.  Schir. 
cives  Augustenses  construxit  anno  domini  1260.  194 y  u.  Fiietr. 

Eodem  anno  dominam  Annam  filiam  Conradi  ducis  Polonie  in  169. 
20  uxorem   duxit   VOII    der   mass11.     Ex   qua  Agnetem   et   Ludovicum  ¥^A}\ t°° 
egregie  indolis  virum  genuit.  (Fund.). 

c  1262.  in  die  S.  Georgii  martyris  Agnes  comitissa  palatina  ftem,  tfot.Und.1* 
ducissa Bavarie,  viduaOttonis,  de  consensu  filiorum,  videlicet Ludovici 

«  hirsuco  Hs.  b  monti  He.  c  der  folgende  Abschnitt  F.  200*  am  Rand. 

25  l  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  337. 

•  Herm.  Alt.  und  Fund.:    Cbunradum    comitem  de  Wazzerburcb, 
Tab.  Schir.:   den  graufen  von  Wasserburg,   Ebran  (bei  Ludwig  1.) :   die 
grafn  von  Wasserburg  und  Eiingberg. 
8  Quelle? 
30  4  Diese  Angabe  ist  wohl  dem  unten  S.  237  folgenden  „Epitaphium" 

eninommen. 

6  Herm.  AH.:  in  Swevico  Werde;  /•  Bayr.  Fortsetxung  d.  Sachs. 
WeUchr.326:  zu  Sbfibisch  Werde  auf  der  purg;  Tab.  Schir.  194:  ze 
Verd  auf  der  purg;  Fund.:  in  castro  Werdee. 

35  6  Fiietr.  167 :  durch  seinen  gahen  zorn. 

7  Oefele  a.  a.  0.  33S. 

8  Vgl.  unten  S.  237,17  und  25. 

9  Zum  Jahr  1257.  Darnach  ohne  Jahresangabe  Andr.  546  und 
Ebran  113;  Fiietr.  169  xum  Jahr  1260. 

40  10  Friedberg. 

11  Den  Sinn  dieser  deutschen  Worte  vermag  ich  nicht  xu  erklaren. 

J*  Vgl.   oben  S.  188 ,  Anm.  6.    In  dem  im  k.  allgemeinen  Reichs- 

archiv  xu  Munchen  befindlichen  Kodex  lautet  der  Eintrag:    Anno  domini 

1262.  in  die  S.  Georii  martyris  Agnes    comitissa  palatina  Reni,   ducissa 

45  Bavarie,  de  consensu  filiorum  suorum,  videlicet  Ludwici  et  Heinrici, 
illustrium  comitum  palatinorum  Reni,  ducum  Bavarie,  tempore  Ulrici 
propositi  curiam  in  Holtzhausen  et  huebam  in  Waltenshausen  cum 
omnibus  suis  appendiciis  ad  altare  8.  Marie  ecclesie  Undensis  obtulit, 
pro  quibus  litteras  suorum  predictorum  filiorum  sigillis  habemus  roboratas. 

50  Die  Urkunde  ist  gedruckt  in  den  Mon.  Boic.  X,  250. 


—     236     — 

et  Hainrici,  curiam  in  Holtzhausen  et  hubam  in  Waltenshausen  cum 
omnibus  suis  append  iciis  ad  altare  B.  >£arie  ecclesie  Undensdorf  ensis 
obtulit  cum  litter  is  sub  sigiltis  predictorum  filiorum  suorum  roboratis. 

Furstenfelt. 

Fund.1  u.  Anno    domini    1263.    fundatum    est    monasterium    Campi-5 

•principum    iuxta    Pruck 3   per    Ludovicum    Bavarie    ducem    pro 

Tab.Schir.195. emenda  coniugis  sue  Marie  de  Brabancia  occise.  Et  tunc  ablata 
[F.  20V]  fuit  sepultura  principum  a  cenobio  Scbirensi.  Nam  Ludovicus 
dux  Bavarie  superioris  in  Furstenfelt,  sed  Hainricus  f rater  buus, 
inferioris  Bavarie  dux,    in    monasterio   Felicisvallis    prope  10 

Tab.Schir.195.  Landshuet4  sepultura s  suae  elegerunt*.  Quorum  progenitores,  duces, 
com i tea  de  Scheiren  et  Dacbau,  series  ac  iuvenes  42  cum  uxoribus  in 
Schiria  humati  fuerunt.  £a  tempestate  domina  Anna  uxor  Lu- 
dovici  viam  universe  carnis  ingressa  est.6 

Herm.  Alt.,  Anno  domini   1273.   principes   imperii  rege  Boemie  exceptO  7  15 

Cont.Alt.  408.  a(j  eligendum  regem  Romanorum  circa  octavam  Michaelis  in  Franck- 
Andr.  67.  fordia   convenerunt.    Ubi   dum   concordare   non    possent,   vota  sua    in 

hunc  Ludovicum   ducem   Bavarie    superioris  transtulerunt.    A  quo 
Ann.  Ost.  548.  Rudolfus    comes   de    Habspurg   est   electus   et   Aquisgrani    a  domino 

Engilberto  archiepiscopo  Coloniensi  cum  uxore  coronatus.    Et20 
Cont.Alt.  I.  c.  aduc  existens  in  palatio  Aquensi   duas  filias  suae  huic  Ludovico   duci 
u.  Andr.  546.  u nam  nomine  Macbtildim  et  alteram  duci  Saxon ie  desponsavit    Re- 
Ann.  0$*.54#.bellante  autem  Otbokaro  rege  Boemie,  duceAustrie,  Rudolfus 

rex  contra  eum  expedicionem  versus  Austriam   movit8  1276.   euntibus 
Cont.  Alt. 410.  secum    cum    all  is    principibus    Ludovico    et   Hainrico    fratribus,25 

duci  bus    Bavarie,   et    aliis    nobilibus  multis   etc.    ct   eorum    auxilio 

ducatum  Austrie  obtinuit  etc. 
Ann.  Seld  *  Anno   domini   1286.10  in   civitate  Monacensi  Bavarie   ob   neceni 

cuiusdam   pueri    a  Judeis  occisi   concremati   sunt   utriusque  sexus  Ju- 

deorum  140.  30 

1  Notae  Fiir8tenfelden8es  (vgl.   Notes   Archiv  XXIV,  686)  in  den 
Man.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV,  75. 

*  Darnach  Ebran  112  und  Fuetr.  169. 

3  Fiirstenfeld  bei  Bruck  an  der  Amper. 

4  Hainrich  ze  Landshut,  sagt  die  Tab.  Schir.  35 
6   Vgl.  die  Notae  Furstenfeldenses  der  Fund,  a.  a.  0.  75,  14 :    elegit 

locum  sepulture. 

6  Not.  Fiirst.  a.  a.  0.  75,  21:  obiit  anno  domini  1271,  5.  Kal.  Junii. 

7  Als  sein  Bevollmachtigter  erschien  Bischof  Berthold  von  Bamberg. 

8  Der  gleiche  Wortlaut  in  den  Ann.  Aldersbacenses ,   Mon.  Germ.  40 
hist.t  SS.  X  VII,  536   und  darnach  in  den  Ann.  Osterho femes,  das.  549, 
welch'  letxiere  hier  und  an  anderen  Stellen   benittxt  xu  sein  scheinen,    wie 
aus  Ausdriicken,  welche  nur  ihnen  eigen  sind,  hervorgeht. 

9  Annates   Seldentalenses,   Mon.   Bote.  XV,  557  (darnach   Bohmer, 
Fontes  rer.  Germ.  Ill,  529).     Vgl.  meine  Ausgabe  der  Annates  Caesarienses  45 
in  den  Sitxungsberichten  der  k.  b.  Akad.  d.   Wiss.,  phUos.-philol.  u.  hist. 
Kl.  1910,  Abhandl.  7,  S.  32. 

10  Die  Quelle:  1285. 


—     237     — 

[F.202]   Epitavium1  Marie  ducisse  Bavarie  in 
Werdea  Suevica  1256. 

Post  bis  sexcentos  iam  annos  numero  tentos 

Ac  quinquagenos  verbigene  bis  ter  post 
5     Sub  Februario  mense  sonant  cum  ter  quinque  Ealende, 

Generose  sub  lapide  conduntur  hoc  ossa  Marie. 

Ducis  hec  genita  Brabancie  stirpe  preclara 

Processit  ex  sanguine,  avie  ut  neptis  sit  alrae 

Elizabet  quippe  nate  hec  filia  ipsa  beate. 
10     Jungitur  eximio  Bavarie  duci  Ludovico. 

Durant  connubia  temporum  curriculo  parvo; 

Nam  fidei  thorum  fuscavit  nugax  lingua  malorum, 

Nephanda  cuius  cura  sunt  rupta  coniugum  iura. 

Heu,  verbo  parens  invidi  turbatus  animi  Ludovici 
15     False  subiecta  sceleri  necatur  ense  mariti. 

Hanc  post  virgo  vadit,  cum  pari  sub  nece  cadit. 

Vite  predantur  astro  truncate  Mangolstain  castro 

In  Werdensi  sito  petra        hec  perficitur  plaga  tetra. 

Ex  hoc  evo  sic  evectis        dona,  Christe,  cum  electis 
20     Tue  lumen  claritatis        ast  perhenne  trinitatis 

Semper  in  aspectu  frui        cum  splendore  vultus  tui. 

Monasterium  in  Werdea  Suevica. 

Anno  domini  1026.  primus  fundator  nomine  Mangoldus 

comes   de  Kyburg  fundavit  primum  monasterium  monialium 

25  in    castro   Werd  Mangolstein    dictum.     Secundus    fundator 

iterum  fundavit  monasterium   monalium  in  loco,    ubi   nunc 

situata  est  capella  S.  Nicolai  episcopi. 

[F.202']  Hohenwart  monasterium  sanctimonialium.2 
Per  nos  fundata  sit,  Christe,  domus  tibi  grata. 
30     Cernis  in  his  natis,  perlector,  opus  pietatis, 

Qui,  velut  acta  ferunt,  comitum  de  stirpe  fuerunt, 

Virgo  Wieldrudis  Ortolfi  fletibus  udis 

Ossa  reportavit  et,  ut  hie  patet,  incineravit 

1  Ein  ahnliches,  jedoch  im  Einxelnen  vielfaeh  abweichendes  lateinisches 
35  Qedicht,  welches  wohl  spdterer  Zeit  angehort  und  das  hier  von  Arnpeck 
mitgeteilte  xur  Orundlage  hat,  ist  gedruckt  bet  Rader,  Bavaria  sancta 
IT,  312  und  Konigsdorfer,  Oeschichte  des  Klosters  xum  HeiL  Kreutx  in 
Donauworth  I,  410.  An  leixterer  Stelle  411  ist  auch  eine  deutsche ,  wie 
Konigsdorfer  sagt,  jedoch  ganx  freye  Uebersetxung  desselben"  mitgeteilt. 
40  Dieses  deutsche  Qedicht  ist  aber,  wie  ich  hier  fests telle,  nicht  eine  Ueber- 
setxung der  an  den  ebengenannten  xicei  Stellen  gedruckten  Verse,  sondern 
des  hier  von  Arnpeck  uberlieferten  t,Epitaphiumsu.  Letxterem  fehlen  ein 
paar  in  dem  deutschen  Qedicht  sich  findende  Angaben. 

*   Vgl.  Steichele,  Das  Bistum  Augsburg  IV,  855  ff.,  wo  merkwiirdiger- 
45  weise  Ampecks  Ueberlieferungen  iiber  Kloster  Hohenwart  nicht  verwertet  sind. 


—     238     — 

Contemptisque  bonis  fit  asilum  religionis, 

Cincta  fide  Christi  domui  sua  seque  dat  isti. 

Istis  orator  ne  tardas  esse,  viator, 

Indigine  die  mereantur  ut  esse  sophie, 

Rappoto  quippe  pater  fuit  illis  Hemma  quoque  mater        5 

Nobilitate  pari  non  his  minus  ordine  clari. 

Wieldrudis  comitissa  virgo  prima  abbatissa  et  fundatrix 
monasterii  Hohenwart  ordinis  S.  Benedicti  obiit  anno  domini 
1081.  sepulta  ibidem  cum  fratre  suo  Ortolfo  comite,  patre 
Rappoto  comite  de  Thauren  et  matre  Hemma  ducissa  Austrie.  10 

De  filio  eius.a 
Not.  Fiirst.  u.  [F.  203]  Ludovicus  bone  indolis   filius   senior    Ludovici   ducis 

Andr.69u.546. Bavarie  superioris  cum  ludo  hastarum  Nuremberge  intenderet,  lancea 
Fiietr.1  169.  cuiusdam    baronis   de   Hohenloch    gutture   tact  as   paulo   post    occubuit 
Not.  Fiirst.  1290.*>  7.  Id.  Januarii.    Quern    pater   inde   transvectum  in   hac    domo2 15 
presentibus    quam   plurimis  principibus  et  episcopis  iuxta  matrem   suam, 
que  obiit  anno  domini  1271.  5.  Kal.  Junii,  cum  bonore  maximo  sepelivit. 
Sepultus  in  monasterio  Furstenfeld. 

De  morte  patris. 

Herm.  AIL,  San  e  Ludovicus  comes  palatums  Rheni,  dux  Bavarie  superioris,  20 

Cont.Rat.41 7.  elector,    ducavit    annis    41.      Diem    obivit    anno   domini    1294. 

Andr.  70  u.  sepultus   in   claustro    Furstenfeld,    quod    ipse   fundaverat,   relinquens 

546.  duos  filios  ex  tercia  sua  con th oral i  Mach tilde,  Rudolfum  et  Ludovicum, 

Ebran  lis '  u.  ae   nUibus  dicetur  descriptis  tamen  prius  Bavarie  inferioris 

Fuetr.  169.  ,      .?  ,.  x  ,     .  ...  .  .  .,.  ^ 

Not.  Fiirst.  ducibus,  aliosc  autem   quam  plurimos   liberos,   qui  omnes  in  puenh  25 

mortui   sunt  etate  et  in  domo  Furstenfeldt  positi  sunt  in  sepulcbro 

parentum  suorum. 

Herm.  Alt.,  1295.d  s   Ludovicus  obiit  in  partibus  Reni  aput  Heidelberch   in 

Cont.Rat.417.e&  camera,  ut  dicitur,  ubi  natus  fuit. 

Cap.  22.  30 

De  ducibus  inferioris   Bavarie    et  primo 
d£  Ha  in  ri co. 

Andr.  546.  Hainricus    dux   Bavarie    inferioris    in    uxorem    duxit    Elizabet 

filiam    Bele    Hungarie  regis,   fratris    8.  Elizabet,   ex  qua    tres    filios, 
Ottonem,  Ludovicum  et  Steffanum,  genuit.  35 

a  diese  Ueberschrift  stelit  noch  auf  F.  20V.  b  1290  —  sepelivit 
am  Rand  mit  Einfugungsxeichen.  c  alios  —  suorum  am  Rand  mit  Mn- 
fugung8zeichen.    d  1295  —  fuit  am  Rand. 

1  Fuetrer  icirft  Herxog  Ludwig  den  Strengen  und  dessen  im  Niirnberger 
Turnier  totlwh  vencundeten  Sohn  Ludwig  irrig  in  ei?ie  Person  xusammen.  40 

*  In  Furstenfeld.  Die  Furstenfelder  Noten  selbst,  in  denen  man 
den  Ausdruck :  in  hac  domo  vermuten  wiirde  (stand  er  vielleicht  in  deren 
Origi)ialtext?)f  sagen:  in  Furs  ten  veld. 

8  IHe  Quelle  gibt  kein  Jahr  an;  der  in  ihr  vorhergehende  Abschnitt 
aber  behanddt  das  Jahr  1294.  45 


—     239     — 

De  bello. 
Ad  do   domioi    1258.    Othokarus    rex    Boemie    quintus1,    dux  Herm.AU.  399 
Austrie    etc.,   iuvenis   etate,    audacia   persuasus    ac   sua    iniqua    rabieM-  Ann.  S. 
coucitatus   sine   provida  deliberacione  consilii,   que  bellicis  rebus  summe  ^ePn-  £  7? 

5  necessaria   est,  cum  expedicione  armatorum  per  Pataviensem  civitatem  Herm.  L  e. 
terrain  Bavarie  hosti liter  est   ingressus  iactans    se  tamquam   diviciis  et 
potencia  preditum   velle  et  posse    contra  omnium  vol unta tern  ad  igno- 
miniam  ducis  Haimici  et  terre  sue  ante  muros  civitatis  vel  castri  Lands- 
huet    pot  enter  opera    milicie   exercere;   nam   tunc   ibi   dictus  Hainricus 

10  cum  domina  Elizabet  uxore  sua  raorabatur.  Sed  cum  per  pagum,-qui 
dicitur  [  F.  2034]  Chuntzingen  » ,  per  vallem  Vilse  fluminis  incendi  o 
vastando  plurimas  villas  et  ecclesias  usque  iuxta  castrum  Frawnhofen 
pervenisset,  ecce,  memoratus  dominus  Hainricus  dux,  licet  vix  quinque 
dies  ante  introitum  predicti  regis  in  Bavariam  talium  inimiciciarum  litteras 

15  recepisset,  celeri  volatu  nunciorum  et  litterarum  circumquaque  currencium 
convocatisque  suis  hominibus  et  amicis  tamquam  animosus  princeps, 
qui  de  sua  iusticia  et  dei  misericordia  confidebat,  cum  exercitu  valido 
equestrium  et  pedestriumb  ad  campos  contra  suos  audacter  egreditur 
inimicos.    lam    eciam   supervenerat  cum   paucis   Ludovicus    dux   f rater 

20  8uus  de  partibus  Rheni  vclociter  evocatus,  in  cuius  absencia  prefatus 
rex  sperabat  se  sui  propositi  desiderium  adipisci.  Itaque  prefatus  rex 
cernens  animositatem  ducum  et  bavarice  gentis  timuit  congredi  cum 
illis.  Et  in  festo  S.  Bartholomei,  quod  tunc  occurrebat  in  feria  6., 
treugis  per    ilium   diem   petitis   et  impetratis  in   nocte   ac   subsequenti 

25  aabbato  fugit  cum  omnibus  suis  versus  Muldorf.  Ubi  dum  vexilla 
victricia  nobilium  ducum  dorsa  fugiencium  sequerentur,  pons  ibi  per 
Enum  fluvium  traiectus  strepitus  tot  hominum  et  equorum  certatim 
et  impetuose  transire  volencium  ferre  non  valens  sub  hostibus  ruit,  et 
sic   plurimi   sunt  submersi.    Videbantur    ibi    electi   milites  in    equis   et 

30  armis  natantes,  quorum  aliqui  fluvium  transierunt,  aliqui,  adverse  partis 
littori  vicimores  dum  applicare  nituntur,  volentes  se  pocius  captivitati 
[F.  204]  dare  quam  morti  per  lanceas  et  sagittas  littus  tangere  pro- 
hibentur.  Sed  et  hi,  qui  remanserant  circa  flumen,  receperunt  se  in 
suburbio    sub    turri   quadam   fugere    non    valentes.      Qui   omnes    cum 

35  equis  optimis  per  indignacionem  subitam  domini  Ludovici  ducis  incendio 
aunt  cremati.  Tunc  itaque  in  aqua  et  igne  quasi  400  homines  perierunt. 
Keliqui  vero  omnes  preter  regem,  qui  cum  n  obi  I  i  bus  transierat,  in  pre- 
die  to  oppido  sunt  inclusi,  obsess  i  et  capti.  Inter  c  obsessos  autem  hi 
f  uerunt  nobiles  de  Bohemia :  Wocho  de  Rosenberg,  Zimlo  de  Leuhtenburch, 

40  Wichardus  de  Tyrnach,  Schazla  de  Fridlam,  Wilhalmus  de  Gordebrat, 
Ibis  de  Schechnun  3,  Beneis  deYalchenstain,Burchardus  de  Clingenwerch, 

a  so E8.  t>  pedestrumiife.  <* Inter  -  Piber amRandm.Einfiigungsxeichen. 

1  Nach  Herm.  Alt.  410,  18. 
9  Diese  xum  Jahr  125  7. 

45  3  In  der  Originalhandschrifl  der  Niederaltaicher  Annalen  ist  hier 

auf  radierter  Stelle  ein  anderer  Name:  Bohuslaus  de  Bork  eingesetxt 
und  in  alle  Abschriften  iibergegangen.  Den  von  Arnpeck  an  dessen  Stelle 
mitgeteilten  obigen  Namen  iiberliefem  allein  die  Annates  Osterhofenses  54  7 
ah  Ibis  de  Schechni;   ihre  Benutxung  litest  sich   auch  sonst  nachiceisen. 

50  In  den  Niederaltaicher  Annalen  stand  wohl  an  Stelle  des  spdter  eingesetxten 
Bohuslaus  de  Bork  urspriinglich  der  von  den  Osterhofener  Annalen  iiber- 
lieferte  Name. 


—     240     — 

Ulricas  pincerna  de  Ellnpogen ,  Jenezo  purchgravius  de  Gratz ,  Zinil 
f rater  Wochonis,  Havie  cognatus  Wochonis ,  Dlohonil  de  Nabzdan, 
Styporius  dictus  Caput,  Ulricas  de  Rosental ;  de  Austria  vero  Albertus 
et  Heinricus  de  Chunring,  Ulricus  de  Lobenstain,  Ulricus  de  Capella, 
Ludwicus  et  Albertus  Zelkingarii,  Sighardus  dictus  Piber.  Qui  omn  e  s  5 
nona  die  ab  obsidione  eorum  per  clemenciam  ducum  predictorum  sub 
quadam  forma  composicionis  cum  equis  ac  rebus,  quas  tunc  habebant, 
ad  propria  sunt  remissi* 
Herm.  Alt.  Anno   domini   1266.    Othokarus  rex   Boemie ,   dux   Austrie, 

405,  Fund. ,  cum    magno   exercitu   in  trans  Bavariam   Rengstauff,  Nittau   et  pluralO 

Andr.  68.  CSBtr&  destruxit,  sed  facta  pace  repatriavit. 

Anno  Christi  1270.    Conradus  comes  Silvester,  Frisin- 
gensis  episcopus,  Non.  Augusti1  hospitale  sancti  spiritus  in 
Landshut  exemit  et  a  matrice  divisit  ac  privilegiis  dotavit. 
Herm.  Alt.  Anno   domini  1271.  domina  Elizabet  ducissa  Bavarie,  filia  Bele  15 

406,  Andr. 70.  Te^B  Hungarie,  in  die   11000  virginum2  obi  it. 

Fund*  Hie  Hainricus    fundavit  monasterium   fratrum   predicatorum 

in  Landshut  1286. 
Fund.*  Anno  Christi  1275.   fratres   minor um   fecerunt  monasterium 

in  Ingolstat.  20 

Hie  Hainricus  quamvis  primum  egre  tulerit  eleccionem 
Cf. Herm. Alt., regis  Rudolfi  de  Habspurg,  attamen  postea  consensit  et  cum 
Cont.  AU.  410.  e0  a<j  obtinendam  Austria  m  descend  it  1276. 

[F.  204']   Item    1277.    duces   Bavarie   Ludovicus    et 
Hainricus  fratres  provinciam  suam  igne  et  ferro  vastabant.25 

Cont.  AU.  411.  Sequenti 6  anno  dominus  Albertus  de  Hals  sua  virtute  et  stren- 

nuitate  meruit  a  Rudolf  oRomanorum  rege  honoreet  nomine  comitis  insigniri. 

Fund."  Item   anno    Christi  1280.   monasterium   fratrum  minorum   in 

Landshut  fundatur,  quiab    ipse    dux   Hainricus    dedit    ordini 

S.  Francisci  aream  cum  fonte  et  aliis  attinenciis.7  30 

«  reversi;   am  Rand:  remissi  Hs.    b  quia  —  attinenciis  am  Band 
mit  Einfugungsxeiehen. 

1  5.  August.     Vgl.  Meiehelbeck,  Historia  Frisingensis  II,  1,  74. 

9  21.  Oktober.    Herm.  AU.406  gibt  dagegen  an:    9.  Kalendas  No- 
verabri8  =  24.  Oktober.  35 

8  Clm.  14594,  f.  68:  Anno  1286.  fundatum  est  claustrum  predi- 
catorum fratrum  in  Landeshut  temporibns  Heinrici  ducis.  Oedr.  Oefele, 
Rer.  Bote.  SS.  II,  339;  vgl.  Neues  Arehiv  XXIV,  701  [wo  in  Anm.  6  1287 
Druckfehler  fiir  1286;  und  715.  Unten  S.  241  ist  die  Notix,  bei  wekher  an 
der  obigen  Stelle  die  Worte  Heinrici  ducis  temporibus  in  Hie  Heinricus  40 
fundavit  verwandelt  sind,  unverandert  nochmals  verwertet.  Vgl.  gegen  die 
Angaben  in  der  ver Under  ten  Form  Meiehelbeck,  Historia  Frisingensis  II,  1,  70 
und  Heigel  in  den  Chroniken  der  deutsehen  Stddte  XV,  249,  Anm.  3. 

*  am.  14594,  f.  54*.     Oedr.    Oefele,   Rer.  Bote.  SS.  II,  338  und 
Neues  Arehiv  XXIV,  693.  45 

5  Die  Quelle:    Eodem   anno  xum  Jahr  1280.    Zu  letxierem  ouch 
die  Fund. 

0  Clm.  14  594,  f.  54.    Oedr.  Oefele,  Rer.  Boie.  SS.  II,  339  und  Neues 
Arehiv  XXIV,  693. 

1  Vgl.  Heigel  in  den  Chroniken  der  deutsehen  Sttidte  XV,  249.         50 


—    241     — 

Anno  domini  1285.  comes  de  Mospurg  ultimus  moritnr  acC/".  Cont.  Alt. 
dominium  eius  dictus  Hainricus  dux  Bavarie  inferioris  ab^# 
Enichone  Frisingensi  episcopo  in  feudum  accepit*  Et  sic 
deinceps  unus  post  alium  in  feudum  recepit  usque  ad  tem- 
spora  nostra.  Dux  Hainricus  genitor  Ludovici,  huius  ducis 
Georgii  avus,  eciam  recepit  in  feudum  ah  episcopo  Nicodemo 
de  la  Scala.  Ludovicus  autem  et  Georgius  supersederunt 
in  periculum  animarum  ipsorum  non  modicum,  licet  Johannes 
episcopus  Frisingensi s  dictus  Tuelbeck  sepenumero  Ludovicum 

10  ducem  de  recipiendo  huiusmodi  feudo  monuerit.  Qui  semper 
cum  pietate  respondit:  Una  dierum.  Qui  dies  dilatus  fuit, 
donee  vitarn*  suamR  cum  morte  commutavit. 

Anno  Christi  1286.  Rudolf  us   rex  curiam  Auguste  celebravit  Ann.  Ost.549. 
et  in  die  nativitatis  f  ilium  suum  primogenitum  Albertum  com  item 

15Habspurgensem  ducem  creavit  et  ei  Austria m  et  Stiriam  in 
feudum  dedit  ac  Meinbardum  comitem  Tirolis  ducem  Karinthie  fecit, 
cuius  conthoralis  Elizabet  filia  Ottonis  ducis  Bavarie  relicta 
quondam  Conradi  regis  .Almanie  fuerat  olim8,  presentibus 
pluribus  principibus.  I  bidem  in  epipbania  domini  rex  Rudolf  us  re- 

20formavit  amiciciam  inter  Rudolf  um  archiepiscopumSaltzeburgensem 
et  Hainricum  ducem  Bavarie  inferioris  [F.  205]  facta  compromissione 
in  honorabiles  sex  viros  super  questionibus,  si  quas  inter  se  habuerint, 
decidendis.  At  dux  opidum  Mtildorf,  quod  armis  ceperat, 
domino  archiepiscopo  restituit. 

25  1286.b  fundatum  est  claustrum  fratrum  predicatorum  in  Landshut  Fund.* 

temporibus  Hainrici  ducis. 

Anno   Christi    1290.    2.c  Non.c  Februariic,    die  9.6  Febniarii  Berm.  Alt., 
Hainricus    dux  Bavarie  inferioris  multac  contricionec  bono  fine  apud  Oont, Alt. 415 . 
Burckhausen   diem   ultimumclausitetJ  pro  omnibus,  in  quibus  se 

30  timuit  ecclesiasticas  personas  seu  ecclesias  seu  quoscunque  alios  indebite 
ofiendisse  ,  constituit  in  presencia  et  cum  consensu  filiorum  suorum 
dominum  Heinricum  Ratisponensem  episcopum  et  fratrem  Wernherum 
lectorem  fratrum  minorum©  Ratisponensium  indempnitati  lesorum  et 
ealuti  sue  anime  providere.    Ordinavit  autem,  quod  duo  filii  sui  Ludo- 

35  vicus  et  Steffanus  per  4  annos  continuos  permitterent f  terram  Bavarie 
subesse    dominio    et   ordinacioni  domini  Ottonis   senioris   fratris  eorum 

a  vita  sua  Hs.  b  1286  —  ducis  am  Rand  von  F.  204'.  c  am  Rand 
Hs.  d  et  —  iuramentis  am  Rand  mil  Einfiigungsxeiohen.  «  brum  ff3. 
*  permittere  Hs. 

40  *  Zum  Jahr  1281.    Daraus  die  Ann.  Osterhofenses,    am  diesen  die 

Fund,  und  daraus  Andr.  68. 

*  Die  Urkunde,  nieht  von  1285,  sondern  von  1284,  bei  Meichelbcck, 
Historia  Frisingensi*  H,  1,  93. 
8  Vgl.  oben  S.  233,  36. 
45  4   Vgl.  oben  S.  240,  Anm.  3. 

6  Vielmehr  am  3.  Februar.     Vielleicht  ist  durch  das  Wort  Non. 
der  rbmischen  Tagesbexeichnung  die  unrichtige  Angabe  entstanden. 
Quollen  u.  ErOrterungon  N.  F.  III.  16 


—     242     — 

Dec  ad  ahquam  divisionem  vel  particionem  terre  ilHs  4  annis  durantibus 
deberent  procedere.  Et  hoc  confirmatura  extitit  ipsorum  fratrum  ac 
Ebran  113.  Dobilium  patrie  iurainentis.  Sepultus  in1  monasterio  Felicisvallis.  Ducavit 
annis  25 2  tres  relinquens  filios,  Ottonem,  Ludovicum,  Steflanum,  et 
Elizabet  sanctimonialem  Felicisvallis.3  5 

Ut  autem  ordo  huius  opusculi  lucidius  servetur,  lineam 
ducum  inferioris  Bavarie  ad  finem  usque  prosequar.  Deinceps 
ad  comites  palatinos  Rheni  et  Bavarie  superioris  principes 
iuxta  sui  ordinem  revertar. 

Cap.  23.  10 

De  duce  Ottone  rege  Hungarie. 

Ottonis  ducis  Bavarie  inferioris,  primogeniti  Hainrici, 
Konigsh.  455  i^V^OVlhw^  anno  domini  1298.  electores  principes  ad  ducem  Austrie 
(bextc.453  u.  Albertum  inimicum  regis  Adolfi  unanimiter  electi  et  legitime  COronati 

'•  miserunt,  ut  ad  eos  Magunciam  veniret,  ut  regem  ibidem  deponerent  15 

et  eum  in  regem  eligerent.    Congregati  igitur  electores  omnes  demptia 

archiepiscopo  Treverensi   et  Rudolf 0   comite  palatino  Reni,  quantum 

in  eis  fuit,   Adolf um  regno  privaverunt  et  Albertum  in  regem  eligentes 

Herm.  Alt.  sibi  iuraverunt.    Idcirco  Albertus  dux  Austrie,  filius  quondam  Rudolfi 

Cont.  Rat.418.  Romanorum  regis,  circa  medi  a  m  quadragesime  cum  favore  d  i  c  t  i  Ottonis  20 

Ann.S.  Steph.&u™  Bavarie   inferioris  transivit  per  Bavariam  et  in  monasterio 

58.  Weihen  Stephen    cum    sex    milibus    pugnatorum    pernoctavit   habens 

Cont.  Rat.  I.  c.  secum    in    exercitu    paucos    Australes    cum    Hungaris    [F.  205* ]    et 

Bohemia.    Ad    partes   Rheni    veniens    in    vigilia   Johannis    baptiste4 

unacum  Gebehardo5    archiepiecopo  Maguntino,   Argentinensi  ac  Con- 25 

stanciensi  episcopis  et  quibusdam  nobilibus  ibidem  maiorem  fortitu- 

Sdchs.  Wchr.*  dinem    collegit    contra    regem.      Quo    comperto    Adolfus    rex    similiter 

Cont.  Rat.  grandem   exercitum   collegit.     Albertus   dux   Renum   transivit.     A  t  rex 

ducis  Ottonis   predicti  Rudolfi  que   comitis  palatini  atque  quarundam 

imperii  ci  vita  turn,  puta   Wormacie,    Spire,   auxiliis   iuvabatur.     Eidem  30 

duci  Austrie,   qui  iam  nomen    regis  assumpserat,    post  multos  circuitus 

Sachs.    Wckr.  hinc    inde   habitos   in    loco,    qui   dicitur   HasenbGhel »,   non   expectans 

Cont.  i?o/.  auxilium    suorum    principum    cum    modico    exercitu,    cum    propera 

Siiclis.    Wchr.  festinacionc,   que  in   rebus  bellicis  et  raagnis   exercitibus    non   expedit, 

aiiimosus  et  furibundus   occurrit.    Dux  primum  fugam  simulans,  deinde  35 

a  HasenhGbel  Hs. 

1  Die  Cont.  Alt.  nur  allgemeiner:  Landshut.     Vgl.  oben  S.  236,10. 

8   Vielmehr  35. 

8  Arnpeck  weiss  von  ihr  wohl  aus  dem  die  von  ihm  verwerteten 
Annates  Saeldentalenses  mthaltenden  Seligenthaler  Nekrologium;  vgl  Mon.  40 
Germ,   hist.,    Necrol.  Ill,  365   %um   8.  August    (auch  S.  362  und  367}. 

4  Naeh  Konigsh.  455,  28:  an  sant  Johans  obent. 

6  Der  Name  aus  Konigsh.  456,  22,  wo  er  eben falls  Gebehard  statl 
Gerhard  lauiet. 

6  7.  bayer.  Fortsetzung,  Mon.  Qerm.  hist.,  Deutsche  Chroniken  II,  330.  45 


_     243     — 

in  eum  copioso  exercitu  exiliens.  Bell  antes  itaque  acerrime  quasi 
mediam  diem.  Et  predictis  ducibus  Bavarie  in  prima  acie  dimicantibus  ConL  Rat. 
per  novum  bellandi  genus,  per  gladios  preacutos  omnes  eorum  dextrarii 
sunt  occisi,  adeo  ut  ipsi  duces  Bavarie  unacum  multis  suis  nobilibus 
5  equis  privati,  adhuc  virtute  animi  non  fracti,  super  interfectorum  hominum 
equorumque  stantes  cadavera  longo  tempore  dimicarent;  propter  occi- 
sorum  enim  equorum  aggerem  hostes  equites  eos  accidere ft  non  valebant, 
quia  et  ipsi  viceversa  equos  per  stragem  similem  perdiderunt.  Prima 
igitur  acie   dimicante  ipse  rex  volens  cum  sua  turba  eisb  succurrere  et 

10  precedendo  suam  aciem,  in  qua  [F.206]  re c  peritissimus  erat,  ordinan  do 
equo  suo  cadente  ex  infortunio  ante  ingressum  ad  bellum  cecidit  et  ab 
eodem  equo  gravissime  est  concussus,  adeo  ut,  dum  a  suis  restitueretur 
equo,  minime  sui  compos  esset,  et  sic  amens  ad  bellum  veniens,  quia 
et  galeam    pre  debilitate  ferre  non  potuit,   hostibus  se  minus  caute  ex- 

1 5  posuit,    cum  aliis    multis  ex   utraque  parte  subito    occisus  est  et  sero  Konigsh.  456. 
nudus,  ut  ex  utero  matris  exivit,   inventus,  qui  mane  potens  rex  erat.  Sachs.   Wchr. 
Predictis   autem  Bavarie   ducibus  aduc   locum   suum   tenentibus   rege  Cont.  Rat. 
mortuo  ipsi  se  apud  Heidelberg  receperunt  in  die  Processi  et  Martiniani 
martyrura.    Otto  tamen  dux  erat  tribus  gravibus  vulneribus  v  u  1  n  e  rat  us 

20  in  tantuin,  quod  mortis  periculum  vix  evaderet.  Qui  eciam  Otto  dum 
predictum  exercitum  insequeretur  ad  partes  Rheni,  castra  metatus 
est.  Comes  autem  Albertus  de  Hayrloch  avunculus  Alberti  predicti 
ducis  Austrie  ipsum  Ottonem  improvise  invasit  cum  longe  maiori  equitum 
et  peditum  copia,  quam  ipse  dux  habebat  eadem  bora.    De  quo  tamen 

25comite  idem  dux  et  fere  400  de  suis  et  comite  occisis  triumpbavit. 

Cap.  24. 

De  introduccione  Ottonis  ducis  Bavarie  in  regnum 

Hungarie  contra  puerum  Carolura  et  de  coronacione 

eiusdem,  de  corona  et  captivitate. 

30  Anno  domini  1305.  quidam  baronet*  regni  Hungarie  Ottonem  Thurocxkiiij. 

ducem  Bavarie  inferioris,  filium  domine  Elizabet  filie  regis 
Bele1  IV.,  in  regnu  m  Hungarie  contra  puerum  Carolum  subintro- 
ducunt.  Qui  veniens  Hungariam  coronam  regni  a  Wenceslao  rege 
Boemie    ablatam   petivit  sibi   dari   ac  secum   ferens  cum  copiosa  ac  Fiietr.  167. 

35  splendida  milicia  ab  Hungaris  honorifice  suscipitur.  [F.2061]  At 
Hungari  videntes  suam  nobilem  milicia m1  dixerunt:  Domine  mi, 
mittite  miliciam  vestram  in  Bavanam  et  au denier  confidite  de  nobis; 
omnem  enim  honorem  vest  re  serenitati  impendamus.  Quibus  nimium 
credulus   miliciam   suam  ad  propria  remisit,  Albam  regalem  civitatem  Thurocz  I.e. 

40  peciit.  Quern  Benedictus  episcopus  Vesprimiensisd  et  frater  Antbonius 
Cbanadiensis  in  regem  Lnunxerunt  et  coronaverunt.    Inde  Budam  veniens 

*  occidere  Hs.    b  ei  Hs.    c  rex  Hs.     d  Vespuniensis  Hs. 

1   Chron.   (Clm.  903>   f.  105)    und    Andr.  546:    nepos    ex    matre 
Bele  regis. 
45  *  Chron.   (Clm.903,  f.  105)  und  Andr.  546:   cum  forti  et  nobili 

militia. 

16* 


—     244     — 

et  in  die  solenni  in  decore  regio  coronam  sanctam  habens  in  capite 
per  omnes  plateas  et  vicos  incedebat  eques  cum  populo  copioso,  ut 
cunctis  Be  esse  regem  legitimum  publicaret. 

De  invencione  regalis  corone  in  via  amisse. 

Cum  autem  sancta  corona  per  dictum  Ottonem  ducem  ad  Hun-  5 
gariam  portaretur,  propter  timorem  bostium  fecit  illam  per  artem  torna- 
toriam  in  flasconem  includi.    D  urn  autem  equitaret  cum  suis  sub  noctis 
silencio  in   strata  publica,  in  qua  plurimi  viatores  transibant,  casu  de 
sella  corrigiis,  quibus  erat  fiasco a  ligatus,  resolutis  quasi  vas  vinarium 
nullo   vidente   collapsus   est.      Postmoduro   vero  luce   clarescente  dum  10 
vi dissent    non  adesse  thesaurum  ilium  preciosum,    quo  cicius  potuerunt, 
timore  percussib  retro  celeriter  cucurrerunt  atque  coronam  inter  multos 
transeuntes  in  terra  iacentem  in  medio  publice  strate  inventam  a  nemine 
reperierunt.    Forsitan  ceciderat  in   prima  vigilia  noctis ,   reinventa   est 
autem   sequenti   die  [F.  207  J  circa  tempus  non  dubium  vespertinum,  15 
quia  dux   ille   usque  ad  vitam  suam  portare  non  potuit,   et  a  nullo  in- 
vents, ne  Pannonia  data  sibi  corona  ab  angelo  privaretur. 

Hec  in  cronica  Hungarorum. 

De  captivitate  et  expulsione  regis  Ottonis. 

Fiietr.  167.  Hie  Otto  coronatus  in  brevi  terrain  Erd el n  censuit  visitare.    Ubi  20 

Thurocx  I.  c.  Ladislaus  Way voda c   ipsum   captivavit  et  in  castro  suo  multis    diebus 
Of.  Chron.105,  vinculatum  tenuit,  quia  eius  filiam  ducere  noluit,  sed  aquodam 
Andr.  546,  servo   liberatus   est.    Qui   tarn    miserabili  fortuna  sibi  occurrente  de 
F^?n  /«7'  regno  exPeUifcur  Hungarorum. 
Thurocx  I.  c. 

De   secunda  eius  captivitate  et  liberacione  eius25 
per  nupcias  et  reversione. 

Ebran  120  u.  Deinde  per  Walacbiam,   Rusciam,  Prusiam,  Poloniam  ut  servus 

Jfuetr.  167.  cucllrrjt  e^  Bratislaviam   venit.1    Ubi   a  quodam  milite  cognitus  a  duce 

Polonie d  secundo  captus.    Qui  Agnetem  2  filiam  suam  sibi  desponsavit 

et  honorifice  cum  sua  milicia  ad  propria  remisit.    Ex  qua  postea  genuit  30 

Ckron.  und Hainricum    iuniorem  ducem  de  Naterberg  dictum  a  castro,   in  quo 

Andr.  75.  nutritus  fuerat.  nee  unquam  in  Hungarian!  est  reversus. 
Ebran  120.  _       .     '      .  ,     .  * 

Dominae  Agnes  ducissa  Bavane. 

*  erat  nochmals  Hs.    *>  perculsi  Hs.    c  Waynoda  Hs.    d  Swidnutz 
(durchgestrichen)   de   Eyffen    am  Rand  Hs.    «  Domina    —    Bavarie   am  35 
Rand  Hs. 

1  Arnpeck  verwendet  hier  nicht  den  laieinischen  Text  des  Andreas, 
sondern  iibersetxt  den  deutschen  Ebrans  und  Fiietrers. 

*  Andr.  und  Ebran  nennen  keinen  Natnen;  Fuetrer  sagt :    frawen 
Machthilden.    In  Wirklichkeit  hiess  Ottos  Gemahlin,  trie  Arnpeck  (Fiieirer  40 
verbessernd)   oben  ricktig  angibt,   Agnes  (nicht  Elisabeth,    wie  bei  Riezler, 
Qesch.  Baierns  77,  167  und  darnach  bei  Spiller,  Fuetrer  167,  Anm.  2  xu 
lesen  steht). 


—     245     — 

De  castri  Newnburch  expugnacione. 

Anno  domini  1310.  Otto  coronatus  rex  Hungarie,  dux  Bavarie  Fund.1 
inferioris,  castrum  Newnburckh    expugnavit.    At  incole    in    eodem 
fugam  inierunt  et  dictum  castrum  in  cineres  verterunt' 

5  De  obitu  eius  et  testamento. 

Anno   domini   1312.   predictus  Otto  in   die   S.  Gorgonii   diem  Andr.  75. 
extremum  clausit  sepultus  in  monasterio  Felicisvallis,  relinquens  filium  Fund.9 
fere   13  dierum  Hainricum,  qui  postea   a  castro,   in  quo  nutritus  erat,  Ebran  120. 
vocabatur  dux    [F.2071]   de  Naterberg.     Dum   autem  predictus   Otto  Andr.  75. 

10  mortem  sibi  imminere  sensit,  filium  suum  Hainricum  et  fratris  sui       * 
ducis    Steflani    filioe    Hainricum    et    Ottonem,    quorum    primus    fere 
8  anno  rum  erat,  alter  citra  4  vel  5,  civibus  de  Landshut  et  Straubing 
commisit   eos   iuramento   publico    contestans,    ut   liberos   predictos    et 
principatum  eorum   nulli  alii  committerent  quam  patruo  suo  Ludovico 

15  in  Monaco  tunc  duce  superioris  Bavarie,  postea  rege  Romanorum. 
Quod  et  fecerunt,  non  tamen  sine  magna  inter  se  differencia  et 
iactura  principatus.  Nam  fere  omnes  nobiles  et  curie  eorundem 
attinentes  nitebantur  pueros  predictos  unacum  principatu  ducibus 
Austrie  com  mend  are.    Hac  igitur  de  causa  per  totum  eorum  dominium 

20  et  principatum  non  potuit  locus  tutus  et  pacific  us  reperiri.  Deinceps 
anno  domini  1313.  in  die  S.  Theodori  martyr  is  publico  et  forti  bello 
iuxta  villam  Gamelsdorf  commisso  discordia  prefata  est  complanata. 
Ubi  Australibus  pluribus  occisis  dux  Ludovicus  triumphans  omnes 
nobiles,   qui   supererant,   cepit  et   suo  dominio  subiugavit.     Et  sice/. Ebran  119, 

25  prefatos   liberos   et   eorum   principatum  in  sui  tutelam4  s\xb-19. 
cepit. 

Item  1300.  in  die  Mathei5  Otto  et  Steffanus  duces 
Bavarie  inferioris  dominium  et  castrum  Kransperg 6  demptis 
nobilibus  in  eoFrisingensi  ecclesie  donarunt  seu  impignorarunt 
30  mediante  privilegio  eorum  sigillis  roborato.  Hie  eciam  Otto 
anno  suo  ultimo  clero  et  ecclesie  Frisingensi  utilia  privilegia 
libtraliter  donavit.7 

1315.   consecratus  eat   chorus    fratrum  minorum  in  Landshuta  in  Fund.* 
honore  Petri  et  Pauli  et  aliorum  apostolorum  a  Nicolao  epi- 
35  scopo  Ratisponensi. 

1  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  341. 

9  Statt  verterunt  sagt  die  Quelle:  est  redactum. 

3  Oefele  a.  a.  O. 

4  Ebran  a.  a.  O. :   und  macht   im  das  land  underthenig  als  einem 
40  vormundt. 

6  21.  September. 

6  Kraniberg,  Amisgerichts  Freising. 

7  Vgl.  Meichelbeeky  Historia  Frisingensis  1I}  /,  106. 

8  Nicht  bei  Oefele.     Oedr.  Neues  Archiv  XXIV,  693. 


—     246     — 

[F.208*]  Pro  maiori  supplemento  dictorum. 

Chron.1  Postmortem  dicti  regis  Otton is  Alramus  acAlbertus  comites 

de  Hals  et  Ebronius  de  Degenberg  tunc  vicedominus,  Hartlibus  Puech- 
perger  de  Wintzer  et  Albertus  de  SchSnstain  et  fere  omnes  ministeriales 
ac  milites  castellati  nitebantur  predictos  pueroe  unacum  principatu  5 
ducibus  Austrie  commendare.  Predicte  igitur  civitates  et  omnes  alii 
tocius  principatus  viriliter  resistebant  nobilibus  prefatis  etdictos 
pueros  Ludovico  predicto  ac  se  ipsos  presentarunt  et  commendarunt, 
ut  promisor  ant  Ottoni  principi  eorum  iam  morituro.  Nobiles  igitar 
tocius  ducatus  reputantes  se  per  hoc  a  civitatensibus  contemptos  10 
ceperunt  civitatum  homines  et  res  crudeliter  persequi  et  vastare  rapinis 
et  cedibus,  ita  quod  per  totum  principatum  vix  aut  ne  unus  paci- 
ficus  angulus  posset  reperiri.  Duravit  autem  dissensio  tarn  din, 
quousque  nobiles  et  civitatenses  in  villa  Gamelstorf  per  forte  bellum  acris 
eciam  verberibus  sunt  invicem  complanati.  Igitur  post  hec  comites  15 
de  Hals  et  eorum  complices  supradicti  necnon  et  ceteri  barones 
Bavarie»>  indigne  ferentes  contumaciam  [F.  208']  et  insultus 
civitatum,    simul  et  dominium   due  is   Ludovici   superioris    Bavarie, 

quia  civitatensibus0  benignus,  ipsis  vero  austerus  existeret, 

habitO  COnsilio,    congregato   notabili  ac   forti  exercitu  auxilioque20 

ducum  Austrie  non  modi co  exierunt  et  castra  metati  sunt 
volentes  armata  manu  a  suo  dominio  et  iure  ex  ire.  Quibus 
Ludovicus  dux  oportuit  occurrere,  ne  terra  desolaretur  ab  eis 
et  acceptis  hinc  inde  stipendiariis  consilio  civitatum  et  auxilio, 
quanto  potuit,  forti  manu  occurrit  apud  Gamelstorf  et  conserta25 
ibidem  forti  pugna  durissime  est  aliquando  diu  bellatum  ex 
utraque  parte  multis  occisis.  Tandem  dux  Ludovicus  cruentam 
obtinuit  victoriam  et  dispersis  hinc  inde  nobilibus  quosdam 
cepit,  quosdam  occidit,  alii  fugati  ad  sua  castra  redierunt, 
sicque  omnes  suo  dominio  postmodum  subiecit.  30 

Sed  quia  cives  Landshutenses  in  hoc  bello  se  fideles, 
strennuos  ac  fortes  exhibuerunt,  idcirco  predictus  dux  Ludo- 
vicus postea  rex  clipeo  et  armis,  quibus  usque  in  presens 
utuntur,  eosdem  privilegiavit  pro  sua  audacia.2 

» dieses  Blatt    ist   nachtraglich  eingefiigt.     *>  hier  feJdt  das    Wort  35 
inferioris  der  Quelle.    c  civitatentibus  Hs. 

1  Oefele,  Ber.  Boic.  SS.  I,  40.  Nachdem  oben  der  Text  des  Andr. 
wiedergegtben  ist,  folgt  hier  der  betreffende  Abschnitt  aus  des  Andr.  Quelle, 
aus  der  letxterer  nur  einen  kurxen  Ausxug  geliefert  hatte.  Die  Aus- 
schmiickung  des  Textes  hier  diirfte  von  Ampeck  selbst  stammen,  ohne  doss  40 
man  etna  xu  vermuten  hat,  class  der  Text  des  Chron.  ursprunglich  die 
hier  sich  findende  ertcciterte  Form  hatte. 

2  Ampeck  ist  der  Erste,  der  diese  Wappensage  erxaJdt.  Vgl.  Heigel 
in  den  Chroniken  der  deutscheti  Sicidte  X  V,  250,  Anm.  1. 


—    247     — 

1313.1  construe  ta  est  nova Straubinga,  que  1283.  ex  ignis  voragine  Andr.  59. 
in  profesto  8.  Pantaleonis  martyris  est  consumpta.  Fund.* 

[F.  209  J   Item  Otto    et  fratres  sui  multis  nobilibus,  clericis  Ebran  120. 
et   aliis    in  Bavaria  inferiori  iurisdiccionem,   absque   tamen  causa 
5  sanguinis,  vulgariter  hofmarckgcricht,  in  suis  villis  et  dominiis 
vendiderunt. 

Cap.  25.  0 

De  Ludovico  duce  inferioris  Bavarie,  qui  obiit 

sine  liberis,  et  de  Steffano  duce  inferioris  Bavarie. 
10  Ludovicus    dux  Bavarie    inferioris    sine  heredibus    ab   ^oc  Ebran  120. 

eeculo  migravit  anno  domini  1294.8    Cui  fratres  sui  Otto  et 

Steffanus  in  hereditate  successerunt. 
Sophia  uxor  eius> 

Steffanus   dux   Bavarie    inferioris   decedente   archiepiscopo  Herm.  Alt., 
15  Salczeburgensi  Rudolf  o  1290.*  3.*  Non.a  Augusti*  in  arcbiepiscopum  est  Oont.  Alt.  415. 

concorditerb  postulates  *>.    8ed  nunciis  Romam  missis,  videlicet  Courado  Fund.*  und 

Laventino  episcopo  et  magistro  Heinrico  prothonotario6  cum  Andr.  70. 

multis   aliis,   super  confirmacione  eiusdem  Steffani  do  minus  papa  ipsum 

reprobavit  propter o  defectum   etatis,  quia   iam  21.  annum  habuit,  etGont.  Alt. 
20  dictum  Conradum  Laventinum   archiepiscopum   ordinavit   e  t  magistrum  Fund.u.Andr. 

Hainricum     protonotarium ,    canonicum    Salczeburgensem    iurisperitum, 

similiter  ordinans  ecclesie  Laventine  episcopum  constituit. 

De  uxore  eius  Uta. 
flic  dux  Steffanus  Geuttamd7  filiam  ducis  Polonie  dee  Swid-  Herm.  Alt., 

(\\tki    Alt  A. 9/1 

nttcze  in   uxorem  dux  it,  ex  qua   duos   filios,  Hainricum  et  Ottonem,  ^bran  120 8 
25genuit   et*    tres    fill  as,    Elizabet    ducissam    Austrie,    Beatricem  q* ;  /rttfkj  * 
com  it  is  8am  Goricie  et  Ague  tern,  que  virgo  aput  monasteriumFelicis- 

*  an  den  Rand  der  Hs.  geschrieben,  offenbar  urn  die  im  Text  stehende 
Zahl  1288  xu  berichtigen.   b  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen.   c  propter  — 
habuit  am  Rand  hinxugefiigt.     <*  Jutam  am  Rand.    e  sp&ter  hinxugefiigt. 
30 f  et  —  degit  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen. 

1  Diese  Jahrxahl  scheint  mir  irrtiimlich  entstanden  xu  sein  aus 
der  Angabe  1213  der  Handschriflen  derRexension  A  der  Ckronik  des  Andr. 

»  Zu  1288.    Oedr.  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  U,  339  und  Neues  Arehiv 
XXIV  694. 
35  t%   Vielmehr  1296;  Eaeutle,  Qeneahgie  8. 104. 

4  Ludwig  II L  starb  unvermahlt;  Haeutle  a.  a.  0. 

6  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  339  und  Neues  Arehiv  XXIV,  689. 

4  Von  Arnpeek  wohl  eigenmdehtig  aus  dem  folgenden  Text  geschlossen. 

1  Judith,   Tochter  des  Herxogs  Boleslaus  III.   von  Schweidnitx  in 
40  Sehlesien. 

9  bei  der  bett  er  zwen  sun,  Heinrichen  und  Otten.    Vgl.  Atidr.  76, 3. 

9  Auf  dem  Utnschlagpergament  (Innenseite  des  V order  deckels)  von 
Clm.  14  594  (gedr.  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  341;  vgl.  Haeutle,  Genealogie 
S.106,  Anm.  4  und  Neues  Arehiv  XXIV,  702) :  Stephanus  genuit(Frider[icum] 
45  uber geschrieben)  Ottonem,  Hainricum,  Ludovicum,  Elizabeth,  quam  duxit 
dux  Austrie,  Beatricem,  quam  duxit  comes  Goricie,  et  Agnetem,  que 
virgo  permansit,  et  Jutam. 


—     248     — 

vallis  degit.1  Et  mortuus  est  ante  fratrem  suum  Ottonem 
regem  anno  domini  1309.*  Cui  et  Alios  et  provinciam  suam 
commendavit. 

Anno  Christi  1322.  in  vigilia  Michaelis  Hainricus  dux 
Bavarie  inferioris  cum  sua  milicia  bello,  quod  apud  Ampfing  5 
exactum  est,  interfuit.8 

Cap.  26. 

[F.209'J  De  dissensione  trium  ducum  et  divisione 
inferioris  Bavarie. 

Chron.1  u.  His  eciam  temporibus,  id  est  anno  Christi  1331.  facta  est  10 

Andr.  83*  u.  magna  dissensio  inter  principes  inferioris  Bavarie,  videlicet  Hainricum 
seniorem,  qui  habebat  in  uxorem  Agnetem6  filiam  Johannis  regis  Bohemie, 
ex  una  et  inter  Ottonem  fratrem  eius  et  Hainricum  iuniorem,  patruum 
eorum,  parti  bus  ex  altera.  Imperator  igitur  Ludovicus,  cuius  auxilium 
principes  iuniores  invocaverant,  et  Johannes  rex  Boemie,  socer  sen i oris  15 
Hainrici,  ac  burggravius  Nurembergensis 7  cum  mult  is  principibus  et 
nobilibus  p  repot  en  tibus  Ratisponam  venerunt,  ut  predictos  principes 
ad  concordiam  atque  pacem  reducerent.  Sed  cum  mediis  et  viis 
multis  attentatis  nihil  proficere  se  viderent  duricia  principum  con  ten  - 
dencium  obsistente,  tandem  beneplacitum  fuit  illis ,  ut  principatus  20 
inter  eos  divideretur.  In  eadem  autem  divisione  Hainrico  seniori  Lands- 
hut,  Straubing,  Scharding,  Pfarrkirchen  cessit  et  plura  his  adiacencia. 
Fratri  autem  suo  Ottoni  cessit  Burckhausen,  Oting,  Trawnstain,  Hall 
cum  pluribus  adiacen tibus  usque  ad  Salczburgam  et  in  montana. 
Porro  Hainrico  iuniori,  patruo  predictorum,  cessit  Dingolfing,  Landaw,  25 
Vilshofen,  Deckendorf,  Cham,  Pogen,  Kelhaim  et  plura  adiacencia. 
Facta  est  autem  hec  inferioris  Bavarie  divisio  circa  festum  Bar- 
tolomei  apostoli  transactis  a  priori  divisione8,  qua  ducatus 
Bavarie  in  superiorem  et  inferiorem  Bavariam  dividebatur, 
annis  76.  30 

De  bello  trium  ducum  inferioris  Bavarie. 

Chron.0  u.  IF.  210  J   Anno   domini    1332.    in   die   cinerum    cepit   Hainricus 

Andr.  83  u.  senior,  dux  Bavarie,  fratrem  suum  Ottonem  et  patruum  suum  Hainricum 
548." 

1  Vgl.  Necrologium  Saeldentalense  (Mon.  Oerm.  hist.,  Necr.  Ill,  367) 
xum  29.  Oktober,  dazu  Mon.  Boic.  XV,  550.  35 

*  Vielmehrl310,  wie  Arnpeck  dem  Seligenthaler  Nekrologium  fa.  a.  0„ 
S.  308  xunx  20.  December)  hattc  entnehmen  kbnnen. 

a  Quelle  hiefiir  ist  wahrscheinlich  Chron.  41:    Ludwicus  habens  in 
com i tat u  suo .  . .  patrueleni   suum  Heinricum   ducem  inferioris  Bavarie. 

4  Clm.  903,  f.  108.  40 

5  Die  Texlvergleichung   ergibt,  doss  hicr  so  wo  hi  Andr.   wie  dessen 
Quelle,  das  Chron.,  beniUxt  sind. 

6  Yiclmehr  Margarete. 

7  Fiir  diese  Angabe  ist  Fiietr.  177  Quelle;  vgl.  das.  Anm.  1. 

8  Des  Jahres  1255.  45 
»  Clm.  903,  f.  108. 

10  Wie  Anm.  5. 


—     249     — 

cottidianis  preliis,  incendiis  et  rapinis  impugnare.  Qui  se  defendendo 
seu  vindicando  totam  ex  utraque  parte  terrain  a  die  cinerum  usque  ad 
festum  S.  Johannis  baptiste  nulla  interim  inter  eoe  pace  habita,  niisera- 
biliter  devastaverunt.  Verum  iuniorea  videntes  se  seniori  resistere  non 
5  posse  imperatoris  Ludovici  auxilium  tarn  for  titer  implorabant,  quod 
cum  forti  exercitu  Straubingam  civitatem  Hainrici  senioris  potenter 
obsedit  et  circumdedit  feria  2.  post  festum  S.  Udalrici.  Et  fecit  pontem 
i  ux  ta  dialers  *  1  ultra  Danubium  et  mansit  in  obsidione  usque  ad  5.  feriam 
ante  3.  Bartholomew  festum.    Quanta  *>  autem   tunc  egestas  pauperee  Chron.  108' 

10  et  ecclesias  angebat  et  alia  innumerabilia  mala  inferiores  ho- 
mines opprimebant,  nemo  scribere  potest.    Non  solum  exercitus  im- 
peratoris, sed   eciam   parcium    civitatis  sibi  invicem  contigue  studebant 
alterutrum  se  v  as  tare  incendiis.    Et  quamvis  civitati  nullam  vim  inferre  u.  Andr.  83. 
potuerit,    mansisset  tamen  diucius  et  severius  labora&set,  si  Joannes  rex 

15  Boemie  non   venisset  et  tarn  imperatorem   cum    duce  Hainrico   quam 
principes  inter  se  concordasset. 

De  obitu  ducis  Hainrici  de  Naternberg. 

Hainricus  iunior  dictus  de  Naterberg,  dux  inferioris  B&.Andr.  548. 
varie,  filius  Ottonis  quondam  regis,  anno  domini   1333.   diem 

20obivit   anno    ducatus    eius    2.  sepuitus    in   monasterio  B.  Marie  Gf*  Ebran 
..-«,..„.  .  ...  124,10. 

VirglMS  Fehci8valli8  cum  buis  maionbus. 

De  obitu  ducis  Ottonis. 
[F.2101]   Otto  dux  inferioris  Bavarie,   f rater  Hainrici  Andr.  548. 
senioris,  anno  ducatus  eiUS  4.  Vivendi  finem  fecit  sepuitus  Cf.  Ebran 
25 in  monasterio  Felicisvallis  anno  domini  1335.     Beatrix  UXOr  eius.2       ' 

Richardis  de  Juliaco  uxor  eius.  Sachs.  Wchr.3 

Cap.  27. 

Qualiter  imperator  Ludovicus  Hainricum  seniorem, 
ducem   Bavarie  inferioris,    procuratorem   regni 
30  constituerit  et  mox  revocaverit. 

Hainricum  ducem  Bavarie  inferioris  eod  em  anno  dominus  Ludo-  Andr.  84} 
vicus  imperator  regni  procuratorem  per  Alemaniam  bono  c  zelo  c  con- 
stituit   et  super  hoc  suas  patentee  litteras  sibi  dedit.     Mox  igitur  idem 
Hainricus  vir   pot  ens  et   dives  ad  partes  Rheni  se  trans  tu  lit,  ubi    pro 

35  «  so  Hs.    *>  Quanta  —  incendiis  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

c  am  Band  mit  Einfiigungszeicken. 

1  Kagers,  Dorf  an  der  Donau  oberhalb  Straubing.    Die  Any  a  be  ist 
den  Straubinger  Annalen  der  Fund.  (vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  694)  etit- 
nommen:  et  fecit  pontem  in  Chabers  {so)  ultra  Danubium. 
40  *  Unrichlig.    Ottos  Oattin  war  die  im  Folgenden  erwahnte  Richardis 

von  Jiilich.     Vgl.  Baeutle,  Qenealogie  106. 

8  ///.  bayer.  Forts.,  Mon.  Oerm.  hist.,  Deutsche  Ohroniken  II,  343. 
4  Die  TextvergUichung  ergibt,   doss  hier  der  Text  des  Andr.,  nicht 
jener  des  Chron.,  der  Quelle  des  letxteren,  veruendet  ist. 


—     250     — 

ostensione  glorie  Rue  multa  pecunia  expenaa  civitatem  Aquensem  et 
quasdam  alias  attentare  cepit  oon  per  se,  sed  per  interpositam  personam, 
regem  videlicet  Bohemie,  ut  eum  litteras  imperatoris  habentem  suscipereot 
et  ei  tanquam  domino  fidelitatis  facerent  iura  men  turn.  Mox  igitur  civitates 
in  termino,  quern  ad  respondendum  acceperant,  ad  imperatorem  miserunt  5 
suum  super  tali  proposito  consilium  requirentes.  Qui  expavescens 
non  solum  prohibuit,  sed  et  litteras  ad  omnes  regni  civitates  festine 
direxit,  quibus  litteras  de  procuracione  regni  duci  Hainrico  datas 
seriosius  revocavit.  Et  sic  princeps,  qui  pro  magna  gloria  acquirenda 
exierat,  i  n  glori  u  s  ad  propria  est  reversus.  Mox  igitur  ut  in  terram  suam  10 
reversus  est,  imperatorem  quotidian  is  incendiis  et  rapinis  infestare  cepit. 

Que  inde  bella  secuta  sunt. 

Chron.l08tu.  [F.211]  Anno  Christi  1336.    Johannes  rex  Boemie  Avinionem 

Andr.  84.1  Veniens  domino  pape  Bfcnedicto  XII.2  est  conquestus,  quod  imperator 

Ludovicus  magnam  duci  Hainrico  genero  suo,  quern  filium  appellaverit*,  15 
iniuriam   fecerit,   eo    quod  litteras  de  procuracione  regni  sibi  datas  tarn 
subito   et  sine  causa  debita    in  eius  confusionem   revocaverit.    Super 
quo  diversis  consiliis  hinc  inde  habitis  multisque  a  papa  promocionibus 
promissis  promisit  se  velle  imperatorem  in  anni  spacio  ipsi  apostolico 
aut  vivum  aut  mortuum  assignare.    Quo  imperator  comperto  Bavariam  20 
inferiorem    cum    milicia    copiosa,    queb  ad  mille  milia   corona  to  rum 
galearum  plane  estimabatur,*  intravit  et  in  campestribus  civitatis  Landaw 
adc  aquilonem0  quasi   in   medio    eiusdem   terre   castra   metatus   est 
iuxta  fluvium  Isaram.    Cuius  profunditatem  si  transire  potuisset,  libenter 
ac   secure   versus  Boemiam  festinasset.    Cum  autem  ibidem  per  aliquot  25 
dies  graviter  ob  victualium  penuriam  adversaries  expectasset,  venerunt 
Johannes  rex  Boemie  et  dux  Hainricus  cum  exercitu4  iuxta  Isaram 
fluvium  ex  opposito  exercitus  imperatoris.    Imperator  autem  cum   ad 
eos  hostes  transire  non  posset  et  ipsi  per  octo  dies  ab  eo  ad  pugnandum 
expectati   non   transirent   vel   transire  formidarent,  penuria  victualium  30 
coactus  a  loco  recessit  et  secundum  ripas  fluviorum  Isare  et  Danubii 
Pataviam  descendit    Ubi  hominibus  et  iumentis  revocillatis  curribusque 
eorum   victualibus   on  us  tat  is   omnia   inter   fluvios   Eni    et   Isare   preter 
civitates  de-[F.  ^ii'Jvastantes  nemine  eos  molestante.5    Cum  d  eni  que 

Ann.  S. Staph,  ad   propria  redierunt,  accidit  in  autumno  die  translacionis  S.  Bud-  35 
59.  berti,  ut  per  imperatoris  exercitum  400  galeatorum  totum  monasterium 

»  so  Hs.    b  que  —  estimabatur  am  Rand  mil  Einfugungsxeichen. 
c  am  Band  mit  Einfugungsxeichen. 

1   Wis  die  Vergleichung  ergibt,    dienten  fiir  diesen  AbsckniU  beide 
Texte  als  Quelle.  40 

*  Die  Quellen  sagen : Johanni  XXII. 

*  Vgl.  Andr.  84,  Anm.  4.    Arnpeck  beniltxi  dessen  Quelle. 

4  Vgl.  Andr.  84t  Anm.  5.    Arnpeck  beniiixt  hier  nicht  dessen  Quelle, 
sondern  den  Text  des  Andr. 

6  In  den  Quellen  lautet  dieser  Saix  vollstdndig  :  ad  propria  redierunt.  45 
Arnpeck  verwendet  diese  Worte  im  ndchsten  Satx,  ohne  die  Konstruklion 
des  nun  verstiimmelten  vorausgehenden  xu  andern.     Diese  Unbeholfenheit 
wider  kg  t  die  ettca  auftauchende   Vermutung,    doss  die  folgende  Nachricht 
einer  Handschrift  des  Chron.  eigen  gewesen  sein  konnte. 


—     251     — 

Weihenstephen   intufl  et  extra  omnimode  devastaretur  ac  spolia- 
retur,    ita   quod    eciam   sacerdotes    omnino  denudaren tur.    Bex  Chron.  109  u. 
autem   Boemie  et  dux  Heinricus  in  eo  loco,  ubi  imperator  et  ipsi  castra  Andr.  84. 
metati  fuerant,  ad  triduum  permanserunt,  quasi  imperatore  fugato  gloriose 
5  triumphaverint.    Unde  ipse  rex  Boemie  volens  se  de  promissis  pape,  ut 
supra  dictum  est,  excusare  domino  apostolico  sub  sigillis  quorundam 
principum  Sclavorum  et  aliquorum  in  Bavaria  prelatorum  scrips  it,  quod 
sibi   imperatorem,  si   quantocius  non  fugisset,  aut  vivum  aut  mortuum 
obtulisset 
10  AnnoChristi  1337.  Judei  martirizaverunt  Christum  in  specie  Andr.  95. 

pan  is  in  opidb  Deckendorf. 

De  obitu  ducis  Hainrici. 

Anno  domini   1338.   7.  Kal.  Beptembria    Hainricus  dux  Bavarie  Chron.  42  u. 
inferioris  diemobivit  sepultus  in  monasterio  Felicisvallis,  reliii quern  Ann.  S.  Steph. 
15  filium  Johannem,  quern  ex  Agnete  1  filia  Johannis  regis  Boemie  uxore\y* Ebranl24 
sua  genuit.    Qui   sibi  in   ducatu   inferior i  s  Bavarie  successit.  Chron .  u. 

Eodem   siquidem   anno  pridie  Non.  Octobris3  Judei   in  Andr.  83,11. 
Straubing  nee n  on  in  Deckendorf  cremati  sunt.  Ebran  132. 

Eodem  anno  circa  S.  Afire  festum  locuste  innumerabilea  ab  oriente**™*     1Q 
20  per  totam  terram  Bavarie  in  Frankoniam  venerunt  etc.  Andr.  86. 

Fund*  Flor.* 
Cap.  28. 

De  Johanne  duce  inferioris  Bavarie. 

/  F.  212]  Johannes  dux  Bavarie  inferioris  def uncto  genitore  suo  Ebran  132  u. 
Hainrico  totam  Bavariam  inferiorem  possedit.  Duxit  in  uxorem  domi  nam  Fuetr.  177. 
25Elizabet6  filiam  domini   Ludovici   imperatoris   nee   diu    supervixit;  jL™11*  sunh 
nam   in    tlore  iuventutis  sue  sequenti   anno  post  patrem  viam  universe  §g  J,  Andr. ' 
carnis  ingressus  est.  54$. 

Ebran  132  u. 

De    predicatoribus    in    Landshut;    occasione    Fuetr.177. 
inventa  ceperunt  canere. 

30  Defunctis  denique  ducibus  Hainrico  et  filio  Johanne  cum  Chron.  109  u. 

iam   principatus  inferioris  Bavarie    in    manus  Ludovici   ce  saris  Andr .  85.1 
venisset,    dum  fratres   ordinis  predicatorura  in  Landshut   ad 
tempus  siluissent,   astutoa  usi   consilio   et   subtili   fallacia 

•  cum  quodam  duce  de  Decke  clam  durchstrichen,  dafiir  astuto 
35  —  clam  Hs. 

1  Vielmehr  Margarete ;  vgl.  oben  S.  248,  Anm.  6. 
'  Straubinger  Annaien;  Neues  Archiv  XXIV.  694. 

•  6.  October. 

4  Neues  Archiv  XXI V}  694. 
40  6  Ausg.  v.  Eccard  J,  1634  ;  Meuschen  S.  137  1  venerunt ...  in  totam 

Franconiam. 

6  Vtelmehr  Anna;    vgl.  Haeutle,   Genealogie  S.  107.     Wie  Atnpeck 
tcohl  xu   dem   Nam  en   Elisabeth  kam,    lasst  sich  aus  Anm.  5    daselbst 
schliessen. 
45  7  Wie  die  Vergleiehung  ergibt,  ist  der  Wortlaut  beider  Quellen  beniUxt. 


—     252     — 

cum  quodam  satrapa  de  Deck,  qui  eciam  nouien  ducale l  et  digni- 
tatem adeptllS,  clamcoraposuerunt,  utviolenciam  minitando*  occasionem 
vel  excusacionem  eis  pararet  divina  publico  celebrandi.  Quod  et  ita 
factum  est.  Cum  i  t  a  q  u  e  imperator  in  Landshut  esset,  tunc  quadam 
die  dictus  dux  de  Dekke  cum  accensis  faculis  in  monasterium  ipso  rum  5 
predicatorum  venit  claniitans,  ut  dicitur,  quasi  i  rat  us  et  nimium  furi- 
bundus,  ut  sine  mora  publico  divina  can ta rent  aut  sue  ecclesie  et 
omnium  rerum  suarum  in  instanti  periculum  paterentur.  Qui  mox, 
sicut  fertur,  occasione  excusatoria  inventa,  absolucione  papali  non 
expectata  divina  publice  celebrare  ceperunt.  10 

[F.  212' 1  Hec  de  Bavarie  inferioris  ducibus  dicta  quoad 
presens  sufficiant;  alia  etenira  eorum  gloriosa  facinora  ad 
me  hactenus  haut  pervenerunt.  Nunc  vero  ad  comites 
palatinos  veniendum  est,  quibus  expeditis  ad  duces  superioris 
Bavarie  demum  revertendum  iuxta  ordinem  erit.  Quoniam  15 
quidem,  ut  supra2  tactum  est,  Ludovicus  comes  palatinus 
Rheni,  dux  Bavarie  superioris,  elector,  frater  Hainrici  ducis 
inferioris  Bavarie,  moriens  reliquerat  duos  filios,  Rudolfum 
et  Ludovicum,  Rudolfus  successit  patri  in  comitatu  pa- 
latinatusb  Rheni,  de  cuius  linea  iam  dicetur,  Ludovicus 20 
autem  in  ducatu  Bavarie  superioris,  qui  postea  regnum 
adeptus  est,  de  quo  demum  adiungetur  et  de  eiusdem 
heredibus. c 

[F.214J  Cap.  29. 

#  De  palatinis  Rheni    comitibus  et  primo  25 

de  Rudolfo. 

Not.  Fiirst.  Rudolfus  comes  palatinus  Rheni,    elector,  dominam  Mathildim 

u.   Andr.    91.  filiam  regis  Adolfi   uxorem  duxit;    que  multas  postea  lites  temporibus 
Sachs.  Wchr.s  Ludovici  regis  suscitavit.    Ex  q  u  a  tres  filios,  Rudolfum,   Rupertum  et 
Andr.  91.  Adolf um,  progenuit.  $0 

Andr. 72.  Anno   Christi  1302.      Rudolfus    palatinus,    dux   Bavarie, 

Machtildim4  filiam  regisRudolfi,  matrem  propriam,  de  suspecta 
familiaritate  cuiusdam  militis  dicti  Otlinger  nimis  notabiliter  diffamavit 

et  ipsum  militem  decollari  precepit.5 

a  incitando  Hs.    *>  palatinus  Hs.    c  F.  213  ist  leer.  35 

1  Wohl  aus  der  liexeichnuny  dux  tin  fotgenden  Text  geschlossen. 

2  S.  238. 

*  /.  bayer.  Fortsetxung,  Mon.  Oerm.  hist,  Deutsche  Chroniken  II,  330. 

4  Vgl.  oben  S.  236,  22  und  238,  23. 

hVgl.   Herm.    Alt.   Cant.  Ill    (Mon.    Oerm.   hist.,    SS.  XXIV,  57),  40 
tcelehe  aber  sonst  nicht  beniitxi  erscheint,  xum  Jahr  1302:  Et  in  die  sancte 
Margaret©  predictum  Conradum  de  Oteling  decollari  fecit  propter  quandam 
infamiam. 


—     253     — 

Hie    Rudolfus    precipui    nominis    in    regno    videbatur 
Romano.     Unde  cum  rex  Albert  us  anno  Christi  1308.  in  festoC/".  Andr.  73. 
Philippi  et  Jacobi  apostolorum  gladio  f  ratruelis  sui  corruisset, 
principes,   quos  auctoritas  respicit  eligendi,   cum  pro  alio 

5  ydoneo  regni  rectore  non  multo  post  sagaci  studio  laborarent, 
papa  Clemens  V.  ad  peticionem  pariter  et  exbortacionem 
.N.1  regis  Francorum,  quia  tunc  ipsum  apostolicum  et  caput 
mundi  cum  cardinalibus  causante  malicia  Aomanorum  in  sua 
tenuit 2  potestate,   id  est  in  Francia,    domino  Rudolfo  illus- 

10  trissimo  duci  Bavarie  cum  honestis  nunciis  subnotatas 
litteras  destinavit.  Qui  tunc  inter  alios  electores  ab  omnibus 
potencior  et  famosior  habebatur. 

Tenor  litterarum8  apostolici. 

Clemens  episcopus  servus  servo  rum  dei.    Dilecto  filio,  nobili  viro 

15  Kudolfo  duci  Bavarie  salutem  et  apostolicum  benediccionem.  De  acerbe 
mortis  occasu,  quern  pertulit  clare  memorie  Albertus  rex  Romanorum, 
euro  auditui  nostri  apoetolatus  innotuit,  presertim  propter  casus  horri- 
bilitatem  doluimus  et  expertes  [F.  214']  aduc  esse  doloris  huiusmodi 
non   valemus.    Propterea*  nobilitatis  tue  novit  circumspecta  prudencia, 

20  quod  Aleroanie  regni  provisio  precordialissime  nos  et  ecclesiam  Romanam 
contingit,  et  ut  de  persona  utili  provideatur,  non  modicum  dinoecitur 
oxpedire.  Propter  quod  profundis  meditacionibus  asaiduisque  solicitu- 
dinibus  excitamur  et  desideramus  ab  intimisb  cordis  nostri,  ut  talis  ad 
dicti  regni  regimen  eligatur,  qui  di  scree  ion  is  providencia  preditus,  consilii 

25  maturitate  conspicuus,  magnanimitate  sublimis  et  precellens  virtutibus 
habeatur  quique  mentis  ocuiis  erectis  ad  deum  et  in  suis  proceesibus 
previum  habeas  altissimum  erga  ipsum  et  memoratam  ecclesiam  splendore 
sue  fidelitatis  eluceat  et  precelse  devocionis  efferveatc  puritate  earn  que 
studeat   sicut   matrem    et   dominam    filiabus    studiis    revereri    et   regni 

30  ecclesias  memorati  ecclesiasticasque  personas  affectu  propicio  earumque d 
libertateso  et  iura  nedum*  quod*  iUibata  conservet,  verum  eciam  tan- 
quam  princepe  catholicus  favorabiliter  potenti  brachio  tueatur  sueque 
virtu  tis  operaciones   indesinenter   adiciat,  ut  eiusdem  regni  ac  tuus  et 

a  Preterea  Hs.    *>  internis  Tolner.  c  efferbeat  Hs.    <*  eorumque  Hs. 
35  e  liberalitates  Hs.    f  non  modo  Tolner. 

1  Philipps  IV.  des  Schbnen. 

*  Vgl.  Sachs.  Welichtonik,  L  layer.  ForUeixung  334:  Also  behielt 
er  den  pabst  und  die  cardinal  in  sinem  lande. 

»  Wis  Arnpeck  xu  dem  Texte  dieses  papstlichen  Briefes  ham,  lasst 
40  sieh  nicht  feststellen.  In  den  sonstigen  von  ihm  benutxten  QueUen  findet 
er  sieh  nicht  Oedruckt  ist  der  Brief  bet  Tolner,  Codex  diplomattcus 
palatinus,  S.  82.  Vgl.Bdhmer,  Regesta  imperii  1246— 1313,  S.344;  Heide- 
tnann  in  Forschungen  xur  deutsehen  Qeschichte  XI,  50;  Thomas,  Zur 
Konigswahl  des  Qrafen  Beinrich  von  Luxemburg,  S.  9  und  83;  Riexler  in 
tbAventinus,  Samtliche  Werke  111,  382;  Kraussold,  Die  pohtischen  Be- 
xiehungen  xtciselien  Deutschland  und  Frankreich  wdhrend  der  Regierung 
Heinrichs  VII.,  S.  26. 


—     254     — 

aliorum    priDcipum  ipsius  regni  status  prospere  conservetur  et  exaltetur 
deo   propicio  felicibus  increments  ct  magnificis  honoribus  attollatur,    et 
qui    terre   sancte   tribulacionibus  et    pressuris   divino   excitatus    spiritu, 
pio  affect u  compaciens  tamquam  fortis  athleta  domini  et  pugil  strennuus 
crucifixi  ad  recuperacionem  ipsius,  ad  quam  desideria  nostra  vebementer  5 
aspirant,    operam    efficacem    impend  at    et  solicitis    et  oportunis   studiis 
elaboret.     [F.215]  Eapropter  opus  est,  ut  tu,  qui  unus  de  electoribus 
eiusdem  regis    fore   dinosceris ,  super  hoc   ingeniuni  acuas   mentis    tue, 
animi   virtutes   exerceas   et  R  cum  exacta  diligencia  et  cautela  provideas 
ac  debita  consilii   maturitate    consideres,   qualiter   id  valeat  deo  volente  10 
ad  effectum  debitum  pervenire.  Quare  nobilitatem  tuam  rogamus,  monemus 
et  hortamur  attencius,  quatenus  premissis  diiigenti  meditacione   pensatis 
de  huiusmodi  persona  attencione  solicita  studeas  cog i tare  et,  priusquam 
ad  eleccionem  procedatur,  nobis  cogitacionem  huiusmodi  et  deliberacionem 
super  hoc    omni  occasion e  postpoeita  celeriter  in ti mare  procures  b.    Nos  15 
etiam  cogitaraus  et  cogitabimus  super  hoc  meditacione   solicita    et   in- 
tencionis    nostre   propositum,   ut   per  illud  caucius  exietas    premunitus, 
tibi  deo  propicio  curabimus  intimare.     Bic    igitur  in  premissis  te  reddas 
providum   et  attentum,  sic   solicitum  et  diligentem  exponas,  quod    tua 
fructuosa    operante   virtute   nostris   in   hac    parte  desideriis    satisfiat  et20 
preter   retribucionis   eterne   premium   tibi   exinde   proventurum  nostram 
et  sedis  apostolice  benediccionem  et  graciam  plenius  consequaris.    Datum 
Pictavii  13.  Kal.  Julii  pontificatus  nostri  anno  3.1 
Cf.  Andr.  75.  Sanetunc  Hainricus  comes  Luczelburgensis    in  regem  est 

elect  us.    Denique  prefatas  litteras  apostolicas  huic  opusculo25 
inserere   curavi,  ut  ex   eis  honor  aut  gloria  huius  principis 
clarius  elucescat. 

Hie  Rudolf  us  utilia  privilegia  anno  Christi  1315.  ecclesie 
Frisingensi  liberaliter  donavit.- 
Fund*  Insuper  cum  fratre  suoLudovico  in  Monaco  monasterium  30 

fratrum  heremitarum  S.  Augustini  fundavit  anno  Christi  1301. 
Fiietr.  1 71.  Porro  mortuo  imperatore  augustissimo  [F.  215']  Hainrico   de 

Luczelberg  duo  fuerunt  p  e  r  e  lee  to  res  delecti,  Ludovicus  dux  Bavarie 
superioris  et  Fridricus  dux  Austrie.  Cui  Rudolf  use  comes  palatinus 
Keni  votum  suum  dederat  et  eidem  iuravit  ac  constanter  ad-  35 
hesit,  non  autem  fratri  suo  camali,  sed  pocius  ei  semper  rebellis 
fuit.  Cum  itaque  post  multorum  aunorum  curricula  Ludo- 
vicus imperator  iam  diu  fratrem  suum  predictum  Rudolfum 
comitem  palatinum  Rheni  tollerasset  nee  ulterius  conturoacem 
sustinere    nequiret,    maxime    cum    omnes    imperii    principes*0 

Andr.  549  u.  sibi   ad  nutum   Obtemperarent,    forti  manu  inRhenum  se  contulit, 
Fiietr.  177}  ' 

*  ut  Tolner.     *>  fehlt  bei  Tolner.    c  Rupertua  Hs. 

1  19.  Juni  1308. 

*  Oemeint  ist  wohl  die  bei  Meichelbeeky  Historic  Frisingensi s  11 '  7, 123 
abgedruckte  Urkunde  Rudolfs.  45 

*  Vgl.  unten  Kap.  45. 

4  Der  letxtere   Text  ist  hier  vorherrschend  beniiixt. 


—     255     — 

eum  a  sua  terra  fugavit.  Qai  in  Angliam  fugiens  ibidem  in  exilio  diem 
obivit.  Tree  autem  filii  eius  genitore  exiliato  profugi  apud  principes  178. 
hinc  inde  se  iuvantes,  ubi  et  quomodo  poterant.  Quoa  imperator  aud  i ens 
esse  viroe  strennuos  eos  ut  ben i gnus  pater  in  pace  et  gracia 
5  convocavit  inquiens:  Filius  non  portabit  iniquitatem  patris,  et  princi- 
patum  patris  eorum  in  Rheno  eis  restitu  it  cum  aliquibus  civitati- 
bus  in  Norico,  videlicet  Amberga,  Cham,  Novoforo,  et  castris  quibusdam. 
Hec  divisio  facta  est  in  Pavia  feria  6.  ante  Oswaldi  martyr  is  anno 
domini  1329.* 

10  Sequitur    de    his   tribus  fratribus    secundum   ordineni. 

Qui  principatum    suum  multum  augmentarunt  et  ditarunt,  maxime  Ebran  121. 

Ropertus  Ruffus. 

[F.  216]   Alibi    sic    scribitur:    Rudolf  us    et    Rupertus 

Ruffus  dictus,   fratres,  filii  Rudolfi   comitis  palatini,   fratris 
15  imperatoris    Ludovici,    ac    Rupertus    filius    Adolfi    fratris 

eorundem  provincias  cum  Ludovico  cesare  in  Reno,  Bavaria, 

Suevia  et  Austria  diviserunt  in  Pavia  feria  6.  ante  Oswaldi 

anno  Christi  1329.b 

Cap.  30. 
20  De  tribus  fratribus. 

De  Ruperto  Ruffo  comite  palatino  Rheni. 

Rupertus  dictus  Ruffus,  eo  quod  rufFos  crines1  habuerit,  n & iuz  Aiidr.  98  u. 
est  anno    domini  1300.  in  die  Cosme  et  Damiani  in  castro  Wolf! artz- 545. 
hausen  et  fuit  con  firm  atus  in  die  S.  Remigii  anno  etatis  sue  10.    Hic^wnd.* 
25erexit    in    Heidelberg    studium   generate.     Obi  it   sine   liberis.    Duxit^^-^- 
filiam  comitis  de  Gulch8;  secunda  uxor  de  Monte.4  NoLFurst 

De  Adolfo  comite  palatino  Rheni. 

Adolf  us   comes  palatinus,  dux  Bavarie,  natus  est   anno  Fund.1 
domini  1306.  in    die    S.  Ciriaci.    Qui  fuerat  baptizatus  ct  confirmatus 
30  in    vigilia    assumpcionis   beate  Virginia    Marie    per    reverend issi  mum 

Conradum   episcopum  Ratisponensem ,  com  item   de   Luppurgk.6     Hie  Not.  Furst. 
duxit  in  uxorem  Irmigardem  filiam  comitis  de  Oting,  ex  qua  genuit  Andr.  91,  549 
Rupertum,  qui  et  Adolf  us.    Et  obiit  inc  etate  iuvenili  ante  fratres  u-  552' 

suos  Heidelberge 7  humatus. 

35  a  1339  corr.  1329  Hs.    b  1339  Es.    c  in  —  iuvenili  am  Rand  mil 

Einfugttngsxeichen. 

1  Andr.  98:  rufos  crines;  549:  rufam  barbam. 
»  Qedr.  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  11,340;  Neues  Archiv  XXIV,  676 
und  715. 
40  a  Vidmehr  von  Namur;  Haeutle,  Qenealogie  S.  19. 

4  Beatrix,   Tochter  Herxog  Wilhelms  I.  von  Berg ;   Haeutle  a.  a.  O. 
6  Oefele  und  Neues  Archiv  a,  a.  O. 

6  Aus  Andr.  72,  7. 

7  Vielmehr  in  Schonau  bei  Heidelberg ;  Haeutle,  Qenealogie  S.  9. 


—     256     — 

De  Rudolfo  comite  palatino  Rheni. 

Fund.1  Rudolfus   comes   palatinus  Rheni,   dux  Bavarie,    ortus 

est  anno  do  mini   1309.   in   die  Primi  et  Feliciani  martyrum,   con- 
firmatus  anno  10. a  per  Conradum   episcopum  Frisingensem.    Hie  non 

genuit  filios,  exb .  .  ,c  filia  Caroli 2   regis  Hungarie,  patriss 

Andr.  549.  Llldovici  regis,    sed   unicam    filiam...  <>,   qua  in   duxit  in  uxorem 
Carolus3   marchio   Moravie,    postea   rex  et  imperator.    Hie  d 
Not.  Furst.  primum  duxit  filiam  ducis  Karinthie  dictam  de  Saerenten. 

[F.2W]  Cap.  31. 

De  Ruperto  comite  palatino  Rheni.  io 

Andr.  549.  Rupertus  comes  palatinus  Rheni,  dux  Bavarie,   duxit  in 

uxorem  .  .  -c  filiam   regis  Bicilie.    Ex  qua    genuit  Rupertum   cogno- 

Ebran 4 124  men  to  Klemm.    liic  bellum  habuit  cum  duce  Saxonie.    Unde  accidit, 

u.  Fuetrer  181  u  t  quadam    vice   armata   manu   pot  enter  Saxon  i  am  intraret.    Cui   dux 

occurrit,  et  factum  est  prelium  magnum  in  die  ilia,  et  palatinus  bis  15 

u.  Andr.  556.  victoriam  obtinuit  uno  die,  sed  tercia  vice  superveniente  quieto  exercitu 
succumbens  captus  est  a  duce  Saxonie,  et  licet  multi  mediatores  inter- 
cessissent,  tamen  diu  a  captivitate  liberari  non  potuit.  Demum  ipse 
dux  dedit  eum  regi  Bohemie  captivum.  Tandem  post  multas  dietas 
et  collaciones6  hinc  inde  habitas*  Carolus  marchio  Moravie  .  .  .°20 
filiam  Rudolfi  patrui  sui  in  uxorem  duxit  Cui  dominus  Rupertus 
palatinus  tarn  pro  sua  liberacione  quam  pro  dote  in  Norico  ante 
nemus  bohemie  urn  castra  et  civitates  pi  urea  dedit. 
Ftietr.  182.  Huic   Ruperto   comiti   palatino   Rheni,   dum   bellum   ageret    cam 

liga   suevica    et   renensi,    rex   Carolus    Francie,   gener    Steffani    ducis  25 
Bavarie,  exercitum  armatorum  transmittere  voluit.  Ipse  respondit  inquiens : 
Ego   bel  la  tores   armatos  sufficientes  habeo  ad  resistendum  civitatibus   in 
liga,  dumtaxat  desidero,  ut  ipsi    mecum  congrediantur.    Sed  ipsi  nolebant 

Cap.  32. 
De  Ruperto  Klemm  postea  rege.  30 

Andr.  118.  [  F.  217]  Rupertus  comes  palatinus,  dux  Bavarie,  orthodoxus,  man- 

suetus,  in  rebus  bellicis  strennuus  et  in  defensione  oppressorum  sollicitus. 

119.  Hie  cognomento  vulgo  d ictus  est  Chlemm,  quod  interpretatum  latin e 

pressura    sonat.    Quod  nomen   eum  quidam   dicunt  accepisse   a  patruo 

a  XL  Hs.    b  ex  —  regis  am  Rand  mit  Einfugungsxeicken  .    c  ieere  35 
Stelle  Hs.    d  Hie  —  Saerenten  am  Rand  Hs.    ©  colluciones  Hs.     f  habitis 
H8.  trotx  geanderter  Konstruktion  wie  die  Quelle. 

1  Oefele  a.  a.  0.  S.  341  und  Neues  Archiv  a.  a.  0. 

*  Rudolfs  II.   erste  Qemahlin  Anna   war   vielmehr  die  Tochter  des 
Herxogs  Otto  11.  von  Karnthen;  Haeutle,  Qenealogie  S.  15.  40 

3  Vgl  Ebranl24t23  und  Fiietr.  177,  35. 

*  Zum  Folgenden  ist   der  Wortlaut  Ebram ,    dann  Fiietrers   und 
ausserdem  auch  des  Andreas  vertcendet. 


—     257     - 

suo  Ruperto,  qui  dictus  est  Buffua,  eo  quod  prim  am  pressus  paupertate 
parum  habuit.  Alii  dicunt  eura  sic  vocatum,  eo  quod  fortiter  hoste* 
reipublice  presserit. 

De  liga. 

5  Anno  Christi  1382.  cum  civitates1  Romani  imperii  de  diversis  Andr.  112. 

incomodis Wentzeslao  regi  Romanornm  etBoemie  conquererentur, 
cum  eis  ligam  fecit.  In  qua  erant  omnes  civitates  Romani  imperii  per 
Alemaniam  e  t  archiepiscopus  Salczeburgensis  et  civitas  Ratispona.  Dum 
autem   invasores   reipublice    per  ligam  huiusmodi  graviter  urgerentur  et 

10  civitates   quodammodo   de  hoc    intumescerent,  suspicati  sunt  principes, " 
quod    per   hoc    ipsorum  potestas    turbari    posset.    Succedentibus   igitur 
ibi  invicem  malis  Wentzeslaus   rex  civitates  iuvare  dissimulat. 

Ea  tempestate   civitates   dc  liga   exercitum  800  arm  atom  m  apud  Fuetr.  182. 
Spiram   collegerunt.     Quo    comperto   comes    palatinus   Rupertus    iunior 

1")  occurrens  cum  eis  conflictum  habuit,  licet  minor  numero  fuerit,  200  tamen 
ex  eis  interfecit  gladio  et  300  vel  quasi  captivavit  gloriose  triumphans. 
Erant  autem  inter  captivos  40  in  una  societate,  qui  multa  mala  incendiis 
et  rapinis  exercuerant,  qui  nunquam  comprehendi  poterant  pluribus 
stipendiis  et  sumptibus  pro  eis  ex  posit  is.     Quibus  dux  ait:   Vos  furtive 

20  in  nocte  incendiis  me  molestastis,  ego  autem  clara  die  vobis  talionem 
reddam.  [F.217'J  Qui  illico  in  fornacem  accensam,  ubi  lateres  urebantur, 
proiecti  miserabiliter  consumpti  sunt. 

Item    Pilgerinus    archiepiscopus    Salczeburgensis    in    monasterio  Andr.  112. 
Raitenhaslach   a  duce  Fridrico  capitur.    Idcirco  interdictum 

25  per  totam  suam  provinciam  observabatur.    Et  cum  remisse 

custodiretur,  pedester  evasit  et  in  opidum  suura  Tittmaning 

pervenit,2  ubi  cum  processione  solenniter  suscipitur.     Sane  Andr.  112. 

lis  inter  civitates  Romani  imperii  et  omnes  principes  Alemanie  concitatur. 

Hie  Rupertus  comes  palatinus  Reni,  qui  et  postea  rex  Romanorum, 

30  in  monte  ex  opposito  civitati  Ratispone  contra  ipsam  castra  metatur. 
Cast  rum  Stauff  a  ducibus  Friderico  de  Landshut,  Steffano  de  Ingolstat 
eiusque  filio  Ludevico,  Johanne  de  Monaco  eiusque  filio  Ernesto,  Alberto 
de  Straubing  necnon  predicto  Ruperto  obsidetur. 

Item  1387.  civitates   imperiales*  incendiis  et  predis  ab  Augusta  Ebran  128. 

35  usque  A  bach  Bavaria  m  pertransierunt  po  tenter  usque  Ratisponam, 
sed  in  reversione  in  campo  Lici  per  Steffanum  ducem  de  Ingelstat  * 
sunt  profligati. 

Anno  domini  1388.   forus   Ratispone  6  assultu    impetitur  et  ob-  Andr.  112. 
tinetur.    Congregacio  principum    per    obsidionem   impugnato,    sed   non 

40  '   Vgl.  unten  Kap.  63,  wo  derselbe  Text  verwendet  ist. 

*  Vgl.   Mitteilungen   der   Qesellschaft   fur   Salxburger  Landeskunde 
XXV III,  37. 

8  Die  gleiche  Erxdhlung  unten  in  Kap.  63. 

4  Die  Quelle  sagt:  von  den  furs  ten. 
45  6  Das  ist  ein  Irrtum  Arnpechs.     Andr.  sagte :  forus  ibidem,  wobei 

letx  teres  Wort  sirh  auf  Castrum  Stauff  (vgl.  oben  Z.  31)  bexieht.  Der 
Markt  zu  Donaustauf  wurde  eingenommen ,  nicht  der  xu  Regensburg. 
Unten  Kap.  63,  wo  der  namlielie  Text  noch  einmal  beniitxt  ist,  hat  Ampeck 
den  richtigen  Wortlaut  iibernommen. 

Qaellen  u.  ErSrterungon  N.  F.  III.  17 


—     258     — 

expugnato  dicto  castro  dissolvitur,  preurbium  Ratisponense  a  Ratis- 
ponensibus  subvertitur,  et  hoc  erat  damnum  non  reparabile  monasterio 
S.  Magni ;  erat  enim  iam  in  meta,  ut  dictum  monasterium  subverteretur, 
113.  quod  tamen  divina  clemencia  non  est  factum.  Fit  denique  eodem  anno 
in  die  S.  Briccii  a  quibusdam  de  militibus  principum  et  Ratisponensibus  5 
in  campo  ante  portam  S.  Jacobi  prope  montem  dictum  Purgerperg  con- 
flictuB,  ubi  postremo  a  Ratisponensibus  triumphatur.  Post  hec  1389. 
principes  et  civitates  de  liga  demptis  quatuor  civitatibus 
per  electores  imperii  concordati  fuerunt. 

Andr.  559.  [F.  218']  Hie  Rupertus  ex  uxore  sua  Elizabet  filia  burgravii  10 

Nuremberg  en  sis    genuit    sex    filios,    Ludovicum,    Rupertum    Pipan, 

Fridricum   —  hii   duo  sine  liberis1    discesserunt  — ,  Johannem,  Stef- 

fanum   et  Otto n era,   et  tres  filias,  Margaretam  ducissam  Lothoringie, 

Chr.  Statns.* Elizabet,  quam  duxit  Fridricus  dux  Austrie,  comes  Tirolis,  que  obiit 

in  die S.  Silvestri  anno  Chris ti  1409.  in  monasterio  Stambs  sepulla, l^ 
Andr.  559.  et  Agnetem  uxorem  Adolfi  comitis  de  Clivis,  quern  rex  Sigismundus 
p os tea  ducem  creavit.  ; 

Konigsh.  854.  Anno  Christi  1396.  cum  Sigismundus  rex  Hungarie    circa  festum 

S.   Michaelis8  in   campo   castri  maioris  Nicapolis  vulgariter  Schiltaw 
Andr.  558  u.  nuncupati  stragem  a  Turcis  perpessus  a c  Johannes  Burgundie  dux  cum  20 
Ftietr.  183.  multis  Christi anis  captus  fuisset,  Rupertus  Pippan  difficulter  evasit 
et  misere  ad  propria  rediens  in  brevi  defunctus  ac  Amberge  sepultus  est. 

Hecahystoria  clarius  ponitur  in  cedula: 
Andr.  117.  [F.  217a]  Anno  domini  1396.  factum  est  passagium  contra  Turcos, 

tuncque  Johannes  dux  Burgundie  cum  magna  multitudine  per  Bavariam  25 
venit  contra  ipsos  paganos.  Quem  muiti  de  nostratibus  sequebantur, 
inter  quos  precipuus  erat  dux  Rupertus  filius  Ruperti  comitis  palatini 
Reni,  ducis  Bavarie,  qui  et  postea  rex  Romanorum.  Item  Cristan  b 
Frawnberger  vom  Hag,  Georgius  de  Frawnhofen,  Stefianus 
Schmiherc  ad  Ratispona  in  Danubio  descenderunt  pluresque30 
alii  milites,  .N.°  Charamerstainer,  .N.  Reichhaltinger  etc., 
predicante  contra  Turcos  crucem  domino  Johanne  de  Eugubio 
ordinis  predicatorum  a  latere  legato.    Ubi  dux  Johannes  cum 

multis  capitur,    ceteri  omnes  aut   submerguntur  aut  interficiuntur   aut 
fugantur    Hungaris    terga   vertentibus.4    £   quibus    dux    Bavarie  35 
cum  magna  penuria  revertitur  et  statim  post  Amberge  moritur  et  ibidem 
sepelitur.    De    captivis  multi   capitis   detruncacione  necantur.    Dux 

«  Hec   —   cedula  Randnotix  aufF.218;  die  cedula  ist  F.217°, 
tin  xwischen  F.  21 7  und  218  eingekeftetes  Blatt.    b  Georgius  corr.  Cristan 
H8.    c  am  hand:  miles  creatur.    d  a  -  descenderunt  am  Rand.    °  .N.  —  40 
Reichhaltinger  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  Nach  Ebran  147,  16  und  17. 
9  Pex,  SS.  Rer.  Austr.  11,  459. 

8  Die  Schlacht  von   Nikopolis  (Schiltau)    fand  am  25.  September 
1396  statt.  45 

4  Wohl  auf  Ot  und  der  S.  259,  Z.  7  folgenden  Stelle  hinxugeseixt. 


—     259     — 

vero  Burgundie  reservatur  et  paulo  poet  ex  pacto  a  captivitate  solutus 
in  Burgundiam  revertitur  et  multis  annis  postea  dominatur,  postremo 
tamen  a  delphino  occiditur.  Causa  huius  magne  intericionis  exercitus 
Christianorum  quid  am  dicebant  esse  peccatum  Francorum  propter  lubricam 
5et  inordinatam  ipsorum  vitam,  cum  terras  nostras  pertranairent,  alii 
dicebant  animositatem  ipsorum,  eo  quod  in  acie  belli  se  Hungaris  pre- 
ferebant,  alii  dicebant  o  b  fugam  ipsorum  Hungarorum  cum  rege  ipsorum. 
Hie  tamen  fertur  dixiese:  Hungaros  in  acie  belli  constituite;  quod  si 
non  feceritis,  de  iuvamine  ipsorum  certoe  vos  reddere  non  valeo.     Quid 

10  horum  interfuerit,  novit  ipse,  quern  latere  nihil  potest.  Sed  et  hoc 
notum  est,  quod  sola  Cbristi  cruce  duce  unus  fugat  mi  He. 

[F.217«*]  Johannes Galeacius  Vicecomes  primus  dux  Mediolanensis ^°£  PJ}.  B&9> 
1395.  creatus  est.  Johannes  Maria  Vicecomes  secundusdux.  Philippus  j55  £ffm  °  ' 
Maria  AngeluS  tercius  dux.    Franciscus  gener  quartus  dux.    Galeatius /.  XV,  f.  170, 

15  Maria  Vicecomes  quintus.     Johannes  Maria  Vicecomes  sextus.  174*,  179. 

[F.218]  His  temporibiiH  re gnavit  Wentzeslaus Roman o rum  Andr.  113. 
et  Boemie  rex,  homo  effrenis,    inutilis  et  incompositus,    qui  nee  in-  Konigsh.  495. 
tollerabile  scisma,  quod  per  multos  annos  in  ecclesia  cum  multo  eiusde  m 
discrimine  duravit,  intercipere  curavit,  sicut   regis  huiusmodi  sedare  et 

20  compescere   interest,  nee  fuit  augmentator  imperii,  sed  pocius  dissipator. 
Quinymmo   propria  manu1  interfecit,  submersit,  combussit  et  crudeliter 
martirizavit   multos   venerabiles  dominos,  prelates,    clericos  et  religiosos  496. 
sine  culpa  contra  iusticiam,  iniquas  sentencias  tulit  atque  iniusta 
iudicia   fecit,   de   quibus  omnibus  et   multis  aliis  pluribus   fuit 

25  communis  vox  et  fama,  si  fama  mereatur  dici.  Quare  sepius  per 
principes  electores  monitus  et  avizatus,  ut  vitam  suam  in  melius  mutaret 
[F.  218*]  et  pro  sancte  ecclesie  pace  et  unitate  laboraret  ac  ecclesias 
et  monasteria  instauraret.  Hec  monicio  sepissime  facta  non 
pro  fecit  in  eo.    Unde  electores  ad  eum  deponendum  et  ad  melius  regno 

30  providendum  convenerunt  in  Franckfordia  tres  archiepiscopi,  Maguntinus, 
Treverensis,  Colon  ien  sis,  Rupert  us  comes  palatinus  Rheni  et  dux  Saxonie 
ac  Leopold  us  dux  Austrie  et  multi  alii  principes  et  domini  de  omnibus 
civitatibus  Reni  et  consiliis  multis  initis  nil  effecerunt.  Deinde  con- 
venerunt in  Marpurg,   postea  in  Maguncia,  deinceps  in  Franckfordia  et 

35nunquam    se  concordarunt  nee  qnidquam  fecerunt.    Novissime  electores  497. 
scripserun  t  regi  Wentzeslao  citantes  eum  peremptorie  premissacanonica 
ammonicione,  nt  in  crastino  S.  Lanrencii   personaliter  compareret 
coram  eis    in   opido  Leinstein   super  Reno  responsurus  articulis   sibi 
Qfciciendis,  alias  regno  privaretur  et  alius  in  locum  suum  eligeretur 

40 et  subrogaretu  r.  Anno  domini  1400.  convenerunt  igitur  ad  prefixam 
dietam  prefati  tres  arch  iepiscopi  et  Rupertus  palatinus  et  multi  principes 
alii  et  domini  et  ambasiatores  ac  proenratores  civitatum  imperii.  Rex 
antem  et  dux  Saxonie  ac  marchio  Brandenburgensis,  licet  sint  electores 
et  vocati  fuerint,    non  tamen  venerunt.    £t  postquam  10  diebus  regem 

45 expectaasent  et  nee  ipse  aut  aliquis  legitimus  eius  procurator  eius 
loco  veniret,  prefati  tres  archiepiscopi  et  palatinus  eundem  Wentzeslaum 
mediante   iusticia    deposuerunt    et    eum   regno   et  omni  dignitate 

1  Hier  hat  aueh  Ebran  133  Konigshofen  beniitxt ;  Arnpeck  getit  auf 
letxteren  xuriick. 

17* 


—     260    — 

privaverunt  ob  sunm  pessimum  regimen  et  absolverunt*  a  fidelitate  et 
/  F.  219]  iuramento  omnes  imperii  subiectos  mandantes,  ut  nullus  sibi 
obediat.  Hec  sentencia  publice  coram  omni  populo  20.  die  raensis 
August!  est  lecta,  ac  sequenti  die  prenominati  electores  bunc  Eupertum 
palatinum  Reni  elegerunt,  et  in  die  S.  Egidii1  Aquisgrani  5 
1.  XI?  f.  155  COronatus  est  regnavitque  annis  10  bomo  sane  cbristianissimus  et 
u.Schedel236.  iusticie  cultor. 

Andr.  119.  Anno  Christi  1401.  tempore  Bonifacii  IX.  in  octava  S.  Augustini 

Ratisponam  venit,   ubi  cantato  responsorio:   Sains  nostra,  cum  reliquiis 
a    clero   et    populo   honorifice    suscipitur.    Postea   eodem    itinere   cum  10 
exercitu  magno  intravit  Italiam  pro  imperiali  benediccione  Rome  a  Bon  i  - 
Jae.  Ph.  Berg,  facio  IX.   accipienda.    Quem  Florentini   propter  ipsius  animi    magni- 
fy •%*?>  t*  ^^tudinem   contra  Johannem   Galeacium    Mediolani   primum9    ducem 
u. Seheael 23 6.  QYiim&  desperacione  ducti   auxiliatorem    sibi   in  Italiam  *>   vocaverunt, 

hac  tamen  condicione,  ut  non  prius  promissam  pecuniam  acciperet,  quam  15 

Jac.  Ph.  I.  r. Galeacii  ducatum  attinge  ret.    Quod  et  factum  est.    BrLxianum  itaque 

agrum  cum  exercitu  ingressus  partem  pecuniarum  a  Florentinia  accipiens 

cumGaleacio  pugnare  cepit,  sed  ab  ipsoGaleacio  statim  superatus 

et  profligatus   atque   prorsus   dissipatus  Triden turn   cum   paucis 

profugit   et   rem  Florentinam    in    magno  discrimine   reliquit20 

instauratoque  exercitu   Patavium   cum  eodem   veniens   a    Francisco 

Carario   comite  exceptus  fuit.     Venecias    deinde  accedens   a    Venetis 

honorificentieeime   susceptus   cladem    receptam   lamentabi liter   exposuit. 

Veneti  autem  eo  audito  multis  donis  e  t  policitacionibus,  ne  in  German iam 

rediret,  retinere  eum  annixi  sunt,  sed  minime  potuerunt.  25 

Andr.  119.         Anno  domini  1402.  ad  propria  est  reversus.  Causa  autem  invidie 

ducis   Medio- [F.  219*]  lani    fuit,    quia    Wentz.eslaus   rex  Jo- 

Andr.  12 7,  h  an  n  em  Galeaceum  Vicecomite m  ducem  creavit  et  dedit  ei  Lambardiam, 

Konigh.  495 que  fuit  et  est  sacri  imperii;   quod  rex  Rupertus  rati fi care  noluit, 

U'  EZdr  Sf"  SJCUt  neC  debuit-  3° 

Ebranl34.  Hie   Rupertus   rex   fortiter  bellavit  contra  Wentzeslaum    regem 

Andr.  113.  Bobemie,  qui  se  aduc  scribebat  regem  Romanorum,  et  civitates,  opida 
Ebranl.c.et  castra  plura   in    Norico    ante  nenius    bohemicale    in   dedicionem 

accepit 
Andr.  131.  c  1409.   in  conciliod  Pisano  Gregorius  XII.   et  Benedictus  XIII.35 

depo  8  i  t  i  sunt  et  Alexander  V.  electus  est.  Rex  Rupertus  appellacionem 
123 u.  Schedel interposuit  et  in  obediencia  Gregorii  permansit.  Quare  Johannes 
Maguntinus  cum  suis  suffraganeis  et  aliis  insurrexerunt 
contra  eum.  Bellum  autem  futurum,  quod  maximum  puta- 
batur,  per  mortem  regis  mox  terminatum  et  sedatum  est.  40 
Andr.  123  Anno    Christi    1410.    rex  Rupertus    in    proposito   suo   contra 

concilium   Pisanum    in    obediencia   Gregorii   in  Oppenhaim   moritur   et 

«  absouerunt  Hs.    b  Italia  Hs.    c  der  folgende  Abschnitt  am  Rand. 
4  consilk)  Hs. 

1  1.  September.    Vielmehr  am  6.  Januar  1401  und  nicht  %u  Aachen,  45 
iondern  in  Kbln. 

8  Vgl.  oben  S.  259, 12} 


—     261     — 

Heidelberge  ad    sanctum   spiritum    16.  mensis  Maii  sepelitur.    Sequeati 
vero  anno  mortua  est  coniunx  suaElizabet  filia  burggravii  de  Nurem-u.  559. 
berg  —  videtur  * ,  quod  fuerit  soror  Friderici,  qui  creatus  est 
marchio  Brandeburgensis  —   relinquentes  superetites  quatuor  filios, 
5  Ludovicum,  Johannem,  Steffanuni  et  Ottonem. 

Cap.   33. 

De  Ludovico  comite  palatino  Rheni,  duce  Bavarie, 
electore,  ceco. 

Ludovicus  comes    palatinus,  dux  Bavarie,  elector,  possedit Ebran  147. 

10  principatum  patris  Slli  lit  Senior,  fratres  suos  contentavit  civitatibus, 
opidis  et  castris    aliis  hinc  inde.     Hie  Ludovicus    duas    UXOres 
habuit;   prima1   filia  regis  Anglie,  ex  qua  genu  it  Rupertu  m ,  Andr.  466. 
qui  etatis  sue  20   in  penthecoste  anno  do  mini  1426.  obiit;   secunda 
uxor  fuit  Mathilde b  filia  coraitis  Subaudie,  ex  qua  genuit  tres  Ebran  148  u. 

15  filios,  Ludovicum,  Fridricum  et  Ropertum,  et  duas  filias,  Machildim,  ^- 
quam  duxit  Ludvicusc  comes  de  Wirttenberg,  quo  defuncto 
accepit  earn  in  uxorem  Albertus  dux  Austrie,  frater  Fridrici 
imperatoris,    et   sepulta    est   Heidelberge;2    aliad3   intravit 
ordinem  S.  Clare.     Similiter  et  predicte  due  [F.  220]  uxores 

20  Heidelberge  humate  sunt.4  Hice  Ludovicus  cum  uxore  sua 
Matbilde  oravit  omnes  horas  canonicas.  Ad  cuius  induccionem 
reformacionem  introduxit  ad  Heidelbergam  fratrum  minorum 
anno  Christi  1426. 

Item  anno  domini  1415.    Johannem  papam  XXIII.  per  con-  Andr.  148. 

25  ciliumConstanciense  depositum Sigismundus  Romanorum  rex,  Romane 
ecclesie  advocatus  dictique  concilii  protector  et  defensor,  huic  Ludovico 
comiti  palatino  Reni  ad  servandum  sub  custodia  tuta  in  aliquo  loco 
honesto,  quamdiu  dicto  sacro  generali  concilio  pro  bono  unionis  ecclesie 
videretur,  committit,  quia  ipse  de  obediencia  Gregorii  XII.     erat.     A  139. 

30  quo  ductus  in  cast  rum  Reni  Monheim  nuncupatum  honeste  ab  eo,  sicut 
diffioitum    erat,    tractatur.      Tandem    Martinus    papa    raisericordia  ;j^, 
mo  tus  eundem  a  captivitate  absolvit  et  cardinalem  fecit.6    Qui 

a  videtur    —    Brandeburgensis    am  Rand    Ha.     b  am  Rand    Hs. 
c  am  Rand  mil  Einfiigungsxeichen.    d  alia  —  Clare  am  Rand  mit  Ein- 
35  fitgvngsxeichen.    c  Hie  —  1426  F.  219'  am  Rand. 

1  Blanka,  Tochter  Konig  Heinrichs  IV.  von  England. 

2  Mcchtilde  starb  1482  %u  Heidelberg  und  tvurde  xuerst  in  der 
Kartause  Guterstein  an  der  Seite  ihres  ersten  Gethahls  beigeseixt;  1555 
trurden  beider  Uebcneste nach  Tubingen iibertragen;  Haeutle,  Genealogie  S. 29. 

40  8  Margareie. 

4  Nur  Mechtilde;  Blanka  ist  in  Neustadi  a.  H.  begraben. 
6  Fur  die  Abweiohung  vom  Texte  des  Andr.  liegt  wohl  Jac.  Ph.  Berg, 
lib.  XIV,  f.  157  xu  Grunde:  Martinus  .  .  .  Baldessarem  ipse  e  carceribus 
liberavit .  .  Martinus  autem  ea  humilitate  com  mot  us  . . .  ipsum  in  numerum 
45  cardinalium  assciscens  .  . . 


—     262     — 

Balthasar  de  Cossa  die  tug  pro  expensis  dedit  Ludovico  prefato  comiti 
palatino  40  miliar  florenorum. 
148.  ^fcem  idem  Sigismundus  rex  profecturus  in  legacione  conciiii  * 

ad  Arrogoniam  ad  Benedictum  XIII.  eic  in  sua  obediencia  nuncupatum 
Ludovicum  hunc  palatinum  Beni  protectorem  conciiii  constituit.     Quod  5 
ipse  Ludovicus  solticite  protexit. 
47£,  AnnoChristil431.  comes  Bidamontensis1,  c  u  i  dux  Burgundie 

auxilium   ferebat,    ducatum  Lothoringie,   quern  soror  huius   Ludovici 
comitis   palatini   Reni    tenebat,   invasit.    At  vero  idem  comes  pal  at  in  us 
habens  exercitum  collectum,   qui   paratus  erat  venire  contra  Bohemos  10 
hereticos,   eundem  exercitum   in  auxilium  sorori  sue  misit    His  itaque 
bello  congres8is  Burgundiones  victoriam  obtinent,  a  c  comites,  militds  et 

Ebranl47.  nuKtwre*  m  prelio  occiduntur.    Que  c  lades  comiti    palatino   mult  is 
temporibus  damnosa  fuit. 

Andr.  490.  His  temporibus,  puta  circa  annum  domini  1435.,  hi  c Ludovicus  15 

comes  palatinus  Beni,  elector,  Alius  Ruperti  regis  Romanorum,  propter 
debilitatem  visus,  quia  [F.220*]  apertis  et  Claris  oculis  parum  aut  nihil 
videbat  et  quia  largus  erat,  procurante  eius  uxore  per  consiliarios  ipsius 
potestatem  administrandi  desiit  habere.  De  hoc  dixit  quidam  se  audisse 
subscriptam  historiam.  20 

Quadam  die  predictus  princeps  Ludovicus,  dum  esset  in  ecclesia, 
vocavit  ad  se  coram  populo  filium  suum  aduc  puerum  et  primum  ei 
blandiens  magnam  dedit  alapam.  Cui  films:  O  pater  domine,  dicite, 
cur  me  ceditis?  In  quo  nam  vos  lesi?  Ad  hec  pater:  Volo,  fili,  ut 
per  hanc  alapam  memor  sis  iniuriarum,  que  mihi  a  matre  tua  inferuntur.  25 

De  morte  eius. 

Andr.  495.  Anno    domini    1437.    4.  Kal.   Januarii    sabbato   post   nativitatem 

domini  obiit  prefatus  Ludovicus  inclitus  comes  palatinus  Reni  et  dux 
Bavarie,  filius  Ruperti  regis  Romanorum,  sepilltus  b  Heidelberge  b 
tree  relinquens  Alios,  Ludovicum,  qui  ei  success  it  in  comitatu,  Fridricum  30 

Ebran  148,V\TXim  Strennuum  et  bellicOSUIll2  acRupertum  postea  archiepiscopum 

156  u.  i^z.coionienge^  guperstites  et  duas  filias.3    De  quibus  per  ordinem 
iam  dicetur. 

Cap.  34. 

De  Ludovico  palatino  electore.  35 

Ebran  156.  Ludovicus   comes   palatinus  Reni,   dux  Bavarie,  elector    vir 

laudabilis  probitatis,  duxit  in  uxoreni  Margaretam  filiam  Amodei 

ducis  Subaudie  vulgariter  Soffey,  qui  in  concilio  Basiliensi  in 

papain  contra  Eugenium  IV.    electus  est  et  dictus  Felix  V. 

*  feJilt  Bs.    b  am  Band  hinxugeschrieben.  40 

1  Diese  Bexeichnung  nach  Ebran  147,22:  der  graf  von  Bidamund. 
Andreas  sagte :  cuidam  comiti  ferens  auxilium.  Es  war  Anton  von  Vaude- 
mont,  der  Neffe  des  verstorbenen  Herxogs  Karl  I.  des  Kiihnen  von  Lothringen. 

*  Vgl.  Ebran  3, 21 :   des  mandlichen  held   und   streitpern  fiirsten. 

8   Vgl.  S.  261  15.  46 


—    263     — 

1444.    quedam   gens   Francigenarum,    vulgariter   dicti  Lirer  k  &.1 

die  armenjacken,  adeo  ferox,   ut  eius  timor  et  tremor  omnes 

Germanie  invaserat,  cuius  capitaneus  delphinus  dictus  fuerat, 

proprios   Gallie   terminos  exiens,  Germaniam  hostiliter  in- 

svadens,    multas  provincias*  devastans   usque  ad  Argentinam  et 

Basileam  pervenit,  ubi  in  leprosorio  foris  civitatem  [F.  221]  Basileam 
1500  Sui tenses  occiduntur.*  Dum  autem  ad  propria  redirent,  Schletz- 
statenees  maiorem  partem  ex  eis  occiderunt.8 

Anno  domini  1448.  in  die  omnium  sanctorum  in  crepusculo  noctis 

10  commissum  est  bellum  apud  opidum  Esslingen,  ubi  comites  de  Wirtten- 
werg  victoriam  obtinuerunt  et  Waltherus  Ehinger4,  Jeronimus  Popfinger 
de  Nordlingen,  capitanei  ci  vita  turn,  et  multi  alii  ex  utraque  parte  oc- 
cisi  sunt 

Hie    Ludovicus    comes    palatinus    Reni,    dux    Bavarie, Fiietr.  198. 

15 elector,  anno  domini  1451.5  in  civitate  Wormacie  anno  ducatus 
sui  14.  diem  obivit  relinquens  uxorem  suam  graviter  impreg- 
natam.  Cum  autem  sentiret  sibi  mortem  imminere,  vocavit 
fratrem  suum  ducem  Fridricum  et  commisit  ei,  si  in  quantum 
uxor  eius  filiam  pareret,  quod  eandem  educaret  et,  cum  ad 

2oannos  nubiles  perveniret,  desponsaret,  ipse  vero  provinciam 
suam  iure  hereditario  possideret,  si  autem  filium,  quod  esset 

tutor  eius.     Factum   est  autem,  quod  peperit    filium,   qui  dictus  fflran  156. 

est  Philippus,6  qui  aduc  superstes  est,  cuius  laus  per  totam 
redolet  Almaniam.  Ipsa  vero  domina  Margareta  vidua  primum 
25habuit  Ludovicum  regem  Sicilie,  deindeb  hunc  Ludovicum 
palatinum,  demum  earn  duxit  Ulricus  comes  de  Wirttenberg, 
et  sepulta  est  in  Stuedgardia.7 

c  Inter  Tbeodricum   Maguntine   ecclesie  presulem   et   Lodovicum  e.  Silvio, 
com  item  palatinum  Rheni   crebre  dissensiones  fuere,    et  sepius  ad  arma  Europa  g  3. 
30  ven turn   est  totaque  circum   regio   rapinis  atque   incendiis  vastata,  cum 

*  provincians  Hs.  b  deinde  —  palatinum  am  Itand  mil  Ein- 
fiigungsxeichen.  c  der  folgende  Abschnitt  ist  am  Rand  von  F.  220*  cm- 
geiragen  mit  Einfiigtingsxeichen  auf  F.  221. 

1  Schwabische   Chronik   des    Thomas    Lirer    von  Ranhceil,  xitiert 
Zbtiach    den   Signaturen    de*  Inkunabeldruclces    von    Konrad   DinckmtU    xu 
Vim  1486. 

*  Schlaeht  bei  St.  Jakob  an  der  Birs  am  26.  August  1444. 

3  Oemeint  ist  der  UeberfaU  im  Labertal  am  18.  Marx  1445 ;  vgl. 
Witte,  Die  Armagnaken  im  Elsass  (Beitrage  xur  Landes-  und  Volkeskunde 

40  von  Elsass-Lothringen,  Heft  XI),  S.  143. 

4  von  Ulm  setxt  die  Quelle  daxu. 

b  Vielmehr  1449.    Aueh  Fiietr.  198  gibt  unrichtig  das  Jahr  1451  an. 

6  Philipp  ist  am  14.  J14H  1448t  also  noeh  xu  Lebzeiten  seines  Voters, 
geboren.     Die   obige  Qesehichte    ist  demnach  sine  Fabel.    RiclUig  ist  nur. 

4f>  doss  Pfalxgraf  Friedriek  nock  dem  Tode   des  Karfursten  Ludwig,   seines 
Bruders,  nach  dessen  Wunseh  die   Vormtmdschaft  uber  Philipp  ubernahm. 

7  Vgl.  Haeutle,  Genealogie  £.  31. 


—     264     — 

Magna  tino  marchiones  Badensea  et  Brandenburgenses  opem  f errant, 
palatino  Jacobus  Treverensis  antistes  et  nonnuJle  civiUtes  assisterent. 
Mortuo  palatino,  qui  relictam  Lodovici  regis  Sicilio  1  uxorem  duxerat, 
filium  ex  ea  natum,  infantem  aduc  Fridericus  frater  eius  consencientibus 
terre  optimatibus  arrogavit,  gubernacionem  provincie  tamquam  dominus  5 
accepit,  electorem  imperii  se  dixit,  celibatum,  id  est  sine  UXOre 
esse,  i  m  perpetuum  promipit,  ne  arrogato  filio  uxorem  ducens  preiudiciura 
faceret.  Rogatus  papa  Nicolaus  V.  id  genus  adopcionis  confirmavit; 
recusavit  Fridericus  im  per  a  tor  sepemultum  requisite. 

Cap.  35.  10 

De   bellicoso   Friderico    comite   palatino   Rheni, 
duce  Bavarie. 

Fridericus  conies  palatinus  Reni,  dux  Bavarie,  post 
mortem  fratris  sui  Ludovici  electoris  et  postquam  uxor  eius 
filium  nomine  Philippum  pepererat,  provinciam  suam  in  15 
dedicionem  accepit.  Unde  Amberga a  et  alie  civitates,  oppida 
et  castra  eidem  ut  tutori  [F.  22V]  iurarunt.  Postea  peciit, 
ut  sibi  tanquam  vero  domino  iurarent,  non  ut  tutori.  Quod 
nolebant.  Ipse  anno  domini  1453.  suos  consiliarios  misit 
in  Ambergam,  quendam  nobilem  dictum  Landschad  et  quendam20 
doctorem8,  qui  sabbato   in  die  Mathie  apostoli  et  sequenti 

1  Enea  Silvio:  Cipri. 

*  Ausser  Arnpeck,  der  hier  als  Augenxeuge  tcichtige  Mitteilungeti 
macht,  kommen  als  Quellen  fur  die  hier  erxdhlten  Ereignisse  hauptsUch- 
lich  in  Betracht :  1.  des  Matthias  von  Kemnat  Chronik  Friedrich*  I.  des 
Siegreichen,  in  Quellen  und  Erorterungen  xur  bayerischen  und  deutschm2f) 
Oeschichte  11,  26;  2.  dee  Leonhard  Panholtx  von  Opperkofen  Fortsetxung 
der  Chronica  de  principibus  terrae  Bavarorum  des  Andreas  von  Regensburg 
(vgl  tneine  Ausgabe  der  Samtliehen  Werke  des  letxteren  S.  LXKIII),  hsg. 
von  Freher  1602,  S.  146,  die  betr.  Stelle  von  Freher  abgedruckt  in  seiner 
Ausgabe  der  Res  gestae  Friderici  palatini  Victoriosi  des  Johannes  Trithemius  30 
(Heidelberg  1602),  S.  10;  3.  die  im  I.  Bande  von  Mone,  Quellensammhmg 
der   badischen   Landesgeschichte  abgedruckte   Speyerische   Chronik  S.  411; 

4,  des  Johannes  Chrafft,  Predigers  xu  Cham,  Zusdtxe  xu  seiner  Abschrift 
der  Chronica  pontificum  et  imperatorum  Romano  rum  des  Andreas  von 
Regensburg,  gedr.  in  meiner  Ausgabe  der  Samtliehen  Werke  des  letxteren  35 

5.  710;  5.  Anonym  i  Farrago  historica  rerum  Ratisponensium  (von 
Rugamer,  Der  Augustinereremit  Hieronymus  Streitel  S.  23  als  Werk  des 
letxteren  nachgewiesen),  gedr.  bet  Oefele,  Rer.  Boic.  SS.  II,  514;  6.  Sebastian 
Minsters  Kosmographie  (Basel  1550),  S.  766  (mit  selbstandigen,  anderswo 
nieht  erhaltenen  Nachrichtett).  Die'  alteren  Amberger  Lokalhistoriker  kennen  4u 
diese  Quellen  xum  Teil  gar  nicht  inul  bringen  icenig  Wesentliches  bei ; 
vgl.  Schtcaiger-Lipoicsky,  Chronica  der  Stadt  Amberg  S.  25  und  99,  Wilt- 
maister,  Churpfdlxisehe  Kronik  S.  229,  Lbicenthal,  Oeschichte  von  dem 
Ursprung  der  Stadt  Amberg  S.  345,  Schenkly  Neue  Chronik  der  Stadt 
Amberg  S.  237.  45 

3  Matthias  von  Kemnat  26 :   ...  do    unterstunden    die  burger  eu* 
Amberg    in  Beiern    dem   vornemen    zu   widen tehn  mit  eigenem  wilfen 
und  woken    kein   gruntlich   underrichtung  boren  und  uberlieffen  seiner 


—     265     — 

domifiica1  in  ecclesia  S.  Martini  de  quadrtiplici a  consciencia 
predicavit  volens  per  hoc  communem  populum  inducere  ad 
iurandum.  Deinde  sequenti  die  lime2  convocatus  fuit  con- 
sulatus  et  tota  communitas  civitatis  in  maiorem  stubam 
^castri,  vulgariter  turnutz.8  Ubi  prefatus  doctor*  surrexit 
publice  declarans,  quod  bona  consciencia  iuramentum  prestare 
possent  Friderico  duci  Bavarie  ut  vero  heredi,  quia  ipse 
dux  vellet  promittere,  quod  non  duceret  uxorem,  sicut  nee 
fecit,  ut  ambe  provincie  permanerent  iuniori  principi  Philippo. 

lOlnsuper  postquam  iunior  ad  pubertatis  annos  perveniret, 
unam  ex  illis  provinciis  sponte  dare  vellet.  Sed  communis 
populus  hec  capere  non  potuit.  Meo  sibi  ut  naturali  domino 
iurare  recusarunt.  Idcirco  dicti  consiliarii  multas  practicas 
cum  aliis  opidis,   castellis  et  castris  attemtarunt.5    Eadem 

15  quadragesima  festum  annunciacionis  beate  virginis  erat  sab- 
bato  ante  ramosb  palmarum.6  In  vigilia  autem  eiusdem  festi7 
infra  10.  et  11.  horas  vigil  in  turri  S.  Martini  in  prefata 
civitate  Amberga  populo  in  foro  stanti  intimavit  se  videre 
exercitum   equitumc   armatorum.     Quam  ob  rem    communis 

20  populus  cucurrit  in  ecclesiam  predictam  volens  maiorem 
campanam  pulsare  pro  omnium  civium  convocacione,  sed 
tintinabulum  ex  ea  ablatum  invenit.    Quare  in  sedicionem 

«  quadruci  Bs.    b  ramie  Hs.    c  equitem  Hs. 

gnaden   trefiliche  redte  (Rate),   geistlich   und    weltlich,    mit   gewapenter 
25  bandt    und    uppigen    schmelichen    wonten ,     den    wirdigen   herren    und 
meistera    Hans   Ernsten,   Hans  Landtschaden    mit  ihren   knechten    und 
andern  mehr. 

1  24.  und  25.  Februar. 

*  26.  Februar. 

30  8  Ueber  diese  tfDiimitzu  im   Schlosse  xu  Am  berg   vgl.  Die  Kunst- 

denkmaler  des  Konigreichs  Bayern  //,  XVI,  116.  Die  obige  Erwahnung 
durch  Arnpeck  scheint  mir  ein  dort  nicht  vetuerteter,  icichtiger  Beitrag 
xur  Baugeschiehte  des  Schlosses  xu  sein. 

*  Leonhard  Panholtx  147 :  ...    mi&it  eis    consiliarios  suos.    Inter 
35  qucm   doctor    iuris    ouidam   certis  articulis  nitebatur  asserere  eoe  nequa- 

quam  J  a  be  huiusmodi  afrlci,  sed  hoc  faciendum  omnino  expediret,  illaesas 
etiam  congervaturos  conecientias.  Ad  articulos  vero  eosdem  mechanic  us 
quidam  respondit,  nodos  prudenter  abeolvit  ac  rationes  add  net  as  penitus 
enervavit,  na  quod  super  his,  cum  eo  tempore  studii  causa  essem  Haydel- 
40  bergac,  doctissimos  admirari  audivi. 

b  Panholtx  14?  :  .  .  .  sollicitantes  apud  alias,  quae  reeponderunt, 
quicquid  Ambergenses  tan  quam  principales  facerent;  idem  et  ipsi  facerc 
non  abnuerent. 

8  Das  Fest  Maria  Verkiindigung  (25.  Marx)  fiel  in  jenem  JaJire  auf 
45  den  Palmsonntag,  tcurde  aber  ansckeinend  am  Samstag  vorker  gefeiert. 

1  Also  am  Freitag  den  23.  Marx.  Chrafft  710:  feria  6.  in  vigilia 
annunciacionis  B.  Marie;  quod  tunc  erat  in  sabbato  ante  palmarum 
(Chrafft  gibt  aber  irrtumlich  1454  siait  1453  an). 


—     266     — 

versus  singulas  civitatis  portas  clausit  et  pre-/F.  222]d\ctos 
dicti  principis  consiliarios  iara  calcariatos  ac  armatos  capti- 
varunt1,  videlicet  .N.  doctorem  et  armigerum  Landschad*, 
Gregorium  Alhat  civem  et  iudicem  provincialem3.  Ferebatur 
itaque,  quod  eadem  nocte  auxilio  provincialium ,  quos  ad  5 
Hanbach4  pro  eadem  nocte  convocaverant,  et  Nurember- 
gensium  quilibet  iamdictorum  voluit  unam  civitatis  portam 
occupasse  vi  et  sic  dictam  civitatem  astute  cepisse.  Quod 
per  huiusmodi  sedicionem  et  capcionera  impeditum  fuit.  Sed 
quia  prenominatus  doctor  sacerdos  erat,  ideo  plebanus  civi- 10 
tatis,  canonicus  Bambergensis ,  interdictum  tenuit5,  et  in 
vigilia  beate  virginis  nee  completorium  nee  salve  et  in  festo 
nee  missa,  similiter  nee  in  dominica  palmarum  nee  palme 
consecrate  sunt.  Quidam  tamen  palmas  suas  ad  diocesim 
Eistetensem  per  unum  miliare  ad  benedicendum  tulerunt.  15 
Interim  nuncius  velox  ad  Ratisponensem  episcopum6  pro 
huiusmodi  interdicto  solvendo  mittitur.  Qui  illico  auctoritate 
sua  suffraganeum7  suum  et  Johannem  Fager  canonicum 
Ratisponensem,  licenciatum  iuris,  in  Ambergam  misit.  Qui 
sepedictum  doctorem  e  captivitate  liberarunt  per  placita.  20 
Et  sic  vespere  eadem  dominica  palmarum  cantate  sunt  in 
ecclesia  S.  Martini,  quibus  ego  tunc  scolaris  ibidem  interfui 
et  predictum  magistrum  Johannem  Fager  agnovi,  quem 
dudum  cognoveram,  dum  erat  canonicus  S.  Andree  montis 
Frisingensis.8  25 

1  Panholtx  147:  Oranes  consiliarios  eoedem  ceperunt  taraquani 
civitatis  proditores  in  vincula  conicientes.  Et  nisi  quidam  de  consulatu 
intervenissent,  omnes  exitio  finali  addicti  fuissent.  Speyerisehe  Chronik 
411:  und  batten  dar  vor  by  einem  balben  jar  hertzog  Friderichs  rette 
gefangen  und  in  thorn  geleyt  30 

*  Vgl.  das  Regest  bei  Kremer,  Qeschichte  des  Kurfursten  FriedrichsL 
von  der  Pfalx,  S.  54,  Anm.  5. 

8  Konrad  von  Eglof stein  xu  Reichenech,  Landrickter.  In  dem  er- 
tcahnten  Regest  tcird  ausserdem  noch  Oeorg  von  Riechen,  Landschreiber 
von  Amber g,  genannt.  35 

4  Hahnbach,  Dorf  nordlich  von  Amberg. 

*  Chrafft  710:  .  .  .  et  habitum  fuit  interdictum  ab  hora  captivi- 
tatis  usque  ad  secundas  vesperas  palmarum  propter  detencionem  magistri 
Johannis  Ernesti. 

6  Friedrich  von  Plankenfels  (1450—1457).  40 

7  Johann.  Janner,  QesMchte  der  Bischofe  von  Regensburg  111,  500. 

8  Johannes  Fager  erscheint  1450  urkundlich  als  Chorherr  xu 
St.  Andre  in  Freising;  vgl.  Prechtl,  Das  Kanonikatstift  St.  Andre  auf 
dem  Domberge  xu  Freising  (Beitrdge  xur  Qeschiehte  der  Stadt  Freising  VI)  , 

A   78.    In  dem   daselbst   S.  113   mitgeteUten    Verxeichnis   der   Kanoniker  45 
fehlt   Fager    merkumrdigerweise ,    toenn    er    nicht    irrtumlich    als    f,Jager 
Johann  1450*   aufgefiihrt   ist.     Fager   ist   wohl   ouch   identisch   mit  dem 
Johannes   Feger  -canonicus   Ratisponensis,   welcher  in   dem   Liber   eon- 


—     267     — 

Eodem  anno  circa  festum  S.  Udalrici x  prefatus  Frid- 
ricus  dux  Bavarie  inflammatus  cum  exercitu  forti  Ambergam 
venit.  Et  cum  clerus  cum  reliquiis  et  populus  devote  sibi 
occurrerent,  per  eandem  portam  noluit  intrare,  sed  per 
5  aliam  introivit.  Tunc  [F.  222']  Ambergenses  cives  oportuit 
sibi  iurare  et  magnam  steuram  dare.2  Interea  ipse  dux  in 
eadem  civitate  suos  traditores  habuit  clam,  et  quicunque 
virorum  aliqua  contra  ducem  cum  vino  vel  cerevisia  aut  in 
foro  fabulabantur,  necabantur.    Signati  autem  60  capti  sunt. 

10  Quos  preces  mulierum  liberarunt  usque  12,  quorum  8  pro- 
scripti*  sunt  a  Bavaria  ultra  quatuor  nemora  et  4  decollati 
sunt. 8 

HicFridricus  armis  experientissimus  multa  bella  gloriose 
perfecit   cum   Ludovico4    duce   Bavarie,   comite   Veldencie, 

l5patruo  suo,  et  cum  comitibus  de  Leyningen  ac  aliis.5  Item 
cum   anno   domini  1458.  Ludovicus  dux  Bavarie  de  Lands- 

*  proscripsi  Us. 

froternitatis  B.  Mariae  de  Anima  xu  Rom  eingeschrieben  ist;   vgl.  Alois 
Lang,    Studien   xum    Bruderschaftsbuche    und    den   dUesten    Reehnungs- 

20  biichern  der  Anima  in  Rom,  in  Romische  Quartalschrift,  Suppl.-Heft  XII, 
S.  125. 

1  4.  Juli  1453.  Diese  Angabe  ist  nieht  richtig ;  vgl.  Menxel,  Regesten 
xur  Geschichie  Friedrichs  des  Siegreichen,  in  Quellen  und  Erorterungen 
11,247  und  249.    Der  Zug   fiel  vielmekr   in   das   Jakr  1454:    Matthias 

25  von  Kemnat  nennt  kein  Datum,  PanhoUx  sagt :  anno  domini  1454.  tempore 
carnisprivii  (5.  Marx),  die  Speyerische  Ghronik:  do  man  zalte  1400  und 
54  jar  vor  fastnacht,  so  doss  Menxel  a.  a.  0.  S.  249  den  Zug  in  den 
Februar  setxte.  Streitels  Farrago  (vgl.  unten  Anm.  3)  nennt  xwar  falschlivh 
das  Jahr  1456,   das  Tages- Datum   ipeo   die   S.  Agathae  (5.  Februar)  fur 

30  die  Hinrichtung  der  Burger  diirfte  aber  Vertrauen  verdienen,  xumal  es 
sich  auch  bei  Chrafft  711  und  xuar  mit  der  richtigen  Jahrxahl  findet. 
Was  bei  Chrafft  die  ueitere  Zeitangabe  in  feria  4.  proxima  ante  festum 
con  version  is  S.  Pauli  (23.  Januar)  besagen  soil,  ist  unklar.  Die  Einnahme 
der  Stadt  seheint  in  der  Nacht  auf  den  3.  Februar  erfolgt   xu  sein;   vgl. 

35  Kremer,  Oeschichte  des  Kurfiirsten  Friedrichs  I.  von  der  Pfalx  S.  58. 

*  Kremer  a.  a.  0.  S.  60,  Anm.  7. 

8  Die  andern  Quellen  stimmen  in  der  Angabe  von  5  Hingerichteten 
ubtrein  ausser  Miinster,  uelcher  3  angibt.  Matthias  von  Kemnat  27: 
.  .  .  und  wurden  der  burger  ...  11  gefangen  und  tiff  den  niarkt  gefurt, 

40  der  worden  funff  entheubt,  die  andern  abegebetten.  PanhoUx  147  \  ... 
quorum  decern  producti  in  publicum ;  ex  his  quinque  precibus  erepti 
et  quinque  capitibus  plexi.  Speyerische  Ghronik  411:  ...  und  lies  ir  wol 
funff  vangen,  den  lifie  er  die  kopffe  mitten  in  der  stat  abe  hauwen  .  .  ., 
und  4  betten   die   frauwen   abe.     Streitel,    Farrago  514:    1456.   ipso  die 

45  S.  Agathae  quinque  sunt  truncati  capite  Ambergae  in  fori  medietate  ad 
mandatum   Friderici  palatini   Rheni   eo   praesente  et    vidente,    quinque 
tamen  ob  petitionem  mulierum  ex  gratia  fuerunt  dimissi.    Miinster  766  : 
.  .  .  liefi  funff  auA  der  gemein  fahen  unnd  derselben  drey  enthaupten. 
4  Ludwig  I.  von  Zweibriieken-  Veldenx ;  vgl.  Ebran  160. 

50  8  Vgl.  Ebran  152. 


—     268     — 

hut  Werdeam  Suevicam  in  dedicionem  acciperet,1  dictus 
Fridricus  in  propria  persona  presens  erat.'  Similiter  cum 
Novam  Civitatem  in  Franfconia  idem  obtineret,8  hie  presens 
fuit  1461. 

hirer  k  9.  Anno  Cbristi  1462.    in   discordia   erant  duo  archiepiscopi  in  5 

Maguncia,  .N.  de  Ysenberg  et  Adolf  US  de  Nassaw.  Hie  de  Ysenberg, 
TheodricusR,  infeliciter  pugnavit  cum  Fridrico  comite  palatino. 
Qui  Fridricus  in  bello  inultos  nobiles  et  ignobiles  captivavit  et  interfecit, 
et  sic  concordati  sunt,  et  ipse  palatinus  iuvit  cum  contra  Adolfum 
de  Nassau.  10 

Fiietr.  198  u.  Huic  Fridrico    comiti  palatino,    quia    semper    rebellis 

lAter  I.  c.  Fri(JericO  imperatori  fuit,  ideo  multa  beUa  sibi  suscitavit  indirect  e 
imperator*>  ipse  b.  Unde  accidit,  quod  Oarolus  raarchio  Badensis  et 
f rater  suus  episcopus  Metensis  ac  Udalricus  comes  de  Wirtten-/  F.223J 
berg  concorditer  simul  forti  manu  intrarent  terram  dicti  Fridricil5 
Fiietr.  198. palatini  earn  devastando.  Quo  comperto  illico  congregavit  auxilio 
de  Ysenberg  archiepiscopi  Maguntini  exercitum  et  imperter- 
199.  ritus  ivit  contra  suos  adverearios.  Cuius  exercitum  cum  ipsi  vidissent, 
vilipendebant,  eo  quod  putabant  parum  esse.  Cum  autem  pedites  de 
equis  descendissent ,  multum  territi  sunt,  quia  ipse  sic  ordinavit, 20 
quod  quilibet  eques  secum  in  equo  tulit  peditem.  Insuper  poetquam 
fluvium  transiesent,  ipse  pontein  nbigere  precepit.    Commissum  est  igitur 

hirer  I.  c.  prelium  magnum,  in  quo  prefati  tres  principes  capti*  et  quasi  500  nobiles.5 
Fiietr.  200.  Obtenta   igitur  gloriosa  victoria  misit  Heidelbergam    precipiendo, 

ne  aliquis  hominum  predictos  principes,  cum  introduccrentur,  subsannaret  25 
aut  derideret,  ne  ex  hoc  turbarentur.  QuOS  captivos  quasi  11 
mensibus  tenuit.  Ulricus  comes  de  Wirttenberg  dedit  100 
milia  florenorum,  Carolus  marchio  Badensis  similiter  tot, 
frater  autem  eius,  episcopus  Metensis,  70  milia  florenorum 
et  graciam  pape  et  imperatoris  ei  impetrare  cogitur.6  Acta  30 
est  autem  hec  victoria  anno  domini  predicto,  videlicet  1462., 
in  die  commemoracionis c  S.  Pauli.7 

*  sp&ter  am  Band  hinxugefiigt.  b  am  Hand  mit  Einfiigwigsxeichen. 
o  commemoracione  Hs. 

1  Am  19.  Oktober;  vgl.  Biexler,  Qeschichte  Baierns  111,  383.  35 

*  Vgl.  Kluckhohn,  hudwig  der  Beiche  6'.  91,  Anm.  3. 

8  Neustadt  an  der  Aisch  mtisste  sich  dent  Herzog  hudwig  von 
Bayern  am  18.  September  1461  ergeben ;  vgl.  Khickliuhn ,  hudwig  der  Beiclte 
S.  197  unci  Biexler  a.  a.  O.  S.  407. 

4  Fiietr.  199   jdhrt    fort:    mit    andern    iren    herren,     rittern    und  40 
knechten. 

6  hirer :  und  wol  funff  hundert  ritter  und  knecht 

6  Kremer,  Qeschichte  dee  Kurfursten  Friedrichs  I.  von  der  Pfalx 
S.  337. 

T  30.  Juni;  rich  tig.   Fiietr.  199  (vgl.  daeelbst  Anm.  1)  gibt  fdlechlich  45 
an:  an  dem  m  on  tag  Margarete  (12.  Juli). 


—     269     — 

Quia  igitur  hie  Fridricus  feodalia  seu  regalia  nunquam  FHetr.  198. 
accepit  et  semper  rebellis  erat  Friderico  imperatori  et  peremp- 
torie    citatus    ad    personaliter    comparendum    Auguste    non 
comparuit,  ideo  iudicio  principum  ducat  us  ei  abiudicatur  et 

5  proscribitur.  Facta  sunt  hec  Auguste  in  publico  consistorio 
anno  domini  1474.  de  mense  Junio.  His  vero  non  obstantibus 
provinciam  suam  viriliter  [F  223'J  defendit  et  potenter 
usque  in  finem  vite  sue  possedit,1  quam  et  multipliciter  per 
sua  bella  augmentavit.2    Ludum*  scacorum  optirae  scivit. 

io  Anno  domini  1476.  12.  die  mensis  Decembris  Fridricus 

hie  comes  palatinus  Reni  duxque  Bavarie  religiosissime  diem 
obivit,  quoniam  ante  finem  vite  sue  habitum  ordinis  fratrum 
minorum  induit.  Sepultus  Heidelberge  ad  sanctum  spiritum. 
Cui  nepos  ex  fratre  successit  Philippus. 

15  Cap.  36. 

De   tertio    fratre    Roperto   archiepiscopo 
Coloniensi. 

Ropertus  nacione  dux  Bavarie  comesque  palatinus  Reni, Ebran  157. 
frater    predictorum  Ludovici    ac  Friderici,  archiepiscopus  Co- 
20loniensi8   electus  et  contirmatus  anno  domini  1471.  in  magna 
principum  dieta  Ratispone  feodalia  seu  regalia  ab  augustissimo 
cesare  Friderico  recepit. 

Anno  domini    1474.  orta  est  grandis  dissensio  inter  capitulum  Ebran  15 7. 
Colon iense  et  Roperturo  archiepiscopum,  fratrem  legitimum  Frid- 

25rici  comitis  palatini  Rheni.  Qui  cum  eum  sufficienter  non 
posset b  iuvare,  Carolus  dux  Burgundie  potentissimUS  allectus 
per  predictum  Rupertum  archiepiscopum  mense  Augusto3  sua 
potencia  hostilibus  conatibus  obsidione  oppidum  Nusiam  cinxit. 
At    Colonienses   quendam    Hermannum    canonicum,    lantgravium 

30  Hassie,  in  suum  erexerunt  capitaneum,  qui  pro  posse  fortiter 
restitit.  Que  omnia  utrum  licite  an  secus  acta  sint,  mei 
non  est  discutere c ,  sed  dumtaxat  historias  iuxta  numerum 
annorum  domini  narrare;  supra  viresd  enim  meas  hec  sunt. 

a  Ludum  —  scivit  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen.    b  possit  Hs 
35  c  discuttere  Hs.     d  viros  Hs. 

1  Vgl.  Fiieir.  198:  Er  besass  gewaltigklich  seine  land  .  . .  £r  hett 
vil  kriegs  von  menigen  berren  .  . .  Er  erwert  sich  ritterlich  als  ain  held 
aller  seiner  veindt. 

*  Vgl.  Ebran  157:  und  het  die  Pfaltz  gemert  und  gereicht. 
40  8  Die  Belagerung   der  Stadt  Neusa  begann  am  29.Jidil474;   vgl. 

Chroniktn   der   deutschen  Stddte  XX,  510 ;    Schmitx,   Der  Neusser  Krieg 
S.  43. 


—     270     — 

Eodem  anno  24.  mensis  Septembris  *  imperator  Fridricus  iterum 
ex  civitate  sua  Augustensi  iter  ad  Renura  [F.224J  arripuit 
ac  sequenti  epiphauiarum  festo  Carol  urn  Burgundionum  ducem 
Nussiam  obsidentem  hostera  diiudicat.2  Inductus  itaque  per 
Colonienses  litteras  diffidencie  prefato  duci  Carolo  transraisit5 
et  se  in  propria  persona  cum  imperii  principibus  et  civitatibus  ad 
expedicionem  pro  Nussie  defensione  transtulit  6.  die  Maii3 
anno  domini  1475.  adiunctis  sibi  Adolfo  archiepiscopo  Ma- 
guntino,  .N.4  archiepiscopo  Treverensi,  .N.5  Monasteriensi, 
.N.6  Herbipolensi  et  ceteris  episcopis,  Alberto  marchione  10 
Brandenburgensi,  capitaneo  imperialis  exercitus,  Alberto  duce 
Saxonie,  E.  et  E.  comitibus7  de  Wirttenberg,  marchionibus 
Badensibus  ac  comitibus  de  Nassau  et  Hennberg  aliisque 
pluribus  principibus,  comitibus,  baronibus  et  nobilibus  castra 
metatus  est  prope  Nussiam  contra  ducem  prefatum.  Qui  nee  ob  lr> 
hoc  territus,  sed  forti  sua  potencia  in  predicti  oppidi  obsidione 
ferme  anno  integro  permansit  muTOSque  eius  f regit  nee  capere  sua 
fortitudine   valuit,    quia  cives  et  nobiles  in  opido    existentes  pro 

eius  defensione  strennue    et  fldeliter  sibi  restiterunt,  licet  eos 
maxime  angariaverit  et  eis  multa  incomoda  intulerit.    Interim  20 
dictus  dux  plura  mala  per  Switenses  in  terra  sua  perpessus 
est;  nam  earn   intrantes  plures  civitates  et  opida  ceperunt. 
His  malis  crebrescentibus  Sixtus  IV.  pontifex  maximus  duos 
legatos8  a  latere  ad  prefatos  imperatorem  et  ducem  misit, 
qui  huiusmodi  bellum  multis  induccionibus  ac  laboribus  inter-  25 
positis  sedarunt.     Sed  ut  concordia  inter  prefatos  principes 
perpetuo  servaretur,  matrimonio  [F.  224']  est  flrmata.  Soluta 
denique  obsidione  Nussie  sepedictus  Carolus  in  signum  vere 
amicicie   ad   ostendendum  potencie  sue  divicias  grande  con- 
vivium9    imperatori    et   suis    principibus   ac    nobilibus   cum  30 
magna  pompa  die  Jovis  S.  Francisci 10  in  monasterio  Maximini 

1  Schmitx  a.  a.  0.  S.  71. 

2  Am  7.  Jan.  14  75.   Vgl.  Chroniken  a.  a.  0. 591 ;  Schmitx  a.  a.  0.  S.  82. 
8  Chroniken  a.  a.  0.;  Schmitx  S.  116. 

4  Johann  von  Baden.  35 

5  Heinrich  von  Schwarxburg. 

6  Rudolf  von  Scheerenberg. 

7  Graf  Eberhard  der  Aeltere  und  der  Jiingere ;  vgl.  Stalin,  Qes chichi e 
Wirttembergs  S.  578 ,  Anm.  3. 

8  Vielmehr  nur  einm,  Bisehof  Alexander  von  Forli;  Schmitx  S.  115. 40 

9  Hier  liegt  tin  grober  Irrtum  vor;  es  handelt  sich  um  ein  vor 
dem  Neu8ser  Krieg  liegendes  Ereignis  ;  gemeint  ist  das  beriihmte  Oastmahl 
von  Trier  1473. 

10  Unrichtig ;  es  miisste  heissen  die  Jovis  post  festum  B.  Francisci, 
also   am   7.  October  1473.     Vgl.  iiber  das  richtige    Datum   Rausch,  Die  4b 
burgundische  Heirat  Maximilians  I.,  S.  209. 


—     271     — 

extra  urbem  Treverensem   fecit,  de  quo  infra.1    Post  hoc 
singuli  ad  propria  redierunt. 

Deinceps  anno   domini    1478.  in  capite  ieiunii  *  preli- 
batus  Ropertus  archiepiscopus  Coloniensis,   comes  palatinus 

SRheni  duxque  Bavarie,  una  cum  duobus  suis  famulis  prope 
Drieddorf8,  proprie  auf  dem  Herreich,  ab  Heinrico  lantgravio 
Hassie  de  Margkberg4,  fratre  Hermann i  gubernatoris  Co- 
loniensis diocesis,  captus  est  et  in  castrum  Blanckenstein 
ductus,   ubi   usque   ad   eius  obitum  in  vinculis  tentus   est. 

lOldeo  divina  in  eius  diocesi  suspensa  sunt.  Demum  anno 
domini  1480.  in  carceribus  ad  astra  migravit6  et  in  Bonna 
extra  cimiterium  sepultus.  Et  adversarius  suus  Hermannus 
gubernator,  lantgravius  Hassie,  Coloniensi  ecclesie  archi- 
episcopus preficitur. 

15  Hec  de  predictis  fratribus  modo  sufflciunt. 

Ludovicus  Cecus  reliquit  eciam  duas  filias.6  Quarum 
una  intravit  ordinem  S.  Clare.  Mathtildis  nupta  fuit  Ludo- 
vico  comiti  de  Wirttemberg.  Que  genuit  Eberhardum  cum 
barba.  Quo  defuncto  copulata  est  Alberto  archiduci  Austrie, 
20  ex  quo  non  genuit  liberos.  Quo  defuncto  vidua  permansit 
sepulta  Heidelberge. 

Cap.  37. 
De  Philippo  palatino,  electore. 

[ F.  225]  Philippus  comes  palatinus  Rheni,  dux  Bavarie, 
25  elector,  postumus  filius  primogenitus  Ludovici  nepotis  regis 
Roperti,  a  patruo  suo  Friderico  paterae  educatus,  moribus  et 
septem  liberalibus  artibus  egregie  imbutus  duxit  in  uxorera 
Margaretam  filiara  ducis  Bavarie  Ludovici  in  Landshut.  Cuius 
nupcie  solennes  anno  domini  1474.  ina  Amberga  circa  carnis- 
30  privium  7presentibus  pluribus  principibus,  comitibus,  baronibus 

» im  27*. 

1  In  Kap.  73. 

*  Vgl.    Rommel,    Qeschichte    von    Hessen  HI,  1,  59   and   daseWst 
Anmerk.  S.  32. 
35  •  Driedorf. 

4  Marburg. 

5  Vgl.  Ebran  158, 14 :  Diner  bischof  Rfiprecht  ward  gefangen  von 
dem  landgrafeD  von  Hessen,  und  er  starb  in  vancknus. 

6  Vgl  oben  S.  261,  Antn.  2  und  3. 
40             7  20.  Februar. 


—     272     — 

ac  nobilibus  magnifice  celebrate  sunt.1  Sed  subito  conversum 
est  gaudium  in  merorem,  dum  Wolfgangus  Frawnberger 
baro  voni  Hag  iniqua  Saxonum  versucia  exigente  hastiludio, 
proch  dolor,  periit\2 

Anno    salutis    1486.    dominus    Fridericus   Romanorum  5 
imperator  gloriosissimus   causas   ob   varias    ac   eraergcntes 
electoribus   ac  aliis  regni  sui   principibus  dietam  statuit  in 
Franckfordiam   ad   diem  S.  Sebastiani4,   que  taraen  per  dies 
aliquot  dilata  fuit.     Quo    cum   venissent  Albertus   march io 
Brandeburgensis,    princeps    elector,    23.  Januarii,  Albertus  10 
Saxonie    26.   eiusdem   mensis,    postera   vero   luce  Ernnstus 
princeps    elector,   Saxonie   dux,    cum  Fridrico   et  Johanne 
filiis   eius,    die   penultima  Januarii   invictissimus   imperator 
Fridericus    unacum    inclitissimo    principe    Maximiliano    eius 
nato  unico,  ultima  Januarii  Bertboldus  archipresulMagantinus,  15 
princeps  elector,   1.  Februarii  archipresules   Johannes  Tre- 
verensis,    Hermannus    Coloniensis,    5.    Februarii    dominica 
Estomihi,  cum  sol  medium  conscenderat  igneus  orbem,  venit 
illustrissimus  comes  ipse  [F.  225']  palatinus  Philippus  equitibus 
fere    cum    500,    armorum,    vestium    equorumque    decore    ac  20 
venustate  mirum  in  modum  redimitis.    Cui  et  omnes  principes, 
qui  tunc   aderant,  imperatore   dempto   obviam  venerunt   et 
in    hospicium  usque   suum  conduxerunt.    In  comitiva  autem 
sua  fuerunt  Caspar  dux  Bavarie,  comes  Veldencie,  episcopus  5 
Wormacensis,   episcopus6  Spirensis,   magister  Teutonicorum,  25 
Ludovicus    dux    Bavarie ,    comites    et  barones  28   et  multi 
milites   etc.     14.    vero    die   Februarii    in    die    S.   Valentini 
martyris,   qua  erat  feria  3.  post  Invocavit,  publico  in  con- 
spectu   structura   lignea  in   foro   alcius   elevata  iraperialis 
ipsa  maiestas  investivit  archipresulem  Maguntinum  Berch-30 
toldum,   Philippum    comitem   palatinum,    ducem   Heinricum 
de  Brunswigk  ac  episcopum  Wurmacensem  et  ipsis  eorum 
regalia  magna  cum  pompa  ac  plausu  electoribus  et  debito 

*  de  Hana*  am  Rand  Hs. 

1   Vgl.  Buehner,    Quellen    xur   Amberger    Hochxeit   von    1474,    t'm35 
Archiv  fiir  Kulturgeschichte   VI,  385  ff.  und  Derselbe,  Die  Amberger  Hoch- 
xeit  (1474),  in  der  Zeitschrift  fiir  die  Qeschichte  dee  Oberrheins,  N.  F. 
XXV,  584  ff.  und  XXVI,  95  ff. 

»  Vgl.  Zeitschrift  a.  a.  0.  XXVI,  115. 

8  Soil  das  vieUeicht  der  Eigenname  des  Sachsen  sein,  welcher  lien  40 
Tod  de*  Frauenbergers  verechuldet  hat? 

4  20.  Januar. 

6  Johann  von  Dalberg. 

6  Ludtcig  von  Helmstadt. 


—     273     — 

in  suo  astantibus  habitu  reliquisque  concessit.  16.  vero 
eiusdem  mensis  in  ecclesia  collegiata  S.  Wartolomei  ab 
omnibus  electoribus  dempto  rege  Boemie  Wladislao  absente 
Maximilianus  ipse  archidux  Austrie,  Burgundie  in  regem 
5  Romanorum  est  delectus.  Die  autem  9.  Aprilis,  que  fuit 
dominica  Misericordia  domini,  Aquisgrani  coronatus  divi 
Caroli  Magni  gladio  milites  creabat,  et  primum  serenissimos 
comitem  palatinum  Philippum,  Ernnstum  Saxonie  principein, 
.N.1  ducem  Juliacensem  a ,   ducera 2  de  Clivis,  marchiones  de 

10 Baden  duos3,  [R226]  comites,  barones  nobilesque  quam 
plures  quorumque  omnium  numero  plus  quam  300  fuere. 
15.  Aprilis  rex  Romanorum  et  comes  palatinus  hasta  simul 
luserunt,  rexque  ipse  tunc  cecidit. 

Huic    illustrissimo    Philippo,    cuius    laudes    alteri    ad 

15  scribendum  commendo,  ex  uxore  sua  Margareta,  quam  unice 
diligebat  et  magno  prosequebatur  honore  ac  reverencia  con- 
digna,  plures  liberi  infrascripti  procreati  sunt:4 

Ludovicus  natus  est  2.  Julii  anno  Christi  1478.,  Philippus 
4.  Maii  1480.  Ropertus  genitus  est  14.  Maii  1481. ;  canonicus b 

20  Frisingensis  est  postulatus  in  administratorem  futurum  epi- 
scopum  1495.  1.  Augusti.5  Fridericus  est  ortus  9.  Decembris 
1482.  Georgius  natus  1487.  .* .  mensis  Februarii.  Hainricus, 
Johannes,  Elizabet,    Omelia,   Appolonia,  Barbara,  Helena. c 

[F.228]  Cap.  38. 

25  De  duce  Johanne  filio  regis  Roperti. 

Johannes  dux  Bavarie,  secundus  filius,  quern  Ropertus Ebran  148. 
rex  Romanorum   reliquit,   princeps   religioeus,  horas   quotidie  ut 
clericus  orabat,  furibundus,  Bed  honestissimus,  vicedominus  seu  tutor 
ad  plures  annos  fratris d  sui  Ludovici  Ceci  in  Amberga 6  fuit,  Cf.  Andr.466. 
30dominam    Katherinam   ducissam    Pomeranorum,     sororem   Ericii1 

regis  Dacie,  in  uxore m  d  ux  it.    Ex  qua  Cristoferum  genuit  Fiieir.  195. 

»  am  Rand  tnit  Einfugitngsxeichen  statt  der  xuerst  gesehriebenen 
Worte  de  Gulch.  *  canonicus  -  A uguati 'sptiter  hinxugefiigt.  c  F.226'—227' 
8*nd  leer.    d  iratri  Bs. 

35  *  Wtihdm. 

1  Johann  II. 

1  Christoph  und  Albrecht. 

4  Vgl.  Fiieir.  213. 

*  Anfangs  1496  ubernahm  Ruppreckt  die  Administration  des  Hoch- 
40  siiftSy  am  24.  Juni  1496  tourde  er  inthronisiert.    EaeiUle,  Oenealogie  S.  37. 

9  Vgl.  Fiieir.  195 :  Item  hertzog  Johanna  .  .  .  safl  zu  Amberg. 

7  Erich*  I.,  Konigs  van  Dtinemark  (1412-1439). 

Quellen  u.  Erirtwnnffen  N  F.  HI.  18 


—     274     — 
De  bello. 

Andr.  151.  Anno  domini  1421.  dum  magna  lis  inter  principes  Bavar  ie, 

Ludovicum  de  Ingolstat,  Hainricura  de  Landshut  patruum 
eius,  quern  p lures  principes  iuvabant,  grassaretur,  per  hunc 
-  ducem  Johannem  castrum  Pen tzen stain  prope  Harspruck  situm  totaliter  5 
rumpitur,  ipseque  Johannes  dux  cum  adiutorio  Friderici  march  ion  is 
Brandeburgensis  ,  qui  sororius  Hainrici  predicti  ducis  erat,  obtinuit 
civitates  Weyden,  Freinstain  *,  Stain,  Lauffen  castraque  Flozz,  Pargstain 
et  p  lu  ra  alia  uno  anno. 

De  morte  prime  uxoris.  10 

Andr.  466.  Anno  domini  1426.  4.  Non.  Marcii  Katherina  ducissa Pomeranorum , 

soror  Ericii  regis  Dacie,  Norwegie,  Suecie  etc.,  uxor  huius 
ducis  Johannis,  obiit,  in  Novoforo  primum  tumulata.  Hec  est 
fun  datrix  monasterii  Montis  gracie  de  ordine  salvatoris,  qui  et  S.  Birgitte 
dicitur,     non    multum   inde  d  is  tan  tie,    quo    (lemum    OSSa    eillS    Slint  15 

delata.1 

De  secundis  nupciis  eius. 

Andr.  467.  Anno   domini   1427.  hie   Johannes   dux    Bavarie  circa    fee  turn 

S.  Egidii  venit  in  Rietenburg,  ubi  sibi  a  Johanne  episcopo  Ratisponensi 
Beatrix    relicta    Hermanni    comitis    de   Cilia,    filia    Ernesti    ducis 20 
de  Monaco,  in  uxorera  legitimam  copulatur  presentibus  patre  eius 
Ernesto  et  f  ratre  Alberto  ducibus  Bavarie  de  Monaco. 
Cf.EbranU8.  Hie  dux  Johannes  multa  bella  cum  [F.  228']  triumpho  contra 

Andr.  4 76.  Hussitas  Bohemos  hereticos  peregit.    Anno  domini  1431.  in  4.  generali 

expedicione,  licet  infausta,  in  Bohemiam  Johannes  dux  Bavarie  25 
479.  signifer  regis  Romanorum  Sigismundi  erat.  Sequenti  anno  circa 
festum  exaltacionis  sancte  crucis  ex  ordinacione  Johannis  ducis  Bavarie 
castrum  Reichenstain  in  silva  Bohemorum,  quod  Hussite  per  tradi- 
tamenta  occupaverant,  obsidetur  et  for  titer  impugnatum  tandem  per 
placita  obtinetur.  30 

De  bello  contra  Hussitas. 

Andr.  482.  Anno  domini  143  3.   feria  4.  16.  mensis  Septembris  Hussite  de 

obsidione  Pilsen  in  Bohemia  miser unt  partem  exercitus  numero  duorum 
milium  virorum  in  Bavariam,  qui  a  feria  4.  predicta  usque  in  feriam 
2.  sequenti b  septimane,  in  qua  erat  festum  S.  Mathei  ewangeliste,  in-  35 
cendiis,  spoliis  et  captivorum  catholicorum  captivitatibus  terram 
Bavarie  crudelissime  perturbabant.  Tunc  temporis  ipse  Johannes  dux 
Bavarie  person aliter  in  opido  New  burg  consti tutus  contra  filios  perfidie 
spiritu  dei  accensus  cum  filio  suo  Cristofero  cum  eisdem  hereticis  paratus 
erat  inire  bellum.  Bed  prohibitus  a  milicia  cum  tot  mala  videret,  con-  40 
fisus  in  deo,  a  quo  omnis  victoria,  equestres  paucos,  quosb  habuit, 
minus,  ut  dicebatur,  ducentis  cum  plebe  rusticana  ad  pugnandum  cupida 

*  so  Hs.    b  fehlt  Hs. 

1    VgL  Haeutle,  Qenealogie  S.  128. 


—     275     — 

contra  illos  hereticos  per  fid  os  misit.  Et  factum  est  donante  domino 
omnium  bonorum  distributore,  ut  cominisso  prelio  victoria  de  hostibus 
obtineretur  hereticis  occisis  1400  viris,  ut  putatur,  vel  eo  amplius. 
De  catholicis  autem,  ut  estimator,  citra  10  interierunt.  Huius  con- 
5  f  lie  t us  capitaneus  fuit  Hainricus  Pflueg,  vexillifer  autem  Wilhelmus 
Paulsdarfer  sagitta  graviter  [F.  229]  vulneratus.  Interfuit  huic  prelio 
Johannes  Zanger  miles  septuagenarius  strennuus  preliator. 

Hie    devotissimus    princeps   ab   omnipotenti  deo  suis  precibus  Ebran  148  u. 
victoriam    de    inimicis    suis    obtinuit.    Nam    conflictus   4   cum   Hussitis  Ftietr.  195} 

lOgloriose  peregit,  quod  nulli  alteri  factum  videtur.    Et  in  Hilckerereut     • 
1800  in  uno  loco  interfecti  sunt,  et  hec  fuit  pocior  victoria.     Nam  cum 
bell  urn  ingredi    disponeret,  secundum   suam   consuetudinem  per  modum 
crucis    se  ante  altare  prostravit  misericordiam  dei  implorando.     Ideo 
semper  contra  hereticos  triumphavit;  nam  oraciones  devote  plus  vale nt 

15quam  arma. 

Quadam  die  dum  ipse  dux  Johannes  Amberge  in  curia  sua 
cum  consiliariis  suis  pro  causis  audiendis  sederet,  venerunt  due  sorores 
virgines  conquerente3  in  iudicio,  quod  ipse  dux  quedam  sua  paterna 
bona    ipsis  a  suo  genitore  relicta  suis  cubiculariis  et  camerariis  pro  suis 

20  obsequiis  in  feodum  concessisset  et  eas  eisdem  privasset,  speran'es  tamen 
de  iure  per  consiliarios  eis  huiusmodi  bona  restitui.  At  princeps  in 
iure  responsurus  ait :  Hec  bona  sunt  feodalia,  et  quia  mulier  non  potest 
deservire,  ideo,  quod  bene  fecerim  prout  de  iure,  committo  causam  con- 
siliariis decidendam.    At  consiliarii  singuli  secundum  ordinem  sentenciam 

25  fe rentes  »  ,  quod  dominus  princeps  his  virginibus  pro  huiusmodi  paternis 
bonis  nil  deberet,  excepto  uno,  qui  noluit  talem  ferre  sentenciam.  Ideo 
tacuit.  Et  hie  erat  Zenger  de  Sneberg.  Quem  tamen  princeps  nullo 
modo  voluit  supportatum  esse,  quin  ferret  sentenciam.  Qui  coactus 
ait:    Ego  dico  de    iure,  quod  ipse   dux  et  vasalli  ac  consiliarii  sui,   qui 

30  hanc  sentenciam  tulerunt,  sunt  omnes  [F.229'  ]  ipsius  dyaboli  in  eternum. 
At  ipse  dux  Johannes  furore  vehementer  inflammatus  exiliens  inquit: 
Zengar,  tu  confudisti  me  et  consiliarios  meos;  ideo  graviter  est  puniendus. 
Quo  audito  omnes  generaliter  perterriti  sunt.  Illico  Zengar  velociter 
abscondebatur.      Sui    eciam    consanguinei    ac    fau tores    suadebant   eum 

35  fugere  e  civitate.  Ipse  autem  nolebat.  Paucis  autem  elapsis  diebus 
post qu am  ira  principis  mitigata  fuerat,  prefatus  dux  consiliarios  suos 
et  ipsum  Zengar  vocavit  dicens:  Zengar,  impertinentem  sermonem  contra 
me  et  consiliarios  meos  dixisti.  Edissere,  quare  nos  sic  confudisti  et 
quod    est   misterium   verbi    tui.    Respondit   Zengar   dicens:    Sermonem 

40  quem  locutus  sum,  verus  est.  Poterant  enim  prefate  virgines  cum  bonis 
suis  paternis  cum  honestate  desponsari  et  salvari.  Que  si  privantur 
huiusmodi  bonis,  necesse  est,  ut  una  Ratisponam  et  alia  Nurembergam 
ad  lupanaria  vadant,  et  omnia  peccata,  que  fecerint,  in  vos  et  con- 
siliarios vestros   redundant.     At    ipse  princeps  prefatus   post  modicum 

45  eilencium  daliberatus  ait:  Vere,  divina  Veritas  et  iusticia  ex  ore  tuo 
prodiit.  Accersitisque  prelibatis  duabus  virginibus  omnia  paterne  here- 
ditatis  bona  sine  diminucione  eis  restituit. 

a  so  Hs. 

1  Beide  Texie  sitid  beniitxt. 

18* 


—    276    — 

Hie  devotissimus  dux  Johannes  moriens  reliquit  unicum  filium 
ex  prima  uxore  nomine  ChriRtoferum  et  sepultus  est  in  Newburg 
ante  silvam  Bohemorum.1 

Cap.  39. 

De  eius  filio  Cristofero  rege  Dacie.  5 

Ebran  158  u.  [F.  230  J  CnatoieruB  comes  palatinus  Re  ni,  duxBavarie,  filius 

Fuetr.  196.  ducis  Johannis,  nepos  Ruperti  regis  Romanorum,  mitis,  liberalis 
ac  famosus  princeps,  anno  domini  1439.  defuncto  Ericio  rege 
Dacie  factus  est  rex  Dacie,  Norwegie,  Suecie  etc.,  quia  mater  sua 
domina  Katherina  predicti  regis  Ericii  soror  erat.  Quo  10 
facto  hereditatem  suam  in  Bavaria,  videlicet  Novumforum, 
Newburch2,  Aurbach  cum  suis  attinenciis  et  cuncta,  que 
ante  nemus  Bohemorum  possidebat,  Ottoni  duci  Bavarie, 
patruo  suo  de  Mospach,  donavit. 

Quadam  vice,  ut  ostenderet  divicias  glorie  regni  sui,  15 
multis  bonis  ac  nobilibus  stipatus  de  regno  suo  Dacie  in 
Bavariam  ire  disposuit,  naufragium  passus8  est  et  ipse  rex 
cum  sua  navi  vix  evasit ;  in  regnum  suum  retrocedere  cogitur 
ac  in  brevi  post  anno  domini  1448.4  sine  liberis  diem  obivit 
Dacie  in  Koppenhag5  sepultus.  20 

Huius  regis  uxor  domina  Dorothea6  vela  Anna*  filia 
Johannis7  marchionis  Brandeburgensis,  fratrisa  Alberti*8, 
duxit  Cristanum  quendam  comitem  in  maritum,  qui  modo9 
regnat  in  Dacia.  Qui  dum  quadam  vice  Eomam  devocionis 
causa  iret,  in  reditu  anno  domini  1474.  Fridericum  imperatorem  25 
Romanorum  in  civitate  Augustensi  accessit,  cum  quo  aliquam- 
diu  moratus  in  regnum  suum  feliciter  est  reversus.  Genuitb 
ex  ea  quatuor  Alios,  unam  filiam. 

*  am  Rand  spater  hinxugefiigt.  b  Genuit  —  filiam  spdter  hinxu- 
geschrieben.  30 

1  Neunburg  vor  dem  Wold. 

*  Neunburg. 

»  VgL  Ebran  159,  31. 
4  Fuetr.  197, 18. 

6  Christoph  starb  in  Helsingborg  und  liegt  in  Roeskilde  begraben.     35 
€  So  richtig. 

7  Johanna  des  Alchimisten. 

8  Des  Kurfiirsten  Albrecht  Achilles. 

9  Konig    Christian  I.   von  Danemark,    vorher  Qraf  voti   Oldenburg 
und  Delmenhorst,  starb    schon  1481.     Sollte   aus  obiger  Sidle  gesehlossen  40 
werden  diirfen,  doss    Teile  der    Chronik  sehon  vor   Christians    Tod  aus- 
gearbeitet  waren? 


—     277     — 

[F.230']  Cap.  40. 

De  duce  Steffano   comite  Veldencie,  tertio  filio 
regis  Ruperti,  et  de  eius  filiis.  Tercia  linea. 

[F.  231]  Steffanus  dux  Bavarie,  conies  Veldencie,  tercius 
5  Alius  regis  Ruperti,  possedit  quasdam  civitates,  opida  et 
castra  in  Westrania  et  super  Naw  et  Wassgeno  et  curiam 
suam  habuit  in  Maysenhaim  et  Zwainbrugka.  Huius  uxor 
filia  fuit  comitis  de  Veldencia  *,  de  qua  hereditavit  comitatum 
Veldencie.  Ex  qua  genuit  quinque  filios2,  Johannem,  Ru- 
lOpertura,  Ludvicum  Nigrum,  Fridricum  et  Steffanum,  quorum 
tres  spirituales  effecti  et  duo  secular  es  permanserunt.  De 
qui  bus  erit  dicendum. 

De  Johanne   archiepiscopo  Maidburgensi, 
filio  eius. 

15  Johannes    filius    ducis    Steffani    episcopus    Monasteriensis. Fiietr.  195. 

Quem  episcopatum  cum  per  aliquot  annos  optime  rexisset, 
postulatus  est  in  archiepiscopum  et  primatem  Maidburgensem 
in  Saxonia,  ubi  defunctus8  et  sepultus  est. 

De  Ruperto   episcopo  Argentinensi,   eiusdem   filio. 

20  Rupertus  natus  predicti  Steffani  ducis  Bavarie  episcopalian  161  u. 

Argentinensis  ibidem  sepultus.4  Fiietr.  195. 

De  Steffano  preposito  Coloniensi. 

Steffanus   prefati  ducis   Steffani    filius   prepositus    Co- 
loniensis,   similiter    prepositus  Argentinensis5   et    magister 
25fabrice,  sepultus  Colonic 

Cap.  41. 

De  eius  filio  duce   Friderico   et  filiis  suis. 

[F.23V]  Fridericus  dux  Bavarie,  comes  in  Sponhaim, 
curiam  tenuit  in  Simeren  auf  dem  Hundsrugk.    Multos  filios 
30  genuit  infrascriptos  ex  uxore6  ducissa  Gelrensi. 

1  Vgl.  Ebran  160. 

•  Vgl.  Fiietr.  195. 

9  Johann  starb  am  13.  Dexember  1475  auf  dem  Schlosse  Oiebichen- 
stein  an  der  Saale  und  wurde  im  Dome  zu  Magdeburg  bestattet. 
35  4  Rupprecht  liegt  in   der  ehemaligen   Stiftskirche  xu  Elsasszabern 

begraben. 

6  Vgl  Fiietr.  195,  6. 

•  Margarete. 


—     278     — 

De  filio  eius  duce  Johanne. 

Johannes  dux  Bavarie,  comes  in  Sponhaim,  filius  ducis 
Fridrici,  sedit  in  Siraeren.  Hie  quadam  vice  erat  in  curia 
Fridrici  imperatoris  in  Wienna,  et  dum  ascenderet  ad  pro- 
pria, in  oppido  Landshutensi  quid  am  miles,  magister  curie  5 
sue,  defunctus  est.  Cuius  corpus  ad  suum  dominium  de- 
portatum  fuit.  lam  regit. l  Uxor *  filia  comitis  de  Nassaw 
in  Bredo.8 

De  Ruperto  episcopo  Ratisponensi. 

Rupertus  filius  ducis  Fridrici  de  Simeren  ad  instanciam  10 
Georgii  et  aliorum  ducum  Bavarie  factus  est  adiutor  Hainrici 
episcopi  Ratisponensis.    Quo  defuncto  in  die  Jacobi  apostoli4 
anno  Christi  1492.  confirmatus  est  in  episcopumRatisponensem 
per   papam  Alexandrum  VI.    Hica   anno  Christi  1494.   per- 
secucionem  cum  suis  plebanis  aliquibus  a  complicibus  ducis  15 
Alberti  perpessus  est. 
Hainricus.5 

Wilhelmus  sine  uxore  in  adolescencia  obiit.6 
Wilhelmus  similiter  in  iuventute  obivit  diem.7 
Steffanus   filius  ducis  Fridrici  prefati   decanus  maioris20 
ecclesie  Coloniensis. 

Fridricus  natus  Fridrici  ducis  canonicus  Coloniensis 
et  Argentinensis. 

[F.232]  Cap.  42. 

De  Ludovico  duce  nigro  et  eius  filiis.  25 

Ebran  160.  [F.232']    Ludovicus    dux  Bavarie,    comes   Veldencie,    filius 

ducis   Steffani,    dictus    est   Niger.     Hie   cum   iactura    et  detriment*) 
diu  bellavit  cum  duce  Fridrico  comite  palatino  Reni,  patruo  suo. 
Hie  Ludovicus  nuncupatus  vulgo  dux  niger,  cum  papa  Pius  II.  Theo- 
dricum   de  Ysenburg  archiespiscopum  Maguntinum  deposuisset30 
et  Adolfum   comitem  de  Nassaw  in  locum  eius  subrogasset  et 

a  Hie  —  est  spiiter  hinxugeschrieben. 

1  Er  starb  1509. 

*  Johanna. 

»  Breda.  35 

4  25.  Juli ;  naeh  Janner,  Qeschichte  der  Bischbfe  von  Regensburg 
111,  600  starb  er  jedoch  am  26.  Juli. 

6  Ein  Sohn  Heinrich  des  Pfalxgrafen  Friedrieh  I.  von  Simmern- 
Sponheim  ist  nicht  bekannt. 

6  Wilheim  1.  starb  145S.  40 

7  1481  starb  Wilheim  11. 


—     279     — 

COnfirmasset,  eidem  Adolf o  auxilio  fuit  et  sibi  in  favorem  civi- 
tatem  Maguntinam  sua  industria  vi  in  dedicionem  accepit  aliquibua  Of.  hirer  k9? 
ex  clericis  et  civibus  interfectis  et  quasi  omnibus  depredatis  et  bonis 
•uis  privatis  in  die  apostolorum  Syraonis  et  Jude 2  anno  domini 
5  1462.  Hie  ex  uxore  sua3  dea  Croe  in  Francia  vel  Burgundia 
multos  et  ad  minus  infrascriptos  filios  et  6  Alias 4  progenuit. 
Quorum  nomina  sunt: 

Caspar  dux  Bavarie,  comes  Veldencie.  Cui  genitor 
suus  Ludovicus  dux  niger  principatum  assignavit,  et  post 
10  aliquantulum  deposuit.  Insuper  iam  viduus  apud  patruuir. 
suum  Philippum  comitem  palatinum  Heidelberge  obsequitur 
non  habens  liberos.  Postea  hunc  frater  suus  Alexander 
incarceravit.5 

Alexander  iuvenis  pulcher,  dux  Bavarie,  comes  Veldencie. 
15  Johannes  obiit.6 

Philippus  obiit. 

[F.  233]  Jeronimus 7  dux  Bavarie ,  comes  Veldencie, 
adolescens  spectabilis,  obiit. 

Lazarus8  dux  Bavarie,  comes  Veldencie,  natus  Ludovici 
20  Nigri,  iuvenis  venustissimus,  de  habitaculo  columbarum  cadens 
defunctus  est. 

Fridricus  dux  Bavarie,  comes  Veldencie,  adolescens 
subtilis,  obiit. 

Hainricus   dux  Bavarie,    comes  Veldencie,   iuvenis  in- 
25geniosus,  Alius  Ludovici  ducis  nigri,  obiit. 

Albertus. 

Wolfgangus. 

Due  filie9  sunt  moniales  in  monasterio 10,  quod  aput 
Besell  in  Reno. 

30  a  de  —  Burgundia  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  Item   do    man   zalt  von   der  geburt  Cristi   tausent  fier  hundert 
und  LXII  jar,  ward  Mentz  eingenommen  von  hertzog  Ludwig  bei  Rein, 
genant    Schwartzhertzog,   und    ward   sackman    do  gantz    gemacht   und 
pfaffen  und  burger  geschetzt  und  erstochen. 
35  •  28.  October. 

3  Johanna,  Toehier  Anions  von  Croy. 

4  7  Sohne  und  5  Toehier. 
*  20.  Dexember  1490. 

"  Johann  Ubte   xur  Zeit    der  Niederschrift   der  obigen  Stelle  noch; 
40  er  starb  erst  1513. 

7  Ludwig  I.  von  Zweybrucken  -  Veldem  haite  keinen  Sohn  dieses 
Namens,  ebensowenig  solche  mit  den  im  Folgenden  genannten  Namen 
Friedrich,  Heinrich  und  Wolfgang;  dagegen  ist  hier  David  nicht  genannt. 

8  Vielmehr  Samson;  vgl.  Haeidle,  Qenealogie  S.  148,  Anm.  3. 
45             B  Johanna  und  Anna. 

19  Marienberg  bei  Boppard.    Besell  ist  Oberwesel. 


—     280     — 

Omelia1  uxor  Johannisa  comitis  de  Nassaw   in  Sarr- 
brlickg. 

[F.2331]  Cap.  43. 

De  duce  Ottone  quarto  filio  regis  Ruperti    et  de 

filiis  suis.  5 

Andr.  500.  [E.  234]  Otto  comes  palatinus  Reni,  dux  Bavarie,  filius  regis 

Ruperti  ultimus,  pro  paterna  hereditate  hec  oppida:    Suns- 
haim2,  ubi  babitabat,  Mospach,  Hilspach,  Eberpach,  Wissen- 
pach    accepit.      Ad   temp  us  Ludovici  palatini  ceci,    fratris    sui, 
Andr.  467.  in  Amberga    tutor  erat.   Anno  doniini  1427.  Johannam  filiam  Hainric  10 
ducis   Bavarie   in    Landshut   duxit   uxorem  ,    ex    qua    infrascriptos 
liberos  habuit.     Huic  Ottoni  Cristoferus  dux  Bavarie,    post- 
quam   in   regem  Dacie  etc.  est   electus,   quicquid  habuit  in 
Bavaria,    Novumforum,  Newburch,  Auerbach  etc.,   ad  possi- 
Ebran  150.  dendum  dedit.8     Dum  Albertus  marchio  Brandeburgensis,  burggravius  15 
Nurembergensis,  cum  cWibus  Nurembergensibus  et  aliis  imperii  civitatibus 
bellum     ageret,    hie    Otto   ei    Tiriliter    astitit    et    Nurembergensibus 
plura  incomoda    intulit.    Hie  Otto  principatum  suum,  ut  deo 
liberius  serviret,    filio   suo  Ottoni   resignavit,  ipse  vero   in 
monasterio  Eeicbenbach  multo  tempore  devote  degit.    Dum  20 
autem  quadam  vice  in  diebus  canicularibus  vicinas  mulieres 
pro     solacio    in    quendam   ortum  invitasset,    nimium  lac   et 
merusas  comedit.     Sequenti  die  de  mane  in  lecto  defunctus 
Ebran  150  u.  repertus  4  relinquens  filios 4,  Ottonem,  Rupertum,  Johannem  et  Albertum 

160-eA   3  filias,    quarum  una  desponsata   est  comiti  de  Mors5, 25 
altera  comiti  de  Hanaw,  tertia  Philippo    de  Rinegk  comiti. 
b  .  .  .6  abatissa  in  Hocheim. 

. .  .7abbatissa  inLiebenaw  apud  Wormaciam  auf  dem  gaw. 
Hie  Otto  sepultus  est  in  eodem  monasterio.8 

*  darunter  Philippi  Bs.  *>  von  kieran  bis  gaw  spater  hinxugesckrieben.  30 

1  Vidmehr  Elisabeth;  sie  verm&hlte  sich  1492  mit  dem  Orafen 
Johann  Ludwig  L  von  Nassau- Saarbrucken.  lhre  Schwester  Margarele 
war  mit  dem  Orafen  Phihpp  von  Nassau- Wiesbaden  verheiratet;  vielleicht 
hat  die  irrtiimliche  Korrektur  Philippi  darauf  Bexug. 

9  Sinsheim,  Mosbach,  Hilsbach,  Lberbach,  Wiesenbach.  35 

*  Vgl.  oben  S.  276,  10  ff. 

*  Vgl.  Andr.  567,  34. 

*  Die  alteste  Tochter  Margarele  heiratete  den  Orafen  Reinhard  111. 
von  Hanau-Munxenbergt   die   ztceite,    Amalia,    den   Graf  en   Philipp  von 
Rieneck,  die  drei  jiingeren,  Dorothea,  Anna  und  Barbara,  tcurden  Kloster-  40 
frauen. 

6  Anna  war  Priorin  des  Klosters  Himmelskron  xu  Hochheim. 
T  Dorothea. 

*  Nam  Itch  in  dem  vorher  Z.  20  genannten  Reichenbaeh  in  der 
Oberpfalx.  45 


—     281     — 

Cap.  44. 

De  duce  Ottone  filio  eius  et  fratribus  suis. 

[F.234']  Otto  dux  Bavarie  possedit  Novumforum,  ubi  habi  - Ebran  160. 
tavit1,  etMospach  cum  omnibus  attinenciis,  filius  ducis Ottonis, 
5  Hungariam,  Bohemiam  ac  regnum  Neapolitanum  perlustravit 
ac  in  terra  sancta  pro  milicia  fuit.  Uxorem  non  habuit;  ideo 
liberis  caruit.  Provinciam  suam  aduc  in  vita  sua  filiis 
Philippi*  palatini  resignavit. 

b1493.    hie   Otto    et   frater    eius   Albertus    episcopus 
10  Argentinensis  in  quadragesima  Landshute  cum  duce  Georgio 
fuerunt.2 

1494.  in  die  Affre8  Otto   cum  Georgio   in  Ebersperg 
peregrinati  sunt. 

De   duce   Ruperto    administratore    ecclesie 
15  Ratisponensis. 

Rupertus  filius  Ottonis,  administrator  ecclesie  Ratis- Efrran  160. 
poneusis,  eo  quod  minor  annis  erat  et  futurus  episcopus,  in 
negocio  ecclesie  sue  Austriam  descendit,  ubi  in  opido  suo 
Pechlorn  in  adolescencia  sua  preclarac  diem  obivit.4  Ratispone 
20  coram  summo  altari  in  choro  sepultus.  Hie,  cum  Ludovicus 
dux  Bavarie  in  Landshut  magnam  steuram  contra  libertatem 
ecclesie  in  terra  sua  imposuisset,  primus  fuit  inter  episcopos, 
qui  reclamavit  non  obstante,  quod  eum  ad  episcopatum 
promoverat. 

25         De  duce  Johanne   preposito   Augustensi. 

Johannes    natus    ducis    Ottonis,     nepos    regis    Ruperti,  Ebran  160. 
prepositus  Augustensis  et  Argentinensis,   transivit  in  terram  sanctam 
devocionis  causa  et  in   Hierusalem  diem  obivit.    In  montc  Syon 
sepultus  apud  fratres  minores  anno  domini  1486. 

30  De  duce  Alberto  episcopo  Argentinensi. 

Albertus    filius  ducis  Ottonis  senioris,  nepos  Ruperti  Ebran  160. 
regis    Romanorum,    episcopus    Argentinensis.      Hunc    una    cum 
fratre   suo  duce  Ottone  Landshute   vidi  anno  domini  1493.5 

a  Georgio  fi   so  am  Rand.    b  die  beiden  nachsten  Sdtxe  sind  spaler 
35  eingetragen.     c  am  Rand  beiyeschrieben. 

1   Wohl  nach  Fiietr.  197,  wo   es  von  Pfalxgraf  Otto  1.  heisat :    sass 
zu  dem  Neuenmarckt. 

1   VgL  unien  Z.  32. 
9  7.  August. 
40  4  Nach  Hacutle,  Oenealogie  S.  131  vu  Ybbs. 

•   VgL  oben  Z.  9. 


—     282     — 

[F.235]  Supra1  dictum  est,  quod  Ludovicus  comes 
palatinus  Reni,  duxBavarie  superioris,  elector,  frater  Hainrici 
ducis  inferioris  Bavarie,  moriens  reliquerat  duos  filios  ex 
tercia  uxore,  Rudolfum,  cui  comitatus  palacii  Reni  cessit, 
de  cuius  linea  hactenus  dictum  est,  et  Ludovicum,  cui  cessit  5 
in  divisione  paterae  hereditatis  Bavaria  superior.  De  quo 
et  eius  linea  sive  heredibus  dicendum  nunc  erit. 

Cap.  45. 

De  Ludovico  duce  superioris  Bavarie. 

Sachs.  Wchr?  Ludovicus  dux  Bavarie  superioris,  filius  ducis  Ludovici,  nepos  10 

Ebran  173.  regis    Rudolfi    ex   filia,    frater  Rudolf  i    palatini   comitis,    duas 

Fund.9  uxores    habuit.     Prima    dicta   fuit    Beatrix    filia    ducisa  Polonie,    que 

illustris    regina    obiit   anno   Chris ti    1323.    feria   4.    post  Wartolomei 

Ebran  113.  apostoli   sepulta   Monaci    apud    beatam    virginem    in   choro,    secunda 

Margareta  filia  potcntissimi  .  .  .*  comitis  Holandie  etc.  15 

Andr.  82.  Hie  Ludovicus  et  genitor  suus Ludovicus,  duces  Bavarie,  dicuntur 

fundatores  monasterii  sanctimonialium  in  Pettendorf  ordinis  predicatorum 
fuissc. 
Fiend.*  u.  Insuper    Ludovicus    hie    et    frater   suus    Rudolfus    in   Monaco 

Andr.  82.  monaster!  um   Augustinensium    fun  da  runt    1301.      1341.b  chorus   ibidem  20 
fuit  consecratus    per  episcopum    Polenensem   Augustinum   vicarium   in 
pontificalibus  episcopi  Frisingensis  Johannis.     Quinymmo  Lu- 
dovicus   iste  monasterium   in  Windespach  prope  castrum   Fiirstenberg 
fundavit  illucque  fratres  de  ordine  S.  Wilhelmi  collocavit. 
Fund.  1309.c   circa  annunciacionis   Marie   hie  dux   Ludovicus    obsedit  25 

castrum  Fiirstenberg  prope  Ren  urn,  quod  tamen  non  expugnavit. 
Annis  bis  quinque  tribus  annis  mille 
Tria  C,  quando,  Theodore,  lux  tua  fulsit, 
Nobilis  L.  dux  hostes  prostravit,  Australes  superavit 
In  Gamelstorf  villa;  non  fuit  apcior  ilia.  30 

Andr.  76*  Hie   gloriose    triumphavit7    in    bello    publico    iuxta    villam 

Gamelsdorf    contra  Australes   et   quosdam   nobiles  Bavarie    in- 
ferioris   pro    tutela   ducum    trium     iuvenum    admodum    anno 

a  regis,  daxu  ducis  am  Rand  Hs.  b  1341  —  Johannis  mit  Ein- 
ftigungsxeichen  am  Rand,    c  1309  —  ilia  mit  Einfugungsxeichen  am  Rand.  35 

1  S.  238,22;  vgl.  S.  252,16. 

2  /.  bayer.  Fortsetxung ;  Mon.  Oenn.hist.,  Deutsche  Chronikenll,  335. 
»   Vgl.  Neues   Archiv  XXIV,  676,    Z.4.     Qedr.    Oefele,  Rer.   Boic. 

SS.  H,  341. 

4  WiUtelms  111.,  Orafen  von  Holland.  40 

6  Gedr.  Oefele  a.  a.  0.  II,  340;  vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  676  u. 
715.  S.  auch  oben  S.  254,  30.  Auch  Andr.  82  hat  die  Nachrichten  der 
Fund,  beniitxt,  doch  gekiirxt.  Arnpeck  geht  hier  auf  die  alter e  Quelle 
xuriick,  aber  auch  Bentitxung  der   Worte  des  Andreas  ist  bemerkbar. 

6  Wis   aus  der  Vergleichung   hervorgeht,   ist  weder  das  Chron.  106  45 
noch  Andr.  54  7  Quelle,  sondern  Andr.  76. 

7  Vielleicht  nach  der  Sachs.   Weltchr.,  I.  bayer.  Forts.  335, 13. 


—     283     — 

# 

domini  1313.  in  die  Theodori,  ut  supra1  sub  Ottone  rege  Hungarie 
dictum  est. 

De  eleccione  eius  in  regem  et  coronacione. 

[F.235']  Sane  defuncto  in  Italia  anno  Christi  1313.  die  Joe.  Ph.  Berg. 
5  22. 2    mensis    AugUSti     imperatore    Hainrico   VII.   de    Luczelburga**  XIIJ'>f-J38- 
vacavit  imperium  anno  uno.    Post  quern  inter  electores  discordia  sue -139. 
cessit,  ita   quod  alii  bunc  Ludovicum  Bavarie  superioris   ducem 
oba  probitatem,  fidem  et  mirandorum  actuum  excellenciam, 
alii  Austrie  ducem  Fridricum  Alberti  regis  Romanorum  filium  eligerent.  Andr.  78. 
10  Electores Ludovici  fueruntPetrus  archiepiscopusMaguntinus,  Ealde- Sachs.  Wchr* 
winus  frater  olim  Haiurici  imperatoris,  archiepiscopusTreverensiSjW.  FlorS 
Walderamus   marchio   Brandeburgensis    et  Jobannes  rex  Boemie,  Alius 
prefati    imperatoris    Hainrici.     Electores    vero  ducis   Friderici    erant 
Heinricus    arch  iepiecopus  Coloniensis,  Budolfus  comes  palatinus  Reni, 
15  frater6  dicti  Ludovici  ab   aliis  quatuor  electi,   Johannes   dux 

Saxonie  et  Hainricus  dux  Karinthie  COinesque  Tirolis,  qui  se  regem 

Boemie  asserebat,  eo  quod  a  parte  electus  demum  a  predicto 
imperatore  Hainrico   deiectus  fuerat  et  regnum  Boemie  Alio 

SUO  Johaoni    Obtinuit.      Hec  eleccio  facta  est  1314.  in  Franckfordia  Konigsh.  465. 

20  in   presencia  multorum  principum  et  aliorum.    Ipsa  autem  ci vitas  Franck- 
fordia  adherebat  Ludovico,  et    8   ibidem  diebus  cum  honore  permansit.  S.  W.,  I.  b. 
Deinde  Aquisgranum   ivit,   ubi  eum  Petrus  archiepiscopus  Maguntinus  F.  335 
in    regem    cum    UXOre    domina    Beatrice     coronavit.     Dux    autem u. Konigsh* 
Fridricus  cum  exercitu  suo  ultra  Humeri  vulgar  iter  Mayn  contra  ipsam  ^°-  u.Futr.l  71. 

25  civitatem  Francofordiensem  castra  metatus  est.  Ubi  dux  Austrie 
Leopold  us  frater  suus  ingenti  cum  exercitu  ad  eum  venit,  sed  propter 
flu  minis  profundi  tatem7  dicti  electi  reges  congredi  non  poterant.  Ludovicus 
vero  postb  [F.236]  coronacionem  suam  Aquisgrani  factam 
Spiram    pervenit   et  Judeorum    cimiterium   cepit.8    Deinceps   dictus  Fiietr.  171. 

30  a  ob    —    excellenciam    am  Rand  mit   Einfiigungsxeichen.    *>  fehlt 

Hs. ;  von  spaterer  Hand  hinzugefiigt. 

1  S.  245,  20  und  246, 14. 
*  Vielmehr  am  24. 

3  1.  buyer.  Forts.,  Mon.  Qerm.  hist.,  Deutsche  Chron.  11,  335. 
35  4  Ed.  Meuschen  S.  132. 

6  Vgl.  hiexu  Fiietr.  1 71 :  der  pfaltzgraf  Ruedolf ,  der  doch  hertzogs 
Ludwigs  brueder  was. 

8  1st  deutlich   hier  Quelle,   tcird  aber  in  mancher  Bexiehung   ver- 
anstaltet    und  unrichtig  wiedergegeben.     Fuetrer,   der  seiner  setts  sich  auf 
40  Kbnigshoftn  und  die  Sachs.  Weltchronik  stiitxt,  ist  eben falls  herangexogen ; 
auch  letxtere  erscheint  unmittelbar  beniitxt. 

7  Konigsh. :  und  m5htent  nut  zusamene  (darnach  Ebran  114 :  das 
sie  nit  zusamen  mohten).  Fuetr. :  Do  ward  das  wasser  so  gross,  das  sy 
nicht  zusamen    mochten  nach  der  S.  W.y  I.  b.  F.  335,  24 :    Daz    wazzer 

45  was  groz,  dovon  mohten  si  niht  zesamen  chomen. 

8  Konigsh.:  do  floch  Ludewig  ...  in  der  Juden  kirchof.  tf.  W. 
11.  bayer.  Forts.:  Do  entwaich  im  der  kunig  in  einen  Judenfreithof  ze 
Speier.  Fiietr. :  Do  kam  darnach  kunig  Ludwig  zu  Speyr  und  nam  den 
Judenkirchhof  ein. 


—     284     — 

S.  TV.,  I.  b.  F.  Fridricus   Bunne    ab   Heinrico   Coloniensi   archiepiscopo    in    regem 
33J>-  unctus  est.    Cui    Rudolfus  palatinus,  germanus  regis  Ludovici,  magnum 
r  exercitum   armatorum   misit.     At  frater  suus  dux  Leopoldus  omnes  ' 

villas  apud  civitatem  Spirensem  combussit. 

a  Ludovicum  elegerunt  N.  rex2,  N.  Tre[virensis] 3,  N.5 
Maguntinus4  et  iunior  dux  Saxonie6,  qui  se  dicebat  esse 
electorem  et  non  fratrem  suum  seniorem,  Fri[dericum] 
Ru[dolfus]  palatinus,  Coloniensis6  et  dux  Saxonie  senior7, 
qui  in  episcopum  Patfaviensem] 8  a  sede  apostolico  deputatus 
nondum  tamen  eandem  sedem  ascenderat.  Sciens  se  fru- 10 
stratum  in  eleccione  et  .  .  .b  iunioremque  ducem  fratrem 
suum  timens  eligere  velle  ducem  Bavarie  superioris  nomine 
Ludovicum  occasione  eleccionis  gracie  apostolice  renunciavit 
et,  quia  senior  erat,  illico  abilis  fuit  eligendo  ducemque 
Austrie  cum  reliquis  sublimavit.  15 

Fames. 

Andr.82.  Huius  Ludovici  regni  anno  primo,  Christi  autem  1315.  facta 

est  fames  et  caristia  adeo  magna,  ut  scaffa  siliginis  pro  5  libris  9 
60  denariis9  Ratisponensis  monete  venderetur. 

Quarto  regni  Ludovici  anno,  Christi  vero  1319.  Walde-20 
marus  marchio  Brandeburgensis    diem  ultimum   sine  liberis 
Ebran  118.  clausit.      A  t  rex  Ludovicus    marchionatum  Brandeburgensem   filio  suo 
seniori  auctoritate  regia  concessit. 

De  bello  apud  Esslingen. 

Flor.1*  Elapsis  itaque    aliquibus  tern poribus  Fridricus  prenomi- 25 

natus  rex  civitatem  Esslingen  obsedit,  quia  Ludovicum  recepit; 
omnes  enim  civitates  inferiores  usque  Argentinam  Ludovicum  pro  rege 
receperunt,  sed  superiores  per  Alsaciam  et  lacum  Bodonicum  c 
Fridricum,  civitates  autem  per  Sueviam  fere  omnes  excepta  Ulma 

a  der  folgende  Abschniit  findet  sich   auf  einem  xwischen  F.  255  30 
und  236  lose  liegenden  Zettel.    *>  ein  paar  Worte  unleserlich  und  teilweise 
weggerissen.    c  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  So  Fuetr.y  seine  Quelle  Kbnigshofen  erweiiernd. 

*  Konig  Johann  von  Bohmen. 

8  Erxbischof  Balduin  von  Trier.  35 
4  Erxbischof  Peter  von  Mainx. 

4  Johann  von  Sachsen-Lauenburg. 

6  Erxbischof  Heinrich. 

1  Rudolf  von  Sachsen-  Wittenberg. 

•  Quelle?  Rudolfs  Sohn  Albert  wurde  1320  von  Papst  Johann  XXII.  40 
xum  Bischoft  von  Passau  ernannt. 

9  Wie  man  nach  diesen  Wortformen  vermuien  mochtet  ist  auch 
hier  der  Text  von  Andr.  Quelle,  den  Fund.,  mitbeniitxt  worden.  Vgl. 
Neues  Archiv  XXIV,  694. 

10  Ed.  Meuschm  133.  46 


—     285     — 

aliisque  paucis  Ludovicum.  Nimirum  Fridricus  1318.  in  vanum 
laborans  de  obsidione  Esslingen  infeliciter  recessit.  Sequenti 
denique  anno  Fridricus  rex  congregate)  exercitu  de  sua 
potencia  confidens  et  de  Ludovici  regis  invalitudine  pre- 
5sumens  iterato  dictum  oppidum  Esslingen  obsidione  cinxit. 
Verum  rex  Ludovicus  auxi]ian-^F.  236*  Jtibua  eum  Baldewino  archi-&  W.t  II.  b. 
episcopo  Treverensi,  Johanne  rege  Bohemie  et  Hainrico  duce  inferioris  p/*  ,  u' 
Bavarie  admodum  adolescente  grand i  cum  exercitu  ei  occurrens 
po tenter    sibi    restitit.     Accidit    denique    quadam   die,    ut  utriusque 

lOprincipis   exercitus  conflictum  faceret  prope  fluvium  Necarum.     Ubi 
ex  utraque  parte  multi  nobiles  capti  et  interfecti  fuere,  et  am  bo  reges 
sine  victoria  de  certaminis  loco  cesserunt.1    Uterque  si  quid  em  se  regem  Andr.  78. 
Romanorum  nominabat  et  scribebat.   Idcirco  quotidianis  incendiis 
et  rapinis   ac  multis  incomodis  se  invicem  precipue  in  metis  per- 

15  sequebantur. 

De  fuga  Ludovici  regis  apud  Mttldorf. 

Anno  Christi  1320.   dictus  Fridricus  ex  Austria   per  opidum  Andr.  82} 
Muldorf  cum  exercitu  forti  et  copioso  maxime  Hungarorum9  Bavariam 
intravit.     Cui    rex4  Ludovicus   ibidem  occurrit  et.  iuxta  idem  opidum 

20  contra  eum  tanquam  viriliter  pugnaturus  castra  metatur.  Baronibus 
autem  eius  pocioribus  pecunia,  ut  ferebatur,  corruptis  Bavari  decepti 
in  fugam  versi  nullo  penitus  persequente.  Quod  cum  duces6  Austrie 
cognovissent ,  ultra  progredientes  cum  suo  exercitu  omnes  villas  et 
pauperum  ediculas  usque  ad  Ratisponam  rapinis  et  incendiis  vastarunt, &?. 

25attamen  cast  rum  nullum  quantumvis  vile  obtinere  poterant.  Cum 
autem  prope  Ratisponam  venissent,  a  civibus  pecierunt,  ut  sibi  ad  partes 
Reni  tendentious  per  eorum  civitatem  cum  exercitu  transeundi  daretur 
copia.  Quod  cum  eis  quodam  pre  pot  en  te  [F.  237  J  cive  Gumperto 
dicto  procurante  contra  multorum  voluntatem  fuisset  denegatum,  omnibus 

30  itineri  suo  adiacentibus  devastatis  ad  Austriam  sine  omni  molestacione 
reversi  Ratisponensibus  multa  damna  et  pericula  i  1 1  a  t  i  s  a ,  vestiaria  ec i  am 
eorum,  que  Wienne  habebant,  miserabiliter  spoliando.     Deinceps  Ludo-  Eiietr. 1 71. 
vicus  rex  ingenti  cum  exercitu  Rhenum  ascendit  usque  ad  fines  Argentine. 
Quo  comperto  illico  Fridricus  cum  fratre  suoLeopoldo  duce  insequitur 

35  et  circa  festum  nativitatis  Marie  apud  flumen  Pruscha  apud  Schaffticz- 
hoven,  Achenheim  et  Wickerhaim  castra  ad  versus  invicem  posuerunt. 
Episcopus  Argentinensis  auxilio  fuit  Friderico,  sed  cives  Argentinenses 
cum  Zolrensi  et  multis  nobilibus  Ludovico.  Nihilominus  regalia  seu 
feodalia  ab   ambobus  susceperunt   et  Ludovico  alimenta  miseruut  sicut 

40  *  80  Us.  statt  intulerunt. 

1   Vgl  auch  Konigsh.  465,  Ebran  114,  Fiietr.  17 L 

*  Wie  die  Vergletchung  ergibt,  dorther,  nieht  aus  dessen  von  Arn- 
peck  8onst  auch  beniitxier  Quelle,  dern  Chron.  41. 

3  Zusatx  aus  Fuetrer  172,4;  vgl  auch  Ebran  114, 14. 
45  *  Das    Chron.:    dux,   Andr.:    dux   eciam   Romanorum   regem   se 

scribens. 

6  Vgl  Andr.  82,  Anm.  8. 


—     286     — 

Mulheim  Fridrico,1  cui  magnus  populus  adveniebat.  At  Ludovicus  rex 
Konigsh.  466  campo  cessit.  Post  hec  Fridricus  in  Austrian)  descendit  et  anno  13  21. 
u.  Fiietr.  172.  ad  vastandum  Bavariam  cum  magna  multitudine  contra  Ludovicum 
S.  W.  II.  b.  F.  ascendit   et  multa    incomoda  misere  Bavarie  usque  ad  Ratisponam  in- 

337. tulit.     Ludovicus  vero  dumtaxat  in  castris  permansit.  5 

Konigsh.  466^  a  1321.,  regni  vero  sui  nono  anno,  rex  Ludovicus  libertates   dedit 

a  iure  canonico  et  civili  a  Romania  pontificibus  aut  imperatoribus  seu 
regibus  predecessoribus  suis  toti  clero  in  terra  ducat  us  sui  Bavarie  citra 
et  ultra  Danubium  constitute  taliter,  qualiter  in  privilegio  desuper  a 
predicto  rege  Ludovico  edito  patet.  10 

Andr.    82.  1320.3    Fridericus  bellicOSUS  et  dlirus  etc.    tamquam   viriliter 

(Chron.)  pUgnaturus.»>  Et  duin  diu  more  bellancium  colluderent,  vice 
quadain  conferta  pugna  satis  dura  Bavari  in  fugam  versi 
terga  dederunt.4  At  Australes  fortiter  instantes  totum 
Ludovici  exercitum  dissipaverunt  fugando,  mactando,  capti- 15 
vando  atque  diripiendo,  ita  ut  eciam  rex  vix  effugeret,  ne 
comprehenderetur. 

Cap.  46. 

De  felici  bello  in  prato  apud  Ampfing,  in  quo 
capti  sunt  Fridricus  rex  et  frater  eius  Hainricus20 

dux. 

Konigsh.  467  Anno   a  nativitate  Chris ti   1322. 5  Fridericus  rex  maximum 

et    fortissimum    exercitum   in    Austria   et    ex   Hungaria   et    aliis 

u.  Ebran  114.  terris  [F.  237']  collegit.    Nam  Carolus6  rex  Hungarie  2200  equitum 

et  4000  sagittariorum  cum  a  re  u  bus7  peditum  Hungarorum  et  Turcorum8  25 
ei  miserat,  quia   tunc  rex  Hungarie   bene  habuit  cum  Turcis 
et   e    converso.     Ideo    multos  Ungaros    et    paganos   habere 

*  die  folgenden  xicei  Abschnitte  sind  auf  einen  xwischen  F.  236 
und  237  eingehefteten  Zettel  geschrieben.    b  so  notixenhaft  H. 

i  Wit  Spiller,  Fiietr.  171,  Anm.  3  feststelUe,  hat  hier  Fuetr.  seine  30 
Quelle  Kbnigshofen  gam  missverstanden.  Arnpeck,  der  Konigshofen  an 
anderen  Stellen,  insbesondere  unmittelbar  im  Folgenden,  benutxte,  hat  hier 
Fuetrers  Irrtumsr  ubernommen.  Br  vermeliri  sie  sogar :  das  Oeschleeht 
der  Zoren  von  Strassburg  (Kbnigshofen  466,  9),  welches  Fiietr.  als  die 
vonZorn  bexeichnet,  icird  bei  Arnpeck  fiilschlich  xu  einem  Zollern,  Zolrensis  /  35 

*  Zum  Jahre  1322.  Oedr.  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  341;  vgl.  Neues 
Archiv  XXIV,  676,  Anm.  2. 

8   Vielmehr  1319. 

4  Ruckxug  von  Miihldorf;  Riexler,  Qeschichte  Baierns  II,  325 j 6. 
6  Konigsh.:  1323,  eine  Angabe,   die  Arnpeck  nach  seinen  anderen  40 
Quellen  verbessert  hat. 

6  Dieser  Name  diirfte  der  unten  S.  287,26  verwendeten  SteUe  aus  der 
Summa  des  Antoninus  Florentinus  entnommen  sein  oder  ouch  aus  der 
Chronik  des  Johannes  von  Thurocx. 

7  Konigsh.:  schfltzen;  Ebran:  pogenschutzen.  45 

8  So  gibt  Arnpeck  Konigshofens  Ausdruck :  und  us  der  heiden- 
schaft  icieder. 


—     287     — 

poterat.     Ascendit    itaque    cum    Fridrico    archiepiscopus    Salcze-  Ebran  114. 
burgensis,  Albertus  episcopus  PataviensU  et  frater  suus   HainricusS.  W.,II.b.F. 
dux    A  us  trie,    qui1    1800   equitum    et    24000    peditum    habuit,    in  337. 

Bavarian*  in  manu  forti  earn  omnino  vi  opprimere  et  subvertere 
5  incendio,  cede  et  rapinis  intendens.     Et  dum  ibi  presumptuose  Flor.7 
castra  metaretlir  expectans   fratrem    suum   Leopoldum    ducem    cum 
copioso    exercitu  de  Alsacia  et  Suevia   super  venire,    rex   Ludovicus  Ebran  114  u. 
cum   fortissimo   exercitu    advenit   adiuvantibus   eum   Johanne   rege  ~* **•» "•  °-  *• 
Boemie,  BaldewiDO  archiepiscopo  Treverensi  et  Hainrico  duce  Bavarie 

lOinferioris   et  comite  de  Hen n berg  »,  qui  miserant  sibi  1500  et  800 

equites  et   68000   peditum,   quia  solus3    rex  Boemie  1500  equites  et  Konigsh.   467 
30000    peditum   ei    miserat.    Hi    duo   asserti    reges    convenerunt***  ^*^r-  I?2. 
inter  o  p  p  i  d  a  Muldorf  et  Otingam  prope  villam  Ampfing  in  prato,  quod  Andr.  78. 
vulgo  die  vehwis  appellatur  apud  Dornberch4  in  vigilia  Michaelis.     Sed  Konigsh.  467. 

15  quia  Fridericus  noluit  fratrem  suum  ducem  Leopoldum  ex  Alsacia 
venientem  amplius  saltern  per  unum  diem  expectare,  idcirco  eo  die 
bellum  durissimum  inceperunt.  Ipse  enim  Fridricus  furibundus  et 
vir  animosus  erat;  ideo  primum  bene  habuit.  Attamen  superveniente 
seniore  b  Fridrico  b  burckgravio  Nurembergensi  cum  quieto  exercitu  in 

20  auxilium    Ludovici   Hungaric    fugamc  inieruntc   a   mane   usque    sAFlor.* 

vesperam  [F.238J  bello  durante.    d  Quod  bellum  ab  ortu  solis  usque  Anton.  Flor.* 
ad   occasum  eius  continuatum  est.     Et  ita  asperum  et  horrendum©    fuitXXI,  IV,   13. 
certamen,   quod   ultra  4000   bellatores  equites   simul   ex  utraque   parte 
occisi   sunt   in   eo    et  ultra  6000  equorum.    Unde  gentes  Friderici  pene 

25  omnes  vel  interfecte  vel  capte  sunt  Inter  quos  remanserunt  capti 
2000  Hungarorum,  quos  miserat  Karolus  rex  Hungarie  in  adiutorium 
Friderici. 

Ludovicus    gloriose    triumphavit.      Remansit*    dominusf    cam  pi f  Andr.  78  u. 
pluribus  Australibus,   Hungaris   et   paganis  interfectis.     Rex  Fridericus  Ant.  Flor.  I.  c. 

30 et    germanus  suus  Hainricus   dux    cum  suis  baronibus,  militibus  et 

nobilibus    ex  Austria  et  Stiria  circiter   1300   capti   sunt.    Quod  Konigsh.  467. 

*  comes  de  Hennberg  nochmals  am  Rand.  b  am  Rande  hinxu- 
gefiigt.  c  mit  Einfiigungsxeichen  am  Rand.  d  von  hter  an  bis  xum 
Schlusse  des  Abschnittes  an  den  Rand  geschrieben.    e  borridum  Hs.    '  am 

35  Rande  hinxugefiigt. 

1  Ebrans  Angabe  iiber  die  ganxe  Streitmacht  ist  hier  unricJUig  und 
irrefiihrend  verwendet. 

8  Es   erscheint  sotcohl   der  Wortlaut  des  bei  Meuschen  S.  133  ge- 
druckten  Testes  wie   auch  der  von  letxterem  abweichende  der  Flor.   in  der 
40  Form,    wie  sie  elm.  18776,  Bl.  155  gibt,   wo  es  heisst :    et  dum  ibi  pre- 
sumptuose  maneret  expectans  insuper  fratrem   suum  ducem  Leopoldum 
cum  exercitu  copioso  de  Swevia  ad  se  venturum  . . . 

8  Konigsh. :   der  kfinig  von  Behem  und   der  bischof  von  Triere, 
Fiietrer :  der  kunig  von  Behaim. 
45  *  Diese  Angabe   aus  der  Sachs.  Weltchr.,  II.  bayer.  Forts.  338,  3: 

dacz  dem  Dora  berg  oder  den  Fund.  ( Oefele,  Rer.  Boic.  SS.  II,  341) :  apud 
Dornberg. 

*  Ausser  dem  Texte  des  Druckes  bei  Meuschen  ersclieint  auch  der 
des  elm.  18776,  Bl.  155:    a  mane  usque  ad  vesperam  conflictu  durante, 

50  e   Weltchronik  des  hi.  Antoninus,  Erxbischofs  von  Florenx. 


—     288     — 

tamen   forte   non  fuisset   factum,    si    fratrem   suum    Leopold  um   ducem 
Fiietr.  172.  expectassent.    Audiens   hec   idem  Leopold  as    contristatus a    est  valde  et 
omnis  exercitus  suus  cum  illob  tristis  repatriavit. 
Anton.  Flor.  c  Leopoldus  *  veniebat  in  auxilium  Friderici  cum  1500  bellatoribus 

XXI,  IV,  13.  bene  armatis.  Sed  cum  appropinquasset  ad  15  miliaria,  audivit  rem  5 
gestam  et  ultra  non  progress  us  est.  Quia  nimis  con  fid  it  Fridericus  in 
sua  potencia  contemnens  vires  h ostium,  ex  sui  exercitus  inordinacione 
devictus  est  et  captus.  Deinde  mense  Marcii  rex  Ludovicus  congregatis 
proceribus  suis  in  Alemannia  fecit  parlamentum.  Et  facta  concord ia 
inter  ipsum  et  Fridericum  ducem  Austrie  cum  certis  pactis  et  con- 10 
vencionibus  iuramento  flrmatis,  ut  non  nominaret  se  regem  Roman  or  una 
nee  foret  sibi  adversarius,  a  carcere  eum  liberavit.  Sed  tamen  postea 
Fridericus  iurata  minime  servavit.  Hec  All[toninus]  Flo[rentinus]  4. 
Ebran  116.*  In    hoc   bello    capitaneus    sum m us   Sifridus    Schwepferman    erat 

Ludovici  regis.  Quern  cum  rex  diu  expectasset  et  tandem  superveniens  15 
adversariorum  exercitum  sollicite  conspexisset,  movebantur  pedes  eius 
in  strepis,  ita  ut  calcaria  sonarent.  Quod  videntes  quidam  iuvenes 
milites yronice  aiebant:  Tarn  diu  rex  hunc  militem  expectavit I  Putatisne, 
ducibus  Austrie  damna  inferet?  Nihilominus  industria  et  strennuitate 
huius  militis  exigente  rex  triumphavit.  20 

Satlern. 

Tercia  vero  die3  idem  rex  in  Landshutam  divertens 
venit  in  locum,  qui  vulgo  Griental  nuncupabatur,  non  longe 
a  Vilspiburg.  Ubi  equus  regis  cecidit  et  adeo  immobilis 
permansit,  ut  nee  ipse  equus  d  nee  ipse  rex  de  loco  eodera  25 
moveri  possent.  Quo  perspecto  marscalcus  eius  Parcival 
Spornecker4  monuit  regem,  ut  ex  hoc  omine  in  signum 
tante  victorie  sibi  divinitus  date  ecclesiam  edificaret  in 
eodem  loco.  Quod  rex  illico  fieri  precepit  et  ad  hoc  per- 
ficiendum  equum,  gladium,  ornamenta,  vestimenta  et  alia  30 
bona  in  honore  beate  virginis  contribuit.  Quam  ecclesiam 
Satleren5  vocavit,  eo  quod  de  sella  equi  in  aliam  mutaverit 
sellam. 

*  am  Rand,    b  ilia  Hs.    c  der  ganxe  folgende  Abschnitt  am  Rand. 

d  am  Rand  mit  Einfilgungsxeichen.  35 

1  Die  Quelle  nennt  ihn  Lupodorus. 

*  Ebran  tit  der  Erste,  der  die  obige  Sage  mitteilt ;  vgl.  Roth  a.  a.  0. 
Anm.  3,  bexw.  S.  115,  Anm.  4. 

*  Am  3.  Tage  nach  der  Schlacht,  dem  1.   Oktober,  urkundet  Ludwig 
xu  Regensburg;  Bbhmer,  Regesta  imperii  1314-1347,  S.  28.  40 

4  Sparrenecker,  Spamecker. 

6  Vgl.  Bavaria  J,  299  und  333.  Schoppner  hat  die  Sage  in  seinem 
Sagenbuch  der  bayerischen  Lande  leider  nicht  gebracht.  Nach  Janner, 
Qeschichte  der  Bischo/e  von  Regensburg  III,  179  ist  jenes  Satleren  Frauen- 
sattling  bei    Vilsbiburg.  45 


-    280    — 

[F.2384]  Sane  peracto  tam  felici  triumpho  multi  nobiles  et  Ebran  115  u. 
quasi  in  sedicionem  versi  gloriabantur  se  Fridricum  regem  captivasse.  Fuetr.  172  > 
Quibus  ipse  ait:  Si  viderem  clenodia  seu  arma  bellica,  quibus  usi  est  is 
in  prelio,  perfecte  ostenderem  detentorem  meum.  At  illi  illico  ut  in 
5bello  se  induentes*  quibus  ait:  Poatquam  omnibus  restiti,  huic  vacce 
ori  resistere  non  valui,  quia  ille  nobilis,  qui  eum  captivaverat,  Rings- 
maul  appellabatur. 

Tandem    Hainricus   dux   Austrie  Johanni    regi    Boemie    pe-  Flor.  133. 
cuniis  exonerandus  traditur.    Fridericus  autem  rex,  frater  eius,  in  Andr.  78. 
lOcastrum,  cui  nomen  Drawsnitzch  a,  ductus  est. 

Ubi  advertendum,  quod  Ludovicus  cesar  quendam  vicedorainum  Andr.  78. 
habuit  Weigel  Vicztura  vulgo  nuDCupatum,  qui,  quamvis  non  esset  geaere 
nobilis ,  ob  virtu  tern  taracn  animi  nulli  secundus  habitus  est  Fuit 
namque  in  rebus  bellicis,  prout  eventuum  qualitas  se  obtulit,  vir  valde 
15  strennuus  et  famosus.  Hie  edificav  i  t  castrum,  cui  nomen  Drawsnichtz 
iraposuit,  quod  ab  oppido  Nappurg  circiter  unura  miliare  distal. 
Huic  vicedomino  Fridricus  dux  tanquam  captivus  commissus  fuit 
atque  ab  ipso  rege  Ludovico  triumph  a  tore  prinium  in  Ratisponam 
ductus  in  domum  cuiusdam  civis  Gumprecht  an  der  haid  dicti,  eo 
20  quod  idem  Gumpertus  ipsi  regi  Ludovico  ex  tunc,  ut  se  terramque 
Buam  defenderet,  magnam  pecuniar  urn  summam  mutuaverat.  Deinde 
prefatus  Fridericus  rex  a  dicto  vicedomino  eductus  ad  castrum  suura 
Drausnichtz.  Ad  quod  cum  appropinquaret  princeps,  inquit:  Quod 
[F.239]  nomen  est  huiuscastri?  Vicedominus  respondit:  Drausnichtz. 
25 Ad  quod  ipse  princeps  Fridricus  vulgo  dixit:  Es  haist  billich 
Drawsnichtz,  wann  ich  sein  nit  entrawt  hete,  das  ich  in  solcher  mass 
scholt  b  hergefflrt  werden.  Dum  igitur  aliquamdiu  quasi  pertriennium 
cum  dimidio*  in  hoc  castro  esset  detentus,  plurimas  hostis  antiqui 
humani  generis  insidias  pertulit  agente  hoc,  ut  dicebatur,  per  in- 
30  cantaciones  uxore  sua,  propter  quod  ferree  cruces  in  fenestris  omnibus 
prefati  castri,  prout  hodie  apparent,  sunt  facte. 

Porro  rex  Ludovicus  castrum  Burgovia  in  Sue  via  contra  ducem  S.  W.,  H.  b. 
Leopoldum  obsedit,  sed  obtinere  non  potuit.  F.  338. 

De  concordacione  eorum. 

35  Tandem    prefati    principes    Ulme    concordati    fuere    et   in  Andr.  79. 

signum  pacis  eukaristiam  sumpserunt.  At  rex  Ludovicus  sine  omni 
pecuniarum  exaccione  more  liberalis  principis  ipsum  Fridricum  pristine 
reddidit  libertati  nihil  aliud  accipiens  ab  eo  et  suis  successoribus,  ducibus 
Austrie,  quam  quod,  quocienscunque    aliquis  ducum  Bavarie   equalia 

40  vota  in  eleccione  cum  duce  Austrie  haberet,  quod  ipse  dux 
Au  strie  eleccioni  cederet,  recipiens  super  his  in  litteris  ab- 
renunciacionem.     At   Fridricus    obedienciam   et   subsidium   contra  &  jp  jj  0%  jr 

338.  '' 

a  so  Hs.     b  holt  Hs* 

1  Man  bemerkt  die  Verwendung  beider  Texte. 
45  *  Diese   von   andern   abweichende  Angabe    ist    aus   den  Flor.    (ed. 

Meiachen  133)  entnommen,  tcoesheisst:  per  tres  annos  et  fere  dimidium. 
3  Arnpeck  scheint   merktciirdigerweise  die   Dialektform   scholt  der 
Quelle  fiir  solt  nicht  verstanden  xu  haben. 

Quellen  u.  ErOrterungen  N.  F.  III.  19 


—     290    — 

Ebran  115  u. oranes  imperii   rebelles  usque  ad    mortem  iuravit.    Barones   insuper 
Fiietr.  137}  ducat  us  Austrie    oportuit  sua  regalia  a  duce  Bavarie  recipere,  quorum 
feodalium    plura    burggravio  Nurembergensi  dono  dedit  cum  aliis   pri- 
vilegiis. 

Hennberg.  5 

Item  Ludovicus   rex    quendam   com  item   de  Hennberg  principem 
creavit,  eo  quod  strennue  in  supradicto  bello  egerit. 

Ebran  116.  Prefatas    litteras   Ludovicus    dux   Bavarie  [F.2394]   senior    de 

Ingolstat,  cum  dux  Ludovicus  Gipposus,  eius  Alius,  sibi  repugnaret, 
Fridrico  III.,  regi  Romanorum,  duci  Austrie,  restituit,  nullani  tamen  10 
utilitatem  ex  hoc  consecutus  est. 
Andr.  79.  Sane    sepedictus    dux    Fridricus    in    Austriam    reversus   pro- 

missionis  sue  immemor  se  regem  Romanorum  nominabat  et  scribe  bat, 
sicut  antea  fecerat.  Inde  eciam  post  aliquot  annos  a  pediculis 
devoratus  est.  15 

Jac.Ph.  Berg.  Bell  urn   autem   inter  prefatos  principes  duravit  annis  8  vel 

/.  XIII,  f.  139.  quasi.*  Sed  tandem  Friderico  superato  Ludovicus  hie  solus  regnum 
obtinuit.  Qua  victoria  elatus  absque  Romane  ecclesie  auctoritate  se 
regem3  appellavit  et  Matbeum  vicecomitem  unacum  filio  Galeacio  ita 
fovit,  ut  Mediolano  omnino  contra  Turrianos  potiretur.  Romam  igitur  20 
profecturus  vicecomites  omnino  sibi  benivolos  fecit,  ut  eis  ad- 
iuvantibus     imperii    titulos    facilius    consequi     posset       At    vero 

Johannes  XXII.   pontifex  maxim  us,  Philippus  rex  Francie   in 
140.  Ludovicum  conspirarunt.      Galeacius  vicecomes  anno  Chris ti  1322. 
Matheo  patre  defuncto  eidem  cum  Marco  fratre    successit,   viri*  ambo25 
singulari    eloquencia  et   magnanimitate  ac  urban  it  ate  preclari;    pos 
patrem  vixere  annis  sex. 

De  excommunicacione. 

Jae.  Ph.  Berg.  Audiens   papa   idem   in  Avinione   vicecomites  Mediolano  potitos 

/.  XIII,  f.  139.  sepedictum  Ludovicr.m   regem  et  eos,   quia  quam  maxime  Guelphos  30 
Flor.  133.  ubique   opprimebant,    ad    Avinionem   citavit,    ubi   curia  habebatur 
quo    timore  et  periculo   mortis   ire  propter  inimicorum  insidias  ei  im- 
minent es  non  potuit.  Idcirco  sequenti  anno,  videlicet  Chris  ti  1323., 
Bern.  Quid.  Ludovicum4  [F.240]  regem  predictos  et  vicecomites6  cum  omnibus 

>  viro  Bs.  3& 

1  Man  erkennt  in  der  Uebersetxung  die  Verwendung  beider  Ibxte. 

2  Kdnigsh.  467:   9jor;    Ebran  117:  bei   9jarn;   Fiietr.  172:    von 
dann  als  man  zalt  1313  bis  man  zait  1322. 

3  Die  Quelle  sagt:  imperatorem. 

4  lm  Folgenden  erscheint  eine  nette  Quelle  bentiixt,  de*  Bernardus  40 
Qui donis  Chronica  imperatorum  Romanorum,  die  (vgl.  Potthast,  Biblio- 
theca  rnedii  aevi  P,  151)  im  ganxen  noch  ungedruckt  ist.  Die  obige  SteUe 
findet  sich  jedoch  aus  der  tatikanisclien  Handschrift  Nr.  2043  mangelhaft 
gedruckt  in  des  Baynaldus  Annates  ecclesiastici,  torn.  XV,  ao.  1324,  P.  21. 
Der  Text  in  der  Handschrift  lautet  nach  einer  Photographic,  welche  sich  45 
der  Freundlichkeit  des  Berrn  P.  Ehrle,  des  Prafekten  der  vatikanischen 
Bibliothek  verdanke,  F.  I79r :  Tandem  dorainus  Johannes  papa  XXII. 
multis  factis  processibus  contra  predictum  Ludovicum  cum  iuris  ordine 
observato  et  premissis    citationibus  cum  terminis  peremptoriis   et  public  is 


—    291     — 

suis  fautoribus  iuris  ordine  servato  premissis  citacionibus  cum  ter  minis 
peremptoriis  et  publicatis  ediclis  5.  Id.  Julii *  excommunicavit *  anno  * 
Cbristi*  1323. »  et  omni  iure,  quod  sibi  competebat  aut  compecierat 
i  n  Romano  imperio  racione  eleccionis  de  eo  facte,  quia  ante  confirmacionem 
5  et  antequam  sua  persona  per  sedem  apostolicam  esset  approbate,  sibi 
titulum  regii  nominis  et  Augusti  usurpavit  et  quia  adhesit  et  favit 
rebellibus  et  adversariis  ecclesie  Romane,  Mediolanensibus  et  Ferrariensibus 
et  quibusdam  de  Mediolano  pro  crimine  heresis  damnatis.  Insuper  Flor.  133. 
totam   terrain   suam   ecclesiastico    supposuit  interdicto.    Isti    processus 

10  a  quibusdam  rate  tenebantur,  a  plerisque  quasi  invalidi  nihil  cura- 
bantur,  quia  in  Praga8  et  Parisius  examinati  a  doctoribus  theologie 
et  utriusque  iuris  i  nfirmi  et  invalidi4,  ut  dicitur,  sunt  iudicati. 
Ymmo  Johannem  papam  multi  et  magni  theologi  sciencia  et  vita 
probati    dogmatizabant  esse  bereticum  propter  opiniones  suas  erroneas, 

15  quas  tamen  die  obitus  sui  revocasse  tepide  fertur.  Quas  nimirum 
opiniones  successor  suus  fienedictus  XII.  publico  ut  hereticas  dam- 
navit.  Et  propter  predictos  processus  crudelissimum  scisma  inter 
regnum  et  sacerdocium  usque  ad  obi  turn  Ludovici  in  ecclesia 
subortum  est.    At  tarn  en    solennes  nuncios  Avinionem  ad  papam  pro  S.  W.,H.b.F. 

20  venia  et  absolucione  misitb   offerens  se  ad  omnem  obedienciam,  338. 
sed  non  obtinuit. 

c  1323.    obiit   illustris    regina    domina   Beatrix    uxor   Ludovici  Fund.* 
regis    feria  4.  post  Bartolomei  et  sepulta  est  in  Monaco    apud  beatam 
virginem  in  choro  relictis  duobus  filiis,   Ludovico   et  Steffano, 

25  et  una  filia  Machtilde  nomine,  quara  tradidit  in  coniugium 
marchioni  Misnensi6.  Et  maiorem  fllium  suum  Ludovicum 
pater  promovit  in   marchionem  Brandenburgensem 7   iuncta 

a  mit  Einfiigung8%eichen  am   Rand.     t>  fehlt  Es.     c  der  folgende 
Absehnitt  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

30edictis,  cum  ipse  Ludovicus  non  duceret  comparendum,  privavit  eum 
in  publico  consistorio  V.  Ydus  Julii  anno  domini  1324.  omni  iure,  si 
quod  sibi  competebat  aut  competere  poterat  (dieses  Wort  am  Rand)  in 
imperio  racione  electionis  facte  de  ipso  in  discordia,  quia  ante  con- 
firmacionem   elect  ion  i  8   sue   et  antequam   persona   sua   esset  per   sedem 

35  apostoticam  approbata,  usurpavit  sibi  titulum  regii  nominis  et  augusti 
et  quia  adhesit  et  favit  rebellibus  et  adversariis  ecclesie  Romane  Me- 
diolanensibus et  Ferrariensibus  et  etiam  quibusdam  pro  crimine  heresis 
condempnatis  de  Mediolano.  Potthast  nennt  falschlich  a.  a.  0.  eine 
Munchener    Handschrift ,    tvelche    aber    nieht   den   Bernardus    Quidonis, 

40  8<mdern  den  soq.  Bemardw  Norieus  enthdlt. 

5  Joe.  Ph.  Berg.  a.  a.  0. 

Anmerkungen  xu  S.  291. 

1  11.  Juli,  jedoch  1324,  wie  auch  Bern.  Quid,  hot,  wahrend  die  Flor. 
1323  angeben. 
45  '  Flor.  a.  a.  0. 

8  Statt  in  Praga  steht  in  der  Quelle  Bononiae. 

4  nullius  valoris  sagt  die  Quelle  statt  infirmi  et  invalidi. 

*    Vgl.  oben  S.  282 \  Anm.  3. 

6  Markgraf  Friedrieh  II.  von  Meissen. 
50              T  Vgl.  oben  S.  284. 

19* 


-     2d2    - 

sibi  copula  maritali  filia  regis  Danorum1.  Minor  autem 
Alius  eius  duxit  filiam  regis  Sicilie 2.  Ipse  autem  rex  Ludo- 
vicus  filiam  comitis  de  Holandia  dominam  Margaretam 
accepit  in  uxorem 3.  De  qua  tres 4  parvulos  habuit,  Ludo- 
vicum,  Wilhelmum  etAlbertum,  et  filiam  nomine  Margaretam 5. & 

Schedel  "^e  coronac*one  *n  Mediolano. 

CGXXV  Revereus  autemLudovicua  rex  ex  Italia  in  Qer-[F.  240']m&ni&m 

u.   Joe.    Ph.  ad  exercitum   congregandum  paulo   post  cum  maximis  copiis  denuo  ex 
Berg.  I.  XIII,  Aim  ania  profectus  Tri  ten  turn    venit  et  inde  magnis  Gibellinorum   pre- 

f- 139-  cibus  Mediolanum  rursua  peciit  atque  ibidem  anno  Christi  1325.  in  10 
festo  penthecoBtes 6  a  Guidone  Petramala  episcopo  corona  ferrea  coro- 
Jac.  Ph.  I.  c.  natus  est.  Cumque  pecunia  indigeret  et  earn  a  populo  exigere  vellet, 
a  Galeacio  Mathei  filio  prohibit  us  est.  Cuius  rei  gracia  Ludovicus, 
Galeacium  cepit  et  unacum  fill  is  in  carcerem  coniecit.  Quibus 
incarceratis  cesar  24  cives  delegit,  qui  nomine  suo  rempublicam  15 
admin istra rent,  quibus  et  ipse  prefectum  suum  addidit. 

Interdictum. 

Konigsh.  469.  Cum   autem   papa  Johannes   prefatus    procurante  Leopoldo 

duce   Austrie "'    et   Rudolfo 8    comite   palatino  R e n i ,   fratre    cesaris 
interdictum    posuisset   in   omnibus   civitatibus,   que   Ludovicum     regem20 
receperunt,   suborta    fuit  magna  discordia  ac  disaensio  inter  civitates  et 
sacerdotes.    Nam   multus  clerus   non   cantavit,   et  maior    pare  et  quasi 
omnes   ordines  sicut  Augustinenses  et   ceteri  in  Argentina  et  alibi    per 
470. 18°  annos  siluerunt.   Predicatores  autem  et  minores Argentine  cantaverunt 
per  plures  annos  a  principio  contra  papam,  demum  noluerunt  continuare.  25 
Tunc   Argentinenses    eis    dixerunt,   si    prius   cantassent,  quod    et    nunc 
can  tare  deberent  aut  civitatem  exire.    Et  sic  monastcrium  suum  exierunt 
et  vacuum  quasi  per  triennium  et  dimidium  reliquerunt.     Scisma  eciam 
magnum  in  clero  fuit.    Nam  aliqui  canonici  et  monachi  in  uno  collegio 
aut  monasterio   [F.  241]    cantaverunt,   in   alio   vero  siluerunt.      Cesar  30 
tamen   adeo   benignus  fuit,   quod  in  nullo  paupere  clerico  se  vindicavit, 
episcopos  tamen  et  prelatos  oportuit  feodalia  seu  regalia  ab  eo  rccipere. 

De  morte  Leopoldi  ducis. 

Konigsh.  471.  Ea  tempe  state  Leopold  us  dux  Austrie  Argentinam  venit,  ubi 

morbo  correptus  et  demum  freneticus  absque  omnibus  sacramentis  diem  35 

1  Margarete,  Tochler  des  Konigs  Christoph  II.  von  Danemark,  Lud- 
wigs  des  Brandenburgers  erste  Qemahlin. 

2  Elisabeth,  Tochter  des  Konigs  Friedrichs  II.  von  Sizilien,  Stepkans 
erste  Qemahlin.  40 

»  Vgl.  oben  S.  282,15. 

*  Vielmehr  5  Sohne  und  5   Tochter. 

*  In  diesem  Abschnitt  scheint  mir  ein  Quellentext  vorztdiegen, 
welcher  den  Familienstand  Ludwigs  des  Bayer n  nach  1336  und  vor  1340 
aufgexeichnet  hat.  45 

6  Jahres-  und  Tagesangabe  aus  Flor.  133. 

7  Konigsh.  470, 14. 

8  Fiietr.175. 

9  Die  Quelle:  17. 


—     293     — 

obivit  io  media  quadragesima1  anno  Christi  1326.    Alii  eciam  duces 

Austrie  Hainricus  et  Otto  fratres  sui  sine  filiis  defuncti  sunt  excepto 

Alberto.2 

Deinde  relicto  Mediolano  rex  Ludovicus  cum  iu    Brixianos  Joe.  Ph.  Berg. 
5exercitum  duxisset,    apud  Urceas  oppidum  aliquamdiu  stetit  anno' .  XIII,  f.  139. 

Christi   1327.  misitque  iterum  solennes  nuncios  in  Avinion e  m Konigsh.  469. 

ad  dominum  papam,  utRomam  veniret  ad  eum  coronandum    aut  alicui 

poteslatem  daret.    Quod  tamen  papa  noluit,    sed  conventu  habito  anno  Joe.  Ph.  Berg. 

pontificatus  sui  12.  Ludovicum  Ba varum  ecclesie  rebellem  et  scismaticura  /.  XIU,  f.139* 
lOdeclaravit    et  Guidonem  Petramalam   post  occupatam  civitatem   castelli 

sacerdocio  et  episcopatu  exautoravit. 

Denique   Brixianis   in   graciam   susceptis  in  Ethruriani   accessit,M.  Schedel 

ubi   et  a  Castrucio  Lucensi   domino    magna   cum  humanitate   exceptus  CCXX  V. 

est.    Apud  quem  duobus  mensibus  moratus  precibus  Castrucii  motus  Jac.  Ph.  I.  e. 
15  Galeacium  vicecomitem  et  Accium  ac  Marcum    eius  filios  cesar  carce- 

ribus  liberavit  et  incolumes  dimisit.    Qui  liberi  facti  Castrucii  stipendiis  f.  140. 

militare  ceperunt. 

De  coronacione  imperial!  Rome. 

I  nde  q  ue  Ludovicus  spretis  omnibus  excommunicacionis  sentenciis  Bern.  Quid.9 
20  et    processibus  contra  eum   factis  ac  promulgatis  [F.24V]  appellans 

ac  dicens  papam  mendosum  vicari urn] Christi  et  pacis  inimicum4 

cum  Castrucio  et   1500  eius   equitibus  consociatus  Romam    tandem  Joe.  Ph.  Berg. 

perrenit  cum  favore  partis  Gibbiline  contra  voluntatem  domini  pape  9l.XlIl9f.l39*. 

non  approbates,  sed  pocius  reprobatus,    ad  imperium  obtinendum.    Ex-  Bern.  Quid. 
25  ceptusque  cum  ingenti  gloria  a  Romania6  ab  episcopo*  Aretino  Steffano  Konigsh.  469. 

*  ipso  Hs. 

1  Quelle:  in  dem  merzen. 

*  Damit  korrigiert  Arnpeck  die  Quelle,  welche  sagt :  so  sturbent  sii 
doch   alle  one  knabeD,  das  Fii  keynen  sun  liessent. 

30  s  Die  hier  benutxte,    noch   ungedruckte,  unmittelbar   an  den  oben 

(S.  290)  mUgeteiUen  Text  sich  anschliessende  Stelle  lautet  im  Cod.  Vatic, 
lat.  2043 \  F.  179 r:  Tandem  prefatus  Ludovicus  spretis  omnibus  ex- 
communicacionis Fentenciis  et  processibus  contra  eum  factis  et  promul- 
?atis  publice  in  consistorio  per  eundem  dominum  Johannem  papam  XX1T. 
taliam  est  ingressus  cum  favore  partis  Gibeline  contra  voluntatem 
apostolice  sedis,  non  approbatus,  sed  reprobatus  pocius,  ad  imperium 
obtinendum  pervenitquc  ad  civitatem  Pisanam  et  fuit  receptus  a  risanis 
civibus  cum  honore  dominice  incarnationis  anno  1327.  in  mense  Novembri 
et  yemavit  ibidem.  Deinde  verno  tempore  pervenit  ad  urbem  Rome 
40  fuitque  receptus  a  Roman  is  cum  favore. 

4  Hier   und  an  einigen  folgenden   Stellen   erscheint  der    Wortldut 
einer  Quelle,  welche  ich  nicht  feststellen  konnte. 

6  Von  hier  an  xeigt  sich  toieder  eine  neue  Quelle  benutxt  —  ob 
unmittelbar  oder  mittelbar,  war  xundchst  nieht  xu  bestimmen  — ,  n&mlich 
45  das  Chronicon  des  Henricus  de  Hervordia  (xitiert  nach  der  Ausgabe  von 
Pott  hast  1869).  Man  rergleiche  dort  S.  245  :  .  .  .  ab  episcopo  Aretino. . 
in  imperatorem  coronatur  .  . .  Papa  .  .  .  electionem  ipsam  ...  in  totura 
annullavit  et  . .  .  communionem  cum  eo  . .  .  interdixit  .  . .  et  tandem 
ut  heretic  urn  pronuntiavit. 


—     294     — 
Henr.  Herv.  Columna  coronatus  est  neraine  nisi  solo  papa  resistente,  qui 

S  W  II  b  F  e*U8  e^eccioDem  adnullavit  et  a  communioneeum  suspendit  et  hereticom 
"'     "  sag  declaravit.      Ornatus   itaque    imperii    corona  Ludovicus   anno  domini 
Jac.Ph.  ifes  0.1328.,  regni   ™ro   sui   14.1,  Romanorum   inductus   vel  pocius   seductus 
l.XHI,f.  139 v.  consilio  —  gloriam,  quam  prius  acquisierat,  maculavit  —  per  cardinales  5 

Chron.42.et  episcopos   ibidem    existentes  .alium    papam   eligi   procuravit.     Qui, 
Cf.Fiietr.  174.  licet    invite,     elegemnt  et  creaverunt   quendam  Petrum   de   Corbario 
r'  J^fratreni   ordinis  minorum,   qui    se   nominavit  Nicolaum    V.,   qui    et 
Jac.  Ph.  Berq.  P^ures  cardinales  sibi  faventes  creavit,  qui  Johannem  papam  hereticum 
/.  c.  Flor.133  censebat  et  consistoria  tenuit  ac  Pis  is  de  lignis  et  straminibus  simulacrum  10 
Andr.86u.92\  Johannis  pape  factum,  ornamentis  papalibus  indutum  presente  Ludovico 
Henr.  Herv.  et  admittente**    condemnavit  ad   ignem   sicut  hereticum   et   tradidit 
246.*  brachio  seculari  ad  comburendum. 
Jac.  Ph.  Berg.  Erat  autem   hie   Petrus    nacione   Picenus    Iteatine   diocesis  ex 

l.XIH,f.l40*.  Corbario  oppido  natus  ordinis  minorum  professor.  Contra  Johannem  15 
pontificem  iubente  Ludovico  in  antipapam  profanatur  et  ab  ipso  et  his, 
qui  cum  eo  erant,  ut  verus  Christi  [F.242]  vicarius  consalutatur.  Is 
enim  vir  rusticus  fuerat  et  uxorem  quinque  annis  tenuerat,  qua  vivente 
et  renitente  ad  religion  em  inabilis  confugerat.  Qui  miser  factam  de  se 
eleccionem  acceptans,  cum  esset  assensus,  ut  Christi  ecclesiam  scindere  20 
posset,  anticardinales  et  adulterinos  episcopos  creavit.  Qui  cornua  erigentes 
Johannem  pontificem  publico  edicto  hereticum  dixerunt. 

De  principibus  Mediolanensibus. 

Jac.  Ph. Berg.  Sane  Actius    vicecomes  anno   Christi  1328.   patre  eius   Galeacio 

I.  XIII,  f.  140°.  superior!    anno    in    Pistoriensi    agro   defuncto    permittente    Ludovico  25 
imperatore  regno b  rursus  reassumpto  regnavit  unacum  Luchino 
patruo   suo   annis  11.    Nam    patre   eius   defuncto  ipse   et   Marcus  eius 
frater   ad   Ludovicum   humiliter  confugientes    maximam    ei    pecunie 
quantitatem  promiserunt,  si   eos  in  Mediolanensi    regno  remitteret. 
At  ille  pecunia  indiguus^  commisit  eos  quatuor  germanis  nobilibus,  qui  30 
unum   eorum,   videlicet   hunc    Actium,  Mediolanum   introducerent,    alio 
pro  obside  retento,  quousque  pecuniam   reciperent.    Quod   et    factum 
est.     Germani    itaque    predicti    cum    predictam    pecuniam    rece- 
pissent,  insalutato  cesare  in  Alemaniam  fugierunt  a. 
f.  139*.  Ludovicus    itaque    imperator    Rom  am    egressus    antipapa35 

Viterbii  relic  to  cum  exeicitu  et  Castrucio  Florenciam  venit.  Quam  et 
crebris  incursionibus d  et  populacionibus  aliquamdiu  cum  vexasset, 
[F.  242' J  Mediolanum  postremo  profectus  est,  ubi  et  Actium  Galeacii 
filium  ab  integro  in  regnum  remisit.    Quem  tamen  illico  ingratum 

*  so  Hs.    b  regnum 4  Hs.     c  indignus  Hs.    d  excursionibus  Hs.        40 

1  Dieae  Zeitangabe  axis  Kdfiigsh.  469. 

*  .  .  .  papam  alium  .  .  .  eligi  procuravit. 

8  Qui  mox  cardinales  fecit  et  consistoria  tenuit  .  .  .  Iste  Nicola  us 
antipapa  simulacrum  Johannis  pape  de  lignis  et  straminibus  factum, 
ornamentis  papalibus  omnibus  indutum  ...  in  ecclesia  maiori  Pysana  45 
imperatore  Lodewico  presente  et  adnitente  condempnavit  ad  ignem  propter 
hereses  plures  .  .  .  Et  videntibus  omnibus  potestati  seculari  traditus 
igne  comburitur  .  .  . 

*  Die^  Quelle  sagt :  in  Mediolanense  regnum  re  vers  us. 


—     295     — 

sensit.     Deinde  in  German i am    ab  Italia  cum  iocunditate,   quia  Hertn.  Hero. 
timuit  intoxicacionem,  regress  us.   Denique  cum  Petrus  ipse  in  idolum  246} 
prophanatus   a  Bonifacio  Pysano   captus  et  ad  Romanum   pontificem  in  y^",^  **'  '*  c' 
Avinionem  perductus  fuisset,  diem  in    career©  post*  triennium  pedore' 
5obivit.     Attamen    sunt,    qui    dicunt,    quod    proximo   anno    post/ferm.  Herv. 
egressionem    imperatoris    ab    Italia    regni    eius    16.    antipapa  246  u.  250. 
traditus   sit  in    man  us  Johannis   pape,    venditus  autem  a    suis  pro 
pecunia,    salvo  tamen  eo  et  suis  bonis.    Qui  graciose  eum  recepit 
includens  in  camera,    ubi  honeste  custoditus  sit  usque  ad  finem  vite 
10 sue  ac  postea  honeste  sepultus. 

De   visione,   quara   vidit  Rome  Ludovicus 
imperator. 

Hie  Ludovicus  Rome   accepta    imperiali   benediccione,    dum   post  Andr.  80 
splendidos   et   magnos   sumptus   imperial  is   fiscus   deficeret,   suis  eciam 

15  magnatibus    racione    sumptuum   in    obsides   datis    anno   domini   1329  .* 
quadam    die    dum    nimiuni    anxiaretur   et  solus    ex  is  tens  in   quad  am 
cappella    beate    virgini  s  Marie8    orans    tractaret,    quomodo    ad 
terram  propriam,  videlicet  Bavariam,  posset  re verti,  quidam  canus  monachus  81 
astitit    diceEs:   Ludovice,    si  assentire  mihi  velles,   consilium  darem  tibi, 

20  quo  mediante  finem  tuis  curis  imponeres.  Qui  respond  it,  quod  eius 
consilio  libenter  acquiesceret,  dummodo  per  hoc  deum  non  offenderet. 
Ad  quod  monachus:  Per  hoc  deus  et  mater  eius  gloriosa  honorantur. 
At  imperator:  Ut  quomodo?  Monacbua  respondit :  Habes  [F.243]  in 
dominio  tuo  locum  Ampherang  dictum,  in  quo  ad  honorem  dei  et 
matris    eius    gloriose   mouasterium    edificabis.     Ad    quod    imperator: 

25  Locum    hunc  ignoro  ct  nomen  eius  nunquam  audivi.    Ad  quod  monachus: 

Si    hoc  faccre  volueiis,  cum  ad  terram  tuam  reversus  fueris,  locus  iste 

tibi    ostendetur.    Tunc  nomine  loci  ab  imperatore  notato  monachus  dixit : 

Quidam  princep s Italie  ad  te  veniet  petehs  a  te  sui  et  dominii  eius 

liteitatem,  qui  tibi  tantum  de  pecunia  dabit,  quantum  postulabis.    Qua 

30  habita  poteris  ad  domum  reverti.  Hoc  audi  to  imperator  seriose  pro- 
mittit  monasterium  hoc  se  fundaturum.  Tunc  monachus  imperatori 
ymaginem  virginis  Marie  de  alabastro  statim  dedit  et  continuo  disparuit 
et  nusquam  ulterius  potuit  reperiri.  Accidit  autem,  ut  quidam  dominus, 
sicut    monachus  dixerat,    veniret   et  libertatem    ut  supra   postularet. 

35  Qui    tantam    summam    pecuniarum,    quantam   imperator    postulaverat, 
videlicet  100  milia    florenorum,  dedit  et  super  hoc  imperatrici  Mar- 
garete,    que   erat  de  Holandia,4    que  filium  Rome    pieperit  dictum  u.  Fiietr.  174. 
Ludovicum  Roraanum,    quia  Rome  natus,  50  milia  florenorum  tribuit, 

*  per  Hs. 

40  x  Lodewicus  proditionem  et  invenenationem  metuens  ...  in  Theu- 

tonicam  pot  enter  et  cum  iocunditate  regreditur. 
»  Die  Quelle:  1327. 

8  Andreas  gibt  81,  25  an:  in  ecclesia  S.  Petri.     Die  obige  Angabe 
diirjte    missvtrstandlich  aus  Fiielr.  gefolgert  setn,   wo  es  (1 74,  34)   heisst : 
45  In    diesen   seinen    sorgen   ging  er    ain   capellen   zu  got  ruefend  und  zu 
seiner  mueter  Marie  umb  trostung. 

4  Vgl.  oben  S.  282, 15  und  292, 3.    Fiietr. :  von  Polandt. 


—     296     — 

ad  cancellariam  autem  duo  milia  florenorum  donavit  Et,  ut  asseritur, 
imperator  pro  parte  sua  tan  turn  100  milia  florenorum  poetulaverit  ». 
Unde  ortum  f  uit  proverbium  hoc,  quod  100  milia  florenorum  sit  maxima 
gamma,  quam  sciat  Bavarus  sive  Almanus  postulare. 

De  fundacione  monasterii  Etal.  5 

Andr.  81.  Igitur  imperatore  ad   terram    suam  reverso  locus  Ampherang  in 

quadam  densa  silva,  in  qua  a  vispilionibus  plurima  homicidia  fiebant, 
a  venatore b  dicto  c  Heinrico  c l  monstratur,  [  F.  243']  et  monasterium 
ibidem,  prout  imperator  voverat,  fundatur,  et  Etal  nomen  imponitur, 
poniturque  lapis  primus  ab  imperatore  anno  domini  1330.  in  die  B.  Vitalis  10 
martyris.  Fit  itaque  ibidem  abbacia  ordinis  S.  Benedicti  cum  22  per- 
sonis,  et  primus  abbas  de  Reichenpach  recipitur  nomine  Fridericus 
Heinrichsrewter.  Instituitur  eciam  ibidem  mansio  12  militibus  et  uxoribus 
eorundem  et  6  viduis,  quibus  dabatur  prebenda  sicut  et  monachis.  Et 
duravit  hoc  imperatore  vivente.  Quo  defuncto  filii  sui  bona,  que  pater  15 
dederat,  sibi  usurparunt.  Propter  quod  milites  ibidem  esse  desierunt 
et  monasterium  multum  attenuatum  est. 

De  falso  eius  cancellario. 

Andr.  80.  Causa  autem  discordie  inter  Johannem  papam  et  Ludovicum    sic 

accidisse  legitur.   Ipso  enim  in  regem  Romanorum  delecto  et  coronato20 
nihil  de   omnibus,   que  ad  virum  sapientem  et  regni  gubernatorem  per- 
tinebant,  sibi  defuit,  nisi  quod  linguam  latinam  minime  intellexit,   ex  quo 
inter  alia,  que  sibi  evenerunt,  indignacionem  domini  pape  Johannis  XXII. 
incurrit.    Que    tali  modo  inicium  sumpsit.    Habuit  enim  cancellarium 
quendam,    qui    magister   Udalricus   Hangenor   dicebatur,    de    Augusta  25 
natus,   cui   sigillum   et   omnia   scribenda   commisit    Hie   de   quodam 
crimine   enormi  apud    regem    est  accusatus  a  quibusdam  prepotentibus, 
quibus  ipse  cesar  iusticie  com  piemen  turn  non  potuit  comode  denegare. 
Quapropter   partibus  se  interposuit  et  per   quedam  placita  ad  hoc  per- 
duxit,  quod  predictus  magister  Udalricus  se  cum  1 5  d  prelatis  de  obiectis  30 
expurgare  deberet.    [F.  244]  Quod  cum  in  Nuremberga  factum  fuisset, 
ipse  magister  Udalricus   officio  cancellarie  et  dignitati  pristine  est  resti- 
tutus.    Eodem   tempore  Ludovicus  rex   pro  gracia  sedis  apostolice  ini- 
pelranda  solennes  nuncios  ad  Avinionem,  ubiRomana  curia  degebat,' 
mittere  festinabat  unacum  litteris  voluntariam  obedienciam  et  subieccionem  ;t5 
debitam    continentibus.    Ex  quo  predictus  vicecancellarius  occasione 
malignandi   inventa,    ut   suprascriptam   suam  infamiam  false  vindicaret, 
litteras  apostolico  dirigendas  viciavit  falsa  pro  veris  scribendo,  dominum 
papam  bestiam  a  mari  ascendentem  vocitando  et  plura  similia  ad  simili- 
tudinem  illius,   sicut  legitur,   qui  quondam  Petrus  de  Vineis  vocabatur,  40 
ponendo.      Quapropter    dominus    apostolic  us    proTOcatus    contra   ipsum 

»  so  Hs.  wie  die  Quelle,  in  der  aber  der  Satx  anders  komtruiert 
ist.  b  verona,  unter  dent  v  em  i  Hs.  c  am  Band.  d  quinquaginta  (so 
auch  die  Quelle)  beim  Rubrixieren  durchstrichen,  dafiir  angesetxt  XV  Hs. 

1  Andr.  nennt  den  Namen  nicht ;  Arnpeck  hat  ihn  wohl  aus  dee  45 
Andr.  Quelle,  den  Fund.,  entnommen;  dort  heisst  es  (Neues  Archiv  XXIV, 
678):  er  hete  eynen  jeger,  hies  meister  Heinrich  der  Vende. 

*  Wohl  nach  Andr.  79,  33. 


—     297     — 

Ludovicum  regem  excommunicacionis  sentenciam  promulgavit  et  contra 
eum  reges  et  principes  excitavit.  Tantaram  autem  discordiarum  seminator 
tarn  occolte  et  dolose  et  tarn  diu  semen  suarum  maliciamm  inter  mundi 
capita  Feminavit,  quousque  rege  de  Roma,  ubi  nomen  imperatorie  digni- 
5  tatis  et  maiestatis  obtinuerat,  reverso  maliciam  suam  dei  gracia 
ordinante  in  mortis  articulo  imperatori  personaliter  est  confessus  et, 
qucd  hoc  fecerit  in  vindictam  pro  eo,  quod  criminatores  suos,  de  quibus 
supra  dictum  est,  non  statim  occidit,  sed  eos  ad  iudicium  venire  per- 
misit  in  sue  confusionis  augmentum.  Quantum  autem  imperator  gemuerit, 

10  fleverit  et  doluerit  super  biis  R,  nemo  scribere  potest.  Verumtamen  a 
medicis  cognito,  quod  in  tribus  vel  quinque  diebus  sine  dubio  esset 
moriturus,  imperator  dixit:  Quamvis nequam  ille  omnium  tormentorum 
[F.244*]  generibus  esset  puniendus,  eius  tamen,  qui  eum  percussit, 
iudicio  vel  misericordie  committere  volumus  iudicandum. 

15  De  divisione  inferioris  Bavarie  et  de  dissensione  inter 

principes  eius  habetur   supra1,    ubi   agitur   de  ducibus   in- 
ferioris Bavarie  post  Steffanum  ducem. 

AnnoChristi  1333.*  Mapheus  Bergomensis  ex  nobili  vetustaque  Jac.  Ph.  Berg, 
Fores  torn  m  familia    natus,   utriusque   iuris   abunde   doctus,   sed  et  /.  XIII,  f.  141. 

20eloquencia  ac  rerum  gerendarum  prudencia  insignitus,  propter  eius 
preclarissimas  virtutes  apud  Ludovicum  imperatorem  maximo  in  precio 
habitus  est,  quod  et  in  privileges  et  indultis  eidem  gratis  concessis 
op  time  contestatus  est  etc.  in  Tridentina  civitate  die  20.  mensis  Januarii. 

De  obitu  pape  Johannis  XXII. 
25  Anno  domini  1334.   die  3.  Decembris  papa  Johannes  XXII.   in  Herm.  Herv. 

Avinione    ultimum    vite   sue   diem   clausit.     Qui    obitus   sui   die  256.* 

sentencias   excommunicacionis   in   imperatorem    latas    tepide Konigsh. 4 71. 

dicitur  revocaese.4     Cui  in  papatu  Benedictus  XII.  successit,    qui  voluit  ^p*"- ^«V. 

censuras   prefatas  revocasse  et  se  cum  imperatore  concordasse,  sed  car- A^*05*-  4'*- 
30dinales   et  Philippus  rex  Francie    nolebant  admittere,  cui    displicebat, 

quod  super  eum  se  imperator  scriberet.    A  d  hunc  Benedictum  similiter  5.  W.,  II.  b.  F. 

legatos  cesar  pro   absolucione  misit   nee    tamen    impetravit.    Deinde55S. 

Ludovicus  imperator  convocavit  electores  et  civitates  in  Franckfordia, 339* 

quibus  conquerebatur  iniurias  sibi  illatas.   Qui  omnes  unanimiter 
35  sibi    adheserunt  et  sibi  auxilium  iuravcrunt.     Et  Johannes  rex  Bohemio 

fecdalia  seu   regalia   ab    eo  accepit   et  eciam  alii  principes,    et  facta  est 

pax  magna  in  A) mania. 

[F.245]  Qualiter   autem   imperator  Hainricum  ducem 

Bavarie  inferioris  regni   procuratorem  constituent  et  mox 
40  revocaverit  et  que  bella  inde  secuta  fuerint,  habetur  supra 5 

de  ducibus  Bavarie  inferioris  post  ducem  Ottonem. 

»  feklt  Hs. 

1  S.  248. 

1   Unrichtig.   Das  von  der  Quelle  angegebene  Jahr  1330  bexieht  sick 
45  auf  die  AussteUung  der  erwahnten  Trienter  Urkunde. 

8  Vicesimo  anno  Lodewici,   qui  est  domini  1334.,   papa  Johannes 
moritur  3.  Nonas  Decembris  (=  3.  Dexember). 
4  Die  gleiche  Notix  oben  S.  291, 15. 
6  S.  249  f. 


—     298     — 

Joe.  Ph.  Berg.  Sane  Benedictus  XII.  censures  in  imperatorem  fulminatas  ut 

l.XIII,f.l42*.[n  imperii   uaurpatorem    iteravit.     Verum   postea   veritus,   ne    vacante 
imperio  ab  aliquo  externo  hoste  occuparetur,  Accium  et  Luchinum  vice- 
corn  i  tea  in  Mediolano  et    in  aliis  urbibus,   quas  possidebant,    vicarios 
constituit  eandemque  potestatem  Mast i no  Scaligero  ac  aliis  regulis  tribuit.  5 
Jac.  Ph.  Berg.  Viri  d o  c  t r i  nis  exceilentes. 

*'*       "'  His  temporibus  florueruilt  Nicolaus  de  Lira  ordinis  minorum, 

expositor   biblie,   Parisius   sepultus    ad   minores,    Jobannes 
Scotus  subtilis   doctor,  Mamotrectus l  lector  Erfordiensis a, 
Hainricus   de  Talhaim 2  minister  Almanie  superioris,    vice- 10 
cancellarius  Ludovici  imperatoris.3 

Andr.  85*  Item   quidam   fratres  ordinis  minorum,   videlicet  Franciscus   de 

Esculo5,    Wilbelmus  Okam,  a  quo  quidam  dyaletici  Okkaniste  vocantur 
viri  litterati,  graciam  apostolici  non  habentes  ad  Ludovicum  imperatorem 
in  Monacura   venerunt  et  ei   appellacionem  contra   papam  formaverunt,    15 
qua  ipse  imperator  in  Fran ck ford ia  contra  sentencias  pape  et  censuras 
in   se   latas   appellavit.     Verum  quia   multi  huiusmodi  appellacioni  de- 
li. Konigsh.  rogabant,    idcirco    ipsi   de   avaricia   et   symonia   pape   et  cardinalium 
^73.  quendam  tractatum,  qui  Defensor  pacis  dicitur,  fecerunt,  in  quo  probare 
Andr.  85.  nitebantur,   quod  potestates,   scilicet  pontificalia  et  imperialis,   sunt  im-  20 
mediate  a  deo  et  d  is  tine  to,  [F.  245' J  quia  una,   scilicet  pontificalis,   est 
in    spiritualibus,   alia,  scilicet  imperialis,  est   in   temporalibus,  et    quod 
imperium   non   habetur   a   papa   et    quod    electus  in   cesarem  ex   sola 
eleccione  est  verus  rex  Bomanorum,  et  quod  papa  non  habet  universalem 
iurisdiccionem  et  plenitudinem  potestatis  in  temporalibus,  et  plura  similia.  25 
In  quibus,  sicut  minores  defendere,  sic  predi  cat  ores  oflendere  nitebantur 
imperatorem.     Ipsi    enim    predicatores    sentencias    interdict!    et   excom- 
municacionis    in  imperatorem  a  domino  papa  Johanne  XXII.  dudum  et 
ante   plures  annos  latas  tunc   primum   in   Ratispona  et    in  Landshuta, 
cum  dux  Hainricus  cum  imperatore  discordabat,  in  se  receperunt  divina  30 
non  nisi  clausis  iauuis  eclebrantes. 

De  bello  imperatoris  Ludovici  cum  civitate 
Ratispona. 
Andr.  81.  Hie  Ludovicus  lites   cum  civitate  Batispona  habuit.    Quam  cum 

^2-  per  multos  annos  expugnare  non  posset,  tandem  cum  scitu  et  iuvamine  35 

a  Erfodiensis  Hs. 

1  Mammotrectus  verstiimmeU,  rirhtig  Mammotrepton  ist  der  Titel 
eines  im  MittelaUer  tceit  verbreiteien,  im  15.  Jahrhundert  oft  gedruckten 
lateinischen  Die  tionar  turns,  welcties  den  italienischen  Minoriten  Johannes 
Marehesinus  (urn  1300)  xum  Verfasser  hat.  Vgl.  fiber  ihn  Wetxer  undiO 
Welte's  Kirchenlexikon  VIII,  586  f.  Der  Buchtitel  ist  oben  falschlich  als 
Person  angefiihrt.     Quelle? 

8  Biexler,  Oeschichte  Baierns  II,  531. 

8  Quel U'C 

4  Wit  die    Textvergleichung  ergibt,    ist  hier   der    Text  des   Andr.,  45 
nicht  der  des  Chron.,    (lessen  Quelle,  ausgeschrieben,   mit   Ausnahme  des 
ersten  Satxes,  wo  der  Text  des  Chron.  erscheint. 

5  de  Esculo  fehlt  sowohl  im  (einxig  erhaltenen)  Texte  des  Chron. 
trie  bei  Andr.  Sollte  Arnpeck  eine  verloren  gegangetie  Handschrift  des 
Chron.  beniilxt  haben?  50 


—     299     — 

quorundam  civium  eciam  prepotentum  ,  utpote  consul  urn  ,  in  domo 
ducum  Bavarie  foramen  sub  terra  fecit  ipse  laborando  ab  extra  civibus 
iuvantibus  ab  intra  intendens  per  hoc  foramen  civitatem  intrare  et  earn 
obtinere.  Sed  frustra.  Nam  ea  die,  qua  per  foramen  semper  duo  et 
5  duo  civitatem  intrare  deb ue rant,  foramen  hoc  inventum  fuit.  In  cuius 
rei  signum  in  loco  eodem  lapis  muro  impositus  est  continens  inscripcionem, 
que  sequitur:  Anno  domini  1337.  des  eritags  vor  sant  Urbans  tag  ward 
das  loch  funden  und  zwen  darinn  ge  fan  gen,  die  das  loch  grueben,  und 
warden  des  nachsten  eritags  darnach  in  die  zynnen  gehangen. 

10  Incidencia  de  locustis. 

Anno   Christi   1338.    circa   festum   S.  Affrea  [F.246]    martyris  Chron.  110 
innumerabiles   locuste  ab  oriente  venientes  in  Bavaria ra    ac  Frankoniam  Andr.  86l 
et  alias  partes  apparuerunt&  senas  habentes  alas,  sex  pedes,  duos  dentes  u.  Flor.* 
lapidibus   duriores.    Dicunt  vulgares,    qui  has  locustas   viderunt,  quod 

15  turmatim  volaverint  spacium  diurni  itineris  trium  aut  quatuor  miliari  um 
extendente8a  omnia  viridiab  in  herbis  et  arboribus  devastantes,  ad  instar 
dense   nubis   vol  antes.    Quo   autem    pervenerint,  certum  non  est,  licet 
quidam   in   mari   eas  submersas   dicant.     Post  cur  sum    vero  duorum  Andr.  87. 
anno  rum    cassiodoli,   id   est   pisces,    qui   vulgo   carpfen    vocantur,    ab 

20  Hungaria  in  Danubio  venerunt,  ita  quod  ubique  in  terra  secus  Danubium 
pro  denario  tot  venderentur,  quod  populus  eos  quasi  immundos  comedere 
abnueret. 

Sane  cum  ducatus  inferioris  Bavarie  per  successionem 

hereditariam  in  manus  Ludovici  imperatoris  venisset,  qualiter 

25  predicatores    in    Landshut    occasionem    ad    cantandum    in- 

venerint,   habetur   supra3  de  ducibus  inferioris  Bavarie  sub 

duce  Johanne  capitulo  28. 

Predicatores  eciam  in  Ratispona  cum  citra  20  annos  divina  clausis  Andr.  85.* 
ianuig  celebrassent,  tandem,  cum  papa  nullam  eis  graciam  faceret,  dixerunt 
30  quendam  episcopum,  sicut  legitur,  cum  eis  dispensas.se  ct  ceperunt  divina 
publico  celebrare. 

Qualiter   autem  imperator  fratrem  suum  Rudolfum   in 
exilium  fugaverit  et  tamen  filiis  eius  hereditatem  restituerit, 
habetur  supra5    sub  Eudolfo   comite  palatino   Reni    in  fine 
35  capitulo  29. 

a  fehlt  Hs.    *>  virida  Hs. 

1  Beide  Texte  sind  beniitxt,  wie  die  Textcergleichung  ergibt. 
7  Text  des  elm.  18  776,  F.  15 6*:   Anno  domini  1339.    circa  festum 
8.   Johannis  waptiste   venerunt  locuste   per  totam  Fran  con  i  am,  sicut  et 
40  ipse  presens  vidi,  et  eciam  in  multis  regionibus  aliis,  ut  audivi,  in  multi- 
tudine  maxima  aerem  instar  dense  nubis  obumbrantes  u.  s.  w. 

3  S.  251. 

4  Auch  im    Chron.  109';   hier  mil  einem  kleinen  bet  Andr.  sich 
findenden  ZusaU. 

45  5  S.  254  f. 


—     300    — 

De  curia  in  Franckfordia. 

[F.  246']  Ludovicus   siquidem   imperator    pro   imperii 

s.W.,11.  b.F.  negociis  Italiam  intravit.     Quibus  bene  ordinatis  revereus  de 

JJcf,   ddy    u.  najja  a(j  Alemaniam   curiam   solennem  in  Franckfordia    principum  ac 

260  259.  doctomm  convocavit  anno  regni  sui  24.,  Christ i  autem  1338.    Ubi^ 

multa  statuta  legalia  innovavit  ac  ibidem  non  coacte,  sed 

sponte  in  presencia  archiepiscoporum,  episcoporum  aliorum- 

que   prelatorum    necnon  principum,    comitum,   nobilium    ac 

vulgi  se  esse  verum  Christicolam  per  vere  fidei  devocionem 

dicens  oracionem  dominicam  et  salutacionem  angelicam  nee- 10 

non   symbolum   apostolorum1    voce    publica   declaravit,    eo. 

Fiietr.  178.  quod    papa    heresim    sibi    imputaret.     Bella    et    contenciones    in 

regno   ubique   destruxit  pacemque  procuravit*  ac  reformavit,  jimperium 

Ebran  118.  *at  auxit,  in  Almania   et  Italia  potenter  iraperavit.     In    Nuremberga  et 

Monaco  frequenter  curiam  suam  habuit,  quam  ob  rem   hee  due  civitates  *,r> 
vehementer  aucte,  ampliate  ac  ditate  fuere.    Grandes  nimiru  m  divicie 
Bibi  affluxerunt.    Nam    anno   regni   sui   quarto.,   domini  autem 
1319.   Waldemarus   marchio  Brandeburgensis    diem  ultimum 
Ebran  118.  clausit.8     At  ipse  Ludovicus    marchiam  Brandebuigensem    vacantem 

filio    suo    Ludovico    seniori     potestate     regia     concessit.      Ducatum20 
inferiori8  Bavarie  hereditario  iure  obtinuit. 

De  nupciis  filii  sui  Ludovici. 

S.   W.t  II.  b.  In  illis  temporibus  fuit  quidam  dux  in  Carinthia,  qui  filiam  suam 

F.  339.  unicam    desponsavit  filio   regis  Bohemie   Johanni.     Deinde   idem   dux 

mox  diem  obiit.  Unde  Ludovicus  imperator  ducatum  Carinthie  vacantem  25 
sic  regia  potestate  avunculo  suo  Ottoni«  [F.247]  duci  Austrie  concessit, 
et  filius  Johannis  regis  Boemie  cum  uxore  comitatum  Tirolis  possedit. 
Eadem  mulier  suis  subditis  conquesta  fuit,  quod  dominus  eius  debitum 
solvere  non  posset.  Ideo  eum  ex  provincia  fugarunt  et  imperatorem 
invitarunt.  Qui  mulierem  et  comitatum  filio  suo  Ludovico  seniori, 30 
marchioni  Brandeburgensi ,  cum  consensu  dominorum  provincialium 
dedit.  Idcirco  Johannes  rex  Bohemie  conquestus  est  pape,  quod  cesar 
Ludovicus  comitatum  ct  uxorem  filii  sui  auferens  filio  suo  Ludovico 
dedisset  Eapropter  papa  propositi  t  procurare,  ut  el  ec  to  res  eligerent 
alium  regem  Romanorum,  ut  infra  dicetur.  35 

«  non  videtur  verum  am  Rand  Hs. 

1  Vgl.  Henr.  Herv.  262:  Omnibus  his  aclis  sonore  legit  et  distincte 
simbolum  totum  .  . .,  orationem  etiam  dominicam  et  salutationem  an- 
gelicam. 

*   Vgl.  Sachs.  Wcltckr.,    II.  bayer.  Forts.  339 :   und  ward  darnach  40 
der    pest    frid    in   alien    dautschen   landen,    der   pei   manigen  zeiten    ie 
gewest  ist.      Vgl.  oben  S.  297,37. 

8  Die  gleiche  Notix  oben  S.  284, 20.  Quelle  ist  vielleichi  Heinricus 
de  Eervordia  234,  uo  es,  allet  dings  xum  Jahr  1318,  heisst:  Quarto 
anno  Lodewici  Woldemarus  marchio Brandenburgensis  . . .  diem  functus  est.  45 


—     301     — 

a  Johannes  rex  Bohemie  habuit  ftlium  nomine  Judocura 
vel  Jodocum,  qui  obiit  1377.,  fratrem  Caroli  post  imperatoris, 
cui  disposuit  dari  filiam  regis  Heinrici  ducis  Karinthie  et 
comitis  Tirolis  Margaretam  dictam  Mauitasch.  Et  dominus 
5  imperator  Ludovicus  odio  habens  Johannem  regem  Bohemie, 
ut  superius  relatum  est,  auctoritate  imperiali  divorcium 
inter  eos  sicque  per  se  disposuit,  ut  Alius  suus  Ludovicus 
marchio  Brandeburgensis  earn  duceret  in  uxorem.1 

Incidencia  de  Inferiori  Altach. 

10  1343.*  abbas  et  conventus  monasterii  in  Superiori  Altach  magnum  Andr.  88.* 

et  arduum  opus  et  multis  inutile*  visum  inceperunt.  Magnus  enim 
ille  fluvius  Danubius,  iuxta  quern  claustrum  eorum  si  turn  est,  per 
inulta  tempora  fundo  monasterii  sic  appropinquavit ,  quod  ab  eo 
distans   ab  unius  sagitte  spacium  crebra  littoris  sulcacione  minabatur 

15  ipsum  cenobium  cum  suis  si  1  vis,  agris,  pratis  et  pascuis  fund  it  us  sub- 
vertendum.  Unde  ipsius  Danubii  flu  men  ab  antiquo  suo  alveo  retractum 
per  novam,  quam  in  magna  a  loco  suo  distancia  foderant,  vallem  a  suo 
cenobio  abduxerunt  huiusmodi  laborem  plus  quam  per  10  annos  con- 
tinuantes  expensis  plus  quam  1000  librarum  denariorum  Ratisponensium, 

20  propter  quod  <*  multi  redditus  a  dicto  monasterio  alienati  sunt. 

d  1342.   inundavit  Danubius  et  transfluxit  per  pontem  in  Fund.1 
Straubing. 

Anno   Christi    1342.    papa  Benedictus    XII.  Avinioni    diem  Kbnigsh.  471. 
obivit.    Cui  Clemens  VI.  successit. 

25  Anno   domini  1344.    die    27.  AugUSti5  Johannes    rex  Boem\e,  Andr.88, 89 u. 

filius    olim   imperatoris    Hainrici    de  Luczelburga,    [F.  247']    in   bello  &  W.9  II.  b.  F. 
Philippi    regis  Franc orum  cum   aliis    multis  per  Eduwardum  regem   3  ' 
Anglie   interfectus   est,   cui   Ludovicus   imperator  auxilio  fuit,   qui* Flor.  134. 
ipse  imperator   Ludovicus   regi   Anglie   Eduwardo   confederatus   ipsum 

30  per  Flandriam,  Brabanciam,  Brittoniam  et  Franciam  vicarium  imperii 
constituit  Quern  Philippus  rex  Francie  seduce  ns  suasit,  ut 
Eduwardum  regem  Anglie  a  vicaria  deponeret.  Quod  cum 
factum  fuerat,  Ludovicus  postea  null  am  fortunam  in  agendis 
habuit.    Nam  Philippus  rex  Franco  rum  iureiurando  sibi  promisit 

35  eum  cum  papa  reconciliaturu  m,  sed  nondum  complevit  pro- 
missum  federa  frangens. 

*  der  folgende  Abschnitt  steht  auf  einem  kleinen  xwischen  F.  246* 
und  247  eingehefleten  Zettel.  b  so  Hs.  o  f€hU  Hs.  d  der  folgende  Satx 
am  Rand. 

40  l  Quelle  filr  diesen  Abschnitt? 

2  Die  Textvergleichung  ergibt,  doss  hier  der  Text  des  Andr.   vor- 
liegty   nieht  der  des  Chron.,   welch  letxteren  Andr.  gegen  den  Schluss  des 
Abscknittes  hin  vertindert  hat. 
8  Die  Quelle :  1344. 
45  4  StraubingerAnnalen;  Neues  Archiv  XXIVt  694.  VgluntenS.303,14. 

*  Die  Schlacht  bei  Orecy,  in  welcher  Konig  Johann  von  Bbhmen 
fiel,  war  am  26.  August  1346. 


—     302     — 

De  falsis  nunciis  ad  papam  missis  et  eius 
deposicione. 
S.  W.f    II.  b.  Ludovicus    itaque    imperator    ambasiatores    suos    ad    papam 

F.339  u.  ClemeDtem  VI.  in   Avinionem  *  misit   ad  petendum    absolucionem   et 
Flo     I  e  ven'am*»   quod  et  prius  sepe  fecerat,   dans  ei,  ut  dicitur,  potestatem  5 
'pergamcneo  presentato  nondum  script o,  sed  sigillo  imperial!  robo- 
rato,    quecunque     viderentur     suis    demeritis     exigentibus 
scribenda   correspondere,    scriberet.    Qui   ambasiatores   iniqui 
ob    favorem    pape   raaliciose    inscripserunt,    quod   Ludovicus    cesar 
fateretur  se  esse  hereticum  et  antipapam  inique  creasse  et  se  non  canon  ice  10 
electum  in  regem  Romanorum,  sed  intrusum.    Hoc  instrumento  publico 
in    consistorio  lecto   papa  suum   intentum  habuit  et  Ludovicuru   im- 
Kimigsh.  472  per  a  tore  in  deposuit  *  mandans  a  electoribus,  ut  eligerent  a  1  i  u  m  regem, 
u.  Flor.  134.  alias  vellet  segraviter  in  eis  vindicare,  si  suis  mandatis  non  parere  nt, 

Adiunxit  eciam,  ut  Carol um  marchionem Moravie,  filium  Johannis  15 
regis  Bohemie,   suo  consilio  et  favore  eligerent. 

De  eleccione  Caroli. 

Konigsh.  472.  [F.248]  Unde  anno  Christi  1345. 4  electores  in  Franckfordia  con- 

venerunt  demptis  Gonrado  archiepiscopo  Maguntino  et  LudovicO 
marchione  Brandeburgensi  et  elegeruntCarolum  marchionem  Moravie,  20 
filium  Johannis  regis  Bohemie,  in  regem  Romanorum.  Qliam  elec- 
cionera  Clemens  papa  VI.  confirmavit  et  Conradum  archi- 
episcopum  Maguntinum  deposuit  et  .N.  com  item  de  Nassaw  in  eius 
locum  subrogavit.  Attamen  depositus  GonradllS  episcopatura  ad  eius 
vite  finem  tenuit.  25 

Henr.  Herv.  Eodem   anno,   regni  Ludovici  30.,   tantum   invaluit  symonia, 

267.  268.  qU0^  quicunque  plus  dabat,  pre  aliis  dignitates  et  prebendas 
accipiebat,  et  nihil  agebatur  sine  pecunia. 

b  Et  licet  fallacia,  ymmo  subtilitate  iniquissima  suorum 
cancellariorum  seu  secretariorum  iste  princeps  Ludovicus  30 
incident  indignaciones  apostolicorum  et  gravissimas  ex- 
communicaciones,  ut  supra6  notavi  et  superius6  eciam  ei 
ab  Ulrico  Augustensi,  arcium  magistro,  factas  scripsi,  alie 
tamen  eciam  cause  assignantur,  et  primo,  quod  imperium 
habere    veluti   a  suo   superiore  non  recognoscebat,  secundoao 

a  1344   am  Band  Hs.    *  die   folgendenm  fiinf  Abschnitte  stehen  auf 
einem  xivischen  F.  247  und  248  eingehefteten  Zettel. 

1  Romam  sagen  die  Flor. 

*  Flor.:  veniam,  Sachs.  Wchr.:  gnad  und  puz. 

8  Bier  ist  der  Text  Konigshofens :    und    wolte  es   swerlich   rechen  40 
an  den    kurfiirsten  venrendet.    Die  Flor.  fahren  nach  deposuit  fort:   et 
electoribus  imperii  praecepit,  ut  in  regem  eligerent  Carolum  etc. 

4  So  die  Flor.;  Konigsh.:  1346. 

*  S.  291,2  u.  302,12. 

6  S.  296,  7.  46 


—     303     — 

antipape  creacio,  tercio  divorcium  per  ipsum  celebratum 
inter  comitem  Tirolensem  Jofdocum]1  fratrem  Karoli,  qui 
fratre  electo  in  regera  fuit  marchio  Moravie  factus,  cuius 
uxorem  legitimam  Margaretam  eciam  idem  imperator  suo 
5  filio  Ludovico  dedit. 

1347.  de   equo   lapsus   obiit.      Alii    dicunt,    quod    fuerit  in-  Kbnigsh.  473. 

toxicatus  per  dominam  Margaretam  Maultasch.2  Ab  aliis 
dicitur  ducissa  Austrie 3,  quam  ipse  benignissime  hospicio 
recepit.     Que   eciam  germanum   mariti    sui    Ottonem,    qui 

10  supra4  dux  Karinthie  est  dictus,  et  duos  Alios  eius  dicitur 
veneno  extinxisse. 

1338.  in  die  S.  Laurencii5  venerunt  locuste  6  ab  oriente 
in  occidentem  et  fecerunt  magna  damna. 

1342.  in  die  Magdalene 7  tam  magna  inundacio8  aquarum 

15  fuit  ut  prius  unquam. 

1344.    facta    est   magna   caristia   in    terra   Bavarie   circa   montes.  Fund.9 
Ins u per  et  grando  vix  terciam  partem   frugum  reliquit.     Eodem    anno 
fuit  magna  inundacio  aquarum  tam   in   hieme   quam  in   estate,  unde 
evenerunt  in  n  um erabilia  damna  in  locis  aquoeis  circa  Renuni,  Danubium 

20  et  Enum,  et  locis  aquoeis  ville,  opida,  pecora  cum  hominibus,  quorum 
certus  numerus  non  habetur,  interierunt  et  multi  pontes  destructi  et 
confracti  ruerunt.  Et  in  montibus  fluvius  At  is  is  per  sex  miliaria 
fructus  terre  consumpeit.  Similiter  eodem  anno  in  montibus  pestilencia 
magna  regnavit. 

25  De  congregacione  Spire  et  favore  eius. 

Post  hec  Ludovicus  imperator  Spire  congregavit  omnes  principes  Kbnigsh.  472. 
super  Kenum  et  de  Suevia  ac  Fran  con  i  a  et  interrogavit  eos,  si  eum  pro 
imperatore  vellent  habere  an  Carol  una  per  electores  electum.  Qui  omnes 
ei  unani miter  responderunt,  quod  eum  et  non  Carol  um  pro  domino 
30 et  rege  mallent  habere  nee  de  eius  eleccione  curare,  quam  vis  papa 
earn  litteris  suis  subordinaverit. 

Hie  Ludovicus  vir  pacificus   fuit  et,   ubi  civitates  pacem  habere 473. 
peterent,  semper  adiuvit,  ubi  autem  pacem  rebus  temporalibus  pro- 

1   Vgl.  S.  301, 1. 
35  *  Diese  Behauptung  scheint  mir  irrtiimlich  gefolgert  xu  sein  (durch 

unrichtige  Bexiehung  des  Relativsatxes)  axis  der  Stelle  bei  Andreas  551: 
Dicitur,  quod  .  .  .  ducissa  Austrie,  soror  domine  in  Athisi,  que  in  vulgo 
propter  deformitatem  Maultasch  vocabatur,  ...  id  fieri  procuravit. 

8   Vgl.  unten  S.  304, 17,  daxu  auch  Flor.  (ed.  AfeuscJienJ  S.  135,  sourie 
40  Andr.  80  und  551. 

*  S.  300,26. 

*  10.  August. 

•  Vgl.  oben  S.  251, 19  und  S.  299,  11. 
1  22.  Juli. 

45  8  Vgl.  oben  S.  301,  21. 

•  Oedr.  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  11,  342;  vgl  NeuesArehiv  XXIV,  676, 
Anm.  6,  und  715. 


—     304     - 

Fiietr.  173.  curare   potuit,   bella  obmisit.     Idcirco   a  plerisque  amabatur   et  in 
Konigsh.  473.  mult  is   sibi   prosper©  successit,1    ubi    antecessores  buos    oportuit  multa 
bella  sudare. 

De  morte  comitis  Holandie. 

Eodem  anno  Wilhelnuis  comes  Hannoniea,  Holandie  el  5 
Selandie  et  dominus  Frisie  aquilonaris  in  die  SS.  Cosme  et 
Ebran  118.  Damiani 2  a  Frisonibus  orientalibus  occisus  est.  DeiDceps 
imperator  Ludovicus  Holandiam 8,  Honigoviam,  [F.  248*  ]  Selandiam  et 
dominium  Frisie  Alberto  et  Wilhelmo  filiis  suis  concessit;  eo  quod 
mater  eorum,  domina  regina  Margareta,  de  HolandialO 
nata  fui t.4 

De  morte  eius. 

Andr.  89  u.  Anno  Christ i  1347.  in   die  Gereonis   martyris  et  sociorum  eius 

551*  Ludovicus  Komanorum  imperator  regni  sui  33.*,  imperii  vero   20. 
anno   diem   obivit,    sepultus   in    ecclesia   parrochiali   beate   Virginia  15 
Marie  in  Monaco.    Cuius  mors  sic  evenit6,  ut  fertur: 
S.  W.f  II.  b.  F.  Ducissa  Johanna  uxor  Alberti  ducis  A  us  trie  ex  Alsacia  per  Bavariam 

339  u.  Fiietr.  jn    Austriam    descend  it.    Sed   cum    venisset  in   monasterium   beate 
Virginia  Marie  in  Un densdorf 7,  imperator  Ludovicus  bono  ammo 
et    COllimbina   simplicitate    earn    accessit   in   eodem    monasterio^ 
suscipiens  ettractans  earn  cum  magna  reverencia  et  honore,  ac  ibidem 
cum   ingenti   gaudio  pernoctarunt.    Altera  autem  die  ipsa  ducissa  in 
Andr.  89.  viam  Austrie    tendens    valefecit   et  imperatori  potum    porrexit.    Sed 
dum  ille  ob    suspicacionem  bibere  contemneret,  ilia  prior  bibit.     Quod 
videns   imperator  et  calliditatem  ignorans,    quod  gem  in  us  potus  sibi  in  25 
eodem    flaseone    offerebalur,   confidenter   bibens    letale    virus  suscepit. 
Ipsa  vero  ducissa  veneni  ministra,   summi  mundi   capitis  im- 
S.  W.  I.  c.  munda  interfectrix,  mox  ut  imperator  bibit,  fugiens  evasit.  Venerunt 
igitur  venatores  ad  imperatorem  dicentes,  quod  ursum  invenissent    Qui 
cum   magna    delectacione   et    venandi    libidine    cum   duobus    militibus  30 
silvam   peciit.    Ubi   dolore    vehementi  ex   vertigine   capitis   de    equo 
corruens  inquit:  O  dulcis  virgo  Maria,  adesto  morti  meel  Hec  dicen  s 
Andr.  I.  c.  in    greraio   cuiusdam    rustici   mortuus    [F.  249]   est.      Quo    clamore 
S.  W.  1.  e.  audito  milites  de  equis  salientes  levare  eum  conantes  mortuum  invenerunt. 

*  Bannonie  Hs.  35 

1  Konigah.  a.  a.  0. :  da  von  gingent  ime  lihtekliche  zii  handen  grosse 
lant  und  lute,  das  sine  vordern  u.s.w.  Fiietr.:  Umb  das  gieng  im  alle 
ding  leicht  zu  handen. 

*  27.  September.     Quelle  dieses  Satxes  ist  vielleicht  Henr.  Berv.269. 

*  Vyl  Andr.  90  und  552,  Fiietr.  179.  40 
4   Vgl.  oben  S.  295,  37. 

6  Diese  Jahresangabe  tcohl  aus  Henr.  Herv.  26S. 

0  Vgl.  oben  S.  303,  6.  Durch  die  Vermengung  der  Quelkntexie  in 
der  folgenden  Erx&hlung  werden  die  Unwalirscheinlichkeiten  der  Ueber- 
lieferungen  noch  gesteigert.  45 

T  Vgl  Riexler,  Qesehichte  Baierns  II,  499. 


—     305     — 

Igitur  famuli  sui  corpus  suum  in  prefatum  monasterium  Undens- 
dorf  deportantes  ibidem  cum  eodem  pervigiles  accensis  lumi- 
naribus  pemoctarunt  cum  lamentacione  ingenti  et  tercia  die  in 
Monacum  deferentes  ad  beatam  virginem  terre  commendarunt. 

5       De  numero  filiorum  Ludovici  imperatoris. 

Hie  Ludovicus    cesar  6  nobiles*  superstates*  filios,   Ludovicum  Andr.  89    u. 
seniorem,  marchionem    Brandeburgensem,    Steffanura,    Albertum,    Wil-  552,      Ebran 
helmum,   Ludovicum  Romanum  et  Ottonem,  reliquit,    qui  bus  princi-^  <*•  l^h 
patus   et  dominia  infrascripta   dimisit:  Bavariam  superiorem  et  Eiietr.  179. 
10  inferiorem,    marchiam  Brandeburgensem    cum   suis  attinenciis,   ducatum 
Carinthie,  comitatus  Tirolis,   Holandie,   Selandie,    Honigovie  et  domi- 
nium Frisie. 

Cap.    47. 

De  divisione  provinciarum  inter  filios  eius. 

15  Transacts  itaque  quasi  duobus  annis  vel  paulo  minus  post  Andr.  90. 

sui  genitoris  obitum  Ludovicus  senior  terras  et  provincias  inter  fratres 
suos  hoc  modo  divisit  Item  dux  Steffanus  f rater  eius  ex  utroque 
parente  Landshutara  possedit  et  terrain,  que  est  versus  Saltzeburgam. 
Item  alii  fratres  ipsius,    quorum  mater  nacione  fuit  de  Holandia,    unus 

20  illorum,  dominus  Albertus,  possedit  Straubingam  et  partem  magnam 
inferior  is  Bavarie,  alter  vero  nomine  Wilhelmus  ace  e  pit  Holandiam, 
Selandiam  et  Honigoviam,  cuius  gubernator  erat  Albertus  f rater  eius. 
Item  Ludovicus  Romanus  cum  iuvene  fratre  Ottone  pro  sua  parte 
hereditaria    [ F.  249  'J    marchionatum    Brandeburgensem    acceperunt, 

25 quern    ipse   Ludovicus   maior    natu   eis   sponte  resign av it    et    sibi 
superiorem  Bavariam    et  ducatum  Carinthie  ac  com ita turn  Tirolis  pro  89. 
sua   parte    retinuit.      Facta    est    hec    divisio    in    Landsperg    opido  551. 
AugUStensis  diocesis    dominica  post  nativi  tat  is  Marie  festum  anno 
domini  1349. 

30  De  predictis  6  fratribus  subsequenter  hoc  ordine  dicetur: 

primo  de  Ludovico  seniori  et  eius  Alio  Meinbardo,  secundo 
de  iunioribus  duobus  fratribus  Ludovico  Romano  et  Ottone 
iuniore  ex  eo,  quia  linea  eorum  non  processit,  tercio  de 
Alberto   et  Wilhelmo    et  de  ducis  Alberti   heredibus  in  Ho- 

35  landia  etc.,  quarto  de  secundo  natu  duce  Steffano,  cuius 
heredes  per  rectam  lineam  descendentes  adhuc  superstites 
sunt  in  Monaco  et  Landshuta  usque  in  presentem  S.  Michaelis1 
diem  anno  Christi  1493.  omnibus  aliis  fratribus  predictis  et 
eorum  lineis  deficientibus. 

40  a  am  Rand  Hs.  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  29.  September. 


Quellon  u.  Erorteningen,  N.  F.  III. 


20 


—     806     — 

Cf.  Fund.1  u.  a  134&  in  crastino  conversion  i  s  S.  Pauli  hora  vesper  tin  a  f  actus 

96m  terremotus,  super  quo  singuli  mirabantur. 
Cf.  Fund.9  u.  Item  1356.  in  die  S.  Luce  ewangeliste  in  prima  vigilia  noctis 

Andr.  100.  iterum  f  actus  est  in  gens  terremotus. 

Necrol.  8Item    anno   Christi    1339.    alias b  (13H9.t>    in  die  nativitatis  5 

Marie  virginis  domicella  Agnes  ducissa  quatuor  annorum,  filia  Ludovici 
imperatoris,  intravit4  monasterium  S.  Jacobi  in  Anger  Monaci 
cum  novem  aliis  virginibus,  que  facte  sunt  sorores  ordinis  S.  Clare. 
Prefata  autem  Agnes  vixit  in  ordine  ad  14. 5  annum  et  obiit  in 
die  S.  Martini  episcopi  sepulta  in  choro  Olarissarum  in  Anger  anno  10 
Christi  1352. 

Elizabet6  nupsit  Friderico  marchioni  Missnensi. 

Cap.  48. 

De   primogenito   filio   eius  Ludovico   marchione 

Brandeburgensi,  duce  Bavarie.  *& 

[F.  250]    De  marchione  Ludovico. 

Ebran  118  u.  Ludovicus,  quern  ipse  pater  iam  dudum  in  marchionem  creaverat 

Fuetr.  779.  Brandenburgensem,  vir  modestus  ac  probus.7  Qui  audita  morte 
patris  sui  magna  tristicia  perfusus  est  ea  maxima  causa, 
quia  in  tam  gravi  excommunicacione  et  aggravacione  in  20 
ultimis  suis  est  inventus  nee  absolutus,  sed  et  quia,  ut 
dictum  est,  de  equo  lapsus  mox  obiit  absque  sacramentali 
confessione.  Venit  itaque  sic  merens  ac  tristis  in  Monacum. 
Ubi  dum  crederet  se  invenire  consolantem,  invenit  plurimos 
ipsum  contristantes  et  hoc  propter  sepulturam  corporis  patris,  25 
quoniam0  iuxta  quorundam  baronum  consultacionem  et  alias 
eciam  ipsius  Augusti  viventis  bonam  inclinacionem  ac  favorem 
erga    fratres    heremitas   S.   Augustini    voluit   et  concupivit 

*  die  folgenden  xwei  Absehnitte  stehen  auf  dem  unteren  Bands  von 

F.  249.    »>  am  Rand  Hs.    c  quern  He.  30 

1  Fund.  (Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  11,  342):  in  die  conversions  S.  P.; 
Andr.  (nach  Chron.j:  in  conversione  S.  P.  (2o.Junuar). 

*  Fund.  (a.  a.  0.)  :  in  gaUicantu;  Andr.:  hora  vesperorum. 

8  Der  folgende  Abschnitt  ist  dem  Totenbuche  des  Miinchener  Anger- 
klostera  (jetxt  im  k.  allgem.  Reichsarchiv  in  Miinchen),  Bl.  4  entnommen.  35 
Dort  stehi  die  Jahrxahl  1349. 

4  hunc    conventum  sagt  die  Quelle  statt  monasterium  —  Monaci. 

6  quartum  heisst  es  richtig  in  der  Quelle.  Vgl.  Haeutle,  Qenea- 
logie  S.  12. 

*  Vielmehr  MechtUde;  vgl.  oben  S.  291 \  25.    Die  jiingere  Prinxessin  40 
Elisabeth    heiratete   den  Fiirsten  Cangrande  11.   von  Verona,   nach  dessen 
Tode  den  Orafen  Ulrtch  von  Wiirttemberg. 

7  Vgl.  Andr.  90 :  Hie  erat  vir  stremius  et  bellicosus  et  largus; 
Ebran  122:  der  marggraf  Ludwig  was  gar  ein  hochgelobter  furst  in 
allem  romischen  reich.  45 


—     307     — 

dictus  marchio  corpus  patris  apud  dictos  fratres  recondi  in 
ipsorum  ecclesia  cum  refusione  sufficienti,  iuxta  quod  funus 
requirit,  et  his  similia.  Fratres  itaque  et  patres  conventus 
in  unum  congregati  consilium  satis  grave  seu  arduum  habere 

5  ipsis  visum  est.  Artabat  pietas  viri  defuncti  in  una,  cap- 
tanda  benivolencia  novi  principis  in  alia,  sed  et  murmur 
nobilium,  qui  dicturi  erant :  Ecce,  monachi  pleni  sunt  nee 
indigent  elemosina.  Item :  Magnam  habent  conscienciam  in 
isto.     Item:    Ecce,     dominus   noster   cesar   multa  bona  eis 

loostendit;  ecce,  quomodo  ingrati  modo  videntur  in  effectu, 
quia  et  ipsi  continue  habuerunt  ipsum  ac  suos  pro  excom- 
municatis.  Ultra  vero  omnia  hec  pensabant  patres  periculum 
suarum  animarum  timentes  sanctam  sedera  apostolicam  offen- 
dere,    [F.250']  indignacionem  incurrere,   optime  recolentes 

15  nusquam  imperatorem  vel  alium  quempiam  plebium  tam 
graviter  excommunicacionum  vinculis  irretitum  et  retibus 
aggravacionum  iam  plus  25  annis  innodatum.  Quare  altera 
die  responsuri  libenter  affirmativam  in  petito  offerre  et  pronos 
ad    placita,    si   ipsi  superstites  vellent  respondere   loco   et 

20  vice  conventus  in  casu,  ubi  sedes  apostolica  exciperet  contra 
eos  ob  sepulturam  talis  persone.  Data  ergo  responsione 
tali  minus  bene  contenti  corpus  consensu  plebani  in 
ecclesia  B.  Marie  prope  monasterium  Augustinensium  mox 
fuit  reconditum.1    Ubi  dicunt  quidam,  quod  nee  usque  hodie 

25  sit  absolutum  iuxta  formam  ecclesie  illud  morticinium.  Sed 
ego  a  genitore  meo  audivi,  quod  istud  factum  sit  in  generali 
concilio  Constanciensi  vel  ad  minus  Basiliensi. 

Igitur  marchio  Ludovicus  regebat  Bavariam  superiorem, 
habebat  autem  plurimas  terras,  principatus  et  comitatus,  unde 

30  necesse  ei  fuit  plures  [habere]  fldeles  capitaneos  et  prefectos 
presertim  in  remotioribus  et  montauis  ut  Athesi  comitatuque 
Tirolis  et  Goricie  etc.  Habuit  itaque  inter  ceteros  suos 
curiales,  ymmo  militares  veterane  milicie  virum  dictum  Con- 
radum  Kiimerspricker 2,    qui  eciam  pene   20  annis  continuis 

35  *   Vgl.  Riezler,  Qeschichte  Baierns  11,  501. 

*  Konrad  Kummersbrucker,  Kaiser  Ludwigs  Jagermeister.  Aus  der 
bei  Riezler,  Qeschichte  Baierns  11,  530  angefuhrten  Literatur  betreffen 
ihn  [1333)  Mon.  Boic.  Vll,  42  und  (1341)  VI,  251.  Vgl.  ausserdem  iiber 
ihn  hauptsachlich  Freyberg,    Beurkundete  Qeschichte  Herxog  Ludwigs  des 

40  Brandenburgers,  ferner  Huber,  Qeschichte  der  Vereinigung  Tirols  mil 
Oesterreich;  Hang,  Ludwigs  V.  des  Brandenburgers  Regierung  in  Tirol 
(Separatabdruck  aus  Jahrgang  111  und  1 V  der  Forschungen  und  Mitteilungen 
xur  Qeschichte  Tirols),  S.  48  ff. ;  Archiv-Berichte  aus  Tirol,  Band  IV, 
besonders  die  S.  133  mitgeteilte  autobiographische  Notix  des  Konrad  Kummers- 

45  brucker ;  Juffinger,  Kundl,  S,  113  ff. ;  Straganx,  Hall,  S.  43. 

20* 


—    308    — 

in  famulatu  diligenti  Ludovico  imperatori  fidelissirae  servierat, 
patri  suo.  Quern  dictus  cesar  ante  plurimos  annos  magistrum 
venatorum  in  superiori  [F.251J  Bavaria  usque  montana 
fecerat.  Qui  eciam  in  annis  paucis  excrevit  in  diviciis  et 
potentatu  habens  possessiones  et  castra  plurima,  et  quia  5 
racione  virtutum  et  strennuitatis  sue  excrevit  et  famatus 
fuit,  prefecturas  et  castra  plura  commendata  fidelitati  sue 
habuit  a  dicto  imperatore  Ludovico.  Habuit  eciam  iste 
Conradus  militaris  filium  eiusdem  strennuitatis  et  virtutum 
Johannem  dictum  magistrum  venatorum  usque  in  hodiernum  10 
a  communi  populo  semper  vocatum.  Hos  ergo  duos  viros 
iste  marchio  a  principio  dominii  sui  latissimi  reperiens 
clarissima  et  vera  noticia  puros  et  fideles  officium  seu 
officia1,  quibus  tempore  patris  fungebantur,  contulit,  com- 
misit  de  novo  et  tradidit  cum  omnibus  iuribus  et  pertinenciis,  15 
iuxta  quod  prius  habuerant,  cum  castro  Gruenwald2  et 
Kunthelberg 3,  quod  ipse  Conradus  de  suis  reparaverat,  ad 
quod  eciam  castrum  multas  libertates  et  exempciones  oljm 
impetraverat  ab  imperatore  Ludovico,  quas  iste  Ludovicus 
marchio  denuo  confirmavit  eisdem.  Hec  autem  collacio20 
officii  memorati  in  montanis  superioris  Bavarie  facta  est 
anno  domini  1348.4 

Sepedictus  autem  dominus  Ludovicus  marchio  erat  vir 
pulcher  et  decorus.    Voluntate  patris  et  obediencia  duxit  in 

Andr.  551,  uxoreni   dominam  Margaretam,    que    vili    cognomento   Maultasch  25 

Ebran  123,  vocabatur 6,    eo  quod  magnum  os  haberet  et  m  axil  las  depend  en  tea, 

iieir        'sicque  turpis  habebatur  [F.  25V]  in  facie.     Et  quamvis  esset 

turpis,  tamen  propter   comitatus  et  dominia,   que  ipsa  iure 

hereditario  patris  et  matris  possidebat,  ablata  fuit,  ut  dictum 

est  supra6,  Judoco  fratri  Caroli  filii  Johannis  regis  Bohemie  30 

et   isti   Ludovico  marchioni   coniuncta,    fiiia  regis   Hainrici 

Cf. Ebran  122 ducis  Karinthie,   comitis  Tirolis   et  Goricie.     Itaque  marchio 

u.  FUetr.  179. 

1  Wie  der  „  Jagermeister*4  fiir  den  Markgrafen  Urkunden  ausstelien 
durfte,  beriehtet  Haug  a.  a.  0.  S.  56 t  Anm.  1;  vgl.  daselbst  S.  103. 

1  Qriinwald   an  der  har  sudlich  von  Miinchen.     Vgl.  Beitxenstein,  35 
Chronik  von  Qriinwald,  S.  43,  wo  Konrads  Sohn  falschlich  ebenfalls  Kon- 
rad  genannt  wird;  Archivberichte  aus  Tirol  IV,  133. 

8  Freyberg  a.  a.  0.  S.  154  und  163 :  Berg  Kuntel.     Kundlburg  bet 
Kundl  im  Inntal.     Vgl.  Juf finger,  Kundl,  S.  113  ff. 

*  Freyberg  a.  a.  0.  S.  173  f.;  Archivberichte  a.  a.  0.  S.  134.  40 
5  Andr.  551 :  que  in  vulgo  propter  -  deformitatem  Maultasch  voca- 
batur ;   Ebran  123 :    die  genant  was   Mawltasch ,   darumb  also  genant, 
das  sie  als    ein    ungeschafien    weib  was,  darnach  Fuetr.  179:   dise  fraw 
was  durch  ir  ungeschaffen  mund  genant  die  Maultasch. 

•  S.  301, 1  ff.  und  303, 1  ff.  45 


—       309     — 

iste  Ludovicus  ex  illo  matrimonio  comitatum  Tirolensem  cum  alilS 
dominiis  ad  ipsum  Spectantibus  possedit.  Habuit  eciam  ex 
ipsa  uDicum  filium  Meinhardum,  quorum  uterque,  ut  dicitur,  tarn 
pater  quam  Alius,  per  ipsam  fuerunt  intoxicati  et  extincti.1 
5  Postquam  autem  istud  niatrimonium  tarn  potens  et  magnificum 
est  consumatum,  ipse  marchio  uxori  sue  dominia  sita  in 
montanis  et,  que  hereditaria  successione  sua  erant,  ei  coni- 
mendavit  ac  commisit  regenda  ut  domina  per  omnia.  In 
cuius   domine  marchionisse   curia  pro  magistro  primus  fuit 

10  postulatus  et  electus  supradictus  miles  veteranus  Conradus 
Kumersprucker  propter  suam  sagacitatem  et  in  illis  locis 
magnam  et  laudabilem  noticiam.  Quod  officium2  gratanter 
acceptavit  curiamque  illam  pluribus  annis  optime  et  specta- 
biliter  rexit,   et  hoc  ab  annis  domini  1352.  usque  in  1360., 

15  ut  in  certis  cirographis  est  repertum,  et  credibile  ante  hos 
annos  et  post  ipsum  in  eodem  officio  fuisse  occupatum. 

Iste  eciam  miles  circa  hec  tempora  cepit  hereditare 
unacum  Alio  suo  et  post  ipsos  domus  ducum  Bavarie  castrum 
et  opidum  dictum  Eatenberg 3,  antiquitus  nominatum  Rappen- 

20  berg,  [F.  252  J  opidum  vero  et  adiacencia  sua  ante  et  retro 
in  derMordaw;  latebant  enim  homines  ibidem  inter  frutecta 
et  transeuntes  spoliabant  ac  mactabant,  ut  dixerunt  veteres. 
Fuit  autem  istud  castrum  antiquitus  cuiusdam  crudelis  viri 
nobilis    dicti    Ulkmair ,     qui    istud    edificavit    et    instruxit 

25  correspondens  dominio  comitatus  Tirolis,  licet  alii  dicunt, 
quod  infeodatum  ducibus  Bavarie  fuerit  circa  hec  tem- 
pora, fratrum  istius  marchionis,  et  quod  primus  vel  senior 
dux  Steffanus  ipsum  impignoraverit  comitatui  Tirolensi.  Cum 
autem  dictus  marchio  Ludovicus  circa  annum  domini  1350. 

30  ire  deberet  cum  rege  Romanorum  Carolo  in  Aquisgranum 
ad  coronacionem  ipsius,  peciit  a  dicto  Conrado  Kumers- 
prucker, ut  ei  provideret  in  expensis  seu  concederet,  quia 
miles  predives  erat.  Quod  et  fecit  mox.  Nam  prestitit 
domino   marchioni   3000   marcarum   cum   24   marcis  monete 

35  Meranensis,  que  faciunt  in  summa  florenorum  Ehenensium 
ad  6500  florenos.  Unde  et  tunc  dictus  miles  capta  opor- 
tunitate  et  audacia  tarn  ex  ipsa  imprestacione  quam  eciam 
serviciis  et  favoribus  prestitis  peciit  et  impetravit  pro  se 
et  suis   heredibus  prefecturam  dominii  et  castri  Eatenberg 

40  l  Zingerle,  Die   Sagen  von  Margaretha,    der  Maultasche,  S.  19  ff.  ; 

Huber  a.  a.  0.  S.  78  f. ;  Haug  a.  a.  0.  S. 108. 
2  Huber  a.  a.  0.  S.  68  und  197. 
8  Rattenberg  am  Inn. 


-     310     — 

cum  omnibus  et  singulis  proventibus,  censibus,  redditibus 
ac  iuribus  ad  id  spectantibus,  quam  eciam  sepedictus  marchio 
in  possessionem  et  usucapcionem  absque  illius  debiti  de- 
falcation, tamen  in  forma  pignoris  tradidit  ac  commisit.1 

De  uxore  eius  Maultasch  dicta.  5 

Defuncto  marchione  Ludovico  1361.  Margareta  eius 
relicta  de  novo  sola  tenuit,  possedit  ac  rexit  Athesim  alias- 
que  terras  et  dominia  ad  comitatum  Tirolensem  spectancia, 
[F.  252']  tristis  tamen  hesitans  et  ambigua  plurimum  in  se 
ipsa,  quid  vel  quomodo  de  dominio  illo  agere  deberet.  Nam  10 
tunc  Steffanus  dux  Bavarie  pro  se  et  fratribus  suis  ex  una 
et  Eudolfus  IV.  dux  Austrie  parte  ex  altera  pariter  de- 
siderabant,  ut  ipsa  ilium  comitatum  eis  vivens  resignaret. 
Quadam  ergo  die  ipsa  domina  in  huiusmodi  ambiguitate 
posita  quendam  stolidum  hominem  et  fatuum  de  ipsius  familia,  15 
quern  pro  solacio  et  iocis  habebat,  cepit  inquirere,  cui  vel 
quibus  terram  suam  resignare  deberet.  Qui  quasi  prophetica 
voce  mox  inpremeditate  respondit  et  rei  eventum  vere  pre- 
dixit  et  ait:  Certe,  domina  mea,  tibi  dico:  Si  resignabis 
tua  dominia  ducibus  Bavarie,  velut  domina  tractaberis  omnibus  20 
diebus  vite  tue,  si  vero  ducibus  Austrie,  uti  ancilla  eris. 
Quod  et  factum  postea  fuit.  Nam  post  resignacionem  factam 
predicto  Rudolfo,  ut  infra  habetur,  ipsa  in  Wiennam  fuit 
deducta  ibique  non  ut  domina,  sed  velut  paupercula  vidua 
est  habita  sine  dominio  vel  solacio  aliquo,  quousque  dies  25 
clausit  extremos.  Sepulta  autem  fuit  post  mortem  ibidem 
aput  fratres  minores.*  Nee  credendum,  quod  ita  misera 
fuerit  vel  ancilla  cuiusquam  aut  panem  manducaverit.  Pre- 
supponendum  est  habuisse  earn  notabilem  pecunie  aut  flore- 
norum  numerum,  quern  non  resignavit,  nee  ei  ablatus  aut  30 
furatus  fuit.  De  quo ,  eciamsi  a  ducibus  dictis  censum 
annualem  vel  donativum  non  habuisset,  vitam  et  statum 
ducalem  tenere  indubie  cum  famulis  et  famulabus  potuisset, 

1  Am  8.  Februar  1350  xu  Meran.  Vgl.  lirandis ,  Geschichte  der 
Landeshauptleute  von  Tirol,  S.  69;  Hither  a.  a.  0.  »S.  95  und  170  (xtceiZb 
Urkunden  daruber,  dass  Markgraf  Ludwig  und  seine  Qemahlin  Margarete 
fiir  eifie  Schuld  von  3024  Mark  Berner  Meraner  Miinxe  dem  Konrad 
Kummersbrucker ,  Jdgermeister  in  Oberbayern,  Feste  und  Markt  Jiattenberg 
mit  dem  Qerichte  verpfandet  haben) ;  Archiv  fiir  Qeschichte  und  Alter- 
tumskunde  Tirols  111  (1866) ,  S.  397.  40 

?  Vgl.  hiexu  und  xum  folgenden  Text  iMtnpel,  Das  Wohnhaus  der 
Margarete  Maultasch  im  Minoritenviertel  xu  Wien,  im  Monatsblall  des 
Altertumsvereines  xu  Wien  VU  (1904),  S.  73  ff. 


—     311     — 

sicut  et  fecit.  Habuit  eciam  ibi  domum  ducalem  spaciosam 
et  magnificara  circa  fratres  minores  Wienne,  que  hodie 
cernitur,  et  est  cum  certis  indiciis,  [F.  253]  quod  eius  fuerit 
habitacio.  Habuit  eciam  census  seu  sumptus  notabiles  de 
5  muta  seu  theloneo  ducum  Austrie  de  opido  Wels l  supra  .  .  . R 
ita  utb  ipsi  proscriptos,  ut  non  solum  pro  usu  vite,  ymmo 
si  volet b,  aliquid  vel  aliqua  legare  pro  salute  anime  sue  de 
illis.  Unde  gloriantur,  et  est  verum,  quod  scribo,  fratres 
minores  Wienne  annuatim  se   habere  80  libras  Wiennenses 

10  de  muta  in  Wels,  quam  summam  pecunie  dicta  domina 
Margareta  eis  legavit  perpetuo  pro  reparacione  monasterii. 
Audivi  eciam  a  progenitoribus  meis c,  et  communiter  in 
Austria  ante  tempora  fuit  famatum,  quod  dux  Eudolfus  earn 
habuerit   in  uxorem.2    Sed    stare    non   potest;    habuit  enim  Chr .  stams* 

15  filiam  Caroli  IV.  imperatoris. 

De  resignacione  comitatus  Tirolis. 

Cum  siquidem  domina  Elizabet  mater  ducis  Rudolfi  et 
fratrum  eius  fuisset  soror  regis  Hainrici  patris  domine 
Margarete  Maultasch  et  in  secundo  gradu  consanguinitatis, 

20  plus  tamen  afficiebatur  ducibus  Bavarie,  ex  quo  .bonum 
maritum  abinde  habuit  et  quia  aduc  viventes  eius  cognati 
erant.  Quare  ipsa  non  multo  post  dormicionem  viri  sui 
insinuavit  per  litteras  duci  Steffano  seniori,  germano  Ludovici 
marchionis,  quatenus  illico  veniret  ad  earn,    quia  comitatum 

25  ilium  sibi  resignare  volebat  atque  in  possessionem  realem 
locare.  Qui  lectis  litteris  illis  suo  communi  proverbio  dixit 
vulgariter:  Durch  den  liben  got.  Nos  promisimus  aliquibus 
ducissis,  baronissis  aliisque  quam  pluribus  generosis  dominabus 
et  nunc  dispositi  et  parati  sumus  venire  ad  [F.  253']  curiam 

30  et  congregacionem  nobilium  in  Heydelbergam.  Ideo  iam 
scribere  volumus  domine  marchionisse  nostre  predilecte  cog- 
nate, quatenus  usque  ad  nostram  reversionem  factum  suspendat 
nos  expectando  nullique  alteri  comitatum  resignet,  donee 
deo   dante   in   propria  ibidem   constitute   fuerimus   persona. 

35  Sicque  dictus  dux  Steffanus  maluit  plus  pro  sua  voluptate 
ad   illam   curiam   festinare  quam  pro  utilitate  sua  et  domus 

a  leere  Stelle  fiir  tin  Wort,  b  so  (verschrieben?)  Hs.  c  Scharding 
plebanus  am  Rand  Hs. 

1  Wels  an  der  Traun  in  Oberdsterreick. 
40  »   Vgl.  Lampel  a.  a.  0.  S.  74. 

•  Pex,  SS.  Rer.  Austr.  II,  459. 


—     312     — 

ducum  Bavarie  predictam  dominam  visitare  minime  pensando 
dicta  iuris  communis ,  videlicet  periculum  esse  in  mora, 
quodque  vigilantibus  et  non  dormientibus  iura  subveniunt. 
Porro  dux  Austrie  senior  tunc  Rudolfus  filius  ducis  Alberti 
fratris  Friderici  quondam  regis  Romanorum  diligencior  erat5 
in  facto  ipsam  dominam  per  se  accedendo,  sedule  solicitando, 
fortissimis  atque  dulcissimis  supplicacionibus,  persuasionibus, 
promissis  variisque  blandiciis  earn  alliciendo  atque  inducendo, 
quousque  ipsam  ipsiusque  animum  et  aftectum  prorsus  mutavit 
ac  devicit,  ita  quod  sibi  comitatum  ac  dominium  realiter  re- 10 
signavit   anno  domini  1364.  circa  festum  nativitatis  Marie.1 

Redeunte  igitur  duce  Steffano  de  Haidelberga  et  audita 
hac  resignacione  subito  exercitum  armatorum  per  Bavariam 
congregari  fecit  ad  comitatum  ilium  obtinendum  vi  et  gladio. 
[F.  254]  Veniente  igitur  exercitu  illo  manu  forti 2  usque  in  15 
Stertzingen  3  supervenerunt  Australes  cum  maiori  et  forciori 
exercitu  per  comitatum  Goricie  usque  in  Bruneckam4  volentes 
utique  comitatum  Tirolensem  conservare  ac  suo  domino 
defensare.  Quod  audientes  Bavari  exterriti  sunt  et  retrorsum 
diverterunt,  eo  quod  numero  et  virtute  multum  inferiores20 
Australibus  essent.  Itaque  in  ilia  ipsorum  via  obviam 
habuerunt  currus  quosdam  onustos  magnis,  preciosis  ac  variis 
mercanciis  venientibus  de  Veneciis,  spectantibus  ad  civitates 
imperiales.  Itaque  Bavari  pecunia  et  rebus  nimis  avari 
spoliaverunt  atque  rapuerunt  cuncta  ilia  bona.  De  hac  25 
igitur  rapina  et  aliis  pluribus  excessibus  per  duces  Bavarie 
contra  ipsos  civitatenses  perpetratis  expost  magna  lis  inter 
ipsos  duces  Bavarie,  comites  de  Wirttenberg  et  civitates 
imperiales  est  orta  et  in  tantum,  quod  ipsi  duces  Bavarie 
tot  inquietudines  sustinerent,  ut  pro  comitatu  Tirolensi  non  30 
vacarent  litigare;  nam  in  multoa  duriori  lite  cum  dictis 
partibus  pendebant,  a  quibus  eciam  nimis  infestabantur,  ut 
pene  cogerentur  Athesis  oblivisci. 

Qua  de  re   negocio    revolventes  se  omnes  civitates  et 
castra  necnon  et  nobiles  ac  ignobiles  predicti  comitatus  per  35 
industriam   et  sagacitatem  illius  dicti  Rudolfi   ducis  Austrie 
secundo  inducti  mox  promiserunt  sub  iuramento  se  et  suos 

a  multa  Hs. 

1  S.  Sept. ;  vgl.  Ruber  a.  a.  0.  S.  U. 

2  Dieser  Einfall   der  Bayern   in    Tirol  fand  erst   im  Jakre  1368  40 
statt ;  vgl.  Ruber  a.  a.  0.  S.  113. 

3  Sterxing  am  Brenner. 
*  Bruneck  im  Pustertal. 


—     313     — 

[F.  254']  in  futurum  fideles  ac  subiectos  domui  Austrie 
esse  ac  permanere  cunctis  diebus.  Barones  autem  de  Freunts- 
perg  et  Conradus  Kumcrsprucker  antedictus  cum  Alio  suo 
Johanne  dicto  Gagermaister  milites  ac  plures  alii  nobiles 
5  in  montibus  superioris  Bavarie  constituti  confinio  cum  Athesi 
contingentes,  quia  nullatenus  in  domo  ducum  Bavarie  flde- 
fragi,  eciam  ut  quidam  alii  non  iuraverunt.  Igitur  diet: 
viri  ambo  per  astucias  dicti  ducis  capti  fuerunt.1  Unde 
baro  de  Freuntsperg  sic  coactus  fldelitatem  et  obedienciam 

10  ad  instar  aliorum  ducibus  Austrie  fecit.  Porro  dominus 
Johannes  Gagermaister  castrum  et  opidum  Ratenberg  obtinens 
optime  custodiebat  patre  suo  in  custodia  posito  dicti  ducis 
in  Insprucka  nee  ob  liberacionem  patris  sui  ullo  modo 
intendebat  ilia  resignare    cuiquam.     Instabat   namque   dux 

15  ipse,  ut  ilia  bona  ad  dies  vite  tenens  saltim  post  mortem 
duci  cederent  in  feodum,  quia  illud  castrum  et  opidum  in 
Ratenberg  ad  comitatum  Tirolis  antiquitus  spectabat,  similiter 
et  Kiczpuchl  et  Kuefstain.  Filius  autem  dicti  Conradi 
Johannes   Gagermaister  multos  et  varios  cogitabat  modos 

20  patrem  liberandi.  Accessit  ergo  cum  salva  pace  vice  quadam 
cum  certis  nobilibus  ad  dictum  ducem  orans,  ut  saltim  per 
modicum  tempus  patrem  suum  videre  posset  et  alloqui  et 
ut  una  sero  ad  solacium  a  vin-/\F.  255yculis  absolveretur. 
Sophistica  et  dolosa  fuit  bee  postulacio.     Per  quam  dux  et 

25  sui  decepti  aut  in  custodiendo  minus  diligentes  et  patrem 
ac  fllium  subito  perdiderunt:  per  foramen  muri  civitatis 
Inspruck,  per  quod  aqua  intrare  solet,  evaserunt.  Igitur 
dux  comperto  negocio  nimium  commotus  dixit:  Bene  mihi 
suspicio  infuit  aliqualisque  timor,    quod  isti  fallaces  Bavari 

30nos  deciperent,  ut  est  hodie.  Scripsitque  mox  Alio  Conradi, 
quia  contra  fidem  et  promissum  patrem  abduxisset.  Cui 
Johannes  Gagermaister  oppositum  innotuit  dicens,  quia  dux 
patrem  suum  semel  et  ilia  nocte  a  captivitate  liberum  volun- 
tarie  dimisisset,  ipse  crederet,  hoc  et  pro  futuro  acceptasset 

35  et  pro  semper,  quare  hac  ex  racione  suum  patrem  semel 
et  pro  semper  liberum  abduxisset.  Videns  igitur  dux  frau- 
dulenter  se  deceptum  et  taliter  illusum  alium  attemptavit 
modum  ad  illud  castrum  et  opidum  habendum.  Congregavit 
igitur   exercitum  notabilem   et  fortem   et  descendit   volens 

40  *  Ueber  die  in  tieler  Beziehung  noch  unavfgeklUrte  Qefangensetxung 

des  Konrad  Frattenberger  (so,  nicht  Freundsberg)  und  Konrad  Rummers- 
brucker  vgl.  Huber  a.  a.  0.  S.  77,  101,  215  und  229,  sowie  Chroniken  d. 
deuischen  StadU  XV ,434  und  Biezler,  Qeschiehte  Baierns  III,  77. 


—     314     — 

manu  valida  et  violenter  castrum  cum  opido  usurpare  tribus- 
que  mensibus,  ut  dicitur,  illud  obsedit1  cum  machinis  fortiter 
iacientibus  et  telis  igneis,  et  populum  valde  molestaverunt. 
Sed  postea,  cum  nullum  profectum  facere  se  videret,  iussit 
populum  abscedere  iudicans  illud  relinquere  quam  plus  illo  5 
valoris  in  triplo  expendere.  Igitur  cum  rapinis  et  pauperum 
damnis  et  incendio  [ F.  255*]  inde  omnis  ducis  exercitus 
recessit.  Postea  eciam  dictus  Johannes  Gagermaister  cum 
combustionibus  notabilia  damna  intulit  pauperibus  ducis,  et 
sic  lis  ilia  deperit,  et  castrum  illud  et  opidum  tunc  con-io 
servatum  fuit  cum  suis  iurisdiccionibus  in  futurum  pro  domo 
et  dominio  ducum  Bavarie  et  a  comitatu  Tirolensi  alienatum.2 
Acta  sunt  hec  anno  domini  1300.  et  circiter  64.» 

Temporibus  eciam  dicti  ducis  Steffani  senioris  in  Bavaria 
claruit  in  milicia  notabilis  baro  Wilhelmus  Frawnberger 8, 15 
qui  a  vulgaribus  tunc  et  a  multis  annis  depost  dictus  fuit 
vulgariter  der  fraydig  Frawnberger  propter  audaciam,  forti- 
tudinem  et  magnanimitatem  suam.  Cui  tunc  temporis  similis 
non  erat  in  arte  militari  in  tota  Bavaria,  et  latissime  nomina- 
batur  in  aliis  terris,  ad  quas  eciam  veniebat  hastiludia,  20 
torneamenta  atque  alios  militares  actus  exercendo.  Huic 
se  plures  compatriote  et  iuvenes  nobiles  sociabant  in  similibus 
actibus  se  exercentes. 

b  Item  nach  Christi   geburd  1362  jar  was  ein  fraw  zu 
Regensburg,   die  hiezz  die  Kratzerin4,  die  waz   gar   reich25 
und  gar  bochfartig,   daz  man  ir  an  ir  slair  prait  ent  must 
wtircken  von  untzgolt.      Die  selb    fraw   bet   ain  huntlein, 
daz   het   sy   zemal  lieb  und  loff  mit  ir  gen   kirchen,    und 
wann   man  unsern   herren  wandlen   wolt,   so  scharczet  daz 
hintlein  mit  ir,   daz   sy   in   20  jaren  unsern  herren  nie  ge-  30 
sehen  het.    Und  als  daz  huntlein  ye  elter  ward,  ye  schoner 
es  ward.    Der  sach  kom  sich    ze  peycht.    Da  gab  man  ir 
ze  puess,   daz  sy  daz  huntlein  ye  todten  solt  lassen.     Daz 
enpfalch  sy  einem  knecht,  daz  er  es  totten  solt,  und  sprach 
zu  dem  huntlein :    0  du  liebs  huntlein,  wie  ungern  ich  dich  35 
verleuss.   Da  sprach  daz  huntlein  herwider :  0  liebew  fraw, 

»  in  tabulis  alitor  haec  acta  referuntur  am  Rand  Aventinus. 
t>  die  beiden  folgenden  Abschnittc  stehen  auf  einem  xwischen  F.  255  und 
256  eingehefteten  Zettel. 

1  Huber  a.  a.  0.  S.  108;  dagegen  Riexler,  OeschichU  Baierns  Ul,  81.  40 

1  Huber  a.  a.  0.  S. 115. 

8  Riexler,  OeschichU  Baierns  III,  973. 

4  Es  gab  sine  Regensburger  Burgerfamilie  Kratxer. 


—     315     — 

ich  verlews  dich  auch  nit  gern.  Da  sah  man  wol,  daz  es 
durch  den  posen  veindt  dann  gieng.  Des  pessert  sy  dy 
fraw  fast  und  ward  gar  frumra  hernach. 

Miraculum   in   Stansen1   de   morte   Ludovici 
5  imperatoris. 

Sequenti  die,  qua  Ludovicus  imperator  obiit,  fait  monachus  in  Fund.* 
Stansen  in  celebracione  misse  sue  et,  quando  debuit  loqui  verba  conse- 
cracionis,  din  obticuit.    Tandem  fuerat  in  time  locutus  in  vulgari:  O  wie 
we  dir  ist  und  wirt  schier  wol  pesser.    Et  hoc  loquebatur  tribus  vicibus. 

10  Et  poet  consecravit  et  elevavit  corpus  dominicum.  Et  post  hoc  quando 
debuit  sumere  corpus  domini,  iterum  obticuit  diu  et  tandem  erat  locutus 
ter  iterum :  O  wie  we  dir  ist  und  wirt  doch  schier  wol  pesser,  et  sumpait 
corpus  dominicum  et  finivit  missam  suam.  Et  ministrans  inquirebat 
ab  eo  verbis  flexibilibus    et  humilibus:    O  pater,  die  mihi,  quid  notasti 

15  cum  istis  verbis  teutonicis? 8 .  . . 

[F.256]  Ludovicus   marchio  Brandenburgensis   eta    Lusacie,  Andr.  89. 
sacri    imperii    superior   camerarius,    comes   palatinus  Reni, 
dux  Bavarie  superioris  et  Carinthie  ac  comes  Tirolis  etb  Goricie  b, 
advocatus   Aquilegiensis ,   Brixinensis   et  Tritentinus,    vir4   strennuusc, 
20  largus,  bellicosus  a  c  in  toto  regno  Romano  princeps  erat  famosus.  Hie  Ebran  122. 
a  genitore  suo  Ludovico  cesare  marchiam  Brandenburgensem  yacantem 

potestate  regia6  in  feodum  perpetuum  recepit.     Sed  cum 

i  pse   et    fratres   eius   paternam    dividerent   hereditatem   re- 
lictam,    eandem   marchiam    Ludovico    Romano    et   Ottoni    e\u»  Atidr.  90 
25iunioribu8   fratribus  sponte  reeignavit  et  sibi  superiorem  Bavarian), 

ducatum  Carinthie  et  comitatum  Tirolis  pro  portione  sua  retinuit.  u.  89. 
Hie    duxit   in  uxorem  filiam    ultimi   Meinhardi    comitis   Tirolis 6,   que  Ebran  122  u. 
propter    sui  deform itatem   dicta  fuit  Maultasch7,   propter  quam   et  Andr.  551. 
comitatum  Tirolis  possedit.    Ex  qua  filium  nomine  Meinhardum   pro-  Ebran  122. 

30  *  et  —  Reni  spater  hinxugeschrieben.   b  am  Rand  mil  Einfugungs- 

xeichen.    c  strennus  as. 

1  Stams  in  Tirol. 

9  Oedr.  Oefele,   Rer.  Boic.  SS.  II,  342;  vgl.  Neues  Archiv  XXIV, 
680  und  715. 
35  8  Vgl.   meine  FestsUUungen  im   Neuen  Archiv  XXIV,  680.    Der 

Seklus8  der  Qeschichte,  wie  ikn  Hormayr  nach  einer  jetxi  verschoUenen 
„uraUen  handschriftlichen  Chronik  des  Klosters  EHal"  im  Historisch- 
staiisiischen  Archiv  ftir  Siiddcutsehland,  Band  II  (1808}f  S.  298  mitteite, 
lautet :  Qui  respondit  sibi  Ludovicum  imperatorem  obiisseet  sibi  apparuisse 
40  in  missa. 

4  Vgl  oben  S.  306,  Anm.  7. 

5  Ebenso  oben  S.  284, 23  und  300, 20.  Quelle  ist  vielleicht  Henricus  de 
Hervordia  234 f  tceleher  auch  den  Ausdruek  regali  potestate  pebraucht  und 
auch  sagt:  a  se  et  posteris  suis  perpetuus  temporibus  possidendum. 

45  6  Oben  S.  301,  3  u.  308, 31  uird  Margarete  Maultasch  dagegm  richtig 

als  Tochter  des  Konigs  Heinrich,  Herxogs  von  Karnten,  bexeichnet. 
7  Vgl.  oben  S.  308,  Anm.  5. 


—     316     — 

creavit.    Et  diem  obivit  anno   Christi   1361.   in  die  Lamperti1 

martyris,  ducatus  Slli  anno  14.,  dum  filius  suus  aduc  iuvenis  erat. 
Margareta  uxor  Ludovici  imperatoris   obiit  1355.2  se- 
pulta  in  Valencia8  Hannonie,    quam    rexit   annis    10    et   in 
Holandia  annis  5  mens i bus  9.  5 

Cap.  49. 
De  filio  eiusdem  Meinhardo. 

Andr.  102  u.^  [F.256*]  Meinhardus  dux  Bavarie  superioris,  comes  Tirolis, 

54  quern,  quia  iuvenis  erat,  quidam   barones   et   milites  de  Abensperg  et 
Laber  ac  Lapide  necnon  et  alii    potentes  contra  voluntatera  cons  an    10 
guineorum  suorum  aliquo  tempore  gubernant.     Fitigitur,  ut  predictus 
Meinhardus  et    quidam   iuvenis   dux    nomine   Fridricus   filius  Steffani 
ducis  de  Land  shut    cum  adiutorio  dictorum  baronum  et  militum  in  ob- 
proprium  dicti  Stefiani  ducis  obsiderent  castrum  KStingwerd  appeUatum 
super   fluvium  lima 6  prope  Gey  sen  felt  situm.     Quod    considers  ns   ipse  1 5 
StefTanu8  dux  ex    Landshut,   pater  dicti  Fridrici,    unacum   filio  suo 
Steffano    dictum   castrum   defendere   nititur.    Cum   igitur  bellum   inire 
deberent,    Fridricus   dux  patri  suo  Steffano    de  consensu  n obi  Hum 
suorum  versus  Ingelstat  cessit  et  Meinhardus   cum  suis  fug  it.    Tunc 
filio    fugiente  et  patre  persequente,   invicem  tamen  se  non  ledentibus  in  20 
utroque  exercitu    tirones,    id  est  novi  milites,   tot  facti  sunt,  ut  cxinde 
proverbium    exortum  sit  ad   modum   nivis  descendentis  milites  factos 
fuisse. 
u.  Ebran  125.  Meinhardus  quoque  ad  burgravium  in  Nurembergam6  con  fug  it. 

Cum    autem  fierchtoldus    episcopus  Eistetensis    ipsum    ad    montana»25 
deducere  v  el  let,  captus  est  a  rusticis  et  in  Ingelstat  deduct  us. 

Andr.  I.  c.  Exinde  per  placita  fuit  deductum,   quod   dictus  Meinhardus   de 

cetero  in  Monaco  res  id  ere  deberet  et  secundum    [F.257]  patruorum 
suorum   consilium  regi.    Qui   post  breve    tempus  occulte  ad  montana  » 

Ebran  126.  recesgit.    Quo  cum  pervenisset,   mater  sua  dicta  Maultasch  desponsavit  30 
sibi   Margaret  am    filiam   Albert  i 7    Austrie  ducis,   sororem  Rudolfi, 
in  uxorem.    Postea    non   diu  supervixit  et  diem  obivit  in  castro  Tirolis 

»  montona  Hs. 

1  17.  September;  vgl.  Ruber  a.  a.  0.  S.  69  und  Haug  a.  a.  0.  S.  108. 

•  Vielmehr  am  23.  Juni  1356.  35 

•  Valenciennes. 

4  E8  sind  beide  Ghroniken  dee  Andr.,  der  im  Chr.  b.  die  Darstellung 
dee  Chr.  g.  erweitert  hat,  beniitxt.  Auf  den  Text  der  Quelle  des  Andr.t 
des  Chron.,  ist  Arnpeck  hier  nicht  xuriickgegangen. 

5  Diese  Angabe  aus  Ebran  125 :  das  gelegen  ist  auf  der  Ilm.  40 

6  Bei  Andr.  555  heisst  es :  usque  in  Nunburg.  Das  ist  Neuburg  a.  D. 
Schon  Ebran  125  hat  den  Namen  bei  Andr.  falsch  gelesen  und  gesagt  : 
gein  Nurmberg  zfi  dem  burgkgrafen.  Darnach  oben  Arnpeck.  Vgl.  Huber 
a.  a.  0.  S.  72. 

7  Vgl.  Chr.  Stams.  bei  Pex,  SS.  Rer.  Austr.  Ut  459.  45 


—     317     — 

anno  doraini  1364.1   nullum   relinquens  filium,   sepultllS  in   Stambs.2 
Sed  quia  ipsa  Maultasch  mater  Meinhardi   odivit  Bavarie  duces  et 
Margareta  uxor   eillS,    pro  Budolfo   duce  Austrie   miserunt   et   ei 
com  ita  turn  Tiro  lis   subiugaverunt  non  obstante,    quod  olim  imperator 
5  Ludovicus  filio  suo Ludovico  marchioni  Brandenburgensi  et  suis  legi  tim  is 
heredibus   eundem    com  ita  turn  contulerat.     De  quo  gravis  inter  Bavarie  Andr.103  u. 
et  Austrie    duces  oriebatur  lis*  eta  gwerra  a.     Nam  predicto  anno  155  u. 
Steffanus   et  Steffanus  ac  Fridricus   filii   eius,   duces  Bavarie,  Miildorf  Fbran  I.e. 
civitatem  obsident,   quia  archiepiscopus Salczeburgensis OrtolfllS3, cuius 

lOpredicta  civitas  est,  Budolfo  duci  Austrie  adherebat.  Rudolf  us 
a  u tern  predictam  civitatem  defensurus  cum  magno  exercitu  armatorum 
in  Bavariam  usque  ad  Ried  ascend  it.  Quod  principes  Bavarie  audientes 
relicta  obsidione  ducibus  Austrie  occurrunt  cum  eis  pugnaturi.  Interea 
duces  Austrie  cum  audi?6ent  Bavaros  a  Muldorf  recessisse  non  expectatis 

15  Bavaris  in  Austrian)  sunt  reversi.  Quod  et  duces  Bavarie  videntes 
similiter  ad  propria  redierunt  Muldorf  amplius  non  fF.257']  impug- 
nantes. 

Tandem  perplacita  que  dam  et  ducum  Bavarie  negligenciara4  Ebran  127. 
pred  ictus    comitatus    Tirol  is    in    manibus    ducum    Austrie    per- 

20  mans  it  usque  in  hodiernum  diem. 

Huius  Meinhardi  temporibus  eius  nomine  quidam  pre- 
fectus  Rorbeck  de  Rorbach5  oppidum  Ingolstat  more  civi- 
tatis  muro  cingi  fecit.'5 

Hec  de  Ludovico  marchione  primogenito  Ludovici  im- 

25peratoris  et    eius  filio  Meinhardo,   in  quo  hec  linea  defecit. 

Secundo    sequitur   de   duobus   iunioribus  fratribus  Ludovico 

Romano   et  Ottone  marchionibus   Brandenburgensibus,   tiliis 

sepedicti  imperatoris  Ludovici. 

«  fehU  Hs. 


30  '  Die  Jahrxahl  aus  Fiietrer  180.     Ueber  Meinhards  Tod  vgl.  Ruber 

a.  a.  0.  S.  78. 

*  Das  Chr.  Stams.t  tcelches  mail  hier  ah  Quelle  vermulen  konnte, 
enthcilt  diese  Angabe  nicht.  Meinhard  ist  in  Meran  begraben;  vgl.  Haeutle, 
Oenealogie  S.  16;  Historisches  Jahrbuch  XXX1H,  132. 

35  3  Ortolf  von  Weisseneck,  Erxbischof  ran  Salxburg,  1343—1365. 

4  Vgl.  uas  Fuetr.  186  iiber  den  Verlust  der  holldndischen  BesiUungen 
sagt :  toret  ich  es  mit  hulden  sprechen,  das  sy  es  vast  durch  ir  aigen 
laszhait  versaumbt  haben.     Vgl.  auch  oben  S.  311  f. 

*  Kleemafin,    Oeschichte   der   Festung   lngolstadt ,    S.  7 :    Winhart 
40Rohrbeck.      Vgl.    Verhandlungen    de*    hUlor.    Vereins    fur    Niederbayem 

XLVU,66ff. 

6  Quelle? 


—     318     — 
Cap.  50. 

Secundo    sequitur   de  Ludovico    et    Ottone 
marchionibus   Brandeburgensi bus. 

Andr.90u.  [  F.  258]  Ludovicus  Roman  us  dictus,   quia  Rome   natus  est,  et 

551.  iuvenis    frater    eius    Otto,    quorum    mater    de   Polonia 1     erat,     in  5 
divisione  paterne  hereditatis  marchiam  Brandenburgensem    ac- 
ceperunt,    quam    eis    Ludovicus    senior    libere    resignavit    et    sibi 

Monacum  retinuit    Quorum  mores  incole  ferre  non  potuerunt. 
Idcirco,  ut  dicitur,    fugarunt  eosdem  a  terra  sua.1    Porro 
marchio  Ludovicus   sine  liberis  in  diebus3  adolescencie  sue  10 
diem  obivit. 

Andr.  556  u.  At   marchio  Otto5   anno   domini    1373.    marchionatum   Brande- 

Fiielr.  181*  burgensem  Carolo  regi  Bohemie  pro  200  mitibus  florenorum  vendidit, 
et  100  milia  florenorum  in  parata  pecunia  solvuntur,  sed  pro  aliis 
100  milibus  florenorum  data  fuerunt  quedam  castra,  videlicet  Lauff,  15 
Herspruck,  Sultzpach,  Rosenberg,  Reichenfeld,  Hiersaw.  Adhuctamen 
aliqua  castra  ante  nemus  bohemicum6  in  potestate  regis  Caroli 
permanserunt.  Que  post  temporis  intervallum  deposito  Wentzeslao 
rege  Rupertus  rex  Romanorum  comesque  palatinus  Reni  ad  domum 
Bavarie  gladio  recuperavit.  20 

Ebran  122?  Sane  prefatus  Otto   accepta   pecunia  in   Bavariam  rediit  ac 

deincep8    vitam   suam    in    castro   Wolfstain   super  Yserum   fluvium 

si  to,  uno    miliario  a  Landshuta  distante  ut  privata  persona 
cum   quadam  moliatrice  dicta  Margareta8  usque  in  fin  em  deduxit. 

1  Trotxdem  der  Text  des  Andreas  90  xu  Otunde  liegt,  too  es  heisst:  25 
quorum  mater  nacione  fuit  de  Holandia,  ist  hier  die  unrichtige  Angabe 
Fiietrers  174,  30:  was  aine  von  Poland t  eingedrungen.  Die  Mutter  Ludwigs 
des  Homers,  WUhelms,  Albrechts  und  Ottos  war  Margarete  von  Holland. 
Widerspruch  mit  oben  S.  295, 37.  Vgl.  Neuhaus,  Otto  V.  von  Wittels- 
baeh  S.  61  und  139.  30 

*  In  friiheren  Quellen  nieht  beriohtet.     Vgl.  Neuhaus  a.  a.  O. 

s  In  der  Ausgabe  bet  Fez,  Thes.  anecd.  Ill,  3,  354  ist  an  dieser 
Stelle  folgende  irrtiimliehe  Lesung  gedruckt :  ...  Ludovicus  sine  liberis 
Siebii  adolescencie  sue  diem  obivit.  Der  Text  lauiei  aber  deutlich, 
wie  ieh  ihn  oben  wiedergebe.  Aus  der  Pex'sehen  Ausgabe  hat  man  noeh^ 
in  neuester  Zeit  gefolgertf  dass  Ludwig  xu  Sieb  in  der  Mark  gestorben 
sei  (Neuhaus  a.  a.  0.).  Diese  Annahme  ist  nunmehr  vbllig  aufzugeben. 
Ludtoig  der  Homer  ist  in  Berlin  gestorben  und  daselbst  in  der  Franzis- 
kanerkirche  xum  Orauen  Kloster  begraben  (Haeutlef  Qenealogie  S.  109). 

4  Am  Anfange  dieses  Abschnitts  sind  des  Andreas  Worte  verwendei,  40 
am   Schlusse  herrschen  die  Fiietrers  vor.    Neuhaus  a.  a.  0.  S.  140   sagt 
irrigerueise,  dass  Fuetrer  den  Bericht  Ampecks  abgeschrieben  habe,  wahrend 
es  dock  umgekehrt  ist. 

6  So  Ebran.    Andr.:  marchionatus  a  ducibus   Bavarie    venditur. 
Ebran  :  der  Otto  verkawft  die  marich.     Darnach  Fuetrer.  45 

•  Vgl.  Andr.  556y  13:  secus  silvam  Bohemorum 

7  Darnach  auch  Fuetr.181,  der  Ottos  Leben  in  Wolfstein  als  un- 
furetlich  tadelt. 

8  Ebtan  und  Fuetrer:  Gredl. 


—     319     — 

Ideo    molendinum   ibidem    usque   in    preaentem    diem    vulgar  iter 
Gredelmula  nuncupatur. 

Hie    Otto    marchio    Brandenburgensis ,    dux    Bavarie,   anno  Andr.  556. 
do  mini  137  8.1  ultimum  diem  clausit  sine  liberis,  sepultus  in  mo- 
5nasterio  Felicisvallis.' 

Et  sic  linea  illorum  duorum  fratrum  desiit.  Tercio 
sequitur  de  ducibus  Alberto  et  Wilhelmo  in  Holandia. 

Cap.  51. 

[F.258*]    De  filio  iraperatoris  Ludovici  duce 
10  Wilhelmo. 

Wilhelmus  dux,  filius  Ludovici  imperatoris,   possedit  Ho-  Andr.  90. 
landiam,  Selandiam  etHannoni  am.    Cuius  gubernator  Albertus  f  r  a  t  e  r 
eiue  extiterat,  quia  furibundus  ex  quadam  intoxicacione  f actus  fuerat. 
Inb  Valencia8  Hannonie  obiit  1388.  Diem  obi vit  sine  liberis, 
15  sepultus  in  Holandia.4 

Huius  uxor  Mathildis  Alia  ducis5  Leucastre  in  Anglia 
post  mortem  raariti  nupsit  domino  Walrabo  de  Valckenberg. 
Tandem  sepulta  Holandie  in  Haga  apud  predicatores  fratres.6 

Cap.  52. 

20      De  filio  imperatoris  Ludovici  duce  Alberto. 

Albertus  fraterWilhelmi,  filius  Ludovici  imperatoris,  princeps  Andr.  91  u. 
benignus8  fuit.     Cuius  titulus  erat   talis:   Albertus  dei  gracia  comes  559? 
palatinus  Reni,  dux  Bavarie,   comes  Hannonie,   Holandie,  Selandie  et 
dominus  Frisie.    Duxit  Margaretam  filiam  ducis  Ludovici,  ducis  Polonie 
25  de  Briga,  in  uxorem.     Ex  qua  genuit  tree  filios,  Wilhelmum,  Albertum  Ebran  123  u. 

Fiietr.  184. 

»  am  Rand  von  spdterer  Hand  4  Gredlesmul.9  *>  In  —  1388  am 
Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  Vielmehrl379t  trie  ouch  die  Quelle  angibt.  Vgl.Neuhaus  a.  a.  O.S.  135. 

2  Neuhaus  a.  a.  0.  S.  140  macht  darauf '  aufinerksam,  doss  es  tcahr- 
30  seheinlieher  istt    Otto  habe  in  der  Frauenkirche  xu  Munchen  seine  letxie 

Ruhestdtte  gefunden. 

8  Vielmehr  xu  Quesnoy. 

*  Zu  Valenciennes. 

6  Ibehter  Herxog  Heinriehs  1.  von  Lancaster. 
35  fl  N<uh    Haeutle,    Qenealogie    S.  117    im    Benediktinerinnenkloster 

Rhijnsburg  bet  Leyden. 

1  Es  ist  deutlich  der  Wortlaut  beider  Texte  verwendet. 

8  Nicht  diesen,  sondem  seinen  Sohn  Albrecht  nennt  Andr.  91  virum 
benignum.  Vgl.  unten  Kap.  55.  Abet  ahnlich  heisst  Albrecht  I.  beiAndr.  559: 
40  princeps  pacis  et  mansuetus. 

8  So  im  Autograph;  die  Lesarten  Bredelmul,  Brendmfll,  Bredtles- 
mfll  beruhen  auf  Irrtum,  so  dass  die  Erklarung  Brettleinsmuhle  {Neu- 
haus a.  a.  0.  S.140)  iiberflUssig  ist.  In  den  Fuetr.-Hss.  kommt  diese 
Lesart  ubrtgens  ntcht  vor  (vgl.  Sptllers  Ausgabe  S.  181). 


—     320     — 

et  Johannem,  et  tresa  1  Alias,  Margaretam,  Johannam  et  Katherinam. 
Margareta  desponsata  fuit  Johanni  duci  Burgundie,  comiti  Flandrie. 
Que  genuit*  due  em  Johannem b,  qui  a  Turcis  captus  in  bello  fuit8, 
et  sepulta  est  ill  Holaildia.4  Johannam  duxit  Albertus  dux 
Austrie,  qui  ex  ea  genu  it  Albertum  postea  regem  Romanorum,5 
Hungarie  et  Boemie  et  Margaretam 5,  quam  duxit  dux  Hainricus 
in  Landshuta.  Katherina  uxor  fuit  Eduwardi  ducis  Gelrensis. 
Obiit  sine  liberis  sepulta  Holandie.6 

Cap.  53. 
De  obsessione  castri  Naterbergs  10 

Chron.43  u.  [F.  259]  Anno  Christi  1357.  Albertus  hie,  filius  Ludovici  im- 

Andr.  101.1  peratoris,  dux  Bavarie  et  gubernator  Holandie,  unacum  fratre  suo  duce 
Steffano  ex  Landshuta  castrum  Naterberg  obsedit,  in  quo  quidam 
miles  Petrus  Ekkar  residebat.  Huius  consanguinei  cum  seviciam 
predicti  principis  Alberti  raitigare  non  possent,  licet  dictus  Petrus  ipsi  15 
principi  obsequia  multa  fecisset,  Bohemiara  properant  Caroli  imperatoris 
auxilium  constanter  imp  lor  antes.  Qui  precibus  et  muneribus  victus 
congregato  exercitu  Bohemorum  in  castrum  Stauff  venit  et  pontem 
Danubii  pertransiens  ibidem  7  dies  moram  fecit  muneribus  interim 
quoad  am  milites  corrumpens  et  ministeriales  dominorum  Bavarie,  incendia  20 
eciam  multa  faciens.  Postea  quasi  volens  cum  predictis  principibus 
inire  bellum  versus  Natterberg  descend  it  et  castra  metatus  est  iuxta 
exercitum  Bavarorum  in  spacio  dimidii  miliaria.  Cum  autem  Bavarorum 
princeps8  forciorem  miliciam  haberet  et  pugnaturos  se  iam  c  rede  rent, 
ipsi,  qui  pecunia  corrupti  fuerant,  partibus  se  interponentes  placitaverunt,  25 
quod  predictus  obsessus  miles  castro  principi  assignato  in  persona  et 
rebus  securus  esset,  donee  de  obiectis  vel  obiciendis  coram  imperatore 
et  aliis   principibus   responderet      Quod    tamen    factum   non  est,    quia 

a  duas  am  Band  korr.  tres  unter  Einfiigung  der  Worte  et  Katherinam. 
b  am  Rand:  Phi[lippum]  et  6  filias,  Hs.  30 

1  Andr.  559  weiss  nur  von  xwei,  der  ersten  (Margareta),  deren 
Namen  er  nicht  kennt,  und  Johanna.  Wie  Andr.,  so  aucJi  Fiietr.  184, 
der  aber  187  Margareta  mil  Namen  nennt. 

2  Ebran  123  sagt  riehtig :  der  gepert  aus  ir  den  grossen  Philippen, 
hertzog  in  Burgundi  (Philipp  den  Quten),  Fiietr.  184 :  die  ...  was  des  35 
hertzog  Johanns  von  Burgundy  raueter  und  183 :  hertzog  Johanns  von 
Burgundj,  der  was  des  eltern  hertzog  Albrechts  von  Nidern  Bayren 
tochter  sun  (irrtiimlich  statt  des  Andr.  650  Angabe  tochter  man).  Arn~ 
peck  xieht  xundchst  die  unrichtige  Bexeichnung  Fiietrers  der  richtigen 
Ebrans  vor  trotx  Andr.  558,27  und  559,36.  Unten  in  Kap.  56  kennt  40 
er  das  richHge  Verhaltnis.  Und  auch  die  Randbemerkung  diirfte  als 
absichtliche  Aenderung  aufxufassen  sein. 

3  Vgl.  oben  S.  258  f. 

4  Vielmehr  in  der  Kartduser-Kirehe  xu  Dijon. 

6  Vielmehr  Elisabeth,  wie  Andr.  560  und  Fiietr.  184  riehtig  angeben.  45 
8  Im  Kartauser-Kloster  Monkhusen  bei  Arnhem. 

7  Wie  die  Textvergleichung  ergibt,  sind  beide  Quellen  beniitxt. 

8  Vgl.  Andr.  101,  Anm.  8. 


—    321     — 

miles  predict  us  tan  t  am  in  obsidiooe  perpessus  fuerat  penuriam,  quod 
postea  ad  tempus  breve  supervixit. 

Incidencia  de  tribus  regibus  paganorum. 

[F.  259]  Post  hec  circa  nativitatem  domini  tres  reges  paganorum  Andr.  101. 
5de  Littuonia  poscebant  se  baptizari  et  in  fide  Christiana  per  im- 
peratoris  subsidium  a  viris  catholicis  im  bui.  Atimperator 
illis  cum  comitatu  principum  occurrit,  inter  quoe  duo  erant  duces 
Bavarie.  Videntes  autem  pagan  i  tan  tarn  Christianorum  gloriam  mentiti 
sunt*  et  fugam  inierunt.  Nobiles  vero  de  imperatoris  exercitu 
10  ill os  insequentes  multos  occiderunt. 

Post  in  die  innocentum  *>  Reich  civisRatisponensisoccidit  magistrum 
Conradum  de  Prunovia  canonicum  cathedralis  ecclesie,  cum  ipsi  equitarent 
cum  silo  episcopo,  scilicet  puerorum.  Propter  quod  Fridricus  episcopus 
interdictum  posuit,  et  facta  est  discordia  et  lis  magna  inter  clerum 
15  et  cives,  ita  quod  cives  inter  se  statuerunt,  ut  nullus  ex  eorum  filiis  102. 
6eu  scolaribus  in  summo  et  veteri  capella  scolas  visitare  deberet.  Quod 
ad  aliquod  tempus  duravit.  Tuncque  cessavit  ludus  ille,  quern  vulgaris 
elocucio  episcopatum  puerorum  appellat,  qui  cum  magnis  expensis  novorum 
canonicorum  fiebat,  dec  return  que  ex  tunc  est,  ut  huiusmodi  statu  ta  per 
20  novos  canonicos  solvenda  ulterius  ad  fabricam  et  sacrarium  darentur 
pro  ornamentorum  ecclesie  augmento. 

Anno  domini  1360.  Albertus  dux  obsedit  castellumc  Hilkers- 
perg  et  potenter  obtinuit. 

Eodem  anno  in  die  S.  Oswald i  factum  est  inccndium  Ratispone 
25  in    foro,  et   exusta    est  turris  fori  ibique  due  campane  magne  lique- 
facte  sunt. 

[F.260]   Eodem   tempore    dux  Albertus    castrum   in    Straubing 
incepit. 

De  fundacione  monasterii  in  Straubing. 

30  Anno    Christi    1367.   Albertus   Stainhauff   civis   et  prepositus Andr.  103. 

dominorum  de  capi  tulo  Augustensi  accedente  consensu  Alberti  ducis, 
filii  Ludovici  imperatoris,  in  area  sua  dicte  civitatis  claustrum  fratrum 
Carmelitarum  fundavit.  Huius  predicti  Alberti  films  Albertus  ibidem 
in  medio  chori  est  tumulatus. 

35  1371.  pestilencia  maxima  Ratispone  seviebat.  204. 

Eo   tempore  lis  inter  Carolum    imperatorem   et  principes  Bavarie 

fuit.    Unde    imperator    cum    exercitu    episcopum   Mindensis  ecclesie    in 

Bavariam  m  i  s  it,  qui  qucdam  opida  ibidem  incendit.    Hie  est  episcopus 

ille,  qui  vulgo  Gugelweit  vocabatur,  eo  quod  capucium  amplum  deferret. 

40  1375.   in  die  S.  Gregorii    pape  obiit  Leopoldus  ultimus  comes  dei06. 

Hals  in  Osterhofen  sepultus. 

Anno   domini    1392.   alias   1404.    ill   die  Lucie *    obiit   dux Fiietr.  184. 
Albertus    predictos    relinquens    liberos,    sepultus    Holandie    in 
Gravenhaga.     Eexit  16  annos  et  cum  fratre  30. 

45  ft  fehlt  Hs.    *>  Raum  freigelassen  Hs.     c  spater  himugefiigt. 

1  lAtxteres  Jahr  nebst  Tag  (13.  December)   ist  richtig.     Andr.  559 
ttnrichtig  1405. 

Qaollen  u.  Erortorangen  N.  F.  III.  21 


-     322     — 

Andr.116  u.  [  F.260']  Anno  domini  1393.  media  pars  opidi  in  Straubing   a 

558.1  fulmine  incensa  periit.  Tunc  factum  est  miraculum,  quod  sub  silencio 
non  est  transeundum.  Fuit  in  opido  eodem  civis  quidam  annosus 
nomine  Jordanus  Yetz.  Hie  in  domum  suam  prope  turrim  in  medio 
opidi  in  Straubing  versus  austrum  tegulis  ligneis  tectam,  dum  opidum  5 
incendio  flagraret,  posuit  ymaginem  S.  Petri,  quern  semper  in  magna 
veneracione  habebat,  dicens:  Sancte  Petre  a,  quia  semper  tibi  servivi, 
obsecro,  ut  domum  meam  custodias.  Quod  si  non  feceris,  unacum 
domo  conbureris.  Etb  ipse  ad  medonem  bibendum  ivit.  Et  factum 
est,  dum  in  ilia  media  parte  opidi  propter  incendium  nihil  rem  an  ere  t,  10 
hec  sola  domus  in  medio  ignis  illesa  permansit. 

Cap.  54. 

De  lib  eris  Alberti,   et  primo   de  Wilhelmo  duce. 

Andr.  91,  Wilhelmus  Holandiam,  Hannoniam  ,  Selandiam  et  Frisiam 

Ebran  12H  u.  possedit.  Huic  Johannes  Burgundionum  dux  Margaretam  sororem  15 
F't  1ftt  8uam  in  ux<>rem  dedit,  ex  qua  filiam  nomine  Jacobam  genuit.  Que 
Ebran  129  desponsata  ft"t  primogenito  regis  Francie,  qui  dictus  fuit  Turonensis 
telfinus  2,  qui  non  longe  post  diem  obivit  in  6.  feria  parasceves 
anno  domini  1417. 8  Hie  dux  Wilhelmus  comes  Holandie  etc. 
diem  extremum  clausit  anno  domini  141 7.4  sepultus  in  20 
(rennot5  Hannonie. 

Cap.  55. 

Secundo  de  duce  Alberto   in  Straubinga  sepulto. 

Andr.  91  u.  [ F.  261]  Albertus  duxBavarie  inferioris  possedit  magna  m 

55&°  inferioris  Bavarie  [partem  c]  in  civitate  Straubing,  princeps  benignus.25 
Non  d   dilld    vixitd.     Mortuus  est  sine   liberis;   nullam   enim   duxit 
uxorem.    Et    sepultus  est  in  Straubing   in   monasterio  fratrum  Carme- 
lilarum.     Fratrem  suum  Johannem    reliquit  heredem,  qui  princi- 
patum  eundem  inferioris  Bavarie  per  vicedominum  rexit. 

0  Anno  domini  1397.  obiit  serenissimus  princeps  dominus3o 
Albertus  comes  palatinus  Reni,  dux  Bavarie  necnon  Holandie, 

»  am  Band :  were,  Petre,  were  Hs.  b  Et  —  ivit  mit  Einfiigungs- 
xeichen  am  Band,  c  fehlt  Hs.  (1  am  Rand  Hs.  ©  der  folgende  Abschnitt 
am  Rande  mit  Einfilgungsxeichen. 

1  Es  sind  beide  Texie  beniitzt.  35 

2  Dauphin  Johann,  Herxog  von  Touraine  etc.,  Sohn  Konig  Karls  VI. 
von  Frankreick. 

8  9.  April.  Johann  tear  vielmehr  am  Palmsonntag  den  4.  April 
141 7  gestorben ;  vgl.  Lbher,  Jakobda  von  Bayern  7,  2  71. 

4  Am  SI.  Mai.    Andr.  560  und  Fiictr.  185  unrichtig  1409.  40 

6  Vielmehr  xu   Valenciennes. 
fi  Beide  Texte  sind  benutxt. 


—    323     — 

Hannonie,  Selandie  comitatuum*  atque  dominii  Frisie  guber- 
nator,  fundator  monasterii  Carmelitarum  in  Straubing. 

Cap.  56. 

Tercio  de  duce  Johanne  electo  Leodiensi  et 
5  bello  eius. 

Johannes  dux  Bavarie  electus  Leodiensis,  quern  episcopatum  Andt-  122  u. 

iure   eleccionis  per  plures  rexit  annos,    et  lit  laicus  incessit  nee 5tf0.1 

ad   sacros   ordines  processit.    Quapropter  Leodienses  in  eum 

insurrexerunt,     unde    anno    Christi   1408.    eundem    in    Traiecto 

10  obsiderunt.    In  Jhac  obsidione  Leodienses  tanta  feruntur  ferocitateb  usi 

f  uisse,  ut    n;iilieiibuB  ob  penuriam  e  civitate  expulsis  impudice  mamillas 

amputarent  et  vestes  circa  femora  prescinderent.     Idcirco  Wilhelmus 

dux    Bavarie,    comes    Holandie,    frater    predicti   Johannis    electi,    et 

Johannes  dux  Burgundie,  sororius  eiusdem,  cum  alias  Johannem  electum 

15  contra  Leodienses    iuvare  recusarent,   videntes   autem  eum  in   tan  to 

periculo  cons titu turn    exercitura    fere  10  milium    virorum  pugnatorum 

contra  ipsos  Leodienses  movent  et  progressos  aliquantulum  ab  obsidione 

bello  aggrediuntur  omnesque  occidunt,  ita  ut  vix  pauci  evaderent,  qui 

ceteris    rem  gestam  narrarent,    ex  altera  parte  circiter  10  tan  turn  oc- 

20  cumbentibus.    Versus : 

Anno  milleno  [F.  26V]  C  quater  et  semel  octo 
Septembri  mense  vicesima  tercia  die 
Leodii  gentes  lacrimose  nunc  modo  flentes 
Bunt  gladio  cesi,  corporibus  undique  lesi, 
25  Per  Holandrinos  prostrati  Burgundiosque, 

Triginta  quinque  milia  plus  adde  virorum. 
In  predicto  bello  Leodienses  sunt  occisi  35  milia  virorum  et  300 
et   plures  postmodum,   ita   quod   fere  estimantur  ad  40  milia  utri usque 
sex  us,  qui  interempti  sunt. 
30  Defuncto  autem  fratre  suo  duce  Alberto  ipse  dux  Johannes  gi  Um  55^ 

principatum   eius  in  Straubing  hereditavit,   quern  per  vicedominum 
rexit. 2 

De   eleccionis   renunciacione  et   coniugio  eius. 

In  concilio  Constanciensi  dominus  Johannes  dux  Bavarie  iuri,  Ebran  130  u. 
35 quod    sibi  compecierat  ex  eleccione  ad  episcopatum  Leodiensem,  Fiietr.  187. 
sponte    renunciavit.    Et,  ut  liberos  procrearet,    filiam  ducis  Lusacie  c,  A-nAr.  560  u. 
fratris  Sigismundi  imperatoris,  in  uxorem  duxit.  Jriietr.  loo, 

De  domina  Jacoba  filia  Wilhelmi. 

Sane  post  decessum  fratris  sui  Wilhelmi,  qui  unicam  filiam  nomine  Cf.  Fuetr.  185 
40  Jacobam   reliquerat,   dominus  Johannes    dux    Bavarie   desiderans   ut  u.  187. 

R  comitatum  lis.    b  ferocitati    Hs.     c  Lucemburgis   am  Rand  Hs. 

1  Beide  Texte  sind  benutxt. 
»  Vgi  oben  S.  322,  28. 

21* 


—     324     — 

Ebran  ISO.  proximus  et  verus  heres  saltern  tutelam,  curam  seu  administracionem 
provinciarum  suscipere  domine  Jacobe  ducisse  Bavarie,  comitisse  Holandie, 
relicte  delfini,  veniens  in  civitatem  Dortracum  Holandie  Dec  pacifice 
obtinuit  propter  rebellionem   Leodiensium,   qui   dominam  Jacobam    et 
matrem   eius  Margaretam    in    sua  cura  potenter  t en e bant  per  se  regereo 
cupientes.    Quo  audito  dux  Johannes  favores  Holandren  sium  multorum 
Fiieir.  187  sibi    procuravit.     Ea propter    civitates   pi u res ,    oppida    et   castra  sibi 
adherebant,   precipue   ci vitas   [F.2V2]  Dortracum,   que  ei    multa   ad- 
minicula  administravit.  £  converso  domine  Jacobe  et  matri  sue  Margarete 
pccior  provinciarum  pars  obediebat.     Idcirco  prede,  incendia  et  devasta-  10 
,  Ebran  ISO.  ciones   t  err  arum    multe  facte  sunt.    Deinde  fit   congregacio   principum, 
maxime   Philippi    ducis   Burgundie   et   uxoris    sue    Margarete,    domine 
Jacobe  et  matris  eius  Margarete  vidue  ducis  Wilhelmi  in  civitate  Wiern- 
leto  Flandrie    ultima  die  Julii.    Ubi   per  Burgundie  ducem   Philippum 
conclusum    est,   quod    domina   Jacoba   vidua   delfini    ducat   Jobannem  15 
ducem   Brabancie  per   dispensation  em   pape  Martini  V.,    eo  quia  erant 
consanguinei    in    tercio    gradu.      Quo   facto    anno    domini    1418.    ipse 
Ebran  ISO.  Johannes  dux  Brabancie  duxit  dominam  Jacobam  in  uxorem  in  presencia 
131.  domine    Margarete    eius   matris,   et   peractis    nupciarum    solenniis   dux 
Brabancie  Johannes  ductus  fuit  per  Holandiam,  Hannoniam  et  Selandiam  20 
.  Fiietr.  187.  et  ipsa  domina  Jacoba  per  Brabanciam  ut  ducissa  et  domina  terre.    Interea 
Johannes  dux  Bavarie  cum  suis  in  civitate  Dortraco  in  pace  perm  an  sit. 
188.  Quod  Leodienses   et  Hoezenses  videre   non  valentes  inquietudinem  im- 
miserunt,  ex  qua  multa  mala  evenerunt.    Nam  Johannes  dux  Brabancie 
Kbran  181.  i  ntendens  Johannem  ducem  Bavarie  total  iter  ab  Holandia  expellere  con-  25 
Fiietr.  188.  gregato   magno   armatorum   exercitu  civitatem  Dordracum  in   crastino 
nativitatis    Johannis    baptiste   obsedit   et   per  mans  it  in    eius   obsidionc 
usque  in  diem  B.  Laurencii,    in  qua  obsidionem  cum  multorum  suorum 
militum   detrimento   solvit.    In   his  dissensionibus  [F.  262' ]  provincie 
Ebran  131.  in  utraque   parte  predis,   incendiis  ac  homicidiis  perplurimum  sunt  con-  30 
Fiietr.  188.  trite.    Insuper  Johannes  dux  Bavarie  civitatem  Roterdann  auxilio   Dor- 
dracensium  obtinuit.     Hec  mala  videos  Philippus  Burgundie    dux  inter 
prefatos  duces  treugas  statuit  ad  festum  S.  Andree   anno  domini  1419. 
Congregatis  itaque  dictorum  principum  consiliariis  conclusum  est,  quod 
Johannes   dux   Bavarie    pro   sua  hereditate   debeat  possidere   civitatem  35 
Workam,  barones  de  Arkel  et  de  Werden  et  totam  Holandiam  per  tree 
con  tin  u  08    annos    gubernare.     Hoc    modo    predicti    tres  duces   Bavarie, 
Ebran  181.  Brabancie  et  Limburgis  osculum   pacis  mutuo  dederunt  19.  die  mensis 
Fiietr.  188.  Februarii.     Hec    omnia  litter  is  sigillatis  sunt  roborata.     At  cuncte  civi- 
tates Holandie  Johanni   duci  Bavarie  ut  suo  vero  domino  iurarunt  ex-  40 
cepti8   dumtaxat    Hoezensibus,   qui   nullo   pacto  sibi   obedire    volebant, 
ymmo  sibi  semper  rebellarunt.     Ea  tempestate  Johannes  dux  Brabancie 
Bruxellam   intravit,  quo    eciam  Hoezenses  pervenerunt.     Qui  in  palacio 
et   presencia    ducis  strennuum   militem   Wilhelmum   de  Bercken    inter- 
fecerunt,  quern  putabant  auctorem  pacis  predicte  fuisse.    Postea  fugam  45 
inierunt.    Pro   cuius   morte    magna  facta  est  lamentacio.    Hii  homicide 
venerunt  in  civitatem  Trayazensium,    qui  hec  ignorabant.1    Et  omni 
modo,   quo    poterant,   civitates  Holandie   ad    rebellionem  Johanni    duci 

1  Eier  hat   Antpeck   seine    Quelle   missverstanden ;   Fiietrer   sagt: 
die  sollicher  misshandlung  mit  in  was  (in  der  lateinischen  Qtielle  Fiietrers:  50 
ad  civitatem  Traiectensem  tanquam  fan  tori  am   partis  sue). 


—     325     — 

Bavarie  inclinabant,  precipue  Leodienses,  et  facia  confederacione  multa  189. 
damn  a  ipsi  duci  Johanni  et  maxime  civitati  Dordracensi  faciebaot. 
In8uper  civitatem  Qerdridam  / F.  263 ]  vi  ceperunt  expulsis  incolis.1 
At  Johannes  dux  Bavarie  eandem  civitatem  per  18  ebdomadas  obsedit 
5  potenter.  At  cives  pociores*  et  maior  pars  fugierant  ex  civitate, 
reliqui  se  duci  dederunt.  At  dux  ipsam  civitatem  incendiis  vastavit 
preter  castrum,  quod  domino  Theoderico  de  Mernedo*  donavit.  Acta 
sunt  hec  in  die  S.  Laurencii  anno  domini  1421. 

Eodem    anno  in  die  S.  Elizabet  mare  in  Holandia  in  tantum  in-  Ebran  132. 
10  tumuit,    ut  72  ecclesie  parrochiales,   monasteria  plura  et  alie  ecclesie  et  Fiietr.  189. 
ville  ex  tali  diluvio  perierunt. 

Anno  domini  1422.  Hoezenses  cognoscentes,  quod  inter  prefatos 
duos  duces  discordiam  seminare  non  poterant,  cum  exquisita  malicia 
venerunt   ad   dominam   Margaretam    matrem   domine   Jacobe   dicentes, 

15  quod  ipsa  domina  Jacoba  male  contra  morem  Christianorum  nupsisset 
et  quod  nullus  sapiens  haberet  pro  vero  matrimonio  et  legitimo,  eo  quod 
gradus  consanguinitatis  non  fuissent  bene  domino  pape  narrati.  Quorum 
verbis  inducla  ipsam  dominam  Jacobam  clam  in  Hannoniam  duxit,  et 
profuga   in   Angliam    venit    Ubi   per  Hoezenses  desponsata    fuit  duci 

20  Hunfrido  de  Clarestra,  fratri  Hainrici  regis  Anglie.  Fiunt  igitur  regales 
nupcie,  contra  tamen  regis  voluntatem,  et  malum  malo  superaddunt. 
Que  cum  au dissent  Johannes  dux  Brabancie  et  Philippus  dux 
Burgundie,  non  immerito  indignabantur  et  mirabantur.  Post  hec  dux 
Hunfridus  assumptis   1000  bene  armatis  equitibus  cum  domina  Jacoba 

25  uxore  eius  in  Hannoniam  venit  At  domina  Margareta  mater  eius 
omnes  rogavit,  ut  domine  Jacobe  et  eius  marito  occurrant  et  eos 
honor ifice  suscipiant.  Ad  hec  omnia  auxilio  [F,  263*  ]  fuerant  Hoezenses 
unacum  domino  de  Hunartt.  Et  sic  in  possessionem  Hannonie  potenter 
inductus  fuit  dux   Hunfridus.     Cum   autem   omnes    ei  iurassent,  licet 

30  quidam   coacti   et   inviti,   consilio    Hoenzensium    ipse  dux    capitaneum 
Hannonie  dominum  de  Hun  art    constituit.    Interea  Johannes  dux  Bra-^0. 
bancie  magnum  armatorum  exercitum  co Regit  volens  ducem  Hunfridum 
fame  et  bonorum    eius  predonem  a  terra  expellere.    Similiter  Johannes 
dux    Bavarie   ingentem    militum    copiam    in    auxilium  Johannis   ducis 

35  Brabancie  congregavit.  Qui  dum  se  sic  ad  bellum  pararet,  a  quodara 
suo  milite  die  to  Johannes  Vliet,  in  quern  super  omnes  confidebat, 
venenum  sumpsit  letale,  ut  postea  in  carcere  fassus  est,  et  quod  in 
complacenciam  domine  Jacobe  fecisset.  Qui  per  sentenciam  lictori  ad- 
iudicatusb    iuxta  demeritum   suum  in  quatuor  partes  scissus  est,  que 

40  partes  in  provincia  suspense  sunt.  Fertur  insuper,  quod  hie  miles 
m agister  curie  dicti  ducis  fuerat  Quod  enorme  factum  audiens  Johannes 
dux  Brabancie  super  modum  stupefactus,  similiter  et  dux  Burgundie 
At  Johannes  Brabancie  dux  armata  manu  Hannoniam  intravit  et  fir-* 
mis  si  mam  civitatem  Contebriam,  in  qua  maior  pars  exercitus  ducis  Hunfridi 

45  manebat,    cum   60  milibus  pugnatorum   obsidione  cinxit,   novissime  vi 

a  so  He.  siatt  Mervedo  der  Quelle.     b  darnach  qui  Hs. 

1  Wteder  ein  Missverstandnis ;  Fuetrer  sagt:  betriiebten  daraus 
alle  gegent. 

*  Mis8verstdndni8.    Fuetrer:  Ir  vil  und  der  maist  tail  entran  aus 
50  der  stat. 


—     326     — 

cum  sturm  a  ci  vita  tern  cepit  et  omncs  in  ea  interfecit,  ymmo  eandem 
fundi  tus  delevit  Postea  per  se  cognoverunt,  quod  iniuste  se  a  propriis 
8ui8  dominis  et  veris  heredibus  alienassent  et  per  se  ceperunt  expellere 
Anglicos.  Videos  Hunfridus  civitates  [F.264]  omoes  preter  Hoenzenses 
a  se  deficere  petivit  a  duce  Burgundie,  ut  tamen  haberet  solum  comitatum  5 
Holandie.  Quod  importune  sibi  denegatum  fuit.  Iterum  petivit,  ut 
tamen  salvo  cum  conductu  posset  libere  in  patriam  suam  reverti.  Quod 
similiter  sibi  denegatum  fuit.  Deinceps  dux  Hunfridus  cirotecam  suam 
Philippo  duci  Burgundie  misit  in  signum,  quod  in  cainpo  secum  bellare 
velit,  quam  et  Burgundie  dux  accepit.  At  Hunfridus  in  Angliam  reversus  10 
recognoscens  se  per  mulierem  deceptum.  Cum  autem  6 ta tutus  dies 
duellionis  venisset,  comparuit  dux  Burgundie  in  campo,  sed  Hunfridus 
in  Anglia  permansit.  Ea  tempestate,  dum  prefati  duces  duellare  deberent, 
gloriosus  ac  liberalissimus  princeps  Johannes  dux  Bavarie,  come 8 
191.  Holandie,  ex  sumpto  veneno  diem  obivit  in  epiphania  domini  in  civi-  15 
tate  Hagha  apud  predicatores  sepultus  anno  domini  1424. 

Interea  Philippus  dux  Burgundie  suos  ambasiatores  in  Holandiam, 
Selandiam  ac  Frisiam   misit,   ut  Johanni    duci    Brabancie  obedienciatn 
facerent  et  iurarent  ut  vero  eorum  domino,  ex  quo  domina  Jacoba  eius 
vera  uxor  erat.    Quod  turn  quasi  omnes  fecerunt  preter  Hoenzenses    et20 
de  Statnhaim  a.    Et  ita  Johannes    dux  missus  est  in  possessionem  Ho- 
landie,   S  el  an  die   et   Frisie.    Domina   autem   Jacoba   et   mater   sua 
Margareta  in  Hannonia  habitabant.    Que  cum  omnino  ab  omnibus  esset 
derelicta,  a  predictis    ducibus  Burgundie   et  Brabancie  graciam   petivit 
dicens,   quod  hec   ex  eius    simplicitate  acta  essent.     Similiter  et  multi25 
principes    et  domini  pro  ea  interccsserunt,   sed  nihil  impetrarc  poterant, 
quia  Johannes  dux  aiebat ,   quod  sui  irrecuperabilis   [F.2641 1   damni 
et    scandali    unquam    oblivisci    posset,     quinymmo    ipsam    dominam 
Jacob  am    uxorem   suam   ad   curiam    Romanam   ad    dominum   papam 
Martinum   V.   citavit.    Qui  causam  duobus  suis  cardinalibus  de  Ursiuis  30 
et  Yeneciarum   audiendam  et   decidendam   commisit,    quia  nemo  facere 
poterat ,   ut   earn    dux    in    graciam   reciperet.     Committitur    igitur    per 
sen  ten  ci  am   ipsa  domina  Jacoba   duci   Sabaudie  b,    ut    earn    cum    curia 
sua    honeste  tractaret,  eo  quod  ei  in  secundo  consanguinitatis  gradu  et 
ipsi    duci    in    tercio   gradu   asstrictus    esset.     Anno  domini   1425.  acta  35 
sunt  hec. 

At  domina  Jacoba  nullo  modo  consentire  vole  bat,  ut  ad  aiienam 
curam  transiret,  rogans  graciam  apud  ducem  Johannera,  sed  invenire 
non  poterat.  Idcirco  nee  Honigoviam  exire  volebat.  Quam  ob  rem 
ipse  Johannes  dux  Brabancie  armata  manu  Honigoviam  intravit  et40 
civitates  obsedit.  Quod  audiens  Philippus  dux  Burgundie  ad  vitanda 
multa  pericula  partibus  diem  pacis  statuit  in  Bergado1,  quo  multi 
principes  et  domini  convenerunt.  Ubi  conclusum  est,  quod  ipsa  domina 
Jacoba  manerc  debeat  apud  patruum  suum,  ducem  Burgundie,  qui  eciam 
honeste  tractare  earn  debeat  tarn  diu,  donee  dux  Johannes  obliviscatur  45 
ire  animi  sui  et  earn  in  graciam  recipiat,  et  ipse  dux  Johannes  possideat 
Hannoniam  et  dux  Burgundie  Holandiam.   Hec  autem  omnia  litter  i  s 

a  so  Hs.    b  Subaudie  Hs. 

1  Nack  unten  S.  327,  2. 


—     327     — 

sigillatis  sunt  roborata1,  et  sic  doraina  Jacoba  fuit  destituta  ab 
omnibus  paternis  bonis.  At  dux  Johannes  Bergadum  [venit a],  ubi  102 
omnes  aduc  fuerunt  congregati,  donee  ipsa  Jacoba  Burgundie  duci 
presentaretur.  Quod  earn  multum  contristavit.  Misit  itaquc  ad  comitem 
5  Engelbertum  de  Nassaw,  Hainricum  de  Breda  et  ad  plures  alios  rogana 
[F.  265]  eos  fluentibus  lacrimis  inquiens :  Ex  quo  non  debeo  habere 
aliquam  8 pern,  quod  dominus  meus,  dux  Johannes,  recipiat  me  in 
graciam  suam,  rogate  tamen  cum,  ut  me  permittat  habitare  in  Brabancia, 
in  quocunque  loco  voluerit.     Quod  gratanter  accipiam.     Sed  nil  impetrare 

lOpoterant,  quin  presentetur  ipsa  duci  Burgundie,  ut  conclusum  erat. 
Quod  et  factum  est,  et  sic  singuli  ad  propria  mearunt,  et  dux  Burgundie 
Holandiam  p  res  id  i  bus  ac  prefectis  commisit.  Ex  instigacione  domine 
Margarete  plures  civitates  in  Holandia  multum  lamentabantur  captivi- 
tatem  et  exilium   domine    sue,  quod  tamen  suspicione  non  caruit.     Et, 

15ecco,  domina  Jacoba  in  civitate  Jandona  captiva  et  exiliata  habitavit. 
Nimirum  duo  strennui,  and  aces  milites,  quorum  unus  dicebatur  Ornoldus 
Spierinck,  alter  Vos  de  Delfck,  qui  aut  volebant  mori  aut  dominam 
suam  a  captivitate  liberare.  Qui  cum  tribus  velocibus  equis  in  silvam 
seu  ha  gam  ante  predictam  civitatem  venerunt.      Quibus  ibidem  alligatis 

20  intraverunt  curiam,  ubi  bene  sunt  suscepti.  Habebant  autem  sec  urn 
occulte  vestes  viriles  breves.  Cum  autem  ad  dominam  Jacobam  venissent, 
dixerunt,  quod  earn  dei  adiutorio  ad  suam  terrain  deducere  vellent,  et 
dederunt  ei  huiusmodi  vestes.  Quibus  clam  indutis  mox  cum  eis  domina 
ut  vir  curiam  exivit,  quod  nemo  advertit;   omnes  enim  putabant    earn 

25  esse  virum.  Venientes  itaque  in  nemus  ascenderunt  equos  suos  et, 
quanto  velocius  poterant,  die  noctuque  ibant.  Tercia  autem  die  famelici 
et  fessi  venerunt  in  Warckam  et  deinceps  occulte  in  Biannam,  [F.  265'] 
ubi  a  domino  Hainrico  de  Vianna  cum  magno  gaudio  sunt  suscepti. 
Ibi   primum  vestibus   virilibusb  deposit  is   muliebres   e   converso  induit. 

30Postea  Hainricus  iamdictus  in  aquis  earn  in  Schamphoniam  deduxit, 
quo  omnis  populus  de  adventu  eius  gavisus  est.  Mox  rumores  huius- 
modi in  tota  Holandia  insonuerunt.  Quo  audi  to  Hoenzenses  cum  copioso 
exercitu  ad  earn  venerunt  et  conduxerunt  earn  in  Gandam.  Quo  castro 
obtento   plures    civitates    in    dedicionem    accepit.      Ea   tempestate    dux 

35  Burgundie   in   bello   contra    regem    Francie    victoriam    obtinuit.    Cum  103. 
autem   domina  Jacoba   quasdam  civitates  et  castra  usurpasset,    misit  in 
Angliam  c,  ut  ad  se  veniret.    Qui  noluit  in  persona  propria,  sed  plures 
bellicosos  misit  ei  viros.     Econtra  dux  Burgundie  venit  et  omnes  Anglicos 
aut   interfecit   aut  fugavit.    Postea   ex  Burgundia    ingentem   exercitum 

40  in  Holandiam  conduxit.  E  converso  domina  Jacoba  magnam  armatorum 
copiam  collegit  et  bis  victoriam  in  campi  bello  obtinuit. 

Anno  Christi  1427.  in  magna  septimana  passion  is  domini  Johannes 
dux  Brabancie  et  Limburgis  diem  obivit,  et  frater  suus,  comes  S.  Pauli, 
ei   in    ducatu    success! t.     Sane  dux  Hunfridus  contemta  domina  Jacoba 

45a1iam  uxorem  in  Anglia  duxit.  Cum  autem  utroque  marito  privata 
fuissct,     per  interccssionem  principum  et  nobilium  cum  duce  Burgundie 

«  fehlt  Hs.  b  viribus  Hs.  c  hier  ist  (nack  dem  Text  der  lateinischen 
Quelle)  xn  erganxen:  ad  Hunfridum  ducem  de  Cloucester. 

1  Fiictr.  sagt  mtr :  als  der  spruch  ausweist.     Arnpcck  beniitxt  xitr 
50   Ueber  settling  die  oben  S.  324,  30  vericendeten  Worte. 


—     328     — 

ex  integro  concordata  est  sub  tali  pacto,  quod  ipsa  domina  Jacoba 
omnes  provincias  [F.  266]  a  patre  suo  relictas  [habeat  »],  sed  nullo 
modo  sine  consensu  et  voluntate  ducis  Burgundie  maritura  ducat.  His 
peractis  provincie  sue  omnes  pace  gaudebant. 

Accidit  post  bee,    ut  domina  Margareta   xenia  preciosa  et  equos  5 
mitteret  domine  Jacobe  filie  sue  per  nuncios  honestos  et  nobiles.     Quos 
iuxta  condignum   non   babuit  remunerare  propter  precedents  litis    ex- 
pensas.    De  quo  sine  mensura  verecundabatur  b.     Misit  itaque  ad  bur- 
gravium   de   Montfurt,  qui   longoc  tempore   easdem   provincias  guber- 
navit  d,   de   quo  summa  ei  spes  fuit,  mutuum   petens.     Qui  respondit,  10 
quod   tempore   litis    omnia  sua  bona  consumpsisset ;   ideo  ei  accomodare 
non   valeret.    Ex    quo  multum  turbata  fuit.     Misit  insupcr  ad  alios,   in 
quos    confidebat,    et   simile   responsum   ei   dederunt.      Quare    cameram 
intravit  et  amarissime   flevit,  eo  quod   omnes   dicerent,  quod    pred ictus 
burgravius   omnes    thesauros   et   clenodia    amboium   ducum   Bavariel5 
Wilhelmi    et   Johannis   sibi  inbursasset.     Hoc    quidam   fidelis   cius 
consiliarius  considerans  dixit :  O  domina,  mittatis  ad  dominum  Franckonem 
de  Barsilia.     Spero,    qucd  non  deneget  vobis  mutuum.     At  ipsa  inquit: 
Non,    quia  semper  displicenciam  feci   ei  et  ideo   timeo,   quod   de   meo 
diftbrtunio  gaudeat.    Atille:  Ego  cum  honcstate  ei  dicam.   Vade,  inquit,  20 

104  sed  nulla  inihi  spes  est.  Ad  quem  cum  venisset  et  necessitatem  domine 
eidem  narrasset  supplicans  pecunie  summam  sibi  accomodari,  respondit : 
Non  solum  pecunia,  sed  omnia  bona  mea  [F.  266']  sint  ei  subiecta, 
quatenus  in  necessitatibus  meis  favorosum  aggress  urn  ad  dominam  mcam 
h abeam.  Que  cum  ipsa  domina  Jacoba  audisset,  pre  gaudio  flere  cepit  25 
et  in  tantum  amare,  ut  eum  clam  in  maritum  duceret.  Quod  occultare 
volebant,  sed  latere  non  potuit,  cum  nihil  occultum,  quin  reveletur. 
Quod  cum  dux  Burgundie  percepisset,  cum  magna  milicia  Holandiam 
intravit.  Quem  domina  Jacoba  cum  gaudio  suscepit.  Et  cum  epula- 
rentur  spleudide,  occulte  dominum  Franckonem  de  Barsilia  cepit  et30 
captivum  in  Flandriam  misit  inscia  domina  Jacoba.  Acta  sunt  hoc 
anno  Christi  1433.  Ubi  crudeli  carcere  in  castro  Repolraont  dicto  in- 
cluditur.  Que  audiens  domina  Jacoba  multum  contristata  et  anxiata 
est.  At  comes  de  Woyrsa  per  multas  interlocuciones  Franconem  de 
captivitate  sub  istis  condicionibus  liberavit,  quod  ipsa  domina  Jacoba  35 
resign  are  t  ipsi  duci  Burgundie  omnes  provincias  paterne  hereditatis, 
Holandiam,  Hannoniam,  Selandiam  et  Frisiam,  et  in  possessionem 
mitteret.  Quibus  singulis  peractis  Philippus  dux  Burgundie  Franconi 
u.  Ebran  146.  et  eius   uxori  Jacobe   comitatum  Ostervandie   assignavit,  ut  ex   eo 

corporalem    sustentacionem   caperent.     Hoc   modo  humiliata  est  illustris40 
domina  Jacoba,  que  primum  erat   uxor  dclfini,   futura    regina  Francie, 
novissime  domina  de  Barsilia  in»  Selandia  °.     Que  ex  multis  anxietatibus, 
tristiciis  °   et   tribulacionibus  previis  tisicamf    passionem  incidit,  ex  qua 
defuncta  est  in    die  S.   Dyonisii  [F.267]   anno  domini    1436.    sepulta 
apud   avum   suum,   ducem    Albertum,   in    Holandia  in  Haga.      Rexit45 
annis  19. 
Fuetr.194.  JJec   ad   presens  sufficiuilt   de  ducibus  Bavarie,  qui  dominati 

200.  sunt  per  Holandiam  etc.,  e  t  de  quinque  filiis  Ludovici  imperatoris,  quorum 

«  fehlt  Hs.  *>  verecundebatur  Hs.   c  longe  Hs.  <*  guberavit  Hs.  «  mit 
Einfiigungsxeichen  am  Band.     '  am  Hand  statt  ethicam  im  Texte.  50 


—     329     — 

omnium  linea  ut  fumus  cito  defecit.  Sequitur  nunc  quarto 
loco  de  eius  secundo  natu,  duce  Steffano,  cuius  linea  usque 
in  presentem  diem  vigilie  S.  Mathei  apostoli1  anni  Christi 
1493.  in  Monaco  et  Landshuta  superstes  duravit.  Attamen 
5  per  anticipacionem,  ut  conveniencior  in  dicendis  ordo  postea 
servetur,  modo  inserendum  videtur  de  divisione  inferioris 
Bavarie  per  duces  de  Holandia  relicte. 

Cum  etenim,  ut  supra  suf Scienter  narratum  est,  illugtris  Andr.  56 i. 
p  rinceps  Johannes  dux  Bavarie,  comes  Hon  i  go  vie,  Holandie  et  Selandie 

10  ac  dominus  Frisie,   ex  veneno    interfectus  fuisset  et  domina  Jacob*  562. 
i  1 J u s t r i 8  filia  ducis Wilhelmi  fratris  eiusdem  ducis  Johannis  pro 
prefatis    comitatibus    multa    attemtasset,    prevalens    Philippus 
dux  Burgundie,  cuius  mater  [F.267']  domina  Margarets   filia 
ducis  Alberti  et   neptis  erat  Ludovici   imperatoris',   predictas 

ISterras  u  surpavit.  Principatus  vero  Bavarie  inferioris,  cuius  capi talis  Andr.  471  u. 
civitas   est  Straubinga,    a  4  principibus,    scilicet  Ludovico    in  570. 
Ingelstat,  Ernesto  et  Wilhelmo  Monaci,  fratribus,   et  Hain- 
rico  in  Landshut,  Bavarie  ducibus,   anno  domini  1429.  in  vigilia 
S.   Johannis  baptiste  in  4  partes  divisus  est.    In   hac  divisione  Wil- 

20  belmo  duci  per  sortem  cess  it  Willdenstain,  DyetfQrt,  Kelhaim,  Abbach, 
Schdnperg,  Sigenstain,  Valkenstain,  Werd,  Saulberg,  Lindel,  Peyistain, 
Aigen,  Eschelkaim,  Newkirchen,  Furt,  Kotzting,  Deckendorf  et  potestas 
redimendi  oppidum  Kamm.  Item  Ernesto  duci,  fratri  eius,  cessit  Hay  daw 
Strawbing,   Mitterfels,   Pogen,    domus,    que   est    Ratispone,   cum  omni 

25  dominio  et  iure  ibidem,  pariter  et  moneta,  exceptis  Judeis.  Item  Ludo- 
vico duci  Scherdin^  Newhausen,  Tieffenstain,  tercia  pars  Dingolfing, 
Kirch perg  et  Judei  Ratispone.  Item  Hainrico  duci  Landaw,  Naternberg, 
Pladling,  Wintzer,  Hilkersperg,  Hoffkirchen  et  Vilshoven. 

[F.268J  Item  defuncto  duce  Steffano  seniore,  Alio  im- 
30  peratoris  Ludovici,  Fridricus,  Steffanus  et  Johannes  diviserunt 
Bavariam  per  sortem  pacifice,  ut  infra3  habetur.  Predicti 
tamen  duo  fratres  Steffanus  et  Johannes  possederuntR  Mona- 
cum  pariter  et  cetera  alia  dominia  quedam  indivisa.  Denique 
elapsis  aliquibus  annis  post  litem,  de  qua  supra4,  ipsi 
35  duces  Bavarie  et  Austrie  concordati  fuerunt5,  ita  quod 
Ratenberg  cum  dominio  suo  usque  ad  llumen  dictum  Cziler 6 
ab  una  parte,  ab  altera  autem  parte  usque  ad  flumen  Habach 7 
pertinere  deberet  in  futurum  perpetuis  temporibus  ad  duces 

a  possiderunt  He. 

40  l  Freitag  den  20.  September. 

*  Vgl.  oben  S.  320,  2. 
3  Kap.  59  auf  S.  331. 

*  S.  312  ff. 

6  Ruber,  Oeschichte  der  Vereinigung  Tirols  mil  Oesterreich,  8.  115. 
45  8  ZiUer. 

1  Habach. 


—     330     — 

Bavarie  sicque  fuit  distractum  a  comitatu  Tirolensi,  qui 
eciara  omni  dominio  pertinet  ducibus  Austrie  in  perpetuum. 
Et  ita  roboratum  est  litteris1  et  sigillis  utriusque  partis. 

Cap.  57. 

Fund}  Divisio  ecclesie  S.  Petri  et  B.  Marie  in  Monaco.  5 

Anno  domini  1271.  8.  Kal.  Decembris  ad  preces  civiuin  civitatis 
Monaci  Conrad  us  episcopus  ecclesie  Frisingensis  divisit  ecclesiam  S.Petri 
in  duas  ecclesias  baptism  alee  et  fecit  capellam  B.  Marie  unam  ecclesiam 
baptismalem.  Confirmata  est  bee  divisio  a  papa  Gregorio  X.  apud 
vcterem  urbem  4.  Kal.  April  is  pontificatus  sui  anno  secundo.  10 

Fund.9  [F.26&]  Anno  Christi  1372.  Steffanus  dux  Bavarie  cum  filiis 

suis  obsedit  Augustam,   quod  ita   accidit,    quia  Augustenses  cives  ob- 
sedemnt  Conradum  de  Frcyberg  militem,  vicedominum  ducum  Bavarie. 
Fund.4,  Anno   domini  1375.   Steffanus  senior,   dux  Bavarie,  obiit  in  die 

Epimacbi  et  Gordiani  martyrum.    Margareta  uxor.5  15 

Anno  domini  1398.    opidum  Pfaffenhofen  super  fluvium 
Uraam  situm  per  ducem  Ludovicum  et  Monacenses  obsessum, 
captum  et  depredatum  est.6 
Jac.Ph.Bcrg.  Circa   annos   Christi    1391.  Steffanus   Bavarie  dux,  ad  quern 

/.  XIV,  f.  153.  Franci8cus  Cararius  iunior  confugerat,  boc  eodem  anno  ex  German ia  20 
aFlorentinis  contra  Galeacium  Vicecomitem  v  ocatus  magno  cum  exercitu 
in  Italiam  venit.  Qui  primo  adventu  unacum  eodem  Francisco  Patavium 
clanculum  ingressus  urbem  a  Galeaceo  possessam  in  fidem  Francisci 
preter  arcem  redegit.  Quam  cum  obpugnare  ccpisset,  a  Florentinis 
mercede  fraud  at  us  nb  oppugnacione  destitit  ac  siti  indignatus,  cum  25 
nil  memorabile  facere  potuisset,  re  infecta  inglorius  in  Germaniam 
rediit. 

Cap.  58. 

Dc  duce  Steffano  filio  imperatoris  Ludovici. 

Andr.90.  [F.269J  Steffanus  dux  Bavarie,   secundus  filius  impera- 30 

toris  Ludovici,  possedit  Land shu tarn  et  terram,  que  est  versus  Sal tz- 
Ebran  122.  burg  am.  Dominam  Elizabet  filiam  regis  Sicilie  uxorem  duxit.  Ex  qua 
123.  genuit  3  filios,  Steffanum,  Fridricum  et  Jobannem,  et  filiam  Elizabet 7 

1  Anscheinend  nieht  erhalten. 

*  Oedr.  Oefele,  Ber.Boic.  SS.  11  338.   Vgl.  Neues  Archiv  XXIV,  60S,  35 
Anm.  3.     Aus  der  Quelle  stammt  auch  die  Ueberschrift  des  Kapitels. 

3  Oefele  a.  a.  0.  343.    Neues  Archiv  XXIV,  676,  Anm.  6. 

*  Oefele  344.    Neues  Archiv  a.  a.  0. 

6  Vgl.  oben  S.  292, 1.  Margarete,  Tochier  des  Burggrafen  Johann  1. 
run  Niirnberg,  war  seine  xweite  Oemahlin.  40 

0   Vgl.  Chroniken  der  deuischen  Stadte  XV,  486  und  529. 

7  Irrtum.     Stephans   II.     Tochter   hie*s    Agnes    und   heiratete    den 
Konig  Jakob  I.   von  Cypem.     Die   obige   Angabe   beruhi  anscheinend    auf 
eincr    Vencechselung   mit  Elisabeth,   der   Tochter   des   Herxogs   Stephan  I. 
von   Niederbayern ,    icelche   1325    den    Herxog    Otto    den    Frohlichen   von  45 
Oesterreich  heiratete. 


—     331     — 

uxorem  Ottonis  ducis  Austrie,  qui  ex  ea  genuit  filium  et 
filiam.  Hie1  cum  filiis  suis,  ut  supra2  dictum  est  sub 
Meinhardo  duce,  post  mortem  ducis  Meinhardi  civitatem 
Muldorf  obsedit,  sed  non  expugnavit.  Nee  comitatum  Tirolis 
5obtinuit,  principatum  tamen  in  Monaco  cum  attinenciis  iurc 
hereditario  acquisivit. 

De  morte  eius. 

Anno  Christi  1391.   dux  Steffanus  diem  obivit  in  die 
Potenciane  virginis3  anno  ducatus  sui  44.4 

10  Cap.  59. 

De  divisione  eius   filiorum,    trium   videlicet 
fratrum. 

Inter  huius  ducis  Steffani  filios,  cum  a  due  simu  1  indivisi  Fiietr.  201 
in  Monaco  post  patris   mortem  habitarent,    multe  dissensiones  in 
15  civitate  Monacensi  exorte  sunt.  Nam  feria  5.&  in  angaria  in  die  S.  Matbei0 
ewangeliste    anno   domini    1392.    dux  Johannes    novum  castrum   in 
Monaco  contra  fratrem  suum,  ducem  Steffanum,  accepit.  Postea  ducatu  s 
per  3  fratres  feria  3.  ante  S.  Katherine  festum  in  3  partes  fuit  divisusu.  Andr.  55  7 
eodem  anno  in  Monaco.    Fridrico  duci  cessit  Bavaria  inferior,  videlicet 
20  Landshuta,  Burcbausen,  Otinga  a,  Reichenhall  a  cum  suis  attinenciis.  u.  Ebran  127. 
Johannes  dux    Monacum,   Landsperg,    Weilhaim    ct   ad  ea    pertinencia 
accepit.    Steffanus  autem  dux  Ingelstat,  Wasserburg  cum  suis  attinenciis 
obtinuit  et  quedam  castra  in  montanis  et  in  Suevia. 

[F.269']  Cap.  60. 

25  Von  hertzog  Steffan,  seinem  sun. 

Steffanus    dux    possedit    Ingelstat,    vir    iocundus   et    amator  7  Andr.  90. 
mulierum.    Hie  largUS    et  statura8  pusillus  erat.     Vulgo   dictus Fiietr.  202. 

a  am  Band  der  Hs.  hinxugefiigt. 

1  Namlich  Stephan. 
30  3  S.  317,  ?  ff. 

1  19.  Mai.     Diese  Tagesangabe  ist  richtig. 

4  Stephan  start,  wie  oben  S.  330  richtig  angegeben  ist,  im  Jahre  1375. 

5  Donnerstag  (diese  Angabe  ist  richtig)  den   19.  September   (nicht 
am  Tage   des  hi.  Matthaus,  ictlcher  auf  Samstag  den  21.  September  fiel). 

35  VgL  fyiller  in  Fiietr.  201,  Anm.  2. 

6  Diese  Tagesangabe  auch  unten  in  Kap.  67. 

7  So  die  Hss.-Oruppe  C  des  Chr.  g.  des  Andr. 

8  Andr.  561, 14 :  parve,  sed  procerissime  fuit  quantitatis.  Fiietr. 202, S : 
was  ainer  klainen  person  des  leibs. 


—     332     - 

est  Kneyssel1,  quia  semper  bene  vestitus  incessit  et  in  omnibus  magnificus 

Andr.    90 iuit     Hie   et  f rater  suus  Fridricus  duas   uxores  sorores  duxerunt. 

u.  124. Ric  Steffanus   ex  uxore  sua  Thadea  filia    Barnabonis   vicecomitis 

etft  principle »  Mediolanensis  genuit  filium  Ludovicum    nomine  et 

filiam  dominam  Elizabet,  que  anno  Christi   1384. 2   desponsata5 

fuit  domino   Carolo   regi   Francie,  exb    quo    genuit    2    Alios    et 

Ebran  127  A  Alias3,  sepulta  in  Francia4.     Dcnique  defuncta  prima  sua  uxoro 

Thadea  filiam   comitis  de  Clivis    in  con iu gem  duxit,  ex  qua  non  pro- 

creavit  liberos. 

Hie  Steffanus   buo    tempore   omnia    torneamenta    visitavit.  10 
Andr.  121.  Anno  domini   1408.  in   ebdomada  4.  pasce  factum  est  torneamentum 
Ratispone  presentibus  Steffano,  Wilhelmo  5  et  Hainrico  ducibus  Bavarie. 
Fiietr.  207.  Anno    domini    1414.*    dux    Steffanus    transivit    Bohemiam    et 

ibidem  regem  Wentzeslaum    cum  suis  provincialibus,  civitatibus  ct 
castellis  concordavit.  15 

Andr.  561.  Eodem  anno7  diem  ultimum  clausit  sepultus  in  monastcrio 

sanctimonialium  in  Scbonfeld. 

[F.271J  De   fundacione  conventus  in  Ratenberg. 

Mortuus   est   circa  hec   tempora  quidam  nobilis  miles 
in  Bavaria   et   in  valle  Eni  residens,  scilicet  in  Ratenberg  20 
et  Kiintlbug M,  dictus  Conradus 9,  de  quo  supra 10  raencio  facta 

a  am  Rand  der  Us.  hinxugefugt.  *>  ex  —  Francia  spatcr  kinxu- 
gc8chrieben. 

1  So  steht  deutlich  in  der  Handschrifl.  Kncyffel,  icie  Pex,  Thes. 
anecd.  Ill,  11,  369  in  der  Erslausgabe  der  Chronik  druckle,  ist  unrichtig  25 
and  hier  ohne  Sinn.  Ein  Knaufel  (Kneufel)  ist  nach  Schmellcr,  Baycrisches 
Wbrterbuch  /*,  Sp.  1349  ein  ,,grober  Mensch",  wahrend  Kneyssel  (vgl. 
daselbst  Sp.  1354)  von  knaus  =  ,,klein  aber  schmuck"  abxuleiten  ist.  Vgl. 
Spiller  in  Fiietr.  202 \  Anm.  3.  Pex'  lrrtum  hoi  leider  grosse-Verbreitung 
gefunden  und  ist  insbesondere  dutch  Haeutte's  Genealogie  S.  123,  wo  30 
falschlich  Knauffel  und  Kneussel  (vgl.  Spiller  a.  a.  0.)  xusammengeworfen 
sind,  weiter  gedrungen.  Vgl.  auch  Riexler ,  Qeschichte  Baierns  111,107, 
wo  darauf  hingewiesen  ist,  dass  das  Wort  Kneissel  heute  noch  als  Familien- 
name  vorkommt. 

9  Die  Vermiihlung  fand  1385  statt.  35 

3  Vielmehr  6  Sohne  und  6  Tochter. 

4  In  St.  Denis. 

6  Gcmeiner,  Regensburgische  Chronik  11,  380  nennt  ebenfalls  ausser 
Stephan  und  Heinrieh  auch  WiUielm  als  anwesend.  Ob  aus  Arnpeck 
oder  aus  anderer  Quelle,  ist  nicht  festgestellt.  40 

6  Vielmehr  1394;  vgl  Riexler,  Qeschichte  Baierns  111,  174.  Auf 
das  Jahr  1414  kam  Arnpeck  durch  falsche  Auffassung  des  Wortlautes 
seiner  Quelle  Fiietr.  207.  Dort  bexieht  sich  Z.  8:  Item  des  jars  auf  Z.l, 
nicht  auf  Z.  5. 

7  Unrichtig  wie  seine  Quelle  Andr.    Stephan  starb  am  26.  Sept.  1413. 45 
■   Vgl.  oben  S.  308,  Anm.  3. 

9  Kummersbrucker.  Ich  finde  ihn  urkundlich  letxtmals  am  3.  Mai 
1378  als  lebend  erwahnt  (Archivberichte  aus  Tirol  IV,  138). 

10  S.  307  ff. 


—     333     — 

tempore  Ludovici  marchionis,  qui  captus  fuit  iam  a  dicto  . . a  * 
duce  Austrie  propter  castra  sua.  Cui  successit  raox  in 
hereditate  paterna  filius  legitimus  ipsius,  dominus  Johannes, 
etiam     militaris    ordinis    communiter    dictus    Gagermaister. 

5  Qui  postea  notabilis  et  magnus  vir  fuit  in  curia  principum 
Bavarie  presertim  ducis  Steffani  de  Ingolstat,  cuius  eciam 
curie  magister2  fuit  Monaci,  et  in  bonis  terrenis  multum 
excrevit.  Habuit  quoque  conthoralem  nobilera  dominam 
Annam  de  Castelbarcho.8    Iste  vir  nobilis  et  potens  aduc 

10  vivente  patre  et  reminiscens  se  tot  et  tanta  bona  a  deo 
recepisse  ac  per  hoc  salubriter  de  eisdem  receptis  largitorem 
omnium  bonorum  quadam  vicissitudine  retribucionis  honorare 
excogitavit  et  firmiter  proposuit  et  postea  opere  iraplevit 
domum  terrenam  edificare.    Et  fuit  eius  primum  propositum 

15  hospitale b  4  facere.  Et  cum  aliqualis  structura  esset  facta, 
misit  deus  in  eius  mentem,  ut  oratorium  seu  cenobium 
sacerdotum  faceret,  id  est  canonicorum  regularium.  Denique 
cum  in  hoc  proposito  aliquamdiu  perstitisset,  casu  super- 
venit   quidam  sacre  theologie  famosus  et  egregius  magister 

20  ordinis  fratrum  heremitarum  S.  Augustini  a  conventu  Mona- 
censi  tendens  in  Inspruckam,  dictus  Johannes  Rueshaymer. 
Iste  itaque  casu  videns  [F.  271' J  structuram  et  audiens 
tarn  bonam  voluntatem  dicti  militis  domini  Johannis  Gager- 
maister tunc  residentis  Ratenberge  cepit  cum  nonnullis  eius 

25  amicis  cum  dicto  milite  proloqui  et  instare,  quatenus  locum 
et  structuram  ordini  dictorum  heremitarum  dignaretur  re- 
signare  et  eisdem  in  futurum  appropriare.  Quod  mox  eciam 
factum  est  anno  domini  1384.6  Igitur  anno  sequenti  ipse 
fundator  misit  ad  curiam  Romanam  adpapam  tuncUrbanum  VI. 

30  pro    concessione    et    confirmacione6    dicti    loci   pro    ordine 

a  leere  Stelle  Hs.    b  hospitare  Hs. 

1  Rudolf;  vgl  oben  S.  313. 

*  Ate  mHerxog  Stephans  Kammermeister*  ersclieint  er  Archiv- 
bcrichte  etc.  IV,  117 ,124. 

35  8  Castelbarco  bei  Trient.    Archivberichte  etc.  IV,  117, 119,  124. 

*  Vgl.  a.  a.  0.  116 :  die  hofstatt,  wo  das  *pital  auf  sein  soil. 
Daxu  a.  a.  0.  118,  Nr.  499. 

5  Am  28.  April  1384  bekennt  Bruder  Hans  der  Rushamer,  Meister 
der  hi.  Schrift,   ord.   Aug.  erem.,  dass  er  vom   Ritter  Hans  dem  Jager- 

40  meister  eine  Hofstatt,  Outer  und  Qiilten  xu  Rattenberg  xur  Stiftung  eines 
Klosters  er  halt  en  hat,  das  diesem  xur  Verfiigung  stehen  soil,  wenn  die 
Stiftung  nicht  bis  Michel  uber  ein  Jahr  pcipstliche  und  bischofliche  Er- 
laubnis  erhielle.  Originalurkunde  itn  Servitenkloster  xu  Rattenberg ;  Archiv- 
berichte etc.  IV,  117.     Vgl.  daselbst  S.  124,  Nr.  541  vom  gleicJien  Tage. 

45  e  OriginalbuUe   Papst    Urbans  VI.,    Genua    den  26.  Januar  1386, 

ebenfalls  im  Kloster  xu  Rattenberg ;  Archivberichte  118. 


—     334     — 

fratrum  heremitarum  concedente  ad  hec  domini*  Pilgrini 
archiepiscopi  Salczeburgensis,  qui  ad  instanciam  et  pias 
precesfundavit,  confirmavit et  approbavit  dictaminstitucionem 
anno  sequenti.1  Anno  vero  doraini  1387.  celebrato  capitulo 
provinciali  supradicti  ordinis  provincie  Bavarie  in  festo  5 
penthecostes  in  conventu  dicto  Paden2  sub  reverendo  raa- 
gistro  Leonhardo  de  Karinthia  constitutus  et  confirmatus 
fuit  dicto  loco  et  conventui  in  Ratenberg  primus  prior 
frater  Nicolaus  Geroldi  de  Valle  speciosa.8  Igitur  hec 
fundacio  notabiliter  et  satis  splendide  fuit  inchoata,  sed  10 
morte  fundatoris  et  suorum  postea  amicorum  et  heredum 
negligencia  et  infidelitate  plurimum  depressa  et  infirmata. 
De  quibus  per  singula  proloquendo  ordinein  historie  excederet 
et  plurimum  tedium  afferret  sua  prolixitate. 

De  morte  fundatoris.  15 

[F.272J  Mortuus  est  autem  sepememoratus  fundator 
in  Monaco  inter  medicos  5.  die  mensis  Junii  1393.,  et  de- 
latum  est  corpus  illius  in  Ratenberg.  Supervixit  autem 
conthoralis  eius  tribus  annis  tantum  et  sepulta  est  cum 
viro  suo  in  sepedicto  conventu  in  eodem  sepulchro.  Pre- 20 
dictus  autem  miles  et  uxor  eius  multa  bona  in  clenodiis 
vasorum ,  vestimentorum  ac  pecuniarum  ad  estimacionem 
30  milia  ducatorum  habuerunt  ac  reliquerunt,  sicut  postea 
in  multis  experimentis  probatum  et  examinatum  est  per 
multa  indicia,  que  bona  partim  ad  heredes,  partim  ad  con- 25 
ventum,  quern  ambo  quasi  in  proprium  heredem  adoptaverant, 
iure  pertinebant.  Porro  ipso  fundatore  aduc  vivente  et  ob 
timorem  quorundam  predicta  bona  in  dominium  ducis  Austrie 
Leopoldi  iunioris  sunt  deportata  et  in  castro  seu  turri 
Hautzenhaim4  prope  Hallis  locata  et  Nicolao  nobili  dicto  30 
Velger  fidentissimo  amico  commendata.  Sed  infideliter  ille 
et  sui  agentes  cum  dictis  bonis  impediti  et  postulati  ab 
heredibus  dicti  Johannis  Gagermaister  non  reddiderunt,  sed 
in    Hallis   primo,    deinde    in   Inspruckam   in   manus  domini 

*  so  Hs.  35 

1  Originalurkunde   Erxbischof  Piligrims  vom   16.  April  1387  am 
gleichen  Aufbewahrungsorte;  Archivberichte  119. 

2  Baden  bei  Wien. 

8  Schbnthal  in  der  Oberpfah. 

4  Hauxenheim  rechts  des  Inns,  fltissabwarts  von  Hall.  40 


—     335     - 

Leopoldi  tradiderunt.  Unde  heredes  dicti  domini  Johannis, 
postquam  factum  innotuit,  et  ipse  conventus  in  alia  parte 
cum  precibus,  scriptis  et  postmodum  propria  in  persona 
ducis    Steflfani    de    Ingelstat,    cui    specialiter    a   fundatore 

5  [F.  272']  et  fundatrice  fuit  conventus  in  Ratenberg  com- 
mendatus,  venerunt  in  Inspruckam  ad  ducem  Leopoldum, 
ubi  eciam  vix  obtinuit,  que  relicta  fuerant,  admodum  pauca 
per  respectum  tantorum  bonorum,  ut  dictum  est  supra. 
Porro   de   illis  bonis   conventus  parum  boni  habuit  preter 

loantiquas  vestes  de  obvoluto  et  oloserico  atque  ex  amito. 
Dux  autem  Steffanus  quasi  mendicus  omnia  clenodia  argentea 
accepit  et  conventui  se  et  suosa  prescripsit  in  300  florenis, 
cum  ilia  valerent  plus  600  florenis.  Possedit  autem  castrum 
cum    opido    in    feodum.    In    quo    posuit   plures   successive 

15  castellanos  sive  prefectos.  Inter  quos  unum  nobilem  et 
militarem  posuit  dictum  Barmundum  Pientzenawer  * ,  qui 
eciam  fuit  magister  curie  predicti  ducis  Steffani.  Cui  eciam 
dux  illud  castrum  cum  omnibus  pertinenciis  pro  notabili 
summa  florenorum  impignoravit,  sed  hoc  contra  voluntatem 

20fratris  sui  ducis  Johannis2  et  eciam  ducis  Ernesti  filii 
eiusdem.  Unde  et  ob  hanc  causam  ipse  Ernestus  post 
obitum  patris  sui  Johannis  Warmundum  habuit  exosum. 
Unde  et  vice  quadam  in  Monaco  in  eundem  militem  manifesto 
et  imperterrite  irruit,  verbis  primum,   deinde  factis  ipsum 

25  letaliter  vulneravit.3  Attamen  postquam  convaluit,  ducem 
Steffanum  iam  vetulum  contra  ducem  Ernestum  concitans 
magnam  in  curia  et  principatu  dissidenciam  fecit  [F.  273] 
et  civesMonacenses,  ita  ut  plerique  ex  pocioribus  civibus  capite 
plecterentur.4    Frater    tamen  eius  Ludovicus  Pientzenawer 5 

30  cum  amicis  factum  complanavit  inter  duces  predictos  fratre 
eius  Warm  undo  defuncto  et  ad  priorem  summam  impigno- 
racionis  castri  et  opidi  adiecit  tantum,  ut  tota  summa  faceret 

asuis  Hs. 

1   Wartnund  Pienxenauer.     Vgl.  iiber  ihn  Chroniken  der  deiitschen 
3&Sttidte  XV,  515. 

*  Vgl.  dagegen  Riexler,  Oeschichte  Baierns  111,  182,  Anm.  2. 

*  Jorg  Kaxmair's  Denkschrift  uber  die  Unruhen  xu  Munehen  in 
den  Jahren  1397—1403  (Chroniken  der  deutschen  Stcidte  XV,  408):  Item 
an    dem   heilligen  abent  ze  weinechten  in  dem  97.  jor  da  schlueg  mein 

40herr  da  den  Warmund  Pienzenawer  umb  10  ur  im  tag  und  reit  da  fur 
sicb  auz  geen  Wolferzhausen. 
4  Riexler  a.  a.  0.  S.  188. 
6  Angabm  Uber  ihn  in  Chroniken  der  deutsclien  Sttidts  XV,  527. 


-     336     — 

17  milia  ducatorum  etc.  Porro  per  illam  particionem  bo- 
norum  dicti  militis  Gagermaister  et  conthoralis  sue,  que  in 
Athesi  sub  duce  Leopoldo  fuerunt  conservata  et  ibi  in  pre- 
sencia  ducis  Steffani  in  Ratenberg  delata,  dicunt  quidam 
factam  ecclesiam  post  lites  ex  pecunia  et  illis  bonis  cum  5 
choro  in  edificio  completam  anno  domini  1407.  vel  1408.  etc. 
His  igitur  temporibus  degebat  ille  fortis  athleta  et  baro 
terre  Athesis  prepotens  Heinricus  Heinrici  filius  de  Eotn- 
berg1,  qui  alio  nomine  communiter  dicebatur  capitaneus 
de  Chaltaren  ac  magister  curie,  habens  24  bona  castra  cum  10 
dominiis  eorum  infra  limites  eiusdem  comitatus  variosque 
census  et  redditus  pro  ipsis  annuatim  cum  aliis  bonis  ad 
ea  pertinentibus  proventuum  20  milia  ducatorum  singulis 
annis.  Propter  que  bona  in  arroganciam  quandam  fuit  erectus 
contra  dominum  suum  ducem  Fridericum 2  quodammodo  15 
ipsum  parvipendens  eique,  ut  dicunt,  non  obsecundans  etc. 
Dux  itaque  Fridericus  hoc  sciens  tacebat  atque  dissi- 
mulabat  etc. 

[F.2731]  De  provocacione  ad  bellum. 

Tandem  dictus  Heinricus  videns  non  se  habere  dominum  20 
gloriosum  aut  forte  magis  contemnens  ipsum  habere  in 
dominum  venit  in  Monacum  ad  duces  Bavarie  eosque  in- 
stanter  provocavit  et  instigavit,  quatenus  lites  moverent 
contra  predictum  ducem  Austrie  Fridericum  pro  terra  et 
comitatu  Tirolensi  dicens,  quod  de  iure  ad  eos  spectaret.  25 
In  quo  facto,  id  est  lite,  ipse  Heinricus  validum  adiutorium 
se  promittebat  facturuni.  Hoc  autem  factum  est  anno 
domini  1410.  post  festum  B.  Georgii.3 

De  bello  ducum  Bavarie  pro  comitatu  Tirolensi. 

Itaque  dux  Steffanus  de  Ingolstat  tunc  senior  inter  30 
duces  Bavarie  et  duo  duces  germani,  scilicet  Ernestus  et 
Wilhelmus,  fllii  Johannis  ducis  de  Monaco,  ob  predictam 
causam  sunt  moti  ad  bellum  pro  comitatu  Tirolensi  et  ad 
hoc  magnum  ac  potentem  exercitum  tarn  de  nobilibus  quain 
de  civitatensibus  mox  congregarunt  atque  in  montanapariter35 
cum  ipsis   progressi   usque  in  Ratenberg  devenerunt.    Dux 

1  Heinrich  von  Rottenburg,  Hauptmann  von  Kaltern;   vgl.  Riexler, 
Geschichte  Baierns  111,207;  Straganx,  Hall  in  Tirol  I,  61  ff. 

2  Herxog  Friedrich  (mil  der  leeren  Tasclie)  von  Tirol, 

3  Vgl.  xu  dieser  Zeitangabe  Riexler  a.  a.  0.  S.  207,  Anm.  1.  40 


—     337     — 

autem  Ernestus  retrorsum  rediit  timens  oriri  periculum  in 
Monaco  ex  eorum  absencia  propter  quoddam  verbuir,  quod 
tunc  vulgo  insonuit.1  Alii  vero  duo  Steffanus  et  Wilhelmus 
cum   supradicto   barone  Hainrico  de  Rotnberg   cum  eorum 

5  exercitibus  pervenerunt  usque  ad  pontem  in  Volers*  cupientes 
ibidem  ad  Hallas  et  ultra  progredi.  Sed  ponte  deposito 
et  abiecto,  ne  ultra  transirent,  sunt  prohibits  [F.  274]  Sic- 
que  versus  Rotnberg3  redierunt  et  castrum  ibidem  in  via 
dictum   Matczen*,    quod    domini    Ddalrici    de   Frewntsperg 

loerat,  tunc  cum  tribus  turmis  circumvallantes  obsederunta,  eo 
quod  ille  baro  et  miles  cum  duce  Friderico  erat  tunc  con- 
federals contra  duces  Bavarie.  Ibique  7  septimanis5  in 
obsidione  permanserunt  et  cum  wombardis  et  machinis 
aliquorsum  murum    domus  hinc  inde  in  pluribus  locis  per- 

15  foraverunt,  ita  quod  tam  intra  quam  extra  diversa  tunc 
damna  in  corporibus  et  rebus  reciperent.  Verumtamen  ille 
baro  de  Frewntsperg  in  exercitu  illo  multos  habuit  cognatos 
atque  amicos  eciam  potentes  de  Bavaria,  qui  occulte  et  tacite 
ipsum,   sua  atque   suos  fideliter  foverunt   atque    adiuverunt 

20plurimaque  mala  suis  infligenda  ibidem  et  circumquaque 
pulchre  interceperunt. 

De  treugis  factis. 

Interea  supervenit  dominus  .  .  .b  episcopus  Pataviensis6 
et    quidam    alii   viri    famosi,    qui    treugam   et  pacem   inter 

25  prenominatos  duces  Bavarie  et  ducem  Fridericum  Austrie 
aliosque  in  lite  ilia  irretitos  fecerunt  circa  assumpcionis 
B.  Marie  virginis  festum7  usque  ad  proximum  et  sequens 
festum  S.  Martini8  episcopi  ad  duos  annos  futurum.  Acta 
sunt    hec    anno    domini    1410.,    et    sic    de    castro   Matczen 

30  abscesserunt. 

Igitur    circa  festum   Martini8    tunc  proximum   supra- 
memoratus  baro  Heinricus  de  Chaltarn  per  ducem  Fridericum 

a  obsiderunt  Hs.  b  von  spdterer  Hand  eingeschrieben :  Georgius  Hs. 

1  Man  tceiss  nicht,  was  damit  gemeint  sein  soil.    Riexler  a.  a.  0. 
35  S.  209. 

2  Volders. 

8  Raitenberg. 
4  Matxen. 

6  Dagegen  Riexler  a.  a.  0.  S.  210,  Anm.  2. 
40             6  Oeorg  von  Hohenlohe,  Bischof  von  Passau. 

7  15.  August.    Bin    Waffenstillstand  wurde  am  3.  September  ge- 
schlossen;  Riexler  a.  a.  0.  S.  210. 

8  11.  November. 

Quellon  a.  Erfrterangen  N.  F.  III.  22 


—     338     — 

in   predictis    treugis    ac   salvo    conductu    fuit  [F.  274*]    in 
Insprucka    captivatus    et   ibi    in    artissimis   vinculis    atque 
custodiis  detentus.     Interrogante  ipsum  duce,  cur  ipse  solus 
in  to  to  comitatu  Tirolensi  se  sibi  opposuerit,  eoque  respon- 
dente,   quod   solus  et  per   se   ac  sine  causa  racionali  hoc  5 
non   fecerit,   sed  ex  quorundam  aliorum  nobilium  vicinoruin 
persuasione    et   confederacione,  illis    nobilibus    tunc    nomi- 
natiin    expressis.    Quibus  mox    ad    se  vocatis  et  diligenter 
super  hoc  examinatis,  illis  tamen  fortissimo  negantibus  dux 
in  tantura  eos  eumque  induxit,  irritavit  et  concitavit,  quod  10 
idem  Heinricus  sponte  et  imperterritus  ad  duellum  se  dedit 
contra  singulos  negantes.    De  quo  tunc  satis  dux  contenta- 
batur,   ymmo  gaudebat.     Post  hec   igitur  die  statuta  unus 
inter   alios,   qui  proditi   erant,   valde   robustus  et   magnus 
nobilisque  vir  dictus   cognomine  Prandesser l  cum  predicto  ir> 
Hainrico  de  Eotnberg  vel   Chaltarn    primus  duellum   iniit, 
sed  ab   eo   victus,    prostratus  atque  occisus  fuit.    De   quo 
ceteri,   qui  in  causa  ac  fama  contra  ducein   malignancium 
suspecti   habebantur,   valde   exterriti   fuerunt,    ideoque   ipsi 
et  eorum   amici   inierunt  ac  disposuerunt,   ut  ille  Hainricus20 
per   intoxicacionem  extingueretur,    dicentes   utique    melius 
fore  unum   solum  quam   plures  perire.     Sicque   intoxicatus 
post  parvum  temporis  spacium   defunctus.     Unde   et   pluri- 
morum  de  ipso  fuit  iudicium  creditum  [F.275]  malam  mortem 
tunc  meruisse,  quia  propriam  matrem  prius  crudeliter  occidit,  25 
ut    de    ipso    fuit   famatuin.     Mortuo    autem    Hainrico    dux 
Fridericus  mox  omnia  castra,   dominia  atque  bona  sua  re- 
licta  sibi  usurpavit  eaque  in  possessionem  recepit   absque 
lite  et   magno  impedimento,   turn  quia  in  terra  et  comitatu 
ducis  omnia  sita  erant,  turn  quia  Hainricus  heredes  et  cog-  30 
natos  nullos  habuit.    Acta  sunt  hec  anno  domini  1411. 

De   altero   bello  Steffani  ducis   Bavarie  pro 
comitatu  Tirolensi. 

Porro  anno  domini  1412.  in  festo  S.  Martini  expiravit 
treuga  inter  Steffanum  ducem  Bavarie  et  Fridericum  ducem  35 
Austrie  in  lite  prius  habita  et  incepta  per  Hainricum  de 
Chaltarn,  ut  supra  habetur.  Ideo  dux  Steffanus  quosdam 
nobiles  misit  in  Eotnberg2  ad  muniendum  et  custodiendum 
castrum  et  terrain  suam.     Similiter  et  dux  Fridericus    fecit 

1    Vgl.  Brandts,   Tirol  unier  Friedrich  von  Oesterreich,  S.  62.  40 

*  Rattenberg. 


—     339     — 

clientes  et  stipendiaries  conducens.  Itaque  Bavari  primo 
intra  liraites  ducis  Friderici  ex  alia  parte  Eni  eciam  ultra 
fluvium  Hebach  *  armati,  tamen  pauci  ivenmt  spoliaqtie  ac 
rapinas  pauperum  ruralium  facere  ceperunt.      De   quo  alii 

5  ex  adverso  irritati  fuerunt  ac  concitati  similiterqne  facere 
attentabant  et  sepius  congressi  verberibus  et  vulneribus 
invicem  se  sauciabant.  Tunc  eciam  quedam  deserta  castra 
ibi  prope  Ratenberg  sita  iussit  dux  Steffanus  instaurari  et 
[F.  275' J  armigeros   in  eis  locari.     Que  eciam   postmodum 

lOdominante  Ludevico  seniore,  dicti  ducis  Steffani  filio,  sunt 
iterum  deserta.  Dum  illis  prefectis  nil  stipendii  amplius  vellet 
dare,  ideo  recesserunt  inde.  Quorum  [unuma]  fuit  dictum 
Merrnstain 2  et  aliud  Neydeck.  Interea  durante  lite  hac 
dux  Steffanus  plurimos  congregavit  barones,  milites  ac  ndbiles 

l5aliosque  satellites  diversos  equestrisb  ordinis  circiter  300, 
pedestres  vero  rusticos  et  huiusmodi  700,  licet  male  satis 
armatos.  Qui  post  festum  epiphaniarum  profecti  sunt  versus 
Athesim  ex  alia  parte  Eni  ultraque  fluvium  Hebach  fugantes 
et   repellentes    omnes    de   fossatis   vallacionibusque   et  de- 

20fensaculis  factis  et  erectis  sicque  quasi  imperterriti  usque 
ad  portam  civitatis  Hallis  accesserunt.  Nihil  autem  ibi 
facere  ilia  congregacio  potuit  mali  vel  damni,  nisi  quia 
quidam  ex  ipsis  cannas  salinarias  foris  civitatem  secuerunt 
et  ruperunt.    Aliqui   eciam  rapinas   et  spolia  diversa   sibi 

25  acquisierunt  necnon  et  exacciones  quasdam  in  villis  facientes, 
nonnullas  quoque  villas  in  toto  cremantes  et  domos  singulares 
post  triduum  ad  ducem  Steffanum  in  Ratenberg  sunt  reversi. 
Quos  videns  multum  est  turbatus,  [F.276]  eo  quod  cum 
tarn   bono  exercitu   ultra   progredi   non  tentaverunt  et  tarn 

30  exiguum,   ymmo  nullius  reputacionis  honorem  acquisierunt. 

De  pace  parcium. 

Tandem  iterum  pax  ad  certos  annos  est  inchoata  tunc 

in   festo  purificacionis 3  et  firmata  per  dominum  episcopum 

Augustensem4   et  quosdam   alios  nobiles  viros.     Que  eciam 

35  pax   duravit  usque  ad  obitum  ducis  Steffani.     Quo  defuncto 

Alius   eius   Ludovicus,   qui  noviter  de   Francia  venerat   ad 

a  fehlt  Hs.    b  equestres  Hs. 

1  Habach;  vgl.  oben  S.  329,37. 

2  Mernstein  und  Neideck ;  vgl.  Riexler  a.  a.  0.  S.  212.  • 
40             *  2.  Februar  1413. 

4  Eberhard  von  Kirchberg,  Bischof  von  Augsburg. 

22* 


—     340     — 

concilium  Constanciense,  hereditavit,  possedit  atque  rexit 
omnes  terras,  castra  et  alia,  que  pater  suus  reliquit,  fuitque 
cum  predicto  duce  Friderico  de  Austria  pro  sepememorata 
lite  perfecte  ac  plene  concordatus  optimique  amici  facti 
expost  in  omne  tempus,  quia  et  avunculi  fuerunt.a  5 

[F.  277]  1417. 1  obiit  dux  Steffanus  sepultus  in  Schon- 
veld.2  Quern  filius  suus  Ludovicus  ibi  nolens  requiescere 
transtulit  eius  corpus  in  Ingelstat  ad  ecclesiam  beate  vir- 
ginis,3  ubi  eciam  ipse  filius  solennera  sepulturam  pro  se 
construendo  inchoavit.  Sed  ibi  sepultus  non  fuit;  nam  postea  10 
mortuus  in  Raittenhaslach  est  tumulatus,  ut  infra. 

Porro  dictus  dux  Steffanus  vir  erat  prodigus.4  Unde 
pro  habenda  pecunia  multa  opida  et  castra,  thelonea  atque 
alia  bona  ad  partem  sui  ducatus  spectancia  nonnullis  militibus 
aliisque  nobilibus  in  pignus  locavit  usumque  rei  in  ipsis  15 
tribuit.  Sicque  multa  et  maxima  eciam  debita  hinc  inde 
contraxit,  pro  quorum  robore  et  optimas  litteras  sigillo  suo 
roboratas  dedit.  Que  bona  postmodum  Ludovicus  filius 
suus  redemit,  aliquibus  eciam  pecunias  dedit,  aliis  vero  vi, 
minis  et  astuciis  ea  abstulit,  que  in  pignus  fuerunt  locata.20 
Pecuniam  enim  semper  magis  quam  iusticiam  dilexit,  quare 
et  thesauros  plures  hinc  inde  recondidit.  Quos  eciam  postea 
filius  eius  Ludovicus  Gibbus  ipso  vivente  conquisivit,  recepit 
patrique  restitit  in  guerris  et  litibus  contra  patrem  illos 
consumens,  ut  infra  dicetur.  25 

Item  Ludovicus  plurimis  annis  deguit  in  Francia  cum 
regina  sorore  sua.  Duxit  eciam  ibidem  uxorem  gallicam, 
filiam  principis  sive  ducis  de  Orlion,  id  est  Aurelianis5,  de 
qua  filium  procreavit  nomine  Ludovicum.  Porro  multis 
guerris  inter  Francos  et  Anglicos  emergentibus  tunc  inter-  30 
fuit  egregius  pugnator  et  virtuosus.  Unde  postea  pro- 
verbialiter  de  eo  fuit  dictum  in  Germania,  quod  semper  et 
in  omni  loco,  ymmo  usque  ad  extremos  dies  sue  vite  paci- 
ficus  esse  non  posset,  sed  continue  litigare  eum  oporteret, 
quod  ipsa  experiencia  optime  in  ipso  edocuit,  ut  infra  patet.  35 

[F.  277']  Cuius  filius  Ludovicus    iuvenis   cum  propter 
guerras  in  Francia  et  circumquaque  ad  Bavariam  difficulter 

a  F.  276*  leer. 

1  Vidmehr  1413. 

•  Vgl.  Attdr.  561,  21  f.  40 
8  Vgl.  Andr.  474, 10  und  572,  15. 

4  Vgl.  oben  S.  331,  27:  Hie  largus  erat. 

*  Anna,  Toehter  Johanna  L  von  Bourbon, 


—     341      — 

publice  deduci  posset,  in  sportam  locatus  est  et  cuidam 
fideli  et  forti  viro  commendatus  et  in  dorso  positus  ad 
propria  hoc  modo  deportatus.  Ubi  per  illos  dies  quidam 
gibbus    in    eius    dorso    excrevit,    ut    communiter    homines 

5  asserebant. 

Cuinque  in  concilio  generali  Constanciensi  unacum  rege 
Sigismundo  quotidie  principes  et  magnates  omnium  nacionum, 
que  illic  aderant  ad  consiliandum,  illic  convenirent  multa 
bona  pertractantes  pro  statu  universalis  ecclesie  et  capitum 

10  eius,  contigit  verba  fieri  et  ventilari  ad  factum  seu  proprium 
ipsius  congregacionis  non  spectancia  inter  duos  fratrueles 
duces  Bavarie,  videlicet  Ludovicum  seniorem  ad  differenciam 
filii  dictum  de  Ingelstat  et  Hainricum  de  Landshuta  tunc 
satis  iuvenem,   in  conspectu  tante  congregacionis  et  domini 

15  regis.  Et  inter  cetera  dux  Ludovicus  superbus  mente,  voce 
et  corpore  cepit  fratuelem  suum  despicere  et  obprobriis 
provocare  et  —  certa  relacione  audivi  —  non  filium  ducis, 
sed  coci  appellare.1  Quod  Hainricus  nimis  impressit  cordi 
et  ibi  irruisset  in  Ludovicum,  sed  timuit  regem a  maiestate  a 

20  et  salvi  conductus  infringere  pacem.  Expectatisque  certis 
diebus  et  negocii,  quod  intendebat,  capta  oportunitate  mane 
principibus  ad  curiam  regis  festinantibus  Hainricus  dux 
observans  Ludovicum  in  quadam  strata  pretereuntem  im- 
provisumque   irruit  in  ipsum  volens  euro  gladio  transfodere 

25  ac  interficere.  Quod  tamen  factum  non  fuit,  licet  letaliter 
et  quasi  ad  mortem  ipsum  vulneraverit.  Moxque  Hainricus 
fugam  iniit  et  evasit.  Ex  hoc  autem  facto  postmodum  illo 
convalescente  orta  est  lis  magna  inter  dictos  duces  Bavarie, 
videlicet    1421. 2    Nam  omnes  reliqui  duces  Bavarie   necnon 

30  marchio  Brandenburgensis  Fridericus  senior,  sororius  Hainrici 
ducis,  cum  filiis  suis  et  episcopus  Eistetensis  erant  contra 
Ludovicum,  qui  omnes  utroque*  presertim  per  ignem  magnam 
fecerunt  hinc  hide  per  Bavariam  desolacionem.  Et  duravit 
ilia b  lis  pluribus  annis.     Postquam   enim   omnia  abraserunt 

3f>velutc  locuste    et   cuncta    sunt   deserta,    tunc    aliquatenus 
pacificari  ceperunt,  cum  victualia  non  reperirent. 
De  eadem  vulneracione d  aliter: 
Dux    Hainricus    letaliter   vulneravit   suum   fratruelem 
Ludovicum  pro  quibusdam  conviciis  seu  verbis  contumeliosis 


40 


a  so  Es.    *  illas  2&.    c  velute  Hs.    *  unleserliche  Verschreibung  Us. 

1  Vgl.  Riexler,  Oeschichte  Baierm  III,  238. 
•  Vgl   Andr.151. 


—     342     — 

invicem  sibi  obiectis.  Taliter  autem  eum  percussum  aut 
punctu  gladii  feritum  veluti  exanimem  et  semivivum  in 
plateis  reliquit  et  statim  aufugit.  Et  quamvis  rex  quara 
plures  nuncios  et  insequentes  armigeros  dirigeret  post  eum, 
non  tamen  ipsum  comprehendere  quiverant,  et  sic  evasit  ins 
Landshutam. 

De  pena  Hainrici  et  convalescencia  Ludovici. 

Qui  eciam  Hainricus  non  post  multum  temporis  se  cum 
cesarea  maiestate  concordavit  notabilem  summam  florenorum 
eidem  pro  pena  violate  pacis  tribuens.  Ipse  quoque  Ludo-io 
vicus  nullo  homine  sperante  convaluit  et,  postquam  ad  propria 
pervenit,  lites  et  guerras  plurimas  quasi  per  triennium  cum 
Hainrico  habuit,  et  innumera  mala  ubicunque  per  ignem, 
spolia  et  rapinas  fecerunt  ceteris  ad  hanc  litem  principibus 
Bavarie  cum  nonnullis  episcopis,  comitibus  baronibusque  sei5 
iungentibus  contra  predictum  Ludovicum,  qui  omnibus  erat 
odiosus  propter  avariciam  in  alienis  diripiendis  vel  iniuste 
exigendis  et  parcus  in  propriis  eciam  pro  honore  et  necessi- 
tate exigendis.  Hec  lis  inchoata  1421.  duravit  usque  1443., 
licet  non  continue.  2° 

[F.269']  Cap.  61. 

De  Ludovico  filio  eius  in  Ingelstat. 

Ebran  135  [F.  270]    Ludovicus  dux  Bavarie  in  Ingolstat   vir  animosus 

u.  Fiietr.  202.  et  magnanimus,    arrogans  ad   alios  principes,   sed  humilis  ad  pauperes 

fuit.  Id  diebus  iuventutis  sue  cum  sorore  sua  domina  Elizabet  regina25 
venit1  in  curiam  regis  Francie  Caroli,  ubi  ab  omnibus  amabatur. 
Illo  namque  tempore  Francia  diviciis  et  gloria  abundabat  ac  superbia 
redundabat.  Dux  itaque  Ludovicus  regi  sororio  suo  obsequio  erat  Qui 
in  curia  sua  duas  speciosas  virgines  so ro res  sanguine  sibi  coniunctas 
habebat,  quarum  una  vocabatur  Scharlotto *,  que  regi  Sicilie 8  desponsa-  30 
batur,  altera  Katherina  *  filia  ducis  de  Alusuno,  quam  unacum  comitatu 
de  Mortano  sororio  suo,  duci  Ludovico,  in  uxorem  dedit.  Rex  itaque 
aliquando  defectum  capitis  paciebatur,  ut  compos  racionis  non  esset. 
Et  dux  Ludovicus  vir  animosus,  strennuus  ac  armis  ex- 
perientissimus  regnum  Francie  tunc  regebat.    Qui  et  multa35 

1   Vgl.  oben  S.  340, 26. 

9  Vgl.  Andr.  562,  Anm.  4. 

3   Vgl.  Fuetr.  202,  Anm.  4. 

*    Vgl.  daselbst  Anm.  5.    Es  miisste  nach  Andr.  562   Anna  (Lud- 
uigs  erste  Oemahlin)  heissen.    Katharina  von  Alen^on,  verwitwete  QrUfin  40 
von  Mortagne,  tear  Ludwigs  xtceiie    Oemahlin.     Vgl.   oben  S.  340,27  ff. 
nebet  Anm.  5  und  unien  in  Kap.  70. 


—     343     — 

bella  forcia  gloriose  sudavit.1    Ex  quo  pro  regni  adrainistracion  e  Ebran  135  u. 
principes  coroDeodii  fomiiem  hauserunt.  Insnper  dissensio  inter  Johannem  f™*-  202. 
ducem    Burgundie   et    ducem  Aurelianensem*   hoc    modo   evenit.     Dux 
etenim  Aurelianensis*   cum   uxore   cuiusdam    militis  contra  eius  volun- 
5  tatem  dormivit.     Qui  miles  subiectus  ducis  Burgundie    fuit.    Quam  ob 
rem    quadam  nocte  Parisius,  cum   dictus   dux  Aurelianensis a  ex   regia 
curia  in   hospicium   suum   divertcret,   dux  Burg und ion um  eum  nemine  Ebran  135. 
sciente    interfecit  ac  in  crastino  deduccioni  funeris  interfuit,   /  F.  270*]  136 
postea  tamen   e  regia  curia  fugam  dedit   et  regi  Anglie  confederatus 

10  hereditarium  beilum  inter  Franciam  et  Angliam,  quod  iam  ad  tempus 
quieverat,  reincepit  Ob  predicti  siquidem  principis  homicidium  tot 
bella,  prede,  incendia  et  homicidia  sunt  secuta,  ut  gloria  ac  abundancia 
regni  Francorum  in  magnam  et  lamentabilem  commutaretur  miseriam 
et    multa  milia  hominum  interirent,  nimirum  regnura  Francie  tan  turn 

15  diffortunium  incidit,  ut  10  milia  Anglorum  vincerent  60  milia  Francorum, 
adeo  quod  uno  die  quinque  duces  Francorum  capti  et  quinque  inter - 
fecti  fuerunt  et  quasi  totum  regnum  amissum  fuit  absque  duabus  civi- 
tatibus  et  duobus  castris.  Prefatus  insu per  Johannes  dux  Burgundie 
in    salvo  conductu   ad  regem  pervenit.     Quern  quidam  miles  ob  domini  «•  Fuetr.  203. 

20  8ui  vindictam  interfecit.    Tandem  corum  calamitati  et  miserie  miseritus  *>  Cf. Ebran  136. 
est  dominus  et  ipsorum  precibus  inclinatus  regem  et  Francos 
ab  Anglorum  iniuria  per  quandam   puellam   miraculose  subvenit. 
Begin  a   itaque  Francie   multa  dona,  clenodia  in   auro   et    argento  Ebran  136  u. 
et  aliis  dedit  fratri  suo  Ludovico  duci,   que  omnia  in  Bavariam   misit  Ftietr.  203. 

25  Fertur    insuper ,     quod    omnes    apostoli    sibi    obediebant.2 

*  so  geandert  aus  (durck stricken)  de  Orliens.    b  misertus  He. 

1   Vgl.  oben  S.  340,  29  ff. 

*  Der  Sinn  dieser  Angabe  ist  rdtselhaft.    Pex  wollte  apostollci  lesen. 
lch  vermute,   doss  hier  ein  Zusamtnenhang  besteht  mit  den  lebensgrossen 

30  Silberstatuen  der  xtcolf  Apostel,  von  denen  Angelus  Bumpier,  Abt  von 
Formbachy  in  seinem  Liber  calamitatum  Bavariae  (Oefele,  Her.  Bote. 
SS.  1, 101)  folgendermassen  berichtet :  De  Burckhusa  (Burghausen)  nihil 
adlmc  com  pert  um  habeo,  nisi  quod  cast  rum  habeat  munitissimum,  in 
quo     thesauri    innumerabiles    superiorum    principum    asserventur.     Hie 

35  duodecim  apostoli  cum  Salvatore  habentur :  Salvator  aureus,  apostoli 
argentei  dicuntur,  magnitudinem  virilem  habenl,  verumtamen  ex  regno 
Franciae  furatos  aiunt.  Aus  letxterer  Bemerkung  durfte  xu  schliessen 
sein,  doss  die  Siatuen  xu  den  von  Ludwig  dem  Bartigen  aus  Frankreich 
mitgebrachten  Schatxen  gehorfen.  Bestdtigt  wird  das  durch  die  Erwdhnung 

40  der  Statuen,  als  xu  Ludtcigs  aus  Frankreich  mitgebrachtem  Out  gehorig, 
in  der  Ueberarbeitung  von  Fiietrers  Chronik  in  der  Hands chrijt  des 
k.  Geheimen  HausarcMvs  xu  Miinchen  (gedr.  bei  Rockinger,  Ueber  Uliere 
Arbeiten  xur  baier.  und  pfalx.  Qeschichte  im  geheimen  Haus-  und 
Staaisarehive ,   Abhandlungen  der   k.   b.   Akademie    der    Wissenschaften, 

AoULKL,  Bd.XV,  Abt.  I,  S.  194 ;  vgl.  SpiUers  Fuetr.- Ausgabe  277):  das 
fuerth  er  mit  im  ausz  Franckhreich  in  Bayrn  gen  Ingoltstat :  das  man 
den  noch  alle  auflertag  zaigt  in  unser  frawen  kirchen :  one  allain 
unser  heirgott  und  die  zwelfpotten  sein  von  hertzog  J5rgen  gen  Burck- 
hausen  gefuerth  worden.    (Nach  Herxog  Qeorgs  Tode  ivurden  die  Statuen 

bQnach  Landshut  gebracht,  nach  dem  Landshuter  Erbfolgekrieg  von  Pfalx- 
graf  Ottheinrich  nachNeuburg  a.  D.  uberfiihrt  und  gingen  bei  dem  grossen 
Brand  von  Neuburg  im  Jahre  1535  xu  Orunde;  vgl.  Biexler,    Oesohichte 


—     344     — 

Quare  principum,   baronum    et  aliorum  indignacionem  incurrit.    Uncle 
factum  est,  ut  diro  carcere  manciperetur,    de  qua  captivitate  sui  et  alii 
non  putabant  eum  vivum  exire,  anno  domini   1413.      Quidam  igitur 
po  teutissimus  civis  ad  instanciam  forte  regine  sororis  et  uxoris 
convocatis  civibus  Parisius  universis  inquit:  Viri  fautores  optimi,  [F.278J  5 
non    decet,  ut  princeps  tante   nobUitatis  tali  carcere  detineatur  in  ob- 
probrium  corone  Francie.    Ipse  enim  in  Franciam   venit,    ut  temporalis 
bona    acquireret.     Que    si    dominus    rex     aut  soror  sua  regina  »   sibi 
talia    dederunt,  propterea  mortem   non   meruit.     His   et  aliis   verbis    a 
captivitate  pie  liberatus  est.    Sunt  qui  dicunt  Johannem  ducemlO 
Burgundie   occasionem   fuisse   captivitatis  eius   et  quod  sit 
per  delphinum  liberatus. 

Defuncta  autem  prima  sua  uxore   aliam1   in  Francia 

Ebran  116.  duxit    et    filium  SUUm  Ludovicum,  qui  dictus  est  Gipposus,  quern 
C^'i^n202*n^Tmc™2  genuerat,  et  bona  alia,  que  acquisierat,  occulte3i5 

Ebran  137  m    pafriam   suam    misit.     Deinceps  ipse  dux   Ludovicus   in   Bavariam 

u.  Fiietr.  203.  vemt  et  magnam  curiam  habuit.    600  equites  vel  quasi  cottidie  pasce - 

bat,  inter  quos  plures  nobiles  comites,  barones  ac  milites  erant.    Genitor 

Andr.  90. autem    suus   dux  Steflanus   quia  amator  mulierum4  et  omnia  tornea- 

Ebran  127.  men ta   magnis  sumptibus  visitaverat5,    multa  debita  contraxit,   que  a  20 

137  u.  Fiietr.  filio   exigebantur,   sed   non  solvebat.     Ex    quo  actum  est,    quod  plures 

203.  milites   de   Suevia   ac   Franconia   et   quidam  de  Bavaria   curiam  suam 
Ebran  138  u.  exirent    et  eum   impugnarent     Unde  periculosa    lis   inter   Ludovicum 

Fiietr.  204.  super i oris  et  Hainricum  inferioris  Bavarie  duces  oriebatur. 

Ea  tempestate  sacrum  generale  concilium  Constancie  cele-25 
brabatur,  quo  principes  confluxerant.  Quadamb  igitur  die 
reverendissimus  in  Christo  pater  et  dominus  dominus 
Georgius  e  de  Hohenloch  episcopus  Pataviensis  Sigismundum  Roma- 
norum  [F.  278*]  [regem  c]  et  plures  principes  maxime  Bavarie  ad 
prandium  invitavit.  Cum  autem  venissent  in  domum  convivii,  dux  30 
Ludovicus  sonorosa  voce  coram  rege  etd  aliis d  principibus  d  ducem 
Hainricum  suum  fore  predonem  proclamavit,  eo  quod  predones  inimicos 
6U08    contra   deum   et   iusticiam    in   terra  sua  quotidie  tolleraret,  quia 

Ebran  139.  Georgio  de  Gundelfing  castrum  Wolfstain  super  Ysaro  concessit,  qui  d 

138  u.  Fiietr.  Ludovicum  pro  debito  impugnavit.    Ad  que  improperii  verba  Hainricus  ^5 

204.  dux   inquit:    Serenissime  domine    rex,    vos   bene   hec  inconveniencia 

a  si  xum  xtceitenmale  Hs.    b  Quidam  Hs.    c  fehlt  Hs.    d  mH  Ein- 
fiigungsxeiehen  am  Band. 

Baierns  HI,  223.)    Es  scheint  mir   nicht  unmoglich,  doss   sich  an  jene 
von  Ludtcig  aus  Frankreich  nach  Bay  em  mitgebrachten  Statuen  ein  Volks-  40 
glaube  kniipfte,  wornach  dem  Herxoge,  wie  die  obiye  Stelle  sagt,  alle  Apostel 
gehorchten  und  dienstbar  seien. 

1  Katharina  von  Alen^on;  vgl.  oben  S.342,  Anm.  4. 

2  Ludtcig  der  Bucklige  war  1403  xu  Paris  geboren. 

•  Vgl.  oben  S.  341 , 1.  45 

4   Vgl.  oben  S.  331, 26  f. 
6  Vgl.  oben  S.  332 ,  10. 

8  Der  Vorname   ist  aus  anderer  Quelle  himugesetxt,   vielleicht  aus 
Andr.  464. 


—     345     — 

verba  auditis.    Et  verecundia  ductus  a  facie  regis  egressus  in  hospicium  Andr.  151. 
suum    diver  tit  et  clam  iussit  sibi    quasi  8  equos   parari  et  seUari  ac  Ebr.  u.  Fuetr. 
as8umptis  secum  militibus  suis    anno   domini  1417.   in  profesto1      • 
11000    virginum    infra    10.    et    11.    horas    ipse  equester   Ludo-  Andr.  15 L 
5  vicum    similiter    equestrem    et    quasi  solum,  eo  quod   non   expectavit  Ebran  •■  e- 
familiam  suam  preter  paucos  nobiles  iuvenes,  aggressus  in  civitate  Con-  Andr.  151. 
stanciensi  in  publica  strata2  evaginato gladio  ipsum  letaliter  vulneravit  Fiietr.  204. 
et*  de«  equo<*  prostravit  ».     Quo  ex  inproviso  facto  Ludovicus  gladium  '^S~r'  *fl' 
de   manibus  Hainrici    ut   vir  strennuus    abstulit   et   cedens    in   domum  j  JjJ?;** 

lOvicinam   pedester   evasit.    Fugiens   autem    Hainricus    celerrime  Con  -^tfe/r .204. 
stanciam  declinavit   et    per  dicionem   quorundam   Suevorum, 
scilicet  de  Reyspach  et  Georgium  de  Purgaw3,  illesus  usque  Andr.  151. 
in    terrain   euam  pervenit.    Mox  rumor  facti  ad  regem  pervenit.    Qui  Eiietr.  204. 
iratus    nimium  comitem  de  Swartzburg  ad  insequendum  et  capiendum 

15  Hainricum   ducem    festinanter  misit.    Qui    tamen    detentus    non  est 

[F.  279]  Sedicio  in  civitate  oritur.     At  rex  cum  principibus  in  campum  Ebran  138 
exivit   sedens  ibi  pro  tribunali,  volens  per  sentenciam  principum  Almanie 
Hainrico    duci    ducatum  abiudicare.     Quod  videns  Fridricus  burgravius  u.  Fuetr.  204. 
Nurembergensis  flex  is  genibus  prostratus  coram  rege  supplicavit  instan- 

20ti8  8ime,   ut  huiusmodi  sentencia  differretur,   donee  videretur,    an  dux 

Ludovicus  de  vulnere  convalesceret.    Placatus  itaque  rex  Sigismundus  Andr.  151. 
super   huiusmodi  excessu  vindictam  contra  Hainricum  ducem  dissimulat. 
Ludovicus  vero  dux  de  vulnere  convalesce ns  Bavariam    revertitur, 
nullaque    aperta   lis  inter  iamdictos   duces  movetur   usque  ad    annum 

25  domini,  quo  numerator  1421.  Et  tunc  civitas  dicta  Newstat  prope 
Abensperg  sita,  que  erat  sub  dominio  Hainrici  ducis,  iure  vero  pro- 
prietatis  ad  duces  in  Monaco  pertinebat,  a  paucis  ex  inopinata  causa  b 
nee  civibus  caute  provisis  in  principio  quadragesime  obtinetur  bonis 
omnibus  abductis4;  postremo  in  toto  exuritur.    Quo  facto  lis  publica 

30  Ernesto  et  Wilhelmo   de  Monaco,  Johanne    de  Amberga,  ducibus  Ebran  139  u. 
Bavarie,  Fridrico  burgravio  Nurembergensi,  episcopo  Johanne  Eistetensi    ue  r' 
et  GeorglO  Pataviensi   ac   aliis    principibus,   comitibus,    baronibus   et 
militibus   aliis    etiam   ex    causis    Hainricum    ducem    iuvantibus   contra  Andr.  151. 
Ludovicum  ducem  concitatur,  fiuntque  per  am  bo  rum  dominia  damn  a 

35  multa.  Tuncque  castrum  Paybrunn  prope  Monacum  et  castrum  TSrring 
versus  Salczeburgam  si  turn  per  Hainricum  ducem  ex  toto  rumpuntur. 
Similiter  per  Jobannem  ducem  castrum  Petzenstain  prope  Harspruck 
situm  totaliter  rumpitur,  ipseque  Johannes  [F.279']  dux  cum  adiutorio 
Fridrici    march  ion  is   Brand  en  burgensis  ,    qui   sororius    Hainrici    ducis 

40  predicti  erat,  obtinet  civitates  Weyden,  Freinstain  c,  Stain,  Lauffen 
castraque  Flozz ,  PargRtain  et  plura  ab'a.  Hec  omnia  uno  anno 
evenerunt. 

*  spater  hinxvgefiigt.    b  fehlt  Hs.    c  8o  Hs. 

1  20.  Oktober. 
45  7   Vgl.  oben  S.  341, 23. 

8  RiexUr,  Qeschichte  Baierns  111,  238. 

4  So    umschreibt   Arnpeck  den   bei   Andr.  gebrauehten  Auadruck: 
saccomannus  in  ea  paratur.  ♦ 


—     346     — 

Durante   itaque  guerra  sevissima  in  Bavaria   cum  dux 
Ludovicus   in  Ingelstat  multa  castra  et  civitates  perdidisset, 

Fiietr.  205.  anno   domini    1422.    sabbato   quatuor    teraporuni    ante  Michael  is  misit 
valentem    exercitum   et   pociores   suos,    ut   circa    Monacum 
terram    devastarent    et   eorum    forum    lactis l    destruerent.  5 
Qui  cum  villas  Peeing,  Germaning,  Gautingen,  Auwingen2  plures- 
que    alias    inique    incendissent,    rumor    in    Monacum    pervenit, 
quia  funius   incendii    videbatur.     Mox  magna  cam  pan  a  insonuit.3 
Illico   tres   duces    Ernestus,    Wilhelmus  et   Albertus   armati   primi  in 
acie   8uis    et    omnibus    Monacensibus    subsequentibus    iuxta    villas  10 
Allingen4     et  Geckenpewnt6  inimicos   sunt   viriliter   aggressi.     Fifc 
igitur  prelinm  magnum   in   die  illo.     In   quo   qui  dam  miles  ex 
adverso  a  duce  Alberto  captivitatem  postulat.    Quod  videns 
genitor  eius  dux  Ernestus   furore  repletus  viriliter  eundem 
abigebat  cuma  clava*  inquiens:  Ach,  piesummis  tu  principem  15 
capere?  Absit.    Preliantibus  autem  in  utraque  parte  gloriosa 
victoria   duces  triumpharunt ;  nam  quidam  OCCisi  sunt,  sed  quasi 
200  captivi  in   civitatem  ducti.    In  signum  victorie  in  Hoflach 
aput  Eiting6  vulgariter  an  dem  Pasperg7   capella    et  missa 
fundata8  dicitur.  Et  sicLudovicus  dux  pocioribus  suis  privatus, 20 

Andr.  463.  viribus    decrescens   compulsus   fuit  pacenv  inire.     Dehinc  pe 
464.  solicitudinem    Sigismundi    [F.  280]    regis  Romanorum   et  Brande   apo- 
stolice    Bedis   a   latere  legati  factis   treugis  Ratispone  huiusmodi  lis 
est  sedata. 

Cum    autem    omnes    duces   Bavarie    in    Holandia    de-25 

Andr.  471.  fecissent,  Ut  supra9  dictum  est,  in  divisione  inferioris  Bavarie 
huic  duci  Ludovico  cessit  Scharding,  Newhausen,  Tieftenstain,  tercia 
pars  Dingolfing,  Kirchperg  et  Judei  Ratispone  anno  domini  1429. 

Andr.  474.  Anno  Christi  1430.    in  Ingelstat  ecclesia  parrochialis  beate  vir- 

gin is   Marie  ampliatur.    In    cuius   medio    a   duce   Ludovico   sepultura30 
erigitur,  in  qua  ossa  ducis  Steffani  patris    eiusdem  Lndovici  deSchon- 

Ebran  139.  feld  allata  tumulantur.  Voluit  hospitale  pro  1000  pauperibus  fundare, 
sed    non  fuit  perfectum.     Scolares  attamen ,    qui  psalterium 

*  spaler  hinxugefiigt. 

1  Den   Milchmarkt    Miinchetis,   das   heisst   die   im  folgenden   Texie  35 
genannten  Qrte,  welche  auch  heute  noch    von  icesentlicher  Bedeutung   fiir 
die   Versorgung  Miinchens  mit  Milch  sind. 

2  Posing,   Qermering,  Qauting,  Anbing. 

3  Fuetrer  a.  a.  0. :  an  stund  slueg  man  an  den  sturm. 

4  Ailing,  wornach  die  Schlacht  geicohnlich  benannt  tcird.  40 
6  Verschwundene  Siedelung ;  vgl.  Oberbayer.  Archiv  XXXIX,  20, 16  ff. 

6  Dock  uohl  Ailing. 

7  Passberg  (falschlich;    vgl.  Foringer  im  Oberbayer.  Archiv  /,  4  f.) 
oder  Parsbeig.     Vgl.  unten  Kap.  68. 

8  Vgl.   Walhalla  II,  41  ff.  45 
0  S.  329,  8ff. 


—     347     — 

die  noctuque  legerent,  et  12  decrepitos  laicos,  ut  orarent, 
instituit.1 

Anno  Christi  1431.  in  congregacione  principum  Nuremberge  casus  qui-  Andr.  4  75. 
dam  a  de  viol  en  ta  manuum  inieccione,  qui  in  consilio  Constanciensi  dudum 
5  inter  Ludovicum  et  Hainricum  duces  Bavarie  emerserat,  a  Sigismundo 
rege  Roraanorum  iudicialiter  terniinatur,  sic  tamen,  quod  dux  Hainricus 
ad  satisfaccionem  leso  in  locis  certis  fundare  debeat  missas  et  militarem 
numerum  eidem  Ludovico  stipendiare  etc.  Et  hec  de  acceesorio. 
De    principal!  vero,   quod    inter  predictos  principes   vertebatur,  scilicet 

10  de  divisione  lerrarum  facta  a  patribus  ipsorum,  nihil  est  discussum. 

H  i  c  dux  Ludovicus   multa  preciosa   castra  construere  cepit,  sed  Ebran  139. 
pauca  perfecit.     Hie  insuper  Ludovicus  roonasteria  et   clerum  in 
terra   sua   more  Gallicorum    per  venatores  et   canes  ac   aucupes    et 
falcones  multum  gravavit    Ipse  insuper  in  preteritis  bellis  curtes 

15  et  alia  multa  [ F.  280']  bona  monasteriis  auferens  sibi  usur- 
pavit.  Quamob  rem  6  monasteria,  utpoteScheuren,  Furstenfeld, 
Undensdorf,  Anger  in  Monaco,  Geisenfeld  et  Hohenwartt2, 

contra  hunc  Ludovicum  in  iudicio  usque  ad  excommunicacionem 
processerunt,   in   qua  et  mortous  est     Anno   itaque  Christi   1434.  Andr.  485. 

20  princeps  Ludovicus  propter  multiplicem  excommunicacionem  et  anathe- 
matizacionem  ex  parte  dictorum  6  monasteriorum  denunciatur  incidisse 
pen  as  constitucionis,  que  dicitur  Carolina  sive  libertas  ecclesiastica. 
Propter  quod  Sigismundus  imperator,  dum  esset  Ulme  b,  voluit  mo v ere 
exercitum  contra  ducem  eundem.    Yidens  igitur  princeps  ille  imperatoris 

25  potenciam  litteras,  quas  ab  imperio  habuit,  magnam  summam  pecuniarum 
continentes  ipsi  imperatori  libere  resignavit.  Pro  monasteriis  vero  a 
memorato  principe  lesis  facta  sunt  Ratispone  quedam  placita  litteris 
imperialibus  sigillata.  De  qui  bus  ipsa  monasteria  fuissent  con  ten  ta, 
sed  non  est  bonum  contendere  cum  potentibus. 

30  Nibilominus   eadem    ablata  bona  sui  successores  duces 

Bavarie  Hainricus,  Ludovicus  acGeorgius  usque  in  hodiernum 
diem  possident.  Quare  si  dux  Georgius  vellet,  eadem  pena 
obnoxius  foret. 

Eodem    anno  Sigismundus   imperator  20.  die  Augusti  FrisingeCW.   trad. 

35  pernoctavit  eundo  Ratisponam  ad  Bohemos,  cum  qui  bus  placitavit.  Fria* 

Anno  domini  1435.  cessavit  tis,  que  fuit  inter  Ludovicum  seniorem,  Andr.  488. 
ducem  Bavarie,   parte  ex   una  et  episcopum  et   civitatem   Pataviensem 
ex  parte  altera.    Qui  quidem  Ludovicus   de  castris  suis  Schfirding  et 
Kunigstain   Pataviensibus    multa  incomoda    et   damna    fecit.     Econtra 

•lOcives  Patavienses  circa  opidum/F.  281]  Scharding  po tenter  magnum 

incendium   fecerunt.    Hec    lis  per  placita  sedata  fuit,  ita  tamen,  quod 

*  quidem  Hs.    b  am  Band  mit  Etnfiigungsxeichen. 

1   Vgl.    das  Regest   bet  Soltl,  Vie  frommen  und  milden  Stiftungen 
der  Wittelsbacher,  S.  187. 
45  *  Statt    Eohenuari    ist    bei  Riezler,    Qeschichtt  Baierns  UI}  307 

Monchsmiivster  genannt. 

8  Spate    Notix    in    Coxroks   Freiainger    Traditionsbuch ;    vgl.    Die 
Tradilionen  des  Hochstifb  Freiaing,  hag.  von  Bitterouf  I,  XV1LL 


—     348     — 

ambe  partes  determination!  iuris  Ratispone  per  certos  a  partibus  de- 
putandos  se  submiserunt.  Quod  et  factum  est  eodem  anno  quadra- 
gesimal i  tempore  et  pascali. 

490.  Anno  Christi  1436.  durante  adhuc  termino  treugarum,  que  inter 
Ludovicum  et  Hainricum  duces  Bavarie  per  Sigismundum  Romanorum  5 
imperatorem  Ratispone  fuerant  facte,  inter  eosdem  principes  iterum  lis 
est  exorta,  non  propter  principalem  causam  dissensionis,  scilicet  terrarum 
divisionem  et  expost  opidorum  et  castrorum  expugnacionem,  sed  per 
quedam   accessoria,    que   modo   subscripto  emergere   ceperunt.     Quidam 

491.  quasi    propriis   causis   ipsos   moventibus  ducatum  ducis  Hainrici    spoliis  10 
et  incendiis    turbabant,   et  hii  a  duce  Ludovico   in  ducatu  suo  non  im- 
pediebantur.    Alii    a  simili  ducatum  ducis  Ludovici  devastabant,  et  illi 

a  duce  Hainrico  fovebantur.  Fiunt  dehinc  defedaciones  a  satellitibus 
partie  utriusque,  incendia  et  depredaciones  manu  potenti.  Inter  hec 
ipsi  duo  memorati  principes  Ludovicus  et  Hainricus  inter  se  nolebant  15 
defedare,  ut  treugas  per  Sigismundum  imperatorem  inter  eos  facta* 
viderentur  non  violare.  Preterea  tempore  predicte  litis  guerra  inter 
Hainricum  Nothaft  militem  antiquum  ex  parte  una  et  cognominatos 
Herttenberger  parte  ex  altera  est  exorta.  Cuius  causa  a  tali  fomite 
processit.  Unus  ex  fam ilia  Herttenberger  nomine  Georius  contra  pre- 20 
dictum  Hainricum  Nothaft  in  generali  concilio  Basiiiensi,  in  curia 
Romana,  in  curia  Sigismundi  imperatoris,  similiter  coram  domino 
collatore,  scilicet  episcopo  Ratisponensi ,  cast  rum  Hailsperg  [F.2SV] 
iudicialiter  obtinuit,  et  idem  Herttenberger  ob  hoc  quandara  decimam 
in  Cholbenbach  tanquam  pertinentem  ad  idem  castrum  Hailsperg  nititur25 
possidere.  Econtra  Hainricus  Nothaft  eandem  decimam  dicit  esse  sui 
iuris,  unde  et  earn  potenter  colligit  et  per  viam  iuris  defendit.  Istis 
sic  currentibus  duo  alii  ex  consanguineis  Herttenberger  et  supradictus 
Nothaft  predas  et  incendia  inter  se  incipiunt.  Georius  au tern  Hertten- 
berger in  suis  iuribus  perseverat.  Licet  eciam  ipsi  Herttenberger  30 
cssent  minus  potentes,  habebant  plurimorum  favorem  et  ipsum  Nothaft 
quamvis  potentem  et  se  defendentem  incendiis,  predis  et  pauperum  ac 
subditorum  suorum  captivitate  quam  plurimum  perturbabant.  Accidit 
preterea  quidam  casus,  propter  quem  indignatns  dux  Albertus  filius 
ducis  Ernesti  supramemorat i  duci  Ludovico  confederatur.  Hoc  in  tern- 35 
pore  in  eeptimana  pascali  anno  domini  supra  die  to  Dingolfing  opidum 
ducis  Ludovici  ab  exercitu  ducis  Hainrici  obsidetur,  sed  non  obtinetur. 
Itaque  predictus  Hainricus  Nothaft  Hainrico  duci  iungitur  eiusque 
capitaneus  ordinatur.  Interea  navis  cum  rebus  ducis  Ludovici  a  duce 
Alberto    in    territorio  Vohburg   conducitur.    Sed   vasalli  ducis  Hainrici,  40 

492.  qui  erant  in  opido  Newstat,  duceni  Albertum  et  eius  conductum  non 
curantes  bona  in  eadem  navi  diripiunt.  Ex  his  et  aliis  Albertus  dux 
contra  Heinricum  ducem  motus  eidem  defedacionem  facit,  et  predictum 
opidum  Newstat,  quod  iure  proprietatis  erat  ducis  Ernesti  supre- 
me morati,  sub  forma  autem  impign  oration  is  ducis  Hainrici,  ab  eodem  45 
duce  Alberto  obtinetur.  Dominica  igitur  Jubilate  Fridericus  marchio 
Brandenburgensis  et  Johannes  dux  Bavarie  pro  concord ia  facienda 
Ratispone  conveniunt.  Eisdem  vero  principibus  [F.  282  ]  Ratispone 
existentibus  Albertus  dux  supranominatus  et  dux  Ludovicus  iunior, 
filius  Ludovici,  a  Jobanne  de  Abensperg  in  suum  opidum  prefatum.50 
intromittuntur.  Exinde  procedens  eorum  exercitus  feria  2.  post  pre- 
dictam   dominicam   Jubilate   in    offensam    Hainrici    Nothaft   Affhauaen, 


—     349     — 

Mangolting,  Senchofen  et  ceteras  villas  comburit.  Extunc  feria  3. 
sequenti  in  die  apostolorum  Philippi  et  Jacobi  ipse  Hainricus  Nothaft 
forum  dictum  Mayberg  in  ducatu  ducis  Ernesti  patris  Alberti  ducis 
sepiusmemorati  ex  insperato,  dum  incole  utpote  amici  nihil  timerent, 
5  spoliis,  incendiis  et  pauperum  captivitatibus  devastat.  Istis  malis  sic 
factis  in  predicta  dieta  Ratispone  inter  principes  Haioricum  et  Albertum 
fiunt  treuge  usque  ad  festum  penthecostes.  Item  in  diebus  rogacionum 
Geiselhering,  quod  pertinet  ad  territorium  Kirchperg  ducis  Ludovici, 
ubi   cimiterium  et  ecclesia  de    novo  erant  incastellata  et  exinde  in  hoc 

10  tempore  litis  fiebant  pericula,  incendia  et  depredaciones,  ab  Hainrico 
Nothaft  ex  parte  ducis  Hainrici  potenter  obtinetur.  Item  circa  festum 
penthecostes  ab  Hainrico  duce  Din  golfing  secundo  obsidetur  Hainrico 
Nothaft  capitaneo  existente  obsidionis  eiusdem.  Item  in  diebus  penthe- 
costes Fridricus  marchioBrandenburgensis,  Ernestus  et  eius  filius  Albertus, 

15  Johannes  sororius  eiusdem  Alberti  et  Hainricus,  duces  Bavarie,  Ratispone 
conveniunt,   fitque    concordia   inter  Hainricum    et   Albertum    principes 
memoratos  per   modum  compromissi ,   sic  tanien,    ut  opidum   Neustat 
quod   ipse   Albertus   dux   obtinuerat,    ammodo   possidere   debeat.    Item  493. 
dominica  trinitatis  in   die  S.  Eras  mi  principes  in   Eistet  convenerunt. 

20  Ubi  propter  [F.  282' J  personalem  presenciam  ducis  Ludovici  interdictum 
servabatur,  et  sine  concordia  est  discessum.  Item  feria  5.  in  octava  corporis 
Christi a  Dingelfing  opidum  ab  Hainrico  duce  obtinetur.  Item  Leon  hard  us 
Layminger  episcopus  et  civesPatavienses  prehabitis  cum  Hainrico  duce  suis 
interlocucionibus  sive  tractatibus  Scharding  opidum  et  castrum  Konigstain 

25  obsidione  circumdederunt.  Item  Johannis  baptiste  Kirchperg  castrum  a 
duce  Hainrico  et  eius  capitaneo  Hainrico  Nothaft  obsidetur  et  feria  2.  post 
octavas  eiusdem  festi  obtinetur.  Item  ab  eodem  duce  castrum  Rote  neck, 
quod  duxLudovicus  in  offensam  dictorum  Layminger  obtinuerat,  exuritur. 
Item  Ernestus  dux  Bavarie  attendens,  quod  dissensionem  inter  Ludovicum 

30  et  Hainricum  duces  Bavarie  non  posset  placare,  tempestive,  scilicet  a 
tempore  quadragesime,  antequam  mala  supramemorata  sic  invalescerent, 
diligenciam  in  concilio  Basiliensi  fecit  reducens  ad  memoriam  fidelitatem 
fratris  sui  Wilhelmi  protectoris  quondam  ipsius  concilii  rogansque,  ut 
ob  bonum  pacis  sacrum  concilium  ambasiatores  suos  in  Bavariam  mittere 

3&  dignaretur.  Mi6si  igitur  sunt  Johannes  episcopus  Lubicensis  provincie 
Bremensis  et  magister  Nicolaus  de  Cusa  dy  aeon  us,  propositus  monasterii 
Main  felt  Treverensis  diocesis,  decretorum  doctor.  Ad  quorum  solicitudinem 
in  dieta  Ratispone  habita  facte  sunt  treuge  preter  spem  a  dominica 
post  festum   S.  Jacobi    tunc    in  stands   ad   4    annos  adinstar  treugarum 

40  prius  per  Sigismunduni  Romanorum  imperatorem  Ratispone  factarum 
inter  Ludovicum  seniorem  et  Ludovicum  iuniorem,  filium  eius,  comites 
palatinos  Reni,  duces  Bavarie  comitesque  Mortanie  et  Gt&J8-[F.283J 
pach,  parte  ex  una  et  ducein  Hainricum  et  cum  eob  in  liga  existentes, 
scilicet  Fridricum    marchionem  Brandeburgensem    tamquam  capitaneum  494. 

45  lige  «eu  confederacionis  et  Johannem  ducem  Bavarie  in  Amberga, 
Ludovicum  ,  Ulricum  et  Wilhelmum  comites  de  Oting  et  consules 
civitatum  imperialium,  scilicet  Rotenburg  in  Franconia,  Werd  in 
Suevia,  Nordling  in  Recia,  Dinckelspuhel,  Weissenburg  et  Poppfing, 
et    specialiter   dominum   Leonardum    episcopum    Pataviensem    et   cives 

50  a  1436  am  Rand  Hs.    b  fehlt  hier  trie  in  alien  Hss.  der  Forts,  des 

Chr.  g.  des  Andreas. 


—     350     — 

ibidem,  parte  ex  altera  cum  certis  clausulis,  quarum  aliquas  ex  litteris 
vulgaribus  desuper  confectis  extractas  et  in  latinum  translatas  hie 
inserere  curavi.  Item  castrum  Konigstain  prope  Pataviam  debet  destrui 
et  non  reedificari,  nisi  iudicialiter  fuerit  obtentum.  Item  opidum  Scharding 
dux  Ludovicus  debet  possidere,  sic  tamen,  quod  ex  eius  ordinacione  5 
ita  custodiatur,  ut  nemo  periculum  aliquod  exinde  paciatur.  Et  si 
ipse  dux  Ludovicus  aliquid  novi  ibidem  edificare  voluerit,  hoc  facere 
debet  de  bonis  propriis  et  sine  aliorum  gravamine.  Item  ecclesiastice 
et  seculares  persone  et  earum  adiutores  uti  debent  suis  antiquis  liber- 
tatibus  et  iuribus  et  nullis  novitatibus  gravari  et  in  hoc  a  predictis  10 
duabus  partibus,  similiter  et  duce  Ernesto  et  eius  filio  Alberto  necnon 
patruo  ipsorum  duce  Adolfo  debent  manuteneri  et  defendi  sine  dolo. 
Item  si  aliqua  parcium  in  aliquo  vel  in  pluribus  articulis  gravaretur, 
tunc  episcopus  Eistetensis,  qui  pro  tempore  fuerit,  requisitus  secundum 
modum  et  formam  in  supramemoratis  litteris  expressam  iudicium  et  15 
iusticiam  Ratispone  facere  tenetur.  Hec  propter  brevitatem  hie  sufficiant. 
[F.283']  Item  predictis  litteris  nondum  sigillatis  monasterium  Ebersperg 
in  ducatu  Ludovici  a  vasallis  ducis  Hainrici  in  bonis  suis  depredatur. 
Item  secundum  tenorem  litterarum  cast  mm  Konigstain  a  civibus  Pata- 
viensibus  destruitur.  Hoc  castrum  primum  ab  Uainrico  Nothaft,  dum  20 
esset  vicedominus  Bavarie  inferioris,  in  die  trium  regum  in  structura  ft 
cepit  ordiri  et  ideo  Konigstain  nominari. 

De  processione  Ratispone  contra  pestem. 

Andr.  495.  Item  eodem  anno,  scilicet  1436.,    feria  6.  post1  exaltacion e in 

sancte  ciucis  habita  est  solennis  processio Ratispone  et  facte  obsecraciones  25 
pro  pestilencia  removenda  atque  missa:   Recordare,    quam  Clemens  VI. 
instituit,  celebrata  et  per  quinque  dies  continuata. 

De  pestilencia  Wienne. 
Andr.  495.  item   eodem    tempore  Wienne    tam    grandis   fuit   pestilencia, 

quod  propter  obi  turn  studencium  eteorundem  recessum  etpestilencie^ 
fugam  collegium  fuit  clausum. 

De  infelici  bello  inter  patrem  et  filium 
Ludo  vicum. 

Ebran  140.  Dissensio   seu    pugna    infelix   inter   Ludovicum    seniorem    et 

Ludovicum    iunior  em,    Gipposum,  filium  eius,    comites    palatinosB5 
Reni,    duces    Bavarie    comitesque    Mortanie    et    Grayspach, 

Fiietr.  204.  accidit  ea  tempestate.    In  qua  Ludovicus  iunior,   qui  in  uxorem  Mar- 
garctam    sororem   Albcrti    marchionis  Brandenburgensis     blirggravii 

Ebran  140.  Ntirembergeiisis  habuit,  patri  suoLudovicoseniori  plures  civitates 

et  castra  ademit.    Novissime  Ludovicus   iunior   unacum    marchione  40 

a  80  H8. 

1  Unrichtig  statt  in  die  exaltacionis  sancte  crucis,  trie  die  Quelle 
angibt.  Das  Feat  EmUatio  crucis  (14.  September)  fiel  1436  auf  die 
feria  6.  (Freitagl 


-     351     — 

Alberto  pre  fa  to  ipsum  suum  genitorem  in  opido  suo  Newburg 
super  Danubio  sito  per  [F.284]  18  ebdomadas  obsedit  et  opidum 
ipsum  in  dedicionem  accepit  et  patrem  cepit  et  ill  Sliam  potestatem 
redegit  anno  domini  1443.  Dum  itaque  natus  patrem  in 
5captivitate  sua  teneret,  iusto  dei  iudicio,  quia  in  patrem 
SUrrexerat  filius,  ipse  Ludovicus  iunior  sine  liberis  moritur  anno Fiietr.  205 
domini  1445.  Quo  eomperto  marchio  Albertus  prefatus  dictum 
ducem  Ludovicum  seniorem  ad  propria  in  Franconiam  in  opidum  Um  Ebran  140. 
suum   Anespach    captivum  abduxit    volens   magnam    pecuniam   ex   eo 

10  exigerc  pro  in  lite  expensis  et  sumptibus  ac  pro  accomodatis  suo  soror io 
Ludovico   iunior i.    Qua   ex   causa  multos   tractatus  et  placita  cum 
eo  habuit,  sed   ille   nil    ei  dare  voluit.     Quadam  igitur  vice  margravius  Ebran  140 
periose  ad  eum  dixit:  Voa    oportet  mihi  pecuniam  dare  aut  in  potentate 
mea  mori.    At  ipse  Ludovieus  respondit:  Accipe  gladium  et  fige  in 

15  corpus  meum  et  die:  Date  mihi  pecuniam.  Quociens  infigeris, 
tociens  respond ebo :  Tibi  nihil  dabo,  donee  spiritum  exalavero,  quia  tu 
nullum  ius  nee  in  corpus  meum  vel  bona  mea  habes.  Cum  autem  per 
plures  dies  in  captivitate  hu ius  modi  fuisset,  Hainricus  dux  inter- 
locuciones   plures  cum   marchione  habuit.    Tandem  per  placita  per  am- 

20  bo  rum  principum   consiliarios   consencientibus    suis   provincialibus  eum  M.  Fiietr,  205. 
de  manu  dicti  marchionis  pro  32000*  florenis  Renensibus  liberavit  et 
In  Bavariam  duxit.     Et  ait  ad  ei:m :  Restituite  mihi  pecuniam,  quam  pro 
vobis    cxpisui  *>,    et,   in    quamcunquec   Bavarie    civitatem   [F.  284'] 
volueritis,  vos  conducam.    At  Ludovicus  ipse  respondit :  Ego  non  rogavi 

25  tc,  ut  exponeres  pecuniam  pro  me;  ideo  non  reddam  tibi.  Et  ita  duxit 
eum  in  Burckhausen.  Ubi  post  aliquot  dies1  in  captivitate  sine  ab- 
solucione  et  sacramentis  in  excommunicacione  mortuus  est  anno  etatis 
sue  SO.*,  Christi  autem  1447.  feria  5.8  post  S.  Jacobi  festum. 

Eodem   anno    circa  nativitatem  Johannis   baptiste  dux  Hainricus  Fiietr.  205. 

30  civitatem  Ingelstat  et  alia  opida  et  castra  in  dedicionem  accepit  et 
sibi  usurpavit. 

Hie  princeps  Ludovicus  senior,  vir  magnanimus4,   adeo  in  Ebran  141. 
potencia    sua   confide  bat5,  quod  sepenumero  cum  lacrimis  dixit:    Si 
quis  mihi  in  diebus  iuventutis  mee  predixisset  mihi  tanta  me  pati,  non 

35  credidissem,    quod   omnes   Almanie    principes    potuissent.     Hie   semper  Fiietr.  205. 
bella  et  raro6  victoriam  habuit. 

a  32  Hs.    b  exposuit  Hs.    c  quacunque  Hs. 

1  Fast  dreiviertel  Jahre,   vom  22.  Aug.  1440   (vgl.   meine   Andr.- 

Ausgabe  S.  712;    bet  Lang,  Qeschichte  Ludurigs  des  Bartigen,  S.  305  und 

40  darnach  an  anderen  Orten  tcird  der  31.  Aug.  angegeben)  bis  turn  1J2.  Mai 

1447.    Ebran  141  sagt:  etlich  kurte  zeit,  darnach  Fiietr.  205 :  etlich  zeit. 

*  Er  tear  iiber  81  Jahre  alt ;  Ebran  141  sagt :  do  er  was  uber  die 

80  jar  seines  alters. 

8  27.  Juli.    Vielmehr  in  der  Nacht  vom  1.  aufden  2.  Mat;  Haeutle, 
45  Qenealogie,  S.  124. 

4  Ebran  a.  a.  O.:  ein  mandlicher  und  mach tiger  furst. 

5  Nach  Ebran  a.  a.  O. :   also    geschicht  den,   die  mer  getrawen  in 
sich  selbs  haben  dann  in  gott. 

8  Fiietr.  a.  a.  O.  sagt :  nie. 


—     352     — 

De  morte  ei us. 

HicLudovicus  dux  quia  in  excomraunicacione  obiit  1447.R 
et  in  monasterio  Raitenhaslach  sepultus  est  Philippial,  ideo 
omnes,  qui  interfuerunt  eius  sepulture,  excommunicati  sunt. 
Quare  dux  Hainricus  Romain  misit  pro  absolucione  ad  papam  5 
Nicolaum  V.  Qui  coramisit  preposito  Baumburgensi  et  dedit 
ei  auctoritatem  omnes  tales  absolvere.  Unde  omnes,  qui 
propterea  excommunicacionem  contraxerunt,  oportuit  pre- 
dictum  coinmissarium  in  Baumberg  accedere  et  absolucionem 
petere.2  10 

Cap.  62. 

De  filio  eius  duce  Ludovico  Gipposo. 

Andr.493.  [F.  285]     Ludovicus    iunior,    Alius    Ludovici    senior  is  ,    comes 

Fiietr.  205}  palatin  u s    Rheni  ,    dux    Bavarie ,    comes    Mortanie    et   Grayspach,    vir 
Ebran  150.  prudens,    sed  difformis,    breve  habens  corpus,   crura  longa  et  gippum  in  15 

dorso  —  in  Francia  enim  natus,  in  Bavariam  in  quadam 
viscella  b,  vulgariter  kreutzen4,  deportatus5  gippum  ex  hoc 
consecutus  est  —  habitavit  cum  uxore  sua  Margareta  filia 
Fridrici   marchionis    Brandenburgensis    in   Friberga6    prope 

Ebran  150.  Augustam.     Hie  princeps   indignacionem  in  patrem  suumaccepit,20 
eo    quod   eum    exhereditare    nitebatur.     Habuit    siquidem   a  Hum 
filium    illegitimum,   cui   civitates   quasdam    et   castra   dare    dispone  bat. 
Idcirco    hie  Ludovicus   iunior  super  patre   suo  consanguineis    et 
provincialibus   suis    conquerebatur.      Cui    adiutorio   fuit    Albertus    dux 
Bavarie  et  alii  amici  sui.     Et  ita  quasi  maiorem  partem  superioris25 
provincie  in  dedicionem   recepit    demptis   Laubingen  et  Newburg.     De- 
inceps   ad    m  on  tana    se  transtulit,    sed  nee  civitates  nee  castra  volebant 
eum  intromittere.     In  illo  tempore  Frideric  u  s  marchio  Brandeburgensis 
filiam   suam  Margaretam   et    opida  et  castra,  quas  et  que  quondam 
unacum  duce  Johanne  de  Amberga  lucratus  est,  in  dotem  dedit,  vide-  30 
licet  Parichstain,    Weiden  et  Laufl"  opidum  et  castrum  utriusque  medie- 
tatem   et   Hi Ipold stain    opidum    et   castrum   ex   integro    et    Harspruck. 
[F.  285'  ]  Post  hec  obsedit  opidum  Newburg  et  genitorem  suum  cepit, 

*  am  Rand  hinxugefiigt.    b  sportella 7  am  Rand  Hs. 

1  1.  Mai;    bexieht  sich  also  nur  auf  die  Angabe   vom  Hinscheiden  35 
Ludwigs. 

*  Regest  im  Oberbayer.  Archiv  VIII,  418  (s.  aueh  daselbsi  S.  417); 
vgl.  Riexler,  Oeschichte  Baierns  III,  348. 

3  doch  was  er  vast  weys  und  grosser  vernuft. 

4  Kretxen:  vgl.  Schmeller,  Bayerisches   Worterbueh  Pf  1388.  40 

6  Vgl.  oben  S.  340f  36  ff.  und  344,  14  ff. 
0  Friedberg  bet  Augsburg. 

7  sporta  oben  S.  341, 1. 


—    353    — 

at   supra   sufficienter    dictum   est1    Deinde   non    diu   eupervixit.    In- 
firm a  t  u  8    diem    clausit    ultimum    sepultus    in    Ingelstat     anno Fuetr.  205. 
domini  1445. 

De  uxore  eius  domina  Margareta. 

5  Margareta  relicta  ducis  Ludovici  Gipposi  iamdicti  in 

dotem  a  marito  suo  opidum  et  castrum  Fridberg  prope 
Augustam  accepit.  Suum  magistrum  curie,  militem  Martinum 
de  Waldenfels,  in  maritum  duxit,  clam 2,  ob  fratris  sui  Alberti 
marchionis  et  aliorum  principum  metum  et  ne  nomen  ducisse 

10  perderet.  Quod  et  usque  ad  mortem  servavit.  Et  in  Frid- 
berg curiam  suam  habuit,  donee  prefatus  frater  suus  Albertus 
marchio  Brandeburgensis  cum  Ludovico  duce  Bavarie  pre- 
potenti  pugnavit.  Tunc  ipsa  quoque  castrum  et  opidum 
prefata  ipsi   duci  Ludovico  resignavit.    A   quo  in  castrum 

15  Ysereck 3,  demum  in  Landshutam  est  collocata.  A  quo 
etiam  annuam  honestam  provisionem  recepit.  Post  unionem 
et  concordacionem  dictorum  duorum  principum  Alberti  et 
Ludovici  breve  tempus  supervixit  et  in  Laudshuta  diem 
obivit   sepulta   apud    sepulturam    ducum   inferioris  Bavarie 

20  in  monasterio  Felicisvallis  anno  domini  1465.  sabbato4  ante 
S.  Jacobi. 

Hie  Ludovicus  Ludovici  filius  gibbo  et  struma  deformis  impia  j?.  Silvio, 
contra    patrem  bella  suscepit,  venerandum  quoque  senem  et  auctoritate Europa  g  2. 
insignem,   qui    cum    quondam   regnum    Francie    gubernasset,    in    arce 

25  munitissima 6  Newburg,  ut  dictum  est  supra, 6  obsedit,  sed  superis 
ulcionem  tanti  sceleris  petentibus  prius  febre  percuss  us  occubuit,  quam 
patris  animum  in  suam  traheret  sentenciam. 

[F.  286]  Item  dux  Ludovicus  iunior,  Gibbosus,  duxit 
uxorem  dominam  Margaretam  filiam  domini  Friderici    tunc 

30senioris  et  noviter  facti  marchionis  Brandenburgensis  et 
olim  dicti  burgravii  Nurembergensis  contra  voluntatem  patris 
sui  Ludovici  1438. 7  Et  tunc  idem  filius  Ludovicus  per 
astucias  induxit  cives  et  acceptavit  quasdam  civitates  et 
pro  se  et  uxore  prefata,  utpote  Ingolstat,  Aichach  et  vilia 

35opida,  patre  suo  existente  in  Neunburga8  et  contradicente. 

1  So  schon  Ebran.     Vgl.  oben  S.  351,  1  ff. 

*  Vgl.    Haeuile,    Qenealogie  etc,    S.  126  und  Riexler,    Oeechichte 
Baierns  III,  342. 
8  hareck. 
40  4  20.  Juli;  vgl.  dagegen  Haeutle  a.  a.  0. 

6  Enea  Silvio  nennt  den  Namen  nicht. 

6  S.  351,  1  und  352,  33. 

7  In  diesem  Jahre  fand  die  Verlobung  stait,  die  Heir  at  erst  1441. 
Haeuile  a.  a.  0. 

45  8  Neuburg  a.  D. 

QueUen  n.  Er&rterongtui,  N.  F.  III.  23 


—     354     — 

Nee  voluit,  quod  Alio  suo  iurarent  aut  obedirent,  et  hec 
seriose  postmodum  scripsit  et  precepit  omnibus  civitatibus  et 
prefectis  castrorum.  Sed  quia  parum  de  hoc  curabatur  et  filius 
plus  patre  amabatur  a  cunctis,  iaraque  mox  magna  dissensio 
inter  patrem  et  filium  est  exorta,  similiter  et  inter  civitates,5 
castra  et  opida  populosque  eorum.  Que  lis  duravit  circiter 
sex  annis,  eo  quod  aliqui  patri,  aliqui  Alio  adherebant. 
Denique,  ut  verum  fateara,  huius  indignacionis  alie  cause 
eciam  fuerunt.  Nam  Ludovicus  senior  quia  cum  esset  gravis 
et  senex ,  unde  instituit  quendam  vicedominum ,  videlicet  10 
comitem  de  Werthaim,1  ut  regeret  totam  terram  suam,  filium 
quoque  suum,  qui  hoc  publice  recusavit,b  ex  quo  enim  adultam 
etatem  et  pubertatem  non  attigerat,  ymo  et  virilem.  Item 
Ludovicus  senior  quendam  alium  filium,  illegitimum2  tamen 
habebat,  qui  nuncupabatur  Wielandus  de  Freyberg,  quem  15 
tantum  diligebat,  quod  maximam  summam  pecuniarum  pro 
ipso  ordinaverat  ipso  defuncto  recipiendam.  Unde  etiam 
filius  legitimus  commotus  valde  patri  se  opposuit  dicens, 
quia  et  ipse  tantum  intellectus  et  racionis  haberet,  ut  terras 
suas  per  se  regere  valeret  et  sciret.  Unde  et  diligenciam  20 
ampliorem  promisit  patri  facere  in  regimine  et  contra  eius 
beneplacitum  nihil  agere.  Quod  pater  omnino  acceptare 
noluit  seu  gratum  habere.  Unde  nemo  principum,  nee 
Fridericus  ipse  rex  Romanorum ,  eos  concordare  poterat. 
Anno  igitur  domini  1443.  post  festum  Jacobi3  iunior  dux  25 
Ludovicus  ex  induccione  et  iwva,- [F.  286*  Jmiue  sororii  sui 
Alberti  marchionis  Brandenburgensis  aliorumque  plurium  ad- 
iutorum  congregavit  exercitum  tarn  Bavarorum  quam  Fran- 
conum  obseditque  patrem  suum  in  Neunburga  tribus  mensibus 
et  diu  impugnando  earn  cepit4  manu  potenti  patremque  sub  30 
certa  custodia  tenuit  sive  recipi  iussit.  Noluit  enim  filius, 
quod  vere  de  ipso  diceretur,  quod  ceperat  patrem  suum. 
Nee  pater  voluit  esse  captus  a  filio,  sed  magis  mori.  Unde 
et  marchio  Albertus  eum  sub  fide  recepit,  fuitque  sub  custodia 
honesta  detentus,   ut  decet   principem,   tarn   a  filio  quam  a  35 

»  fateor  Hs.    b  in  se  coocitavit  erganzte  unnbtig  Pex. 

1  Qraf  Michad  von  Wertheim,  der  Voter  der  Qrajin  Amalie  von 
Wertheim,  welche  der  im  Folgenden  genannte  Wieland  von  Freyberg 
heiratete.    Lang,   Oeschichte  Ludwigs  des  Bartigen,  S.  185. 

■  Vgl.  oben  S.  352, 22.  40 

3  25.  Juli. 

4  Vgl.  oben  S.  353,  25  und  Anm.  6. 


—     355     — 

marchione.  Anno  autem  domini  1445.  post  festum  pasce * 
dux  Ludovicus  iunior,  Gibbosus,  obiit.  Tunc  multorum  fuit 
judicium,  quod  tempus  vite  ipsius  ideo  fuerit  abbreviatum 
a  deo,    quia  patrem  tantum  molestavit  contra  divinum  pre- 

5ceptum,  ubi  nominanter  dicitur:  Honora  patrem  et  matrem, 
ut  sis  longevus  a.  Mortuo  igitur  filio  predictus  marchio  sub 
forciori  custodia  tenuit  Ludovicum  patrem  illius.  Demumque 
anno  domini  1446.  iste  marchio  resignavit  ac  tradidit  dictum 
ducem  Ludovicum  seniorem,  suum  captum,   duci  Heinrico 

10  de  Landshut,  fratrueli,  maximo  eius  adversario  et  inimico 
mortali.  Sed  hoc  non  gratis  aut  sine  spe  lucri.  Nam  dictus 
Heinricus  dedit  marchioni  in  promptis  32  milia  florenorum.2 
Unde  ille  pauper  et  decrepitus  dux  Ludovicus  auditis  his 
fertur   dixisse:  Ach,  quid  carum  ac  mirum  agitur  nobiscum, 

15  quia  facti  sumus  melior  domino  Christo.  Ipse  enim  venditus 
est  pro  30  denariis  argenteis  et  nos  pro  32  milibus  flore- 
norum. Itaque  Heinricus  dux  de  Landshut  gratulabundus, 
sevo  animo  tamen  et  odioso  miserum  suum  fratuelem  [F.  287] 
in  custodiam  et  captivitatem  accepit  ac  ilium  mox  in  Burck- 

20  hausen  castrum  misit  ac  usque  ad  mortem  diligencius  custo- 
diri  mandavit. 

Igitur  anno  sequenti  dux  iste  Ludovicus  senior  circa 
festum 8  apostolorum  Philippi  et  Jacobi  obiit  ibidem  in 
potestate  et  captivitate  prefati  Heinrici  absque  sacramentis 

25  et  sepultus  est  in  monasterio  prope,  dicto  Raitenhaslach,4 
simpliciter  sine  exequiis  et  solennitate  aliqua,  que  assolet  fieri 
principibus  et  magnatibus.  Ipso  eciam  anno  Heinricus  dux 
de  Landshut  fuit  concordatus  cum  Alberto  duce  de  Monaco 
sic,  quod  solus  hereditaret  ipse  Heinricus    totam  terram  et 

30ducatum  ducis  Ludovici  iam  mortui.  Et  ita  consequcnter 
acceptavit  castra  et  opida  hinc  inde  et  possedit  omnia  bona 
illius.b 

a  super  terram  Zusatx  von  anderer  Hand.    b  F.  287'  leer. 

1  Ostern  war  1445   am  28.  Marx.    Ludwig  starb  am    7.  April; 
35  vgl.  Haeutle  a.  a.  0.    S.  126. 

1  So  ouch  Ebran  140.  Vgl.  oben  S.  351, 21.  Die  Fortsetxung  der 
deutschen  Uebersetxung  der  bayerischen  Chronik  des  Andr.  712:  umb 
dreyraikh  tawsent  gulden. 

8  1.  Mai;  vgl.  oben  S.  351,  Anm.  3  und  352,  Anm.  1. 
40  4   Vgl  oben  S.  352, 3. 

23* 


—     356     — 

[F.288]  Cap.  63. 

Von  hertzog  Fridrich  zu  Landshut. 

Andr.  90.  Fridericus   comes    palatinus  Rheni,    dux   Bavarie,    ducis 

Steffani  senioris  filius  neposque  Ludovici  cesaris,  in- 
geniosior  inter  suos  fratres  erat.  Nam  cum  ipse,  Steffanus5 
et  Johannes  fratres  eius  hereditatem  dividerent  paternam,  princi- 
patum  in  Landshuet  ac  Burckhausen l  ceteris  fecit  eminenciorem.  Quern 
sibi  retinuit  prom  it  ten  8  equivalenciam  ceteris  facere  principatibus  in 
certa  pecuniarum  summa.  Quod  et  fecit,  quamdiu  vixit.  Post  mortem 
vero  eius  multa  inde  pericula  misere  Bavarie  evenerunt.  Que  10 
557. divisio  in  Monaco  facta  est  feria  3.  ante  S.  Katherine  festum,  ut 
supra2  habetur,  1392. 

Anno   domini  1371.3  ecclesia  S.   Judoci  in  Landshuta 
primum     facta    est    ecclesia    parrochialis    sub    illustrissimo 
principe  Friderico  Bavarie    duce   comiteque   palatino  Rheni  15 
et  Paulo  episcopo  Frisingensi.4 

Hie  dux  primus  vineas  colere  circa  Landshut  cepit. 
Anno  domini  1377.  obiit  illustris  dominaMargareta  ducissa 
Bavarie  filia  Friderici 5  senioris,  burggravii  Niirembergensis. 
Fund.0  Anno   domini   1380.    diem    obivit  domina   Anna    de    Neyffen20 

Andr.  124.  uxor  ducis  Friderici.      Post    cuius    mortem    prefatus   dux    duxit 
dominam     Magdalenam     filiam    Barnabonis    principis     Mediolanensis, 
sororem  domine  Thadee  uxoris  fratris  sui  ducis  Steffani  inlngel- 
^- stat;  et  sic  patet,  quod  illi  duo  fratres  duas  sorores  in  uxores/*F.  288*] 
^4-habuerunt.    Ex   qua  genuit   duos  Alios,   Hainricum  et  Johannem,  25 
558.  et  tres  7  filias,  Elizabet,  Margaretam  et  Magdalenam.8 

Domina  Elizabet  desponsata  fuit  anno  domini  1401. 
Friderico  burggravi  o  Nurembergensi,  quern  postea  Sigismundus  Roma- 
norum  rex  marchionem  Brandeburgensem  creavit.  Hec  domina  in 
Marchia  nuncupabatur  pulchra  Elizabeth  de  Bavaria.  Genuit  30 
quatuor  filios,  Fridericum,  Albertum,  Johannem,  Fridericum,  et 
unam10  filiam  Margaretam  uxorema  ducis  Ludovici  Gipposi.11 

a  uxorem  —  Gipposi  am  Rand  Hs. 

I  Nach  Ebran  127,21. 

"  S.  331, 18.  35 

3  Vielmehr  1369;  vgl.  Chroniken  der  deutschen  Stadte  XV,  261. 

4  Vgl  dessen  Urkunde  bet  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  180. 

5  Vielmehr  Johanns  L ;  vgl.  oben  S.  330,  Anm.  5. 

6  Oefele,    Rer.    Bote.   SS.  11,  344;  tgl.  Neues   Archiv  XXIV,  702 
und  715.  40 

7  Vielmehr  vier,  xwei  mit  Namen  Elisabeth,  dawn  Margarete  und 
Magdalene. 

8  Andr.  90  nennt  nur  eine,  Elisabeth,  558  abet  xwei,  Magdalene 
und  Elisabeth. 

9  Die  „schone  Elseil.  45 

10  Vielmehr  sieben. 

II  Vgl.  oben  S.  352,29  ff.  und  353,28  ff. 


—     857     — 

Item  domina  Margareta  et  domina  Magdalena  inRaitten  - 
haslach  monasterio  sepulte  sunt.1 

Hie  dux  Fridericus  erat  vir  prudens,  animosus.     Multas  remotas  Ebran  128. 
expediciones  supra  facultates  suas  magnifice  perfecit,    propter  quas 
5  eciam  debita  contraxit. 

Anno   domini   1393.   serenissimus   princeps   ac  dominus,  Fiietr.  206. 
dominu8    Fridericus  dux  Bavarie,   comes  palatinus   Rheni,    in 

Bohemiam  transiens  in  via  obiit  in  die  S.  Barbare 2,  exenteratus  a, 
sepultus    in   Felicisvallis,8  relinquens  duos  Alios,  Johannem 

10  et  Hainricum. 

Dux  F.  dum  vixit,  ve  tota  Bavaria  dixit. 
Nunc  crevit  in  peius;  est  dux  quilibet  eius.b 
Anno  domini  1396.  in  vigilia  S.  Thome  apostoli4  obiit 
dominus  Johannes  dux  Bavarie,  Alius  domini  Friderici  comitis 

15  palatini  Rheni  Bavarieque  ducis ,  sepultus  in  monasterio 
Raittenhaslach.5 

Anno  domini  1404.  obiit  domina  Magdalena  deMediolano, 
ducissa  Bavarie,  relicta  ducis  Friderici,  in  die  S.  Alexii 
confessoris *  alias  Bartolomei  apostoli.7 

20  [F.289]  Anno  domini   1382.   rex  Wenceslaus,   cum  civi-  Andr.  112* 

tales  Romani  imperii  de  diversis  incomodis  sibi  conquererentur c ,  cum 
eis  ligam  fecit.  In  qua  erant  omnes  civitates  Romani  imperii  per  Almaniam 
et  archiepiscopus  Salczeburgensis  et  ci vitas  Ratispona.  Succedentibus 
igitur   sibi  invicem   malis  Wenceslaus   rex   civitates   iuvare  dissimulat. 

25  Lis  igitur  inter  civitates  Romani  imperii  et  non  solum  ill os  tres 
f  rat  res  duces  Bavarie,  sed  et  omnes  principes  Almanie  concitatur. 
Pilgrimus  archiepiscopus  Saltzeburgensis ,  nacione  Australis  de 
Puechaim9,  in  monasterio  Raittenhaslach  in  treugis  capitur,  et  inter- 
dictum   per   totam  illam   provinciam   observatur.     Sed  dum 

30remisse  custodiretur,  pedester  in  opidum  suum  Titmaning 
evasit.10 

*  exenteratus  —  Felicisvallis  am  Rand  Hs.  b  diese  xwei  Verse 
sind  an  den  unteren  Rand  von  F.  2884  geschrieben.    c  conquerentur  Hs. 

1  Haeutle,  Qenealogie  S.  112.    Quelle  ist  wahrscheinlich  der  Appendix 
35  xum  Liber  defunctorum  genealogicus  Rattenhaslacensis,  Mon.  Oerm.  hist, 

Necrol.  II,  260.  Die  bet  Haeutle  erwdhnten  Plafondtafeln  stammen  erst 
aus  der  1737-1743  erfolgten  Restauration  der  Klosterkirche  (Kunstdenk- 
male  des  Konigreiehs  Bayern  lt  HI,  2596). 

2  4.  Dexember. 

40  3  Oegen  eine  andere  Nachricht  siehe  Haeutle  a.  a.  0. 

*  20.  Dexember. 

5  Haeutle  a.  a.  0.  Quelle  ist  wahrscheinlich  das  Neorologium  Raiten- 
haslacense;  Mon.  Oerm.  hist.,  Necrol.  II,  282. 
8  17.  Juli.     Quelle? 
45  7  24.  Aug.     So  das  Necrologium  Raitenhaslacense  a.  a.  0.    S.  274. 

8  Vgl.  oben  S.  25  7,  wo  derselbe  Text  verwendet  ist. 

9  Puchheim. 

10  Ebenso  oben  S.  257,26. 


—       358     — 

Ebran  128.  Anno    domini    1387.    civitates    imperiales    sua    potencia   per- 

transierunt  Bavariam  ab  Augusta  usque  ad  Abach  incendiis,  predis  ac 
aliis  incomodis  terrain  devastantes.  Sed  in  reversione  in  campo  Lici 
per  ducem  Steffanum  et  suos  l  sunt  profligati.* 

Andr.  112}  Rupertus  comes  palatinus  Rheni,    qui  et  postea  rex  Romanorum,  5 

in   monte  ex   opposite  civitati  Ratispone  contra  ipsam  castra  metatur. 
Castrum   Stauff  a  ducibus  Bavarie  Friderico  de   Landshuet,   Steffano 
de  Ingelstat  eiusque  filio    Ludovico,  Johanne  de  Monaco  ei usque  filio 
Ernesto,  Alberto  de  Straubing  necnon  predicto  Ruperto  obsidetur.  [F.  269'] 
Anno   domini  1388.  forus   ibidem3  assultu   impetitur  et  obtinetur,  con-  10 
gregacio   principum  per  obsidionem  impugnato,  sed  non  expugnato  dicto 
castro  dissolvitur,  preurbium  Ratisponense  a Ratisponensibus  subvertitur, 
et  hoc  erat  damnum   non   reparabile   monasterio  S.  Magni;   erat  enim 
iam  in  meta,  ut  dictum  monasterium  subverteretur,    quod  tamen  divina 
113.  clemencia  non    est  factum.    Fit  denique   eodem  anno  in  die  S.  Briccii  15 
a  quibusdam  de  militibus  principum  et  Ratisponensibus   in  campo  ante 
portam    S.    Jacobi    prope    montem   dictum    Purgerberg    conflictus ,    ubi 
postremo  a  Ratisponensibus  triumphatur. 
hirer  k  8  u.  Eodem    anno  in  vigilia  Bartolomei  apostoli   factum  est    bellum 

Ebran  128/9.  per  Eberhardum*  comitem   de  Wirttemberg  et  Ulricum   filium    eius20 
protunc  occisu  m  cum  civitatibus  imperialibus  in  Teffingen  prope  Wilam, 
ubi   ipse  dominus  de  Wirttemberg  gloriose   triumphavit.    Ex   quo 
bello    multas   divicias    acquisivit,    quoniam   Rupertus    palatinus    sibi 
plures  milites  miserat. 

1389.  principes  et  civitates  de  liga  f uerunt  concordati  25 
per  electores  imperii  demptis  quatuor  civitatibus. 

Andr.  113.  In  illo  tempore  Johannes  d ictus  der  guldein  Zenger  per  impigno- 

racionem  14  milium  florenorum  ten uit  preurbium  Ratisponense  et  New- 
burck  secus  Danubium.  Hie  quia  in  indignacione  principum  erat,  cum 
cognacione  sui  nominis  iunxit  se  Ratisponensibus.  Dum  autem  per  30 
placitacionem  ad  concordiam  ventum  esset,  ipsum  preurbium  et  opidum 
Newburck  principibus  libere  resignatur,  dicta  autem  summa  florenorum 
a  Ratisponensibus  ipsi  Zenger  pro  talione  fienda  principibus  solvitur. 

Cap.  64. 

De  duce  Hainrico  in  Landshut.  35 

Fuetr.  209.  [F.  290]  Hainricus  dux  Bavarie  inferioris  admodum  puer  in 

ducatu  patri  successit.     Defuncto   fratre   suo   Johanne4   solus 
ducavit. 

&  Erhardum  Hs. 

1  Die  Quelle  sagt:  von  den  ffirsten.  40 

2  Ebenso  oben  S.  257. 

8   Vgl.  oben  S.  257,  Anm.  5. 
4    Vgl.  oben  S.357,13ff. 


—     359     — 

Anno  domini  1408.  in  ebdomada  4.   pasce   factum  est  tornea-  Andr.  121. 
raentum  Ratispone  presentibus  Steffano,  Wilhelmo x  et  Hainrico  ducibus 
fiavarie. 

De  occisione  civium  Landshutensium.2 

5  Eodem  anno   ingens  ortum   est  disturbium   in   civitate  Lands-  Fiietr.*  209. 

hutensi.  Nam  dux  Hainricus  a  due  iuvenis  privilegia,  que  genitor 
suus,  dux  Fridericus,  civitati  Landshute  large  dederat,  noluit  conservare 
nee  confirmare.  At  ipsi  cives  super  his  coram  rege  Bomanorum  se 
iusticiam   accepturos  asserebant.    Quod  con  temp  tui  babuit  adolescens 

10  princeps  Hainricus,  4 pociores  ex  senatu  captivavit,  quendam Pelchinger4, 
Martinum  de  Asch,  Leonardum  Kettnar  ac  Jobannem  Mospurger,  quos 
a  civitate  et  ducatu  evo  proscripsit  et  bonis  omnibus  privavit.  De  quo 
non  solum  illi,  sed  et  cuncti  senatus  consiliarii  dolebant  et  mit- 
tentes  ad    eos   clam,    quonam  possint   inveniri.     Quadam   itaque   nocte270. 

15venientes  ad  Landshutam,  ubi  in  littore  a  quodam  cive  dicto  Deutrico 
Rackel  per  murum  in  eius  domum  intromissi.  In  qua  pociores  com- 
munitatis  cum  consiliariis  consilio  tractabant,  quid  ulterius  sit  in  hac 
re  agendum.  Sed  quia  prefatus  Rackel  uxorem  habuit  horum  omnium 
consciam,  quam  quidam  in  curia  principis  aulicus5  amavit,   cui  ad  earn 

20venienti  cum  protestacione,  ne  earn  traderet,  singula  predicta  secreta 
narravit  [F.  290'  ]  per  ordinem  et  in  huius  rei  evidens  argumentum 
eciam  locum  eorum  consilii  ostendit.  Quibus  perceptis  illico  cast  rum 
ascend  it  e  t  magistro  curie  Georgio  Ahaymmer  ac  Sigismundo  Apfen- 
taler   cuncta,    que  audivit  et  vidit,    intimavit.    Qui  statim  hec  ad  prin- 

25cipem  detulerunt.  S  ubi  to  igitur  congregatis  auiicis  ac  alii  8,  quos 
habere  potuit,  immaniter  irruit  dux  in  suos  proprios  civet  eos 
capiendo  repente,  insuper  alios  crudeliter  occidit,  alios  cecavit,  alios  in 
exilium  cum  uxoribus  et  liberis  misit,  sed  et  cunctos  substanciis  privavit 
piurimi    tamen    per    muros    aut   absconse    evaserunt.      Hec    UlricUS 

30  Fuetrer. 

Attamen  frater  Andreas  de  S.  Magno  Eatispone  aliter, 
videlicet  in  hunc,  qui  sequitur,  modum,  predictam  describit 
his  tori  am  : 

Circa  festum Bartolomei  apos toli  Hainricus  dux  aduc  adolescens  Andr.  121. 

35  exercitum  magnum  congregat  famam  faciens,  quod  in  auxilium  venire 
velit  ducibus  A  us  trie,  sed  dolose.  Invitat  enim  consules  civitatis  in 
Landshuet  in  castrum  suum  ibidem  situm  quasi  commendaturus  ipsis 
in  sua  absencia  principatus  sui  regimen.  Quos  omnes  prandio  peracto 
decapitari6  fecit  cogens  minis  quam  plures  alios  sibi  ex  dicta  civitate 

40  l   Vgl.  oben  S.  332,  Anm.  5. 

*  Vgl.  xur  folgenden  Erxahlung  Riexler,    Qeschichte    Baierns  III, 
S.  202  ff. 

8  Ebran   verschweigt  diese  Vorfalle    ganx,  weil  sein  Voter    dabei 
eine  nicht  riihmliche  Rolle  spielte;  vgl.  SpiUers  Anm.  1  xu  Fiieir.  210. 
45  4  Vielmehr  Patxinger;  vgl.  Riexler,   Qeschichte  Baierns  III,  205. 

8  Nach  Aventin  des  Chronisten  Hans  Ebran  von  WUdenberg  Voter 
Ulrich  Ebran. 

6  Das  sagt  Andr.  nicht.    Bei  ihm  heisst  es  an  dieser  Stelle  nur  : 
50  captivavit.      Daraus    scheint  bei  Arnpeck   infolge   Irrtums    das   dhnlich 
klingende  decapitari  entstanden  xu  sein. 


—     360     — 

captivos  presentari.  Quos  cum  predictis  consulibus  numero  fere  40 
pecuniar  i a  pen  a  damnavit.  Propter  quod  anno1  sequenti  in  die 
parasceves  orta  sedicione  in  dicta  civitate  una  pars  castrum  ibidem 
aggreditur,  sed  frustra  in  civitatem  regreditur.  Ob  quod  dictus  Hainricus 
multos  [F.291J  miserabili  morte  damnavit,  alios  vero  proscriptos  unacum  5 
uxoribus  et  liberie f  eorum  in  exilium  misit.  Causa  autem  originalis 
buius  rei,  sicut  dicitur,  odium  nobilium  in  cives8  fuit.    Hec  ille. 

Sed  ego  hanc  historiam  in  hunc  modum  didici,  qui 
sequitur : 

Princeps  Hainricus  cum  aduc  puer  esset,  in  sua  habuit  10 
curia    quosdam    nobiles,    videlicet    Casparum    Frauwnhofer, 
Erasmum   Preysinger  et  Albanum  Klosner  etc.    .Hii    ducem 
rexerunt  et   bona  ipsius    dissipabant.     Que  mala  sui  fideles 
cives  videre   non   valentes   cogitaverunt  intercipere  et  pre- 
fatos  nobiles  capere  et  regimen  sui  principis  in  melius  com- 15 
mutare.     Quibus  per  traditamenta  cognitis  ipsi  dicti  nobiles 
ordine   perverso  suggesserunt  duci,   quod  eum  captivare  in- 
tenderent.    Qui  nimium  credulus   contra  proprios  cives  in- 
surrexit  et,  ut  prefertur,  in  diversis   locis  et  penis  mactavit. 
De   quo   taraen  postea,    cum  sibi  in  consilioa  Constanciensi20 
obiceretur,  per  puericiam  se  excusans  multum  doluit. 
Fuetr.  210  Cum  autcm  adultus  /actus  esset,  Hainricus  pacificus  et  strennui 

u.  Ebran  141.  iudicis   officium    in    terra  sua  stricte  eervavit.    Nam  predones,  latrones 
142. seu  malefactores,    quoscunque  reperit,    sine  misericordia  occidi  fecit 
Fuetr.  210.  nec    ejfi(jem    unug  graciam  impetrare  potuit.     Eapropter  terra  sua  firma  25 

"pace  fruebatur. 
Ebran  141.  Hie  Hainricus  duas  expediciones  in  Prusiam  in  favorem  fidei 

nostre     et    cruciferorum    [F.  29V]    de    domo    Teutonicorum    contra 
Wladislauin  regemPolonie  et  fratrem  eius  Bitoldum  ducem  LittUOvie 
et    Scbiderbalenn    fecit,  qui    duo  aduc    pagani  erant,  eo   tempore,    quo  39 
fratres    teutonici    bellum    perdiderunt   et    magister   ordinis   nacione   de 
Junging  cum  600  cruciferis  interfecli  sunt. 
Andr.lol  u.  Anno  domini  1412.    Hainricus  duxit  in  uxorem  Margaretam 

560'fiU&m  Alberti  ducis  Austrie,  Stirie,b  Karinthieb  etc.b,  sororem  Alberti 
Ebran  142. postea  regis  Romanorum  etc.,  et  nupcias  CUm  ea  circa  ventumc35 

Katharine 4    celebravit.     Ex  qua  genuit  tres  filios,  Albertum, 
143.  Fridericum  et  Ludovicum,6  et  tres  filias,  Johannam,6  Elizabet  et 

a  so  Hs.     b  spcUer  hinxugefiigt  Hs.    c  so  Bs. 

1  Hier  fehlt  das  Wort  secundo  der  Quelle.  40 

*  Aus  Fuetr.  210 :  mit  weyben  und  kinden ;  vgl.  oben  S.  359,  28. 

8  Bier  unterschldgt  Arnpeek  die  nicht  unwesentlichen  Worte  des 
Andreas:  et  quodammodo  presuinpcio  civium. 

4  25.  November ;  an  diesem  Tage  fand  1412  die  Hochzeit  xu  Lands- 
hut  statt  45 

6  Ebran  nennt  nur  einen  Sohn,  Ludicig,  und  xtcei  Tochter. 

6   Vgl.  Anm.  1  der  folgenden  Seite. 


—     361     — 

N.  monialem  in  monasterio  Felicisvallis.  Johanna1  desponsata 
fuit  anno  domini  1427.1  duci  Bavarie  Ottoni  in  Mospach.  Elizabet 
duxit  in  uxorem  Udalricus  comes  de  Wirttemberg  in  Stuedgarttei). 
Idem  etenim  comes  tres  habuit  uxores :  Prima  fuit  filia  Adolfi  Cf.Andr.480. 
5  ducis  de  Clivis  Margareta  vidua  Wilhelmi  ducis  Bavarie  de 
Monaco,  *  secunda  Elizabet  prefata,  filia  huius  Hainrici 
ducis  Bavarie,  ex  qua  genuit  Eberhardum  iuniorem,  tercia 
Margareta  relicta  Ludovici  comitis  palatini  Rheni,  filia 
Amodei  ducis  Subaudie,  postea  electi  pape.3 

10  Hie  dux  Hainricus  devote  servivit  beate  virgini  Marie  et  Ebran  141. 

multiphariam    multisque   mod  is  omni   die   sabbati    earn   veneratus    est. 
[F.  292  ]  Erga  uni versos  se  humilem  exhibuit,  pecuniam  tamen  nimium  Fiietr.  211. 
dilexit.     Apud    mulieres  pudicum  se  ostendit;    insuper  voluit  familiares  Ebran  141. 
eius    sic   facere.    Tanta   pace  terra  sua  abundabat,   ut,    quocienscunque  142. 

15mercatores  in  earn  veniebant,  dixerunt:  Nunc  sumus  in  orto  rosarum 
nee  salvo  conductu  indigemus ;  securi  enim  sumus.  Similiter  et  latrones 
aiebant:  Festinemus  egredi  banc  terram;  nullum  siquidem  hie  princeps 
sinit  vivere.    In  ea  namque  a    lupi  suspend  untur  sicut  et  fures. 

Albertus  filius  ducis  Hainrici  obiit  anno  domini  1416. 
20sepultus  in  Raittenhaslach.4 

Fridericus  natus  Hainrici  ducis  eodemb  annob  8.b  Non. 
Junii 5  diem  ultimum  clausit  sepultusque  in  monasterio  Raitten- 
haslach.   Ambo    in    iuventute   vel   pocius  in   puericia   sua 
obierunt. 
25  Qualiter    autem   Hainricus   patruum   suum   Ludovicum 

ducem  in  Constancia  mactaverit,  habetur  supra 6  in  historia 
prefati  Ludovici. 

Hie    princeps    utiliter   sibi   et   suis    subditis    ducavit.      Primum  Ebran  142. 

namque  pauper  erat,7  post  concilium  autem  Constanciense 
30  plus  circumspectus  et  providus  fuit.  Idcirco  divicie  sibi  et 
suis  quotidie  affluebant,  et  factus  est  locuplete  locuplecior.  Tale 
itaque  per  utile  regimen  dumtaxat  per  6Uos  pociores  et  sapienciores 
perfecit,    paucos  hospites  in  consilio  suo  habuit.    Cum  autem  saniori 

a  nanque  Hs.    b  korr.  aus  quarto  Hs. 

35  x  Den  Namen  und  die  Jahrxahl,  tcelche  Ebran  nicht  angibt,   wohl 

aus  Andr.  467,    wo  die  Notix  ton  Ottos  Heirat  unter  anderen  xum  Jahre 
1427  enthalten  ist. 

9  Vgl.  unten  Kap.  69. 
3   Vgl.  oben  S.  262,  37  ff. 
40  4  Quelle    tit    tcahrseheinlich    das    Neerologium   Baitenhaslacense ; 

Mon.  Qerm.  hist,  Necrol.  II,  260. 

b  Unmogliche  Datierung.    Friedrich  starb  7.  Id.  Junii  =   7.  Juni; 
vgl.  Necrol.  II,  260  und  270. 
•  S.  341  f. 
45  7  Vgl.  FUeir.  211 :    Und  was  nit  in  gutten  vermugen  in  angen  (so 

ist  xu  verbes$em  aus  augen)  seiner  regirung. 


—     362     — 

consilio  opus  erat,  ex  c&the-f  F.  292*  Jdralibua  ecclesiis  Frisingensi,  Ratis- 
ponensi  aut  Pataviensi  iurisperitos  et  quosdam  suoe  prelatos  advocavit, 
a  quibus  Sana  elicuit  COnsilia.  Ex  his  itaque  provide  factis  pace 
bona  abundabat  et  grandem  thesaurum  super  omnes  maiores  suos  in 
turrim  in  Burckhausen  congregavit.  Feras  deniq  ue  nimis  avide  amavit  5 
et  paucas  ex  eis  capi  permisit.  Ideo  multiplicate  sunt  nimium  et  multa 
damna  in  bladis  et  aliis  terre  fructibus  suis  subditis  intulerunt.  Insuper 
Judeos  a rd enter  fovit.  In  adolescencia  sua  hie  princeps  multa  bella 
cum  patruo  suo,  duce  Ludovico  de  Ingelstat  gessit.  Que  in  dicti 
Ludovici  historia  supra1  clarius  descripta  sunt.  10 

Margareta  inclita*  Bavariea  ducissa  ex  Austria,  uxor 
Hainrici,  diem  obivit  nativitatis  Christi 2  anno  doraini  1447. 
sepulta  in  Raitenhaslach.3 
Ebran  142.  Post  mortem  ducis  Ludovici  senioris  dux  Hainricus  terram 

suam  hereditario  iure  sibi  usurpavit.  15 

Anno  domini  1450.  sub  papa  Nicolao  V.  iubileus  Rome 
celebratus  est.  Cum  autem  dux  Hainricus  Romam  ire  dis- 
ponent, infirmatus  in  Landshut  in  die  Abdon  et  Sennes4 
de  mane  infra  5.  et  6.  horas  viam  universe  carnis  ingressus 
in  monasterio  Felicisvallis  aput  maiores  suos  sepultus.520 
Illico  filius  eius  Ludovicus  inferiorem  superioremque  Bavariam 
in  dedicionem  accepit. 

b  Sequenti    anno    plenarias    indulgencias    dictus    papa 
Nicolaus  dedit  in  Frisingam   et  alias  ecclesias  cathedrales 
inAlmania  per  legatum  suum  a  latere,  cardinalem  Nicolauni25 
de  Cusa.6 

[F.293]  Cap.  65. 

De  duce  Ludovico  prepotente  in  Landshut. 

Ludovicus   comes    palatinus    Rheni,    dux   Bavarie    in- 
ferioris  superiorisque,  comes  in  Grainspach7  et  im  Rottal,830 
E.  Silvio,  filius    ducis    Hainrici   neposque   ex    sorore   Alberti    regis,    magn 
Europa  g  3. 

a  am  Hand  mit  Einfiigungsxeichen.  b  der  folgende  Abschnitt  ist 
spdter  hinxugeschrieben. 

1  S.342ff. 

1  24.  Dexember.  35 

*  Quelle  ist  wahrscheirUich  das  Necrologium  Raitenhaslaeense  a.  a.  0., 
S.  283. 

4  30.  Juli. 

6  Vgl.  das  Necrologium  Saeldentalense ;  Mon.  Germ,  hist.,  Neero- 
logia  111  365.  40 

6  Ueber  die  Legation,  des  Nikolaus  von  Cusa  1451  vgl.  Jager,  Der 
Streit  des  Cardinals  Nicolaus  von  Cusa  mit  dem  Herxoge  Sigmund  von 
Oesterreich  als  Orafen  von  Tirol,  S.  29  ff. 

7  Qraisbach. 

8  Woher  stammt  diese  merkwurdige  Titelxusammenstellung?  45 


—     363     — 

aoimi  adolescens,  glorie  cupidus,  pecuaiarum  contemptor  et   in    beilis  Fiietr.  211. 
victoriosus  ac  animosus.    Qui    in  principio  sui  regiminis  una  die  E.  Silvio  I.  c. 
S.a  Franciscial  una  hora  in  terra   sua  Judeos  omnes  publice 

positis    edictis  captivavit,  bonis  SUis  spoliavit  et  e  suis  dominiis 
5omnino   exterminavit. 

Primo    ducatus  sui   anno    torneamentum   in  Ingolstat 
habuit  1451. 

Omeliam    filiam    Friderici    ducis    Saxonie     et    margravii  E.  Silvio  L  c. 
Misnensis,  neptem  ex  SOrore  imp  era  tor  is  Friderici,  uxorem  duxit    *         r' 

lONupcie  magnifice  in  Landshuta  celebrate  sunt  anno  domini 
1452.  in  carnisprivio *  presentibus  personaliter  Alberto  roar- 
chione  Brandenburgensi  electore,  Friderico  comite  palatino 
Eheni,  Sigismundo 3  archiepiscopo  Salczeburgensi,  Johanne  et 
Sigismundo  fratribus  adolescentulis,  ducibus  Bavarie,  Johanne 

15  Gruenwalder  episcopo  Frisingensi,  Udalrico  electo  Pata- 
viensi,  Carolo  acPernhardo  marchionibusBadensibus,  Udalrico 
[F.  293']  comite  de  Wirttemberg  pluribusque  aliis  principibus, 
comitibus,  prelatis,  baronibus,  militibus  ac  nobilibus.  Insuper 
duo  peracta  sunt  torneamenta  feria  3.4,  unum  ante  prandium, 

20  alteram  post,  ne  inter  pociores  duos  principes,  dominum 
videlicet  palatinum  et  marchionem  Albertum,  aliqua  dissensio 
oriretur ;  quivis  enim  eorum  magnam  advexit  miliciam.  Hec 
nihilominus  nupcie  copiosis  victibus  ac  sumptibus  preciosissime 
sunt    consummate.      Deinde   in    quadragesima    omnes    cum 

25gaudio  bona  pace  in  propria  sunt  reversi. 

De  nativitate  ducis  Georgii. 

Hie  Ludovicus  ex  uxore   sua  Omelia  genuit  filiam  nomine  Mar-  Ebran  153  u. 
garetam,  que  postea  Philippo  palatino  desponsata  fuit,  et  filium  nomine  Fuetr.  213. 
Georgium,  quem   Sigismundus  archiepiscopus  Salczeburgensis 
30  anno  domini  1455.  in  festo  assumpcionis  B.  Marie  virginis6 
in  ecclesia  parrochiali  S.  Martini  in  Landshuta  e  sacro  fonte 
levavit. 

*  am  Rand  mit  Einfiigungsxeiehen. 

1  4.  Oktober.     Die  genauer    unterrichtete   Landshuter   Ratschronik 
35  gilt  den  „funften  Tag  Octobris",  den  „Montag  nach  Francisei"  1451  ah 
den    Tag  der    Qefangennahme  der  Juden   an;    Chroniken    der  deuischen 
Stadie  XV,  300. 

*  In  der  Fastnaeht.  Nach  der  Landshuter  Ratschronik  (a.  a.  0.,  S.  302) 
dauerte  die  Eochxeit  vom  13.— 27.  Februar. 

40  »   Vielmehr  Friedrieh  IV.  von  Emmerberg,  Erxbisehof  von  Salxburg, 

der  bald  darauf,  am  4.  April  1452,  starb. 

4  Vgl.  xu  diesem  Datum  Chroniken  der  deutschen  Stadie  XV,  302. 

*  15.  August.     Vgl.  Haeutle,  Oenealogie  S.  115. 


—     364     — 

Hie  dux  Ludovicus  humiliavit  cives  in  Dinckelspuchel.1 
Hie  erat  princeps  locupletissimus,  quapropter  in  multis 
Ebran  152  u.  region ibus  cognominabatur  dives  dux,  quia*  genitor  suus  ingentem 
"" " thesaurum  sibi  in  turri  in    Burckhausena     reliquit.     [F.294J  In- 
E.  Silvio,  super  totus  pacificus;   multas  enim  Germanie  lites  auctoritate  sua  5 
Europa  g  3.  composuit,    quamvis  sepe  multum  conatus  reconciliari  eesari  Ladislaum 
regem  nequiverit.    Ex  hoc  evenit,  quod  plures  remotas  perfecit 
expediciones,    ut    ad    Kenum,    in    Slesie    Wratislaviam,    in 
Boemie  Pragam,  in  Wiennam  Austrie,   ad  alia  remota  loca. 
Quam  ob  rem  a  plerisque  pads  factor  appellabatur.    Plures  10 
insuper    peregrinaciones   devote   peregit.    Nee    permisit   se 
contra  clerum  quovis  modo  incitan.    Religiosas  ac  devotas 
personas  plurimum  dilexit.     Ipse  reformari  fecit  in  civitate 
sua  Landshuta  monasterium  predicatorum,  cenobium  sancti- 
monialium  Felicisvallis  ordinis  Cisterciensis  1465.  et  domum  15 
fratrum   minorum   auctoritate  apostolica  anno  domini  1466. 
in  profesto8  conversionis  S.  Pauli.     Cuius  commissarius  seu 
executor  apostolicus  erat  Johannes  Tuelbeck  episcopus  Frisin- 
gensis.*    Similiter  sequenti  mense  Februario  eadem  auctori- 
tate monasterium  fratrum  minorum  in  Ingelstat.     Privilegia  20 
denique    suis    civibus  perfecte   servavit.     Liberalis   insuper 
erat ;   sepe   multumque   suos  officiates  et   clericos,    maxime 
mulieres,  carnibus  ferinis  ac  escis  de  sua  tabula  remunerabat 
In  omnibus  sancte  ecclesie  obediens  fuit. 

[F.2941]  Werd.  25 

Est  itaque  advertendum,  quod  civitas  Werdea  Suevica 
pristinis  temporibus  ad  domum  Bavarie  pertinebat,  sed 
imperio  impignorata.  Quam  recuperare  volens  hie  dux  Ludo- 
vicus aqno  domini  1458.  in  ebdomada5  ante  Michaelis  cum 
suis  provincialibus  earn  obsedit.  Oui  auxilio  fuerunt  in  30 
propriis   personis  Albertus   marchio  Brandenburgensis,   Fri- 

»  Burckhauser  Hs. 

1  1456.     Vgl.  Kluckhohn,    Ludwig  der  ReicJie,    S.  82  f.,      Riexler, 
Qeschichte  Baierns  III,  877. 

9  Zwei  getrennte  Stellen  Ebratis  sind  hier  vereinigt.  Etwas  dbweichend  35 
sagt  Ebran   selbst  (152):    das   man   in    nennt  den   reichen  hertzog  von 
Beirn :  das  geschach  der  ursach  halben,  das  der  furst  ala  einen  grossen 
fiirstlichen  hof  hielt. 

8  24.  Januar. 

*   Vgl.  Meichelbeck,  Hwtoria  Frtsingensis  II,  1,  258  /*.  40 

6  17.— 23.    September.      Die    Uebergabe    erfolgte    am   19.   Oktober; 
Chroniken  der  deulechen  Slddte  XV,  307. 


—     365     — 

dericus  comes  palatinus  Rheni,1  Otto  et  Johannes  duces 
Bavarie,  Udalricus  comes  de  Wirttemberg  ac  multi  alii 
comites,  barones,  milites  et  nobiles.  Cum  autem  cives 
viderent  se  tanta  obsessos  potencia,  sponte  dederunt  se 
sprincipi.  Postea  tamen  per  placitacionem  earn  iterato  im- 
perio  resignavit. 

De  bello  eius  contra  marchionem. 

Albertus  marchio  Brandenburgensis,  burckgraviusNfirem- 
bergensis,  conatus  est  novam  iurisdiccionem  instituere  a ,  ut 

lOvir  quiscunque  posset  alium  ex  Bavaria  ad  suum  castrum 
Carelspurg2  auctoritate  imperiali  evocare  seu  citare.  Que 
inaudita  novitas  tolleranda  non  fuit.  Ideo  hac  occasione 
plurima  bella  exorta  fuerunt  inter  prefatum  marchionem 
Albertum    et    ducem   Bavarie    Ludovicum,    ita   ut    invicem 

15  defedarent. 

Eistet. 

Sed  quia  Johannes  de  Aich  episcopus  Eistetensis  erat 
in  liga  cum  dicto  marchione,  ea  causa  anno  domini  1460. 
in  quadragesima  ipse  dux  Ludovicus    civitatem  Eistetensem 

20  potenter  [F.  295]  obsedit.  Quod  cum  marchio  impedire  non 
posset  nee  civitatem  ab  obsessione  liberare,  ipso  festo  sancto 
pasce  8  episcopus  duci  se  subiecit  et  unacum  capitulo  per- 
petuam  cum  domo  Bavarie  confederacionem  confecit.  Dein- 
ceps  dux  exercitum  suum  in  fines  ipsius  marchionis  induxit 

25 et  opidum  Rot4  obsidione  cinxit  ac  in  dedicionem  accepit 
et  ibi  in  loco  prope  castra  metatus  est.  Habuit  enim  secum 
suos  provinciales  plerosque  ex  Bohemia  stipendiaries  eique 
auxilio  fuerunt  duo  potentissimi  episcopi  cum  sua  copiosa 
milicia,     Herbipolensis 5    et    Bambergensis  °,    ac    Otto    dux 

30  Bavarie  de  Novoforob.  Ex  opposito  autem  quasi  spacio 
quartalis  miliaris  marchio  Albertus   castra  sua  posuit.     Cui 

a  institure  Hs.    *>  princepsque  Wilhelmus  comes   de  Hennberg,  vir 
utique  actibufl  militaribus   exercitatus,  qui  pocius  voluit  comitatum  suum 
perdere  quam    fidem   suam  duci  Ludowico   frangere  in  finemque  secum 
35  permansit  von  einer  Hand  des  16.  Jkdts.  am  Rande  hinxugefiigt. 

1   Vgl.  oben  S.  268,2. 
9  Kadolxburg. 
8  13.  April. 
4  Roth  am  Sand. 
40  5  Johann  von  Qrumbach. 

6  Oeorg  von  Schaumberg* 


—     366     — 

in  auxilium  ad  eius  instanciam  et  peticiones  Wilhelmus  dux 
Saxonie,  lantgravius  Thuringie,  advenit.  Predicti  itaque 
principes  aliquamdiu  suis  in  castris  silenter  perseverarunt, 
nee  quispiam  alterum  aggredi  ausus  erat.  Quodam  igitur 
die  sabbato  quidam  repente  e  castris  marchionis  alios  de5 
exercitu  ducis  violenter  per  vadum  fluminis,  quod  inter 
amborum  castra  defluebat,  aggrediuntur,  sed  infauste,  quoniam 
quidam  comes  de  Kirchperg  cum  aliis  quibusdam  interfecti 
sunt.  Deinceps  treuge  facte  sunt  inter  prefatos  principes* 
marchionem  Albertum  et  ducem  Ludovicum.  Wilhelmus  10 
autem  dux  Saxonie  in  Thuringiam  reversus  visa  potencia 
ducis  Ludovici  postea  nullo  modo  ad  revertendum  inclinari 
potuit.  Dux  vero  Ludovicus  opidum  Rot  potenter  possedit. 
[F.  295s]  Sequenti  itaque  anno  1461.  marchio  pacis 
treugas  fregit.  Quam  ob  rem  eius  terram  dux  Ludovicus  15 
armata  manu  ingressus  18  castra  et  opida  sibi  ademit. 
Novissime  NovamCivitatem1  inFranconia  obsedit  adiuvantibus 
in  propriis  personis  Friderico  comite  palatino,2  episcopis 
Herbipolensi  ac  Bambergensi  et  duce  Ottone.  Civitas  igitur 
dedit  se  duci.  Deinde,  quia  hiemps  erat,  prelibati  principes  20 
ad  propria  redierunt.  Dux  vero  Ludovicus  in  castris,  opidis 
ac  castellis  prefectos  instituit,  quibus  ea  fideliter  custodienda 
commisit,  et  ita  domum  rediit.  Ecce,  quid  mirum,  nee 
marchio  quievit.  In  profesto3  etenim  S.  Katherine  simul- 
tantibus  civibus  in  nocte  Novam  Civitatem  ingressus  Bavaros25 
custodes  civitatis  aliquos  dormientes,  alios  ludentes  reperit. 
Quorum  capitaneus  seu  prefectus  quidam  Satelpoger  iuvenis 
miles  erat,  quem  in  ludo  repertum  cum  aliis  captivavit. 
Quem  tamen  dux  noluit  redimere,  donee  genitor  eius  sequenti 
anno  marchioni  quendam  nobilem  cepit,  pro  quo  fuit  a  captivi-  30 
tate  liberatus.  Nam  dux  nullum  ipsorum  liberare  voluit 
propter  eorum  negligenciam.  Denique  marchio  omnia  castra 
ac  castella  pridem  amissa  illico  in  dedicionem  accepit  ex- 
cepto  opido  Rot,  cuius  opidani  fideliter  steterunt.  Dux 
siquidem  Ludovicus  adBoemie  Pragamb4  et  per  promissionem  35 
matrimonii  Georgium  de  [F.  296]  Bodobra  tunc  regem  in 
suam  partem  declinavit.  Ideo  potuit  habere  Boemos  tot,  quot 

a  princeps  Ha.    *>  hier  fehlt  das  Verbum. 

1  Neustadi  a.  d.  Aisch. 

2  Vgl  oben  S.  268,  3.  40 

3  24.  November.  Vgl.  Kluckhohn,  Ludwig  der  Reiche,  S.  205. 

4  Vgl.  Kluckhohn  a.  a.  0.,  S.  144,  Anm.  2. 


—     367     — 

volebat.  Similiter  ex  Austria  quosdam  stipendiaries  fortes, 
qui  se  fratres  nuncupabant,  habuit  ad  votura.  Solito  frigidior 
hiemps  inhorruerat ;  cuius  frigore  vehementi  Danubius  ex 
integro  congelatus   erat.    Ex   quo  marchio  presumens  duci 

5  plurima  facile  inferre  nocumenta  transivit  itaque  Danubium 
apud  opidum  Kain.  Cui  ducis  milicia  occurrens  restitit  ac 
irapedivit,  ut  non  noceret  tantum,  quantum  volebat.  Fuit 
autem  capitaneus  strenuus  miles  Teseres  de  Frawnhofen  in 
milicie   arte   plurimum  imbutus.    Non  minus  tamen  marchio 

10  quedam  castra  duci  ademit,  Grainspach *  combussit,  Monhaim 
in  dedicionem  accepit.  Marchio  itaque  Albertus  tantum 
apud  cesarem  Fridericum  perfecit,  ut  omnes  imperiales  civi- 
tates  exceptis  Nuremberga  et  Weissenburga,  que  se  apud 
imperatorem   eximebant,    ad  defedandum  ipsi  duci  Ludovico 

I5incitavit.  Reversus  itaque  Bavarie  dux  Ludovicus  vires 
collegit  et  Sueviam  potenti  manu  intravit  ac  grandem 
villain  Nab  2  nuncupatam  illico  cepit,  depredavit  et  destruxit 
multaque  damna  suis  intulit  adversariis.  Marchio  autem 
cum  civitatibus  imperii  apud  civitatem  imperialem  Giegen a  8 

20  castra  metatus  repugnaculum  cum  curribus  firmavit.  Quod 
audiens  ipse  dux  cum  nobilibus  et  sapientibus,  qui  ei  ex 
[F.  296']  more  astabant,  consilio  inito  cum  inimicis  bellare 
deliberavit.  Spes  autem  christianissimi  principis  in  deum 
elevabatur,    ut   absque    magna   humani   sanguinis    effusione 

25  victoriam  obtineret.  Mariam  virginem  devotissime  imploravit. 
Illic  igitur  creantur  milites,4  priinum  ipse  dux,  deinde 
Johannes  dominus  Verone  de  la  Scala,  Sigismundus  et 
Georgius  fratres  de  Layming,  Wolfgangus  de  Rorbacb, 
Hainricus  de  Staudach,  Engelhardus   de  Weichs,  Wilhelmus 

30Zainr1id,  insuper  capitaneus  fratrum  de  Austria,  qui  dictus 
postea  fuit  vulgariter  miles  Augustinus,  ac  plures  alii, 
quorum  nomina  mihi  non  sunt  nota.  Capitanei  fuerunt 
Teseres  de  Frawnhofen  super  milites  et  nobiles,  Jan  Holup 
super  provinciales,  vexillifer  Georius  de  Kammer  vice  comitis 

35  de  Artenberg5.  Quidam  autem  suadebant  principi,  ut  ad 
locum  tutum  secederet.    Qui  ait :  Nequaquam,  sed  hodie  aut 

*  80  Hs. 

1  Qraisbach. 

8  Langennau  bei  Ulm;  vgL  Fuetr.  212. 
40  3  Qiengen. 

4  Ueber  den  Ritterschlag  vgl.  die  Aufxeichnung  des  Hans  Magens- 
reitier,  gedr.  bei  OefeU,  Rer.  Boic.  SS.  I,  397  f. 

*  Ortenburg. 


—     368     — 

vivus   aut  mortuus  cum  meis   subditis   provincialibus   per- 
severabo.     Quod    cunctos,   qui  audierant,  letificavit.    Acies 
itaque   cum  suis   membris    sapienter   ordinantur.    Vexillum 
Bavarie  volat;  cretafuit:  virgo  Maria;  signum  folia  quercus. 
Ibant  igitur  caute  contra  hostes.    Econtra  marchio  plurimas  5 
ex  bumbardis  sagittas  emittebat,  sed  omnes  nimis  alte ;  ideo 
neminem   ledebant,   ex   quo  perterritus  fuit.    Exercitus  ita- 
que ducis  [F  297]  firmamentum  curruum  animose  aggreditur, 
primumque    currum   comes  Wolfgangus  de  Schawnberg  vir 
imperterritus    pedester  sua  manu  amovit  in  nomine  virgiuislO 
Marie.     Deinde  dux  et  alii  hoc  firmamentum  curruum  omnino 
fregerunt    et    ingressum    fecerunt.     Quod    videns    marchio 
perterritus    nimium  oblitus  sue  innate  fortitudinis  in  fugam 
se  convertit.  Quern  fugientem  quidam  in  civitatem  insecuntur, 
sed  ipse  velocius  per  civitatem   turpiter  aufugit.    Ibi  alii  15 
occiduntur,  alii  in  fluvio  Premss1  submerguntur,  multi  vero 
comites,    nobiles,    milites    ac    cives    capiuntur,    inter    quos 
quidam  comes  de  Werdenberg,  qui  vexillum  imperii  detulit. 
Utensilia   insuper   marchionis  argentea  et  aurea  cum  equis 
optimis  ac  aliis  bonis  plurimis  per  predam  rapiuntur.    Per- 20 
petrata  est  hec  victoria  anno  domini  1462.  die  18.2  mensis 
Julii.    Versus a : 

Post  mille  quatuor  C  LX  duoque 
Dux  Bavarorum  prostravit  cetum  Suevorum 
Atque  Francorum  simul  marchionem  caput  horum  25 

In  Suevia  terra;  pecierunt  pacem  pro  guerra. 
Pro  qua  gloriosa  victoria  ipse  dux  cum  suis  laudes 
et  graciarum  acciones  deo  et  gloriose  virgini  Marie  dedit 
ac  post  tres  dies  cum  gaudio  ad  lares  revertitur  proprios. 
Est  tamen  pie  credendum,  quod  clerus  dominii  sui  oracionibus  30 
suis  devotis  hanc  victoriam  a  deo  impetravit  et  promeruit 
ac  precipue  sua  uxor  devotissima  Omelia,  que  hac  tempestate 
plures  peregrinaciones  nudis  pedibus  ardenter  unacum  aliis 
deo  devotis  perfecit. 

Deinde   statuta   fuit    dieta   Ratispone.    Ubi   sepedicti35 
duo  principes  marchio  Albertus  [F.  297']  et  dux  Ludovicus 
ad  plenum  fuerunt  concordati,  captivi  libertatib  dediti,  castra 
ac  opida  suis  propriis  dominis  restituta. 

a  die  Verse  sind  an  den  Rand  von  F.  296  geschrieben.  *  libera ti  Hs. 

1  Brenx.  40 

9  VielmeJir  am  19. 


—     369     — 

Deinceps  ipse  dux  Ludovicus  putans  se  turrim  in 
Burckhausen  per  bella  trienalia  nimium  evacuasse  ad  pro- 
videndum  de  futuris,  dum  cum  colore  aliquo  non  posset 
steuram  seu  exaccionem  a  suis  subditis  exigere,  petivit 
5mutuum,  pro  quo  prelatis  ac  aJiis  litteras  debiti  sub  suo 
sigillo  dedit.  Quorum  aliqui  sunt  soluti,  alii  autem,  ut 
timendum  est,  in  novissimo  die  solventur. 

1467.  fratres  minores*  capitulum  generate  in  Landshut.b 
.Hie  Ludovicus  primum  vehementer  amavit  suam  uxorem 
10  cohabitantem  sibi  in  Landshuta,  deinde  locavit  earn  in  Burck- 
hausen.   Ubi  cum  ea  Alius  eius  Georgius  educatus  est. 

De  introduccione  filii  sui  ducis  Georgii. 
Elapsis  quibusdam  annis  dux  Ludovicus  ex  Burckhausen 
vocavit   filium    suum    Georgium    et   eum    cum    aulicis    suis 

15  canentibus  tubis  cum  plausu  magno  et  gloria  ut  dominum 
regentem  in  civitatem  suam  Landshut  intrare  fecit.  Cui 
totus  clerus  tarn  religiosus  quam  secularis  melioribus  vestibus 
sacris  indutus  cum  reliquiis  sanctorum  et  omnis  populus, 
maxime  mulieres  nitide  ornate,  occurrit.    Quern  in  quodam 

20amplo  prato  ante  avene1  portam  ut  proprium  dominum 
susceperunt  et  cum  reverencia  ingenti  usque  in  S.  Martini 
ecclesiam  deduxerunt.  Cantor  vero  [F.  298]  imposuit  re- 
sponsorium :  Tua  est  potencia,  quod  in  dicta  ecclesia  termi- 
navit.    Finita  autem  hac  laudabili  processione   singuli  ad 

25  propria  redierunt.  Sed  quia  eadem  hora  ninxit c,  ideo  ornatus 
detrimenta  cxinde  senserunt.  Acta  sunt  hec  anno  domini 
1468.  de  mense  Novembri.2 

In   crastino   cives  Landshutenses   iurarunt   ei   ut  suo 
domino.    Deinceps    genitor  suus  misit  eum  in  possessionem 

30  omnium  civitatum,  castellorum,  castrorum  et  tocius  ducatus 
sui.  Qui  omnes  fidelitatem  ei  iurarunt.  Reservavit  sibi 
tamen  pater  auctoritatem  regendi  ad  vitam  suam. 

Incidentalia. 
Eodem  anno8  incepta  est  universitas  Fribergensis. 
35  1469.  Nigrapunt4  capta  est. 

«  b«»  He.  *    b  dieser  Satx  am  Rand,    c  statt  gigDit  der  Hs. 

1  Fakche    Latimsierung    fur    das    Habran-  (Hagrain-)  Tor ;    vgl. 
Ckroniken  der  deutsehen  Siddte  XV,  289,  Anm.  4. 

*  Am  9.  Nor  ember;  vgl.  Chroniken  a.  a.  0.,  S.  315. 

40  8  Unrichtig.    Die  UniversiUU  Freiburg  im   Breisgau  tcurde   1457 

gettifiet  und  1460  erdffnet. 

*  Negroponie  (Euboa)  tcurde  1470  von  den  Itirken  erobert. 
6  Vgl.   oben  8.  241,  38. 

Qaellen  a.  ErOrtorangon  X.  F.  III.  24 


—     370     — 

1470.1  imperator  Fridericus  Romam  ivit. 

Anno  domini  1471.2  dux  Albertus  fratrem  suum  Cristo- 
f erum  cepit.  Johannes  Rokozanus 8  et  Georgius  de  Bodobra4 
obierunt.  Et  cesar  Fridericus  Andream  Pawmkircher  et 
Albertum  Greisenecker  decollavit.5  5 

Predicto  eciam  anno  imperator  Fridericus  dietam6  in 
Ratisponam  omnibus  imperii  per  Almaniam  principibus  tarn 
spiritualibus  quam  secularibus  pro  resistencia  Turcorum 
statuit.  Quo  personaliter  se  receperunt  post  penthecostes 
de  mense  Junio  augustissimus  Fridericus  Romanorum  im- 10 
perator  et  sequentes  principes: 

Spirituales:  Dominus  Franciscus  cardinalis  Senensis 
apostolice  sedis  a  latere  legatus ,  archiepiscopi  Adolf  us 
Maguntinus,  N.7  Treverensis,  [F.298'J  Rupertus  Coloniensis, 
frater  Friderici  comitis  palatini  Rheni,  qui  ibidem  regalia  15 
ab  imperatore  suscepit,  et  Bernardus  Salczeburgensis,  episcopi 
N.8  Spirensis,  Wilhelmus  Eistetensis,  Johannes  Augustensis, 
Udalricus  Patavieusis,  Hainricus  Ratisponensis,  N.9  Triten- 
tinus,  N.10  Brixinensis,  N.nGurcensis,  Bernardus  Chiemensis, 
N.12  Laventinus  et  N.18  abbas  Fuldensis  natus  de  Hennberg1420 
ac  N.15  abbas  in  Campidena, 

item  seculares  principes:    Ernestus  elector  et   frater 
eius  Albertus,    duces   Saxonie,   Albertus  marchio  Branden- 
burgensis,  elector,  Sigismundus  archidux  Austrie,  Ludovicus, 
Otto,  Johannes,  Wolfgangus  et  Georius,  duces  Bavarie,    et25 
duo  duces  de  Nickenburg,16  Carolus  et  Fridericus  marchiones 

1   Vielmehr  1468.     Qemeint  ist  Friedrichs  xtoeite  Romfahrt. 
»  Am  23.  Februar;  Biexler,  GeschichU  Baierns  III,  484. 
8  Johann  Bolcyxana  ist  am  22.  Februar  1471  gestorben. 

4  Konig  Qeorg  von  Bohmen  starb  am  22.  Marx,  1471.  80 

5  Die  Enthauptung  des  Andreas  Baumhircker  und  des  Andreas 
(nicht  Albert)  Oreissenecker  erfolgte  am  23.  April  1471  xu  Grax;  vgl. 
Huber,  Oesehichie  Oesterreichs  III,  242. 

6  Vgl.  Reissermayer  f    Der  grosse  Ghristentag  xu  Begensburg  1471. 

2  TeHe.  1887/8.  35 

7  Johann  II. 

8  Mathias. 

9  Johann. 

10  Qeorg. 

11  Sixtus.  40 
19  Johann. 

18  Beinhard  Graf  von  Weilnau ;  er  seheint  durch  Johann  Graf  von 
Henneberg  vertreten  gewesen  xu  sein. 

14  Johann  Graf  von  Henneberg  wurde  erst  1472  Koadjutor,  dann 
1476  Furstabt  von  Fulda.  45 

16  Johann  von  Beitnau,  Furstabt  xu  Kempten. 

16  Mecklenburg. 


—     371     — 

Badenses,    Eberhardus    senior    et  iunior,    comites  Wirtem- 
bergenses,    N.1    senior,    lantgravius    Hassie,    Fridericus    et 
Ludovicus    lantgravii    in    Liechtenberg ,    Rudolfus    raarchio 
de  Hachwerg,2  Wilhelmus  comes  de  Hennenberg. 
5  Sed   subscripts    principes  oratores  suos  illuc  miserant: 

Spirituales :  Archiepiscopi  Maidburgensis  et  Bremensis, 
episcopi  Monasteriensis,  Herbipolensis,  Bambergensis,  Halber- 
statensisa,  Argentinensis,  Frisingensis, 

seculares:    Mathias  Hungarie,    Ferdinandus   Sicilie   et 

10  Apulie,  Cristanus  Dacie  reges,  Carolus  dux  Burgundie,  Wil- 
helmus dux  Saxonie,  duo  comites  palatini  Rheni  Fridericus 
et  Philippus,  [F.  299]  Ludovicus  Bavarie  comes  Veldensis, 
N.3  de  Monte,  N>  de  Stettin,  N.5  de  Clivis,  N.fi  de  Subaudia, 
N.7  Montuanus,  duces,  item  Veneti. 

15  Similiter    civitates   Colonia,   Argentina,   Aquisgranum, 

Maguncia  et  aduc  56  dominia,  quorum  nomina  brevitatis 
causa  relinquo,  et  in  liga  Switensium  existentes,  vulgariter 
aidgenossen,  videlicet  Peren,  Turegob,  Scbafhausen,  Lucern, 
Solotern  et  Paden,  legaciones  suas  iliac  miserant. 

20  Hec  pro  tanto  huic  operi  inserere  curavi,  quia  Bavarie 

dux  Ludovicus  magnificus  et  super  omnes  gloriosus  ferme 
cum  1000  equitibus  eodemque  vestium  rubro  colore  indutis, 
armorum,  hastarum  equorumque  decore  ac  venustate  mirum 
in   modum   redimitis    ibidem    apparuit.     Rogatus   autem    a 

25  cesare,  marchione  Alberto  aliisque  principibus,  ut  pro  filio 
suo  Georgio  mitteret.  Qui  illuc  cum  eisdem  militibus  gloria 
et  plausu  ingressus  est.  Quod  cum  ipse  imperator  percepisset, 
illico  de  habitacione  sua  per  gradum  descendit,  eundem 
cum  ingenti  visendi  nepotem  suscepit  desiderio. 

30  C  o  m  e  t  e  s. 

Anno  domini  1472.  in  mensibus  Januario  et  Februario 
ac  in  prioris  anni  Decembri  per  70  dies  cometes8  caudatus 

»  Halleretatensis  Hs.    *>  Birego  Hs. 

1  Ludwig. 
35  *  Hochberg. 

8  Gerhard  von  J  Mich  und  Berg. 

4  Erich  II.  von  Pom?nern. 

5  Johann  I.  von  Kleve. 

0  Amadeus  IK.  von  Savoyen. 
40  7  Ludwig  III   Qonzaga,  Herxog  von  Mantua. 

8  Die  Landshuter  Ratschronik  (Chroniken  a.  a.  0.y  S.  318)  beriehtet 
con  zwen  Cometstern,  die  in  jenem  Jahre  nacheinander  am  Hiemel  ge- 
sehen  toorden  8-ind. 

24* 


—     372     — 

super  emisperium  Landshutense  visus  est  in  tanta  quantitate 
et  precipue  longitudine,  quanta  nullus  hominum  nostre  etatis 
se  vidissc  meminit.  Unde  eodem  anno  ac  sequenti,  similiter 
et  tercio  subsecuta  est  magna  hominum  pestilencia  in  multis 
Germanie  locis  et,  quando  uno  anno  in  una  civitate  et  eius  5 
finibus,  altero  anno  in  alia  viguit. 

a  Eodem  anno  sabbato  Potenciane  virginis l  dux  Ludo- 
vicus  mandavit  iudici  suo  in  Kransperg2  Schonpuechler, 
ut  viam,  videlicet  Meisteig8  prope  Massenhausen*,  obstrue.ret. 
Quod  factum  est,  et  venerunt  cum  duobus  equitum  de  nocte.  10 

[F.  299*]  Eodem  anno  in  festo  SS.  Johannis  et  Pauli 
martyrum 5  universitas  Ingelstatensis  per  sedem  apostolicam 
confirmata,  fundata  per  ducem  Ludovicum6  in  eius  et  filii 
sui  ducis  Georgii  presencia  erecta  et  incepta  solenniter  est. 

1478.  sicca  fuit  estas.  15 

Cum  autem  dux  Ludovicus  filiam  suam  Margaretam 
Philippo  palatino  desponsasset,  ut  ineiusdemPhilippi  historia 
clarius  7  habetur,  occasione  dotis  Ludovicus  in  dominio  suo 
grandem  steuram  vel  exaccionem  exegit,  maxime  a  bonis 
clericorum.  Impositores  ad  hanc  inequam  steuram  deputati20 
fuerunt  ex  prelatis  N.8  abbas  in  Niderenaltach,  ex  militibus 
Johannes  Frawnberger  baro  Hage,  ex  aliis  nobilibus  Gabriel 
Pusch  in  Vilshaym,  ex  civibus  Johannes  Altorfer  civisLands- 
hutensis.  Dum  vero  officiates  et  precones  sensissent  se  ad 
hoc  favorem  habere,  ut  bohemicales  lupi  rapaces  violenter25 
in  colonos  clericorum  immaniter  sevierunt,  et  in  multis  locis 
coacti  sunt  huiusmodi  coloni  tantum  dare  pro  tali  insolita 
steura,  quantum  domino  suo  pro  anni  tocius  censu  serviebant, 
exceptis  bonis  propriis,  ita  quod  eodem  anno  suis  dominis 
clericis  nihil  habuerunt  amministrare.  Hanc  siquidem  iniquam  30 
et  hactenus  retroactis  seculis  inauditam  novitatem,  equitati 
quoque  contrariam  tollerare  non  valentes  iusticie  zelatores 

a  der  folgende   Abschnitt     Ut   am    unteren  Rande    sptiter  hinxu- 
geschrieben. 

1  19.  Mai,    der    aber    1472    nicht    auf  einen    Samstag ,    sondern  35 
Dienstag  fiel. 

*  Kranxberg,  Amtsgerichts  Freising. 

*  Maisteig.     Vgl.  Sammelblatt  des  histor.   Vereins  Fteising  lily  21. 

4  Massenhauaen,  sudlich  von  Kranxberg. 

5  26.  Juni.     Vgl.  die  Ausgabe  des  Stiftwngsbriefes  bei  Prantl,  Oe-  40 
schichte  der    Ludtcig-Maxitnilians-UnirersiM    in    Ingolstadt.    Landshut, 
Miinchen  77,  38. 

6  Vgl.  Ebran  153,  13. 

7  Oben  S.  271,  27  ff.;  daxu  S.  363,28. 

8  Wolfgang  Pausinger.  45 


—     373     — 

Bernardus  Salczeburgensis  archiepiscopus,  Sixtus  Frisingensis, 
Udalricus  Pataviensis ,  [F.  300]  Hainricus  Eatisponensis 
episcopi  etc.  idcirco  per  suos  oratores  predictum  ducem, 
ut  a  predicte  iniuste  exaccionis  sublevacione  cessaret,  cari- 
5tative  monuerunt.  Quod  tamen  noluit.  Eapropter  Sixtus 
episcopus  Frisingensis  post  octavas1  epiphaniarum  anno 
domini  1475.  prefatum  ducem  in  Landshut  pro  relaxanda 
huiusmodi  steura  adiit  eum  benigne  informando.  Unde  dietara 
ab    eodem   sequenti   dominica  Reminiscere2  impetravit.     In 

10  quo  terniino  prefati  archiepiscopus  et  pontifices  Salcze- 
burgensis, Frisingensis,  Eatisponensis  et  Pataviensis  in  Lands- 
hut  personaliter  principem  accesserunt  et  eum  informarunt, 
quod  huiusmodi  steure  exaccio  ecclesiasticam  libertatem 
violaret,   sanctorum  patrum  canones  offenderet  et  ipse  cen- 

15  suras  ecclesiasticas  incurreret,  maximea  Innocencii'1  III.a 
Idcirco  acquievit  et  cum  rubore  ac  confusione  non  modicis 
in  festis  pascalibus 3  per  impositores  predicte  iniuste  steure, 
videlicet  Gabrielem  Pusch  armigerum  Johannemque  Altorfer 
opidanum  Landshutensem,    summam  pecunie  inique  exactam 

20  ad  Frisingam  Sixto  episcopo  presentari  fecit.  Qui  expost 
archiepiscopo  et  episcopis  prefatis  eta  Bambergensi a  ac 
eorum  clero  secundum  registrum  ad  hoc  confectum  eandem 
pecuniam  fideliter  distribuit.  Attamen  supradicti  archi- 
episcopus  ac  episcopi    eidem  duci   caritativam   reverenciam 

25voluntarie  obtulerunt.  Deinde  ipse  dux  Ludovicus  more 
patris,  avi,  proavi  et  aliorum  suorum  progenitorum  privilegia 
clero  dominii  sui  dedit,  que  sunt  data  anno  domini  1475., 
[F.  300']  timens ,  ne  in  censuras  ecclesiasticas  incideret 
sicut  ad  minus  duo  predecessores  sui  Otto  et  Steffanus,  qui 

30prestito  iuramento  vix  absolucionem  meruerunt.  Quorum 
littere  sigillate  super  emunitate  cleri  aduc  extant  immaculate. 
Plures  quidem  Bavarie  duces  privilegia  clero  dederunt,  quorum 
nomina  et  data  huiusmodi  litterarum  subsequuntur: 

Otto  rex  Hungarie,  Hainricus  et  Otto  duces  Bavarie  etc. ; 

35  datum  1312.4 

»  am  Rand  mit  Einfilgungsxeichen. 

1  13.  Januar. 

2  19.  Februar. 

3  26.  Marx. 

40  *  Qemeint   ist   kaum  die   sog.  Ottonische  Handfeste  von  1311,   wie 

man  vermuien  konnte,  sondern  uahrseheinlich  die  von  den  drei  Herxogen 
iiber  ihre  fretmdliche  Richtung  mit  dem  Bisehof  Gottfried  von  Freising 
ausgestellte  Urkundevom  22.Julil312  (vgl.  Bohmer,  WitteUbachtiche  Regesien 
S.  102),   auf  icelche  sich  aueh  tine  Notix  oben  S.  245,  30  f[.  bexielien  diirfte. 


—     374     — 

Budolfus  dux  Bavarie,  comes  palatinus;    datum  1315.1 

Ludovicus  dux  Bavarie;  datum  1315.2 

Ludovicus  rex,  dux  Bavarie;  datum  1317. 3 

Hainricus  senior,  Otto  et  Hainricus  iunior,  duces 
Bavarie  inferioris;  datum  1322.4  5 

Rex  Ludovicus  dux  Bavarie;  datum  1322.  regni  eius  9. 
dominica  post  Thome.5 

Rex  Ludovicus  dux  Bavarie ;  datum  1323.  dominica 
ante  Viti.6 

Ludovicus    imperator;   datum    1348.   regni  sui  29.  im-10 
perii  16.7 

Steffanus  dux  Bavarie,  filius  Ludovici  imperatoris,  dedit 
clero  privilegia,  ne  in  expedicione  currus  habeant;  datum 
1357.8 

Ludovicus    marchio    Brandenburgensis,    dux    Bavarie ;  15 
datum  1359.9 

Steffanus  senior  et  tres  filii  eius  Steffanus  iunior,  Fri- 
dericus  et  Johannes  fratres,  duces  Bavarie,  ad  instanciam 
Pauli  episcopi  Frisingensis  magna  privilegia  clero  dederunt; 
datum  1363.10  20 

Otto,  Steffanus,  Wilhelmus,  Albertus  fratres,  [F.301J 
duces  Bavarie;  datum  1385.11 

Hainricus  dux  Bavarie;  datum  1427.1' 

Plura   aduc  privilegia  et   confirmaciones  ab  uno  duce 
ad   alium   preter  privilegia  papalia,   imperialia    et   regalia,  25 
quorum  bulle  sigillate  immaculate  suf Scienter  pre  manibus  sunt. 

1  Vgl.  oben  S.  254,  28. 

2  Es  diirfte  sick  hier  um  die  Urkunden  fur  den  Bischof  von  Freisiny 
vom  21.  November  1315  handeln ;  vgl.  Bohmer,  Regesta  imperii  1314  bis 
1347,  S.  10.  30 

*  Ronnie  nicht  festgestelU  werden. 

4  Gemeinl  ist  tcohl  der  sog.  xweite  bayeriscJie  Freiheitsbrief,  gedr. 
bei  0.  Frh.  von  Lerchenfeld,  Die  altbaierischen  landstandischen  Frei- 
briefe  S.  9. 

6   Vielmehr   ante    Thome,    am    19.  Dexember  1322.     Vgl.    Bdhmerf3b 
Regesta  S.  30. 

•  12.  Juni.    Bohmer,  Regesta  S.  34. 

1  Vielleicht  ist  hier  die  Urkunde  vom  18.  September  1343  (Bohmer, 
Regesta  S.  147)  gemeint,  welche  sick  allerdings  nur  auf  passauisehes 
Qebiet  bexieht.  40 

8  Lang-Freyberg,  Regesta  Boiea  VII J,  377. 

9  Unbekannte  Urkunde. 

10  Am  30.  November.    Regesta  Boica  IX,  91. 

11  Unmogliche   Angabe.    Die  vier  Briider  konnten  nur  die  Sohne 
Ludtcigs  des  Bayern  sein,  von  denen  aber  Otto  schoti  1379,  Stephan  2575  45 
gestorben  sind. 


—     375     — 

Dux  Ludovicus  filio  suo  Georgio  desponsavit  doininam 
Hedwigem  filiam  Casimiri  regis  Polonie.  Quorum  nupcie 
ingenti  gaudio  et  pompa  magnis  sumptibus  in  civitate  Lands- 
huta  anno  domini  1475.  feria  4.1  post  Martini  solenniter 
5  celebrate  sunt.  Fridericus  imperator  et  Otto  dux  Bavarie 
duxerunt  sponsam  ad  ecclesiara.  Ibi  fuerunt  personaliter 
N.2  soror  imperatoris,  ducissa  Saxonie,  Sigismundus  etMaxi- 
milianus  arcbiduces  Austrie,  Albertus  marchio  Branden- 
burgensis    cum   uxore    et   filio  Friderico,    Philippus  comes 

10palatinus  Rheni  cum  Margareta  uxore,  Ludovicus  sponsi 
genitor,  Johannes  prepositus  Augustensis,  Albertus,  Cristoferus 
et  Wolfgangus  fratres,  duces  Bavarie,  N.8  marchio  Badensis, 
Bernardus  archiepiscopus  Salczeburgensis,  N.4  Bambergensis, 
Sixtus  Frisingensis,  Udalricus  Pataviensis,  Wilhelmus  Eiste- 

15tensis  episcopi  et  alii  principes,  comites  baronesque  quam 
plures,  singuli  cum  ingenti  decore  ob  sponsi  honorem  [F.  30V] 
ornati.  Hisa  nupciis  interfuerunt  25  principes  spirituals  et 
seculares.  Ibi  publico  in  conspectu  structura  lignea  in  foro 
alcius  elevata   imperials   ipsa   maiestas  investivit  presulem 

20  Bambergensem  et  ei  regalia  magna  cum  pompa  ac  plausu 
concessit.  Universis  itaque  gloriose  peractis  omnes  ad  propria 
cum  gaudio  redierunt. 

b  1475.  sub  SixtoIV.  papa  iubileus  Rome  celebratus  est.5 
1478.   magnus  fuge   tremor  Bavariam    cum  vehementi 

25clamore  de  Turcorum  erupcione  invasit;  fugiebant  enim 
homines  cum  uxoribus,  liberis  et  bonis  suis  ad  loca  tuciora 
a  provincia  Athesina6  usque  in  opidum  Arding.7  Unde 
illico  Ludovicus  dux  Bavarie  a  Bernardo  archiepiscopo 
Salczeburgensi  invocatus  adiuvantibus  eum  Wilhelmo  Eiste- 

30  tensi  et  Sixto  Frisingensi  episcopis  ac  civitatibus  imperialibus 

a  His  —  seculares  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen.    b  der  folgende 
Satx  ist  nachtraglich  an  den  unteren  Rand  von  F.  301  geschrieben. 

1  14.  November. 

2  Margarete,    Gemahlin  Friedrichs  II.  des  Sanftmittigen  von  Kur- 
3bsachsen  und  Meissen. 

3  Albreekt. 

4  Philipp  von  Henneberg. 

5  Vgl.  Pastor,  Qeschichte  der  Papste  lis*  if  514  ff. 

6  Vgl.   Pastor  a.  a.  0.,   S.  558  f.    Im  Bistum  Freising   musste  die 
40  Bedrdngnis  dutch  die  Tiirken   deshalb  Interesse  erwecken,  weil  die  Tiirken 

in  den  freisingischen  Landen  in  Karnien  und  Steiermark  1473  vielfache 
Oreueltaten  angestellt  hatten;    vgl.   Riexler,   Qeschichte  Baierns  III,  443. 
1  Erding  in  Oberbayern.    Mctkwurdig  erscheint,  doss  gerade  dieser 
Ort  genawnt  ist. 


—     376     — 

Augusta  et  Nuremberga  exercitum  fortem  congregansa,  quem 
pro  fidei  defensione  in  adiutoriumSalczburgensi  archiepiscopo 
raisit.  Aulici  episcopi  Frisingensis  8.  Augusti  exibant  in 
opido  Trawnstain l  degentes,  donee  2.  die  Septembris  re- 
vertebantur.  5 

Anno  eodem  festo  Michaelis  2  sequentes  Bavarie  prin- 
cipes :  Bernardus  archiepiscopus  Salczeburgensis,  Ludovicus, 
Georgius  eius  Alius,  Otto  et  Adalbertus,  Bavarie  duces, 
Wilhelmus  Eistetensis,  Sixtus  Frisingensis,  Hainricus  Ratis- 
ponensis,  Georgius  Chiemensis  episcopi  in  Landshuta  dietam  10 
de  Turcorum  resistencia  habuerunt.  Ubi  finaliter  conclusum 
est,  ut  imperator  ammoneretur  et  induceretur,  quod  conclusa 
Ratispone  in  generali  [F.  302]  principum  conventu 3  in 
effectum  deduceret.  Quam  ob  rem  ad  eum  archiepiscopum 
Salczeburgensem  raiserunt.  Apud  quem  imperator  instetit,  15 
ut  ob  sui  contemplacionem  archiepiscopatum  Johanni  archi- 
episcopo Strigoniensi  resignaret,  qui  a  facie  Mathie  regis 
Hungarie  fugit.  Quod  et  demum  factum  est.4  Sed  de  prin- 
cipali  causa  in  effectu  actum  est  nihil. 

Dux  Ludovicus   plura  dominia  ut  castra  Haydeck5  et20 
Laber6   comparavit.    Redemit  insuper  a  militibus  de  Rech- 
perg  opidum  Weyssenhoren  7  cum  iuribus  attinentibus,  quod 
ipsis  olim  impignoratum  fuit  a  domo  Bavarie. 

Pulchris    mulierculis,    maxime    iuvenculis    sepemultum 
obsequia  prestitit.  25 

Anno   Christi  1479.   in   octava  epiphanie s  in   civitate 
Herbipolensi  torneamentum  militum  fuit. 

Item    eodem    anno    die   lune  Prisce    virginis   18.b  die 
mensis  Januarii9   noctis  tempore   8.  hora   post  meridiem  in 
opido  Landshut  viam   universe   carnis  optima   racione  sub- 30 
nixus  ac  Christiana  devocione  accensus,  sacramentis  ecclesie 
provisus    ingressus    est   illustrissimus    dux    Ludovicus    dive 

a  so  Es.    >>  XVII  Hs. 

1  Traunstein;  vgl.  Chroniken  der  deutschen  Stadte  XV,  322. 

2  29.  September  1478.  35 

3  Vom  Jahre  1471. 

4  1482. 

6  Heideck;  vgl.  Riezler,  Oeschiehte  Baierns  111,  452. 

6  Riezler  a.  a.  0.,    wo  statt   „Eroberung"    wohl   „Erwerbung"   xu 
lesen  ist.  40 

7  Weissenhorn;  Riexler  a.  a.  0. 

8  13.  Januar. 

9  Prisca  fdllt  auf  den  18.  Januar ;  vgl.  Fiietr.  213,  Anm.  4. 


—     377     — 

memorie,  pacis  et  iusticie  ac  nostre  christiane  fidei  zelator 
precipuus.  Cuius  exequie  20.  die  mensis  Aprilis  die  Martis * 
post  octavas  pasce  in  monasterio  sanctimonialium  Felicis- 
vallis  extra  portas  civitatis  [F.3021]  Landshutensis,  ubi 
5  sepultura  Bavarie  inferioris  ducura  recolitur,  valde  solenniter 
sunt  peracte.  Primura  namque  senior  miles  in  Bavaria  ob- 
tulit  vexillum  ad  altare  maius,  deinde  alius  miles  clipeum, 
tercio  vero  miles  doininus  Johannes  Veronensis  de  la  Scala 
galeam   cum  clenodiis  suis.     Deinde  7  equos  deducebant  14 

10  milites,  quorum  equorum  nullus  minus  valuit  quam  80  florenis 
Rhenensibus.  Oblate  eciam  sunt  due  candele,  in  quibus 
impositi  erant  300  aureiRhenenses,  per  duas  ducissas  Bavarie 
Omeliam  relictam  olim  ducis  Ludovici  et  Hedwigem  uxorem 
ducis  Georgii.   Presentes  ibidem  personaliter  fueruntPhilippus 

15  comes  palatinus  Rheni,  elector,  gener  eius,  Bernardus  archi- 
episcopus  Salczeburgensis,  Otto,2  qui  prius  per  Mathiam 
regem  in  Hungariam  vocatus3  —  ex  qua  vix  aufugit;  nam 
quidam  suus  nobilis  familiaris  ibi  decollatus  erat  — ,  Albertus, 
Cristoferus,    qui   iam   ex  Hungaria   in  Bavariam  rediit,   ubi 

20  diu  in  obsequiis  Matbie  regis  Hungarie  fuit,4  et  Wolfgangus 
fratres,  duces  Bavarie,  episcopiWilhelmus  Eistetensis,  Johannes 
Augustensis;  Sixtus  Frisingensis,  UdalricusPataviensis,Hain- 
ricus  Ratisponensis,  Georgius  Chiemensis  et  quidam  suffra- 
ganeus  ac  18  abbates  infulati.     Clerus  erat  ibi  multus,  cuius 

25non  fuerat  estimacio,  duo  doctores  ex  universitate  Ingel- 
statensi,  de  cunctis  eciam  civitatibus  cives  cum  infinita 
hominum  utriusque  sexus  multitudine  in  magna  devocione 
ac  lamentacione,  qui  peractis  divinis  omnes  splendidissime 
cum   vino  delicatissimo   suavissimoque  sunt  refecti,   deinde 

30  ad  propria  dimissi. 

[F.303]  Cap.    66. 

De  duce  Georgio  in  Landshut. 

Georgius  comes  palatinus  Rheni,  superioris  inferiorisque 

Bavarie   dux,  comes  in  Grainspach  et  im  Rottal,6  princeps 

35  locupletissimus,  eo  quod  genitor  suus,  dives  dux  Ludovicus, 

1  Nach  der   Landshuter  Ratschronik  (Chroniken  a.  a.  0.,   S.  323) 
am  Montag  den  19.  April. 

*  Pfalxgraf  Otto  II.  von  Mosbach. 

9  Frabioj,  Mathias  Corvinus,  S.  199. 
40  4  Riexler,  Gesckichte  Baiems  III,  489;  Frakmjy  Mathias  Corvinus, 

S.  184. 

6  Vgl.  oben  S.  362,  Anm.  8. 


-     378     — 

ingentes  divicias  ei  reliquerat,  cervos  hinnulosque  vehementer 
amabat,  delectabatur  in  venacione  et  pulchris  equis.  Qui 
cum  severa  iusticia  regimen  suum  inchoavit.  Fecit  etenim 
districtum  edictum  in  omni  dominio  suo  sub  pena  capitis 
omnibus  prefectis ,  iudicibus  et  officialibus ,  ne  quispiam  & 
eorum  aliqua  munera  vel  xenia  a  suis  subditis  quovis  modo 
reciperet.  Ex  hoc  cunctis  timor  incuciebatur.  Rudolfum 
Alberger1  a  sua  cancellaria  amovit,  attamen  in  consilio 
suo  eundem  servavit. 

Fridericum  Maurkircher  iuris  doctorem,  virum  iustum 10 
et  prudentem  in  suum  cancellarium  adsumpsit.  Qui  postea 2 
electus  fuit  in  Pataviensem  episcopum,  sed  magna  difficultate 
confirmacionem  obtinuit.  Permansit  taiuen  in  cancellaria 
usque  ad  vite  sue  finem.8  Cuius  tempore  dux  Georgius 
sapienter  rexit.  15 

Anno  domini  1479.  feria  2.  post  dominicam  Oculi4 
edicto  imperiali  subscripti  principes  in  civitate  Frisingensi 
convenerunt:  Bernardus  archiepiscopus  Salczeburgensis,  sedis 
apostolice  legatus,  Albertus,  Georgius,  duces Bavarie,  episcopi 
Wilhelmus  Eistetensis,  Johannes  Augustensis,  Udalricus20 
Pataviensis,  Sixtus  Frisingensis  et  Georgius  [F.3031]  Chie- 
mensis  ac  consiliarii  imperialis  maiestatis  et  Sigismundi 
archiducis  Austrie  atque  N.6  Bambergensis  et  Hainrici  Eatis- 
ponensis  episcoporum.  Ubi  prima  die  consilii  in  pretorio 
Frisinge  in  presencia  principum  et  consiliariorum  prefatorum  25 
non  sine  magno  eorundem  merore  ac  tristicia  vehementi 
copia  concordacionis  et  pacis  Venetorum  cum  Turcis6  lecta 
et  audita  est.    Cuius  sequitur  et  est  tenor: 

Illustris  ac  excelse  f rater  noeter  carissime.    Sextus  decimus  annus 
agitur,  ex  quo  voluntarium  bellum  suscepimus  cumpotentissimoTurcoroni  30 
principe   ea  sola  causa  et  racione,  ut  incitatum  cursum  eius  in  ruinam 
fidei    et  religioois  christiane  sisteremus,  et  a  multorum  cervicibus,  quibus 
imminebat,    vires   illius    divertimus    ad    propriique   status   revocaviraus 
tutamentum.     Et   quamvis  pluries   dc    pace    requisiti    fuerimus,    illam 
tamen    renuimus,   quia  periculosam   fore  multis  populis   et  principibus  35 
christianis    arbitramur    communem  salutem  proprie   ealuti  preponentes, 
hac  precipue  innixi  spe,  ut  summus  pontifex  et  reliqui  christiani  principes, 

1  Biexler  a.  a.  0.,  S.  678. 

»  1482. 

9  Er  starb  am  22.  November  1485.  40 

4  15.  Marx.    Riexler  a.  a.  0.,  S.  453. 

*  Philipp  von  Henneberg. 

•  Das  folgende  Sehriftstuck  ist  nickt  die  Friedensurkunde,  die  am 
25.  Januar  1479  abgeschlossen  wurde  (vgl.  Pastor  a.  a.  0.,  S.  558  und  die 
dort  verxeiehnete   Lileratur),  sondern  eine  Mitteilung  des  Dogen  Giovanni  45 
Mocenigo  von  Venedig  iiber  den  Friedenssehluss. 


—     379     — 

qui  per  pacem  et  rerum  suarum  ocium  potuissent,  rem  cbristianam 
deserturi  non  essent.  Bed  longe  secus  evenit,  quam  racio  fidei  et  pietatis 
suadcre  videbatur,  quoniam  post  diurnos  labores,  post  incredibilem  ira- 
pensaruin  magnitudinem,  post  cedem  magni  numeri  nobiliuni  et  carissi- 
5  morum  civium  nostrorum ,  post  magnas  acceptas  clades  et  in  statu 
nostro  non  vulgare  detrimentum  frustrati  ad  ex-[F.  304  Jtremum  sumus 
et  non  solum  de  omni  deiecti  spe  auxilii  a  capite  et  summo  Christianorum 
principe  consequendi,  sed  per  iniuriam  sociis  nostris  illatam  ad  novum 
in    Italia    bellum1    provocati   et   impulsi.     Coacti   tamen   fuimus    rebus 

10  consulere  nostris  et  bellum  cum  Turco  componere  pacemque  igitur 
iterum  nobis  oblatam  secum  inivimus,  ne  urgente  bine  potentissimo 
hoste  et ,  quorum  maxime  intererat  pacare  Italiam  ,  si  forte  inquieta 
fuisset,  et  periclitanti  prospicere  religion i,  ab  altera  parte  Italiam  ipsam 
turbantibus   et  omnia  pro  libidine   pervertere  conantibus   res  nostre  et 

15  sociorum  nostrorum  et  deinceps  universa  res  Christiana  in  maius  pro- 
laberetur  discrimen.  Hec  excellenti  dominacioni  vestre  paucis  declaranda 
censuimus,  ut  consilia  nostra  et  causae  tarn  belli,  quod  spoil te  nostra 
pie  et  religiose  adversus  Cbristi  hostem  suscepimus  diuque  et  pertinaciter 
gessimus,  quam a  pacis,   quam   inire  per   impiam  ket  inbumanam   nobis 

20jniectam  necessitatem  coacti  fuimus,  iliustris  dominacio  vestra  intelligat, 
ab  qua  nihil  alien um  esse  potest,  quod  aut  ad  nos  per  amorem  et 
benivolenciam  in  se  nostram  aut  ad  rem  cbristianam  per  propriam  pietatem 
et  religionem  aliquo  modo  pert! neat.  Datum  in  nottro  ducali  palacio 
die  25.  mensis  Febrariib  indiccione  12.  anno  etc.  79.* 

25  Deinde  Schaffridus  comes  de  Leyningen s  et  Cristoferus 

Mindorfer4  nomine  imperatoris  [F.  304']  causain  convocacionis 
predictorum  principum  exposuerunt,  videlicet  diverse b  Tur- 
corum  erupciones,  qui  multis  abhominacionibus,  discriminibus 
et    damnis    hominibus    in    provinciis    ipsius    imperatoris    et 

30aliorum  illatis  multis  iam  annis  in  populum  cbristianum 
immaniter  sevierunt  in  dedecus  non  ir.odicum  et  scandalum 
fidei  nostre  ac  Christi  nominis.  Insuper  consilium  et  auxilium 
pro  ipsorum  resistencia  a  prefatis  principibus  postulabant. 
Ad    que  post  multa   plurium    dierum    colloquia    unanimiter 

35  imperatori  demandaverunt  mittentes  ad  eum  archidux  Austrie 
Sigismundus    quendam   militem,    duces  Bavarie  Albertus    et 

a  quoque  Ha.     b  so  Hs. 

1  Der  aog.  (oskanische  Krieg. 

*  Das  Schreiben  ist  aus  unserer  Handschrift  abgedruckt  bet  Adlxreiter, 

40  Boicae  Oenti's  Anncdium  lara  11,  198  f.,  daraus   dann    bet  J.  J.  Miiller, 

Reichstheatrum   V,  727  f.     Ueber  eine  wohl  ahnliche  Mitteilung  von  dem 

Friedensschlusse    an    den   franxoaiachen   Konig   Ludwig  XL    vgl.   Perret, 

Histoire  des  relatione  de  la  France  avec   Veniae  11,  170,  Anm.  6. 

3  Graf  Schafried  (Gottfried)  von  Leiningen;  vgl.  iiber  ihn  Brinck- 
45  meier,  Genealogische  Geschichte  des  Hauses  Ijeiningen  /,  202  ff. 

4  Bet    Adlxreiter  a.  a.  0.    fahchlich    Arindorfius,     darnach    bet 
Miiller  a.  a.  0.  Arindorff. 


—     380     — 

Georgius  N. R *  doctoreni  Pirckhaimer  et  omnes  prescripti 
episcopi  Magnum  de  Hochenreichen  marschalcum  militera, 
quod  concluserunt  ad  resistendum  Turcorum  erupcioni,  quod 
in  regno  Bossne  600  armati  et  extra  2000  collocarentur, 
si  placeret  sue  voluntati.  Quod  non  placuit  imperatori,  eo  5 
quod  totum  ilium  regnum  per  Turcos  est  desolatum  dempta 
una  civitate,  quam  rex  Hungarie  possidet,  que  pro  suis 
incolis  vix  victualia  habet.  Sed  ut  hoc  fieret  utilius,  mitte- 
retur  eciam  ad  regem  Hungarorumb.  Quod  ei  eciam  non 
placuit,  quia  posset  habere  pro  derisione.  Vel  ut  ipse  10 
dominus  imperator  eligeret  aliquam  in  imperio  civitatem, 
ad  quam  personaliter  ascenderet  convocaturus  electores  et 
omnes  alios  principes  ac  imperii  civitates,  ut  conclusa  Ratis- 
pone  in  generali  congregacione  sine  ulteriori  dilacione  sub 
penis  [F.  305 J  maximis  in  effectum  deducerentur.  Quod  ei  15 
placuit,  et  ad  hoc  communem  dietam  Nuremberge  in  festo 
trinitatisMndixit.  Que  nihilominus  fuit  prolongata.  Quinymmo 
imperator  in  propria  persona  non  ascendit,  sed  eius  vice 
misit  illuc  quendam  comitem  circa  Michaelis8  festum.  Et 
licet  ibidem  quidam  legatus  a  latere,  cardinalis4  Montis  20 
Regalis,  et  principes  convenerant,  attamen  efficaciter  ibi 
nihil  actum  est.  Porro  prefati  principes  congregati  ad 
omnem  virium  suarum  facultatem  in  personis  eciam  propriis 
et  bonis  in  omnem  eventum  pro  sacre  fidei  nostre  defensione 
se  voluntarie  obtulerunt.  Qui  autem  per  eosdem  ad  cesarem  25 
missi  fuerant,  Salczeburgam  in  dominica  palmarum 5  exierunt 
et  Philippi  et  Jacobi6  redierunt. 

Anno  domini  1480.  Georgius  dux  in  Wiennam  Austrie 
cum  optime  ornato  armato  exercitu  descendit.7  Quern  dive 
memorie  Fridericus  imperator  magnifice  suscepit  et  in  magna  30 
reverencia  ibi  multis  diebus  tenuit.  Duodecim  vasa  vini, 
avenam  multam,  esocem  grandem  cum  parvis  pluribus  ei 
propinavit  et  alia  plura.  Deinde  die  8.  in  curia  sive  in  foro 
apud  Carmelitas  publico  in  conspectu  structura  lignea  alcius 

*  Aventinus  am  Rand:  WilHbaldus.     b  Hungarum  Hs.  35 

1  Dr.  Johann  Pirekkeimer.    Aventinus'  Randbemerkung  beruht  auf 
Irrtum.     WiUibald  Pirckheimer  war  Johanna  Sohn. 

2  6.Junil479. 

3  29.  September  1479. 

4  Auxias.  40 
6  26.  Mdrx  1480. 

«  L  Mai  1480. 

'  Vgl.  Chroniken  der  deutschen  Stadte  XV,  324. 


-     381     — 

elevata  imperialis  ipsa  maiestas  ei  regalia  magna  cum  pompa 
ac  plausu  gratiose  concessit.1  Ubi  14  septimanis  liberalibus 
expensis  maxime  in  impregnatas  mulieres  et  miserabiles 
personas  moram  traxit.  Et  quamvis  sepemultum  conatus 
5 sit  [ F.  305']  reconciliari  cesari  Friderico  Mathiam  regem 
Hungarorum,  attamen  nequivit,2  infecto  vero  negocio  in 
patriam  reversus  est.  Eisdem  insuper  diebus  dum  Turci 
iterato  provincias  imperatoris  depredando  ac  interficiendo 
hostiliter   intrassent,   dux  Georgius,   dum  haberet  ingentem 

lOmiliciam  secum,  cum  eis  bellum  inire  voluit,  sed  cesar 
prohibuit. 

Prefato  insuper  anno  festo  omnium  sanctorum3  dieta 
principibus  Almanie  tarn  spiritualibus  quam  secularibus  Nurem- 
berge   pro    Turcorum    resistencia    auctoritate    cesarea   per 

isHugonem  comitem  de  Werdenberg  indicta  fuit.  Quo  con- 
venerunt  subscripti  principes:  Philippus  comes  palatinus 
Rheni,  elector,  Albertus  marcbio  Brandenburgensis,  elector, 
et  filius  eius  Fridericus,  Albertus  Saxonie  dux,  Georgius  et 
Otto    duces    Bavarie ,    Udalricus    comes    de    Wirttemberg, 

20  Philippus  Bambergensis,  Wilhelmus  Eistetensis,  Johannes 
Augustensis,  Sixtus  Frisingensis  et  N.4  Spirensis  episcopi, 
tandem  Hermannus  Hasso  electus  Coloniensis.  Ubi  episcopus 
Eistetensis  missus  est  ad  concordandum  imperatorem  et 
regem  Hungarie,  sed  Augustensis  presul  ad  uniendum  Ludo- 

25  vicum  regem  Francorum  acMaximilianum  archiducem  Austrie 
et  Burgundie  destinatus  est,  quia,  nisi  prefata  mundi  capita 
in  unionem  redeant,  Turcorum  resistencia  stabilis  fieri  non 
potest.  Sedneutrum  [F  300J  illorum  optatum  effectum  sortitur. 
In  hac  dieta  Sixtus  episcopus  Frisingensis8  ob  sui  sapientem 

30  eloquenciam  a  marchione   Alberto,  cardinali  Montis  Regalis5 
ac  aliis  presentibus  principibus  ingenti  fama  prosecutus  est. 
1481. b  indulgencie  Rodiane6  sunt  promulgate. 

«  episcopus  nochmals  ffs.     b  1481   —    promulgate  am  Rand. 

1   Ueber  den   Tag  der  Behhmtng  cgl.  Wiedemann,   Die  Reichsjyolitik 
35  des  Qrafen  Hauq  von  Werdenberg,  S.  58. 

*  Vgl.  iiberdiesen  Verwittelungsversuch  Bachmann,  Deutsche  Reichs- 
geschichte  im  Zeitalter  Friedriehs  111.  und  Max  7.,  77,  689. 

•  1.  November  1480.  Vgl.  fiber  die  Ausschreibtmgen  Kuffner,  Der 
Reichstag  von  Niirnberg  anno  1480,  S.  5  ff. 

40  4  Ludtcig  von  Helmstaedt. 

6  Vencechslung  mit  dem  N umber ger  Tage  von  1479;  der  Kardinal 
Avxias  tvohnte  dem  Reichstage  ton  1480  nicht  bet,  auch  kein  anderer 
papstlicher  Leg  at. 

0  Ablassverkiindigungen   xur   Hiilfeleistung   fiir  die  Insel  Rhodus  : 
45  die  Literatur  dariiber  bei  Pastor,  Oeschichte  der  Pdpste  II '  u  *,  559. 


—     382     — 

1481.  in  estate  in  dieta1  Nuremberge  per  consiliarios 
principum  conclusum  fuit,  quod  imperii  principes  et  civitates 
imperatori  contra  regem  Hungarie  auxilium  prestent.  Duces 
tamen  Bavarie  non  consenserunt  nee  arma  moverunt,  ut 
alii  sequenti  anno  fecerunt.  5 

Tome  amentum. 

Deinceps  in  festo  S.  Augustini 2  torneamentum  Heidel- 
berge  habitum  est,  quoa  Georgius  dux  et  alii  principes 
plures  interfuerunt. 

1482.  epiphanie8  Johannes  archiepiscopus  Strigoniensis  10 
Salczeburgam  intravit  consencientibus  imperatore  et  Bernardo 
archiepiscopo  Salczburgensi,  sed  non  ducibus  Bavarie. 

Die  luue  sequenti 4  post  Invocavit  Albertus  et  Georgius 
duces  Bavarie  cum  suis  prelatis,  militibus  ac  provincialibus 
dietam  seu  concionem 5  in  civitate  Prisingensi  fecerunt.  Ubi  15 
conclusum  erat,  quod  imperatorem  contra  regem  Hungarie 
sine  consensu  pape  iuvare  nollent.  In  cuius  argumentum 
lectum   est  ibi  publice  in  congregacione  breve  apostolicum. 

Woltzach. 

Item  dominica   Letare  *  dux   Georgius    usurpavit  sibi  20 
castrum  Wolczach  aduc  vivente  Georgio  Preysinger  canonico 
Ratisponensi,   possessore   et  vero   naturali  domino  eiusdem 
dominii.7 

Pestilencia. 

[K  306']  Anno  etc.  83.  post  Jacobi8  seva  pestilencia  25 
quasi  totam  Almaniam  invasit. 

Anno  etc.  84.  dominica 9  post  Bartolomei  torneamentum 
in  Ingelstat  incepit.  Ea  vero  tempestate  dux  Georgius 
Heidelberge   apud   sororium  suum  Philippum   palatinum   et 

»  80  Hs.  30 

1  Ueber  den  Numberger  Reichstag  von  1481  vgt  Bachmann  a.  a.  0. 
11,  712. 

2  28.  August  1481. 

3  6.  Januar. 

4  25.  Februar.  35 

5  Die  Akienstiicke  dieses  Landtags  siehe  bei  Krenner,  Baierische 
LandtagS'Handlungen  VHI,  365  ff. 

6  17.  Marx  1482. 

7  Reindl,    Wolnxach,  S.  15. 

8  25.  Juli.  40 

9  29.  August. 


—     383     — 

sororem  suam  palatinam  moram  habuit.  Nihilominus  tamen 
precipiendo  mandavit  cunctis  suis  subditis  prefectis,  officiali- 
bus,  iudici,  magistro  civium,  civibus  in  Ingelstat,  ut  diligenter 
preessent  et  ordinarent,  ut  prandia,  cene,  avena  et  fenum 
5  ac  singula  victualia  bono  foro  venderent  ac  competenti 
precio,  ne  supervenientes  principcs,  comites,  barones,  milites 
ac  alii  nobiles  gravarentur.  Quod  et  factum  est.  Quare 
idem  dux  magnam  famam  acquisivit. 

Anno    etc.    85.    in    die    S.    Cecilie1    virginis    dominus 

10  Fridericus  Maurkircher  iuris  doctor,  electus  et  confirmatus 
Pataviensis,  cancellarius  ducis,  in  opido  Landshuet  cum 
magna  devocione  ultimum  suum  diem  clausit  humatusque 
apud  parentes  suos  in  Brawnau. 

Post  cuius  obituni  dux  GeorgiusWolfgangum  Kolberger 

15  in  cancellarium  suum  elegit.  Licet  quibusdam  primum  con- 
temptui  erat,  tamen  princeps  eum  amabat.  Quern  elapsis 
aliquibus  annis  cesar  Fridericus  militem  ac  baronem  in 
Kolberg  fecit.  Cuius  merita  cum  in  dies  [F.  307]  crescerent, 
anno  domini  etc.  91.  idem  dive  memorie  imperator  Fridericus 

20  eundem  comitis  in  Mermoss  a  2  honore  insignivit. 

Torneamentum. 

Anno   domini   etc.    86.   diebus  post  epiphaniarum 8    in 
civitate  Bambergensi    torneamentum   militum  peractum  est. 

Ea  tempestate   feria  4.4  quatuor  temporum,   que  erat 
25  23.  Februarii,  in  Francofordia  concessit  deo  et  nature  Johannes 
presul  Augustensis  comesque  de  Werdenberg. 

Feria  2.  itaque  post  palmarum  20.  Marcii  in  civitate 
Augustensi  presentibus  Ottone  et  Johanne  fratre  eius,  pre- 
posito  ibidem,  Alberto,  Georgio,  Cristofero  et  Wolfgango 
30  ducibus  Bavarie  ad  instanciam  augustissimi  domini  Friderici 
imperatoris  ac  Maximiliani  electi  regis  Fridericus  comes  de 
Hohenzorn5  doctor  per  capitulum  postulatus  est.  Quia 
vero  capitulum  Augustense  in  eleccione  episcopali  ob  ducum 
Bavarie  contemplacionem  Eupertum G  Bavarie  ducem,  postea 

35  a  Mormos  Aveniinus  am  Rand. 

1  22.  November. 

*  Mdrmoosen,  Bexirksamts  Miihldorf. 

3  6*.  Januar. 

4  Muss  heissen:  5. 
40              *  HohenxoUern. 

"   Vielmehr  den  Dompropst  Pfahgrafen  Johann  von  Mosbach,    der 
bald  darauf  starb. 


—     384     — 

Ratisponensem  episcopum,  non  postulavit,  Georgius  dux 
Bavarie  inflaramatus  *  marchionatum  Burgovie 2  ab  episcopatu 
Augustensi  ex  consensu  et  voluntate  Sigismundi  archiducis 
Austrie  comitisque  Tirolis  etc.,  ad  quern  pleno  iure  redempcio 
pertinebat,  pro  36  railibus  florenorum  Rhenensium   redemit.5 

Torneamentum  Ratispone. 

Anno  etc.  87.  duces  Bavarie  Georgius  et  Albertus  in 
sua  civitate  Ratisponensi  torneamentum  cum  220  galeis 
[F.  307']  inagnifice  perfecerunt  die  Mercurii3  post  Marie 
purificacionis  festum.  10 

Sequenti  quadragesimali  tempore4  Bernardus  de  Ror 
olim  archiepiscopus  Salczeburgensis  in  opido  suo  Titmaning 
in  fatum  concessit.  Qui  dudum  archiepiscopatum  Johanni 
archiepiscopo  Strigoniensi  ex  Hungaria  per  Mathiam  regem 
fugato  favente  Friderico  imperatore  resignavit,  qui  a  papain 
Innocencio  VIII.  confirmatus  est.  Quo  non  obstante  canouici 
feria  6.5  post  penthecostes  in  opido  Muldorf  Cristoferum 
Ebron6  prepositum  elegerunt,  sed  frustra,  quia  papa  non 
admisit.  Nimirum  dominica 7  post  S.  Margarete  prefatus 
dominus  Johannes  ex  Bratislavia  natus  humili  parentela,20 
quondam  Strigoniensis,  cum  pallio,  ut  moris  est,  suam  civi- 
tatem  Salczeburgensem  presentibus  suis  provincialibus  introivit 
exceptis  opidanis  in  Muldorf,  qui  dicto  electo  adheserunt. 
Nihilominus  sequenti  anno  ope  Georgii  ducis  Bavarie  sepe- 
dictum  Johannein  archiepiscopum  pro  domino  receperunt.825 
Et  d ictus  Cristoferus  electus  per  papam  excommunicatus 
prepositura  privatur,  quam  tamen  •  usque  ad  mortem 9  licet 
difficulter  possedit,  ante  quam  eciam  absolutus  est. 

Eodem  anno 10  cives  Ulmenses  contra  Georgium  ducem 
inflammati,  sed  causa  ipsa  suspensa  est.  30 


1    VgL  Riexler,  Qeschichte  Baierns  III,  305. 

*  Burgau.     Der  Kaufvertrag  tcurde  am  28.  November  1486  xu  Hall 
abgescMo88en. 

9  7.  Fcbruar.      VgL  unten  in  Kap.  73. 

4  Erxbi8chof  Bernhard  von  Rohr  starb  am  21.  Mtirx  1487;  Zauner,  35 
Chronik  von  Salzburg  111,  187. 
6  8.  Juni  1487. 

6  Chrt8toph  Ebran  von  WUdenberg. 

7  15.Julil487. 

8  Zauner  a.  a.  0.,  S.  210.  40 
y  Er  starb  am  22.  Januar  1491 ;  Zauner  a.  a.  0.f  S.  222. 

10  1487. 


—     385     — 

De   frivola   inieccione   manus   cuiusdam    in 
sacramentum. 

Sane  feria  4.1  post  corporis  Christi  festum  [F.  308  J  in 
parrochiali  S.  Martini  ecclesia  in  Landshut  vir  quidam  dictus 
5  Petrus  Abenteurer  Asching a  nacione  Monacensis,  furio  agi- 
tatus,  in  presencia  cleri  et  populi,  dum  vespertinum  officiura 
solenniter,  ut  moris  est,  decantaretur,  ausu  temerario  mon- 
strauciam  sacre  eukaristie  in  summo  altari  quodam  novo 
cultro  tribus  ictibus  frivole  in  frusta b  conf regit,  sedc  hostia 

10  mansit  illesa,  unum  sartorem  et  senem  sacerdotem  vulneravit, 
et  omnes  presbyterid,  scolares  et  laid0  fugam  de  choro 
dederunt.  Qui  licet  difficulter  captus  16.  die  in  carcere 
miserabiliter  mortuus  et  in  campo  extra  civitatem,  ut  deraeruit, 
sepultus  est. 

15  Anno  etc.  88.  circa  festum  pasce 2  dux  Georgius  opidum 

Otingense3  in  Recia  vi  in  dedicionem  accepit. 

De  duello. 

Eodem  anno  feria  6.4  post  invencionem  sancte  crucis 
in    Landshuta  presentibus  Georgio   duce  Bavarie   et  Ericio 

20duce  Brunsvicensi  aliisque  multis  Vitus  de  Rechperg  et 
Magnus  de  Habsperg  milites,  cum  iuxta  compromissionem 
duellare  deberent,  hora  post  medium  noctis  10.  Magnus 
dilacionem  a  principe  impetravit  usque  ad  11.  horam.  Qua 
hora  Vito    armato,   ut  moris  est,  comparente  et  parato  etf 

25  quasi  quatuor  horis  expectante  apud  locum  duellionis*  publice 
in  foro  alter  non  comparuit.  Qui  dum  ultra  prefixam  horam 
quasi  tria  hore  quartalia  negligenter  distulisset,  demum 
cum  paulo  ante  12.  certaminis  locum  niteretur  intrare,  aditus 
sibi    propter   tarditatem   preclusus   fuit.     Et  sic  ambo  sine 

30  duello  ad  propria  redierunt,  multi  tamen  Vito  victoriam 
attribuerunt. 

[F.  308'  J  His  diebus  Johannes  archiepiscopus  Salcze- 
burgensis  cum  Mathia  rege  Hungarie  se  concordavit.  Quo 
facto    consequenter  cum  duce  Georgio    se  amice  composuit. 

35  *  Asching  —  Monacensis    am  Rand  mit  Einfiigungsxeiehen ;   iiber 

Asching  von  anderer  Hand  de  astro.  b  frustra  Hs.  c  ged  —  dederunt 
am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen.  d  presbyteros  Hs.  ®  laicos  Hs.  f  et  — 
horis  am  Rand.    £  duel  Ion  is  Hs. 

1  20.  Juni  1487. 
40  *  6:  April. 

3  Ottingen  im  Rics. 

4  9.  Mai. 

Quollon  u.  Erortwrungen   X.  F.  III.  2.') 


—     386     — 

Ea  tempestate  cives  Ulmenses  arroganter  se  armarunt 
et  quadam  liga  aliquorum  principum  ,  utputaa  Berchtoldi 
archiepiscopiMaguntini,  Fridrici  marcbionisBrandenburgensis, 
Eberhardi  comitis  senioris  de  Wirtemberg  et  aliorum  Sue- 
vorum  et  Franconum  civitatumque  multarum  imperialium  5 
contra  ducem  Georgium  se  munierunt  atque  firmarunt.  Cuius 
inter  alia  sedicionis  causa  et  incentor  fuit  quidam  abbas 
monasterii  Rockenburgensis 1  ordinis  Premonstratensium,  qui 
inter  cetera  quendam  ducis  prefectum  Ludovicum  de  Habs- 
perg  militem  excommunicavit  et  bannivit  et  sub  colore  10 
excommunicacionis  ac  aggravacionis  plures  soldatos  seu 
stipendiarios  assumpsit,  quos  vulgo  achter  quasi  iusticie 
persecutors  seu  defensores  nuncupabat,  qui  plurimas  in- 
solencias  ac  indecencias  in  confinio  Bavarie  exercebant.  At 
ipse  dux  legatos  suos  statim  ad  papam  Innocencium  misit,  15 
qui  eum  melius  informarunt.  Quam  ob  rem  papa  excom- 
municacionem  levavit  et  absolucionem  donavit.  Plura  tamen 
discriminum  pericula  ex  his  orta  sunt.  Dux  denique  suas 
civitates,  opida  et  castra  in  extremitatibus  provincie  [F.  309 J 
sue  armatis  fortibus  militibus  providit,  qui  eosdem  stipen-20 
diarios  vel  achter ,  ubicunque  reperiebant ,  miserabiliter 
tractabant  nee  vivere  permittebant.  Abbati  quid  factum 
sit,  nescio.  Nee  talis  tumultuacio  statim  finita  est,  quia 
ambe  partes  principales  ad  cesaream  maiestatem  confugiebant.2 

Hac  estate  dux  Georgius  castrum  suum  Burckhausen  25 
amplissimis  spissisque  muris  multo  labore  et  inipensis  circum- 
dedit.  Ex  quo  factum  est,  quod  quasi  ex  tota  Bavaria, 
ymmo  ex  Frisinga  muratores,  lapicidas,  cementarios  ac 
laboratores  et  operarios  alios  indiguit  et  acquisivit,  ita 
quod  per  diem  4000  vel  plures  habuit.  Insuper  ultra  100  000  30 
libras  denariorum  pro  tan  to  labore  exposuit.3 

Insuper  prefatus  dux  Georgius  sabbato  4  post  assump- 
cionis  Marie  statutam  dietam  seu  concionem  suorum  pro- 
vincialium,  spiritualium  ac  secularium,  nobilium  et  civium, 
in  sua  civitate  Landshuta  habuit.6    In   qua  per  suos  pro- 35 

a  utpute  Hs. 

1  Roggenburg,  Bexirksamts  Neu-Ulm. 

2  Riezler,  Qeschichte  Baiems  III,  524  ft. 

3  Vgl.  Krenner ,  Baierische  Landtags  -  Handlungen  XII,  190  ft. ; 
Die  Kun8tdenkmale  des  Konigreiches  Bayern  I  (Lief.  23),  S.  2449.  40 

4  16.  August  1488. 

*  Die  Iktenstiicke  dieses  Landtags  sind  zusammenge&tetlt  bet 
Krenner  a.  a.  0.,  S.  202  ft. 


—     387     — 

vinciales  decretuni  est,  quod  causa  inter  eum  et  cives 
Ulmenses  ac  eis  confederates  iudicio  terminetur.  Ubi  inter 
alia  dictus  dux  —  quo  spiritu  ductus,  nescitur  —  in  sua 
inferiori  Bavaria  prius  inauditam  angariam,  vulgariter  ungelta, 
5  absque  necessitate  ad  [F.  309']  quinquennium  exigebat, 
quibusdam  consencientibus,  aliis  vero  contradicentibus,  pre- 
cipue  ex  militibus,  et  ad  hoc  privilegia  eorum  allegantibus. 
Ubi  Sigismundus  Rorbeck  et  N.  Stingelhaymmer  in  pluribus 
articulis     concionis    prelocutores    erant.      Ibi    plura    utilia 

10  fuerunt  ventilata.  Tunc  dux  falkones  et  herodios,  veltres 
ac  canes  venaticos,  ne  subditi  sui  nimium  gravarentur,  ad 
tempus  deposuit.  Quorum  plures  Mathie  regi  Hungarie  pro 
munere  misit. 

In  hac  concione  subscripti x  milites  in  signum  sue  con- 

15  gregacionis  in  choro  ecclesie  parrochialis  S.  Martini  vitrum 2 
fecerunt,  in  quo  arma  eorundem  aduc  depicta  cernuntur: 
Pernardus  baro  de  Schafftenberg,  Sigismundus  Frawnberger 
baro  de  Haga,  Johannes  Gebolf  baro  Degenbergensis,  Teseres 
Frawnhofer  de  Frawnhofen,  Georgius  Frawnberger  in  Gotters- 

20  torf,  Johannes  de  Aichperg,  Cristoferus  de  Kamer,  Wil- 
helmus  de  Wolfstain,  Johannes  Ebron  de  Wildenberg, 
Sigismundus  de  Layming,  Ulrichb  vonb  Praitenstain b , 
Johannes  Zenger,  Georgius  de  Gumppenperg,  Erasmus  de 
Seyberstorf,   Lucas    de  Ahaym,    Georgius  Puechperger   de 

25Wintzer,  Cristoferus  Freyberger  de  Aschach,  Ludovicus  de 
Habsperg,  Caspar  de  Westenberg,  [F  310]  Wolfgangus  de 
Pasperg,  Conradus  Helmsteter,  Wolfgangus  Trenbeck,  Johannes 
Haslinger,  Gawinus  Trawner,  Engelhardus  de  Weichs,  Andreas 
Swartzenstainer,  Johannes0  Peffenhauser,  Fridericus  Holup, 

30  Johannes  Pusch  de  Vilshaim,  Sigismundus  Puecher  de  Erel- 
pach,  Egidius  Munchauer,  Paulus  Hawnperger.  Hii  omnes 
milites  erant  preter  Gebolf.  [Fuit  insuper  in  predicta  concione 
Sebastianus  de  Ortenberg  miles  cum  aliis  pluribus  militaribus. 

a  talliam  am  Rand.    b  am  Rand  mit  Einfiigungsxeiehen  an  Stelle 
35  der  ausgestrichenen  Worte:  Johannes  Stauffer  de  Bunching,   c  Fridricus 
ausge stricken,  dann   am  Rand  mit  Zeichen  Johannes. 

1  Vgl.  das   Verxeichnis  der  auf  dem  Landtag  anwesenden  Adeligen 
bei  Krenner  a.  a.  0.,  S.  205  f. 

8  Dieses  Qlasgemalde  ist  verschwunden.    Nach  Staudenraus'  allxu 

40  aUgemeiner  Angabe    in  seiner  Chronik  der  Stadt  Landshut  i»  193    ist  es 

,,tn  den  Tagen  der  Verhbhntmg  alles  Atiertumlichen"  xu  Orunde  gegangen. 

Bei  Sighart,    Qeschichte  der  bildenden  Runste   im   Kbnigreich   Bayem, 

S.  641  vermisst  man  einen  Hinweis  auf  die  obige  Stelle. 

25* 


—     388     — 

Anno  domini  etc.  89.  circa  purificacionis x  dux  Georgius 
in  Bavaria  inferiori  angariam  incepit.  Deinde  tamen  melius 
deliberates  elapso  medio  anno  demandando  abiecit  earn.2 

Sequenti  tota  quadragesima  cum  pasca  usque  ad  penthe- 
costes 3  dux  Georgius  in  Insprucka  apud  imperatorem  Fride-  5 
ricum  preciosis  et  ingentibus  sumptibus  moram  traxit,  ubi 
eum   idem   cesar   in    magna   veneracione    habuit.      Demum 
repatriavit.a 

In    crastino4    nativitatis   Marie  Maximilianus   rex   ex 
Nuremberga  per  Landshutam  in   Lintz   descendit,   ubi  cum  10 
genitore  suo  hiemavit.  Quo  eos  dux  Georgius,  Otto,  Albertus, 
Cristoferus  et  Wolfgangus,  duces  Bavarie,  Sixtus  episcopus 
Frisingensis,  Fridericus  electus  Pataviensis  accesserunt. 

[F.310']  Anno  domini  etc.  90.  in  quadragesima5  con- 
gregatis  ducibus  Bavarie  in  civitate  Amberga,  ex  quo  ante  15 
annos  paucos  quidam  principes,  utputa b  Maguntinus,  marchio 
Brandenburgensis,    comes   Wirtembergensis  et  alii  comites, 
barones,  milites,   maxime  Suevi  quam  plures,  unacum  civi- 
tatibus  Ulma,   Augusta  etc.   simul  conspiraverant  et  ligam 
fecerant,   quare   e  converso  alii  principes  cum  rege  Boemie20 
Wladislao  fedus  inierunt,  videlicet  Philippus  comes  palatinus 
Rheni,  Otto  de  Novoforo,  Adalbertus  de  Monaco,  Georgius 
de  Landshuta,    similiter   et  alii    de  Veldencia   et    Zimern, 
duces  Bavarie.     Item   duces  Saxonie  et  Braunsvicenses   et 
lantgravii   Hassie   et   episcopi  Herbipolensis,  Bambergensis,  25 
Frisingensis,   Ratisponensis ,    Wormaceusis    et   Spirensis   et 
civitas  Nuremberga  ligam  contra  ligam  fecerunt. 

Item  in  crastino0  S.  Ambrosii  Mathias  Hungarie  rex 
Wienne  diem  obivit. 

a  Feria  4.7  ante  Philippi   et  Jacobi  positus  est  primus   lapis  in  30 
testudine   eccleeie  S.  Martini   in  Landshut,   et  consummate  est  feria  4.8 
post  Alexii  eodem  anno0  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen,  dann  jedoch 
durchstriehen.     *>  utpute  H$. 

1  2.  Februar. 

9  Vgl.  Krenner  a.  a.  0.,  S.  289  f.  35 

8  1489  fiel  Qstem  auf  den  19.  April,  Pfingsten  auf  den  7.  Juni. 

4  9.  September. 

5  24.  Februar  —  10.  April.  Vgl.  Forschungen  xur  deutschen  Ge- 
schichie  XXIIt  298;  Riexler,  Geschichte  Raierns  III,  527. 

0  5.  April  1490.    Der  Todestag  ist  aber  der  6.  April.  40 

7  29.  April  (1489?). 

8  Der  Alexiustag  1489,  17.  Juni,  war  selbst  feria  4. 

0  Die  Baugeschichte  von  St.  Martin  ist  in  vielen  Einxeiheiten  noeh 
nicht  aufgeklart. 


—     389     - 

Item  rex  Maximilianus  in  die  S.  Marci  ewangeliste1 
ex  provincia  Athesina  per  opidum  Rosenhaim  et  monasterium 
Ebersperg  in  Monacum  venit.  Deinde  Ulmam  ivit,  ut  cives 
Ulmenses  Suevorumque  ligam  cum  duceGeorgio  concordaret.2 
5  Quod  quia  hand  potuit,  causa  suspensa  est.  Deinceps  ex 
Kelhaim  in  Danubii  aquis  in  Lintz  ad  genitorem  eius  usque 
descendit  ascensionis  domini.  3 

Fames. 

Item  isto  anno  fames  ingruit  ingens  et  omnia  in  malo 
lOforo  fuerunt. 

aHoc  anno  indulgencie  plenarie   Frisinge,   Landshute, 
Monaci  ac  in  aliis  multis  locis  Almanie  habite  sunt  1490. 

[F.  311]  Item  in  translacione  S.  Servacii4  validissimus 
flavit  ventus  ab  occidente,   qui    arbores  multas  annihilavit 
I5pleraque  edificia  in  Bavaria  destruxit. 

Item  dux   Georgius  angariam,    quam  in  sua  Bavaria 

inferiori   temerarie  de  novo  instituerat,  graciose  deposuit.6 

Hac   estate   prefati  anni  Georgius  dux  Bavarie  locu- 

pletissiraus  electum   exercitum  equitum   optime    armatorum 

20  in  opido  suo  Scharding  habuit  et  circa  festum  exaltacionis 

sancte    cruris6   in  subsidium  Maximiliani   regis   cum    1200 

equitibus  bene  armatis  in  Austriam  cum  24  navibus  descendit.7 

Defuncto  siquidem  Mathia  rege  Hungarie,  ut  premissum  est, 

barones  et  electores  regni  Wladislaum  regemBoemie,  Casimiri 

25  regis  Polonie  et  N.8  sororis  quondam  Ladislai  regis  fllium, 

sibi  in  regem  elegerunt  et  secundum  morem  in  Alba  Regali 

coronaverunt.    At   rex  Romanorum  Maximilianus   archidux 

Austrie,    Burgundie    etc.    regnum    id   sibi    ex   compactatis 

competere   asserens    in  estate  itaque  civitatibus  Wienna  et 

30  Nova  Civitate  aliisque   castellis,   castris  ducatus  Austrie  in 

dedicionem    acceptis   tempore    autumnali    adversus    regnum 

Hungarie  expedicionem  movit.  Die  autemlune9  anteMichaelis 

*  der  folgende  SaU  ist  sptiter  hinxugesehrieben. 

1  25.  April. 
35  *   Vgl.  iiber  diesen  Tag  Forschungen  a.  a.  0.,  S.  300  ff. 

3  20.  Mai. 

4  In  der  Diozese  Freising  am  8.  Juni  gefeierU 

5  Vgl.  Krenner,  Baierische  Landtags -Eandlungen  XII,  290. 
0  14.  September. 

40  7   Vgl.  die  Schilderung   des  Zuges    in  der  Landskuter  RaUchronik; 

Chroniken  a.  a.  0.,  S.  329. 

8  Elisabeth,    Tochter  Konig  Albrechts  II. 
0  27.  September. 


^     J 


—     390     — 

Georgius  illustrissimus  dux  Bavarie  cum  equitibus  fere  1200 
armorum  equorumque  decore  ac  venustate  mirum  in  modum 
redimitis  Wiennam  exivit  versus  Hungariam  [F.311'J  ad 
regis  castra.  Cui  et  ipse  rex  suis  cum  principibus  obviam 
inter  Wiennam  et  Bruck  super  Leittach  venit.  Et  in  die  5 
S.  Michaelis x  ambo,  rex  videlicet  et  dux,  in  Brucka  fuerunt. 
Deinde  ante  castrum  S.  Martini,  vulgariter  Stainanger2, 
vexillum  Bavarie  volavit.  Fertur,  quod  ibidem  S.  Martinus 
sit  natus.  Nam  ob  iumentorum  alimenta  acquirenda  rex 
cum  suis  uno  die  precessit,  altero  vero  dux  cum  suo  exercitu,  10 
et  quicunque  precedebat,  huius  et  vexillum  volabat.  Pre- 
dictum  autem  castrum  octo  diebus  obsessum  fuit.  Deinceps 
idem  castrum  ac  alia  plura  rex  auxilio  principum  in  de- 
dicionem  accepit.  In  die  S.  Martini3  in  Vesprinio4  episcopus5 
se  et  suos  regi  subdidit.  Post  hec  rex  cum  principibus  in  15 
Albam  Regalem  suum  movit  exercitum,  ubi  locus  coronacionis 
et  undecim  regum  Hungarie  sepultura  fore  dinoscitur.  Rex 
itaque  duos  grandes  armatorum  cumulos  et  undecim  cuneos 
minores  advexerat  per  paludosam  viam.  Cum  autem  postu- 
latam  civitatem  cives  dare  recusarent,  rex  ipse  pro  expug-20 
nacione  civitatis  cum  principibus  consilium  iniit.  Qui  omnes 
earn  debellare  vi  suadebant.  Quo  comperto  summus  capitaneus 
omnia  circumspecte  ordinat.  Primo  Bohemi,  deinde  stipen- 
diarii,  cum  quibus  dux  Cristoferus  pedester  cum  primis, 
ipsam  civitatem  animose  aggrediuntur  et  in  pluribus  [F.  312]  25 
locis  per  scalas  murum  ascendunt,  clangentibus  tubis  portas 
violenter  disrumpunt  et  cum  hostibus  in  foro  civitatis,  ymmo 
in  ecclesia  apud  regum  sepulturam  pugnant,  mactant  et 
humanum  sanguinem  fundunt,  adeo  ut  super  sepultura  Mathie 
regis  sanguis  duorum  digitorum  spissus  fluebat,  quia  time-  30 
bant,  quod  Hungari  aduc  cuneum  absconditum  armatorum 
observabant ;  alias  tanta  cedes  facta  non  fuisset.  Sub  regis 
itaque  vexillo  et  S.  Georgii  civitas  ipsa  violenter  capta  est 
et  multa  bona  in  ea  rapta.  Que  cum  sentiret  rex,  milites 
creavit,  primum  Georgium  et  Cristoferum  duces  Bavarie,  35 
Sigismundum  marchionem  Brandenburgensem ,  Wilhelmum 
lantgravium  Hassie,  Rudolfum  comitem  de  Anhalt,  principes, 
Albertum  de  Rechperg,   Georgium  de  Rosenberg,  Johannem 

1  29.  Septetnber. 

*  Steinamanger.  40 

3  11.  November. 

4  Veszprem. 

8  Johannes  Vitex. 


—     391     — 

Klosnar,  Syfridum  Torringer,  Johannem  Holczsatel,  Casparum 
Schenck,  Ottonem  Oberhammer,  Wolfgangum  de  Weichs, 
Johannem  Schilbatz,  Georgium  Peuscher  et  plures  alios, 
quorum  nomina  mihi  nota  non  sunt.  Postquam  enim  rex 
f)  marchionem  Sigismundum  militem  fecit,  dedit  et  sibi  auctori- 
tatem  milites  creandi.  Qui  una  secuin  plures  alios  inilites 
creavit.  Acta  sunt  hec  feria  4.1  post  Martini  in  nomine 
S.  Andree.  Sequenti  [F  312']  autem  die,  in  octava  vide- 
licet   S.  Martini,   rex   et  dux   cum  aliis  et  suis  ex  civitate 

10  Albensi  Budam  versus  spacio  unius  miliaris  diverterunt  et 
ibidem  castra  sua  stativa  locant.  Ubi  perseverabant  diebus 
10  vel  quasi.  In  quibus  diebus  dux  Georgius  inter  regem 
et  suos  stipendiarios,  qui  se  provincie  servos,  vulgariter 
lantzknecht,    nuncupabant,   per   placita   multa   attemptavit. 

15  Qui  ulterius  procedere  nolebant,  nisi  essent  ex  integro  per 
regem  de  stipendiis  et  preda  soluti.  Quos  cum  dux  con- 
cordat non  posset  et  illi  remocius  procedere  recusabant, 
coacti  rex  et  dux  in  civitatem  Albensem  retro  cesserunt. 
Dux  igitur  in  preurbio  civitatis  cum  rege  diebus  decern  vel 

20  quasi  moram  traxit  et  coquinam  suam  in  domo  minorum 
habuit.  Item  superioribus  diebus  cives  Budenses  legacionem 
suam  regi  miserunt,  si  ipse  unacum  duce  veniret,  eum  pro 
domino  recipere  contentarentur.  Et  quamvis  inestimabiles 
divicie   in  predicta  civitate  sunt  reperte,  quia  alii  ex  civibus 

25  seu  mercatoribus  interfecti,  alii  fugati  sunt  et  pauci  subacti 
remanserunt,  attamen  in  prede  divisione  quivis  dumtaxat 
duos  florenos  recepit,  quia  multa  bona  occulte  per  stipen- 
diarios prefatos  ablata  fuerant.  Posuit  igitur  illic  rex  pro 
custodia   civitatis  viros    strennuos  [F.  313  J  capitaneos,   ex 

30  Austria  Vitum  Volkenstorfer ,  ex  Karinthia  Reinpertum 
Rechenberger,  ex  provincia  Athesina  Georgium  de  Castel- 
wart,  ex  Bavaria  Johannem  Schilbatz,  milites  teutonicos, 
Hungaris  prorsus  exclusis,  interfectis  vel  subactis.  Dehinc 
in  dieS.  Barbare2  dux  Georgius  iter  arripuit  versus  Wiennam 

35  et  illuc  pervenit  die  lune3  ante  S.  Thome  apostoli.  Rex 
autem  ad  Rabam  declinavit  et  stipendiarios  omnes  licenciavit. 
Dux  autem  Georgius  in  eadem  expedicione  magnificum  et 
liberalem  se  exhibuit  in  preciosis  sumptibus  plerosque  secum 
cibavit.  Quam  ob  rem  magnam  famam  super  cunctos  principes 

40  l  J  7.  November. 

2  4.  Dexember. 
8  20.  Dexember. 


—     392     — 

meruit  cum  laudum  preconio.  In  die  S.  Thome  l  Wiennam 
exivit  et  in  die  S.  Steffani*  in  Landshutam  unacum  Sigis- 
mundo  comite  de  Lupf,  Georgio  de  Rosenberg,  Johanne 
Klosnar,  Johanne  Holtzsatel  militibus*  in  veloci  vehiculo 
pervenit,  exercitus  autem  suus  diebus  sequentibus.  5 

Exclamacio. 
Otto  Fris.y  Considerare  h i c  dei  iudicia  mundique  volubilitatem  et   instabili- 

Chr.  V,36.  tatem  eciam  nolens  compellor.  Ecce,  ante  paucos  hos  dies 
Hungarorum  potencia  adeo  inferbuit,  ut  quasi  tota  Austria, 
Stiria  ac  Karinthia  cum  finitimisb  regionibus  a  facie  eortun  10 
extimuit.  Nunc  vero  potestas  [F  S131]  Teutonicorum  ita 
exaltata  est,  ut  etiam  totiHungarie  terrori  esset,  quoniam, 
nisi  contumacia  quorundam  stipendiariorum  accessisset,  rex 
Maximilianus,  si  ulterius  cum  Georgio  duce  ac  aliis  pro- 
cessisset,  totam  territam  Hungariam  in  dedicionem  absque  15 
multi  sanguinis  effusione  procul  dubio,  ut  sperabatur,  ac- 
cepisset. 

De  fame. 

Currenti  anno3  fames  valida  inhorruit;  omnia  etenim 
victualia  care  comparabantur,  necdum  finis.4  Scafia  siliginis  20 
5  florenis  vel  libris  denariorum  Landshutensis  mensure  vende- 
batur.  Vina,  carnes,  pisces,  blada  et  omnia  in  caro  foro 
erant,  quinymmo  ovum  pro  denario  dabatur  usque  in  qua- 
dragesimam.  Insuper  princeps  grandem  steuram  a  subditis 
suis  levabat.5  Per  hec  duo  multis  hominibus  calamitosa25 
inopia  accessit  non  cito  delenda.  Circa  festum  S.  Thome15 
apostoli  cepit  ningerec  et  multis  diebus  sequentibus  nivem 
adeo  spissam,  ut  Yserus  congelaretur d  usque  ad  prata  Frisin- 
gensia. 

Anno    domini    etc.   91.   post    epiphanias7   domini    dux  30 
Georgius   aliquas   peregrinaciones   perfecit    ut   ad    reliquias 
in  monte  Andachs  et  ad  S.  Sebastianum  in  Ebersperg. 

*  mitibus  Hs.    h  fimitimis  He.    c  gignere  Hs.    (l  congalaretur  He. 

1  21.  Dexember. 

*  26.  Dexember.  35 

3  1490.      Vgl.    iiber   die    Teuerung    die    Landshuter    Ratschronik, 
Chronihen  a.  a.  0.    S.  330. 

4  Noeh  xum  Jahre  1492  verxeichnet  die  f^andshuter  Ratschronik  a.  a.  0. , 
S.  333  Teuerung8preUe. 

6  Vgl.  Krennety  Baierische  lAindtag8-Handlungen  XII,  291.  40 

0  21.  Dexember. 

1  6.  Januar. 


—     393     — 

Sabbato1  ante  Estomihi   rex  Maximilianus   in   Lands- 
hutam  pervenit,  deinde  in  Frisingam. 

[F.  314]  Dominica  Letare 2  causas  ob  varias  et  emer- 
gentes  electoribus  et  aliis  sacri  imperii  principibus  dieta 
5  in  Nuremberga  statuta  est.  Quo  eciam  dux  Georgius  pro- 
peravit.  Ubi  spirituales  et  seculares  principes  32  vel  quasi 
congregati  per  multos  dies  erant,  inter  quos  dux  Albe  Russie. 
Expositis  autem  et  auditis  causis  inter  ducem  Georgium  et 
ligam  Suevorum    ac  ducem  Albertum    et  societatem   leonis 

10  cum  rex  propter  parcium  obstinacionem  concordare  non 
posset,  infecto  negocio  duces  Bavarie  circa  S.  Viti  festum8 
ad  propria  redierunt.  Ea  tempestate  fames  seu  karistia 
preterito  anno  incepta  in  tantum  invaluit,  quod  circa  nati- 
vitatis  Johannis  baptiste   festum4    Landshute   scaffa  tritici 

15  pro  11  florenis  Rhenensibus,  siliginis  pro  9  florenis,  avene 
5  florenis  et  ordei  5  florenis  Rhenensibus  vendebatur.  At 
dux  Georgius  reversus  ex  dieta  Nuremberge  videns  inopiam 
subditorum  suorum  in  Landshuta  scaffam  siliginis  suis  dedit 
pro  6  libris  denariorum  in  parata  et  numerata  pecunia. 

20  Predicto   anno   in    nativitatis  Johannis    baptiste  festo, 

quod  erat  eo  anno  6.  feria,  dux  Bavarie  Georgius  hora  diei 
quasi  9.  intravit  ad  capitulum  maioris  ecclesie  Frisinge  et 
episcopum  in  stuba  capitulari  in  propria  persona  [F.  314'] 
per    suum   cancellarium   Wolfgangum    baronem  de   Kolberg 

25militem  constanter  rogans,  ut  capitulum  consenciat,  quod 
Sixtus  episcopus  Frisingensis  episcopatum  Alio  Philippi 
comitis  palatini  Reni  et  sororis  sue  resignet,  sub  certis 
tamen  condicionibus.  Quod,  si  partim  consenserunt,  attamen 
papa  Innocencius  VIII.  admittere  recusavit. 

30  De  diluvio  particulari  in  Bavaria. 

Eodem  anno  in  die  Johannis  et  Pauli  martyrum5,  que 

tunc  in  dominica  fuit,  et  die  lune  sequenti  tanta  inundacio 

erupit   aquarum6,    ut   inter    alia    multa    damna,    que   terre 

Bavarie  intulit,  eciam  Frisinge  imbrium  aqua,  que  de  foresto 

35  et  de  fornace   vel   loco,   ubi  fiunt  lateres,  vi  sua  destruxit 


1  12.  Februar. 

2  13.  Marx. 

3  15.  Juni. 

4  24.  Juni. 
40             6  26.  Juni. 

G  Vgl.  die  Landshuter  Ratschronik ;   Chroniken  a.  a.  0.,  S.  330. 


—     394     — 

littora  fluvii  Mosaci *  vel  Mose  vulgariter  vocati  apud  portam 
civitatis  versus  monasterium  Novecelle 2,  que  vulgo  murrentor 
appellatur,  ita  ut  opus  fuit  ibi  pontem  illico  construi,  ubi 
prius  plana  via  fuit,  quia  alias  nemo  exire  vel  intrare  civi- 
tatem  potuit.  Insuper  amnem  Mosaci  in  tantum  annihilavit, 5 
ut  apud  domum  Francisci  prope  portam  per  eius  pratum 
Mosa  in  Yserum  flueret.  Sequenti  itaque  feria  3.  venerabilis 
pater  dominus  Udalricus  Aigelshaymer  prepositus  Novecelle 
ut  vir  providus  consulatum  civitatis  Frisingensis  pro  sub- 
sidio  ad  reparandum  [F.  315  J  accessit.  At  cives  voluntarielO 
per  civitatis  operarios  et  prepositus  per  eius  equos,  currus 
et  servos  predictum  fluvium  Mosa  in  suum  amnem  coegerunt 
et  verterunt  et  alia  pro  viribus  reparaverunt. 

Concursus  peregrinacionis  magnus  factus  est  ad  capellam 
beate  virginis  in  Veteri    Otinga,   quo  eciam  cesar  Fridricus  15 
accessit.    Ubi  eura  dux  Georgius  in  die  S.  Mathei 3  visitavit. 

Eodem   anno   dux  Georgius  duci  Alberto    60  equites 
bellatores,    quorum    capitaneus    Scheftaler    erat,    misit    in 
Straubingam,  deinde  in  Lengfelt4,  qui  Landsbutam  exierunt 
sequenti   die5  post   Thome  apostoli   et  reversi  sunt  in  die 20 
Policarpi.6 

Anno  domini  etc.  92.  feria  3.7  post  puriflcacionis 
Georgius  dux  300  equites  in  monasterium  Inferioris  Altach 
contra  Bohemorura  erupcionem  vel  aliorum  invasionem  misit. 
Qui  munito  monasterio  cito  revertebantur.  25 

De  concordia  plebanorum  et  fratrum  mendicancium 
in  Landshut. 

In  die  S.  Valentini8  duo  plebani  S.  Martini  et  Judoci 
in  Landshut  ex  una  et  fratres  predicatores  et  minores 
partibus  ex  altera  Frisinge  per  Sixtum  episcopum  et  17  30 
doctores  et  licenciatos  sibi  assistentes  sufficienter  auditi. 
Causa  sedicionis  inter  eos  per  doctos  viros  [F  315']  arbi- 
trarie  concordata  est,  primo,  quod  omnia  odia  et  inimicicie 
inter  partes  sint  sedata  et  de  cetero  favor  et  amor,  pax 
et   concordia  inter  eos  sit  communis   nee  de  cetero  aliqua35 

1  Moosach. 
»  Neustift. 

3  21.  September. 

4  Burglengenfeld. 

6  22.  Dexember.  40 

6  26.  Januar  1492. 

7  7.  Februar. 

8  14.  Februar. 


—     395     — 

pars  contra  privilegia  vel  iura  alterius  partis  predicet.  In- 
super  frater  Erasmus  de  ordine  minorum  debet  intimare  in 
ambone,  quod  dissensio  inter  egregios*  et  venerabiles  viros 
Wolfgangum  Federkiel  sacre  theologie  doctorem  et  S.  Martini 
5et  Steffanum  Egker  S.  Judoci  ecclesiarum  plebanos  ex  una 
et  fratres  predicatores  et  minores  de  observancia  partibus 
ex  altera  sit  per  reverendissimum  patrem  episcopum  Frisin- 
gensem  graciose  concordata,  et  quod  de  cetero  quelibet 
pars   debet  facere  alteri,   que  sibi  placent,  et  quod  populus 

lOteneatur  dare  suo  plebano  antiqua  iura  parrochialia.  Qui 
autem  ex  devocione  ad  fratres  inclinantur,  per  plebanos 
impediri  non  debent. 

In  vigilia1  S.  Mathie  apostoli  dux  Georgius  300  equites 
ad  muniendum  opidum  suum  Fridperg  emisit. 

15  Feria  3.2  post  Invocavit  Georgius  dux   in  suam  civi- 

tatem  Laugingen  b.  Ubi  infrascripti  principes:  Philippus 
comes  palatinus  Rheni,  Otto,  Albertus  et  Georgius,  duces 
Bavarie,  cum  episcopo  Wormacensi  misteria  consilii  sui  per 
sex   dies   simul    tractabant.     [F.  316 J  Ubi    conclusum    est, 

20  quod  contra  cuncta  adversa  domui  Bavarie  omnes  resistenciam 
facere  pro  viribus  teneantur.  Et  dux  Georgius  in  vigilia3 
annunciacionis  reversus  est. 

Dominica  Judica 4  ipse  dux  exivit  et  sequenti  die  lune 
in  Augustam  ad  Maximilianum  regem  pervenit.     Ubi  secum 

25  usque  in  diem  parasceves5  permansit,  et  in  vigilia  pasce 
domum  rediit.  Sed  cum  dux  Georgius  Augustam  intraret, 
illico  dux  Cristoferus  exivit. 

Eisdem    diebus    dux    Albertus     in    Aichach    morulam 
traxit. 

30  Die  veneris6  post  festum  pasce  dux  Georgius  concionem 

provincialium  suorum  in  Landshutam  vocavit.  Ubi  conclusum 
est,  quod  ipse  dux  Georgius  Alberto  duci  auxilia  prestare 
non  debeat  contra  imperatorem,  eo  quod  eius  consiliarius, 
familiaris  et  vasallus  iuratus  esset.     Et  ad  hoc  sibi  intiman- 

35  dum  missi  sunt  ad  eum  in  Monacum  Sigismundus  Frawnberger 

»  egregium  Hs.    *>  AnakohUh. 

1  24.  Februar. 

2  13.  Marx. 

3  24.  Marx. 
40             *  8.  April. 

8  20.  April. 
8  27.  April. 


—     396     — 

baro  Hage  marsalcusa  ex  militibus,  Mauritius  Tanberger 
ex  nobilibus,  Ludovicus  Ebnar  prepositus  S.  Zenonis  prope 
opidum  Hallense l  ex  prelatis,  Oswaldus  Oberndorfer  magister 
civiura  Landshutensium  ex  civibus.  Qui  exierunt  Landshute 
in  die  Jacobi  et  Philippi2  apostolorum.  Cum  autem  dux  5 
Albertus  percepisset,  quod  eum  dux  Georgius  contra  im- 
peratorem  [F.  316']  iuvare  recusaret,  civitatem  Ratisponam, 
quam  pro  domo  Bavarie  possedit  et  defendit,  restituit.3 
Sicque  bello,  quod  quasi  maximum  videbatur  futurum, 4 
cclerrimus  est  finis  impositus.  10 

Ea  tempestate  post  festa  pascalia  dominica5  ante 
Philippi  dux  Georgius  872  equites  electissimos  ex  prefectis, 
militibus  et  provincialibus  suis  ad  cautelam,  ne  liga  quicquid 
contra  se  aut  suos  ageret,  in  Aichach  collocavit.  Qui  se 
apud  castrum  Liechtenberg  lige  ad  conspiciendum  dederunt  15 
vel  ostenderunt. 

De  capitulo  minorum  in  Landshut  [14]92. 

Dominica  Jubilate 6  fratres  minores  de  observancia 
Landshute b  capitulum  provinciale  celebrarunt.  In  ecclesia 
sancti  spiritus  quidam  frater  de  mane  predicavit,  sed  per-  20 
acto  prandio  alius  ad  S.  Martinum,  alter  ad  predicatores, 
alius  ad  minores  ad  populum  sermones  fecerunt,  hora  autem 
prima  ibidem  in  choro  ad  clerum  exhortacionem  perfecit.  Die 
lune  in  ambitu  suo  processionem  cum  tetania  peregerunt. 
Sequenti  vero  4.  feria  ad  instanciam  civium  laudabilis  pro-  25 
cessio  in  civitate  Landshutensi  hoc  modo  seu  ordine  acta 
est.  Primum  fratres  predicatores  et  plebanus  S.  Judoci  cum 
populo  suo  et  clero  ac  fratres  minores  in  ecclesia  S.  Martini 
congregati  sunt.  Deinde  clerus  cum  populo  processionaliter 
devote  [F.  317]  per  capellam  S.  Sebastiani  in  B.  Marie  30 
virginis  raonasterium  Felicisvallis  transierunt.  Ubt  minores 
primo  loco  ambulabant  ob  capituli  reverenciam  et  ibidem  ipsi 
officium  de  beata  virgine  cantabant,  et  quidam  frater  sub 
eodem  verbum  dei  seminavit.     Quibus  peractis  per  ecclesiam 

*  marearlcua  Hs.    b  am  Rand  hinxugefiigt.  35 

1  Reichenhall. 

*  1.  Mai. 

3  Vgl.  Krenner,  Baierische  Landtags- Handlungen  XII,  366. 

4  Vgl.  die  ahnliche  Atisdracksweise  oben  S.  260t  39. 

5  29.  April.  40 
0  13.  Mai. 


—     397     — 

sancti  spiritus  quilibet  ad  ecclesiam  suani  et  ad  propria 
remeavit.  Dux  autem  Georgius  unacum  civibus  omnes  fratres 
in  eadem  congregacione  optime  refecit. 

Anno  domini  etc.  93.  in  mense  Januario  cives  Ulmenses 
5  in  ducis  Georgii  graciam  redierunt. 

Item  purificacionis l  dux  Georgius  et  Fridericus  marchio 
Brandenburgensis  se  araicabiliter  composuerunt. 

In  media  quadragesiraaconcio2  principum  3Monacensium. 
Duces   Bavarie    Cristoferus    et    f rater   eius   Wolfgangus  ac 

10  ducis  Alberti  consiliarii  contendentes n  coram  duce  Georgio 
imperiali  commissario  super  divisione  ducatus,  sed  in  effectu 
concordari  non  poterant,  licet  paulo  post  in  Monaco.4 

In  vigilia5  ascensionis  dominice  rex  Maximilianus  Lands- 
hutam    pertransiit    ex    Burgundia    et    Alsacia    ad    cesarem 

l5genitorem  suum  in  Lintz   a  Dingelfing  in  aquis  descendens. 

Sabbato G  post  penthecostes  festum  ex  civitate  [F.  317'] 

Landshuta  processio  laudabilis  utriusque   sexus   1500    cum 

11  sacerdotibus  in  suis  superpeliciis  ad  capellam  beate  vir- 

ginis   in   Veteri  Otinga  processit.     Ea   namqueb  tempestate 

20magnus  concursus  illuc  fuit  propter  varia  signa,  que  illic 
per  merita  beate  virginis  fiebant.  Cum  autem  illuc  cum 
candela  76 c  libras  cere  continente  venissent,  clerus  Veteri s 
Otinge  obviam  veniens  ac  reverenter  suscipiens  eos  usque 
in  ecclesiam  conduxit  die  dominica.  Die  lune  fusis  oracionibus, 

25celebratis  missarum  solemniis,  votis  peractis  iter  rediendi 
singuli  arripiunt.  Feria  3.  in  Landshuta  hora  meridiei 
magna  campana  ecclesie  S.  Martini  pulsabatur  pro  cleri  et 
populi  convocacione.  Qui  omnes  obviam  suis  peregrinis 
usque  ad  civitatis  avene  portam 7  venerunt,  ubi   processio 

30  se  vertebat  deducens  eosdem  peregrinos  usque  in  parrochialem 
ecclesiam  S.  Martini.  Ibi  prefati  peregrini  ordinate  erectis 
baculis   deum   in   sua  genitrice   laudantes   11    cantibus  per 

a  so  Hs.     t>  Danque  Hs.    c  centum  durchstrichen,  76  am  Band  Hs. 

1  2.  Februar  1493. 
35  *  Tagung  xu  Ijandshut  am  27.  Februar  1493;  vgl.  unten  Kap.  73, 

daxu  Krenner  a.  a.  0.  IX,  188  ff. 

8  Hiefiir  wollte  Krenner  a.  a.  0.  S.  189  provincialium  gesetxt  wissen, 
dock  ist  diese  Aenderung  iiberflussig. 
4  Vgl.  unten  Kap.  73. 
40  6  15.  Mai. 

6  1.  Juni. 

7  Habrantor ;  vgl.  oben  S.  369,  Anm.  1. 


—     398     — 

suos  cumulos  suramum  altare  circuierunt,  primum  viri  multi- 
phariam,  deinde  mulieres,  postea  virgines,  postrerao  iuvenes, 
singuli  in  suo  ordine  stantibus  clericis  in  suis  stallis.  Finito 
cantu  vulgari  chorus  „Te  deum  laudamus",  plebanus  versus 
et  collectam  de  S.  Martino  subiunxit.  Deinceps  sacerdotes,  5 
qui  in  eadem  peregrinacione  fuerant,  flexis  genibus  ante 
altare  sancte  crucis  hanc  prosam  [F.  3 18 J  „Ab  hac  familia" 
devota  voce  ad  finem  perduxerunt,  plebanus  versus  et  col- 
lectam de  beata  virgine  addidit.  Quibus  peractis  dato 
aspersorio,  ut  moris  est,  singuli  cum  gaudio  ad  propria  10 
redierunt. 

Currenti    anno1   ingens  sagittariorum  ludus  Landshute 
peractus  est.  Balis tarum  sagittarios  oportebat  jn  suis  hospiciis 
comparere  in  die  nativitatis  Johannis  baptiste.2    In  crastino 
omnes  ad  ecclesiam  S.  Martini   convenerunt  et  obtulerunt, 15 
plebanus3  autem  de  S.  Sebastiano    officium   solemniter  de- 
cantavit.    Hos   quadam    die    omnes   in    castrum   suum    dux 
Georgius  ad  prandium  invitavit.   Et  quilibet  eorum  2  florenos 
Rhenenses  21  denarios  imposuit.    Magistro  civium  Oswaldo 
Oberndorfer   fuerunt   adiuncti   40  famuli  uno   rubri  coloris20 
vestitu  amicti,  quorum  quivis  suum  officium  habuit.  Illorum 
in  numero  fuerunt  512.  Maius  clenodium  fuit  110  florenorum 
Rhenensium,    secundum   100  et   cetera  deinceps    usque   ad 
unum.     Sagittariorum    cum    bumbardis    erant    1218.     Unus 
posuit  unum  florenum  Rbenensem  minus  21  denarios.  Maius  25 
clenodium   fuit  110  florenorum  Rhenensium  usque  unum  de- 
scendendo.     Sed,   proch  dolor,    Ulricus  Pichler  de  Augusta 
est   transtixus,   cui   omnes   sagittarii   in  exequiis  offerebant. 
Gives  omni  die  singulis  sagittariis  infra  prandia  vinum,  panes 
cum  caseo   ministrabant.    Omnia  denique  prudenter  fuerunt  30 
ordinata.     In  ludo  globi 4  maius  clenodium  decern  florenorum 
Rhenensium   usque   ad   unum  descendendo.    In  olla5  maius 
clenodium  60  florenorum  Rhenensium  usque  ad  unum.     Que 

1  1493.  In  der  Landshuter  Raischronik  (Chroniken  XV,  331)  wird 
das  Schiitxenfest  irrtumlieh  unter  dem  Jahr  1492  aufgefiihrt.  Ein  Exemplar  35 
des  gedruckten  Einladungsbriefes  xu  dem  Fest,  welchen  Burger mcister 
und  Rat  am  11.  August  1492  ergehen  liessen,  besitxt  das  Stadtarchiv 
Strassburg  i.  E.  (giUige  Mitteilung  meines  Herren  Kollegen  Oberbiblio- 
ihekars  Dr.  Freys).  Es  wird  darin  xu  einem  Armbrustschiessen  auf  den 
24.  Juni  1493  und  xu  einem  Biiehsensehiessen^  verbunden  mit  einem  40 
Oluctehafen,  auf  den  8.  Juli  1493  eingeladen. 

2  24.  Juni. 

3  VgL  Staudenram,    Chronik  der  Stadt  Landshut  I,  201,    Anm.  2. 
*  Kegelspiel. 

4  Oliickshafen.  45 


—     399     — 

olla  exivit  post  Bartolomei1  et  duravit  ultra  annum.    Cuma 
bombardis  inceperunt  feria  2.2  post  Ulrici. 

[F.  318']  Die  lune8  ante  BartolOmei  apostoliFridericus 
et  Sigismundus  fratres,  marchiones  Brandenburgenses,  in 
^Landshutam  venerunt.  Quibus  dux  Georgius  obviani  cum 
suis  aulicis  venit  eosque  in  hospicium  usque  suum  conduxit. 
Feria  3.  ambo  marchiones  in  ecclesia  S.  Martini  audierunt 
officium  et  misteria  consilii  sui  cum  duce  tractabant.  Die 
Mercurii    in  loco  voluptatis  seu  domo  vulgariter  Symelsee4 

10  dicta  venacio  sex  cervorum  et  corea  principum  ac  nobilium 
cum  pulchris  mulieribus  nobilibus  ac  civissis  habita  est  una 
cum  copiosa  refeccione.  Die  Jovis  prefati  duo  fratres 
marchiones  hastis  luserunt.  Die  autem  Veneris  ad  propria 
iter   arripiunt,    quia  mors   imperatoris  Friderici    propalata 

15 est,  qui  precedenti  die  lune5  mortem  cum  vita  mutavit. 

De  exequiis  imperatoris  in  Landshuta. 
Dux  Georgius  exequias  egit  Friderici  imperatoris  dive 
memorie  in  Landshuta  in  profesto 6  S.  Augustini  cum  vigiliis 
et  in   die  cum  multorum  sacerdotum  missis  in  ecclesia  par- 

20rochiali  S.Martini  cum  pulsu  ac  candelis  et  aliis  requisitis. 
Officium  primum  de  sancta  trinitate  Erasmus  Pervaler  in 
Mallerstorf,  secundum  de  beata  virgine  Martinus  S.  Viti 
cis  Rotam  apud  Novumforum,  tercium  pro  defunctis  Wolf- 
gangus    de  Weichs  olim   canonicus   maioris  ecclesie  Frisin- 

25  gensis  in  Weihenstephen.  abbates  jnfulati,  decantabant.  Qui 
cum  suis  [F.  319  J  capellanis  dumtaxat  in  castro  splendide 
sunt  refecti.  Secularibus  sacerdotibus  de  vigiliis  et  missis 
15  denarii  distribuebantur.  Mensure  vini  30  et  tot  semelle 
duorum  denariorum    cum  candelis   per   mulieres  nobiles  et 

30civissas  sunt  oblate. 

De  exequiis  ducis  Cristoferi. 
In  die  Cosme  et  Damiani 7  exequias  ducis  Cristoferi  in 
monasterio  Felicisvallis  dux  Georgius  peregit.     Dominica  in 

*  Cum  —  Ulrici  sptiter  hinxugeschrieben. 

35  *  24.  August. 

*  8.  Juli.     Vgl.  Anm.  1  der  vorigen  Seite. 
»  19.  August 

4  ^Lustsekloss  Simmelsee,   nun   Siebensee,    nock   in  den  achiziger 
Jahren  tin  Parodies    der  Jagdfreunde" ;   Staudenraus,  Chronik  der  Stadt 

40  Landshut  i,  202.    Siebensee  liegt  isaraufwarts  beiLandshut  am  linken  Ufer. 

5  19.  August. 

6  27.  August. 

1  27.  September. 


—     400     — 

die  S.  Michaelis1  rex  Maximilianus  ex  Wasserburg  opido 
in  aquis  Eni  fluminis  de  provincia  Athesina  in  Otingara  cum 
24  navibus  descendit;  una  tamen  ex  illis  apud  opidum  Miil- 
dorf  naufragium  patitur.  Die  lune  in  Otinga  auditis  missarum 
solemniis  in  opido  Praunaw  applicuit,  quo  celeriter  ad  eum  5 
dux  Georgius  venit  ac  cum  eo  ibidem  pernoctavit  et  victu- 
alia  copiose  administravit  sibi  et  omnibus  suis. 

In  die  lune 2  post  Galli  dux  Georgius  provincialium 
suorum  pro  misterii  sui  consilio  in  Landshuta  contionem3 
habuit.  10 

In  die  S.  Othmari4  dux  Albertus  in  Landshuta  cum 
duce  Georgio  pernoctavit  descendens  in  aquis  ad  Wiennam 
ad  exequias5  dive   raemorie  Fridrici   imperatoris  soceri  sui. 

Sequenti  die  Wilhelmus  episcopus  Eistetensis  Lands- 
hute  pernoctavit  in  curru  ad  idem  descendens.*  15 

[F.319']  In  festo  S.  Elizabet 6  Landshute  pernoctabant 
archiepiscopus  Senonensis 7  et  dux  Marcus  Aurelianensis  b  8, 
oratores  seu  ambasiatores  Caroli  regis  Francie,  quos  ex 
hospicio  dux  ipse  Georgius  liberavit. 

In  die  S.  Cecilie 9  ibidem  pernoctavit  gubernator  Bur-  20 
gundie,  quidam  comes10,  nomine  Philippi  archiducis. 

Per  Katisponam  pertransivit  N.11  Alius  Edwardi  regis 
Anglie. 

In   die   Clementis12  dux   Georgius  Wiennam  in   aquis 
ad    cesareas   exequias  misit  suos   legatos,   marsallum   suum2^ 
Sigismundum    Frawnberger    baronem    Hage,    Johannem    de 
Aichperg   in  Hallis,   Johannem  Klosner,   milites,   et  Petrum 

a  bis  hieher  ist  der  Text  miniiert.  *>  prinp.  Ornaosi  (so)  am  Rand 
hinxugefiigt. 

1  29.  September.  30 

*  21.  Oktober. 

8  Fehlt  bet  Krenner. 
4  16.  November. 

6  Die  Literatur  iiber  das  I^ichenbegangnis  ist  verxeiehnet   in  der 
vom  Wiener  Altertumsverein   herausgegebenen  Qeschichte  der  Stadi  WienSb 
U,  II,  576. 

6  19.  November. 

"  Stephan  TrUtan  de  Salaxar. 

b  Vielmehr  Johann  II.  von  Chalons,  Prim  von  Oranien. 

9  22.  November.  40 

10  Johann  von  Bergen,  Herr  *u  Waelheym;  vgl.  Neues  Arehir  fur 
Qeschichte  1829,  S.134. 

11  Richard. 

11  23.  November. 


—     401     — 

Kraft  doctorem.  Qui  solemniter  peractis  imperialibus  ex- 
equiis  in  die  S.  Emmerenciane a  l  sunt  reversi. 

b  Anno  etc.   94.   dominica   rogacionum2   ac  deinde    in 
die  S.  Udalrici    episcopi 8  segetes  in  pluribus  Bavarie  locis 
5  per  tonitrua  et  fulmina  destructe  sunt. 

Item  in  octava4  visitacionis  B.Marie  in  civitate  Lands- 
hutensi  processio  tocius  cleri  et  fratrum  cum  universo  populo 
ad  B.  Mariam  monasterii  Felicisvallis  contra  Turcos  peracta 
est,  et  plebanus  S.  Martini  ibidem  predicavit. 

10  Item  isto  anno  in  estate  in  silvis  Bavarie  multi  cervi 

mortui  inventi  sunt. 

[F.  320]  In  die  S.  Affre5  Otto  et  Georgius  Bavarie 
duces  ex  Landsbuta  ad  S.  Sebastianum  in  Ebersperg  pere- 
grinati  sunt. 

15  Item  in  die  S.  Magni6  martyris  .N.7   dux  de  Legnicio 

ex  Slesia  per  Landshutam  peregrinus  ivit. 

Item  dux  Georgius  ex  sua  uxore  Hedwige  duas  filias 
Margaretam  et  Elizabet  genuit.  Quarum  prior  natu  domina 
Margareta  divino   compuncta  amore   hoc   anno  ante  festura 

20 nativitatis B.Marie  monasteriumsanctimonialium  inHochenaw8 
Salczeburgensis  diocesis  trans  Enum  prope  Atilam  intravit 
cum  proposito  virginitatis  et  in  festo  nativitatis  B.  Marie9 
omnem  ornatum  seculi  contemnens  ordinem  predicatorum 
ibidem  induit.10 

25  Item  dominicaMathei  apostoli  et  ewangeliste  uFridericus 

marchio  Brandenburgensis  ad  ducem  Georgium  in  Lands- 
hutam venit  et  mansit  cum  eo  iocunde  usque  ad  6.  feriam 
sequentem.     In  qua  iter  ad  patriam  arripuit. 

Item  quidam  cliens  ignobilis  in  curia  hie  ducali  educatus, 

SOdictus  Kochel,  duci  Georgio  per  litteras  diftedavit  et  cum 
complicibus  villas  aliquas  eius  combussit,  quinymmo  sequcnti 

*  Emraeranciane  Hs.    b  von   hier  an  bis  F.  321  sekr  blasse  Tmte* 

I  23.  Januar  1494. 

*  4.  Mai. 
35             8  4.  Juli 

4  9.  Juli. 
6  7.  August 

6  19.  August. 

7  Jokann  II.  von  Schlesien-Liegnitx. 

40  B  Altenkohenau  am  Inn,  siidlich  von  Attel  und  Wasserburg. 

9  6.  September. 

10  Veber  ihre  Lebensweise  daselbst  vgl.  Oberbayerisclies  Arckiv  L  V,  X  70, 
Regest  470. 

II  21.  September. 

Quellen  u.  Er5rterung*n,  N.  F.  III.  26 


—     402     — 

purificacionis 1  castrum  quoddam  Kungstain  dictum  ei  totaliter 
concremavit.2 

Item  in  autumpno  Eberhardus  comes  senior  de  Wirtten- 
berg  ducem  Georgium  in  castro  suo  Newnburg  accessit  et 
gratiam  suam  quesivit  et  impetravit.  5 

[F.  320']  Anno  domini  etc.  95.  in  vigilia3  epiphaniarum 
dux  Georgius  marssalum  suum  Sigismundum  Frawnberger 
de  Haga  cum  comitiva  honesta  in  Wormaciam  misit  ad 
dietam  ibidem  per  regem  Maxirailianum  ad  purificacionis4 
constitutam.     Que  tamen  fuit  prolongata.  10 

Item  cum  in  Februario 5  Sigismundus  marchio  Branden- 
burgensis  diem  obivisset,  dux  Georgius    avunculus  eiusdem 
exequias  eius  in  ecclesia  S.  Martini  in  Landshuta  peragi a  fecit 
feria  2.6  post  Reminiscere  cum  vigiliis  et  die  Martis,  que  fuit 
in  die  S.  Gerdrudis 7,  cum  85  missis.     Cuilibet  sacerdoti  sim- is 
plici  de  vigiliis  et  missa  dati  sunt  15  denarii.    Ubi  Michael 
in  Mallerstorf  Ratisponensis  diocesis  noviter  electus  officium 
primum  de  sancta  trinitate,  secundum  de  assumpcione  Marie 
virginis  Martinus  S.  Viti  cis  Rotam  Salczeburgensis  diocesis 
et  tercium   Franciscus   in   Sewn    eiusdem   diocesis,   abbates20 
infulati,  cantaverunt.    Qui  unacum  suis  capellanis  in  castro 
optime  sunt  refecti.    Item  100  libre  cere,  40  candele,  item 
30   mensure   vini    cum   totidem  semellis  duorum  denariorum 
per   militissas   nobiles   et   civissas  matronas  sunt  oblate,  et 
cum  compulsu  S.  Martini  omnium  campanarum,  pro  quo  sex  25 
libre  et  ad  S.  Judocum  tres  libre  denariorum. 

Dominica  Invocavit8  8.  hora  nocti§  mediam  partem 
opidi  Muldorf  incendium  absumpsit.  Id  ob  incuriam  [F.  321] 
cuiusdam  pistoris  evenisse  constat. 

Item  prefatus  illustris   princeps   Sigismundus   marchio  30 
Brandenburgensis    etc.    diem    obivit    in   Onnolzpach b  9    die 
Jovis    26.  mensis   Februarii.     Cuius    intestina   ibidem    sunt 
sepulta.     Super  cuius  sepulchrum  illic  quidam  artifex  de  ere 


a  peregi  Hs.     b  Anolds  am  Hand  Aventinus. 


2.  Februar  1495.  35 

Ueber  diese  Fehde  siehe  unten  die  dcutsche  Ckronik. 

5.  Januar. 

2.  Februar. 

Am  26.  Februar  ;  vgl.  unten  Z.  32. 

16.  Marx.  40 

17.  Marx. 
8.  Marx. 

Onolxbach,  jetxt  Atisbarh. 


—     403     — 

fecit  decern  clipeos  in  una  congerie  erearum  confusione.1 
Corpus  vero  eius  translatum  est  ad  monasterium  in  Hals- 
prun  2,  ubi  et  pater s  eius  sepultus  est,  et  ibi  habuit  sepul- 
turam.K 

o[F.328J  Cap.  67. 

De  duce  Johanne  in  Monaco. 

Johannes  comes  palatinusRheni,  dux  Bavarie  superioris, 
natusb  estb  1369 b4. 

.  Hie  advertendura,  quod  vivente  aduc  patre  eius  Steffano 
lOSeniore  5  anno  domini  1388.  in  eras  tin  o  S.  Urbani  pape  et  martyr  is  Chr.  And. 
invente  sunt  reliquie  in  monte  Andachs.     Que  sequenti  anno  ducte  sunt 
in  Monacum.  ° 

De  iubileo  in  Monaco. 

fionifaciu8   IX.   papa   Rome    inclinatus   precibus   dilectorum  sibi  Andr.  116. 

15filiorum  Steffani,  Friderici  et  Jobannis  f  rat  rum,  ducum  Bavarie,  more 
pii  patris  saluti  animarum  fructuose  providere  volens  auctoritate  apostolica 
indulsit,  ut  anno  domini  1392.  a  dominica  3.  quadragesime,  videlicet 
Oculi,  usque  ad  octavam  8.  Jacobi  apostoli  maioris  extunc  proxime 
venturam  inclusive  gratia  anni  iubilei  esset  in  opido  Monacensi  Frisin- 

20gensi8  diocesis.  In  quo  quidem  opido  sacramentum  corporis  Chris ti 
miracuiose  inventum,  pars  cofone  spinee  eius  capiti  imposite  ac  de  ligno 
sancte  crucis  et  plures  solennes  sanctorum  reliquie  diversis,  ut  tunc 
dicebatur,  coruscantes  miraculis,  que  solemnitate  maxima  ceonsrva- 
bantur.7 

25  Quicunque  voluit  istas  plenarias  indulgencias  consequi 

oportuit  eum  septem  diebus  visitare  quatuor  ecclesias,  vide- 
licet beate  virginis,  S.  Petri,  S.  Jacobi  in  Anger  sancti- 
monialium    et    sancti    spiritus,    et   qualibet   oblaciones  suas 

a  F.  32V— 827'  leer,     b  am  Rande  hinxugefiigt. 

30  !   Gemeint   ist   tcohl  die    kunstreiche  Bronxetafel   mit    9   (nicht  10( 

Wappcnschilden,  welche  abgebildet  ist  bei  Graf  Still fried,  AUertiimer  und 
Kunstdenkmale  des  erlauchten  Hauses  Hohenxollern,  Neue  Folge,  Bd.  II, 
Nr.  54.  Die  Tafel  befmdet  sick  jetxt  in  der  Schwanenordenskapelle  der 
St.    Gumbertuskxrche  xu  Ansbach   innen  iiber   der    Tiire   des   Eingangs ; 

35  vgl.  Meyer,  Die  Burggrafen  con  Niirnberg  im  Hohenxollern' Mausoleum 
xu  Heilsbronn,  S.  8£>. 

*  Kloster  Heilsbronn  bei  Ansbach.  Vgl.  Muck,  Beiirage  xur  Ge- 
schichte  von  Kloster  Heilsbronn,  S.  Ill;  Graf  StiUfried,  Kloster  Heilsbronn, 
S.  150;  Muck,  Geschichte  von  Kloster  Heilsbronn  I,  193  f. 

40  3  Kurfiirst  Albrecht  Achilles.      Vgl.  Muck,  Geschichte  etc.  I,  194. 

4  Vielmehr  urn  1341.     Haeutle,  Genealogte  S.20. 

5  Irrtum  (vgL  oben  S.  331, 8  nebst  Anm.  4  daselbst).  Stephan  tear 
schon  1375  gestorben. 

0   Vgl.  oben  S.  211,  Kap.  15. 
45  7   Vgl.  meine  Anm.  1  xu  Andr.  U(S. 

26* 


—     404     — 

facere.  Item  15  fuerunt  poenitentiarii.  Sed  quia  ubique  fuit 
pax,  ideo  magna  populi  multitudo  de  Almania  et  Bohemia 
venit.  Ideo  fuerunt  constituti  40  poenitentiarii  ad  expediendum 
populum  adventantem.  Oportuit  eciam  quemlibet*  videre 
reliquias  inventas  in  monte  Andachs,  propter  quas  indul-5 
gencie  [l?m  328' J  fuerunt  date;  nam  in  septimana  ter  monstra- 
bantur.  Fuerunt b  enim  sepius  in  una  septimana  60  milia 
hominum  ibi  presentes. 

Chr.  And.  1Item   prefate   reliquie   in   capeila  ducum    sunt  reverenter  col- 

locate.   Interea   edificabatur   in    monte  Andachs    preciosa   ecclesia   in  10 
bonore  S.  Nicolai.    Que  cum  consuniata  foret,  duces  reliquias  presentare 
distulerunt.    Idcirco  terribilia  signa  super  Monacum  apparuerunt.    Quare 
cum  magna  reverencia  dictas  bostias  consecrates  et  reliquias  in  montem 
Andachs  reduxerunt.    His  peractis  illustris  dux  Fridericus  cum  consensu 
fratrum    suorum  Steffani    et  Johannis   unam    spinam   corone  Christi   in  15 
castrum  suum  Landshut  detulit.    Eadem    nocte  terremotus  factus   est 
magnus,    ita    quod    vix    dictus    dux    expectaret,    usque    dum    dies 
illuce8ceret,   et  mox  eandem   spinam    in   montem   Andachs    remisit. 
Ubi  singulis  annis  bis  2,  in  festo  videlicet  ascenaionis  domini  et  dominica 
proxima  ante  Michaelis,  cum  maxima  diversorum  populorum  multitudine  20 
frequentantur  et  beneficia  dei  usque  in  hodiernum  diem   prestantur. 

FiMr.201  Sane  predicto   anno  in   die  S.   Matbei    apostoii  et   ewan- 

geliste  dux  Johannes  contra  fratrem  suum,  ducem  Htephanum,  novum 

u.  Andr.  557.  castrum  in  Monaco   accepit.*    Postea  ducatus   feria  3.  ante  Katherine 

FUetr.  201.  in   Monaco    fuit  divisus.     Duci   Johanni  *cessit  Monacum,    Landsperg,25 
Weilhaim   et  quedam   castra  in  Norico4  etc.     Postea  Monac  enses 
cives   iuraveruntc    Johanni   duci  ut  domino   suo-     Qui  demandavit 
angariamd    seu    exaccionem ,    vulgariter    ungelt,    nunquam 
exigendam. 5 

Andr.90u.  [F.329]  Anno   Christi    1391.   obiit   domina  Katherina  uxor30 

Ebranl28u  ducis  Johannis,  filia  comitis  de  Goricia,  in  die  Albani   martyrisfi, 
FUetr.  205.  multum    laudabilis,    erga   pauperes   multum  misericors.    Ex 
qua   genuit   duos   filios,   Ernestum    et  Wilhelmum,    et   filiam,  dominam 
Sophiam  reginam. 

a  quembilet  Hs.    *»  fuerint  Hs.     c  iuuauerunt  Hs.    *  vngariam  Hs.  35 

1  Der  grossle  Teil  dieses  Abschnittes  findet  sich  schon  einmal  oben 
S.  212,  8  ft. 

*  Die  Quelle,    die  Andechser  Chronik,  sayt  jedoch :   zu  drey  malen 
und  nennt   als   die   dritte   Zeit   den    Freitag  nach    Christi  Himmelfahrt. 
Da    dieser  Freitag  aber   unmittelbar  auf  den  Himmelfahrtstag  folgt  und  40 
beide   Tage    als  eine    Oelegenheit  geUen   konnen,  erklart  sich  leicht  das 
obige  bis. 

8   Vgl.  oben  S.  331, 15  ff. 

4  Diese  Angabe  naeh  Ebran  128:  und  das  land  Norcoa.  Andr.  554 
sagte:  Monacum  cum  suis  attinenciis,  Fiietr.  201:  Mftachen,  Landsperg,  45 
Weylhaim    mit  den  berscheften  darzu  gehdrent.     Vgl.  oben  S.  331,  21  ft. 

5  Quelle? 

6  21.  Juni ;  vgl.  dagegen  Haeutle,  Oenealogie  S.  22,  Anm.  1. 


—     405     — 

Postea  dux  Fridericus  cum  sua  parte  confederavit  se  duci  Fiietr.  201. 
Johanna  ad  suam  partem,  et  hec  confederacio  litteris1  ro- 
borata  est,  OCClllte  tamen,  quia  prius  Fridricus  confederaverat 
se  duci  Steflfano.  Sed  hoc  fuit  callide  impeditum  per  divisionis 
5  litteras.  Tunc  primum  amicicia  inter  ducem  Fridricum  et  cives 
Monacensee  contracta  fuit,  qui  eis  Ion  go  tempore  utpote  a  morte 
marchionis  Meinhardi  durus  fuit. 

Anno  Christi  1393.2  dux  Johannes  confederacionem  cum  Alberto 207. 
duce  A  us  trie   ciica  penthecostes  ad  10  annos  fecit,   similiter  consulatus 
10  Monacensia,   absque    tamen    scitu   communitatis.    Id  super  Bertoldus 
episcopusa  in  eadem  confederacione  fuit 

Anno  Christi  139  4.4  dux  Johannes  cepit  civ  it  ate  m  Frisingensem 

contra  ducemLudovicum ,  qui  voluit cepisse  et  ex ea contra Johann em 

ducem    et  Monacenses   pugnasse;    fuerunt   etenim  dux  Johannes   et 

15  cives  Monacenses   avisati.     Ex   quo  autem  dux  Ludovicus  non  habuit 

intentum   suum,   quia  multos   hospites  iu  Bavaria m   introduxit,   cepit 

Novam  Civitatem,    que  fuit  ducis  Johannis,  et   multa   incendia  in 

provincia  fecit.     Deinceps    duces  Johannes    et  Ernestus   filius  eius  et 

Monacenses   cives  bis    obsederunt  opidum  Aichach  et  combusserunt 

20  ibidem    molendina   et  multas    villas,    non   tamen    dictum    opidum 

ceperunt.      Sed    opidum   Fridperg    ceperunt.     Deinde  dux  Ernestus  208. 

et  Monacenses   obsederunt  *  ca  strum  Swaben,  sed  non  ceperunt,  licet 

forum    combusserint.      /  F.  329']   Hec   lis    duravit  a   nativitatis  Christi 

per   annum  integrum    et  septem'5  septimanas  usque  purificacionis 

25 Marie  anno  Christi  1395.    Et  hec  dicitur  prima  lis  Bavarie. 

Illustris  princeps   et  dominus,  dorainus  Johannes   dux 
Bavarie  superioris  obiit  anno  doraini  1397.  in  die  S.  Ciriaci6 
et  SOciorum  eius.     Hie  dux  dictus  fuit  Probus   ac  Simplex7  et  de- Ebran  128. 
lectabatur  in  venacione  et  aucupio  falkonum  etc. 
30  Anno  Christi  1898.  opidum  PfafFenhofen  fuit  obsessum 

et  captum  per  ducem  Ludovicum  et  Monacenses.8 

9  Anno  Christi  1403.  tres  duces  Bavarie  Monacum  ob- 
sederunt, scilicet  Ernestus  et  Wilhelmus  fratres  ac  veri 
heredes   mediante   Hainrici    ducis    de  Landshuta   adiutorio, 

35  »  obsiderunt  Hs. 

1   Vgl.  Riexler,  Q  esc  hie  hie  Raierns  III,  169,  Anm.  2. 

*  Die  Quelle  hat  richtig  1394. 

s   Von  Freising. 

4  Richtig  verbessert  aus  der  falschen  JahrxaJU  1396  der  Quelle. 
40  6  Dieee  Rechnung  stimmt  nicht  ganx.     Die  Tage  der  Zeitgrenxen 

sind  daher  nut  als  ungeftihre  Angaben  aufxufasseri. 

0  6.  August. 

7  der  fflret  ward  genant  der  frumb  und  giitig  hertzog. 

s   Vgl.  oben  S.  330,  16  if. 
45  °  Von  der  folgenden  Belagerung  und  Bestrafung  Munchens  berichten 

tceder  Andr.  noeh  Ebr.  nock  Fiietr. 


—     406     — 

qui    usque   in   Casteig1   armata   manu   ascendit.     Sed   ipsa 
civitas  fuit  inducta  et  seducta  ad  veris  heredibus  resistendum 
per   Ludewicum   ducem  de  Ingelstadt    et   senatum    eiusdem 
civitatis,  ut  postea  expertum  fuit,  qui  pro  tanto  Ludovicum 
eundem  intromiserunt,  quia  senior  fuit.    Qui  steuram  a  civi-   5 
tate  accepit  et  inde  in  Franciam  ivit.    Et  decern  de  senatu 
fuerunt  decollati,  undeciraus  cucnrrit  ad  ecclesiam  S.  Petri, 
ubi  invenit  sacerdotem  orantem,  quern  suis  precibus  vestitu 
eius    concitus    spoliavit,    quos   induens    evasit,    duodecimus 
vero  per  murum  evadens  aufugit.    Quosdam  insuper  oportuit  10 
funesa  per  annum  in  collo  portare.    Et  sic  civitas  se  dedit 
suis  principibus,  qui  eandem  feliciter  gubernarunt. 
NecroL  1418.  in  profesto  Georgii   martyris  magna  pars  civitatis  Mona- 

censis  exusta  est  a  meridie  usque  ad  vesperas  circa  Vallem.* 

Cap.  68.  15 

Von  hertzog  Ernsten  zu  Munchen. 

Andr.90u.  [F.330]    Ernestus  dux  Bavarie   superioris  erat  vir  fortis  et 

Ebran  143.  jn  plurimum  in  Monaco  habitavit. 
Andr.126  u.  Huic  desponsata  f uit  domina  Elizabet  filia  Johannis  Galeacil 

•  vicecomitis  Mediolanensis  alias8  Barnabonisb  patruieius.  20 

Ebran  143.  Hie  anno  do  mini  1422.  in  bello  contra  vasallos  due i  8  Ludovic  i 

senioris   apud  Eiting4  an  dem  Pasperg4   super  omnes  fortissimus 
et  strennuus  apparuit  et  gloriosam  victoriam  deportavit,  ut  supra  5 
clare  patuit  sub  duce  Ludovico  seniore  de  Ingolstat. 
Andr.  127  u.  Dux  Ernestus  ex  supradicta  uxore  sua  genuit  f  ilium  Albertum  25 

Fiietr.  208.  et  duas  filias  Beatrice  in  et  Elizabet.    D  o  ni  i  n  a  Beatrix  desponsata  fuit 
Andr.  467.  Hermanno  eomiti  de  Cilia.    Post  cuius  mortem  duxit  earn  Johannes 
dux  Bavarie    in  Amberga.      Quos  copulavit   Johannes    episcopu  s 
Ratisponensis  in  opido  Riettenburg  in   die6    S.  Egidii  anno  Chris ti 
1427.  in  presenci  a  Ernest  i  genitoris  et  Alberti  fratris  eius,  ducum30 

a  funus  Hs.    i»  Barnabouis  Hs. 

1  Auf  dem  Gasteig  ostlich  der  MUnchcner  Isarbriicke. 

*  Quelle  ist   das  Totenbuch   des  Munchener  Angerklosters    (jetxt  im 
k.  allgem.  Reichsarchic   in  Munchen),  Bl.  4,  wo    es  heisst:    Anno  domini 
1418.   in  vigilia  Georii    martyris    iterum   magna    pars  eiusdem  civitatis  35 
Monacensis  exusta  est  igne  circa  Vallem  et  in  der  Grakenaw  a  meridie 
usque  ad  vesperas. 

*  So  richtig  Andr.  126 j  7  und  479.  Fur  die  andere  unrichtige  An- 
gabe  konnie  die  Quelle  nicht  festgeslellt  werden. 

4  So  auch  oben  S.  346, 19.  40 

6  A  346. 

H  Andr.  467  sagt :  Johannes  .  .  .  circa  festum  S.  Egidii  1 1.  Sept.) 
venit  in  Ryetenburg  .  .  .,  567  dagegen:  feria  f>.  post  Egidii  (4.  Sept.)  .  .  . 
Johannes  venit  in  Keytenburg.  Nach  Haeut/e,  Qenealogie  S.  24  und  128 
fand  die  Hochxeit  am  7.  September  1428  statt.  45 


—     407     — 

Bavarie.    Dominam   Elizabet  duxit  in    uxorem  anno  domini  1430.474  u.  572. 
...  a »  dux  de  Monte,  ubi  est  sepulta.2 

Hie 3  insuper  alias  non  de  libera  habuit  filium  cardinalem 
concilii  Basiliensis  et  pape  Felicis,  qui  dictus  fuit  Johannes 
5Gruenwalder    doctor    iuris,    postea    episcopus    Frisingensis 
ecclesie.4    In  qua  honeste  sepultus  dinoscitur.5 

Hie  Ernestus  quandam  mulierem  miro  modo  pulchram, 

filiam  cuiusdam  barbitonsoris,  dictam  Agnes  Pernawerin,  in 

aquis    dimergi   fecit    in    Straubinga,    eo    quod   filium   suum 

lOAlbertum   clandestine   in  maritum   duxit  et   illud  revocare 

noluit,  anno  domini  1436.6  12.  Octobris.7 

Hui  c  duci  Ernesto  in  divisione  i  nf  erioris  Bavarie,  cuius  capitalis  Andr.  471u. 
ci vitas   est   Straubing,   cessit  Haydaw,    Strawbing,    Mitterfels,    Pogen,570. 
domus,    que  est  Ratispone,  [F.330*]  cum  omni  dominio  et  iure  ibidem 
15  et    moneta    exceptis    Judeis.       Hec     clarius     supra*    habes     post 
discessum  ducura  Bavarie  in  Holandia. 

9  Anno  domini  1438.  Ernestus  dux  Bavarie  auctoritate  sacri  con-  Chr.  And. 
cilii  Basiliensis  consenciente  filio  suo  duce  Alberto  instituit  in  monto 
Andachs  collegium  sex  canonicorum  cum  preposito.  Quam  fundacionem 
201itteris  suo  sigillo  finnatis  roboravit  circa  .festum  nativitatis  Johannis 
baptiste.  Quod  et  episcopus  Augustensis10  auctoritate  ordinaria 
confirmavit. 

Et    post   paucos   dies   in  commemoracione  S.  Pauli11 
diem  obivit,  sepultus  in  Monaco  apud  beatam  virginem.  Fiietr.  206. 

25  Anno  Christi  1432.    circa  purificacionis  B.  Marie  festum  domina  Andr.  4 79. 

Elizabet  de  Mediolano  ultimum  diem  clausit,  sepulta  in  Monaco 
in  ecclesia  parrochiali  beate  virginis. 

a  leerer  Raum  wie  in  der  Quelle  474. 

I  Herxog  Adolf  1.  von  Jiilich  und  Berg. 

30  *  Elisabeth    heirateie    in   xweiter    Ehe   den   Landgrafen   Hesso   xu 

Leiningen,  starb  1468  xu  Heidelberg  und  ist  neben  ihrem  xweiien  Qemahl 
in  der  Erbgruft  des  ehemaligen  Augustiner-Chorherrenstiftes  xu  Hbningen 
begraben. 

8  Nicht  Ernst  j  sondern  sein  Voter  Johann;  vgl.  Haeuile,  Genealogie 
35  S.  20,  Anm.  2. 

*  1448—1452. 

5  Ueber  sein  Grab  und  den  noch  vorhandenen  Orabstein  vgl.  Schlecht, 
Monumentale  Inschriften  im  Freisinger  Dome  I,  31  f. 

6  Vielmehr  1435. 

40  7   Vgl.  Riexler,  Agnes  Bernauerin  und  die  bayerisehen  Herxoge,  in 

den  Sitxungsberichten  d.  pftifos.-philol.  u.  hist.  KL  d.  k.  b.  Akad.  d.  W. 
1885,  8.  285  ff. 

8  S.  329,23  ff. 

"  Zu  diesem  Abschniite  vgl.  oben  iS.  212,  20  ff. 
45  l0  Petrus  von  Schauenburg;  vgl.  oben  S.  212,  Anm.  3. 

II  Ebenso  oben  S.  212,  25. 


—     408     — 

Andr.1  708.  I  tern  1 43  3.  circa festumS.Wartholomei  con  venerunt  i  n  Straubinga 

36  nobiles  hastiludentes  ibidem  cum  lance  is  acutis,  quorum  medietas 
erat  Australium  a  parte  or  i  en  tali,  alia  Suevorum  ab  occid  u  i  s  par  ti  bu  8. 
Principal  es  ex  parte  orientalium  erant  Ulricus  comes  de  Cilia,  Ulricas 
comes  de  Helfenstain,  Reinpertus  de  Walse,  milites,  unacum  aliis  con- 5 
sortibus  eorum  15  militibus.  Pociores  autem  ex  parte  occiden- 
talium  f uera  n  t  Jacobus  Dragsas  de  Walpurg  liber,  Hainricus  de  Munt- 
furt,  Eberhardus  de  Freiberg,  milites,  unacum  aliis  comitibus  eoru  m 
15  nobilibus. 

Cap.  69.  10 

De  duce  Wilhelmo  in   Monaco,   protectore    sacri 
concilii  Basiliensis. 

Ebran  144.  [F.331]    Wilhelmus    dux    Bavarie   curiam    suani    multum 

245.  ordinate  tenuit,  quia  in  omnibus  ordinatus  fuit,   et  multum  in  venando 

delectabatur.  15 

Andr.  479.  Anno  Chris  ti  1431.   a  Sigismundo  rege  Komanorum    et  Hun- 

garie   hie  Wilhelmus   comes    pal  a  tin  us   Rheni,  dux  Bavarie,    protector 

Basiliensis  concilii  ordinatur.    Ubi  ex  fldeli  proteccione  magnam 

faraam  acquisivit.2 

480.  Anno  domini  1433.  hi  c  dux  Wilhelmus  Margaretam  filiani  Adolphi  20 

ducis  de  Clivis  etatis  sue  circiter  18  annorum  duxit  in  uxorem  et 
nupcias  magnifice  Basilee  in  concilio  celebravit.  Que  concepit 
et  see  undo  anno  peperit  filium  nomine  Adolfum. 

De  morte  eius. 

Andr.  489.  Anno  Christi  1435.  feria  3.  2.  Id.3  Septembris  obiit  Wilhelmus  25 

Fiietr.  206.  dux   Bavarie,   sepultus  Monaci  in   ecclesia    beate  virginis.     Hie  reliquit, 
Andr.  489.  filium  nomine  Adolfum  et  uxorem  gravidam.    Que  peperit  filium  nomine 
Wilhelmum,  qui  paucifl  diebus  Hupervixit.    Postea  ipsa  domina  Mar- 

gareta  de  Clivis   ducissa  Bavarie  duxit  in  maritum  Ulricum 
comitem  de  Wirttemberg 4,   sepulta  in  monasterio  in*  Adel-30 
berga  5  inb  Sueviab. 

471.  6Huic  duci  Wilhelmo  in  divisione  inferior  is  Bavarie  per  sortem 

cessit  Wildenstain,  Dietfurt,   Kelhaim,    Abach,    Schonperg,    Sigenstain 

*  madelberg  Hs.,  spater  an  das  g  tin  Haken  angefiigt.  h  am  Rande 
hinxugefiigt.  35 

1  Bexiehungsiceise  die  OberaUaicher  (oder  Straubinger)  Zusatxe  xu 
den  Ausxilgen  aus  der  Fortsetxung  der  Chronica  ponttficum  et  imperatorum 
Romanorum  des  Andreas  von  Regensburg  in  Clm.  9503. 

*  Vgl.  die  Notae  Undersdorfenses ;  Mon.  Qerrn.  hist,  SS.  XVH, 
333, 20.  40 

a  feria  3.  ware  3.  Id.  Septembris  gewesen;  vgl.  Andr.  489,  Anm.  4. 

*  Vgl.  oben  S.  361,  4  und  Andr.  709,  5. 

5  Adelberg,  PramonstratenserJdostcr.  Obige  Angabe  ist  nicht  richtig. 
Margarete  ist  vielmehr  in  der  Stijtskircke  xu  Stuttgart  begraben. 

6  Der  folgende  Abschnitt  auch  oben  S.  329, 19  ff.  45 


—     409     — 

Valkenstain,   Werd,   Saulberg  a,    Lindel,   Peilstain,    Aigen,   Eschelkayni, 
Newkirchen,  Furt,  Kotzting,  Deckendorf  et  potestas  redimendi  op  id  urn  Kam. 

De  filio  ei us  Adolfo. 

Adolfus   dux  Bavarie  natus  anno  Christi  1439. x  etatis 
5 sue   anno    sexto2  diem   obivit,   sepultus  apud   patrem  suum 
in  Monaco  in  vigilia  palmarum.8 

De  domina  Sophia  regina  Eomanorum  et  Bohemie. 

[ F.  33V ]  Domina  Sophia  soror  predictorum  duorura  fratr um  Andr.  90, 

£rnesti   et  Wilhelmi,  filia  Johannis,   ducum    Bavarie,    anno ^Sbran  128  u. 

145 
lOdomini    1389.  fuit  domino  Wentzeslao  Romanorum    et  Bohemie  regi 

desponaata.    Huius   temporibus  in  universitate  Pragensi   orta 

est   quedam  dissensio  inter  doctores,   ex  qua  succrevit  heresis  Ebran  145. 

Hussitarum  per  quosdam  p§eudodoctores  et  maxime  per  magistrum 

Johannem  Huss,    a  quo  etiam   Hussite   idem  heretici   nun- 

15  cupantur  usque  in  presentem  diem.  Cuius  heresis  vehementer 
invaluit  in  Bohemie  regno.  Quo  errore  eciam  regina  decepta 
in  principio  eundem  protegereac  defensare  nitebatur.  Quadam  igitur 
die  frater  suus  Ernestua  dux  Bavarie,  vir  imperterritus  et  prin- 
ceps    christianissimus,    sororem   suam   reginam    de    hoc    verbis 

20correxit.  Que  contemnens  inquit  se  in  ea  fide  morituram.  Qua  de 
causa  magnam  alapam  ei  dedit  et  mox  ex  Praga  et  regno  aufugit. 

Wentzeslaus  rex   obiit   anno   domini    1419.    etatis   57.*   se-  Andr.  154. 
pultus  in  sepulchro,  quod  ipse  sibi  delegerat.6  E.  Silvio,  H. 

Anno   domini  1428.   feria   5.  post  omnium  sanctorum  *boh-27- 

25  obiit  domina  Sophia  regina  Bohemie  sine  liberis. 

Cap.  70. 

De  duce  Alberto  in  Monaco. 

[F.332]  Albertus   comes  palatinus   Rheni,   dux    Bavarie  Ebran  154 
et    comes    in  Voburch,    vir   mitis,    pacificus   ac    iocundus,    procerus  u.  Fiietr.  208. 
30  stature,   multnm   dilexit   artem   musicam,   qua  et  ipse  non  mediocriter 
imbutus  erat,  in  venacione  tarn  ferarum  quam  avium  plurimum  delecta- 
batur,  prudens  et  humilis. 

»  Gaulberg  Hs. 

1    Vielmehr,  wie  oben  S.  40S,  23  riehtig  angegebcn  ist,  1434. 
35  *  Adolf  starb  im  achten  Lebeny'ahre  1441. 

•  Vgl.  Haeutle,  Oenealogie  S.  28,  Anm.  1. 

*  Vielmehr  im  59.;  die  obige  Angabe  am  Enea  Silvio. 
h  Zu  K'6nig8saal. 

0  4.  November.    Nach  Haeutle,  Geneahgie  S.22  starb  Sophie  jedoch 
40  am  26.  September  1425.     Vgl.  Ebran  145,  Anm.  o. 


—     410     — 

E.  Silvio,  a  Albertus,  postquam  pater  eius  Ernestus  puellam  balnei  custodem 

Europa  g  3.  ab  eo  perdite  amatam  et  in  spem  matrimonii  susceptam  apud  Strau- 
bingam  Danubii  fluentis  dimersit1,  cum  diu  vitara  in  merore  peregisset, 
tandem  luctu  peracto  uxorem  ex  domo  Brunsvicensi  duxitb»  ex  qua 
sobolem  pulcerrimam  snstulit.  Podogra  laborans  sepositis  ceteris  curia  5 
sectatus  musicam  assiduis  cantibus  ac  sonis  animum  oblectavit  et 
venacioni  operam  dedit. 

Agnes   Bernawerin  submersa    est   1436.   in  die    Maxi- 
miliani.2 

De   eius   eleccione   in   re  gem  Bohemie.  io 

Anno  domini  1439.  in  vigilia3  Symonis  et  Jude  aposto- 

lorum  diem  obivit  serenissimus  Albertus  Romanorum,  Hungarie 

E.  Silvio,  et  Bohemie  rex.     Quapropter  barones   regni    Bohemie  diem 

H.  boh.  57.  gtatue  runt  ad  eligendum  regem  Bohemie  fllturum  in  festo  S.  Georgii 

martyris  proxime  venturo  in  civitate  Pragensi.     Quo  cuncti  15 
barones   et  prelati  regni  eiusdem  venerunt.     Et  maior  pars 
elegit   hunc   Albertum  ducem   Bavarie   in    regem   Bohemie, 
qui   a  iuventute   sua  educatus    fuerat  jin   curia  regia  regis 
Wentzeslai,    ubi  et  ydeoma  bohemicum  didicerat4  et  mores. 
Mittuntur   ad    eum   pri mores    regni,   inter   quos  Ulricus  Rosensis    homo  20 
semper   se  tempori    accomodans   princeps   fuit,  ad  insinuandlim  sibi 
eleccionem  de  eo   factam.      Albertus   ea  virtute  atque  animi  raode- 
racione   usus  est,  que,  postquam  reges  esse  cepere,  rarissima  semper  fuit. 
Nam    venientibus  ad  se  Bohemorum  legatis  amplumc  et  nobile  regnum 
offerentibus  gracias  egit,  qui  se  unum  ex  omnibus  elegissent,  cui  parere  25 
vellent    dignumque    tan  to  imperio  iudicassent.    Multa  se  idcirco  debere 
Bohemia   neque  id   unquam   beneficii  oblivioni  daturum.     /  F.  332']  At 
cum    regis  Alberti    soboles  extet,    indecorum   esse  cum   alterius   iniuria 
regnum  querere.    Paternam  hereditatem  nulli  auferendam.    Qui  pupillos 

»  die  folgenden  xwei  Absatxe  sind  auf  die  Ruckseite  eines  xwischen  30 
F.  331  und  332  eingehefteten  Zettels  geschrieben,  auf  dessen  Vorderseite 
(ein  Teil  fehlt  rechts)  xu  lescn  siettt:  Lieber  her,  ich  pit  eurer  wirdigkeit, 
...  nit  wolt  in  ubel  aufnemd,  mir  ist  .  .  .  mein  hausswird  wider  kumd, 
ich  he  .  .  euch  geschickt.  Item  fQr  das  messgewant  zu  ma.  .  .  kreucz 
zu  stercken  III  s.  d.,  mer  fur  . .  .  fan,  schild  und  puschen  und  die  ab . . .  35 
LXV  d.,  mer  X  d.  fur  ein  kwinden  .  .  .  X  d.  fflr  ein  rode  leinbat  hab 
ich  dan  .  .  .  XVII  d.  fur  den  roden  arlass  zu  dem  .  .  .  auf  das  mess- 
gewand  mer  III  d.,  fur  .  .  .  zu  den  dollein  unden  an  die  stai  u. . .  das 
mach  alsB  VII  halb  s.  d.     b  duxisset  Hs.     c  ample  Hs.  wie  die  Quelle. 

1   Vgl.  oben  S.  407,  9.  40 

7  12.  Oktober,  jedoch  1435.     Vgl.  oben  S.  407,  11. 

3  27.  Oktober. 

4  Ebran  155:   die  Beheim   hieten   den    fiirsten    sonderlich    lieber 

§ehabt  dann  ander  darumb,  das  er  die  behemische  sprach  gar  wol  kflnd, 
ie  er  gelernt  het  bei  konig  Wentzla.     Enea  Silvio,  Historia   bohemica,  45 
cap.  57 :    Albertus  itaque   Baioarie    dux  maiore   procerum    voto  rex  de- 
clarator, qui  apud  Venceslaum  quondam  nutritus  l>ohemice  iingue  non 
ignarus  erat. 


—     411     — 

• 

suo  iure  disponent,  diis  atque  hominibus  invisos  penas  aliquando  patrati 
sceleris  dare.  Cognovisse  se  non  vano  rumore  fedus  antiquum  inter 
Bohemos  et  Australes  extare,  deficiente  masculina  sobole  principem  ne 
foras  assumant.  Fidem  servare  pulchrum.  Ne  cui  temere  noceatur, 
Scavendum.  Scelestam  execrabilemque  vocem  illorum,  qui  regnandi  causa 
ius  violandum  astruunt.  Atque  ita  maiorem  se  spreto  regno  monstravit 
et,  si  verum  fateri  licet,  clarissimum  egit  regem;  nam  regnum  apud 
eos,   qui  spernunt,   non   qui   cupiunt.     Et    sic    regnum    et    legatOS 

pacifice  dimisit. 

10  De   nupciis  et  procreacione   filiorum. 

Anno  Christi  1436.  Annafilia  ducis  deBrunswic  copulata 
fuit  duci  Alberto  vivente  aduc  genitore  suo  circa*  Martini*1. 
Et   nupcie   celebrate   sunt  Monaci    in   die2  Leonardi   confessor  is.  Cf.Andr.  495. 
Que  concepit   et  sequent i  anno  peperit   (ilium  nomine  Johannera^tt?. 
15  feria  6.8  Michaelis  anno  etc.  37. 

Anno  etc.  38.  feria  4.  4  post  Wartolomei  genu  it  Ernestum,  50i. 
qui  in  puericia  diem  obivit.5 

Item  dux  Sigismundus  natus  est  in  die  S.  Anne*  anno 
domini  1439. 
20  Item  anno  etc.  40.  in  die  nativitatis7  domini  Adalbertum 

peperit,  qui  statim8  obiit,  item  anno  etc.  41.  dominam  Mar- 
garetam  in  die  circumcisionis  Christi9,  item  42.  dominam 
Elizabet  in  festo  purificacionis  Marie10.     # 

Item    1447.    feria    6.11    ante    Thome    apostoli    ducem 

25  Adalbertum   genuit   iam  regentem,    item  1449.  circa  festum 

epiphanie12  Christoferum,    [F.  333]    item  1451.  Wolfgangum 

»  am  Rande  hinxvgefiigt. 

I  11.  November;  vgl.  hiexu  Haeutle,   Qenealogie  S.  30,  Anm.  4. 

9  circa  festum  B.  Leonhardi  (6.  November)  sagt  Andr.  Vgl.  da- 
30  seWst  S.  709. 

•  4.  Oktober.  So  auch  Haeutle,  Qenealogie  S.  30  u.  34.  Andr.  496  \ 
circa  festum  S.  Dyonisii  (9.  Oktober),  dagegen  die  OberaUaieher  Zusatxe 
(Andr.  709)  3.  Oktober. 

4  27.  August.  So  auch  Andr.  709.  Andr.  501:  circa  festum 
35  S.  Augustini  (28.  August).    Haeutle  a.  a.  0.    S.  30 :  26.  August. 

6  Am  29.  Februar  1460 ;  Haeutle  a.  a.  0.  S.  30. 

6  26.  Juli.     So  auch  Andr.  709  und  Haeutle  a.  a.  0.  S.  32. 

7  25.  Dexember.  Andr.  709:  1.  Januar  1441,  wohl  richtig  gegen 
Haeutle' s  Angabe  (a.  a.  0.  S.  32) :  24.  Dexember. 

40  *  Haeutle  nennt  dagegen  wohl  unrichtig  das  Jahr  1445. 

y  1.  Januar,  doch,  wie  auch  Haeutle  angibt,  7442. 

10  2.  Februar,  doch  (vgl.  Haeutle)  1443. 

II  15.  Dexember. 

l*  6.  Januar;  nach  Haeutle  an  diesem  Tage. 


—     412     — 

omnium   sanctorum1,   item  anno  etc.  54.  Barbaram  feria  5.2 
post  penthecostes,  id  est  in  profesto  Barnabe  apostoli. 

Item  dux  Adalbertus  longo  tempore  intirae  uxorem 
suam  amavit.  Postquam  autem  ipse  averterat  se,  et  ipsa 
[se  avert  it  *].  5 

Cum  autem  anno  Christi  1447.  dux  Ludovicus  senior 
de  Ingolstat  in  Burckhausen  in  captivitate  ducis  Hainrici 
mortuus  fuisset, 3  quidam  prudentes  suadebant,  eo  quod  ipse 
Adalbertus  eque  propinquus  in  linea  consanguinitatis  erat 
sicut  Hainricus,  ut  quasdam  civitates,  que  eciam  sponteio 
eum  intromisissent,  accipere  deberet.  Noluit  inquiens  se 
cum  iusticia  accepturum.  Quod  nee  usque  in  hodiernura 
diem  factum  est,  sed  heres  et  nepos  ducis  Hainrici  potenter 
cuncta  possidet  dux  Georgius. 
Fiietr.  202.  b  Ludovicus    senior  de  Ingolstat  habuit  uxorem  primaro  Kathe-  15 

Andr.  562.  rinam    de    Mortan4    vel    filiam    principis    Borbonii ,     secundam 

uxorem  sororem  regine  Ciprie. 
Ckr.  And.  £>ux  Adalbertus  preposituram  et  collegium  canonicorum  in  monte 

Andachs,    que    genitor   suus  Ernestus  dux  fundaverat,   in  monasterium 
ordinis  S.  Benedicti  mutavitj  ut  supra 5  clarius  habetur,  ubi  agitur  20 
de  inonte  sancto  Andachs  libro  5.  capitulo  15.  et  16. 
Chr.  And.  Anno   domini    1460.    die   Veneris   post    cinerum0   ultima    men  sis 

u. Fiietr,  208.  Februarii  Adalbertus  comes  palatinus  Rheni,  dux  Bavarie 
superioris  inferiorisque  et  comes  in  Voburg,  in  Monaco 
ultimum  diem  clausit,  sepultus  in  monasterio  montis  Andachs,  quod  25 
ipse  fundaverat,  relinquens  filios  quinque T,  Johannem,  Sigismundum, 
Adalbertum,  Cristoferum  et  Wolfgangum,  et  trea8  filias9,  videlicet 
Fiietr.  208.  [F.  3331 J  Margaretam,  Elizabet  et  Barbaram. 

Domina  Margareta  desponsata  est  anno  domini   1462.  primo- 
genito10  Fridericoc  marchionis  deMontua".   Ubi  sepulta  est  et30 
defuncta  1479. 

ft  vom  Herausgeber  ergdnxt.  h  der  folgende  Absatx  steht  auf  einem 
xwischen  F.  332  und  333  eingehefteien  Zettel.    c  Friderici  Hs. 

1  1.  November. 

2  13.  Juni,   wotnit  jedoeh  die  andere  Angabe  :   in  profesto  Barnabe  35 
apostoli  (10.  Juni)  nicht  stimmt.     Haeutle  nennt  den  .9.  Juni. 

8   Vgl.  obm  8.  351,  26  if. 
4   Vgl.  oben  S  342,  Anm.  I. 

6  S.  211-213. 

u  Diese    Tagesangabe   stammt    aus    Fiietr.   208:    an    freitag    nach  40 
Vasnacht   (29.  Februar),    die   folgende  Angabe :    ultima  mensis  Februarii 
aber   aus  der  Andechser  Chronik.     Damit   tcurde  Fiietrers   weitere  jedoeh 
irrtumliche  Tagesbexeichnung :  an  dem  ersten  tag  des  Mertzen  richtiggestellt. 

7  So  Ebran  150t5.    Die  5  Namen  auch  tn  der  Andechser  Chronik. 

*  Ebran:  zwo  tochter.  45 

!*  Soweit  der  Abschnitt  auch  oben  S.  213,27  ff. 

10  Friedrich  I.  von  Mantua.     Dessen   Voter  war  Ludwig  III. 

11  Vgl.  Ebran  161. 


—     413     — 

Dominant  Elisabeth  duxit  in  uxorem  Ernestu* l  dux  Saxonie,  elector.  Fiietr.  208. 
Ex  qua  multos  liberos2  progenuit,  inter  quos  Fridricum 
electorem,  qui  1493.  in  Hierosolima  terra  sancta  loca  sancta 
et  sepulchrum  domini  visitavit,  Albertum  archiepiscopum 
5  Maguntinum,  N.3  archiepiscopum  Maidburgensem,  Johannem, 
duces  Saxonie  etc.  Ipsa  autem  domina  Elizabet  obiit  1484. 
Domina  Barbara  sanctimonialis  in  Anger,  ubi  defunct  a  et 
sepulta  est,  1471.4  obiit.  Anna  ducissa  Brunsvicensis,  mater 
eius,  sepulta  cum  filia5  obiit  1474. 

10  Cap.  71. 

De  duce  Johanne  in  Monaco. 

Johannes  comes  palatinus,  dux  Bavarie  superioris  ac 
inferioris  et  comes  in  Voburg,  seriosus,  verax 6  et  largus  f uit.  Fiietr.  208  u. 
Ipse  Wienne  in  novo  foro  in  conspectu  regis  Lad i ski  hasti- 
15  lusit.  Post  mortem  patris  sui  unacum  fratre  suo  Sigismundo 
ducatum  liberaliter  rexit.  Anno  igitur  ducatus  sui  tercio 
tempore  pestilencie  in  Monaco,  anno  vero  Christi  1463.  diem  Fiietr.  209. 
ultimum  clausit,  sepultus  in  raonasterio  montia  Andachs  cum  patre  suo, 
in  octava  S.  Martini.7 

20  Cap.  72. 

De  duce  Sigismundo  in  Dachau. 

[F.  334  J  Sigismundus  comes  palatinus  Eheni,  dux  Bavarie 
superioris  et  inferioris  ac  comes  in  Voburg,  patri  in  ducatus 
regimine  unacum  fratre  suo  Johanne  successit.*  Post  cuius 
25fratris  mortem  regimini  cito  renunciavit.  Ex  quo  multa 
incomoda  evenerunt,  quia  dux  Cristoferus  toto  conatu  nite- 
batur  in  regimine  succedere,  ad  quod  tamen  provinciales 
nusquam  consentire  volebant.  Hie  largissimus  princeps  nimium 

1    Vgl.  Ebran  161. 
30  2  Fiinf  Sbhne  und  xuei  Tochter.     Vgl.  Fosse,  Die  Wettiner,   Taf.  7. 

*  Ernst. 

4  Nach  Haeuile.  Oenealogie  S.  32,  1472. 

5  ht   nicht    ricktig.     Anna  start   xu  Nannhofen,  tcurde   dart  be- 
graben   und  sp&ter   nach  Andechs  uberfiihrt,  wo  sie  an  der  Seite  Herzog 

SbAlbreehts  III.  ruht. 

6  208 :   den  man  ye  nannt   den  warbaftigen  ffireten.    209:  der 
kflen,  from  und  warhaft  furst. 

7  18.  November.     Ueber  Johanns  Erkrankung  xu  Harthausen  (nicht 
Baidhausm,  wis  Haeutle  irrtumlich  angxbt,  Riexler,  Oeschichte  Baierns  111, 

40  462 >  Anrn.  3  aber  berichtigt  hat)  und  seinen  Tod  vgl.  den  Brief  Dr.  Her- 
mann SchedeU  in  Clm.  224,  f.  251. 
9  Vgl.  Fiietr.  222, 18. 


—     414     — 

delectabatur  in  Venere  et  musica,  albis  columbis  et  scroffis, 
pavonibus  ac  aliis  avibus  et  animalibus  singularibus  et  raris. 
Primum  habitavit  in  Dachau  opido  et  antiquo  comitatu, 
postea  in  Mantzing  et  Nannhofen  l.  Insuper  olim  familiaris 
domine  imperatricis  fuit.  Postquam  autem  frater  suus  Adal-  5 
bertus,  qui  suo  ex  consensu  principatum  regebat,  filiam 
imperatoris  Priderici  in  uxorem  duxerat,  dictus  Sigismundus 
dux  castrum  suum  Gruenwalt 2  sibi  sponte  resignavit.  Non 
habuit  uxorem. 

Cap.  73.  10 

De  duce  Alberto  in  Monaco. 

[F.3341]  Adalbertus  comes  palatinusRheni,  dux  Bavarie 
superioris  ac  inferioris  et  comes  in  Voburch,  vir  prudens, 
astutus,  latina  et  italica  lingua  edoctus,  vix  administracionem 
ducatus  obtinuit,  quia  genitor  suus  in  testamento  reliquerat,  15 
ut  duo  fratres  seniores  ducatum  simul  gubernare  deberent. 
Cum  autem  Johannes  dux  diem  obiisset  et  dux  Sigismundus 
regimini  abrenunciasset,  dux  Cristoferus  toto  conatu  nite- 
batur  sibi  regimen  usurpare  ita,  ut  simul  cum  Adelberto 
duce,  fratre  suo,  regeret.  Quocirca  dux  Ludovicus,  qui  se20 
quasi  patrem  omnium  predictorum  fratrum  gerebat,  dietam 
circa  puriflcacionis  festum  3  in  Landshutam  predictis  fratribus 
et  eorum  provincialibus  statuit.  At  Cristoferus  dux  cum 
200  electis  equitibus  Landshutam  intravit  cum  auxilio  militum 
ante  nemus  bohemicum,  qui  quandam  ligam  mutuo  fecerant,25 
quam  hircellorum4  vocabant,  vulgariter  der  pocklar,  quibus 
se  iunxerat.  Inter  quos  principaliores  Gewolfus  de  Degenberg 
et  Johannes  de  Nusperg  erant.  In  curia  eciam  sua  instituit  et 
habuit  marscallum,  magistrum  curie,  magistrum  stabulariorum 
vel  equorura,  camerarios,  ianitores,  tubiccnes  et  cocos  et  cetera  30 
ad  principis  curiam  spectantia.  Sed  in  vanum  laboravit. 
Dux  etenim  Ludovicus,  qui  se  mediatorem  fecerat,  unacum 
suis  consiliariis  et  dictorum  ducum  provincialibus  decrevit 
maturo  consilio  prehabito,  ut  Cristoferus  dux  mox  curiam 
suam  abiciat,  quod  et  illico  fecit,  et  quod  Adalbertus  ducatum  35 

1  Menxing  (Blutrnburg)  und  Nannhofen. 

2  Griinwald  an  der  lsart   siidlieh  von  Miinchen.     Vgl.  Riexler,  Qe- 
schichte  Baierns  111,  4(i9,  Anm.  1. 

3  Tagsatxung  vom  SI.  Januar  1468  xu  Landshut;    Riexlcr  a.  a.  0. 
111,475.  40 

4  „Ge8ell8chaft    vom    EingehUrn"    oder     „Die  Bockler"    genanni. 
Riexler  a.  a.  0.  i/7,  471. 


—     415     — 

regere  debeat,  qui  Cristofero  fratri  suo  annuatim  pecunie 
summam  porrigat.  Et  sic  curia  ducis  Cristoferi  cum  [F.  335  J 
suis  officialibus,  quos  creaverat,  raox  desiit. 

Deinceps  Adalbertus,  Cristoferus  et  Wolfgangus,  tres 
5  fratres,  duces  Bavarie,  Italiam *  ad  suum  sororium  .  .  . ft  2 
marchionem  Montuanum  intrarunt.  Ibi  Wolfgangus  interim 
remansit.  Adalbertus  et  Cristoferus  Eomam  ad  papain 
Paulura  venerunt,  qui  eos  honorabiliter  suscepit,  quia  noticiam 
eorum    singularem    contraxit,    quando    olim3    causa    studii 

10  Rome  moram  traxerunt  et  ipse  tunc  cardinalis  erat  et 
hospicia  contigua  habuerunt. 

Ideo  petita  ab   eo   impetrarunt   ac  cum  honore  ab  eo 
remissi  sunt  in  patriam  suam. 

Anno    domini  1468.*    papa   Paul  us    II.   servatis,    que   xuTeBidL* 

15servari  debent,  cum  consilio  tocius  sacri  collegii  reveren- 
dissimorum  dominorum  cardinalium,  multorum  episcoporum  et 
doctor um  Georgium  de  Podiebrat  incliti  regni  Bohemie  occupatorem 
per  sentenciam  diffinitivam  damnavit,  excommunicavit,  pronun- 
ciav  it  here ti cum    pertinacem,    hereticorum    fautorem   et   damnatarum 

20heresum  defensorem,  periunim  sacrilegumque  fuisse  et  esse  et  omnes 
penas  incurrisse  a  iure  in  tales  perfidos  homines  latas.  Etpropterea 
ipsum  omni  dignitate,  principatu,  dominio,  bonis  et  honore,  prout 
iustum  et  decens  fuit,  privavit  necnon  filios  ipsius  ab  omni 
successione    isabiles    fore    declaravit   absolvitque    omnes    barones    et 

25  vaaallos  ab  omni  eius  potestate  necnon  quoscunque  homines 
ab  omni  liga,  federe  et  conf ederacion e ,  qui  cum  ipso  habuissentb 
sive  in  regno  Bohemie  vel extra.  Item  excommunicavit  eiusdem 
perfidi  heretici  nequissimum  filium  et  paternarum  iniquitatum 
prosectatorem  et  defensorem  Victorinum6,  item  omnes  [F.335*] 

30  et  singulos  ipsi  Georgio  here tico adhere n tea,  assistentes,  obsequentesifo//.' 
et  faventes  ac  ipsi  auxilium,  consilium  vel  favorem  clam  vel 
palam,    directe   vel   indirecte  prebentes   cuiuscunque    dignitatis) 
status,  gradus,  ordinis,  preeminencie  vel  nobilitatis  fuerint,  eciamsi 
p  on  tif  icali,    regali,  reginali,  ducali,  marchionali  aut  alta  quavis 

35  *leerer  Raum.        b  habuisse  Hs. 

1    Vgl.  Fuetr.  222. 

7  Friedrich  I.  Oonxaga.     Vgl.  oben  S.  412,  29  ff. 

3  1460;  vgl.  Riexler  a.  a.  0.  Ill,  463. 

4  Vielmehr   am   23.  Dexember  1466;   vgl.   Pastor,    Qeschichte   tier 
40  Papsie  W  «  *,  404. 

6  Der   Text   der   Absetxungsbulle    erscheint   als   Quelle..     Zur   Ver- 
gleiehung  ist  der  Druek  in  den  SS.  Eer.  SUes.  IX,  210  ff.  benutxt. 

0  Viktorin,  Eerxog  xu  Munsterberg  und  Olaix. 

7  Verwendet   ist   der  Wortlaut  der  Bulle  vom  20.  April ;    vgl.  uber 
46  diese  Pastor  a.  a.  0.  S.  406  f.    Zur  Textvergleichtmg  wurde  der  Druck  in 

den  SS.  Her.  SUes.  IX,  265  ff.  beniitxt,  dock  scheint  der  obige  Text  einer 
etwas  abweichenden  Fassung  der  Bulk  xu  entstammen. 


—     416     — 

ecclesiastica   vel  mundana    prefulgeant   dignitate,  et    qui  secum  com- 
mercium  habent,  necnon  omnes  et  singulos  sibi  militant es  eeu 
arma  necnon  victualia,  cuiuscunque  generis  Bint,  ministrantes. 
Item     excommunicavit     nominatim     perfidissimum    hominem 
Johannem    de   Rokazano    eiusdem    Georgii    et   heresis   pre-  5 
cipuum   defensorem,   item  .  .  . a  *   uxorem   sepedicti   Georgii, 
item  Gregorium  de  Heinburg  *,  Samuelem  civem  Pragensem, 
Bernhardum  Brick  capitaneum,  Johannem  Wolflin  et  omnes 
officiales,  Johannem  ducem  dePrecknutz,  occupatorem  ducatus 
de  Saga3,   Ottonem  Sparnecker   cum  filio  cum  omnibus  aliis  10 
adherentibus  etc.     Et    ad    proniulgandum ,    pronunciandum, 
manifestandum    huiusmodi    sentenciam    diffinitivam    maximi 
pontificis  contra  prefatos  hereticos  Kudolfus  episcopus  Laven- 
tinus    in    Almaniam    Bohemiam    a    sede    apostolica    legatus 
missus  fuit.     Qui  idem  negocium  fideliter  exequens  in  eadem  15 
legacione  episcopatum  Bratislaviensem  obtinuit. 
Bull.*  Ne  ail  tern  illorum  damnate  secte  Hussitarum  venenum  in  dies 

magis    serpere   poterit  et  finitimas  partes  aut  inficere  aut  potencia  aut 
vi  et  dolis  subici  et  conculcari  possent,  sicut  Bepenumerob  idem  Georgius 
heresiarcha    gloriatus   fuit  et   [F.336]  aduc   iactare   non  desinit5,   ue- 20 
cessarium  fuit,    ut  ceteri  Christi  fideles  excitentur  advereus  huiusmodi 
fidei   catholice  perfidissimos  hostes  et  arma  pro  defensione  fidei  assumant 
ad  eliminandam  huiusmodi  pestiferam  heresim  et  Georgium  memoratum 
et   sequaces    eius    exterminandos.    Ut   autem   dei    causa   huiusmodi   eo 
libencius   adiuvetur,    quo   fideles    Christi     ex    hoc   dono   celestis   gracie25 
conspexerint  uberius  se  refectos,  Paul  us  papa  omnibus  vere  penitentibus 
et  confessis  euntibus   personaliter,  undecunque  fuerint,  contra  huiusmodi 
hereticos   ad    bellandum    suis    vel    alienis   sumptibus    vel   qui    aliquem 
beilatorem   contra  ipsos  transmiserit  et  per  sex  menses  continuos  aluerit 
sive   pro   expensis    unius    transmittendi  per  dictos  menses    pecuniae    in  30 
capsam   ad  hoc   deputatam   miserit    aut  alia  pia  et  caritativa  subsidia 
secundum    ipsorum   devocionem    et  consilium  confessoris  sui  perrexerint 
etc  cum    effectu,    auctoritate   apostolica  concessit,   ut  quilibet  ipsorum 
aliquem    ydoneum    et  sufficientem   presbyterum   in   suum   possit  eligere 
confessorem,    qui    plenariam   omnium    suomm  delictorum    remissionem  35 
sibi  impendat  etc. 

In  hac  siquidem  fidei  causa  contra  predictos  perfidos 
hereticos    Laurencius    episcopus    Ferrariensis    domini    pape 

a  leerer  Raum.    *>  se  pluries  Hs.     c  fehlt  Hs. 

1  Johanna.  40 

*  Oregor  von  Heimburg.     S3.  Rer.  Sites.  IX,  222. 

8  Johann  II. ,  Herxog  von  Sagan,  welchem  Konig  Oeorg  von  Ebdiebrad 
nach  Vertreibung  von  dessen  Bruder  Balthazar  die  Stadt  Sagan  geschenkt 
hatte ;  vgl.  Oriinhagen,   Qeschichte  Schlesiens  1,307. 

*  Text   der    Kreuxxugsbulle    rom    20.  April  U68,   gedr.    SS.    Rer.  45 
Sties.  IX,  268  f.     Vgl  Pastor  a.  a.  0.  S.  407. 

5  1m  eifrigen  Abschreiben  unverandert  geblieben. 


—    417     — 

referendarius  et  datarius  per  universam  Germaniam  cum 
potestate  legati  a  latere  ab  ipso  summo  pontifice  Paulo 
legatus  deputatus  missus  fuit.  Qui  in  eodem  facto  quendam 
fratrem  minorum  Bonaventuram *  commissarium  premisit, 
5  qui  ubique  hinc  inde  discurrens  crucem  predicavit2  et  con- 
fessores  instituit.  Inter  quos  et  me  Vitum  Arnpekch  pres- 
byterumFrisingensis  diocesis,  pro  tempore  in  divinis  [F.  336'] 
cooperatorem  ecclesie  parrochialis  opidi  Landshut  licet  in- 
dignum,   in  prefato  opido  instituit.     Qui  confessores  postea 

10  per  prefatum  dominum  legatum  Ferrariensem  advenientem 
confirmati  sunt.    Acta  sunt  hec  anno  domini  1468. 

Ea  tempestate  accidit,  ut  quidam  armiger  dictus 
Georgius  Tharstainer8  defedaret  Gewolfo  de  Degenberg, 
quod  tamen  pro  derisione  habuit.    Dictus  itaque  Tharstainer 

15dominica4  ante  Laurencii  cum  80  equitibus  et  100  peditibus 
castrum  Degenberg  callide  vi  in  dedicionem  accepit.  Quo 
percepto  Gewolfus  de  Degenberg  cum  200  bellatoribus  venit, 
ut  idem  castrum  reacciperet.  Sed  illi  deintus  tarn  fortiter 
resistebant,    quod    non   potuit   capere.    Deinceps   feria   4.5 

20prefatus  Tharstainer  dictum  castrum  duci  Alberto  resignavit. 
Quo  accepto  mox  funditus  destruxit. 

Durantibus  itaque  supradictis  plenariis  indulgenciis 
contra  Hussitas  sacerdos  quidam  nomine  Johannes  de  Egra, 
qui    olim    ecternarius  Wienne    fuerat,    doctus   et    eloquens, 

25  cum  uno  famulo  eques  in  Landshutam  venit.  Quodam  die 
sabbati  sero  requisivit  magistrum  Ludovicum  Pfragner  ple- 
banum  ecclesie  S.  Martini  ibidem  cum  certis  instrumentis 
aliisve  litteris,  quod  consenciat,  ut  sequenti  dominica  mane 
predicet  contra  prefatos  hereticos.  Qui  consensit.  Ad  primam 

30jgitur  missam  fit  intimatio,  ut  populus  statim  ad  sermonem 
sub  pulsu  conveniat.  Finita  denique  prima  missa  prefatus 
dominus  Johannes  bonum  sermonem  fecit.  Postea  Gewolfum 
de  Degenberg  et  Johannem  de  Nusperg  [F.337J  fautores 
ac  hereticorum  adiutores  et  per  consequens  excommunicatos 

35  pronunciavit  et  per  quedam  instrumenta  approbavit.    Finito 

1  SS.  Rer.  Sties.  IX,  228:  fionaventura  de  Bavaria,  Gwardianue 
in  Grecz  (Qrax). 

2  Ueber  die  Wirkungen  der  Kreuxxugspredigt  vgl.  die  beiJoachimsolm, 
Qregor  Heimburg  (Historische  Abhandlungen  aus  dem  Miinchener  Seminar  1), 

40  S.  271  angegebene  Literatur. 

8  Oeorg  Donnersteiner.  Vgl.  Riexler,  Qeschichte  Baierns  111,476  ff., 
tco  diese  Fehde  eingehend  behandelt  ist. 

4  9.  August  1467? 

5  Nach  Riexler  a.  a.  0.  S.  477  am  24.  Juni  1468;  dock  ware  dieser 
45  Tag  feria  6. 

Quellen  u.  Erfirterunffen   N.  F.  HI.  27 


—     418     — 

vero  serraone  portas  civitatis  exivit  nunquam  reversus. 
Quo  audito  Albertus  Bavarie  dux  noluit  adiutores  et  fautores 
hereticorum  in  ducatu  suo  tollerare.  Auxilio  ducis  Ludovici 
castra  eorum  Nusperg  et  Weyssenstain  armata  manu  in 
dedicionem  vi  accepit.1  Que  tamen  castra  post  aliquoso 
annos  per   quedam  placita  idem  dux  Albertus   eis  restituit. 

De  captivitate  ducis  Cristoferi. 

Anno  Christi  1471.  Albertus  dux  Bavarie  in  Monaco 
sabbato 2  ante  dominicam  Estomihi,  id  est  ante  carnisprivium, 
ina  vigiliaa  Mathiea  fratrem    suum   ducem   Cristoferum   in  10 
balneo  cepit  et  incarceravit.    Wolfgangus  autem  dux  aufugit 
et  principes  accessit  et  imploravit,  maxime  ducem  Ottonem 
in  Novoforo,  ut  liberaret  fratrem  suum  Cristoferum  de  capti- 
vitate, sed  non  potuit.    Eodem  anno  augustissimus  imperator 
illam  magnam  dietam  cum  tocius  regni  principibus  spiritualibus  15 
et  secularibus  propter  Turcos  Ratispone  habuit.    Quo  inter 
alios  multos   principes  dux  Wolfgangus  venit.    Multipharie 
multisque  modis  pro  fratris  sui  e  carcere  liberacione  laboravit. 
At    imperator    Fridericus,     dominus    Franciscus    cardinalis 
Senensis,  apostolice  sedis  a  latere  legatus,  electores  et  alii20 
principes  suos  ambasiatores,  Albertum  ducem  Saxonie,  Ottonem 
ducem  Bavarie  etWilhelmum  episcopum  Eistetensem,  sabbato3 
ante  Alexii  in  Monacum  pro  liberacione  Cristoferi  ducis  ad 
ducem  Albertum  miserunt,   sed  nihil  fecerunt.    Postea  con- 
siliarii  imperatoris  et  ducis  Ludovici  et  alii  quidam  nobiles25 
dominica4  ante  Oswaldi  [F.  337' J  in  Monacum  ad  Adalbertum 
ducem  pro  ea  causa  venerunt,  sed  nil  perfecerunt.     Deinceps 
ex    imperiali    serioso   mandato,   utb   die    tercio    compareat, 
dominica5   ante  Laurencii    dux  Adalbertus   in   monasterium 
Pruflingense 6  prope  Ratisponam  pervenit,  sed  nihil  finaliter30 
actum   est.     Demum   dux  Otto  de  Novoforo  cum  suis  fami- 
liaribus   quadam   nocte  venit  prope  Monacum  et  equos  ipse 

*  am  Rande  hinxugefiigt.    b  ut  —  compareat  am  Rande  mit  Ein- 
fiigungsxeichen. 

1  Vgl.  Fiietr.  225, 10.  35 

*  23.  Februar. 

3  13.  Juli ;  vgl  Riexler,  Geschichte  Baierns  111,  486. 

4  4.  August. 

5  Ware  ebenfalls  der  4.  August,  dock  muss  hier  ein  Irrtum  vor- 
Uegen.     Vgl.  Qemeiner,  Regensburgische  Chronik  111,490.  40 

*  Pruvening. 


—     419     — 

ct  sui  in  ortis  caulium  dimiserunt  apud  leprosos1  et  clam 
ascenderunt  in  novum  castrum,  in  quo  ipse  Cristoferus 
captivus  tenebatur,  ut  liberarent  eum  et  secum  abducerent, 
sed  oriente  die  et  clamantibus  corvis  et  monedulis  coacti 
5  sunt  vacui  abire.  Item  dominica  ante  Michaelis2  omnes 
provinciales  Ludovici  et  Adalberti  ducum  erant  Monaci 
congregati  unacuma  ducea  Ludovicoa  pro  sua  liberacione, 
sed  sine  effectu  recesserunt.  Ipse  permansit  in  captivitate 
annum,    septem    menses   et   aliquot   dies.     Novissime    circa 

10  Michaelis  festum8  in  dieta  Ratispone  per  quedam  placita 
fuit  liberatus  per  provinciales,  qui  dictarunt  sibi  quandam 
pecuniam  et  has  civitates  et  castra:  Landsperg,  Weylhaim 
et  Pal,  ad  decern  annos  possidenda. 

Hie  dux  Albertus  erat  vir  prudencia 4  preditus.    Quam 

15  ob  rem  singula  monasteria  pro  viribus  regulariter  ordinare 
et  ad  rectum  ordinem  redigere  nitebatur. 

Idcirco  a  papa  Sixto  IV.  privilegia  et  auctoritatem 
reformandi  monasteria  in  suo  ducatu  impetravit.5  Et  primum 
unacum   duce  Ludovico   in   civitate  Ratisponensi    conabatur 

20  monasteria  reformare.     Sed  non  profecit. 

Anno  domini  1477.  minere  seu  vene  argenti  copiose 
in  [F.  338]  comitatu  Werdenvels,  qui  pleno  iure  in  spiri- 
tualibus  et  temporalibus  ex  integro  vetustissima  tradicione 
ad    ecclesiam  Frisingensem   spectat,   invente   fuerant.     Sed 

25  quia  dux  Adalbertus  procul  dubio  spiritu  avaricie  ductus 
violenter  vi  ab  ecclesia  Frisingensi  abstrahere  et  inde  pro- 
veniencia,  maxime  decimas,  ausu  temerario  nullo  iure  suf- 
fultus  sibi  usurpare  nitebatur,  quam  ob  rem  post  modicum 
temporis  intervallum  predicte  minere,  ut  assolet,  evanuerunt. 

30  Anno  domini  1480.  in  die  S.  Dyonisii6  fratres  minores 

in  Monaco  ad  instanciam  ducis  Adalberti  per  papamSixtumlV., 

a  am  Rande  mil  Einfiigungsxeichen. 

1  In    den   Qemiisegtirten   bei   der   Leprosenkircfie   vor   Sehwabing ; 

Riexler  a  a.  0.  IU,  487. 

35  *  Michaelis   fiel  1471   selbst  auf  einen  Sonntag;   der  Sonntag  vor 

Michaelis  war  demnach  der  22.  September.    Anjenem  Tage  muss  auchjener 

Landtag  stattgefunden  haben;  vgL  Krenner,  Landtag shandlung  en  VIII,  27. 

*  Der  Landtag  trot  am  29.  September  1472  xusammen  (Krenner  a.  a.  0. 

Vllly  45)  y  der  Kompromissspruch,  welcher  dem  Herxog  Christoph  die  Frei- 

40  heit  tciedergab,  wurde  am  9.  Oktober  abgeschlossen  (Krenner  a.  a.  0.  VIII,  79). 

4   Vgl.  aueh  oben  S.  414, 13 :  vir  prudens. 

6   Vgl.  Riexler  a.  a.  0.  Ill,  839. 

6  9.  Oktober. 

27* 


—    420    — 

cuius  executor  N.1  abbas  in  Tegernsee  erat,  eo  quod  fratribus 
de  observancia  subici  nolebant  nee  reformari,  omnes  expulsi 
sunt  et  alii  fratres  de  observancia  introducti  sunt. 

Sequenti  anno  in  festo  S.  Andree2  fratres  ordinis 
S.  Augustini  heremitarum  in  Monaco  ad  instanciam  dicti  5 
Adglberti  ducis  per  Sixtum  papam  IV.,  cuius  executor  Sixtus 
episcopus  Frisingensis  erat,  ad  observanciam  sunt  asstricti. 
Sed  infra  triduum  omnes  de  monasterio  suo  excurrerunt  et 
alii  de  observancia  intromissi  sunt. 

Item  monasterium  sanctimonialium  S.  Jacobi  in  Anger  10 
Monaci  per  ignobiles   moniales   de   observancia  ex  Nurem- 
berga  ad  reformacionem  induxit. 

Anno  Christi  1484.  feria  4.3  post  invencionis  sancte 
crucis  festum  sorores  tercie  regule a  a  domoPutrich  in  Monaco 
expulse  sunt.  Quarum  octo  ad  Frisingam  declinarunt.  Quibus  15 
Sixtus  episcopus  Frisingensis  in  civitate  sua  Frisingensi 
domumb  perpulchram  pro  208  florenis  ftlienensibus  com- 
paravit  iniungens  eis,  ut  in  extremis  infirmos  visitent. 

c1474.d    indulgencie    plenarie    fuerunt    in    Monaco    in 
quadragesima  per  14  dies.  20 

[F.  338']  Hie  Adalbertus  redemit  quasi  cuncta,  que 
antecessores  sui  impignoraverant.  Multum  inhiabat  tem- 
poralibus  acquirendis.  Omnia  monastcria  in  ducatu  suo 
oportebat  sibi  magnam  pecunie  suminam  accomodare  ut 
Undensdorf  400  florenos  Rhenenses  et  sic  consequenter  quod- 25 
libet  secundum  facultatem  suam.  Quibus  singulis  singulas 
litteras  suo  sigillo  roboratas  pro  debito  dedit.  Timendum 
autem  est,  quod  primum  solvantur  in  die  novissimo.4 

Hie  dux  Adalbertus  canonicis  S.  Pauli  montis  Frisin- 
gensis quatuor  alpes  in  Toltz,  de  quibus  possessionem  vetus-  30 
tissimam  et  prescripcionem  ultra  memoriam  hominum  habe- 
bant,  recepit  et  sibi  iniuste  usurpavit,  eo  quod  non  habebant 
litteras  sigillatas  desuper.  Quid  autem  dicam?  Ecclesia 
Frisingensis  habet  litteras  sigillatas  pro  toto  dominio  in 
Toltz,  sed  nemo  illi  quidquam8  dat.  35 

*  regula   Hs.     b  donum    Hs.     c  der  folgende   Absatx    am    Rand. 
d  1484  corr.  1474  Hs.    °  quitquam  Hs. 

1  Konrad  Ayrnschmalx. 

a  30.  November. 

8  5.  Mat.  40 

4    Vgl.  denselbe  n  Ausdruck  oben  S.  369,  7. 


-     421     — 

Adalbertus  iste  a  papa  Sixto  privilegium  tale  im- 
petravit1,  ut  ex  qualibet  ecclesia  cathedrali  in  Bavaria 
facultatem  haberet  unum  vel  duos  canonicos  in  consilium 
curie  sue  recipiendi,  cui  vel  quibus  capitulum  fructus  pre- 
5  bende  maiores  et  minores,  videlicet  distribuciones  quotidianas, 
que  eciam  solum  in  choro  presentibus  debentur,  dare  deberet. 
Incepitque  Eatispone  et  decanum  maioris  ecclesie  Johannem 
Newnhauser  iuris  doctorem  in  consiliarium  suum  in  Monacum 
accepit.      Cum    autem    capitulum    Eatisponense    consentire 

lOnollet,  omnes  census  et  redditus  eorum  in  ducatu  dicti  ducis 
sunt  descripti,  qui  sublevandi  minabantur  per  eius  officiales. 
Canonici  itaque  ex  hoc  [F.  339]  territi  consenserunt.  Postea 
idem  Johannes  Newnhauser  factus  est  canonicus  Frisingensis. 
Et  dux  sepedictus  iuxta  suum  privilegium  petebat  sibi  pre-, 

15  bende  fructus  et  presencias  in  Monacum  dari,  sicut  Eatis- 
ponenses  canonici  faciebant.  Capitulum  autem  Frisingense 
noluit.  Cum  vero  dux  vellet  eis  census  et  redditus  eorum 
in  terra  sua  sublevare,  capitulum  appellavit  ad  Eomanam 
curiam  ad  papam  melius  informandum.     Et  pluribus  vicibus 

20doctos  viros  et  probatos  ad  defendendum  et  deducendum 
huiusmodi  causam  ad  curiam  miserunt  et  non  minus  similiter 
ipse  dux.2  Demum  dux  obtinuit  in  curia  commissionem  ad 
partes.  Cuius  commissarii  erant  tres  prelati,  N.3  abbas 
Beurensis  ordinis  S.  Benedicti  Augustensis  diocesis,  Conradus 

25prepositus  Novecelle  prope  Frisingam  ordinis  Premonstra- 
tensium  et  Udalricus  prepositus  Undersdorfensis  ordinis 
canonicorum  regularium  S.  Augustini,  quorum  quilibet  habuit 
subcommissarium  vel  substitutum  iuris  licenciatum.  At  ipse 
Johannes  decanusEatisponensis  iuxta  facultatem  commissionis 

30predicte  instituit  actum  pro  quorundam  testium  examinacione 
per  predictos  commissarios  Frisinge  in  ecclesia  cathedrali 
in  capella  S.  Elizabet  prima  die  Julii  anno  etc.  93.,  ubi 
ambo  decani,  Eatisponensis  et  Johannes  Lamberger  iuris 
doctor,  Frisingensis,  in  presencia  capituli  et  multorum  cleri- 

35  eorum  ac  laicorum  mirabiliter  se  invicem  expedierunt  et 
due  persone  proa  parte  decani  Eatisponensis  fuerunt  per 
capitulum  Frisingense  reprobate  seu  reiecte  non  sine  con- 
fusione    et    causa    ad    quindenam    suspensa.    Quo    termino 

*  per  Hs. 

40  *  21.  Oktober  1483.     Qedr.  bet  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  II,  258  ff. 

2   Vol.  Oefele  a.  a.  0.  II,  260  ff. 
8  Narcissi^. 


—     422     — 

peracto  iterum  advenerunt  prefati  tres  prelati  et  iuxta 
tenorem  commissionis  [F.  339']  quosdam  testes  auctoritate 
apostolica  examinaverunt.  Quibus  peractis  causa  fuit  occulte 
sedata,  ita  quod  Frisingense  capitulum  permansit  in  privi- 
legiorum  suorum  conservacione  et  expense  hinc  inde  fuerunt  5 
devalcate.  Deinde  idem  Johannes  Newnhauser,  ex  quo  in- 
tentum  suum  non  habuit,  canonicatum  et  prebendam  Philippo 
comiti  palatino  Rheni,  duci  Bavarie,  resignavit. 

Hie  Adalbertus  dux  a  cunctis  magnifice  venerabatur. 
Quod   etiam    elici  potest  ex   convivio1,   quod  Carolus   duxio 
Burgundie   fecit   imperatori   Friderico   et   suis  principibus, 
ubi    in   prima   tabula   sedebat.    Nam   cum   duo    cardinales 
legati2  a  latere  Sixti  pape  Fridericum  imperatorem  et  Ca- 
rolum    ducem    Burgundie    concordassent   et   concordia   per 
matrimonium   fuisset  firmata  perpetuo  prefatus  Carolus  duxi5 
Burgundionum  preciosum  et  ornatissimum  se  ostendit.  Grande 
insuper  convivium3  imperatori  et  principibus   magna  pompa 
fecit    die  Jo  vis  festo  S.  Francisci4  in  quodam   monasterio 
S.Maximini  extra  urbem  Treverensem  anno  etc.  75.5  Primum 
igitur  omnes   ecclesiam  more  Christianorum  visitarunt,   que  20 
tota  miro  modo   pannis   sericis  cum  tota   historia  Troiana 
contextis  ornata  fuit,  chorus  vero  pannis   de  tota  Christi 
passione  decoratus.     Erat  insuper  ibi  altare  preparatum,  in 
quo   duodecim    apostoli  argentei    deaurati   et   in   una  acie 
S.  Georgius,  in  altera  fvero  B.  Barbara  et  in  medio  lilium25 
de   auro  et  genimis  preciosis  estimacione  2000 6  florenorum. 
Peracto   siquidem  divino  officio   principes   palacium   aureis 
pannis   cum  tota  historia  patris    sui  intextis   [F.  340]    et 
clenodiis  aureis   multis  valde   perpulchre  ornatum  ingressi 
discubuerunt,  in  prima  tabula  Fridericus  imperator,  Adolfus  30 
Maguntinus,  N.7Treverensis  archiepiscopi,  Carolus  Burgundie, 
Maximilianus  Austrie,   Ludovicus  de  Veldencia,  Adalbertus 

1  Die  Quelle  dee  folgenden  Berichtee  fiber  das  Qastmahl  xu  Trier 
ist  nieht  festxustellen.  Dock  scheint  es  mir,  dose  sie  die  gleiche  ist, 
welche  auch  in  Johann  Jakob  Fuggers  Spiegel  der  Ehren  dee  .Hawse*  35 
Oesterreich  (Cgm.  895 1  f.  324)  beniitxt  ist  (Sigmund  von  Bir ken's  Be- 
arbeihmg  des  Fugger'schen  Werkes  8.  773/f.).  Vielleicht  hat  man  an 
einen  verlorenen  Druck  xu  denfeen.  Eine  vergleichende  Uebersicht  der  Quellen 
u'ber  die  Trier er  Zusammehkunft  findet  man  in  den  Basler  Chroniken  111, 
332  ff.,  wo  aber  der  obige  Text  iibersehen  worden  ist.  40 

9  Vgl.  oben  S.  270,  Anm.  8. 

»  Vol  oben  S.  270,  Anm.  9. 

4  Vgl.  daselbst  Anm.  10. 

*  Vielmehr  1473. 

6  Vielmehr  200000;  vgl.  Basler  Chroniken  111,  351.  45 

7  Johann,  Bruder  des  Markgrafen  Karl  von  Baden. 


—     423     — 

de  Monaco,  Steffanus  prepositusColoniensis,Bavarie  duces,  N.1 
episcopus  Leodiensis  et  N.  dives  comes  de  Nassaw2,  in 
secunda  tabula  Wilhelmus  episcopus  Eistetensis,  N.  frater 
imperatoris  Turcorum3,  Carolus  et  Cristoferus  marchiones 
5  Badenses,  N.  decanus  Bainbergensis,  Hugo  comes  de  Munt- 
furt,  N.4  comes  de  Hohenloch,  Adolfus  et  N.5  comites  de 
Nassaw,  Bartolomeus  de  Liechtenstain 6  miles  magister  curio 
ducis  Maximiliani,  in  tercia  tabula  Eberhardus  comes  de 
Wirttenberg,  Albertus  marchio   Badensis,   Rudolfus    comes 

10  de  Sultz a ,  Schafhardus  et  N.7  comites  de  Leiningen,  N. 
comes  de  Pitis8,  Eberhardus  comes  de  Suneburg,  consiliarii 
Maguntini,  Jacobus  Trapp  et  Walthasarus  de  Liechtenstein  °, 
milites,  consiliarii  Sigismundi  archiducis  Austrie.  In  quo 
convivio  42  fercula  exhibita  tribus  vicibus  cum  tubis,  fistulis, 

15  timpanis  et  aliis  instruments  musicalibus  allata,  que  pre- 
cesserunt  duo  duces,  duo  marchiones,  12  comites  in  vestibus 
aureis,  post  quos  18  comites  in  argenteis  ministrantes.  His 
autem  omnibus  in  magna  gloria  magnifice  cum  maxima 
solemnitate  peractis  bona  pace  principes  singuli  ad   suam 

20  patriam  redierunt.10 

Hie  dux  Adalbertus  in  cunctis  circumspectus  utilitatem 
suam  solicite  procuravit  et,  que  antecessores  [F.  340s]  sui 
impignoraverant,  ipse  redemit.  Quo  circa  et  curiam  sive 
preurbium  cum  omnibus  suis  attinenciis  Ratispone  a  civibus 

25  ibidem  soluta  parata  pecunia  redemit  et  omnia  officia  cum 
suis  officialibus  previdit  et  gubernavit,  ex  quo  ipsa  ci vitas 
multum  gravata  fuit.  Ex  his  et  aliis  quibusdam  practicis 
per  quosdam  eius  fautores  evenit,  quod  ipsa  civitas  Ratis- 
pona11    libere   sine   aliqua   coactione   in   dedicionem   ducis 

30  Adalberti  [seb]  dedit,  absque  tamen  consensu  imperatoris.  Anno 

*  Gultz  Ha.    b  fehlt  He. 

1  Ludtcig  von  Bourbon, 

2  Wird  in  anderen  Berichien  nieht  erwdhnt,  dafiir  der  Biachof 
(David)  von  Utrecht. 

35  8  Ein  tCrkiseher  Prinx,    der  xu  Rom  geiauft  warden  war  und  den 

Namen  Calixtus  Oihomanus  erhaUen  hatte;  vgl.  Basler  Chroniken  11,33, 
Anm.  2. 

4  Oraf  Rrafft  von  Hohenhhe. 

•  Phtiipp. 

40  e  Vgl  Bonier  Chroniken  III,  356,  Anm.  1. 

7  Oraf  Oeorg  von  Leiningen. 

8  Oraf  Friedrieh  von  BiUch. 

9  Vgl  Basler  Chroniken  a.  a.  0. 
10  Vgl  oben  S.  271,  2. 

45  "   Vgl  Siriedinger,  Der  Kampf  urn  Regensburg  1486—1492. 


—     424     — 

itaque  domini  1486.  Adalbertus  dux  Bavarie  in  die  S.  Sixti  x 
civitatem  Ratisponam  intravit,  que  ante  300  annos  metro- 
polis sive  capitalis  civitas  ducum  Bavarie  fuit.  Civitas 
denique  exceptis  aliquibus  pocioribus  iuravit  duci  Adalberto 
ut  domino  suo.  Proxima  insuper  dominica 2  post  Laurencii  & 
cives  dederunt  sibi  castrum  Thuemstauff3.  Post  Jacobi4 
apud  S.  Jacobum  castrum  in  civitate  construere  cepit.  Que 
autem  propterea  facta  sunt  et  quomodo  iterum  ad  manus 
iraperatoris  pervenit,  suo  loco  dicam  et  anno. 

De  nupciis  ducis  Adalberti.  10 

Anno  Christi  1487.  Adalbertus  dux  Bavarie  in  uxorem 
duxit  dominam  Kunegundem  unicam  filiam  imperatorisFriderici 
et  nupcias  in  Insprucka  in  novo  anno5,  ubi  Wilhelmus 
episcopus  Eistetensis,  qui  ipsam  rem  agitavit,  in  ecclesia 
parrochiali  S.  Steffani  officium  celebravit  presentibus  Sigis-15 
mundo  archiduce  Austrie,  patruo  sponse,  et  [F.341]  uxore 
eius  nata  de  Saxonia.  Postea  feria  3.6  post  epiphanias 
domini  ipsa  domina  sponsa  introducta  fuit  in  Monacum,  ubi 
sibi  obviaverunt  dominus  sponsus  Adalbertus  et  Gcorgius 
duces  Bavarie,  Sixtus  episcopus  Frisingensis  ac  Fridericus  20 
comes  de  Otingen,  electus  Pataviensis,  et  alii  quam  plures, 
qui  omnes  earn  cum  gaudio  susceperunt  et  honore  induxerunt. 

De  torneamento  Ratispone. 

Deinceps    feria   4.7   post   purificacionis   Marie    festum 
Adalbertus   et   Georgius    duces   Bavarie    cum   230 8    galeis  25 
torneamentum9   in    civitate  Ratispona   habuerunt.     In    quo 
Adalbertus  gloriosum    et  magnificum  se  ostendit;  nam  eius 
galeam  quatuor  milites  in  pretorium  tulerunt  etc. 

Eodem  denique  anno  cum  Sigismundus  archidux  Austrie, 
comes  Tirolis,  bellum  contra  Venetos   sudaret,    Adalbertus  30 
et  Georgius  duces  Bavarie  sibi  multum  auxilio  fuerunt. 

1  6.  August. 

*  13.  August. 

s  Donaustauf. 

4  25.  Juli.  35 

6  Am  3.  Januar. 

H  9.  Januar.     So  auch  bei  Oefele,  Rer.  Bote,  SS.  7,  58. 

7  7.  Februar  1487.     Vgl.  ohm  S.  384,  9. 

8  Oben  S.  384,  8  ist  angegeben  :  220. 

9  Vgl.  die  ausfuhrliche  Beschreibung  bet  Qemeiner,  Begensburgische  40 
Chronik  111,  751  ff. 


—     425     — 

De  captivitate  regis. 

Anno  etc.  88.  cum  Maximilianus  Romanorura  rex,  archi- 
dux  Austrie,  Burgundie  etc.,  a  suis  civibus  in  opido  Brugensi 
captus  fuisset,   ipse  dux  Adalbertus  sororius  eius  si  cut  alii 

5regni   principes  electos  suos  milites  sibi  in  auxilium  et  pro 
eius  liberacione  contra  Brugenses  et  Gandenses  misit. 

Anno  domini  1489.  rex  Maximilianus  in  vigilia1  ascen- 
sionis  domini  cum  Cristofero  et  Wolfgango  fratribus,  ducibus 
Bavarie,    Monacum    intravit,    ubi    cum    ingenti    pompa    et 

10  ineffabili  gaudio  tam  a  duce  Adalberto  sororio  suo  quam 
ab  eius  uxore,  domina  Kunigunda,  sorore  sua,  decentissime 
ac  dig-[F.  34i'7mssime  est  susceptus.  Ubi  ad  eum  ascendit 
illico  Sixtus  episcopus  Frisingensis  et,  ut  facilius  reaccipere 
possit   opida   et    castra   sua  in  Austria  et   Carinthia,    regi 

15  1000  florenos  propinavit.  Item  feria  2.  post  domini  ascen- 
sionem  rex  Maximilianus  unacum  suo  sororio  duce  Adalberto 
cum  suis  bene  vestito  et  artnato  et  eius  fratribus  Cristofero 
et  Wolfgango  Monacum  egressus  est  versus  Augustam  ad 
dietam  in   Frankfordiam   circa  natale   Johannis  baptiste  a 

20  gloriosissimis  Friderico  imperatore  et  eius  unico  filio  Maxi- 
miliano  rege  Romanorum  causas  ob  varias  et  emergentes 
electoribus  et  aliis  regni  principibus  statutam.  Quo  etiam 
inter  alios  principes  Sixtus  episcopus  Frisingensis  ex  iussu 
regis  pervenit  et  finita  eadem  dieta  cum  magna  fama,  quam 

25  ibi  acquisivit,  repatriavit. 

Anno  Christi  1490.  cum  rex  Maximilianus  expedicionem 
in  Hungariam  moveret,  in  autumno  Adalbertus  dux  Bavarie 
electos  sibi  milites  misit.  Ubia  inter  alios  plures  Johannes 
Pretstarfer2  miles  creatur. 

30  Eodem  anno   tanta  caristia  in   victualibus  in  Bavaria 

fuit,   ut  siliginis  scaffa  Monacensis   pro  2  libris  denariorum 
venderetur. 3 

Circa  festum  Thome  apostoli 4  cepit  ningere b  et  fluvius 
Isarus    congelare    ex    Danubio    usque    ad   Frisingam.    Que 

35  a  Ubi  —  creatur  sptiter  hinxugefugt.    b  gignere  Hs. 

1  27.  Mai.    So  auch  bet  Oefele,  Rer.  Bote.  SS.  I,  48. 

7  Die  Prettsdorfer  warm  tin  Munchener  Oeschlecht.  Uebcr  den 
oben  genannten  Hans  Prettsdorfer  vgl.  Freyberg,  Sammlung  historischer 
Schriften  III,  544;  Riexler,  Qeschichte  Baierns  III,  546.   S.  auch  unten 

40  &  428,  21  f{. 

8  Vgl.  oben  S.  389  und  392. 

4  21.  Dexember  1490.    Ebenso  oben  S.  392,  26  ff. 


—     426     — 

nix   et   congelacio,   vulgariter  steus *,   circa  purificacionis  2 
liquebantur. 

Anno  domini  1491.  Maximilianus  rex  ex  Hungaria  per 
Austriam  in  Bavariam  ascendit  et  sabbato3  ante  Estomihi 
in  Landshutam  intravit.  Quod  dum  innotuit,  Adalbertus5 
dux  de  Monaco  in  aquis  ad  eum  descendit.  Quoinodo  autem 
indie  cinerum4  susceptus in Frisinga 6,  refectus  per  episcopum, 
hospitatus  et  tractatus  sit  rex  unacum  duce  [F.  342 J  Adal- 
berto  et  ceteris  principibus,  descripsi  in  gestis  episcoporum 
Frisingensium 6  sub  Sixto  episcopo.  Die  siquidem  Jovis7lO 
omnibus  rite  et  preciose  in  Frisinga  peractis  rex  cum  prin- 
cipibus in  Monacum  ascendit.  Ubi  a  sorore  sua  Kunigunde 
ducissa  Bavarie  cum  magno  gaudio  susceptus  est.  Eadem 
nocte  fit  sibi  corea,  in  qua  bis  cum  sorore  sua  coreizavit. 
Dehinc  dux  Adalbertus  cum  sororio  Maximiliano  rege  in  15 
Augustam  et  circa  mediam  quadragesimam  in  Nurembergam 
ad  dietam  statutam8,  quo  32  principes  spirituales  et  se- 
culares  pervenerunt,  [perrexit*]. 

Item  milites  et  militares  ante  nemus  bohemicum  ante 
paucos  dies  propter  exaccionem  contra  privilegia  eorum,20 
quam  dux  Adalbertus  ob  expedicionem  Flandrensem  eis 
pretendebat  inferre,  ligam  fecerunt,  quamb  ligam  leonumc9 
vocabant,  eo  quod,  nisi  ipse  dux  servaret  eis  privilegia  eis 
a  ducibus  Bavarie  antiquitus  graciose  concessa,  alias  se 
vellent  subicere  regi  Bohemie.  Hii  de  ilia  liga  eciam25 
Nurembergam  ad  statutam  eis  dietam  venerunt.  Cum  autem 
a  rege  et  principibus  sufficienter  fuissent  auditi,  partes  ad 
invicem    fuerunt    adeo   dure,    quod   sine    effectu   concordie 


a  fehU  Hs.    b  qua  Hs.    c  Lebler  am  Rand. 


1  Stoss,  Eisstoss.     Vgl.  Sekmeller,  Bayer  inches  Wbrterbuch  IP,  788,  30 
tcoxu  xu  bemerken  ist,   doss  der  dort  xitierte  Cgm.  391  jetzt  die  Signatur 
Cgm.  2817,  Cgm.  994  die  Signatur    Cgm.  2818  tragi;    beide  sind  Hand- 
sehriften  der  unten  abgedruckten  deutschen  Chronik. 

5  2.  Februar  1491. 

3  12.  Februar.    So  auch  oben  S.  393, 1.  35 

4  16.  Februar. 

6  Vgl.   oben  S.  393,  2. 

•  Dort  ist  der  Schilderung  des  Aufenihattes  Maximilians  xu  Freising 
jedoch  nur  ein  Satx  geividmet,  wahrend  man  nach  der  obigcn  Ankiindigung 
eine  umfangreichere  Beschreibung  erwariet.  40 

7  17.  Februar. 

8  Vgl.  oben  S.393,3ff. 

9  Der  Lowenbund  oder  Lowlerbund;  vgl.  Riexler,  Oeschichte  Baierns 
111,  532,  Anm.  1. 


—     427     — 

recesserunt.    Dux  autem  Adalbertus  in  die  S.  Viti l  Monacum 
rediit. 

De  fame. 

Fames  circa  nativitatis  Johannis  baptiste2   in  tantum 
5invaluit,    ut    Monaci    scaffa   siliginis   aut  jtritici   5  florenis 
Ehenensibus,  ordei  14  solidis  et  avene  12  solidis  denariorum 
venderctur. 

De  banno  in  civitatem  Ratisponam  lato\ 

[F.342'J    Ratisponensis   civitas  sepe  ab  Friderico   im- 

lOperatore  et  eius  nato  Maximiliano  rege  Romanorum  petita, 
requisita  ac  postulata.  Tandem  prefato  anno  divus  Fride- 
ricus  Romanorum  semper  Augustus  etc.  in  opido  suo  Lintz 
Pataviensis  diocesis  in  publico  eius  consistorio  multis  pre- 
sentibus  iudicialiter  contra  civitatem  Ratisponam  hanc  tulit 

15  sentenciam,  quam,  prout  ingenioli  mei  parvitas  potuit,  de 
vulgaribus  litteris  in  latinum  transtuli  et  huic  opusculo 
inserere  curavi  in  hunc,  qui  sequitur,  modum: 

3 Pro  discessione,  qua  Ratisponenses,  qui  se  cameraxium,  con- 
8iliario8   et  communitatem  Dominant,   a  sacro  imperio  defecerunt  et  per 

20  nostrum  fiscalem  procuratorem  Johannem  Gassel  de  hoc  victi  iudicialiter 
bannum  imperialem  demeruerunt,  quocirca  declaramus  auctoritate  im- 
periali  in  nostrum  et  sacri  imperii  bannum  incidisse  omnes  masculos 
Supra  14  annOS4,  corpora  et  bona  eorum  ponimus  extra  pacem  in 
bellum  prohibentes  eos  amicis  et  exponentes  inimicis  suis. 

25  Quanta  mala  lecta  lata  hac  sentencia  Bavarie  evenerint, 

in  iam  sequentibus  edicetur. 

Sane  plures  milites  ac  militares  ante  silvam  Hirciniam 
presumptuosi  et  dudum  contumaciores,  videlicet  Bernardinus 
et  Hieronimus   Stauffer,  Satlpoger,  [F.  343]  Pasperger  et 

30  alii  ex  societate  leonis,  occasione  ex  hac  sentencia  inventa 
defedarunt  Adalberto  duci,  illo  tempore  domino  et  protectori 
civitatis  Ratisponensis,  et  villam  eorum  dictam  Pheter5 
depredarunt  etc*  Quocirca  dux  Adalbertus  zelo  animi  in 
vindictam   accensus   per  prefectum  suum  in  Haydau  dictum 

35  »  latam  Hs. 

1  15.  Juni.      Vgl.  oben  S.  393, 11. 
9  24.  Juni.     Ebenso  oben  S.  393, 12  ff. 

8   Vgl.  den  Text  dieser  Achtserklarung  vom  1.  Okt.  1491  bet  Krcnncr, 
Landtagshandlungen  X,  442  ff.,  bextc.   auch  Striedinger,    Der  Kampf  urn 
AQTUgemburg,  S.  157. 

*  Diese  SteUe  findei  sick  nicht  in  der  Achtserklarung. 
6  Pfatter. 


—     428     - 

Schambeck  et  exercitura  suum  castrum  Kiiffring1  obsedit 
et  anno  domini  1492.  in  die  Johannis  ewangeliste  2  dictum 
castrum  in  dedicionem  accipiens  destruxit  et  multa  blada 
in  eo  inventa  in  Eatisponam  duxit  ac  Hieronimum  Stauffer 
captum  in  Monacum  misit,  quia  eius  stipendiarii  in  eo  in-  5 
fideliter  egerunt,  vulgariter  provincie  servi.3  Hec  videns 
Johannes  Stauffer  in  die  sanctorum  innocentum 4  de  Sunching  5 
velocius  fugiensa  in  Landshutam  aput  ducem  Georgium  pro 
gracia  impetranda  a  duce  Adalberto  instetit.  Sequentibus 
diebus  de  mense  Januario 6  castrum  Flugelsperg 7  situm  10 
super  fluvio  Altmul  nuncupato  per  exercitum  ducis  obsessum, 
captum  ac  destructum  est  et  duo  fratres  dicti  Pasperger 
capti.  Item  quidam  dictus  Rainer  captus  est.  Profecto 
superioribus  diebus,  in  crastino8  videlicet  S.  Thome  apostoli, 
dux  Georgius  Adalberto  duci  60  equites  armatos,  quorum  15 
capitaneus  Scheftaler9  erat,  in  Straubingam  misit,  deinde 
in  Lengfelt.10  Qui  reversi  sunt  in  die  Policarpi.11  Insuper 
Philippus  comes  palatinus  Rheni  70  electissimos  equites 
duci  Adalberto  misit,  quibus  audacter  utebatur.  [  K  343*] 
Deinceps  in  die  Prisce12  virginis  exercitus  ducis  Adalbertiao 
castrum  Erenfels13  obsidere  cepit.  Ex  quo  Bernardinus 
Stauffer  clam  effugit  vadens  in  Sueviam  ad  provocandum 
et  incitandum  ligani  suevoniam  contra  duces  Bavarie.  Attamen 
in  predicto  suo  castro  unacum  uxore  bellatores  viros  fortes 
reliquit,  qui  strennue  restiterunt,  quinymmo  successive  viros  25 
60  vel  quasi  ex  castro  de  ducis  exercitu  bombardis  inter- 
fecerunt.  Inter  quos  Johannes  Pretstarffer14  capitaneus, 
vir  gigantee  stature,  erat.  Occubuit  et  item  alius  capitaneus 
boheraus  et  alii  et  alii,  quia  illi  de intus  virili terse  defendebant. 
Corpus  profecto   Pretstarfer  delatum  in   Ratisponam   apud30 

*  fugens  lis. 

1  Kbfering. 

2  27.  Dexember,  dock  1491. 

3  Landsknechte. 

4  26\  December  1491.  35 
6  Sunching. 

6  1492. 

7  Fliigelsberg. 

8  22.  Dexember  1491. 

9  Vgl.  Biezler,  Oeschichte  Baicrns  III,  545,  Anm.  2.  40 

10  Burglengenfeld. 

11  26.  Januar. 

12  18.  Januar. 
18  Ernfels. 

14   Vgl.  oben  S.  4.25,  Anm.  2.  45 


-     429     — 

ininores  sepulturam  accepit.  Demum  dominica1  ante  con- 
versionis  (Pauli  dux  ipse  castrum  prefatum  in  dedicionem 
accepit  et  illico a  destrui  fecit.  In  profesto  conversions 
Pauli  cives  Monacenses  300  pedites,  20  equites  et  4  bom- 
5bardas,  quarum  primam  4,  secundam  8,  terciam  12,  quartam 
vero  24  equi  trahebant,  duci  miserunt.  Porro  Cristoferus 
et  Wolfgangus  fratres  forum  Toltz  depredarunt.  Quam  ob 
rem  frater  eorum,  dux  Adalbertus,  inflammatus  germano 
suoWolfgango  castra  Greiffenberg  et  duoHagenberg2  ademit 

lOdimisso  sibi  dumtaxat  castro  Liechtenberg.  Ac  castrum 
Adelczhofen  contra  Adeltzhoferos  obtinuit.  Staufferin  in 
Novumforum  fugit. 

[F  344]  Feria  3.3  post  Invocavit  Philippus  palatinus 
comes,  elector,  Otto,  Adalbertus  et  Georgius  duces  Bavarie 

15  cum  episcopo4  Wormacensi  misteria  consilii  sui  per  sex 
continuos  dies  simul  tractabant.  Ubi  conclusum  est  per 
eosdem,  quod  contra  cuncta  domui  Bavarie  adversa  ipsi 
omnes  resistenciam  pro  viribus  facere  debeant.5 

Dominica  Judica6  rexMaximilianus  ex  provincia  Athesina 

20  in  Augustam  venit.  Quo  Georgius  dux  eum  accessit.  Sed 
illis  diebus  dux  Adalbertus  in  opido  Aichach  permansit. 

Decursis  festis  pascalibus,  pratis  vernantibus,  fructetis b 
pullulantibus,  agris  florentibus,  diebus  crescentibus,  cum 
iam  post  algoris  tenebras  hilarem  faciem  terra  toti  demon- 

25strasset  orbi,  post  longum  anni  tumorem  in  Bavaros  debachandi 
ad  incitacionem  imperatoris  Friderici  et  ob  bannum  ab  eo 
in  Ratisponenses  cives  latum  et  per  consequens  in  eorum 
defensorem  Adalbertum  ducem 7  infrascripti :  Fridericus 
marchio   Branburgensis,   summus    capitaneus,    cui   et    cesar 

30  vexillum  regni  misit,  Eberhardus  senior  comes  de  Wirttem- 
berg,  lige  Suevorum  summus  campiductor,  Hugo  comes  de 
Werdenberg  et  Sancti  Montis  et  tota  liga  suevonica  cum 
civitatibus  imperialibus,  Cristoferus  et  Wolfgangus  fratres, 
duces  Bavarie  cupiditate  ducandi  ducti,  in  Lici  campo  cum 

35  armato,  [F  344']   bene  polito  exercitu  20  milium  virorum 

»  illo  Ha.    b  fructecis  Bs. 

1  22.  Januar. 

2  Hegnenberg. 

8  13.  M&r%.    Die  folgenden  beidm  Abschnitte  alinlich  oben  S.  395. 
40  4  Johann  von  Dalberg. 

6  Oegen   diese  Angaben  aussert  Riezler  a.  a.  0.  Ill,  549  Bedetiken- 
6  8.  April. 

1  AchUerUarung  vorn  23.  Januar  1492  beiKrmner,  Landtagshand- 
lungen  X,  536  ff.     Vgl.  Striedinger  a.  a.  O.  S.  166. 


—     430     — 

electissimorum  vel  quasi,  ad  bella  doctissimorum,  simul  con- 
venerunt  postulantes  civitatem  Ratisponam  iterato  imperio 
vi  adicere,  quam  dux  Adalbertus  defensare  ut  dominus  nite- 
batur.  Idcirco  uno  animo  in  die  S.  Pangracii1  prefati  pre- 
cipes Fridericus  marchio ,  Eberhardus  Wirttembergensis,  5 
Cristoferus  ac  Wolfgangus  duces  Bavarie  et  ipsa  liga  quinque 
nuncios  cum  quinque  litteris  diffldencie  in  Monacum  duci 
Adalberto  miserunt.  Qui  cuilibet  nuncio  2  florenos  distribuit 
et  abire  permisit.  Et  illico  vaccas  Landspergensibus  ac- 
ceperunt  atque  in  provincie  extremitatibus  villas  quasdam  io 
depredarunt. 

Gloriosissimus  nempe  rex  Eomanorum  Maxirailianus 
sororius  ducis  Adalberti  perspicaci  animo  pertractans,  ne 
christianus  sanguis  inaniter  funderetur*  et  res  publica  nimium 
turbaretur,  communi  utilitati  consulens  se  ipsum  inter  partes  15 
pro  pacis  bono  mediatorem  constituit.  Erat  nimirum  multa 
serenissimi  principis  anxietas,  cum  omnia  prospere  in  regno 
agerentur,  qualiter  prefata  controversia  inter  carnem  et 
sanguinem,  genitorem  ac  sororium  sine  sanguinis  effusione 
terminari  posset.  Hac  sola  causa  post  pascalia2  festa  ex  20 
Augusta  per  Frisingam  festinus  in  die  Jacobi  et  Philippi 
apostolorum3  in  Landshutam  pervenit.  Sequenti  luce  tra- 
bariam  seu  lenunculura  [ F.  345]  intrans  in  aquis  velocius 
in  opidum  Lintz  usque  descendit.  Ubi  divum  imperatorem 
genitorem  suum  accessit.  Multa  prudencia  sibi  a  deo  collata25 
usus  animum  eius  a  iuste  vindicte  ira  ad  clemenciam  re- 
vocavit. 

Cum  autem  dux  Adalbertus  conspiceret,  quod  Georgius 
dux  sibi  assistenciam  contra  imperatorem  facere,    ut  Ratis- 
ponam  conservaret,  recusaret4,  fractus  animo  per  consiliarios  30 
suos  cives  Ratisponenses  a  iuramento  sibi  prestito  absolvit 
et  litteras  iuramenti  eis  restituit  8.  Maii. 

Johannes  Zenger  de  Sneberg  et  quidam  alii  de  socie- 
tate  leonis  duci  Adalberto  diffidarunt.     Quibus  cives  Strau- 
bingenses   quasdam   villas   depredarunt.    Item    senex   miles  35 
Hermannus  Haybeck,    Johannes  Stauffer  de  Sunching  miles, 
Johannes   Paulsdorfer    et    Alius   eius    Wilhelmus   in    castro 

a  fundaretur  Hs. 

1  12.  Mai. 

'  22.  April  40 

•  1.  Mai. 

4  So  auch  oben  S.  396,  5  ff. 


—     431     — 

Falckenfelss  simul  capti  sunt  et  in  Monacum  in  vigilia1 
penthecostes  presentati,  quia,  cum  concordia  debuit  componi, 
diffidabant  duci. 

Accepta  itaque  plenarie  voluntate  a  patre  ac  sufficients 
5  facilitate  ad  concordandum  rex  letus  in  die  Gordiani  et 
Epimachi 2  per  Landshutam  in  Augustara  ascendit  ibique 
capitula  concordie  et  condiciones  pacis  efficaciter  conclusit, 
quas  eciam  partes  assumpserunt,  prout  in  litteris8  desuper 
confectis    actica    lingua    ac    sigillatis    plenius    continetur. 

10  [F.  345' J  In  quibus  principaliter  summatim  hec  sequencia 
comprehenduntur : 

Primum  quod  dux  Adalbertus  sine  medio  civitatem  Ratisponam 
et  castrum,  quod  in  ea  construere  cepit,  in  maiestatis  imperialis  manus 
resignet  et  cives  a  fidelitatis  iuramento  sibi  prestito  absolvat.    Attamen 

15  imperialis  maiestas  ipsi  duci  reservavit  omnes  census,  redditus,  privilegia 
et  iura,  que  ab  antiquo  in  dicta  civitate  habuit  et  possedit.  Item  sine 
ducis  impedimento,  quinymmo  suo  salvo  conductu  Fridericus  marchio 
Brandenburgensis  etc.,  Fridericus  comes  Zolrensis  cum  omnibus  suis 
in  civitatem  Ratisponam  ingrediantur,  earn  nomine  imperatoris  acceptent, 

20  ibi  maneant  et  secure  repatrient.  Item  antequam  hii  predicti  vice  im- 
peratoris in  Ratisponam  veniant,  ipse  dux  omnes,  quos  pro  custodia 
civitatis  et  castri  illuc  collocavit,  debet  evocare.  Item  dominium  A  bens - 
pergense  cum  suis  attinenciis  non  debet  amplius  possidere,  nisi  usque  quo 
ipsi    16000  florenorum  hungaricorum  pro  dote  uxoris   sue  a  rege  sol- 

25  vantur,  quo  facto  libere  resignet.  Item  si  quidam  milites  vel  nobiles 
renunciassent  feudis,  que  a  duce  habuerunt,  non  tenentur  de  novo  ab 
eo  in  feudum  recipere.  Item  ducibus  Cristofero  et  Wolfgango,  militibus 
et  aliis  nobilibus  ex  societate  leonis  castra,  villas,  titteras&,  privilegia, 
sigiUa,    registra,  bombardasb,  clenodia  et  breviter  omnia  eis  ablata,  que 

30  sunt  aduc  pre  manibus,  ipse  dux  debet  restituere.  Sed  pro  destruccione 
castrorum  et  alienacione  bonorum,  que  non  supersunt,  iudicialiter  coram 
novem  ad  (hoc  deputatis  decernatur,  quid  pro  his  dux  facere  debeat. 
Item  Stauffer,  Satelboger,  [F.  346]  Pasperger  et  omnes  alii  captivi 
libertati  reddentur.    Et  ita  bannum  imperiale  in  ducem  Adalbertum    et 

35  civitatem  Ratisponam  latum  solutum  sit  et  ononis  indignacio  ablata. 
Acta  sunt  hec  Auguste  die  25.  mensis  Maii  anno  Christi  1492.  Maxi- 
miliani  regni  Romanorum  7.  Hungarie  2. 

His  et  aliis   pacis  condicionibus  per  partes  assumptis 

pax  serenior  illuxit  ac  prefata  expedicio  soluta  est. 

40  Sane  Fridericus    marchio    Brandenburgensis   et  Eytel 

Fridricus   conies  Zolrensis  unacura   aliis  adiunctis  in  festo 

ascensionis  domini,  quod  erat  die  ultima  mensis  Maii,  Hatis- 

a  littere  Ha.    b  bombarde  Hs. 

1  9.  Juni. 
45  '  10.  Mai. 

3   Oedr.  bet  Krenner,  Landtagshandlumjen  X,  585  ff. 


—     432     — 

ponam  intrarunt  ac  sequenti  die  Veneris  iuramentum  a  civibus 
imperatoris  nomine  et  civitatem  in  dedicionem  acceperunt. 
Deinde  ad  propria  in  pace  redierunt. 

^n"  provincia  burggravii  Nurembergensis  in  villa 
Rostal 2  duo  miliaria  distante  a  Nuremberga  inter  Carels-  5 
perg  8  et  Anspach  templum  est  valde  preciosum  cum  novem 
altaribus,  cui  nee  simile  est  in  15  miliaribus  in  nulla  villa 
prope  Nurembergam.  In  cuius  choro  sepultus  est  Ernestus 
dux  Bavarie  cum  tali  epitavio: 

Hac  dux  Hernestus  in  petra  iacet  tumulatus.  10 

Huic  detur  ut  requies,  sic  exoptent  quique  fideles. 

Da  requiem,  Christe.  Semper  tecum  sit  iste. 
Cuius  annua  menioria  agitur  omni  anno  in  vigilia  S.  Laurencii. 
Solum  cum  compulsu  omnium  campanarum  ter  agitur.  Item 
Irmelgardis  uxor  eius  infra  chorum  in  ecclesia  Rostall  re- 15 
quiescit,  super  cuius  sepulchrum  est  altare  in  honore  B.  Marie 
virginis  consecratum.  Que  a  multis  fidelibus  visitatur.  Nee 
anniversarium,  sed  solum  memoriam  cum  compulsione  omnium 
campanarum  in  quadragesima  habet  ad  instar  mariti  et 
domini  sui.  20 

Item  hie  princeps  habuit  castrum  in  Rostal,  quod 
Hungari  obsederunt  magna  potencia.4 

Dux  Adalbertus  itaque  civitatem  Ratisponam  possedit 
et  potenter  rexit  annis  sex,  mensibus  novem  et  tribus  sep- 
timanis.  2o 

Elapsis  autem  aliquibus  diebus  cesar  Fridericus  augus- 
tissimus  Johannem  Gassel  suum  procuratorem  fiscalem  sua 
vice  et  auctoritate  in  Ratisponam  misit.  Qui  scultetum 
alium  obscure  natum  instituit  et  ad  instanciam  communitatis 
consiliarios  amovit  ac  alios  elegit.  Insuper  Degenhardum,  30 
Petrum  et  Erhardum  Gravenreutter,  Leonhardum  Portner, 
.  .  .b  Aimkofer6,  .  .  .b  Notschaft,  .  .  .b  Muldorfer,  .  .  .b  Karg 
et  .  .  . b  Heczer,  cives  honestos,  captivavit  et  sub  dura 
custodia  diu  retinuit. 

a  In  —  potencia  auf  einem  xwiscken  F.  345  und  346  eingehefteten  35 
Zettel,  der   anscheinend  xu  Arnpecks   Stoffsammlung  ge)wrte  und  durch 
Zufall  hieher  ham.     b  leere  Stellen. 

1  Vgl.  xum  folgenden  Abschnitt  Bresslau,  Jahrbiicher  des  Deutschm 
Reiclis  unter  Konrad  II. ,  I,  468  ff. 

*  Rossstall  bet  Numberg.  40 

8  Kadohburg. 

4  954;  vgl.  Bresslau  a.  a.  0.  S.471. 

6  Naeh  Oemeinerf  Regensburgische  Chronilc  Ul>  802:  Hans  Aun- 
kover,  Erhard  Notscherf,  Gregor  Muhldorfer,  Andre  Karg.  Heczer  ist 
dort  nicht  genannt.  45 


—     433     — 

[F.3461]  In  autumno  in  die  S.  Leodegarii1  dux  Adal- 
berts   cum  uxore  et  filiabus  Monacum  egressus  in  Strau- 
bingam  se  recepit.    Exhinc   de   mense   Decembri   in  Lintz 
ad  socerum  suum  Fridericum  imperatorem  descendit. 
5  2Anno  Christi  1493.  in  media  quadragesima 3  in  Lands- 

huta  presente  contione  provincialium  *  Monacensium  duces 
Bavarie  Cristoferus  et  f rater  eius  Wolfgangus  ex  una  et 
consiliarii  ducis  Adalberti  partibus  ex  altera  coram  duce 
Georgio  imperiali  commissario  de  et  super  divisione  ducatus 
lOseu  hereditaria  porcione  contendebant,  sed  in  efiectu  con- 
cordari  non  poterant.4 

Porro  sequenti  die  lune 5  post  Letare  duces  Cristoferus 
et  Wolfgangus  ex  Landshuta  in  Frisingam  venerunt. 

Eisdem    diebus    concio   provincialium   in   Monaco   pro 

15  concordacione  fratrum  congregata6  misit  honestam  legacionem 

in  Frisingam  pro  predictis  duobus  fratribus,  et  die  Mercurii 7 

eosdem  in  Monacum   conduxerunt.     Ubi  per  diligentem  dis- 

cussionem  provincialium   proxima  die  Veneris8  prefati  tres 

fratres  Adalbertus,  Cristoferus  et  Wolfgangus  in  concordiam 

20  et  fraternum  amorem  redierunt  et  simul  sumpserunt  cibum. 

Profecto    post    pascalia9    festa   dux   Cristoferus    cum 

Friderico  duce  Saxonie,  nepote  suo,  ivit  in  terram  sanctam, 

ubi  mortuus  est. 

De  nativitate  ducis  Wilhelmi. 

25  [F.  347]  Anno  prefato  in  crastino 10  S.  Martini  episcopi 

die    lune    natus    est    Wilhelmus    dux    Bavarie.     Qui    dum 
sequenti    die  Martis    in  Monaco    ad   baptismum  deferretur, 

a  principum  Hs. 

1  2.  Oktober. 
30  *  Zu  den  drei  folgenden  Abschniiten   vgl.  Krenner,  Landtagahand- 

lungen  IX,  189. 

8  27.  Februar;  vgl  oben  S.  397,  8ff. 
4  So  auch  oben  S.  397, 11. 

6  18.  Marx.     Die   Mchtigkeit    der    obigen    Tagesangabe    tcird   bei 
35  Krenner  a.  a.  0.  bexweifelt  und  dafiir:  die  lune  postOculi  (11.  Marx)  vor- 
geschlagen.     Krenners  Oriinde  dafiir  scheinen  mir  jedoch  nicht  stichhaltig 
xu  sein. 

6  Auf  Sonntag  Oculi  (10.  MUrx);  Krenner  a.  a.  0.  8.  192  ff. 

7  20.  Marx.     Von  diesem  Tag  ist   auch  die  Vermittelungsurkunde 
Mdder  Landschaft  datiert  (Krenner  a.  a.  0.  S.  217  ff.). 

8  22.  Marx. 

9  7.  April.     Vgl.  unien  S.  441,  Iff. 

10  12.  November,  die  lune  toUre  aber  der  11.  Nov. ;  Haeutle,  Oenealogie 
S.  42  nennt  den  13.,  mit  Reeht;  vgl.  die  genaue  Angabe  bei  Fiielr.  266. 

Qaellen  u.  ErCrterungen  N.  F.  HI.  28 


—     434     — 

omnes  campane  pulsabantur,  et  rogus  ingens  in  foro  civitatis 
in  leticie  signum  accensus  est,  sed  musicalia  non  sonabant 
propter  imperatoris  Priderici  et  ducis  Cristoferi  lamenta. 

Defunctis    denique   Friderico    imperatore,    socero,    et 
duce  Cristofero  fratre  dux  Adalbertus   in  Monaco   exequias5 
eorundem  peregregie  cum  lamentacione  peregit. 

In  die  S.  Othmari1  dux  Adalbertus  Landshute  cum 
duce  Georgio  pernoctavit  descendens  in  aquis  ad  divi  im- 
peratoris Friderici  exequias,  soceri  sui,  in  Wiennam.  Ubi 
aliquibus  diebus  cum  Maximiliano  rege,  sororio  suo,  per- 10 
mansit  in  consiliis  et  circa  epiphaniarum  festum 2  ad  propria 
est  reversus. 

aAnno  Christi  etc.  94.  dux  Albertus  feria  3.s  post 
Invocavit  misteria  consilii  in  concione b  provincialium  suorum 
pro  concordia  cum  societate  leonis  pertractavit.  Facta  15 
autem  concordia  dominica  Letare4  ivit  in  Novumforum  in 
Norico.  Ubi  quatuor  duces  Bavarie,  Philippus  comes  pala- 
tinus,  elector,  Otto,  Adalbertus  et  Georgius,  misteria  sui 
consilii  quatuor  diebus  tractabant.  Postea  repatriabant 
quivis  in  terram  suam.  20 

[F.  347']  Item  eodem  anno  dux  Albertus  duo  privilegia 
vel  indulta  seu  bullas  a  papa  Alexandro  VI.  ad  transferendum 
duo  canonicorum  collegia  Sliersee  et  Ilmmunster  in  opidum 
Monacum  surrepticie  impetravit. 5  Sed  Sixtus  episcopus 
Frisingensis  unacum  capitulo  ab  eis  ad  papam  melius  in-  25 
formandum  appellavit. 

Item  supratacto  anno  Sebastianus  Forster  iudex  in 
Kelhaiui,  principalis  ductor,  N.  Dorner,  N.  Castner,  Wil- 
helmus  Pretstarfer  cum  complicibus  suis,  satellites  ducis 
Alberti,  ex  eius  permissione  et  subordinacione  plures  pie-  30 
banorum  dotes  spoliarunt  et  crudeliter  depredarunt  in  diocesi 
Eatisponensi,  quia  idem  plebani  nolebant  sibi  vina  in  Monacum 
vehere.6  Ideo  episcopus  Ratisponensis  Rupertus  dux  Bavarie 
servato  iuris  ordine  cum  consilio  et  voluntate  prelatorum 
suorum  interdictum  posuit.    Ideo  multe  depredaciones  cleri  35 

• der  Text  von  hier  an  bis  xum   Schlusse  des   F.  347*    ist   nicht 
miniiert  und  mil  sehr  blasser  linte  geschrieben.    b  caucione  Hs. 

1  16.  November.     So  aueh  oben  S.  400, 11. 

2  6.  Januar  1494. 

8  18.  Februar.  Vgl.  Krmner  a.  a.  0.  IX,  304  if.  40 

*  9.  Marx. 

5  Vgl.  Riexler,  Oeschichte  Baierns  III,  840. 

6  Vgl.  Janner,  Geschiehte  der  Bischofe    von  Regensburg  111,  609  f. 


—     435     — 

secute  sunt  utputa  13  vel  30  milia  florenorum  Rhenensium. 
Sed   ex  commissione   regali  in  mense   Augusto    in  civitate 
Augusta  per  commissarios  regis  Maximiliani  causa  suspensa 
fcut>  et,  si  qui  absolucionem  peterent,  ablata  restituerent. 
5  Item  in   crastino  translacionis  S.  Arsacii1  in  Monaco 

ad  beatam  virgiaeia  monstrancia  sacramenti  argentea  furata 
est.  Et  sacramentum  collatum  fuit  in  altare  proximum  retro 
summum  altare  sub  assere  quodam  ibidem.  Sed  idem  fur 
sequenti  sabbato  2  in  castro  Lansperg  apud  Dingolfing  captus 
10  est  et  in  octava8  visitacionis  Monaci  combustus. 

[F.348]  Cap.    74. 

De  duce  Cristofero  in  Schongau. 

Cristoferus  comes  palatinus  Rheni,  superioris  inferioris- 
que  Bavarie  dux  etc.,  vir  audax  et  elegans,  presumptuosus 

15  tempore  iuventutis,  in  cunctis  actibus  militaribus  strennuus, 
postquam  ex  fratris  captivitate  ereptus  est  et  celebratis 
Georgii  ducis  nupciis,  ad  obsequium  Mathie  Hungarorum 
regis  se  transtulit.  Qui  eum  in  regnum  neapolitanum  pro 
regina  sponsa  sua  misit,  quam  usque  in  Budam  magno  labore 

20  conduxit,  ubi  coronata  fuit  et  nupcie  regales  peracte  sunt. 
Deinceps  misit  eum  Pragam  ac  in  Poloniam  multumque  eius 
servicio  utebatur  et  magnifice  eum  tractabat.  Cum  autem 
bellare  cum  imperatore  cepisset,  licencia  accepta  recessit 
ab  eo  in  Landsperg  reversus.    Deinceps  cives  Landspergenses 

25  accesserunt  ducem  Adalbertum  conquerentes  et  dicentes, 
quod  frater  eius  dux  Cristoferus  multa  debita  faceret  nee 
solveret  ipsis  in  detrimentum.  Insuper  decern  anni  ex- 
pirassent.  Quam  ob  rem  hortabantur  eum,  ut  veniret  et 
civitatem  eorum  in  possessionem  acciperet.    Anno  domini  etc. 

30  85.  feria  4.4  post  Invocavit  dux  Adalbertus  Monacuni  exivit 
cum  1000  equitibus  et  tribus  magnis  multisque  parvis  bum- 
bardis  ac  contra  fratrem  suum  Cristoferum  ducem  civitates 
Landsperg,  Weilhaim  et  Pal  castrum  in  dedicionem  accepit. 
Nobiles  autem,  qui  cum  eo  ierant,  honorem  suum  his  scriptis 


35  1  OefeU,  Rer.    Bote.   SS.  J,  48:    Anno    1495    den   10.  Martii   an 

erichtag  nachmittag  gleich  urn  drei  stund  ist  sand  Arsaci  gen  Munchen 
eingefurt  zw  unser  frawen  thor. 

9  14.  Marx. 

8  9.  Jtdi. 

4  23.  Februar. 

28* 


—     436     — 


defendere   conati  sunt ,    que  de  lingua  actica l   in  Iatinum 
translata  sunt  in  hunc,  qui  sequitur,  inodum: 

[F.  348'  J  Illu8tri  principi  et  domino,  domino  Cristofero  comiti 
palatino  Rheni ,  superioris  inferiorisque  Bavarie  duci ,  notificantes  per 
infranominatos.  Nos  sumus  ab  illustri  principe  et  domino,  domino  5 
Adalberto  comite  palatino  Rheni,  superioris  inferiorisque  Bavarie  duce, 
domino  nostro  gracioso,  ut  gracie  sue  familiares  in  obsequium  gracie 
sue  vocati.  In  quo  obsequio  si  quid  contingeret  nos  agere,  quod  contra 
graciam  vestram  foret,  de  quo  nobis  opus  esset  honorem  nostrum  pro- 
bare  vel  OBtendere,  hoc  his  litteris  sufficienter  factum  fuisse  volumus  10 
sigillatis  per  me  Nicolaum  baronem  de  Abensperg,  Georgium  de  Eysen- 
hofen  curie  magistrum  und  Alexandrum  de  Pappenhaym  marsallum  pro- 
priis  sigillis  ab  infra  impressis.  Datum  dominica  Invocavit*  anno  etc.  85. 
Georgius  in  Helfifenstain  \ 

Hugo a  et  Udalricu8  in  Mundtfurt  hiniores       >   comites  15 

Johannes  de  Sarwerdenb  J 

Bernhardus  de  Stauff  baro  in  Erenfels 
Nicolaus  baro  de  Abensperg 
Georgius  de  Eysenhoven  curie  magister 


Johannes  de  Frewntsperg 

Georgius  vom  Stain 

Johannes  de  Pientzenaw      \  milites 

Erasmus  de  Seyberstorf 

Georgius  de  Gumppenberg 

[F.349]  Alexander  c  de  Pappenhaim  marsallus 


20 


25 


Caspar  vom  Tor 
Wilhalmus  de  Magselrain 
Burckhardus  de  Rorbach 
Degenhardus  Offensteter 
Cuntzd    de  Grumpach® 
Georgius  Nothafll* 
Johannes f  de  Pientzenaw 
Johannes  de  Pfeffenhausen 
Albertus  de  Murach 
Georgius  de  Freyberg 
Wilhelmus  de  Achaim 
Wolfgangus  de  Schmichen 
Wolfgangus  de  Asch 
Hieronimus  de  Seyberstorf 
Vitus  de  Maxelrains 
Caspar  de  Hellrith 
Wolfgangus  de  Rorbach 
Martinus  de  Randeck* 


Eustachius  de  Dynngen* 

Bernhardus  de  Seyberstorf 

Fridericus  de  Tanckersweiler 

Georgius  de  Alatzhaim 

Georgius  de  Egelhostain  30 

Hainricus  de  Pynaw 

Matheus  Wildenwartter 

Johannes  Puechpeck 

Udalricu8  Sintzenhofer 

Erasmus  Micheispeck  35 

Erasmus  Hochenkircher 

Georgius'  Schambeck* 

[F.  349]   Erhardus   et  Hainricus 

Muckentaler 
Degenhardus  de  Waczmanstarf1       40 
Baltbasar*  Pretstorfer* 
Johannes  Waldrabm 
Fridericus  Hintzenhauser 


a  Hugo  Hs.      b  Weyden   Hs.      c  Erasmus  Hs.      *  Hainricus    Hs. 
e  Granepach  Hs.     *  fehlt  Hs.    g  Ingelrain  Hs.     h  Heltrit  Hs.    i  Raideck  45 
Hs.      k  Eynung  Hs.     l  Wolczenstarf  Hs.     m  Waldrass  Hs. 


1   Vgl   den   Druck  naeh  dem   Original  (k.   Reichsarchiv,   Fursten- 
sachen,  Band  XIII)  bei  Krenner  a.  a.  0.   VIU,413/f. 
«  20.Februar. 


—     4S7     — 

Sixtus  et  Jacobus  Wyelandt  Pangracius  Eysenreich 

Wolfgangus  Lenckover  Georgius  Kitzmagel 

Joachim  de*  Stflbena  Petros  Raid 

Antonius*  Schenckb  de  Landeck  Caspar*  Hertting* 

5Hieronimus  Syrgc  Mauritius  s  Sanaceller 

Johannes  de  Cappeld  Leonardus  Haslinger 

SteffanusTarphheimere  deSchluael-      Wiihelmus  de  Althaim.  h 
feld* 
Cumque i  defedacionis  litteras  et  civitatum  et  castrorum, 

10  quas  hactenus  possederat,  percepisset  dux  Cristoferus  ademp- 
ciones,  inflammatus  eosdem  observavitk  in  via,  dum  ad  propria 
diverterent,  feria  2.  post  Reminiscere,  que  erat  ultima1 
Februarii,  apud  Frisingam.  In  pratis  inter  aquas  eos  viriliter 
aggressus    conflictum  cum  ipsis  sudavit.     In   quo  strennui 

I5viri  Nicolaus  ultimus  baro  de  Abensperg,  Burchardus  de 
Eorbach,  LarenciusPogner  baronis  prefati  de  Abensperg  in  Kei- 
haim  granarius  [necati a]  et  7  ex  12  nobilibus  capti  sunt  hora  5. 
[F.  350 J  post  meridiem  vel  paulo  ante,  quia  servi  perperam 
in   propriis    dominis   fugientes ]  agebant.     Erasmum m  eciam 

20Michelspeck  capitaneum11  ante  silvam  Hirciniam  fugientem0 
in  civitatem  insequebatur  dux  ipse  in  hospicium  usque  suum 
Johannis  superioris  Winhart  civis.  Ubi  cum  clausam  ianuam 
violenter  aperire  conaretur,  ipse  Erasmus  profugus  per 
posticam    in  asilum   montis   ascendit.    At   dux   ad    portam 

25  S.  Viti,  per  quam  intraverat  ex  Kransperg,  ne  clauderetur, 
festinavit.  Ibi  sub  porta  suos  expectans  penes  forestum 
iens  inMospurgam  eodem  sero  descendit.  Denique  a  magistro 
civium  ibidem  impetravit,  ut  cives  eadem  nocte  in  armis 
custodirent   civitatem.     Quibus  vigilibus    ipse  dux  pro   sua 

30  magnificencia  vas  vini  comparavit  et  ibidem  pernoctavit. 
In  crastina  die  in  aquis  in  Landshutam  ad  ducem  Georgium 
descendit.  Cum  autem  iuvenis  seu  hastifer  ipsius  Abens- 
pergensis  dominum  et  consanguineum  suum  cerneret  inter- 
fectum,    vertit   se    retrorsum    unacum    aliis    adolescentulis 

35veloci   equitatu  in  Monacum.     In   nocte   hora  9.  ad  portas 

pervenerunt.    Quod  cum   dux  Albertus   et   magister  civium 

percepissent,  ea  tota  nocte  omnes  cives  in  armis  vigilabant. 

[F  350*]    Episcopus    insuper    Frisingensis    familiarem 

suum  Warmundum  Pientzeuauer  ad  ducem  Adalbertum    pro 

40  a  fehU  Hs.    b  Schuck  Hs.    c  Syren  Hs.   *  Cappeyl  Ha.    ©  Carpfamer 

H$.  *  Sohluselfete  Hs.  e  Marcus  Hs.  b  Ahaim  Hs.  »  Cunque  Hs. 
*  obseravit  Hs.  (vgl.  unten  S.  438,  33).  1  fugentes  Hs,  m  Erasmus  Hs. 
n  capitaneus  Hs.    o  fugentem  Hs. 

1  28. 


—     438     — 

sui  excusacione  misit.  Qui  media  nocte  eadem  in  Monacum 
veniens  narravit  tam  duci  quara  aliis,  quomodo  nee  episcopus 
dominus  suus  nee  quisquam  civium  Frisingensium  quicquam 
de  hac  re  scienciam  habuisset  ac  in  nullo  culpabiles  forent, 
sicut  eciam  in  concordacione  ipse  dux  Cristoferus  postea  per  5 
se  fassus  est,  quoniam  ipse  Cristoferus  dux  ex  Augusta 
in  Kransperg  iens  fecit  suos  ibidem  in  taberna  edere,  quo 
a  casu  duo  cives  Frisingenses  —  unus  dicebatur  Johannes 
riemer,  alter  sellator  erat  —  pervenerunt  eadem  hora,  quos 
cum  suis  discumbere  fecit  mandans ,  ne  ante  eius  exitum  10 
civitatem  intrarent,  ne  presencia  sui  cuiquam  in  civitate 
manifestaretur,  ne  intencione  sua  frustraretur.  Peracta 
cena  armavit  se  et  cum  suis  versus  Frisingam  usque  in 
locum,  ubi  lateres  fiunt,  intravit  prope  Weihenstephen.  Ubi 
ipse  dux  cum  uno  tantum  serviente  ad  ecclesiam  S.  Jacobi  15 
ascendit  et  flexis  genibus  ante  ianuam  super  albo  lapide 
S.  Jacobum,  ut  sibi  victoriam  contra  suos  adversarios  a 
deo  impetraret,  intime  oravit.  Ibi  numeravit  et  perspexit 
eos  intrare  in  prata  Frisingensia,  quia  dies  serena  lucebat. 
Hinc  reversus  ad  suos  eos  viriliter  agere  [F.  351]  monuit20 
et  per  portam  S.  Viti  civitatem  ingressus  suis  inquit :  Socii 
dilectissimi,  aggredimini  dumtaxat  pociores!  Et  Sifridus 
Frawnberger  quondam  canonicus  Frisingensis  fuit  duci  in 
latere.  Quique  ait:  Nunc  hora  est;  parati  estote!  Aduc 
in  civitate  nemo  sciebat,  quid  futurum  esset.  Exivit  itaque  25 
dux  civitatem  per  portam  Monacensium  putans,  quod  precise 
ante  urbem  conflictum  vellet  facere.  Sed  quia  ipsi  tardius 
ambulaverant,  obviavit  eis  ultra  agri  spacium  a  civitate. 
Ex  his  clare  omnibus  patet,  quod  episcopus  ac  cives  nulla- 
tenus  culpabiles  in  hoc  facto  fuerunt.  30 

Porro  ipse  dux  Adalbertus  fideliter  avizavit  dominum 
Abenspergensem  dicens  se  claram  noticiam  habere,  quod 
frater  suus  Cristoferus  observaret  eos.  Idcirco  eos  debere 
in  Monaco  differre,  aut  ipse  vellet  eis  200  equites  adiungere 
pro  salvo  conductu.  Sed  utrumque  recusavit.  Quinymmo35 
ipse  et  alii  in  via  descendentes  ducem  subridebant  dicentes: 
Ach,  quando  veniet  dux?  Putasne  vivemus? 

Conflictu  predicto  celeriter  peracto  trium  mortuorum 
corpora  mox  in  ecclesiam  parrochialem  S.  Georgii  sunt  ad- 
vecta,  ubi  ante  altare  S.  Barbare  eadem  nocte  multis  40 
accensis  candelis  iacuerunt.  Sequentique  luce  ex  antistitis 
subordinacione  exequie  eorum  devote  celebrabantur  pre- 
seutibus   turn   presule,    canonicis,  turn  etiam   aliis  nobilibus 


—     439     — 

et  civibus  offerentibus.  Quibus  peractis  primum  armis  et 
vestibus  [K  351']  exuti,  ac  corpora  Abenspergensis  et  fami- 
liaris  sui  curru  imposita  sacerdotes  processionaliter  et  viri 
ac  mulieres  nobiles  cum  civissis  ad  portam,  que  vulgo 
5  murrentor  nuncupabatur,  conducebant.  Sepultus  Abensperge 
in  monasterio  a  genitore  suo  fundato.  Deinde  eadem  pro- 
cessio  funus  ipsius  Burckhardi  Rorbeck  ad  portam  laterum 
conducebat.  Qui  sepultus  est  in  cenobio  Schirensi,  ubi  pro- 
genitores  sui  sepulturam  ultra  200  annos  habuerunt. 

10  Cum    autem    hec    dux    Adalbertus    percepisset,    illico 

mittens  exercitum  opidum  Abenspergense  cum  omnibus  suis 
attinenciis  in  dedicionem  accepit.  Orta  itaque  huiusmodi 
sedicione  et  discordia  inter  fratres  predictos  treuge  facte 
sunt  inter  eos  et  dies  statuta  in  Monacum  ad  diem  S.  Viti.1 

15  In  illo  tempore  misit  Cristoferus  dux  Romam  ad  papam 

pro  auctoritate.  Deinceps  in  festo  ascensionis2  in  monte 
Andachs  ipse  et  sui  confessi  et  auctoritate  apostolica  ab 
omni  homicidio  absoluti  et  sacramento  eukaristie  procu- 
rati  sunt. 

20  In    dieta   quippe   prefixa   ope   ducis   Georgii    ac   con- 

siliariorum  Sigismundi  archiducis  Austrie  post  multa  collo- 

quia   contionis  provincialium  sepedicti  duo  fratres  concordat 

[F.352]  sunt,8  ita  ut  Adalbertus  ducatum  administraret  et 

fratri  suo  Cristofero  unam  summam  pecuniarum,  ut  debitores 

25  suos  solvat,  et  annuatim  4000  florenorum  daret 4  ac  ipse 
Cristoferus  dux  duo  opida  Schongaw  et  Weilhaym  ac  duo 
castra  Pal  et  Rauchenlesperg 5  cum  superioritate  et  omnibus 
attinenciis  possideret. 

Anno  domini  etc.  87.  Fridericus  cesar  de  consensu  ac 

30  consilio  electorum  et  aliorum  principum  Nuremberge  elegit 
in  regni  capitaneum  Albertum  ducem  Saxonie,  nepotem  suum, 
et  misit  eundem  in  Austriam  ad  defendendum  Novam  Civi- 
tatem  obsessam  ab  Hungaris.  Cum  quo  Nuremberge  exivit 
Cristoferus   dux  putans  eos  vi  prelii  ab  obsidione  repellere. 

35  Sed  quia  interim  dedita  est  ipsa  civitas ,  quod  cum  dux 
Cristoferus  perspexisset,  ad  propria  reversus  est. 

1  15.  Juni.      Vielmehr   auf  Sonntag  vor  St.  Veit  (12.  Juni) ;    vgl. 
Krenner  a.  a.  0.   VIII,  471. 

8  12.  Mai. 
40  *   Urkunden  bet  Krenner  a.  a.  0.  VIII,  477  ff. 

4  Nach  besonderer  Verschreibtmg -,  vgl.  Krenner  a.  a.  0.  VIII,  479/80 
und  486. 

*  Rauhenlechsberg  am  Lech,  nordlich  von  Schongau. 


—     440     — 

Anno  domini  etc.  88.  cum  rex  Romanorum  Maximilianus 
in  opido  Brugensi  terre  Flandrie  detentus  fuisset,  genitor 
eius  Fridericus  imperator  pro  subsidio  erepcionis  eius  unici 
omnes  electores  et  regni  principes  convocavit.  Quo  eciam 
accessit  dux  Cristoferus,  qui  in  eodem  Flandrensi  bello5 
multa  viriliter  et  strennue  peregit. 

[F.  352']  Anno  domini  etc.  90.  cum  rex  Maximilianus 
ad  capiendum  regnum  Hungariam  intrasset  et  civitatem 
Albam  Eegalem  vi  prelii  cepisset,  dux  Cristoferus  cum  primis 
in  civitatem  irruit  et  post  ducem  Georgium  secundus  miles  10 
a  rege  creatus  est  feria  4.1  post  Martini.  Et  post  nativi- 
tatis  Christi 2  reversus  est  ad  propria  pertransiens  Frisingam 
in  die  conversions  S.  Pauli3  anno  domini  1491. 

Insuper  Nuremberge  cum  aliis  principibus  in  dicta  fuit 
et  Felicis  et  Adaucti4  Landshute.  15 

Anno  domini  etc.  92.  dum  imperator  Fridericus  ligam 
Suevorum  contra  ducem  Adalbertum  propter  civitatis  Ratis- 
ponensis  detencionem  moveret,  dux  Cristoferus  ada  ligam  a 
defecita  una  cum  fratre  suo  Wolfgango  defedans  germano 
suo  Adalberto.  Venit  cum  eis  armata  manu  usque  ad  Lici  20 
campum  et  plures  pauperes  ac  villas  in  superiori  Bavaria 
depredavit  et  depauperavit.  Postquain  autem  dux  Adalbertus 
cum  Friderico  cesare  per  Maximilianum  regem  concordatus 
fuit,5  dux  Cristoferus  cum  fratre  suo  Wolfgango  descendit 
ad  curiam  imperatoris  in  Lintz.  25 

[F.  353]  Cristoferus  dux  Bavarie  erat  vir  elegans, 
curialis,  audax  et  in  cunctis  actibus  vel  exerciciis  militaribus 
superabundanter  imbutus.  In  obsequiis  turn  Friderici  im- 
peratoris, turn  Mathie  Hungarorum  regis,  turn  regis  Maxi- 
miliani  diversis  tamen  temporibus  strennuus  atque  fidelissimus  30 
fuit.     Curiam  nempe  suam  in  Schonga  habuit. 

Anno  domini  1493.  facta  concordia  inter  fratres  tres, 
Cristoferum  et  Wolfgangum  ex  una  et  Adalbertum  partibus 
ex  altera,  in  quadragesima  in  Monaco  per  concionem  pro- 
vincialium,  ut  clarius  supra6  dictum  est  in  historia  Adelberti,  35 

*  am  Rand  statt  der  durchstrichenen  Worte:  associavit  se  lige. 

1  17.  November  1490.     Vgl.  oben  S.  391,  7. 
1  25.  Dexember. 
8  25.  Januar  1491. 

4  30.  August  1491.     Vielleicht  xu  der  bet  Krenner  a.  a.  0.  IX,  11340 
ertcahnten  Zusammenkunft,  die  fiir  den  28.  August  anberaumt  war. 
6  Vgl.  oben  S.  431. 
6  S.  433,17  ff. 


—     441     — 

Fridericus  dux  Saxonie,  marchio  Misnensis,  elector,  ex  sorore 
nepos  eorum,  transiens  in  terrain  sanctam  venit  in  Lands- 
perga.  Ad  cuius  magnam  instanciam  cum  eo  ivit  dux 
Cristoferus.  Quo  cum  pervenisset,  cum  magna  devocione 
6visitavit  et  oratione  se  et  ieiunio  multum  castigavit  et, 
ubi  ad  fratres  minores  pervenit,  peccata  sua  confltebatur 
et  sacratissimum  eukaristie  sacramentum  devotissime  sumebat. 
Porro  ex  inconsuetis  cibis  et b  potub  stomachus  eius  infrigidatus 
cepit  infirmari  et  debilis  admodum  Rhodiorum  littora  applicuit 

10  Magdalene01,  exultans  illuc  venisse,  [F.3531]  quia  fratres  teu- 
tonici  multas  humanitates  sibi  exhibuerunt.  Magister  namque 
hospitalis  •  erat  quidam  comes  de  Werdenberg d,  cuius  patruus 
prefectus  in  Landsperg  in  obsequio  ducis  Adalberti  fuit. 
Ibi    dux  Saxonie  Fridricus  nepos  suus  cum  suis   eum  reli- 

15  quit,  attamen  quosdam  sumptus  sibi  dimisit,  ut,  si  in  quantum 
convalesceret,  repatriare  possit.  Ipse  vero  Cristoferus  in 
dies  viribus  cepit  destitui.  Oleo  itaque  sacro  unctus  cum 
sentiret  se  mori,  quoddam  clenodium  ex  margaritis  et  gemmis 
preciosis,  quod  semper  in  brachio  occulte  portavit,  Johanni6 

20  coco  suo  dedit  demandans  ei,  ut  domine  Kunigunde  uxori 
fratris  sui  Adalberti  pro  eius  memoria  deferret.  Inclitus 
itaque,  audax  ac  expertissimus  princeps  Bavarie  dux  Cristo- 
ferus anno  etatis  sue  45.  in  festo  assumpcionis  Marie2 
comitibus,  militibus,   nobilibus  et  sacerdotibus   multis   pre- 

25  sentibus  vitam  cum  morte  feliciter  commutavit.    Pallida  enim  Hor. 
more  equo  pulsat  pede  pauperum  tabernas  regumque  turres.8     In  urbe 
Rhodia  pere^regie   sepulturam  accepit  adf  S.f  Anthoniumf, 
ipsumque   funus  quatuor  milites   sericis   nigri  coloris  induti 
gestabant,  quidam  [F.  354]  alius  miles  simili  veste  vestitus 

30vexillum  Bavarie  pretulit.  Cereis  ardentibus  ab  universis 
magno  cum  planctu  ac  merore  ad  ecclesiam  usque  conductus 
duobus  episcopis  ac  multis  sacerdotibus  missas  pro  eo  cele- 
brantibus. 

*  Landsperg    —    eo   am   Rand   mit    Einfugungsxeichen   statt  der 
35  durch8trichenen  Worte  Monacum  cum  quo.    b  am  Rand  mit  Einfugungs- 
xeichen.    c  am  Rand  hinxugefiigt.     <*  am  Rand  statt  des  im    Text   aus- 
gestrichenen  Muntfurt.     ®  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen.    *  am  Rand 
hinxugefiigt. 

1  22.  Juli. 
40  *  15.  August.     So  aueh  Riexlcr,  Oeschichte  Baierns  111,  559,  wahrend 

er  in  der  Stammtafel  (Beilage  11)  offenbar  naeh  Haeutle,  Oenealogie  S.  32 
den  8.  August  als  Todestag  angibt.     Vgl.  ouch  Fiietr.  230. 

8  Zttat  aus  Horatius,  Carmina  I,  4,  13. 


—     442     — 

Cristoferus  dux  vivens  aduc  in  Monaco,  domini  se- 
pulchrum  cum  proposuisset  visitare,  fecit  testamentum,  in 
quo  portionem  hereditatis  sue  fratri  suo  duci  Adalberto 
reliquit.  Cuius  testamenti1  litteras  suo  sigillo  roboratas 
consulatui  civitatis  sue  Schongau  commendavit.  5 

[F.3541]  In  die  Cosme  et  Daraiani2  martyrum  dux 
Georgius  Landshute  apud  sepulturam  ducum  inferioris  Ba- 
varie  in  monasterio  Felicisvallis  exequias  felicis  memorie 
ducis  Cristoferi  de  nocte  cum  vigiliis  et  in  die  cum  multis 
missis  ac  tribus  officiis  personaliter  presens  usque  ad  finem  10 
[peregit*]  et  ad  quodlibet  ofiicium  42  denarios  obtulit.  Ad 
ultimum  officium  militisse  ac  civisse  20  mensuras  vini  cum  tot 
candelis  obtulerunt.  Primum  officium  Erasmus  Pervaller  in 
Mallerstorf,  secundum  de  beata  virgine  Martinus  S.  Viti  cis 
Rotam  in  Novoforo,  tercium  pro  defunctis  Wolfgangus  del5 
Weichs  in  Weihenstephen,  abbates  infulati  decantaverunt. 
Qui  una  cum  eorum  capellanis  in  castro  sunt  refecti.  Cuilibet 
autem  sacerdoti  laicali  vel  seculari  15  denarii  de  vigiliis  et 
missis  distribuebantur. 

[F.355]  Cap.  75.  20 

De  duce  Wolfgango  in  Greif fenberg. 
Bolfgangus  dux  Bavarie,  frater  predictorum,  vir  fortis 
ac    corpulentus,    delectabatur    in   emissariis.     Curiam    suam 
tenuit  in  Greyffenberg.    Huic   pro  hereditatis  sue  porcione 
assignata  sunt  quedam  castra.    Hie  multum  pro  liberacione  25 
fratris   sui  Cristoferi  laboravit.     Bellum  cum  armigeris   de 
Riethaim    fortiter    gessit.     Castrum    eorum   Riethaim    cum 
aliquibus  Suitensibus   viriliter   obsedit.     Unacum  fratre  suo 
Cristofero   bello  Flandrensi   interfuit.     Omnibus  se  humilem 
prebuit.    Hunc  dux  Georgius  in  Weyssenhoren  opido  Suevie  30 
prefectum  suum   statuit.     Sed  dum  dictus  Georgius   dux  in 
Hungariam   descenderet,   ei   prefecturam  resignavit  et    Ul- 
mensibus  et  lige  Suevorum  ac  societati  leonis  se  coniunxit, 
fratri    suo   Adalberto    defedavit   et   unacum   liga   per    Lici 
campum  fratri  suo  in  suam  provinciam  armata  manu  intravit  35 
et  aliquas  villas  depredavit.    At   frater  suus  Adalbertus  e 
converso   castra   eius  Greyffenberg  et  duo  Hagenberg   etb 

a  fehlt  Hs.     b  et  —  dimisit  sibi  am  Rand  mit  Einfiigiingsxeichen. 

1  Gedruckt  bei  Krenner  o.  a.  0.  IX,  284  if. 

«  27.  September.    Vgl.  oben  S.  399,  31.  40 


—     443     — 

iurisdiccionem  in  Swabeck  sibi  ademit,  sed  castrum  Liechten- 
berg  tantum  dimisit  sibi.1  Post  finem  autem  belli  ac  con- 
cordiam  inter  fratres  factam  castra  predicta  omnia  ei  re- 
stituit.* 

5  *  F.  356  folgt  von   Arnpecks   Hand  unter  der    Ueberschrift :    De 

Perchtoldo  palatino,  cui  divinitus   preceptum  est,  ut  hominem   primo 

obviantem  sibi  suspenderet  und  der  QueUenangabe :    Cesarius  in  dyalogo 

miraculorum    d.   VI.   c.  XXVI.    eine  Abschrift   des  genannlen  Kapitels. 

Zwischen  f.  356   und  357  ist  ein  Blait  herausgerissen,   welches  nach  den 

10  rorhandenen  Spuren  auch  von  Arnpeck  beschrieben  tear.    Auf  f.  357 — 361 

trug  Arnpeck  die  Testamente  xweier  fur  stitcher  Personen  ein,  f.  357— 360 

das  Testament  Pfalxgraf  Friedrichs  von  Wittelsbach  (von  ungefahr  1168) , 

/.  360—361  jenes  der  Herxogin  Agnes  (von  ungefahr  1185).    Beide  erhielt 

Arnpeck  wahrscheinlich  aus    Kloster  Indersdorf,  unter  dessen    Urkunden 

15  sie   auch    von   Graf  Eundt    im    Oberbayer.  Archiv  XXIV \   10  ff.    unter 

Nr.  18  und   20  abgedruckt  icurden  (fruhere  Drucke  in  den  Mon.  Bote. 

Xy  239  bextc.  244  und  bei  Hund-  Qevold,  Metropolis  Salisburgensis  111,  444 

bexw.   446,.     Auf  f.  36V   hat  Aventinus   folgende  xeifgesehichtliche  Auf- 

xeichnung  eingeschrieben : 

20  1532  Vernandus   rex  cum  Doctu  quiesset  in  Ror  monasterio  venit 

Katisponam  Marti 8   die,  quae    erat  27.  ante  penultimam  Febraarii; 

erat  turn   annus  bisextilis.    Sequenti   die  Mercurii  venit  et  Carolus 

imperator  ;    per  Neomartum    et  Ambergam ,   Lengvelt ,    ubi    noctu 

cubarat,  venit  Ratisponam ;  habitavit  in  domo  Thyners  frater  Swablis. 

25         Erat   penultima  dies  28.  turn  Martii  (verschrieben  statt,  tote  oben, 

Februarii). 

Nach  f.  361  folgen   3  here  Blatter,   dann  mil  eigener  Blattnumerierung 

die  unten  abgedruckte  osterreichische  Chronik. 

1    VgL  oben  S.  429,  8. 


Bayerisehe  Chronik. 


[F.l]  Dise  nachvolgnde  istory  ist  geschriben  worden,  sAbE.I. 
herschet  der  dritt  Fridrich,  romischer  kaiser,  und  sein  Sun  Maxi- 
milian, romischer  konig,  sagend  von  dem  land  Bavaria  oder 
Norica1    genannt  und  von  den  durchleuchtigen  fursten,  di  in  dem 
5 land  geherechet  haben. 

Baioarius*2    mit   seinem   fraisamen   volk8    hat  seinen  A. 24.  E.  33. 
ursprung    aus     dem   land   Armenia   und   ist  mit  in   ausgezogen   mit 
grosser    macht,   und  sind  komen  in  das  land  und  funden  darin  pauren- 
volk,   di    sich    nerten    mit   viscben^  und  jagenc  der   wilden    thier,   und 

lOliessen  sich    da  nider  und  nennten  das  land  nach  irem  fiirsten  und  her- 
fflrer    Bavaria,    der  Baioarius  Oder  Bavarus    liess    zben  sun*   Boe-JT.  9. 
mundum  und  Ingeramandum. 

Noricus,d5,   des  starken  Hercules    sun,   nach  vil  jaren  darnach 6  A.  22.  E.  33. 
zu   der    zeit,   als   Gedeon  richtet   die  kinder  von   Israhel,  bezbang  das^n^*-  ^7* 

15  selb    land   und    vieng  do  an  ze  pawen    ain  stat  und  nennt  die  stat  und 
das  land  nach  seinem  namen  Norcka  e ,  als  es  noch  heut  bei  tag  daselben 
nmb    genennt  wird.    Auch   ain   geschlos  auf  ainem  perg  ist  nach  im 
genent  worden  Mons  Noricus  7,   das  ist  Norixberg,  icz   Nurenberg.  A.  23.  E.  33. 
und  als    Orosius  und  ander  seczen,  so  hat  Hercules  die  welt  durchvaren  E.  34. 

20 mit  streit  nach  der  erstorung  Troja  60  jar,  das  ist  nach  der  sinflus 
1967  [F.2]  jar  und  vor  der  herschung  Romuli  und  erpawung  der  statt 
Rom  431  jar. 

*  am  Rand  Doppelkreis,  darin  schlechte  Zeichnung  eines  Herrschers 
mit  Krone  und  Sxepter  in  BrustbUd-Seitenansicht.  b  am  Band  Kreis, 
25 darin  das  Wort:  vischen.  *  am  Rand  schlechte  Zeichnung:  ein  Jagert 
der  seinen  Spiess  einem  Tier  in  den  Hals  stosst;  daneben  Kreis,  vsorin 
die  Worte:  leit  in  tierheim  (?).  d  am  Rand  das  Wort  dux  in  Kreis. 
o  am  Rand  Norika  in  Kreis. 

1  Ebran:  Norcoa. 
BO  *  Andr.  507,6:  Bavarus ;  Ebran  33 ,  21 :  Bavarius ;  Fiietr.  7, 11. 22. 25. 

9,14.15:  Bayr,  Bavarus,  Pavarus;  oben  44,9.16.30:  Baurus,  Baioarius, 
Boius,  Bavarus. 

8  Oben)  24, 3:  populi  feroces. 

4  Weder  bei  Andr.  (507)  noch  beiEbran  (35)  noch  oben  im  laieinischen 
35  Text  (25)  werden  Boemundus  und  Ingeramandus  als  Sbhne  des  Bavarus 
bexeichnet;  die  Angabe  stammt  aus  Fiietr.  9. 

6  Andr.  507,  Ebran  33.34,  [Fiietr.  7.8.31.  ubereinstimmend  Norix, 
dagegen  oben  22,20  if.  Noricus. 

8  Andr.  507 :  post  multos  dies ;  Ebran  33  dagegen:  nach  demselben 
40  Bavario ;  vgl.  Fiietr.  7  und  oben  24. 

1  Vgl.  oben  23,1:    unde  usque   hodie  Castrum  Noricum   vocatur, 
a  vulgo  autem  Noremberga  appellatur. 


—     448     — 

Cf.F.7.  Und    als  ettlich1    seczen,   so  ist  Norix  (lurch 

langbernden    has2,    von    Troja    herrurnd,    als   er 

Baveren  erforscht,  nachgefaren,  und  si  baid  vast 

Of.  F.  s.auf  ainander  kriegt  so  lang,   hunz  ir  beder  land- 

schaft   des  nit   mer  haben   gestatten  wellen   undo 

di  landschaft  zu  ainander  komen8  und  ainen  staten 

C/iJF.  s.frid  gemacht,  also  welher  herr  an  leiblich  erben 

abgieng,   so  solt   der  lebentig   des  toten  gut  und 

lander  haben4;  sy   sollten   auch  an    ainander  ge- 

schboren  priider6  haissen,   auch  ains  schilts  undio 

wupens*    sein6.     auch    ward    weiter    geredt,    das 

jetbedere  landschaft  solhe  bericht  fiirhalten  solt, 

Of. F. &u**d   belher  das   nit  halten  wollt,  so   solt   in  sein 

landschaft  nit  fur  ainen  herren  halten  und  im  di 

anderen    helfen    darzu    ze    zbingen    oder   ze    ver-15 

Cf. jp.&treiben.7    als  aber  in  soliche  handlung  furgehalten 

warde    und    ainer   gegen    dem    anderen   kain   hilf 

noch    peistand    mer    hette,    do    musten    sy    disen 

jr  g  spruch   auch  WOl  halten.8  paid    darnach   starb   Norix  b 

E.34,7u.*n    erben.    do    geviel    das    land    auf   Baveren.    was    fiirsten    und  20 

35,7.  herren    darnach   in   Bairen    geherschet    haben,    kan    man   nit 

warlich  geschriben  finden  hunz  auf  Boemundum. 
A.  25.  Boemundus  c,    der  fiirst  in   Bairenland,    und  Inngero- 

E. 25. mandus,  als  etlich  istori  seczen,  sind  geporend  der  ain  in 

a  am  Band  wappen  in  Kreis.    b  Baioarius  korr.  Norix  Es.     c  am  25 
Band   dux   in  Doppelhreis.    d  statt  der  ausgestrichenen   Worte  sy   auch 
komen  aus  Armenia  und  die  Worte  geporen  —  weyter. 

1  Diese  Erxahlung  beruhri  sich  mit  Fuetrers  Angaben,  fiir  welch' 
letxtere  (Fuetr.  7, 13)  Garibaldus,  der  schon  Cronisist  als  Quelle  genannt 
wird.  Aus  dem  Umstande,  does  hier  nicht  Fuetrers  Worte  wiedergegtben  30 
sind,  ist  xu  schliessen,  dass  der  wirkliche  Text  des  Qaribaldus  vorgelegen 
Hai,  ein  neuer  Anhaltspunkt  fiir  die  einstige  Existent,  dieser  verlorenen 
Quelle.  Sowohl  Fuetr.  wie  der  obige  deutsche  Text  diirften  den  (lateinischen) 
Text  des  Qaribaldus  ubersetxt  haben. 

*  Fuetr.  7, 16  :  durch  lang  vergangen  hass,  der  gewert  het,  seyd  35 
Troya  erstdrt  wart. 

8  Fuetr.  8,  21 :  wurden  die  land  ains  zu  paiden  tailen.  .  . 

4  Fuetr.  9,  6 :  auch  das  ainer  den  andern  erben  solt,  wie  und  von 
recht  prueder  erben  sol  ten,  ob  ja  ain  tail  an  mandlich  erben  vergieng, 
und  alls  vil  auch  sein  nachkoment  erben.  40 

6  Vgl.  die  vorige  Anm. 

8  Fuetr.  9,3:  das  sy  geleich  mit  helm,  schilt  und  namen  gewappent 
und  genambt  waren. 

7  Fuetr.  8y  26 :  Wellicher  herr  aber  solichs  nit  volgen  wolt  oder 
gemaint  war,  des  herschaft  wolten  sy  zu  nicht  machen.  46 

8  Fuetr.  9, 1 :  Sunst  prachten  sy  es  darzue,  das  sich  die  herren 
paid  sunder  irs  undancks  mueszten  richten. 


—     449     — 

Armenia,  der  ander  in  Bayren  pey  ainer  frauen.1 
dann   weyter,  [F.3]   als  di  histori  von  Straspurg  sagt,  so  hat 
Boemundus   und  sein    b ruder  Ingeromandus   ainen  herten  streit  gethan 
mit  dem  kaiser  Julio,    und  als  aber  Julius  geeigt,  do  ward  Boemundus 
&ain    diener  Julii    und  ain    herfurer  wider  di  Teutschen   etc.      diser 
Boemundus    liess   ainen    sun,    genant  .  .  .a    nach    demA.25. 
jamerlichen   tod  Julii   ward   kaiser  Octavianus,   der  nach  vi\R  16,22  u. 
uberwinden   und   sig  ain   merer  dee   reichs  ist   gehaissen  borden.^*^* 
der    underborf   im   durch   seinen    groesen  haubtman  Claudium  DruBium  &  17  u. 

10  ganz  Galliani,  Reciam,   auch    di   land  Norica,   das  ist  Bairen  genannt,  A.  25. 
und    darzu  Hungeren,  Dalmacia,  Croacia,  Mesia  etc.     diser  Claudius E.  1 7. 
Drusus   ward    zu  Maincz   begraben.     Sein  grab  wird  daselbs  gezaigt  als 
ain    haufen    von   stainen.     in   solichem   ungewiter  und  poser  zeit  Varus 
Quintili    mit  dreyen  legion  nach  romischer  art  stellt  sich  gar  hoffertiglich 

15  und    geitig  wider  di   underthan   der  Teutschen.    aus  dem  volgt,  das  er 
mit    den    dreyen    legion    alien   erschlagen    ward    und    vertilgetb    dise 
niderlegung  romischer  riterschaft  hait  der  kaiser  Octavianus  so  fibl  auf-  E.  18. 
gen  omen,   das   er    oft  darumb  sein   haubt   umb  di  wand  hat  gestossen 
und  gesprochen  :  O  Quintili,  du  wirdest  widergeben  die  erschlagen  legion  ! 

20  das  was  der  sbarest,  grausamest  streit  zbuschen  der  Homer  und  Teutschen 
und   der  grost  nach   Africa;    dann   der  Romer  an  gut  J.  29. 
edlleuten  und  piirger  wol  [F.  4]   angesessen  aus 
Rom  pey  dreissigtausent  sind  erschlagen  worden 
und   der  Teutschen   sechstausent.2    diser  krieg  hat 

25gewert  drew  jar  mit  funfzechen  legion,  als  schreibt  Suetonius.0 
zed  spiiren  und  merken,  was  sterk  der  Teutschen  gewesen 
sei,  di  soliche  niderlegung  romischer  ritterschaft  haben 
gethan  und  zu  den  zeiten,  als  di  Romer  in  den  hochsten 
gewalt   sind  gewesen.     es   ist  auch    solicher   streit  bei  oder    in  E.  18. 

30  der  slat  Augspurg  beschechen,  und  des  zu  gezeuknus  ist  ain  angeschutte  r 
piichel  zu  Augspurg  von  dem  gebain  der  totenr  den  man  Perlach 
haisst  auf  lheutigen  tag,  und  darnach  nach  dem  namen  Varus  ain 
gassen  genant  Varusgassen. 

a  diser  —  genant  am  Rand  mit  Einfugungszeichen.  b  am  Rand 
35  streit  in  Kreis.  c  darnach  dick  mit  Tinte  atisgestrichen  :  auch  als  man 
vindt  in  andern  waren  croniken,  dafi  .  . .  aUe  niderlegung  durch  Varus 
Quintili  sey  durch  geits  wilen  auf  gut  verwarlost  worden.  dann  als 
Varus  Quintili  gestarb,  do  liessen  im  ai  Romer  zerlassen  golt  ein,  damit 
er  seins  geits  auch  im  tod  erfullt  wurde.  da  mag  man  d  sptiter  ein- 
40ge8etxt. 

1  Nach  Andr.  507, 18,  Ebran  35, 9  und  oben  25,  9  Jcamen  beide  aus 
Armenian.  Auch  Fuetr.9,18  sagt  (von  Bavarus):  Er  het  ain  frawen 
aus  seinem  namen  und  art  aus  Armenia,  die  im  zwen  sun  gepar  Boe- 
mundum  und  Igraminon.  Die  alle  holt  er  erst  zu  land  und  s*>tzt  sy  zu 
45  Regensburg.  IHe  obige  Angabe  steht  also  allein;  vielleicht  ist  sie  aber 
durch  ein  Missverstdndnis  des  Fiietrer' schen  Textes  gebUdet  worden. 

9  Quelle  ?    Zum  Teil  kommt  wohl  Konigsh.  335  in  Betraeht :    wan 
der  Romer  wart  me  denne  30  tusent  erslagen  und  der  Dutechen  lutzel. 

Quellen  a.  ErOrterungwi.  N.  F.  III.  29 


—     450     — 

Darnach   der   kaiser  Octavianus   hat  gesendt  seine  steufsun  * 

Thiberium  wider  di  Teutschen,  der  auch  nach  im  kaiser  ist 

A.28u.  E.  18 worden,   mit  ainem  grossen    her.1     der   hat   in  ainem 

grossen  Streit  all  schbabisch*  und  bairisch  fiirsten  verjagt  und 

erschlagen.      Item1     des    mals    ist    Theodo    aus    Bairen     verjagt  5 

u.  F.  15. 16.  worden  mit  wenig  volk  und  enthielt  sich  bei  den  Ostrogotten. 

E.  18.  Item  die  statAugspurg  hiess  derselben  zeit[F.5]  Vindelica. 

Ale   aber   di  Romer   die   stat  zezbangen,    ward  si   zu   eren    dem 

A.29u.  E.  18. kaiser  Octaviano    genent  Augusta3    und    die    haubtstat  in  Bairland, 

die  genennt  was  Norica4,  hat  er  geweitert  und  gemert  nach1(> 
seinem  namen  Thiberinac  gehaissen.  hievon  ist  di  Stat  Re- 
genspurg  in  dem  jar,  als  Christus  ist  gemartert 
und  getott  worden,5  von  benantenTiberio  Nerone 
gep^ut  und  erbeitert  worden.  der  Thiberius  nach 
Octavianus  Augustus  kaiser  warde.  *& 

A. 29.  Auch  vor    alten   zeiten   haben  die  Norkauer  di  stat 

Norika,    icz  Regenspurg,    und    das  land  daselb   umb 
24.  inngehabt,  darurab  es  jenhalb  der  Thonaw  noch  das 
Norka  haist  (auchd  nach  dem  fiirsten  Norix).    nach 

21.  den  Norkauern  kamen  die  Bairen,  und  die  vast20 
alten  biicher  nennen  das  Bairland  Baioaria,  davon  der 
ursprung  der  Bairen  ist,  wie  vorgesagt.  aber  icz 
haist  man  es  Bavaria,  und  der  selb  Baioario8  namen  ist 
herkomen  von  dem  gallischen  volk  Bois  genant.  dann  Strabo 
schreibt :  als  di  Romer  di  selben  gallischen  volker  Bois  aus 25 
iren  gegenden  vertriben,  da  zugen  di  selben  volker  an  di 
Thonaw  und  wonten  mit  den  Thauristen.     so  haben  si  auch 

in  Pononia  gebonet  und  von  dannen  leichtlich  in  das  Norkau 

22.  als  ain   anstossnde   gegend  gelanget,   biebol  di  selb  gegend 
etbof   vast  ain  wiiste,  als  Strabo  schreibt,  gebesen  ist.         30 

is.  Thonaw    ist   der   beriimtest    flus  in   Europa  und   ent- 

springt    aus    dem  arbonischen  perg  pei  anfang  des  Swarcz- 

*  steusun  Hs.    b  Item   —   Ostrogotten    diirchstrichen ;    dann   aber 
mit  den  Worten  es  ist  recht  geschriben  (mit  Zetchen  am  Rand)  fur  giltig 
erklart.     c  am  Rand  Tiberina  in  Kreis.    d  auch  —  Norix  am  Rand  mit  35 
Einfugung8zeichen.    e  so  Hs.     i  etb  Hs. 

1  Vgl.  Fiietr.  14,  17 :  mfigtigklich  ...  mit  zwelf  swadern ;  auch 
Kbnigsh.  335. 

9  Znsatx  nach  Fiietr.  14,  20 :  auch  wurden  von  den  Romern  erslagen 
die  zwen  fiirsten  von  Swaben.  40 

8   Vgl.  oben  8.  27,35. 

4  Oben  29, 16  :  Noricus. 

6  Abweiehende  Angabe  gegen  oben  29,26.  Vgl.  Andr.  8  und  507: 
anno  effusionis  sanguinis  Christi. 


—     451     — 

walds   in  ainem  dorf  Do-[F.  ffjneschingen   unda  fleust  vom 
nidergang  gen   orient    wercz   oder  anfang  zbo   tagrais   ob 
Ulm.     da  bei  Ulm   lauft  darein  die  Yler  und  die  Plaw  und  A.  19. 
sunst  pei  sechzig  wasser,  di  der  merer  tail  schefreich  sind, 
5  und  fleusst  zulest  an  sechs  grossen  orten  in  das  euxenisch  mer. 

Hernach  ist  das  land  Bairen  gebaltiglichen  unterborfen  33. 
und  besessen  worden  von  den  Romeren  und  durch  ir  land- 
vogt    geregirt  worden,  des  zu  gezeuknus  zu  Salczburg   in 
ainem  val  der  alten  stat  Helffenburg1  an  ainem  stain  17  schuch 

lOlang  ist  geschriben  funden  worden  die  geschrift:  zu  der 
zeit  Augusti  des  kaisers  ist  Fabianus  kiinig  der  Romer  von 
Hellfnburg  und  des  ganzen  Germania  gebesen,  darnach 
Anthonnius  landvogt  und  ktinig  derR6merb  inBairen, 
darnach  Severus  landvogt0  der  Romer  in  Bairen. 

15  Darnach    Philipus,  ain   romischer  landvogtc  in   Bairen,   was  in  E.  36.  A.  34. 

das  land  geseczt  von  dem  kaiser  Maximinus. 2  nach  dem  was  Gor- 
dianus  kaiser,  der  selb  kaiser  strait  mit  den  von  Persia  und  gesigt 
und  fur  wider  haym  mit  grossem  gut.  do  trug  diser  Philipus  an  mit 
seinen   freunden,  den    Romeren,   das   der    Gordianus   auf  dem  weg 

20nit  verr  von  romischen  enden3  erschlagen  ward,  der 
landvogt  von  Bairen,  Philipus,  kam  also  an  das  reich. 

Der   Philipus  het  pei  seiner  hausfrauen  Serena4,   eel  76 
er    kaiser    ward,    ainen    sun,     genannt    nach    im 
Philipus.      den  liess   er  auch  mit   im   kaiser  sein.     in   dem    ersten  *u-  E;  37. 

25 jar    irs    regiments    ward   das  tausntest   jar  [F.  7]  erfult,    das  Rom^6™?8^!  354 
angefangen  was.     di    selben  zeit  begiengen  di  Romer  das  selb  vest  J^S4. 
drei  tag  und  nacht  mit  grossem  hofieren.      auch  loptent  die  zben  kaiser 
iren   got    Jupiter,    das   Bach  der  heilig  priester    Poncius.     der 
prediget  in    so   oft  und    sagt  insovil  vor,  das  si  in  dem  dritten 

30  jar  irs  regimencz  6  Kristen  wurden.  das  sind  di  ersten  kaiser,  di 
kristenlich    gelauben   an    sich  namen.      sy  sind  auch  geporen 

a  von  Es.    b  am  Rand  in   Kreis :  Romer  landvogt.    c  am    Rand 
landvogt  in  Kreis. 

1  Diese  Uebersetxung  des  Namens  Juvavum  aus  Ebran  36, 13.  39, 3. 
3&44,8  (nach  ihm  Fiietr.  51,17)  oder  Sckedel  (vgl.  oben  49,45). 

*  Vgl.  oben  34,  Anm.  3. 

3  Quelle? 

4  Im  lateinischen  Text:  Severa.     Vgl.  unten  S.  464,  13. 

*  Ebran  37,11:    in    dem  dritten    jar    und  darnach   oben   34,35: 
40  anno  imperii  eius  3.    Der  deutsche  Text  geht  hier  aber  auf  Ebrans  Quelle 

Konigshofen  xuriick  und  beniitxte  diese  selbst  im  Folgenden  mehr,  als 
Ebran  es  getan  hat.  Auch  Ebrans  Text  lag,  wie  man  an  Einxelheiten 
erkennt,  dabei  vor  dem  Verfasser. 

6  Angabe  aus  Ebran  und  von  oben;  vgl.  vorige  Anm. 

29* 


—     452      — 

aus  Pononiam1  und  hetten  ainen  ritter  an  irem 
R38.hoi  auch  aus  Bononiam,  genant  Deems,  der  trug  an, 
das  di  zben  kaiser  erschlagen  wurden,  der  vater  zu  Rom,  der  sun  zu 
Peren.2  davon  wurden  di  haiden  dem  Decio  so 
genadig,  dass  si  in  zu  kaiser  nonien  anno  Christi5 
E.  38  (A. 35).  25  3.8  etlich  setzen,  das  Philipus,  landvogt  in  Bairen,  hab  angefangen 
4.  35.  ze  pauen  di  stat  Passaw »,  und  1st  ain  herr  gebesen  in  oberen 
und  nideren  Pononia.  Und  Philipus  ander  sun  ward 
genant  Quirinus.  dem  gab  er  di  selben  land.4  der 
selb  Quirinus  ward  erwelt  zu  ainem  bischof  nach  dera  saligen  10 
sterben  Etherii5  zu  Laureaco,  dasist  zu  Ens,  und  begabt 
di  selben  kirchen  mit  alien  seinen  erblanden,  di  er  auch 
mandlich  behielt,  diweil  er  pischof  do  was.  darnach  ward 
er  genomen  zu  ainem  patriarchen  zu  Aglach 6.  zum  leczten 
ward  er  gemartert  zu  den  zeiten  Dioclecioni.  15 

36.  Nach  Quirino  ward  erbelt  zu  Larich  ze  bischof  Maxi- 

milianus   von  Celeia.     der   ward   bestat   von    dem    heiligen 
babst  Sixto  dem  anderen. 

NachPhilipo7  ward  landvogt b  i n  B a i r e n  Eiulasius 
von    dem   kaiser  der  Romer   geseczt,    geboren  [F.  8  J   von  20 
Caro   und  Norbono*,   der  darnach  kaiser   ist  worden   anno 
Christi  288.     ist  gesent  worden,  den  Hunen  und  Tharteren 
widerstand  ze  thun  und  anderen   volkeren   von   orient,    in 
die  stat  Celeia,  di  der  selben  zeit  den  Romeren  zinspar  und 
underborfen    was,   di    doch   darnach    von  den    Hunen25 
ganz    erstort   warde9   und    iczo    ist   genannt   zu    sand 
Petronell,   ein  dorf  underhalb  Wienn  in  Ostereich, 
das  doch  etbo  ain  grosmachtige  stat  gebesen  ist.     das  er- 
zaigen  di  vail  des  alten  gemeurs10,  und  von  ir  machtig- 
keit  und  gross  wegen  di  minder  Troja  genant  gebesen.     in  30 
di   selben   stat  aus  einsprechen  des  heiligen  geists  kam  der 
heilig  Maximilianus    zu  widerstand    dem    haidnischen    opfer 

•  am  Rand  in  Kreis:  Passau.     b  am  Rand  landvogt  in  Kreis. 

1  Pannonien. 

2  Umgekehrt  sagt  Konigsh.  354:  der  vatter  zu  Berne  und  der  sun  35 
zu  Rome. 

8  Konigsh.  354:  254  jor,  Ebran  38  abweichend:  311  jar. 
4  lrrtumlich  aus  dem  lateinischen  Texte  geschlossen. 

6   Vgl.  oben  35,  43. 

6  Aquileja.  40 

7  Vgl.  Ebran  36,  16. 

9  So  ungeschiekt  wird  iibersetxt:  a  cesare  Caro  de  Narbone. 
9   Vgl.  oben  37,16. 

10  So  wird  au8dtitcksvoller  vestigia  (oben  36,23)  wiedergegeben. 


—     453     — 

und  prediget  Christum,  darumb  ward  er  von  dem  land- 
vogt  von  Bairen  Eiulasio  enthaubt.  der  egemelt 
bischof1  hat  under  seinem  fan  gehabt  22  kirchen  von  a.  37. 
niden  herauf  zu  zelen,  di  also  in  latein  genant  werden : 
5  Pettovia,  Celeia,  Gradusolium,  Liburnia,  Carinthia 2,  Sabona, 
Ponania,  Rabaputina,  Austria,  Faviana,  icz  Wienna,  Laureacum, 
Polenczia,  Pattavia,  Frixinia,  icz  Frisinga,  Permesiasine  a3, 
Bavaria3,  Suevia8,  Randane4,  Traba4,  Cecralonia,  Vetronia  5, 
Imbripolis,  Herbipolis,  der  aller  ist  ain  vater  gebesen  sand 
10  Maximilianus.  nembt  war :  der  namen  sind  uns  vil  unbekannt 
und  ain  grossen  tail  von  den  haiden  und  dem  wutrich 
Actila,  kiing  der  Hunnen,  erstort,  aus  dem  man  vindt,  das 
der  cristlich  gelaub  vor  1200  jaren6  in  Bairn,  Sbaben, 
Osterreichund  anderteutschen  landengegrtinet  hat. 

15  [F-9]    Aquilinob  ein    geseczter   landvogt   in    Bairen,   ist   von  j£ gg  u  ^  MS. 

Diocleciano  und  Maxim  in  iano  7  in  Bairen  geseczt,  auch  geschikt  in 
d  i  stat  Laureacum,  icz  L  a  r  i  C  h  8,  z  e  peinige  n  die  crist  g  e  1  a  u  b  i  g  en 
menschen.  das  erhdrt  der  ritter  Florianus,  der  da  wonet  in  der  stat 
Cecium  9,   iczo  Tzeisslmaur.    der  kom  gen  Laureacum    und  nach  vil 

20grosser   marter   ward  er   von  dem  landvogt  zu  Bairen,   Aquilino, 
ertrenkt. 

Diser  zeit  was  von  dem  stamen  der  verjagten 
herren  von  Bairen,  als  vor10  beiThiberio  gesagt 
ist,  wider  in  Bairen  komen  der  edl  herzog  Adel- 
25gerusc,  derd  do  was  ein  sun11  des  genannten  ver- 
triben  Theodo.  der  understund  sich  deslandwider 
zu  underziechen  und  den  Romeren  nichcz  ze  ver- 

*  so  Hs.  b  am  Rand  Kreis.  °  am  Band  in  Kreis:  landvogt. 
d  der  —  Theodo  mit  Einfugungsxeichen  am  Rand. 

30  *   Vielmehr   die  Kirche    von    Lorch  nach  dem  ZusammenJiang   im 

lateinischen  Text  (37,8). 

*  lrrtumlich  aus  dem  lateinischen  Text  (37,10):  eat  in  Karinthia 
ruodo  et  vocatur  Solium  herausgezogen. 

8  Verstummelt  aus  den  Worten  (37, 13) :  per  Mesias  autem  aive 
35  Babariam  et  Sueviam. 

4  Aus  Tyrana,  Ni traba  wurde  sehon  oben  (37,  14)  verstummelt 
Randanetraba,  das  sich  hier  noch  eine  entstellende  Ztveiteilung  gefallen 
lassen  musste. 

*  Hier  fehlen  (37, 15)  :  Krutinia,  Bissegrada. 
40             6  Vgl.  oben  37,  Anm.  14. 

7  Ebran  38 :  Maximilio. 

8  Ebran:  das  itz  Enns  genannt  ist. 

*  Ebran:  Corium. 
10  Oben  S.  450,  3  ff. 

45  "  So  weder  bei  Andr.  (507),  noch  bei  Ebran  (36),  noch  bei  Fiietr., 

wo  (11, 20)  Adelger  ein  Sohn  Boemunds  genannt  tcird,  noch  oben  38. 


—     454     — 

A.  3&  z  ins  en  und  hat  den  ktinig  Severum  in  dem  veld  zu  Brixen 
mandlich  nidergelegt.  der  Severus  ist  cesar  in  Italya  ge- 
s&besen  vor  dem  kaiser  Galerio  anno  Christi  308  jar.  doch 
ist  das  land  Bairen  den  Romeren  wider  zinspar  und  under* 
borfen  worden  pei  den  kaiseren  Constantino  und  Juliano. 5 
dann  von  Adelgero,  dem  gedachten  herzogen  von 
Bairen,  war  vil  ze  schreiben,  wie  er  nach  der 
niderlegung  vorgemelt  zu  dem  gedachten  kiing 
oder  cesar  Severo  komen  sei  und  daselb  im  und 
seinen  dieneren  sein  gebant  abgeschniten  worden, 10 
dadurch  er  doch  huld  bei  Severum  erlanget,  das 
alles  von  kiirz  begen  vermiten  beleibet  etc. 

Nach   dem  herzog   Adlgera    ward   wider  durch 
di  kaiser  von  Rom  [F.10]  zu  ainem  landvogt  in  Bairen 
geseczt  Thedricus  von Peren \  ainTeitscher  gebeltiglich,i5 
regirt  Bairen  und  alles  Germania.2 
Thurocxbii.  *fn    der    zeit    die   Hunen    auszugen    aus    Scithia   mit   vast 

grossem  volk  und  liessen  sich  do  nider  in  Pononia,  nach  dem  si  durch 
gar  vil  land  warn  kommen.  darin  wonet  ein  herkommen  volk, 
Longabardi    gen  ant,    Teutsch    und   Walchen.    darin    herschet    h  err  20 

b  it*.  Matrinus  *>,  geseczter  landvogt  der  Romer.  der  selb  erschrak  un- 
massen  ser  von  solichem  volk,  das  da  gebaltiglich  einzoch  in  sein  land, 
und  begert  hilf  von  den  Romeren,  darzu  die  Romer  erweltent  den 
landvogt  Detricum  von  Bairen.4  der  zoch  do  ab  mit  grossem 
volk  in  Pononia,  mit  Teutschen  und  Walhen,  in  di  stat  Potenciana.  25 
daselb  mit  grossem  volk  ward  gesamlt  her  Matrinus.  do  schwumen 
di  Hunen  uber  di  Thunaw  niderhalb  Sicambria,  das  ist  iczo  Ofen, 
als  sy  durch  vil  gross  wasser  hetten  gethan,  seit  sy  aus  Scithia  aus- 
gezogen  waren,  und  machten  da  gar  ain  gross  geschrai  in  der  nacht  in 
dem  her  und  zelten  vor  der  stat  Potenciana  und  erschlugen  ir  vil.    des30 

b  Hi.  morgens  als  der  tag  erschain,  di  zben  her  re  n  Detricusc  und  Martinus  d6 
stritten  ainen  grimen  streit°  mit  den  Hunen  den  ganzen  tag,  doch 
zu  undergang  der  sunnen  gesigten  di  zben  landvogt.  die  Hunen 
swumen  wider  uber  die  Tunaw  zu  den  iren.  aber  niemant  eilt  in  nach. 
do    ward   erschlagen    der  Hun n en   haubt-/F.  11] man  ,    Kewe   genant,35 

a  am  Band  dux  in  Doppelkreis.  t>  Martinus  korr.  Matrinus  Hs. 
c  Detrius  Es.  &  so  Hs.,  von  anderer  Hand  korr.  Matrinus.  ©  am  Band 
streit  in  Kreis. 

1  Doss  Dietrich  von  Bern  Landvogt  i?i  Bayern  gewesen  sei,  melden 
tceder  Andr.    noch  Ebran  noch  Fiietr.    Im  lateinischen  Text  oben  39  ist  40 
die  ungarische  Chronik  des  Johann  von  Thurocx  Quelle. 

7  Oben  39,  4 :  preses  German  iae. 

8  Der  folgende  Abschnitt,  dessen  lnhalt  oben  39,  5  ff.  nur  mit  einern 
Satx  beriihrt  ist,  entstammt  aus  der  auch  oben  im  lateinischen  Texte  xu 
Orundc  liegenden  ungarischen  Chronik  des  Johann  von  Thurocx.  45 

4  Die  Quelle  sagt :  omni  Germanie  presidebat. 

*  Quelle :    Matrinus  vel,  ut  quibusdam  placuit,  Martinus  nomine. 


—     455     — 

und  100  und  25  tausent,  aber  auf  der  furs  ten  tail  10000  und  zbay- 
hundert.  an  dem  anderen  tag  di  zben  fur  a  ten  Detricus  und  Ma  tr  in  us 
zugen  auf  gen  Tulna,  di  die  selb  zeit  auch  ain  stat  was  in  Pononia.  b  iii  °. 
do  das  erhorten  di  Hun  en,  namen  si  das  land  ein  enhalb  der  Thunaw 
5  und  seczten  da  hin  weib  und  kind  und  zugen  iren  veinden  nach  gen 
Tulna.  di  zben  furs  ten  engegneten  in  mit  allem  irem  volk  auf  dem 
veld  Kesmawr.  da  geschach  ain  grausamer  streita  von  morgen  hunz 
auf  di  neunt  stund,  dann  in  di  Hunen  heten  furgeseczt:  ee  sterben 
dann    fliechen.    do    wurden  di    furs  ten   uberwunden,   Matrinus    ward 

lOersehlagen,   Detricus    ward  da   gebundt   mit  ainem   pfeil  in  sein  stiren, 
des  schaft  er   in   seiner  stiren    gen  Rom  pracht    zu  ainem  zaichen  des 
verprachten   streits,  darumb   er  ainen    namen  der  untodlichait  erlanget. 
darnach   erwelten  di   Hunen    aintrachtiglich   zu   ainem    kunig   Actila1,^  4*. 
des  gestalt  als  erschroken  was,  das  Walmer,  ain  kung  der  Gotten&5». 

15  von   orient,  Acdaricus  kiing  Gepidarum,    der    selb  Marchmani,    Suevi, 
Sgnadi,    Eruli  und  Turingi   und   vil   an  der   sich    selb  wiliglich  gaben 
in   sein  dinsperkait  und  geselschaft  anno  401  jar.    darnach  beruft  kfinig  b  4 »,  5l 
Actila     ainen   hof    in   seiner   haubtstat   Sicambria'.     dahin    kam    auch 
Detrico  von  Peren,  der  vor  veint  was,  mit  ander  vil  ffirsten  aus  Germania 

20  und  hetten  vil  ritterlicher  kurzbeil  bei  ainander. 

Also  [F.12]  ist  Bairenland    ser   oft8  gepeinigt  worden^i. 33. 
von   vil3  volkeren,    am  ersten  von  den  Gothis  und  Gepidis, 
darnach  von  Hunis  und  Alanis,   zu  dem  dritten   von  den 
posen  Hungeren,    zu    dem  jungsten   von   den   Oster- 

25  go  ten,   als  man  list  in  der  legent  sand  Severin,  das  di  41. 
kostlichen  stet  in  Bairland  Laureaco,  Patavia,  Norika,  Aqui- 
legia   mit   ander   vil   stetten   sind    erstort   und    zerbrochen 
worden.4    die    inboner    des   lands    zugen    in    solher   un- 34. 
gestiimer  zeit  in   das  elent,   was  si  ziechen  und  tragen 

30mochten,    und   komen   in   Neapolim.     do   lagen   si   als   ver- 
porgen  lange  zeit,  hunz  di  auslendigen  volker,  als  di  Oster-  42. 
goten,  Longabardi,  di  Romer  anvechten  wurden. 

In   der   zeit  wurfen  di  Bairen    under   in   auf 
den   fiirsten   Theodo,  vermainten,   das  er  Bairen 
35und  Norika    ware   ain  rechter   erb   desb  rechten  b 
namensb  und  nit  di  Romer. 

a  am  Rand  streit  in  Kreis.    b*  am  Rand  mit  Einfugungsxeichen. 


1   Vgl.  Ebran  38  und  die  folgende  Anm. 

*   Vgl.  Ebran  38.  Es  ist  mir  sehr  wahrscheinlich,  doss  auch  diesem 
40  schon  fur  seine  entsprechenden  Angaben  die  gedruckte  Chronik  des  Johann 
von  Thuroex  vorlag. 

8  Ebran  38,  28:  vil  und  oft  gepeinigt. 

4  1m  folgenden  Texte  sind  von  der  Kremsmunsterer  Chronik,  welche 
den   vorausgehenden  Stellen    im  lateinischen  Texte   *w  Orunde  liegt,   die 
45  unmiitelbar  folgenden  Stellen  rertcendet  xu  Angaben,  die  in  dem  lateinischen 
Texte  an  entfemten  Orten  stehen. 


—     456     — 

E.  41  u.  A.  42.  Theodo  a  der  f uret,  mit  seinem  bairischen  und  norkauischem  volk, 

herzogb  Adelgersb   sunbl,    anno  Christi  508.   hat   wider- 

kert  in  sein  land,     etlich  Romer  hat  er  ausgetriben,    etlich 

sind    selb   williglich  in   walsche  land  gezogen.     es  ist  auch 

kain  gemainer  auszug  in  Bairen   fiiran  nie  mer  beschehen.  5 

A.  43  darnach   haben   auch  die  Bairen   das  romisch  her,    die  ver- 

u.  E.  41.  mainten  sy  ZU  bestreiten,  bei    Otting  mandlich  darnidergelegt  und 

gejagt c.    herzog  Theodo  kam  an  das  reich  Bairen  b 

A. 42. ^ei  den  zeiten  des  kaisers  Anastasius,  und  pei  den  zeiten 

des  nagsten    kaisers   nach   Anastasi,   Justinus  ge-10 

nant,    ist  gestorben  Theodo   nach   dem  eingank  in  Bairen 

30  jar   anno  Christi  537  und  liess  ainen  sun,   Udo   genant, 

der  in  geerbt  hat. 

43.  [F.  13 J  Udo  a,   herzog   in  Bairen,   seines   herzogthums 

ira    achtundzbainzigisten    jar    ist    gestorben    anno    Christi  15 

565  jar. 

Theobaldus a,    ain    herzog   in    Bairen,    ain    stolzer 

mandlicher    fiirst,    ist   einzogen    in    walsche    land    und 

hat  daraus  all  Gotten  getriben. 

Cf.Fiuir.36.  2£r    hat    auch    vil    streit   mit   den   Hunen    gethan;20 

37 

'namlich  ains  mals  lag  er  mit  seinem  volk  damider  und 
ward   von    den    Hunen   gefangen    und    ainem    machtigen 
Hunen    zu    herter   gefankniis    empfolhen.      der   selb 
Hunn  sprach    zu   dem   herzogen,    bam  it  er  in  belonen  wolt,  so 
wolt    er    im    aus    der    gefankniis    helfen     und     im     der    Hunen25 
fursten,   seinen   feind,   an   all  sein  miie  gefangen  in 
sein  her  bringen.     der   herzog   was   fro  und   sagt   im  - 
zu,  umb  solichs  in  ze  belonen,  als  sich  gebiirte.    der 
Hunn  fiirt  den  herzog  pei  der  nacht  durch  alles  her 
in    des  herzogen  her  zu  den  seinen,   des  si  groslich30 
erfreut  wurden.    in   dem  het  der  Hunn    antragen,    dass 

a  am  Rand  in   Kreis  dux.     b   am  Rand  mit    Einfugangsxeicheti. 
c  am  Rand  in  Kreis  streit. 

1   Weder  beiAndr.  noch  beiEbran,  Fiietr.  oder  oben  im  laieinischen 
Texte  behauptet.  35 

*  Die  folgende  Qeschichte,  welche  oben  im  laieiniscfien  Texie  nickt 
enthaUen  ist ,  erxahlt  Fiietr.  36  ff.  von  Eerxog  Theodo.  Spiller  konnte, 
trie  er  S.  39,  Anm.  1  sagte,  die  Quelle  dafiir  nicht  nachweisen.  Oben  ist 
auffaUenderweise  der  Wortlaut  des  Fuetrer' schen  Textes  nicht  oder  neben- 
sdchlich  beniitzt,  so  dass  ich  annehmen  mbchte,  dass  hier  Fiietrers  Quelle  40 
vorgelegen  hoi  und  unmittelbar  ausgebeutet  worden  ist.  Aus  der  Ver- 
schiedenheit  des  deutschen  Textes  hier  und  bei  Fiietr.  durfte  xu  schliessen 
sein,  dass  trir  damit  xwei  Uebersetxungen  aus  einem  lateinischen  Texte 
haben.     Vielleicht  aus  der  verlorenen  Chronik  des  Oaribaldus. 


—     457     — 

der  Hunnen  fiirst,  sein  aigner  herr,  dem  herzogen 
zuhand  in  sein  hend  ffir  in  gefangen  ward  gebracht.  do 
aischt  der  verater  seinen  solt  an  dem  herzogen. 
der  liess    im   zu  antbort  geben,   das  er  gedacht  und 

5im  under  seine  augen  nit  mer  kam,  ob  aber  das 
dariiber  beschach,  so  wolt  er  in  doch  belonen,  als 
sich  gebiirt  und  er  im  geredt  hiet.  also  ward  der 
verrater  verloren  und  nit  mer  gesechen.  in  dem 
giengen    di    rat    des    herzogen    zusammen    und    rat- 

lOschlagten,  was  mit  der  Hunnen  [F.  14]  gefangen 
fiirsten  ze  thund  ware,  do  ward  ainhelliglich  be- 
schlossen  in  ze  toten.  der  herzog  sbaig  still  und 
gieng  zu  dem  gefangen  mit  seinen  grossmachtigen 
raten,    und    sprach  der  herzog    zu   dem  fiirsten   der 

l5Hunnen  also:  fiirst,  wir  seinen  in  eurm  gebalt  und 
eur  gefangen  gebesen;  ob  ir  unser  noch  also  gebeltig 
warent,  sagent  uns  doch,  wie  ir  mit  uns  leben 
woltent.  der  Hunn  antbort  und  sprach:  fiirwar,  ob 
ich  euch  in  meinem  gebalt  hiet,  ir  miistent  sterben; 

20dafiir  mocht  euch  nicht  gehelfen.  da  sprach  der 
herzog,  solichs  hiet  er  iczund  auch  macht  mit  im 
ze  thun,  und  sprach:  seit  aber  ich  rechtlich  in  eur 
gefanknus  komen  pin  und  wider  daraus  komen  und 
ir  mir  durch  eurn  aigen  diener  bracht,  von  im  valsch- 

25lich   verraten   und  ubergeben,    so  ist  mir  solhe  ver- 
raterei    laid    an    euch.     es  wil    auch   kainem  fromen.?s. 
fursten,  der  anders  von  fiirstlicher  art  geboren  ist, 
nit   gezimen,   auf  solhe  valsche  verraterey  mit  euch 
zu  handeln;    ob   ir  mir  aber  durch  redlichen  sig  z\x37. 

30gefankniis    worden  waret,    so    must    ir    auch    gestorben 
sein;   seit   aber   des  nit,   so   sag  ich   euch  diser  ge-.?<s\ 
fankniis  ganz  quit,   ledig  und  los.     sein  fursten  und 
rat   verbundert  an   solicher   gutigkait  des  herzogen 
ser.     paid   schuf  man  dem  Hunnen  leut  genug  zu,   di 

35  in  hunz  in  sein  her  belaiteten,  des  der  Hun  dem  herzog 
vast  dankt.  als  aber  der  fiirst  zu  den  seinen  kam, 
wurden  si  auch  vast  erfreut  und  giengen  zu  rat,  was 
weiter  auf  soliche  ge-[F.  i5/schicht  ze  thun  ware, 
do    ward   durch  die  Hunn   betracht,   di  Bairen   ganz 

40ze  vertreiben.  do  das  ir  fiirst  erhort,  er  sprach:  nu 
hort,  wer  ainem  Bairen  ain  laid  thut,  der  hat  mir 
es  selb  gethan,  dann  mein  leben  in  des  herzogen 
von  Bairen   gebalt   stund   und   durch  sein  fiirstliche 


—     458     — 

weishait  und  edle  tugent  ledig  gelassen,  des  ich  im 
imer  ze  danken  habe.  do  das  di  rat  erhorten,  wurden 
si  des  selb  fro  und  machten  ebigen  frid  mit  dem 
herzogen  und  gebunen  in  vast  lieb;  als  auch  etlich 
seczen,  so  hab  er  derHunen  fiirsten  sbester  zubeybo 
genomen.  so  vil  sey  gesagt  von  disem  herzog  von 
Bairen. 
A.  43.  Garibaldusa  mit  seinera    sun    regirt    das   herzogthum 

Bairen  anno  56 71  jar  etc. 
43  u.  48.  Thasilo  a,  kiing  in  Bairen,   ist  durch  Hildibertum,    der  10 

Franken  kiing,  eingeseczt  und  den  vorgenannten  Garibaldum 

4S.  und  seinen  sun  herausgeworfen.  diser  Thassilo  ist  von  stund 
an  zogen  mit  ainem  grossen  her  in  windisch  land  und 
das    verhert    und    mit   ainem    grossen    raub    wider   haim 

^•kumen.    darnach  im  fiinften  jar  hat  der  austriben  Gari- 15 
baldus   sein  land   widerumb   erlangt,   das    reich  in  Bairen, 
und  sich  ainen  kiing  genant. 
A. 43  u.  E.42.  Und   als  schreibt   Paulus    Diaconus  ,  cardinal,  in  historia  Lon- 

gabardorum   libro    3.  cap.    30.,    Autharus  Flavius,    der  dritt 

kiing  Langabardorum,  schikt   sein  erberge   botechaft  zu   kiing   Gari- 20 
baldo  in  Bairen  und  pat,  das  er  im  sein  tochter  Theodelinda  zu  ainer 
A.  44.  elichen  hausfrauen  giib.2  solich  potschaft  und  ambasiat  enpfieng 
der   kiing  [F.  16]   in  Bairen  gar  erlich   und   versprach  im 
sein   tochter  zu  der  ee.     do  das  erhort  Autharius,   begert 
er   sein  gespons  oder  braut  ze  sechen  und  er  erwelt  zu  im25 
stark   jiingling  und   ainen  getreuen  alten,   sam  war  er  der 
herr,    und  eilt   mit   in   Bairenland.     und  do  si  stunden  vor 
dem  angesicht  Garibaldi   und  der   alt  het  seine    wort  ver- 
pracht,  spricht  Autharius  zu  dem  kiing:  mein  herr  Autharius 
hat  mich  umb  di  sach  hergesandt,  das  ich  sech  eur  tochter,  30 
unser  kunftige  frauen,    damit   ich  ir  gestalt  meinem  herren 
mug  verkiinden.     der  kiing  schuf  si  paid  ze  komen.     do  si 
wol   gefiel  Authari,    spricht  er  zu  dem  kiing:    schaff  eure 
machtigkait,  das  si  uns  geb  zu  trinken.     das  schuf  er.     do 
nam  si  ainen  kopf  vol  wein  und  gab  am  ersten  dem  elteren,  35 
darnach   Authari,    aber  sy  west  nit,    das  ers   was.     als  er 
getrunken    het    und    den    kopf    widergab,    do    riirt    er    ir 

a  am  Rand  in  Kreis  dux. 

1  So  hat  die  Quelle;  vgl.  oben  43,  Anm.  7. 

*  Da  Ebran   fortfahrt:   von   dem  heirat    ander  vil  schreiben,    das  40 
ich    von    kurtz    under  wegen  lasse,   muss  nun  der  lateinische  Text   iiber- 
setxi  werden ,  wobei  einiye  Anklange  an  Fiietr.  26  f.  sich  ergeben. 


—     459     — 

angesicht  mit  dem  finger  an,  doch  das  es  niemant  sach.  des 
schamt  si  sich  und  sagts  ir  zuchtraaisterin  haimlichen.  si 
antbort  ir  und  sprach  :  war  er  nit  der  kting  und  dein  gespons, 
er  hiet  dich  nit  anrtiren  tiiren;  doch  so  sweig  wir,  dass 
5  dein  vater  nit  hor;  wann  er  hat  ain  solich  person,  das  er 
pillich  ist  wirdig,  ain  kting  ze  sein.  wann  Authari  was 
gar  ain  schoner  jtingling.  darnach  namen  sy  urlaub  von 
dem  kting.  der  liess  si  belaiten  gar  erberlich  hunz  in 
walsche    land,     und   do    sy   kamen    an    di    end    nachet  pei 

10  walschem    land ,    do    wtirft   Authari    ain  wurfpeil  in   ainen 
paum  und  liess  darin  stoken  und  spricht :  also  wirft  Authari. 
do  erkanten  in  erst  di  Bairen,   dass  er  ktinig  Authari  was.  A.  47. 
von    des    iczgemelten    heiracz    wegen    der    Franken    kting 
Hildericus  gar   schnell  uberzoch  di  Bairen.     Garibaldus  er-4*. 

I5schrak  des  gar  ser;  davon  [F.17J  schikt  er  sein  tochter 
und  sein  sun  Gundoaldum  in  Italyam  und  enpot  Authario, 
dass  er  ir  engegen  kam.  des  was  Authari  fro  und  engegent 
ir  mit  grosser  zier  ob  dem  veld  Sardis  ob  Peren  und  enpfieng 
sy    mit  grossen   freuden.     es  was  under  anderen  Langobar- 

20  dorum  da  ain  herzog,  genant  Agilolfus  von  Thaurino.  der 
het  ainen  knecht  —  aus  was  geist,  waiss  man  nit;  dann 
es  was  ain  gross  ungesttims  weter  und  schlug  ain  doner- 
plicz  in  ain  holz,  das  was  an  des  ktings  beschliessung  — , 
der   knecht  sprach   zu  seinem   herren   haimlich:    das  weib, 

25  das  der  kting  iczund  nimbt,  nit  nach  langer  zeit  wirt  dein 
hausfrau.  der  herr  sprach  zorniklich:  sprichst  du  das  mer, 
so  wil  ich  dir  dein  haubt  abschlagen.  der  knecht  sprach: 
ja,  es  ist  war,  du  magst  mir  mein  haubt  abschlagen.  es 
ist  auch  war,  das  di  frau  dein  weib  wurd,  als  hernach  auch 

30  ist  erftillt  worden.  der  kting  Autharius  starb  in  dem  selben 
jar,  seins  reichs  im  sechsten  jar. 

Di  kungin  Theodelinda  was  lltibsch,  weis  und  WOlgelert,  Andr.  14} 

keusch  und  guter  siten,   davon   si  wol  geviel  den  Longa- 
barden,    darumb  si   ir   vergunnten   zu   regiren,   doch    das  si  nam  ainen 

35  man,  der  ir  gefiel,  auch  dass  er  dem  reich  teuglich  war.    und  A.  45 
mit   rat   der  weisen  erbelt  sy  Agilolfum,   den  herzogen  von 
Thaurino.     der    was    ain    weiser    und   streipar    man.,  dem 
enpot  si,  das  er  zu  ir  kam  in  das  geschloss  Loamelum.   daselb 
offnet  sy  im  den  rat  der  weisen.    da  waren  kostlich  hochzeit 

40berait   mit    freuden  in   dem  monat  November,     darnach   in 

1  Die    hier  daraus  entnommenen  Woric  sind  oben  im  lateinischen 
Texte  nicht  vericendet. 


—     460     — 

dem  Maien  samlet  er  all  Longabarden  gen  Mailant.  do 
ward  er  ganz  bestatt  zu  dem  reich.  von  stund  an  im 
anderen  jar  macht  er  frid  mit  seinem  sbeher1  und  der 
Francken  kiing.  nach  dem  niderlegt  er  drei  herzogen,  von 
Sand  Julian,  von  Beren,  von  Bergamo,  darnach  vieng  er5 
an  zu  kriegen  mit  den  Romeren  und  belegt  Rom  ain  ganz 
jar.  in  den  zeiten  [F.18J  was  babst  zu  Rom  der  gross 
sanctus  Gregorius.  do  er  erhort,  das  kiing  Agilolfus  mit 
u.  E.  42.  seinem    VOlk    wider    di    Romer    uber   das   wasser   Padum   komen 

was,  do    erscbrak    er  also  ser,   das   er  aufhort  vod  der  aunlegung  des  10 
profeten    Ezehiel,   ale  er  sagt  am  anfang  der  ersten  omelie  des  anderen 
tails,    do    schrayb  sand   Gregory  statiglich   zu  der  kungin  Theodelinda 
A.  45.  und  pat  si,  das  si  frid  macht,  wann  er  west  wol,  das  sy  gar 
ain  kristenliche  frau  was,  und  schikt  ir  fur  ain  gab  insunder- 
hait   die   vier  piiclier  dialogorum.    zu  allerlestem  ward  der  15 
kiing  zu  dem  glauben  bekert  und  frid  gemacht  an  dem  tag 
sand  Gervasii  und  Prothasii.     darumb  seczt  auf  S.  Gregory, 
dass   sich   das   ambt   der  mess   an   dem  selben  tag  anfang: 
Loquetur  dominus  pacem,  dasa  ist:  der  herr  redt  den  frid. 
darnach    ward   der  frid   und  glaub  erst  gar  bestat  an  sand  20 
47.  Johanns  tag  des  taiifers.     davon  wurden  di  Longawarden 
all   erfreut  und   machten   darumb   sand  Johans  zu   ainem 
haubtherren.     da  ward  auch  gepaut  in  Modeciam  bei  Mailant 

E.  42.  gar    ain   kostliche    kirchen.     die   kungin   hat   vil  gucz   gethan   an 

der   pfafhait    in   Lamparten.     si   seczt  etlich  bischof  und  prelaten  an  ir25 
A.  47.  wirdigkait,  die  davon  fravenlich  vertriben  waren.   der  kttng  Agilolfus 

regirt  20  jar  und  starb  und  liess  ainen  sun,  genant  Ado- 
landus.  darnach  regirt  di  kungin  Theodelinda  mit  irem 
sun  Adolandus  10  jar. 

Nu  kum  ich  wider  auf  di  egemelt  histori  Hil-30 
derici.  der  kam  bietundb  in  Bairen  und  schlug  aus  Gari- 
baldum.  als  etlich  sprechen,  het  er  42  jar  geregirt. 
der  floch  zu  seinem  aidem  in  Italiam.  also  ist  Bairen  den 
Franken  underborfen  gebesen  hunz  auf  kiing  Ott  von  Saxen ; 
der  hacz  seinem  pruder  gelichen.  35 

J8*  Thasilo  c,  zum  andern  mal  dargesetzt  in  Bairen,  regirt 

24  jar  und  was  alt  hundert  jar,  da  er  starb. 

Greimolt c,   herzog  in  Bairen,   ist  geseczt  worden  von 
den  kiing  en  von  Francken. 

a  da  Hs.     b  so  Bs.;   spatere  Hand  korr.  wietund.     c  am  Rand  dux  40 
in  Kreis. 

1  Oben  45,  IS :    cum  Cacano  Hunorum    rege   pacem  firmavit.     Es 
ist  mir  ratselhaft,  wit  der  deutsche  Text    xu  dem  obtgen  Amdruck  kam. 


—     461     — 

[F.  19]  Theodo a,  herzog  in  Bairen,  ist  auch  auf- 
geseczt  worden  durch  di  kiing  von  Franken.  den  hat  ge- 
tauft  sand  Euprecht  anno  Christi  616.  di  histori  hat 
sich  also  begeben: 

5  Zu  den  zeiten  Hildiberti,   kiing    der   Franken,    was   der   wirdig  e 42  u  .A  .48. 

vater  sand  Ruprecht  bischof  zu  Worms,  von  edlem  stamen  ]  geboren 
lind  namlich  von  kunklichem  stamen,  in  der  zeit  schiket  der  herzog 
Theodo  von  Bairen,  der  ander1  des  namen,  zu  sand  Ruprecht,  das  er 
sein  land  Bairen    baimsuchte.    do   der  dienergots  di  botschaft  vernam, 

10  verstund  er  wol,  daz  es  ain  schickung  was  von  got.  und  do  er  in 
Bairen  kam,  do  samlet  sich  der  ftirst  mit  grosser  ritterschaft  und  gieng 
im  engegen  und  enpfieng  in  mit  freuden  in  seiner  stat  Rengspurg.  do 
schuef  sand  Ruprecht  im  anfang  all  menschen  ze  vasten.  er  underbeist 
und    bestatt  den  herzogen  in   dem   gelauben  und  tauft  in:   mit  im  S&t(A.49.) 

15  ge  tauft    worden    sein   sun    Theodobertus,    auch   a  lies   ir  hofgesind   und  E.  44. 
ritterschaft   und  vil  volks  mit  in.     nach  dem  fugt  sich  sand  Rubrecht 
auf   pet   des    herzogen    mit   schuTung   ab  auf  der  Thonau   durch  alles 
Bairland  hunz  an  di  gemerkt  Panonia,  in  teutsch  Ungerland,  und  predigt 
alien  cas  telle  n,    markten   und  dSrferen   und   bekert  di.    darnach  nam 

20  durch  den  willen  des  herzogen  der  bischof  di  aigenschaft  der  statt 
Helflenburg,  icz  genant  Salczburg,  zu  ainem  bistum.  daselb  vieng  er 
an  ze  pauen  ain  kirchen,  do  icz  das  kloster  sand  Peter  ligt.  er  paut 
auch  ain  kirchen  pei  dem  Walersee.  der  herzog  Theodo  gab  im  anfang 
zu     der  stift  alles  das  erdrich  mit  alien  fruchten,  das  zbuschen  der  Sal 

25  und  Salczach  gelegen  ist.  darnach  wurden  die  zeitlichen  guter  vast 
gemert  von  dem  anderen  herzogen Theodoberto.  der  b isc h of  zog  wider 
in  sein  haimat  und  pracht  mit  im  vil  geistlicher  person,  darunter  auch 
gebesen  ist  sand  Erentraut,  und  di  selb  junkfrau  mitsambt  anderen  hat 
er  geseczt  in  das  [F.  20]  kloster  nu  genannt  Nunnenberg. 

30  Wiewol  vor  langen  jaren  Kristen  und  kirchen  in  Bairen  A.  51. 

sind   gebesen   mitsambt   den  haiden,   so   ist  doch  daz  land 
erst  gar  bekert  worden.     zu  der  zeit  sand  Ruprechta  bard  widerum  E.  44.  u.  A .  51. 
gefunden  das  salzarzt  zu  Reichenhall,   das    dann  gar  gut  ist  dem  land 
Bairen,    auch  anderen  daran  stdssen.    der  prunn  was  lang  ungebaut  ge- 

35legen;  den  het  verschutt  und   odgelegt  Actilla,  der  Gotten  und  Hunnen  E.  45. 
kung,    zu  der  zeit,   als  er   in  Germania    vil  stett  mit  raub  und  prant 
verderbt.    Theodo,   der  herzog,   fiel  in  ain  grosse  krankheit,  a.  50. 
und  ee  er  starb,  fodert  er  sein  sun  Theodobertum  und  macht 
in  herzog  in  Bairen  etc. 

40  Theodobertus  a,  herzog  in  Bairen,  hat  geherscht. 

zu    des*   zeiten  kam  der  heilig  bischof   sand  H  aim  ran  gen  Rengspurg  E.45u.A.  52. 
nnd  was  auszogen  von  der  stat  Pictavia,  do  er  bischof  was,  di  ligt 

*  am  Rand  dux  in  Kreis. 

1  Ebran  43 :    der  drit,  aber  etlich  histori  sprechen  der  ander  des 
45  namen. 

*  Der  lateinische  Text  seixt  das  Martyrium  des  hi.  Emmeram  unter 
Herxog  Theodo   {vgl.  oben  52,  Kap.  11);   Ebran  sagt :   Zw  den   zeiten  der 

zweier  hertzogen  Theodo  und  seines  sun  Theodowarti. 


—     462     — 

in  dem  land  Aquitania,  in  dem  willen,  das  er  das  volk  in  Pan  an  i  am 
wolt  bekeren,  und  gesworen  sein  leben  fridsamlich  ze  verzeren  oder 
aber  sein  plut  in  ainem  andachtygen  streit  vergiessen.  do  der  fiirst 
des  bischofs  fursacz  vera  am,  do  sagt  er  im,  das  es  hart  muglich  war, 
zu  ftissen  in  Pononiam  ze  komen  der  krieg  halb,  so  zbiischen  sein  5 
und  der  Hunnen  war.  darzu  waren  di  Hunnen  ain  solich  grimig  volk, 
das  si  in  nit  horten  rait  seiner  ler;  darura  im  nit  zam,  dahin  ze 
ziehen.  und  auf  pet  des  herzogen  belaib  er  3  jar  zu  Begenspurg 
und  tet  gut  fleis  mit  dem  volk. 

In  der  zoit  ward  des  herzogen   tochter  Uta  haimlich   sbanger  10 

von  aines    richters  sun,  was  gen  ant  Sigisbaldus.    do  di  zeit  kam,   das 

si  schier   geberen   solt,  do  fiigt  si  sich  zu  sand  Haimran  auf  mainung, 

rat  von   im  ze  nemen,  und  viel  im  ze  fussen  und  legt  im  fur  ir  missetat, 

E.  45.  begert   ablas  uber  ir   sund.    des  betriibt  sich  sand  Haimran    gar   ser 

doch  trost  er  si  und  sprach :  so  sein  dein  vater  innen  wird,  das  du  15 
sbanger  hist,  und  begert  ze  wissen,  welher  man  sich  mit  dir  vermischt 
habe,  so  antbort:  di  siind,  di  ich  verbracht  [F.21]  hab,  wais  niemant 
dann  der  pischof  und  ich.  do  der  herzog  innen  ward,  das  sein  tochter 
swanger  was,  do  fragt  er  sy  mit  era  at,  wer  si  geswangert  hete.  da 
sprach  sy  dise  wort,  di  si  sand  Haimran  underbeist  het.  do  verstund  20 
der  herzog,  sand  Haimran  hiet  sein  tochter  beschlafen.  und  des  her- 
zogen sun,  genant  LambardllS,  nam  zu  im  sein   diner   und  liber  lief 

(A.  54).  den  heiligen    bischof,   diweil  er   was   in   seiner  andacht   und  auf  dem 
Romweg  als  ain  pilgram,  in   ainem   dorf,   genannt   Hellfndorf  a 
in  Aschaimer  pfarr,  Freisinger  bistum1  iczo.     und  er25 
sprach   grimiglich  zu  im:    swager,  was  tust  du  da?   warumb  hastu  ge- 
gelestert  mein  ainige  sbester,  di  kunklich  frauen,  von  deiner  bolus t?  si 
ist  worden  ain  gelachter  unser  feind.    do  sprach  sand  Haimran:  warumb 
wolt   ich   den   schaden,   di  mir  gucz  haben   gethan,    wann  ich  oft  den 
gefrumbt  hab,  di  mir  ubl  haben  gethan  ?  darumb  du,  Lamberte,  den  30 
ich    von  lieb  nit  furcht  noch  von  vorcht  nit  langen,   ker  ab  dein  fravel 
und   halt  auf  deinen  zoren  und   gee   ein  in   di   vorschung  der  warhait, 
das  du   nit  vallest  in   den  ebigen   fluch.    der  herzog   was  erzurnt  und 
sties  sein   sper,  das  er    in   seiner  hand    hett,  dem  bischof  in  sein  brust 
und    liess   in   darnach  auf    ain  laiter  pinden   und  ain   gelid   naeh  dem  35 
anderen    abschneiden,    damit   er   seinen    geist   ausgab   als    ain  martrer. 
darnach   ktirzlich    ward    sein    unschuld    geoffnet,    darumb   di    herzogen 

A.  55.  und  alles  volk  gross  laid  hetten.  nach  40  tagen  aus  getlichem 
willen  ward  der  leichnam  sand  Haimram  gelegt  in  ain  schif 
und  auf  der  Isar  rait  prinneten  kerzen  in  di  Thunaw  gar  40 
snelliglich  gen  Rengspurg  gefurt  und  in  sand  Gorgen  kirchen 
gar  erlich  begraben,  daraus  nu  ain  erlich  stift  ist  gemacbt 
worden. 

E.  47.  Etlich  sind,    die  mainen,  das  Theodebartus   hab  drei  siin  ge - 

habt,  [F.22]  Landfrid,  Waldram,  Eliland,   und   ain   tochter  Gris-45 

»  am  Rand  in  Rreis  Haimran,  von  spaterer  Hand  durchstrxchen 
und  dariibergeschrieben:  Helfendorff. 

1    Die$e  Angabe  auch  bet  Fiietr.  43,  24. 


—     463     — 

bindis1,  doch  so  vind  ich  das  in  kainer  bebarten  histori 
geschribei).  di  drey  bruder  warn  ains  m a  1  s  nach  ir  gebonhait  an  dem 
gaid  und  sassen  in  diken  stauden  und  gedachten  an  di  ewig  lusperkait 
und  betrachteten  das  kurz  erganklich  leben  und  wurden  da  zu  rat,  das 

5  si   in  daselb  ain  kloster  und  wonung  pauen  bolten.    und  zuhand  liessen 
si   den   wald  ausreuten   bei  dem   wasser  Kolmanbach  und  pauten   da  A-  66. 
ain   wonung   und    kirchen   an   der   stat,   di  im  got  het  aus-57- 
erbelt.     das  namen  si  aus  dem  zaichen :  dann  als  die  arbaiter 
abhaueten  di  paum  und  heten  sich  verbundt,  so  komen  tauben 

10  und    fiirtent   di  ast   an    di   stat,    do  iczo  stet   di  stat   des 
altars  im  kloster  Beuren.    darnach  pauten  sy  auch  dreu  andre^-47. 
kloster,  Kochlaren,  Schlechdorf  und  Staffelsee.    di  fttrsten  ergaben 
sich  und   dienten   alain  got  dem  herren.     und  do  sich  (A.  66.) 
di  fursten  in  Bairen    bekerten  zu  kristenlichem  gelauben,   do   stifteten 

15 si  bistum,  kl5ster  und  andre  goczhauser;  domit  nam  auf  im 
land  der  gelaub. 

In  der  zeit  waren  in  dem  land  zben  fursten,  gebriider,  A.  74 
Ockarius   und  Albertus,   vom  vater  von  Burgundi,   von  der 
muter  aus  Bairen,  gefriindt  Pippino,  dem  kting;  und  als  etlichtt.  E.  47.  48. 

20niainen,  »o  sind  sy  swestersun  gebesen  der  vorgenanten  dreyn  fursten. 
Albartus  besas  neun  grafschaft  in  Bairen,  Okarius  bas  elter  an 
jaren;    der    besas    Wurgundi.     der  het    nit    mer  dann   ainen    sun  gar  A.  75 

bolerzogen  pey  dem  kung  Pipino  am  hof.  der  spilt  vil  mit 
Pipinus   sun   im   schachzagl    und   uberwant  in  oft.     darumb 

25  ward   er     von   im  in  seinen  jungen  tagen  mit  ainem  scbachzaglpret  er-  u.  E.  48 
schlageii.a    di  sach  ward  zbiischen  der  vater  und  den  fursten 
giitlich   darnidergelegt   und  gestillt.     [R  23]   Okarius,    der 
herzog   in  Burgundi,   do   er  sach,   das  er  kainen  erben  mer 
het,  do  betracht  er  seiner  sel  hail  und  hueb  an  ain  kloster 

30  ze  pauen  an  dem  Tegerensee  mit  sambt  seinem  bruder,  graf 
Albrecht,  auf  irm  aigen  grund.  darnach  zugen  si  aus  andacht 
gen  Bom  limb  heiltumb.  do  waren  di  haiden  in  der  stat  Rom  ge- 
besen mit  grosser  macht  und  fiirten  ain  grossen  raub  daraus.  di  fursten 
wurden    wurdiglich  enphangen   von  dem  babst  Zacharias.    der  klagt  in 

35  wainend   das    ubl,  das   dy   haiden   an   der  stat  begangen  het  ten.    do  er  u.  A.  76 
di  klag    verbracht,  do   waren  di  zben  fursten  z  or  nig  und  sprachen: 
es  ist  gar  zu  trag,  der  seiner  feind  siczend  d  ah  aim  wartet.  und  sprachen 
furpas  zu  den  Romeren:    ir  romischen  held,  seit  ingedenk  eurs  namens 
und   geschlachcz !    mit   den   und   an  der  en   worten   fiengen    die   Romer 

40  erst  ain  herz  und  enpfiengen  den  segen  von  dem  babst  und  zugen 
den  veindcn  eilend  nach ,  und  das  bairisch  und  burgundisch  swert 
regirten   den    adlar.     und    do  si  an   das   mer   komen,  do   funden  si   di 

a  am  Rand  in  Kreis  schaczagl  erslagen. 

1  Ebran47,  19:  Geysel,  oben  67,10 :  Gailswindis. 


—     464     — 

feind  mit  freiden  tailend  den  raub.    di  zben  obgedachten  fiirsten  seczten 

ir   hoffnung    in    gott   und  huben  an  ze  streiten*  mit  den  haiden  und 

behuben   den    sig   und    komen  mit  grossen  freuden  bider  gen  Bom.     do 

gaben   di  Homer  den   zbaien  herren  ganzen  gebalt,   von  dem  gewunnen 

u.  E.  49.  gut  ze  nemen,    was  si  wolten.    do  antborteten  di  fiirsten,   si  waren  aus  5 

iren    landen    zogen   durch  gocz   willen,    das  si   aucb   heiltum   mochten 

erberben.    do  gab  in  der  babst  vil  stfik  heiltum,  namlich  den  leichnam 

A.  76.  sand  Quirin,  der  zu  den  zeiten  gross  zaichen  thet.     damit  begabten 

sy   ir  klosler  Tegernsee.     Quirinus  ist  gebesen  ain  sun  des 

kristenlichen   kaysers  [F.  24]  Philippi,  der,  ee   und  er    an  10 

das   kaisertum  kam,    ist   gebesen  ain  herr   in   oberen   und 

nideren  Ponaniara  und  hat  geboren   aus   seiner  hausfrauen 

Andr.  24.  Severa *,    di    darnach   ist   genant   worden    Genoveva*,    zben    stln, 

A.  70. Philippum,  der  mit  im  hat  geregirt,  und  den  iczgedachten 

35.  Quirinum,   der  bischof  ist  gebesen  in  Laureacum,   patriarch  15 
zu  Aglach.8 

77,  Ad   prepositum.      Di    oft    gedachten    zben    fiirsten 

haben   auch   aufgericht    vil    ander   kirchen    auf  irem  aigen 
grund,  namlich  Sand  Polten  in  Ostereich,  das  frauenkloster 
zu  Nuss   am  Kein,  Umiinster   an   der  Ylm,   di  si   all  mit 20 
heiltum  und  zeitlichen  guteren  kostlich  begabt  haben. 

56.  Theodo,   hcrzogb  in  Bairen,    ist  gar  ain   kristnlicher, 

machtiger,  mandlicher  fiirst  gebesen  zu  den  zeiten  kaiser 
Phillippi  des  anderen  des  nomens,  het  schone  kinder,  auch 
vil  guter  ritter  und  knecht;  sein  lob  und  breis  buchs  ferr.  25 
sein  land  tailt  er  im  und  seinen  sttnen  ain  viertail.  in  der 
zeit  waren  di  priester  gar  werd  gehalten,  als  der  neu  be- 
kerten  Kristen  gebonhait  ist.  er  enpfieng  gar  wirdiglich 
den  heiligen  bischof  und  babstlichen  legaten  sand  Cor- 
binianc,  den  er  auch  gross  begabt,  der  darnach  zoch  in  di30 
end  seins  suns  herzog  Greimolt.  Theodo  hat  geregirt 
ll4  jar  und  ist  gestorben  anno  Christi  700  jar  und  18  jar. 
darnach  haben  geherscht  sein  siin  Theobaldus  und 
Grimoaldus. 

58.  Grimoaldus,  herzog b  in  Bairen,  Theobaldi  bruder,   hat  35 

gar  schon    enpfangen   den   heiligen  sand   Corbinian  und   in 
Of.  A.  60.  begabt  mit  der  kirchen  Freising   zu  ainem  pischofstuel  und 

*  am  Rand  streit  in  Kreis.    b  dux  am  Rand  in  Kreis.    c  enphahen 
S.  Corbinian  am  Rand  in  Kreis. 

1  Vgl.  oben  S.  451,  22.  40 

2  Nicht  im  lateinischen  Text. 
8   Vgl.  oben  S.  452,  10  if. 

4  Oben  56,  31 :  10. 


—     465     — 

hat  das  selb  bistuin  begabt  [F.  25 J  mit  dem  perg  auf  Chains, 
den   er  durch  rat  des  egenannten  sand  Corbinian  darzu  ge- 
kauft    hat.     doch   hat  der  egemelt  herzog  Greymolt   nach  Cf.  A.  59. 
seines    brueders    Theodebaldi   tod   sein  bitib   genomen   mit 

5  namen  Viltrud,  darumb  in  der  bischof  ser  gestraft  hat.   davon 
geban  das  selb  beib  todlichen  neid  zu  dem  man  gotes,   und  64. 
durch   iren  diener  Nino   wollt  sy  in  getdtt  haben.     darumb 
floch  er  in  das  gepiirg  auf  Chain ss1.     aber  unlang  darnach 
ward  herzog  Greimolt  von  seinen  veinten  getdtt  anno  domini 

10  729  jar;  er  hat  geregirt  10  jar.  65. 

Hucbertus,    herzog*  in  Bairen,    hat  durch  grosse  an- 

dachtige  gebet  widerbracht  aus  dem  pirg  den  heiligen  bischof 

sand  Corbinian   gen  Freising.   und  ist  da  saliglichen  pey 

des   gemelten   fiirsten   zeiten    gestorben  bey  den  zeiten  des 

15  kaisers  Leonis  des  dritten.     Hucbertus   hat  geregirt  10  jar  66. 
und   ist  gestorben  anno  domini  739  jar.    pei  des  fiirsten 
zeiten   da   haben   di  haiden  di    stat   Constantinopel 
belegt   3  jar;  darnach   furen   si   dannen  und  raubten 
alles,  das  sy  machtenb.2 

20  Otilo,  kunga  in  Bairen,  aus  rat  sand  Pirminii,  bischof  67. 

zu  Mecz,  hat  das  kloster  Nideren  Altach  gepaut  auf  seinem 
aignen  grund  anno  domini  741.  von  dem  grossen  haus3 
Pipinus  und  sein  bruder  Karolomanus  haben  gekriegt  mit 
Oatilone  und  haben  in  uberbunden  und  underthanig  gemacht. 

25  also  ist  Otilo  ain  herzog  worden.    sein  hausfrau  Hilderudis, 
ein  tochter  Caroli  Marczelli,  ein  sbester  der  iczgemeltenGS. 
fiirsten    Pipini   und  Carolomanii,   anno  domini   742   hat 
ini  geboren  ainen  sun  mit  namen  Thassilo.     anno  domini  72. 
745    sand   Bonifacius,    [F.  26]   erzbischof   zu  Maincz    und 

30  babstlicher  legat,  aus  gunst  und  willen  herzog  Otilo  hat 
Bairenland  getailt  in  vier  bistum,  Salczburg,  Freising,  Rengs- 
purg  und  Passaw,  und  daselb  vier  bischof  bestatt,  Johannes 
zu  Salczburg,  Erimbertus  zu  Freising,  Gaubaldus  zu  Regens- 
purg  und  Vivilo  zu  Passau.  Item  Joseph,  bischof  zu  Freising,  78. 

35  mit  hilf  herzog  Otilo  hat  di  stift  Isen  gestift.    er4   ist  snick  e. 53 u.A.78 
stifter  de  ro  kloster  Winberg*,  Mansee  und  des  klosters  gelegen  bey  der 

*  dux  am  Band  in  Kreis.     i>  so  Hs. 

1  Oben  64,  31 :  ad  Maiense  castrum. 

*  Quelle? 

40  s  Sotoird  maior  domus  iiberseixt;  vgl.  Ebran  49, 11  ff.,  der  tcenigstens 

sagt:  die  grossen  des  haws. 

4  Ntimlick  Herxog  OdUo. 

1  Vgl.  oben  77,  Anm.3.   Windberg  ist  erst  um  1125  gegriindet  worden. 
Quellon  u.  Er6rt*rungen  X.  F.  III.  30 


—     466     — 

stat  Gegenbach  in  Straspurger  bistum  und  etlicher  mer.  pey  den 
zeiten  Otili  ist  sand  Virgilias  in  Bairnland  geschikt  worden  von  Pipinus, 
der  im  aus  kunglichem  gebalt  gelichen  hat  das  bistum  Salczburg. 
der  selb  Virgilius  vieng  an  zu  pauen  das  raunster  sand  Ruprecht  und 
verbracht  es  in  kurzen  jaren.  darnach  hat  er  erhebt  den  leichnam  sand  5 
Rueprecht  und  mit  im  zben  seiner  caplan,  Chunolt  und  Gisilari. 

A.  79.  Herzog   Otilo    und    seyn    hausfrau    sind   begraben    zu 

Osterhofen,  da  er  ain  treflich  kloster  sand  Benedicten  orden 

E.  J^.gestift  hat,  anno  domini  765.   Otilo  liess  ainen  sun,  genant  Thasilo. 

A.  si.  Der  hueb   an  ze  herschen  pey  seines  vateren  leben    anno  io 
domini  747. 

Bei  den  zeiten  herzog  Otilo  was  auf  dem  Norika 

in   Bairland    ain    machtiger   graf   mit  namen    Swig- 

gerus1,  gab  sein  gut  durch  got  zu  ainem  bistum  aus 

rat  sand  Bonifacii   und  aus  gunst  des  fiirsten  Otili.  15 

73.  Da  weichet  der   egemelt  Bonifacius,   erzbischof  zu  Maincz, 

seinen  vetteren  sand  Wilbold  zu  bischof  ze  Aichstet. 
81.  Thassilo,  herzog a  in  Bairen,  hat  angehebt  ze  herschen 

Andr.  26.  durch  gunst  seines  vateren  Otilo  anno  747  und  ist  uber- 

zogen    und   fiberbunden    wot- [F.  27]  den    von    dem  fiirsten   Griffo.  20 
der  nam  das  herzogthum  ein  anno  748.    do  das   erhoret 
sein brueder Pippinus  der  gross  von  dem  haus  derFranckep , 
mit  ainem  grossen  volk  kam  er  in  Bairn  und  jagt  seinen  aigen  bruder 
Griffo  daraus  und  seczt Tassilo,  der  was  seiner  sbester  sun,  wider 

A.  87.  ein    das   land    anno     749.     darnach    anno    domini     7572    kiing  2.0 
Pippinus  het  ain  gemaine  saumlung  seiner  fiirsten  zuCom- 
pendio.     dahin  kam  auch  herzog  Tassilo   mit  den  obresten 
seins   volks   und  schbur  und   verlobt   treu  und  gehorsam 
dem  kiing  Pipino  und  seinen  zbain  sun  Karolo  und  Karolo- 
manno  auf  di  heiligen  leichnam  sand  Dionisi,  sand  Marteinao 
und   sand  German3,     darnach   anno   763  kiing  Pipinus 
beruft  ain  herfart  gen  Aquitania,  aber  Tassilo  vergass  seines 
aids  und  geliibs  und  macht  sich  krank  mit  listen  und  belaib 
dahaim  und   was   dem  kiing  nit  gehorsam  und  kam  nimer 
zu  dem  kiing.    darnach  anno  772  Tassilo  hat  im  Kerntner- 35 
land  underworfen,   und  sein  sun  Theodo  ist  getauft  worden 

E.54z\i  Rom  von  dem  babst  Adriano.  er  het  zu  der  ee  frau  Liud- 
burgis,  ains  kungs  tochter  aus  Lam  par  ten,  was  genant  Desiderius.  der 
selb  Desiderius  was  dem  romiechen  still  ganz  widerbartig.     darumb 

*  dux  am  Ra?id  in  Kreis.  40 

1    Vgl.  Ebran  53, 15  und  oben  73,  Kap.  28. 
8  Oben  87,  8:  756;  vgl.  daxu  daselbst  Anm.l. 
3  Quelle? 


—      467      — 

schikt  babst  Adrianus  sein  legaten  vi  kung  Karl  uiid  liess  in  hoch 
ermanen  und  pitten  umb  hilf,  dann  er  vast  weschbart  war  und  aus 
aigem  vermiigen  sich  und  die  kirchen  nit.  mocht  beschirmen  wider  der 
Lamparter  kung.  und  do  Karolus  dy  ding  alle  vernam,  aus  manigerlay 
5  ursach  ward  er  bebegt,  hilf  [  F.28]  ze  thun  Adriano  und  besandt  ain 
gross  volk  und  zoch  wider  di  Lamparter  und  in  der  Mat  Pavia  belegt 
er  den  kiing  Desiderium  und  vieng  in  und  verschikt  in  mit  beib  und 
kind1  in  das  elend  in  Francken.  u.  A.  87. 

Er  fand  auch  da  seines  bruders  Karlomani  haus- 

lOfrauen2  und  ire  kind;  di  furt  er  auch  mit  im  in 
teutsche  land. 

Etlich  sagen3,  kiing  Karl  hab  seinen  oheim4  Tassilo  A  S7. 
kiing   in  Lambarden  gemacht  nach  dem   streit,   aber   er 
hat  es  durch  valsch  rat  veracht.5 

15  Aldegisius,    ain    sun    Desideri,    der    entrunnen 

was  in  Krichen6,  versucht  hernach  mit  den  Kriechen. 
ob  er  seins  vateren  reich  erlangen  mocht,  aber  es 
mocht  nit  sein. 

Und    bard  darnach  kain  kung  mer  in  Lambarden.    darumb  bard  E.  54. 

20  Karl  gross  begabt  von  Adriano  mit  grosser  freihait  anno  7  72  und 
darzu  gab  er  im  di  zechent,  damit  er  seinen  dieneren  lonet,  als  dann 
di  laien  die  zechent  noch  habent. 

Aber  ab  disem  handl  het  Tassilo  und  seyn  hausfrau  Liudburgis  E.55  u.  A.  87. 
ain  gross  verdriessen  und  gedacht,  ob  si  mocht  gerechen  u n  d  ledigen 

25  di   gevanknus   irs  vateren  mit  hilf  irs  mans;  da  von  bebegt  si  Tassilo, 
iren    man,  das  er  ain  piintnis  macht  mit  den  Hunnen,  und  er  seczt  sich 
wider    kung    Karl   und    vermaint,   mit   im   ze  streiten.     darnach,  do  A.  87 
man    zalt   7  777,   kam  kiing  Karl  gen  Rom  und   ward  von 
Adriano  wirdiglichen  enpfangen,   und  under  anderen  sachen 

soklagt  Karl    dem  pabst  iiber  Tassilo.    Adrianus  schikt  zben 

1  Zusammengesetxi  aus  Ebran  54,  20:   ving  den  und   seinen   sun 

und    verschickt  sie  in  das  ellend  und  oben  87,  23:  cum  uxore  sua.    Oder 

sollte,  ahnlich  trie  ich  an  xwei  sogleich  folgenden  Stellen  vermute,  Jacobus 

Philippus  Bergomensis   hier  unmittelbare  Quelle  sein?    Dieser  sagt  I.  X, 

35/".   83 r:  Desyderiumque  una  cum  uxore  et  liberis  cepit. 

*  Sollte  sich   dieser   im   lateinischen  Text  nicht  vorhandene  Zusatx 
auf  Jacobus  Philippus  Bergomensis  stutxen  ?    Dort  heisst  es  I.  X,  f.  83  r  : 
Nam  Bertha  Carolomani   fratris  uxor,   que  mortuo  marito  cum  filiis  ad 
Desyderium  confugerat,  Verone  deditionem  fecit. 
40  s  Damit  ware  Rudolf  von  Polling  gemeint;  vgl.  oben  S.  67,  Anm.  4. 

4  Umgekehrt;  Karl  wird  oben  87,  24  als  avunculus  Tassilos  be- 
xeichnet. 

6  Diese   Angabe    scheint    eine  Missbildung    aus    dem   lateinischen 
Texte  (84,29)  xu  sein:  Qui  vilipendens  eciam,  heu,   hortatu  et  stimulis 
45  uxoris  sue  Luitpurgis  agitatus. 

6  Hier  ist  vielleicht  Jac.  Phil,  Berg.  a.  a.  0.  (vgl.  Anm.  1  u.  2)  Quelle, 
der  sagt:  Aldegysius  autem  Desyderii  fiiius  inde  ad  Constantinopolitanum 
imperatorem  con fu git. 

7  Oben  87,33:  787. 

30* 


—     468     — 

bischof,   Formosum   und   Domasum,    mit   sambt   des  kiings 
legaten  Richolfo,    ainem    diacon,   und  Eberhart,    der  wein- 

u.  E.  55.  schenken  maister,  [F.30*]  zu  Tassilo  und  lie  in  hoch  und 
vast  ermanen  des  aides,  den  er  im  and  Pippino  vor  gethan  bet  auf 
di  leicbnam  vorbenant1.  di  pischof  erbaichten  Tassilo  sein  hers 5 
mit  vil  stissen  worten,  also  das  er  mit  in  zoch  gen  WorniSS  und 
verneuet  den  aid;  darzu  seczt  er  zbelf  geisel.  da  mit  kam  er  wider 
zu  genaden.  aber  alspald  er  haimkam  zu  seiner  frauen,  vergass  er  sich 
und  tet  den  Hunen  vil  hilf  und  beistand  wider  den  babst,  kting  und 
A.  87,  baische  land,  in  der  zeit  was  kung  Karl  noch  zu  Rom.  herzog  10 
Tasseli  legaten  Arnn  b  2,  bischof  zu  Hellfenburg,  und  Hainrich, 
abt  zu  Mannse,  kamen  zu  dem  pabst  und  paten  in,  das  er 
tfSfrid  machet  zbttschen  Karl  und  Tassilo.  des  was  er  willig 
und  fragt,  mit  was  underschaid  das  geschehen  solt.  sy 
antborten,  si  hieten  das  nit  in  befelchniis  oder  gebalt.  15 
darumb  worden  sy  geschaczt  als  triigner,  und  Adrianus 
tet  Tassilo  in  den  pan  und  all  sein  gunner,  er  hielt  dann 
den  aid,  den  er  Pippino  und  Karolo  geschboren  hiet,  und 
er  absolvirt  Karlum  und  alle  di  seyn  von  alien  morten  und 
rauben,  di  si  in  Bairland  begiengen,  und  keret  die  schuld20 
alle  auf  Tassilo.  damit  schieden  ab  Tassilonis  legaten. 
kung  Karl  enpfieng  den  pabstlichen  segen  und  zoch  haim 
in  teutsche  land  gen  Wurmss  zu  seinen  kinden  und  seiner 
hausfrauen  Frastrada.    do  het  er  ain  samlung   mit  seinen 

u.  E.  55.  fursten.     durch  der  rat  sandt   er  zu  Tassilo    sand  Burkhart,  25 
bischof  zu  Wirczburg,  und  liess  in  ermanen,  ob  er  dem  babstlichen 

geschaft  wolt  gehorsam  sein  und  im  seinen  aid  halten.  des 
wolt  er  nit  thun.  da  [F  31]  macht  sich  Karl  auf  mit 
drein  grossen  heren ;  er  selb  zoch  durch  Sbabnland  zu  dem  Lech, 
sein  sun  Pippinus  mit  dem  walschen  volk  durch  das  Trientner  30 
tal,  sein  sun  Ludbig  an  die  Thunau  gen  Feringen  mit  den 
Saxen  und  Osterfranncken.  do  Tassilo  sach,  das  er  mit  so 
grosser  macht  uberzogen  was  und  das  di  Bairen  Karolo  mer 
genaigt  waren  dann  im,  da  kam  er  zu  dem  kung  Karl  gen 
Augspurg  und  pat  umb  genad;  also  vergab  er  im  und  nam  35 
in  auf  zu  genaden  und  enpfieng  von  im  seinen  sun  Theodo 
und  12  geisel  und  zoch  wider  haim  gen  Francken;  also 
nam  der  krieg  paid  end. 

*  so  ff.  H$.    b  arn,  von  spaterer  Hand  korr.  warn  Hs. 

1    Vyl.  oben  S.466,  30.  Ebran  55, 12 :  auf  den  leichnam  sand  Dionisii.  40 
8    Oben  87,42:  Arnon. 


—     469     — 

Darnach  zu  osteren  anno  788  macht  kung  Karl  ain  concili  A.88u. E.  55. 
gen  Inglhaim  an  den  Kein  bey  Mainz,  und  all  fursten  des  reichs 
kamen  daselb  zu  dem  kung  und  herzog  Tassilo  auch  mit  grosser 
ritterschaft.  daselb  ward  Tassilo  aber  verklagt  von  den  Bairen  vor 
5  dem  kung,  wie  er  den  frid  nit  gehalten  hiet,  darumb  er  geisl  geseczt 
hiet,  sunder  aus  rat  Liudburgis  di  Hunnen  auf  das  reich 
gefiirt.    und  do  Tassilo  des  nit  laugen  mocht,  also  ward  er 

von    den    fursten  mit   recht  und  urtl   zu   dem  tod   verdambt.    nu  was 
Tassilo    des  kungs    geborner  freund,  'und  er  liess  in  nit  gern  toten  und 

10 er   fragt  in,   was   er  nu   tun  wolt.    do  pat  Tassilo,  das  er  im  ain  zeit  E.  56. 
vergunt,  darin  er  sein  siind  mocht  pussen;   des  ward  er  gebert,  und  er 
ward  in  ain  kloster  gestossen  bey  dem  Rein,  genant  Larich,  das  er  selb 
gepaut  het,  und  sein  sun  Theodo  mit  im,  und  ander,  di  auch  an  A.  88. 
der   untreu  schuldig  waren,   di  wurdena  an  manig  end  ver-89. 

15  schikt  in  das  elend. 

[  F.  32]  Der  ander  sun  Tassili,  der  genannt  was  Giinther,  den  E.  56. 
erschlug  ain  bildschbein  an  dem  gejayt  und  an  der  stat,  do  iczund  ligt 
das  kloster  Kremssmtinster;  aus  der  laidigen  geschicht  paut  Tassilo  das 
benant  kloster  und  begabt  das  gar  reichlich,  als  man  das  mit  mer 
20  worten  in  dem  selb  kloster  geschriben  vindt.  daselb  aus  ainem  A.  86. 
prunnen  entspringt  ain  wasser,  genant  Gtintrach,  von  des 
ertotten  herzogen  wegen  also  genant,  und  di  erst  kapell 
des  klosters  hat  gebeicht  Walricus,  erzbischof  zu  Enss 
oder  Lorich. 

25  Tassilo  hat     auch  gestift  Polling,  Wessesbrunn,  das  also  go-  E.  57. 

nant  bas  von  ainem  jager,  der  hiess  Wesso ;  der  vand  daselb  Cf.  A.  81. 
ainen    kekkbrunn.     auch    ains    tags    bas    Tassilo    an    dem 
perngejaid1   und  belaib  da  uber  nacht;   daselb  sach  er  ain 
layter  pis  an  den  himl  und  di  engl  gocz  auf-  und  absteigen 

30  und  den   fursten   der  zbelfpoten  an  der   laiter    singen    das 
ambt  der  kirchbeich. 

Item  das  ist  der  Tassilo,  der  den  pischofstuel  von  Ens  gen  Passau  E.  56. 
geseczt  hat  und  das  bistum  gar  reichlich  begabt;   wann  Laureacus 
oder  Ens  was  vor  von  den  Hunnen   erstort  worden.2 

35  nu  ist  ze   merken,  das  der  heilig  sand  Marx  sein  jungerA  &v, 
geschikt  hat  gen  Bairen   der  end,   da  icz  Enns  ist;   der  ist&* 
genant    gebesen  Laurencius,   davon   die   stat  Laureacus  den 
namen   hat.     es  kam  auch  der  zeit  oft  darzu,   das  der 
kristlich    gelaub  aufnam,  dann  durch  di  haiden  vast 

40  *  wurd  Hs. 

1  Oben  81 1 16 :  venacioni  aprorum  ;  vgl.  unten  S.  4  74,  Anm.  4. 
*  Vgl  oben  S.  455 ,  26. 


—     470     — 

u.  K  57.  wider  ab1  so  lang   hunz   auf  di  zeit  sand  Euprechcz  ;   der  bekert 

A.  84  Bairen  gar  zu  dem  gelauben.  item  Laureacus  ist  ain  gTOSSe 
stat  in  Bairen  gebesen,  ee  si  von  den  Hunen  erstort  ward, 
und  haisst  [F.33]  di  pfarkirch  daselb  nock  Lorich.  pei 
der  stat  Enss  sind  vil  heiliger  bischof  gebesen  und5 
under  anderenEutherius,Quirinus,Maximilianus2etc- 
Auch  zu  den  zeiten  des  vorgedachten  herzog  Otilo  ist  sand 
Waldarich  erzbischofe  zu  Enss  gebesen  und  sand  Virgilii 
u.E.5  7.  bischof  zu  Salczburg.     herzog  Tassilo   hat  auch  gestift  das 

colegium    sand    Michel    ZU    Mattzee,   das  fraunkloster    zu    sand  10 
Panthaleon  ze  Passaw,   das  fraunkloster   im  Kiemsee  und  di  kloeter 

A.  83.  Welltenburg,  Ensdorf  und  Pfaffenmfinster.  er  hat  auch  vil  giiter 
geben  zu  dem  kloster  Nider  Altach,  das  sein  vater  ge- 
stift het.8 

E.  57.  Er  hat  auch  aus  dem  pirg   ab  Czennburg4  den  Ieib  des  15 

heyligen  sand  Valtein,  des    bischofs,  in  seyn  stift  gen  Passaw  geffirt. 

A.  84.  Zu  seinen  zeiten   hat  Aribo,   der  vierd5  pischof   ze 

Freising,  den  heiligen  leichnam  sand  Corbinian  ab  Zennburg 
aus  dem  pirg  bey  Ameran6  gen  Freising  gepracht;  da  ist 
im  herzog  Tasilo  gar  schon  engagent  und  in  gar  wirdig-20 
lich  enpfangen. 

E.  60.  Item  als  davor  gesagt  ist,  das  kung  Karl  d  en  herzog  Tassilo  in 

ain   kloster  gethan   und  das   land  Bairen  eingenomen,    do   behielt  es 
Earl  und  verlech  es  kainem  ffirsten,  und  er  stiftet  darin  etlich  graf- 
A.  101.  echaft  und   begabt  damit   sein   edlknecht;    er  regirt  Bairen  durch  25 
landvogt. 

fi  so.  Darnach  furen  die  Hunen  mit  grosser  macht  durch  alles  Bairen- 

land  und  namen  das  land  ein  und  legten  sich  fur  die  stat  Tibernia, 
icz  Rengspurg,  und  vermaynten,  irn  puntgenoss  herzog  Tassilo  ze 
rechen.  also  kam  kung  Karl  auch  mit  grosser  macht  und  liess  ain 30 
prucken  machen  iiber  dy  [F.  34]  Thunaw ;  daselb  ward  der  statt  geben 
der  namen  Ratisbona.  und  der  kilng  zoch  mit  seinem  yolk  uber  die 
priick  und  durch  di  stat  und  strait  etlich  tag  mit  den  Hunnen  und 
gesigt.  in  dem  streit  was  bei  dem  kung  der  frum  kung  Donatus  yon 
Schotten,  dem  ze  lieb  kfing  Karl  das  kloster  zu  den  Schotten  stiftet,  35 
67. und  ist  das  erst  und  eltist  kloster7  in  allem  Germania.  und  als  etlich 
mainen,  so  hat  den  streit  geubt  frau  Liudburgis,  di  ain  geborne  kunigin 
aus  Lamparten  bas,  des  gedachten  Tassilo  hausfrau;    dann  si  ver- 

1   Vgl.  Ebrwn  56,  20 :  die  haben  do  yon  erst  angezundt  das  liecht 
des  heiligen  gelawben.    das  liecht  ward  paid  erlescht  yon  den  heiden  . . .  ^ 
Darnach  oben  84,  6. 

8    Vgl.  oben  S.  452, 10  ff. 

8    Vgl.  oben  S.  67. 

4  Zenoburg  bei  Meran ;  vgl.  oben  S.  57,  25  und  84,  28. 

5  Vgl.  oben  61,  6.  45 
c  Meran. 

7  Ebran  61, 1:  Schottencloster. 


—    471      — 

maintj  iren  vater  und  gemachl  ze  rechen.  do  nu  der  atreit  geendt 
ward,  do  zoch  der  kiing  den  Hunen  nach  durch  allea  Baimland  und 
uber  die  pairisch  gemerk,  di  Hunnen  und  Bairen  von  ainander  schaidet 
ze  geleicher  beis,  als  der  Lech  tut  schaiden  Pairen  und  Sbaben.  und, 
5als  etlich  seczen,  so  hat  der  kiing  daselb  kriegt  7  jar  wider  di  Hunen 
und  vertrib  si  ab  irem  aigen  grunt,  das  si  hinder  sich  wichen  hunz 
auf  di  ungrisch  port,  in  teutsch  Prespurg,  etlich  sprechen,  hunz  gen 
Kab.  er  beseczt  das  selb  ertrich  mit  Kristen  und  nannt  es  Osterland ; 
das  selb   land  bas  vor  der  iczbenanten   zeit  genant  Oberen  Panonia,  62. 

10  und  bas  under  Prespurgg  ligt,  bard  genannt  Nider  Panonia.    er  befalch  67. 
das  land  graf    Gerolt,  und  nach  des  grafen  tod  ward  das  selb  land  yon 
anderen    auf  ander  zu  vogten  und  pflegeren  von  den  fursten  ze  Bairen  62. 
beseczt  hunz  auf  di  zeit  kaiser  Otten  des  ersten;   der  SChied  aller-  A.  101. 
erst   das  land  ganz   von  den  Ungeren  [F.  35   und   macht 

I5darauf   ain    margraf schaf t ;    das    stund   pis   auf    di    zeit 
kaiser  Fridrich  des  ersten;  der  verkert  di  margraf- 
schaft  in    ain  herzogthum  und  schied  das  land  ganz 
ab  von  Pairnland.1    man   vindt    es  geschriben  zu    Niderenaltach,  E.  62. 
das  der  kung  das  kloster  begabt   bab  mit  der  herschaft  Spicz,  gelegen 

20  in  der  obern  Wochaw;  der  geleichen  hat  er  auch  begabt  andre  bistum 
und  kloster  in  Bairen,  als  sy  dann  di  selben  guter  noch  auf  heutigen 
tag  haben  in  dem  land  Osterreich. 

Es   ist   auch   hie   ze   merken,   das   man   andersbo A.  &o. 
geschriben   vindt,   das  herzog   Tassilo  von  kung  Karl  in 

25  ainem  veldstreit  uberbunden  und  gefangen  sei  worden,  und 
durch  anplicken  zbayer  gefeurter  pek  ward  Tassilo  plind, 
und  durch  gebet  der  fursten  sey  im  erlaubt  worden,  ze 
gen,  wo  er  well,  da  hat  er  verschmacht  alls  zeitlichs  gut 
und  ein   gestalt  ains  armen  mans  in  ainem   elenden  klaid 

30komen  in  das  kloster  Laurissa  unbekant  von  den  anderen 
und  da  in  ainem  pussbartigem  leben  beliben  bis  an  sein 
end.  nach  vil  jaren  der  oftgenannt  gross  kaiser  Karl  kam 
in  das  selb  kloster  und  nach  seiner  gebonhait  blaib  er  di 
nacht  in  der  kirchen  peten  und  sach  da  den  plinten  Tassilo 

35  durch  di  hend  der  engl  fiiren  von  ainem  altar  zu  dem 
anderen  mit  grosser  wirdigkait.  zu  morgens  frii  fragt  der 
kaiser  den  maister  des  klosters  gar  fleissiglich ,  wer  der 
war,  dem  di  engl  solhe  dinsperkait  bebisen.  er  antbort  im, 
er  west  sein  nit.    di  ander  nacht  der  abt  mit  sambt  [F.36J 

40  dem  kaiser  sach  auch  solhe  dinsperkait  im  von  den  englen 
bebeisen.  darnach  begraif  in  das  fieber,  und  als  er  enpfangen 
het  di  heiligen  sacrament  und  nach  vil  dingen  sagt  er  alle 
handlung  seins  lebens  und  starb  da  saliglichen,  und  bei  seinem 
grab  geschechen  vil  zaichen. 

45  «   Vgl.  oben  S.  176. 


—     472     — 

A.  101  u.  Carolus  kiing*  und  darnach  kaiser,   gekront  von  pabst 

Leo,  und  mit  im  Arn,  pischof  zu  Salczburg,  ze  ainem  erzbischof  ge- 
beicht.  Der  Karlus  hat  nach  dem  vorgenanten  Tassilo 
Bairland  durch  di  hernachbenanten  landvogtgeregirt  211  jar, 
von  erst  5 

m.  E.  60.  Neaman,  landvogt b  in  Bairen,   ist  mit  graf  Roland  und 

anderen  in  Hispania  erschlagen  word  en  in  Runczival. 

A.  102  u.  Gerhardus,    landvogt  »>   in  Bairen,    ist  ZU  Ungeren    in  ainem 

E-  ffflstreit  von  den  Hunnen  erschlagen   und  gemartert  worden  anno 
domini  799  und  in  dem  kloster  A.ugie,   das  er  gross  begabt  10 
hat,  begraben. 

Geroldus,  landvogt  b  in  Bairen  geseczt  von  kaiser  Karl  anno 
Christi  811. 

Lotharius,  kiing*  in  Bairen  nach  kaiser  Karls  tod  ge- 

u.  E.  64.seczt  von  dem  gietigen  kaiser  Ludbig,  der  dann  sein  vater  15 
was  etc. 

Ludbicus,  der  gietig  kaiser  c,  kiing  in  Bairen,  kaiser  Karls 
sun,  hat  seinen  sun,  den  obgenanten  Lotharium  wieder  haim- 
geruft  und  selb  gereigirt  in  Bairenland  anno  817. 

[F.  37  J  Der  Obgenant  Geroldus,  landvogt  in  Bairen,  hat  sich  20 
geseczt   wider  den  kaiser   Ludbig;  darumb  ist  er  in  dem  liagSten 
jar    darnach     erplent     verdorben.      darnach    hat     kaiser    Ludbig 
ainen  hof  benift  gen  Achh;  da  hat  er  seinen  erstgebornen  sun  Lotharium 
mit  im  kaiser  geornet  und  seinen  sun  Ludbig  kiing  in  Bairen 
gemacht.     der  giitig  kaiser  Ludbig   het  pey  seiner   ersten  ^ 
hausfrauen  Ermergard  drey  siin,  Lotharium,   Pippinum  und 
Ludbig,    und   bey    seiner   anderen    hausfrauen  Judith  Carl, 
kiing  zu  Frankreich. 
A.  103.  Ludbicus,  kiing d  in  Bairen,  des  giitigen  kaiser  Ludbig 

sun  und  kaiser  Lotharii  bruder  und  auch  Caroli  etc.  30 
E.64(A.103).  hie  ist  ze  merken,  als  schreybt  Otto  von  Freising  in  seiner  cronica  im 
5.  puch,  23.  und  24.  capitl:  anno  822  kaiser  Ludbig  sandt  seinen 
sun  Lotharium  in  walsche  land,  und  als  er  alle  ding  in  walschem 
land  wol  bet  geordnet  und  beraitet  sich  wider  zu  seinem  vater  zu 
E.65u.A.103.  ziechen,  war  gefordert  gen  Rom  von  papa  Pascali,  gar  wirdiglich  35 
enpfangen  und  an  dem  heiligen  oster lichen  tag  zu  kaiser  gekronet. 
so  nu  Lotharius  wider  kumbt  aus  walschen  landen  und  vermaint  ze 
regiren  nach  seines  vatern  tod,  des  befromdet  sein  zben  pruder  Ludbigum 
und  Carolum,  das  sy  irs  vateren  reich  und  kiinglichs 
namens    SOllten    entraubt    sein,     und    sagten    irem    bruder   ainen^O 

&  rex  am  Rand  in  Kreis.  b  vogt  am  Rand  in  Kreis.  c  cesar  am 
Rand  in  Kreis.    d  dux  am  Rand  in  Kreis. 

1  Oben  101,5:  26. 


—     473     — 

streit  z\x.    also  geechach  da    ain   grosser,    grausamer,  grimiger  streit, 

darin,  als  man  sagt,  zbelf-/"F.  38]mal  hunderttausent  man 
auf  paiden  saiten  erschlagen  wurden.  do  der  claglich  streit R 
verpracht  ward,  fiel  der  plutig  sig  zu  Karl  und  Ludbig,  aber 

5  kaiser  Lotbarius  floch  gen  Achh,  darnach  gen  Vienna,  do  das  E.66u.AJ03. 
erhert  babst  Sergius,  do  schykt  er  sein  erberg  legaten,  di  mit  sambt 
den  fursten  des  reichs  di  drey  prfleder  mit  ainander  verricbtent  und 
mit  ainander  tailtent.  dem  Lothario  ward  das  romisch 
kaisertum  und  ain  tail  in  Galia  oder  Franckreich,  darumb 
lonoch   heut   von   seines   namen   wegen  di  selb  gegent  wirt 

genannt  Lotringia,  und  das  er  und  sein  erben  solten  romisch  kung  und  £.66  u.  A.  104. 
kaiser  seyn.    Karolo  wurden  di  land  im  undergang  der  sunnen 
von   dem  britanischen  mer  hunz  an   di  Mosel,   und  das  er 
und   sein  erben   solten   genannt  werden   kting   von  Frankn 

15  und  Frankreich;  wann  pis  auf  di  zeit  seind  di  kflng  der  Franken  E.67 u.  A.104. 
teutsch  gebesen.    hierumb   di  diseb  histori  nit  wissen,    wan  sy 
lesen,    Sigwertum ,    der    Franken    kung ,    hat    das    kloster 
Sand   Gallen   gestift  oder   Dagobertus,   der  Franken  kung, 
hat   das  bistum  Straspurg  gestift,   der  geleichen  vermainen 

20  sy,  si  sein  Franczosen  oder  Galici  gebesen,  des  doch  nit 
ist;    dann   si   sind  teutsch  gebesen;    wan    den    titl  Oder  namen 

kiing  von  Frankreich  hat  erst  kaiser  Karl  erlangt  und 
sein  erben.  Ludwig  dem  wurden  alle  teutsche  land  von 
dem  Eein  pis  an  das  mer  von  Lebus  *,  das  ist  Bairen,  Karnten, 

25  Steir,  Osterreich,  Mercheren,  Meichsen,  Sachsen,  Diirgen,  Hessen 
und  Selannd,  damit  im  mit  den  landen  widerkert  wurd,  das 
er  kiinglichs  namen  manglet.  er  hat  vil  starker  streyt  verpracht 
[F.39I  mit  den  Winden  und  iren  fursten  Rastum  gefangen  und 
im   seine   augen   ausgestochen.     item  nach   Christi  geburt  874 

30  nit  lang  darnach  kung  Ludbig  der  elter  ist  gestorben  zu  Frankfurt 

und  hat  verlassen  drey  sttn,  Karlomannura,  Ludbicum  und  Karolum  ;  E.68u.  A.104. 
di  haben  alle  drey  nach  ainander  geregirt  in  Bairen. 

Carolomanus,  kangc  in  Bairen,  in  der  tailung  mit  seinen  e.68u.  A.W5. 
briideren    erlangt   er  Bairen,    Pononia,    Kernten,    Behamin, 

35  Merheren,  Ludbig  dem  bard  Osterfranken,  Durgen,  Sachsen,  A.  iol 
Friesland,   Lotringen,   Karolo  gefiel   Sbabenland  und  etlich 
stet    in   Luttringen   von   des   weins    uberflussigkait   wegen. 
Karolomanus,  kung  in  Bairen,  hat  lieb  gehabt  di  stat  Oting,  dahin  er  E,68u.  A.105. 
auch  bcstatt  hat  den  stul  seins  reichs.     und  nach  vil  uberbindnng  und 

40  sig,  als   er  gross  geweitert  het  sein  ktingreich,  traf  in  das 

*  streit  am  Band  in  Kreis.    *>  disee  Hs.    c  rex  am  Rand  in  Kreis. 
1  Oben  104, 25 :  mare  Lubi cense. 


—     474     — 

paradis,  und  starb  und  ward  zu  Oting  rait  kiinklicher  wird  begraben. 
er  lie  aus  ainer  edlen,  aber  nit  elichen  frauen  mit  nameo  Liutsbinda 
ainen  sun,  genannt  Arnolfus. 

Ludbig,    kiinga  der  Osterfraiicken,    alspald  er  vernam   den 

tod  seines   pruders   Karlomani,   fugt    er   sich   in  di  haubsuto 

Rengspurg  in  Bairland  und  all  heren  im  land  underbarf  er  im 

E.69u.  A.105.  und   regirt  in   Bairland.     er  gab   auch   Arnolfo   das   herzogtum    in 

Kernten   und   das    gesloss  Mospurg.    in  der  zeit  di  Nortmanili   uber- 

A.106.  zugen  das  reich  und  verprannten  di  palast  Maincz1  und  Kolen, 
Trier,    Bunnen2,   Achh   mit  anderen   castellen  und  slossen.  10 
in  den  [F.  40]  tagen  starb  Ludbig  zu  Frankfort  und  ward 
pey  seinera  vater  begraben  in  dem  kloster  Laureacum. 

A.  106  Carolus  b,   dem  in   der  tailunc  mit  seinen  bruderen 

u.E.69.nur    alain    Sbabenland    geviel,    ward    nach    Karolo    dem 

anderen8  von  pabst  Johanna  dem  VIII.  zu  kaiser  gekrdnt.  in  15 
der  zeit  als  di  Nortmani  das  reich  vast  verderbten 
und  sein  bruder  kiing  Ludbig  starb,  wonet  er  in 
walschen  landen.  do  schikten  zu  im  di  iiirsten,  das  er  dag 
reich  einnam  und  das  land  vor  den  veinden  beschirmet.  er 
saumt  sich  nit;  er  nam  zu  im  Longobardi,  Bairen,  Saxen,  20 
Frieser,  Sbaben,  Dlirgen  und  ander  und  kam  mit  ainem  gro&sen 
volk  und  vand  di  Nortmanner  noch  in  dem  reich.  damit  er  aber 
frid  machet  und  den  glauben  meret,  gab  er  irem  kung  Gotfrido  Gisila, 
Lotharii  tochter,  zu  ainem  gemachl  und  das  land  Frisia ;  damit  bekert 
er  in  und  di   seinen  zu  dem    gelauben.    er   hueb  Gottfrido  auch  25 

A.  106. selb  aus  der  tauf.  in  dem  nagsten  jar  darnach  kiing 
Ludbig,  Carl  kiing  in  Frankreich  sun,  starb  und  wurdenc 
begraben  in  dem  kloster  Sand  Dionisii.  nach  dem  kam  an 
das  reich  sein  bruder  Karolomanus.  unlang  darnach  ward 
er  an  ainem  perngaid4  geschlagen  und  starb.  do  nu  di30 
fursten  in  Frankreich  ir  herren  heten  verloren,  aintrach- 
tiglich  paten  sy  kaiser  Karl,  der  noch  alain  lebt  aus  kaiser 
Karls  geschlacht,  dass  er  kam ;  als  er  kam,  williglich  under- 
borfen  sy  sich  im. 

Arnolfus  a,  des  Karlomanno,  kung  in  Bairen,  sun,  anno  35 
107. 887  5,  so  nu  kaiser  Karl  der  drit  an  leyb  und  gemiit  [F.41J 

a  rex  am  Rand  in  Kreis.    h  dux  am  Rand  in  Kreis.    c  so  Hs. 

1  Dieser  Name  ist  hier  ivohl  aus  der  verderbten  Lesart  (oben  105,35) 
Magense  entstanden. 

2  Bonn.  40 

3  Ebran  69,  6 :    als   der  jetzgedacht  Ludbig    auch  gestorben  was. 

4  Oben  106y  15:  in  venatu  aprorum;    die  gleiche  unrichtige  Ueber- 
sttxung  oben  S.  469,  28. 

6  Oben  106,  38:  889  ;  vgl.  Anm.  daxu. 


—     475     - 

abnam,   zu  sand  Marteins  tag  in  der  stat  Triburia   ist  von 
den  fiirsten  zu  dem  reich  gesogen.    secht:   ist  nit  das  ain  106. 
wunder,  das  Karolus,   der  unter  alien  kungen  der  Franken 
des   machtigisten   gebalcz    gebesen    ist,    in   kiirz   in   solich 

5elend  ist  komen,  das  er  von  Arnolfo,  der  kiing  was  worden,1 
sol  begeren  und  dankberlich  enpfieng  ?    schaut  an  den  elenden  Otto  Fp*-» 
menschenstand!*    der  kting,  der  in  der  tailung  des  vaterlichen  A  rj06  ' 
reichs  den  minsten  tail,  nurSchbaben,  enpfieng,  ist  in  kiirz 
so  hoch  gestigen,  dass  er  alle  teitsche  land,  Frankreich  mit 

10  sampt  dem  romischen  kaysertum  enpfieng ;  der  ist  zum  lesten 
also    nidergeborfen,  das  er  notorftigkait  des  brocz  begeret, 

darumb   er  w  o  1  moeht  Bprechen   mit  dem  Job :  du  hast  mich  fiber  di  Otto  Fris., 
wolken    erhocht  und  gebaltiglich  nidergestossen.*     jedoch    vermainen  ^j^  9' 

etlich,  das  er  der  allerkristenlichisten  fiirsten  ainer  gebesen 
I5sey,  und  di  versuchung  sey  im  vor  seinem  tod  von  got  zu 
ainer  versuchung4  gegeben  worden.  in  dem  nagsten  jar, 
als  er  von  dem  reich  gestossen  ward,  starb  er  und  ist  be- 
graben  in  dem  kloster  Augia;  6  jar  het  er  das  kaisertum  A.  107. 
geregirt. 

20         '    Er  fur  auch  ains  mals,  als  zben  babst  warn,    gen  Bom  und  Kanigsh.  415. 
seczt  ainen  zu  babst  und  vertraib  den  anderen.6 

Den  Arnolfum  haben  di  leus  zu  tod  geessen6,   des  im  a.108u.e.7u. 

niemant  gehelfen  kund. 

In  der  zeit  was   vast  pos  volk   zu  Ungeren;    do  si  merkten Konigsh.  415. 
25des    kaisers  tod,   zugen  sy   in  Sbaben  und  Bairen,    verderbten  vil 
stett  und  sldsser;  es  ward  auch  Basl  von  in  zerstort,    doch  wurden 
di  Ungeren  von  des  landes  here c her  erschlagen. 

Item  nach  dem  Arnolfo  ist  unfuglich  geregirt  worden  a.  107. 
pis    auf  Otto    den   ersten,   wann   das   reich   ist  ser  getailt 
30[F.42]  worden,  doch  den  grosseren  tail  hat  Arnolf  gehabt. 
auch   haben   di  Walchen   selber   kiing   under  in  auferhebt, 

1  Hier  fehlt  die  Uebersetxung  des  Wortes  (106,  22)  stipendia. 

2  Dieser  Satx  ist  oben  im  lateinischen  Text  nicht  enthalten.  Quelle 
ist    der   oben    knapper    ausgeschriebene    Otto    von  Freising;    in   seinem 

35  Chronicon  VI,  9  sagt  er  xwischen  den  gleichen  Satxen :  Vide  rerum  hu- 
manarum  miserrimum  statum! 

3  darumb  —  nidergestossen  fehlt  oben  im  lateinischen  Text.  Quelle 
ist  icieder  Otto  von  Freising:  Dicere  hie  cum  Job  poterat:  Elevasti  me 
super  nubem  et  allisisti  valide ;  es  besteht  das  gleiche  VerhaUnis  wie  vorher 

\QZ.6J. 

*  Verschrieben ;  es  sollte  die  Uebersetxung  des  Wortes  probacio 
(106,  28)  hier  stehen,  also  wot  be  waning. 

6  Dieser    Satx   findet  sich  oben  im   lateinischen  Texte   nicht.     Er 
stammt  aus  Kbnigshofen,    tco   auch   die  hier  xunachst  folgenden   Stellen, 
Abderen  nachste  Ebran  benutxt  hat,  sich  anschliessen,  so  dass  Konigshofen 
hier  die  aussere  Anordnung  beherrschU 
6  Unten  S.  477,3  iciederholt. 


—     476     — 

audi  di  Franken  mit  gunst  und  willen  Arnolfi  haben  zu 
kiing  Odo  den  starken,  Euprecht  sun  von  Paris.  Arnolfo 
hat  geregirt  Osterfranken,  das  iczo  haist  teutsche  land,  das 
ist  Bairen,  Sbaben,  Franken,  Saxen,  Diirgen,  Friesland 
und  Lottringen.  5 

Er  verlech  aus  kttnklichem  gebalt  dem  kiing 
aus  Merheren  Zendebaldo  das  herzogtum  Behaim; 
der  hebt  im  ainen  sun  aus  der  tauf  und  nennt  in 
nach  im  Zendebaldus.1 

A.  107.  Arnolfus   hat  mit  krieg   uberwunden  die  von  Maincz.  10 

E.72u.A.108.er  het  lieb  di  haubtstat  in  Bairen  Rengspurg  fiber  ander  stet,  er 
macht  weiter  di  maur  umb  di  selb  stat ,  er  pauet  auch  weiter  das 
kloster  sand  Haymran,  er  begabt  es  auch  mit  vil  geistlichen 
ornamenten,  er  richet  es  auch  mit  vil  gttetern.  man  sagt  auch,  das 
er  das  kloster  begabt  hab  mit  den  leichnam  sand  Dionisii,  den  er  15 
E.  73u.A.108.  von  Paris  mit  im  gepracht  het  er  hat  auch  gestift  das  bistum 
E.  72u.AJ08.Brixen,  er  hat  auch  gereichert  das  bistum  Salczburg,  er  hat  auch 
di  Winden  gestraft  und  undertanigt. 

E.72u.A.107.  Anno  894,    als  Arnolfo  alle  ding  wol  in  teutschem  land  geordnct 

het}  zoh  er  mit  ainem  her  in  Lampartten  und  gewan  di  machtig  stat  20 
Bergama,  und   iren  grafen   Ambrosium   henkt  er  an   den  galgen;   des 
erschraken  ser  all  walsch  stett  und  underburfen  sich  im  williglich. 

A.  107.  Er  zoch  wider  in  Galliam  und  het  ainen  hof  zu  Wormss 

und  nit  verr  von  dem  kloster  Laureacum  gab  er  etlich  stet 
und  geslosser  pey  dem  pirg  dem  sun  Basonis,  genant  Ludbig.  25 
darnach  het  er  mer  ain  samlung  zu  Wurmss  und  gab  da 
mit  willen  seiner  fursten  seinem  sun  Zendebaldo  das  kunk- 
reich  Lothringa,  wann  Frankreich  [F.  43]  het  Odo  mit 
seinem  gunst.2  der  kam  da  zu  im  und  ert  in  mit  grosser 
schankung.  30 

A.107u.E.72.  Anno  897,  seins  reichs  im  7.,  Arnolfus,  der  uniiberbindlich 

kung,  aus  vodrung  babst  Vormosii,  der  grosse  unbird  leid  von  den 
RSmeren,  zoh  zum  anderen  mal  in  balsche  land  und  geban  Rom 

AJ08u.E72.  mit  gebalt  und  liess  da  enthaubten  alle,  die  da  den  auflauf  wider  den 

babst   gemacht    he  ten.     als    auch    etlich  seczen,    SO    ward    er   von  35 
dem  pabst  zu  kaiser  kr5nt,  und  als  er  von  Rom  wider  kam  gen  Pairen, 
starb  Lampertus,  der  das  walsch  land  het  einzogen,  und3 
von  den  Longobarden  zu  dem  reich  erfodert  ward. 

1  Quelle?  Dieser  Absatx  ist  oben  im  lateinischen  Text  nicht 
enthaUen.  40 

*  A.  10? \  10. 

9  Hier  fehlt  die  Uebersetxung  der  Work  (108,  4)  Ludovicus  Bo- 
sonie  filius. 


—     477     — 

Item  di  romisch  kronik1  sbeig  kaiser  Arnolfs 
und  Ludbig  seins  suns  bis  auf  kaiser  Otten  den 
grossen.2 

Den  Arnolf  assen  di  leys  ze  tod,  als  vor8  Stet,    da  m&Ti  R73u. A.108. 

5zalt  anno  domini  900,  seine  reichs  im  12.,  dee  kaisertum  im  5.,  und 
bard  begraben  pey  seinem  vater  zu  Oting;  doch  zaigt  man  Sein 
grab  in  dem  chor  zu  sand  Haimrann  zu  Rengspurg.  das 
mag  also  sein,  das  er  am  ersten  zu  Oting  begraben  sey 
und  darnach  gen  Rengspurg  gefiirt  worden. 

10  Der  Arnolfus  hat    geent  den  krieg  der  Kortmani,  der  gebert  heti?.  72  (A.107). 

40  jar. 

Er  hat  pey  seiner  hausfrauen  Odoa  amen  sun  Ludbig, A* 108- 
der   nach  im  an  das  teitsch  reich  kam,   und  Zendebaldo 
nit  pey  seiner  hausfrauen. 

15  Leopoldus,    herzogft  in  Bairen   nach  kaiser  Arnolfs  4. 114. 

tod,  hat  angefangen  zu  herschen4  und  im  5.  jar  seins 115* 
herzogtumbs  erschlagen  worden  in  ainem  veldstreit  von  den 
Ungeren.     Er  liess  zben  sun,  Arnolf  und  Berchtold.5  190. 

Ludbig ft,   kaiser   Arnolfs   sun,   kam   an   das   teitsch  775 

20  reich  in  der  stat  Forchaim.    [F.  44]  sein  bruder  Zende- 
baldus   het  das  reich  Lottringen   ser  verderbt6,  das 
im  sein  vater  het  gelichen,  zum  lessten  ward  er  von  dreyn u.  E.  72. 
grafen,    Steffan,    Gerhart  und  Machfrid,   in  ainem  offen  streit b 

25 erschlagen,  also  bard  genanter  kflng  Ludbig  von  denfttrsten 
in  Lotringa  gevodert  und  nam  das  reich  mit  irem 
willn  ein  in  dem  5.  jar  seins  reichs. 

Anno  905  ward  er  auch  herzog   in  Bairen  von  un- 
gestttmkait  wegen  der  Ungeren  und  hat  das  herzogthum 

30geherscht  7  jar.  in  dem  jar  Ludwig,  Basonis  sun,  het 
Berengarium  austriben  und  alle  walsche  land  nach  seinem 
willen  erlangt,  liess  sein  ritterschaft  reiten  und  mit  wenig 

•  dux  am  Band  in  Kreis.    b  streit  am  Rand  in  Kreis. 

1  Welche  Chronik   ist  damit  wohl  gemeint  ?    Sollte  vielleicht  nur 

S&Ebrans  Sidle  82, 17:  aber  di  funf  konig  oder  herscher  werden  nit  gesetzt 

in  die  zal  der  roemischen  konig  in  Gennani    ungeschiekt  vertcertet  sein? 

3  Dieser  Satx  ist  oben  im  lateinischen  Text  nieht  enthalten. 

8  S.  475,  22. 

4  Das    ist  eine  Behauptung,   icelche  sich  in  keiner  der  bayerisohen 
40  Landeschroniken  findei;  sie  steht  insbetondere  in  teiltceisem  Widerspruch 

mit  oben  115,  5  und  6. 

•  Oben  S.  190  und  191  Berntoldus. 

9  Im    lateinischen    Texte    nieht    enthalten.      Quelle    ist    vieUeiclU 
Fiietr.  125, 12 :  Cendebaldus  ward  gar  ain  vast  wtiester  man  und  tet  vil 

45  ubler  ding. 


—     478     — 

gab  er  sich  gen  Beren;  do  ward  er  verraten  von  den 
purgeren;  di  beruften  haimlich  Berengarium,  der  in  Bairn 
im  elent  was.  erkam  bald  und  vieng  den  Ludbig  Basonis 
und  stach  im  seine  augen  aus.  darnach  Berengarius  regirt 
walsche  land  mit  samt  dem  kaisertum.  aber  Ludbig  kiing5 
in  teutschem  land  seyns  reichs  im  zbelften  ist  gestorben. 
also  hat  sich  kaiser  Karls  mandlichs  geschlacht  an  im 
und  Zendebaldo  geendt.  er  ward  zu  Rengspurg  in  sand 
Haimrans  kor  in  der  mitt  begraben. 

A.  116.  Purkhart,   herzoga  in  Bairen  und  Sbaben,  ist  in  dem  10 

selben  jar  getot  borden. 
A.llGu.E.76.  Kunrad »,  der  erst  erbelt  kiing1  von  den  fiirsten, 

ward  erbelt  anno  913.  dawider  ward  Arnolf  der  pos;  dadurch 
ward  gross  urlug  zbiischen  der  zbaier  fursten,  doch  uberband  kiing 
Konrad  Arnolf  am  und  vertraib  in  aus  Bairen,  daz  er  gar  abfloch  gen  15 
Ungeren  mit  beyb  und  kind,  hunz  kung  Conrad  gestarb.  item 
kiing  Eonrad  regirt  Bairland  als  andre  land  in  Osterfranken 
und  in  [F.  45 J  dem  7.  jar  seins  reichs  starb  er  anno  920. 
und  aus  seinem  haissen  ward  Hainrich,  herzogOtten 
Cf.  A.l23.s\xn  von  Saxen,  zu  kiing  erbelt.2  der  Hainrich  het  zu20 
hausfrauen  di  heilig  sand  Mathildis. 

A.  117  Arnolfus,   als  der  hort,   dass  kiing  Konrad   gestorben 

was,  aus  Ungeren  mit  weib  und  kind  durch  Salczburg 

u.  E.  76.  ZOCh  bider   in   Bairen    und   bard   gar   wirdiklich   enpfangen    von    den 

Bairen,  auch  von  in  ermont,  das  er  solt  kiing  werden.  25 

Andr.37  u.  Das  ist  der  Arnolf,  als  man  von   im  list  in  der  legent 

52 6'  sand  Ulrichs,  bischof  zu  Augspurg.    dem  sand  Ulrichen  sind 
gezaigt  borden  zbay  sbert  aus  gotlicher  offenbarung,  ains 
mit  ainem  gehiilz,    das  ander  an  gehiilz  oder  gefass;   er 
hat  auch  gehort :  das  sbert  mit  dem  gehiilz  ist  kiing  Hain-  30 
rich,  das  sbert  an  gehiilz  ist  Arnolfus  an  gerechtigkait. 

A.  117  Kiing  Hainrichen  waren  all  fiirsten  gehorsam  im  reich 

u.E.  77.  an  herzog  Arnolf  von  Bairen;  darumb  samlet  er  ain  gross 
volk  und  zoch  in  Bairland  und  belegt  Arnolf  um  in  der  stat 
Rengspurg.    aber  als    etlich  ander  seczen,  so  ist  im  herzog  Arnolf   mit  35 

»  dux  am  Band  in  Kreis. 

1  Zu  Qrunde  liegt  dieser  gegeniiber  dem  lateinischen  Text  als  Zusatx 
erscheinenden  Angabe  uoM  Kbnigshofen  418:  das  ist  die  erste  wale  ge- 
wesen  eines  romeschen  kuniges  oder  keysers. 

'  Auch    dieser    Satz,  der  oben   im  lateinischen    Texte   sich   nichtAO 
findet,  geht  wohl  wieder  auf  Kbnigshofen  418  xuriick,  wo  es  Jteisst :  do 
besamete  er    di  fursten  und   landesherren  und   riet  in,   das  sii  herzoge 
Heinrichen  Ton  Sabssen  soltent  an  das  rich  erwelen. 


—     479     — 

grosser  macht  engegen  zogen.  mi  baa  kung  Haiti  rich  gar  ain  gu  tiger, 
weiser  fiirst  und  gedacht,  so  er  mit  Arnolfum  strit,  das  vil  menschen- 
plut  unniiczlich  mocht  vergossen  werden;  darumb  begert  er  alain  zu 
herzog  Arnolf  ze  komen;  das  ward  also  von  baiden  tailen  auf gen  omen. 
5  do  redt  kung  Hainrich  vil  mit  Arnolfo  senftiglich  und  sprach,  er  war 
von  ainer  gemainen  samnung  gevodert  und  erbelt  zu  kung,  das  doch 
nicht  gesein  mocht  an  sondre  gnad  und  schikung  des  almachtigen  gocz, 
und  ob  er  also  erfo  dert  war  word  en,  er  bolt  der  erst  ge~[F.46]vreBen 
sein,  der  seinen  willen  darein  bolt  geben  haben,  und  mit  vil  guten 
lOworten  flberredt  er  Arnolfum,  das  er  seinen  willen  auch  darzu  gab, 
doch  mit  der  underschaid,  das  im  kung  Hainrich  nachgab  und  bestatt, 
das  er  alle  bistum  und  goczgab  und  prelatur  im  land  zu  Bairen  zu 
verleichen  hiet. 

Aber   solhe   gab  hat  Arnolfus   misbraucht  zu  unerenji.i/tf 

15  und  unsaligkait,  wann  er  solt  sein  ain  beschirmer  der  gocz- 
heuser,    so   ist  er  gebesen  ain   verderber   der   goczhauser. 
er  hat  der  pfaffhait  vil  unrecht  und  schaden  gethan.      er  machet  auchu.  K.  78. 
vil  schoner  reicher  goczheuser  6d  und  nam  in  das  gut  und  gab 
es  den  lay  en. 

20  Anno    921    kung    Hainrich    und    herzog    Arnolf  A.  in. 

sind  gericht  und  veraint  worden;   in   dem  selben  jar//s. 
ist  herzog  Arnolf  mit  ainem  her  gen  Beham  zogen.    anno 
929  kiing  Hainrich  und  Arnolf  haben  di  Beham  uberbunden. 
Item  von  dem  herzog  Arnolf   vindet  man  geschriben 

25 in   der   legend   sand  Ulrichs,  bischof  zu  Augspurg,    das 
ains  nachcz  in  dem  schlaf  erschain  di  heilig  martrerin  sand  119. 
Affra  in  ainem  schonen  klaid  dem  heiligen  sand  Ulrich  und 
sprach   zu  im,   das  er  ir  nachvolget.     also  fiiret  si  in  auf 
das  Lechfeld,  da  sach  er  den  zbelfpoten  sand  Peter  siczen 

30  in  ainem  consilii  mit  vil  bischoven  und  hort  da  ain  stim, 
dia  geschriben  ist  in  dem  puch  der  haimlichen  offnbarung 
sand  Johanny:  berr,  rich  unser  plut  von  herzog  Arnolf  ab 
dem  Norika,  der  da  erstort  unsere  heuser.  derselben  pischof 
het  sand  Ulrich   etlich   erkant   im  leben,  etlich  bard  er  do 

35  erkennen. 

Aber  doch  herzog  Arnolf  horet  nit  auf,   die  kirchen^^- 
ze   berauben    irer  guter   und   zins;    darumb  straft  in  sand 
Ulrich  ains  mals  gar  ernstlich  und   sprach  zu  im,  well  er 
nit  aufhoren  umb  solichs  ubel  und  unrecht,  so  werd  Arnolf 

40  sterben  [F.  47]  in  ainem  jar.     sand  Ulrich  het  im  ain  zeit  von  E.78 it. A.120. 
got  erbeten,  darin  er  sein  sund  solt  puessen;    er  verachtt  aber  di 
ler  sand  Ulrichs,  und  do  das  jar  vergieng  und  der  tag 
kam,  der  im  aufgeseczt  ward,  begab   es  sich   an  gefar,   dass 

a  so  Ha. 


—     480     — 

4.i20san'd  Ulrich  gen  Rengspurg  kara.  das  erhSrt  Arnolf,  der 
di  weissagnung  verstokt  in  seinem  herzen  getragen 
het,  und  wol,  gesunt  und  frisch  sprach  er  ainem  seiner 
diener:  nim  den  silbren  kopf  und  di  zbo  kandl  gucz  beins 
und  prings  bischof  Ulrich  und  sprich,  den  wein  soil  trinken  5 
sein  mund,  darumb  das  er  nit  albeg  redt  di  warhait,  sunder 
aus  falschhait;  dann  er  hat  mir  gesagt,  stee  ich  nit  ab  von 
beschedigung  seiner  kirchen,  so  wer  ich  in  ainem  jar  sterben  ; 
nim  war,  ich  pin  frolich  und  gesunt.  di  wort  sagt  der  pot 
sand  Ulrich,  als  im  gepoten  was.  do  sand  Ulrich  diio 
wort  erhort,  naigt  er  sein  angesicht  zu  der  erd  und  gedacht, 
was  er  antborten  wolt,  dann  disea  wort  waren  im  abgef alien 
aus  seiner  gedachtniis  und  der  ganz  vergessen.  nach 
ainer  benigen  zeit  hub  er  sich  auf  und  sprach  zu  dem  poten: 
wo  oder  bie  hastu  deinen  herren  lassen?  er  antbort:  an  15 
dem  tisch  hab  ich  in  lassen  frolich  und  gesund.  sand  Ulrich 
sprach:  ge  hin  paid,  dann  du  wirst  in  toten  finden.  in  der 
u.  E.  7(9.  stun d  kam  der  teufl  und  erburgt  Arnolfum  aines  jamerlichen  tods.  b 
paid  kam  der  pot  und  sagt  di  wort  sand  Ulrichs  vor 
A.i2lu.E.  78.  alien  menschen,  di  gegenburtig  waren.  Arnolf  ward  begraben  20 
mit  fiirstlicher  zier  zu  Regenspurg  in  dem  kloster  sand  Haimran. 
do  kamen  di  teufel  mit  vil  ungestumkait  und  grossem  piillen 
und  gescbray,  das  di  miinch  in  dem  kloster  nit  frid  mochten  haben 
und  schrieen  grm-[F.  ^SJsamlich:  gebt  uns  des  verfluchten 
herzogen  leib,  des  sel  wir  in  abgrund  der  hell  haben  gefiirt.  25 

also  musten  di  miinch  den  leichnam  wider  aus  dem  gebeichten  ertrich 

A.  121.  ausgraben  und  legten  in  under  di  kirchtlir  des  klosters.  do 
komen  di  teufl  snell  mit  grosser  ungestumkait  und  fur  ten 
den  leichnam c  hoch  auf  in  di  hoch  und  liessen  in  wider 
nidervallen  gen  Scheiren  in  den  see,  der  noch  genant  wirt30 
der  teuflsee.  also  ward  erfttllt  di  profecey  des  heiligen 
sand  Ulrichs  anno  937. 

Er   liess   zben   siin,   Arnolf  und   Herman,    aber   das 
herzogtum  besass  sein  bruder  nach  im. 

Berchtoldus,  herzog d  in  Bairen,  hat  nach  seinem  pruder  35 
herzog  Arnolf  geregirt   10  jar  und  ist  gestorben  anno  948. 
A.  119.  Item  diser  Berchtold   durch  gebet  bischof  Wolfram 

zu  Freising  di  aigenschaft  zu  Maiess  und  Chozess  im  pirg 
bey  Tirol,  di  sand  Corbinian  zu  der  stift  gen  Freising 
prachthet,   dida  unrechtlich  waren  davon  genomen,  hat 40 

a  disee  Hs.  b  Arnolf  der  poss  starb  am  Rand  in  Kreis.   c  leichnach 
Hs.     «l  dux  am  Band  in  Kreis. 


—     481     — 

derselben   stift  und  obgenantem  bischof  bidergeben  und 
wider  eingeantbort 

Hainrich,  herzog*  in  Bairen,  kiing  Hainrichs  sun,  von  a.  123. 
seinem  bruder,  kiing  Otten  dem  ersten,  ist  in  das  herzogtum 
Sgeseczt  worden  nach  herzog  Berchtolds   tod  und  bat  das 
land  geregirt  siben  jar. 

Item  als  man  zalt   950,  vil  Bairen  und  Kerntner 
sind  von  den  Dngern  erschlagen  worden  .b 

Anno  951   kiing  Ott  durch  di  Bairen  hat  Walschland 

lOgebunnen,  und  herzog  Hainrich  von  Bairen  hat  di  Ungeren 
angriffen  und  kriegt. 

Darnach  953 1  durch  einsprechen  des  teufels  und  valscheri^. 
rat  ist  ain  unainigkeit  erstanden  zbuschen  zbaier  fursten, 
[F.  49]  Leutolf  von  Sbaben  und  herzog  Hainrich  von  Bairen. 

isLeutolf  was  kiing  Otten  sun,  so  was  Hainrich  kiing  Otten 
bruder,  und  do  si  der  kiing  nit  mocht  gerichten,  da  half 
er  seinem  pruder  bider  seinen  sun.  in  der  zeit  zoch  herzog 
Hainrich  zu  seinem  pruder,  kiing  Otten,  gen  Saxen 
und  befalch  di  stat  Kengspurg  und  das  land  pfalzgraf  Arnolf , 

2oetbo  herzog  Arnolf  des  wiitrers  sun.  der  tet  recht  tibl, 
als  sein  vater  oft  het  gethan,  und  slug  umb  und  fiber- 
gab  di  stat  Rengspurg  und  das  ganz  Norika  herzog 
Leutolffen  von  Sbaben.  do  das  vernam  sand  Ulrich,  beseczt 
er  di  stat  Augspurg  mit  ritterschaft  und  zoch  zu  dem  kiing, 

25  do  er  in  horet  mit  ainem  her  auf  das  Norka  komen.  in 
den  selben  tagen  zoch  phalzgraf  Arnolf  fur  Augspurg 
und  verderbt  das  land  scheibum  und  vieng  etlich  ritter 
sand  Ulrichs  und  mit  ainem  gross  en  raub  kert  er  wider 
in  Bairen.     in  der  weil  sand  Ulrich   wolt  von  kiinklichem 

30dinst  wider  haimziechen.     do  belegt  in  phalzgraf  Arnolf 
in  dem  castell  Mennchingen.    das  kam  im  doch  nit  zu  gliik ; 
wann  in  kurzer   zeit  kam  graf  Albrecht,    sand   Ulrichs  12.5. 
vetter,   und  graf.Diebold   von  Tillingen*,  sein   bruder,    mit 
irer  ritterschaft.     also   must  Arnolf  mit  schanden  haim- 

35beichen,  auch  so  bard  Arnolf s  bruder  Herman  gevangen, 
doch  bard  graf  Albrecht  in  dem  selben  vechtenb  erschlagen. 
sand  Ulrich  fiirt  seinen  leichnam  gen  Augspurg  und  begrub 
in  vor  sand  Baltpurg   altar  in  unser  fraun  kirchen  im  thum 

a  dux  am  Rand  fiber  Kreis.    b  streit  am  Rand  iiber  Kreis. 

40  l  Oben  124,  IS:  954. 

2  graf  von  Tillingen    ist  dem  lateinischen  Texte  gegenuber  Zusatx 
aus  Ebran  80, 16;  vgl.  unten  S.  482,  39. 

Quellen  a.  ErCrterung«n  N.  F.  III.  31 


—     482     — 

und  befalch  den  geist  dem  almachtigen  got.  der  streit 
geschach  am  gailmontag  in  der  vasnacht.  hernach  ward 
pfalzgraf  Arnolf  auch  erschlagen.  kung  Otto  seczt 
seinen  bruder  Hainrich  bider  in  Bairnland  [F.  50] 
und  vericht  in  mit  seinem  sun  durch  sand  Ulrich  und5 
bischof  Albrecht  von  Curick. 
A.  128. 125.  Anno    955   das   pos   volk   di  Ungern    haben   sich  auf- 

gemacht   mit   grosser   macht    und    sind   zogen   durch   ganz 
i20.  Bairen   pis    an   den  Lech   fur  Augspurg   und  teten   grossen 
schaden    und   verhergten    das  land  ser.     und  in  dem  durch- 10 
ziechen   kommen  di  Ungeren    gen  Freising.*    da  erplent  sy 
got,  das   si   von  der  dritten  stund  am  suntag,   da  sy  dahin 
kamen,   bis   auf  di   6.  stund  am  freitag,  da  si  wider  neher- 
zugen,   mit  often   augen    den   perg   zu  Freising   nit   sachen, 
aber  sand  Steffans  kirchen,  iczo  Beihenstefen,  und  sand15 
Veicz   kapellen  verprennten  sy.     das  ist  bol  ze  beschreiben 
der  heiligkait  sand  Lamprecht,  der  di  selben  zeit  pischof 
zu  Freising  was. 
E.  80.  Do  rueft  herzog  Hainrich    von  Bairen   zu   seinem    bruder,  kung 

Otten,  umb  hilf,  und  der  kam  aus  Saxen,   aber  der  Saxen  wenig  mit  20 
im,  warm  si  di  selben  zeit  ainen  streit  heten  gehabt  mit  den  Behamen. 
und   dem  kung  zoch  gross  volk  zu  aus  Frank  e  n,    Swaben  und  Bairen. 

A.  127.  do  das  erhorten  die  Ungeren,  zugen  si  aus  dem  besass 
Augspurg  engegen  dem  kiing;  dann  sy  heten  gross 
hoffnung  in  ir  grosse  menig  und  macht.  der  kung25 
het  sein  hoffnung  alain  zu  got  und  manet  sein  volk, 
das  si  ritterlich  sollten  streiten  herhaim  in  irem  land,  so 
sy  doch  oft  den  veinten  in  frembden  landen  hieten  obgesigt. 
und  mit  den  und  anderen  worten  ward  das  volk  vast 

E.80u.A.128.  gesterkt,    und   mit  hilf   des    andachtigen    gebecz   sand    Ulrichs    ge-30 

sigten  di  Kristen.  aber  es  ward  gar  ain  grimiger  streit  b 
gestriten  auf  dem  Lechveld  an  ainer  stat,  haist  in  latein 
Concio  legis  oder-in  teutsch  Cunnczenlenc,  an  sand  Larenczen 
tag.  di  haiden  wurden  fluchtig  und  vast  erschla-  [F.  51] gen; 
wann  an  ainer  seiten  heten  si  das  wasser,  das  was35 
di  selb  zeit  gross  angeloffen,  und  an  der  anderen 
seiten  das  mandlich  kristenlich  her.  in  dem  streit  ward 
erschlagen  der  durchleuchtig  herzog  Conrad  von  Worms,  des 
ktingS  aidem,  und  Dieppoldt,  graf  von  Dillingen,  sand  Ulrichs  bruder. 
A128.  Aber  graf  Eberharcz    von  Ebersperg  diener  prachten^O 

gefangen   in   das  gschloss  Ebersperg   zben   ungrisch  herren 

a  leger   vor    Fr[eising]  am  Rand  uber   Kreis.     *>  streit  am    Rand 
iiber  Kreis.    c  Eminczenlen  Hs. 


—     483     — 

oder  haubtman  mit  namen  Sur  und  Leel  mit  vil  Ungeren. 
di  zben  herren  antborteten  si  dema  kting  gen  Regenspurg, 
aber  di  anderen  Ungeren  burfen  sy  in  ain  tiefe  grub  und 
ersteken  sy,  und  waa  der  ungrischen  herren  gefangen  waren,  diu.  E.  80. 
oliess  kiing  Otto  zu  Rengspurg  an  di  galgen  henken.  di  haiden 
wurden  ganz  erschlagen  hunz  an  siben.1  von  dem 
golt  und  silber,  das  gebunen  ward  von  den  gefangen  Ungeren, 
ward  der  goczdinst  zu  Ebersperg  gemert. 

Diser  sach    was  ain   ursach   ain   graf   von    Scheiren    in  A.  129 

lOBairen,  der  floch  ab  in  Ungeren.    also  schreibt  Otto  von  FreisingM-  &  $°- 
und   nent  in  doch  mit  dem  namen  nit.     aber  ander  sagen, 
er  bab  graf  Ott  gehaissen.  in  teutschen  puecheren2  list 
man  vil   von  graf  Wernher,   das  man  docb  in  lateyn 
in  kainer  glaublichen  histori  nit  findt3,  und  sprechen, 

15  graf  Werenher  von  Scheyren  vermaint,  er  solt  das  herzogtum  Bairen  2?.  79. 
besiczen  als  der  nagst  mandlich  erb.     nu  SO  bard  Bairen  aus  kting  A.  123. 
Otten    gebalt   seinem    bruder   Hainrichen    gelichen.    dabider  E.  79. 
bas  graf  Werenher  und  fur  ab  gen  Ungeren  und  raizt  di  Ungeren  A.  129. 
auf  di  Bairen.     als   es   in  aber  nit  bol  gieng,    erschlugen 

20  si  den  grafen  als  ainen  verrater. 

Anno  956  ist  Herolfus,  erzbischof  zu  Salczburg,  erplenti.  131. 
worden    pey    Miildorf    von    herzog    Hainrich    und   etlichen  130. 
ritteren  von  Plawen,  darumb  das  er  den  leichnam  des  hei-[F.52] 
ligen  sand  Marteins,  bischof  zu  Turon,    den  im  kaiser  Ott 

25 der  erst  befolhen  het,  do  er  zoch  aus  der  rais  von  Hisponia, 
het  geftirt  in  sein  kirchen  gen  Salczburg. 

In  dem  selben   jar  ist  auch  Hainrich,  der  herzog  yoii  131. 
Bairen,  gestorben  etc. 

Hainrich,   herzog b    in  Bairen,   des  vorgenannten  Hain- 

30  richs  sun,  der  auch  genant  was  Hezelo,  kam  an  das  herzogtum 
nach  seines  vateren  tod  und  besass  das  164  jar.  darnach 
ward  er  vertriben  von  kaiser  Otten  dem  andern, 
darumb  das  er  sich  nach  kaiser  Otten  tot,  des  ersten, 
het  zu  kiing  lassen  salben  und  vermaint  also  zu  regiren. 

35  do  belegt  in  Otto  der  ander  mit  macht  in  der  stat  Passaw 
und  vieng   in   und  schikt  in   ein   das  elend  gen  Trier,     da 

a  den  Hs.     *>  dux  am  Band  iiber  Kreis. 

1  Dieser  Zusatx   scheint  geschhssen  xu  sein  aus  der  Angabe  oben 
128,  43  :  septem  reges. 
40  *  Davon  sind  oben  129,  25  namentlich  Scbirensea,  d.  h.  die  Scheyerer 

Fur8tentafel,  genannt.     Daxu  kommen  Ebran  80  und  Fuetrer  132. 

9  Dock,  bei  Andr.  528,   allerdings  nach  der  Scheyerer  Furstentafel. 
*  Oben  131, 18:  21. 

31* 


—     484     — 

was  er,  pis  kaiser  Ott   start),    des  geleichen  tet  der 
kaiser  Abraham,    dem  bischof  zu  Freising.     den  belegt  er 
zu  Freising  und  vieng  in  auch,  darumb  das  er  herzog  Hain- 
rich  vergftnt  het,  das  er  zu  kting  gesalbt  ward. 
A.  132.  Ott,    der   ander   romisch   kaiser a,    nachdem    und    ers 

herzog  Hainrich  het  gefangen,  underbant  er  sich  des  herzog- 
tumbs  Bairen  und   herschet   das  5  jar  und  starb  anno  984. 
Hainrich  Heczelo,  der  vertriben  und  gefangen  was, 
kam   wider  an   das  herzogtumb  nach  kaiser  Otten    tot 
133. und   het  das   vierzehen1  jar  und  starb  und  leit  begraben^ 
zu  Rengspurg  in  sand  Haimrans  kloster. 
Andr.  622.  Man  list   in  ainer   kroniken  zu  Kastl,  das  zu  kaiser  Otten  zeit 

des  anderen  [F.53]  von  dem  see  genannt  Metodie  von  wassers  wegen 
ain  herzog,  genannt  Ernestus,  komen  sey,  dem  der  eegenant  kaiser  Otto 
verlichen  hab  ain  tail  des  walds  auf  dem  Norikau,  do  nun  gelegen  ist  15 
das  closter  Castel.  daselbst  hat  er  ausgereutt  den  wald  und  di  erd 
paulich  gemacht  von  dem  selben  Ernesto  Bind  vil  namhaft  grafen 
auf  dem  Norkaw  komen  und  sunderlich  di  grafen  zu  K  as  tell  und  zu 
Sulczbach. 

Ad  propositum. 

A.  133.  Hainrich  b,  herzog  Hainrichs  Heczelonis   sun 2,   ereribt  20 

das  land  von  seinem  vater  und  am  dritten  jar  seins  herzog- 
tums  starb  er  anno  997. 
A.134u.E.86.  Sand    Hainrich  t>,    ain    sun    herzog   Hainrichs    Heczelo,     nach 

seinem  pruder  ist  komen  an  das  herzogtum  in  Bairen  und  25 
hat  das  besessen  5  jar.  er  ward  erbelt  zu  rSmischem  kung  nach 
kaiser  Otten  dem  dritten  und  ist  der  erst  gebesen,  der  von  den  kor- 
fursten  erbelt  ist  word  en  anno  1001  jar.  der  kung  Hainrich  was 
ain  guter  krist  und°  der  geschrift  wol  gelert.  er  was  auch  demutig 
und  dint  got  tag  und  nacht.  er  tet  auch  vil  gucz  an  der  kristenhait.  30 
er  gab  sein  sbester,  frau  Geisel,  dem  haidnischen  kung  Steffan  von 
Ungern  und  bekert  in  damit  zu  kristlichem  gelauben,  und  intaufet 
der  heilig  bischof  sand  Albrecht,  bischof  zu  Brag.8 
A.  134.  Kting  Hainrich  ist  gebesen  ain  man  grosser  heiligkait. 

ains   mals  petet  er  in  der  kirchen  sand  Haimrans  pey  dem  35 
grab  sand  Wolfgangs   anno   10074.     daselb    ward  im  von 
gotkundt,  dassernach  siben  jaren  kaiserliche  kron 
enpfahen  solt  von  dem  babst,   als  es  auch  geschach: 

a  cesar  am  Rand  iiber  Kreis.  b  dux  am  Rand  iiber  Kreis.  c  vnder  Hs. 

1  Oben  132}  35  :  13.  40 

*  Der  deutsche  Text  scheint  demnach  vom  lateinischen  abgenommen 
tcorden  xu  sein,  als  letxterer  133}  8  das  Wort    fratris  noch  nicht  enthielt. 
8  Quelle?  Der  lateinisehe  Text  oben  meldet  niekts  davon. 
4  Oben  134,28:  1008  vel  quasi. 


—     485     — 

am  ersten  tag   [F.  54]  des  sibenten  jars  anno  1014  ward  135. 
er  von  babst  Benedicto  dem  achten  zu  kaiser  kront.  140. 

Anno  1 0 1 3  x  kiing  Hainrich  het  ain  samnung  seiner  135  u.  E.  86. 
fiirsten  zu  Quintilmburg  und  liess  da  ain  grosse  harfart  rufen 
5  wider  di  Beham  und  Winden,  di  dannoch  den  glaubn  nit  heten  und 
das  reich  angriffen.  und  kiing  Hainrich  gtirtet  umb  das  sbert A.l35u.E.87. 
des  martrers  sand  Adrian  und  zoch  zu  den  veinten  und  schray  zu  got 
und  sprach  di  wort  berr  Daviden:  berr,  richt,  di  mir  scbedlich  sind; 
Dim  den  harnasch  und  den   schilt  und    kum    mir  zu   hilf !   also  ist  er 

lOangangen  an  den  strait.*  do  sach  er  mit  seinen  augen  sand 
Larenczen,  den  ritter  sand  Jorgen  und  den  ritter  sand 
Adrian  mit  ainem  engl  pey  dem  paner  mit  ausziiktem 
sbert  voran  dem  spicz  vor  seinem  her.  do  erschraken 
di    veint  so  ser,   das  si  sich  an  als  plutvergiessen  begaben 

15  und  bekerten.  von  stundan  zu  eren  sand  Larenczen  richt 
er  wider  auf  di  erstort  kirchen  zu  Merssburch  und  begabt 
sy  wol. 

Di  fiirsten   zbungen  kiing  Hainrich,    das  er  heiraten-4. 137. 
must,     also  ward  im  verheiratt  sand  Kunigund,  pfalzgraf  Got- E.88. 

20frid  VOn  Luttring2  tochter.  und  do  man  di  frauen  di  ersten 
nacht  an  das  pett  pracht  zu  dem  kaiser,  do  sprach  er  zu  ir:  Kungnnd, 
du  solt  wissen,  das  ich  mein  keusch  meinem  got  und  schopfer  gelobt 
bab.  di  wil  ich  im  nit  brecben.  do  das  sand  Kungundt  erhSrt,  do 
was  si  gar  fro  und  sprach:    dafur  nam  icb  nit  mangs  kiingreich,    wann 

25  ich  hab  di  keuschhait  auch  gelobt,  und  wer  dabider  tfit,  der  verdienet 
damit  gottes  zoren.  da  sprach  der  kaiser:  frau,  du  solt  wissen,  das 
got  mit  una  ist,  dann  wir  sein  gesamnet  in  seinem  na-fF.55] meny 
und  unser  keusch  sol  sein  in  gehaim.  und  lobten  got  baide,  das  er  si 
so  vaterlichen  versechen  het. 

30  Dy  kaiserin  ward  nachmaln  versagt  gegen  dem  kaiser,    wie  si  ir  E.  88 

ee  hiet    gebrochen    mit   ainem   ritter.     das   gab  Sich  also.     deTu.  A.  147. 
teufl  in  aines  ritters  gestalt  gieng  drey  morgen  aus  der 
kaiserin   schlafkammer.    do   das   ersahen  di  junkfrauen,   di 
si  von  herzen  lieb  hetn,  den  erbarmetb  das  mit  grossem 

35  mitleiden,  di  anderen  aber,  di  si  nit  von  herzen  lieb 
hetten,  di  erfreueten  sich  des  und  unleunteten  sy. 
solher  unleunt  flog  weit  und  ferr  und  kam  paid  zu  dem 
kaiser,    der  was  zu  der  selben  zeit  in  walschen  landen.3 

der   sprach :    ich   will   der   frauen    nimermer  gesehen,  das  si  mich  also 
40  a  streit  am  Rand  titer  Kreis.    b  erbamet  Hs. 

1  Oben  135,  14:  Anno  domini  1014.,  regni  autem  sui  13. 

*  Quelle?  Oben  138,2:   apud  Renum  palatinus  Syfridus.    Daraus 
wohl  irriumlieh  obige  Angabe. 

*  147,  30:  procul  positi. 


-     486     — 

betrogen  hat.    und  da  der   kaiser    wider    haim    kam    und    di 
kaiserin  Kungund  ungnad  pei  im  innen  ward,  da  was  si  gar  betrubt. 
doch    trost   si    sich   irer   unschuld  und  ruft  zu  got  mit  andacht,   das   ir 
uDschuld   geoffnet  wurd.     und  sy  wardt  ains  tags,  da  der  kaiser  in  seiner 
E.  89.  schlafkamer   ainig   was,   da  kam   si  zu  im  und  griist  in.     da    wolt  er  ir  5 
nit  danken,  er   wolt   si  auch  nit   ansehen.    do   sprach   sy:    lieber  herr, 
was   ist   euch  geschehen?   da  sprach  er:   frau,  das    waist    du   wol.    da 
antbort    sy :     lieber    herr,    des    man    mich   gezigen    hat,    des    pin    ich 
unschuldig.     darumb  beger  ich  der  gotlichen  gerechtigkait  und  pit  euch 
durch    got,    ir   wellt   mir   di  gerechtigkayt  widerfarn  lassen.    der  kaiser  10 
vodret   zu   im   di    fursten  und  herren  und  sass  zu  gericht  und  sprach  : 
ir  suit  urtail    sprechen    fiber  ain   beib,  di  ir    ee  zerbrochen  hat.    und 
di   edl    kaiserin    ward  fiir  gericht   gefurt,    und    si    sprach    mit    lauter 
stim   zu    den   fursten :    [F.  56  J  ich   pit  euch  durch  gocz  willen,   das  ir 
euch    mein    unschuld  lasst   er  bar  men.    do   warn   di   fursten  all  betrubt  15 
und    wolt    kainer   urtl   sprechen.    da    sprach    sand  Kungund:    ich  wil 
mich    des   hochsten  gerichz   trost  en,   das   got  selb  ist,   und  bil  das  urtl 
selber     sprechen.    und    sprach:    ir    sullt   zbelf   geluender   seg   lassen 
machen;    darauf   wil   ich   selber   gen  und   rich  ten  fur   di   sach.    das 
ward  also    von   dem   kaiser  aufgenomen,   und  des  anderen  tags  wurden  20 
die  seg  also  gltind  fur  di  kaiserin  gelegt  in  beibesen  des  kaisers,   seiner 
fursten    und   alles  seins  hofgesindes.    da    sach   sand   Kungund    auf   zu 
dem  himl  und  sprach :  herr  Jesu  Chris te,  schopfer  himl  und  der  erden, 
ain    erkener  aller    herzen,  du  waist,   das  ich  unschuldig  bin.     und  trat 
also  auf  di  glunden  sege  und  sprach  :  herr  got,  hilf  mir,  als  unschuldig  25 
ich  bin,    und  ich  richt  heut  fur  kaiser  Hainrich  und  fiir  all  man,    dass 
mein   kainer  nie    gebaltig   ward,    des   schamt  sich  der  kaiser   also  hart 
vor  den  fursten,  das  si  fiir  in  auch  richt,    das  er  ir  ainen  herten  schlag 
an  iren  mund  gab,  das  ir  das  plut  davon  gieng.    da  hub  si  den  schlair  fur 
den  mund:  das  plut  sicht  man  noch  heut  in  dem  schlair.   und  do  sand  30 
Kungund   also  gericht   und   unschuldig  erfunden  ward,   da  viel  ir  der 
kaiser  zu  fuessen  und  pat,  das  sy  in  zu  gnaden  liess  komen.     do  sprach 
si:  lieber  herr,  ir  habt  mein  huld;  pitt  got  umb  gnad.     der    sachen 

was  ursacher  der  teufl1,  als  obn2  stet. 

A.  104.  Diser   kaiser  Hainrich  hat  Apulia,   das   di  Kriechen35 

heten  lang  inngehabt,  wider  zu  dem  romischen  kaiser- 
tum  pracht.  er  hat  in  der  stat  Beneventum  ain  kloster 
[F.  57]  paut.  er  seczet  in  Apulia  ainen  herzog,  genannt 
i-i£.Ysmael,  dem  befalch  er  das  land,  der  kaiser  ward  so 
ser  betrubt  mit  der  krankhaita  des  stains,  und  er  was  40 
auf  dem  berg  Cassino.  do  het  er  ain  zbeifl,  ob  das  heiltum 
do  ber  sand  Benedicten  oder  nit.  also  in  der  nacht 
erschain  im  im  schlaf  der  heilig  sand  Benedict  und  riirt  in 

»  kranhait  Hs. 

1  Ebran  89,  35  :  das  ungeluck  .  .  .  beschach  durch  den  p6sen  geist.  45 
"  S.  485,  31  f. 


—     487     — 

an  mit  ainem  eisen,  als  di  arzt  prauchen,  an  di  stat  seines 
schmerzns  und  legt  im  den  stain  in  seyn  hand,  und  da 
er  entbacht,  da  vand  er  den  stain  in  seiner  hand  und  lobt 
da  got  und  sand  Benedicten  und  sagt  das  seinen^5- 
5bischoven  und  fursten  und  anderen.  er  ward  davon 
mer  erziindt  in  gotlicher  lieb  und  eret  darnach  mer 
sand  Benedicten  und  all  geistlich  orden. 

xAins  mals  kam  er  gen  Rom  und  belaib  da  di 
erst   nacht  wachten  allain  in   der   kirchen,   genant 

loMarie  maior,  nach  seiner  gebonhait.  do  erschain 
iin  Kristus  in  bischoflichen  klaideren,  als  bolt  er 
mess  haben,  und  im  volgten  nach  zben  leviten 
Laurencius  und  Vicenczius,  darnach  Maria,  di  muter 
gocz,  mit  ainer  grossen  menig  der  junkfrauen,  dar- 

I5nach  sand  Johanness  der  taufer  mit  patriarchen 
und  profeten,  sand  Steffan  mit  den  martreren  und 
sand  Martein  mit  den  peichtigeren.  do  hueben  an 
zben  engl  di  mess  am  liechtmesstag:  got,  bir  haben 
enpfangen   dein  barmherzigkait,    und  si   rekten   all 

20di  finger  auf  Christum,  und  do  man  sang  am  end: 
dein  gerechte  hand  ist  vol  gerechtigkayt,  Cristus, 
Maria,  all  heiligen  und  engl  kerten  sich  zu  dem 
kaiser  dort  hindn  in  der  kirchen  und  zaigten  mit  den 
fingeren    auf   in.     nach  dem  evangeli  nam  ain   engl 

25das  puch  und  gab  das  zu  kiissen  Christo,  Marie, 
[F.58]  darnach  den  heiligen  nach  ainander.  Maria 
wenkt  dem  engl,  das  ers  auch  dem  kaiser  solt  geben 
zu  kiissen.  und  do  er  im  es  gab,  da  merkt  er  nit 
darauf,   also  riirt  in  der  engl  an  sein  huf  und  macht 

30in  krump  und  hinket  als  den  patriarchen  Jacob  und 
sprach:  das  sei  dir  ain  zaichen,  das  dich  got  lieb 
hat  umb  dein  keuschhait  und  gerechtigkait.  dar- 
nach hank  der  kaiser  all  sein  tag  bis  an  sein  end. 
darum  birt  er  genant  Hainrich  der  hinket. 

35  i   Oben  im  lateinischen   Text  140,  30  ff.    tcird  die   Sage  Qualiter 

ceperit  claudicare  nach  dem  Texte  der  Vita  Henrici  111,  2  erxahlt.  Hter 
abet  erscheint  eine  andere  Version,  die  in  wesentlichen  Angaben  von  jener 
der  Vita  abweicht.  Bei  Hirsch-Bresslau,  Jahrbueher  des  DetUsehen  Reickes 
unter  Heinrich  27. ,  III,  364  ist  gesagt,   doss  sonst  keine  Bestdtigung  der 

40  Sage  der  Vita  bekannt  sei.  In  der  Vita  ist  der  Schauplatx  der  Sage  die 
beruhmte  Basilika  des  hi.  Michael  am  Abhange  des  Monte  Oargano,  hier 
aber  die  Kirche  Santa  Maria  Maggiore  xu  Rom.  Ich  konnte  die  Quelle  dieser 
Bresslau  unbekannt  gebliebenen  Darstellung  nieht  finden. 


—     488     — 

F.87u.A.135  Der  kaiser  richt  wider  auf  das    erstort  biatum  Hildisshaim,  da 

u.  A.i46er  erzogen   ist   worden,  und   macht  da   sand  Gothart,   abt  von 

Nideren  Alltach,    bischof  daselb.    er   reichet   auch   vast    di   bistum 

u.  A.  135.  und    VOraUS    Maidburg,    Mersburg,    Meichsen,    Strasburg    und 

Salczburg.    dem   selben    bistum   gab  er  das  ertrich  mit  alien  zutaten,  5 

das  genannt  wirt  im  Lungew  und  darzu  vil  urbar.    er  lies  auch  vil  oder 

kloster  und  kirchen  widerum  pauen  in  Bairland,  di  der  p5s  herzog 

Arnolf    und  di  Hunn   erstort  hetten,    und  begabet  di  mit  grossem  gut. 

A.i36.ev  ist  ain   stifter  der  stift  sand  Castl  zu  Mospurg.     item 

145.  zu  Weihenstefen  waren  etbo  sechs  korherren  und  ain  brobst.  10 
di  selb  brobstey  verbandlt  Egilbertus,   bischof  zu  Freising, 

146.  in  ain  kloster  sand  Benedicten    orden   anno   1021.     darzu 
gab  kayser  Hainrich  ain  insel  in  Osterreich,  genannt  Sachsone- 

L\87g'&nk.     der   kaiser  stiftet    das  bistum  Babnberg   und   begabt  das    mit 
u.  A.  143  4000  *  fl.  jarlicher  giilt.     und  do  das  mfinster  gar  berait  was,  sach  an  15 

babst  Benedictus  der  acht  des  namen  di  andacht  und  gebet 

u.  A.  144  des  kaisers  und  zoch   von  Rom  in  teutsche  land  und  kam 

in   dem   abril    gen  Babnberg.     und    do  entpfieng   in  kaiser 

und  kaiserin  [F.  59]  mit  grosser  wird  und  andacht.     der 

u.  A.  145,  babst    mit    6  2 2    bischoven    weichet  das   mflnster   in    den    em  20 

144, 145.  sand    Steffan.     der   babst   Benedictus    starb   zu   Babenberg 

und  ligt  auch  da  begraben. 

8Der  kaiser  di  weil  er  kiing  bas,  was  ain  bischof 
zu  Birczburg,  genant  Hainrich.  der  klaget  den 
fiirsten  uber  den  kiing,  er  tat  seinem  pistum  gebalt,25 
in  seinem  bistum  ain  ander  bistum  ze  machen.  si 
sprachen:  der  kiing  wil  gen  Rom;  dahin  sendet  eur 
poten  und  klaget  das  dem  babst.  das  geschach.  als 
man  in  kaiser  kronet,  klagt  des  bischofs  potschaft 
dem  babst  uber  den  kaiser,  di  fiirsten  schuben  das3(> 
auf  hiinz  gen  Wirczburg.  als  aber  der  babst  gen 
teutschen  landen  kam,  als  vor  stet,  liess  er  alien 
geistlichen  fiirsten  und  prelaten  gen  Wirczburg 
gebieten.  so  liess  der  kaiser  dahin  pieten  alien 
layen,  fiirsten  und  herren,  di  under  dem  romischen35 
kaiser  waren,  dahin  si  dann  kamen.  der  kaiser  und 
babst  sassen  neben  ainander  an  dem  gericht.  da 
klagt  maniglich,  was  im  gebrast.  auch  bischof  Hain- 
rich klagt  dem  pabst   uber  den   kaiser,   das   er  ain 

1  Ebran  87, 11 :  40  tawsent  gulden. 

9  Oben  145,2:  septuaginta  duorum.  40 

8  Die  folgende  Qeschichte  der  Uebertragung  des  Herzog  turns  Franken 

an  das  Bistum  Wiirxburg  (vgl.  Hirsch-Bresslau  a.  a.  0.  II,  1 74  ff.)  ist  oben 

im  lateiniscJien  Texte  nicht  enthalten.     Quelle? 


—     489     — 

pistum  machet  in  seinem  bistum  uber  seinen  willen. 
di  fiirsten  schieden  das  mit  ir  baider  willen.  si 
sagten  es  auch  dem  babst,  bie  sy  es  schaiden  wollten. 
das  geviel  dem  pabst  wol.  sy  sagten  es  auch  dem 
&kaiser.  der  sprach:  es  muss  mit  der  fiirsten  willen 
geschehen.  ich  mag  nimant  an  irn  willen  nichcz 
von  dem  reich  geben.  der  kaiser  bat  den  babst, 
das  er  im  hulf  di  fiirsten  pitten  umb  das  herzogtum 
zu  Franken,   das   sy  im  gestatteten,   das  er  das  gab 

lOan  das  bistum  gen  Wirczburg,  so  war  der  strit  ge- 
schaiden.  der  babst  und  kaiser  baten  di  fursten, 
das  sy  das  [F.60]  ze  thun  vergiinten;  dann  dem  reich 
waren  zbay  fiirstenambt  erberer  dan  ains.  di  ftirsten 
teten   das   durch   ir  baider  bette.    der  babst  besant 

15bischof  Hainrichen,  ob  er  das  herzogtum  Franken 
bolt  nemen  fur  seins  goczhaus  schaden.  des  pat  in 
auch  der  babst.  der  pischof  gebert  in.  also  kam 
das  herzogtum  an  das  bistum.  di  stat  Rottenburg* 
ist    di    haubtstat    im    land    zu    Franken.     wer    dem 

20bistum  di  er  nimbt,  der  beraubt  sand  Kilian. 

^tem  als  di  beich  geschach,  da  babst  Bene- 
dictus  daz  miinster  zu  Babenberg  gebeicht  het,  da 
kam  ain  erpidem,  der  bas  so  gross,  das  sich  das 
miinster  und  di  stainhauser  erkliiben  und  vilheuser 

25nidervielen,  davon  di  leut  vast  verzagten  und  be- 
sorgten,  ^s  bolt  der  jiingst  tag  komen.b 

Der  kaiser  hat  vil  grosser  ding  in  Apulia,    walschen  A.  MO. 
und  teutschen  landen  verpracht.   er  hat  das  reich  mit  giitig-  M6. 
kait  und  gerechtigkait  an  plutvergiessen  vast  gemert.  Napls, 

30Polan,    Beham,    Merheren,    auch    Burgundi    hat    er 
underborfen  dem  reich.     item  zu  Rengspurg  in  deralten73tf. 
capellen  hat  er  ain  stift  der  korherren  gemacht. 

Do  nu  kaiser  Hainrich  enpfand,  das  er  sterben  solt,  do  fodreti?.  90 
er  zu  im  di  fiirsten  und  sprach  zu  in:  lieben  heren,  ir  habt  eur  treu 
35  allzeit  an  mir  gehalten  und  habt  mich  alzeit  hoch  geert,  des  muss  euch 
got  lonen.  nu  ist  das  reich  wol  gemert  mit  eur  aller  hilf,  wann  als 
oft  wir  gestritten  ha  ben,  so  sein  wir  doch  an  der  manschlacht  unschuldig, 
wann  got  hat  uns  albeg  geholfen.  und  er  nam  sand  Kungund  pei  der 
hand  und  sprach:  als  Christus  und  ir  mir  di  junkfrauen  geben  habt,w.  A.  150. 

40  a  gottenburc;  Es.    i>  hierauf  folgen  nock,  doch  wieder  ausgestrichen, 

die  Worte :  als  sich  das  endet,  zoch  de  .  .  . 

1  Auch  der  folgende  Abschnitt  findet  sich  nicht  im  lateinischcn 
Texte.     Quelle  ? 


—     490     — 

also  la88  [F.61  ]  ich  si  got  lind  euch  ain  raine  magt.  mit  vil  mer 
guten  b or  ten,  das  lang  zu  schreiben  war,  und  mit  iren  guten  berken 
verdient  der  kaiser  und  di  kaiserin,  das  sy  baide  nach  irm  tod  erhaben 
und  geheiligt  sind.  er  starb  saliglich  seins  reichs  im  24.,  des 
kaisertums  im  1 1 .  jar  und  bard  in  seiner  stift  zu  Babnberg  5 
begraben.  sein  saligkait  ward  am  ersten  ainem  ain- 
sidl  im  Tiirgnerbald  geoffnet,  als  man  list  in  seiner 
legend.1 

E.  90.  2Do  nu  kaiser   Hainrich  gestorben  was,  kam  sein   sbester,  frau 

Geisel,  in  Bairland   und   bracht  mit   ir  iren  sun  Hainrich  und  ermont  10 
iren    bruder   Bruno,  den    bischof  zu  Augspurg,    des  versprechens,  so  er 
gj.  ir  getan  bet;  wann  er  hett  ir  und  irem  sun  gelobt  ze  geben  alle  guter, 
so    sein  bruder  kaiser  Hainrich   hinder  sein  verlassen  het.    er  bas  auch 
des     willens,  das   bistum  Babnberg  biderumb   zu  erstoren.    do  erschain 
im  ains  nachcz  sein  bruder  kaiser  Hainrich  in  solicher  grausamer  gestalt,  15 
das   er   also  seer   erschrak    und   darnach   in  sbfire   krankhait   viel.     do 
ward    von  im  geoffnet  sein  poser  fursacz.    er  ward  auch  dardurch  ge- 
pessert  in  seinem   leben.    also  belaib  ansten   das  gelub  und  verhaissen 
bischof  Bruno. 
Ql*  Di  lieb  sand  Kungund,  ain  tochter  phalzgraf  Gotfrid*,   ir   muter  20 

bas  genant  Hatwig,  het  got  liebv  in  alien  dingen  und  behielt  ir  keusch- 
hait.  ale  aber  kaiser  Hainrich,  ir  gemahl,  gestorben  bas,  pracht  si 
vil  bischof  zusam  gen  Babnberg  und  liess  da  ain  kostlich  amt  sin  gen 
und  opfret  da  all  ir  kaiserliche  bat  und  zierhait  auf  und  legt  ain  swarzes 
klaid  an.  25 

A.  153.  Anno   1025   sand  Kungund   umb  di  lieb  gots  und  umb 

di  gedachtniis  irs  gemahls  mit  rat  herzog  Hainrich  in  Bairen 
und  ander  herrn  und  [F.  62]  grafen  in  Bairland  ir  aigen 
urbara  und  giieter  mit  namen  Rantesdorf  oder  Rantesshoven, 
Hochperchacb,  Ostermiinting,  Veltkirchen  mit  kirchen,  zehatb30 
und  mit  dem  vorst  Wilihart,  mit  gepautem  und  ungepautem 
ertrich,  weingarten,  miilen  und  allm  zugehoren,  der  geleichen 
alles,  das  si  gehabt  hat  zu  Hall  und  auf  der  Salcza,  hat  si 
geben  und  aufgeopfert  unser  lieben  frauen  und  sand  Corbinian 
in  di  hend  Egilberti,  des  bischofs  zu  Freising.  herbider35 
hat  der  bischof  Egilbertus  mit  rat  herzog  Hainrichs  und 
der  seinen  sand  Kungund  gebn  Ysn  mitsambt  der  stift  sand 
Zeno,  Purkrayn,  Dorffen  und  Degernbach  mit  alien  iren 
zugehoren  ir  lebtag  und  nit  lenger,  als  leibgedings  recht  ist. 

a  urba  Hs.    b  so  Hs.  40 

1  Vgl.  oben  S.  150,  Kap.  31. 

2  Die  beiden  folgenden  Abschnittc    sind  oben  im  latcimschen  Texte 
nicht  enthalten. 

3  Unter  Lesart  K 

*    Vgl.  oben  S.  485,  Anm.  2.  45 


—     491     — 

Darnach   Dach  rat  der  bischof  atift  si  zbay  kloster  uod  erg&b  E.  91. 
sich    und   bard  ain  klosterfrau     do   flirt  Bi  ain  heiligs  leben.    und  da 
si  sterben  solt,  da  begert  b\,  das  man  si  begrflb  zu  irem  gemahl  kayser 
H  ain  rich,    sand  Kunigund  nach  kaiser  Hainricbs  tod  bat  gelebt  15  jar 
5  und  starb  anno  1039.  A.  155. 

Nu  so  ich  mich  bider  ker  auf  di  histori  der 
fiirsten  von  Bairen,  wie  si  nach  ainander  geherscht 
haben,  so  ist  hie  zu  merken,  das  der  heilig  sand 
Hainrich,  als  er  erbelt  ist  w  or  den  zuainem  romischen 

lOkttng,   hat   er  das  herzogtum  Bairn,   als  er  nur  5  j&ri34. 
geherscht    het,    williglich    tibergeben    seinem    sbager 
und  hat  sich  des  reichs  betragen. 

Hainrich*,    sand  Kungunden    bruder,    anno    1002  hat  155. 
das   herzogtum  Bairen    von    kiing  Hainrich   enpfangen.    er 

15  hat  gestift   in  dem  ersten  jar  seins  herzogtums  das  kloster  156. 

Osterhofen,  das  von  Arnolt  dem    wutrer,  als  er   di  haiden   in  das  Fuetr.  156. 
land  furt,  ganz  [F.63]  ausgereutt  was  word  en.1     er  hat  das  land  A.  155. 
geherscht    24  jar   und  ist  gestorben.    diser  Hainrich    \igt  156. 
auch   zu  Osterhoven   vor  dem    hohen    altar  begraben   pey 

20Otilone,  dem  ersten  stifter. 

Hainrich,  herzoga  in  Bairn,  des  iczgenanten  Hainrichen 
sun,  hat  von  seinem  vater  ererbt  das  land,  und  ein  dem 
23.  jar  seins  herzogtums  ist  er  von  seinen  raten  erburgt 
borden. 

25  Cunrad*,    der   auch   genant    ward    Chuno,    dem   lech 

kaiser  Hainrich  der  dritt  anno  domini  49  das  herzogtum 
in  Bayren.  anno  1052  babst  Leo  der  neunt  hat  in  der 
stat  Rengspurg  erhebt  den  bischof  sand  Bolfgang  zu  zeiten 
kaiser  Hainrichen  des  dritten. 

30  '  Pey  des  zeiten  ward  gefunden  zu  Rom  aines  risen  leyb  begraben,  KbnigshM30. 

der  was  dannocb  unverbesen.  der  bet  ain  bunden,  was  funfthalben 
Bchuch  gross,  auch  vand  man  ain  prinende  iucern  bei  seinem  haubt 
stan,  und  es  bas  ain  erhaben  grab  ig*n  dem  ertrich.  di 
Iucern  macbt  nyemant  erloscben  beder  mit  plasen   noch  mit  basser. 

35 do  stach    ainer  mit  ainem  spiczeisen   ein  loch  darein    under   den 
flammen,  und   zuhand   da   der  luft  zu  dem  loch  hineinkam,   do 

a  dux  am  Rand  iiber  Kreis. 

1  Im  lateinischen  Text  oben  nicht  enthaUen.    Man   bemerke,  dass 
xur  Ausarbeitung  des  lateinischen  Textes  hier  Fuetrer  vor  lag. 
40  *  Der   folgende    Abscknitt    ist    oben    im   lateinischen    Texts    nicht 

enthalten. 

3  Auch  Fuetr.  153  hat  aus  Konigsh.  dieselbe  Oeschichte  entnommen, 
die  ubrigens  auch  Andr.  bei  Pex,  Thes.  anecd.  IV,  3,  485  nach  Mart.  Pol. 
erzahU;   dock  ist    oben   nicht   etwa  Fiietrers,   sondern  Konigshofens    Text 
45  iibemommen. 


—     492     — 

erlasch  das  liecht.  und  auf  des  a  el  ben  risen  grab  stand  geschriben : 
Hie  ligt  Pallas  Evandrusa  sun,  den  des  ritters  Turn  us   lanz  bat  getfttt. 

A.  156  Anno  1054  verpant  sich  herzog  Chuno  zu  den  Ungeren 

und  seczt  sich  wider  seinen  herren,  kaiser  Hainrich, 
u.  E.  98.  Sbatlich.  hierumb  anno  1055  vertraib  in  der  vorgedacht  kaiser  5 
Hainrich  der  dritt  aus  Bayren,  das  er  floch  gen  Ungeren.  da  starb 
er  im  elend.  der  kaiser  gab  das  herzogtum  seinem  gemahl  Ag-/"F.  64]nea, 
des  ed listen  fursten  in  Gallia  berzog  Wilhalm  von  Pictaviab  und 
Aquitania  sbester. 

Agnes  c,  di  romisch  kaiserin,  hat  daz  herzogtum  Bayren  10 
in  gutem  frid  gereigirt  7  jar.  darnach  aus  gotlichem  ein- 
Sprechen  entschlug  si  sich  der  belt  und  verscbmachet  di  kaiserlich 
kron  und  gab  sich  in  das  kloster  Fruteria  und  dient  alain  got 
A.i57.^em  herren.  darnach  zoch  si  gen  Rom  und  belaib  da  etlich 
zeit  und  starb  da  und  ist  witib  belibend  20  jar  und  bard  1 5 
wirdiglich  begraben  in  sand  Petronella  kirchen  in  einem 
marblstainen  grab. 

Otto e,  ain  bolgeborner  fiirst  aus  Saxen,  ain  beiser 
und  streitpar  herr,  dem  lech  Agnes,  di  kayserin,  das  herzog- 
tum Bairen.  der  edl  herzog  Ott  ward  oft  unrechtlich  gross  20 
versagt  von  ainem  mitterlich  gebornen  man,  genannt  Egino, 
anno  1071.  darumb  ward  er  abgeseczt  von  dem  herzogtum 
durch  kting  Hainrich  den  vierten  und  von  graf  Gwelfo 
austriben  aus  dem  land  anno  1072. 

Gbelfo e,  ain  wolgeborner  herr.  sein  vater  was  ain  25 
reicher  margraf  in  balschen  landen.  von  seiner  muter 
75&bruder  sun,  auch  herzog  Gbelf  genant,  von  Kernten,  der 
an  erben  verschied,  ererbt  er  alles,  das  er  verliess  in  Sbaben- 
land.  im  verlech  kiing  Hainrich  der  vierd  das  herzogtum 
Bairen.  er  nam  zu  der  ee  frau  Judith,  ain  kiingin  von 30 
Engelant,  di  selben  zeit  witib.  di  was  ain  tochter  des 
edlisten  grafen  von  Flanderen,  genant  WeA-fF.  65]  duwin. 
aus  der  gebar  er  zben  siin,  dy  paid  nachainander  das 
herzogtum  Pairen  besassen,  der. ain  genant  Gwelfo,  der 
ander  Hainrich.  35 

KOnigsh.  432.  lPey   des   herzogen  z  el  ten  was  ain  merfart  und  das  heilig  grab 

gebunnen.    des    volks   haubtman  warent  der  herzog  von  Lottring,    der 
graf  von  Flanderen,  der  graf  von  sand  Gilien  und  vil  ander  gross  herren. 

a  Exandrus  Hs.    b  Pittauia  Hs.,  von  anderer  Hand  korr.  Prittania, 
c  frau  am  Band  in  Kreis.    d  beliber  Hs.    Q  dux  am  Rand  fiber  Kreis.       40 

1  Der  folgende   Abschnitt    ist    oben    im   lateinisclien    Texte    nieht 
enthalten. 


—     493     — 

dise  merfart  tet  das  volk  von  im  selb,  das  es  weder  pabst  noch  kayser  433. 
anting,  und  was  des  volks  mer  dann  eechzigmal  hunderttausent  man. 
under  in  waren  pischof,  pfaffen,  miinch  und  allerhand  volk  von  alien 
landen  in  der  kristenhait,  und  was  nie  kain  unfrid  oder  gebresten 
5  under  in,  wie  vil  ir  bas.  was  ainer  wolt,  das  wo  It  der  ander  auch, 
und  vertriben  di  hidden  an  alien  endn  aus  dem  land  und  beseczten 
Jerusalem  und  dy  heiligen  stet  da  umb,  und  di  Kristen  hetten  das 
vil  jar  in  iren  handen. 

Auch    bey  des  herzogen  zeiten  stund  auf  ain  grosse  irrung  in E.98u. A 158. 

lOder  cristenhait;  dann  wider  den  rechten  babst  Gregorium 
den  VII.  liess  kflng  Hainrich  der  viert  den  bischof  von 
Ravenna  zu  babst  machen.  der  rjennt  sich  Clemens,  von 
dem  ward  der  kuog  zu  kayser  gekront.  nu  hetten  es  etlich  bischof 
und   fflreten  in  teutschen  landen  mit  dem  kaiser  und  seinem  babst;   so  E.  99 

15  waren  etlich  bischof  und  fursten  mit  dem    babst  Gregorio   wider  den 

kaiser,    der  irrung  halb  begaben  sich  di  fursten  in  gross  krieg ;    wann  n.  A.  158. 
der  recht  babst  Gregorius  tet  den  kaiser  und  alle,    di  es 
mit  im  hielten,  in  den  ban. 

Darumb  bard  er  in  das  elend  vertriben  in  Apulia 

20  und  starb  zu  Salerni.     der  babst  he.t  den  kurfursten  cf.  OttoFH*., 
geschriben,  das  sy  ainen  andern  kiing  weltent.    also  °-  Frid-  J>  7- 
anno  domini  1077  erbelten  sy  [F.66J  herzog Rudolf, 
der  ward  in  ainem  veldstreit  erschlagen  anno  1080.1 

In    solher   kiimerlicher  zeit,    da   sich    vil  fursten   in  a.  158 

25Saxen    und  Swaben    saczten    wider    den  kaiser,    do 

seczt    sich   auch    wider    in   herzog  Gbelfo  von   Bairen  und  zochw.  E.  99. 
mit    grosser  macht  wider  den  kaiser  fur  di  stat  Augspurg  anno   1083 
und  belegt  Augspurg.     di    ward   im   ubergeben    von   der  stat  diener. 
da  lie  er   di  statmaur  niderbrechen  auf  den  grunt  und  fuer  da  wider 

30  aus  mit  ainem  grossen  raub.     er  erstort  auch  Freising.     er  ber&ubt  A.  15  9  it.  E.99. 
auch   all  pfaffen   und  kirchen,   di  es  mit  dem  kaiser  hielten.    er  tieng 
Sifrid,   den  bischof  von  Augspurg,    und  legt  in  ein  ain  ge- 
fanknfls  in  seinem  schloss  zu  Ravenspurg.    da  lag  er  lange 
zeit  behtttt.     aber  umb  di  fr&fenlich  tat,   di   Gbelf  an   der  stat 

35  Augspurg  begangen  het,  tet  in  der  kaiser  in  di  acht  und  beruft  in  ab 
von  dem  herzogtum  in  Bairn,  da  roach  anno  1096  kam  Gbelfo  wider 
in  die  genad  des  kaisers,  also  das  der  kaiser  seinen  eltesten  sun  Gwelfo 
bestatet,  das  er  nach  seinem  vater  das  herzogtum  Bairen  zu  erbrecht 
besiczen  solt     do  nu  herzog  Gbelf  alt  was,   hub  er  an  zu 

40  *  Dieser   Absotz    ist   oben  im  lateinischen    Texte  nicht  enthalten. 

Fiir  die  leixten  Sitixe  liegen  wahrscheinlieh  Ottos  von  Freising  Qesta 
Frideriei  I,  7  xu  Orunde:  At  Romanus  pontifex  Gregorius,  qui  . . . 
principes  adversus  imperatorem  concitabat,  omnibus,  ut  alium  crearent, 
.  .  .  scribebat.    Igitur    Rudolfus   dux    Suevorum    ab  eis   rex   factus . .  . 

45  Non  multo  post  tempore  Rudolfus  in  publico  bello  a  fidelibus  im- 
peratoris  necatur. 


—     494     — 

pauen  Kaitenpuch  und  begabt  daz  gross,  er  hat  auch  das 
kloster  Alltorf,  das  icz  genant  ist  Weingarten,  kostlich  be- 
gabt. der  krieg  het  sich  allnlhalb  getailt  in  teutsche  land  so  gross, 
das  es  der  kayser  nit  mer  gebenden  mocht.  darumb  sagt  man,  das 
der  kayser  gebeten  hab  den  from  en  herzog  Gotfrid  von  Lottring,  das  er  5 
di  V or  genant1  herfart   ruefen    liess,    damit   dy   disigen   krig   vil 

F.WOu.A.159.  end  namen.  herzog  Gbelf  bolt  got  ain  gniigen  tun  umb  sein 
stind  und  mit  im  Themo,  erzbischof  zu  Salczburg,  der  am  ersten 
ain  munch  ist  gebesen  zu  Nideren  Alltach;  Bilhalm,  graf  ZU 
Pictavis,  herzog  in  /"F.^7/Aquitania2,  und  die  raargrafinio 
Itha,  ain  muter  sand  Leopold,  und  vil  ander  herren  und 
graf  en  zugen  auch  in  der  gedachten  rays  uber  mer  wider  di 
hayden;  und  do  si  durch  Ungeren  und  Kriechen  komen, 
secht,  was  geschach:  Alexius,  kaiser  zu  Constantinopel, 
der  si  beschirmet  solt  haben,  di  pesten  aus  in  viengio 
er  und  durch  untreu  wurden  si  geben  in  der  baiden  hend.  do 
bard  bischof  Themo  mit  mangerlay  marter  als  ain  martrer  gekronet. 
A.  160.  Itha,  di  margrafln,  ward  verzukt  von  ainem  haiden.  der 
bas    ain  fiirst  der  Saracenen.     der  gebar  aus  ir  den  biitrer 

A.i59u.RW0.  S&ngbmium.    herzog   Gbelfo,  do  er  bolt  haimkern,  starb  er  zu20 

Ciperen,    und    sein   gebain   ward  haimgefiirt  in  sein  kloster 

gen  Alltorf  anno   1101  jar.    er  liess  zben  sun,  Gbelf  und  Hainrich. 

A.  160.  Gbelf a    nach  seinem   vater  Gbelf  ererbt   er   das  land 

267.  und  hat  das  geherscht  18  jar  und  starb  nach  Christi  gepurt 

1119  und  ist  auch  begraben  zu  Altorf  pei  vater  und  muter,  2n 

160.  icz  Weingarten  genant.  er  het  zu  der  ee  genomen  di  edl 
und  grossmachtig  grafin  frau  Machthildt.  di  ward  von  im 
geschaiden ,  darumb  das  ir  voriger  man  Gotfrid  herzog 
Gbelf  in  der  vierten  sypp  gefreundt  was.  das  was  un- 
bissnt  geschechen.  herzog  Gbelf  was  ain  gerechter30 
fiirst;  darumb  behiitt  er  sich  vor  dem  tibel,  das  da  thet 
kung  Hainrich  der  funft  anno  1111,  do  er  fieng  den  babst 
Pascalem,  ja  er  macht  sich  zu  ainem  mitler,  damit  der 
babst  und  kung  mit  ainander  veraint  wurden.  er  verschied 
an  erben  in  dem  dorf  Chufring.  35 

161.  [F.68J  Hainrich,   herzog a  in  Bairen,   ist  nach  seinem 
bruder  herzog  Gbelf  an  das  herzogtum  kumen  und  hat  das 

162.  geherscht  7  jar  und  ist  gestorben  1127  jar.     den  hat  ererbt 
161.  sein   sun    Hainrich.     Juditha,   sein    tochter,    bard   verheirat 

a  dux  am  Rand  iiber  Kreis.  40 

1   Vgl.  oben  S.  492,  36  ff. 

*  Nicht  im  lateinischen  Text.     Quelle? 


—     495     — 

herzog    Fridrichen    von    Schbaben     und    sy    gebar    kayser 
Fridrichen  den  ersten. 

Hainrich,   herzoga   in  Bairen,   des  iczgedachten    herzog E.iOOu. A.161 
Hainrichs    und    Wlfhildis    sun,    ward   genant   der    hochvertig.    eru-  162- 

5  nam  zu  der  ee  frau  Gertrud,  ain  ainige  tochter  kaiser  Lothari, 
vom  geschlacht  ain  herzog  von  Saxen,  der  an  das  reich  komen  bas 
nach  kaiser  Hainrich  detn  fun f ten. 

Der   kaiser  bezbang  auch   den  kung  von  Cecilia   und    machet  Konigah.  437, 
ainen   andem   kung.1    bey   des   herzogen   zeiten   was    es   so    lang  an 

10  re  11  gen,  das  nachet  all  brunnen  ersigen  und  di  frucht  auf  dem  veld 
verdurben;  auch  was  grosse  teuning. 

Der   herzog   het    hochzeit   mit  seiner  hausfrauen   bei  A.  162. 
Augspurg  an  ainer  statt,    in  latein  genannt  Concio  legum, 
da  etbo  di  Ungeren  nidergelegt  und  erschlagen  wurden,  \mi28. 

I5teutsch  genant  Cunnczelenb.    darnach  herzog  Hainrich   k&mi62. 
gen  Niirenberg.    do  gab  im  uber  sein  sweher  kaiser  Lotharius 
das  herzogtum  Saxen    und   alles,    das   er  von   bischof  und 
abten  zu  lechen   het.     herzog  Hainrich  krieget  wider  den 
edlen  Fridrichen,    vogt    der   kirchen   Rengspurg,    und   legt 

2osich  fur  sein  starks  geschloss  Valchstain.  da  liess  er  vor 
ligen  sein  ritter  und  zoch  er  selb  wol  mit  600  ritteren 
oder  mer  zu  hilf  seinem  sbeher  Lothario,  der  [F.  69 J  lag 
vor  Speir.  und  er  jagt  herzog  Fridrichen  von  Sbaben,  des 
kaisers  veind,   hiinz  gen  Griiningen.     darnach  durch  den 

25  erzbischof  von  Maincz  komen  di  von  Speir  in  des  kaisers 
genad.  herzog  Hainrich  zoch  wider  haim  gen  Bairen  und 
geban  das  gschloss  Falkenstain.  unlang  darnach  herzog 
Fridrich  von  Sbaben  verprennet  Mamingen  und  vil  dorfer 
und    vieng   etlich  der   Bayrischen.     des   nagsten   sumers 

30  darnach  zoch  herzog  Hainrich  in  herzog  Fridrichs  land  und 
hub  an  bei  der  Tunaw  bey  dem  dorf  Tugendorf  pis  fur 
Stouphenc  und  verhergt  das  land  mit  raub  und  prand  und 
zoch  wider  haim  und  krieget  in  Bairen  wider  Hainrichen, 
bischofen  zu  Rengspurg,  und  wider  seinen  b ruder2  Otten, 

35graf  zu  Wolfretshusen,  und  Fridrichen,  vogt  der  kirchen 
Rengspurg.  di  heten  zu  hilf  margraf  Leopold  von  Oester- 
reich    mit  ainem  grossen  her  und  legten  sich   zu  feld  bei 

a  dux    am  Band  uber   Kreux.    b  Eminczelen  Hs.    c  Storphen  Hs. 

1  Obwohl  das  unten  S.  496  nach  dem  laieinisefien  Text  ausfulir- 
40  licher  erxdhlt  tcird%  ist  hier  UberfliUsigenceue  dieser  Satx  aus  Kanigshofen 
zusatxiceise  eingeschoben.  Auch  der  folgende  Satx  steht  nicht  im  lateinischen 
Text  und  stammt  ebenfaUs  aus  Konigshofen. 

*  Oben  S.  162,  35  /. :  Heinricum  patruum  Ottonis  comitis  de 
Wolfrehausen. 


—     496     — 

der  Ysar  und  vermainten  den  herzogen  aus  dem  land  zu 
treiben.  engegen  legt  sich  auch  der  herzog  zu  veld  und 
ordnet  sein  spicz.  und  do  sy  streiten  wolten ,  gedacht 
Ott,  pfalzgraf  zu  Witlspach,  es  mocht  vil  blucz  unniicz- 
lich  vergossen  werden,  und  macht  sich  zu  ainem  mitler 5 
und  weiset  seinen  aidm,  graf  Otten,  daran,  das  er  sich 
dem    herzog    ergab.     er   het    das   geschloss    Wolfretshusen 

W-?.mit  seinen  pauena   in   dem  krieg   belegt   und  ausgeprennt. 
der   bischof  kam  auch  in    genad.     dem  verlech  der  herzog 
ain   grafschaft   pey  dem  In.     also  namen   ain   end  di  krieg  10 
in  Bairen. 

Der  heilig  sand  Bernhard  vericht  di  zben  briider,  di 
herzogen  von  Sbaben  Fridrich  und  Conrad,  mit  dem  kaiser 
zu  Babn-/"F.  70/berg  auf  ainem  hof  zu  mittvasten.  dar- 
nach  zog  kaiser  Lotharius  mit  ainem  grossen  her  durchi5 
walsche  land  gen  Neapls.  herzog  Hainrich  mit  seinem 
volk  durch  Duscia,  das  er  auch  von  dem  kaiser  zu  lehen 
empfieng,  kam  gen  Rom  und  belaitet  den  babst  Inocenczio 
gar  zu  dem  kaiser,  sein  bruder  herzog  Gbelf  kam  auch 
mit  500  x  ritteren.  herzog  Hainrich  mit  seiner  riterschaft  20 
aus  Bairen  geban  di  stat  Beneventum  und  antbortet  di 
dem  babst  wider  ein;  er  erstort  auch  di  vorstat  zu  Alba 
anno  1136.  der  kaiser  tet  vil  ritterlicher  streit,  er 
jaget  gar  aus  Apulia  und  Campania  Rugerium  und  verlech 
mit  sambt  dem  babst  Inocencio  di  land  dem  edlen25 
starken  herzogen  Reginaldo,  und  do  er  mit  grossem  sig 
wider  haimzoch,  starb  er  in  ainem  armen  haus  bey  Triennt 
anno  1138  an  sand  Niklass  tag  in  seins  aidms  herzog 
Hainrichs  land,    darumb  behielt  er  di  kaiserlichen  klainat. 

164. der  herzog  het  auch   in   der  obgenanten  rais  neid  und 30 
E.  i00.hass  erlangt;  darumb  ward  er  der  hochfertig  genannt.     nach  dem 
tod  des  iczgedachten  kaisers  kam  an  das  reich  ain  herzog    von  Sbaben, 
Conradus  gen  ant  der  dritt.    des  gunnet  im  berzog  Hainrich  nit,  wann 

101.  er  selber  geren  kung  gebesen  war,  und  er  trostet  sich  seiner  macht 
und  sprach,  kung  Conrad  war  nit  redlich  erbelt  worden  zu  kflng;35 
A.  164  darumb  wolt  er  im  nit  gehorsam  seyn  anno  1139.  im  ward  ain 
hof  geseczt  gen  Babnberg  auf  pfingsten.  er  kam  nit  dar. 
es  seczt  kilng  Kunrad  ainen  anderen  hof  gen  Rengspurg 
auf  Petri  und  Pauli.  dahin  kam  herzog  Hainrich  und  ant- 
u.  E.  102. bortet  di  kaiserlichen  klainet,  aber  er  mocht  nit  gnad  [F.  71] 40 

a  pauren  Hs. 

1   Oben  163,  20:  1501). 


—     497     — 

erberben.  darnach  der  gedacht  herzog  ward  mit  urtl  der 
ftirsten  von  dem  kung  in  di  acht  getan  auf  ainem  bof  zu  Wirczburg. 
hinnach  zu  den  nagsten  weinachten  anno  1140  zu  Goslaren 
ward  im  das  herzogtum  Bairen  abgeurtlt.  kftng  Conrad 
5zoch  in  Bairen  und  verlech  das  herzogtum  Bairen  margraf 
Leopold  von  Osterreicli,  der  seinbruder  was  von  der  mutter,  darnach 
begab  sich  vil  ubls  in  dem  land,  margraf  Leopold  vertrayb  R  102. 
herzog  Hainrich  ganz  aus  Bairenland,  also  das  er  floch  mit  beib  und 
kind   gen   Saxen    und    kriegt  mit  hilf  der   Saxen   wider  Leopold    und 

10  bebegt    dardurch   kung  Kunrad,  das   er   zoh    mit  grosser  macht   wider 
di  Saxen.    das   ward  underkomen   von   den   bischoven  und  in  frid  ain 
zeit  geseczt.  secht,  was  wunders :    der  grosmachtig,  hochfertig  A.  164. 
fiirst,  der  sich  selber  ruemte  sein  gebalt  und  land,  gelanget 
von   ainem  mer  zu  dein  anderen,    in  kurzer  zeyt  ward  also 

15  gediemiitiget,    das   er  haimlich  nur  mit  vier  gesellen  aus 
Bairen   in  Saxen  floch.    und   starb  darnach  anno  1140  und  165. 
ward    begraben  bei  seinem  swecher  in  dem  kloster  Luther, 
er   liess   ainen    sun,    genannt  Hainrich.      den    befalch    er    in    der E.  102. 

Saxen  treu.  A- 165. 

20  Leopold  a,  sand  Leopolds,   margraf  in  Osterreich,  sun,  164. 

als  er  enpfieng  das  herzogtum  Bairen  von  kting  Conrad, 
kamen  zu  im  all  herren  und  grafen  des  lands  aus  vorcht 
oder  lieb  und  ergaben  sich  im.  er  nam  auch  ein  die  haubtstat 
Rengspurg.     er   samlet  ain  [F.  72]   gross    volk   und    zoch 

25durch  Bairen   pis  an   den  Lech  pey  Augspurg.     da  bebeisti&5. 
er  drei  tag,  was  ainem  guten  richterb  gebtirt  ze  thun.    als 
aber  nu  herzog  Hainrich  in  Saxen  gestorben  was,  do  herscht 
herzog  Leopold  Bairland  gebeltiglich.     er  legt  sich  fiir  das 
gschlos  Phalaia,   das   iczund  genant  wird  Ahaimstain.     das 

30  was  zbaier  briider.  di  beliben  auf  herzog  Hainrichs  tail, 
aber  Welfo,  etwan  herzog  Hainrichs  pruder,  unvertraut 
schnelliglich  kam  an  sand  Ypoliti  tag1,  und  nachdem 
auf  paiden  tailen  vil  erschlagen  wurden,  traib  er  herzog 
Leopolden  von   dem   geschloss.     ains  mals  als  herzog  Leo- 

35  pold  in  seiner  stat  zu  Rengspurg  sass,  geschach  ain  grosser 
auflauf  durch  pfalzgraf  Otten.  herzog  Leopold  legt  schnell 
seinen  harnasch  an  und  ziindet  an  etlich  gassen  in  der 
stat.  mit  dem  kam  er  davon.  er  verderbet  scheibum  di 
frucht   der  acker   und  kert  sich  ain  zeyt  nocher.     darnach 

40  a  dux  sanctus  am  Rand  iiber  Kreis.    *>  ritter  Hs. 

1  Oben  165 j  8:  in  Idibus  Augusti.    Die  Iden  des  August  (13.)  sind 
in  der  Tat  der  Tag  des  Id.  Hippolyt. 

Qaellen  a.  ErOrteningen  N.  F.  III.  32 


—     498     - 

besamlet  er  ain  ritterschaft  und  legt  sich  nit  verr  von  der 
stat  zu  feld.  des  erschraken  di  burger  und  gaben  im  ain 
summa  gelcz.  also  nam  er  di  stat  wider  ein.  darnach 
gedacht  er,  wie  er  die  schmach  wolt  rechen,  di  ira  herzog 
Welf  vor  Phalaia  getan  het  und  zoch  mit  grossem  gebalto 
bis  an  den  Lech,  da  verderbt  er  etliche  geschlosser  und 
verbiist  das  land  allnthalb  und  zoch  wider  haim  durch  die 
land  der  kirchen  zu  Freising  mit  grossem  schaden.  unlang 
darnach  zu  Rengspurg  bard  er  siech  und  zoch  ab  in  Passauer 
bistum.  [do  a]  starb  er  im  dritten  jar  seins  herzogtumsio 
und  ward  begraben  [F.  73]  in  dem  kloster  zum  heiligen 
kreuz,  das  sein  vater  sand  Leopold  gestift  het,  anno  1142. 
Hainrich  b,  margraf  in  Osterreich,  herzog  Leopold  und 
Otten,    bischof    zu    Freising,   stifter   der    kloster    Neustift, 

166.  Schefftlarn   und   Slierss,   brueder  von  vater  und  muter,15 
nach    seins    bruders    tod    verlech    im   kting  Conrad   das 
herzogtum  Bairen   und    gab   im  frau  Gerdrudt,   witib,   etbo 
herzog Hainrichs  des hochfertigen  hausfrau,  kaiser  Lotharii 
tochter,  und  macht  dadurch  frid  mit  den  Sachsen,  daraus 
doch    vil  unrue  in  Bairn  erstund  anno  11431;  wann  herzog  20 
Welf    vermaint ,    aus   rechter  naturlicher   erbschaft  gebiirt 
im  das  herzogtum  Bayren.     darumb  auch  in  gegenbiirtigkait 
herzog  Hainrichs  mit  gebalt  zoch  er  in  Bairen  und  verderbt 
auch    ain   tail   des   lands,     des   ward   erziindt   der   gedacht 
herzog  Hainrich  und  samlet  ain  volk  und  verderbet  vil  der  25 
kirchen   und    geistlicher   giieter.     auch   gewan   und  erstort 
er    Freising   von    wegen    etlicher   darin,    di    Gbelfo    giiner 
waren.     und   do  im  Gbelfo   mit  macht  entgegen   wolt,   do 
waich  er.    herzog  Hainrich  mit  sambt  dem  kilng  legten  sich 
fur  das  gschloss  Dachaw  und  erstorten  alles,  das  scheibumb  30 
was,  und   gebunnen  Dachau  und   verprannten  es.     das  was 
graf  Conrads;  der  was  mit  herzog  Gbelfo.   also  bas  das  ganz 

267.Bairland   in   unfrid.     es  hueb   sich  auch  ain    grosser  krieg 
zblischen    herzog    Hainrich    und    wischof    Hainrichs,    graf 
Otten   von   Wolfreczhausen    sun2,    und    seiner   [F.74J^ 
burger  zu  Regenspurg  und  Odoacer,  margraf  zu  Steir,    und 

^tf.mert  sich  von  tag  zu  tag.  herzog  Fridrich  der  jung, 
des  kiings  pruders  sun,  zoch  in  Bairen  wider  graf  Hain- 
rich  von    Wolfreczhausen    und    legt   sich  fiir   das    gschloss 

a  fehlt  Hs.     *>  dux  am  Rand  iiber  Kreis.  40 

1  Oben  166,5:  1142. 

8   Vgl.  oben  S.  495,  Anm.  2. 


—     499     — 

Wolfreczhausen.    er  fieng  da  graf  Conrad  von  Dachaw,  der 
darnach  herzog  zu  Croacia  ward,  und  fiirt  in  mit  im  haiin.  167. 
herzog    Hainrich    aus    Bairen,     Ostereich     und    anderen<tf& 
teutschen  landen  samlet  ain  grosse  ritterschaft  und 

5zoch   wider   kiing  Geisa  von  Ungeren.     da  geschach 
ain  grosser   streit.     herzog  Hainrich   was  gar  gach  und 
kiien  am  ersten,   aber  am  lessten  v.erlos  er  den  streit,    xmd  169. 
im  ward  vil  volks  erschlagen. 

In  solhem  unfrid  in  Bairen  gab  es  sich  urbaring, 

lOdas    das    frolich    liecht    des    frids    in    alien    landen 

erschain,    wann  kiing  Ludbig    von   Frankreich    nam 

an  sich  das  kreuz  von  dem  heiligen  sand  Bernhard.1 

also  macht  kong  Konrad  ainen  hof  gen  Speir   zu  weinachten 

und  enpfieng  da  das  kreiz  von  sand  Berenhart  mit  anderen 

I5mer,  und  als  etlich  sagen,  so  hat  daselb  sandBeren- 

hart    den    kiing    und    babst    ganz    vericht.2     darnah 

ruft  der  kiing  ainen  hof  gen  Frankfurt,  da  ward  sein  junger 

sun  Hainrich  durch  di  fiirsten  zu  kiing  erwelt  und  zu  mitt- 

vasten  zu    Achh   gekront.     auf    den    selben   hof  kam  auch 

20  der  jung  herzog  Hainrich  von  Saxen,  des  vertriben  hoch- 

fertigen  herzog  Hainrichs  sun,   und  begert  da  das  herzog- 

tum    Bairen,   davon    sein   vater    unrechtiglich  gestosen  wer 
worden.     der  kiing   mit   weishait    und   listigkait   spenet   in 

auf,  pis  er  herwider  kam  uber  mer. 
25  Nu  was  kiing  /F.75]  Conrad   aus  iiber  mer  zbay77i- 

ganze  jar  und  mer.    do  starb  sein  sun  Hainrich3  und  h et  ^ ***? ***•» 

nach  ainen  jungen  sun,  genant  Fridrich.     der  babst  7^       "   ' 

enpfieng  in    durch    ain   epistl    wirdiglich.     darnach 60)66. 

zoch    er  von  Rengspurg   gen  Koln    und   het  b\schof59./68. 
30Otten  vonFreising  mit  im  und  kam  wider  gen  Rengs.  69. 

purgund  het  da  ainen  hof.    dahin  kamen  zu  im  zben 

legaten    von    Rom.     er    beleget   Kelhaim    und    notet  fa  A.  1 71. 

pfalzgraf  Otten,  das  er   im  must  seinen  sun  geben  zu  geisel. 

er  liess  auch   sberen  ain  herfart  gen  Rom  umb  di  kaiserlich 
35  kronung.     nit  lang  darnach  kam  er  gen  Babnberg  und  bard  ^2 

siech  und  starb  a  nno  1152.   er  liess  ainen  jungen  sun,cy.  OttoFris. 

genant    Fridrich.    den   befalch    er  dem   herzog  Yt\-1c-70- 

drich    von  Sbaben,   seinem   vettern,  mit  sambt  den 

kunklichen  klainaten. 

40  '    Oben  im  lateinischen  Texte  nieht  enthalten. 

2  Im  lateinischen  Texte  nitht  enthalten. 

3  Die  folgenden  gesperrt  gedruckten  Satxe  sind  oben  im  lateinischen 
Texte  Kap.  55,  tco  Ottos  von  Freising  Oesta  Frideriei  ausgeschrieben  sind, 
nieht  enthalten.     Doch  liegt  auch  in  ihnen  Ottos  Text  xu  Orunde. 

32* 


—     500     — 

A.175n.EJ02.  Darnach   1153    kam   an   das   reich  Fridrich    vod    Sbaben.     der 

ward  gekront   zu  Achh,   zoch  darnach  gen  Saxen,   darnach 
gen  Bairen  und  hett  ainen  hof  zu  Rengspurg  zu  sand  Haimran ; 
wann   der   turn  was   neulich    ausgebrunnen.     im    bas  gross 
angst,  wie  er  di  zben  Hainrichen,   im  baid  gefriindt,    umb5 
das  herzogtum  Bairen  mocht   vertragen   an  plutvergiessen, 
und    seczt  in  ainen  tag  nach  sand  Michels  tag  gen  Wircz- 
burg.     dahin  kam  herzog  HaiDrich  von  Saxen,  des  hochfertigen  sun, 
aber  herzog  Hainrich,   sand  Leopolds  sun,  auf  vil  vodrung 
kam  nit  dar.     darnach   zu  pfingsten  het  kting  Fridrich   hofio 
zu  Wormms.     dahin   kamen   auch    di  zben  fiirsten  Hainrich 
und  Hainrich,  aber  kain  vertrag  mocht  zbiischen  ir  berden. 
darnach  zu   sand  Andres  tag1   in   der  stat  Speir  kamen 
di  zben  Hain-/F.  76/ rich   aber  fiir  recht.    da  ward  es  aber 
aufgeschoben.     kiing  Fridrich  het   sich   getibt  zbay  jar  von  15 
der  fiirsten   begen.     zum    lesten    ward  er  genaigt   zu   dem 
Hainrich,   des  vater  vertriben  was,  und  seczt  in  ainen  tag 
gen  Goslarn  in  Saxen.     dahin   kam  der  ain   und  der  ander 
nit.     do  ward  durch  urtl  der  fiirsten  Hainrichen  von  Oster- 
reich    abgeurtlt   das    herzogtum.     kiing   Fridrich   2och    gen  20 
Rom   und   ward  von   babst   Adriano   kaiser   kront.     bis    er 
wider  haimkam,  vergieng  sich  ain  ganz  jar.2  beyRegens- 
A.  /Ztf.purg  kaiser  Fridrich   redt  mit  seinem  ohaim  herzog  Hain- 
richen von  verandrung  wegen  der  herzogtum,  so  doch  durch 
urtl  der  fiirsten  dem  andern  herzog  Hainrichen  das  herzog-  25 
turn  zugeurtlt  war.    aber  er  wolt  nichcz  volgen  oder  nach- 
geben.     darumb   schieden  si  von  ainander  ungericht.     nach 
sand   Michels    tag8   gab    der  kayser   di  stat  Rengspurg 
dem   herzogen  von  Saxen  Hainrich   in  nucz  und  geber.     da 
kamen  di  herren  zu  im  und  gelobten  im.    der  kaiser  feyretao 
di   weinachten   zu  Worms  und   die   pfingsten   zu  Bairen    in 
dem   geschloss   des  pfalzgraf  Otten.     darnach  nit  verr  von 
Rengspurg  redt  der   kayser  mit  dem  anderen  herzog  Hain- 
richen   und    verbilliget    in   zu   veranderen    der   herzogtum. 

1  30.  November.  Von  keiner  Quelle  genannt.  Oben  175,  32  mit  33 
den  Worten  Ottos  von  Freising  (vgl.  Simonsfeld,  Jahrbiicher  des  deutschen 
Reicfis  unter  Friedrich  Lf  1,  207):  Proximo  dehinc  mense  Decembri. 
Vielleicht  fet  die  obige  Uebersetxung  nur  aus  einem  Missverstandnis  dieser 
Stelle  entstanden,  insofeme  der  letxte  November  als  der  dem  December 
ndch8te  Tag  erachtet  wurde.  40 

2  Nach  Otto  Fris.y  O.  Frid.  11,  41  :  eodem  ferme  quo  inde  egress  us 
fuerat  tempore  vertente  anno. 

3  Nach  detn   29.  September.     Oben   176 ,  7   mit   den  Worten    Ottos 
von  Freeing :  mediante  Oetobri. 


—     501     — 

darnach  het  der  kaiser  hochzeit  zu  Birczburg.1  nach  sand  Gallen-  ^%J^*jjjo 
tag2  kamen  di  fiirsten  gen  Rengspurg  und  warteten  A&A.176.  '  ' 
des  kaisers,  herzog  Hainrich  der  elter  wonet  der  zeit  zbo 
meil  von  Rengspurg.  da  ward  geoffnet  der  rat,  der  lang 
5verschbigen  was  beliben.  also  herzog  Hainrich  der  elter 
gab  auf  das  herzogthura  Bairn  mit  siben  paneren,  di  waren 
geben  dem  jungen  herzog  Hainrich,  und  er  [F.77J  enpfieng 
di  march  in  Ostereich  mit  zbain  paneren.  also  ward  Oster- 
reich  mit  sambt  dreien   grafschaft   ob   der    Ens  mit  urtl 

10  der   flirsten  verbandelt  in   ain  herzogtum  zu  ebigen  zeiten 
und  bestatt  mit  des  kaisers  brief;  wann  die  erbergkait  des 
flirsten   eraischet,   das   er  den   herzoglichen   namen  nit  solt 
verliesen.     also    zoch    kaiser   Fridrkh    ein   gen    Rengspurg  177. 
mit  grossen  freuden,  darumb  das  er  di  zben  fttrsten  het  ver- 

15  ainet.     allererst  kam  Bairland  zu  gutem  frid.    der  spruchbrief  E.W3u.A.l77. 
1  autt  also:  * 

In  dem  namen  der  heiligen  und  unge  tail  ten  trivaltigkait.     Fridrich, 
von    gunst   gStlicber    giietigkait    romischer   kayser,    allzeit   merer    des  E.104u.A.17 7. 
reichs.     wiewol  der  wechsl*  der  gfleter  mit  leiblicher  stift  mag  kreftig 

20  beleiben  oder  dib  nach  weltlichem  gesecz  zugehandlt  mag  werden,  mit 
kainerlai  widerspruch  mogen  zerrurt  werden,  doch  das  in  gethanen 
sachen  kain  zbeifl  sei,  das  sol  unser  kaiserliche  macht  underkomen. 
darumb  sey  wissnlich  alien  Kristen  und  des  kaiser  turns  und  unseren 
getreuen,  gegenbfirtigs  alters  und  nachmal  kunftigs,  wie  wir  mit  hilf 

25  der  genaden  des,  durch  den  frid  den  menschen  von  dem  himl  auf  di 
erd  gesandt  ist,  in  ainem  gemainen  unserm  hof  zu  Rengspurg  zu  der 
heiligen  Maria  tag,  als  si  geboren  ist,  in  gegenburtigkait  maniger 
geistlicher  und  kristenlicher  den  krieg  und  stoss  zbuschen  unsers 
allerliebsten   ohaim    Hainrichen,    herzog     zu    6stereich,    und    allcr- 

30  liebsten  nefen,  herzog  Hainrich  zu  Saxen,  lang  ist  geubt  von  des  herzog - 
turns  von  Bairn  und  von  dem  oberen  tail  der  mark  von  der 
Enns,  [F.  78]  haben  also  zu  ende  bracht,  das  der  herzog  zu  Oster- 
reich    hat  uns  aufgeben  das  herzogtum  Bairen   und  di  march,   di   er 

a  weschl  Hs.    b  jMt  Hs. 

35  J   Oben  im  laieiniscken  Texte  nieht  enthalten. 

3  St.  QaUus  ist  16.  Oktober.    Oben  176,26  nach  Otto  van  Freising : 

mediante  Septembri. 

3  Der  folgende  deutsche  Text  ist  aus  Andr.  633  (Privilegium  mains) 

von  Ebran  103  iibernommen  und  aus  letxterem  hieher;  aber  hier  ist  deut- 
40  Itch  der  lateinische  Text  des  Privilegium  mains  oben  177  als  Orundlage 

vertcendet   tvorden   und  hat  xu  einzelnen  Aenderungen  Anlass    gegeben. 

Ausserdem  jedoch  hat  es  den  Anschein,  als  ob  auch  der  Text  des  Andr.% 

wie  einige  Lesarten  erkennen  lassen  mochtent    Verwendung  gefunden  habe, 

xcenn   man   nieht,   was  ich  vorxiehen  mochte,  annehtnen  will,  doss  hier 
A&xufaUige  Uebereinstimmungen  in  der  Uebersetxung  des  lateinisehen  Textes 

vorliegen. 


—     502     — 

besass.     nach  der  aufgebimg    haben    wir   zuhand   in   gut  verlihen 
das  herzogtum  Bairen  dem  herzog  von  Saxen.    aber  der  selb  herzog 
zu  Saxen  hat  una  aufgeben  di  march  mit  alien  irn  rechten  und  gutaten.& 
das  aber  in  dem  di  er  unsers  allerliebsten  ohaym  nit  gemindert  werd, 
so  haben  wyr  mit  rat  und  gericht  der  furs  ten,  darin  der  durchleuchtig  5 
f  first  Bandislaus,  herzog   in  Behaim,   das   urtl  geoffnet  hat  und  an  der 

R104u.A.178.  fflrstn  bestat  haben,  di  margrafschaft  Osterreich  und  di  gedacht 
mark  Ob  der  Enns  haben  wir  in  ain  herzogtum  verkert,  und  das 
selb  herzogtum  mit  alien  semen  rechten,  freibait  und  genaden  aus 
kaiserlicher  miltigkayt  baben  wir  unserm  egenanten  ohaim  Hain- 10 

E.105u.A.178.  ricben  und  seiner  alleredelisten  hausfrauen  Thodore  zu  gut  verlihen  in 
ebigen  zeiten,  das  wir  bestaten  also,  das  si  und  ire  kinder  nach  in, 
unverscbaidenlichen  sun  und  tochter,  das  selb  herzogtum  zu  Ostereich 
zu  erbrecht  von  dem  reicti  haben  und  besiczen.  ob  aber  der  egenant 
herzog  von  Osterreich,  unser  ohaim,  und  sein  hausfrau  an  e  1  i C h  15 
erben  abgieng,  da  got  VOr  sey,  so  sollen  si  di  freihait  haben,  das 
si  das  selb  herzogtum  mogen  gtinnen  oder  vermachen,  wem  si  bellent. 
wir  seczen  auch,  das  kain  person,  si  sey  gross  oder  klain,  in  des  aelben 
herzogtum  an  des  selben  herzogen  willen  oder  hengen  kain  recht  tiir 
geiiben.  aber  der  herzog  von  Osterreich  ist  von  seinem  herzog-/"F.  79 ] 20 
turn  uns  noch  dem  kaiser  turn  kaines  anderen  diensts  schuldig,  dann 
das  er  zu  den  bofen,  di  der  kaiser  beruft  in  Bairen,  bann  er  gefodert 
wirt,  komen  sol.  er  ist  auch  kainer  herfart  schuldig,  dann  ob  villeicht 
der    kaiser  in  di  kunkreich  oder  land,  di  an  Ostereich  gelegen  sind,   io 

E.105u.AJ79.di  schiken  wurd    etc.     das  aber  di  unser  kaiserliche  ordnung  zu  alien 25 
zeiten   ganz  und   unzerbrochen  bleib,   so  haben   wir  den  gegenburtigen 
brief  schreiben  und  mit  unserem  ingedriikten  insigl  bezaichen  geschaflt 
und    darzu  genomen  wolgepurend  oder  taugentlich  zeugen,    der  namen 
sind  die :  Bilgram,  patriarch  zu  Aglai,  Eberhardus,  erzbischof  zu  Salcz. 
burg,  Otto,  bischof    zu  Freising,  Conrad,  bischof  zu  Passaw,  Eberhardus,  30 
pischof  zu    Babenberg,  Hartmanus,   bischof  zu   Brixen  b,  und   Triennt 
bischofe,  herzog  Welfo,  Konrad,  des  kaisers  pruder,  Fridrich, 
kiing  Konrads  sun,  Hainrich,  herzog  zu  Karnten,  margraf  Engl- 
hart    von    istria,    margraf    Albrecht    von    Staden,    margraf 
Diepoldus,    Hermanus,   phalzgraf   bey  Rein,    Ott,  pfalzgraf,   und   sein  35 
bruder  Fridricus,   Eberhart,  graf  zu   Sulczbach,  Rudolf,   graf 
zu  Sbeinhunt,    Englbertus,   graf    zu  Hals,  Gebhart,  graf  zu 
Purkhausen,  N.,  graf  ZU  Pilstain  etc.   und   der   anderen  vil  mer. 

E106u.A.180.das    zaichen    des    uniiberwindperlichen   rfimischen    kaiser    Fridrich. 

und  ich,  Reinaldus,  kanzler  an  stat  Arnolfi,  erzbischof  zu  Mainz,  erz-40 
kanzler,   hab  das  bekannt,    da  herschet  her  Fridrich,    romischer  kaiser 
in  Cristo.    geben    zu   Rengspurg    15.  Kal.    Octobris,    indiccion  4.,  des 

a  hier  fehlt  (Text  Ebrans) :  die  marggraf  Leopold  gehabt  hat  von 
dem  hertzogtumb  in  Beirn.  b  hier  fehlt  (Ebran  105,  25) :  Hardwicus, 
bischof  zu  Regenspurg.  45 


—     503     — 

jars,  und  got  mensch  ward,  tausent  hundert  56,  seines  reichs  im  fiinften, 
des  kaisertum  im  anderen  jar. 

[F.80]  Hainrich  a,  herzog  in  Saxn,  des  vertriben  hoch-A.l80u.EJ02. 
fertigen  herzog  Hainrichs  sun,  kam  an  das  herzogtum  zu  Bairen 
5  durch  kaiser   Fridrich  anno  1156.     der  furst  was  gar  ain  ernat- E.  103. 
licher     gestrenger  richter,    dann   seine   gebot  dorst  niemant  brechen  bei 
der  wid    des   baubts.    der   herzog  ist  stifter  gebesen  des  klosters  Rans- 
hofen.     des  selben  sti  ft  briefs  datum  stet  1157. 

Anno  1159  herzog  Hainrich  von  Bairn  und  Saxen  mit  A  181. 

10 seiner  machtigen  ritterschaft  mit  samt  der  kaiserin 
ist  zu  dem  kaiser  ins  feld  zogen  fiir  di  statt  Crema  bei 
Mailant. 

Anno  1160  6.  Kal.  Februarii  Pilgram1,  patriarch  zu 
Aglaib2,  und  herzog  Hainrich  von  Bairen  sind  undertadiger 

15  gebesen,  das  di  burger  di  stat  Crema  dem  kaiser  ergeben 
haben,  der  si  von  stund  hat  lassen  berauben  und  verprennen. 
der  herzog  tet  dem  kaiser  grossen  peistand  mit  seiner  ritter- 
schaft in  walschen  landen  wider  Mai  land. 

Anno   1162   an  sand    Clementen    tag   zu   Costnicz    ist  ^2- 

20  herzog  Hainrich  von  seiner  hausfrauen  Clemencia,  herzog 
Conrad  von  Zaringen  tochter,  im  korrecht  geschaiden 
worden,  und  als  man  sagt,  so  ist  das  durch  rat  des  kaisers 
geschehen.  darnach  hat  er  genomen  kiing  Hainrichs  von 
Engelant  tochter,   der  sand  Toman  von  Kandlberg  martern 

25liess,  und  het  bei  ir  drey  sun,  Hainrichen,  der  hernach 
pfalzgraf  bei  Rein  bard,  Otten,  der  ain  kurze  zeit  kaiser 
bas,  und  Bilhalm. 

3  Anno  1164  ist  gestorben  Gebhart  von  Purkhausen.    da  besassen  Andr.  543. 
di  herzogen  von  Bairen  di  vest  Purkhausen. 

30  Do    nu   kaiser  Fridrich   lang  kriegt   het   mit    der  A.  184. 

stat  Mailand  und  mit  dem  pabst,  anno  1175  legt  er 
sich  fiir  [  F.  81]  di  stat  Alexandria,  das  geliikt  im  nit; 
wann  herzog  Hainrich  von  Bairen  und  Saxen  mit  seiner 
ritterschaft  was   von   im  gebichen   aus  dem  veld   und  nam 

35  des  ain  ursach,  dammb  das  der  recht  babst  Alexander  den 
kaiser   rechtlich   in   den   ban   het  tan.     der  kaiser  zoch  im^5 
nach    bis   zu  Kumersee   und    pat  in   mit  aller   demiitigkait, 
das  er  in   nit   also  verliess  und  bei  im  belib.     als  etlich 

a  Kreis  am  Rand.     b  Aglac  Hs. 

40  l  Oben  181, 19  lateinisch  Peregrinus  wie  Rahewin. 

■  Dem    lateinischen    Texte    gegeniiber    Zusaix    aus    dessen    Quelle 
Rahewin,  Oesta  Friderici  imperatoris  IV,   70. 

3  Der  folgende  Absatx  ist  oben  im  lateinischen  Texte  nicht  enthalten. 
Er  stammt  aus  Andr.  543  bextc.  dessen  Quelle  Herm.  Alt. 


—     504     — 

mainen,  so  sey  er  im  zu  fiissen  gefallen.  da  sprach  ainer 
aus  seinen  dieneren,  genant  Jordan,  gar  durstiglich:  herr, 
lat  euch  di  kaiserlich  kron  komen  auf  di  fiiess;  wann  si 
wirt  euch  noch  komen  auf  das  haubt.  da  ward  der  kaiser 
u.  Ckr.  Ursp. bezbungen,  das  er  daz  her  must  zertrennen  und  aus  dem5 
357-fe\A  weichen.  do  zoch  er  mit  grosser  arbait  und  miie 
mit  hilf  der  burger  von  Taurino  und  Novaria  iiber  den  perg  Jovis1 
aus  walschen  landen  in  Burgundia,  seiner  hauafrau  land,  an 
etlichen  enden  ward  er  also  geangst,  das  er  most  di  klaider  seiner 
A.  185.  knecht  anlegen  und  der  ross  warten.1  zum  lessten  kam  er  in  10 
Schbaben  und  erklagt  sich  umb  verraterey  kaiserlicher 
mayestat,  der  herzog  het  in  fiirkoraen  und  piintniis  in  Swaben 
gemacht  mit  den  grafen  von  Zoleren  und  von  Veringen 
und  mit  etlichen  mer.  der  kaiser  vodret  den  herzogen  oft 
zu  hof,  das  er  sich  verantborten  solt  der  sach,  di  er  zu  im  15 
seczt.  do  warn  etlich  fiirsten  und  herren,  giinar  des  herzogen, 
der  mainung,  es  mocht  kain  kaiser  kainen  fursten  entseczen 
dann  in  des  selben  fiirstentuni.  do  stund  ain  edlman  herfur, 
der  sprach,  es  mocht  der  kaiser  das  wol  tun;  das  wolt  er 
bebaren  mit  dem  kampf  gegen  ainem  jetbederem,  der  kempfen  20 
wolt.  und  da  niemant  da  was,  der  kempfen  wolt,  do  seczt 
der  kaiser  [F.  82]  auf  ain  ewigs  gesecz,  das  er  und  ain 
iglicher  kaiser  oder  kting  mochten  einen  fursten  entseczen 
oder  verrechten  an  ainer  idlichen  stat,  doch  in  dem  reich. 
also  ward  zu  Gmunden  in  Swaben*  durch  urtl  der  fursten 25 
der  gedacht  herzog  Hainrich  erkant  schuldig  laidigung 
kaiserlicher  majestat,  und  baide  herzogtum  wurden  im 
abgesprochen  anno  1180,  und  der  kaiser  lech  si  den,  di  da 
waren  deugenlich,  die  zu  behalten.  also  lech  kaiser  Fridrich 
das  herzogtum  Bairen  Otten,  pfalzgrafen  zu  Witelspach,  der  30 
durch  hilf  seiner  briider,  Conraden,  erzbischof  zu  Salczburg, 
darnach  zu  Maincz,  Otten,  den  er  nach  im  pfalzgraf  macht 
zu  Witlspach,  dess  sun  kiing  Philipp  erstach  zu  Babnberg , 
und  graf  Fridrich  von  Scheiren,  der  genant  was  der 
partat,  durch  der  dreier  seiner  briider  hilf  traib  er  herzog  35 
Hainrich  aus  dem  land  mandlich  und  erlangt  das  herzogtum 

1  Quelle  dieser  Zustitxe   ist   das   auch  dem  umgebenden  Texte    der 
lateinischen   Vorlage   oben   xu    Orunde   liegende    Chr.    Ursp.  357,   wo    es 
gegenuber  dem  oben  185 >  7  f.  gektirxien  Texte  heisst :   .  . .  cuin  maximo 
labore  auxilio  precipue  Taurinensium  et  Novariensium   egressus   est    de  40 
Italia  per  montem  Jo  vis,   tendens  in  Burgundiam,  terrain  uxor  is  suae, 
in  quibusdam  etiam  locis  adeo  angustiatus,  ut  accepta  tunica  servientis 
servum  se  esse  simularet  et  equos  tamquam  servus  procuraret.    Tandem 
veniens  in  Alamanniam  . . . 

*  Die  Worie  in  Swaben  sind  Zusatx  aus  Fiietr.  163.  45 


—     505     — 

Bayren.  aber  das  herzogtum  Saxen  verlech  er  graf  Peren- 
hart1  von  Anhald,  graf  Albrecht1  von  Anhald  sun,  der 
durch  hilf  N.,  erzbischof  zu  Koln,  Philipen2,  erzbischofa  zu 
Maincz,  N.,  landgraf  zu  Turigen,  in  ainem  monat  den  her- 
5  zogen  aus  16  starken  gschlosseren  in  Saxen  vertraib. 

Der    egemelt    herzog   hat   Bairland    geregirt    24  jar  186 
und   in   dem   lesten  jar  seins   regiments   hat  er  den  markt 
Veringen  und   di   priik,    di  die   kirchen  von  Freising   lange 
jar   von   alter  her8   mit   rue    het    besessen    und    in    nucz 

lOund  geber  gehabt,  zerprochen  unrechtlich  und  in 
sein  dorf  Miinchen  gemacht,  dann  der  zeit  Munch  en 
nur  ain  dorf  was,  und  mit  samt  dem  zol.  des  hat  sich 
beklagt  in  often  rechten  vor  kaiser  Fridrich  bischof  Albrecht 
zu  Freising  und  sein   klag  [F.  83J  im  rechten  bebeist  und 

15  wargemacht  mit  den  hernachgeschriben  fiirsten:  Conrad, 
erzbischof    zu    Salczburg,    Chuno,    bischof    zu    Rengspurg, 
Berbhtold,  margraf  in  Histria,  Gebhardus,  graf  zu  Sulczbach, 
Ott,    pfalzgraf,    der   grosser,   sein   bruder  Ott    der  jiinger, ».  187. 
Fridrich,   burggraf.     da  hat  der  kaiser  im  rechten   durch 

20urtl  der  fiirsten  di  fraveltat  des  benanten  herzog  Hain- 
richs,  der  zeit  zu  Braunswig,  vernicht  und  den  markt  und 
di  priik  dem  obgenanten  bischof  von  Freising  und  seinen 
nachkomen  widerumb  geschafft  und  mit  kaiserlicher  freihait 
bestatt.    des  sind  zeugen  gebesen  di  obgemelten  siben  fiirsten 

25  und  darzu  Diepold,  pischof  zu  Passaw,  Hainrich,  erwelt  zu 
Ciirick4,  Gaffidamus,  bischof  zu  Mantua,  Gotfridus,  kanzler, 
Rudolf,  notari,  Romarius,  brobst  zu  Halverstat,  Hainrich, 
burgraf,  Siboto,  graf  zu  Neuburk,  Conrad,  purkgraf  zu  Niiren- 
berg,  Frydrich  von  Tmhendingen  und  sein  bruder  Albrecht, 

30  Hainrich  von  AUtendorf,  Deinhart  von  Halenstain,  Amel- 
brecht  von  Lochhusen,  Hainrich  marschalk  von  Papnhaym, 
Burkhard,  kamrer,  Aczo,  kamrer,  Regilo,  kamrer,  Rudolf  von 
Waldeck,  Hainrich  felix  puer,  Adilolt  von  Dornbach,  Egilban 
von   Achdorf  und  sein   bruder  Hainrich,   Rudolf   von  Ried, 

35  »  erbischof  Hs. 

1  Vgl.  oben  185 ,  Anm.  2.  Die  deutsche  Bearbeitung  ist  gemacht 7 
bevor  die  betr.  Namen  im  lateinischen  Text  ausradiert  und  durch  andere 
ersetxt  waren. 

*  lm  lateinischen  lext  oben  185 }H  7  gehbrt  der  Name  Philippus  richtiger- 
40  wetie   xu  den   vorausgehenden  Wot  ten  Coloniensis    archiepiscopus ;  durch 
Nichtbeachtung  dieser  Tatsache  stiftet  der  deutsche  Text   Verwirrung. 

8  Bier  ist  merkwiirdigerueise  der  Ausdruck  oben  186,  7:  principum 
dooacione  nicht  iibersetxt. 

4  So  fur  oben  187,9:  Curiensia. 


-     506     — 

Hartbich  raarschalk ,  Berchtold  von  Richterhausen,  Sibot 
von  Holczhausen,  Wolfher  von  Holczhausen.  das  ist  ge- 
schehen  zu  Rengspurg  in  offem  hof  anno  1180,  indicion  13,  3. 
Id.  Julii.  und  tiber  solhe  erlangte  kaiserliche  recht  und 
geschaft  hat  der  obgmelt  bischof  Albrecht  nach  nit  mogen5 
hanthaft  werden  seiner  briik  und  markt,  diweil  er  lebet. 
dann  der  oftgemelt  herzog  in  dem  selben  jahr  [F.  84 J  ganz 
vertriben  ward  aus  Bayrland,  und  nach  ini  ist  an  das  her- 
zogtum  komen  pfalzgraf  Ott  von  Witlspach.  der  hat  geleich 
als  wol  das  dorf  Miinchen  einzogen  als  sein  vorvoderen,  10 
wiewol  er  zeug  gebesen  ist  im  rechten  des  kaiserlichen 
geschafcz.  der  fravel  hat  sich  verlengert,  bis  bischof 
Albrecht  und  herzog  Ott  gestorben  sind.  do  ist  sein 
sun  an  das   herzogtum  kumen   und  Otto  von   Diessen 

A.  188.  er  belt  word  en  zu  bischof  zu  Freising.  der  hat  drey  geist- 15 
lich  und  zben  weltlich  briider  gehabt,  Diepold,  bischof  zu 
Passau,  Hainrich,  bischof  zu  Wirczburg,  und  Manegold, 
auch  ain  bischof.  der  bischof  hat  umb  freihait  und  ge- 
rechtigkait  seiner  kirchen  das  geschloss  Ottenburg 
gepaut,  das  den  namen  nach  im  hat,  und  daraus  mandlich20 
kriegt  aufa  Miinchen.  zum  lesten  nach  vil  tading  ist  der 
kirchen  zu  Freising  ain  tail  aus  dem  zol  zu  Miinchen  ge- 
sprochen.  das  trifft  bei  unseren  zeiten  bey  50  lb.  d.  jarlichen. 
A.189u.E.107.  Nu    ist  ze   merken,   wie  das   herzogtum    Bairen   zu  dea  grafen 

von  Scheiren  komen  ist.  und  von  erst  von  pfalzgraf  Otten  von  Witls-  25 
pach,  der  der  erst  ist  gebesen  von  Scheiren,  darnach  von 
seinem  sun  Ludbig,  darnach  von  ainem  fiirsten  pis  auf  den 
anderen  und  ir  gepurd  und  sipschaft,  di  geherschtb  haben  in 
Bairen  bis  auf  den  heutigen  tag,  di  all  von  dem  vorgedachten 
fiirsten  Otten  von  Scheyren  entsprungen  sind  und  iren  ursprung  30 
haben. 

A.  189.  Otto  c,   pfalzgraf   zu  Bitlspach,   von  seiner  mandlichen 

tat  begen  und  ge-  [F.  85 J  treuem  beistand,  di  er  mit  leyb 
und  gut  hat  manigfeltig  getan  dem  romischn  reich  in 
walschen    landen,    ist    an    das   herzogtum  komen    nach  35 

E.  107.  herzog  Hainrich  durch  kaiser  Fridrich.     der  Otto  ward  genannt 

A.  194  der  grossmachtig  helt.  sein  vater  was  auch  genant  Otto 
pfalzgraf  zu  Witlspach,  ein  geborner  graf  von  Scheiren. 
er1  pauet  ain  purk  zu  Witlspach  und  machet  dahin   ain 

a  auss  Hs.    b  gehersch  Hs.    c  dux  am  Rand  tiber  Kreis.  40 

1  Nach  dem  lateinischen  Text  oben  194, 21  vielmehr  dessert  Vater  Otto. 


—     507     — 

pfalzgrafschaft  und  er  ward  der  erst  pfalzgraf  daselbs. 
er  hat  gestift  das  kloster  Understorf,  das  ira  zu  puess  geben  195. 
worden  ist  von  dem  babst  Calixto,  darumb  das  er  dapei 
gebesen  was,  do  kiing  Hainrich  der  fiinft  babst  Pascalem 
5vieng.  er  het  zu  geraahel  ains  herzogen  tochter  von  194. 
Lengfeld  mit  naraen  Heilkam.  di  was  aufgezogen  borden 
in  tugent  und  gotlicher  forcht  zu  Rengspurg  in  dem  kloster 
Obermiinster,  dam  it  er  lang  zeit  elich  und  gocz- 
forchtiglich  lebt.     vier  sun  wurden  im  geboren  von  ir,  195. 

to  Otto  der  elter,  Conrad,  Fridrich  und  Otto  der  jiinger.  Otto 
der  elter  wasainmachtigerfurstundherrinBairen. 
er  was  ain  veint  der  poshayt  und  ain  friind  frumer 
menschen  und  het  lieb  das  recht.  darumb  was 
er   bol  erkannt  in   dem  romischen  reich   und    von 

l5Solicher  adelicher  tat  wegen    ward  er  genant  in 
alien   teutschen  landen  der  gross  Ott,   pfalzgraf 
zu  Witlspach  und  herzog  in  Bayren.     sein  bruder 
Conradus    ward   erzbischof  zu   Muincz,    und  do   di  zbayung^^?. 
aufstund  in  der  kristlichen  kirchen,  wollt  er  nit  nachhengen 

20  dem  kayser Fridrich  fur  den  unrechten  babst.  darumb 
bard  er  aus  seinem  bistum  getriben.  er  zoch  gen  Rom  zu 
dem  [F.86]  rechten  babst  Alexander,  dabei  beleib  er  ain 
zeit.  der  babst  lech  im  das  bistum  Sabiner  und  macht  in 
legaten.     und  darnach   als  nu   der  kaiser  veraint  ward  mit 

2f>  dem  babst  Alexannder,  anno  1182  zu  Maincz  in  ainem  con- 
sili  Albertus,  des  kiings  sun  von  Beham,  gab  auf  das  bistum 
Salczburg.  das  enpfieng  Conradus  cardinal  und  legat  in 
teutschen  landen  und  regirt  das  7  jar.  zu  seinen  zeiten 
ward    der   heilig  bischof  sand  Virgili    erhebt.     anno    1183 

30  starb  Cristanus,   der   das   erzbistum  Maincz,    nachdem    und 
Conradus  vertriben  ward,  het  eingenomen.     also  ward  Con- 
radus wider  erzbischof  zu  Maincz,  und  der  bischof  Albertus 
kam  wider  an  seinen  bischoflichen  stul.     der  Conradus  starb  201. 
zu    den    zeiten  kiing    Philipp    und  ward  in  seiner  kirchen 

35  Maincz  gar  loblich  begraben.  sein  bruder  pfalzgraf  Fridrich  m. 
zu  Bitlspach   anno   1183,  do    er  wider  haym  kam  von  dem 
heiligen  grab,  do  gedacht  er  das  ebig  reich  mit  dem  irdischen 
zu   kaufen   und  gab   auf  sein  gut  got  zu  lob  armen  leuten 
und    klosteren.      besunder    begabt    er    Scheiren,     Ensdorff, 

40  Undenstorf.  als  er  durch  einsprechen  gotlicher  gnad  solichs 
verpracht  hett,  do  kam  er  in  das  goczhaus  Undennstorf, 
und  an  dem  heiligen  ostertag  vor  unser  frauen  dem  hohen 
altar   gab  er  aus  seiner  hand  sein  schbert  und  legt  an  den 


—     508     — 

orden,  darinn  er  lebet  haylsamlichen  seiner  sel  mit  andacht 
an  sein  end  und  ist  begraben  bei  seinem  vater,  stifter  zu 
Undenstorf.  Ir  bruder  Otto  der  jiinger  den  raacht  sein 
brudcr  herzog  Otto  nach  im  pfalzgraf  zu  Witls- 
pach.  er  bas  ernstlich  und  streitpar  und  [F.87Jb 
196  u.  197.  het  ainen  sun,  genant  Otto,  anno  1208.  der  tet  ain  iible 
tat.  in  der  stat  Babenberg  schlug  er  zu  tod  den  roraischen 
kting  Philippus,  darumb  das  er  im  gelobt  het  sein  tochter 
zu  der  ee  und  das  nit  volentet.  der  kting  het  geschikt 
seiner  hausfrau  brief,  wie  der  -obgenant  Otto  prechenhaf 1 10 
war  an  seinem  leyb.  di  selben  brief  wurden  aufgebrochen, 
ee  das  sy  komen  zu  der  kiingin.  das  was  die  ursach, 
darumb  der  kting  erschlagen  ward,  di  kiingin  vor 
grossem  laid  starb  zuhant  darnach  und  si  was  des  kiings 
tochter  von  Kriechenland.  des  selben  jars  von  des  tod- 15 
schlags  wegen  ward  auch  getott  der  genannt  Otto  von 
198.  Hainrich  von  Kalladin  nit  ferr  von  Rengspurg  zu  Oberndorf, 
und  sein  leib  ward  geftirt  gen  Unndenstorf  und  belaib  ob 
erd  dreu  jar  unbegraben.  und  di  burk  zu  Witlspach  ward 
von  dem  reich  zerprochen  und  di  anderen  des  geschlachcz  20 
all  vertriben. 

Anno    121 2 l   herzog    Ludbig    von    Bairen    kam    gen 
Undenstorf  in    das  goczhaus  und  zu   trost  der  sel  des 
obgenanten  jungen  Otten  zu  Wittlspach  opfret  er 
auf  unser  frauen  altar  ainen  hof  zu  Witlspach  und  begeret25 
an   den  prelaten  und  convent,   das  sy  gen  Rom  schiketen 
umb    urlaub,   den  leichnam  ze  begraben.    das  erlaubt  babst 
Inocencius  der  dritt.     also  enpfieng  er  do  pey  den  andern 
seins  geschlachcz  di  grebnus.  item  der  obgenanten 
^.fiirsten   bruder,   herzog  Ott  von  Bairen,   als  er  was  in 30 
Sbaben  bey  dem  kaiser,   starb   er  und  bard  geftirt  in  das 
kloster  Scheiren,  daselb  mit  grosser  [F.  88]  klag  der  seinen 
E.  108.  begraben  und  liess  ainen  jungen  sun,  genant  Ludbig. 
108,  110.  Ludbig  * ,   ain   sun   herzog   Otten,   der  ander  herzog  z  u   Bairen 

A.  217.  von   dem  geschlacht  der   grafen  zu   Scheiren,  ereribt  alles,  das  di  35 
grafen  von  Scheiren   liesen  nach  irem   tod,  viel  als  an  in. 
das  gschloss  Dachau   het  erlost  sein  vater  herzog  Ott  von 
frauen  Wdilhild,  witibConrads,  des  lessten  grafen  von  Dachaw, 
umb  10   mark   golcz   und   800  lb.  d.     item  frau   Ludimilla, 

»  dux  am  Rand  iiber  Kreis.  40 

1   Oben  198,5:  1216. 


-     509     — 

ain  geborne  herzogin  von  Sbeidnicz,  des  kting  von  Peham^iS  u. 
mume1,  betrog  herzog  Ludbig,   das  er  sy   nam.    das   f  ugt  sich  also.  F.  164. 
als  graf  Albrecht  von  Pogen  nu  gestorben  was,  ir  hausbirt,  und  frau 
Ludimilla    verwitibt   was,    was  si  gar  ain   schone  frume  frau.      do 

5  wandelt  der  gem  el  t  herzog,  Ludbig  viel  mit  ir.  in  dem  sprach  er 
der  frauen  nach  friindlicher  lieb.  di  miniglich  frau  sprach,  das  si 
solichs  ausserhalb  dem  gesecze  der  ee  nimmer  tun  bellte;  es  solt 
auch  des  niemant  anders  an  sy  begeren.  nach  dem  wolt  der  furst 
nit  erwinden  an  seinem   geberb.    ainer    zeit  bestellt  si  drey  ritter  und 

10  Btellt  s  i  hinder  ainen  urn  bhang  in  ir  kamer  und  liess  auch  dabei  drei 
ritter  innwendig  auf  den  umbhang  kostlich  malen.  als  aber  der  herzog 
zu  ir  kam  und  aber  sein  inbrOnstige  lieb  der  frauen  verkfindet,  fiirt 
sy  in  ein  ir  kamer  und  sprach:  herr,  ob  ir  mir  gelobt  pei  eur  furst- 
lichen  treu  vor  disen  dreien  ritteren,    di  hinder  dem  umhang  siod,  das 

15  ir  mein  tramschaft,  auch  meinen  leib  zu  meinem  gut  wellet  haben  und 
nemen  zu  der  ee  nach  ordnung  [F.  89]  der  kristenlichen  kirchen,  so 
mdgt  ir  wol  mit  mir  schaffen  euren  willen,  sunst  beschicht  es  i  n  kain 
weis.  mit  dem  tet  si  den  umbhang  dann.  do  der  herzog  das  gemal 
sach,  acht  er  ir  nit  vil,  verlobt  darauf  der  frauen,  des  sy  wol  beniigt. 

20  und  di  frau  sprach:  ir  drei  fromen  ritter,  ir  habt  doch  die  gelubd 
wol  gehort?  do  sprachen  di  ritter:  ja,  genadige  frau,  gar  wol.  mit  dem 
giengen  auch  si  herfur.  des  erschrak  der  herzog  seer  und  gieng  aus 
der  kamer  und  rait  darnach  ain  ganz  jar  von  dem  land,  nachdem 
er  wider  zu  land  kam,  nam  er  di  frauen  mit  eren  und   freudn.    nu 

25hett  di  iczgedacht  frail  pey  irm  vorigen  man  graf  Albrechten 
von  Pogen  zben  sun  Albrecht  und  Berchtold.  di  kriegeten  wider  alle 
di,  die  in  nachet  gesessen  waren,  es  waren  bischof,  prelaten,  grafen 
oder  herren.  umb  das  wurden  sy  baid  vertriben.  mit  dem  kam  die 
grafschaft  erst  an  di  herren  von  Bairen.     di  vertriben   zben  grafen  A.  218. 

30kamen  in  walsche  land  und   siczen   noch  bis  auf  heutigen270. 
tag  in   der  grafschaft  Tirol  und  sind  genant  di  grafen  von 
Arcu,  das  ist  ain  pogen. 

Aber  herzog  Ludbig  nam  gross  auf.     er  krieget  219 .220. 
mit    bischof   Conrad   von    Rengspurg    anno    1203    und    mit 

35  anderen  bischoven  in  Bairenland.  darumb  nam  er  am  lesten 
ainen  posen  tod.  anno  1204  bischof  Conrad  von  Rengspurg, 
graf  Hainrich  von  Franntenhausen  sun,  hueb  an  zu  pauen 
ain  spital  zu  Rengspurg  auf  der  bruken.  er  begabet  sein 
bistum  mit  dem  gschloss  Deyspach,  Werd,  Kiinigswart  und 

40Peuren.  und  durch  den  vorgemelten  krieg  ward  Bairland 
vast  [F.90]  verderbt  mit  raub  und  prant.  der  herzog 
erstoret  das  geschloss  Teczelspach  und  hub  an  zu  pauen 
das  geschloss  Dingolfing.  item  in  dem  obgenannten  jar  hub 
er  an  zu  pauen  das  geschlos  Landshut.     anno  1205  pauet 

45  '  E.  110 :  eins   konigs   tochter  von  Beheim ;    F.  164 :  die  was  des 

kunigs  von  Bebaim  tochter;  daxu  obeti  217 ',  27. 


—     510     — 

222.  er  di  stat  Landshut.     anno  1208  pauet  er  Straubing.    anno 
228.1210    pauet    er   das    geschlos   Abach.     anno    1215    herzog 

Ludbig  zu  Bairen  hat  erlangt  di  Pfalz  bey  Rein  nach  dem 
tod  pfalzgraf  Hainrichs,  der  ain  sun  was  des  vertriben  aus 
Bayren  herzog  Hainrich  von  Braunswik  und  ain  brudero 
229.  222.  kaiser  Otten.1  in  dem  selben  jar  ward  er  und  als  bairisch 
volk  gefangen,  edl  und  unedl,  reich  und  arm,  und  mit  einer 
grossen  steur  erlediget. 

223.  Anno  1220  zu  Rom  Fridrich  der  ander  ward  zu  kaiser 
gekronet    in    gegenburtigkait    herzog   Ludbigs    und    ander  10 
fursten. 

1221   ist   ain  grosse   teurung   und  pestilenz    in  Bairn 
gebesen. 

In  der  zeit  ist  belegt  worden  von  den  Kristen 
di   stat  Damiata;   wann  babst  Honorius  sandt  ainenl5 
cardinal  Conradus,  bischof  Portuensis,   in  teutsche 
land,    zu  predigen   das  kreuz   zu   widerbringen    das 
heilig  land.2 

223.  Anno    1222   zugen  vil  Kristen  iiber  mer   zu   der   be- 
legerung  der  haydnischn  stat  Damiata.     dahin  kamen  auch20 
Seyfrid,  bischof  zu  Augspurg,  und  der  graf  zu  Voburk.     es 
was  auch  da  Pelagius,    ain  pabstlicher  legat.     di  von  Koln 

224.  und    aus  Frieserlannd    teten   vil   guter  tat.     di  stat   ward 
F.  165.  gewunnen    und    wol  6000 3   menscben    darin    erschlagen.     es 
A.  224. kam  auch  dar  herzog  Ludbig  von  Bairen  mit  [F.91]  sambt25 
F.  16 o.  herzog  Leopold  von  Osterreich.     der  soldan    betrog  di  Kristen. 
A.  224.  sy    muesten  im  di  stat  widergeben  und  myt  schanden  haim 

zu    land    ziechen    anno    1224.     in    dem   genannten  jar   ist 
Landaw  angefangen  worden  zu  pauen. 

225.  1225    ist   herzog    Ludbig    trager   worden   des  jungen30 
kting  Hainrich  des   anderen,    kaiser  Fridrichs  sun,   in 
aygen  und  kiinklichen  guteren  in  teutschen  landen.     in  der 
zeit  ist  grosse   teurung   und   pestilenz   in  teutschen  landen 
gebesen. 

1226    ist    frid    worden   zbuschen   pischof  Conrad   von  35 
Rengspurg  und  herzog  Ludbig  zu  Bairen.    in  dem  benanten 
jar   sind    zu    Freising   der  thum,    sand  Andre,    all  kapellen 
und  korherrenheuser  und  di  stat  ganz  verpruuen. 

1    Vgl.  oben  228,  If.,  23  f.,  229,  1,  daxu  182,  34  f.  und  503,  25. 
*  Quelle?  40 

3  Quelle?  F.  165  :  Sy  sluegen  in  der  selben  stat  wol  LXXX  tausent 
menschen  zu  tod. 


—     511     — 

1227  l  in  der  nacht  sand  Vallteins  ist  wol  der  drittail 
der  stat  Miinchen  und  das  spital  verbrunen. 

Anno    1228   herzog  Ott,   herzog  Ludbigs    sun,   in   der 
stat  Straubing  in  gegnburtigkait  kiing  Hainrichs  und  ander 
5fursten,  grafen,  freyen,  ritter  und  knecht  hat  das  swert  an 
sich  genomen. 

Anno  1229,  do  sich  di  unainigkait  zbiischen  des  babsts 

Gregorio  des  9.  und  kaiser  Fridrich  des  2.  so  lang  verzoch, 

do  kriegt  kting  Hainrich,  des  kaisers  sun,  auf  herzog  Ludbig 

10  und    verderbt    etlich    end    des  Bairnlands.     herzog    Ludbig 

von  Bairen   was    ain  vermerter   fiirst.     er  tet  vil    rais.     erA.225u.EAlO. 

vertraib  di  grafen  von  Klingberg,  das  si  ab  m  us  ten  flihen  gen  Ungeren. 

Anno  1231  herzog  Ludbig  von  Bairen  ward  erstochen  A.  225,F.166, 
zu  Kelhaym   in   gegenbtirtigkayt  [F.  92]  seines   hofgesinds E-  n0m 

15  von  seinem «  sprecher  *,    etlich3    seczen:    von   ainem    unbesinnten 
und    unerkannten   man,    und   etlich4   mainen,    es    hab 
kting  Hainrich  zugericht.     und  ward  begraben  in  dem  kloster 
Scheiren   bei  seinem  vater  seins   herzogtumbs    ira  47.   jar.  A.  226. 
des   mals  was  ain  grose  teurung.     es  gait  ain  schaf  korn 

20  5  lb.  d. 

Darnach  sein  witib,  frau  Ludimilla,  hub  an  zu  pauen 
das  kloster  Saldental  zu  Lanczhut  sand  Berenharcz  orden 
anno  1233.  sy  zoch  selb  in  aigner  person  gen  Rom  und 
erlangt  gnad,  ablass  und  heiltum  zu  ir  stift,   darinn  si  sich 

25  got  ergab  und  lebt  gar  geistlich  und  starb  darnach  saliglich 
und   ist  auch   daselb  begraben.     darnach  in  dem  benannten  236. 
kloster  haben   di   herzogen   in   Niderbairen    ir  grabnus 
erwelet   und   sind   auch   ir  vil  herren   und  frauen  da 
begraben.     herzog  Ludbig  liess  ainen  sun,  genannt  Ott.    der  herzog E. 111. 

30  Ludbig  was  lang  unbesungen,  bis  zu  j tings t  besang  man  in  mit  grossen  A.226u.  Tab. 
em  zu  Scheiren.     dabey  bas  Eberhardt,   erzbischof  zu  Salcz-  ^*j? 194  u- 
burg,  der  erzbischof  zu  Maincz,  Conrad,  bischof  zu  Freising, 
Seyfrid,  bischof  zuRengspurg,  bischof  von  Passaw,  Aichstet 

a  SO  Es.! 

35  *   Vielmekr   1327.      Die  Uebersetxung    will   einen   oben  gemachten 

Fehler  (vgl.  225,  Anm.  2)  gut  machen,  versehlechtert  ihn  aber  nur. 

*  F.166:  von  ainem  sprecher;  letxteresWort  unrichtig  statt  stecher, 
sicarius ;  vgl.   das.  Anm.  2. 

8  Hiemit  ist  E.  110  gemeint,  wo  es  heisst :   von  einem  unbesinten 
40  menschen. 

*  Vgl.  oben  225,  Anm.  5. 

6  Der  deiUsche  Text  dieser  Quelle  ist  hier  deutlich  erkennbar  ver- 
wendet. 


—     512     — 

imd  Augspurg,  der  abt  von  Seckaw,   der  abt  von  Kiemsee, 
prelaten   und  priester  an  zal,  fiirsten,  grafen,  freyen,    ritter  und 
knecht  ain  grosse  schar.    des   selben   tags  gab  sein   sun   herzog    Ott 
kasten,  zechat,  guter  und  urbar  vil  gen  Scheiren. 
Cf.A.206.205.  Anno  1231  ist  gestorben  di  heylig  witib  sand  Elspett, 5 

di  darnach  canoniziert  hat  babst  Gregorius  der  neunt  anno 
1235.  sy  ist  geporen  worden  anno  1207 ;  ir  vater  [F.  93 J 
ist  gebesen  kiing  zu  Unngeren  Andre  der  ander,  kiing  Bele 
des  dritten  sun,  ir  muter  Gertrud,  ain  tochter  Berchtold, 
herzog  zu  Ameran,  margraf  zu  Isterich,  graf  auf  dem  pergiO 
Andachs,  di  von  graf  Bankban  ermort  ward,  nach  9  jaren 
darnach  ward  verheirat  sandElspet  irs  alters  im  vierzechenten 
jar  dem  edlen  Ludbigen,  landgrafen  zu  Hessen  und  Diirgen. 
aus  dem  gepar  si  Hainrichen,  der  von  Hessen  ver- 
triben  ward  von  seinen  frunden  und  belaib  doch1^ 
landgraf  zu  Diirgen,  er  und  sein  sun  und  ire  kind, 
der  hernach  1245  zu  romischen  kiing  erbelt  ward, 
aber  er  lebt  nit  lang  darnach.  der  bemelt  ir  haus- 
birt  landgraf  Ludbig  zoch  uber  mer  zu  dem  heiligen 

A. POJ.grab    und   starb   auf   dem    weg    122  7.     di    heilig   sand 20 
Elspet   was    4  jar  bitib  und  sechs  jar  in  der  konschaft  der 
206.ee  und  starb  irs  alters  im  24.  jar. 
228  u.  E.  111.  Ott,  herzog a   in  Bairen,  ain  sun  herzog  Ludbigs,  nam  zu  der 

ee  Agnes,    pfalzgTaf  H  ain  rich  s  tochter,   und  er  besas  darnach  di  PfaJz 
zu   erbrecht  durch  gunst   und   Jechen  kaiser  Fridrichen    des  anderen.25 
also  kam    di   Pfalz    zu   dem  herzogtum  Bayren.      aber  oben1   ist 

A.  22S.gesagt,  wie  sein  vater  Ludbig  habs  erlangt,  als  dann  das 
229.  schreibt  bruder  Anndre.2     das  mag  villeicht  also  sein :  herzog 
Ludbig  habs   am  ersten    erlangt   und  herzog  Otten    sey  sy 
bestatt  und  zu  erbrecht  verlihen  worden.  30 

A.  229  Anno    1233    kiing   Hainrich    ist  zum   anderen  mal   in 

u.  E. ill.  Bairen  gezogen  mit  krieg  und  verderbung.     der  fiirst  Ott 

was  im  anfang   gar  ain    ge-[F.  94]  strenger,   gerechter   fiirst.     er 

liess  ains  mals  auf  ainen  tag  .r>0  rauber  enthaubten  ZU  Werenpach. 

A.  229.  Anno    1234    der    erbirdig   vater   Conrad    T61czner,35 

bischof  zu  Freising,  hub  auf  gotliche  ambt  und  singen 
und  legt  interdict  in  dem  ganzen  bistum  von  des  kriegs 
wegen  zbiischen  sein  und  herzog  Otten. 

a  dux  am  Rand  uber  Kreis. 

1  S.  510,  2  if.  40 

2  Vgl.  S.  228,  Anm.  6. 


—     513     — 

Anno  1237  kaiser  Fridrich  fieng  seinen  erstgebornen 
sun,  kiing  Hainrich,  und  schikt  in  ein  das  elend  gen 
Nap  els1,  do  starb  er  in  der  fanknus  in  kiirz.  in  der 
zeit  ward  widerspannig  herzog  Fridrich  von  Ostereich  dem 
5  kaiser  Fridrich.  darumb  auf  ainem  hof  zu  Augspurg  ward 
er  von  im  durch  urtl  der  fiirsten  abgeseczt  von  seinem 
fiirstentum.  da  zoch  der  kaiser  ab  gen  Osterreich  und  het 
pey  im  herzog  Otten  von  Bairen  und  nam  das  land  ein. 
aber    alspald  der   kaiser   starb2,    erobert  herzog  Fridrich 

lOsein  land  wider. 

1241 8  der  lest  graf  Albrecht  zu  Pogen  ist  gestorben, 
do  er  Ziehen  wolt  liber  mer  in  das  heilig  land,  do  gab  er 
den  dritten  tayl  des  markts  zu  Pogen  in  das  kloster  Ober- 
altach.    etlich  sprechen,  es  sind  di  graf  en  von  Pogen  durch 

15  herzog  Otten  aus  dem  land  ganz  vertriben  worden,  als 
oben4  gesagt  ist  worden,  und  der  herzog  hab  ir  land  ein- 
zogen. 

Item  in  dem  jar  verheiratet  herzog  Ott  sein  tochter 
Elisabett  kaiser  Fridrichs   sun   Conraden,  kiing  zu   Sycilia 

20  und  Jerusalem,   di  nach  des   mans  tod  nam   graf  Meinhart230 
von  Tirol,  als  paid  hernach  geschriben  ist. 

Anno  1245  babst  Inocencius  der  vierd  vodret  nach 
ordnung  des  rechtens  kaiser  Fridrich  den  anderen  und 
[F.9u]    umb    sein    ungehorsam    und    ander    treflich 

25ursach  seczt  er  in  ab  von  aler  seiner  wirdigkait.    und  tet 

in  verkunden    in  den  pan  und  seinen  sun  Conrad,  kiing  zu 

Jerusalem   und  Sicilia,  und  auch  herzog  Otten   von  Bairen. 

Anno  1246,  als  nu  herzog  Fridrich  von  Osterreich  an 

freitag  vor  sand  Veichcz  tag  gestorben  was  an  erben,  herzog 

30  Ott  von  Bairen  schiket  seinen  sun  Ludbig  mit  ainem  grossen 
volk  gen  Osterreich.  der  nam  ein  Lincz  und  das  land 
ob  der  Ens,  yedoch  Ottocarus,  margraf  zu  Marheren,  kiing 
Wenczla  sun  zu  Beham,  erobert  mit  gebalt  das  herzogtum 
zu  Osterreich. 

35  Anno   1247   wurden   alle  gotliche  ambt   und  singen 

in  Bairen,  Sbaben  und  alien  landen  kiing  Conrad,  herzogen 
in  Sbaben,  und  herzog  Otten  in  Bairen  und  aller  ir  giinner 

1  Oben  229, 14  :  in  Apuliam. 

*  Unrichtige  Uebersetxung   des  lateinischen  Textes   (229,21):    post 
40 imperatoris  recessum. 

*  lm  lateinischen  Text  1242;  die  Jahrxahl  1241  bei  dem  auch  im 
lateinischen  Texte  benutxten  Andr.  62. 

4  S.  509,  28. 

Qaellon  a.  ErOrterungen  N- F.  III.  33 


—     514     — 

u.  E.  112.  aufgehebt  von  babst  Inocencio  dem  vierden  von  des  abgeseczten 
kaiser  Fridrichs  wegen,  und  das  interdict  weret  7  jar. 
man  begrub  auch  di  toten  nit,  dann  die  das  kreuz  hettn 
genomen.  darumb  ward  der  ffiret  Ott  di  pfaffhait  vast  hassen  und 
seczt  in  ubl  zu.  5 

A.  230  Anno  1253  Ludbig  und  Hainrich,  herzogen  in  Bairen, 

herzogOtten   siin,   zu  Oting   wurden  begiirtt  mit  ritter- 
lich   swerten.     desselben  jars    ward  angehebt  das  spital  ze 
pauen  zu  Munchen  und  ward  begabt  von  herzog  Otten  mit 
dem  zol   auf    dem  Isertor   und  ward  verpracht  in  15  jaren  10 
und    ward  geweicht  zu   mittvasten   Letare.     in  dem  jar 

u.  E.  112.  herzog  Ott  in  Bairen  an  sand  Andres  abent,  da  er  des  voderen 

tags  gen  der  nacht  frolich  bas  [ F.  96]  mit  seinem  gemachl  Agnes 

A.  230.  und   hofgesind,  fiel   er  hin    und   starb  aines  gachen   tods  im  pan   an 

alle  sacrament  und  ist  begraben  zu  Scheuren   bey  seinem  15 
vater   und    anheren.     er  verliess  zben  siin,    Ludbig  und 

231.  Hainrich,  und  ain  tochter,  frau  Elspet.  di  nam  zu  der  ee, 
als  oben  gesagt  ist  worden,  Conrad,  kting  zu  Jerusalem 
und  Sicilia  und    herzog  zu  Sbaben,    kaiser  Fridrichs   sun, 

232.  ain  fridsamer  herr  und  rechter  richter.  nach  seines  vateren  20 
tod  nam  er  ein  das  kiinkreich  Pullen  und  Sicilia  anno  1253 
und  gewan  di  stat  Napls  und  Hess  di  maur  niderbrechen 
in  den  grunt,  des  nagsten  jars  darnach  am  aufferabent 
anno  1254  starb  er  und  bard  begraben  zu  Fungia  im  pann 
pei  seinem  vater.  er  Hess  ainen  jungen  sun,  genannt  Conrad  25 
Oder  Conradin.     der  wonet  bei  seiner  muter  frau  Elspet    in 

255.Bairland.  er  underwant  sich  des  kunkreichs  Sicilia  nach  seines 
vatern   tod,   das  aufhielt  im  seins  vater  natiirlicher  bruder 
Manfredus  13  jar.     do  er  vierzehen  jar  alt  was,  do  gab  im 
Dietrich,  margraf  zuMeichsen,  sein  tochter,  und  di  hochzeit  was  30 
zuKoburg.  dabey  bas  sein  veter  herzog  Ludbig  von  Bairen  und 

232.  vil  fiirsten  und  herren.  babst  Alexander  der  viert  tet  Man- 
fredus in  pan  und  verlech  das  kunkreich  Sicilia  graf  Karl, 
des  kiings  bruder  von  Frankreich.     der  erschlug  in  in  ainem 

233.  veltstreit  anno  1266.  nach  vil  ermanung  und  vodrung,  das  35 
er  seinen  veteren  solt  rechen,  Conradus  zoch  in  walsche 
land  mit  grosser  macht  durch  Peren  gen  Pavia,  darnach 
gen  Geinf  \  darnach  auf  dem  mer  /  F.  97]  gen  Pisas.  er 
erschlug  kiing  Karls  marschalk  pei  Arecio.  er  ward  zu 
Rom  von  pfleger  und  senator  als  ain  kiing  enpfangen40 
und   er  zoch   in  Pullen   und   ward  in  ainem  feltstreit 

1  Genua. 


—     515     — 

gefangen  und  mit  margraf  Fridrich  von  Paden,  margraf 
Hermans  sun,  und  anderen  vil  edlen  enthaubt  anno  126  8. l 
also  nam  an  im  kaiser  Fridrichs  geschlacht  ain  end.  di 
kiingin  Elspet  nach  irs  ersten  hauswircz,  kiing  Konrad,  tod 
5  ward  verheirat  Mainharten,  graf  zu  Tirol  und  Gorcz.  J>bj234. 
dem  gepar  sy  Otten,  Ludbig,  Albrecht,  herzog  zu  Kerenthen, 
und  Hainrichen,  kiing  zu  Peham  und  Polant,  herzogen  zu 
Karenthen,  graf  zu  Tirol  und  Gorcz,  und  ain  tochter  Elspet. 
di  nam  zu  der  ee  herzog  Albrecht   zu  Osterreich,  der  dar- 

10  nach  kiing  ward,  anno  1273  ist  gestift  worden  das  kloster 
Stams  durch  graf  Meinhart  und  frau  Elspet,  sein  hausfrauen, 
di  des  selben  jars  ist  gestorben  an  sand  Dionisii  tag  und 
in  dem  bemelten  kloster  als  ain  stifterin  begraben.  es 
ward  auch  darnach  der  gemelt  Meinhart  herzog  zu  Kerenten. 

15  so  vil  sei  jczund  gesagt  von  frau  Elspeten,  herzog  Otten 
tochter.  der  herzog  Ott  besass  das  herzogtum  Bayren 
22  jar. 

Di  erst  tailung  Ober-  und  Nider-Bairen. 

Anno    1255  di  zben    sOn   des  vorgedachten  Otten,  Ludbig  und  A.234u.EJ12. 

20  H  ain  rich,  taylten  ir  erb  nach  irs  vateren  tod.  Ludbig  besass  di  Pfalz 
bei  Rein  und  Oberbairen  mit  dem  Norika.  so  besass  Hainrich  [F.  98] 
Niderbairen.  da  ist  zum  ersten  mal  getailt  worden 
Bairen  in  Ober-  und  Niderbairen;  wann  di  namen 
Ober-   und  Niderbairen   sind  vor  nie  gehort  worden 

25pis  auf  di  zeit. 

Ludbig  a,  pfalzgraf  bey  Eein,  herzog  in  Oberenbairen,  A.  235 
bei    seins    vater  leben   anno    1247   vertraib    di  grafen   von 
Wasserburg   gar  ab   gen  Hals,     der  herzog  Ludbig  het  zu 
der  ee  frau  Maria,    herzog  Hainrichs  von  Brabant  swester, 

30 sand  Elspetn   muem.     er   sass  zu  Schbabischen  Werd.     diu.  F.  167. 
frauen  liess  er  enthaubten  in  seine m  gahen  zoren  durch  ainen    arkbon, 
den    er  het  zu  ainem  f rumen  ritter.     das  ftigt  sich  also,     er  hetF.  167. 
ainen  ritter  an  seinem  hof,  der  seins  leybs  stark  und  wunder  kiien  was, 
auch   in   raten   fflrpflntig.    umb   das  was  er  an  des    furs  ten    hof  hoch 

35  gehalten.     der  fflrst  und    auch   di   fiirstin  he  ten   in  ein   gar  sunderen  168. 
genaden.    nu  kam  es    dick,   das  er  mit  der  fiirstin  durch  kurzweil  den 
echachzagl   zoch.    ainer   zeit,    als   si    nach   gebonhait   aber  spilten,   do 
sprach    der   ritter  zu   der  frauen :    genedige  frau,    ich  bitt  eur  gnaden 
durch   eur  angeborne  tugent   und   er,  ir  bellet    mich  ainer  bett  gebern. 

40 di    frau    sprach:    was   ich  mit  meinen  eren  getun  mag,  solt  ir  genadige 

*  dux  am  Rand  iiber  Kreis. 

1  Richtig,  trie  die   oben  S.  233,  33  falschlieh  geanderte  lateinische 
Quelle  Herm.  Alt. 

32* 


—     516     — 

antbort  horen.    er  sprach:     so  pit  ich  eur  gen  ad,  ir  wellet  mich  hinfur 
nit  raer  irizen,  sunder  tuizen,    so  doch  eur  genad  man i gen  bolgebornen 
man  tuezt,  der  doch  mer  von  art  und  geburt  ist  dann  icb.     des  pat  er 
di  furstin    manigmal,   es  belaib   aber  also  wie   vor.     nach   diser   zeit 
fiigt  es   sich,  das   diser    fiirst   urleugen   ward   auf  den  sbabischen  punt  5 
und  machet  ain  feld  fur  Augspurg  [F.  99]  der  end,    als  iczo  Fridberg 
ligt.    do    tet   der  gemelt  ritter   manige   ritterliche   tat   und  prach   den 
steten  vil  ab,    wann  er  des  fursten  herlayter  und  haubtman  was.     ainer 
zeit  rait  er  mit  vil  ritter  und  knechten  in  das  land  und  heret  mit  raub 
und  mit   prant.     under  dem   schiket   di  edl   furstin   dem  fursten  brief  10 
und  pat   in,   das  er  aus  dem   veld   mit   seiner  aigen  perzon  zuge;    er 
hiet   doch    sunst  vil  guter  leul  genug.    des  wolt  der  herzog  nit  volgen. 
nach  dem  schraib  si  dem  haubtman  in  sunderhait,  das  er  fleiss  furkerte 
und   irem    herren  riet,  also  das  er  aus  dem  veld  zug.     umb  des  willen 
wolt  si  in   geberen  der   pet,    darumb  er  sy  so  vast  gepeten  het.     und  15 
als   der    pot  in   das   her  kam,   fand    er  den  ritter  nit,  und  dye   brief 
wurden  dem  herzogen.     als  aber  der  solich  brief  verlas,  zuhant  gedacht 
er,  das    di  frau   mit  im  hiet  ir    er  geschbecht   oder   zuvor  des  ganzen 
willen    hiet.     umb    des    arkwans    wilen  eilt   er    in  seinem  gahen    zoren 
haym  und  horte  kain  entschuldigung  diser  frumen  frauen.    aus  gaher  20 
und  unbesinnter   rach   ertotet  er   di   rainen   furstin    erbarmklich   und 
warf   irer  junkfrauen    vier   iiber    di  raaur   aus    und 
notet  ainen  wachter,    dass  er  di  furstin  enthaubten 
must*. 

A.  235.  Anno  1256  an  dem  15.  Kalendis  des  monats  Februari25 

ist  begraben  worden  di  edl  frau  Maria  von  Brabant,  herzog 
Ludbig  von  Bairen   gemachl   und  sand  Elspeten   muem,    in 

F.  168.  dem    kloster   Mangoltstain.      und    do    dise    ding   erfur   der   ritter, 
das   es    von    seinen   wegen  geschehen    was,    umb  des  fursten    gahen 
zoren   rait   er    aus   dem  land  und  [ F.  100]  verschraib  dik  dem  fursten  30 
169.  der  frauen    und  sein  unschuld.     er  verkundte  auch  all  ursachen  diser 
ding  dem  herzogen,  was  sein  gebet  zu  der  frauen  gebesen  war. 

Item  etlich    sagen    pfalzgraf   Rudolf,    des   gemelten    herzog 
Ludbig  sun,   als   er   noch  junk   was,   erstach  auch  disen   ritter    lang 
darnach,  umb  das  sein  vater  sein  hausfrauen  von  seinen  wege  n  35 
getdtt   het.     und  als   etlich   wellen,   so   ist  der  ritter  gebesen    graf 
Hainrich  von  Hirsaw1,  etlich  ain  Etlinger.2 
A.  235  Item    herzog    Ludbig    pauet    ain    gschloss    auf    dem 

Geyrspergb  wider  di   purger  zu  Bengspurg  und  nent   das 

a  er  liess  di  fraun  kopfen  am  Rand  iiber  Kreis.     *>  pauet  Geirsperg  40 
daz  sloss  am  Rand  iiber  Kreis. 

1  Wie  Riexler,  Geschichie  Baierns  II,  111,  tcohl  mit  Recht,  vermuiet 
hat,  ist  dieser  graf  Hainrich  von  Hirsaw  aus  Missverstandnis  der  An- 
gabe  bei  Andr.  63,  12  H.  comiti  hirsuto  entstanden. 

2  Vgl.  den  lateinischen  Text    oben  S.  252,  33  und  Spillers  Anm.  4  45 
xu  Fiietr.  169,  ferner  unten  S.  528,  30  ff. 


—     517     — 

Landeskron.      auch  pauet   er   di    burk    und  Stat  Fridperg   wider u.  Tab.Schir. 

195 
den    bischof   und   di    burger   zu    Augspurg  anno   1260.   in  dem  jar 

nam   herzog    Ludbig    di    ander   hausfrauen    Anna,    herzog 

Conrad  von  Poland  tochter.    pei  der  het  er  ainen  sun,  ge- 

5nant  Ludbig,  und  ain  tochter  Agnes,    frau  Anna  starb.        A.  263. 

Anno   1263  pauet   und   stiftet   herzog    Ludbig    das    kloster A.263u.F.169. 
Ffirstenfeld  zu  puess*,   umb  das   er  sein  frauen    Hess  ertftten  unver- 
schuldt,    und   erbelt   und   macht   da   ain   ebige   grebniis    der  A.  263 
ftirsten  in  Oberbayren,   wann  herzog  Hainrich  erbelet  sein 

10 grebniis  ZU  Saldental  ZU  Landshut.      also  kam   di   grebnus  derw.  Tab.Schir. 
ftirsten  von  Bairen    von  Scheiren;   wann  was  vor  ftirsten  sind  gebesen  ^* 
seid    des  Otten    VOn  Witlspach,    di    ligen    all    zu    Scheyren, 
junger  und  alter  42,  di  graven   von  Scheyren,   von  Dacha wb  und    die 
anderthalb   warn  gesessen1   und   ire  weyb    und    kind,      in    der    zeit 

15  starb  di  obgemelt  frau  Anna  etc. 

Anno  1273,   als   kiing  Rudolf   von  Habspurg   zu  Achh 
gekront  ward,  [F.  101]  gab  er  herzog  Ludbig  sein  tochter 
Machthild  ZU  der  ee.      pey    der   dritten    hausfrauen   het   er   zben  E.  H2.  113. 
sun,    Rudolf  und  Ludbig    den  jiingeren.     Item    di    wal   des    be- 

20nanten   kiings  hat  sich  also  begeben.     do  nun  di  kor-A-236 
ftirsten   gesamlt  waren   zu   Frankfurt    acht  tag  nach   sand 
Michels    tag    durch   gepot   babst   Gregori   des  zehenten*,    kuntenu.  Andr.  67. 
si  nit  ains  werden   in   der  wal.     also  gaben  si  ir  stim  all 
auf  Ludbigen,   pfalzgraf  bei  Eein  und  herzog    in  Ober- 

25bairen;    wen    der   erbelet,    den    wolten    si   fur   ainen 
kting  und  hern  haben.    der  erbelet  Rudolf,  graf  zu  Habs- 
purg.   der  was  ain  gerechter  und  streitpar  furst8    Ottokerus,  kting  A.  236. 
zu  Beham,   herzog  zu  Ostereich    und    zu  Steyr,   was  nit 
bei    der    bal.     er    bolt    auch    seinen   gunst   nit   darzu 

30geben  und  wolt  im  auch  nit  gehorsam  sein.  darumb 
anno  1276  kting  Rudolf  mit  ainem  starken  volk  zoch  ab 
gen  Ostereich  und  het  bey  im  under  anderen  vil  ftirsten 
pfalzgraf  Ludbig  und  herzog  Hainrich  aus  Niderbairen. 

Anno  1286  sind  verprent   worden   di  Juden,   man  und 

35  weib  hunderi  und  40,  darumb  das  si  ain  kristenkind  getot  heten. 

*  pauet  Ffirstenfeld  zu  pufl  am  Rand  iiber  Kreis.     b  Dauchaw  Hs. 

1  Die  aus  der  Tab.  Sckir.  195  stammenden  Worte :  und  di  andert- 
halb warn  gesessen  sind  oben  im  lateinischen  Texte  nicht  verwendet. 

*  durch    gepot  babst  Gregori  des  zehenten  fehlt  oben  236 f  17  im 
40  lateinischen    Texte.     Quelle  des  deuiscken   Textes  ist  der  auch  an  jener 

Stelle  des  lateinischen  beniitxte  Andr.  67:  Gregorio  papa  mandante.  Fiir 
die  Angabe  des  zehenten  ist  der  vorangehende  Text  bet  Andr.  Quelle. 

8  Nach  Andr.  67 :  homo  bellicosus  ...  vir  probus  et  ab  infancia 
bellicosus,  iustus  . .  . 


—     518     — 

A238u.KU3.  Anno  1289  Ludbig,  der  elter  sun  pfalzgraf  Ludbig,  ein 

bolgemachter  juilger  fiirst,  ward  zu  Nuremberg  in  aineui  hof  mit 
ainem  sper  an  den  hals  geriirt  von  ainem  grafen  von  Hohenhaiin. 
unlang  darnach  starb  der  edl  fiirst  und  bard  begraben  zu 
Furstenfeld.  5 

A.  238,  Anno  1294  starb  pfalzgraf  Ludbig,  herzog  in  Bayren, 

korfiirst,  seins  herzogtums  im  41.  jar  und  bard  begraben 
zu  Furstenfeld  in  seiner  stift.  er  lie  aus  seiner  dritten 
hausfrauen  zben  siin,  Rudolf  und  Ludbig,  von  den  hinach 
gesagt  [F  102  J  wirt.  aber  doch  von  ee  wil  ich  sagen  und  10 
anheben  von  den  herzogen  in  Niderbairen,  von  herzog  Hain- 
richen  und  seinen  siinen,  der  des  iczgedachten  herzog 
Ludbig,  pfalzgraf,  bruder  ist  gebesen. 

Hainrich,   herzog*  in  Niderbairen,   het  zu  der  ee  frau 
Elspet,  kiing  Bele  von  Ungern   tochter,   der  sand  Elspeten  15 
bruder  ist  gewesen. 
239.  1258  Ottocarus,  kung  zu  Beham,  herzog  zu  Ostereich, 

ain  junger  kiiener  fiirst,  unbedachtlich  an  fiirsichtigkait,  di 
doch  in  streiten  notorftig  ist,  aus  valschem  rat  mit  grosser 
macht  ist   gewappenter  durch   di  stat  Passaw    einzogen  in  20 
daz  Pairland.     er  riiemet    sich   durch   sein  macht  und  gut, 
er  wolt  wider  aller  willen  zu  schmach  herzog  Hainrich  und 
seinem  land   zihen  bis   gen  Landshut    an  di  maur  und  da 
ritterlichen    schimpf    treiben;    wann    herzog   Hainrich    mit 
seiner  hausfrau  Elspet  sas   zu  Landshut.     der   kiing  durch  25 
Kiinczingen  zoch  das  Vilstal  auf  mit  raub  und  prant  dorferen 
und   kirchen   pis  an  das  geschloss  Fraunhofen.     der  herzog 
het    kaum   vor  fiinf   tagen    vor   dem    einzug    in   sein   land 
enpfangen    di    absagbrief  solher  veh  und   veintschaft,    mit 
eylent  schikt  er  potschaft  in  sein  land  und  zu  seinen  friinden  30 
und  giineren.     er  hoffet    in   di   parmherzigkait  gocz  und  in 
sein    gerechtigkait    und    mit   ainem    guten  geraisigen  zeug 
kam   er  in   das  veld  wider  sein   veint.     es  kam  auch  sein 
bruder   herzog  Ludwig,    der    iczo    an    dem  Rein    war  ge- 
[F.  103]  wesen.   in  des  abwesen b  vermainet  der  kiing  seinen  35 
willen    und    kiinhait    dester   bas  zu  verbringen.     der  kiing 
sach  di  kiinhait  der  fiirsten  von  Bairen  und  di  unerschrok- 
lichayt  irs  volks  und  wolt  mit  in  nit  streiten  und  an  sand 
Bartolomeus  tag,  der  des  selben  jars  bas  am  freitag,  erpat 
er  frid  den  selben   tag  und  an  dem  samztag  darnach  floch40 
er  mit  alien  den  seinen  gen  Miildorf.     di  fiirsten  eilten  in 

*   dux  am  Rand  iiber  Kreis.    *  abesen  Hs. 


—     519     — 

nach,  und  do  di  flucht  von  den  rossen  daz  treng  so  gross 
ward,  da  viel  di  pruk  des  Ins  zu  Miildorf  darnider.  do 
sach  man  manigen  ritter  mit  ross  und  harnasch  in  dem 
wasser  schwimen.  etlich  wolten  ee  gefangen  sein  dann 
5sterben,  etlich  kamen  in  ainen  turn  in  der  vorstat:  di  und 
ire  gute  ross  wurden  durch  den  gahen  zoren  herzog  Ludbigs 
verbrent;  wann  si  mochten  nit  entfliehen.  es  verdurben 
da  wol  400  in  wasser  und  in  feur.  di  andern  mit  dem 
kting   wurden   da  belegt  in  der  stat  Miildorf.    am  neunten  240. 

10  tag   des   belegers  durch  giietigkait  der  fiirsten  in  fridsweis 
vergiinten  si  in  wider  haimzeziechen  mit  leib  und  gut. 

Anno  1266  Ottokerus,  kting  zu  Beham,  zoch  aber  mit 
ainem  grossen  her  in  Bairland  und  erstoret  Rengstauff, 
Nittaw  und  etlich  mer  geschlosser.    do  ward  frid  gemacht. 

15  do  zoch  er  bider  haim. 

1270  Conrad,  bischof  zu  Freising,  hat  das  spital  zum 
heiligen  geist  zu  Landshut  gefreyt  und  gar  von  der  pfarr 
abgetailt. 

1271  frau  Elspet,   herzog   Hainrichs  hausfrau,  kting 
20  Bele  von  Ungeren  [F.  104]   tochter,   ist  gestorben  an  dem 

tag  der  11000  maid. 

Item  der  herzog  Hainrich  hat  gestift  zu  Landshut 
das  predigerkloster. 

Anno  1275  haben  die  minder  brttder  zu  Ingolstat  ein 
25kloster  angefangen  zu  pauen. 

Item  herzog  Hainrich  biewol  er  am  ersten  seinen  gunst 

und  willen  nit  gab  zu  der  wal  kung  Rudolfs  von  Habspurg, 

doch  tet  ers  hernach  und  zoch  mit  im  ab  gen  Ostereich  1276. 

Anno  1277  di  zben  briider  Ludbig  und  Hainrich,  her- 

30zogen    in  Bayren,   haben  mit  ainander  kriegt  und  das  land 

mit  raub  und  prant  verderbt. 

Des   nagsten  jars  darnach    ist  her  Albrecht  von  Hals 
von  seiner  tugent  wegen  von  kting  Rudolf  zu  ainem  grafen 
geslagen. 
35  1280  herzog  Hainrich  hat  zu  Landshut  hofstat,  grand 

und  poden  und  den  prunen  den  parfiiessern  geben  zu  ainem 
kloster,  das  si  da  angehebt  haben  zu  pauen. 

Anno  1285  starb  der  lest  graf  von  Mospurg  an  erben.-^- 

do    verlech   Enicho,    bischof   zu   Freising,    di    grafschaft 

40 oder  herschaft  Mospurg  herzog  Hainrich  in  Niderbairen. 

also  ist  di  selb  grafschaft  von  ainem  herzog  auf  den  anderen 

von  den  bischoven  zu  Freising  zu  lehen  enpfangen  worden 


—     520     — 

bis  zu  den  zeiten  ainsa  herzog  Hainrichsb.  der  hat 
di  auch  zu  lehen  enpfangen  von  dera  hochwirdig  en  fursten 
und  herren  Nicodem  von  Pern  zu  der  Layter,  bischof 
zu  Freising.  des  selben  herzog  Hainrichs  sun  Ludbig  ist 
oft  von  her  Johansen  Tulbek,  bischof  zu  Freising,  erraont5 
worden,  di  herschaft  Mospurg  [F.  105 J  zu  lechen  ze  ent- 
pfahen.  er  verzoch  aber  das  alzeit  in  giitigkait.  also  ist 
es  hingangen  und  nit  geschehen.  darnach  herzog  Jorg  hat 
es  mit  gebalt  inn.  in  bedorf  niemant  daran  weisen 
oder  an  in  begeren,  das  ers  zu  lehen  enpfach.  10 

1286  kting  Eudolf  het  ainen  hof  zu  Augspurg  mit 
den  fursten  daselb.  in  ir  aller  gegenbiirtigkait  an  dem 
heiligen  weinachtabent  macht  er  seinen  erstgeboren  sun 
zu  ainem  fursten  und  verlech  im  di  herzogtum  Ostereich 
und  Steyr.  und  graf  Meinhart  zii  Tirol  macht  er  herzogen  15 
zu  Kerenten.  der  selb  Meinhart  het  zu  der  ee  gehabt  frau 
Elspeten,  ktingin  von  Jerusalem,  herzog  Otten  tochter  von 
Bairen.  aber  si  was  nu  gestorben  vor  langst.1  an 
dem  obrestn  darnach  der  kting  verichtet  mit  ainander 
Rudolf,  den  erzbischof  zu  Salzburg,  und  herzog  Hainrich20 
in  Niderbairen,  und  si  teten  ainen  hindergank  auf  6  man. 
di  solten  erkennen  umb  di  artikl,  so  sy  wider  ainander 
hetten.  do  gab  herzog  Hainrich  dem  erzbischof  di  stat 
Miildorf  wider,  di  er  im  vodern  jar  mit  gewappnter  hant 
gebunnen  het.  25 

Anno  1290  an  sand  Apolonia  tag2  herzog  Hainrich 
242.  nam    ain    gut    end    zu    Burkhausen    und    bard   im  kloster 
Landshut   zu  Saldntal3  begraben.    und   het  geherscht  25 
jar  und   liess  drei  sun,   Ott,  Ludbig  und  Steffan,   und  frau 
Elspet,  ain  klosterfrau  zu  Saldental.  30 

Nu  das  aber  dis  piichlein  dester  richtiger  werde,  so 
wil  ich  am  ersten  volenden  di  liny  [F.  106]  der  herzogen 
in  Niderbairen  und  darnach  widerumb  komen  an  di  Pfalz 
und  Oberbairen. 

Ott c,  herzog  in  Niderbayren,   der  erstgeboren  herzog  35 
Hainrichs   sun,   zu    des    zeiten    begab    es   sich,    das    etlich 

»  am  Rand  hinxugeschrieben  mit  Einfiigungszeichen.  b  unserer  ze 
(wohl  zeit  begonnen)  ausgestrichen.     c  rex  am  Raiid  iiber  Kr&is. 

1   Vgl  oben  S.  234,  11. 

*  9.  Februar;  vgl  oben  S.  241,  Anm.  5.  40 

1  Seltgentkal  zu  Landshut. 


—     521     — 

korftirsten  waren  wider  kting  Adolf  von  Nassaw  und  schiketen 
nach  herzog  Albrecht  gein  Ostereich.  der  zoch  herauf 
durch  Bairland  mit  herzog  Otten  gunst  zu  mittvasten  anno 
1298  und  was  in  dem  kloster  zu  Beihensteffen  mit  6000  man 

5  uber  nacht.  er  het  in  seinem  her  wenig  Ostereicher,  Ungeren 
und  Beheim.  di  korfursten  zu  Maincz,  ausgenomen  den  von 
Trier  und  pfalzgraf  Rudolf,  als  vil  und  an  in  was,  seczten 
si  kiing  Adolf  ab  und  erbelten  herzog  Albrecht  von  Ostereich, 
etbo   kting  Rudolfs  sun,    und  sburen  im.     er  kam  an   den 

10  Rein  an  sand  Johanns  abent  zu  subenten  und  mit  Gebharten, 
erzbischof  zu  Maincz,  und  mit  den  bischofen  von  Strasburg 
und  Costnicz  und  etlich  anderen  ftirsten  und  herren  besamlt 
er  ain  gross  volk.  des  geleichen  tet  auch  kting  Adolf  mit 
hilf  herzog  Otten  von  Bairen,  pfalzgraf  Rudolf  und  etlicher 

15  reichstet  als  Worms,  Speir  und  ander.  nach  vil  umbschwaif 
in  der  stat,  genannt  Hasenhtibel  oder  Hasenbtichel,  der 
kting  wolt  nit  warten  der  hilf  seiner  ftirsten;  mit  ainem 
klainen  zeug  eylent  und  unbedacht-  [F  107  ]\ich,  kien  und 
gach,   als  es    sich  in  veldstreiten  nit  gebtirt,  gieng  an  den 

20  streit.    der  herzog  het  nu  ktinklichen  titl  an  sich  genomen. 
am   ersten  erzaigt  er  sich,    sam  wolt  er  fliehen,    darnach 
sprengt  er  in  di  veint.    es  geschach  ain  herter  veldstreit^5- 
auf  ainen  halben  tag.    auf  des  ktings  tayl  waren  zben  ftirsten 
von   Bairen,  pfalzgraf  Rudolf  und  herzog  Ott.     di   hielten 

25  den  spicz  in  dem  streit  mit  scharphen  schwerten;  wann  ire 
pfard  warn  alle  erstochen;  doch  hielten  si  sich  lang  auf 
auf  den  erstochen  korparn.  der  kting  mit  seinem  her  wolt 
in  zu  hilf  komen.  ee  er  in  den  streit  kam,  straucht  sein 
ross,   das  er  ainen  schbaren    val   thet  von  dem  ross.     und 

30  do  er  wider  auf  das  ross  geseczt  ward,  het  er  nimer  ver- 
nunft  und  mocht  vor  beetling  den  helm  nymer  geftiren  und 
kam  doch  unbeislich  in  den  streit  und  ward  mit  anderen 
vil  auf  baiden  tailen  erschlagen  und  zu  nachcz  ward  er 
nacket   auf  dem  veld   gefunden,  als   er  aus  muterleyb  was 

35  kumen,  der  doch  des  morgens  vor  ain  machtiger  kting  was. 
noch  heten  di  zben  ftirsten  von  Bairen  ir  stat  im  streit 
innen.  do  si  aber  vernamen  des  ktings  tod,  gaben  si  sich 
gein  Haidlberg.  das  geschach  an  sand  Processi  und  Mar- 
tiniani  tag.    herzog  Otten  burden  drei  wunden  geschlagen. 

40 er  kam  kaum  mit  dem  leben  davon.    doch   eylet  er  nach 

dem    herzogischen  zeug  bis  an  den  Rein,     daselb  urbaring, 

unvertraut  tiberviel  in  [F  108]  graf  Albrecht  von  Hayrloch, 

•  herzog  Albrechcz  ohaim,  mit  ainer   grossen   menig  zu  ross 


—     522     — 

und  zu  fuess.  si  trafen  mit  ainander.  do  kert  sich  der 
sig  zu  herzog  Otten,  und  der  graf  mit  400  wurden  er- 
schlagen. 

Item  herzog  Otten  in  Niderbairen  mutter,  frau  Elspet, 
was  des  kungs  Bele  des  vierten  von  Ungeren  tochter.  5 
darumb  da  des  kungs  sun  von  Behaim  das  ungrisch 
reich  wider  den  jungen  Karl  nit  behalten  wolt,  anno 
1305  schikten  etlich  ungrisch  herren  ain  erberge  ambasiat 
gen  Bairen  zu  herzog  Otten,  das  er  kam  und  das  ktinkreich 
enpfieng.  er  erlangt  von  kting  Wenczesla  di  heilig  ungrisch  10 
kron  und  zoch  mit  seiner  schonen  ritterschaft  ab  gen  Ungeren. 
do  zugen  engegen  di  Ungern  in  zu  enpfahen.  und  do  di 
Ungeren  zu  im  komen,  sprachen  si  zu  herzog  Otten:  herr, 
schikt  eur  ritterschaft  wider  haim.  ir  mogt  euch  wol  frolich 
an  uns  lassen.  wir  wellen  euch  alle  er  bebeisen.  auf  das  15 
schiket  er  alle  sein  ritterschaft  wider  haim  gen  Bayren.  er 
ward  gar  kostlich  enpfangen  und  gefurt  gen  Ungeren,  und 
zu  Stulbeissnburk  Benedikt,  bischof  zu  Vesprim,  und  bruder 
Anthoni,  bischof  Chanadiensis,  salbten  und  kronten  in  zu 
244  kting.  er  fur  ab  gen  Ofen  und  an  dem  heiligen  tage  trug20 
er  di  kron  auf  seinem  haubt  und  rait  also  in  ktinklicher 
zier  durch  all  gassen  und  strassen,  damit  das  alien  menschen 
verktindet  wtirde,  das  er  redlich  zu  [F.  109]  kting  gekront 
war  worden. 

Item  es  ist  auch  zu  wissen,    do  herzog  Ott   di  heilig  25 
kron  gen  Ungern   ftiret,   von  vorcht  wegen  der  veint  liess 
er  si  einmachen  in   ain  flaschen.     und  do  er  pei  der  nacht 
rait  in   offner  strassen  mit  vil  menschen,   angevar  giengen 
di  riem   der  flaschen   auf  und  viel  von  dem  satlpogen,   das 
es  niemant   vermerkt.     da   es    aber  tag  was,  do  si  sachen,30 
das  der  gross  schacz  verloren  was,  eylten  si  schnell  hinder 
sich,    als  paid  si   mochten,    und    funden   di  kron  auf  offner 
strass,  und  si  het  niemant  gefunden  oder  aufgehebt,  und  si 
war  villeicht  in  dem  ersten  schlaf  der  nacht  verloren  worden 
und   des  anderen   tags  zu   vesperzeyt  gefunden,   wann  der  35 
solcz  sein  lebtag  nit  tragen,   und   ward  doch  von  niemant 
gefunden  oder  aufgehebt,    damit  das  das  ungrisch  reich  nit 
wurd  beraubt  der  kron,  di  der  engel  pracht  het. 

Item    der   gekront   kting    wolt    haimsuchen    das    land 

Erdelen.     do  fieng  in  Ladislaa  Waynoda  und   het  in  lang4o 

u.  E.  120.  in  der  gefanknus  in  seinem  geschloss   und  wolt  in  nit  ledig 

lassen,  er  nam    dann    zu  der  ee  sein   tochter.     des  wolt  der  kting  nit 

thun.    doch     ward  er  durch  hilf  aines  dieners  ledig  aus  der  fanknua, 


—     523     — 

das  er  haimlich  kam  von  dannen,  und  lief  ZU  ftiessen  durch  verre 
land  tag  und  nacht  als  ain  freyhart*  und  durch  Walachey, 
[F.llO]  Reussen  und  Polant  kam  er  gen  Bressla  in  der  Schlesy. 
do  ward  er  erkannt  und  verraten  yon  ainem  ritter.  do  ward  er 
5  zum  anderen  mal  gefangen  von  ainem  berzogen  von  Eyffn l  in  Palant. 
des  selben  herzogen  tochter  nam  er  zu  der  ee.  der  sandt  in  erber- 
lich  rait  schoner  ritterschaft  wider  haim  gen  Bayren.  und 
kam  nit  mer  gen  Ungeren.  er  gepar  aus  seiner  hausfrauen 
Agnesen  ainen  sun,  genant  Herzog  Hainrich  von  Naterberg. 

10  Anno  1 300  an  sand  Matheus  tag  Ott  und  Steffan,  herzogen  A.  245 

in  Niderbairn,  haben  das  geschloss  Kransperg  mit  allem 
seinem  zugehoren,  ausgenomen  di  edlleut  in  der  benanten 
herschaft,  geben  und  verseczt  der  kirchen  Freising  under 
irem  sigl  und  brief. 

15  Herzog  Ott   und  sein  bruder*  Steffan3  gaben    dem  land  in  AJ247u.E120. 

Niderbairen  gross  freihait  und  di  gericbt  ze  kaufen,  die  man  nennt 
hofmarch,  den  prelaten  und  edlleuten. 

Anno  1310  Otto  legt  sich  fur  das  geschloss  Neuburk.  A.  245. 
aber  di   darinn   waren,   di   ziindten    das   geschloss   an  und 

20  verprentens  zu  pulver  und  fluhen  davon. 

Der   kling  Otto   in  dem  lessten  jar  seines  herzogtums 
gab   er  gnadiglich  vil  guter  freihayt  der  stift  ze  Freising. 

Anno    1312  an   sand    Gorgonii    tag    starb   kiing   Otto  A.  245 
und    ward   begraben  zu  Saldental    und  lie   ainen  sun,    der 

25  bas  genant  herzog  von  Naterberg.    und  do  kiing  Ott  enpfand, 
daz  er  sterben  must,  vodret  er  di  burger  zu  Landshut  und 
Straubing  und  bei  irem  aid  befalch  er  in,   das  sy  den  icz-t*.  E.  119. 
genanten  seinen  sun  Hainrich  und  auch  seines  bruder,  herzog  StefFans 
kind  Heinrich,  der  bas   bey  acht   jaren,   [F.lll]  und  Oten,   bei  vier 

30  oder  funf  jaren,  nimant  anderm  solten  befelhen  mitsambt  dem 
fiirstentum  dann  seinem  vetteren,  herzog  Ludbig  zu  Miinchen, 
demjungen,  der  darnach  kiing  ward,  das  si  auch  treulich 
verbrachten.  dawider  waren  sam  all  dienstleut  und  ritterschaft  in 
Niderbaiern  und  v e  r  mainten  di  kinder  und  ir  fiirstentum  den  herzogen 

35  zu  Ostereich  zu  entpfelchen,  damit  di  kinder  und  das  land  bas  versorgt 
wfirden.  und  aus  solher  ursach  begab  es  sich,  das  niemant 
sicher  was  im  land,  und  als  nu  herzog  Ludbig  in  Oberbairen 
sich   besamlet  und  wolt  daz  herzog  turn  mit  gewalt  einnemen,   dabider 

a  freyhayt  Es.  trie  die  Quelle  E.  120, 11  in  der  Hs.  J. 

40  l   Vgl.  oben  S.  244y  Lesart  <*. 

*   Vielmehr  Otto  fur  sich  und  seine  Neffen ;  gemeint  ist  die  „  Ottonische 
Handfeste"  von  1311.    Der  Irrtum  geht  auf  Ebran  120, 15 :  Otto  und  sein 
brflder  xuriick,  wornach  oben  S.  247,3:  et  fratres  sui. 
*Stephan  war  schon  1310  gestorben. 


—     524     — 

besamlet  sich  auch  der  adl  Ulld  ritterschaft  in  Niderbairen  mit 
hilf  der  herzogen  in  Ostereich  und  zugen  herzog  Ludbig  engegen  und 
stritten  mit  im  bei  dem  dorf  Gamlstorf.  do  geschach  ain  herter 
streit,  und  herzog  Ludbig  gesigt. 

Es  begab  sich   auch,    als   di   Osterreicher    mit5 
den  Niderbairischen    in   di  flucht  kamen  an  di  pruk 
gen  Folkmanstorf1,  da  prach  di  pruk  under  in,  und 
ir  ertrank   aus   der  massen   vil    zusambt  den,   di   in 
di   Iser   gejagt   und    geschlagen    wurden.    man    hat 
auch  noch   bei  unsern  zeiten   der   selben   end  eisn-10 
hut   in  der  Iser  gefunden  und    etlich  gulden,    man 
findet   auch   noch   pey  unseren  zeiten,   so  man  neu- 
akert,    sporen,    sbert    und    anderen    harnasch.    man 
hat  auch  pei   unseren  zeiten  in   ainem   holz  daselb 
gefunden  auf   ainer  grossen  feichten   in  den    6stenl5 
ainen  man  in  g&n-[F.112Jzem  harnasch  verbesen  bis 
an  di  bayn.2 
A.  245  Der  Osterreichischen    wurden  da  vyl   erschlagen  und 

u.  E.  119.  ^gj.  e(Jlen  vil  gefangen.     durch    den  sig  macht  im  herzog  Ludbig 

das  land  underthanig  als  ainem  vormund.    der  streit  ist  geschehen  20 
an   sand  Theodori   tag,   des  heiligen  martrers,  nach  Christi 
geburt  1313. 
A.  247  Ludbig  »,  des  vorgedachten  herzog  Otten  bruder, 

u'  'herzog  in  Bayren,  gieng  ab  an  leiblich  erben  anno  1294.    seinen 

tail  lands  erbten  der  gedacht  sein  bruder  Ott  und  Steffan. 25 
A.  247.  Stefan*,    herzog   in   Niderbairen,    der  obgedachten 

herzogen  bruder,  der  ward  erbelet  zu  ainem  erzbischof 
zu  Salzburg,  do  gestorben  was  der  erzbischof  Kudolf.  und 
do  di  potschaft  gen  Rom  kam,  do  verbarf  in  der  babst 
und  bolt  in  nit  bestaten.  aber  Conrad,  pischof  zu  Lavannt,  30 
macht  er  erzbischof  zu  Salczburg  und  maister  Hainrich  pro- 
tonotari  macht  er  bischof  zu  Lavant. 

A.  247  u.  Herzog  Steffan  nam  zu  der  ee  Geutta,    ains  herzogen 

*  tochter  von  SwidnilCZ.     bei    der  het  er  zben  sfin,  Hainrichen   und 
Otten,  und  drey  tochter,  Elspetb,  ain  herzogin  von  Osterreich,  35 

a  dux  am  Rand  iiber  Kreis.    b  Kreis  am  Rand. 

1    Volkmannsdorf,  Bezirksamts  Freising. 

8  Vgl.  Martin  Mayr,  Zur  Kritik  der  alteren  Furstenfelder  Oeschichts- 
quellen  (Oberbayer.  Archiv  XXXVI) y  S.  44;  Aventinus,  Samtliche  Werke 
Illy  392.  leh  tetle  Mayrs  Ansicht,  doss  Aventinus  hier  eine  Fiirsten-  40 
/elder  Quelle  beniitzt  hat,  nieht,  sondern  glaube,  doss  hier  lokale  Ueber- 
lieferung  und  Berichterstattung  vorliegt,  die  durch  Arnpeek  erstmals 
schriftlich  festgehalten  warden  ist. 


—     525     — 

frau  Beatrix  a,  ain  grafin  von  Gorcz,  frau  Agnes  a,  ain  junk- 
frauen  bey  dem  kloster  zu  Saldntal  gesessen.  [F  113]  der  A.  248. 
herzog  Steffan   starb  vor  seinem  bruder,   dem  vorgedachten 
kling  Otten,  anno  1309  und  befalh  kiing  Otten  seine  kinder 
5und  land. 

Anno  1315   ist  der  kor  der  parfuserbruder  zu  Lands-  245. 
hut  gebeicht  worden  etc. 

Von  dem  krieg  der  drey  herzogen  in  Niderbairen,         248. 
Hainrich   des   elteren   und   Otten   und  Hainrich. 

10  Anno  Christi  1331  was  ain  grosse  unainigkait  zblischen 

der  fursten  in  Niderbairen,  herzog  Hainrich  der  elter,  der 
dan  het  Agnesen,  kiing  Johannsen  zu  Beham  tochter,  zu 
der  ee,  auf  ainem  und  herzog  Otten,  seinem  bruder,  und 
dem  jungen  herzog  Hainrich,  irem  vetteren,  des  anders  tails. 

15  es  bard  ain  tag  geseczt  gen  Rengspurg.  dahin  cham  kaiser 
Ludbig,  des  hilf  di  jungen  anruften,  kiing  Johanns  von 
Beham,  des  elteren  schweher,  der  burkgraf  von  Nlirenberg 
und  ander  vil  fursten  und  herren.  die  kerten  all  grossen 
fleiss   an,   damit   di   benanten   fursten   mit   ainander  gericht 

20wiirden.  es  mocht  aber  nit  gesein  der  fursten  hertigkait 
halben,  doch  so  bard  das  land  Niderbairen  under  sy  getailt. 
herzog  Hainrich  dem  elteren  ward  Lanczhut,  Straubing, 
Scharding  und  Pfarkirchen  mit  irem  zugehoren  und  bey- 
ligung.    herzog   Otten,    seinem   bruder,    gefiel   Burkhausen, 

25  Otting,  Draunstain,  Hall  und  wras  dabei  ligent  ist  hunz  gen 
Salczpurg  und  ein  das  pirg.  Hainrich  der  jiinger,  ir  vetter, 
hat  an  dem  tail  enpfangen  Dingolfing,  Landaw,  Vilshofen, 
Deckendorf,  Cham,  Pogen,  Kelhaim  und  [F.  114]  was  dabei 
ligt.     di  tailung  ist  geschehen  zu   sand  Bartlmeus  tag,  so 

30  sich  76  jar  verloffen  hetten  von  der  tailung,  als  Nider-  und 
Oberbairen  getaylt  ist  worden  enczway.. 

Anno  1332  am  aschermitbochen  huben  an  zu  kriegen 
herzog  Hainrich  der  elter  mit  seinem  bruder,  herzog  Otten, 
und   mit   seynem  vettern,    herzog   Hainrich    dem   jiingeren, 

35  und  verderbten   das  land  mit   raub   und  prant   auf  paiden  A.  249 
seiten,  das  kain  frid  zbiischen  in  was  bis  auf  sand  Johanns 

tag  ZU  SUbenten.     do  di  jiingeren  zben  sachen,  das  si  dem  elterenu.  E.  124. 
nit  mochten  widersten,  do  ruften  By  an  kaiser Ludbigen  zu  Munchen. 
und    auf   ir  bett   zoch   der  kaiser  mit  groser  macht  zu  veld  und  legt 

40  sich  fur  di  stat  Straubing  an  montag  nach  sand  Ulrichs  tag. 
a  Kreis  am  Rand. 


—     526     — 

er  machet  ain  bruk  iiber  di  Tunaw  bey  Chalers  und  lag  da 
hunz  an  pfinztag  vor  sand  Bartlmeus  tag.  wie  wol  er  der 
stat  nit  gewan,  so  war  er  doch  lenger  darvor  gelegen,  war 
kiing  Johans  von  Peham  nit  komen.  do  der  kam,  do  vericht  er 
den  kaiser  mit  dem  herzogen  und  di  drei  herzogen  mit  ainander.  5 

Ad  propositum. 
A.245u.249.  Hainrich a  der  jiinger  vom  Naterberg,  herzog  in  Nider- 

bairen,  also  genant   von  dem   geschloss,  do  er  ernert  und 
249-  erzogen  ist  worden,  kiing  Otten  sun,  starb  anno  1333  seins 
herzogtums   im   anderen  jar  und   ward  wegraben   in   unserio 
frauen  kloster  zu  Saldental  bey  seinen  elteren  zuLandshut. 
[F.  115]  Ott a,  herzog  in  Niderbayren,  herzog  Hainrich 
des   elteren   bruder,    starb    anno   1335  seins  herzogtums  im 
vierden  jar  und  ist  begraben  zu  Saldental. 
248.  Hainrich a   der   elter,   herzog   in  Niderbairen,   ist  mitio 

seiner    ritterschaft    zu  hilf   kiing  Ludwig   gebesen   in  dem 
streit  an  sandMichls  abent  anno  1322  zu  Ampfing  auf  der 
24&vehenwis. 

Anno  1335  kaiser  Ludbig  aufseczt  herzog  Hainrichen 
in  Niderbayren  zu  ainem  procurator  oder  schaffer  des  reichs  20 
in  teutschen  landen  und  gab  im  des  offen  brief  under  der 
kaiserlichen  majestat  insigl.  von  stundan  herzog  Hainrich, 
250.  ain  grosmachtiger,  reicher  flirst,  zoch  mit  grosser  kosper- 
lichait  ab  an  den  Rein  mit  grosser  kostung  hunz  gen  Achh 
und  begert  an  di  stat  des  heiligen  reichs  nit  durch  sich25 
selbs,  sunder  durch  den  kiing  zu  Beham,  das  si  im  sollten 
sweren  und  in  enpfahen  als  ainen,  der  des  kaisers  offen 
versiglt  brif  hiet.  di  stat  namen  in  ain  bedenken  und  in 
der  zeit  schikten  si  zu  dem  kaiser  umb  rat  umb  solichs 
begeren.  der  kaiser  erschrak  der  ding  und  schiket  eylent30 
brief  zu  alien  steten  im  reich  und  widerruft  di  brief,  di 
er  geben  hett  herzog  Hainrichen.  und  also  der  fiirst,  der 
mit  grosser  er  was  zogen  an  den  Rein,  grosse  er  zu  erlangen, 
zoch  mit  minder  eren  wider  haym.  und  alspald  er  kam  in  sein 
land,  do  grayf  er  den  kaiser  taglich  an  mit  raub  und  prant.  35 

Anno  133(5  Johans,  kiing  zu  Beham,  kam  zu  dem  babst 
[F.  116]  Benedictum  dem  zbelften  gen  Avinion  und  klaget 
uber  den  kaiser  Ludbig,  wie  er  seinem  aidem,  herzog  Hain- 
richen in  Niderbairen,  brief  geben  hiet  under  seinem  insigl 
und  di  zu  stundan  im  zu  spot,  schmach  und  schaden  wider-  ±0 
rueft   on    redlich   ursach,    darumb  der  babst  und  der  kiinig 

*  dux  am  Rand  iiber  Kreis. 


—     527     — 

vi  rat  und  anschlag  hetten.  der  babst  verhiess  im  grosse 
fuderniis  und  gab  ym  guten  trost.  do  versprach  der  kting 
dem  babst,  er  wolt  im  den  kayser  lebentigen  oder  toten 
antborten  in  ainem  jar.  do  des  gewar  ward  kaiser  Ludbig, 
5zoch  er  rait  grosser  ritterschaft  in  Niderbayren  und  schlug 
sich  ze  feld  mitten  im  land  bei  Landaw  an  der  Yser.  er 
hiet  auch  geren  gen  Beham  warcz  geeylt.  und  er  etlich 
tag  do  gewartet  hett  seiner  veind,  do  gebrast  in  an  speys. 
do    kam  kiing   Johanns    von    Beham    und  herzog    Hainrich 

10  mit  irm  zeug  und  legreten  sich  gegen  des  kaisers  her  liber 
enthalben  der  Iser.  es  wolt  kain  barthei  uber  di  Iser  zihen. 
der  kayser  wartet  ir  acht  tag  zu  streiten.  von  manglung 
wegen  der  speis  zoch  der  kaiser  ab  nach  der  Iser  und 
Dunaw  hunz  gen  Passaw.   da  wurden  vich  und  leut  gespeist 

15  und  di  wagen  mit  speis  erfiillt.  er  zoch  wider  herauf  und 
verderbt  das  land  zbiischen  des  Ins  und  der  Yser  on  di 
stat  und  kert  wider  haim  in  sein  land  Oberbairen.  in 
dem  selben  widerhaimziehen  kumen  seins  volks  400  man 
in  das  kloster  Beihenstefen a  gebapnet  [F.  117]  und  beraubten  251. 

20  das  innen  und  aussen  als  gar,  das  sy  den  mlinchen  ganz 
nacket  abzugen.  der  kting  und  der  herzog  beliben  im  veld 
drey  tag,  vermainten,  si  hieten  damit  gesigt.  der  kting 
wolt  sich  ausreden  gen  dem  babst  und  schrayb  im  ainen 
brief   mit  etlicher  prelaten   aus  Beham  und  Bairen   insigl, 

25  were  der  kaiser  nit  geflohen,  er  wolt  im  in  lebentig  oder 
tod  gebracht  haben. 

Anno  1337   haben   di  Juden   zu  Deckendorf  Christum 
gemartert  in  gestalt  des  procz. 

Anno    1338   7.  Kal.    Septembris   Hainrich,    herzog  in 

30Niderbairen,  ist  gestorben  und  im  kloster  Saldental  begraben 
im  sibenden  jar  seins  herzogtums  und  liess  ainen  sun 
mit  namen  Johanns. 

In  dem  selben  jar  wurden  di  Juden  zu  Straubing  ver- 
prennt  und  zu  Dekendorf   des  dritten  tags  nach  Fran- 

SScisci.1 

Item  zu  sand  Afra  tag  kamen  in   daz   land   di   heu- 
schreken  mit  grosem  schaden  an  zal. 

*  am  Rand   schlechte  Zeichnung  einer  Kircke   mit  Beischrift:   Di 
beraubung  des  klosters  Beihenstefen. 

40  x  6.  Oktober.  Oben  S.  251,17  die  gleiche  Tagesangabe  nach  romischer 

Kalenderbexeichnung. 


—     528     — 

Item  zu  Erf ort  und  in  Diirgnerland  hat  es  plut 
geregnet.1. 

Item  des  gedachten  herzog  Hainrichs  gemachl  liiess 
Agnes,  kiing  Johanns  von  Beham  tochter,  als  vor2  ge- 
sagt  ist.  5 

Johanns,   herzoga  in   Niderbairen,    nach   dem  tod  des 

iczgedachten  herzog  Hainrichen,  seins  vaters,  besass  er  das 

ganz  niderland.     er  hett  zu   der  ee  frau  Elspeten,  kayser 

Ludbigs  tochter.   er  lebet  nit  lang.    er  starb  in  seinen  jungen 

E.  132.  tagen  des  nagsten  jars  nach  seinem  vater,  und  das  land  Nider-  io 

bayren  gefiel  als  mit  erbschaft  auf  kayser  Ludbigen. 
A.  252.  Als    vil  sey  gesagt  von  den   fiirsten   in  Niderbairen. 

[F.  118]   nu  kum  ich    an  di  pfalzgrafen   und  herzogen   in 
Oberbayren. 

Als  hievor  gemelt  ist,  anno  12948  starb  Ludbig,  15 
pfalzgraf  bey  Kein,  herzog  in  Oberbayren,  und  verliess  zben 
sun,  Rudolf  und  Ludbig.  di  taylten  ir  vaterlich  erb 
mit  ainander.  do  ward  Rudolf  di  Pfalz  bei  Rein,  von 
demsindhie  all  pfalzgraven  bey  Rein  und  di  selben 
herzogen  bis  auf  heutigen  tag.  Ludbigen  ward  Ober-20 
bayren.  von  dem  sind  entsprungen  all  fiirsten  von 
Miinchen  und  Landshut.  das  aber  di  histori  dester 
richtiger  werd,  so  wil  ich  am  ersten  sagen  von  den 
pfalzgraven,  darnach  von  den  herzogen  in  Bairen. 

Hernach  volgt  von  den  pfalzgraven  bey  Rein  etc.         25 

Rudolf a,  pfalzgraf  bey  Rein,  herzog  in  Bairen,  kurfiirst, 
nam  zu  der  ee  frau  Machthild,  kiing  Adolfs  tochter,  di 
hernach  vil  krieg  zu  den  zeiten  kiing  Ludbigs  erweket. 
bei  der  het  er  drei  siin,  Rudolf,  Ruprecht  und  Adolf. 

Anno    1302    pfalzgraf   Rudolf   liess    ainen  ritter  ent-30 
haubten,  genannt  Ottinger,  etlich  sprechenbOtlinger,  von 
arkbons  begen,   als  geschriben  ist  bei  herzog  Ludbig, 
pfalzgraf,    herzog  in  Oberbayren,   des  datum  1256.* 
254.  Item  Rudolf  und  Ludbig,  gebriider,  herzogen  zu  Bairen, 

haben  gestift  das  kloster  zu  den  Augustineren  zu  Miinchen.  35 

*  dux  am  Rand  iiber  Kreis.    b  sprech  Hs. 

1  Quelle? 

2  S.  525 ,  12. 

8   Vgl.  oben  S.  518,  5. 

4  Oben  S.  516,  33  ff.  40 


—     529     — 

Der  pfalzgraf  Rudolf  was  gar  ain  vermerter  fttrst  in  253. 
allera  romischen  reich.  darurab  do  kttng  Albrecht  von  seinera 
vetteren  erstochen  ward  anno  1308  an  [F.  119]  sand  Jacob 
und  Philippen  tag,  schrayb  im  babst  Clement  der  ftinft  vor 
5  anderen  kurfursten  als  dem  treflichisten  mit  hoher  ermonung, 
das  er  darob  wer  mit  grossem  fleiss  und  vorbetrachtung, 
damit  das  ain  teuglicher,  tapfer  fiirst  erwelt  wurde  zu  dem 
reich.  der  selben  epistl  datum  lautt  also:  datum 254- 
Pictavii    13.  Kal.  Julii   pontificatus   nostri  anno  tercio.    do 

10  bard  erbelet  graf  Hainrich  von  Luxemburg. 

Anno    1315   hat   der  fiirst   Rudolf  nticze  freihait   der 
stift  Freising  miltiglich  geben. 

Do    nun    kaiser   Hainrich    von    Lucemburg   gestorben 
was,    wurden    zben  erwelet  zu  kiing,    herzog   Ludbig    von 

I5  0berbayren  und  herzog  Pridrich  von  Osterreich.  in  der 
wal  gab  pfalzgraf  Rudolf  sein  wal  dem  herzogen  von  Oste- 
reich  und  nit  seinem  bruder.  darumb  war  er  rait  dem  von 
Ostereich  und  war  albeg  wider  seinen  bruder.  zum  lesten 
do    all    fiirsten    im   reich  kaiser  Ludbig   gehorsam   waren, 

20allain   sein   bruder  nit,  do   zoch    er  mit   grosser  macht  an 
den  Rein  und  vertraib  seinen  bruder,  pfalzgraf  Rudolf,  aus2.J5 
allem  seinem  land,      er  floch  und  kam  in  Engelant.    do  starb  erw.  F.  177} 
auch  ganz  vor  »  elend.     sein  drei  sun  hie  und  dort  kamen  mit  armut,  178 
wo   si    sich   zu    behelfen   best  en.    do  nu    kaiser  Ludbig  hort,  das  sein  u.  E.  121. 

25  bruder  Rudolf  in  Engelant  im  elend  gestorben  was,  und  do  er  sach 
dye  frutigkayt  seins  bruder  kinder,  berueft  er  si  all  in  genaden,  und 
als  By  kumen,  do  was  er  herr  als  lands  zu  Bayren  und  der  Pfalz.  do 
sprach  er  genadiglich  als  ain  gutiger  vater  :  [1. 120]  der  kinder  vater  hat 
wider    uns  gethan  und  nit  di  sun.    eia,    warumb  sollten  si  dann  tragen 

30  di  ungenad  irs  vateren.  das  sol  nit  sein.  und  er  taylt  mit  in  und  gab 
in  wider  di  Pfalz  und  bas  darzu  gebort  und  etlich  stet  auf  dem  Norka, 
Am  berg,  Cham,  Neumarkt,  und  etliche  geschl&sser.  und  di  tailung  und 
tailbrief  burden  gemacbt  und  gefertigt  zu  Pavia  des  freitags  vor  sand 
Osbalds  tag  anno  1339. 

35  In   den   selben    tailbrief  en  ist  merklichen  begriffen,    das  di  ersten  ±na\m  S42. 

wal  des  kungs  sollen  haben  pfalzgraf  Rudolfs  erben,  aber  di  ander  wal 
sullen  haben  kaiser  Ludbigs  sun  und  ir  erben,  und  di  wechslungb  der 
wal  sol  ebiglich  zbuschen  in  und  iren  erben  best  en,  und  welher  den 
anderen    an  seinen   rechten  irret,   der  selb   und   sein  erben  sol  di  wal 

40  des  reichs  verloren  haben. 

Di  drey  hernach  geschriben  prtider  haben  di  Pfalz  vast A.255uJ£121. 
erbeitert  an  reich  turn  und  sunder  Ruprecht  der  rot. 

Ruprecht0,  pfalzgrafe  bei  Rein,  herzog  in  Bayren, 
ward  genant  der   rot,   darumb   das   er  ain  rots   har  hette,   und  ward 

45  »  so  Es.    b  wal   der   wechslung  Hs.    c  dux  am  Rand  fiber  Kreis. 

Qaellen  a.  ErOrterun^n  N.  F.  JII.  34 


—     530     — 

geboren  in  dem  geschloss  Wolferczhausen,  auf  der  Iser 
gelegen,  anno  1800  an  sand  Cosme  und  Damiani  tag  und 
ward  gefirmet  an  sand  Remigi  tag  seins  alters  im  zehenden 
jar.  er  hat  gestift  und  erhebt  di  hoch  schul  zu  Heydelberg. 
er  starb  an  leiblich  erben.  5 

A.  255.  Adolf a,  pfalzgraf  bey  Rein,  herzog  in  Bayren,  ist  ge- 

boren [F.  121]  anno  1306  an  sand  Ciriaci  tag  und  getauft 
und  gefirmet  an  unser  frauen  schidung  abent  durch  den 
hochbyrdigen  vater  herr  Conrad,  graf  zu  Luppurg,  bischof 
zu  Rengspurg.  er  nam  zu  der  ee  frau  Irmergard,  ainsio 
graf  en  von  Oting  tochter  im  Riessb,  der  auch  genannt 
was  Adolf  Ruprecht.  er  starb  vor  seinen  bruderen  und 
ward  begraben  zu  Haidlberg. 
256-  Rudolf a,    pfalzgraf  bei  Rein,  herzog  in  Bayren,   ward 

geporen  anno  1309   an   sand   Primi   und  Feliciani   tag  und  15 
gefirmet   durch  Conrad,   bischof  zu   Freising.     er   starb   an 
mandlich  erben,  aber  er  Hess  ain  tochter;  di  ward  verheirat 
margraf  Carl  zu  Marheren,  der  darnach  kting  zu  Peham  und 
kaiser  ward. 

Ruprecht a,  pfalzgraf  bei  Rein,  herzog  in  Bayren,  den  20 
man  auch  Adolf  hiess1  nach  seinem  vater.    sein  hausfrau 
was  des  kiings  tochter  von  Sicilia.     aus  der  gepar  er  ainen 
sun,  genant  Ruprecht  Klemm. 
A.  256  u.  Der  pfalzgraf  Ruprecht  Adolf  raist  auf  den  herzogen   von  Sachsen 

F.  181.  un(j  zocn  jm  jn  ggjjj  land,    zuhant  zoch  auch  im  der  herzog  von  Saxen  25 
engegen    und  huben   an  mit  ainander  ze  straiten    ainen  herten  feld- 
Streit.     der    pfalzgraf   behub   auf  ainen  tag    zbay  schlahen.    do  kam 
geruet    volk  an  in,  und   zum  dritten   mal  lag  er  darnider   und  ward 

gefangen  von  dem  herzogen  von  Sachsen.    und  von  der  ge- 

fanknti8  macht  er  lang  nit  ledig  werden,  wiewol  man  vil  under-/" F.  122]  red.  30 
darumb  het.  zum  jungsten  gab  in  der  herzog  von  Saxen  dem  kung 
A.  256.  von  Peham  uber.  darumb  het  man  vil  tag  und  tading,  und 
was  also  erledigt,  das  des  kiings  sun  Karl,  margraf  zu 
Marheren,  nam  zu  der  ee  seines  vater  bruder  Rudolf  tochter. 
also  kam  pfalzgraf  Ruprecht0  zu  seiner  erledigung.  und  von  35 
des  heiratgucz  wegen  und  seiner  erledigung  wurden  etlich 
geschlosser  und  stat  vor  dem  wald  und  auf  dem  Norkau 
dem  kung  gegeben. 

a  dux  am  Rand  uber   Kreis.      b  hier   fehlt  die    Uebersetxung   der 
Worte:   ex   qua    genuit  [Rupertum,  qui    et  Adolfus],    so   doss  die  Stelle  40 
eiwa  xu  lauten   hatte:   aus  der  gepar  er  ainen  sun  Ruprecht,    der  auch 
genannt  was  Adolf.    c  Rudolf  Es. 

1  Aus  S.  255,  33. 


—     531     — 

Der  pfalzgraf  Ruprecht  Adolf  liess  amen  sun,  genant 
Ruprecht  Klemm.1  der  pfalzgraf  Ruprecht  kriegt  ainsmals  mit  A.  256  u. 
dem  schwabischen  und  reinischen  punt,  do  pot  in  an  kung  Karl^* 182' 
von  Frankreich,  er  wolt  im  leyhen  sein  volk,  wann  er  hett 
5zu  frauen  herzog  Steffan  von  Bairen  tochter.  der  pfalzgraf  sprach  er 
hiet  den  stetten  volks  genug,  als  er  auch  hett,  wann  er  gert  nit  mer 
d  an  n  mit  den  steten  zu  vechten,  des  aber  di  stet  nit  thun  wollten  und 
enthielten  sich  nur  dahaim. 

Ruprecht a,  pfalzgraf  bey  Rein,  herzog  in  Bairen,  ain^i  256 

lOknstenhch,  senfter,    streiparer  furst,  ward  genannt  Klemm 
wann  er  hat  di  veint  oft  klemt.  ^257. 

Anno    doraini  1382    machten    di   stet  ainen   punt  mit  A.  257 
Wencesla,    romischen  und   zu  Beham   kting.     in   dem  punt 
waren  all  reichstet  in  teutschen  landen,  der  erzbischof  von 

15  Salzburg  und  [F.  123]   di   stat  Rengspurg.     der  kung  was 

ablassig   in  hilf  ZU   thun.     nach   dem  machten  di  stett  ain  samlungw.  F.182. 
auf  800  b  glavien  vorSpeyr.  das  vernam  der  Jung  pfalzgraf  Ruprecht 
und   zoch   auf  sy   und   erschlug  der  von  den  steten  ob  zbai  hunderten 
und    vieDg   ir   bey   drey   hunderten.    di  anderen  entrunen  in   di   stat 

20  also  gesigt  herzog  Ruprecht,  und  der  von  den  steten  was  doch  vU  mer 
und  under  den  gefangen  was  ain  geaellschaft  auf  vierzig  mutwilliger 
di  heten  gar  gross  schaden  than  mit  dem  prant,  die  man  nie  kund 
ankeren,  wiewol  in  der  herzog  oft  und  dick  nacheylet  und  gross 
koetung  auf  sy    gelegt   hett.    er  liess   di  vierzig  furen,    do   man  ziegl 

25prennt,  und  di  ofen  waren  durchgluendig,    und  sprach  zu  in:   ir  habt 
mich  bey  der  nacht  dieblichen  geprennt,  so  wil  ich  euch  bey  schdnem 
liechten    tag   offenlichen    lassen   prennen.     mit   dem   liess  er   sy   in    di 
glunden  ofen  werfen,  darin  sy  jamerlich  verbrunen. 

Darnach   zoch  sich  ab   der    reinisch  punt  mit  dem  schbabischen,  F  182 

30  also  das  ain  tail  dem  anderen  mit  ainer  anzal  volks  soUt  helfen  doch 
so  verr,  das  sy  pey  tag  auszugen  und  bei  tag  wider  haim  mdchten 
komen. 

In   illo  tempore  zoch  der  herzog  Ruprecht  auf  di  von  Renga- 
purg     und   nam  in  das  vich.    do  zugen  di  von  Rengspurg  aus  der  stat 

35heraus   und    eylten  des  herzogen  volks  nach  und  namen  in  das  vich 
mit   gewalt   [F.  124]  wider,    sy  erschlugen   auch   wol  30  man  von  des 
herzogen  tail  und  furten  wol  zbainzig gefangen  in  di  statt.     der  pfalz-  A.  257 
graf  Ruprecht  legret   sich  ob  dem   perg  gegen  Rengspurg 
liber,     darnach    er    und    herzog   Fridrich    von    Landshuett, 

40  herzog  Steffan  von  Innglstat  und  sein  sun  Ludbig,  Johanns 
von  MQnchen  und  sein  sun  Ernst  und  herzog  Albrechtt 
von  Straubing  belegten  das  geschloss  Staufl. 

Anno   1387  zugen  di    reichstet  mit  gebalt  durch  das  Bairnlandtt.  E.  128. 
mit  raub  und  prand  von    Augspurg   hunz   gen    Abach.    doch  an 

45  a  dux  am  Rand  uber  Kreis.    b  008  so  Hs. 

1  Siehe  S.  530,  23. 

34* 


—     532     — 

dem  widerhaimziechen  auf    dem  Lechfeld   wurden  sy   darnidergelegt 
von  herzog  Steffan  von  Inglstat. 

Anno  1388  ward  der  hof  zu  Rengspurg1  gebunen. 
A.  258  Anno  1389  durch  grossen  fleyss  der  korfiirsten  und  ander 

u.  F.  182.  vq  herren  bard  der  krieg  gericht.  5 

|^9  In  der  zeit  was  Wencesla,  kiing  zu  Beham,  romischer 

*2ctf[kiing.  **er  tet  vi*  un^  gross  ubl.  er  ermordet  und  verprennet  mit 
schwebl  jamerlich  und  ertrenkt  wirdig  prelaten ,  pfaffen,  geistlich 
person  und  vil  ander  erberger  leut  wider  recht.  er  acht  auch  nit 
zu  benden  di  zbaiung  in  der  heiligen  kristenhait  und  vilio 
ander  offenlich  ubl,  das  doch  ainem  romischen  kung  unzimlich  ze 
thun  ist,  das  im  oft  und  dick  von  den  korfursten  zugeschriben  und 
furgehalten  ist  worden  zu  pesserung  seyns  lebens,  aber  es  half 
nichcz. 

[F.  125]  Item  di  kurfiirsten,  der  erzbischof  von  Maincz,  15 
Koln  und  Trier,  pfalzgraf  Euprecht,  der  herzog  von  Sachsen, 
herzog  Leupold   von  Osterreich  mit  vil  ander  fiirsten  und 
herren  und   reichsteten  kamen  zusamen  zu  Frankfurt,   dar- 
nach    zu   Marpurg,    darnach   zu  Maincz,    darnach   aber    zu 
Frankfurt  und  heten  vil  rat,  aber  es  ward  nichcz  ausgericht.  20 
zum  lesten  ward  kiing  Wencesla    von  den  kurfiirsten  fur  gericht  ge- 
laden  und  gemonet,   das   er  sich   solt  verantborten  auf  den 
nagsten   tag  nach  sand  Larenczen  tag  auf  di  artikl,   di  im 
furgehalten    wurden.    und    er  kam    nit   fur   gericht.     noch 
warteten  sein  di  kurfiirsten  zechen  tag.    do  er  nit  kam,  do 25 
ward  er  mit  recht  und  urtl  von  dem  rSmischen  reich  abgeseczt. 
K133.  Das  urtl  lautet,  wie  hernach  volget: 

Mit  disem  urtl,  das  wir  thun  und  geben  in  diser  geschrift,  ent  - 
seczen  wir  den  vorgenannten  herren  Wencesla  als  ainen  unnuczen,  ver- 
schmachlichen  a,    unachtperen  und    unbirdigen  hanthaber   des   heyligen  30 
romischen   reichs   und    von    dem   selben  romischen  reich  und  von  aller 
wirdigkait  und   eren,  di  darzu  gehoren,    und   verkiinden  alien    fiirsten, 
grafen,  herren,    ritteren  und   knechten,    auch  alien  stetten  und  landen 
und  leuten   des  heiligen   reichs,    das  sy  nu    fiiran  irer  aid  und  hulde, 
134.  die  sy  des    vorgenanten   herren  Wenczesla   person   als  von  des  heiligen  35 
reichs   wegen   gethan   ha  ben,    ganzlich   ledig   sein   und    fiiran  nicht  mer 
gehorsam  sein  sullen. 
A.  260  u.  Das  urtl  und  aen-[F.  126]tenz  ward  geben  zu  Leinstain  an  dem 

E.  134.  Rein,  als  man  zalt  von  Cristi    geburt  tausent  vierhundert  jar  an  ainem 

freitag   des    zbainzigisten  tags   des   monats    Augusti    ain   wenig   vor40 
nonzeit  zu  den  zeiten  des  babsts  Bonifaci  des  neunten    etc. 

a  verschach lichen  Hs. 

1   VgL  oben  S.  257,  Anm.  5. 


—     533     — 

Des  nagSten  tags  darnach  erwelten  di  kurfursten,  der  von 

Maine Z,  K61n  und  Trier,  den  vorgedachten  pfalzgraf en  Ruprecht 

zu  ainem  romischen  kung,  und  ward  bestat   von   dem   ob- 

genanten  babst  Bonifacio  und  ward  gekront  von  dem 

5erzbischof  zu  Kolen  ze  Achh  an  sand  Gilgen  tag. 

Dyser  kung  Ruprecht  k ri egt  gar  machtiglich  wider  kfing  Wenczesla E.  134. 
von    Beham    und  gewan  im  etlich  stet  ab  und  geschlosser  ausserhalb 
des  waldes  in  Bayrenland,  di  sein  vater  kayser  JCarl  an  sich  gezogen  hfitt 

Anno  1401  jar  acht  tag  nach  sand  Augustini  tag  kaml.M 
10  er  gen  Rengspurg  und  ward  gar  wirdiglich  von  der  briester- 
schaft   und   von   dem  volk   cum  responsorio:   Salus  nostra, 
und  mit  dem  heiltum  enpfangen. 

Item  auf  dem  selben  weg  zoch  er  uber  di  pirg  und  was  im  A.  260  u. 
willen    kayser   zu    werden.    mit  dem   kiing  zugen  vil  teutscher  fursten,  &  ^- 

15herZ0g  Ludbig  von  Inglstat.1  herzog  Ernnst  von  Ostereich 
fiirt  1400  pfard  auf  der  rais.  in  der  zeit  kriegten  di  Floren- 
tiner  mit  dem  ersten  herzog  von  Mailant  Johanne  Galiacio. 
do  sy  vernomen  di  zukunft  des  kiings,  von  seiner 
[F.  127]  miindlichen  streitperkait  wegen  schikten  sy  zu  im 

20  ain  erberge  potschaft,  das  er  den  streit  annam  wider 
den  herzogen  von  Mailant.  darumb  versprachen  si  im  ain 
grosse  suma  gelcz  zu  geben,  alspald  er  kam  in  des  ob- 
gemelten  herzogen  land,  das  beschach.  er  kam  mit  seiner 
grossen   ritterschaft  in   das  land,    sy  gaben  im  aber  der 

25  suma  gelcz  nur  ainen  tail,  er  strait  mit  im.  der  herzog 
von  Mailant  lag  ob.  der  kiing  floch  gen  Trientt.  der 
erzbischof  von  Kolen  und  herzog  Leopold  von  Oste- 
reich mit  irem  grossen  volk  zugen  wider  haim.  der 
kiing   durch  pet  der  Venediger  ward   ermont  zu  in 

30ze  ziechen  und  Venedig  haimsuchen.  er  kam  gen 
Padau.  do  ward  er  von  Francisco  Carario,  dem  grafen, 
gar  schon  enpfangen.  di  Florenntiner  schikten  aber 
zu  im  ain  trefliche  ambasiat  und  oratores,  das  er 
widerumb  strit  mit  dem  von  Mailant.     und  do  si  im 

35di  versprochen  suma  gelcz  nit  gaben,  do  wolt  ers 
nimer  thun  und  zoch  gen  Tarviss  und  darnach  gen 
Venedig.  do  ward  er  mit  vast  grosser  loblicher  zier  und 
mangnifizenz  enpfangen.  in  dem  monat  Aprili  zoch  er 
wider  mit  seinem  grossen  schaden  in  teutsche  land. 

40  Anno  1402  jar  erschain  ain  comet  lenger  dann 

ain  monet. 

1  Quelle? 


—     534     — 

Anno  1403  geban  kftng  Kuprechtt  das  geschlos 
Ekenmtil1  durch  seinen  viztum  Grebolf  *  und  Nothaft3, 
ritter.^ 
A.  258  u.  (9.  128  J  Item  als  man  het  gezelt  Oder  zelet  nachChristi 

F.  183.  gepurt  1396  jar,  kfing  Sigmund  vonHungeren  zoch  mit  ainer  grossen  5 
macht  an   di  Turken   und  mit  im  herzog  Johanns  von  Burgundi.     der 
bas  frail  Margreth,  dee  elteren  herzog  Albrecht   von  Niderbayren 
yn  Holannd  tochter,.  sun  4.     mit  im   zoch   auch  pfalzgraf  Ruprecht, 
den   man   nannt    Pippan,   und    vil  ritter   und   knecht  und  aill  legat 
vom  babst.    zu  sand  Michels  tag   lagen  si   in  der  Turkey  io 
vor   ainer   stat,    genant  Schiltaw,    di    die    Turken    nennen 
Nicopolis.    do  kam   der  tttrkisch  kaiser  Weyasit   mit 
grosser  macht  und  er  legt  di  Kristen  darnider,  das 
ir  ser  vil  erschlagen  und  ertrunken  und  der  kristen- 
hait   solher   grosser    schad   lang    vor   und  nach   niti5 
beschehen  ist;   wann  der  Kristen  wurden  erschlagen  und 
ertrenkt  in  derTonaw  hundert  tausent  und  zbayund- 
184. neunzig.     das   kam    aus   hochfart  des  herzogen  yon  Burgundi,  der 
nur  den  vorstreyt   wolt  han.    er  bard  auch  in   disem  streit   mit  vil 
ander  grafen,   herren  und  ritter  gefangen;  und    pfalzgraf20 
Pippan  kam  mit  not  davon,  auch  arm  und  elend  in  sein  land  und 
Konigsh.  857.  starb  paid  darnach  und  ligt  zu  Am  berg  begraben.5    es  wurden  auch 
der   gefangen  Til  enthaubtet  vor  dem  angesicht  des   herzogen  von 
Burgundii.    ein  tail  burden  verkauft  in  fromde6  land,  das  sy  nimermer 
haymk5men  7.    doch   der  herzog  von  Burgundi  bard  darnach  selb  sech-  25 
zechendist  gelost8  mit  grossem  gut,  der  doch  alain  mit  tau-  [F.  129] Bent 
glefen   dahin9   fur.     es  was  auch  di  grost  niderlegung,  di  der  kristen  - 
hait  vor  nie  beschach  zu  ainem  mal.10    item  es  warent  bei  dem  streit 
drey  Zoren    von  Straspurg    ritter,   item   sechs  von  Milhaim.    der    ward 
ainer  siech   underbegen  und  ainer  entran  von  dem  etreyt ;    der  hies  her  30 
Johanns  Ulrich  von  Molshaym.     di  komen  baid  herbider.     item  da  was 

1  Eggmiihl  in  Niederbayern. 

*  Bans  Oetcolf  von  Degenberg,  Vitxtum  xu  Amberg;  vgl.  Bund, 
Bayrisch  Stammenbuch  II,  59. 

8  Heinrich  Nothafft  von  Wernberg ;  vgl.  Bund  a.  a.  0.  II,  183.        35 

4  Sollte  heissen  man.     Vgl.  Spiller's  Anm.  5  xu  F.  183. 

5  Der  folgende  Schluss  dieses  Absatxes  findet  sich  nicM  im  lateinischen 
Text.  Quelle  ist  die  an  den  der  obigen  vorausgehenden  lateinischen  Text- 
teilen  benutxte  Chronik  Konigshofens,  jedoch  nicht   der  Originaltext,   wie 

er  in  den  Chroniken    der  detUsehen  Stddte  XV  gedruekt  ist,  sondern  der  40 
Text,  wie  er  in  dem  Inkunabeldruck  von  Johann  Bdmler  xu  Augsburg  vom 
Jahre  1476  gegeben  war. 

6  Chroniken  857 :  in  ander  lant,  Inkunabel :  in  verre  fremde  land. 

7  Chroniken:  nyme  zii  land,  Inkunabel :  nymmer  mer  heym  zu  land. 

8  Chroniken:  loste  sich   selbe  sehzehenste,  Inkunabel:    ward   dar-  45 
nach  selb  sechczehest  gelost. 

9  Chroniken :  hinin,  Inkunabel :  dahin. 

10  Dieser  Satx  fehlt  in  den  Chroniken  ganx,  findet  sich  aber  in  der 
Inkunabel.  Auch  im  folgenden  Texte  xeigen  sich  die  Lesarten  der  Inkunabel. 


—     535     — 

ainer  vom  Heiligenstein    and    einer  von  Endingen    warnt  auch  bei  dem 
streyt  etc. 

Item  kiing  Ruprecht  was  under  gehorsam  babst  Gregori  A.  260. 
des  zbelften  wider  das  concili  zu  Pisa,  dabider  bas  Johanns 
5erzbischof  zu  Maincz.  darumb  erhub  sich  zbischen  ir  ain 
grosser  krieg.  in  der  zeit  starb  der  kiing  Ruprecht  in  der 
stat  Oppenhaym  seins  reichs  im  zehenden  jar,  durch 
des  tod  der  obgenant  groskiinftig  krieg  end  nam,  und  ward  261 
begraben   zu    dem  heiligen   geist   zu  Haidlberg  anno   1410 

10  am  16.  tag  des  Mayen  und  liess  vier  sun  und  drei  tochter, «.  258 
Ludbig,  Johanns,  Steffan   und  Ott;    wann  Ruprecht  Pippan 
und  Fridrich  waren  vor  dem  vater  gestorben.     item  Margrethw.  F.183.* 
oder  Machthild  het  herzogCarl  zu  Luttringen.    Elisabett  A.  258. 
ward   verheirat    herzog    Fridrich    von  Osterreich    zu   Ins- 

I5pruck;  di  starb  an  sand  Silvester  tag  anno  1409  und  ward 
gar  wirdiglich  im  kloster  Stambs  begraben.  item  Agnes 
di  nam  zu  der  ee  graf  Adolf  von  Kleef,  den  kaiser  Sigmund, 
di  weil  er  noch  romischer  kiing  was,  macht  zu  ainem  her- 
zogen.     und  si  ligt  begraben  yn  dem  land  [F.130J  zu 

20 Kief.1     item  frau  Elisabett  kiingin,   kiing  Ruprechtz  haus-  a.  261  u. 
frau,  ains  burggrafen  tochter  von  Nurenberg,  bei  der  er  di 258. 
obgenanten  sechs  sun  und  drey  tochter  het,  starb  desnagsten 
jars    nach   dem  kiing   und  ist  bei  im  zu  Haidlberg  be- 
graben.2 

25  Ludbig  a,   pfalzgraf  bei  Reyn,  herzog  in  Bairen,   mit  A.  261 

dem   part3,   den  man  nennet  den  plinten  korfiirsten,   kiing 

Ruprechcz  sun,  als  der  eltest  entrichtet  sein  drei  briider  vonu.R  147. 
der  Pfalcz  mit  anderen  steten,  gschlossern  und  herschaften  in  Bairen 
und  bei  Rein,  er  het  zbo  hausfrauen.  di  erst  was  des  kiings  a.  261. 
30  tochter  von  Engelant.  aus  der  gepar  er  Ruprechten.  der 
starb  zu  pfingsten  im  20.  jar  seins  alters  b  an  erben  anno 
1426.  die  ander  hausfrau  was  frau  Mathild,  Amodei,  des 
grafen  von  Sofei,  tochter,  der4  darnach  durch  kiing 
Sigmund  zu   ainem   herzogen  gemacht  ward5  und  irri262. 

35  ft   dux  am  Rand  iiber  Kreis.  b  eltere  Hs. 

1    Vielmehr  xu  St.  Johann  in  Kbln;  vgl.  Haeutle,  Qenealogie  S.  25. 

*  Haeutle  a.  a.  0.,  S.  23. 

*  Haeutle  a.  a.  0.,  S.27. 

4  Mecktilde   war   die    Tochter    des   Grafen   Amadeus   von  Piemont 
40  aus  dem  Hause  Savoy  en,  der  hier  irrigerweise  mit  dem  Herxog  Amadeus  V11L 

und  spateren  Papst  Felix  V.  xusammengeicorfen  ist.    Amadeus  VIII.  war- 
der Vater  ihrer  Schwiegertochter  Margarete. 

5  Quelle  ist  Andr.  149,  19J20. 


—     536     — 

concili  zu  Pasell  zu  ainem  babst  erwelt  ward,  die  frau 
Mathild  petet  alle  tag  di  siben  tagzeit  mit  irem  hausbirt 
als  ain  briester.  und  aus  irer  vermonung  ward  reformirt 
das  barfiisserkloster  zu  Haidlberg  und  dieobservanzer 
dahin  gebracht  aus  Sofoy1  anno  1426.  5 

Anno  1415  in  dem  concili  zu  Costencz,  do  babst  Johannes 
der  XXIII.  bard  abgeseczt,  ward  der  babst  geantbort  kiing 
Sigmund.  der  antbort  in  von  stundan  disem  pfalzgraf 
Ludwig,  in  [F.  131]  treulich  zu  behiiten.  er  furt  in  er- 
wirdiglich  in  sein  geschlos  Monheym  bey  Rein,  darin  er  sein  10 
in  hoher  wird  pflag  und  behiiten  in  wol.  zum  jungsten  *, 
do  er  durch  babst  Martein  ledig  geschafft  ward,  gab  er 
262.  umb  di  kostung  dem  genanten    pfalzgraven  40000  gulden. 

Item  kiing  Sigmund  do  er  zoch  in  der  botschaft  des 
heiligen  concili  zu  Costencz  gen  Arrogonia  zu  Benedicten  15 
dem  XIII.,  also  genant  in  seiner  obidienz,  macht  er  di 
weil  in  seinem  abwesen  beschirmer  des  genanten  concili 
pfalzgraf  Ludwig,  das  er  auch  treulich  beschirmet;  wann 
der  kiing  was  iiber  ain  jar  aus.2  doch  so  wolt  der 
kiing  nit  ziechen,  es  war  dann  geendet  di  sach  des20 
Johannes  Huss.  also  ward  Johannes  Huss  verurtaylt 
und  dem  beltlichen  gebalt  geben,  das  ist  dem  kiing; 
der  gab  in  dem  pfalzgrafen;  der  antbort  in  den 
ziichtigeren.  von  den  ward  er  verprent  nach  ordnung 
des  rechtensb3.  25 

A.  262  Anno  1431    der  graf  von  Widaraundt  kriegt  auf  das 

herzogtum  zu  Lutring.  dem  lech  der  herzog  von  Burgundi 
sein  volk,  das  er  wider  di  Hussen  wolt  geschikt 
ha  ben.*  des  geleichen  het  auch  pfalzgraf  Ludbig  gesandt 
ein  volk  wider  di  Hussen.  das  lech  er  seiner  sbester,  frau 30 
Agnesen5,  herzogin  zu  Lutring,  mit  der  der  obgenant  graf 
umb  [F.  132]  das  herzogtum  krieget.  zu  sand  Johanns 
tag5  zu  subenden  geschach  ain  streit,  der  vast 
u.  E.  147. her t  was.c    di  Burgundier  lagen  ob.     der  pfalzgraf  verlos  vil 

a  jugs  ten  Hs.     b  Raum  fur  ein  Bild,    das   mit  einigen  Kritxeleien  35 
angedeutet  ist,  daruber:  prennen.     c  Raum,  darin  einige  Federkritzeleien, 
daruber:  streit. 

1   Quelle? 

-  Quelle  ist  Andr.  149,  20:    Sigismundus   rex   per  concilium  fere 
per  annum  expectatus.  40 

8  Quelle  ist  Andr.  148,  35-149,  4. 
4  Zu  Orunde  liegt  Andr.  476,  7  ff. 
6   Vielmehr  Margarete;  vgl.  oben  S.  535, 12. 
6  Andr.  476,  7. 


—     537     — 

guter  graf  en,  ritter  und  knecht  in  dem  streit,  das  der  Pfalz  lang  ge- 
schadet  hat. 

Der  pfalzgraf  was  gar  am  milter  herr  und  mit  schonen,  A.  262. 
offen  augen  gesach  er  tibl  oder  gar  wenig.  darumb  het  im 
5sein  hausfrau  durch  di  rat  antragen,  das  man  im  das  regiment 
enziige.  und  ainer  zeyt  vor  dem  volk  vodret  er  seinen 
sun,  der  was  noch  gar  vast  junk  und  gab  im  ainen  maul- 
straych.a  der  sun  sprach  :  vater  und  herr,  warumb  schlacht 
ir  mich?   ich  hab  euch  doch  nit  gelaidiget.     er  sprach:  ich 

10  wil,  das  du  bei  dem  maulstraich  gedenkest  das  gross  unrecht, 
das  mir  dein  muter  thut. 

Anno  1437  an  sambstag  nach  dem  beinachttag  starb 
der  edl  fiirst  Ludbigus,  pfalzgraf  bei  Rein,  herzog  in  Bayren, 
kting  Ruprechtz  sun.     er   hat  besessen  di  Pfalz  siben- 

l5undzbainzigjar  und  bard  begraben  zu  Haidlberg.    daselb£tf7. 
sind  auch  begraben  sein  zbo  hausfrauen.    er  liess  drei  siin,2£2. 
Ludbig,  Ruprecht  und  Fridrichen,  von  den  ich  [F.  133]  iczo 
nach   ainander  sagen    wil,   und   zbo  tochter;   aine  gieng  in  261. 
den    orden  sand   Clara,   di  ander,   frau  Mathild,  ward  ver- 

20heirat  graf  Ludbig  von  Wirtemberg.  nach  des  grafen  tod 
nam  sy  herzog  Albrecht  von  Osterreich,  kaiser  Fridrichs 
bruder.    sy  starb  bitib  und  ligt  begraben  zu  Heidlberg. 

Ludbig  b,   der  erstgeboren,  bard  nach  seinem  vater 4. 262  u. 
pfalzgraf  und  kurfurst,   gar  ain  frumer  herr.    nam  zu  der  ee F' 198 

25  frau  Margret,   witib  kiing   Ludbigs  von  Sicilia  saliger  ge-"-  A.  263. 
dachtniis,   ein   tochter  Amodei,  herzog  zu    Soffei,  der  dann 
im  concili  zuc  Basl  babst  erbelt  ward,  genant  Felix  der  fiinft, 
der   auch   zum  jQngsten  di  babstei  aufgab  und  ward 
von  babst  Nicolao  dem  funften  gemacht  zu  cardinal 

30und   legat  in    Frankreich.     das    tet   er   williglichen 
von  ainigkait  wegen  der  heiligen  kirchen.    di  genant  A.  263. 
frau  Margret  nach    abgang  pfalzgraf  Ludbigs,   irs   anderen 
hausbircz,  ward  sy  verheirat  Ulrichen,  graf  zu  Wirtemberg, 
und  ist  begraben  ze  Stutgarten. 

35  Anno    1444    Ludbig,  delphin,    mit   den    armen    Jficken    &U&A.263 

Frankreich    durch    erbekung   Fridrich,    des    romischen"*  Ltrer k8' 
ktings,  mit  30000  mannen  ist  zogen   wider  das  con- 
cili  ZUC    Basel   in    das   land  vor  Straspurg   und   auch   vor  Basel, 
nu  di  Sbeiczer  baren  mit  den  steten  im  punt,    darumb 

40schikten    sy    in    viertausent    auserbelter    man.     di 

*  Raum,  darin  einigeFederkritxeleien,  darilber:  maulstraich  kirchen. 
t>  dux  am  Rand  iiber  Kreis.     c  fehlt  Hs. 


—     538     — 

stritten  mit  den  armen  Jacken*,  [F.134]  wiewol 
der  Jacken  vil  mer  waren.  d  er  Schweiczer  warden  erschlahenb 
ffinfzehenhundert  dabei  and  in  dem  siechhaus  vor  Basel1,  aber  der 
armen  Jacken  wurden  noch  vil  mer  erschlagen.2 
und  als  si  nun  wider  haym  zugen,  wurden  di  armen  Jacken  den  5 
merer  en  tail  erschlagen  von  den  von  Schleczstat. 
A.  263  u.  8AnnO   1448   gescbach  ain  streit  vor  Esslingen   an  aller  heiligen 

hirer  k  8'.  ^  ^   gicn  ^  un^  uac^t  achied  c,    und  gebunen  di  birtenbergischen 
heren   den   sig  und   namen  di    walchstat   bei   der  nacht  ein.4    und  do 
ward  Walter  Ehinger   von  Dim    und  Jeronimus  Popfinger   von  Nordling  10 
erschlagen;    di  waren  der  stet  haubtleut.    und  wurden  sunst  auf  baiden 
tailen  vil  erschlagen  und  erstochen. 
A.  263. 264.  Item    zbiischen  Teodrich,   erzbischofe  zu  Maincz,   dem 

dann  hulfen  di   margrafen  von  Baden  und  Brandenburg,  und 
pfalzgrafe    Ludbig.    dem   half  Jacob,    erzbischof   zu   Trier,  15 
und  etlich    stett,  ist  oft  unru  und  krieg  erstanden,  daraus 
das  land  verderbt  ist  worden  mit  raub  und  prand. 
263.  Anno    1451   Ludbig,    pfalzgraf   bey  Eeyn,    herzog    in 

Bairen,  kurfurst,  seines  herzogtums  im  14.  jar  starb  in  der 
stat  Wormms  und  liess  sein  hausfrauen  gross  schwanger.  20 
und  do  er  enpfand,  das  er  sterben  must,  do  befalch  er 
seinem  bruder,  herzog  [F.  135  J  Fridrich,  ob  das  sein  haus- 
frau  gepar  ain  tochter,  so  solt  er  sy  erziechen  und  von 
dem  land  ausheyraten,  ob  si  aber  ainen  sun  gepar,  so  solt 
er  sein  trager  und  vormund  sein.  das  geschach:  sy  gepar  05 
ainen  sun,  genant  Philipp. 

a  Raum,  darin:  streyt.  *>  erschahen  Hs.  c  Raum,  darin  Feder- 
xeichnung :   kdmpfendes   Fussvolk,   links  eine  Stodt,  oben:   streit. 

1  Zweifellos  ist  im  deutschen  Text  der  als  Quelle  ouch  des  lateinischen 
dienende  der  Chronik  des  Thomas  hirer  seinem  Wortlaut  nach  zu  er-30 
kennen;  er  lauiet:  Item  do  man  zalt  von  Cristus  gebtirt  M.cccc.  und 
xliiij  iar,  do  was  der  Telffin  von  Franckreich  mit  den  armen  iacken  in  dem 
land  vor  Strafiburg  und  vor  Basel,  und  do  worden  funfftzehenhundert 
Schweitzer  erschlagen  dabei  und  in  dem  siechhaufi  vor  Basel,  und  als 
sie  haim  zugen t,  do  erschltigent  die  von  Schletzstat  die  armen  iacken  35 
das  mertail. 

*  Quelle  der  Zusatxe? 

8  Auch  im  folgenden  AbscJmitt  erscheint  wieder  der  deutsehe  Wort- 
laid  hirers,  dessen  Chronik  im  lateinischen  Text  Quelle  ist:  Item  do 
man  zalt  von  Cristus  gebtirt  M.cccc.  und  xliiij  iar,  do  geschach  ain  40 
streit  vor  EBlingen  an  aller  heiligen  tag,  als  sich  tag  und  nacht  schied. 
und  gewunnen  die  wirtenwergischen  herren  den  sig  und  namen t  die 
walstat  in  der  nacht  ein.  und  ward  Walther  Echinger  von  Ulm  und 
Jeronimus  Bopffinger  von  Nordlingen  erschlagen.  di  warent  der  stet 
haubtleut.     und  worden  auff  baider  seit  vil  erstochen.  45 

4  Man  beachte,  doss  im  lateinischen  Text  die  Angabe :  und  nament 
di  walstat  in  der  nacht  ein  nicht  verwendet  ist;  ebenso  fehlen  dort  die 
Worte:  von  Ulm. 


—     539     - 

Fridrich  a,  des  iczgedachten  Ludbigs  bruder,  pfalzgraf-4. 264. 
bei  Rein,  herzog  in  Bayren,  bas  ain  streitparer  fiirst.  und 
nachdem  und  seines  bruderen  hausfrau  gepar  ainen  sun, 
genant  Philipp,  do  nam  er  seines  bruderen  tayl  lands  ein 
5  als  ain  trager  und  vormund,  Pfalcz,  Amberg  und  ander  stett 
und  geschlosser  rait  irem  zugehoren.  sy  schburen  im  auch 
williglich  als  ainem  trager  des  jungen  fiirsten  Philips, 
darnach  begert  er  an  das  land,  si  solten  im  sweren  als 
ainem  rechten  erbherren.    des  wolten  sy  nit  thun.   er  schikt 

lOsein  rat  gen  Amberg  anno  1453  in  der  vasten,  einen  doctor, 
ainen    herren,    genannt  Lanndschad.     der  doctor  was   ayn  266. 
briester.     er  prediget   an   sand  Matheiss  tag,   der  was  an  204. 
ainem    sambstag,    und    auch    am    suntag    darnach   in    sand  265. 
Marteins  kirchen  zu  Amberg  von  vierlay  gebissen.     darnach 

l5vodreten  di  rat  rat  und  gemain  in  di  tiirniz  des  geschloss. 
do  stund  der  eegemelt  doctor  auf  und  erzelet  den  purgeren 
alien,  reichen  und  armen,  offnlich  warlich,  das  si  mit  gutem 
gebissen  wol  mochten  schberen  herzog  Fridrichen  als 
ainem  rechten  erb-[F.  136 J  fiirsten;  wann  er  wolt  sich  ver- 

20  schreiben  engegen  herwider,  das  er  nit  heiraten  wolt,  damit 
das  baide  land  dem  jungen  fiirsten  beliben,  als  er  auch 
tet.  er  wolt  auch,  wann  der  fiirst  zu  seinen  jaren  kam, 
der  land  ains  im  iibergeben.  aber  das  als  mocht  der  gemain 
man  nit   vahen.     darumb   schwuren  sy  im  nit  der  zeit.     di 

25  rat  ritten  von  ainer  stat  und  geschloss  in  di  anderen.  in 
der  zeit  in  der  vasten  des  mals  bas  unser  frauen  tag  am 
palmabent.  zbiischen  10  und  11  der  tiirnar  zu  Amberg 
redet  herab  ab  sand  Marteyns  turen  zu  dem  volk  an  den 
marc,  er  sach  ainen  geraisigen  zeug.     di   gemain  lof  in  di 

30  kirchen  und  bolt  den  sturm  anschlahen.     do  was  kayn  klenkl 
in    der  gloken.     do  lof  di   gemain   und   schlugen  di  tor  zw.266. 
und  fiengen  di  rat  des  fiirsten  all  gestiflt  und  gesport,  den 
doctor,  den  Landschaden,  ainen  burger,  genant  Gregor  Alhat, 
und  landrichter.b    man  saget,  di  von  Niirmberg  hieten  ainen 

35  geraisigen  zeug  hergelichen,  und  di  rat  hieten  der  landschaft 
geboten  gen  Hanbach,  und  in  der  selben  nacht  wolten  sy 
di  stat  Amberg  mit  gewalt  und  listigkait  eingenomen  haben, 
und  ir  yetweder  ain  thor.  das  was  durch  di  fanknus  under- 
komen.     der   doctor   was    ain   priester;    darumb  leget  der 

40  pfarrer,   ain   tumherr  von  Baben-  [F.  137]  berg,   interdict  in 

a  dux  am  Rand  iiber  Kreis.     b  JRaum  mit  einigen  Federlcritxdeien, 
dabei :  vanknas. 


—     540     — 

der  stat  Amberg  und  wolt  nit  singen  und  mess  lassen  haben. 
also   sang  man   kain   coraplet    noch    salve  an  unser  frauen 
abent.    man  sang   auch  nicbcz    an  unser   frauen   tag    noch 
am  palmtag,   man  weichet  auch  di  palm  nit.     etlich  trugen 
ir  palm  heraus  in  Aichsteter  bistum  ain  meil  begs,    in  der  5 
zeit  het  man  eylent  geschikt  gen  Rengspurg  zu  dem  gebalt 
von  des  inderdicts   wegen.     der    bischof  sandt  hinauf  gen 
Amberg   seinen   beichbischof  und   ainen  tumherren,   maister 
Hanns  Fager,    licenciat.     di  tadigeten,   das  man  den  doctor 
von    stundan    ausliess.     also    sang    man    am    palmtag   noch  10 
vesper  und  salve. 
267.  Darnach   in   dem  jar  kam  herzog  Fridrich   selbs  mit 

macht.    man  liess  in  ein.     di  briesterschaft  mit  sambt  dem 
volk  wolten  im  mit  dem  heyltum  engegen  gen,  in  zu  enpfahen 
do  rait  er    zu   ainem  anderen  tor  ein.     di  burger  von  Am- 15 
berg  musten    im  sberen  und  darzu  ain  grosse  steur  geben.a 
und  in  der  vergaugen  zeit  het  er  seyn  haimliche  spech  ge- 
habt    zu    wein   und  pier   in   der  stat.    welher  da   bider  in 
redet,  di   wurden   angeschriben.     also  wurden  im  verspecht 
mer  dann  60  man ;  di  wurden  doch  erpeten  durch  di  frauen  20 
bis  an   zbelf;  den   achten   pot    man  uber   di  vier  wald:    di 
vier  liess  er  enthaubten.b 

[F.138]  In  solher  mass  erobret  er  das  land  als 
ain  rechter  natiirlicher  herr  und  nam  kain  eliche 
hausfrauen  und  nennet  sich  ainen  kurfiirsten  und25 
erbelet  im  seinen  vetteren,  den  jungen  pfalzgraf 
Philipp  zu  seinem  sun,  das  auch  bestatet  babst 
Nicolaus  der  fiinft.  aber  kaiser  Fridrich  wolcz  nit 
confirmiren,  wiewol  er  oft  darumb  ersucht  und  ge- 
peten  warde.  30 

F.  198.  Pfalzgraf  Fridrich  regirt  gar  furstlich.    er  het  auch  vil  krieg, 

und  gieng  im  gluklich    und  siglich.     er  besass  gebaltiglich  sein 
land,    das   er  nie  lehen  enpfieng  noch  bekannt  von  dem  kayaer.    er  het 
Cf,  A.268.y\\   krieg,    di  im    kaiser   Fridrich  zufuget.     er   erweret  sieh    ritterlich 

aller  seiner  veind.  35 

A.  267.  Er  hat  vil  gekriegt  mit  herzog  Ludbig  von   Veldencz, 

seinem  vetteren,  den  man  nennet  den  sbarzen  her- 
zogen1,  und  mit  den  grafen  von  Leyningen  und  mit  vil 
anderen  herren  und  hat  si  ser  verderbt.2 

a  Raum,  darin :    sberen  und  gelt  geben.     b  Raum  mit  Kritxeleien,  40 
darin:  enthaubten. 

1  Vielleicht  nach  E.  160,  17  oder  nach  hirer  k  9  :  genant  Schwartz  - 
hertzog. 

2  Wohl  ebenfalls  nach  Ebran  160,  IS. 


—     541     — 

Anno  1458,  do  herzog  Ludbig  von  Landshut  Schbabischen  268. 
Werd  einnam,  do  ward  er  auch  dabei  persondlich. 

Anno  1461,  do  der  gedacht  herzog  Ludbig  di  Neustat 
in  Franken  gewan,  half  im  in  aigner  person  pfalzgraf  Fridrich. 

5  *  Anno  1462   do  waren   zben  bischof  zu  Maincz,  Dietrich   von  A.  268  u. 

Ysenburg    und  Adolf   von  Nassau,    der   von  Isenburg  leget   sich    zu^rer  *    ' 
feld   mit  ainer  wagenpurg   wider  den   pfalzgraf  Fridrich  bei  Rein,     der 
pfalzgraf  gewan  dye   wagenburg  und  vieng    vil  edl  und  unedl,  und 
wurden  auch  vil  erschlagen  *     [F.  139]  darnach  ward  er  ains  mit  dem 

10  von  Ysenb  urg  und  half  im  darnach  wider  den  von  Nassau. 

2  Ainer    zeit  machten   drey   fursten,    der  bischof   von  Mecz,    sein  A.  268,  F.  198 
bruder,  margraf  Carl  von  Baden,  und  graf  Ulrich  von  Wirtemberg,  ainen 
anschlag    auf  den  pfalzgraf  en,    zugen   im   in    sein  land   in   aygner 
person,   in  zu  schedigen.    ale  aber  er  des  gebare  ward,  zoch  er  aus  von  w.  Liter  k  9. 

15  Heidelberg    und    begegnet  in  under  augen  mit   tausent    geraisigs  700. 
zeugs  und  darzu  sein  fuessvolk.     wann  dann  di  veint  uber  a  in 
pachlein  kamen,   so  Hess   er  nach   in    di  bruk  abwerfen  und  bei 
dem    statl  Lodenburg   riikt  er  ie  pas  zu  den  veinden.    nu  het  der  fiirst 
das    also   geordnet,  das  jeder  reitender  ainen  fusknecht  hinder  im  furt. 

20  ale  da  er  sich  zu  den  veinden  thet,  hetten  sy  nit  gross  erschreken, 
wann  ir  nit  vil  erschinen.  als  es  aber  schier  an  daz  treffen  gieng, 
sprungen  di  fusknecht  von  den  pfarden.  do  was  das  volk  gezbispilt 
damit  und  nit  unpillich  di  veint  erschraken.  damit  rant  sy  der  pfalz- 
graf an  und  ward  ain  zumal  r5sch  schlachen.b      di  obgenanten  drey  fursten 

25  wurden  gefangen  mit  anderen  iren  herren,  ritter  und  knechten  b  e  i  f iinf- 

hundert    und    wurden   geschaczt.    nu   als  di   niderlegung  ergangen  was,  F.  200. 
do   schiket  der  pfalzgraf   gen    Haidelberg  und  liees   verkunden  und 
pie  ten,  so    di  herren  in   di   stat  geftirt   wurden,  das  niemant  kainerlay 
geschray,  gelachter  oder  jubel  [F.  140]  macht,  darab  di  fursten  betrubt 

30mochten  werden.    das  ist  geschehen  in  dem  obgemelten  62.  J&TA.268. 
an  sand  Pauls  gedachtnus  tag.c   er  hett  si  in  der  gefanknus 
bey    11    monaten.     do    must  im   der  alt  graf  Ulrich   von 
Birtemberg  geben  hundrt  tausent  gulden,  margraf  Carl,  des 
kaisers  swager3,  auch  so  vil  und  sein  bruder,  der  bischof 

35  von  Mecz,  80  tausnt  gulden  und  im  von  der  sachen  wegen 
huld  kaysers  und  babsts  erlangen. 

Item    pfalzgraf  Fridrich    was   albeg    widerspanig  und  269. 
ungehorsam  kaiser  Fridrichen.     do  vodret  in  der  kaiser  zu 

*  Raum,    darin:    wagnpurg   gebunen.     b  Raum ,    darin:    streit. 
40  c  Raum,  darin :  einf urung. 

1  In  dem  folgenden  Abschnitt  ist  tcieder  der  Wortlaut  der  Ghronik 
Thomas  hirers  iibernommen,  der  —  gekurxt  —  oben  im  lateinisehen  Texte 
fur  den  entsprechenden  Abschnitt  als  Quelle  dient. 

*  Im    folgenden  Text  erscheint   der  deutsehe  Wortlaut   von  Fiietrer 
45  und  hirer,  die  beide  Quellen  des  entsprechenden  Abschnitts  im  lateinisehen 

Texte  sind. 

8  Markgraf  Karl  war  mit  Katharina,  einer  Tochter  des  Eerxogs 
Ernst  von  Osterreichf  verheiratet. 


—     542     — 

gericht,  und  do  er  nit  kam,  do  sass  der  kayser  zu  gericht, 
und  in  offen  rechten  durch  urtl  der  fursten  ward  pfalzgraf 
Fridrich  schuldig  laidigung  kaiserlicher  mayestat  erkannt. 
das  ist  geschehen  zu  Augspurg  anno  1474  in  dem  monat 
Junio.  Aber  es  seczt  im  doch  niemant  nichtz  darumb  zu,  5 
und  er  belaib  im  regiment  der  Pfalz  und  seines  lands  sein 
lebtag  an  irrung  maniglichs.  er  hat  di  Pfalz  und  sein  land 
F.200.g&r  wol  durch   vil  krieg   gemert  und  gebeitert;    wann  mit 

manigerlay  fursichtigkait  uberband  er  sein  veind. 
A.  269.  Anno  1476  des  15.1  tags  des  monats  Decembris  starblO 

Fridrich,  pfalzgraf  bey  Rein,  herzog  in  Bairen,  gar  kristen- 
lich;  wann  er  liess  im  anlegen  an  seinen  lesten  zeiten  par- 
fiisserorden  und  bard  begraben  zu  dem  heiligen  geist  zu 
Heidelberg. 

Ropertus a,  der  zbaier  obgenanten  fursten  Ludbig  und  15 
[F.  141]  Fridrich   bruder,   erzbischof  zu  Kolen,   anno   1471 
was  er  auf  dem  grossen  tag  zu  Rengspurg.    Daselb  enpfieng 
er  lehen  von  kayser  Fridrichen. 

Anno  1474  ward  erwekt  ain  grosse  unainigkayt  zbuschen 
des    gemelten   erzbischofs   und  des   capitis    zu  Kolen.     das  20 
capitl   warf  auf  wider  iren   rechten  herren  und  erz- 
bischof   ainen  korherren    Hermann,   landgraf  von   Hessen, 
zu   ainen   gubernator  der   stift  zu    Kollen.     der  erzbischof 
pracht  auf  herzog  Carl  von    Burgundi.     der  legt  sich  mit 
270.  grosser  macht   fur  di  stat  Nuss  b.    vor  der  stat  lag  er  ain  25 
jar.     kaiser  Fridrich  ward  ermont  und  bebegt  durch  di  von 
Kolen,   das   er  in  aigner   person   zoch   wider  den  herzogen 
von   Burgundi.     an    dem    24.   tag   des    monats    Septembris 
zoch   er  aus  seiner  stat  Augspurg   auf  an  den  Rein,     dar- 
nach  an  dem  obristen  erkant  er  den  herzogen  von  Burgundi  30 
ainen  veind   des   heiligen  romischen  reichs.     durch  pet  der 
von  Kolen   sant  er  im   absagbrief.     am  6.   tag  des   monats 
May   zugen  di    vom  reich   ausgenomen   di   fursten   von 
Bayren;  es  zugen  auch  di  erzbischof  von  Maincz  und  Trier, 
der  bischof  von  Miinster,    der  von  Wirczburg  und  vil  ander35 
bischof  und    prelaten,  item  margraf  Albrecht  von  Branden- 
burg, obrister  veldhaubtmann,  herzog  Albrecht  von  Sachsen, 
di  margraf  en  von  Nassau,  di  grafen  von  Wirtemberg,  Henn- 
berg  mit  vil  anderen  fursten  und  grafen,  [F  142]  freiherren 
und  reichsteten  und  legtent  sich  zu  veld  nit  verr  von  Nuss.  *& 

a  dux  am  Rand  iiber  Kreis.    b  Rawn,  darin:  leger  fur  Neufi. 

1    Vidmehr  am  12.,  wit  richtig  im  lateinischen  Texte  steht. 


—     543     — 

der  herzog  von  Burgundi  erschrak  nit  darab.  er  belaib  in 
der  belegerung  der  stat  Neuss  ain  ganz  jar.  da  mocht  er 
ir  nit  gewinnen;  wann  di  burger  in  der  stat  wertend  sich 
so  mandlich,  das  er  in  nit  mocht  obgesigen,  wiewol  er  di 
5maur  darnider  schoss  und  in  vil  ungemach  zufiigt.  in 
der  zeit  zugen  di  Schbeitzer  dem  herzogen  in  sein  land 
und  gebunen  vil  stet  und  teten  grossen  schaden.  in  solher 
unru  schikt  babst  Sixtus  der  viert  zben  legaten  zu  dem 
kayser    und    zu    dem    herzogen.     dardurch    wurden   sy   mit 

10  ainander  vericht  und  ain  ewiger  frid  durch  verhaissung  ains 
heirats  bestat,    als  es  auch  hernach  beschach.    herzog  Karl 
zoch  aus  dem  veld  und  lued  den  kaiser  und  sein  fiirsten 
zu  tisch  in  ainem  kloster  sand  Maximin  ausserhalb  der  stat  271. 
Trier  mit  grosser  kosperlichait  an  pfinztag  zu  sand  Franciscen 

15  tag.    am  ersten  giengen  all  fiirsten  nach  kristenlichem  sitten  422. 
in    di    kirchen.      di    was   bunderschon    geziert   mit   seyden 
tucheren,  darein   gewarcht   di  histori  von  Troya,   der  chor 
mit  tucheren  mit  dem  ganzen  leiden  Christi,   auf  dem  altar 
12  poten   silbrein  iibergolt,   an   ainem    ort  sand  Jorg,    am 

20andern  sand  Barbra,  in  der  mitt  ain  kostperliche  liligen 
von  golt  und  edlem  gestain;  di  schatzet  man  auf  2000 
gulden,  da  das  gottlich  ambt  volbracht  ward,  do  giengen 
di  fiirsten  in  den  palast.  der  was  geziert  mit  guldein 
tiicberen    mit  der  ganzen  histori  seins  vateren  und  mit  gar 

25  hiibschen  guldein  clainaten.  an  der  ersten  tafl  sassen  kayser 
Fridrich,  Adolf,  erzbischof  zu  Maincz,  der  erzbischof  zu 
Trier,  Carolus,  herzog  von  Burgundi,  [F.  143]  erzherzog 
Maximilian  von  Ustereich,  herzog  Ludbig  von  Feldencz, 
der  swarz,  herzog  Albrecht  von  Miinchen,  herzog  Steffan,^. 

30tumbrost  zu  Kolen,  der  bischof  von  Litich  und  der  reichs- 
graf  von  Nassau ;  a  an  der  anderen  tafl  Bilhalm,  bischof  zu 
Aichstet,  der  tiirkisch  kayser  *,  Karl  und  Kristoff,  margrafen 
zu  Baden,  der  dechant  von  Babenberg,  graf  Haug  von 
Monfort,  der  graf  von  Hohenloch,   Adolf  und  N.,   grafen  zu 

35  Nassaw,  Bartlme  von  Liechtenstain,  ritter,  hofmayster  herzog 
Maximilians ;  b  an  der  dritten  tafl  Eberhart,  graf  zu  Wirtem- 
berg,  Albrecht,  margraf  zu  Baden,  Rudolf,  graf  von  Sulcz, 
Schafhart  und  N.,  grafen  von  Leiningen,  der  graf  von  Picz, 
Eberhardt,  graf  zu  Suneberg,    di   rat  des  von  Maincz,  her 

40  Jacob  Trapp,  ritter,  herr  Balthaser  von  Lichtenstain,  ritter, 

»  Raum,   darin :    di    erst   tafl.     b  Raum,   darin :    di    ander    tafel. 
1   Oben  S.  423,  3  :  N.  frater  imperatoris  Turcorum. 


—     544     — 

erzherzog  Sigmund  von  Ostereich  rat.a  [F  144]  In  dem 
mal  waren  geben  42  richt;  di  burden  zu  drey  mal  hertragen 
mit  busaunen,  trumeten,  pfeifen  und  anderen  saitenspielen. 
davor  giengen  zben  herzogen,  zben  margrafen,  12  grafen 
in  guldein  klaideren,  nach  den  dienten  achtzechen  grafen  5 
A.  277.  in  silbrein  klayderen.  nachdem  und  di  ding  mit  grosser 
glori  und  cosperlichait  verpracht  waren,  zoch  yeder  in  sein 
land  mit  gutem  frid. 

Darnach  anno  1478  im  anvank  der  vasten  Ropertus, 
erzbischof  zu  Kolen,  mit  zbain  knechten  bei  Driedtorf  auf  10 
dem  Herreich  ward  gefangen  von  Hainrich,  landgraf  von 
Hessen  zu  Marpurg,  Herman  des  gubernators  zu  Kolen 
bruder  b,  und  er  ward  geftirt  in  das  geschlossBlankenstein. 
do  ist  er  gefangen  beliben  bis  an  sein  end.  1480  Ropertus, 
erzbischof  zu  Kolen,  ist  gestorben  in  der  fanknus,  und  sein 15 
widersacher  Herman  gubernator  erbelt  worden  zu  ainem 
erzbischof  zu  Kolen.  Item  in  der  zeit  der  fanknus  Roperti 
sang  man  nit  und  las  nit  mess  in  dem  bistum  Kolen. 

Als    vil    sey   iczo    gesagt    von   den    dreien    brtideren, 
pfalzgraf  Ludbigs  sun.    auch  verlie  er  zbo  tochter;  den 20 
beschach,  wie  dann  vor  stet. 

Hernach  volgt  von  dem  ersten  bruder  sun,  ge- 
nant  Philipp. 

Philipp  c,   pfalzgraf  bei  Rein,   herzog  in  Bayren,   kor- 
fiirst,  ward  geboren  nach  seines  vateren  tod  und  von  seinem  25 
vetteren   herzog  Fridrichen  [F.  145]  wol  erzogen  in  guten 
siten  und  bard  wol  underbeist  in  den  siben  freyen  kunsten 
und  ward  verheirat  pei  seins  vetteren  leben. 

Anno  1474  het  pfalzgraf  Philipp  hochzeyt  in  seiner 
stat  Amberg  mit  frau  Margreth,  herzog  Ludbig  von  Lands-  30 
2'2*hut  tochter,  in  gegenwiirtigkait  vil  fursten  und  herren.  do 
ward  erstochen  an  ainem  rennen  her  Wolfgang  Fraunberger 
vom  Hag,  von  ainem  Sachsen  d,  und  der  Sachs  het  ain 
lengere  stangen,  dann  er  pillich  baben  solt.  also 
ward  di  freud  in  trauren  verkert.  35 

273-  Pfalzgraf  Philipp   was   ain    fiirst    mit  grossem  preys, 

er  lebt   gar   erberlich   und  frundlich  mit  seiner  frauen  und 
hatt  sy  in  grossen  eren. 

Anno  1481   ist  ain  turnier  zu  Haidlberg  ge- 
besen.0  40 

*  Raurn,  darin:  di  3.  tafl.  b  Raurn,  darin:  fanknus.  c  dux  am  Rand 
iiber  Kreis,    <*  Raurn,  darin:  stechen.    e  Raurn,  darin:  turnier. 


—     545     — 

Anno  1486  ward  pfalzgraf  Philipp  gefodert  mit  sambt  A.  272. 
anderen   korfursten   von  kayser   Fridrichen   auf  ainen  tag 
gen  Frankfurt,  dahin   er  kam   und  rayt  ein  an  dem  suntag 
der   herrenvasnacht   rait   funfhundert  pfarden  wolgezirt  mit 

Shamasch  und  klayderen.  ini  zugen  engegen  all  fiirsten  und 
herren,  di  dawaren,  ausgenomen  der  kayser,  und  belayteten 
in  an  sein  herberg.  in  seinem  zeug  waren  dy  hernach- 
geschriben  stend  mit  namen:1 

[F.  146]  Caspar,  herzog  in  Bayren,  graf  zu  Veldencz, 

10  bischof  zu  Wurmms,  bischof  von  Speyr,  der  teutschen  herren 
maister,  her  Ludwig  von  Beyeren,  herr  zu  Scharffneck, 
ycz  von  Leonstat,  graf  Johanns  reingrave  zu 
Stein,  graf  Ott  von  Solmms,  graf  Michl  von 
Werthem,  grafHeinrich  vonBitsch,  grafPhilipp 

l5von  Hanawe,  graf  Gerhard  von  Seine*,  graf 
Hamman  von  Leiningen,  grafHaug  vonMontfort, 
der  jung,  graf  Hanns  von  Montfort,  graf  Kraft 
von  Hohenloch,  graf  Conrad  von  Tubinngen,  graf 
von  Nassaw,   herr  zu  Bilstain,  graf  Wolfgang  zu 

20Fiirstnberg,  graf  Berenhart  von  Besterburg, 
graf  Cune  zu  Westerburg,  graf  Berenhart,  der 
alt,  von  Eberstein,  graf  Berenhart,  der  jung, 
von  Eberstein,  graf  Heinrich  von  Lupf,  her 
Johann  ruwegrafe,herMelchiorvonOberenstain, 

25her  Enich  von  Oberenstein,  Johann  von  Hohen- 
felss,  herr  zu  Kipersskirch,  Schennk  Cristof  her 
zu  Limpurg,  des  romischen  reichs  erbschenk, 
Schenk  Fridrich  vonLimpurg,  SchenkAsmus  von 
Erpach,    her    Hanns    von    Schbarczenburg,     herr 

sovon  Sonneberg  und  vil  ander  guter  leut. 

An  sand  Valteins  tag,  des  heiligen  marters,  der  da 
was  an  ertag  nach  dem  beyssen  suntag,  offenlich  an  dem 
markt  Berchtold,  erzbischof  zu  Maincz,  phalzgrave  Philipp, 
herzog  Hain-/\F.  147 J  rich  von  Braunsweik  und  der  bischof 

35  von  Wurms   enpfiengen  lehen  von  kayser  Fridrich.     dabey 
waren    di  kurfiirsten,   yetbeder  in  seiner  ordnung.     an  dem  273. 
dritten   tag   darnach   was   der  pfalzgraf  pei  der  wal, 

*  Feine  Ha. 

1  Quelle  f&r  die  Mitteilungen  iiber  die  Frankfurter  Wahl  von  1486 
40  ist  wohl  einer  der  dariiber  erschienenen  Drucke.    Man  vgl.  die  lnkunabeln 
Hain   *10928  und   *10929f    die  ein  nur  tcenig  abiceichendes  Verxeichnia 
von  Philipps  Qefolge  geben,  ober  oben  selbst  nicht  benuixi  sind. 

Quellen  u.  ErBrterungen  N.  F.  III.  35 


—     546     — 

da  man  Maximilian,  erzherzog  von  Osterreich,  zu  ainem 
romiscbe  kiing  erwelet.  an  dem  neunten  tag  des  monats 
Aprilis  ward  der  pfalzgraf  auch  dabey,  do  man  in  kronet 
zu  Achh,  und  was  der  erst,  den  er  zu  ritter  schlug. 

Aran.  Hernach  VOlgt1  di  kronung  des  durchleuchtigesten  f ursten  5 

her  Maximilian. 

Nachdem    und  alle  ding  in  der  erbelung  des  allerdurchleuchti- 
gisten  fursten  Maximilians,  erzherzog  zu  Osterreich,  als  aines  romischen 
kiing  s  ergangen  waren,  darnach  auf  den  achtundzbainzigisten  tag  des 
Merzns,   das   bas    auf  den  ertag  in    dem  osterheiligen  tag  in  dem  jar,  10 
do   man    zalt  1486,  des   morgens   fru  plies  man  auf  mit  trumeten.     ist 
der  allerdurchleuchtigist,   grosmachtigist   furst  und   herr,    her    Fridrich 
der  dritt,    rSmiscber  kayser,    zu  alien  zeiten  merer  des  reichs,  und  der 
durchleuchtigest   furst  Maximilian,    sein  sun,    romischer  kiing,  zu  alien 
zeiten  merer  des  reichs  und  erzherzog  zu  Ostereich,  mit  disen  kurf ursten,  15 
nfimlichen    dem    hochbirdigisten   fursten,   her   Berchtold,    erzbischof    zu 
Maincz,  Herman,    erzbischof  zu  Koln,   Johan,  erzbischof  zu  Trier,    und 
dem  hochgeporen    fursten,  her  Philipp,   herzog  in  Bayren,    pfalzgraven 
bey  Rein,    all  [ E.  148]   korfiirsten    des    heiligen  romischen  reichs,    und 
darzu  mit  den  andern  herzogen,  fursten,  grafen  und  herren,    dy  auf  di  20 
zeyt  zu   Frankfurt    in   der    erwelung    warent,    ze   schif    gangen    in    der 
mainung   zu  faren   gen    Achh   und   den   egenanten    erbelten   romischen 
kiing  zu  kronen,     und  furent  also  mit  grossem  schall,  so  von  trumeteren, 
pfeyferen  und  baukeren  gehSrt  was,    mit  ainer  grossen  menig  der  schif 
das    wasser   ab. a     der  hochgeboren    furst,   herzog  Ernst    von    Sachsen,  25 
korf  first,  was    vor  etlichen  tagen   vor  ab   gen    K61n  gefaren.    an   dem 
ersten  tag  belib  di    kayserlich    majestat   und  der  kiing  zu  Bingen  und 
waren  da  zwo  nacht  des  ungebiters  halb,    so  auf  dem  Reyn  was.     auf 
den   dreissigisten    tag  im  Merzen    kamen    sy   gen  Reynss.     do  ward  der 
kiing  gefurt  durch  di  kurf  ursten  und  geseczt  das  e  lbs  auf  den  kiingstul,  30 
der  daselbst  im   veld   under  den  paiimen  stet,   nach  altcm  rechten  und 
gebonhait.b    darnach    giengend    sy    wider   zu  schyf.     auf    den    ainund- 
dreissigisten    tag   des    [F.149]    Merzen    komen   sy   gen   Koln   umb    di 
vierden    stund   nach   mittag.    do    kam   der  erzbischof    von   Kolen    mit 
alien   stiften  und  orden   in  ainer  procesion  c  t  darzu  der  erzbischof  von  35 
Trier  und  herzog  Ernst  von  Sachsen,  kurf  ursten,  di  dan  vor  der  kayser- 
lichen    mayestat  dar  sind  komen.     darnach  komen  auch  di  herren  von 
der  stat  Kolen  und  enpfiengen  di  kayserlich  majestat  und  den  romischen 
kiing    mit    grosser  erwirdigkeit  und  fttrten  di  also  in  der  ordinanz  und 
procession  in  daz  munster  zu  den  dreyen  heiligen  kungen.    do  sprachen  40 
sy    ir  gebet.     darnach   giengen    sy    in    den  chor.    do  vieng   man  an  ze 

*  Raum,   darin  :  schiffung  des  kungs.     b  Baum,  darin :  di  seczung 
auf  den  stul  im  feld.    c  Raum,  darin :  procession. 

1  Fur  die  folgende  Erxahlung  von  der  Kronung  Maximilians,  welch  e 
sich  im  UUeinischm  Texte  niekt  findet,  ist  Quelle  der  InkunabeldrucJc  45 
(Bain  * 10930) :  Die  kronung  des  durchleuchtigosten  fursten  vnn  herrn 
Maximilianus  erczherczog  zu  Ssterreych  zu  einem  Romischen  kunig.  So 
durch  di  Curfursten  des  heiligen  Romischen  reichfi  zu  Ache  volpracht 
vnd  geschehen  ist.     Das  Oanxe  ist  fast  icortlich  abgeschrieben. 


—     547     — 

singen  Te  deum  laudamus,  ein  lobgesang.  des  abncz  kam  der  bischof 
von  Maincz  mit  seinen  grafen  und  herren  zu  schiffe.  darnach  auf 
den  samb8tag  kamPhilipp,  pfalzgraf,  auch  zu  schife  mit  seinen  furs  ten 
und  grafen.  item  auf  m  on  tag  Quasimodogeniti  des  dritten  tags  Abrilis 
5macht  sich  kayser  und  kiing  mit  den  kurfiiisten  und  herren  auf  den 
weg  gen  Achh,  und  lag  en  kaiser  und  kiing  di  nacht  zu  Turen  und 
etlich  fursten  auf  der  anderen  strass  zu  Giilch  und  zu  Altenhofen.  auf 
den  vierden  tag  Abrilis  sind  kaiser,  kung  und  di  fursten  mit  der 
iren  zu  Ach  eingeritten.     von  ersten  sind  eingeriten  di  stallung  geben, 

10  koch,  trumeter  und  vil  bagen  auf  drei  stund.  a  [F.  150]  item  auf  ain 
stund  vor  dem  zeug  5  pferd  ;  di  waren  des  kungs ;  darauf  vier  knaben 
und  ain  knecht.b  under  den  waren  t  drey  ro  tec  hi  ml,  vast  schon,  mit 
guldem  zeug  auf  sbarzen  samat,  di  drey  knaben  mit  swarzem  samat- 
kleider;     di   zbay    pferd    warn    sbarz.    darnach   furen   ein    des  kaisers 

15wagen.  darnach  rait  herzog  Wilhalms  von  Gulchs  zeug  in  eitl  swarz 
wolgerust  mit  spiessen  auf  200  und  20  pferd,c  darnach  herzog  Ernst 
und  herzog  Albrechts  von  Sachsen  zeug,  darunder  was  der  bischof  von 
Meichsen,  bey  zbayhundert  pfarden  in  eitl  praun  d  mit  spiessen,  mit 
iren  trumeter  en  und  paukeren  gar  wol  gerust.    auf  den  zoch  des  herzog 

20  von  Cleef  zeug  in  braun;  sein  lieberei  was  grab  und  weyss.®  [F.151] 
darnach  pfalzgraf  Philippen  zeug  auf  200  und  70  pferd  mit  spiessen; 
ir  varb  b  as  in  graben  klaideren  und  rot  kappen  und  hosen  hubsch, 
mit  iren  baukeren  und  drumeteren.  bei  im  was  herzog  Caspar  von 
Bayren   und   vil    ander   herren.  *    darauf   der  erzbischof  von  Trier   mit 

25  anderthalb  hundert  pferden.?  darnach  des  bischof  von  Maincz  zeug 
in  roten  kleideren  ,  swarz  und  weyss  ir  lieberey ,  auf  drithalbhundrt 
pferd  bolgeriist.h  darauf  des  kungs  und  kaisers  trumeter  17  und  ain 
pauker.  >  [F.  152]  darnach  miinich  trugen  an  sbarz  mantel,  darunder 
weyss  rok  und  swarz  schaper  mit  ainem  kreuz  am  herzen;  das  bas  den 

30  langen  beg  rot  und  beseicz  weiss.  darnach  di  vier  orden  unser  frauen 
priider.fc  darauf  schuler  und  briester,  trugen  kappen  an.1  item  di  burger 
von  Achh  trugen  auf  ain  himliz  oder  tuch;  darunder  giengen  zben 
briester,  di  trugen  kaiser  Karls  haubt. m  das  was  in  golt  verfasset 
und  gekronet  gar    schon.    darneben    giengen   etlich    herren    von   Achh 

35  und  zben  mit  zwayen  iren  herhorneren ;  di  bliesen  si  gar  schon.  item 
dyssem  haubt  sancti  Karoly  zu  eren  und  wirdigkait  stayg  der  romisch 
kung  ab  von  seinem  pferd  zu  fuss  in  der  statporten  und  kust  das 
haubt,  und  der  dechant  zu  Achh  credenzt  im  das.  als  er  abgesessen 
was,    von   stundan    warn    da  etlich  von  der  stat,  den  das  zugehort; 

40  di  namen  des  kungs  pferd.  das  ward  wider  gelost  [F.  153]  umb  55  fl.  r. 
darnach  ritten  in  der  ordnung  di  fursten  persondlich,  zum  ersten 
herzog  Wilhalmm  von  Gulch  und  margraf  Cristoffel  von  Baden  und 
zbuschen  im  der  herzog  von  Kief  in  ainem  gulden  klayd.n  darnach 
herzog  Albrecht  von  Saxn  und  der  bischof  von   Gran,  bischof  de  Trier 

45  und    zbuschen  in   herzog  Ernnst  von  Saxen ;   der   fiirt    aufrichtig   der 

a  Raum,  darin:  einreiten  der  stallung.  b  Raumy  darin:  V  rofl. 
c  Raum,  darin:  einreiten  sbarz.  &  Raum,  darin:  zeug  in  praun.  «  Raum, 
darin:  praun, grab,  bey 6.  f  Raum,  darin:  einreiten,  grab  rok,  rothfosen] 
und  kfappen].  e  Raum,  darin:  Triers  zeug.  h  Raum,  darin:  Maincz 
einreiten.  i  Raum,  darin :  trumeter,  pauker.  *  Raum,  darin :  di  munch. 
50 l  Raum,  darin:  schuler  und  priester,  kappen.  ™  Raum,  darin:  Karls 
h[aubt],     n  Raum,  darin :  einreiten  der  f[urstlichen]  person. 

35* 


.—     548     — 

kaiserlichen  majestat  das  start  vor.a  darauf  rait  di  kayserlich  mayestat 
alain  und  het  ain  swarze  schauben;  sein  pferd  was  swarz,  di  satldek 
swarzsametein.  *>  darnach  rayt  der  romisch  kung  und  nebea  im  zu 
der  gerechten  seiten  der  erzbischof  von  Koln  und  zu  der  gelinken 
seiten  der  erzbischof  yon  Maincz;  des  kiings  gebant  was  gulden  und  5 
sein  pferd  schneweyss.c  item  neben  dem  zeug  vor  dem  kaiser  und 
kung  wurfen  ir  drey  gelt  aus  under  [F.  154]  das  volk,  und  das  weret 
durch  die  ganz  stat  pis  in  unser  frauen  kirhen.  item  nach  dem  kiing 
rayt  des  kaisers  zeug;  under  dem  was  der  margraf  Albrecht  von 
Baden  und  gar  vil  ander  machtig  grafen  und  herren.<*  item  darn  a  ch*0 
des  romisch  en  kiings  zeug  in  eytl  rot  mit  der  liberey  blab,  weiss,  rot 
und  von  allererst  ungeriist  volk,  darnach  wolgeriist  spiesser  und  schuczen 
auf  fdnfhundert.  in  dem  zeug  waren  Cristoffl,  margraf  zu  Baden,  der 
von  Gelleren,  biscbof  von  Camirich,  bischof  von  Sebenich.0  darauf  rayt 
des  bischof 8  von  Koln  zeug  —  der  het  bey  im  landgraf  Wilhalm  von  15 
Hessen  zu  Cassel,  den  jungen  — ,  all  in  rot  gekleydet  mit  ainem  strich 
sbarz  und  weyss  umb  den  arm  gebunden,  zerhauen,  mit  vil  spiesser  e  n 
und  schuczen. f  item  in  alien  den  zeugen  ritten  albeg  drey  neben 
ainander  und  ritten  hert  an  ainander,  und  beret  das  einreiten 
anderthalbe  stund.  item  herzog  Sigmunds  rat  von  Ostereich,  her  Ulrich  20 
Frontsperger  und  her  Jorg  von  Absperg,  warent  da  mit  IS  pferd.  item 
der  von  Wirtemberg  hett  auch  sein  botschaft.  [  F.  155]  item  noch  vil 
ander  vom  adl,  di  den  fiirsten  und  ritterschaften  nach  ritten.  und  also 
ritten  sy  in  der  ordnung  bis  fur  unser  frauen  kirchen. 

Item  in  der  kirchenporten  staig  der  kung  ab  von  dem  pferd;  das  25 
nam  des  berzogen  von  Gulchs  marschalk,  a  Is  sein  recht  is  t.  do  giengen 
sy  in  di  kirchen  und  sprachen  ir  gebet  vor  unser  frauen  pild.  do 
fieng  man  an  zu  singen  Te  deum  laudamus  und  zu  spilen  auf  der 
orgelen.  darnach  gieng  der  romisch  kung  zu  dem  altar  und  opfret 
drei  rbeinisch  gulden,  darnach  giengen  sy  all  mit  dem  kayser  hay m  30 
in  seine n  hof,  und  vom  kayser  giengen  di  fiirsten  mit  dem  kiing  haim. 
darnach  herzog  Ernnst  von  Saxen  trug  dem  romischen  kung  das  bios 
swert  vor.  item  am  funften  tag  Abrilis  kamen  di  furs  ten  auf  das  rat- 
haus  zu  Achh  ze  rat.  do  wurden  di  zben  erzbischof  von  Maincz  und 
Kdlen    geschikt  in  di  kirchen   zu  ordiniren  zu  der  kronung  des  kungs.  35 

Ordnung  des  eingens  zu  kronung  des  kungs. 

Item  zu  dem  ersten  giengen  fur  der  edlen  ain  grosse  menig.  nach  den 
giengen  di  bischof,  darnach  herzog  Albrecht  von  Saxen,  der  herzog  von 
Gulich,  der  herzog  von  Cleve,  darauf  der  kayser  in  ainem  gulden  rok,  neben 
im  auf  di  rechten  hand  Maximilian,  romischer  kung,  auch  in  ainem  40 
gulden  rok,  neben  im  pfalzgraf  Philipp  auch  in  seinem  roten  klayd 
mit  harmlein  gefutert  und  ain  rots  hochs  scharlaches  heybl  auf  seinem 
haubt  mit  harmlin  gefutert,  als  sich  dann  gebilrt  den  curfursten  in  der 
cur  ze  haben  und  tragen.  [F.156]  auf  der  gelinken  seyten  des  kayser  s 
gieng  herzog  Ernst  von  Saxen  auch  in  ainem  solhen  roten  klayd.  45 

Item  Berchtold,  erzbischof  zu  Maincz,  und  der  von  Kdlen  und 
Trier  waren  vor  hingangen  in  di  kirchen  und  heten  sich  berait  i  n  ire 
pontificalia  und  ir  infl  auf  und  di  bischofstab  in  iren  henden  bartend 
des  kaysers  und  kiings. 

a  Raum,   darin  unleserliches    Wort,     b  Raum,    darin :    imperator.  50 
c  Raum,  darin :  k [tings]  reiten.    d  Raum,  darin:  kaysers  leut.     °  Raum, 
darin:  k[iinigs]  zeug.     *  Raum. 


-     549     — 

Item  als  kaiser  und  kung  rait  den  fursten  i  n  unser  frauen  Kronen 
eingiengen,  di  egenanten  drei  bischof  giengen  in  engegen,  darzu  di 
herren  vom  stift  und  capitl  mit  vil  abten  und  prelaten  in  iren  ynfelen 
rait  den  kreuzfanen,  rauchfass  und  ewangelibuch  und  enpfiengen  sy 
5  garwirdiglich.  und  di  bischof  von  Maincz  und  Trier  namen  den  kiing 
zbuschen  sich  und  furten  in  ein  di  kirchen.  da  sang  man  ain  anthifen, 
und  der  von  Koln  las  ain  colect  uber  in. 

Item    vor  dem  altar  unser  frauen  was  ain  stul  gericht  wolgezirt; 
darauf    seczt  man    den  romischen  kung.     da  roach  ain  wenig  hinbarz 

10  was  ain  bank  berayt;  darauf  sass  der  von  Maincz  und  Trier  auf  di 
linken  hand,  under  dom  stund  der  von  Gran,  der  herzog  von  Gulch, 
herzog  Albrecht  von  Sachsen,  herzog  von  Kief,  herzog  Caspar  von 
Beiren,  graf  zu  Feldencz. 

Auf  der  rechten    seiten   des  altars   was  zuberait   ain   stul  dreier 

15graden  hoch,  schon  gezirt,  ffir  den  kaiser,  darauf  er  auch  sass,  und 
neben  im  auf  di  Jinken  bant  der  pfalzgraf  und  herzog  Ernst,  curfureten. 
do  stund  der  bischof  von  Kolen  vor  dem  altar  mit  seinem  sufraganeo, 
apten  und  eaplan  in  yren  pontificalien.  do  ward  der  kiing  von  den 
bischof  en    Maincz   [F.157]    und  Trier    gefurt   fur  den  altar,     do  legt 

20  gich  der  kung  kreuzbeis  nider.  ob  ira  las  der  von  Kolen  vil  guter  bene- 
deyung.  darnach  namen  in  di  obgenanten  zben  bischof  und  seozten 
in  wider  in  seinen  stul,  der  von  Maincz  neben  im  auf  di  gerecht  hand, 
der  von  Trier  auf  di  link  hant.  darnach  gieng  der  von  Kolen  uber 
altar   und    vieng  an  di    mess    von    den    heiligen    drey  kiingen.     als  der 

25sequenz  gesungen  was,  stund  en  di  genanten  bischof  auf  und  teten 
dem  kiing  ab  das  obrist  klayd  und  furten  in  ym  underen  klayd  fur 
den  altar,  do  legt  sich  der  kung  aber  kreuzbeys  nider.  do  sang  man 
kirieleyson  rait  sambt  vil  ander  letaney.  do  di  aus  bas,  do  stund 
der   kung    wider   auf.     do  stund  der  von  Koln    vor  dem  altar  mit  dem 

30  bischofstab  in  seiner  hand  und  fragt  den  kiing  di  nachvolgenden  artikl 
und  punkt:  wildu  den  heiligen  gclauben,  der  den  kristen lichen  leuten 
da  gegeben  ist,  halten  und  mit  rechten  werken  befestigen?  der  kung 
antbort:  ich  wil.  der  bischof:  bildu  den  heyligen  kirchen  und  der 
kirchen     diencr   ain  treuer  bebarer  und  beschirmer  sein?   der  kfing:   ich 

35  wil.  der  bischof:  wildu  das  reich,  dir  von  got  verlichen  nach  gerechtig- 
kait  deiner  vorfaren,  regiren  und  kreftighchen  beschirmen  ?  der  kiing: 
ich  wil.  der  bischof :  wildu  di  recht  des  reichs  und  seine  guter  nehalten 
und  das  unrechtiglich  verbant  war,  widerbringen  und  getreulichen  in 
des  reichs  nucz  und   gebrauch  keren?    der  kiing:  ich  wyl.    der  bischof: 

40  wildu  armer  und  reicher  bitbe  und  waisen  ain  geleicher  richter  und 
giitiger  beschirmer  sein  ?  der  kung  :  ich  wil.  der  bischof :  wildu  dem 
allerheyligisten  ingot  vater  und  heren,  dem  romischen  [F.158J  bischof, 
und  der  heyligen  romischen  kirchen  schuldige  underthanigkeit  und  treu 
bebeysen?    darauf  antbort  der  kiinig     das  wil  ich,  und  so  verr  ich  mit 

45  der  gotlichen  hilf  gesterket  und  mit  gelaubiger  Kristen  gebet  gehelfen 
ymer  mag,  alle  obgenante  stuk  wil  ich  getreulich  volbringen ,  als  mir 
got  helf  und  sein  heiligen. 

Darnach    keret    sich   der   bischof   von  Kolen    zu  den    kurfursten 
und    anderen    umbstenden   geistlichs    und  weltlichs   stands   und   fraget 

50  sy  :  wellet  ir  disem  fiireten  und  regirer  euch  underthan  und  seine  reich 
sterken,  mit  getreukayt  befesten  und  sein  gebot  gebarten  nach  den 
worten  der  heyligen  apostl  spiechent :  alle  menschen  sullen  sein  underthan 


—     550     — 

den  hechsten  machten,  einem  kiing  als  ainem  fiirstender  ?  hierauf  haben 
di  umbstender,  geistlich  und  welt  lien  fiirsten  und  curfursten,  geantbort : 
ja,  j*>  ja. 

Item  darnach  leget  sich  der  kiing  wider  kreuzweis  fur  den  altar, 
d  o  las  der  bischof  von  Koln  uber  in  ain  benedeyung.  do  di  aus  was,  5 
do  richt  sich  der  kfing  wider  auf  seine  knie  und  sein  hend  zu  hauf 
gelegt,  und  enplosten  in  oben,  umb  sein  prust  zu  salben.  do  salbet 
in  der  bischof  von  Koln  an  seyn  haubt  und  an  der  brust,  in  baiden 
henden,  an  seinen  schultern  und  armen  und  las  zu  ainem  jeden  ain 
benedeyung  und  colect.  10 

Item  do  er  also  gesalbt  was,  do  ffirt  in  der  bischof  von  Maincz 
und  Trier  in  di  sacristeien.  do  waren  di  eltisten  canonici  von  dem 
capitl  engegen  und  namen  gar  raine  woll  und  drukten  im  [F.159] 
die  an  alle  stet,  da  man  yn  mit  dem  heyligen  61  hin  bestrichen  hett. 
da  theten  im  di  gen  an  ten  zben  bischof  ain  alben ,  stolen  und  ain  15 
kappen  an  ;  di  heten  di  von  Nuremberg  darpracht  und  seind  kayser 
Karls  gewesen;  und  fiirten  in  wider  fiir  den  altar,  do  legt  er  sich 
kreizbeys  fur  den  altar,  d  o  las  der  von  Kolen  aber  vil  benedeyung 
iiber  in.  do  stunden  di  von  Nuremberg  engegen  und  heten  in  ainer 
k  is  ten  kayser  Karls  regalia,  schwert,  apfl,  cepter  und  kron.  zu  dem  20 
ersten  hiess  im  der  von  Koln  reichen  das  swert.  also  namen  di  drey 
erzbischof  und  curfursten  das  swert  all  geleich  und  gaben  es  dem  kiing 
in  di  hand,  item  darnach  gurten  sy  dem  kiing  das  sbert  umb,  und 
der  von  Kolen  gab  im  das  palium,  ring  und  armillen  und  ,las  colect 
darzu.  darnach  gab  er  im  den  cepter  und  den  apfel  in  di  hand  mit  25 
sambt  den  lesen  darzu  gehorend.  darnach  di  drei  bischof  Meincz, 
Kolen ,  Trier  namen  di  kron  kaiser  Karls  geleich  mit  ainander  und 
saczten   di  dem  kiing  auf  sein  haubt. 

Item   da  solhs  geschechen  was,   ward  er   wider  gefiirt  fur   den 
altar  von  den  oftgemelten  zbain  bischof  en.    do  legt  der  kiing  sein  30 
hend   auf    den   altar    und    verhiess   und    versprach   alles,    das   hernach 
stet,  also : 

Ich    versprich   und    gelob  vor  got  und  seinen  englen,  das  ich   nu 
und    hinfiir   di   gesecz,    di    gerechtigkait    und    den    friden    der  heiligen 
kirchen   halten   und   meinem   underworfendem   volk  vor   [F.  160]   sein  35 
und    di    gerechtigkait    thun  und    des   reichs   gerechtigkait    behalten    wil 
beheltliche    wirdige    ansechung   der   gotlichen    barmherzigkait,    wie    ich 
das  mit  rat   der    fiirsten   und   getreuen   des  reichs  und  der  meinen  am 
besten  gefinden  mage,  dem  allerheyligisten  vater,  dem  romischen  bischof, 
und  der  kirchen   zu  Rom  und   anderen  bischof  en  und  den  kirchen  gottes  40 
wirdige   und   geistliche   er    zeygen    und,    was   den   kirchen    von   kungen 
und    kaysern    und    anderen   geistlichen    personen   verlichen  und  gegeben 
ist,  unzerprachlich  halten   und  gehalten  werde  schaffen,  den  apten,  orden 
und  des  kfingreych     lechenman    zimliche  er   tragen    und    webeisen    wil, 
darzu  mir  unser    herr  Jesus   Christus    hilf  und  sterk    verleych.     naoh45 
dem  fiirten  in  di  zben  bischof  auf  den  kiingstul  vor  sand  Simon    und 
Judas  altar. 

Do   hiess  man  komen  alle,    di  ritterschaft  an  sich  wolten  nemen. 
also  nam  der  kiing   kayser  Karls  schwert,  das  im  di  kurfursten  umbgurt 
hetten,  in  sein  hand  und  schlug  da  zu  ritter  am  ersten  Philipps,  herzog  50 
in    Bayren,    pfalzgraf  bey    Keyn,   kurfurst,   herzog  Ernst   von   Sachsen, 
curf first,   herzog   Wilhalm   von   G filch,  landgraf  Wilhalm   von  Hessen. 


—     551     — 

welche  an  des  kaiser  hof  ritter  sind  worden:  margraf  Albrecht  von 
Baden,  herr  Hanns  von  Zeltingen,  Jorg  Winkle,  [F.  161]  Fridrich 
Briner,  Caspar  von  Lamberg,  Gregorius  von  Lamberg,  Anndre  Gall, 
Bern  hart  Roracher,  Thyburcz  Czinczendorffer,  Bartholme  von  Staren- 
5  berg,  Gregorius  von  Starenberg,  Michl  von  Wolkenstayn,  Cristofli  von 
Zinczendorf,  Hanns  von  Meczach ,  Lasla  Brager,  Hanns  Oberhamer, 
Othmayr  Oberhamer,  Erasmus  Hagenfellder ,  Hanns  von  Wolf  stein, 
Jorg  von  Raczendorf,  Alexander  Schyfler,  Cristoff  Lamberger,  Jorg 
Schratt,    Jorg    A  span,    Gaudencz    Goczich,    Fridrich    Brancker,    Hanns 

1 0  Zinczendorffer ,  Steflan  von  Bernnegk ,  '  Andre  von  Graben  ,  Cristoff 
Steinbeck,  Bertlme  von  Merspurg,  Davidt  von  Siberach,  Albrecht  von 
Drerbach,  Hanns  Reczsacher,  Hanns  von  Zornemel,  Andre  Himlberger, 
WolfgaDg  Jorger,  Wolfgang  Zach,  [F.  162]  Bolmer  Oberhaimer,  Anndre 
Schniczcnbamer,  Thoman  Moshamer,  Jacob  Hotter,    dt  in  des  romischen 

15  kiing8  hof  sind  zu  ritter  geschlagen:  margraf  Cristoffl  von  Baden,  Earge 
von  Gelleren,  der  von  Anhalt,  graf  Wilhalm  von  Werthen,  graf  Adolf 
von  Nassaw,  graf  Philipps  von  Nassaw,  Wilhalm  herr  von  Egmundt, 
Veyt  herr  zu  Volkenstain,  Emerwein  herr  zu  Steinfurt,  herr  von 
Thiinner,    herr    von    MeJliin,    herr    von  Breydenrode,    herr    *on  Busse, 

20  herr  von  Lalin,  herr  von  Lanis,  Johan  herr  zu  Rathe,  Richart  herr 
zu  Rathe,  herr  von  Bathenburg,  Philips  von  Burgundien,  Ebold  von 
Lichtenstein,  Philips  Loet,  herr  Aress  Hofmayster,  Veyt  von  Rechberg, 
Siger  von  Grosbek,  Fridrich  von  Oberdorf,  Bernhard  von  Bursatt,  Johann 
von    Brisvelt,    Hanns    Landschad,    [F.  163]   Johann    von    Bay,    Jorg 

25  von  Harde,  Steflan  von  Schwangaw,  Adam  von  Frondsperg,  Veit  vogt 
von  Riss,  Wolfgang  Grafenberger,  der  jung  von  Bensteten,  G  run  bach, 
Hanns  von  Berwangen,  Hanns  von  Schonberg,  Johann  von  Thoman, 
Dietrich  von  Gratt,  Johan  Voursies,  Johan  von  Hothan,  Francz  von 
Sasar,   Wilhalm  Escilr,  Hainrich  von  Molim,   Johan  Guttiral.     ritter 

30  im  menczischen  hof :  graf  Herman  von  Hennenberg,  Cristoffel  von  Rosen- 
berg, Simon  von  Stetten,  Eberhart  von  Huselstam,  Hanns  von  Bisen- 
bach,  Philipp  Truehsas,  Bernhart  von  Berlichingen.  ritter  im  kolnischen 
hof :  [  F.  164]  landgraf  Wilhalm  von  Hessen,  Philips  graf  zu  Waldek, 
Peter   graf    zu    Rifferscheit,  Johan   graf  zu  Holstain    zu  Schawenberg, 

35  Philipp  graf  zu  Solms,  Gumprecht  graf  zu  Niiwenar,  Wilhalm  graf  zu 
Nuwenar  ,  Philipps  von  Harden ,  landtrugsass ,  Gothart  von  Ketler, 
Johann  Schenk  von  {?chwinsberg,  marschalk,  Reinhart  von  Bemelburg, 
Cunrat  Schenk  von  Schwinsberg,  Georg  Qwatt,  Adolf  Qwatt,  Schoffhart 
von   Borenhaym,     Johann    von   Harst,   Hans   von   Bemelburg,    Herman 

40  von  Handerhausen,  Rudolf*  von  Fel  berg,  Schoffrut  vonLimperg,  Wilhalm 
von  derReben ,  Ludbig  Dieten ,  Hen  1 1 olczsatl,  H  eincz  von  Waldenf elss,  Caspar 
von  Waldenfelss.  ritter  im  trierischen  hof :  Runne  von  Binenberg,  Johann 
von  Elcz,*  [1.165]  Heinrich  von  Permunt,  Johann  von  Hellffns  tain,  Fridrich 
Zant,  Herman  vonEckrichen  a.    in  des  pfalzgrafen  hof :  grave  Berenhart 

45  von  Eberstein,  grave  Hanns  von  Montfort,  grave  Wolfgang  von  Fiirstn- 
berg,  grave  Heinrich  von  Luppflen,  Schenk  Asmus  von  Erpach,  Fridrich 
Schenk  von  Limpurg,  Hanns  von  Emersshoven,  Hanns  vom  Hirsch- 
hornn,  Hanns  Helmstat,  Hanns  von  Ingelnhaym,  Burkhardt  Sturm fedder, 

«  so  Es. 

50  l  Hier  iat  ausgelassen:  Wolfgang  von  Graben. 

2  Hier  ist  weggelassen :  Peter  von  Elcz. 


—     552     — 

Jacob  von  Landsperg  der  Jung,  Jorg  Denss  von  Roczenhausen,  Hanns 
Hoffart  von  Kirchheim,  Ludman  von  Roczenhausen,  Steffan  von  Cronicz, 
PoJack,  Peter  Sindolt,  Plickhart  von  Gemmingen.  ritter  herzog  Ernsts, 
korf urate,  hof  :  graf  Karole  von  Gleichen,  graf  Hanns  von  Werdenberg, 
Brune  herr  zu  Querfurt,  [F.  166  J  graf  Pernhart  von  Honstein,  Charius  5 
von  Rochperg,  Jacob  von  Schenberg,  Heinrich  von  Scbenberg,  Ludbig 
von  Schenberg,  Anshelmus  von  Thattel,  Giinther  von  Binawe,  Philips 
von  Recbperg,  Dietrich  von  Bilbicz,  Zeser  Pflug,  Hupolt  Pflug,  Hainrich 
Marschalk  von  Papnhaym,  Fridrich  von  Biczleben,  Erfardt  vom  Ennde, 
Thoman  von  Herman  nsgernn.  ritter  in  herzog  Albrechcz  hof  von  10 
Sachsen  :  graf  Adolf  von  Bicbliugen,  Jorg  von  Robericz,  Cristoffel  von 
Recbenberg,  Caspar  von  Schonenberg,  Bernhart  Meczch,  Dietrich  von 
Schlibicz,1  Rudolf  von  Burtaw,  Siegemunt  List,  Hanns  von  Kriczen, 
Heinrich  von  Brandenstein,  Ott  Pflug,  Jorg  Ritrschrer,  Wilhalm  von 
Degnfeld,  Jorg  Schadroiss,  Johann  von  Weschnick,  Herman  von  Bisen-  15 
bach,  [F.167]  Dietrich  Truchsass,  Lago  Birock  aus  der  Mark,  des 
herzogen  von  Klefss  hof:  Emim  graf  in  Osst  Frieslanndt,  Johann  von 
der  Horst,  Wyse  von  der  Loy,  Huttat  Torek,  Jost  von  Cassel.  des 
bischof  von  Granss  hof  :  Wolf  von  Ahaim,  Simon  Hell,  Caspar  Rornichcr. 
Ernst  Oberacker,  Ulrich  Bischer,  ErhartTr finer,  Jacob  Hinderbolczer,  Ludbig  20 
von  Ub,  Walther  Wrehain.  margraf  Bernhart s  von  Baden  hof:  graf 
Cristoffl  von  Limpurg,  Schenck  Jost  von  Zoren,  Hans  von  Stadion,  Lucz  von 
Kndringen,  Wilhalm  Bucklin,  Ulrich  Pock,  Blasii  Felsch,  Hanns  von 
Raczndorf,  Hanns  von  Hadstat,  Reyboldt  Spender,  Andre  Schenk  doctor. 

Do  dise  alle  zu  ritter  geschlagen  w  urden,  do  giengen  di  fursten  25 
bider  herab  in  den  kor.  da  sang  [F.  168]  man  Te*  deum  laudamas 
und  las  ain  ewangelium.  darnach  gieng  der  kung  zu  opfer  und  opfret 
10  fl.  r.  darnach  fiirt  man  den  kung  fiir  den  altar,  do  gab  im  der 
von  Kolen  di  benedeium  und  das  sacrament,  da  fiiret  man  in  wider 
in  seinen  stul  als  vor.  item  do  di  mess  aus  was,  do  ward  der  graf  30 
von  Chymay  gefodert  fiir  den  kung.  den  selbn  grafen  machet  der 
kayser  zu  ainem  fursten,  das  er  nun  der  f first  von  Chymay  genant  ist. 
item  do  giengen  di  corfursten  in  di  sacristei  und  theten  a  b  ir  pontificalia 
und  legtn  ire  furstliche  klaider  wider  an.  item  in  der  sacristei  waren 
di  capitlherrn  bei  dem  kung  und  namen  in  auf  fur  ainen  canonicnm  35 
irer  kirchen  zu  Achen.  den  bezalet  er  den  bein  und  statu ta  nach  der 
kirchen  gebonhait.  do  das  also  geschehen  was,  gieng  der  kayser  und 
der  kung  mit  sambt  den  kurfursten  und  herren  aus  der  kirchen  auf 
das  rathaus  in  der  ornung,  als  hernach  stet.  alda  het  der  kung  lassen 
berayten  ain  kostlichs  mal  fur  all,  di  zu  seiner  kronung  da  waren.  40 

Item  zum  ersten  giengen  di  edlen  vor,  darauf  grafen,  freien  und 
banerheren  ein  grosse  menig,  darauf  di  trometer  und  herolden  [F.169J 
aller  fursten  und  bliesen  durch  ainander.  darnach  giengen  di  curfursten ; 
di  heten  an  rot,  als  sich  geburt,  mit  harmlin  gefutert,  und  rote  hohe 
hfitlin  auf,  mit  harmlin  hoch  gebreutet.  item  zum  erstn  gieng  der  ^5 
erzbischof  von  Trier,  darnach  herzog  Ernst  von  Sachsen;  der  trug  das 
bloss   swert  vor  dem  kung;  und  neben  im  auf  di  recht  seyt  gieng  herzog 

»  de  Hs. 

1  Hier  fehU:  Hubolt  von  Schliwic  z. 


—     553       — 

Philips,  pfalzgraf  bei  Rein;  der  trug  dem  kiing  den  apfl  vor.  auf 
der  gehnkn  seyt  gieng  der  von  Hohenzorn  ,  ain  erbelter  bischof  zu 
Augspurg;  der  het  ainen  bei  im  gan :  der  trug  den  zepter  an  des 
margrafen  stat  von  Brandenburg,  item  auf  di  gieng  der  romisch  kiing 
5  in  seiner  kappen  und  kronen,  dam  it  er  was  gekrdnet,  und  nebn  im  auf 
di  gereehten  hand  der  erzbischof  von  Kolen,  auf  der  gelinkn  hand 
Berchtold,  erzbischof  zu  Maincz.  nach  dem  kiing  gieng  der  kayser  in 
d  er  kayserlichen  majestat  kappen  und  kosperlichen  kayserlichen  kronen 
auf  seinem    haubt,  und  vor  im  gieng  sein  herold  mit  dem  adler.    item 

10  ^  der  ordnung  giengen  zben  man,  di  wurfen  aus  under  das  volk  von 
des  kungs  begen  reinisch  gulden  und  silbreyne  munss,  kiaine  und  grosse, 
auf  300  fl.  r.,  [F.  170]  und  auf  solichs  gelt  was  ain  gross  gedreng 
und  mer  gewart  dann  auf  di  fursten. 

Item   auf   dem  rathaus  was  dem  romischen  kayser  und  kiing  zu- 

15berayt  ain  tisch  mit  einem  gehimelz  kostlich  geziert  und  uberzogen. 
der  selb  tisch  stund  6  staff!  hoher  dann  der  curfiirsten  tisch.  in  der 
mitt  des  sals  obn  an  zu  rechnen  und  neben  dem  tisch  zu  der  gelinken 
seyten  het  der  kung  sein  credenz  sten.  di  was  vast  gross  und  hoch. 
darauf   stunden   ob  200  grosser  guldiner  und  vergulter  geschirr,  aus- 

20  gescbaiden  silbrin  schiisl  und  pecher,  di  man  in  dem  sal  prauchet.  der 
kayser  gab  dem  kung  di  er,  das  er  sein  credenz  nit  wolt  auf  rich  ten, 
dann  er  di  kostlichisten  het  hinder  alien  fursten.  do  nu  der  kayser 
und  kflng  zu  tisch  giengen,  do  kam  der  neuerwelt  bischof  an  stat  des 
margrafen  von  Brandenburg  mit  etlichen  herren  und  braeht  hantsbechl 

25  und  wasser  in  silbrin  bekin  fur  den  kayser  und  kiing.  vor  dem  gieng 
herzog  Ernst  von  Sachsen  mit  dem  stab,  item  di  drey  erzbischof  Maincz, 
Kolen  und  Trier  sprachend  di  benedeyung  und  namen  das  sigill  aus 
der  kanzlei  und  legten  das  fur  den  kung.  item  herzog  Ernst  von  Sachsen, 
kurfiirst    und  erzinarschalk  des  heyligen   reichs,   liess   fur  das  rathaus 

30  furen  ainen  grossen  baufen  haberen  auf  den  placz  und  darzu  beraiten 
ain  silbrin  mass  und  ainen  [F.171]  silbrin  strichen.  und  als  kayser 
und  kiing  auf  dem  rathaus  waren,  was  im  ain  pfard  zugericht  und 
hin  auf  den  placz  gefurt;  darauf  sass  er  und  rayt  in  den  haufen 
haberen  hinz  an  di  prust  des  pfardes  und  nayget  sich  auf  seinem  pfard, 

35  mass  das  silbrin  mass  vol  haberen  und  straich  das  ab  mit  dem  silbrin 
stricb*  und  schiit  das  ain  em,  der  bey  im  was,  in  sein  geschirr  und 
rayt  bider  hin  in  das  rathaus.  da  stund  er  ab  und  gieng  auf  das  rat- 
haus. das  pfard,  silbrin  mass  und  strichen  nam  der  marschalk  von  Papn- 
heym,   als  sein  recht  ist.    und  do  ward  umb  den  habern  ain  gross  reissen, 

40  und  waren  etlich  da  zegegen  mit  schefllin  und  burfen  den  haberen  in 
di  weit  auf  den  placz.  als  nu  kayser  und  kung  zu  tisch  gesessen 
waren,  da  rait  der  pfalzgraf,  curfurst  und  erztruksas  des  reichs  zu  des 
romischen  kungs  kiiehen  und  enpfieng  zbay  essen  auf  ainander  in  silbrin 
schusselen.    dem   gieng    herzog  Ernst  von   Sachsen    vor  mit   dem  stab 

45  zu  fuss**  als  ain  erzmarschalk.  und  der  pfalz-/^.  i72/graf  rait  pis  an 
das  rathaus.  da  sas  er  ab  und  trug  di  essen  dem  kaiser  und  kiing  zu 
tisch.  dem  gieng  statist  herzog  Ernst  vor  mit  dem  stab,  darnach 
sassen  sy  bayd  nider  iglicher  an  seinen  tisch. 

Item    ainem    iglichen    curfursten    was   ain   tisch    alain    besunder 

50  berait    uberzog  mit  kostlicher  himelz  und  sein  besundre  credenz  dabey. 

»  Raum,  darin :  malen.    b  Raum,  darin :  main.     c  so  Hs. 


—     554     — 

und  wiewol  der  kfing  von  Beham  und  der  margraf  von  Brand nburg  nit 
da  warent,  nichcz  destminder  ward  ir  iglichem  sein  tisch  zuberayt  als 
den  andern  curfiirsten. 

Wie  di  curfiirsten  und  ander  f  Are  ten  zu  tisch  sassen:  item  zu 
dem  ersten  der  romisch  kayser  und  kiing;  den  dienet  der  f first  von  Chiraay,  5 
der  berzog  von  Gelleren  und  ander  grafen  und  herren.  item  gegen  in 
uber  under  augen  in  der  mit  dee  sals  sass  der  bischof  von  Trier  ob 
sein  em  tisch  alain  mit  seiner  credenz.  auf  der  rechten  seyten  sas  zu 
dem  ersten  der  bischof  von  K51en  alain  ob  seinem  tisch  mit  seiner 
credenz.  darnach  was  ain  tisch  berayt  ffir  den  kung  von  Behem ;  der  10 
stund  lar.  darnach  sass  der  pfalzgraf  von  dem  Eeyn  alain  ob  seinem 
tisch  mit  seiner  credenz.  item  darnach  ainer  stanelen  nidrer  dann  die 
curfursten  auch  auf  der  selben  rechten  [F.  173/  seiten  sassen  herzog 
Sigmunds  von  Ostereich  rat  und  auch  sein  botschaft,  item  darnach  di 
von  der  stat  Achen,  item  darnach  die  von  der  stat  Kdlen.  item  15 
auf  der  gelinken  seiten  sass  zu  dem  ersten  der  bischof  von  Maincz  ob 
seinem  tisch  alain.  item  darnach  sass  herzog  Ernst  von  Sachsen  ob 
seinem  tisch  auch  alain.  item  darnach  bas  ain  tisch  berayt  fur  den 
margrafn  von  Brandenburg,  Btund  la  re.  item  darnach  ainer  staffelen 
nidrer  sassen  herzog  Albrecht  von  Sachsen,  der  herzog  von  Gulch,  der  20 
herzog  von  Cleve,  Caspar,  herzog  zu  Beyren,  und  ainer  von  des  von 
Wirten bergs  wegen,  darnach  di  bischof  von  Litich,  Wurms,  Speir, 
Camerich,  Sibenich  und  Meychsen.  darnach  sassen  di  von  der  stat 
Frankfurt,  darnach  di  von  Nuremberg. 

Item   das  essen   hat   gebert  bis    zu  vier  uren  nach  mittag.     und  25 
der  essen  oder  richt  sind  auf  jeden  tisch   ob   ffinfzig   gebesen  und 
all  schfisselen   ganz  vol,   ganz  hasen,    ganze  lammer,   ganz  pfaben  und 
von  allerley  bilprat  und  visch  gar  gnug. 

Item  arm  notorftig  leut  stund  en  hem  id  em  auf  dem  placz.  den 
warf  man  herab  prot,  fleisch,  ganz  gepraten  hasen  und  lember.  wer  20 
kan  di  ding  alle  voliglich  beschreiben?  item  da  das  mal  aus  was, 
pracht  man  [F.  174]  dem  kaiser  und  kung  aber  wasser  in  silbrin 
beken.  item  di  drey  geistlichen  curfursten  sprachen  das  Gracias  agimus 
tibi.  item  darnach  stund  auf  ain  herold;  der  ruft  aus,  ob  yemant 
were,  der  noch  begert  ritter  zu  werden,  der  mocht  komen  zu  dem  35 
romisch  en  kiing  in  seinen  hof.  und  ob  etlich  heut  waren  ritter  ge- 
schlagen,  di  nit  riterschaft  wolten  behalten,  di  sol  ten  nit  riterszaichen 
tragen.  di  aber  von  der  zal  der  ritter  bolten  beleiben,  die  sol  ten  den 
kiing  das  versten  lassen  und  zu  bissen  tun. 

Da  solichs    alles  verbracht  ward,  da  stund  en   all   herren  auf  und  40 
giengen   rait   dem    romischen  kayser  und  kung  haym   in  ir  herberg. 
item    vor   des    romischen  kungs  hof  was  ain  weinprunnen  zugericht  mit 
dreyn    roren   auf   ainer  hulzein   seulen;  di  was   praun.    darauf  warent 
gemacht  zben  leo,  ain  guldiner  und  ain  swarzer,    und  zbyschen  der  leo 
ain  swarzer  adler.    der  swarz  adler  hielt  des  kungs  wappen,  und  durch  45 
sein  brust  lief  durch   ain  ror  Reinbein.    der  guldein  leo  stund    auf  der 
rechten  seyten  des  adlers,    hielt  Brabant  das  wappen,    und  aus  dem  leo 
lief  auch   ain  ror  mit  reinischem   beyn.     auf  der  gelinken  seyten   des 
adlers  stund  der  sbarz  leo ;  der  hielt  das  bapen  von  Flanderen;  aus  dem 
selben    leo  lief  das  drit   ror  mit  reinischem   wein.    da   was    albeg   ain  50 
gross    gedreng    der   armen    leut;    di    rissen    und    schlugen    anainander 
darumb.    item  an  dem  anderen  tayl  des  kiinklichen  hofs  ward  gepraten 


—     555     — 

ain  ganz-/!F.  17 5] or  ocbs,  der  was  wol  7  gulden  wert,  an  ainem  grossn 
holzpaum.  *  in  dem  ochsen  was  ain  schbein,  in  dem  schbein  ain  gans, 
in  der  gans  ain  hon  und  ain  vogl.  als  nun  das  alles  inwendig  in 
dem  ochsen  gebraten  was,  da  kam  ainer  von  des  kungs  wegen.  da 
5  heug  man  dem  kfing  seinen  tail  an  ainem  stiikke  und  darnach  erlaubet 
man  maniglicbem  davon  zu  hauen.  do  ward  das  allergrost  zeren  und 
reissen  von  mannen  und  frauen,  und  hiet  yedes  geren  vil  gehabt.  under 
den  wollt  aucb  ainer  mit  seiner  helnparten  bauen  und  hauet  ainen,  der 
auch  darin  reyssen  lag,  nacbet  ain  bant  ab.    und  belayb  des  ochsen  gar 

10  nicbcz  da. 

Item  darnach  am  aftermontag  im  Aprilen  zaiget  man  das  heil- 
tum  zu  Ach  an  alien  orten  auf  dem  turen  und  umbgang  der  kirchen, 
aJs  man  es  alb  eg  uber  si  ben  jar  pfliget  zu  thun. 

Item  darnach  am  andern  tag  haben  di  von  Ach,  rat  und  gemain, 

15  dem  rdmischen  kiing  geschboren,  in  fur  ainen  gekronten  romischen  kOng 
sein  lebtag  lang  ze  halten  und  nach  des  kaisers  abgang  oder  ubergebung 
des  kaysertums  im  dann  gehorsam  und  zu  dienst  sein.  da  hat  in  der 
kung  all  ir  privilegia,  so  sy  bisher  gehabt  haben,  bestatt. 

[F.  176]  Nu  kum  ich  wider  an  pfalzgraf  Philippn. 

20  er  was   ain  ernstlicher  fromer  fiirst,  liess  seinem 
land  nichcz  encziechen,  het  di  gerechtigkait  lieb, 
lebet   wol  mit  seiner  hausfrau1,  het   auch  almal  grossed  273. 
ritte|rschaft   an  seinem  hof.     wo   er  auch   aus  dem 
land  rayt,  stellet  er  sich  gar  ritterlich  mit  wol- 

25gezirten  vil  herren,    graven,  ritter  und  knechten. 
er  het  bei  seiner  hausfrau  ainen  sun,  genant  Ludbig,  ward  A.  273. 
geporen  des  andern  tags  des  monats  Juli  1478,  mer  ainen 
sun,   genant  Philipp,  ward  geporen  an  sand   Florians  tag 
anno  1480,  mer  ainen  sun,  genant  Ruprecht,  am  14.  tag  des 

3oMayen  1481,  mer  ainen  sun,  genant  Fridrich,  geboren  am 
neunten  tag  des  monats  Decembris  anno  1482,  item  ain 
tochter,  genant  Elisabeth,  item  ainen  sun,  genant  Georig, 
geboren  im  Hornung  1487,  item  ainen  sun  Heinrich,  item 
ainen   sun   Johanns,    item   ain   tochter   Omelia,    *item    ain 

35  tochter  Barbra,  item  ain  tochter  Helena bs. 

[K  1111]  So  vil  sey  des  mals  gesagt  von  dem 
eltisten    sun    kting    Ruprechcz,    genant    pfalzgraf 

a  Raum,  darin:   malen.    b  F.  176*  und  177  sind  leer. 

1   Vgl.  oben  S.  544,37. 
40  *    Hier   fehlt    mit    Recht    die   oben    S.  273,  23   erwahnte    Tochter 

ApoUonia,   deren  Nennung  dort  aber  auf  Irrtum  beruht.    Kur  fiirst  Philipp 
hatte  keine  Toehter  dieses  Namens. 

*  Oeboren  am  9.  Februar  1493.     Darnach  folgten  noch  Wolfgang, 
geboren   am    31.    Oktober    1494,    Otto    Eeinrich,   gcb.    1496,    Katharina, 
45  geb.  1499. 


—     556     — 

Ludbig,  und  seinem  geschlacht.     nu  het  der  gemelt 
kiing    Ruprecht   verlasen    noch    zu    dem    drey    siin, 
Johanns,    Steffan    und    Ott.1      von    den    und    iren 
kindern  volgt  hernach. 
A.  273.  Johanns,  herzog  a  in  Bairen,  der  ander  sun,   den  liess  5 

kiing  Ruprecht,  der  was  ain  kristnlicher,  andachtiger,  ge- 
rechter  fiirst,  gachzornig,  aber  ganz  erberg.  er  petet  alle 
tag  sein  si  ben  tagzeit  als  ain  priester.  er  bas  ain  vor- 
mund  seines  bruders  sun,  pfalzgraf  Ludbig  des  plinden, 
sass  zu  Amberg  als  ain  viztum  etliche  jar.  sein  hausfrau  10 
was  [F  178  J  Katherina,  ain  herzogin  von  Pomern,  Ericii 
des  kiings  sbester  zu  Tenmark. 
274.  Anno  domini  1421,  do  herzog  Ludbig  von  Inglstat  und 

herzog  Hainrich  rait  ainander  kriegten,  do  prach  herzog 
Hanns  nider  das  geschloss  zu  Peczenstain  pey  Harspruck.  b  15 
herzog  Hanns  und  margraf  Fridrich,  herzog  Hainrichs 
sbager,  gebunnen  di  stet  in  ainem  jar:  Weiden,  Freinstat, 
Stain,  Lauffen,  und  di  geschlosser  Floss  und  Pargstain  und 
ander  mer. c 

Anno  1426   an  sand  Adrians  tag   in  der  vasten  starb20 
frau   Katherina,  herzog  Hansen  hausfrauen,  und    ward  be- 
graben   zum   Neunmarkt.    sy   hat   gestift    das  kloster  zum 
Gnadenperg   sand   salvator   oder  sand  Brigita  orden,   dahin 
auch  hernach  ire  gebain  gefiirt  sind  worden. 

[F.  179  J  Anno  1427  an  sand  Gilgen  tag  zu  Rietenburg2~> 
bischof  Johanns  von  Rengspurg  gab  zusaraen  zu  der  ee 
herzog  Hannsen  und  frau  Beatrix,  ain  bitib  graf  Hermans 
von  Cili,  herzog  Ernsts  tochter  von  Munchen,  in  gegen- 
burtigkait  des  benannten  herzog  Ernsts,  irs  vaters,  und 
herzog  Albrechcz,  irs  bruders. c  30 

Herzog  Hanns  krieget  gar  vast  mit  den  Hussen  zu 
Peham  und  hett  all  zeit  grossen  sig  gegen  in.  anno  1431  in 
dem  vierten  gemaynen  grossen  zug  gen  Beham  bas  herzog 
Hanns  des  romischen  kiing  Sigmunds  panerfiirer. 

Anno   1432  zu  des  heiligen  kreuz  erhohung  tag   das35 
geschloss  Reichenstain  in  Behamerwald,  das  durch  verraterey 
di  keczer  erlangt  hetten,  bard  durch  ornung  herzog  Hannsen 
wider  erlangt. 

»  dux  am  Rand  iiber  Kreis.  *  Raum  mit  Kritxelei  (Burg), 
dabei:  mal.     c  Raum,  darin:  malen.  ™ 

1   Vgl.  oben  S.  535, 11. 


—     557     — 

Anno  1433  an  mitichen  vor  sand  Matheus  ebangelista 
kamen  zbaytausent  keczer  aus  Behara  von  Pilsen  in  Bairen 
und  von  dem  mitich  hunz  an  den  montag  raubten  sy  ser 
vast  und  prenten  und  viengen  die  Kristen.  da  was  herzog 
5  Hanns  und  sein  sun  herzog  Kristoff  in  seiner  stat  Newburg 
also  erzundt  wider  die  keczer,  das  er  in  aygher  person 
wider  sy  wolt  gestritten  haben.  da  wolt  das  sein  ritter- 
schaft  nit  zugeben.  do  er  so  vil  iibls  sach,  belayb  er  di 
weyl  in  der  kirchen  [F.  180]  und  ruft  zu  got  umb  sig  und 

10  sent  sein  volk  wider  di  keczer,  geraysiger  bey  zbainhundert 
und   mit   ainem   paurnvolk,   das  was  begirig   zu   vechten. a 
und  geschach  ain  streyt,  und  di  Kristen  gesigten.     es  wur-575- 
den  erschlagen   ob  1400  keczeren   und  der  Kristen  nur  10. 
in  dem  streyt  ist  haubtman  gewesen  Hainrich  Pflueg,   und 

15  Wilhalm  Paulsdorfer  hat  das  paner  gefiirt;  er  ward  gewundt 
mit  ainem  pfeyl.  auch  ist  in  dem  streyt  gewesen  Hanns 
Zenger,  ain  strenger  ritter. 

Der    f first  erwarb  von  got  mit  seiner  andacht  gross  sig  uber  sein  A.275  u  E.148 
veind,    wann    er   gewan   groser   vechten    viere   wider   die   keczer   von 

20  Beham  in  der  Husserei.  das  geschach  nie  kainem  teitschen  f  firs  ten  in  den 
kriegen  alien,  und  zu  Hilkersreut  wurden  der  keczer  erschlagen  1800 
auf  ainer  walstat.  das  was  das  grosst  vechten  unter  den  vieren.  der 
furst  het  di  gewonhayt,  wann  er  bider  di  veint  wolt  ziechen,  so  leget 
er  Bich  vor  an  di  veny  in  kreyzweys  ffir  ainen  altar  und  rufet  zu  got;  u.  F.  195. 

25  umb  das  gab  ym  got  grossen  sig;  wann  das  andachtig  [F.  181 J  gepet 
hilft  mer  zu  dem  streyt  dann  alle  waffen. 

Der  f first  sass  ains  tags  zu  gericht  und  pei  im  sein  rat  und  vil  guter  A.  275, 
ritter  und  knecht.    do  knmen  fur  das  gericht  zbo  junkfrauen.    di  klageten  F.  148 
im  rechten  zu  dem  gem  el  ten  fursten,  das  sy  het  ten  etlich  erbstuk  von  irem  u-  ^-  M*. 

30  vater  ereribt.  dis  ir  vaterlich  erb  war  in  enpfrombt  durch  sein  gnad,  und 
hiet  das  geben  seinen  tfirhieteren  und  kamereren  und  in  ir  dinst  damit 
gelonet.  dardurch  waren  sy  von  irm  vaterlichen  erb  entseczt  an  recht.  und 
hoffen,  es  sull  durch  seiner  grnaden  rat  mit  recht  erkannt  werden,  das  sy 
in  solich  ir  vaterlich  erb  wider  geseczt  werden.   der  furst  kam  vor  seinen 

35raten  angedingt  b  ins  recht  und  antwurt,  di  stuk  waren  lechen,  und 
nachdem  und  kayn  mannserb  verhanden  were,  der  die  lechen  ver- 
dienen  mocht,  weren  sy  im  zugefallen  und  ledig  worden.  do  hiet  er 
di  lechen  ander  end  verlihen  und  getraut,  er  hiet  gehandlt,  als  lechens- 
recht  ware,  und  hoflft,   es  solt  mit  recht  erkannt  werden.    mit  den  und 

40  mer  worten  seczten  das  baid   tail    zu  recht.     darauf  ward   zu   recht  er-  E.  149. 
kannt,    das  herzog  Hanns  den  zbayn  junkfrauen    umb   solich    ir  spruch 
nichcz  schuldig  bere.     dann   ainer   was   under  den    raten,   der   was  ain 
Zenger   von   Sneberg.    der   wolt    nit  urtl    sprechen.    also   woilt  in  der 
furst  d  es  nit  vertragen.    er  solt  je  auch  urtl  sprechen.    der  sprach:  so 

45  ich  dann  urtl  sprechen  sol,  so  sprich  ich  zu  recht,  das  der  herzog  und 
[F.  182]  sein  lehenmann  und  rat  des    teufels  ewiglichen   sein.     herzog 

a  Baum,  darin:    streit.     b  angeding  Hs. 


—     558     — 

Hanns  sprang  auf  in  ainem  gahen  zoren  und  sprach:  Zenger,  du  hast 
mich  und  mein  rat  geleczt.  darumb  solt  du  swarlich  gestraft  warden, 
alle,  die  dawaren,  di  erschraken  ob  der  red  vast  ubl.  der  Zenger  ward 
paid  verstossen ;  in  woken  auch  sein  gut  freund  dannen  geschoben 
haben;  da  wolt  er  nit  fliechen.  nach  kurzer  zeit,  als  dem  fflreten  der  5 
zorn  vergangen  was,  vodret  er  zu  im  sein  rat  nnd  auch  den  Zenger 
und  sprach :  Zenger,  du  hast  ain  grobe  und  unpilliche  red  gethan  wider 
mich  und  mein  rat,  und  beger  an  dich,  das  du  uns  underschaid  gebest, 
warumb  du  di  red  gethan  habest  und  mich  und  mein  rat  also  ge- 
schmacht;  wann  ob  du  uns  nit  genugsam  underschaid  gibst,  well  wir  10 
dich  nach  rat  unser  rat  darumb  strafen.  der  Zenger  sprach:  gnadiger 
herr,  was  ich  geredt  nab,  das  ist  bar,  und  sag  also:  den  zbayn  junk- 
fraun  ist  ir  recbcz  vaterlichs  erb  durch  die  urtl  genomen  worden  an 
alle  ursach.  dam  it  waren  sy  wol  verheirat  worden  und  damit  zu  em 
komen,  aber  also  haben  si  nichcz  mer,  und  die  ain  muss  gen  Regenspurg  15 

F.  196.  und  die  ander  gen  NOrmburg  in  dy  gemainen  frauenheuser,  und  was 
sy  dann  sundlich  werch  verbringen,  das  muss  alls  herzog  Johans  und 
di  im  seiner  urtl  helfen,  pfiessen.  der  fflrst  sach  nider  und  be- 
dacht  sich  ain  klaine  weil  in  im  selbs  und  sprach:  warlich,  di  gotlich 
warhait  und  gerechtigkait  ist  aus  deinem  mund  [F.  183 J  gehort  wor-20 
den.  damit  schickt  er  nach  den  zbayn  junkfrauen  und  gab  in  ir 
vaterlich  erb  an  alle  entgeltnus  wyder. 

A.  276  Herzog    Hanns    starb  als  ain   fromer,   kristenlicher  fiirst   und 

u.  E.  149.  iie  ajnen  8Un>  genant  Cristof.    herzog  Hanns  ward  begraben  in 

seiner  stat  Newburg  vorm  wald.  25 

A.  276.  G1ristofa,  pfalzgraf  bey  Eein,  herzog  in  Bayren,  herzog 

Hannsen  sun,  ein  milter,  vermerter   fiirst,   ein  giitiger  herr 
weit  beriimbt. 

Anno  1439,   do  gestorben  bas  Ericius,  kiing  zu  Tenn- 
markt,  do  ward   erwelet  und  gckronet  zu   ainem   kiing 30 
in  Tenmarkt,  Norwegen  und  Sweden  herzog  Cristof,   pfalz- 
graf etc.;   wann   sein  muter,  frau  Katherina  von  Pomeren, 
ist  des  benanten  kiing   Ericii  swester  gewesen.     und   do  er 
nu  kiing   zu  Tennmarkt  was,   ubergab  er  sein  land  seinem 
vetteren,   herzog    Otten   von   Mospach,   Neuraarkt,   Cham, 35 
Newburck,  Aurbach,  und  was  er  vor  dem  behamischen  wald 
het.     ainer  zeit  wollt  er  aus  Tennmarkt  in  Bayrland  ziechen; 
do  ertruuken  im  vil  leut  und  gut  auf  den  sewen.bl    also 
must  er   wider  hinder   sich   in  sein  reich  ziechen.     unlang 
darnach  [F.  184 J   starb   er  an  erben  anno  1448  und  bard  40 
begraben  in  Tennmarkt   zu  Kopennhag.     sein  hausfrau  was 
Dorathea,  des  margrafen  von  Brandenburg  tochter.     di  nam 
darnach  Cristan,   einen  grafen,  der  darnach  regirt  in  Ten- 

»  am  Band  iiber  Kreis:  rex.    b  Raum,  darin:  mal. 

1   Vgl.  Ebran  159,  32.  45 


—     559     — 

markt.  der  zocb  da  ains  mals  gen  Rom  aus  andacht.  da 
ward  er  in  allm  walschen  land  wol  enpfangen,  sun- 
derlich  di  Venediger  enpfiengen  in  mit  grosser  glori 
und    magnifizenz.     auf    der    biderhaymfart    kam    er    zu 

5kayser  Fridrich  gen  Augspurg.  do  belaib  er  etlich  zeit. 
darnach  zoch  er  wider  baym  in  seyn  kiinkreich.  also  an 
kiing  Cristof  nam  herzog  Hannsen  lini  ain  end. 

Hernach  volgt  von  herzog  Stefan,  graf  zu  Veldencz,  277. 
kiing  Ruprechcz  sun.  und  von  seinen  kindern. 

10  Steffan a,   herzog  in  Bairen,    der   dritt  sun,   den   liess 

kiing  Ruprecht,  wurden  zu  tayl  etlich  stet  und  geschloss 
im  Westereich  und  auf  der  Naw  und  Wassgew.  er  hielt  hof 
zu  Maysenhaym  und  Zbaynbriigke.  sein  hausfrau  was  ains 
graf  en  tochter  von  Veldencz,   davon  er  erbet  di  stat  und 

15  grafschaft  Veldencz.  er  gepar  aus  seiner  hausfrau  fiinf  sun, 

Johannsen,   Ruprech,   Ludbig  den  swarzen,   Fridrichen  und 

Stefan,     di  drey  wurden  geistlich,  di  zben  beliben  weltlich. 

Johanns b,    herzog   Stefans   sun,    bischof  zu   Minister. 

und  do  er  etlichte  jar  dem  selben  bistum  wol  vor  was,  [F.  185 J 

20  bard  er  gevordert  zu  ainem  primas  und  erzbischof  zu  Mayd- 
burg  in  Sachsen.     daselb  ist  er  gestorbeil  und  begraben. 

Ruprecht b,  auch  herzog  Stefans  sun,  ward  bischof  zu 
Strasburg  und  ist  da  begraben. 

Stefan  c,   auch  herzog  Stefans  sun,  ward  tumbrost  zu 

25  Kolen  und  Strasburg  und  paumayster,   zu   Kolen   begraben. 

Fridrich*,    auch   herzog    Stefans    sun,   der   frumm, 

herzog    in    Payren    und    graf   zu    Sponhaym,    het    hof    zu 

Simeren,   auf  dem   Hundsriigk  gelegen.     sein  hausfrau  bas 

ain  herzogin  von  Gelleren.     aus  der  verlie  er  di  hernach- 

30geschriben  sun: 

Johanns*,  herzog  Fridrichs  sun,  herzog  in  Bayrn  und 27& 
graf  zu  Sponhaym.    in  der  zeit,  als  sein  vater  noch  lebt, 
dienet    er  bei   kayser   Fridrich   zu  Wien.    und    an   seinem 
haymziechen  ward  im  sein  hofmaister,  ain  ritter,  siech  und 

35  starb  in  der  stat  Landshut.  der  ward  do  haimgefurt  in 
sein  land,  des  jars  was  der  turnier  zu  Haidlberg 
1481.1  herzog  Hans  het  hof  zu  Simeren.  sein  hausfrau 
was  ains  grafen  tochter  von  Nassaw  zu  Bredo. 

a  dux   am   Band  iiber  Kreis.    b  bischof   am  Band  fiber  Ereis. 
40  c  tumbrost  am  Band  iiber  Kreis. 

1    Von  diesem  Turnier  war  oben  S.  544, 39  schon  die  Bede. 


—     560     — 

[F  186 J  Ruprecht a,  auch  herzog  Fridrichs  von  Simeren 
sun,  bard  durch  gebet  herzog  Jorgen  und  ander  herzogen 
in  Bairen  von  bischof  Hainrich  von  Rengspurg  aufgenomen 
zu  ainein  mithelfer,  und  er  gab  ym  stet  und  geschlosser 
uber  und  er  behielt  im  das  insigl.  do  aber  der  benants 
bischof  Hainrich  starb  an  sand  Jacobs  tag  anno  1492,  do 
ward  er  von  babst  Alexander  von  dem  VI.  bestatt  zu  ainem 
bischof  zu  Rengspurg. 

Item  mer  liess  der  herzog  Fridrich   ainen  sun, 
genant  Hainrich*.  10 

Wilhalma,    auch    herzog   Fridrichs   sun,    ist    an 
weib  gestorben  junlingsweys. 

Stefan  ward  tumdechant b  zu  Kolen. 

Fridrich,  tumherr  c  zu  Kolen  und  Strasburg. 

Die  all  sin  des  Fridrichen  kinder  gebesen,  deri5 
des  sbarzen  herzogen  bruder  gebesen  ist. 

Hernach  volgt  der  fiinft  sun  herzog  Stefans  etc. 

Ludbig  a,   auch  herzog  Stefans  sun,  herzog  in  Bayren 
und  graf  zu  Veldencz,   der  ward  genant  der  swarz  herzog, 
herr  zu  Zwainbrugken  imWesterich  und  zu  Maysen-20 
haim.      er   hat   vil    kriegt   mit    seinem   vettern,   pfalzgraf 
Fridrich,  doch  mit  seinem  sbaren,  grossen  schaden. 

Item  der  zeit  pabst  Pius  hat  Dietrich  von  Ysenburg, 
erzbischof  zu  Mainz,  abgeseczt  und  Adolf,  graf  von  Nassaw, 
A.  279  u.  daselbs  bestat  [F  187]   zu  ainem  erzbischof.     dem  selben25 

Adolf  zu  lieb  hat  der  swarz  herzog  Ludbig  durch  sein 
Liter  k  9.  Hstigkait  und  macht  Maincz  gewunnen.d  und  ward  do  gam 
sackman l  geruft  und  pfaffen  und  burger  ganz  beraubt  und  etlich 
erstochen.  das  ist  geschehen  an  sand  Simon  und  Judas 
tag  apostoli  anno  1462.  30 

Sein  hausfrau  was  aine  von  Croe  in  Frankreich;   aus 
der  gepar  er  di  hernachgeschriben  kinder: 

Caspar  ",  herzog  in  Bairen  und  graf  zu  Veldencz,  des 
swarzen  herzogen  sun,  dem  sein  vater  das  regement  iibergab 
und  nach  etlicher  zeyt  im  das  wider  nam  und  entseczt  in  85 
des.  und  darnach  dienet  er  witiber  bei  seinem  veteren, 
phalzgraf  Philippen  zu  Heidelberg,  het  nit  kinder,  aber 
zumjungsten  mit  rat  seiner  muter  ward  er  durch  seinen 
bruder,  herzog  Alexander,  gefangen. 

*  dux  am  Rand  fiber  Kreis.    b  dechant   am   Band  uber   Kreis.  40 
c  tumherr  am  Rand  iiber  Kreis.    d  Raum,  darin :  malen. 

1    Vgl.  oben  S.  279,   Anm.  1  den  deutschen  Text  der   Lirer'schen 
Chrontk. 


—     561     — 

Alexander8,  herzog  in  Bayren,  graf  zu  Veldenz,  kam 
nach  seinem  bruder  an  das  regiment,  was  auch  des 
swarzen  herzogen  sun,  ain  schoner  [F.  188]  fiirst. 

Johanns  b,  des  swarzen  herzogen  sun,  ist  gestorben. 
5  Item  mer  Philipp  b,  auch  sein  sun,  ist  gestorben. 

Item  Jeronimus  b,  ain  schoner  jiingling,  ist  auch  ge- 
storben. 

Laserus b,    auch   des   swarzen   herzogen    sun,    ain   gar 
hubscher  jiingling,  viel  sich  zu  tod  aus  ainem  taubenschlag.c 
10  Hainrichb,    auch    sein    sun,     starb    auch    in    seinen 

jungen  tagen. 

Item  mer  ainen  sun  het  der  swarz  herzog,  ge- 
nannt  Albrecht. b 

Item  mer  ainen  sun  Bolfgang.b 
15  Item  er  het  auch  zbo  tochter,  aine1  bard  ain  kloster- 

fraud    im    kloster   zu   Besel0   am    Rein,    item    di    ander, 
Amelia d ,    bard    verheyrat    graf   Hansem    von   Nassaw    zu  A.  280. 
Sarrbrugk. 

Hernach   volgt  von  herzog  Otten,   kiing  Ruprechcz 
20  sun,  und  von  seinen  kinden. 

[F.  189]  Otta,  pfalzgraf  bey  Reyn,  herzog  in  Bairn, 
der  jttngst  kiing  Ruprechcz  sun,  was  auch  ain  vormund 
seines  bruderen  sun,  des  plinden  Ludbigen.  sas  zu  Siins- 
haym,  das  sein  erb  was  mit  sambt  den  hernach  benanten 
25steten:  Mospach,  Hilspach,  Eberpach,,Wissenpach  etc.  er 
nam  zu  der  ee  frau  Johanna,  herzog  Hainrichs  tochter  von 
Landeshut,  anno  1427.  als  aber  herzog  Kristof  nu  kiing 
zu  Tennmarkt  bas,  als  vor  stet,  gab  er  seinen  tayl  lands  in 
Bayren,  Newmarkt,  Newburch,  Aurbach  mit  irm  zugehoren, 
30disem  herzog  Otten  tiber.  der  fiirst,  herzog  Ott,  half  niargraf  A.  280  u. 
Albrechten  von  Branenburg  ainen  herten  krieg  treyben  wider  di  von  E.  150. 
Nurnberg  und  ander  reichstet.  er  verliess  vier  aim,  Ott,  Ruprecbt, 
Johans  und  Albrecht,  und  drei  tochter.  damit  das  aber  der 
fiirst  dester  freyer  gott  mocht  dienen,  gab  er  sein  land 
35iiber  seinem  sun  Otten  und  gieng  in  das  kloster  Reichen- 
bach.  darin  lebet  er  andachtiglich,  er  leget  aber  den 
orden  nit  an.  ainer  zeit  in  den  hundstagen  lud  er  di 
nachpaurin  bei  dem  kloster  zu  kurzbeyl  in  ainen  garten; 
do  ass  er  so  vil  milich  und  weixl,  das  er  zu  morgens  toter 

40  a  Kreis  am  Rand.     b  dux  am  Rand  fiber  Kreis.     c  Raum,  darin: 

malen.     li  domina  in  Kreis  am  Rand.     °  basel  Ha. 

1  Irrtwn  gegenuber  der  richtigen  Angobe  oben  S.  279,28. 
Quellen  n.  ErOrterungon  N.  F.  III.  36 


—     562    — 

in  dem  pett  gefunden  ward  und  ligt   in  dem  selben  closter 
begraben. 

Herzog  Otten  tochter  und  kinder  hern  acta: 

Ain  grafin*  von  Mors;  hat  nit  kinder. 

[F.  190]  Item  ain  grafin  a  von  Hanau;  hat  nit  kind. 5 

Item  ain  grafin  a  von  Rineck;  hat  nit  kind. 
A.  281.  Ott b,  pfalzgraf  bey  Reyn,  herzog  in  Bayren,    besass 

Neumarkt,  Mospach  und  all  ander  obgemelt  stett.  er 
was  ayn  weitfarnder  fiirst,  in  Hungeren,  Beham  und 
Neapelen  und  anderen  landen  und  kunkreichen  gario 
bol  bekannt.  er  bard  ritter  zu  dem  heiligen  grab,  er 
nam  kain  eliche  hausfrauen  und  bas  ain  gutiger  milter 
herr.  er  gab  sein  land  fiber  bey  seinem  leben  herzog 
Jorgen,  pfalzgraf  Philippen  sun,  doch  belayb  er  im 
regiment  sein  lebtag.  15 

Ruprecht0,  des  iczgedachten  herzog  Otten  brude  r, 
bard  des  bistums  zu  Rengspurg  administrator,  bestatt  von 
dem  babst  Calixto;  wann  er  was  noch  zu  junk  zu  bischof 
zu  weichen.  er  zoch  in  balsche  land  zu  lern  en,  und 
do  er  wider  haym  kam,  von  notorft  wegen  seines  bis-  20 
turns  zoch  er  ab  gen  Pechleren.  do  starb  er  in  der  jungt  und 
ward  begraben  zu  Rengspurg  im  chor  bei  dem  hohen  altar, 
ein  junger,  gerechter  ftirst.  wann  da  herzog  Ludbig 
ain  grosse  steur  het  angelegt  wider  geistliche  freihait,  was 
er  der  erst  under  alien  pischofen,  der  das  widerredet,  25 
wiewol  im  herzog  Ludbig  under  das  bistum  het  geholfen; 
danoch  verschwaig  er  di  warhayt  nit  etc. 

[F.  191]  Johannsd,   der  obgenanten   bruder,    was 
tumbrost  zu   Augspurg  und  Strasspurg,   fur  fiber    mer  und 
starb  zu  Jerusalem   und   ligt  begraben   auf  dem   perg  Sion  30 
zu  den  mindern  brudern  anno  1486. 

Albrecht c,  bischof  zu  Straspurg,  mit  seinem  bruder 
herzog  Otten  waren  zu  Landshut  bey  irm  veteren,  herzog 
Jorgen,  anno  1493  in  der  vasten. 

Hiemit  hat  ain  end  zu  schreiben  kungRuprechcz35 
nachkommen. 

Hernach  volgt,  was  freihait  und  bestatung  di 
priesterschaf  t  haben  inBayrland  von  kaiser  Ludbig 
und  seinen  drein  veteren.  darnach  kum  ich  wider 
an  die  herren  von  Oberbairen,  davon  anzefahen.        40 

*  frau  am  Rand  titer  Kreis.  *>  dux  am  Rand  Uber  Kreis.  c  bischof 
am  Rand  uber  Kreis.     d  tu  mbrost  am  Rand  uber  Kreis. 


—     563     — 

1  Wyr  Ludbig  von  gottes  genaden  romischer  kiing,  zu  alien  zeiten 
merer  des  reichs,  verjeben  und  thun  chunt  alien  den,  di  den  brief  sehen 
oder  horen  lesen,  das  wir  unseren  lieben  fiirsten  und  vettern  Hainrichs, 
Ottns  und  Hainrichs,  pfalzgrafen  bei  Rein  und  herzogen  in  Bayren, 
5hantvest  haben  gesechen,  di  sy  dem  ersamen  Fridrichn,  erzbischof  zu 
Salzburg,  legat  des  romischen  stuls  ze  Rom,  und  aller  pfaffhait  des 
selben  erzhaus  haben  gegeben  mit  verdachtem  und  willigen  mut,  di  also 
von  wort  zu  wort  ganz  und  unvermaylt  stet  geschriben: 

*  Wir   Hainrich   und   Ott,  briider,   und   wir  Hainrich,   ir   vetter, 
10  pfalzgraf  ze   Rein  und  herzogen  in  Bairen,  verjehen  offenlich  an  dism 

brief  und  thun  [F.  192]  kunt  alien  den,  di  in  sechent  oder  horen  lesen, 
das  wir  durch  etlich  unser  noturft  haben  abgenomen  ain  closteur  ab 
der  pfaffhait  gttter  und  ab  yren  leuten  in  unserem  land,  do  wir  nit 
recht  zu   hetten,   und   haben  daran   uberiaren  der  pfaffen  freytum  und 

15  waren  darumb  komen  in  offen  pan,  und  in  unserem  land  ward  der 
goczdienst  und  das  singen  verboten.  nun  haben  uns  di  erwirdigen 
herren,  her  Fridrich,  erzbischof  zu  Salzburg,  und  sein  underthan,  herr 
Nicla,  bischof  zu  Rengspurg,  her  Albrecht,  bischof  zu  Passaw,  her 
Ulrich,   bischof  zu  Kyemsee,  und  capitl  zu  Freising,  da  zu  den  zeiten 

20  nit  bischof  was,  aus  dem  pann  gelassen  und  den  goczdienst  und  das 
singen  in  unserem  land  erlaubet  nach  unser  pet  und  nach  unser  vodrung, 
die  wir  yn  demiitiglich  haben  gethan.  und  haben  wir  got  ze  pessrung 
und  in  zu  ergeczung  verlobt  und  verhayssen  fur  uns  und  fur  unaer 
nachkomen    und  erben  mit  unseren  treuen  und  mit  unseren  ayden,  dye 

25  wir  darumb  haben  gesboren,  das  weder  wir  noch  kain  unser  nachkomen 
weder  durch  unser  ritterschaft  noch  durch  heirat  noch  durch  herfart 
noch  durch  kainerlaye  durft  oder  sach  kayn  closteur  noch  achtail  noch 
anderen  tayl  der  leut  hab  oder  halben  oder  ganzen  oder  anderen  tayl 
des  diensts  [F.  193]  ab  den  giiteren  oder  kain  andre  vodrung  minner& 

30  oder  mer,  di  unpillich  ist  oder  der  wir  nit  recht  haben  und  di  wider 
der  pfaffen  freitum  ist,  weder  mit  pet  noch  mit  gewalt,  mit  uns  selbe 
oder  mit  anders  jeman,  haimlich  oder  offenlich  furpas  mer  genemenb 
nimermer  von  der  vorgenant  erzbischof  und  bischofen  und  yr  nach- 
komen, von  kainem  goczhaus  und  gemainklich   von  aller  pfaffhait,  wie 

35  die  ist  gen  ant,  geistlich  oder  weltlich,  noch  von  iren  giiteren  noch  von 
iren  leuten,  wo  die  sind  gesessen,  auf  der  pfaffen  aygen  oder  auf  ander 
herren  aygen,  wo  wir  oder  unser  nachkomen  der  sach  kaine  fiberfaren, 
was  davon  yn,  iren  leuten  und  yr  gut  wird  abgenomen  von  unser  begen, 
das  sollen   wir   in   widerlegen  dryvaltiglich  nach  der  freyhayt,   dy   der 

40kayser  der  pfaffhait  hat  gegeben  und  der  babst  hat  best&tigt  wir 
sullen  auch  fur  ubl  nit  haben  noch  kainen  schaden  oder  ansprach  auf 
sy  ziechen,  ob  der  erzbischof  und  di  bischof  und  di  pfaflen,  geistlich 
oder  weltlich,  sich  mit  geistlicher  oder  weltlicher  wer  oder  rettigung  gen 
uns  seczent   oder  uns  darumb  angreyfent  oder  icht  wider  uns  thund. 

45  wir  geben  auch  urlaub  und  unseren  gunst  alien  grafen,  freyen,  dienst- 
mann,  ritteren,  knechten,  steten,  edlen  und  unedlen,  armen  und  reichen, 

*  nymer  Es.    b  genomen  Hs. 

1  Bestatigungsurkunde  Kaiser  Ludwigs  vom  12.  Juni  1323;  gedr. 
Oefele,  Ber.  Bote.  SS.  II,  141 ;  vgl  Bohmer,  Begesta  imperii  1314—134  7,  S.  34. 
50  *  Nach  dem  Original  gedr.  in  Quellen  und  Erorterungen  VI,  278; 

dortselbst  sind  die  tilteren  Druckstellen  angegeben. 

36* 


—      564     — 

bie  si  genant  sind,  in  unserem  land  [F.  194]  gesessen,  das  sy  daran 
geholfen  sein  mit  rat,  mit  gunst  und  mit  der  hand  und  das  sy  des 
unengolten  seyn  gen  uns  an  yr  ayd,  an  ir  treuen,  an  yr  leyb,  an  yr 
gut.  wyr  verpinden  uns  auch,  das  wir  stat  behalten  und  fur  gut  haben 
und  nit  versprechen  mit  kainerslacht  a  geding  a  oder  mit  ander  yrung  5 
di  bestatigkayt,  di  sy  daruber  haben  oder  mogen  geberben  von  dem 
babst  mit  dem  pan  oder  mit  der  gocz&  hinz  uns  selben  und  hinz 
unserem  land  und  unseren  leuten.  wir  bitten  auch  unseren  lieben 
herren,  herren  Ludbeygn,  den  romischen  kung,  das  er  di  sach  bestatig 
mit  seinen  offen  briefen  und  er  und  alle  seine  nachkomen,  kung  und  io 
kaiser,  di  sach  all  volffiren  und  volenden,  als  oben  yst  verschriben,  und 
di  pfaffhait  daran  schermen  und  zulegen  an  all  furzoge  und  an  all 
widered  umb  di  sach  alayn,  wann  wyr  oder  unser  nachkomen  dabyder 
icht  taten  oder  thun  wollten,  und  sol  der  kiing  oder  sein  nachkommen 
das  darumb  nicht  lassen,  ob  wyr  mit  ym  kainerslacht  h  pfintnus  oder  15 
gel  lib  haben  oder  fiirbas  gebunen,  das  wir  gen  alien  leuten  an  ainander 
sollen  geholfen  seyn  und  nicht  wider  ainander  thun.  ist  aber  uns 
der  kiing  oder  sein  nachkomen  uns  nicht  gepunden  oder  wir  ym  an  der 
sachen,  daran  sol  uns  das  nicht  schaden.  die  [F.  195]  sach,  als  sy 
hie  oben  sind  geschryben,  haben  wir  gelobt  und  geschboren  ainvaltiglich  20 
und  demfitiglich  an  alles  gevarde  und  geben  daruber  di  hantfest,  versiglt 
mit  unserm  anhangendem  ynsigl,  der  gegeben  yst  zu  Regenspurg,  do 
man  zelt  von  Christi  gepurt  dreyzechen  hundert  jar  und  darnach  in  dem 
dreuundzbainzigisten  jar  des  nagsten  8 am bs tag  nach  dem  pfingstag. 

Die  obgenannten  sache  und  artikel  bestaten  wir  alle  nach  unser  25 
lieben  fursten  und  veteren  pet  und  willen  fur  uns  und  all,  di  nach  uns 
an  dem  reich  koment,  also  das  wir  di  stat  habn  und  volfuren  und  auch 
den  erzbischof  und  all  sein  pfaffhait  in  seinem  bis  turn  zu  Salzburg 
daran  schermen,  ob  man  di  obgenanten  hantfest  und  tading  nicht  halten 
wolt  und  uberfaren.  und  darumb  zu  ainem  urkund  geben  wir  nach  30 
unser  obgenanten  fursten  und  herren  bet  dise  hantvest  versiglt  mit 
unserem  ynsigl.  das  ist  geschehen  zu  Landshut,  do  man  zalt  von  Christi 
geburt  dreizechen  hundert  jar  und  darnach  im  dreuundzbainzigsten  jar, 
des  sun  tags  vor  sand  Veits  tag  im  neunten  jar  unsers  reichs. 

Es  ist  ze  merken,  das  den  brief  der  obgenanten  35 
dreyr  fursten  mit  aller  yrer  dreyer  insigl  hatynne 
unvermailigt   der  erzbischof   von   Salzburg  [F.  196] 
mit  sambt  dem  bestatbrief  daruber. 

^Wlyr  Steffan  der  elter,  von  gottes  gnaden  pfalzgraf  bey  Reyn 
und  herzog  in  Bayren,  bekennen  offenlich  mit  dem  brief  fur  uns  und  40 
unser  erben,  das  wir  mit  sambt  unsern  lieben  siinen  Steffan,  Fridrich 
und  Johannsen,  von  den  selben  gocz  gnaden  pfalzgrafen  bey  Reyn  und 
herzogen  yn  Bairen,  angesehen  haben  durch  got  zuvodrist  und  durch 
unser  und  unser  vorderen  hayl  und  said  den  grosen  brechen,  irsal  und 
beschwarung,  den  di  pfaffen  gemainklich  gehabt  haben  in  unserem  land  45 
zu  Niderenbayren  von  etlichen  unseren  amptleuten  fiber  unsers  lieben 
herren  und  vateren,  kayser  Ludbigen  von  Rom,  gut  brief,  di  er  yn  ge- 

a  kainer  slachtgeding  lis.     b  kainerlay  fluent  Hs. 

1  Qedr.  (mit  der  eingereihten   Urkunde  Lfidwtgs  des   Bayem)  Mon. 
Boic.  lly  144,  daraus  bei  F.  Ch.  J.  Fischer,  Kleine  Schriften  I,  297.  50 


—     565     — 

geben   hat  ffir  alle  frays    und  unpilliche  besbarung,   di  wir  und  unser 
obgenant    Heb  eGn  und  aller  unser  rat  ganzlichen  gesechen   und  verh5rt 
haben  mit  seinen  anhangenden  ynsiglen  ungemailigt    und  unzerbrochen, 
das  also  von  wort  ze  wort  lautet  und  begriflfen  sind: 
5  *  Wir  Ludbig  von  gocz  genaden  romischer  kayser,  zu  alien  zeyten 

merer  des  reichs,  thun  kunt  offhlich  mit  dem  brief,  das  wir  durch  got 
und  durch  merung  unsers  hayls  und  unser  eren  aller  pfaffhait  in  unserm 
land  ze  Rayren  genhalb  *  der  Tun  aw  und  hin  dishalb  alle  ir  freyhayt, 
di  sy  haben    [f.  197]  von  geistlichen  oder   weltlichen  rechten,  babeten 

10  und  von  kayseren,  bestaten  ewiglichen  mit  dem  brief  fur  uns  und  b  unser 
erben,  das  yn  kain  unser  amptman,  viztum,  richter,  vogt,  scherg  noch 
kayn  man  yn  dem  land,  edel  oder  unedl,  arm  oder  reich,  in  kain  beys 
bekrenken  oder  uberfaren  sol  pey  unseren  hulden  und  pei  uneeren 
genaden.    es  sol  auch  kain   vogt  von    yn  noch  von  iren  guten,  widem, 

15  hofstetten  oder  was  sy  anders  haben,  es  sey  widem,  leut  oder  gut,  nicht 
mer  nemen  dann  das  alt  vogtrecht  und  sol  fiber  das  weder  mit  steur 
noch  mit  kainem  anderen  dienst  mer  an  sy  voderen  noch  von  yn  nemen ; 
stirbt  ain  pfaff,  des  gucz  sol  sich  kain  viztum,  vogt,  richter  oder  scherg 
underwinden  von  kaynerlay  sachen,  sunder  sol  es  dahin  gevallen,  do  es 

20  der  pfaff  hin  schafft,  an  die  kirchen,  oder  als  es  pfaflliche  recht  sagent 
von  babeten  und  von  kayser.  es  sol  auch  niemant  kainen  pfaffen  noch 
sein  gut  beklagen  vor  dem  richter  dann  vor  irem  richter,  es  sei  umb 
giilt  oder  umb  belherlay  sach  das  ist.  und  was  gewonkait  o  wider  di 
vo  rgenanten  f reyung  der  pfaffen  und  wider  unser  vorgenante  bestetigung 

25  in  allem  unserem  land  zu  Bayren  aufgestanden  ist,  di  nemen  wyr  ab 
und  wollen,  das  sy  nicht  kraft  habe.  wer  daruber  kainem  pfaffen  uber 
ir  freyhait  und  unser  bestatigung  icht  ungemach  tut,  den  wellen  wir 
pesseren  darumb  an  sein-/F.  198]em  leyb  und  an  seinem  gut  und 
wellen,  das  er  uns  gefallen  sey,  wie  wir  yn  pesseren  wellen,    als  wyr  es 

30  mit  dem  rechten  erlangt  hetten  gegen  ym  oder  yn.  was  darzu  di 
pfaffen  mit  geistlichem  rechten  gegen  den  handelent,  die  si  wesbarent 
wider  di  vorgenant  unser  bestatigung,  das  yst  yn  damyt  nit  abgenomen. 
es  sei  unser  gut  wyll  und  gunst,  das  si  das  volfiiren,  mit  urkund  des 
briefs,   den  wir  in  geben  mit  unserem  anhangendem   ynsigl  versygelten, 

35  der  geben  ist*  nach  Christi  gepurt  dreyzehen  hundert  jar  darnach  yn 
dem  zbayundzbainzigisten  jar. 

Und  die  obgenanten  freyhait  und  bestatigung,  als  sy  unser  lieber 
herr  und  vater  saligcr  aller  pfaffhait  in  unserm  land  ze  Bayren  gebn 
und  versichert  hat  nach  seines   egenanten  briefs    sag,   den  be&taten  wir 

40  mit  sambt  unseren  obgenanten  lieben  sttnen  aller  pfaffhait  treulich  stat 
zu  halten  und  zu  volfiiren  liberal  in  unserem  land  zu  Bayren  yn  aller 
der  mass  und  beys,  so  di  brief  sagent  und  bebeysent,  di  sy  von  ym 
daruber  habent  und  der  wir  ainen  yn  disem  unserem  brief  begriflfen 
habent  mit   der  beschaidenhait,   das  all   dechant,   all  kirchherrn  <*,    all 

45  a  genhald  Es.    *>  fehlt  Es.    c  gewartigkait  Es.    d  kirchen  Es. 

1   Urkunde  vom  19.  Dexember  1322;  nach  einetn  Original  gedruckt 

in    den    Quellen  und  Erorterungen  VI,  277 1  wo   auch  die  titter  en  Druck- 

stelten  angegeben  sind.    Vgl.  Bohmer,  Regesta  imperii  1314—1347,  S.  30j31. 

*  ze  Munchen  an  dem  sunntag  vor  sant  Thomans  tach,  da  man 

50zalt  von  Christi  gepurt 


—     566     — 

vicari,  di  in  dem  bistum  zu  Freising1  gesessen  sind  and  di  zu 
unserem  land  zu  Niderbayren  gehornt  und  auch  wesenlich  daryn  ge- 
sessen sind,  mit  ir  selbers  leyb  jarlichen  auf  den  nagsten  tag  nach  sand 
Bartlmeus  tag  [F.  199  J  unverzogenlichen  komen  sulln  genLanczhut2 
und  da  sullen  sy  all  des  abencz  singen  vygily  und  des  morgens  selmezz  pey  5 
unser  grebnus  in  dem  kloster  zu  Saldental.8  welher 
dechant,  vicari  oder  kirchherr  a  aber  auf  obgenanten  tag  mit  chani,  yn  irr 
dann  ehaft  not,  der  sol  in  di  selben  dechaney,  daryn  er  gesessen  ist,  geben 
ein  pfund  Rengspurger  pfenning,  war  aber,  das  er  der  selben  pesserung 
nit  wolt  gehoraam  sein,  so  sollen  sy  in  nach  geistlich  ordnung  darzu  10 
halten,  das  di  pesserung  von  im  gevall.  war  aber,  das  die  obgenanten 
genad,  sicherbayt  und  freyhayt  iemant  iiberfuer,  wie  der  genannt  oder 
gehayssen  wurd  oder  war,  als  unsers  lieben  herren  vater,  kayser  Ludbigs, 
brief  sagent  und  als  wir  yn  die  mit  sambt  unseren  lieben  sunen  be- 
statigt  haben,  der  sol  daz  wissen,  das  wir  yn  darumb  pesseren  wollten  15 
an  leyb  und  an  gut,  das  er  es  nimer  uberwund.  und  das  yn  das  alles 
stat  und  unzerbrochen  beleyb,  geben  wir  yn,  herzog  Steffan  der  elter,  darzu 
herzog  Steffan  und  herzog  Fridreich,  gebruder,  den  b  brief  b  mit  unseren 
anhangenden  ynsiglen  versigelten,  darunder  wir  uns,  herzog  Johanna, 
verpinden  mit  unseren  treuen  alles  das  stat  ze  haben  und  zu  volfuren,  20 
das  oben  an  dem  brief  geschriben  stat,  der  geben  ist  zu  Landshut 
nach  Christi  gepurt  dreyzehen  hundert  und  darnach  in  dem  dreuund- 
sechzigisten  jare  an  sand  Andres  tag. 

Ich  HannsWernher,  [F.  200]  burger  zu  Arding4, 
ich    Dietrich    Ringwirt,    gerichtschreyber  daselbs,  25 
bekennen  offnlich  mit  dem  brief,  das  wir  den  brief, 
des  abgeschrift  hiean  hernach  stet  geschriben,  von 
wort   zu   bort  ganz  unversert  und   unverdrukt  und 
unvermayligt    yn    seinem    ynsigl,    klausen,    punten 
und   artikeln  gesechen   und  yn  gehort  und  gelesen30 
haben.     des   zu   urkund  haben  wir  fleyssig  gebeten 
den  erbergen  weisen  Paulsen  Winter,  der  zeit  des 
rats  und  burger  zu  Arding,  das  er  sein  ynsigl  durch 
unser  fleysigen  bet  willen  auf  disen  gegenwiirtigen 
brief  gedrilkt  hat  ym  und  seinen  erben  an  schaden.35 
der  gebet  umb  das  ynsigl   sind  zeugen  di  erbergen 
und    weysen    Hanns    Wild  und  Harttman  Riespekh, 
bayd    burger   zu    Arding,   und    ander   erberger  leut 
genug.    das  ist  geschehen  nach  Christi  geburt  1400 


a  chorherr  Hs.    b  fehlt  Hs. 


40 


1  An  den  angegebenen  DrucksteUen  steht  dafiir  Salzburg.  Es 
scheinen  auch  Ausfertigungen  der  Urkunde  fiir  die  einxelnen  Btstiimer 
hergestellt  worden  xu  sein. 

2  Dafiir  an  den  angegebenen  Druckstellen:    Burchhausen. 

8  Dafiir  a.  a.  0.:  zu  ainer  bedachtnus  unser  und  unser  vodern  sel.  45 
4  Erding. 


—     567     — 

jar    darnach    yn    dera    zbayunddreissigsten   jar    an 
mitichen  x  vor  Johannis  ante  portam. 

[W]yr  Hainrich,  von  gottes  genaden  pfalzgraf 
bei  Eeyn  und  herzog  in  Bayren,  bekennen  mit  dem 
5  brief,  als  unser  vater  und  ander  unser  vorderen, 
di  herren  von  Bayren  saliger  gedachtniis,  aller 
pfafhayt  yr  brief  und  ynsigl  geben  haben  von  ir 
freyhait  wegen,  das  wyr  zu  vodrist  got  und  unser 
sel    hail   haben   angesechen   und   haben    der   selben 

10  unser  pfaffhait,  was  der  zu  unser  und  unser  vor- 
voderen  jartag  jarlichen  zu  sand  Bartlmeus  tag  her 
[F.  201]  gen  Lanczhut  kumen  und  her  yn  di  selben 
grebnus  gehorent,  all  di  selben  yr  brief  bestat  und 
confirmirt,    bestaten    und    conformiren    in    di    auch 

15  wiss  entlich  in  craft  des  briefs  init  alien  iren  punten 
und  artikeln,  bie  die  von  wort  zu  wort  in  den  selben 
briefen  benent  und  begriffen  synd,  also  das  wyr  sy 
genadiglichen  bey  den  selben  iren  briefen  und  frey- 
haiten  halten  und    beleyben  sullen   und  wellen   und 

20kainem  dem  unseren  bestatten,  der  sy  darwider 
laydig  oder  beswar,  getreulich  und  fleisiglichen  an 
alls  gefard,  und  gepieten  auch  darauf  alien  unseren 
ambtleuten,  viztumben,  pflegeren,  richteren  und 
schergen,   di    wir  yczo  haben  oder  furpas  gewinnen, 

25und  anderen  unseren  getreuen  und  underthanen,  das 
yr  sy  pey  den  egenanten  unsern  genaden  und  briefen 
halten  und  beleyben  lassen  wellet.  das  ist  unser 
ernstlichs  geschaft  und  maynung  ganzlichen.  doch 
so  mainen  und  wellen  wyr,  das  sy  unseren  und  unser 

30vorvoderen  jartag  jarlichen  aufrichten  und  begen 
siillen  in  aller  mass,  als  unser  vorvoderen  brief  aiis- 
weisent.  zu  urkund  haben  wir  unser  insigl  an  den 
brief  hayssen  hengen,  der  geben  ist  zu  Lanczhut  nach 
Christigeburt  vierzehen  hundert  darnach  in  demdrey- 

35Z  ehenden  jar  an  erichtag2  vor  sand  michels  tag.  etc. 

[F.  202]  Hie  vor  ist  gesagt,  das  Ludbig,  pfalzgraf  bey  A- 282- 
Rein  und  herzog  in  Oberenbairen,  verliess  zben  sun,  Rudolf 
und  Ludbig.     di  tayleten  ir  erb.     do  ward  Rudolf   di  Pfalz 
bey  Reyn.     von    dem  und  seiner    lini  oder   gschlacht 

40hab  ich  nu  geschrieben   bis  her,  do  ich  es  dann  an 

1  30.  April  1432. 
9  26.  September  1413. 


—     568     — 

den  pfalzgrafen  etc.,  wie  vor  stet,  gelassen  hab. 
aber  Ludbigen  dem  ward  Oberbayren.  von  dem  und 
seinen  kinden  und  lini  volget  hernach. 

A.  282  u.  Ludbig  a,  herzog    in    Oberbayren,    hat  gehabt  zbo  haus- 

E.  113.  fnxLenm  <ji  erst  bas  frau  Beatrix,  ains  herzogen  tochter  von  5 
A.  282.  Polan,  di  ander  Margreth,  ain  grafin  von  Holland,  der  ftirst  und 
sein  vater  herzog  Ludbig,  als  man  sagt,  sind  stifter  ge- 
besen  des  fraunklosters  zu  Pettndorf  prediger  orden. b  der 
ftirst  und  sein  bruder  Rudolf  haben  zu  Mtinchen  gestift  das 
kloster  zu  den  Augustineren. b  auch  hat  Ludbig  gestift  ain  10 
kloster  zu  Windespach  bey  dem  geschloss  Ftirstenberg  und 
darein  geseczt  bruder  sand  Wilhalms  orden. b 

[F.  203]   Der  herzog  Ludbig  hat  ainen  streyt  gehabt 
283  zu  Gamlstorf,  als  vor1  geschriben  ist  nach  kting  Otten  von 
Ungern  tod.     anno  1314  nach  kayser  Hainrich  von  Lticzl-15 
burg  tod  haben  sich  di  curftirsten   gezbayet  in   der  wal  in 
zway  tayl  und   zwen  zu  kting  erbelet.     Petrus,  erzbischof 
zu  Mainz,   Waldewinus,   erzbischof  zu   Trier,  kayser  Hain- 
richs  bruder,  Waldemarus,  margraf  zu  Brandenburg,  Johanns, 
kting  zu  Beham,  des  gedachten   kayser  Hainrichs  sun,  er-20 
belten  herzog  Ludbig  von  Oberbayren  zu   ainem   romischen 
kting,  und  dawider  Hainricus,  erzbischof  zu  Kolen,  pfalzgraf 
Rudolf,   der  was   herzog   Ludbigs    bruder,    der    herzog   zu 
Sachsen  und  Heinrich,   herzog  zu  Kernten,  graf  zu  Tirol, 
der    sich  auch  schrayb   kting   zu    Beham,    erbelten   herzog  25 
Fridrich  von  Ostereich.     di  wal  yst  geschechen  zu  Frankfurt 

u.  E.  114.  in  gegenbtirtigkait  vil  ftirsten.  nach  der  wal  zugen  di  genanten 
zben  ftirsten  als  erbelt  kfing  ffir  die  stat  Frankfurt,  und  di  stat  was 
m it  kting  Ludbigen.  so  lag  der  von  Ostereich  zu  der  anderen  seyten 
mit  seinem  her,  und  das  wasser,  genant  der  Main,  was  zbuschen  ir,  30 
das  sy  nicht  zusamen  mochten.  kting  Ludbig  belaib  acht  tag  ZU 
Frankfurt  mit  eren.  darnach  zoch  er  hin  gen  Achh  und 
ward  da  von  erzbischof  Peter  von  Maincz  zu  kiing  gesalbet 
und  gekronet.  darnach  zoch  er  gen  Speyr  und  nam  der 
Juden  freithof  ein.  herzog  Leupold  von  Ostereich  kam  zu  35 
seinem  bruder  Fridrichen  [F.  204]  mit  ainem  grossen  zeug. 
A.284.er  ward  zu  Bunne  gekront  von  Hainrich,  erzbischof  zu 
Kolen.  im  schiket  pfalzgraf  Rudolf  ain  gross  volk.  herzog 
Leopold  von  Ostereich  verprennet  di  dorfer  alle  bei  Speyr. c 

a  cesar   am   Rand   iiber  Kreis.    b  Raumy   darin:   mal.    c  Raumf±Q 
darin:  mal  prennen. 

1  S.  524. 


—     569     — 

Nach  etlicher  zeit  leget  sich  kiing  Fridrich  fiir  Ess- 
lingen;  dann  sy  hetten  kiing  Ludbig  fiir  iren  herren.  also 
teten  all  stet  in  Swaben  pis  gen  Straspurg  ausgenomen 
Ulm  und  etlich  wenig.  aber  die  stett  im  Elsass  enpfiengen 
5  kiing  Fridrichen  fiir  iren  herren  und  romischen  kiing.  Frid-  285 
rich  bestund  nit  wol  vor  Esslingen;  er  must  dannen  weichen. 
des  nagsten  jars  darnach  leget  er  sich  wider  dafiir  und 
hoffet  yn  sein  macht.  aber  kiing  Ludbig  besamlet  sich 
auch  yn  der  zeyt.    mit  hilf  Waldewin,  erzbischof  zu  Trier, 

10  Johannsen,    kiing    zu    Beham,    und    des   jiinglings    herzog 
Hainrich  aus  Niderbayren  bracht  er  ain  gross  volk  zuwegen. 
damit  widerstund  er  kiing  Fridrichen.     ains  tags  kamen  sy 
an  dem  Neckar  zesamen  und  stritten  mit  ainander,  *  das  auf  paiden  u.  E.  114. 
seiten  vil  yolks  er-[F.  205 ]och\agen  und  gefangen  ward  und  raiimten 

15  baid  tail  di  walchstat,  also  das  man  nit  west,  welher  gesig't  hat.  es 
schraib  sich  yetweder  romischen  kiing;  darumb  beschach 
vil  raub  und  prant. 

Anno  1315  was   ain   grosse  teurung,   das  man  kaufet^.  284. 
ain  scbaf  koren  umb  5  lb.  60  d.  Eengspurger  d. 

20  Anno  1319  starb  Waldemarus,  margraf  zu  Brandenburg. 

Anno  1320  kiing  Fridrich  zoch  mit  ainem  grossen  volk  285. 
von  Osterreich   in  Bairen.    do  entgegnet  im  kiing  Ludbig 
und  leget  sich  gegen  im  ze  veld  bei  Miildorf.    als  man  sagt, 
so  wurden  etlich  ritter  auf  des  Ludbigen  tayl  mit  gelt  ge- 

25  stochen.  damit  bas  ain  flucht  und  niemant  eylt  in  nach. b  so 
das  kiing  Fridrich  sach,  zugen  sy  mit  irem  her  gar  bis  gen 
Regenspurg  und  verpranten,  verderbten,  beraubten  dorfer 
und  heuser. ft  aber  kain  stat  oder  schloss  gebunnen  sy  nie. 
sy  begerten  an  di  von  Rengspurg,   das   sy  sy  durch  ir  stat 

30liessen  ziechen  auf  an  den  Rein,  das  wendet  ain  reicher 
burger,  genant  Gumprecht.  do  zugen  sy  wider  ab  gen 
Osterreich  und  beraubten  den  von  Rengspurg  ir  gewant- 
laden,  di  sy  zu  Wien  hetten. 

Darnach   zoch   kiing  Ludbig  auf  an  den  Rein  gar  bis 

35  gen  Strass-/T.  £05/purg.  do  das  erfur  kiing  Fridrich,  volgt 
er  im  nach  mit  seinem  bruder  herzog  Leopold,  und  zu 
unser  frauen  gepurt  tag  legten  sy  sich  ze  veld  an  dem 
wasser  Pruscha  pey  Schaftelczhofen,  Ahenhaym  und  Wikers- 
haym.     auch  half  dem  Fridrichen  der  bischof  von  Straspurg. 

40so  halfen  di  burger  mit  dem  von  Zolleren,  auch  ander  vil 
edl   dem    Ludbigen,   doch   ire   lechen  enpfiengen  sy  von  yn 

a  Raum,  darin:  malen.    b  Raum,  darin:  malen  fliehen. 


—     570     — 

baiden.     sy  senten  kting  Ludbig  speys.    Das  teten   di   von 

286.  Milhaym  auch  kiing  Fridrichen.  dem  Fridrichen  kam  ain 
gross  volk.  do  waich  Ludbig  aus  dem  veld,  Fridrich  zoch 
ab  gen  Ostereich. 

Anno  1321  zoch  er  aber  herauf  in  Bayren  und  verderbt5 
das  land   gar  mit  raub  und  mit  prant  pis  gen  Eengspurg.a 
Ludbig  hielt  sich  auf  in  denb  geschlosseren. 
A.  286  u.  Darnach  zoch  kiing  Fridrich  haym  gen  Ostereich  und  warb  sich 

E.  114.  jjey  (jem  fciing  von  Ungeren  und  bei  dem   von  Salzburg,     und  kiing 

Karl  von  Ungeren    schiket  im   zu    lieb  2200   glavien   und  vier  tausentlO 
pogenschuczen,  Ungeren  und  Tiirken ;  bann  di  selben  zeyt  waren 
di  Ungeren  und  Tiirken  WOl  ains.      so  samlet  er  aus  seinen  landen 

287. und  mit  Fridrich,  erzbischof  zu  Salzburg,  Albrecht,  bischof 
zu  Passau,  und  seinem  bruder  [F.  207  J  herzog  Hainrich  von 
Ostereich  1800  glafen  und  24000  man  bolgeriist  zu  fuessen,  und  er  15 
zoch  also  mit  der  grossen  macht  herauf  in  Bay  era  mit  raub  und 
prant.  a  und  er  mainet,  also  das  land  gar  umbzekeren  und 
zu  verderben  und  wartet  torschiglich  seins  bruders  herzog 
Leopolds,  der  solt  aus  Swaben  zu  ym  komen  mit  ainem 
grossen  volk.  hie  entzbuschen  samlet  sich  kiing  Ludbig  auch  mit  20 
ainem  grossen  her,  bann  kfing  Johanns  von  Beham,  Baldebin,  erz- 
bischof zu  Trier,  herzog  Hainrich  von  Niderbairen  und  ain  graf 
von  Hennenberg,  di  herren  all,  schikten  kiing  Ludbig  1800  glafen  und 
18000  man  zu  fuessen.    er  samlet   auch   aus   seinem   land 

115.  ain    gross    VOlk.     di  obgedachten  erwelten    zben   kung  kamen  zu-25 
samen  mit  grosser  macht  nahent  bei  Muldorf  zbiischen  Muldorf  und 
Otting  und  pey  dem  dorf  Ampfing   auf  der  vechnwis   und 
stritten  da  mit  ainander  ainen   herten    8 trey t    an   sand   Michls  abent 
anno   1322.    Fridrich   wolt   nit   ainen   tag  mer  warten  auf 
seinen    bruder   herzog   Leupold    aus   dem    Elsas.      er    was  30 
grimig  und  gach  und  mandlich,   darum  hett  ers  am  ersten 
gucz.     do   kam    der   burkgraf    von    Nurmberg    mit    ainem 
gerueten  volk  pey  400  helmen1  zu  hilf  kiing  Ludbig.     es 
war  gestriten  [F.  208  J  von  morgen  friie  bis  vesperzeyt.  a     do 
kerten   sich  di   Ungeren  in   di   flucht,   und  kung  Ludbig  behub  35 
den  syg,  und  kiing  Fridrich  und  sein  bruder  wurden  gefangen; 
der   hies    Hainrich,    herzog   von    Ostereich.     auch  ward  ge- 
fangen   gros8e    ritterschaft,    auf     1300,     mit    in,   auch    wurden    der 
Ostereicher  vil  erechlagen  mit  sambt  den  Ungeren  und  hayden. 

288.  das  war   villeicht  nit  geschehen,   hiet  er  auf  seinen  bruder  40 

*  Raum,  darin:  malen.     *>  der  Hs. 

1      Quelle  ist  vielleicht  Konigsh.  467:  mit  400  glefen. 


—     571      — 

herzog  Leupold  gewart.     do  Leopold  das  vernam,  erschrak 
er  vast  ser  und  als  sein  volk  und  zoch  mit  trauren  wider  haym. 

Do  nu  der  streit  geendet  ward,  do  wurden  di  ritter  und  knecht  A  J289u.  E.l  15 
aus  Bayrn,  Bebam  und  Franken  vast  kriegen  ;  dann  jetbeder  beriimbt  u.  F.  172. 
5sich,  er  hiet  deD  fraidigen  kiing  Fridrichen,  berzogen  von  Osterreich, 
ge  fan  gen,  a  1  so  das  under  etlichen  nachet  ain  unrue  erstanden  was.  do 
sprach  der  gefangen  kiing:  „des  kriegs  wil  icb  euch  wol  beschaiden. 
tragt  mir  ffir  ain  yeder  seine n  waffenrok  und  di  klaynat,  di  er  auf 
aeyn  em   haubt   gefiirt   hat,   so  wil   ich  den  zaigen,    dem   ich   fanknus 

lOgelobt  babe."  zu  band  pracbt  ain  yeder  seine  klainat,  di  er  auf  seinem 
haubt  gefiirt  het.  und  do  nu  die  klain-^-F 209]  at  fur  den  ffireten  ge- 
bracht  wurden,  do  klopfet  er  auf  ain  kuemaul  und  sprach :  „das  kuemaul 
kunt  ich  heut  weder  mit  stechen  noch  schlachen  von  mirpringen;  dem 
hab  ich  gelobt."    das  was  ain  bayrischer  edlman,  genant  Bingsmaul. 

15  Herzog  Hainrich  von  Ostereich  ward  gefangen  geantbort^.  289. 

Johannsen,   dem  kiing  von  Beham,   das  er  yn  umb  gelt  solt 
schaczen. 

Es  ist  auch  zu  merken,  das  kiing  Ludbig  het  ainen 
viztum    in  seinem  land,  genant  Weigl  Vicztum.     wiewol  er 

20  nit  vast  edl  was,  so  bas  er  doch  ain  frischer  man  in  aller 
manhait  und  streiten.  der  pauet  ain  geschloss  ain  meyl 
begs  von  der  stat  Nappurg.  dem  gab  er  den  namen 
Trausnichcz.  Dem  viztum  ward  befolhen  der  gefangen  kting 
Fridrich.    doch  war  er  am  erstn  gen  Eengspurg  gefiirt  in 

25  ain  haus  ains  burgers,  genant  Gumprecht  an  der  hayd.  der 
hett  kiing  Ludbig  vil  gelcz  gelichen  zu  beschirmen  das  land, 
darnach  fiiret  in  Beygl  Ficztum  yn  se  ingescbloss.  und  do  er 
zu  nachenta  dem  geschloss,  do  fraget  kiing  Fridrich,  wie  das 
gschloss  hyes.   der  viztum  antbort:  „Drawsnichcz."  der  kiing 

30  sprach:  „es  hayset  pillich Trawsnichcz,  wann ich  sein  nit  entraut 
hette,  das  ich  in  solicher  mass  solt  daher  gefiirt  berden". b 

[F.  210]  Er  was  da  gefangen  pey  vier  jar.  er  layd 
vil  von  dem  teufl;  der  bolt  in  oft  aus  der  gefanknus  fiiren 
durch   zauberey  seiner  hausfrauen,   als   man   noch   sicht   di 

35  eysnen  kreiz  in  alien  vensteren  des  gedachten  geschloss. 

'In  diser  zeit  do  kam  ain  wolgelerter maister  zu  herzog  Leupold  Konigsh.  467 
und  sprach:    „ich  wyl  gut  nemen  und  wil   den  teufl  beschweren,  das  erw.  F.172. 
muss    kiing  Fridrichen,  euren   bruder,  aus  der  gefanknus   her   zu   euch  468. 
bringen."     also  gieng  herzog  Leupold   und  der  mayster  in  ain  kamer; 

40  do  trayb  der  maister  seyn  kunst.  do  kam  der  teufl  zu  in  ein  ains 
bilgerams   weys.     do   hiess   in    der    mayster,    das  er  kiing  Fridrichen 

*  nachnet  Hs.     b  Baum,  darin:   mal. 

1   Die  folgende  Qeschichte   ist  im  lateinischen  Text  oben  nieht  ent- 
halten.    Sie  ist  dem  Wortlaute  nach  xum  grossten  Teil  aus  Konigsh.  ent- 
45  nommen,  doch  stammen  einige  Ausdriicke  darin  aus  Fuetr.,  der  seinerseiis 
Konigsh.  benutxt  hat. 


—     572     — 

pracht  aufl  der  gefanknus  an  alien  schaden  unversert  do  sprach 
der  teufl:  „das  wyl  ich  wol  thun,  wil  er  mir  volgen."  also  fur  der 
teufl  hin  zu  im  auf  das  gschloss  und  sprach  zu  7m:  „sycz  her  auf 
mich,  so  wil  ich  dich  bringen  an  alien  schaden  zu  deinem  bruder."  der 
kung  sprach:  „wer  bistu?"  der  teufl  sprach:  „frag  nit  darnach,  wer  ich  5 
sey,  wildu  aus  der  gefanknus  komen,  und  thu  paid,  was  ich  dich 
heiss."  do  begun  t  dem  kung  und  den,  die  sein  hfiteten,  g  ar  ser  grausen 
und  macheten  kreiz  fur  sich.  do  verschband  der  teufl.  a 
A. 288.  [F.211]  Item  als  vorgenannter  streyt  ergangen 

was,  het  kung  Ludbig  ira  willen,  gen  Landshut  zu  reyten.  10 
und  am  dritten  tag  cham  er  mit  seinem  marschalk  Parzival 
Sporenecker  gen  Gruntal  auserhalb  Vilspiburg.     do  fiel  des 
kiings  pfard  nider  mit  dem  kung,  und  macht  das   noch  den 
kung  niemant  von  der  erd  auf  noch  von  ainander  bringen. b 
do  ward  der  kiing  von  dem  marschalk  ermont,  umb  den  sig  15 
got  ain  gotshaus  zu  pauen.     das  geschach,  und  liess  da  sein 
pfard,   sbert,   seine  klaider,  ketten,   zelten   und  liess    ain 
an  der  pfard  sateln   in  der  eren  unser  frauen  und  begabt 
das  goczbaus  und  hiess  es  Satleren  a  ursach  des,  das  man  von 
ainem  pfard  zu  dem  anderen  gesatlt  bett.     darnach   rait20 
der  kiing  gen  Vilspiburg. 
A.  289  Darnach  beleget  der  kiing  Ludbig  das  geschloss  Wur- 

gau b  wider  herzog  Leopold,  aber  er  mochcz  nit  gbinen. 

[F.  212]  Zum  lesten  wurden  di  zben  kiing  veraint  zu 
Ulm  und  zu  ainem  zaichen   ains  staten   frids  enpfiengen  sy25 
paid  daz  heilig  sacrament;   dann   kiing  Ludbig   liess  herzog 
u.  E.  115.  Fridrichen    frei    ledig  an    alls  gelt,    dann    er  must  sich  ver- 
schreyben   fur  sich  und   all  sein  erben,    als    oft    ain    herzog     von 
Bayren  mit  ainem  herzogen  von  Osterreich  in  der  wal  ware, 
so  solt  der  herzog  von  Osterreich  dem  von  Bairen  beichenao 
und  di  wal   nachgeben.     also   swur  Fridrich   gehorsam  dem 
290.  kiing  Ludbig  und  hilf  wider  all  widerspannig  des  reichs  bis 
an     seinen    tod.       darzu    musten   all    edl,    di    gefangen    warcn    aus 
Ostereich,  ire  guter  zu  lechen  enpfachen  alb  eg  von  den  eltisten  furs  ten 
116  von   Bairen,  als   si   dann   di   noch  haben.     der   kung   gab    auch    der  35 
u.  F.  1 73.  selbigen   lechen   vil  dem  burggrafen    von  Nuremberg,  die  sy  auch  noch 
A.290u. E.J 16.  leichen;    darzu  begabet  er  di  purkgrafschaf  t  mit  grosser  ireyhayt.    er 
machet  auch  aus    dem   von  Hennenberg  ainen  gefursten  grafen.    di  ob- 
gemelten    brief   hat    wider   geben   herzog   Ludbig   von    Oberbairn,    der 
elter,   der  kiingin  bruder  von  Frankreich,  k  (1  n  g  Fridrich  dem  dritten,  40 
herzog  zu  Ostereich,  zu  der  zeit,  als  sein  sun  mit  im  krieget,  der  genant 
was  herzog  Ludbig  der   puklat,   und   ward   im   doch   dardurch   nichcz 
geholfen  von  dem  kung  Fridrichen  dem  dritten. 

a  Raum,  darin:  mal.    b  Raum,  darin:  malen. 


—     573     — 

Des  grosseD  streits  auf  kfing  Ludbigs  tayl  was  [F.  213]  a  in  A.  288  u. 
obrister  haubtman  her  Seifrid  Sbepferman.  auf  den  ritter  wartet  kiing  E.  116. 
Ludbig  etlich  tag,  das  er  nit  wolt  streyten.  und  do  der  ritter  kam  und 
di  veint  von  erst  beschauet,  do  wurden  im  di  fuess  zitteren  in  den 
5  stegraifen,  das  ym  di  sporen  klungen.  do  ward  von  vil  yungen  ritteren 
und  knechten  gar  spotlich  darzu  geredt  und  sprachen:  „hat  der  kiing 
so  lang  auf  den  man  gewartl  er  wirt  dem  herzogen  von  Ostereich  nit 
vil  schadens  damyt  thun."  kiing  Ludbig  hueb  den  streyt  an  nach 
rat   des   fromen   ritters    und    behub    auch    den  sig,    als    VOT    ge-Ho* 

lOschribn  yst. 

Der  krieg  zbuschen  der  erbelten  kung  het  gewert  bei  neun  jaren.  A.  290  u. 
nach  der  berichtung  herzog  Fridrich  zoch  wider  haim  genE-n7- 
Ostereich  und  vergas  seins  gelubs,  das  er  dem  kiing  Ludbig 
getan  het.     er  schrayb  sich  gleich  als  wol  als  vor  romischen 

15 kiing.  und  nach  etlichen  jaren  frassen  yn  di  leus  ze  tod; 
des  kund  im  kain  arzt  gehelfen. 

Und  do  nun  kung  Ludbig  zu  ru   kam  und  das  reich  alayn  hett,  E.  117. 
hielt  er  gut  gericht.    der  kiing  Ludbig  ubernam  sich  des  $\g&A290u.EJi7. 

20  und  an  babstlichen  gewalt  und  bestatigung  seiner  wal 
schrayb  er  sich  romischen  kiing.  auch  vergiinet  er,  das 
Matheus  Vicecomes  und  seyn  sun  Galeacius  Mayland  er- 
langten  wider  das  geschlacht  Turriany.  das  was  auch 
wider  den  babst.  item  babst  Johannes  der  XXII.  und 
Philippus,  kiing  zu  Frankreich,  und  herzog  Leopold  von 

2blF.214]  Osterich  swuren  zusamen  wider  kiing  Ludbig. 

Anno  1322  starb  Matheus,  und  sein  sun  Galeacius 
Vicecomes  und  sein  bruder  Marcus,  gar  bolberedter  red- 
licher  mann  zben,  nach  irs  vateren  tod  besassen  Mailand 
6  jar   durch  gunst  kiing  Ludbigs   und  bezbungen  iiberal  di 

30  Gbelfos.     darumb  lud  der  babst  den  kiing  fur  gericht  gen  Avinion, 
do  er  hof  hielt,  dahin  er  nit  komen  mocht  vor  feindschaft. 
und  do  er  nit  kam  nach  ordnung  des  rechtens,   do  tet  der  babst  in  29L 
und    di    obgemelten    zben    herren    von    Mailand    in  den  pan 
anno  1323  an  sand  Margrethen  abent1  zu  Avinion  und 

35  all  ir  giinnar  und  beraubet  in  aller  gerechtigkait,  di  er  aus  der 
wal  gehabt   het,  und  leget  interdict  in  allem  seinem  land. 

Anno    1323    starb    di    durchleuchtig    furstin   Beatrix,  A.  291. 
kiing  Ludbigs  hausfrau,  an  mitichen  nach  sand  Bartholomew 
tag  und  ward  begraben  zu  Miinchen  im  chor  in  unser  frauen 

40  pfarkirchen. 

Der  kiing  schiket  ain  erberge  potschaft  gen  Avinion 
zu  dem  babst  umb  ablass  und  gnad,  aber  er  erlangt  nichcz. 

1    Richtige     Umwandlung    des    romischen    Datums    5.    Jd.    Julii 
(oben  291 ,  2).     In  der  Freisinger  Dioxese  unirde  der  Margaretentag  am 
45  12.  Juli  gefeiert. 


—     574     — 

A.  292  Der  kung  faer  aus    babehm    land   wider    in    teutsche 

'land  and  besamlet  gar  ain  groese  ritterschaft  and   far  mii  macht  in 
walsche  land  und   kam  gen  Trient,   darnach  gen  Mailand  zu 
dem  andern  mal a   [auf  pet]  der  Gibiliner. 
A.  292.  Anno  1325   Guido   Petramala,   bischof,  zu  Mailand   an  5 

dem  heiligen  pfingstag  hat  kiing  Ludbig  mit  der  eysnen 
kron  gekront,  und  do  dem  [F  215]  kiing  gelcz  not  was, 
begeret  er  ainer  steur  von  dem  volk.  das  wendet  her 
Galeacius.  darumb  fieng  in  der  kiing  und  sein  zben  sun 
Accium  und  Marcum 1  und  leget  sy  yn  ainen  kerker.  und  10 
erwelet  24  burger ;  den  furseczet  er  ainen  pfleger ;  dardurch 
regiret  er  di  stat  Mayland. 
A.  292  u.  Item  der  babst  Johannes   durch  raizung  und  bebegnus 

46™*47a ;herz°g  Leopolds  von   Ostereich  und  pfalzgraf   Rudolf,  des 

kiings  pruder,  het  gelegt  interdict  yn  alien  stetten,  di  15 
den  kiing  enpfiengen.  daraus  erstund  grosse  unainigkait 
zbiischen  der  stet  und  briesterschaft;  wann  vil  kloster 
sungen,  etlich  nit.  die  Augustiner  zu  Strasburg  swigen 
17  *  jar,  di  prediger  und  minderen  bruder  sungen  etlich  jar, 
darnach  horten  sy  auf.  do  sprachen  di  von  Straspurg,  20 
hiettens  vor  gesungen,  so  solltens  noch  singen  oder  aus  der 
stat  springen.  also  giengen  sy  aus  der  stat  und  liessen  das 
kloster  6d  vier  jar.  di  korherren  auch  und  di  mtinch  in 
ainem  kloster  sungens,  in  dem  andern  nit.  der  kung  was  so 
tugenthaft,  er  rach  sich  an  kainem  armen  pfaffen  nit,  aber  25 
di  bischof  und  prelaten  musten  lechen  von  ym  enpfahen.  in  der 
zeit  herzog  Leopold  kam  gen  Straspurg  und  ward  da  siech 
293.  und  nam  ainen  wieteten  tod  an  alle  sacrament  zu  mittvasten 
anno  1326.  di  anderen  sein  bruder  Hainrich  und  Ott 
sturben  auch  an  erben,  ausgenomen  Albrecht.  30 

A.  293.  Kung  Ludbig  zoch  aus  Mayland  mit  [F.  216]  grossem 

her  wider  di  stat  Brixia.  anno  1327  schikt  er  aber  ain 
botschaft  zu  dem  babst  gen  Avinion,  das  er  kam  gen  Rom 
und  in  kronet  oder  ainem  den  gewalt  gab.  der  babst  wolcz 
nit  thun,   sunder   in    seinem    furnemen    beleiben.     er35 

»  hier  fehlt  die  Ueberselxung  von  precious,  also  wohl  auf  pet. 

1  Die  beiden  Namen,  die  hier  ale  Zusatx  gegeniiber  dem  lateinischen 
Text  er8cheinent  sind  aus  A.  293,15  entnommen. 

2  So  wie  die  im  lateinischen  Text  ubersetxte  Quelle    Konigsh.    Der 
deutsehe  Text    der  letxteren  dringt  hier  an  einigen  Stellen   durch;  in  der  40 
Hauptsache    ist  aber  die    Debersetxung  hier  vom    Texte  der  lateinischen 
Chronik  genommen. 


—     575     — 

het  ain  samnung  und  erklaret  den  kiing  Ludbig  wider- 
spannig  der  kirchen  und  ainen  zwayer  und  Guidonem  Petra- 
malam  seczet  er  ab  von  bischoflicher  und  priesterlicher 
wirdigkayt.    kiing   Ludbig   enpfieng   di  stat  Brixia   in  sein 

5gnad.  Castricius,  herr  zu  Luca,  enpfieng  den  kiing  mit 
grossen  eren  und  behielt  in  pei  im  bey  zbayn  monaten.  er 
erwarb  von  im,  das  er  Galeacium  und  sein  zben  siin  ledig 
Hess  von  der  fanknus. 

Kiing  Ludbig    verachtet   den   pan  und   alles,   das  der  A.  293 

lObabst  mit  recht  wider  in  het  than,  und  zoch  gen  Rom  und 

mit   ym  Castrucius   mit  1500   pfarden.     und  er  ward  wirdig-t*.  E.  117. 
lichen   enpfangen   von    den    Bomeren  a    aus    gunst    der    Gibiliner. 
di  Homer  the  ten  ain  botechaft  zu  dem  babst  und  paten  in,  das  er  kam  E.  117. 
gen  Kom  und. kiing  Ludbig  kronet  zu  kayser.     das  wolt  der   babst  nit 

15  thun,  sunder   er  vernichtet   sein   wal   und  erklaret  in  ainen  A.  294. 
keczer.     Anno  1327  seins  reichs   im  14.  jar  zu  Rom  in  der 
kirchen    [F.  217]    sand    Johanns    Latron    durch    gunst   der 
pfaffhait  und   des   romischen   volks    bard    kiing  Ludbig    zu 
kayser  gekront  von  dem  von  Aretin,  Stefan  von  der  Seulen, 

20  mit  grossen  freuden  und  glori.  aber  er  ward  paid  verfiirt 
durch  rat  der  Romer  und  vermailigt  sein  glory  und  er,  das 
er  di  cardinal  und  bischof,  die  zu  Rom  warn,  liess  erwelen 
ainen  anderen  babst,  ainen  parfiissermiinch,  genant  bruder 
Peter  von  Corbario,   aus  Reatiner  bistum;   der   nennet  sich 

25Nicolaum  den  fiinften.  er  war  ain  paur  gebesen  und  het 
ain  elich  weyb  5  jar,  und  wider  yren  willen  gab  er  sich  in 
den  orden  und  gab  sich  in  di  wal  der  unainigkait  der 
kristenlichen  kirchen.  er  hielt  gericht  und  machet  cardinal 
und  bischof;   di  recketen  ire  oren   wider  den  rechten  babst 

30  und  sageten  yn  offem  gericht,  er  war  ain  keczer,  und 
macheten  in  der  stat  Pisa  ain  pild  aus  stro  und  holz  und 
legtns  an  mit  babstlichen  klaideren,  als  war  es  babst 
Johannes,  und  verurtayltens  zum  feur  und  gabens  dem 
beltlichen    gewalt    zu    verbrennen.     erst  hub  an  mit  emst  der  K  117.  118. 

35  babst  den  kayser  zu  banncn.     das  bannen  weret  pis  auf  des  kaysers  tod. 

Nach  Galeacius  tod  anno  1328  ward  Accius,  sein  sun,  a.  294. 
ganz   eingeseczt   zu  Mailand   durch   kaiser   Ludbig,   den   er 
doch  darnach  verachtet  mit  undankperkait  und  bolt  in  gar 
nit  einlassen. 
40  [F.218]   Kayser   Ludbig   het    vyl   grosser    kostlicher  295. 

zerung  gethan  und  het  nimer  gelt,     ains   tags  was  er  alain 

a  Iiaum,  darin:  mal. 


-     576     — 

in  unser  frauen  capellen  und  petet  und  betrachtet  traurig- 
lich,  bie  er  mocht  haym  komen  in  sein  land  gen  Bairen.  a  ein 
eysgraber  munch  stund  bei  im  und  sprach:  „Ludbig,  wildu 
mir  volgen,  so  wil  ich  dir  ainen  rat  geben,  damit  du  deiner 
sorg  ain  end  macbst."  Jatf,  sprach  er,  „so  das  nit  wider  5 
got  war."  der  miinch  sprach:  „got  und  sein  muter  werden 
dardurch  gross  geert."  „bie?tt,  sprach  der  kayser.  der 
miinch  antbort  und  sprach:  „du  hast  in  deinem  land  ain 
stat,  genant  Ampferang.  da  solt  du  got  zu  lob  und  seiner 
muter  stiften  ain  kloster."  der  kayser  sprach :  „den  namen  10 
han  ich  nye  nennen  horen."  der  miinch  sprach:  „ wildu 
das  thun,  so  du  kumst  in  dein  land,  so  wirt  dir  die  stat 
zuhand  gezaigt."  der  kaiser  merket  den  namen.  darzu 
sprach  der  miinch:  „ain  fiirst  in  walschen  landen  wirt  zu 
dir  komen  und  pitten  freihait  seiner  herligkait.  der  wirt  15 
dir  so  vil  gelcz  geben,  damit  du  magst  wider  haym  ziechen." 
do  das  erhoret  der  kayser,  verlobet  er  ernstlich  zu  [F.  219  J 
pauen  das  closter.  do  gab  im  der  miinch  unser  frauen  pild 
von  alabaster  gemacht  und  von  stundan  verswand  der 
miinch  und  ward  nimer  gesechen.  es  geschach,  als  er  gesagt  20 
het.  es  kam  ain  herr;  der  pat  freihait.  darumb  gab  er 
dem  kayser,  als  er  begeret,  hundert  tausent  gulden  und  der 
kayserin,  di  was  von  Polony,1  ftinfzig  tausent  gulden,  di 
F.  175.  het  zu  Rom  ainen  sun  geboren  mit  namen  Ludbig.  er  gab 
A.  296  u.  auch  in  di  kanzlei  zway  tausent  gulden,  daraus  ents prang  ain  25 
F>  115*  sprichwort:  ain  Bayr  kan  kain  grossere  sum  nennen  dann  hundert 
tausent  gulden. 

A.  296.  Der  kayser  kam  mit   freuden   in   seyn  land,    und    in 

ainem  diken  wald,  do  vil  morderey  geschach,  do  ward 
erzaigt  das  ende  oder  stat  Ampferang.  do  hub  an  der  30 
kayser  das  kloster  zu  pauen  und  nennet  das  Etal  und  leget 
den  ersten  stain  selber. ft  das  geschach  an  sand  Vitalis  tag 
des  heiligen  martrers  anno  1330.  und  stiftet  do  22  person 
sand  Benedicten  orden.  und  der  erst  abt  Fridrich  Hein- 
richsreuter  ward  genomen  aus  dem  kloster  Reichenbach.  35 
er  stif-[F.  220]  tet  auch  da  ain  wonung  12  ritteren  und  iren 

n  Raum,  darin:   malen. 

1   In  diesem  Namen  erscheint  die   im  lateinischen   Text  an  jener 
Stelle  beniitxte  Quelle  Fiietr.,  wo  es  hiess:  was  aine  von  Polandt,  was  im 
lateinischen    Texte  295,37  richtig  geandert  worden  war  in:    que  erat  de40 
Hollandia,  an  einer  andern  Stelle  abet  (318,5)  aUerdings  (auch  aus  Fiietr.) 
beibehalten  worden  war. 


—     577     — 

hausfrauen  und  6  witiben.  den  gab  man  di  pfriind  als  den 
miinchen.  das  weret  als  lang,  als  der  kayser  lebet.  do  er 
starb,  namen  sein  sun  di  gult,  di  der  vater  darzu  gegeben 
hett.  darumb  mochten  di  ritter  nimer  wonung  da  haben, 
5  und  das  kloster  ward  dardurch  arm. 

Do  kayser  Ludbig  zoch  aus  walschen  landen,   do  Hess  A.  294. 
er  seinen  babst  zu  Viterby.     der   selb  pabst  ward   darnach2&5. 
gefangen    von    Bonifacio   von   Pisan    und    zu   dem    rechten 
babst  gefiirt.     do   ward  er   eingeslossen   in   ain  kamer  und 

lOerwerlich  behut  bis  an  sein  end  und  da  wirdiglich  begraben. 
anno    1334    am    dritten    tag   des  monats  Decembris    babst  297. 
Johannes  der  XXII.  zu  Avinion  beschloss  seinen  lesten  tag, 
davon  man   sagt,   das  er  an   seinen  lesten    zeyten  den  ge- 
fellten   pan   bider  kayser   Ludbygen   loblich  wyderruft  hab. 

15  sein   nachkumen    Wenedictus  der   XII.   wolt  sich   mit  dem 

kayser  veraint  haben  und  wolt  in  aus  dem  pan  lassen  haben. 

da   wolten   di   cardinal   nit  und   der  kung  von  Frankreich ; 

dem  verschmachcz,  das  sich  der  kayser  tiber  in  schrayb. 

Der  kayser  schiket  aber  zu  dem  babst  Benedictura  gen 

20Avinion  ain  erberge  botschaft  umb  ablass  aus  dem  pann, 
aber  er  erlangt  nichcz. 

Der  kayser  vodret  di  kurfiirsten  und  di  stet  gen 
Frankfurt  und  klaget  in  sein  unschuld  und  das  unrecht, 
das  im   bescheche;   das  in  der  [F.221]  babst  ainen  keczer.?00. 

25nennet.  und  in  gegenwiirtigkait  geistlicher  und  weltlicher 
fiirsten  und  vor  allem  volk  sprach  er  den  Pater  noster,  das 
Ave  Maria  und  den  glauben,  damit  und  dardurch  er  sich 
erkennet  ainen  rechten  waren  kristnmenschen,  und  machet 
da  vil  guter  gesecz  mit  den  fiirsten.     dy  warn   do  all  mit  297. 

30  im  und  gelobeten   im  hylf.    und  Johanns,   kung  zu  Beham, 
nam  do  von  im  lechen,  des  geleichen  antler  fiirsten,  und  es 
ward   guter    frid    in    teytschen    landen.     babst   Benedictus  298. 
verneuet   den   pan  wider  den   kayser.     der  kayser  Ludbig  299,  255. 
vertrayb  seinen  widerspannigen  bruder,  pfalzgraf  Rudolf,  von 

36  land  und  von  leuten,  als  oben  gesagt  ist.  doch  als  er 
vernam  seins  bruder  Rudolfs  tod,  gab  er  seinen  siinen  di 
Pfalz  und  etlich  stett  wyder. 

Der   kayser  herachet  gar  geweltiglich  durch  teuteche  und  w&lsche  A.300u.E.U8. 
land  und  machet  guten  frid. 

40  Er  krieget  mit  der  stat  Rengspurg  und  mocht  ir  doch  A.  298. 

in  vil  jaren  nit  gewinnen.     zum  lesten   mit  hilf  und  gunst 
etlicher    reycher    burger    in    dem   haus   der   herzogen    von  299. 
Bayren   machten  sy  ain  loch  under  der  erd;   darzu  hulfen 

Quellen  a.  Erorterangen  N.  F.  III.  37 


—     578     — 

etlich  burger  inwendig,  dardurch  er  vermaynt  in  di  stat  zu 
komen  und  di  eroberen.  aber  es  was  umbsunst;  wann  an 
dem  tag,  do  albeg  zwen  und  zben  solten  eingen  in  di  stat, 
do  ward  das  loch  gefunden.  und  des  zu  ainera  warzaychen 
stet  an  ainem  stain  in  der  maur  also  geschriben :  anno  1337  5 
des  eritags  vor  sand  Urbans  tag  ward  das  loch  [F.  222  J 
gefunden  und  zben  daryn  gefangen,  di  das  loch  gruben,  und 
des  nagsten  erichtags  darnach  in  di  zinnen  gehangen.  a 

^tem   do   man   zalt    1337  jar,   was  her  Kapolt 
Massenhauser  zu  Massenhausen.    der  het  ain  frume  10 
frauen.     di  zech    er  mit  seinem  knecht  und  thet  ir 
unrecht  und  verprennet  di  frauen   und  den  knecht 
paide. ft  des  morgens  da  der  Massenhauser  mess  hort, 
do    sach    er  ob  gocz    leychnam,  da  yn   der  priester 
wandlet,  ain  swernde  hant,  das  di  frau  gerecht  warl5 
fur  yr  schuld,   und  darnach  macht  der  selb  Massen- 
hauser goczleichnam  nimermer  gesechen  und   lebet 
11  jar  darnach.    auch   pat  di  frau  an  irm   end,  das 
kain  leyblicher   erb  nimermer  von  kainem  Massen- 
hauser kam.     das  geschach,  das  er  garzergieng,  do  20 
man  zalt  1399,  und  das  gut  in  fremd  hend  kam. 

Anno  1338  gab  kayser  Ludbig  sein  tochter2  yn 
das   frauenkloster   sand    Claren   orden   zu  Miinchen. 
des  kaysers  rat  und  ander  sein  frund  di  warn  zornig, 
darumb  der  kayser  di   tochter  wider  wolt  aus  dem25 
kloster  genomen   haben.      di  junkfrau  lag  got   und 
unser  frauen  [ K  223]  so  mit  grossem  gepet  an,  das 
si  got  ee  sterben  liess,   ee   man   sy  aus  dem  kloster 
nam.     also  als   man   sy  zu  morgens  aus  dem  kloster 
wolt  genomen  haben,   an   dem   abnt  was  di  junkfrau30 
gesund,    in    der   nacht    starb   sy    mit   iren   kristen- 
lichen  rechten  und  guter  vernunft. 
E.U8u.A.300.  Dem   kaiser  stund  grosser   reichtumb  zu;    dann    er   uberlebet  di 

herzogen   yn  Niderbayren   all  und  ereribt  und  besass  yre  land,   es 

a  Haunt,  darin :  mal.  35 

1  Die  folgende  Oeschichte  beriihrt  sich  mit  Angaben  in  Aventinus' 
Annalen  VII,  19  (Samtliche  Werke  III,  458,18-23).  Wetin  Riexler  dort 
vermutet  hat,  dass  Hund,  der  in  seinem  Slammenbuch  1,  214  die  Oeschichte 
erxdhlt,  ausser  Aventinus  nock  eine  andere  Quelle  gehabt  xu  haben  scheine, 
so  mochte  ich  feststellen,  dass  diese  andere  Quelle  nicht  eiwa  eben  der  40 
obige  Text  ist,  sondern  Diessener  Aufxeichnungen  (Mon.  Bote.  VIII,  309). 
Vgl.  auch  Aventinus'  Chronik  VIII,  52  (Samtliche  Werke  V,  499  f.i.  Zur 
Sage  siehe  auch  Oberbayerisches  Archiv  IV  (1843),  405  ff.  und  Schoppner, 
Sagenbuch  der  bayerischen  Lands  I,  447  f. 

*   Vgl.   oben  S.  306,  5  ff.     Die  Quelle  der  vorliegenden   Erzahlung  45 
ist  nicht  festxustellen. 


—     579     — 

ward    auch    ledig    di    marich    zu    Brandenburg,    di    grafschaft    zu 
Tirol,    das  herzogtum  ZU  Kernten.      di  lech  er  seinem  eltisten  sun 
Ludbig.     im  vielen  auch  zu  di   land  Holand,  Seland,  Honigaw  und  die  E.  118. 
herligkait  uber  di  Fryesen.   di  verlech  er  auch  seinen  zbayn  sun  Albrecht 
5  und  Wylhalm.1 

Der  kayser  hielt  seinen  hof  am  maysten  zu  Nurmberg  undMunchen,  A.300  u.E.118. 
dardurch  di  zbo  stet  vast  aufnamen  an  reichtum  und  an  kostlichen  pauen. 

Do   nu  kayser  Ludbig  Niderbayren   bett   ereribt  xmAA.25l. 
was    zu  Lanczhut,   hetten   di    prediger   vor   der  zeyt,    als  252.  298,30 

10  herzog  Hainrich  mit  dem  kaiser  anhub  zu  kriegen,  geschwigen  252. 
und  nit  offenlich  mess  gehabt.     do  legten  sy  an  mit  ainem 
herzogen   von  Decke,   das   er  ain  ursach  machet,  damit  sy 
mit    glimpfen    wyder    anfiengen   zu   singen.     das   geschach 
also,    aines  morgens  kam  der  gedacht  herzog  mit  prinenden 

I51iechten  und  fackeln  yn  predigerkloster  und  wietet  und  schrai 
als  ain  zorniger,  das  sy  sungen,  oder  si  miiesten  alls  irs 
gucz  schaden  nemen.  aus  der  klaynen  ursach  huben  sy 
wider  an  zu  singen  [F.  224]  und  offnlich  mess  haben  und 
gebarteten  nit  der  absulucion  vom  babst. 

20  Dy   prediger  zu  Kengspurg  hetten   bey   20  jaren  still  299. 

geswigen  und  mit  verslossner  tur  mess  gehabt.  zum 
lessten  do  yn  der  babst  kain  genad  wolt  thun,  sprachen  si, 
es  hiet  ain  bischof  mit  in  dispensirt  und  huben  wider  an 
zu  singen  und  offnlich  mess  zu  haben. 

25  Anno  1342   starb   der  pabst  Benedictus   der  zbelft  zu30i. 

Avinion.     nach  im  ward  erwelt  Clemens  der  VI. 

Anno  1344  schiket  kayser  Ludbig  sein  botschaft  gen 302. 
Avinion  zu  babst  Clemens  und  begeret  gnad  und  absulucion, 
als  er  vor  auch  oft   het  gethan.     auch   hat  er  dem  pabst 

30geschykt  ainen  ungeschriben  pergamenen  brief,  besiglt  mit 
seinem  kayserlichen  insigl;  dareyn  sol  der  babst  schreyben 
nach  seinem  wyllen,  was  yn  gut  gedunk;  das  well  er  als 
zu  puess  verbringen.  do  haben  sein  poten  dem  babst  zu 
lieb   dareyn   geschriben,   der  kayser  bekenn,   das  er  sei  ain 

35keczer  und  sei  nit  recht  zu  kung  erwelt  worden.  und  der 
brief  ist  offnlich  gelesen  worden.  do  het  nu  der  babst  alle 
sein  mainung  und  begerung  und  seczet  den  kayser  ab  und 
gepot  den  kurfiirsten,  das  sy  ainen  anderen  kung  welten, 
sunst   so  well  er  sich  an  yn  rechen.     auch  so  war  sein  rat 

40  und  gunst,  dass  sy  erweleten  margraf  Carl  von  Marheren, 
kiing  Johanns  von  Beham  sun. 

1  Vgl.  oben  S.  305, 19  ff. 

37* 


—    580    — 

A.  302.  Anno  1345  karaen  zusaraen  di  curfursten,  ausgenomeu 

Conrad,  erzbischof  zu  Mainz.  [F.  225  J  der  ward  auch  von 
dem  babst  abgeseczt  und  ainer  von  Nassaw  an  sein  stat 
geseczt,  doch  behielt  er  das  bistum  sein  lebtag.  und  si 
erwelten  den  benanten  Karl  zu  ainem  kttng.  5 

Konigsh.  473.  Und  in  disen  zeyten  ward  das  puch  gemacht,  das    da  haisset 

defensor  pacis.1    das   bebeiset  das  mit  der  heiligen  geschrift,   das  ain 
babst  sol   under   ainem   kayser   sein,   und   beweyset   auch   des    babstes 
geltigkayt  und  symoney  etc. 
A.  303  u.  Dainach   samlet  der  kayser  di  fiirsten  und  stet*  gen  Speir  10 

Kontgsh.  472.  und  ^g^  0D  gy  ^  0(jer  margraf  Carl  fttr  ainen  herren  woliten 
haben.  sy  antworten  ym,  sy  bolten  all  yn  fiir  ainen  herren  haben 
und  nit  Carl  und  bolten  umb  Karls  noch  umb  des  babsts  brief 
nichcz  geben. 

A.303u.E.118.  Der  kayser  machet  guten  frid.8    er  hett  kainen  mangl  Oder  15 

A.  296.  abgang  an  allem  dem,  das  ainem  weysen  mann  und  regirer 
zugehort,  dann  das  er  nit  lateinisch  kund,  daraus  im  auch 
under  anderem  di  ungenad  des  babsts  entsprungen  ist,  das 
sich  also  hat  begeben. 

Von  seinem  kanzler.  20 

Er  het  ainen  canzler  mit  namen  maister  Ulrich  Hangenor 
von  Augspurg.  dem  befalch  er  sein  ynsigl  und  was  zu 
schreiben  was.  nu  begab  es  sych,  das  der  genant  canzler 
zigen  ward  ainer  grossen  unerlichen  schuld  und  von  etlichen 
machtigen  vor  dem  kayser  verklagt,  den  er  di  gerechtigkait  25 
nit  verzeichen  mocht.  do  fand  er  ain  mitl,  das  di  sach 
geta-/"F.  226Ji\ngt  ward,  also  das  er  sich  purgiren  oder 
entschuldigen  solt  mit  15  prelaten.  das  geschach  zu  Nurem- 
berg,   darnach   ward   der  kanzler  wider  an  sein  amt  und 

F.  173.  wyrd  geseczt;  wann  di  prelaten  sageten,  solichs  geschach  dem  30 
kanzler  zu  neid  und  hass.  nu  bas  der  kaiser  im  vast  genedig.  nu 
vermainet  der  selb  mayster  Ulrich  kanzler  und  verwistz  dem  kaiser 
oft,  er  solt  di  von  inn  erb  und  land  gar  vertreyben  oder  toten,  di 
solichs  auf  yn  hetten  gesagt.  und  darumb  das  es  der  kayser  also 
vallen  und    bleiben  liess,  gedacht  der  valsch  man  sich  an  dem  kaiser  35 

A.296.zu  rechen  also,  in  der  zeyt  schiket  der  kaiser  aber  zu  dem 
babst  gen  Avinion  uber  gnad   ein   botschaft  und  brief,   di 

1  Vgl.  oben  298, 19,  wo  die   Stelle  das  do  haisset  defensor    pacis 
aus  Konigsh.  beniitxt   ist.    Hier  im  deutschen  Texte   tcird  der  game  Ab- 
schniit  aus  Konigsh.,  von  dem  im  lateinisehen  Texte  nur  jene  enodhnleAO 
Stelle  vencendet  ist,  wortlich  als  Zusatx  ubernommen. 

1  Ist  gegen  den  lateinisehen  Text  Zusatx  und  stammt  aus  der  jetiem 
Texte  xu  grunde  liegenden  Quelle  Konigsh. 

a  Ebenso  oben  S.  577,  39. 


—     581     — 

inn  hielten  willige  gehorsam  und  demiitigkait  dem  romischen 
stul.  aber  der  obgemelt  kanzler,  darumb  das  yn  der 
kaiser  nit  gerocben  hett  an  seinen  widersacberen, 
rach    er  sich  selbs  an  seinem  aigen  herren  und  schraib 

5  valschlich   yn   di   brief,  di   der  kayser  dem  babst  schiket, 
der  babst  war  ain  bestie,  das  ist  in  walsch  ain  un vernunf tigs  f.  174. 
tier,  das  von  dem  mer   aufsteigent  yst,  und  er  war   nit 4. 296. 
rechter   babst.     darumb    tet  in  der  babst  zu  pann  und  207. 
erbecket  di  fursten  wider  yn.    solichs  gross  tibl  tfbuschen  der 

10  haubt  der  cristenlichen  kirchen  belayb  verschwigen  als  lang, 
pis  der  obrist  richter  wolt,  das  es  offnbar  wurd.  und  es 
geschach,  das  der  oftgenant  kanzler  viel  in  ainen  grossen 
siechtum,  darin  er  solich  gross  tibl  und  falschhait  dem  kayser 
selb    bekannt,  und   das  er  das  darumb  gethan  hiet,   das  er 

15  [F.  227]  sein  widersacher  zum  rechten  het  komen  lassen 
und  nit  an  der  stat  getot.  do  aber  der  kayser  erkannt  von 
den  arzten,  das  der  kanzler  in  dreyn  oder  5  tagen  sterben 
must,  do  sprach  er:  „wiewol  der  schalk  hiet  verdient  aller- 
lay  pein,   marter   und  tod,  so  wil  ich  in  doch  des  gericht 

20befelhen,  der  in  geblagt  hat",  aber  das  gross  klagen  und 
wainen,  das  der  kayser  hett,  kan  niemant  geschreiben. 
darnach  starb  der  kanzler  als  ain  posbicht. 

Allererst  kam   der   kayser  ain    wenig  zu  rue  und  er  merte  wol  A.300u.F.178. 
das  re  ich.     er  was  fridsam  und  erstoret  all  krieg  des  reichs. 

25  Von  seinem  tod.  A.  304  u. 

jp    178  I 

Ainer  zeit  zoch  frau  Johanna,  herzog  Albrecht  von  Osterich 
hausfrau,  aus  dem  Elsas  und  bolt  gen  Osterich  und  kam  gen 
Bairen.  do  das  vernam  der  kayser,  kam  er  zu  ir  zu  Undenstorf  und 
het  mit   ir  vil   freuden   und    er  erpot  ir  zucht  und  grosse  er.    nach 

30  dem  als  sy  z'morgens  weg  wolt,  machet  er  ir  zu  willen  ain  gejayd.  und 
umb  di  er,  di  ir  der  kayser  webeyst,  bas  sy  geflyssen,  das  sy  im  zuleez 
wolt  lassen  ain  getrank  des  grimen  tods,  do  sy  also  ain  weil  mit  dem 
kayser  an  dem  gejaid  was,  do  het  di  m5rderin  ain  lagelein  mit  ainem 
zbifachen  poden,  in  ainem  was  weyn,  und  wann  sy  den  zapfen  verrayb, 

35  was  in  dem  andcrcn  ain  args  vergifts  trank.  als  sy  sich  von  dann  wolt 
machen,  pot  sy  dem  kayser  zu  trinken.  als  aber  er  yr  vil  eren  erpoten 
hett,  [E.  228 J  also  tet  er  noch  und  pat  sy  vor  zu  trinken.  als  sy 
getrunken  het,  verkeret  sy  den  zapfen  und  gab  dem  kayser  das  todlich 
getrank.     als  das  beschehen  waz,   eylet  si  von  stundan  weg,  auf  das 

40peldest    als    si  nioeht*     do  het  der  kayser  solichs  kain  vertrauen.     eS 

kamen  di  jager  und  sageten,  sy  hieten  ainen  peren  gefunden. 

1  Oegeniiber  dem  lateiniscken  Text  aus  letxterer  Quelle  erweitert. 

2  Uier  fehlt  sinnstbrend  der  Satx  der  Quelle:  Nach  klainer  zeit 
ward  sich  der  kaiser  klagen  (F.  176,34). 


—     582     — 

mit  lust  und   begyer  rait  er  in  den  wald  alain  mit  zbayn 

ritteren.     sein   sraerz  und  swindl  des  haubcz  was  so  gross, 

das  er   viel  von  dem  ross  und  sprach:    „o  du  siiesse  junk- 

frau  Maria,  bis  bei  meinem  tod",     und  als  er  di  wort  sprach, 

in   ainer  schoss   ains   pauren    verschied    er.    das    geschray5 

erhorten  dy  ritter  und  sprungen  von  den  pfarden  und  wolten 

305.  in  aufheben.     do  funden  sy  in  to  ten.     sein  leyb  ward  gefurt 

gen  Undenstorf.    do   belaib  er  liber  nacht.     am  dritten  tag 

ward   er   gefurt   gen    Munchen    und    daselben   begraben    in 

E.  118.  unser  frauen    pfarrkirchen,  do   er   geberscbet  het  32  jar,  nach  der  10 

A. 305 menschberdung  Christi    1347  an  sand  Gereonis  tag1,     er   lie 

6  sun,  Ludbig,  Stefan,  Albrecht,  Wilhalm,  Ludbig  den  Romer 

u.  E  121.  und  Otto,  bey  zbain  elichen  ha  us  frauen,  der  kiingin  von  Polan  und 
ain  grafin  von  Holand  und  Hess  yn  Oberen-  und  Niderbayren,  die 
122.  margrafschaft  zu  Brannenburg  und  darzu  di  land  Holand,  Honigaw  ^ 
Seland  und  di  berlichayt  in  Fries- [F.  229] land,  das  herzogtum 
zu  Karenten,  auch  di  grafschaft  zu  Tirol,  di  sex  fiirsten  tailten 
di  land  unter  sich,  als  man  zelt  von  gocz  geburt  1349  zu  Lands- 
perg  an  sontag  nach  unser  frauen  geburt  tag. 
A.  305.  Nu  wil  ich   sagen   von   den  sex  fiirsten  und  irer  lini  20 

und  wil  anheben  an  dem  ersten,  darnach  von  dem  jungsten 
bis  auf  den  andern  umb  das,  das  sein  geschlacht  noch  lebt 
hunz   auf  heutigen   tag  und  der  fiinf  fiirsten  lini  ist  ganz 
abgestorben. 
A.  315  Ludbig  a ,  margraf  zu  Brandenburg  und  Lusicz,  herzog 25 

in  Bairen  und  zu  Kernten,  des  heiligen  reichs  obrister 
camrer,  graf  zu  Tirol  und  Gorz  und  vogt  der  kirchen  Aglach, 
Brixen  und  Trient,  was  ain  strenger,  streitpar,  milter  fiirst. 
di  march  zu  Brannenburg  het  im  sein  vater  verlichen,  di 
weyl  er  dannoch  lebet;  wann  sy  ward  dem  reich  ledig. 30 
nach  seins  vatern  tod  in  der  taylung  mit  seinen  briideren 
tailt  er  sich  her  aus  gen  Munchen 2  und  ubergab  di  march 

u.  E.  122.  seinen  jiingeren  zbayn  briideren  Ludbig  und  Otten.     und  im 

ward  vermachlt  des  lesten  graf  Meinh arte n  von  Tirol  tochter8,  di  genant 

ward  Maultasch    und    die    grafschaft   zu    dem   haus    [F.  230]  35 

Bairen  bracht,    darumb    also  genannt,   das  sy   alls   ain  ungeschaffen 
weyb   bas.    bei   der    frauen   het   er   ainen   sun,    was   genant    Meinhart. 

»  dux  am  Rand  iiber  Kreis. 

1  Die    Tagesangabe    ist   Zusatx    aus   Andr.  89 ,    der    an   der   ent- 
sprechenden  Stelle  im  lateinisehen  Texte  xu  grunde  liegt.  40 

*  So  (vgl.  unien  S.  584,17)  nacfi  oben  S.  318,8. 

•  Vgl.  oben  S.  315t  Anm.  6. 


—     583     — 

margraf    Ludbig    was   gar   ain    hocbgelobter   fiirst   in  allera   romischen  E.  122. 
reich  und  er  starb,  diweyl  sein  sun  Meinhart   ain  kind  was,  anno  1361,  A  «316u.E.122. 

seiner  herschung  im  14.  jar  an  sand  Laraprechcz  tag.  A.  316. 

Meinhart  «,  graf  zu  Tirol,  ain  sun  margraf  Ludbigen  jeez  AJI16u.E.125. 
5V0rbenant,  der  was  junk,  do  sein  vater  starb.  des  fursten  under- 
stunden  sich  zu  regiren  ain  herr  von  Abnsperg  und  ain  herr  von  Laber 
und  die  vom  Stain  und  auch  etlich  dienstleut  i  n  Oberenbayren  und 
regirten  den  jungen  fursten  nach  irem  ge fallen,  darab  die  anderen  fursten 
von  Bayren  und  sonderlich  berzog  Stefan  der  elter  ain  gross  missvallen 

lOhetten.  und  darumb  stellten  sy  dem  fursten  vast  nach.  und  ains  tags, 
als  er  was  zu  Rittersberd,  das  gelegen  ist  auf  der  Ylm  ob  Geisenveld, 
bei  dem  von  Abnsperg  und  des  nit  getraut,  do  kam  berzog  Stefan 
und  sein  sun,  auch  genannt  Stefan,  und  belegeten  den  Meinharten.b 
und   do    sy    etliche   zeit  vor  dem  geschloss  [F.  231]  gelegen  waren,   do 

15  kam  berzog  Fridrich,  der  auch  ain  sun  bas  herzog  Stefan  des  elteren, 
und  pracht  mit  im  vil  ritter  und  knecht  und  rannt  aines  tags  ungebarnt 
fur  das  geschloss  und  half  dem  Meinharten  aus  dem  geschloss.  und 
zugen  baid  fursten  hin  gen  Nurmberg  zu  dem  burkgrafen.  und  als 
etlich   sprechen,  so  sind    ritter  vor  dem  geschloss   geschlagen   worden; 

20  dann   daz  geschloss  jeez  seidher  haist  Ritterswerd ;    hievor  hies 
es    Kottingwerd.1     nu    bolt   pischof    Perchtold    von    Aichstet    den 
Meinharten  baimlich  hinfurn  mit  im  in  das  pirg.    do  wurden  sy  gevangen  126. 
von   paurnvolk    und    gen  Ynglstat  gefurt.     daselb   ward   mit  tadiBg  be- 
griffen,  daz  Meinhart  solt  etliche  jar  zu  Miinchen  beleyben  und  geregirt 

25  werden   durch   seinen  vetteren.    daselb    belayb  Meinhart  nit  lang  und 
kam  haimlich  von  dannen  in  das   pirg.    do  gab  im  sein  muter,  di  genant 
was  Maultasch,  zu  der  ee  frail  Margreth,  herzog    Rudolfs  von  Oste- 
reich  sbester.  do  lebet  er  nit  lang  und  starb  auf  der  purk  zu  Tirol  und  317. 
liess  kainen  leyblichen  erben. 

30  Nu  was   die  eegenant  Maultasch   den   fursten   von  Bairen    veint.  A.317u.E.126. 

darumb  schiket  si  nach  dem  vorgenanten  Rudolf,  herzog  von  Ostereich, 
und  machet  im  das  land  underthanig,  wiewol  di  grafschaft  Tirol  kaiser 
Ludbig  vormal  Ludbigen,  seinem  sun,  und  alien  seinen  erben  verlichen 
[  F.  232]  hette.     darumb   ward   zbiischen   der  herr  en    von  Bairen    und 

35  Ostereich  grosser  unfrid.  und  herzog  Stefan  der  elter  und  sein  zben 
sun ,  Stefan  und  Fridrich ,  legten  sich  fur  Miildorf ,  darumb  das  der 
erz  bischof  von  Salzburg  mit  den  herzogen  von  Ostereich  was.  hie 
enzbuschen  samlet  berzog  Rudolf  auch  ain  gross  volk  und  zoch  herauf 
bis  gen  Ried  und  was  ym  willen  Miildorf  zu  retten.     und  do  di  fursten 

40  von  Bairen  vernomen,  das  der  herzog  von  Ostereich  das  land  zu  Bairen 
erlangt  het,  do  brachen  sy  auf  vor  Miildorf  und  zugen  im  engegen  und 
waren  begierig  zu  streiten  mit  dem  herzogen  von  Ostereich.  do  aber 
der  berzog  von  Ostereich  vernam,  das  di  fursten  von  Bayren  heten 
aufprochen,    do  sprach  er:   „ich   hab  meinen  willen  verbracht  und  hab 

45  mir  gnug  gethan,  darumb  ich  auszogen  bin",  und  keret  sich  wider  umb 
und    zoch   haim  gen  Ostereich.    und  do   di   herren   von  Bairen  nor  ten,  127. 

*  dux  am  Rand  iiber  KreU.    *>  Raum,  darin :  mal. 

1  Obeti  S.  316}14. 


—     584     — 

das  der  herzog  von  Ostereich  das  land  geraumt  het,  da  zngen  sy  auch 
nit  mer    fur  Muldorf,   und  der  krieg  belag  also  anno  1364.    und  ward 
nachmalen   mit   tading  gefunden,  das  di  grafschaft  Tirol  den  herzogen 
von  Ostereich  belaib. 
A.  317.  Margraf  Meinhart  hett  ainen  pfleger  zu  Inglstat,  ainen  5 

Rorbecken.     zu  des  zeiten  ward  urabmaurt  Inglstat. 
Cf.  Andr.  Nach  der  obgenanten  tailung  gerten  di  herren 

(554)  645.\m  niderland  auch  ainer  tailung.   da  macht  Ludbig 
[F.233]  vonBrandenburg  ainen  tag  genRengspurg. 
zu  dem  kara  auch  pfalzgraf  Ruprecht  und  Johans,lO 
burggraf  zu  Niirmberg.     di   taylung  geschach   an 
sand  Oswalcz  tag  anno  1353.1 

A.318u.EJ23.  Ludbig a  der  Homer,  also  genannt,  darumb  das  er  zu  Rom  geboren 

warde,  und  sein  jiinger  bruder  Otto,  der  p aider  muter  was 
von    Polan,    den    was   in    der  ersten   tailung  di   march   zui5 
Brandenburg,     di  iibergab  in  der  elter  bruder  Ludbyg    und 
tailt  sich  gen  Miinchen,  als  oben  2  gesagt  ist.    dy  inwoner 
in  der  marich  mochten   nit    erleiden  das  unordenlich  leben 
122  der  zbayer  fiirsten  und  jagten  sy  aus  dem  land,    do  verkaufet 
margraf  Ott  di  march    zu  Brannenburg  kayser  Karl   dem  vierten,   am  20 
geschlacht  ain   kung  von  Beham,  umb  zbaymal  hundert  tausent  gulden 
u.F.  181.  anno   1373.     di   summa  gelcz   bard   im  halbe  bezalt;  dann  fur  das 
ander  100000   gulden  wurden  ym  etliche  geschldeser  wider,  die  vor 
ainer  zeit  mit  heirat  genBeham  barenkumen  durch 
pfalzgraf   Ruprecht,    den    man    auch    Adolf    hiess,825 
als  Lauf,  Harspruck,  Sulzpach,  Reichenfeld,  Hirsaw,  Rosenberg,     noch 
beliben  etliche  geschloss  aufdemNorkaw  dem  kung  von  Beham. 
aber   nach    etlicher  zeyt,   als  kling   Wenzeslaus  entseczt    ward   von 
dem    romischen    reich    und    pfalzgraf    Ruprecht    er-  [F.  234]  welt 
ward  zu   ainem  romischen  kting,  der  krieget  auf  Wenzeslaum  und 30 
pracht  alle  gschlosser  vor  dem    wald  wider  yn  der  herren  von  Bayren 
gewalt. 

A.318u.E.l23.  Margraf  Ludbig  der  R5mer  starb  in  der  jugent  an  leyblich  erben. 

122  Otto,   sein  bruder,    als  er  di   halb   summa  het  enpfangen,  zoch   er 
dam  it   haym   gen    Bayren    und    seczet   sich    auf   ain    geschloss,   genant35 

*   dux  am  Rand  titer  Kreis. 

1  Die&en  im  lateinischen  Texte  sich  nicht  findenden  Abschnitt  ware 
man  geneigt  auf  Andr.  554  xuriickxufiihren,  wo  aber  die  Tagesangabe 
riehtig  (vgl.  Biexler,  Oeschichte  Baierns  111,  29)  lautet :  in  die  S.  Eras  mi 
(3.  Junij,  uahrend  das  obige  Tagesdatum  an  sand  Oswalcz  tag  (5.  August)  40 
in  des  Andreas  deutscher  Uebersetxung  seiner  bayerischen  Chronik  (Andr.  645) 
erscheint,  die  demnach  hier  xu  grunde  liegen  durfte. 

2  S.  582. 

3  Dieser  Zusatx  beruht  auf  Andr.  556,  9ff.t  welch'  letxtere   Quelle 
oben  an  der  entsprechenden  Sielle  des  lateinischen  Textes  xu  grunde  liegt.  46 


—     585     — 

Wolfstain,  gelegen  auf  der  Yser  under  Landshut.    daselb   vertraib   er 
sein  zeit   unfurstlichen  mit   ainer  mullnerin,  genannt  Gredl.    umb  desu.  F.  181. 
willen   haist   di    selb   mul   noch  heut   dee  tags  Gredlmul    er  starb  4. 3/0. 
an  erben  und  ward  begraben  ym  kloster  Saldental  zu  Lancz- 
5  hut  anno  1378. 

Albrecht   und  Wilhalm  a    besassen  ainen   michelen  tail  des  nider-  E.  123. 
lands  zu  Bayren  mit  der  stat  Straubing  und  darzu  Holand,    Honigaw, 
Seland  und   di  herlikayt  in    Friesen;    wann    ir    muter    was    fYtoMA.304,9 
Margreth,  ains  grafen  tochter  von  Holand.  (292,3). 

10  Albrecht  was   gar   ain   gutiger   f first     des  titl  stund   also :   wir  A.  319  u. 

Albrecht   von  gocz  genaden  pfalzgraf  bei  Rein,  herzog    in  Bayren,  graf  F.  184 
zu   Holand,    Honigaw  und  Seland,    herr  der  herschaft  zu  Friesland. 
im  ward  verheirat  frau  Margreth  aus  Polant,  herzog  Ludbig 
von  liriga  tochter.     bei  der  het  er  drey  siin  und  drey  tochter,  u.  E.  123 

15  Wilhalm,  Albrecht  und  [F.  235]  Johannsen.  di  ain  tochter ,  frau 
Margreth,  ward  vermachlt  herzog  Johannsen  von  Burgundy  b,  graf  zu 
Flanderen.  der  gepar  aus  ir  den  grossen  herzog  Johannsen1  von 
Burgundy,  der  an  den  Tttrken  gefangen  ward,  sy  ist  begraben 
yn  Holand.     di  ander  tochter,  frau  Johanna,  het  herzog  Albrechten  u.  F.  184. 

20von  Ostereich.  der  starb  ira  gleger  vor  Snayra.2  bey  dem 
gepar  sy  herzog  Albrechten,  der  hernach  romischer  kting,  ZU  Ungeren 
und  Beham  ward,  und  di  frau  Margreth3,  ward  wider  ver- 
heirat herzog  Hainrichen  yn  Niderbairen,  des  reichcn  herzog 
Ludbigen  vater.     di  dritt,    frau  Katherina,   ward  ain  ge-i.  320. 

25machl  herzog  Edwarts  von  Gelleren,  starb  an  erben  und 
ist  begraben  yn  Holand. 

Aber  herzog  Wilhalm,   des  herzog  Albrechcz   bruder,  A.  319  u. 
dem  ward    vergeben.     davon  ward   er   unsinig    vor  seinem   tod  und-^*^* 
starb  an  erben.    sein  hausfrau  was  Machthild,  ains  herzogen 

30  von  Lankaster  aus  Engeland  tochter.  nach  ym  nam  sy 
herren  Waldrabeu  von  Valkenberg;  ist  begraben  in  Holand 
zu  griinen  Hag  pei  den  predigeren. 

Anno   1357   beleget  herzog  Albrecht  mit  hilf   seines  bruderen  a.  s20  u. 
herzog  Stefan  ainen  ritter,  genannt  Peter  von  Egk  zum  Naterberg,   der  F.  179. 

35selb  ritter  disem  herzogen  yn  seiner  kin  thai  t  vil  vaterlicher  treu  ge- 
than  het.  nu  baren  ir  vil  aus  dem  adl,  di  vil  gucz  in  [F.236]  sein 
sachredten;  wiewolesnit  half,  do  zugen  des  ritters  frund  zu  kayser 
Karl,  kfing  zu  Beham,  und  bebegeten  den  .mit  ainem  her.  der  kam 
bey   Stauf  uber    di  Thunawc  und   machet  ain  feld  ain  halbe  meil  von 

40  der   fursten  von  Bayren  feld.    und  als  di  fursten  sachen,  das  yn  der 

a  Kreis  am  Band.     b  Burguny  Es.    c  Raum,  darin :  mal. 

1   Vgl.  ohm  S.  320,  Awn.  2. 

*  Znaim.     Quelle  dieses  Zusatxes  ist  Andr.  560, 1. 

$    Vielmehr  Elisabeth ;  vgl.  daselbst  Anm.  5. 


—     586     — 

chung  zu  was  komen,  wolten  sy  geleych  mit  ym  gestriten  haben.  das 
underkameD  di  landherren  und  bard  darunder  gethadigt,  das  her  Peter 
von  Egk  den  furs  ten  das  geschloss  solt  iiberantborten  und  davon 
solt  ziehen  sicher  mit  dem  leyb  und  allem  seinem  gut.  nu  het  der 
321.  Titter  so  grossen  mangl  auf  dem  geschloss  gehabt,  das  er  paid  dar-5 
nach  starb. 
A.  321  u.  1360  Albrecht,  herzog  in  Bairen,  gubernator  in  Holand, 

F-179-gevr&n  das  geschloss  Hilkersperg.a 

In  der  zeyt  hub   an   herzog  Albrecht  di  vest  zu  Straubing   ze 
pauen.a  10 

A.  321  u.  I K  237  J  Anno  1367  ain  burger,  genannt  Albrecht  Stainhauf, 

F.  180.  nuD  jm  mjt  gun8t  und  willen  des  ftirsten  zu  pauen  das  kloster  der 
Carmeliten  auf  seinem  aigen  grund.a 
A.  321  u.  Anno  1375  an  sand  Gregori  tag  starb  Lewpold,  der  lest  graf 

F.  181.  z  u  jjai8j  una*  ijgt  begraben  im  kloster  Osterhofen    in  sand  Wolfgangs  15 

capeUen  und  ligt  pei  anderen  seinen  vorderen  daselbs. 
A.  321.  Anno  1404  an  sand  Lucie  tag  starb  der  herzog  Albrecht 

und  lie  dy  obgemelten  drei  sun;  ward  begraben  yn  Holand 
zu  Grunenhagb. 
A.  322  u.  Anno   1393  slug  das  wiltfeur*>  zu  Straubing  ein  und  verprennet  20 

F.  182.  dj  najk  gtatj  a  ausgenomen  das  haus  Jordan  Uetz,   das  sand 

Peter  behtitet. 
A. 322.  Hemach   volgt   von  den  dreyn   siineu,   di    herzog 

Albrecht,  von  dem  icz  gesagt  ist,  verliess. 
A.  322  u.  Bilhalm  c  besass  Holand,  Seland,  Honigaw  undFriesland.  herzog  25 

E- I29-  Johanns  von  Burgundi  hett  ain  swester  mit  na-  [K  238 ]  men 
Margreth.  di  nam  der  herzog  Wilhalm.  di  frau  gepar  ym 
ain  ainige  tochter,  genant  frau  Jacoba.  di  ward  verheirat  dem  erst- 
A.  322.  gebornen  sun  des  kiings  von  Frankreych  Delfin  Cirnonensis  *>•  nit 
lang  darnach  starb  dieser  telfln  am  karfreitag  anno  1417.30 
herzog  Wilhalm  von  Holand  starb  anno  1417  und  ligt  be- 
graben zu  Gent  in  Henigaw;  het  geregirt  12  jar  und 
sechs  monat. 
A  3j£2i29  Albrecht d,  des  obgenannten  Wilhalm  bruder,  besas 

A.  322 am    ta>r^   des   niderlands   zu    Bairn   mit  der  stat   Straubing.     er  was  35 
ain    senfter  herr.    er  starb   an  elich  erben;    wann  er  het 
u.  F.  184.  kain  hausfrauen,  und  ist  begraben  zu  Straubing  im  chor  des 
A.  322. 323  closters  der  Carmeliten.    nach  der  zbayer  bruder  Albrechcz 
u.  F.  184.  und  Bilhalm  tod  ir  bruder  herzog   Johanns   regirt    das  niderland 

mit  Straubing  durch  ainen  viztum;  wann  er  selb  herschet40 
in  Holand. 

*  Baum ,    darin :    mal.    b  so  Hs.    c  dux   am  Band  neben  Kreis. 
d  dux  am  Band  tiber  Kreis. 


—     587     — 

Johanna*   ward    erbelt    ZU    ainem    bischof    zu   Luttig.      das  A.  323  «. 
bistum   regirt  er   etlich   vil  jar  und  wolt  doch  nit  bnester    -ia  ■ 
werden   und    bischofliche   weich   enpfachen.     darurab   waren 
di   von  Luttig   bebegt   wider  yn  und  anno  1408  ward  herzog 
5  Johanns  [F.  239]  von  den  von  Luttig  belegert.    in  dem  beleger  waren 
di   von    Luttig  so  fraysam,  das  sy  den  frauen,  di  aus  der  stat  getriben 
wurden    vor   armut,   i  n    ir  ghaut   pei  der  scham  abschniten   und  auch 
etlichen  di  prust  abschniten.     nu  wolten  herzog  Wilhalm    VOn  Holand 
und  sein  swager  herzog  Johanna  von  Burgundi  dem  herzog  Hannsen 
10  nit  helfen  wider  di  von  Lfittig.     aber  do  sy  in  in  solichen  noten  sachen, 
do  kamen  si  im  unwissent  zu  hilf  wol  mit  zechen  tausent  man. 
der  ffcrst  herzog  Johanns   uberlebet  sein  zben  briider  und  gab  auf  das  130 
bistum   Llittig    yn  dem   concili  zu  Costenz   und   nam  des  herzog  Jo-w.  F.  185. 
hannsen  von  Lusnyz  tochter  zu  der  ee.     der  selb  herzog  was 

15  ain    bruder    kayser   Sigmunds.     der  heirat  geschach    auf  mainung, 
das  herzog  Hanns   verhoffet  erben  zu  dem  land  zu  gewinnen. 

Und  er  kam  gen  Dortrak  in  Holand  und  hiet  geren  aufgenomen  A.  324  u. 
als  ain  nagster  gesippter  erb  di  haubtmanschaft  und  landvogtei  der  E.  130  u. 
durchleuchtigen    frauen  Jacoba,  herzogin  zu  Bayren,  grafin  zu  H.o\nnd9E.  187. 

20  witib  des  telfins,  und  er  wolt  sich  der  land  underziechen.  das  mocht  A.  324  u. 
er  doch   nit  erlangen    und   fridsamlich   behalten   von  wegen  der  bider-  -^  ^0. 
standigkait   der  von  Luttig,  die  di  frauen  Jacoba  und  ir  muter  Margretha 
in    hut  und    in   inn  gebalt  hetten  und  vermainten  durch  sich  selb  ze 
regiren    und    herschen.     do    das    vernam    herzog  Johanns    von    Bairen, 

25  [F.    240 J    do    machet   er   vil    frundschaft  mit   vil   Holenderen.     auch  A.  324  u. 
schlug  ensich  etbe  vil  stet,  geschlosser  und  markt  an  yn,  in  sonderhait^-  187' 
di    stat  Dortrak,   di    im  merklichen  grossen  bei  stand  tet.    her  wider  het 
frau  Jacoba  und   ir  muter  den  maisten  und  pesten  tail  der  lender  under 
handen.    umb  das  erstund  grosse  unru  in  dem  land  mit  raub  und  prant. 

30  und   er  hub   an  zu  kriegen   bider  di  von  Lftttig  und    verderbet  in  vil  E.  130. 
geRchlosser   und  dorfer  und  was  er  fand  auf  dem  land,    darnach  durch  A-  324  u. 
etlich  underred  der  fiirsten  ward  ain  grosse  samlung  gen  Wiernlett  in  E.13(u.F.l87. 
Flanderen   gemacht   des   leczten    tags  des   monats  Julii.    do  bard  be- 
8chlossen  durch  herzog  Johannsen1  von  Burgundi,  das  frau  Jacoba.  A.  324  u. 

35  witib  des  telfins,  »olt    verbeyrat  werden  dem  herzog  Johannsen  von  ' 

Brabant  durch  erlaubnfis  babst  Martini  des  funften,  dan  sy  nur  ge- 
swistergeit  kind  mit  ain  an  der  waren;  wann  herzog  Yohans  von 
Brabant  was  herzog  Philipp  von  Burgundi  bruder  sun,  so  was  frau 
Margretha,   frau  Jacoba  muter,  herzog  Philip   von   Burgundi    tochter. 

40  als   di  dispensacion   beschach,   do  kam   herzog  Johanns   von  Brabant  in  ^-  324  u. 
Holland  anno  1418  mit  vil  fursten,  herren  und  grosser  ritterschaft  und  Em  130   131 
nam    zu  ainem   elichen    gemachl  di   frau  Jacoba  in   beibesen  ir  muter, 
und  do     di  furstlich  hocbzeit  verbracht  ward,  do  ward  herzog  [F.  241]  **•  F.  187. 
Johanns   von  Brabant  gefurt  durch  Holand,  Honigaw  und  Seland,    und 

45  a  dux  am  Band  iiber  Kreis. 

1  .Im  laieinischen  Text  richtig :  Philippum. 


—     588     — 

widerum  ward  gefurt  frau  Jacoba  in  Brabant,  und  di  weyl  belayb 
neraog  Johanns  von  Bayren  in  der  stat  Dortrak  mit  den  seinen  mit 
lnd  an  krieg  und  het  die  stat  ynn  mit  anderen  gschlosseren.  das 
]SS.  mochten  nit  geleiden  di  von  Liittig,  di  Hoenzensy,  und  machten  ain 
verberrung  under  den  furs  ten,  daraus  seid  vil  ubls  erstund.  und  durch  5 
ir  versagen  besamlet  herzog  Johanns  von  Brabant  ain  machtig  gross 
ner  der  ntterschaft  und  nam  im  far  herzog  Johannsen  von  Bayren  ganz 
ze  vertreiben  aus  Holand.  und  er  umbleget  di  stat  Dortrak*  und 
laget  sich  dafur  am  andern  tag  nach  sand  Johanns  tag  des  tafifers 
und  lag  davor  bis  an  sand  Larenzen  tag.  do  zoch  herzog  Hans  von  10 
Brabant  mit  grossem  schaden  davon;  wann  er  het  gar  vil  guter  ritter 
und  knecbt  verloren  vor  der  stat;  auch  wurden  ym  vil  grafen  und  edl- 
leut  gefangen.  m  disem  werren  verbfisten  sy  ser  di  lender  mit  raub 
"J d9p^nt  ^^  todHcher  manschlacht  auf  baiden  tailen.  es  ge- 
.    oo,      l-il  "7^wan  auch  herz<>g  Johanns   von  Bairen  di  stat  Rotterdam*  mit  15 

*  1^  \  V0D  D°rtrak-  al8  aber  herz°g  PhiliPP  *  grossen  unru  hdrte, 
/>.  /Wdo  machet  er  ainen  fridtag  zbiischen  der  zbayr  herren  auf  den  nagsten 
sand  Andres  tag  anno  1419.  als  diser  fursten  rat  zusamen  kamen,  ward 
gemacht,  das  herzog  Johannsen  von  Bairen  solt  nachvolgen  zu  rechtem 
erb  di  stat  Workam,  dy  herren  von  Arckl,  dy  herren  von  Werden;20 
auch  solt  der  benant  herzog  von  Bayren  als  Holand  herschen  und  regiren 
dreu  jar  nach  ainander.  auf  das  kamen  zusamen  di  drei  fursten  und 
gaben  an  ainander  den  kuss  zu  ainem  waren  zaichen  des  frids.  nachdem 
und  alle  ding  verbrieft  und  ausgericht  waren,  zoch  herzog  Johans  von 
Bairen  in  Holand  uDd  nam  da  ein  di  stet.  di  swuren  auch  ym  als  inn  25 
rechten  herren.  an  allain  di  Hoezenser  wollten  kainer  weis  sich  huldigen; 
ay  waren  ym  auch  in  alien  sachen  widerbertig.  herzog  Johanns  von 
Brabant  kam  yn  diser  unru  gen  Prfixel.  dar  kamen  auch  di  Hoezenser, 
u«  >'[fm24SJ  ln  de8  furaten  palast  erstachen  sy  in  seiner  gegen- 
u.  E.  131.  bfirtigkait  den  treuen  ritter  her  Wilhaim  von  Berken;  *  wann  sy  gaben  30 

Amw4i£l™         iChU,d    dCS  frid8'  der  gemacht  was  worden.    mit  dem  entrunen 

if.  iW.  si   von  dann.    do  was  gar  grosse  klag   umb  den  frumen  weisen  ritter. 

di  mSrder  kamen  in  di  stat  Trayazensen,  di  solher  miehandlung  mit  yn 

was.      und   mit  aller  irer  raacht,   wie  si  das  mochten  anrichten,    wurfen 

325.  ^   vil  stet  ab,  di   widerbartig    burden  herzog  Johanns   von  Bayren,   in  35 

sonderhait  di  stat  Lattig.  also  macheten  sy  ain  verpuntnis  und  teten 
189.  dem  herzogen  grossen  schaden,  besunder  der  stat  Dortrak.  dise  sam- 
lung  der  widerwartigen  zugen  zu  der  stat  Gerdrida  un  d  nomen  die  mit 
gewalt  eina  und  betrubeten  daraus  alle  gegnt.*  von  stundan  viel 
herzog  Johanns  mit  gewaltigem  her  fur  di  stat  und  lag  bei  18  bochen  40 
darvor.  a  [F.244]  ir  vil a  und  der  maist  tayl  entran  aus  der  stat; 
di  anderen  ergaben  sich.  do  verprennet  der  herzog  di  stat  gar  zu  grund 
a b  bis  an  das  geschloss.  das  gab  er  wider  ein  seinem  getreuen  Teoderico 
von  Meruedo.     das  beschach  Laurencii  anno  1421. 

A%  3t?5i%q         *  De8  jar8   aD  8and  Klizabeth  na<*t  erhub  sich  das  mer  und  ward  45 
«    f'/99  [°?      F  waB8erSU8S  solicher  jamer  in  Holand,  das  do  verdurben  72  nam- 
ia-hafter  pfarrkirchen,  vil  kloster  und  ander  goczheuser  und  dorfer." 

a  Raum,  darin :  mal. 

1  Vgl.  oben  S.  324,  Anm.  1. 

2  Vgl.  oben  S.  325,  Anm.  1.  ra 

3  Vgl.  daselbst  Anm.  2. 


—     589     — 

Anno  1422,  alfi  nu  erkannten  di  Hoezensy,  das  sy  di  gemelten  A.325u.F.18G. 
zben  fursten  von  Brabant  und  Bairn  nit  mer  gegen  ainander  ver- 
werren  mochten,  gedachten  si  in  ains  schantlichen A  posen  rats  und 
kamen  £u  frau  Jacoba  muter  und  sprachen,  frau  Jacoba  wer  ungepflr- 
5]ich  und  unkristenlich  vermachlet,  das  nieman  beiser  fur  ain  gemachl- 
schaft  halten  sollt.  di  Bach  und  syppsal  war  dem  pabst  nit  recht  fur- 
gehalten,  auch  so  hiet  es  der  babst  verhengt,  aber  nit  bestat.  rait  solhen 
und  an  der  dergleichen  worten  ward  di  frau  verkert,  das  sy  in  den 
sachen   volg  nach.    jach  und  haimlich  und  verholen  fiirt  sy  ir  tochter 

10  frau  Jacoba  yn  Honigaw,  darnach  ward  sy  fluchtig  in  Engeland.  [F.245] 
do  ward  si,  als  dannoch  lebt  ir  man,  herzog  Johanns  von  Brabant, 
mer  verheirat  durch  rat  der  Hoezenser  ainem,  genant  Hunfrid  von 
Clocester;  der  was  des  kiings  von  Engeland  bruder.  und  ward  da  ver- 
bracht  ain   reiche    kunkliche  hochzeit,    und  macheten  ark  zu  ubl;   doch 

lobeschach  der  heyrat  wider  kiing  Hainrichs  von  Engeland  gunst  und 
willen.  als  solich  handl  erfuren  der  herzog  von  Burgundy  und  der 
herzog  von  Brabant,  nit  unpillich  heten  sy  gross  verbunderen  und  vielen 
des  in  grossen  zoren.  nach  dem  pracht  der  herzog  Hunfrid  auf  pey 
tausent    pfarden    wolgerust,    und    er  fur  mit  seiner  frauen  Jacoba   in 

20  Honigaw.  di  frau  Margeretha  pat  alles  volk  irer  tochter  man,  herzog 
Hunfrid,  zu  enpfahen  mit  alien  herren  vom  land,  des  hulfen  die 
Hoenzenser  und  der  herr  von  Hunart.  also  ward  herzog  Hunfrid  mit 
gewalt  eingeseczt  in  Honigaw.  do  im  nu  all  stet  daselb  gesworen  heten, 
doch   ir    vil    bezbungenlich,   do    machet   herzog   Hunfrid   mit   rat   der 

25  Hoezenser  den  herren  von  Hunart  haubtman  iiber  alles  Honigaw.    under  190. 
den    dingen    besamlet   der   herzog   von   Brabant    mit   hilf   des    herzog 
Johannsen    von  Bairen  ain   gross    her,  da  mit  er  vermainet  auszetreiben 
den  Hunfrid   mit    an  der  en   seinen   raiiberen  seiner  eren  und   gucz.    do 
pracht    herzog  Johanns  von  Bay- [F.  240]  ren  auf  ain  gross  her  guter 

30  woigeruster  man;  mit  den  wolt  er  dem  herzog  von  Brabant  h  elf  en. 
und  als  er  sich.  mit  seiner  samlung  wegriistet,  do  het  er  ainen  ritter 
an  seinem  hof,  dem  er  fur  all  ander  seiner  eren  und  gucz  vertraute. 
der  selb  verdambt  morder  vergab  dem  edlen  fursten  herzog  Johanns 
von  Bairen,  Hoi  and,  Seland  und  Friesen,   seinem  rechten  natiir- 

35  lichen  herren.  disen  mort  kunt  er  doch  nit  verpergen.  er  bard  sein 
offhlich  gezigen.  er  bekannt  es  auch  yn  der  gefanknus.  er  sprach,  er 
wer  sein  gebeten  worden  durch  herzog  Johannsen  elichen  haus- 
frauen;  di  hyet  es  auch  frau  Jacoba  zu  lieb  gethan.  dem  morder isc hen 
ritter  ward    sein  verdienter  Ion:  er  ward  mit  urtail  dem  henker  geant- 

40  bort ;  b  der  schlug  in  zu  vier  striken ;  di  stuk  wurden  in  dem  land  auf- 
gehangen.  man  sagt  auch,  das  der  morder  des  fursten  hofmaister  sey 
gebesen.  der  furst  lebet  mit  not  etlichen  tag  und  starbalso.  als 
aber  der  herzog  von  Brabant  di  betrubten  mar  befand,  erschrak  er  an 
massen  ser.    also  tet  auch  der  herzog  von  Burgundi.    also  pracht  herzog 

45  Jo-[F.  24  77 banns  von  Brabant  ain   gross  her  in  Honigaw.     das   volk 
schaczet    man    ob    60000  man.     mit   den    umbleget  er   di   vesten   stat 
Contebrein,  darin  das  maist  volk  lag  herzog  Hunfrids.    zu  dem  jungsten 
gewan  man  di   stat  mit  sturm  und  schlug  vast  vil  volks  darin  zu  tod,b5^# 
und    di  stat  ward  gar  im  grund  zerstort  und  ausgereut.    nach  dem  be- 

50  kannten    di  maysten,   das  si  sich  zu  un recht  heten  abgeworfen  von  iren 

*  schamlichen  Hs.    b  Raum,  darin:  mal. 


—     590     — 

rechten  erbherren,  und  huben  an  under  in  selb  an  ainander  zu  ver- 
treyben  all  Englisch,  in  sunderhait  di  stat  Valenciana.  als  nu  sach 
Hunfridus,  das  alle  hilf  der  stet  im  abstunden  an  di  Hoezenser,  gert  er 
an  den  herzogen  von  Burgundi,  das  er  doch  alain  graf  zu  HolaUd  werd, 
das  ym  aber  ungietiglich  versagt  ward,  nach  dem  begeret  er,  das  er5 
den  nagsten  weg  mit  gelait  mocht  haimfaren,  das  alles  im  versagt  ward, 
do  schiket  der  Hunfrid  dem  »  herzog  von  Burgundi  ainen  hantschuh  zu 
gewett  mit  im  in  dem  veld  zu  streiten.  den  hantschuch  nam  der  herzog 
von  Burgundi  auf.  also  zoch  herzog  Hunfrid  in  Engeland  [F.  248] 
und  vernam  nu  wol,  das  er  mit  seiner  hausfrauen  betrogen  was.  als  10 
aber  der  gesaczt  streittag  kam,  erschain  in  dem  veld  herzog  Phili  pp 
von  Burgundi,  aber  Hunfrid  belaib  in  Engeland.  und  geleich  als  der 
kampf  von  den  fGrsten  solt  beschechen  sein,  starb  herzog  Johanna  von 
191.  Bairen  von  dem  vergift,  das  ym  der  verflucht  morder,  her  Hanns 
Vliet,  also  genant,  geben  hett  in  der  statHagha,  und  ist  begrabenlo 
in  der  selben  stat  zu  den  predigeren  anno  1424. 

E.  132.  Der  fiirst  ward  genannt  der  milt  herzog,  dann  er  kainem  menschen 

nie  nichcz  petlicher  ding  versagt  het. 
A.  326  u.  Under  den  dingen  schiket  der  herzog  von  Burgundi  ain  erbirdige 

F.  191.  potschaft  in  Holand,  Seeland,  Friesland,  das  sy  sol  ten  aufnehmen  herzog  20 

Johanns  von  Brabant  zu  irm  rechten  herren,  nachdem  ye  frau  Jacoba 
sein  rechte  eliche  hausfrau  war.  das  verwilligeten  sich  nu  vast  all  stet 
an  alain  di  Hoezenser  und  Stainhaym.  da  mit  grosser  mue  ward  der 
herzog  von  Brabant  in  Holand  eingeseczt,  und  frau  Jacoba  mit  irer 
muter  bonten  in  Honigaw.  als  di  zumal  verlassen  was,  begert  si  zu  25 
dem  herzogen  von  Brabant,  auch  zu  dem  von  Burgundi  genaden,  sagt, 
das  sy  aus  unwissenhait  und  durch  ir  ainfalt  verfurt  were,  fiir  sy  pat 
auch  v  il  manig  hoher  fiirst  und  ander  herren,  das  doch  in  chain  weis 
nit  half;  wann  der  herzog  vermaint,  sy  hiet  an  alle  not  und  ursach 
verbrochen.  diese  unbi-^i1. 249\]  derbringliche  schmach  must  im  ymer3Q 
unvergessen  sein.  darnach  lud  er  sein  frauen  gen  Rom  fur  den  babst 
Martinum  den  fiinften.  der  solt  di  verhandlung  urteln.  der  befalch 
das  gericht  dem  cardinal  Ursino  und  dem  cardinal  von  Venedig,  di 
sach  mit  fleiss  zu  horen,  auch  zu  entschaiden.  als  niemant  darunter 
gereden  kund,  das  sy  der  herzog  wolt  aufnemen,  do  bard  sy  befolhen  35 
mit  urtl  dem  herren  von  Subaudia;  do  solt  si  wonen  mit  irem  hof, 
der  si  auch  wirdig  solt  halten,  dann  er  ir  doch  gefrund  was.  das 
beschach  anno  1425. 

Nu  wolt  di  frau  Jacoba  in  kain  weis  diser  sachen  volgen  oder 
in  fromder  pflicht  sein  und  pat  alles  nach  genaden  zu  herzog  Johannsen,  40 
das  doch  zu  nichte  half,  als  aber  sy  i  n  kain  weis  aus  dem  land  HSnigaw 
wolt,  zoch  der  herzog  in  das  land  und  umbleget  di  stet  mit  grosser 
macht.  als  das  vernam  der  herzog  von  Burgundi,  der  underkam  di 
sach  durch  z  u  vermeiden  grosser  ubl  und  bestimt  in  ainen  f rid  tag  *>, 
der  paidnthalben  aufgenomen  bard,  auf  den  tag  kamen  vil  fursten  45 
und  herren,  und  der  beschluss  beschach  also,  das  frau  Jacoba  solt 
wonen  pei  dem  herzog  von  Burgundi,  der  auch  si  furstlich  versechen 
solt  so  lang,  huuz  herzog  Johanns  seins  zorns  gegen  ir  vergass  und  sy 
wider  zu  genaden  auf  nam.  und  herzog  Johannsen  sollt  volgen  das  land 
Honigaw,    so   solt   der  herzog    von   [F.  250]    Burgundi    herschen   und  50 

a  fehlt  Hs.     b  fritag  Hs. 


—    591     — 

regiren  alls  Holand.  also  ward  frau  Jacoba  von  allem  irem  vaterlichen  327. 
erb  gesprochen  und  vertailt.  also  nam  yederman  an  widerstant  ein, 
was  im  zugesprochen  W88.  also  zoch  herzog  Johanns  von  stundanl&?. 
zu  Bergadt,  do  alles  volk  noch  bei  ainander  was,  und  wolt  nit  dannen, 
5  pis  frau  Jacoba  geantwurt  wurde  dem  herzog  von  Burgundi,  das  aber 
sy  an  alle  mass  boch  betrubet.  und  pat  zu  ir  zu  komen  den  grafen 
Englbrecht  von  Nassaw,  her  Hainrich  von  Breda  und  noch  etlich  mer, 
di  sy  mit  haisfliessenden  zacheren  pat  und  sprach,  seit  sy  nit  hoflnung 
solt    habeu,   das   ir  heir  si   nit    mit  gnaden   wolt  aufnemen,   das  er  sy 

lOdoch  yn  Brabant  liess  beleiben,  welicher  end  im  doch  das  gemaint 
were,  das  wolt  sy  zu  dank  und  namlich  zu  grossen  gnaden  aufnemen. 
des  paten  nu  die  grafen  mitsambt  vil  anderen  herren  und  theten  darin 
grossen  fleyss.  das  mocht  in  chain  weis  beschechen.  es  must  volendt 
werden  nach  laut  des  spruchs.  >  also  zerlies  sich  alles  volk,  und  die  frau 

15  ward  gefurt  in  Burgundia  vol  von  grossem  schmerzen  und  laid,  als 
aber  der  herzog  von  Burgundi  beseczt  Holand  mit  den  landvogten,  do 
richtet  aber  frau  Margreth  vil  unru  under  yn  an;  wann  vil  stet  yn 
Holand  klageten  di  gefanknus  irer  frauen  gar  ser,  und  was  di  mishelluog 
gar  arkwonig  in  den  steten  und  landen. 

20  [F.  251]  Nu   was  di   frau  Jacoba   in  der  statt  Jondona   als  ain 

elend  arm  beyb.  nu  waren  zben  kiien  und  manhaft  ritter,  ainer 
genant  her  Ornolt  Spiernik  »,  der  ander  her  Vos  von  Delfck.  di  wollten 
ersterben  oder  der  frauen  mit  in  dannen  helfen.  sy  namen  dreu  schnell 
laufende   pferd,  punden   sy   vor   der  stat  in   ain  gebag  und  kanien  an 

25  den  hof,  do  si  wol  enpfangen  wurden.  nu  heten  sy  mit  in  kurze  mans- 
klaider  verholen  pracht;  di  fugten  sy  schnell  zu  der  frauen  und  sprachen, 
das  si  dihaimlichen  und  schnell  antat;  mit  gocz  hilf  wol  ten  sy  sye 
dannen  zu  iren  landen  bringen.  als  di  frau  berait  was,  gieng  sy  mit 
yn    fiber   den   hof  zu   der  stat  aus,  das  des  niemant  achtet,    wann  sy 

30  allenthalb  fur  ainen  man  angesechen  ward,  sy  eilten  zu  iren  pfarden 
und  ritten  davon.  so  maist  sy  mochten,  tag  und  nacht.  an  dem  dritten 
tag  komen  sy  vast  mud  und  hungerig  gen  Warken,  dannen  furen  sy 
haimlich  gen  Vianna.  do  ward  sy  von  her  Hainrich  von  Vianna  mit 
grossen    freuden   enpfangen.     da    verkeret    sy  erst  ire  klaider  und  tet 

35  an  frauenklaider.  nach  dem  fur  sy  mit  her  Hainrichen  auf  dem  wasser 
gen  Schamphonia,  da  alles  volk  von  irer  zukunft  hoch  erfreut  ward, 
schnell  kamen  die  sagmer  in  alles  Holland,  und  di  Hoenzenser  kamen 
mit  grossem  volk  zu  ir  und  fiirten  sy  mit  vil  freuden  in  Ganda,  da 
sy   das    geschloss   erlanget.     paid    nam    sy    ein    vil   stet.    der  zeit  het 

40  [F.  252]  der  herzog  ainen  streit  gehabt  mit  dem  kung  von  Frankreich 
und    hett   erlich  obgesigt.     als  frau  Jacoba  nu  etlich  stet  und  geschloss  193. 
widerum    het,    do  schiket  sy  zu  dem  herzog  Hunfrid   in  Engeland,  das 
er   kam ;   si   hiette   etbo  vil  stet  in  dem  land  erobert.     er  wolt  aber  nit 
in  aigner  person  kumen;    wol  schiket  er  ir  vil  streitpar  man.    dargegen 

45  kam  der  herzog  von  Burgundi.  do  wurden  di  Englischen  all  erschlagen 
und  gefluchtiget.  b  darnach  zoch  der  von  Burgundi  mit  grossm  her 
in  Holland,  dawider  besamlet  di  herzogin  frau  Jacoba  auch  ain  gross 
volk  und  gesygt  dem  herzogen  grosser  veltstreyt  zben  ob.  b 

Nach  dem,  als  man  zalt  von  der  geburtc  Christi  1427,  starb  herzog 

50  Johanns  von  Brabant  und  Limpurg  in  der  marterbochen  und  kam  sein 

*  so  Es.    b  Bawn,  darin :  mal.     c  gebur  Es. 


—     592     — 

bruder,  der  graf  von  SandFauls,  an  daz  fiirstntum  Brabant,  in  der  zeyt 
herzog  Hunfrid   nam   auch  ain   ander  w  e  i  b ,   ain   furstin  in  Engeland. 

328.  und  als  frau  Jacoba  also  paidenthalb  verwitibet  ward,  do  retten  all 
herren  so  vil  darunder,  das  frau  Jacoba  und  der  herzog  von  Burgundi 
auch  ganz  veraint  wurden  und  das  frau  [  F.  253]  Jacoba  solt  beleiben  5 
bei  allem  irem  vaterlichen  erb,  doch  das  sy  sich  in  kain  weis  solt  ver- 
heyraten  an  des  herzogen  von  Burgundi  gunst,  wissen  und  willen.  also 
bard  der  krieg  ganz  abgestellt. 

Nach  dem  fiiget  e  s  sich,  das  frau  Margaretha  irer  tochter  Jacoba 
schiket  pey  erbergen  poten  kostliche  klainat  und  schone  pfard.  do  het  10 
sich  frau  Jacoba  in  den  kriegslaufen  so  hart  verzert,  das  si  di  poten 
nit  nach  eren  von  ir  gefertigen  kunde,  des  si  sich  gar  ubl  und  unmassen 
vast  schamet.  und  sy  schiket  zu  dem  burkgrafen  von  Montfort,  der 
etbo  lang  di  land  geregirt  het  und  auf  den  sy  ir  maiste  hoffnung  und 
vertrauen  het,  und  liess  in  piten  umb  ain  anlechen,  damit  si  di  poten  15 
von  ir  nach  eren  gevertigen  mocht.  der  burkgraf  gab  antbort,  er 
hiet  auch  under  dem  krieg  all  sein  hab  und  gut  mit  all  verzert,  davon 
kund  er  ir  mit  nicht  gehelfen.  als  aber  die  frau  solhen  untrost  hort, 
ward  sy  an  massen  ser  betrubt.  sy  liess  an  ain  ander  end  auch  ver- 
suchen,  bohin  sy  zu  dem  pesten  vertrauen  hett.  ir  ward  also  geantbort  20 
wie  vor.  hiemit  gieng  si  in  ain  kamer  und  wainet  uber  di  untreu 
pitterlichen,  wann  maniglich  sagetf  das  der  burkgraf  all  irs  vater  und 
baider  herren  schacz  underhanden  /  F.  254]  hett  mit  sambt  den 
klainat  en.  ain  frumer  herr,  ir  rat  ainer,  merket  ir  betrubt  wol  und 
sprach :  „frau,  ob  es  euch  geviel,  s  o  wollt  ich  gan  zu  herren  Francko  25 
von  Barsilia.  ich  versich  mich  und  hiet  das  vertrauen,  er  wurd  euch 
nit  verlassen".  di  frau  sprach:  „nayn,  wann  ich  im  nie  dann  alle 
widerwartigkait  bewisen  hab.  umb  das  sorg  ich,  er  wurd  sich  nur 
meiner  not  erfreyen".  der  herr  sprach:  „frau,  ich  wil  es  mit  im  reden 
in  gestalt  alter   erberkayt".    sy  sprach:   „wol  hin ;   mir  ist  ganz   kain  30 

194.  hoffnung  da",  als  aber  der  herr  zu  her  Francko  kam  und  im  solich 
der  frauen  notorft  furlegt  und  in  piten  liess  umb  ain  sum  gelcz,  er 
sprach:  „nit  alain  als  vil  gelcz,  sunder  alles,  das  ich  hab,  sol  mit  ir 
getailt  sein  als  mit  meiner  allergenedigsten  frauen  umb  des  willen, 
das  ich  in  meinen  notorften  dester  ainen  sichereren  zugonck  zu  iren  35 
gnaden  mug  gehaben."  als  der  frauen  solich  trost  und  hilf  von  dem  a 
herren  a  ward  zugesagt,  erwaint  sy  aber  von  den  gahen  freiden  und 
gewan  den  herren  vor  alien  mannen  lieb,  auch  als  lieb,  das  sy  in  haim- 
lych  zu  der  ee  nam;  doch  vermaint  sy  di  sachen  in  still  zu  halten. 
aber  solichs  wolt  sich  nit  verdriicken  lassen  oder  in  gehaim  beleyben,  40 
sunder  es  /  F.  255]  ward  schnell  verkundet  dem  herzogen  von  Burgundi. 
der  thet  kainen  der  sachen  geleich  und  nam  zu  im  vil  grafen  und  herren 
und  grosse  ritterschaft ;  mit  den  zoch  er  in  Holand.  frau  Jacoba  enpfieng 
in  mit  freuden,  und  als  sy  in  den  grossen  freuden  waren,  liess  der 
herzog  gar  haimlich  vachen  herren  Francko  von  Barsilia  und  liess  i  n  45 
verholen  furen  in  Flanderen.  und  als  sich  der  herzog  urlaubt,  west 
weder  frau  Jacoba  noch  anders  niemant  von  den  sachen  anno  1433. 
diser  herr  von  Warsilia  ward  von  dem  herzog  zu  herter  gefanknus 
gelegt  auf  ain  geschlos,  genannt  Eepolmont.  als  aber  frau  Jacoba  di 
mar  erfur,  ward  si   aber  hoch    betrubt.    do   kam  der  graf  von  Boyrsa50 

*  der  frauen,  korr.  spatere  Hand:  her  Francko. 


—     593     — 

und  durch  vyl  red  pracht  er  den  herren  aus  der  gefanknus  mit  der 
underechaid,  das  frau  Jacoba  must  sich  verzeihen  als  irs  vaterlichen 
erbs  Holand,  Honigaw,  Seland  und  Friesland,  und  der  herzog  yon 
Burgundia  ward  der  lander  aller  eingeseczt  an  irrung  in  gegenwurtig- 
5  kait  frau  Jacoba.  und  der  herzog  gab  herren  Francko  di  grafschaft 
Ostervandie,  davon  sy  des  leibs  narung  hetten.  also  ward  di  edl  herzogin  u.  E.  146. 
Jacoba  oft  gedemfltiget  und  genidert.  di  egen  ant  Jacoba  ward  kiinftige 
kiingin  zu  Frankreich  und  zu  lesten  ist  sy  worden  ain  [F.  256]  frau 
zu  Barsilia   und    aus  grossem  triebsal   viel  sy  in  di  krankayt  der  derr-747. 

10  sucht.  anno  domini  1436  an  sand  Dionisy  tag  ist  sy  gestorben  und 
ward  in  Holland  bey  irm  an  herren  herzog  Albrecht  ZU  Griilien  Hag 
begraben. 

So  vil  sey  gesagt  von  den  ftinf  sunen  kaiser  Ludbigs  4.  328. 
von   MUnchen    und    irer   liny,     di    sind    ganz    abgestorben. 

15  nu  kum  ich  auf  den  anderen  seinen  sun  herzog  Stefan,  des 
geschlacbt  noch  lebt  zu  Miinchen  und  zu  Landshut. 

Stefan  a,  herzog  in  Bayren,  der  ander  kayser  Ludbigs  330. 
sun,  dem  ward  an  dem  tail  seins  vaterlichen  erbs  Landshut 
und   das   land  hunz  gen    Salzburg   und    er   ererbt   auch 

200berbayren  nach  dem  tod  herzog  Meinharten. 

Dysem   fursten   ward   vermachlt  ains  kungs  tochter    von  Sicilia,  A.  330  u. 
genannt  frau  Elisabeth;  aus  der  gepar  er   drey    sun,   Stefan,  Frid-  E.  122.  123. 
rich  und  Johannsen,   auch  ain  tochter,   frau   Elisabeth  genant. 
di  ward  verheyratt  herzog  Otten  von  Ostereich.  331. 

25  In  der   ze it  herzog  Steffan  von  Bayren,  zu  dem  ge-A.330. 

flohen  was  Franciscus  Cararius,  derjung  furst  von  Padaw, 
durch  gebet  der  Flo-/i*.257yrentiner  ist  aus  Bayren  in  dem 
jar  1391  mit  grossem  volk  in  walsche  land  wider  Galeacium, 
herren  zu  Mailand,  und  het  di  stat  haimlich  eingenommen 

30  wider  in,  ausgenomen  das  geschloss.  und  do  er  das  ge- 
schloss  bestreyten  bolt,  do  ward  er  betrogen  von  den 
Florentineren ;  di  gaben  ira  nit  di  versprochen  sum  gelcz. 
do  zoch  er  wider  haym  ungeschafft  in  Bairen.1 

Do    der    furst    Meinhart    gestorben    was,    leget    sich  ggh 

35  herzog  Stefan  und  sein  siin  fur  Miildorf,  als  oben2  gesagt 
ist,  aber  sy  gebunens  nit.  auch  erlangten  sy  dye  graf- 
schaft Tirol  nit,  aber  das  oberland  Miinchen,  Inglstat 
mit  irem  zugehoren  ererbet  herzog  Stefan. 

Anno    1391    starb    herzog    Stefan    der    elter,    kayser 

40  Ludbigs  sun,  an  sand  Potenciana  tag  seins  herzogtums 
im  44.  jar. 

*  dux  am  Rand  iiber  Kreis. 

1   Quelle   der  Zusdtxe   in  diesem  Abschnitte    xum  lateiniscfien  Text 
ist  der  in  letxterem  beniUxte  Jacobus  Philippus  Bergomensis. 
45  2  S.  583. 

Quellen  a.  ErSrterungon.  N-  F.  III.  38 


—    594    — 

A.  331  u.  Nach    herzog    Stefans    tod    sein  drey  siin,  StefaD,    Fridrich 

F.  201  un(j  Johanns,  di  mit  ungetailter  hand  sassen,  di  hetten  vil  zbayung 
und  werren,  und  geschach  vil  unru  in  der  stat  Munchen.  wann  als 
man  zalt  von  der  geburt  Christi  1392,  an  pfinztag  in  der  quotember, 
an  sand  Matheus  tag,  nam  herzog  Johanna  ein  di  neu  vest  wider  seinen  5 
bruder,  herz-[F.  258  Jog  Stefan,  darnach  ward  das  land  getailt  in  dem 
obgenanten  jar,  und  belayb  herzog  Fridrich  pei  dem  niderland 
Landshut  und  Purkhausen.  das  gieng  als  mit  aufsaczen  zu  und 
was  vor  mit  unlreuen  underkomen.  und  ward  das  oberland  getailt  in 
zbay  tail,  und  herzog  Johanns  ward  Munchen,  Landsperg,  Weylhaym,10 
Dachau  mit  den  herschaften  darzu  gehorend.  so  ward  herzog  Stefan 
u.  E.  127.  lnglstat,  Wasserburg  mit  irem  zugehoren  und  etlich  stett  und  gschlosser 
in  Schwaben.  di  taylung  ist  geschehen  an  ertag  vor  sand 
Katherina  tag. 

In  der  bemelten  taylung  vaterlichs  erb  undens 
A.  356.  den  dreyn  bruder  en  was  herzog  Fridrich  der  listiger. 
der  raachet  seinen  tail  den  grosseren  rait  Landshut  und 
verhiess  in  herauszegeben  jarlich  ain  surama  gelcz,  das  er 
auch  tet,  di  weyl  er  lebt.  aber  hinnach  ist  gross  unru 
daraus   erstanden.1  20 

Von  den  drein  siin  des  elteren  herzog  Stefan 
und  irer  lyny  nach  ainander  volgt  hernacb. 
A.33lu.E.i27.  Stefan*,  pfalzgraf  bey  Rein,  herzog  in  Bay  re  n,  ward 

zugetaylt   lnglstat,  Wasserburg  [F.  259]  und   etlich   stet   und   ge- 
schiesser  im  pirg  und   in  Swaben.     was    ain    frolicher   man    und  25 
A.331u.F.202.  liebhaber  der  we}7ber,  ain  klaine  person  des  leybs,  aber  des  herzens 
332.  und  gemut  vast  gross,    er   was  alzeyt    mit  seinem  wesen    kostlich  und 
wol  erpuczt    in    seinen    klayderen.      umb    das    nennt    in    yederman 
herzog  Kneyssl. 
A.  311.  Seinb  sbur  bas  allbeg:  durch  denc  lieben  got.  30 

Do    di    obgenant    taylung    under    den    dreyn 
F  201.  briideren  geschach,  rait  herzog  Stefan   aus  der   stat  an  sand 

Katherina  abent. 
A.  332.  Di   zben  briider,  herzog  Stefan    und   herzog  Fridrich, 

heten    zu   hausfrauen    zbo    leyblich    sbester    von    Maylant.  35 
herzog  Stefans  hausfrau  hiess  Thadea;   ir   vater  hiess  Bar- 
nabas,   aus  der  gepar  er  ainen   sun,   genannt  Ludbig,   und 
ain    tochter,    genant   Elisabeth,      di    ward    verheiratt    dem 
grossraachtigen  kting  Carl  von  Frankreich. 

*  dux    am  Rand  iiber  Kreis.     *>  Sein    —   got   spater   hinxugefugi.  40 
c  fehlt  Hs.;  stand  wohl  auf  dem  xu  stark  beschnittenen  Rand. 

1  Ebenso    nochmals    unfen   S.  609   in  dem  Abschnitt  iiber   Herzog 
Friedrich  von  Landshut. 


—     595     — 

Der  zeit  fugt  es  sich,  das  der  benant  herzog 
Stefan  mit  seiner  hausfrauen  Thadea  und  mit 
vil  der  pesten  purgerin  was  an  dem  gejayd  mit 
vil  ritter  und  knechten.  und  man  jaget  ainen 
5grossen  hyrss  aus  dem  Parsperg1  zwiischen  Aw- 
bing  und  Pasing.  auf  der  weyt  loff  der  hirss 
durch  als  volk  mit  gewalt  zu  der  herzogin  und 
[F.  260]  legt  ir  sein  haubt  in  ir  schoss.*  der  hirss 
ward  gefrist  und  lebendig  gen  Afiinchen  gefurt.2 
10  Do  dem    herzog   Stefan  sein  hausfrau  gestarb,   nam  er   zu  A.332u.EJ27. 

der  ee  ain  grafin  von  Kief,    pey  der  het  er  kain  kind. 

Der  ffirst,  herzog  Stefan,  ward  genannt  der  gietig.    er  dienet  E.  127. 
geren     sch5nen   frauen   und   rait  geren  weit  zu  den   turnierhofen  und  Gf.  A.  332. 
machet  grosse  schuld. 
15  Er  rait  ein  gen  Beham  und  was  da  etliche  zeyt  und  verichtet-4.  332  u. 

den  kung   Wezeslao   und  sein   landherren  und   stet  und  markt  mit^^^ 
ainander.      und   starb   in   dem    selben   jar    anno    1414    und   ward 
begraben  in  dem  fraunkloster  zu  Schdnfeld. 

Er  hat  auch   ainen  sun  gehabt,  Johanns  ge- 
20nannt.  3      der    ist    26    jar4    bischof    gewesen    zu 
Rengspurg.5 

Ludbigb,  pfalzgraf   bey   Rein,    herzog    in   Bayren   und  A.  350,35, 
graf  zu  Mortan    und  Gray- [F.  261] spach,   herzog  Stefans  sun,542 tt'^755' 
bard  genannt  der  hochfertig,  wann  er  gar  stolz  und  ubermfitig  bas  gegen 
25  anderen  fiirsten  und  bas  doch  demutig  gegen  armen  leu  ten.     er  Xebet  F.  202. 
gar  kostlich. 

Anno  1 398   ward  Pfaffnhofen   gewunen c   durch  di  von  A.  330. 
Miinchen. 

Der    Ludbig  kam  junger  mit  seiner  swester  Elisabeth   an  des  A.  342  u. 
30  kungs  hof  von  Frankreich  und  ward  von  maniglichen  lieb  gehabt;  wann-^-  202 
di  zeit  lebet  Frankreich  gar  in  grossem  reichtum.    es  ward  auch  dabey Um  ■"•  ™5 
gesechen   gar    grosse  und   uberfluBsige   hochfart.     herzog  Ludbig  dienet 
pey  seinem  herren  und  swager,  dem  kung  von  Frankreich,  gar  kost-w.  F.  202 
lichen,     nu  het  der  kung   an  seinem  hof  zbo  junk  frauen,  swesteren; 
35  di  waren  im  gefrundt,  ains  herzogen  von  Alunsun  tochter,  in 
Frankreich  gelegen.     gab  er  di    ain,  genant  Scharlotta,  dem 
kfing  von  Sicilia  und  Ziperen6;  sy  was  auch  des  plucz 

a  Raum,    darin:    mal.     b  dux    am  Rand   iiber  Kreis.     c  darunter 
leerer  Raum. 

40  *   Vgl.  oben  S.  346,  Anm.  7. 

2  Dieser  Abschnitt  ist    nicht  im  laieinischen  Text  enthaUen.    Quelle? 

«   Vgl.  Haeutle,   Qenealogie  S.  124. 

*  So  Andr.  114,  13. 

6  Dieser  Abschnitt  findet  sich  oben  im  laieinischen  Texte  nicht. 
45  6  Wohl  nock  Andr.  562,  13. 

38* 


—    596    — 

der  kttng  von   Frankreich.      di  ander,   frau  Katherina,  gab  er 

seinem  swager,   [F.  262  J  herzog  Ludbigen,   und  darzu  di  grafschaft  zu 

u.  E.  135.  Mortao.    die  frau  gepar  im  ainen  sun,  genant  Ludbig  der  puklet.    der 

kung   het  zu    zeiten  abgank  in  dem  haubt,    also  das  er  dardurch  verirt 

A.343u.E.135v?Ar&  seiner  vernun ft.  der  ursach  halben  wurden  di  fiirsten  und  herren  5 
der  kron  Frankreich  an  ainander  hassen  umb  den  gebalt  der  regirung, 
di  bey  dem  kflng  zu  hof  lagen.  darzu  gab  sich  ain  irrung  zbuschen 
Johannsen  von  Burgundi  und  des  herzogen  von  Orliens,  also  das  roan 
saget,  der  herzog  von  Orliens  hiet  ainem  ritter  sein  hausfraun  beschlafen 
uber  iren  willen.  der  selb  ritter  was  des  von  Burgundi  diener.  darurab  10 
understund  sich  des  der  herzog  von  Burgundi,  und  bey  ainer  nacbt, 
ale  der  herzog  von  Orliens  zu  Parys  aus  dem  kiinklichen  hof  haim 
u.  F.  203 in  sein  herberg  gieng,  lief  der  herzog  von  Burgundi  iiber  yn  und 
u.  E.  136  ermordet    den   herzogen   von   Orliens.a    niemant  wesst ,   wer  das   mort 

gethan  het.  und  des  morgens,  als  man  den  toten  fiirsten  gein  /  F.  263]  15 
kirchen  trug,  do  gieng  der  herzog  von  Burgundi  auch  mit  der  klag. 
u.  F.  203  u.  darnach  floch  er  aus  dem  kunklichen  hof  und  verpannt  sich  zu  dem 
E.  136  kiing  von  Engeland,  und  er  bebegt  den  wider  zu  kriegen  und  anzufachen 
den  erbkrieg,  der  vil  jar  gebert  het  zwischen  der  kron  von  Frankreich 
und  Engeland  und  der  doch  zu  der  iczgedachten  zeyt  zu  ru  komen  20 
was.  aus  dem  tod  des  fiirsten  gieng  so  gross  iibel  mit  streyt,  raub, 
prant  und  mort,  das  der  gross  uberfltissig  reichtum  und  di  manigfeltig 
hoc  h  fart  in  Frankreich  ward  verkert  in  klagliche  armut.  und  m  us  ten 
vil  tausent  menschen  darumb  sterben  und  verderben;  dann  di  kron  zu 
Frankreich  hett  solhen  grossen  unsyg,  das  zechen  tausent  man  aus  25 
Engeland  wol  60000  Franzosen  darnider  legten,  als  dann  auf  ain  zeyt 
geschach,  das  ains  mals  fiinf  herzogen  erschlagen  wurden  und  funf 
herzogen  gefangen.  und  verlos  der  kung  von  Frankreich  daz  land 
alles  pis  ain  zbay  slosser  und  stett.  der  vorgedacht  herzog  von  Burgundi 
ward  in  ainem  gelayt  zu  dem  kiing  bracht  und  in  dem  ersten  rat  30 
u.  F.  203.  erschlagen  von  ainem  ritter;  der  rach  seinen  herren,  den  herzogen 
v  o n  O  r  1  i  en  s.a  [  F.  264  ]  aus  disen  sachen  alien  entsprang  n och  grosser 
krieg  und  manschlacht,  und  der  kiing  von  Frankreich  geban  wunder 
grossen  unsig,  also  das  er  nachet  ganz  vertriben  ward,  doch  durch 
ain  junkfrauen  alle  seine  land  wider  gewan.  35 

A.343uJ2.136.  Die  ktingin  het  iren  bruder,  herzog  Ludbig,  gar  lieb,    darumb  sy 

im   taglich    gross    gut    gab   an    parschaft   und   an    kostlichen  klainaten, 
137.  von    golt    und     silber.       das   schikt   er    alles    haym    gen    Bayren. 
namlich  waren  das  di  klainat:1 

Der  ktingin  gute  kron.  40 

Item   der  ktingin  schapel  rait  .  .  .a  und  mit  zbay- 
hundert  kostlicher  perl. 

a  Rawn,  darin :    mal.     b  verstiimmelt :   bopeys  Hs.    (fur  lv  ropeys 
=  55  Rutrinen?)2 

1  Zu  die8em  Verxeichni*  vgl.  Kluckhohny  Ludwig  der  Reicke,  1.  Ex-  4b 
kurs  S.  359  ff.:    Uber  die  Schatxe  Ludwigs  des  Bar  tig  en. 
9  Vgl.  Kluckhohn  a.  a.  0. 


—     597     — 

Item  ain   scheyblig  futral,   lank  und  mitten  hoi, 

rait    ainen    guldein    kranz    mit    perl    und    edlm 

gestain  ve-rsiglt. 
Item  der  kiingin  gute  caiffe.a 
5ltem   der  kiingin   gute  giirtl,  mit  ainem  ladl  be- 

schlagen,  ubergoltt. 
Also   sind   der  stick   fiinfe   in   ainem  watsack  ge- 

besen. 
Item  ainen  achteketen  palas. 
loltem  ain  gulden  napf. 

Item   ain  gulden  giesvass,    gemacht  [F.  265]   mit 

turndlein. 
Item  ainen  grossen  gulden  sinwellen  kopf. 
Item   zbo   gulden  kandl;   der  hat  yede  zbo  quart. 
I5ltemzbay  gulden  pekk,  darausmandi  hand  wescht. 
Item  dreu  plat  und  sechs  gulden  schussel. 
Item  drey  gulden  schal  auf  fiiessen. 
Item  drey  gulden  schal  an  fiiess. 
Item  6  gulden  loffl. 
20ltem  1  gulden  schusslring. 

Und  solich  gulden,  edlgestain  und  klainat 
hat  herzog  Ludbig  darnach  seinem  kamermaister 
Wieland  von  Freiberg  und  seinen  manserben  ge- 
geben,   und   mit   solhem  geding  und  underschaid, 

25das  er  soliche  klainet,  di  weil  er  lebet,  nach 
seinem  rat  solt  anlegen,  und  ob  der  kamer- 
maister mit  tod  abgieng  und  nit  leibserben  von 
seinem  leib  geboren  hinder  sein  liess,  das  dann 
di  obgenanten  klainat  mit  sambt  60000  gulden  und 

30was  er  darumb  in  sein  gbalt  pei  seinem  leben  erkauft 
hiet,  sollten  anfallen  und  hangen  den  zbain  stiften 
unser  frauen  und  sand  Mariczen  und  dem  neuen 
pfrundhaus  zu  Inglstat.  als  aber  sein  kamer-/"#  266] 
mayster    abgent    an     leybserben,    liess    in    herzog 

35Ludbig  solich  gut  und  giilt,  so  kamermayster  pei 
seinem  leben  umb  etlich  klaineter  kauft  het,  gen 
Inglstat  volgen  in  mass,  wie  vor  davon  stet,  und 
gab  des  den  goczhauseren  brief  und  sidl  mit  anderen 
mer    und    vil    mainungen,    di    solhe    gab    ganzlichen 

40ausweisen  von    ort  zu   ort.     auch   waren  auf  solhen 

*  so  Hs. 


—     598     — 

klainaten  und  gelt  des  kamermaisters  hausfrauenft 
Araaley  vonWerthaim  vorbehalten,  namlichen  1000  0 
gulden  fur  ir  heiratgut  und  morgengab  etc.  also 
kamen  durch  den  herzogen  di  kostlichen  klainat 
und  der  reichtura  in  Bayrn,  das  er  alles  von  seiner5 
sbester  der  kiingin  enpfieng  und  gen  Bairen  schiket, 
wie  vor  geschriben  stet. 
A.  343  Als  aber  solhe  hingebung   der   klainat  hinder  di  fran- 

u.  E.  137  zosischen   herren    und   adl  kam,   ward  herzog  Ludbig  gefangenund 
u.  F.  203.  in  ain  berte   gefanknus  gelegt,   also    das    sicb   sein   diener  und    manig- 10 
liche    versacben,    er   wurd   nit    lebentiger    aus    der   geffinknus    komen. 
das  beschach  anno   1413  b.    do   beruefet   ain   machtiger   burger   zu 
Paris  di  pesten  und    das   gemain  volk  der  stat  vil  zusamen  und  spracb 
under    anderen  worten:    „lieben   frund,   das    war  [F.  26  7  J    nit  zimlicb, 
das   der  fiirst   von   Bairen   also  unfurstlich  gefangen   solt  ligen.     es  15 
war  auch  der  kron  zu  Frankreich  ain  grosse  schmacbait;  dann  der  furst 
ist  arm  und  ist  darumb  gen  Frankreich  gezogen,   das  er  gut  wollt  ver- 
dienen  umb  den  kung.     und  ob  er  nu   solichs  erobert   hat,   daz  hat  er 
doch  mit  willen  des  kungs  und  der  kungin,  seiner  sweater,     damit  hat 
er  den  tod  nit  verschuldt."     und  mit  solhen  worten  ward  das  ganz  volk  20 
der  stat  Paris  bewegt,  das  ay  herzog  Ludbig  ganz  ledig  iiesaen  an  all 
urfech    und   geisl.      man    vermaint    auch,    das     an    der    gefanknus 
schuldig   war   herzog  Johanns    von   Burgundi,    und   er   sey 
durch  den  delfin  erledigt  worden. 
A.  344  Sein  gemachl  starb.     do  nam  er  ain  andre  hausfrauen  25 

in  Frankreich.     darnach  zoch  herzog  Ludbig  haim  in  Bairen. 
u.  E.  137.  und  do  er  haim  kam,  do  lebet  er  im  anfank  gar  kostlich  und  het  wol 
600  pf&rd  an  seinem  hof;  darunder  waren  vil  grafen,  herren,    gut  ritter 
und  knecht. 
A.  344  u.  Nu  het  sein  vater,  herzog  Stefan,    vil  schuld  gemacht;    wann  er30 

^- 2&?  "•  dienet  geren  zu  willen  schonen  frauen    und    Slichet    haim    all   hof 
u.  F.203&eT    turnier    mit    grosser    kostum.      di    schuld   ward    nu   an  den 
[F.  268]  sun,  herzog  Ludbig,  gefodert.     der   wolt  darumb  niemant 
ausrichtung    thun.     mit    dem    riten    vyl   guter    ritter    und    knecht    von 
u.  E.  137  im    von   Sbaben,  Fran  ken   und   auch    etlich   von    Bayren.     di  huben  an  ^ 
u.  F.  203.  mit  im  zu  kriegen,    und  ward  vil  unru  in  dem  land,     aus  dem  erwuchs 
204.  ain  grosae  aufrur  zbiischen  herzog  Ludbigs  und  herzog  Hainricha,  herzog 
Fridrichs    von  Land  a  hut  sun  aus  Niderbairen.     das  fiieget  sich    also: 
A.  344  u.  j)er  zejt  als  kung  Sigmund    mit   alien  geist lichen   und   welt- 

"•  ^^  1  ichen  ffirsten  im  concili  zu  Costenz  was,  kam  es  an  ainem  tag,  das  der  40 
hochwirdig  herr,  her  Jorg  von  Hochenloch,  bischof  zu  Passaw, 
u.  E.  138  het  Jen  kung  und  etbo  vil  ander  ffirsten  zu  tisch  geladen.  als  di  zu 
der  wirtschaft  kamen  und  herzog  Hainrich  ein  fur  den  kung  kam,  do 
beach  rai  in  herzog  Ludbig  offnlich  vor  dem  kung  und  andern  furs  ten 
fur  sein cd  rauber  und  sprach,  er  hielt  di  auf,  di  in  und  sein  land  und  45 
w.  E.  139  ieut  taglich   raubten  wider   got    und  recht.     di   red,  d  i  herzog   Ludbig 

*  haufrawen  Ha.    b  1313  ffs. 


—     599     — 

thet,  begab  sich  aus  dem,  das  herzog  Hainrich  ainem  freiheren  Jorgu.  F.  204 
von  GundlfiDg  ein  geschloss  auf  der  Iser,  gen  ant  Wblfstain,  het  eingeben. 
da r aus  bekrieget  er  herzog  Ludbig  umb  schuld,  di  im  herzog  Stefan  u.  E.  139 
was  [F.269]  schuldig  worden.  diser  red  schamet  sich  herzog  Hainrich  u.  F.  204 
5  und  antbort  darzu  nit  mer,  dann  das  er  sprach:  „herr  der  kiing,  ir  hort**'  E.  138 
di  unpillichen  wort  wol."  mit  dem  gieng  er  zu  der  thur  aus  an  sein  «*.  F.  204 
herberg  und  leget  sich  haimlich  an  und  liess  im  satelen  bei  acht  u.  E.  138. 
pfarden  und  nam  zu  im  etlich  ritter  und  knecht.  und  als  das  mal  ain 
end  hett,  rait  herzog  Ludbig  alain   her  nach  seiner  gewonhait  und  bolt 

10  nit  warten  auf  sein  hofgesind.  d  o  lufen  etlich  edl  knaben  mit  im. 
also  rannt  herzog  Hainrich  wider  in  und  was  begirig  sein  swert  in 
herzogen  Ludbigen  zu  stechen.  und  als  er  im  das  swert  anseczet  und 
ain  tail  in  in  stach,  prach  im  herzog  Ludbig  das  swert  aus  der  hand, 
und   di    weil  slugen   und   stachen  herzog  Hainrichs  diener  den  herzog 

15  Ludbig  durch  sein  haubt  und  gar  vom  ross*  und  ran n ten  damit  zum 
thor  aus  und   wessten   nit  anders,  dann    herzog  Ludbig  solt  von  den 
slegen  und  stichen  sterben.    das  [F.  270]  beschach  auf  offner  -4-  345. 
gassen    zbiischen    10    und    11   oren    an  sand  Ursula  abent 
anno  1417. 

20  Als  aber  das  geschray  fur  den  kung  kam,  der  erzurnet  des  zumal  A.  345  u. 

ser  und  schuf  dem  fursten  den  grafen  von  Sbarzburg  nachzueylen.   als  F-  204 
aber    das  nit  verfieng,  ward  ain  grosser  auflauf  in  der  stat,   und  kiing  t*.  E.  138 
Sigmund  rGket  heraus  in  das  feld  und  all  fursten  und  di  ganz  samlung 
mit  im  und   sass  da   zu  gericht  mit  den  teutschen  ftireten  iiber  herzog 

25  Hainrich,  und  was  im  willen  den  abzurufen  von  seinem  land,     do  kniet 

purggraf  Fridrich    von  N  firm  berg  nider  ffir   den   kung  und  ruefet  gar  Ut  jf#  204 
begirlich  zu  dem  kung,  das  sein  kunkliche  genad  das  gericht  aufschiib,  u.  E.  139. 
pis   man   Bach,  wie  sich  di  ding  umb  herzog  Ludbig  anliessen,   ob  er 
stiirb    oder  genas.    der  gebet  ward  der  burggraf  gebert  von  dem  kfing. 

30  Herzog  Hainrich  mit  hilf  etlicher  Swaben,  als  der  von  A.  345. 

Reysach   und   Jorg    von  Burgaw,    kam   er  an   schaden   yn 
sein  land. 

Do   nu   herzog  Ludbig  seiner   bunden   genas    und  wider   gesund  A.  345 
ward,  der  kung  verzoch   di   straf  gegen  herzog  Hainrichen.  «*.  E.  139 

35  es  was  auch  kain  offner  krieg  [F.  271]  zwiischen  der  fursten  u'    ' 
hinz  anno  1421  im  anfank  der  vasten.    do  ward  di  Neustat 
pei  Abensperg   in   herzog  Hainrichs  land,    aber   aigen  der 
herzogen   von   Miinchen,  gebunen,    beraubt  und  verprent. a 
erst  erhub  sich   ain  offner  krieg  zwiischen  der  fursten;  wann  herzog 

40  Hainrich,  herzog  Ernst  und  Wilhalm,  herzog  Johans  von  Amberg, 
burggraf  Fridrich  von  Nuremberg,  bischof  Johanns  von  Aichstet, 
bischof  Jorg  von  Passaw  und  sunst  vil  ritter  und  knecht,  jetbeder 
aus  besunder  ursach,  die  kriegeten  all  wider  den  vorgedachten 
herzog  Ludbigen  und  gebunen  im  etlich  schl6sser  und  stet  an.   solichs 

45rauben,  prennen  und  verderben  weret  ser  lang.  herzog 
Hainrich    erstoret   das  geschloss  Baybrunn   bey  Miinchen ; a 

a  Raum,  darin :  mal. 


—     600     — 

mer  erstoret  er  das  geschloss  Torring  gegen  Salzburg.* 
/  F.  272]  herzog  Hanns  von  Amberg  erstoret  ganz  das 
geschloss  Peczenstain  bey  Harspruk.*  auch  mit  hilf  margraf 
Fridrich  von  Brandenburg  geban  er  di  stet  Weyden,  Frein- 
stat,  Stain,  Laufen,  di  geschloss  Flozz  und  Pargstain  in  5 
ainem  jar.a 
A.  346  Do   nun  herzog  Ludbig  hett  vil  stet  und  slosser  ver- 

loren,  schiket  er  ain  michel  volk  auf  Miinchen  iren  milch- 
u.  F.  205.  marktb  ZU  erstoren.  die  pranten  di  dorfer  Pasing,  Germaning, 
206.  Gauting,  Awbingen,  also  das  man  das  feur  zu  Miinchen  sach.MO 
von  stundan  schlug  man  an  den  sturm.  und  mit  den  allerersten  warn 
berait  di  drei  fursten  in  ir  aigen  person,  herzog  Ernst  und  [F.273] 
sein  bruder,  herzog  Wilhalm,  und  herzog  Albrecht,  herzog  Ernst  sun, 
der  noch  vast  junk  was.  di  furaten  kamen  zu  aUerfodrist  und  am 
ersten  an  di  veint  pey  den  dorfer  Allingen  und  Geckenpeunt  15 
und  griffen  sy  mandlich  an.  do  ward  ain  gar  rosch  sehlachen;  wan  di 
von  Miinchen  zugen  mit  haufen  zu.  ain  e dim  an  kam  an  den 
jungen  fursten,  herzog  Albrechten,  und  sprach  im  zu  umb 
fanknus. c  do  rannt  herzog  Ernst  zu  und  slug  in  zorniglich 
mit  ainem  streitkolben  hindan  und  sprach:  „ey,  wolcz  du20 
ainen  fursten  fachen?"  do  gebunen  di  Miinchner  mit  den 
fiirst  di  uberhand  und  fiengen  und  furten  der  gefangen  pey  zbay 
hunderten  gen  Miinchen. d  das  geschach  ze  Eyting  an  dem  Pars- 
perg   ZU  Hoflach    am  sanztag  in  der  quatember  ZU  Sand  [F.  274] 

Michels    tag  anno  1422.     zu  urkund  des  sigs  ist  daselbs  ain  25 
capellen    gepaut  worden.     darnach   durch   fleyss  kiing  Syg- 
munds   und    Brande,    cardinal    legat   des   romischen    stuls, 
ward  der  krieg  ain  tayl  gericht  und  ain  tayl  angestellt. 

A.  329  Als  nu  herzog  Johanns  zu  Holland  abgangen  was  und 

herzog  Philipp  von  Burgundi   sich    seiner  land  Holand  etc.  30 
und  ander  understand,    do  tailten  auch  di  vier  fursten  sein 
verlassen  furstentum  in  Bayren,  des  haubtstat  was  Straubing. 
di  tailung  yst  geschechen  an  sand  Johans  abent  des  tatifers 

u.  346.  anno   1429.     an   dem   tail    ward   herzog  Ludbig  Scharding, 
Neuhausen,  Tiefenstain,  der  drittayl  zu  Dingolfing,  Kirchperg  35 
und  di  juden  zu  Rengspurg. 

A.  346  Anno    1430  ward   erbeitert    unser   frauen   kirchen  zu 

Inglstat  und   darein   gepauet   ein  grebnus  von  herzog  Lud- 

bigen.     und  er  liess  seins   vateren,    herzog  Stefans,  gebain 

u.  E.  139  aus   dem  kloster  Schonfeld    darein    furen.    und  er  vermainet  40 

daselb  ain  spital  zu   pauen;   darin   sol  ten  gebesen    sein   tausent  armer 

»  Raum,   darin :    mal.     b  milchmart  Hs.     c  darunter  freier  Raum. 
d  Raum,    darin:  mal  gefangen. 


—     601     — 

menschen.    er  stiftet  den  psalter  zu  lesen  tag  und  nacht  und 

12  alt  mannen,  [F.  275]  di  taglichen  petetn.    auch  pauet 

er  ain  neus  pfrundhaus V     er    fieng   auch   an    zu   pauen    v'\\A.  347  u. 

kofltlicher  pan  an  geschlosseren ;  der  verbracht  er  weoig  gar.  E  139. 

5  Anno  1431    in  der  samlung   der  flirsten   zu  Nurmberg  A.  347. 

ward  durch  kiing  Sigmund  rechtlichen  erkannt  von  des 
f ravels  begen,  den  herzog  Hainrich  im  concily  zu  Costenz 
het  herzog  Ludbigen  bebeyst,  das  er  must  an  etlichen 
enden   etlich   ebig  mess  stiften  und  ain  zal  soldner  im  aus- 

10  balden,  aber  von  der  haubtsach,  taylung  des  lands,  ward 
nichcz  ausgericht. 

Der  f first   uberleget  di  klSster  und  alle  geistliche  giiter  in  seinem  A.  347  u. 
land    gar   swarlich   mit  jageren  und   falkneren  nach   den   franzosischen  E.  139. 
sytten.    er  het   auch  yn  dem  vergangen  krieg  den  klosteren 

I5vil  urbar  und  gueter  genomen  und  einzogen,  das  di  prelaten 
nit  erleyden  mochten.  und  darumben  sechs  kloster,  Scheyren, 
Fiirstenfeld,  Undenstorf,  Anger  zu  Munchen,  Geysnveld  und 
Hochnwart2,  di  namen  den  fursten  ffir  mit  geistlichem  gericht, 
dardurch   erkennt   ward,    das    er   gefrafelt  het  wider  kiing 

20  Karls  wtill,  und  prachten  yn  ein  den  pan,  darin  er  sein  lebtag  belayb. 
3sy  verkiinten  yn  auch  gar  [F.276]  von  Bairen  hunz 
gen  Ofen  durch  verhengniis  der  anderen  herren 
von  Bayren.  doch  behielt  und  besass  er  mit  gebalt 
di  obgenanten  giiter  der  kloster,  di  weyl  er  regirt . 

25  und  nach  im  herzog  Hainrich,  darnach  herzog  Ludbig,  dar- 
nach  herzog  Jorg.  davon  wolt  herzog  Jorg,  er  war  gleich 
so  wol  im  pann  als  sein  vorvoder  herzog  Ludbig.4 

Und   do  herzog  Ludbig   also  verkiindt  ward   in  a.  347. 
den  pan,   do   was  kiing  Sigmund   zu  Ulm;   der  wolt  mit 

30  dem  reich  auf  in  gezogen  sein.  do  das  der  fiirst  sach,  do 
forcht  er  di  kaiserlich  macht  und  gab  dem  kaiser  wider  di 

*  pfundtbaus  Hs. 

1  Pfriindehaus  fur  dreixehn  mannliche  und  ztcei  tceibliche  Personen 
xu    Ingohtadt.     Stiflung  vom  29.  Januar  1434 ;   vgl.   Soltl,    Die  frommen 

35  Stiftungen  der  Wittdsbaeher,  S.  188. 

2  Als  Zusatx  xu  oben  S.347y  Anm.2  ist  noch  xu  vertceisen  auf 
Biezler,  Nachtselden  und  Jdgergeld  in  Bay  em  ,  in  Abkandlungen  der 
k.  b.  Akademis  d.  Wissensch.,  111.  KL,  XXIU,  540  ff. ,  besonders  547, 
Anm.  6. 

40  8  Die  folgenden  2  Satxe  finden  sich  oben  im  lateinischen  Texte  nichi. 

4  „Nichtganx  klar"  nennt  Riexler,  Nachtseldeijiu.8.w.  S.  542 y  Anm.  5 

den  entsprechenden  lateinischen   Satx  oben  S.  34  7,  32.     Hier  im  deutschen 

lext  ist    der   Ausdruck  etwas  deutlicher.      Herxog    Qeorg  kummerte  sich 

nicht   urn    die   alte  BannerklMrung ,   die   der  Kleriker  Arnpeck  schuchtem 

45  als  fur  die  Besitxnachfolger  noch  giltig  erachtet,  wenn  der  Herxog  wollte! 


—     602     — 

brief,  di  er  hett  von  dem  rcich  umb  ain  grosse  summa 
gelcz.  darnach  geschach  ain  vertrag  zu  Rengspurg  mit  den 
klosteren,  versiglt  mit  der  kunglichen  majestat  insigl 
anno  1434. 

In  dem  selben  jar  ist  kaiser  Sigmund  iibernacht    in  5 
dem  geschloss  zu  Freising  gewesen  an  dem  20.  tag  Augusti, 
und  er  zoch  gen  Rengspurg  zu  tadigen  mit  den  Hussen. 

Anno  1435  hat  ain  end  genomen  der  krieg  zbiischen 
herzog  Ludbigs  des  elteren  und  des  bischofs  und  der  stat 
zu  Passaw  in  der  vasten  und  zu  osteren  zu  Rengspurg  durch  10 
recht  durch  etlich,  di  von  baiden  seiten  darzu  geben  waren; 
wann  der  herzog  het  den  von  Passaw  aus  seinen  geschlosseren 
Scharding  und  Kuugs-[F.  277 /stain  vil  schaden  gethan. 
herwiderum  di  purger  von  Passaw  hetten  pey  Scharding 
gross  prennen  verpracht.  15 

348.  Anno  1436,  als  noch  weret  der  geseczt  frid  zwuschen 
der  herren  von  Bayren  durch  kaiser  Sigmund  zu  Rengspurg, 
erhub  sich  wider  krieg  in  Bairen  durch  die  edlleut,  darzu 
sy  di  fursten  hielten.  sy  wollten  den  frid  selber  nit  offen- 
lich  brechen  und  hielten  in  doch  nit  recht.  20 

Hainrich  Nothaft,  der  alt  ritter,  und  Jorg  Herten- 
berger  und  sein  heifer  und  gunner  kriegten  rait  ainander. 
herzog  Albrecht,  herzog  Ernst  sun,  verpant  sich  zu  herzog 
Ludbig  in  der  osterwochen.  herzog  Hainrich  leget  sich  flir 
Dingolfing,  aber  er  gewanns  nit.  er  nam  auf  her  Hainrich  25 
Nothaft  zu  ainem  haubtmann.  in  der  zeyt  ain  schef  auf  der 
Thunaw,  das  was  herzog  Ludbigs,  das  belaitet  herzog 
Albrecht  herab  von  Voburg.  di  hofleut  herzog  Hainrichs, 
di  da  lagen  zu  der  Newstat,  verachteten  herzog  Albrechten 
und  auch  sein  gelait  und  beraubeten  das  schif  und  alls,  das  30 
darin  was.  erst  saget  herzog  Albrecht  herzog  Hainrichen 
ab  und  gewan  die  [F.  278]  Newstat,  di  herzog  Hainrich 
verseczt  was.a  am  dritten  suntag  nach  osteren  margraf 
Fridrich  von  Brandenburg  und  herzog  Hanns  von  Amberg 
kamen  zusamen  zu  Rengspurg  frid  zu  machen.  in  der  zeit35 
herzog  Albrecht  und  der  jung  herzog  Ludbig  der  puklat 
der  liess  Hannsen  von  Abensperg  durch  sein  stat  Abnsperg. 
am    montag    nach    dem    obgemelten    sunntag   zu    laid    und 

349.  schaden    her    Hainrich    Nothaft    Afthausen,     Mangolting, 
Senchofen  und  andre  dorfer  verprennten  sy. a  an  dem  nagsten  40 
ertag  darnach   Hainrich   Nothaft   unentraut  hat  den  markt 

«  Baum,  darin :  mal. 


—     603     — 

Maiburg  aufgehoben,  beraubt  und  verprennt.a  [F.  279]  in 
den  tagen  machten  di  fiirsten  frid  zbuschen  herzog  Hain- 
richs  und  herzog  Albrechcz  pis  auf  pfingsten.  item  in  den 
pettagen  der  haubtman  Hainrich  Nothaft  gewan  Geyslhering, 
5  daraus  man  vil  geraubt  und  geprennt  het. a  item  zu 
pfingsten  leget  sich  herzog  Hainrich  und  sein  haubtman  flir 
Dingolfing  zum  andern  mal.  in  den  pfingstfeyrtagen  margraf 
Fridrich  von  Brannenburg,  Ernst,  Albrecht,  Johanns  und 
Hainrich,  herzogen  in  Bairen,  kamen  zusamen  zu  Rengspurg. 

10  da  ward  ain  frid  gemacht  zbuschen  herzog  Hainrichs  und 
herzog  Albrechcz,  doch  das  herzog  Albrecht  di  Neustat 
belayb.  an  der  drivaltigkait  tag  kamen  di  fursten  zusamen 
zu  Aichstett.  do  hielt  man  inderdict  von  herzog  Ludbigs 
person  wegen.     darumb   ward   nichcz  ausgericht.     item  am 

I5pfinztag  nach  goczleichnams  tag  gewan  herzog  Hainrich 
Dingolfing. a  [F.  280]  item  bischof  Lienhart  Layminger  und 
di  purger  zu  Passaw  belegeten  di  stat  Scharding  und  das 
geschloss  Kungstain.  item  zu  subenden  herzog  Hainrich 
und  sein  haubtman  legeten  sich  fur  das  geschlos  Kirchperg, 

20  und  ward  gebunen  an  dem  achteten  nach  sand  Johans 
tag. a  herzog  Hainrich  erstoret  Kirchperg b  und  verprennet 
das  geschloss  Roteneck. a  das  Rotenek  hett  herzog  Ludbyg 
den  Laimingeren  angewunnen.  da  di  fursten  nit  mochten 
gerichtt  werden,   do   nam  das  zu  herzen  herzog  Ernst  und 

25bracht  zu  wegen,  das  das  concily  zu  Basel  sandt  sein 
ambasiat  in  Bairen,  her  Johannsen,  bischof  zu  Lubich  der 
provinz  Bremen,  und  doctor  Niclas  von  Cusa,  brobst  zu 
Maynfeld.  di  seczten  ainen  frid  zu  Rengspurg  von  suntag 
nach  sand  Jacobs  tag  uber  vier  jar  zbuschen  herzog  Ludbig 

30  des  alten  und  seins  suns  auf  ainem  tail  und  herzog  [F.  281] 
Hainrichen  und  den,  di  mit  im  ein  dem  pund  waren,  des 
haubtman  was  margraf  Fridrich,  herzog  Johanns,  graf 
Ludbig,  Ulrich  und  Wilhalm  von  Oting  und  der  stett 
Rotenburg  in  Franken,  Werd  in  Swaben,  Nordling  im  Ries, 

35  Dinklsptichl,    Weissnburg    und    Popfing,   und  in  sunderhait 
zwiischen    bischof  Lienhart    und    der   purger    von  Passaw,  350. 
doch  mit  etlichen    underschaiden :    item   also   das   geschlos 
Kungstain    sollt   zerbrochen    werden   und   an    recht    nimer 
gepaut   werden,   das  niemant  kain   schad  daraus  geschach. 

40  und    ob  herzog  Ludbig  etbas  neus  well  pauen,   das  sol   er 
von  seinem  gut  ander  leuten  an  schaden  thun.    item  geist- 

&  Raum,  darin :  mal.     b  Kurnstayn  Hs. 


—     604     — 

lich  person  sollen  in  iren  alten  freihaiten  beleiben  an  alle 
beschwarung.  auch  zbiischen  herzog  Ernst  und  seins  suns, 
berzog  Albrecht,  und  irs  vetteren,  herzog  Adolf*,  aber 
ee  di  prief  besiglt  wurden,  herzog  Hainrichs  hofleut 
huben  auf  das  kloster  Ebersperg;  das  was  herzog  Ludbigs.5 
di  purger  von  Passaw  zerprachen  das  geschloss  Kiingstain, 
das  am  ersten  Hainrich  Nothaft  het  angefangen  zu  pauen, 
di  weil  er  viztum  was  im  niderland,  [F.  282]  an  der  heiligen 
drey  kiing  tag;  darumb  ward  es  genant  Kiingstain. 

A.  350  u.  Es   begab  sich  ain   krieg  zbiischen  des  herzog   Ludbigs   des  10 

E.  140.  alten  und  Beins  suns,  herzog  Ludbig  des  jungen,  den  man  hiess 
den  puck  la  ten.  der  sun  trang  den  vateren  von  vil  steten  und  gschlosseren . 
er  nam  di  ein  und  besass  di  wider  seinen  valeren.  darnach  beleget  er 
den  vateren  in  der  stat  Newburg  mit  hilf  8eins  veteren1,  margraf 
Fridrich1  von  Brannenburg,  und  lag  davor  18  bochen  und  gewan  di  15 
stat  mit  dem  sturm  b  und  vieng  darin  seinen  vateren  anno   1443. 

A.  351  u.  Darnach    kiirzlich    starb  der  jung    ffirst.     und    paid    kam    sein 

™*  IIP  swager,  margraf  Albrecht,    eylend    und    fieng  den    alten  herzog  Ludbig 

u.  h.  J05  jn  £eT  gef  antnug  UI1(j  fQrt  in  mit  im  haym  gen  Anspach  yn  Franken 

u.  E.  140 und  hett  im  willen,  er  wollt  in  schaczen.     der  margraf  het  vil  red  20 
mit   dem    alten   ffirsten  auf  mainung,   das  er  im  solt  wider  geben  und 
bezalen,  was  er  seinem   sun   het  geliehen   und    mit  im  dargelegt.    der 

u.  F.  205  f  first  wolt  davon  niemant  kainer  red  stat  thun  weder  sein  landschaft  oder 

u.  E.  140.  niemant  sunst.     also  nam  in  der  margraf  ains  tags  fur  gar  mit  ernstlicher 

rede  /  F.  283 J  und  sprach :  „ir  miiesst  mir  gelt  geben  oder  ir  must  in  meiner  25 
gbalt  sterben".  der  ffirst  sprach:  „nira  ain  sbert  in  dein  hant  und  stich  das 
in  mich  und  sprich :  ich  wil  gelt  haben  von  euch.  als  oft  wil  ich  sprechen : 
ich  wil  dir  nichcz  geben,   als  lang  pis  mir  di  sel  ausget;   dann  du  hast 
beder  recht  noch  gelimpf  zu  meinem  leyb  oder  gut",     und  do  der  ffirst 
etliche  zeit  in  des  margrafen  gwalt  gebesen  was,  understund  sich  herzog  30 
Hainrich  und  hielt  vil  tading  mit  dem  margrafen.    und  ward  beredt  durch 
ir  baider  tayl  rat,  das   in    herzog  Hainrich   ledig   macht    von  dem  mar- 
grafen   umb   32   tausent   gulden   mit  wissen  herzog  Ludbigs  landschaft. 
und    do   in  herzog  Hainrich    erledigt    und  in   das   Bairenland    bracht, 
ervodret  er  di  gemelten  suma  gelcz  an  in,  das  er  im  di  wider  gab,  so  35 
wolt  er  in  fiiren  lassen,  yn  welhe  stat  er  begert.    do  antbort  im  herzog 
141  Ludbig,    er  hiet  in  umb  nichcz  gebeten,   er  wolt  im  auch  nichcz  wyder 
geben.     also  liess  er  den  alten  fursten  gen  Burkhausen    fiiren.     do  was 

u.  F.  205.  er  etlich    kurz  zeyt  und  starb  in  der  gefanknus  an  peicht  und  puss  im 

pann  anno  1447  an  pfinztag  nach  sand  Jacobs  tag,  do   er  was  40 

fiber    di  80  jar  seins  alters,    und  ward  begraben  in  dem  kloster  Raiten- 
haslach. 
A.  351  u.  Der  ffirst   het   oft  mit   wainenden  [F.  284]  augen  geredt:    „wer 

E.  141.  fair   das  gesagt  hiet  in  meinen  jungen  tagen,  das  ich  als  vil  solt  lei  den, 

a  Albrecht  Adolf  Hs.     b  Raum,  darin:  mal.  45 

1  Dtese  Aenderung  gegeniiber  dem  lateinischen  Text  (oben  S.  351  ,1} 
bexw.  dessen  Quelle  Ebran  140,  6  ist  veranlasst  durch  Fiieirer  204 ,  37. 


-     605     - 

ich  hiecz  nit  gelaubt,  das  mich  all  teutsch  fursten  darzu  hieten  briogen 
mogen".  als  ain  mandlicher  und  mach tiger  furst  was  er  an  parecbaft. 
also  geschicht  den,  di  mer  vertrauen  in  sicb  selb  haben  dann  in  got. 

Er  het   all    sein  tag  anhangend  krieg  und  kainen  syg.     er  muest  A.  351  u. 
5  auch  in  krieg  ersterben.  F.  205. 

Darumb  das  der  herzog  Ludbig  im  pan  starb,  alle,  di  A.  352. 
dabei  baren,  do  man  yn  begrub  zu  Raitenhaslach,  di  karaen 
auch  in  den  pan.  do  schicket  herzog  Hainrich  gen  Rom 
und  erlanget  von  babst  Nicolao  dem  vierten  absolucion 
10  und  gebalt  auf  den  brobst  zu  Baumburg  comissari.  zu  dem 
musten  umb  absolucion  komen  alle,  di  umb  di  sach  in  den 
pan  komen  waren. 

Des  selben  jars  umb  sand  Johanna  tag  zu  subenden  nam  herzog  A.  351  u. 
Hainrich  Inglstat  und  ander  stet  und  geschlosser  ein.  F.  205. 

15  Ludbig  der  jung,  herzog  in  Bairen,  pfalzgraf  bei  Rein,  A.  352 

graf  zu  Mortan   und   Grainspach,    des  vorgedachten    alten 

herzog  LudbigS   sun.      der  furst   was   genannt  der  pucklat   herzog \u.  E.  150 
wann  er  was  ain  ungeschaffner  mensch  von  aller  glidmass.   er  hett  [F.  285] 
ainen  kurzen  leib,  uber    di  mass  lange  pain,   und  auf  seinem  riigk  trug 

20  er  ainen  grossen  hofer.    er  ward  in  Frankreich  geboren  und  in 
ainer  krezen   gen  Bairen  getragen,   davon   er  pucklat  bas. 
und  er  was  doch  weis  und  het  grosse  vernunft.    er  sass  ZU  Fridpergt*.  F.  205. 
bei    Augspurg    zu    haus    mit   seiner   hausfrauen    Margreth, 
margraf  Fridrich  von  Brandenburg  tochter. 

25  Der   furst  fiel   yn  ungnad  des  vaters,   also  das  man   saget,    er  A.  352  u. 

wolt  in  enterben ;  wann  er  het  ainen  basthart;  dem  hiet  er  geren  uber-^-  150. 
geben   etlich   stet   und  geschlSsser.     Der  jung  fiirst  beklaget  sich  uber 
den  vateren  gegen  seinen  frunden,  auch  gegen  der  landschaft,  und  mit 
hilf  herzog  Albrecht  von  Bayren  zu  M tin c hen  und  ander  seiner  frund 

30  nam   er   das  ganz  oberland  alles  ein,   all  stett   und  geschlosser  pis  an 

Laugingen    und    Neuburg.    darnach    rait    er   hin    fiir   das    gepirg    und 

erfodret  di  selben  stet  und  geschlosser,    aber  in  bolt  niemant  einlassen. 

Dem    fursten    gab    sein    swecher   zu    heiratgut    di    stet   und 

geschlosser,  so  er  und  herzog  Johanns  von  Bairen  ZU  Amberg  seinem 

35yater    vor   etlichen    jaren    hetten    angewunen,    mit    namen    Parichstain, 
Weyden,   Lauf,   di  stett  und    geschloss  yedes    halbs,   und  Hilpoldstain,  151. 
stat    und    geschloss,    [F.  286 J  ganz,    darzu  Herspruck.     darnach    uber 
etliche    jar  bebeget  er   di  statt  Newburg  und  gewan  di  mit  dem  sturm 
und    vieng  seinen   vateren  darynnen,   als    vor  auch  geschriben  stet.  353. 

40  und  lebet  doch  nit  lang  darnach;  wann  er  het  wider  seinen 
vater  gethan.  und  bard  begraben  zu  Inglstat  bey  seinem  an- 
herren  herzog  Stefan  anno  1445  an  ertag1  nach  sand 
Ambrosy  tag. 

1  6.  April.     Nach    Haeutle,    Genealogie  S.  126  wird  der    7.  April 
45  urkundlich  als  Todestag  genannt. 


—     606     — 

A.  353.  Frau   Margreth,    herzogin   in    Bayren  ,    witib    herzog 

Ludbig  pukl,  der  ward  vermorgengabt  di  stat  und  geschloss 
Fridperg  pey  Augspurg.  da  hielt  sy  hof  und  hielt  das 
inn  en  vil  jar,  pis  ir  bruder,  margraf  Albrecht,  krieget 
mit  herzog  Ludbig  von  Landshut.  do  gab  sy  es  uber5 
herzog  Ludbig.  der  seczet  sy  gen  Ysereck ;  darnach  seczet 
er  sy  gar  gen  Lanczhut  und  versach  sy  nach  aller  ir  notorft 
als  ain  fiirstin. 

Sy  nam  haimlich  zu  der  ee  yren  hofmaister  Martein 
von  Waldenfels,  aber  offenlich  wolt  sy  sein  kainio 
wort  haben  von  forcht  wegn  margraf  Albrecht,  irs  bruders, 
und  anderer  fiirsten,  auch  das  sy  den  namen  ainer  herzogin 
nit  verliir,  den  sy  auch  behielt  bis  an  ir  end.  und  darnach, 
als  di  zwen  fiirsten,  herzog  Ludbig  und  margraf  Albrecht, 
[F.  287]  vericht  wurden,  liber  kurze  zeit  darnach  starb  sy  15 
zu  Landshut  und  bard  begraben  zu  Saldental  im  kloster 
bei  der  grebnus  der  herzogen  yn  Niderbayren  an  sanztag 
vor  sand  Jacobs  tag  anno  1465. 

Ain  andre  kurze  histori.  al 

Als  man  zelet  anno  domini  1388,    do   der  gross20 
krieg    was    zwiischen   der  herren   und    der   stet,    do 
kamen  di  herren  herzog  Fridrich,  herzog  Albrecht 
und  herzog  Ludbig  mit  ainem  grossen  her  fur  Stauf 2 
an  unser  frauen  gepurt   tag3  und  schlugen  yre  zelt 
auf  pei   dem  Prewperg4   auf  di  Donaw  und  pey  dem25 
alten  pach   pey  Rewferting.5     darnach   kam  herzog 
Ruprecht  Klemm  der  jiinger  vonNewburg  mit  seinem 
her  und  schlug  seine   zelt   auf  oberhalb   Stauf  auf 
di  Tunaw.    und  dy  herren  stiirmeten  den  markt  des 
freitags  in   der   quotember   an  sand  Haimrans   tag630 
und    gewunnen    den    mit   sambt    der    kirchen.      also 
lagen    sy  vor  Stauf  hunz   in   di   neunt  wochen   und 

a  von  stelung  des  sacraments  des  altars  von  anderer  Hand  hinxu- 
gefiigt. 

1  Der  folgende  Text  findet  sich  auch  in  der  Farrago  historica  rerum  35 
Ratisponensium   des   Hieronymus    Streitl,    gedr.    bet    Oefele,   Rer.    Bote. 
SS.  11,  510. 

7  Donaustauf.     Vgl.  Janner,   Oesehiohie  der   Bischofe  von  Regens- 
burg  HI,  329. 

3  8.  September.  40 

4  Breuberg. 

5  Reifferding, 

a  Der  Freitag  in   der  Quatember  ware  der  18.  September    gewesen, 
wdhrend  St.  Emmeram  am  22.  gefetert  wird. 


—     607     — 

lasen  die  weingarten  ab  und  reutten  ir  vil  aus.  nu 
geschach  das  yn  der  wochen  vor  sandDionisy  tag1, 
das  zwen  erberg  man,  gepriider,  gehaissen  dyOber- 
hauser,  gesessen  bey  Braunaw,  di  hetten  zwen 
5knecht,  als  [F  288]  oft  ain  fromer  herr  arg  diener 
hat.  di  knecht  kumen  in  di  kirchen  zu  Sulzbach2 
und  prachen  auf  den  sarch  auf  dem  altar  und  nomen 
daraus  das  heilig  sacrament  des  fronleichnam 
unsers  herren  mit  sambt  der  piichsen  und  peytl  und 

lOdecken,  darin  lag  das  heilig  sacrament,  der  ain 
knecht,  der  da  hiess  Anderl,  der  des  Jorg  Ober- 
hausers  knecht  was,  der  schob  es  in  seinen  puesen 
und  hielt  es  also  verporgen  yn  seinem  erbl  pey 
drein  tagen  hunz  an  denpfinztag3  vor  sand  Dionisy 

15  tag.  in  der  selben  zeyt  gab  er  den  peytl  zu  kaufen 
ainer  gemainen  frauen  umb  7  Amberger  d.;  di  selben 
verzeret  er  mit  anderen  gemainen  frauen,  di  weyl 
er  gocz  leichnam  pey  im  trug,  als  er  hinach  verjach 
der   frauen,    der   er   den  peitl  het  geben.     doch   in 

20der  selben  zeyt  erzaiget  got  sein  rach  an  ym,  das 
er  anhub  zu  erkrumpen  an  seinen  glideren.  do 
erschrak  er  und  nam  gocz  leichnam  und  trug  in  vor 
an  den  Prewperg  und  verparg  in  ein  der  ptichsen 
daselbs  und  warf  erd   darauf  und   gedacht  im,   sein 

25solt  niemant  ynnen  werden.  nach  dem  gieng  er 
aber  under  das  here  und  kam  zu  der  frauen,  der  er 
den  peytl  het  zu  kaufen  geben.  dy  hiess  mit  dem 
[F.  289]  namen  Dieml.  und  fragt  sy,  wo  sy  den 
peytl  hin   hiet    gethan.     do    sprach   sy,    sy   hiet   yn 

30dem  Gorgen  Oberhawser  zu  behalten  geben.  do 
klagt  er  yr,  wie  swar  er  begriffen  war  mit  grossem 
siechtumb,  prechen  und  krankhait.  do  lief  dye  selb 
frau  nach  ainem  priester.  di  pracht  im  den 
gardian  von  Landshut,  das  er  sein  peicht  hort.    der 

35vernam,  wie  er  gevaren  hett,  und  sprach:  „du  solt 
zaigen,  wo  du  den  fronleichnam  unsers  herren  hin 
verporgen  habest."  do  antbort  der  schuldig:  „ich 
mag  vor  wetag  ab  der  stat  nit  kommen."  doch 
pracht  in   der  peichtvater   mit  ziechen  und  tragen 

40an  den  perg.     do  kunt  noch  mocht  er  unseren  herren 

1  9.  Oktober. 

*  Bet  Donaustauf. 

8  8.  Oktober. 


—     608     — 

nit  finden  an  der  stat,  da  er  in  hin  verborgen  hett. 
do  sprach  der  herr:  „du  pyst  sein  nit  wirdig,  das 
du  in  finden  sollt",  und  fiirt  in  wider  ab  under  das 
hore  auf  offen  placz.1  in  der  zeit  was  man  aus 
suchent  das  wirdig  sacrament,  an  der  statt  schart5 
ainer  das  erdrich  noher,  und  ersachen  di  piichsen. 
da  beruften  sy  her  Hainrichen,  herzog  Albrechcz 
caplan.  der  nam  dye  puxen  und  trug  sy  zu  herzog 
Albrechcz  zelt.  in  der  selben  zeyt  von  gottlicher 
rach  [F.290]  was  gross  wunder  von  dem  vorgedachten  10 
knecht  auf  offem  placz  geschach,  da  maniger  man 
zusach.  in  aller  mass  als  man  ainer  hennen  ab- 
schlecht  den  kopf,  dy  darnach  springt  hin  und  her, 
also  erkrumpet  er  an  alien  seinen  gelideren  und 
tobet,  das  es  in  oft  erhub  von  der  erden,  und  sein  lo 
haubt  ward  ym  umbgeryben  auf  den  nack,  und  seine 
augen  prach  es  im  fur  seinen  kopf  und  wurden  ym 
als  di  feust,  und  seine  naslocher  wurden  im  als 
weyt,  man  hiet  ym  in  iglichs  wol  ain  aye  geschoben. 
und  er  erschwarzt  under  den  augen  als  ain  kol  und^o 
starb  also  jamerlich.  des  selben  tags  der  ander 
sein  gsell  wollt  trenken  seinem  herren  ain  pfard  in 
der  Thonaw;  das  stund  vor  auf  und  warf  yn  iiber 
ruck  ab  yn  das  wasser.  do  lief  vyl  volks  zu  und 
wolten  ym  geholfen  haben,  und  do  man  im  ainen25 
spiess  wolt  raichen,  da  schlug  das  ross  hinden  auf 
und  schlug  ym  den  kopf  enzway.  dye  zben  wurden 
begraben  gen  Sulzpach.  der  dritt,  der  auch  daran 
schuldig  was,  der  ward  erstochen.2  do  das  alles 
geschach  und  erholen  was  under  dem  here,  da30 
giengen  statiglich  zben  ritter  und  knecht  zu  der 
stat,  da  [F.291]  gocz  leichnam  was  funden  worden. 
und  herzog  Albrechcz  landschreyber  pracht  dar 
rafen,  latten  und  pretter  und  machet  ain  hyttl 
dariiber,  und  jederman  stecket  ain  kreuzl  dar,  das  35 
der  gar  vyl  burden,  also  weret  das,  hunz  das  her 
aufprach  und  hinzoch  vor  sand  Marteins  tag.3 
darnach  belaib   es  unfrid  hunz  gen  pfingsten,4  das 

1  Bier  ist  die  Erxahlung  der  Farrago  etwas  ausfiihrlicher.  40 

*  Hier  kbrt  die  Erxahlung  in  der  Farrago  auf. 
8  11.  November. 

4  6.  Juni  1389.   Der  Friede  war  am  4.  Mai  1389  xu  Eger  gesehlossen 
worden;  vgl.  Btexler,  Qeschichte  Baierns  III,  149. 


—     609     — 

man  nit  torst  fur  ain  tor  gen.1  do  es  frid  ward,  do 
ward  die  fart  an  dy  stat  ye  langer  ye  grosser,  wann 
es  got  wolt.  auch  yst  zumerken,  das  erberg  frauen 
zu  Stauf  prinnend  kerzen  haben  konnen  sechen  von 
5Sarching2  aus  unser  frauen  capel.  man  hat  auch  als 
ain  guldeine  kandl  sechen  komen  in  den  luften 
yn  di  stat  und  andre  grosse  zaichen,  di  noch 
taglichs  da  beschechen,8  des  wol  zu  wunderen 
ist  etc. 

10  Nu  kum  ich  wider  an  meyn  vorgelassne  mainung 

der  herzogen  von  Bairen. 

Fridrich,  herzog  in  Bayren,   pfalzgraf  bey  Reyn,   des  A.  356. 
elteren   herzog  Stefans  [F  292  J  sun,   der  was  der  listiger 
under  seinen  bruderen ;  wann  als  er  und  sein  briider  Stefan 

15  und  Hanns  mit  ainander  tailtent,  do  macht  er  mit  Landshut 
und  Burkhausen  den  grosseren  tayl,  und  den  behielt  er  im, 
doch  verhiess  er  den  anderen  ain  summa  gelcz  jarlich  zu 
geben,    als  er  auch  tet,   di  weil  er  lebt.     aber  hernach  ist 

vil     unru    daraus    erstanden.4       i  m    ward    zugetaylt   ain    tail   des  E.  127. 
20  niderlands    yn    Bayren.        di     tailung     geschach      ZU     Mtinchen  A.  356. 
anno  1392  an  ertag  vor  sand  Katherina  tag. 

Anno   1371   ist   sand  Jobst  kirchen   zu  Landshut  ain 
pfarrkirchen   gemacht   worden   durch   herzog   Fridrich  und 
bischof  Paulsen  von  Freysing. 
25  Anno  1377  ist  gestorben  di  durchleuchtig  frau  Margreth, 

herzogin  in  Bayren,  des  burggrafen  von  Nuremberg  tochter. 
Anno    1380    starb    frau   Anna    von    Neyffen,    herzog 
Fridrichs  hausfrau. 

Der  herzog  Fridrich  hat  zu  Landshut  di  weinwax  am 
30ersten  angefangen  zu  pauen. 

Nach  frau  Anna  tod  nam  er  frau  Magdalena,  Barnabes, 

des  fiirsten  von  Mailand,   tochter,   Thadee,   herzog  Stefans 

hausfrauen,  schwester.    also  heten  [F.  293]  di  zbo  swesteren 

di  zben  briider  Stefan  und  Fridrich  zu  mann.  herzog  Fridrich 

35het  bei  Frau  Magdalena  kinder,  namlich: 

1  Aus  diesem  Ausdruck  diirfte  xu  sehUessen  sein,  doss  der  Verf asset 
der  obigen  Erxahlung  sich  innerhalb  der  Mauem  von  Donaustauf  (oder 
Regensburg?)  befand. 

*  Sarching. 
40  8  Die  Niederschrift    der  Erxahlung  scheint   also  nicht  lange  nach 

den  geschilderten  Vorfallen  erfolgt  xu  sein.  An  der  Stelle  der  wieder- 
aufgefundenen  Hostien  wurde  die  Salvatorkirehe  bei  Donaustauf  erbaut; 
vgl.  Janner  a.  a.  0.  Ill,  329,  Anm.  1. 

4  Der  gleiche  Text  oben  S.  594. 

Qaeilen  a.  ErOrterungen  N.  F.  HI.  39 


—     610     — 

Frau  Elizabeth :  di  ward  verheirat  Fridrichen,  burg- 
grafen  zu  Nurmberg  anno  1401,  den  hernach  Sigmund, 
romischer  kting,  margrafen  undkurfiirstenzu  Brandenburg 
niacht.  di  frauen  nennet  man  in  der  March  das  schon 
Elsl  von  Bayren.  5 

A.  357.  Hanns:   der  starb  an  sand  Thomans  abent  anno  1396, 

begraben  zu  Raitenhaslach. 

Frau  Margreth  und  frau  Magdalena :  sind  baid  begraben 
im  kloster  Raitenhaslach,  und 

356.  Hainrich,   der  nach  ym  lange  zeyt  geregirt  hat.  10 

357.  Anno  1382  di  stet  mit  sambt  kting  Wenzesla  von 
Becham  machten  ainen  pund;  darin  waren  all  teutsch 
reichstett,    di  stat  Rengspurg  und  der  erzbischof  von  Salz- 

E.  128  u.  burg,     davon  ist  hie  ZU  merken,    das  di  vorgenanten  drey 
*'  JO'*brtider   Stefan,    Fridrich    und   Johanna    mit  sambt    anderen  15 

fiirsten    und    herren    ffirten    ainen   grossen   krieg    bider    Pilgram, 

E.  128  erzbischof  z  u  Salzburg,  und  wider  di  stat  Rengspurg  und  all  reichstett 

u.  A.  358.  hierumb    di    reichstet    mit    gwalt    und    hereskraft    zugen    durch    das 

Bairenland   von   Augspurg   bis   gen   Abach   und   teten   grossen   schaden 

mit  raub  und  [  F.  294]  prant  und  prachen  dem  adl  vil  geschldsser  und  20 

sicz.  *    und  an  dem  widerhaimziechen  wurden  ir  vil  erschlagen  auf  dem 

Lechfeld1  von  herzog  Stefan  anno  1387.* 

F  r?tf  Auch  so   vieng  herzog    Fridrich    her    Pilgram,    erzbischof  zu 

Salzburg,  der   was  ainer  von  Puechaim,  ain  Ostereicher,   und 

hielt  den  etliche  zeit  in  gef&nknus    ZU  Raitenhaslach.  25 

A.  257 u. 35 7.  gu  dem  lessten  ward  er  selb  ledig  und  gieng  haim  zu 

ftiessen  gen  Tittmaning.  do  enpfieng  man  in  mit  der 
process,  man  het  sein  vast  gehiitt;  wann  man  hielt  interdict 
und  sang  nit.  man  las  auch  nit  mess  in  der  ganzen  provinz, 
bis  er  ledig  ward,  da  komen  sein  korherren  von  30 
Salzburg  zu  im  und  sprachen,  sy  wolten  in  treulich 
erlediget  haben.  do  antbort  er  in  zorniglich,  ob 
sy  kainen  under  yn  gehabt  hieten,  dem  sy  auch 
ain  [F.S95]  ynfl  aufgeseczt  hieten.2 
E.  128  Darnach  zugen  di  reichstet  mit  grosser  niacht  auf  den  von  Wirtem-  35 

berg,    dem    verderbten   sy  sein   land   mit   raub   und    prand.    dem  kam 
zu    hilf  pfalzgraf  Ruprecht  Klemm8,  der  darnach  romischer  kfing  ward, 
u.  A.  358.  mit    ainem    grossen    geraisigen    zeug.    der    ftirst    Eberhart b  *     von 

»  Raum,  darin:  mal.     b  Erhart  Hs. 

1  Vgl.  oben  S.  532,  1.  40 

7  Qtielle? 

8  Vgl.  oben  S.  256,  30. 
*  Vgl.  oben  S.  358,  39. 


-     611     — 

Wirtemberg  zoch  zu  den  feinden,  do  er  sy  mit  freyden  rauben  und 
prennen  sach,  und  tet  ainen  herten  streit  mit  den  reichstetten  »  129. 
anno  1388  zu  Teffingen  pey  Wila  an  sand  Bartlmeus  abent. 
und  der  VOn  Wirtemberg  gesigt,  und  ward  der  reichstetischen 
5  vil  erschlagen.  auch  ward  erschlagen  graf  Ulrich,  ain  junger  von 
Wirtemberg.  dem  von  Wirtemberg  entsprang  grosser  reichtum  aus 
dem  krieg. 

Item,    als   oben1    gesagt    ist   bei    pfalzgraf   Ruprecht  Of.  A.  257  u 
Klemm,    syben  fursten  legten  sych  fur  das  geschloss  Stauf. 
10  Anno  1389  ward  der  krieg  durch  di  kurfursten  gericht.^-  35S- 

Der   fiirst,    herzog    Fridrich ,    was    weys  und    mandlich    und  A.  357  u. 
uebet  mer  herlichait,  dann  sein  [1.296]  reichtum  er  tragen  mocht.    er  E-  12^- 
tet  weit  und  kostlich  rays;  dardurch  kam  er  in  grosse  schuld. 

Anno  1393  zoch  herzog  Fridrich  gen  Beham  und  starb  A-  357- 
I5auf  dem  beg  an  sand  Barbra  tag. 

Anno  1404  starb  sein  hausfrau  Magdalena  von  Mailant,  4:*57  W' 
witib,  di  herzog  Hainrichs  muter  was,  an  sand  Alexi  tag. 
Item  ain  tochter2  herzog  Fridrichs  ist  ver- 
heirat  worden  Johannsen  Meinharten,  graf  zu  Gorz 
20  und  Tirol,  der  heiratgut  ir  bruder,  herzog  Hainrich, 
erst  hernach  bezalt  hat,  dann  sein  vater  das  nit 
zalt  het,  und  er  must  es  fur  den  vater  zalen.3 

Hainrich,  pfalzgraf  bei  Eein,  herzog  in  Niderbairen, £■  |^  u- 

graf    im  Rauttal4,    herzog  Fridrichs   sun,   kam,   als  er  noch 

25  junk  was,  an  das  fiirstentum.    do  erhub  sich  gar  grosse  unru  und  ubls  359. 
in    der  stat  Landshut;    wann  herzog  Fridrich   het  der  stat  daselb  gar 
vil    und    8u n der  gtosse   freihait  geben,   der   selben   aber    in   kain  weis 
gestatten,     volfuren    noch    zugeben    wolt    herzog  Hainrich,  der  jung 
fiirst,    umb  des  willen  der  rat  und  vil  von  der  vermiigenden  gemain 

30  sich  dem  gemelten  jungen  fflreten  hart  widersaczten.  und  auf  ir  frey- 
haytprief  [F.297J  und  der  geleichen  puten  sy  dem  fursten  das  recht 
auf  den  romischen  kung.  das  verschmachet  dem  fursten  von  den  seinen 
vast  und  sunderlich  seinen  edlen.  er  fieng  ir  vier  aus  den  machtigen 
und  gbaltigen  aus  dem  rat,  ainen  Pelchinger,  Martein    von  Asch,  Lienhart 

35  Kettner  und  Hanns  Mospurger,  peck,  den  selben  liess  er  die  stat  und 
das  land  ewig  versagen  ;  darzu  ward  in  genomen  an  als  mittl  als  ir  hab 
und  gut.  als  sy  aber  nu  von  weib  und  kinden  und  alien  irn  grossen 
giiteren  getriben  wurden,  das  namen  sy  in  vast  zu  herzen.  auch  was  es 
den  von  Landshut  vast  laid  und  schikten  in    zue  ir   behende  potschaft, 

40  das  sy  sich  vinden  liessen.    zu  ainer  zeit  kurz  darnach  machten    sy  ainen  210. 
anschlag    und  kamen  pei  der  nacht  an  di    lend  zu  Landshut.     da  half 

*  Raum,  darin :  mal. 

1  S.  531. 

*  Magdalene. 
45             •  Quelle? 

4  Rottal.     Vgl.  oben  S.  362,30  und  37  7 ,  34. 

39* 


—     612     — 

in  ain  burger,  genant  Dietrich  Reck  1,  durch  di  planken  fiber  di 
maur  in  sein  baue.  do  machten  sy  mit  etlicben  und  den  maisten  von 
dem  rat  und  der  gemain  anschleg,  wie  si  sich  weiter  in  den  dingen  balten 
wolten.  nu  bet  der  selb  Reckl  ain  bausfrauen ;  di  ward  diser  ding  gewar. 
nu  bet  sy  ain  pulscbaft  an  des  fursten  hof.  der  [F.  298  J  kara  in  disem  5 
wesen  und  geschaften  zu  der  s  el  ben  seinen  hiibscherin.  als  sy  etlicb 
bandl  irer  geschaft  verbrachten,  spracb  di  frau  zu  im :  „ob  du  mich  nit 
wolltest  vermaren,  ich  wolt  dir  fromde  ding  sagen."  er  verhiess  ir, 
er  wolt  des  nit  pa  gen,  daraus  ir  scbad  ersten  roocht.  an  stund  sagt 
sy  im  alle  ding  und  zaigt  im  aucb  di  end,  da  ir  samlung  was.  und  10 
als  er  alle  ding  erforscbt  het,  bub  er  sich  zu  dem  hofmaister  Gorgen 
Ahaimer  und  Sigmund  dem  Apfentaler  und  verkunt  in  dise  ding,  di 
prachten  aucb  das  schnell    gen  hof  an  den  fursten. 

A.  360.  Aber  ich  hab  di  ursach  also  vernoraen:  herzog  Hainrich 

was  ain   kind.     Caspar  Frawnhofer,   Erasm  Preisinger,  N.  15 
Klosner  und  ander  sein  edlleut  di  regirten  den  fursten  und 
vertheten   im   das   sein.     das  mochten  sein   getreu   burger 
nit    ansecben  und  wolten  di  edlleut  gefangen  haben,  das  si 
miisten  ain  raitung  gethan  haben  und  des  fursten  regiment 
pas  fiirsechen.     do  aber  di   edlleut  des   gewar  wurden,  do  20 
prachten   sy  es  anders  an  den  fursten  und   sagten  ym,  sy 
wolten  yn  fachen.     er  gelaubet  in  das. 
A.  359  u.  Von   stundan   samletcn    sy,  was   sy  [F.299]   von  hofgesind  zu 

F.  210.  wegen   mochten   pringen.     mit  den    wurden  die  burger  uberfallen    und 

zu  fanknu8  gebracbt.  do  ward  ain  grauslicher  auflauf.  und  ir  vil  25 
vielen  uber  di  maur  aus  und  wo  sy  sych  verbergen  mochten.  also 
wurden  ir  vil  getott  und  geplendta  und  sunst  vertriben  mit  weib  und 
mit  kinden.  auch  Hess  man  niemant  von  seinem  gut nichcz  widerfaren; 
es  nam  der  herzog  gar  mit  all.  das  ist  ges Chechen  an  DO 
1408.1  30 

A.  360.  Do   aber  soliche   handlung  dem   fursten  im  concili  zu 

Costenz    ward   ftirgehalten,    entschuldiget   er  sich   des  und 
sprach,  er  war  ain  kind  ge wesen. 

A.  360  u.  Als   aber   diser    herzog  Hainrich  zu  manpareu  jaren  kam,   ward 

F.  210  er  gar  ain  guter  fridlicher  furst,  ain  ernstlicher  gestrenger  richter.    d  i  35 
u.  E.  141.  raiiber  und  der  geleichen  ubltater,  so  er  di  zu  wegen  pracht,  den  mocht 
211.  niemant  gnad   pey   im   erlangen.     uber  des   willen    stund  als  sein  land 
in  statem  und  gar  guten  frid. 
A.  361  u.  [F.  300]  Der  herr  dienet   unser  frauen   mit  ganzem    fleyss  und 

E.  141.  eret  sy  mit   be  sunder  em  guten   gebet   und  werken  all  sambstag.     er  40 
A.  361  u.  wag    demutig    gegen    allermaniglich.      er    tet  jedermann    Selb 

'ausrichtung.      er    liess    im   nichcz   verschmahen. 

a  Raum,  darin:  mal. 

1    Viehnehr    1410.     VgL  S.  360,  2    utid  Anm.  1.     Der   Irrtum   ent- 
stand  icohl  aus  dem  Anfang  von  oben  S.  359,  5.  45 


—     613     — 

wann  leut  zu  im  kamen,  die  vor  im  ze  schaffen 
hetten,  es  waren  pauren  oder  ander,  so  man  im 
dann  gelt  darschlaichet,  so  nam  ers  und  liess 
in   den  erbl  vallen,   dann  er  albeg  das  maist  tail 

5kuttet  erbl   trug,   hunz  pis  oft  im  ain  paur  oder 
arm   man  nur  ainen  pehamisch  gab,  den  nam  er 
und  recket  in  albeg  di  hand,  daon   er   das  gelt   uber  diA.361u.F.2U. 
mass  lieb  hett     und  wann  er  bei  frauen  was,  so  hielt   er  sich  gar  init  A.361u.E.14l 
ziich tiger  gepard  und  Kitten ;  des  geleichen  musten  auch  all  sein  diener  thun. 

10  Der    furst  thet  zwo  rays  gen  Breussen   dem  teutschen  orden  zu  A.  360  u. 

hilf    wider  Wladislaum,  den    kung    von    Polan,    und    seinen    bruder, E-  *41 
herzog  Bitolt  von  Littaw,  und   den  Schiderballen ,  di  zben    dannoch 
hayden   waren,  zu  den  zeiten,    als    di  teutschen  berren  den  grossen 
streit  verloren    hetten    und   der   hochmaister,   am   gschlacht  ainer    von 

15  Junging,  und  mit  im  600  kreizerherren  erschlagen  wurden. 

Herzog   Hainrich   hielt    solichen    guten   [F.  301]    frid    in   seinen  A.  361  w. 
landen,  wann  di  kaufleut  oder  ander  yn  sein  land  kamen,    so  sprachen  &  142- 
sy :  „wir  sein  in  den  rose  n  gar  ten  kumen.  wir  seinen  sicher  und  bedurfen 
kains    gelaicz  mer."    zu   geleicher  weis  sprachen  auch  di  raflber,    wann 

20  sy  in  sein  land  kamen :  Jasst  uds  aus  dem  land  eylen ;  wann  der  herzog 
lasst  kainen  rauber  leben,  wo  der  bet  ret  en  wirt.  man  henkt  auch  di 
wolf  so  wol  in  dem  land  als  rauber  oder  dieb." 

Anno   1408    3   wochen    nach   osteren    ist    gebesen    zvA.359. 
Rengspurg  ain  turnier.    darin  sind  gewesen  Stefan,  Wilhalm 

25  und  Hainrich,  herzogen  in  Bairen. 

Anno   1412    nam   herzog  Hainrich  zu    ainem   gemachl3tf0. 
frau  Margreth,  herzog  Albrecht  von  Ostereich  tochter.   diser 
frauen   bruder,   herzog  Albrecht   von  Ostereich,   ward  dar- 
nach  romischer  kung.     herzog   Hainrich  hett  hochzeyt   zu 

30  sand  Katherina  wind.1     aus  ir  gepar  er  Ludbigen,  Albrecht 
und  Fridrich,    auch  drey  tochter.     Johanna  ward  verheirat  361. 
herzog  Otten  von  Mospach  anno  1427.     frau  Elisabeth  nam 

1  Dieser  mtrkwilrdige  Ausdruck  ist  sonst  nirgends  nachxuweisen. 
Bei  Schmeller,   der  dock    selten  im  Stiche  lasst,   und  in  anderen  Worter- 

35  biichem  findet  er  sich  nicht.  An  einen  Irrtum  oder  Schreibfehler  ist 
nicht  xu  detiken.  Im  lateinischen  Text  heisst  es  entsprechend  circa  ventum 
Katharinae.  ventum  steht  deutlich  in  der  Handschri/t,  und  Pex  war  im 
Unrecht,  als  er  dafiir  adventum  druekte.  So  ratselhafl  der  Ausdruck 
(bis    xur  Auffindung   neuer   Belege   fur   sein    Vorkommen,   erscheintt   so 

40  du'rfte  er  sich  etkldren  lassen:  es  handelt  sich  dabei  wahrscheinlich  um 
eine  volksmassige  Bexeichnung,  die  ebenso  wie  Katharinenregen,  Katharinen  - 
schnee,  Kathartnenwinter  (vgl.  Wander ,  Deuts<&.Sprichwbrter-Lexikon  II,  1167, 
Fischer,  Schuabisches  Worterbuch  IV,  261;  ich  verdanke  den  Einweis 
darauf  Herrn  Dr.  Mausser)  xeigt,  wie  dem  Katharinentag  vom   Volke  ge- 

45  wisse,  mit  dem  Wetter  xusammenhangende  Eigenschaften  beigelegt,  bexw. 
der  hi.  Katharina  Einfluss  auf  die  Witterung  xugeschrieben  wurde  (vgl. 
Schweixerisches  Idiotikon  111,  560).  Vielleicht  ist  der  unten  S.  621,  22 
vorkommende  Ausdruck  sand  Peters  wind  dknlich  xu  erkldren. 


—     614     — 

graf  Ulrich  von  Wirtemberg.  der  gemelt  graf  Ulrich  hat 
gehabt  drey  hausfrauen,  di  erst  frau  Margreth,  herzog  Adolf 
von  Kief  tochter,  bitib  [F.  302]  herzog  Wilhalras  von  Bairen 
zu  Munchen,  die  ander  frau  Elspet,  herzog  Hainrichs  tochter, 
als  hie  vor  stet;  aus  der  gepar  er  graf  Eberhart  den  jungen;  5 
di  dritt  frau  Margreth,  ain  tochter  herzog  Araodey  von  Soffoy, 
witib  pfalzgraf  Ludbig  bei  Rein,  dy  dritt  tochter  herzog 
Hainrichs  ward  ain  klosterfrau  zu  Saldental  zu  Landshut. 
Albrecht,  herzog  Hainrichs  sun,  starb  anno  1416,  be- 
graben  zu  Raitenhaslach.  10 

Fridrich,  herzog  Hainrichs  sun,  starb  an  sandErasm 
abent1,  baid  in  der  jugent,  begraben  zu  Raitenhaslach. 

Anno  1417  ira  concili  zu  Costenz  stach  und  fiirwartet 
herzog  Hainrich  herzog  Ludbigen,  als  oben  *  gesagt  ist. 
A.  361  u.  Der  fiirst  regiret  auch  gar  furstlich  im  selber  und  seinen  under- 15 

E- 142-  than  gar  nuczlich  und  lsblich.  er  was  am  ersten  arm,  aber  do 
er  aus  dem  concili  kam,  luget  er  pas  auf  und  ward  reich  und 
machtig,  des  geleich  sein  land  und  leut.  solichs  regiment  fiirt  er  alain 
mit  den  seinen  und  mit  den  pesten  und  weisesten,  so  er  im  Bairland 
▼and,  und  achtet  der  roten  pirrett3  gar  klain.  er  lie20 
362.  auch  wenig  gest  in  seinen  rat,  und  wann  er  rats  bedorft  von  den 
gelerten,  no  vodret  er  zu  im  etlich  sein  prelaten  und  auch  ab  den  stiften 
als  Freising,  R«ngspurg  [F.  303]  oder  Passaw.  mit  dem  guten  frid 
und  regiment  samlet  der  fiirst  ainen  grossen  schacz,  den  vorher  lange 
zeit  kain  fiirst  als  grossen  nie  gehabt  het.  den  schacz  legt  er  alien  zu  25 
Burkhausen  in  den  turn,  der  furst  het  gar  gross  lieb  zu  dem  rotwild 
und  liess  das  gar  wenig  fahen.  darumb  ward  des  wild  unsaglich  vil, 
das  jederman  gar  vil  scbaden  tet  an  irem  traid  und  anderen  frflchten. 
er  het  auch  vil  Juden  allnthalb  in  seinem  land;  di  wurden  kurz  nach 
seinem  tod  ausgetriben.  30 

Der  ftirst  het  vil  krieg  in  seiner  jugent  mit  seinem  vetter  herzog 
Ludbig  in  Oberbairen,  des  gleichen  ander  fursten  mer,  als  dann  hie 
vor  in  der  selben  histori  mer  davon  geschriben  ist 

A.  362.  Sein   hausfrau  Margreth  von  Ostereich   ist   gestorben 

am  weinachtag  anno  1447.  35 

A.  362  u.  Der  furst,  herzog  Hainrich,  uberlebet  seinen  vetteren,    herzog 

Et  *42m  Ludbigen  den   alten   von  Inglstat,   und   nam   ein   sein    land  als  der 
nachst  erb,  nach  der  sypp  zu  rechnen. 

A.  362.  Anno  1450  zu  den  zeiten  babst  Nicla  des  fiinften  was 

ain  jubljar  zu  Rom.    do  was  im  willen  der  genant  herzog  *° 
Hainrich  gen  Rom  in   aigner  person  zu  ziechen.    do  ward 
er  siech  und  starb  zu  Landshut  an  sand  Abdon  und  Sennes 

1  2.  Juni;  vgl.  dagegen  oben  S.  361,  Anm.  5. 

*  S.  598  f. 

8  Damit  sind  die  Rechtsgekhrten  gemeint.  45 


—     615     — 

tag  zu  morgen  fru  zbiischen  5  und  6  anno  14481  [F.  304] 
und  liess  ainen  sun  mit  namen  Ludbig;  der  nam  von  stundan 
ein  das  ober-  und  niderland  an  widerstand. 

Ludbig,    pfalzgraf   bey   Rein,    herzog   in    Nider-    und  A.  362. 
5  Oberbairen,   graf   zu    Grayspach   und   im    Rottal  * ,   herzog 
Hainrichs   sun   und  auch  kiing  Albrechcz    swester  sun,  ein  363  u.  F.  211. 
gar   furstlicher   herr,    maDhaft    seins   gemficz,    in  semen   kriegen    gar 
sighaft. 

Im   anfank  seins  regimencz  auf  ainen  sand  Franciscen A- 363- 

10  tag  auf  ain  stund  wurden  all  Juden  in  seinem  land  gefangen, 
ausgetriben  und  ir  gut  genomen. 

Anno  1451  hett  er  ainen  turnir  zu  Inglstat.  den  het 
dahin  gelegt  Walther  von  Eppstain,  herr  zu  Bru- 
berg.2 

16  Dem    fursten    ward    verheirat    frau    Omelia,    herzog 

Fridrichs  von  Sachsen  und  kaiser  Fridrichs  swester  tochter. 
di  hochzeit  ward  gar  kostlich  mit  vil  freuden  zu  Landshut 
begangen  anno  1452  in  der  vasnacht  in  gegenbiirtigkait 
margraf  Albrecht  von  Brandenburg,  Fridrich,  pfalzgraf  bey 

20  Rein,  Hans  und  Sigmund,  zben  jung  gebriider,  herzogen  in 
Bairen,  her  Sigmund,  [F.  305  J  erzbischof  zu  Salzburg, 
Johanns  zu  Freising,  Ulricb,  erwelter  zu  Passaw,  Carl  und 
Bernhart,  gebriider,  margrafen  zu  Baden,  graf  Ulrich  zu 
Wirtemberg  und  ander  vil  fursten,  grafen,  freien,  prelaten, 

26  herren,  ritter  und  knecht.  auch  wurden  da  verpracht  zwen 
turnier  an  ertag  vor  der  vasnacht,  ainer  vormittag,  der 
ander  hinnach.  das  geschach  von  der  zbair  fursten  wegen, 
margraf  Albrechcz  und  des  pfalzgrafen ;  wann  man  besorget, 
so  sy  in  ainem  turnier  geturnirt  hieten,  es  mocht  ain  unru 

30  erstanden  sein;  wann  sy  hetten  all  grosse  ritterschaft  bei 
in.  darnach  in  der  vasten  zugen  di  fursten  wider  haim 
jeder  in  sein  land  mit  gutem  frid. 

Herzog  Ludbig  gepar  ain  tochter  aus  seiner  frauen  Omelia,  gen&nt  A.  363  u.    E. 
Margreth,   di  ward    verheirat  pfalzgraf  Philipp,   und    ainen  sun  Georig  153  u,  F.  213. 

35  den  hub  aus  der  tauf  her  Sigmund,  erzbischof  zu  Salzburg,  A.  363, 
anno   1455  an    unser  frauen   schidung  tag  zu  Landshut  in 
sand  Marteins  pfarkirchen. 

a  Rauital  Hs. 

1    Vielmehr  1450.    Die   obige   Angabe   scheint  durch  einen  Irrtum 
40  hither  geraten   xu  sein,  da  dock  am  Anfang  des  Abschnittes   die  richtige 
Jahrxahl  steht. 

9  Eppenstein  xu  Braubaoh. 


—     616     — 

364.  Herzog  Ludbig  hat   gedemiitiget  di   stat  Dinklsptichl. 

Er  was  ain  grosmachtiger  fiirst.  darumb  ward  er  in 
vil  landen  genant  der  gross  oder  reich  herzog;  wann  sein 
vater  het  im  gar  ainen  grossen  schacz  lassen  zu  Burk- 
hausen.  er  was  gar  ain  fridsamer  herr.  wo  er  vemam  5 
[F.  306]  unfrid  under  den  fiirsten,  so  zoch  er  da  hin  in 
aigner  person  und  macht  frid.  daraus  begab  es  sich,  das 
er  weit  rais  tet  als  an  den  Rein,  gen  Bresla  in  der  Slesy, 
gen  Prag,  gen  Wien  und  anderswo.  darumb  ward  er  an 
vil  enden  genant  der  fridmacher.  er  Met  auch  geren  den  10 
kung  Laslao  mit  dem  kaiser  verricht;  es  wolt  nit  sein.  er 
tet  vil  kirchfert.  er  lie  sich  niemt  verheczen  in  di  geist- 
lichen.  er  hett  frum  geistlich  person  gar  lieb.  er  liess 
reformiren  di  kloster  zu  Landshut  zu  den  predigeren,  Salden- 
tal,  parfiissen  und  zu  Inglstat.  er  hielt  seinen  steten  iri5 
freyhayt  gar  schon.  er  was  auch  ersam  und  eret  sein  arat- 
leut  und  priester  oft  mit  beschaidessen  und  wilprat  und 
was   in  alien  dingen  willig  gehorsam  der  heiligen  kirchen. 

Es  ist  auch  hie  zu  wissen,  das  di  stat  Schbabischen 
Werd  hat  von  alter  zu  dem  haus  von  Pairen  gehort  und  20 
yst  dem  reich  verseczt  worden.  di  vermainet  herzog  Ludbig 
widerzupringen.  anno  1458  in  der  wochen  nach l  sand  Michels 
tag  zoch  er  mit  seiner  landschaft  darftir.  do  komen  im  zu 
lieb  di  hernach  geschriben  fiirsten:  margraf  Albrecht  von 
365.  Brandenburg,  pfalzgraf  Fridrich  bei  Rein,  Hanns  und  Ott,25 
herzogen  in  Bairen,  und  graf  Ulrich  von  Wirteraberg  und 
vil  [F.  307]  ander  mer  in  aigner  person,  do  di  gedacht 
stat  solhe  macht  sach,  do  ergab  sy  sich  dem  fiirsten;  doch 
ward  di  stat  dem  reich  darnach  durch  tading  wider  zu- 
gesprochen.  30 

Item  margraf  Albrecht  von  Brandenburg,  burggraf  zu 
Niirmberg,  vermainet  durch  kaiserliche  erlaubniis  aufzurichten 
ain  neus  unerhorts  gericht,  das  ain  jetbeder  man  mocht 
ainen  anderen  aus  Bairen  laden  und  voderen  auf  sein  gschloss 
Karlspurg.  solich  und  ander  sach  waren  nit  zu  gedulden.  35 
darumb  erstund  ain  grosser  krieg  zbiischen  des  margrafen 
und  herzog  Ludbigen  von  Bairen,  also  das  sy  an  ainander 
absagten. 

Nu  was   bischof  Johanns  von  Aichstet  auch  mit  dem 
margrafen  in  dem  pund.     darumb  anno  1460  in  der  vasten  40 

1  1st  immerhin  etwas  besser  als  das  ante  des  laieinischen  Textes; 
vgl.  oben  S.  364t  Anm.  5. 


—     617     — 

zoch  herzog  Ludbig  fiir  di  stat  Aichstett  und  beleget  di 
mit  macht.  das  kunt  der  raargraf  nit  gewenten;  er  mocht 
di  stat  auch  nit  geretten.  sy  schussen  auch  redlich 
in  di  stat.a  !   an  dem  heiligen  ostertag  ergab  sich  di  stat, 

5  der  bischof  und  das  capitl  [F.308]  und  verpant  sich  zu 
dem  haus  von  Bairn  zu  ewigen  zeiten.  darnach  zoch  der 
herzog  in  des  margrafen  land  und  leget  sich  fur  di  stat 
Rot  und  gewan  die. a  er  raachet  dabei  ain  feld.  er  het 
bei    im  sein    landschaft   und    vil   soldner   aus   Peham.    ym 

lokomen  auch  zu  lieb  di  zben  bischof,  der  von  Wirzburg  und 
der  von  Babnberg,  mit  irer  grossen  ritterschaft  und  macht, 
auch  herzog  Ott  von  Bairen  zum  Neunmarkt.  herbider 
gegen  im  ungefarlich  auf  ain  viertl  meil  wegs  ungefarlich 
slug  sich  zu  feld  der  margraf  mit  seiner  macht.    im  kamStfff. 

16  zu  lieb  auf  sein  gebet  und  ernionung  aus  Diirigenland  her- 
zog Wilhalm  von  Sachsen.  di  zbay  her  lagen  etbo  vil  tag 
gegen  ainander  tiber  still,  und  kainer  grayf  den  anderen 
an.  ains  tags  an  ainem  sambstag  abent  wolten  etlich  des 
margrafen  durch  den  furt  des  wassers,  das  enzbiischen  was, 

20 die  herzogischen  angriffen  haben.  des  ward  man  paid 
gewar  in  der  wagenpurg.  do  ward  ain  gross  schar- 
miiczeln,  und  di  nacht  traib  sy  von  ainander.  und 
[F.  309]  ward  ain  graf  von  Kirchperg  und  ander  mer  auf 
des  margrafen   tail   erschlagen.     darnach   ward   ain  frid 

25  geseczt  zbuschen  der  zbair  gedachten  fiirsten.  herzog  Wil- 
halm zoch  haim  gen  Piirgen  und  wolt  sich  nit  mer  in  den 
krieg  tadigen  lassen.  herzog  Ludbig  beseczet  di  stat  Rot. 
In  dem  nagsten  jar  darnach  anno  1461  prach  den  frid 
der    genannt   margraf.     hierumb    zoch    im   herzog    Ludbig 

30  wider  yn  sein  land  und  gewan  im  ab  pey  18  stet,  slosser 
und  markt.  zum  lesten  leget  er  sich  fiir  di  Newstat.  darzu 
balfen  ym  persondlich  pfalzgraf  Fridrich  und  di  zben  bischof, 
der  von  Birzburg  und  der  von  Babenberg,  und  herzog  Ott. 
di  stat  ergab  sich  dem  fiirsten.     hinach  zugen  di  egenannten 

35 fiirsten  all  wider  haim;  dann  es  was  nu  winter,  der  herzog 
beseczet  di  gewunnen  stet  und  slosser  mit  seinen  leuten. 
was  het  aber  der  margraf  zu  feyeren.  an  sand  Kathreyn 
abent  durch  mithelung  der  burger  bey  der  nacht  kam  er 
in    di  Newstat.     do    fand  er  etlich  Bayren  schlafent,  etlich 

40  a  Raum,  darin:  mal. 

1    Vgl.  den  xeitgenossisehen  Bericht  uber  die  Belagerung    der  Stadt 
EichstaU  im  Sammeiblatt  des  hisioriscken  Verehis  Eichstati  II  (1887),  Iff. 


—     618     — 

spilent.  der  haubtman  oder  pfleger  was  ain  Satlboger,  ein 
junger  ritter;  den  fieng  er  mit  anderen  an  dem  spil.  in 
wolt  der  herzog  nit  erledigen.  darnach  erlediget  in  sein 
vater  umb  das,  das  er  dem  margrafen  ainen  anderen  edl- 
man  fieng;  wann  der  [F.310]  herzog  von  irs  unfleyss5 
wegen  wolt  ir  kainen  erledigen.  und  in  ainera  monat 
nam  der  margraf  all  sein  stett  und  gschlosser  wider  ein, 
di  im  angebunnen  waren,  hunz  an  di  stat  Rot;  di  teten 
als  frum  leut. 

Der  herzog  was  zu  Brag   gewesen  bei  dem  kung  von  10 
Beham    Gorg   von    Bodobra,    und    durch    verhayssung   ains 
heiracz    hett  er  im  frundschaft  gemacht;   darumb  mocht  er 
367.  Beham  gehaben,  als  vyl  er  wollt.  auch  het  er  aus  Ostereich 
soldner,  genant   di  briider.     es  was  ain   kalter  winter  ge- 
besen,  das  di  Donaw  uberfroren  was.    der  margraf  vermainet  15 
dem  herzogen   grossen   schaden   zu  thun.     er  kam  bei   der 
stat   Rain    uber    di  Tonaw.     das   wendet  im  des   herzogen 
ritterschaft.    der  haubtman  was  di  zeit  her  Theseres  Frawn- 
hofer,  der  fromm  ritter.     der  margraf  tet  so  vil  bei  kayser 
Fridrich,    das   er  di   reichstett   zu  im  in  den  krieg  bracht,  20 
ausgenomen    Niirmberg    und    Beissnburg;    di    kauften    sich 
bei    dem    kaiser    ab    umb   gelt,     herzog    Ludbig    zoch    mit 
macht    in    Swabenland    und    gewan    das    gross    dorf   Nab 
mit   gewralt   aus   dem  stegrayf.  a    er  tet  seinen  veinden  vil 
schadens.  [F.  311]  der  margraf  het  sich  gesamlt  und  gesterkt  25 
mit  den   stetten   vom  reich.     er  schlug  ain  wagenpurg  pey 
der  reichstat  Giengen,  der  herzog  nachnet  darzu.    er  beriet 
sich  mit  seinen  edeln  und  weysen  raten  die  veind  anzugreyfen. 
und   so   nu  das   beschlossen   was,   stund   sein  hoffnung  und 
begir  zu  gott,  das  er  mocht  sig  erlangen  an  vil  menschlichs^O. 
plut  vergiessen.     er   ruefet   an   di  muter  gocz    von  Eck1 
mit   grosser    begir.     do    wurden    ritter  geschlagen    vil,    di 
ritters  gonoss  waren,  am  ersten  der  herzog,  her  Johannes 
herr  von  Peren,   Hanns  Sigmund  und  Jorg  gebruder  von 
Layming,   Wolfgang   von  Rorbach,   Hainrich  von  Staudach,  35 
Englhart  von   Weichs    und  vil   ander,   der   namen   mir   nit 
bekannt   ist,   auch    der   briider  haubtman   mit  namen  ritter 
Augustin.   di  haubtleut  waren:  her  Teseres  von  Frawnhofen, 
marschalk,   uber   di   ritterschaft,   her  Jan  Holub   uber  di 

a  Raumi  darin:  mal.  40 

1   Qemeint  ist  der  Wall fahrt  sort  Maria- Eck  bei  Trawistein. 


—     619     — 

landschaft.    sy  ordneten  gar  ordlich  di  spicz  rait  iren  glideren^&S. 
und  traten  gar  mandlich  zu  den  veinden.     her  Wolfgang1  £67. 
von  Kamer  het    das  paner   des  Bairlands   in   seiner  hand; 
das   sollt  gefurt  haben  der  von  Ortenberg;  der  was  noch 
ftzu  junk  oder  zu  schwach.    der  herzog  was  in  aigner 
person   in   dem   veld  pei  seiner  landschaft.     [F.312] 
etlich  rieten  im,    er  solt  auf  ain  ort  reiten.     er  antbort,  er 
wolt  lebentig  oder  tod  pei  seiner  landschaft  beleyben.    grafts. 
Wolfgang  von  Schawnburg  was  der  erst,   der  in  di  wagen- 

lopurg  zu  fiiessen  prach,  paid  nach  ira  der  herzog  selb  zu 
fussen.  di  kreiden2was:  „unser  frauu,  das  zaichen  aichen- 
laub.  aus  des  margrafen  her  geschahen  vil  hundert  schiiss;a 
di  giengen  all  zu  hoch  an  schaden  nider.  des  erschrak  der 
margraf   seer     sy   griffen    di   wagenpurg  in    unser    frauen 

I5namen  an  und  zerrissen  dy  mit  gewalt.  do  das  ersach 
margraf  Albrecht,  kert  er  sich  in  di  flucht.  man  eilt  im 
nach  bis  in  di  stat.  er  floch  gar  schnell  durch  di  stat 
aus.  da  wurden  vil  erstochen.  etlich  in  dem  wasser  Prems 
ertrunken.     vil  guter  grafen,   ritter  und  knecht  wurden  da 

20gefangen,  der  namen  ain  tail  hernach  geschriben 
stet:  graf  Jorg  von  Werdenberg,  herDiepold  von  Has- 
perg,  ritter,  Lipfrid  von  Mynprart,  Conrad  von 
Aholfing,  Hanns  Tiuerer,  [F.  313]  Hanns  von  Zulhart, 
Ulrich  von  Bilbrart,  Michl  von  Yppenburg,  Sigmund 

25  Gross,  Hanns  von  Nureneck,  Diebold  von  Anden- 
lerer,  Peter  von  Epting,  Gorg  von  Wernaw  der  jung, 
Leinbold  von  Wolmershusen,  Hanns  Kreizer  von 
der  Newstat,  Albrecht  von  Daxhawsen,  Hanns  vom 
Stain  der  jung   zu  Ramsperk,   Hipolt  von  Knoring, 

30  her  Hainrich  Marschalk,  herren  Hainrichen  sun, 
Hainrich  vonPiichl,  Wilhalm  von  Waldiisch,  Hanns 
von  Stecking,  Purkhart  von  Wolmershausen,  her 
Hanns  Landsperger,  der  jung  ritter,  Hans  von  Hern- 
haim,  Rembolt,  Wilhalms  sun,  von  Wolberg,  Pern- 

35hart,  Fridrich  von  Nepfing,  herr  Jorg  von  Ehing, 
Wilhalm  von  Stadion,  Purkhart,  sein  bruder,  Con- 
rad, Wilhalm  von  Werdaw,  Ulrich  von  Rechberg, 
Friz  Schenk  von   Schenkstain,    Conrad   Spat,  Wil- 

a  Bourn ,  darin:  mal. 

40  l  Oben  S.  367,34:  Georius.     VgL  Kluckhohn,   Ludwig  der  Reiche, 

S.  216  f. 

•   Feldgeschrei.    Lateinisch  creta,  was  Pex  irrig  las:  erecta. 


—     620     — 

halm  von  Wellebur,  [F.314J  Hanns  von  Neuneck, 
Hanns  vom  Stain  der  jung,  Ludbig  von  Yppenburg, 
Patt  von  Schonstayn,  her  Hainrich  von  Ratten- 
hawsen  und  vil  ander  mer,  der  nam  mir  unbekant 
ist.  das  geschach  nach  Christi  gepurd  1462  an  dem  18.  tag  5 
des  monats  Julij. 

Soliches  sigs  und  niderlegung  sagt  der  herzog  und 
di  seinen  dankperkait  der  muter  gottes.  und  nach  dreyen 
tagen  der  fiirst  und  als  sein  volk  zugen  haim  mit  freyden. 
es  ist  auch  gutiglich  zu  glauben,  das  solhen  sig  von  got  10 
erworben  haben  di  priesterschaft  in  seinem  land  und  in 
sonderhait  sein  frome  hausfrau  Omelia,  di  in  der  obgenanten 
zeit  di  dreu  jar  vil  kirchfart  wullen  und  parfuss  ge- 
than  het. 

Darnach    ward    ain   tag   geseczt   gen   Rengspurg.     do 15 
wurden  margraf  Albrecht    und  herzog  Ludbig    ganzlich  mit 
ainander  verricht   und  all  gefangen  ledig  und  all  stett  und 
geschlosser  iren  aygen  herren  zugesprochen. 
369.  Darnach  vermainet  herzog  Ludbig,   er  hiet  den    turn 

zu  Burkhausen  zu  vast  gelaret  und  macht  mit  gelimpfen20 
kain  steur  begeren  von  dem  land,  also  nam  er  ain  anlechen 
von  seiner  landschaft  und  von  den  prelaten  und  gab  in 
darumb  schuldbrief  [F.  315]  mit  seinem  insigl.  aber  es 
yst  zu  besorgen,  das  sy  erst  bezalt  werden  am  jungsten 
tag,  so  sy  sein  nimer  bediirfen.  25 

Herzog  Ludbig  hett  am  ersten  sein  hausfrauen  pey 
im  etliche  jar  zu  Landshut;  darnach  seczet  er  sy  gen 
Burkhausen.  daselb  pei  ir  ward  auch  erzogen  seyn  sun 
herzog  Georig. 

Darnach     von     etlicher    ursach    wegen    vodret8^ 
herzog   Ludbig   seinen   sun  herzog  Jorgen   von  Burkhausen 
und   schuf  im    zu  sein  hofgesind  und  drumeter  und  liess  in 
einreyten    zu  Landshut.  a     man   gieng  im   engegen  mit  der 
process  fur  das  Habrontor   in  ainen  weiten  anger  aus  alien 
klosteren   und    pfaren   mit    dem  heyltum,    man  und    frauen35 
wol  gezirt.    also  ward  er  gar  wirdiglich  enpfangen  mit  lob- 
sank   und    drumeten.     man    hub   an  die   respons:    Tua   est 
potencia;   mit  der  ward  er  herlich  als  ain  neuer  fiirst 
eingefiirt    in    sand    Marteins    pfarkirchen    anno    1468.     di 
von   der  stat    Landshut    swuren   im.     darnach   schicket   in  40 
sein  vater  in  das  ober-  und  niderland  und  liess  im  all  stett, 

a  Return,  darin:  mal. 


—     621     — 

markt  und  schlosser  sweren  als  irem  aigen  rechten 
landsfursten.  doch  behielt  der  vater  das  regiment  [F.316] 
in  seiner  hand  und  gewalt,  di  weil  er  lebet. 

Anno  1471    was    ain   grosser  tag  zu  Rengspurg    von 570. 

5  der  Tiirken  wegen.  dahin  kamen  kayser  Fridrich,  Franciscus 
cardinalis    Senensis  und   all  geistlich   und  weltlich  fiirsten 
des  reichs  in  teutschen  landen  in  aygner  person  oder  durch 
ir   anwald   oder   ambasiat,    auch    herzog   Ludbig   mit   vast  371. 
grosser  ritterschaft  mit  rotem  klaid  mit  glavien.     daselbs 

10  paten  yn  di  fiirsten,  das  er  seinen  sun  herzog  Jorgen  liess 
dahin  komen,  das  er  auch  thet. 

Anno  1472  erschain  ain  grosser  comet  in    teutschen 
landen,    des   gleichen   kain  mensch   so  gross  nie   gesechen372. 
hett,    in  dem  monat  Jenner  hunz  in  den  Hornunk,  auch  im 

15  vergangen  jar  im  cristmonat;  wann  er  ward  gesechen  70  tag.a 
darnach  kam  ain  grosse  pestilenz. 

In  dem  obgemelten  jar  an  sand  Johanns  und  Pauls 
tag  ist  angefangen  worden  di  hochschul  zu  Inglstat  durch 
herzog    Ludbig    in    gegenwiirtigkayt    seins    suns    herzogs 

20  Georigen. 

Anno  1473  ist  der  hayss  sumer  ge-  [F.  317]  wesen. 
Anno   1474  ist  sand  Peters   wind1   gewesen, 
der  grossen  schaden  tet  und  sand  Ulrichs  kirchen 
zuAugspurg2   niderwarf  und  vil  menschen  darin 

25erschlug. 

Item  als  nu  herzog  Ludbig  sein  tochter  frau  Margreth 
pfalzgraf  Philippen  verheirat  hett,  als  vor3  gesagt  ist,  und 
von  des  heyratgucz  wegen  leget  an  herzog  Ludbig  in  seinem 
land    ain  grose    steur  in  sunderhait  auf  der  priesterschaft 

soguter.  die  anleger  der  steur  waren  vier,  von  den  prelaten 
der  abt  von  Niderenaltach,  aus  der  ritterschaft  her  Johanns 
Frawnberger  vom  Hag  zu  Massnhawsen4,  von  dem  ge- 
mainen  adl  Gabriel  Pusch  von  Filshaim  und  von  den  stetten 

a  Raum,  darin :  mal  £&. 

35  '  Diese  eigentiimliche  Bexeichnung  beriihrt  sich  mit  dem  Ausdruck 

oben  S.  613:  sand  Katherina  wind. 

9  Vgl.  den  Augsburger  (Bamler'schen)  Druck  der  Chronik  Konigs- 
hofens  (Hain  *9792),  letxte  Seite:  ...  da  viel  sant  Ulrichs  kirch,  di  erst 
von    newem    gepawen    was,    von   einem   grossen  wind   darnider,    und  ee 

40  wurden  36  menschen  erscblagen,  darunter  der  pfarrer  vnd  sein  gesell 
waren,  zti  vesperzeit.  got  sey  in  alien  genadig  Amen,  das  geechahe 
an  sant  Peters  vnd  Paulus  tag,  als  man  czalt  vonCristus  geburt  1473  jar. 

3  Oben  S.  615,34. 

4  Vgl.  Bund,  Bayrisch  Stammenbuch  I,  60  und  274. 


—     622     — 

Hanns  Altorfer,  burger  zu  Landshut.  und  do  di  amtleut 
und  schergen  vernumen,  das  sy  darzu  des  ffirsten  gunst 
hetten,  als  di  wolf  rissen  sy  solhe  steur  von  den  leuten 
der  prelaten.  der  priesterscbaft  pauren  musten  an  vil  enden 
ir  yetweder  pauman  so  vil  geben  zu  steur  von  seins  herren  5 
giilt  aussertaalb  der  steur  seins  gucz,  als  vil  er  jarlich  zu 
zins    seinem    herren   solt    geben.     soliche    unpilliche   steur 

575.namen    zu  herzen  di  bischof  Berenhardus  von  Salzburg,  Sixt 
zu  Freising     Udalricus  zu  Passaw,  Heinricus  zu  Rengspurg 
und   sckiketen   ir   potschaft   zu  dem  [F.  318]  fiirsten.     si  10 
mochten   aber  nichcz    erlangen.     darnach  der  von  Freysing 
zoch    in   aygner  person  zu  dem  herzogn  gen  Landshut   und 
erlangt  von  im,  das  den  obgenannten  bischofen  ain  tag  ge- 
seczt  ward  auf  suntag  Reminiscere  in  der  vasten  gen  Lands- 
hut.    auf  den  tag  kamen  di  gemelten  bischof  all  und  under- 15 
weisten  den  herzogen,  das  solhe  unzimliche  steur  war  wider 
geistliche    oder   kirchliche    freyhait,    wider   di    gesecz    der 
heiligen    vater,   sonder   Inocency  des  dritten.     auch  so  viel 
er  in  den  pan,  als  auch  zum  minsten  zbain  seinen  vorfoderen 
geschehen  yst,   di  ainen   ayd   musten   sweren   solhes  nimer20 
wider   kirchliche  freyhayt  zu  thun;    darumb  gaben  sy  auch 
ir   brief  und  sidl,   noch   unvermailigt  verhanden,  Otto   und 
Stefan,  auch  wider  brief  und  insigl,  di  sein  vorfoderen  geben 
haben    der   briesterschaft   in    Baimland,    der   namen    etlich 
hernach  volgen  und  datum  der  selben  freybrief:  26 

374.  Rudolf,  herzog  in  Bairen,  datum  1315, 
Ludbig,  herzog  in  Bairn,  datum  1315, 

373.  Ott,    kung    zu   Ungeren,    Hainrich    und    Ott,    herzogen    in 
Bayren,  datum  1312, 

374.k'(mg  Ludbig,  datum  1317,  30 

Hainrich,  Ott  und  Hainrich  der  juuger,    herzogen  in  Nider- 

bairen,  datum  1322, 
kiing  Ludbig,  herzog  in  Bairen,  datum  1322, 
kung  Ludbig,  datum  1323, 
kayser  Ludbig,  datum  1343,  [F.319]  seins  reichs  im  29.  jar,  35 

der  kaysertum  im  16., 
herzog  Stefan,   kaiser  Ludbigs  sun,   hat  der  briesterschaft 
freihait  geben,  das  sy  in  rays  kainen  wagen  sollen  haben, 
datum  1351  \ 
margraf  Ludbig,  herzog  in  Bairen,  datum  1359,  40 

1    Vielmehr  1357  \  vgl.  oben  S.  374,  Anm.8. 


—     623     — 

Stefan  der  elter,   Stefan   der  jiinger,   Fridrich  und  Hanns, 
gebriider,  haben  grosse  freyhait  geben  her  Paulsn,  bischof 
zu  Freysing,  und  der  briesterschaft,  datum  1363, 
Ott,  Stefan,  Wilhalm,  Albrecht,  gebriider,  datum  1385, 

5  Hainrich,  datum  1427, 
und  noch  vil  mer  ander  freyhayt  und  bestatigung  von  ainem 
fiirsten    auf  den  anderen  auserhalb  der  babstlichen,  kayser- 
lichen    und   kiinklichen  bestatigung  und   freihait,  der  auch 
gnugsamlich    bullen,   brief  und   sigl  verhanden  sind  unver- 

lomailigt.     do  solichs  vernain  herzog  Ludwig,  als  ain  kristen- •??,?. 
licher  fiirst  gab  er  das  alles  nach.    do  muesten  di  obgenanten 
zben  anleger  der  steur,  Gabriel  Pusch  und  Hanns  Altorfer, 
in  aygner  person  die  sum  gelcz,  der  briesterschaft  unpillich 
abgenomen,    dem  bischof  gen  Freisingen  antborten  in  sein 

l5geschloss,  das  sy  auch  teten  in  den  osterfeiertagen  anno 
1475.  und  der  bischof  von  Freising  nach  ainem  register, 
dariiber  gemacht,  tailt  und  schiket  das  gelt  den  bischofen 
Salzburg,  Rengspurg,  Passaw,  Babenberg  etc.  doch  so  gaben 
dy  gemelten  [F.  320  J  bischof  von  irer  briesterschaft  giieter 

20  im  land  williglich  ain  erberge  reverenz  dem  fiirsten,  und 
er  gab  der  briesterschaft  auch  freyhayt,  als  sein  vorfoderen 
gethan  hetten,  datum  1475. 

Herzog  Ludbig   verheiratet  seinen  sun  herzog  Jorgen575. 
in   seinem  leben  frau  Hadwig,  Casimiri,  des  kiings  von  Polan, 

25tochter.  di  hochzeit  ward  verpracht  mit  vil  freuden  und 
grosser  costung  zu  Landshut  anno  1475  an  mitichen  nach 
sand  Marteins  tag.  hernach  wirt  mer  von  der  hoch- 
zeit geschriben  etc.  Daselbs  lech  kayser  Fridrich  dem 
pischof   von  Babenberg    regalia,     nachdem  daz  alles  loblich 

30verbracht  ward,  zugen  di  fiirsten  yetbeder  wider  haym. 
und  als  nu  der  kaiser  im  dritten  jar  heroben  im 
land  was  gewesen,  zoch  er  von  Landshut  mit  seinem 
sun  Maximilian  wider  haym  gen  Ostereich. 

Anno  1478  kain  ain  grosse  flucht  in  das  volk  gar  bis 

35  in  Bairen  gen  Arding,  Freising,  Miinchen  und  Lands- 
hut von  der  Tiirken  wegen,  sam  zugen  zy  da  her  mit 
gewalt  in  das  land;  aber  es  war  nichcz.  der  erz- 
bischof  von  Salzburg  Bernhart  ruft  an  herzog  Ludbig  in 
Bairen  umb  beistand.    der  schikt  im  paid  ain  volk  mit  hilf 

40  der  bischof  von  Freysing  und  Aichstett  und  der  stet  Niirm- 
berg    und    Augspurg.     das    hofgesind    bischof    Sixten    von 376. 
Freysing  zoch   aus  [F.  321]   am   8.  tag   Augusti    und  kam 


—     624     — 

wider    zu    sand    Gilgen    tag l    und    waren    gelegen    zu 
Trawnstain. 

Item  darnach  zu  sand  Michls  tag  zu  Landshut  hetten 
ainen  tag  von  widerstand  wegen  der  Ttirken  di  hernach 
geschriben  fiirsten:  Bernhart  von  Salzburg,  Wilhalra  von  5 
Aichstet,  Sixt  von  Freysing,  Hainrich  von  Rengspurg,  Jorg 
von  Kiemsee,  bischofen,  Ludbig  und  sein  sun  Jorg,  Ott 
und  Albrecht,  herzogen  in  Bairen.  do  ward  beslossen,  das 
man  den  kayser  solt  ermanen  und  daran  weysen,  das  er 
den  besluss  des  gemainen  tags  der  fiirsten  zu  Rengspurg  10 
mit  ernst  verstreket.  das  zu  berben  ward  erwelt  der  von 
Salzburg;  der  pracht  es  an  den  kayser,  aber  er  richtet 
nichcz  aus. 

Herzog  Ludbig  pracht  in  sein  gewalt   di   geschlosser 
Haydeck   und   Laber.     er  erlost  von  den  von  Rechberg   di 15 
stat  Weyssnhoren  mit  irem  zugehoren,  di  von  alter  zu  dem 
Bairland  gehort  hett. 

Anno  1479  was  ain  turnier  zu  Wirzburg.* 

Darnach  an  montag  nach2  sand  [F.  322  J  Prisca  tag 
mit  guter  andacht,  versechen  mit  den  heiligen  sacramenten,  20 
starb  der  kristenlich  fiirst  herzog  Ludbig  in  abesen  seins 
377. suns  herzog  Jorgen,  ein  liebhaber  frids  und  der  gerechtig- 
kait,  und  ward  mit  grosser  klag  begraben  im  kloster  zu 
Saldental.  sein  begrebniis  ward  wirdiglich  und  loblich 
begangen  an  ertag  nach  dem  achteten  der  osteren.  der  25 
eltest  ritter  im  land  opfret  zu  dem  hochen  altar  das  banir, 
der  ander  den  schilt,  der  dritt,  herr  Johanns  von  Peren, 
den  helm  mit  den  klainaten,  darnach  14  ritter  furten  7  ross, 
der  kains  was  under  80  fl.  R.  wert,  di  zbo  herzogin  frau 
Omelia  und  frau  Hadwig  zbo  kerzen,  darin  300  gulden  R.  30 
dapey  waren  pfalzgraf  Philipp,  Bernhart.  erzbischof  zu 
Salzburg,  Ott,  Albrecht,  Kristof,  AVolfgang,  herzogen  in 
Bairen,  und  di  bischof  Wilhalm  von  Augspurg,  Sixt  zu 
Freising,  Ulrich  zu  Passaw,  Hainrich  zu  Rengspurg,  Jorg 
von  Kiemsee  und  etlich  weichbischof,  18  geinfelt  abt, 35 
zben  doctor  von  Inglstat,  briesterschaft  an  zal,  burger  aus 
alien  steten  im  land,  man  und  weyb  an  zal.  di  wurden 
all  mit  siissem  wein  und  manigerlay  speys  gespeist. 
darnach  zoch  jedermann  wider  haym. 

*  Baum,  darin:  mal.  40 

1  Egidii,  am  1.  Sept.,  dagegen  oben  S.  376 ',  4  :  2 

*  Unriehtig;  es  miisste  heissen:  an. 


—    625    — 

Herzog  Ludbig  hett  fleissiglichen  [F.  323]  gedient37tf. 
schonen  frauen  und  junkfrauen a.  da  klagten  in  auch 
frauen  und  junkfrauen  uber  di  mass  ser  und  vast, 
wie  klayn  ain  junkfreulin  was,  so  pot  er  ir  sein 
sfurstliche  hand,  und  sy  wurden  frundlich  von  im 
gegriisst  etc. 

!Hie  yst  zu  merken  von  der  hochzeit,  di herzog 

Jorg   in  beybesen  seins  vateren  herzog  Ludbig   ge- 

habt   mit  Hadwig,    Casimir,    des   kiings    von  Polan, 

lotochter,   wer   auf  der  hochzeit  gewesen  ist  und  mit 

wie  vil  pfarden  iglicher  da  gewesen  yst: 

Item  von  erst  kayser  Fridrich  der  dritt. 

Item  Maximilian,  des  kaisers  sun. 

Item  des  tiirkischen  kaisers  bruder. 
I5ltem  herzog  Sigmund  von  Ostereich. 

Item   pfalzgraf  Philipp  und  sein  gemachl  Margreth. 

Item  herzog  Albrecht    \ 

Item  herzog  Cristof        \    gebrlider  von  Milnchen. 

Item  herzog  Wolfgang  ' 
20ltem  margraf  Albrecht  von   Brandenburg  und   sein 
gemachl. 

Item  herzog  Ott  \  _    .        .    ..  . 

t*„™  i.A.»^  u««^o     }    v<>n  Bairn,  bruder. 
Item  herzog  Hanns     I  ' 

Item  margraf2  von  Paden. 
25ltem  graf  Ulrich         (  ,Tr.    . 

Item  graf  Eberhart    !    von  W.rtenberg 

und  ir  gemachl. 

[¥.324]   Fridrich,    landgraf    I    von  Leitenberg8, 

Ludbig,  landgraf  i        bruder. 

3oBernhart,  erzbischof  zu  Salzburg. 

Johanns,  bischof  zu  Augspurg. 

Ulrich,  bischof  zu  Passaw. 

Sixt,  bischof  zu  Freysing. 

Wilhalm,  pischof  zu  Aichstet. 
35Der  bischof4     von  Babenberg. 

a  junkrawen  Hs. 

1    Vgl.  xum  Folgenden  Riexler.  Oesehiehte  Baierns  111,447. 
*  Albrecht. 
8  Leucktenberg. 
40  4  Nicht  Qeorg  von  Schaumburg,  wie  es  bet  Wolflet  Die  Landshuter 

Hoehxeit  S.  6  heisst.    Der  tear  schon  am  4.  Februar  1475  gestorben.    Viel- 
mehr  ham  sein  Nachfolger  Philipp  von  Henneberg  nach  Landshut. 
Quellen  a.  ErOrterangen  N.  F.  Ill,  40 


—     626    — 

Es  sind  auch  gar  vil  grafen  da  gebesen,  der 
namen  nit  geschriben  yst. 
Item  drey  grafen  von  Schawnberg.1 
Item  zben  grafen  von  Ortenberg.2 
Item  zben  grafen  von  Montfort.  5 

Item  graf  Wilhalm  von  Hennenberg. 
Item  graf  Hanns  von  Bertham.8 
Item  zben  grafen  von  Hohenzoren.4 
Ain  graf  von  Sophia. 

Item  ain  graf  von  Kirchperg.  10 

Item  graf  Hawg  von  Werdenberg. 
Item  drey  grafen  von  Oting.5 
Item  her  Burian  von  Gutenstain  in  Pecham. 
Item  her  Niclas  herr  zu  Abensperg. 
Item  Wolfgang  graf  zu  Grafeneck.  15 

Item  ein  machtiger  Pqlack,  genannt  Manabir,    und 

vil  polanischer  herren. 
Item  graf  von  Sonnenberg 
und  gar  vil  ritter  und  edlleut  an  zal. 

Item  di  farb,  di  herzog  Jorg  mit  [F.  325]  seinem20 
gesind   trug,    was  grab,    weiss   und   praun.     und    di 
herren  hetten  ainen  erml,  gestickt  mit  perl,    darin 
ain  junkfraun  fiirt   ainen  leo  an  ainem  waidstrick, 
und  di  knecht  ainen  erml,  gestikt  mit  silber. 

Item  es  ward  nit  turniert,  auch  wolt  der  kaiser25 
kain    gesellnstach    lassen   haben,    damit    sich   kain 
rumor  erstiind. 

Item  herzog  Cristof  von  Bairen  rannt  mit  ainem 
Polacken  umb  ain  haftl  fur  100  gulden,    das  gewan 
der  herzog  riterlich,*  aber  er  schenket  es  dem  Po-30 
lacken  und  darzu  ain  kostlich  pfard. 

Item  Wolfgang  Grafenecker  rannt  mit  ainem 
Polacken  umb  6  haftl  umb  zbayhundert  gulden,  di 
gewan  der  Grafenecker.* 

Item  es  het  jederman  freyung  und  gelayt  14  tag.  35 

»  Raum,  darin:  raal. 

1  Schaumburg. 

7  Ortenburg. 

8  Wertheim. 

4  HohenxoUern.  40 

8  Ottingen. 


—    627     — 


Item  meins  gnadigen  herren  herzog  Ludbigs 
kamermaister,  rantmaister  und  ander  rat  haben 
angeschlagen  alle  [F  326]  [costung  und  zerung,  als 
raan  ist  geriten  nach  der  praut,  und  in  der  hochzeit 

5suma    facit  60000  gulden  766  gulden  73  d.  1  haller. 

Item   es  gieng  aus  ain  gepot  von  herzog  Lud- 

bigen,   das  man    acht  tag  in  der  stat  Landshut,  di 

weil  di  hochzeit  weret,  kain  wirt  solt  weder  gesten 

noch   statleuten    weder    essen   noch    trinken    geben 

lOumb  gelt,  sonder  es  solt  jederman  essen  nemen  und 
trinken  von  der  kiichen,  di  man  het  gemacht  in  der 
stekengassen  pey  der  fleyschgassen.  es  solt  auch 
kain  mezger  kain  fleisch  vail  haben  und  pecken 
kain  prot  und  di  vischer  kainen  visch.    das  ist  also 

l5gehalten  worden  acht  tag.  item  es  was  verordnet 
pei  dem  weinstadl  zben  gross  pottich  mit  wein 
rotundweyss,  und  wer  kam  und  begeret  wein,  dera 
gab  man  auf  ain  person  ain  mass  und  ain  hoflaybl 
zu  paiden  malen  frii  und  spat. 

20  Hernach  volgt,  wie  vil  jeder  man  pfard  da  hett: 

Item   der  kaiser  mit  sambt  seinem  sun  Maximilian 

700  pfard. 
Item  margraf  Albrecht  von  Brandenburg,  curfiirst, 
mit  sambt  [F  327]  seinem  gmachl  und  seinem  sun 
25     margraf  Fridrich  1400  pfard. 

Herzog  Ludbig  von  Landshut   und  sein  sun  herzog 

Jorg,   der   preitgam,    mit    sambt  herzog  Ludbigs 

gemachl,  ander  diener  und  amtleut  3000  pfard. 

Herzog    Philipp,    pfalzgraf    bey    Rein,    herzog    in 

30     Bayren,  mit  sambt  seinem  gemachl  500  pfard. 

Herzog  Ott  von  Bayren  zuraNeumarkt  mit  sambt 

seinem  bruder  herzog  Johannsen  300  pfard. 
Herzog  Albrecht  von  Miinchen   mit  sambt  seinen 
bruderen  Cristof  und  Wolfgang  600  pfard. 
35Herzog  Sigmund  von  Osterreich  mit  sambt  mar- 
graf Albrechten  von  Paden  400  pfard. 
Der    erzbischof  von  Salzburg  mit  sambt    seinem 

bischof  von  Kiemsee  mit  400  pfard. 
Bischof  von  Babenberg  200  pfard. 
4oBischof  von  Aichstett  200  pfard. 
Bischof  von  Passaw  170  pfard. 
[F.328]  Bischof  Sixt  von  Freising  70  pfard. 

40* 


—     628     — 

Bischof  von  Augspurg  105  pfard. 

Graf  Ulrich   von  Wirtemberg    und   sein   sun   mit 

sambt  seinem  gemachl  600  pfard. 
DeskiingsvonPolantochter,diepraut,700  pfard. 
Frau  Margreth,   herzogin  zu  Sachsen,  bitib,   mit5 

sambt  herzog  Ernst  tochter  mit  200  pfard. 

So    haben  di    hernachgeschriben    ir   treflich 
rat  und  potschaft  geschickt  mit  namen: 
Der  kiing  von  Peham  mit  100  pfarden. 
Herzog  Fridrich,  der  pfalzgraf,  35  pfard.  10 

Herzog    Ernst,   curfurst,    und    herzog   Albrecht, 

gebriider,  von  Sachsen,  hetten  da  24  pfard. 
Bischof  von  Wirzburg  32  pfard. 
Frau  Machthild,  e rz herzogin  vonOstereich,  witib, 

16  pfard.  15 

Graf    Eberhart    der    elter    von    Wirtemberg    het 

32  pfard. 
Item  der  teutsch  orden  in  balschen  und  teutschen 

landen  10  pfard. 

[F.329]  Di  stet:  20 

Rengspurg  28  pfard. 
Augspurg  32  pfard. 
Niirmberg  35  pfard. 
Ulm  24  pfard. 

Nordling  16  pfard.  25 

Dinklspiichl  8  pfard. 
Tonawwerd  8  pfard. 
Suma  der  pfard,   di   an   der  fiitrung  waren,  9163 

pfard. 
Item  darzu  di  statt  Frankfurt  10  pfart.  3° 

Hernach  volgen  di  herren  und  grafen  an  des 
kaisers  hof  da  gewesen: 
Des  turkischen  kaysers  bruder. 
Graf  Hawg       /  ,ir      ,      , 

Graf  Ulrich-  j  von  Werdenberg. 

Graf  Hawg  von  Montfort.  35 

Graf  Schafrad  von  Leiningen. 
Graf  Hanns  von  Barben.1 

a  Urlich  Hs. 

1  In  der  Beschreibung  der  Hochxeit  durch  Hans  Seybolt  (in  Weslen- 
rieders  BeytrUgen  II,  162)  ebenfalls  verstiimmelt :  Rarbey.  40 


—     629     — 

Graf  Dietrich  von  M atsch.1 
Graf  Eberhart  von  Sonnenberg. 
Graf  Wilhalm  von  Sager.2 
Zben  grafen  von  Westerberg. 

5  Di   mit  margraf  Albrecht   von  Brandenburg: 

Graf  Ott  von  Hennenberg. 
Graf  Fridrich  von  Castell. 
[F.330]  Graf  Walther  von  Swarburg.3 
Schenk  Albrecht  herr  zuLimpurg. 
lOPhilipp  der  elter  herr  zu  Weinsperg. 
Michl         I    _   .  .. 
Sigmund   j    Erklmger. 

Michl  der  jung  herr  von  Swarzburg. 

Bei  herzog  Ludbig  und  herzog  Jorgen: 
15Landgraf  Ludbig      1 

Landgraf  Fridrich  (   von  Leutenberg.^ 

Graf  Ludbig        i 

Graf  Wolfgang!  v«n  Ottmg. 

Graf  Sigmund      1  _,    f 

20Graf  Wolfgang    j    von  Schaunburg. 

Graf  Fridrich  )  _    , 

Graf  Gorg  j    von  Schaunburg. 

Graf  Fridrich  von  Helfenstain. 

Graf  Jorg  j 

25Graf  Sebastian    j    von  Ortenberg. 

Graf  Philipp  von  Kirchperg. 

Johanns    von  der  Layteren,    herr  zu  Beren    und 
Vizenz. 

Niclas  herr  von  Abnsperg. 
30Wolf  freyherr  zu  Grafeneck. 

Johanns  herr  zu  Degnberg,  der  elter. 

Johanns,  sein  sun,  der  jtinger. 

Johanns  von  Frawnberg  herr  zumHag  zuM&ssn- 
hausen. 
35Ernst  herr  zu  Schonberg.5 

Wolf  von  Senshaim6,  herr  zu  Swarzpurg. 

1  Seybolt  a.  a.  0.:  Morb. 

2  Seybolt  a.  a.  0.  i  aus  dem  Sager. 

3  Schwarxburg. 
40             4  Leuchtenberg. 

6  Seybolt  a.  a.  0.,  S.  169:  Schonburg. 
6  Seinsheim. 


—     630     — 

Bey  pfalzgraf  Philippen: 
[F.  331]  Graf  Hanns  von  Werthaim. 
Graf  von  Westerburg. 
Schenk  Philipp  herr  zu  Erpach. 
Johanns  herr  zu  Haideck.  5 

Hintschy1  Pflug,    herr  zu  Swarzburg. 

Bei  herzog  Albrechten  von  Bairen: 
Graf  Ulrich  von  Monfort. 
Graf  Jorg  von  Helfnstain. 
Johanns  von  Stauf,  herr  zu  Ernfels.  10 

Bei  herzog  Sigmund  von  Ostereich: 
Graf  Albrechta  J  C1    , 

Graf  Rudolf        J    von  Sulz' 
Graf  von  Matsch.2 
Fridrich  von  Brandis.  15 

Des  von  Babenberg: 
Graf  Hainrich      i  TT  . 

GrafBerchtold    j   von  Hennenberg. 

Pischof  Augspurg: 
Graf  Jorg  von  Wirtemberg.  20 

Graf  Ulrich  und  graf  Eberhart  von  Wirtemberg. 
Alt  und  jung  grafen  von  Zoren.8 
Graf  Kraft  von  Hohenlo. 
Graf  Ludbig  von  Helfenstain,  der  jung. 
Graf  Endres  von  Sonnenberg.  25 

Graf  von  Tegen.4 
Graf  von  Zimeren. 

Mit  der  von  Sachsen: 
Graf  Karl  von  Gleichen. 

[F.332]  Des  kiings  von  Beham:  30 

Burion  herr  von  Gutenstain  und  aus  dem  Praiten- 
stain. 

Von  pfalzgraf  Fridrichen: 
Graf  Eberhart  von  Eberstain. 

•  Albeck  Hs.  35 

1  Seybolt  a.  a.  0.,  S.  174:  Hintzing  Pflueg. 
1  SeyboU  a.  a.  0.,  S.  178:  Mettz. 

•  Hohenxollern. 

4  SeyboU  a.  a.  0.,  S.  179:  Tenngen. 


—     631     — 

Von  graf  Eberharcz  von  Wirtmberg  wegen, 
des  elteren: 
Graf  Johanns  von  Sunnenberg. 
Gorg  freyherr  zu  Gundlfing. 

5  Was  grafin  und  freyherrin  da  gewesen  sind: 

Landgrafin  yon  Leutenberg. 

Grafin  von  Oting. 

Grafin  von  Honaw. 

Grafin  von  Rineck. 
lOGrafin  von  Rimel. 

Grafin  von  Gleichen. 

Grafin  von  Castell. 

Zbo  grafin  von  Ortenberg. 

Aine  von  Swarzburg. 
15 Di  von  Abnsperg. 

Hyntschy  Pflugin  von  Swarzburg. 

Die  von  Peren  von  der  Laiter  von  Vizenz 

und  vil  ander  mer  in  merklicher  zal. 

Hierauf  ist  gar  wol  zu  merken,  das  solhe 
20kostung  mit  solher  herlichait  nit  klain  gebesen 
und  namlich  dem  vorgenannten  gelt  und  suma 
gar  wol  gleich.  also  ward  di  hochzeit  mit  grosser 
freud  verpracht.  sofuret  der  kayser  und  herzog 
Ott  vom  Neumarkt  di  praut. 

25  Hernach     volgt    von    herzog    Jorgen    und    seinem^-577- 

regiment. 

[F.  333  J  Georig,  pfalzgraf  bey  Rein,  herzog  in  Nider- 
und  Oberenbairen,  graf  zu  Grainspach  und  Rottal,  was  ain 
grosmachtiger  furst.     im  het  sein  vater  herzog  Ludbig  vil  378. 

30  gucz  lassen.  dem  was  wol  mit  schonen  pfarden  und  mit 
jagen .  er  hett  das  rotbild  gar  lieb.  er  hub  an  mit  grosser 
gerechtigkait  zu  regiren.  er  tet  gar  ernstlich  ain  geschaft 
bei  leib  und  gut  alien  pflegeren,  richteren  und  amtleuten 
in   allem   seinem   land,   das  ir  kainer  solt  weder  miet  noch 

35  gab  nemen.     aus  dem  het  man  sorg  auf  in. 

Item  den  Rudolf  Alberger  schuf  er  ab  von  der  kanzley, 
doch  behi elt  er  in  bey  im  in  seinem  rat.  er  nam  auf  zu  seinem 
canzler  doctor  Fridrich  Maurkircher,  einen  weisen,  gerechten 
man,    der  darnach  ward  erwelet  zu  pischof  zu  Passaw  und 

40  belayb  dannoch  kanzler  pis  an  sein  end,  zu  des  zeiten  der 
furst  gar  wol  regiret. 


-     632     — 

Anno  1479  an  montag  vor  mittvasten  aus  kaiserlichem 
gepot  und  vermainung  zu  widerstand  der  Turken  ist  ain 
tag  gewesen  in  der  stat  Freising.  da  sind  persondlich  ge- 
besen  di  hernach  geschriben  fiirsten  und  herren :  [F.  334  J 
Bernhart,  erzbischof  zu  Salzburg,  Albrecht,  Georig,  herzogen  5 
in  Bairen, *  Ulrich,  bischof  zu  Passaw,  Johanns  zu  Augs- 
purg,  Sixt  zu  Freysing,  Jorg  zu  Kiemsee,  des  kaisers  rat 
und  erzherzog  Sigmunds  von  Ynspruk,  des  bischofs  zu 
Babenberg,  des  bischofs  Hainrichs  von  Kengspurg.  daselbs 
auf  den  ersten  tag  der  samlung  ward  auf  dem  rathaus  ver-  10 
lesen  di  gemacht  verainigung  der  Venediger  mit  den  Tiirken. 

57P.darnach  her  Schaffrad  graf  zu  Leiningen  und  Cristof  Mum- 
dorffer  von  des  kaysers  wegen  prachten  an  vil  grosser 
schaden  mit  rauben,  schaczen,  verkaufen  und  ermorden  der 
cristenmenschen  vil  jar,  von  den  Turken  in  des  kaisers  15 
und  ander  kristnlicher  fiirsten  land  zugefiiegt  hietten  dem 
kristenlichen  namen  zu  schmach,  und  begerten  dariiber  ir 
hilf  und  widerstand.  do  ward  beschlossen,  das  sy  schiketen 
zu  dem  kayser  herzog  Sigmund   von  Ostereich  ainen  ritter 

380.  di   herzogen  ainen   doctor  genannt  Pirkbamer  und  di  ob-  20 
genannten  bischof  her  Mangen  von  Hohenreichen,  marschalk, 
ritter.     di    zugen    aus    am   palmtag   und   kumen   herwider 
Philipp  und  Jacobi.    di  verkiinten  dem  kaiser,  was  beslossen 
[F.335J  war,   ob   es  geviel   seiner   kayserlichen  mayestat: 
zum   ersten,   das   man   bestellet   zu   widerstand  der  Turken  25 
im   kiinkreich   zu  Bossen   5  00 2   man  und  ausserhalb   zbay- 
tausent:   das  geviel   dem  kaiser   nit,    und    saget,   das   selb 
land  war   verheret   bis   an  ain  stat;   di  hiet  der  kiing  von 
Ungeren    inn;    und   das,   das    niiczlich    geschach,    das  man 
schiket  zuMathiasch,  dem  kiing  vun  Ungeren:  das  geviel 30 
im  auch  nit;  wann  er  mochcz  fur  ain  gespott  haben,  darzu 
mochten    sy   daselb    nit    speys  haben,    oder   aber,   das   der 
kaiser  im  erwelet  ain   fiigliche   stat,   dahin  er  persondlich 
kam   und  fodret    dahin  all  kurfiirsten  und  fiirsten  und  stet 
des  heiligen  reichs,  das  di  beschliessung  auf  dem  geniainen  3r> 
tag  zu  Rengspurg  an  weiter  verziechen  volstrekt  wurd  bey 
grossen  penen:  das  geviel  im. 

Und  er  erwelet  darzu  di  statt  Niirmberg  und  seczet 
ainen  tag  auf  der  heiligen  trivaltigkait  tag;  der  ward 
verlengert.    und  der  kaiser  kam  selber  nit  persondlich  dar,  40 

1  WilhelmuB  Eistetensis  (obcn  S.  378,20)  fehlt  hier. 
7  Oben  S.  380,  4 :  600. 


—     633     — 

aber  er  schiket  ainen  grafen  dar  zu  sand  Michels  tag. 
doch  was  ain  cardinal  Montis  Regalis  auch  dar.  aber  es 
war  nichcz  ausgericht. 

Anno  1480  herzog  Jorg  kam  gen  Wyen  zu  dem  kaiser 

5  an    sand  Pangrazen   tag.1    der  kayser  enpfieng  [F.336] 
in  gar  herlich  und  schankt  im  12  treyling  weins,  vil  haberen 
und    ainen    grossen  bausen  und  etlich  klain.     darnach  fiber 
acht  tag  am  hof  lech  ira  kayser  Fridrich  regalia,     er  belaybs&z. 
da  wol  182  wochen  und  thet  grossen  fleiss  den  kayser  und 

lOkung  Mathiasch   von  Ungeren   mit   ainander  zu  verrichten; 

aber    es  wollt  nit  sein.     er  gab   vil  almusen  armen  leuten 

und    swangeren    frauen.     er    hielt   sich    gar   kostlich    und 

miltiglich,  dardurch  er  gross  lob  erlanget  von  maniglich. 

In  der  zeit  waren  di  Turken  in  des  kaisers  land,    da 

lswolt  herzog  Jorg  als  ain  kristenlicher  furst  mit  in 
treffen  haben.  das  went  und  widerriet  der  kayser;  wann 
er  het  bey  im  ein  vast  grosse  wolgeriiste  ritterschaft.  zum 
jungsten  zoch  er  wider  haim  in  sein  land  mit  frid  zu 
sand  Michels  tag.8 

20  In  dem  obgemelten  jar  zu  allerheyligen  tag  aus  kayser- 

lichem  gewalt  geschach  ain  samnung  der  fursten  durch  graf 
Hawg  von  Werdnberg  zu  Nurmberg.  da  kamen  zusamen 
di  hernachgeschriben  fursten :  margraf  Albrecht  von  Branden- 
burg,   margraf   Fridrich,    sein    sun,    kurfursten,    pfalzgraf 

25Philipp,  curfiirst,  Ott,  Georig,  herzogen  in  Bairen,  [F.337] 
graf  Ulrich  von  Wirtmberg,  bischof  von  Babenberg,  bischof 
von  Speyr,  Sixt,  bischof  zu  Freysing,  bischof  von  Aichstet, 
bischof  von  Augspurg,  bischof  von  Kolen.  daselb  ward 
beschlossen,   das   man   solt  frid  machen  under  den  grossen 

30  kristenlichen  fursten.  darumb  von  den  obgenannten  fursten 
ward  gesendt  bischof  Wilhalm  von  Aichstet  zu  dem  kayser, 
in  und  den  kting  von  Ungeren  mit  ainander  zu  verrichten, 
und  bischof  Johanns  von  Augspurg,  kiing  Ludbig  von  Frank- 
reich    und   herzog  Maximilian   mit  ainander  zu  verrichten; 

35  aber  sy  mochten  nichcz  schaffen.  auf  den  selben  tag  ward 
Sixt,  bischof  von  Freising,  von  dem  margrafen  und  manig- 
lich daselb  hoch  gepreist  und  gelobt,  auch  von  dem  cardinal 
Montis  Regalis  hoch  gelobt. 

1  12.  Mai.     Dieses  Datum  fehlt  im  lateinischen  Text. 
40  *  Oben  S.  381,  2 :  14. 

8  29.    September.      Auch    dieses    Datum     enthalt    der    lateinisclie 
Text  nicht. 


—     634     — 

382.  Anno  1481  ist  der  turnier  zu  Haidlberg  gewesen  und 
herzog  Jorg  von  Bairen  auch  darinnen  gewesen.* 

Anno   1482  Johanns,  erzbischof  zu  [F.338J  Gran  in 
Ungeren,  hat  Salzburg  eingenommen  mit  gunst  und  willen 
des   kaisers  und  Bernharts,    des   erzbischof s  daselbs,    und 5 
auch  der  stat.    das  geschach  an  dem  obristen.    das  was 
wider  herzog  Jorgen. 

Darnach  an  montag  nach  dem  weissen  suntag  in  der 
vasten  Albrecht  und  Jorg,  herzogen  in  Bayren,  mit  ir  baider 
landschaft  haben  ainen  tag  gehabt  in  der  stat  Freisingjio 
wann  der  kaiser  begeret  hilf  an  sy  wider  denkung 
von  Ungeren.  do  ward  beschlossen,  das  man  an  gunst 
des  heyligen  vaters  dem  kaiser  wider  kung  Mathia  nit 
helfen  sollt. 

Darnach  am  suntag  von  der  rosen  zu  mittvasten  nam  15 
herzog  Jorg  durch  Ludbig  von  Habspurg1  ein  das 
geschloss  und  markt  Wolnzacha  wider  her  Jorgen  Preysinger, 
tumherr  zu  Rengspurg,  der  das  etliche  jar  besessen  het 
als  ain  rechter  natiirlicher  erb,  darzu  doch  der  herzog 
kain  recht  nit  hett.  20 

Anno  domini  1484  ist  ain  tur-  [F.  339]  nier  zu  Inglstat 
gewesen.a    in  der  zeit  was  herzog  Jorg  bei  seinem  swager 

383.  zu  Haydlberg  und  bey  seiner  swester.  doch  hett  er  ernst- 
lich  geschafft  mit  seinen  anwalden,  das  mans  den  fiirsten 
und  alien  turniereren  wol  erput  umb  ainen  gleichen  pfenning.  25 
es  was  auch  alien  wirten  geseczt,  was  sy  tiber  ain  mal 
sollten  nemen  und  nit  mer.  auch  umb  stalmiit  und  umb  alle 
ding   waren   wol  fursechen,    darumb  er  gross  lob  aufhuebe. 

Anno  148,5  in  dem  sumer  hat  herzog  Jorg 
ainen  wolgerusten  geraisigen  zeug  und  fuss-30 
volk  vor  Nordling2  gehabt,  die  stat  belegt  und 
im  willen  di  zu  gewinnen  oder  zu  stiirmen.  das 
ward  underkomen  durch  den  bischof  zuAichstet. 
der  stellt  mit  grosser  mu  und  anligen  di  sach 
zu  frid.a  35 

Anno  1485  ist  gestorben  her  Fridrich  Maurkircher, 
erbelter  und  bestatter  /  F.  340]  pischof  zu  Passaw,  begraben 
bey  seinen  vorderen  zu  Praunaw. 

a  Raurn,  darin :  mal. 

1  Habsberg.     Vgl.  Reindl,  Wolnzach  S,  15.  40 

*  Ndrdlingen. 


—     635     — 

Nach  des  tod  hat  herzog  Jorg  aufgenommen  zu  ainem 
kanzler  Wolfgang  Kolberger.  der  verschraachet  im  anfank 
manigem,  jedoch  hat  in  der  fiirst  geliebt  von  seiner  ver- 
nunft   wegen.     nach   etlicher  zeit   hat  in  kaiser  Fridrich 

5ritter  geschlagen  und  zu  ainem  freyherren  zu  Kolberg  ge- 
macht;  darnach  1491  hat  in  der  kayser  zu  ainem  grafen 
zu  Mermos  gemacht;a  und  sein  vater  ist  doch  nur  ein 
messner1  gewesen',  als  man  sagt.  der  adl  was  im 
darumb    gehass,    das   er   ain  graf  und   freiherr  ge- 

lOhaissen  und   doch  nur  ains  mesners  sun  was.     doch 

er  der  gewalt,   den  er  vom  fursten  hett, 

wann   der  kaiser und   .  .  .  mereren  gewalt, 

dann  der  adl  ist  nicht gent  den  menschen, 

dan   er  bas  gar   aufrichtig.     darumb   ward   er  hoch 

i5fiirgenomen. 

Anno  1486  ist  der  turnier  zu  Babnberg  gewesen.b 
In   dem   selben  jar   an  mitichen  in  der  quotember  in 
der  vasten   zu  Frankfurt   ist  gestorben  her   Johanns   graf 
zu  Werdenwerg,    bischof  zu  Augspurg.     der  tag  der  wal 

20aines  kunftigen  bischofs  ist  bestimbt  worden  auf 
montag  nach  dem  palmtag.  dahin  kamen  Gorg,  Albrecht, 
Cristof,  Wolfgang,  Ott,  herzogen  in  [F.  341]  Bairen,  ver- 
mainten  herzog  Hannsen,  tumbrost  daselbs,  an  das 
bistum    zu    bringen2,    aber   das    capitl    erbelet    oder 

25  postulieret  graf  Fridrich  von  Zoleren,   doctor,  durch  gebet 
kayser  Fridrich  und  seins  sun  kiing  Maximilian  ernste c  gebet 
wider  di   herzogen  von  Bairen.    hierumb  hat  herzog  Jorg  384. 
von    dem    bistum  Augspurg  mit    gunst   und   willen  herzog 
Sigmund    von    Ostereich    di    margrafschaft    Burgaw     umb 

30  36  000  gulden  R.  erlost. 

Anno  1487  ist  herzog  Jorg  und  herzog  Albrecht  im 
turnier  zu  Rengspurg  gewesen,  turnirt  mit  230*  helm.b  * 

Darnach  in  der  vasten  ist  gestorben  Bernhart,  erz- 
bischof   zu  Salzburg,     darnach  am  suntag  nach  Margerethe 

35  a  der  Schluss    dieser  ZeUe  und  die   folgenden  acht  Zeilen  bis  auf- 

richtig sind  dick  durehstriehen,    so  doss  nur  die  oben  angegebenen  Worte 
xu  entxiffern  sind.     b  Jfaum,  darin:  mal.     c  erste  Hs. 

1  Vgl.  Urban  Hellmann,  Einige  Nachrichten  iiber  Herxog  Qeorgs 
des  Reichen  Kanxler  Wolfgang  Grafen  und  Freyherrn  xu  Neuen-KoU 
40  berg,  S.  4. 

*  So  richtig  gegenuber  der  irrigen  Angabe  im  lateinischen  Text 
oben  S.  383,  34. 

8  Oben  S.384,8:  220. 


—     636     — 

ist  eingeritten    rait  dem  hiitl    her  Johaaus  ,    etbo   bischof 
zu  Gran. 

In  dem  selben  jar  haben  sich  di  von  Ulm  geseczt 
wider  herzog  Jorgen,  aber  di  sach  ist  lenger  aufgeschoben 
borden.  5 

385.  An    miticben   nach   unsers  herren  fronleichnam  tag  in 

der  stat  Lanzhut  in  sand  Marteins  pfarrkirchen  ain  lay 
mit  namen  Peter  Abnteyrer  von  Aslio  a  im  chor  hat  di 
monstranzen,  darin  das  hochwirdig  sacrament  was,  mit 
ausgezuktem  messer  und  fraflicher  hant  zerschlagen,  aber  10 
das  hostia  belayb  [F.  342]  unversert.  doch  ist  er  gefangen 
worden  und  an  dem  16.  tag  in  der  gefanknus  elendiglich 
gestorben  und  auf  das  feld  begraben  worden. 

Anno  1488  hat  herzog  Jorg  di  statt  Oting  im  Eies 
eingenomen.b  15 

Darnach  an  freitag  nach  des  heyligen  kreuz  eriindung 
wolten  mit  ainander  kempft  haben  zu  Lanzhut  am  placz 
Veyt  von  Eechberg,  ritter,  und  Mang  von  Habspurg,  ritter. 
den  ward  vor  geordnet,  wan  di  ur  10  schlug,  so  sollten  sy 
payd  an  der  schranken  sein  mit  irem  harnasch,  wer  und  20 
ross,  als  es  sich  gebfirt  und  notorft  ist  zu  solhem  ernst. 
der  von  Rechberg  cham  dar,  wie  es  im  verschiden  was. 
der  ander  erlanget  von  dem  fursten  noch  ain  stund  hunz 
auf  11,  aber  er  belaib  dreu  viertl  iiber  11  aus.  darnach 
da  er  kam,  wolt  man  kainen  in  die  schranken  lassen;25 
wann  di  geseczt  stund  was  verschinen.  damit  wurden  sy 
abgenomen  und  zugen  wider  haym.  dem  von  Rechberg  gab 
der  gemain  man  gewunnen. 

In  dem  jar  verainet  sich  Johanns,  crzbischof  zu  Salz- 
burg, mit  kting  Mathia  von  Ungeren  und  paid  darnach  auch  30 
*    mit  herzog  Jorgen. 

380.  [F.343]  |In   der  zeit  haben   sich   di   burger  von  Ulm 

gesterkt  wider  herzog  Jorgen,  und  di  edlleut  in  Swaben 
haben  ainen  punt  gemacht  mit  den  von  Ulm  und  ander  vil 
reichstet  darein  pracht,  auch  etlich  fursten  als  den  erz-35 
bischof  von  Mainz,  margraf  Fridrich  von  Brandenburg,  graf 
Eberharten  den  elteren  von  Wirtemberg  und  vil  ander 
grafen,  ritter  und  knecht.  und  in  sonderhait  der  abt 
von  Rockenburg,  des  kloster  doch  leyt  im  landgericht 
Weissenhoren1,    hat   von    Rom   pan   und    acht   pracht 40 

a  so  Hs.    b  Raum,  darin:  mal. 

1  Weissenhorn. 


—     637     — 

wider  her  Ludbig  von  Habspurg,  ritter,  herzog  Jorgen 
pfleger  daselbs,  und  auf  solben  pan  und  acht  soldner  auf- 
genomen ;  di  nennt  man  di  achter.  der  herzog  schiket  paid 
gen  Eom  und  underweyset  den  pabst  Inocencium  pasa.  der 
5tet  den  pan  wider  ab.  doch  so  ist  vil  unru  in  Swab  en 
aus  den  sachen  entsprungen.  der  herzog  beseczet  wol  seine 
ertgeschloss  b,  und  wo  di  achter  begriffen  wurden,  da  ermort 
und  erschlug  man  sy  und  liess  kainen  lebntig  davon  komen. 
doch  so   het   der  herzog  und   auch  der  punt  zuflucht  und 

lOaufsechen  zu  dem  kayser. 

Es  begab  sich  ains  mals,  das  dye  achter  in 
dem  obenannten  jar  sich  hettenvermessen  ainen 
raub  aus  ainem  dorf  ausserhalb  Ulm  zu  [F.  344] 
nemen.    und    ir   zugen   aus   pey   den   70   man   von 

if>Ulm.  des  ward  gebar  der  pfleger  von  Weissen- 
horen  Albrecht  von  Rechperg.  der  nam  zu  im 
ungefarlich  pei  24  pfard  und  seczet  hinder  yet- 
bederenreiterauf  das  ross  ainen  fussknechtmit 
puxen  und   ander  wer.     da  sy  di  veind  ansichtig 

20waren,  gedeucht  sy  der  wenig  sein.  als  sy  aber 
zu  den  veinden  kamen  und  sy  von  den  rossen 
sprungen,  da  wurden  di  achter  umbschart  und 
erschlagen  und  erbiirgt  pis  ungefarlich  andrey 
man.c 

25  In  dem  obgenannten  jar  liess  herzog  Jorg  sein  geschlos 

Burkhawsen  ummauren  und  versechen  mit  grossen  dicken 
mauren  und  het  allerlay  maurer  und  arbaiter,  auf  ainen 
tag  wol  vier  tausent  oder  mer,  ain  lange  zeit  und  verpauet 
wol  hundert  tausent  gulden. 

30  Item  am  sanztag   nach  unser  frauen  schidung  tag  in 

dem    obgemelten  jar  hat   herzog  Jorg  gehabt  und  gesamlt 
in   seiner   stat  Lanzhut   ein  ganze  gemaine  landschaft  aller 
seiner  prelaten,  ritterschaft  und   stet  von    widerstand  des-?#7 
punts  und  ungelcz  und  ander  sach  wegen.     ain  Stinglhaymer 

35  und  Sigmund  Rorbeck  di  redten  yn  vil  stucken  der  land- 
schaft. da  ward  beschlossen,  [F.  345  J  das  di  spruch,  so 
herzog  Jorg  vermaint  zu  haben  wider  di  von  Ulm,  mit 
recht  solt  austragen. 

Item   daselb   begeret  herzog   Jorg  an  die   landschaft 

40  in  Niderbairen  das  ungelt  auf  ftinf  jar.  ir  waren  vil  darzu 
gar  unwillig,   voraus   aus   dem   adl.     man  hiet  im  lieber 

a  pas  von  spdterer  Hand  korr.  das  Hs.  b  so  Hs.  c  Raum,  darin:  mal. 


—     638     — 

ain  steur  hundert  tausnt  gulden  geben,  als  liernach 
auch  geschach. 

In  der  landschaf  t  waren  persondlich  di  hernachgeschriben 
ritter;  di  machten  mit  ainander  ain  glas  in  sand  Marteins 
pfarkirchen  im  cor  zu  Landshut:  Pernhart  von  Schafftn-5 
berg,  freyherr,  Sigmund  Frawnberger  herr  zum  Hag,  Johanns 
Gebolf  herr  zum  Degenberg,  Teseres  Frawnhofer  von  Frawn- 
hofen,  Jorg  Frawnberg  zu  Gatterstarf,  Hanns  von  Aichperg, 
Cristof  von  Kamer,  Wilhalm  von  Wolfstain,  Hanns  Ebron 
zu  Wildenberg,  Sigmund  von  Laiming,  Ulrich  Praitenstain,  10 
Hanns  Zenger,  Gorg  von  Gumpenperg,  Asm  von  Seyberstorf, 
Lucas  Ahaymer,  Cristof  Freyberger  von  Aschach,  Jorg 
Puchperger  von  Winzer,  Ludbig  von  Habsperg,  Caspar 
von  Westnberg,  Conrad  Helmstetter,  [F.  346]  Wolfgang 
Trenbeck,  Hanns  Haslinger,  Gewein  Trawner,  Englharti5 
von  Weichs,  Ulrich  Praitenstain1,  Wolfgang  Parsperger, 
Andre  Swarzenstainer,  Hanns  Peffenhauser,  Fridrich  Holup, 
Hanns  Pusch,  Sigmund  Pucher,  Gilg  Mtinchawer,  Pauls 
Hawnperger.  di  obgeschriben  sind  all  ritter  gebesen,  aus- 
genomen  der  Gewolf.  20 

388.  Anno  1489  zu  liechtmessen  hat  herzog  Jorg  [angefangena] 
das  ungelt  in  Niderbairen  zu  nemen,  wiewol  der  adl  da- 
bid  er  was2;  doch  so  hat  er  sich  pas  gedacht  und  nach 
dem  ersten  halben  jar  abgeschafft. 

In  dem  selben  jar  ist  herzog  Jorg  di  ganz  vasten  pis  25 
gen   pfingsten   zu  Inspruck   gewesen   pey  dem  kayser  mit 
reicher  costung. 

Anno  1490  wider  den  swabischen  pund  zu  mittvasten 
in  der  stat  Amberg  haben  sich  zu  ainander  verpunten 
Bladislaus,  kiing  zu  Peham,  Philipp,  Albrecht,  Jorg,  Ott,30 
Ludbig,  Fridrich,  all  herzogen  in  Bairen,  darzu  di  herzogen 
von  Saxen  und  Prawnschweig,  di  landgrafen  zu  Hessen  und 
[F.  347]  di  pischof  Babenberg,  Freising,  Eengspurg,  Wurms 
und  Speyr  und  di  stat  Nuremberg. 

389.  In  dem  selben  jar  nach  osteren  ist  kiing  Maximilian  35 
von  Ispruck   gen  Ulm   kumen,   und   do  er  herzog  Jorgen 
und  den  pund  der  Swaben  mit  ainander  nit  mocht  verrichten, 
do  hat  er  di  sach  lenger  aufgeschoben  und  ist  am  aufartag 

a  fehlt  Hs. 

1  Schon  vorher  Z.  10  einmcU  erwahnt ;  vgl.  ohm  S.  387, 34.  40 

»  Vgl.  oben  S.  637,41. 


—     639     — 

von  Kelhaym  ab  auf  der  Tonaw  zu  seinem  vater  dem  kayser 
gen  Linz  gefaren. 

Item  den  ganzen  sumer  des  obgenanten  jars  hat  herzog 
Jorg  ainen  wolgeriisten  geraysigen  zeug  bey  ainander  ge- 
5habt  zu  Scharding,  und  an  des  heiligen  kreuz  erhochung 
tag  ist  er  abzogen  gen  Ostereich  wol  erpuczt  dem  romischen 
kiing  zu  lieb.  der  romisch  kiing  nach  dem  tod  Mathias', 
kiing  zu  Ungeren,  hat  wider  eingenomen  Wien,  Newmarkt1 
und  ander  stet  in  Osterreich,  und  in  dem  herbst  ist  er  zu 

10  Wien  ausgezogen  mit  hereskraft  wider  das  hungrisch  reich, 
das   mit  gewalt  einzunemen.     item    am   montag   vor   sand 
Michels    tag   ist  herzog  Jorg  zu  Wien   ausgezogen  auf  das  390. 
hungrisch   zu  dem  kiing  in  das  feld  mit  5  002  pfarden  wol- 
geriist.     und  im  ist  der  kiing  engegenzogen  zbuschen  Wien 

15  und  Bruck  an  der  [F.  348  J  Leittach.  an  sand  Michels  tag 
sind  sy  paid  zu  Pruck  gewesen  und  vor  dem  geslos  Stain- 
anger,  da  sand  Martein  geboren  ist,  als  man  sagt,  hat  der 
herzog  sein  panyr  fliegen  lassen;  wann  von  der  fiietrey 
wegen  zoch  albeg  ainer  ainen  tag  vor  der  ander  nach,  und 

20welher,  der  kiing  oder  herzog,  vorzoch,  der  liess  sein  panyr 
fliegen.  und  sy  lagen  acht  tag  vor  dem  geschlos,  und  der 
kiing  mit  hilf  der  fiirsten  hat  das  geschloss  und  vil  andre 
eingenomen.  an  sand  Marteins  tag  sind  sy  gewesen  zu 
Wespriin,  und   der  bischof   daselb   hat  sich   mit   alien  den 

25seinen  dem  kiing  ergeben.  darnach  ist  der  kiing  mit  den 
fiirsten  zogen  fiir  Stulbeyssenburg  und  di  stat  erfodert  im 
zu  geben.  sy  woltens  nit  thun.  do  yst  der  kiing  zu  rat 
worden  mit  den  fiirsten.  di  haben  all  geraten  di  stat  zu 
stiirmen.     do  hat  man  di  Pecham  voran  geordnet  und  dar- 

30  nach  di  lanczknecht  und  ander.  herzog  Cristof  ist  zu  fiissen 
mit  den  ersten  dartreten  und  an  den  sturm  getreten,  mer 
dann  an  ainem  end  iiber  di  maur  eingefallen  und  gestigen 
und  di  thor  zerhauet.  der  kiing  het  zben  gross  gbeltig 
haufen   und   11  klain  haufen,  und  in  der  statt  und  an  dem 

35placz,  auch  in  der  kirchen  bei  der  kiing  [F.  349]  grebniis 
vil  menschen  erstochen  und  so  vil  plucz  vergossen,  das  daz 
plut  ran  auf  kiing  Mathias  grab  zbayer  finger  dick;  wann 
man  besorget,  di  Ungeren  hietten  ain  grosse  hinderhut.  es 
war  vileicht  sunst  nit  beschechen.    di  stat  ward  mit  gewalt 

40  mit   dem  sturm  gewunnen  und   sackman   geruft   und  gross 

1  So  unrxchtig  statt  (Wiener-) Neustadt. 
1  Oben  8.  390,  1 :  1200. 


—     640     — 

gut  darin  gefunden  under  dem  panyr  des  kiings  und  sand 
Jorgen  van.a  do  der  kting  sach,  das  di  stat  also  geweltig- 
lich  gewunnen  was,  do  slug  er  zu  ritter  Jorgen  und  Cristofen, 
herzogen  in  Bairen,  margraf  Sigmuud  von  Brandenburg, 
Wilhalra,  landgraf  zu  Hessen,  Rudolf,  grafen  zu  Anhalt,  £ 
fiirsten,  Albrecht  von  Rechberg,  Jorg  von  Rosenberg,  Hanns 
.?S2.Klosner,  Seycz  Torringer,  Fridrich  Schenck,1  Hanns  Holz- 
satl,  Caspar  Schenck,  Ott  Oberharaer,  Wolfgang  von  Weix, 
Hanns  Schilbacz,  Gorg  Peuscher  und  ander  vil  mer,  der 
nam  mir  nit  bekannt  ist.  wann  alspald  der  kting  margraf  10 
Sigmund  het  zu  ritter  geschlagen,  gab  er  im  gewalt  audi 
ritter  zu  schlagen;  der  [F.  350  J  schlug  vil  ritter  mit  im. 
das  ist  geschechen  am  mitichen  nach  sand  Marteins  tag  in 
sand  Andreas  namen.  des  nagsten  tags  darnach,  das  was 
an  dem  achteten  sand  Marteins  tag,  zoch  der  kting  und  15 
herzog  Jorg  ain  meyl  wegs  aus  der  stat  gegen  Ofen  wercz. 
da  lagen  sy  wol  acht  tag.  do  tadiget  herzog  Jorg  zbtischen 
des  ktings  und  der  soldner,  di  sich  nennten  di  lanczknecht; 
wann  sy  wolten  nit  ferrer  ziechen,  sy  waren  dann  ganz 
bezalt  von  dem  kting  irs  solds  und  peutgelt.  und  do  di20 
lanczknecht  nit  wolten  nachdauchen,  zugen  der  kting  und 
der  herzog  wider  hinder  sich  in  di  stat.  und  der  herzog 
belayb  in  der  vorstat  mit  sambt  dem  kting  wol  10  tag  und 
het  sein  ktichl  zu  den  parfussen.  di  von  Ofen  schikten  ir 
potschaft  zu  dem  kting,  so  er  und  herzog  Jorg  kamen,  so  25 
wolten  sy  sy  einlassen.  wiewol  unmassen  gross  gut  in  der 
stat  Stulbeissenburg  funden  ward,  nachdem  di  purger  all 
erschlagen  und  versagt  wurden,  so  ward  doch  nit  mer 
ainem  yeden,  dem  maisten  als  dem  minsten,  dann  2  gulden 
der  peut;  wann  es  ward  haimlich  deublich  als  durch  di30 
lanczknecht  gestolen.  der  kting  beseczet  di  statt  myt 
[F.  35 1]  seinen  haubtleuten  Veyt  Volkenstainer  aus  Ostereich, 
Reinprecht  Rechenberger b  aus  Karnten,  Jorg  von  Castlbart 
aus  dem  Otschland,  Hanns  Schylbacz  aus  Bairen,  all  ritter. 
darnach  an  sand  Barbara  abent  prach  herzog  Jorg  auf3f> 
und  zoch  gen  Wyen  und  kam  dahin  an  montag  vor  sand 
Tomans  tag.  und  der  kiing  darnach  des  ersten  tags 
darnach  zoch  gen  Rab  warcz  und  gab  alien  soldneren 
urlaub. 

a  Raum,  darin:  mal.     b  Reihenberger  Hs.  40 

1  Fehlt  im  lateiniscJien  Text  ohm  »sT.  391,  L 


—     641     — 

Herzog  Jorg  ist  in  der  selben  rays  gar  kostlich  ge- 
wesen.  er  hat  sich  gar  miltiglich  gehalten  und  vil  menschen 
und  guter  gesellen  mit  im  gespeist.  darumb  erlanget  er 
gross  lob  und  preis  iiber  all  fiirsten.    und  an  sand  Tomans  392. 

6  tag  zoch  er  zu  Wien  aus  haymbercz,  und  an  sand  Stefans 
tag  in  weinachten  ist  er  haim  gen  Lanczhut  gefaren  auf 
ainem  schlitten  schnell  kuraent  und  mit  im  graf  Sigmund 
von  Lupf,  Gorg  von  Rosnberg,  Hanns  Klosner,  Hanns  Holz- 
satl,  und  der  zeug  und  hofgesind  kamen  hernach. 

10  In  dem  jar  was  aine  grosse  teurung  in  dem  land  aller 

speys  und  trank.  sy  nam  aber  das  jar  nit  end.  es  gait 
ain  Lanczhuter  [F.  352]  schaf  korn  5  lb.  d.  auch  so  musst 
das  land  dem  fiirsten  ain  grosse  steur  geben.  zu  sand 
Thomas  tag  hub  es   an   zu  schneyben   und   schneybet  vil 

15  tag  und  nacht  ainen  gar  dicken  snee,  und  der  stoss  der 
Yser  kam  gar  bis  an  Freysinger  enger.  di  gross  teurung, 
in  der  der  herzog  di  gross  steur  genomen  hat,  hat  seinen 
armen  leuten  in  stinem  land  lang  hart  geschadet ;  wann  es 
was  wein,  prot,   fleisch,   visch,  traid   alles  teur.    man  gab 

20  ain  ay  umb  1  d.  bis  in  di  vasten. 

Anno  1491  in  der  wochen  nach  dem  obristen  herzog 
Jorg  hat  etlich  kirchfert  ausgericht  als  auf  den  heiligen 
perg  und  gen  Ebersperg. 

Am    smalzigen   sambstag   kam   kiing  Maximilian   gen  393. 

25  Lanczhut,  Freysing  und  Augspurg  und  Miinchen. 

Item  zu  mittervasten  ist  herzog  Jorg  gen  Niirmberg 
auf  den  tag  zu  dem  romischen  kting  von  des  punts  wegen 
in  Swaben,  so  wider  herzog  Jorgen  gewesen  ist.  und  sind 
darkumen  bey   32   fiirsten  geistlich   und  weltlich,  aber  es 

30  ward  nichcz  ausgericht  des  punts  halben.  auch  was  da  der 
herzog  von  Weyssen  Reussen.  und  di  fiirsten  von  Bairen 
zugen  wider  haym  zu  sand  Veichcz  tag. 

Item  di  teurung,  di  sich  in  dem  [F.  353]  vorigen  jar 
hett  angefangen,  was  so  gross,  das  zu  subenten  in  der  stat 

35  Lanczhut  ain  schaf  waizen  Lanczhuter  mass  gait  1 1  gulden 
R.,  koren  9  gulden,  gersten  5  gulden,  haberen  5  gulden, 
do  tet  herzog  Jorg  zu  Lanczhut  seinen  kasten  auf  und 
gab  seinen  leuten  ain  schaf  Lanczhuter  koren  umb  6  lb.  d. 
beraits  geltz. 

40  Item   an  sand  Johanns   tag  zu  subenden  was  herzog 

Jorg  zu  Freising  im  capitl  im  turn  und  begeret,  das  bischof 
Sixt  das  bistum  ubergab  pfalzgraf  Philipp  sun.  aber  pabst 
Inocencius  wolcz  nit  geschechen  lassen. 

Quellen  u.  Erorterungen  N.  F.  III.  41 


—     642     — 

In  dem  obgemelten  jar  an  sand  Johanns  und  Pauls 
tag  was  ain  gross  gewasser  in  Bairland,  auch  zu  Freysing. 
das  rengwasser,  das  von  dem  forst  und  zieglstadl  herabflos, 
394. zerbrach  das  gestad  und  die  wier  der  Mosach  pey  dem 
Miirrentor  mit  gewalt,  das  man  muesst  ain  prucken  machen  5 
von  stundan;  wann  sunst  mocht  niemant  aus  oder  ein 
di  statt. 

Item   es   was    ain  grosse  kirchfart  auferstanden   gen 
unser  frauen  capellen  zu  AJtenoting.     dahin  kam  auch  kayser 
Fridrich  und  an  sand  Matheus  tag  kam  zu  im  herzog  Jorg  10 
in  Bairen. 

In  dem  obgemelten  jar  lech  herzog  [F.  354]  Jorg 
herzog  Albrechten  60  pfard  geraisigs  volk  gen  Straubing. 
darnach  gen  Lengfeld.     der  haubtman  was  genant  Scheftaler. 

Anno  1492  an  ertag  vor1  liechtmessen  schiket  herzog  1 5 
Jorg  300  geraisiger   pfard  in  das  kloster  Niderenaltach   zu 
bewaren   wider   di   Pecham,    auch    ander.     di   kamen    paid 
395.  herwider.    an  sand  Mathias  abent  schiket  er  300  pfard  gen 
Fridperg.  — 

394.  In  der  zeit  was  erstanden  ain  unru  zu  Lanczhut20 
zbuschen  der  zbayr  pfarer  und  der  zbayr  petlkloster.  di 
klagten  ir  sach  bischof  Sixten  von  Freysing.  der  bischof 
seczt  paiden  tailen  ainen  tag  gen  Freysing.  daselb  hort 
er  baid  tail  nach  notorft  in  gegenbiirtigkait  1 6  doctor  und 
licenciaten,  und  burden  mit  ainander  also  vertragen  und  25 
verricht:  zum  ersten,  das  alle  red,  bisher  sich  zbuschen  ir 
verloffen,  hin  und  ab  soil  sein  und  zu  guten  frunden  ge- 
sprochen,  auch  ain  tail  dem  anderen  thun,  was  im  lieb  sey, 

395.  und  kain  tail  wider  den  anderen  kainerlay  privilegia  oder 
pfarlich  recht  in  kainer  predig  melden.  so  sol  auch  pater  30 
Erasmus  an  der  canzl  sagen,  nachdem  irr  erwachsen  seyn 
zbuschen  her  Wolfgang  Federkiel,  pfarrer  zu  sand  Martein, 
und  des  pfarrer  zu  sand  Jobs  ains  und  der  observanzer 
und  prediger  anders  tails,  darumb  ain  tayl  zu  dem  anderen 
nichcz  mer  zu  sprechen  sol  haben,  darumb  durch  den  bischof  35 
von  Freysing  gnadiglich  vertragen.  [F.  355\J  der  gleichen 
sollen  di  pfarrer  auch  tun.  man  sol  auch  den  pfarreren 
geben  inhalt  alts  herkomens  ire  pfarliche  recht.  und  wer 
mit  andacht  gedachten  enden  genaigt  ware,  sullen  di  pfarrer 
nit  hindern.  40 

1  31.  Januar.     Oben  S.  394t  22 :  post  purificationis  =  7.  Februur- 


-     643     — 

Des  ertags  nach  dera  weissen  suntag  ist  herzog  Jorg 
zu  Lanczhut  ausgeritten.  und  in  seiner  stat  Laugingen 
haben  mit  ainander  ainen  tag  und  rat  6  tag  gehabt  di 
hernach  geschriben  fiirsten :  pfalzgraf  Philipp,  kurfiirst,  Ott, 
5  Albrecht,  Jorg,  herzogen  in  Bayren,  und  der  bischof  von 
Wurms.  do  ward  beschlossen,  was  das  haus  von  Bairen 
antreff,  so  solten  sy  all  an  ainander  helfen. 

Des  sontags  vor  dem  palmtag  ist  herzog  Jorg  aus- 
geritten  zu  Landshut  und  gen  Augspurg  kumen  zu  dem 

loromischen  kung  Maximilian  und  da  beliben  pis  an  den  kar- 
freitag.  auchist  zu  merken,  do  herzog  Jorg  zu  Augspurg 
einrait,  do  rait  herzog  Kristof  zu  der  stat  aus. 

Auf  freitag  nach  dem  ostertag  hat  herzog  Jorg  sein 
landschaft  gen   Landshut  gefodert.     do   ward  beschlossen, 

15  das   er  herzog  Albrecht  nit    helfen  solt  wider  den  kayser; 
wann  er  war  sein  rat,  diener  und  geschworner  lechenmann. 
und  solichs  herzog  Albrechten  zu  verkunden  ward  geschikt 
gen  Munchen  her  Sygmund  Frawnberger,    herr   zum   Hag,.?s& 
[F.  356]  von  der  ritterschaft,  Maricz  Tannberger  von  dem 

2oadl,  her  Ludbig  Ebner,  brobst  zu  sand  Zen  bei  Reichenhall, 
von  den  prelaten  und  Osbald  Oberendorfer,  burgermaister 
zu  Landshut,  von  den  steten.  do  nu  herzog  Albrecht  ver- 
nam,  das  im  herzog  Jorg  nit  helfen  wollt  wider  den  kaiser, 
do  saget   er  di   burger  von  Rengspurg   irs  geliibs  und  aid 

25  tedig.     damit  nam  der  krieg  und  aufrur  ain  end. 

In  der  zeit  nach  osteren  het  herzog  Jorg  sein  ganze 
ritterschaft  aus  seiner  landschaft  zu  Aichach,  872  pfard 
wol  geriist,  und  vor  dem  geschloss  Liechtenberg  Hess  ers 
den  punt  sechen. 

30  An   dem  dritten  suntag  nach  osteren  zu  Landshut  im 

parfusserkloster  haben  di  minderen  briider  von  der  observanz 
ain  gmains  capitl  gehabt.  am  montag  sind  sy  umbgangen 
mit  ainer  process  mit  der  lataney  in  irm  kreuzgang.  an 
mitichen   darnach  hat  man   ain   lobliche   process  gehabt  in 

35  der    stat  gen   Saldental.    herzog  Jorg  versach    di   briider 397, 
wol  mit  essen  und  trinken,  auch  mit  den  von  Lanczhut. 

Anno  1493  in  dem  monat  Jenner  haben  di  burger  von 
Ulm  gnad  erlangt  bey  herzog  Jorgen,  und  zu  liechtmessen 
sind    herzog  Jorg  und  margraf  Fridrich   von  Brandenburg 

40  mit  ainander  veraint  worden. 

[F.357]  Darnach  zu  mittvasten  sind  dye  landschaft 
der  fiirsten  von  Munchen,  herzog  Cristof,  Wolfgang  und 
herzog    Albrechcz    rat    zu    Landshut    als    kayserlichem 

41* 


—     644     — 

comissari  vor  herzog  Jorgen  gebesen,  aber  sy  mochten  da 
nit  veraint  werden.  aber  paid  darnach  wurden  sy  zu 
Miinchen  veraint. 

In  dera  obgenanten  jar  ist  kiing  Maximilian  aus  Bur- 
gundi  und  ausm  Elsass    am  aufferabent  durch  Landshut  ab& 
gen  Linz  zu  seinem  vater  zogen. 

Item  an  sambstag  nach  dem  pfingstag  ist  zu  Landshut 
ain  lobliche  process  paider  geschlacht,  menschenbey  15hundert 
und  11  priester  gen  unser  frauen  gen  Altenoting  gangen 
mit  ainer  kerzen,  het  100  lb.  wax.  man  gieng  in  daselb  10 
engegen  und  enpfieng  si  wirdiglich.  und  do  si  ir  gepet 
und  goczdienst  verprachten  ,  kerten  sy  wider  haim.  sy 
hetten  under  yn  11  gesang. 

398.  In  dem  jar  was  das  gross  schiessen  zu  Landshut.  do 
musten  di  armstschuczen  an  sand  Johanns  tag  zu  subenden  l5 
an  der  herberg  sein.  des  nagsten  tags  darnach  sang  man 
ain  ambt  zu  sand  Martein.  do  giengen  all  schuczen  gen 
opfer.  dem  Osbald  Oberndorfer  waren  zugeordnet  40  knecht 
in  roten  klayderen.  der  armbrostschuczen  waren  [F.358] 
500  und  12.  di  lued  ains  mals  herzog  Jorg  all  gen  hof.  20 
das  mayst  klainat   was   100  und   10    gulden,     ainer   leget 

2  gulden  minus1  21  d.  der  puchsenschiiczen  waren  1200. 
es  tet  ainer  zben  schiiss  nach  ainander.  es  leget 
ainer  9  sexer.  das  pest  klainat  was  100  und  10  gulden, 
es  ward  ainer  erschossen,  Ulrich  Puchler  von  Augspurg.25 
di  von  der  stat  gaben  gar  erberlichen  wein  und  prot.  es 
waren  audi  alle  ding  nach  aller  notorft  gar  ordenlich  ver- 
sechen.  im  kuglen  das  mayst  klainat  10  gulden,  das  pest 
im  hafen  60  gulden. 

399.  Am  montag  vor  sand  Bartlmeus  tag  Fridrich  und30 
Sigmund,  gebruder,  margrafen  zu  Brandenburg,  kamen  gen 
Lanczhut.  herzog  Jorg  rayt  in  engegen.  darnach  am 
mittichen  ritten  sy  auf  den  Simlsee.  man  jagt  in  da  6  hirsen, 
und  hetten  ainen  tanz  mit  schonen  edlen  frauen.  darnach 
am  pflnztag  rennten  dy  zben  bruder  scharf  mit  ainander.  35 
an  dem  freytag  zugen  sy  wider  haim. 

Des  oberurten  montags  nagst  vergangen  starb  kayser 
Fridrich.  herzog  Jorg  Hess  besingen  kayser  Fridrichen  an 
sand    Augustins   abent   und    tag   mit  aller   notorft  herlich. 

1  Dieses  Wort  fehlt  oben  S.  398,  19,  scheint  aber  hieher  xu  gehbren.  40 
Vgl.  den  Worilaut  des  Schiiixenbriefes  bei  Freys,  Qedruckte  Sckiitxenbriefe 
des  15.  Jahrhunderts,   Tafel  XXVI. 


—     645     — 

an   sand  Cosme  und  Damian  tag  liess  herzog  Jorg    herzog 
Kristoffen  gar  erberlich  besingen  in  dem  kloster  Saldental. 

Maximilian,  der  romisch  kting,  fur  auf  dem  wasser  ab*00. 
fur  Wasserburg.    [F  359 J  an  montag  zu1  sand  Michls  tag 
5kam   er  gen  Prawnaw.    da   kam  herzog  Jorg  zu  im.     der 
kting  fuer  myt  24  schyffen. 

Am  montag  nach  sand  Gallen  tag  hat  herzog  Jorg 
ain  landschaft  gehabt  zu  Lanczhut. 

An  sand  Othmari  tag  ist  herzog  Albrecht  von  Miinchen 
10  zu  Lanczhut  bei   herzog  Jorgen  gebesen  und  auf  dem  wasser 
zu  des  kaysers  grebntis  gen  Wien  gefaren. 

An  sand  Elspeten  tag  was  zu  Landshut  der  erzbischof 
Senonensis   und  herzog  Marx   von  Orliens,  des  kiings  Karl 
von  Frankreich    potschaft.    di    lost   herzog  Jorg   all    aus 
isirer  herberg. 

An  sand  Cecilia  tag  was  zu  Landshut  der  gubernator 
von  Burgundia. 

An  sand  Clementen  tag  schykt  herzog  Jorg  von  Lands- 
hut seinen  marschalk   Sigmund  Frawnberger,  freyherr  zum 
20  Hag,    Hanns   Klosner,    Hanns  Aichperger,   all   drey   ritter, 
und    doctor   Peter   Krafft    ab   gen   Wien    zu    des    kaisers  401. 
grebntis. 

1494  zoch  kiingKarl*  vonFrankreich  mit  heres- 
kraft  durch  Walschland  gen  Rom,  davon  in  das 
25ktingreich  Napls  und  gewan  das  vast  als  und  "ver- 
trayb  daraus  den  kting  Ree8  Verando.3  do  er  aber 
wider  aus  dem  land  kam,  do  waren  di  sein  vast 
paid,  mit  den  er  di  stet  und  sloss  beseczt  hett, 
vertriben  und  erschlagen  und  kam  das  ktinkreich 
30Napels  wider  [F.360]  under  den  napulitanischen 
gewalt. 

Der  romisch  kting  Maximilian  hett  zu  der  ee 
ain  junkfrauen4  des  geschlachcz  der  herren  von 
Maylant.  mit  des  und  der  Venediger  hilf  samlet 
35kting  Maximilian  ain  gross  volk  und  zoch  in  walsche 
land  als  umb  Mayland  und  gewan  etliche  castell, 
di  mit  dem  kting  von  Frankreich  waren.  dahin 
kamen   vil  guter    edlleut   aus   teutschem    land    gar 

1   Musste  heissen:  nach;  vgl.  oben  S.  399,33  ff. 
40  *  Karl  V1U. 

8  Re   (Kbnig)  Ferrante,   naturlicher   Sohn  des    Kbnigs   Alfone   V. 
von  Aragon,  Sixilien  und  Neapel. 
4  Bianca  Sforxa. 


—     646     — 

wol  geriist  zu  ross  und  fuess,  vil  soldner,  also  das 
manger  edlman  zu  ross  mit  seinen  knechten  hinein- 
kam,  der  herwideraus  armiglich  zu  fiissen  gieng. 
auch  wer  in  guten  klaidern  hineinzoch,  der  zugen 
vil  zerrissen  heraus.  der  krieg  nam  paid  end.  der5 
kiing  zoch  wider  in  teutsche  land. 

Dem  romischen  kiing  was  vor  der  frauen  von 
Mailant  verheyratt  worden  di  herzogin  von  Por- 
tania.1  als  daz  vernam  Karl,  kiing  zu  Frankreich, 
gleich  als  sy  zu  dem  romischen  kiing  wollt  und  inio 
des  ktings  von  Frankreich  gelait  was  auf  dem  weg, 
liess  er  sy  vachen,  zu  im  bringen  und  nam  sy  selb 
zu  weyb,2  das  doch  dem  romischen  kiing  was  ain 
grosser  spott  und  dem  kiing  von  Frankreich  stund 
gross  zu  verbeysen  und  pillich  alien  kristlichen  15 
fiirsten  stund  zu  rechen.  der  kiing  Karl  starb  anno 
domini  1498. 

402.  Anno  1495  des  sontags  in  der  vasten  genannt  Invocavit 

des  nachcz   verpran   nit  vil   minder  dann  der  halb  tayl 
der  stat  Miildorf.  20 

401.  [jrm  361 J  Item  in  der  zeyt  hett   herzog  Jorg  etlich 

ainspanig  reuter,  edlmann,  zu  veinden  und  ainen,  genant 
Kochl.3    der  prennet  herzog  Jorgen  ain  dorf4  ab,  darnach 

^•prennet  er  im  ain  gschloss  aus,  genannt  Kiingstain.5  er 
tet  dem  herzogen  vil  schaden  mit  raub,  prand  und25 
schaczen  und  todslegen,  des  maysten  tayls  umb 
Weyssenhoren.  der  selb  Kochl  ward  darnach  in 
dem  97.  jar  erstochen.  das  ftiget  sich  also,  herzog 
Jorg  was  bey  dem  romischen  kiing  zu  Inspruck. 
der  Kochl  ward  von  dem  kiing  und  herzogen  dahin30 
verglaytt  und  nit  weit  von  Yspruk46  im  pirg  in  ainer 
taferen  er  und  ain  knecht  in  freyem  gelait  erstochen 

1  Anna  von  Bretagne. 

2  1491. 

3  Klaus  Kbchlin.  Vgl.  HJber  ihn,  dessert  Schicksaie  hier  ausfuhr-  35 
licher  als  oben  im  lateinischen  Texte  beschrieben  tcerden,  die  Wcissen- 
horner  Historic  von  Nikolaus  T/ioman,  hsg.  von  Baumann  in  den  QueUen 
xur  Qeschichte  des  Bauer nkr legs  in  Qberschwaben  (Bibliothek  des  literarischen 
Vereins  in  Stuttgart,  CXXIX),  S.  29  ff.  und  HoU,  Qeschichte  der  Stadt 
Weissenhorn,  S.  49.  40 

4  Donaustetten ;  Thoman  a.  a.  0.  S.  32. 

6   Vielmehr  Wartstein,  Burg  im  wUrttembergischen  Oberamt  Miin- 

singen,  friiher  im  Besitxe  der  Herren  voti  Konigsegg ;  vgl.  Thoman  a.  a.  0.  S.  34. 

6  Zwischen  Telfs  u.  Nassereit  xu  Schneckenhofen ;  Thoman  a.  a.  0.  S.  36. 


—     647     — 

von  ainem,  genannt  Osbald1,  und  seinen  helferen, 
des  herzog  Jorgen  diener.  darumb  ward  diserOsbald 
und  sein  heifer  hernach  verschmacht  von  der  unred- 
lichen  tat  wegen  von  dem  adl  und  geraainklich  von 
5allen  guten  dienstleuten. 

Anno  1495  was  ain  grosser  sterb  in  Swabn, 
Payren,  Ostereich,  im  pirg  und  am  Rein.2 

Anno  1496  zog  herzog  Jorg  aus  zu  Landshut 
in   den    pfingstfeyrtagen8  mit  ainem  hiibschen  bol- 

lOgeriisten  zeug  bey  dreyhundert  pfarden  ab  an  den 
Rein  gen  Wurms  zu  dem  romischen  kting  und  ward 
sein  diener.  es  was  ain  grosser  tag,  dahin  vil 
fiirsten  und  herren  kamen,  auch  di  Venediger.  der 
jung    herr    von    Peren,    genant    Johanns,4    hett    zu 

l5beystand  7  fiirsten,  den  pfalzgrafen  ,  herzog  Jorgen 
und  ander  wider  di  Venediger.  [F.  362]  daran  er- 
fodret  er  sein  land  vor  dem  kiing  und  den  fiirsten. 
aber  es  ward  da  nichcz  ausgericht.  aber  nachmals 
aus   pett  der  herren  von  Bayren  und  ander  fiirsten 

20hat  der  kiing  dem  herren  von  Berena  ain  gut  zusagen 
gethan,  im  hilflich  zu  sein  gegen  den  Venedigeren. 
darnach  zoch  herzog  Jorg  mit  dem  romischen  kiing 
als  ain  diener  gen  Yspruk  und  der  selben  end  und 
schiket   den    maisten    tayl   seins   hofgesinds    wider 

25haim  gen  Landshut. 

Davor  auf  dem  gehalten  tag  und  anderem  ward 
beschlossen,  das  man  dem  kiing  ain  gemaine  steur 
geben  sollt.  di  red  stund  wider  di  Tiirken  damit 
zu  schedigen.    ain  yeglich  mensch,  das  zu  gots  tisch 

30gieng,  solt  geben  9  d.,  ain  priester,  der  hinder 
hundert  gulden  hiet,  1  gulden,  wer  aber  uber  500 
gulden  hiett,  priester  oder  edlleut,  solt  davon  ainen 
gulden  geben,  vontausent  gulden  auch  sovil.  solhe 
steur   solt    man    geben    in    aller   fiirsten    land    des 

35romischen  reichs  vier  jar  an  ainander.  solhes  ward 
auch  an  herzog  Jorgen  landschaft  bracht,5  di  steur 

*  bairen  Hs. 

1  08swalt  Stirtzer  bei  Thoman  a.  a.  0. 

2  Vgl.    die    Landshuter    Ratsehronik    (Chroniken     der    deutschen 
40  Stadte  XV),  S.  337. 

3  Pfmgsten  war  damals  am  22.  Mai.  Der  Atisxug  geschah  am 
25.  Mai;  Chronxken  a.  a.  0.  &  340. 

4  Delia  Scala;  Oberbayer.  Archiv  VII,  40. 

*  Krenner,  Baierisehe  Landtagshandlungen  XII y  393  ff. 


—     648     — 

geaischet.  darumb  ward  ain  landschaft  zu  Lands- 
hut  und  in  rat  erfunden,  zu  antborten,  di  weil  ir 
f iirst,  herzog  Jorg,  nit  bey  land  war,  wolten  sy  in 
nicht  verbilligen  noch  geben. 

Anno   1498   starb  kiing  Karl   von   Frankreich^ 
und  liess  kainen  raandlichen  erben.     davon  fiel  das 
kiinkreich,  und  ward  kiing  der  herzog2  von  Orlien  s 
als  der  nagst  gesipt  erb  zu  der  kron  Frankreich. 

Als  aber  das  vernara  kiing  Maxymilian,  paid 
darnach  zoch  er  von  [F.363J  Ulm  ab  gen  Freybergio 
im  Preysga,3  mit  ym  herzog  Jorg  von  Bayren.4  der 
schikt  gen  Lanczhut  nach  seinem  hofgesind.  das 
zoch  zu  dera  herzogen  gen  Freyberg  mit  270pfarden 
vast  wol  geriist.  dahin  zu  dera  romischen  kiing 
kamen  vil  fiirsten  und  herren  potschaft.  der  romisch  15 
kiing  schiket  ain  michel  geraisig  und  fussvolk  auf 
18  meyl  hinder  Freyberg  auf  das  Hochburgundisch, 
das  vor  durch  den  kiing  von  Frankreich  den  Bur- 
gundieren  abtrungen  was,  wider  zu  eroberen. 

In  der  und  vorvergangen  zeyt  waren  di  Tiirken20 
mit  gewalt  in  des  kiings  von  Polan  land  und  teten 
yn  dem  land  Reussen  grossen  schaden,  gebunen  vil 
stett  und  geschlosser.  es  wurden  auch  der  kristen 
vil  von  den  Tiirken  erschlagen.  auf  rauberey  und 
streyten  waren  di  Polanischen  ganz  unsighaft.  auch2^ 
bekiimreten  di  Tiirken  den  kiing  von  Ungeren,  davon 
di  kiing  schikten  ir  botschaft  zu  dem  romischen 
kiing  mit  70  pfarden  und  siben  wagen  gen  Freyberg 
im  Preysga  umb  hilf  wider  di  Tiirken. 

Item   herzog  Jorg    tet   gross  zerung   bey    dem30 
kiing  und  dient  im  vast. 

Er  kam  selten,  so  er  schon  dahaym  was,  zu 
seiner  frumen  frauen.a  und  als  man  saget,  liebet 
er  sy  nit  vast.5    er  war  in  ainem  grossen  geschray, 

a  der  folgende  Schluss  des  Abschnittes    ist  dick  durchstrichen,    mit  35 
Ausnahme  des  letxten  Wortes  aber  noch  lesbar. 

1   Vgl.  oben  S.  646, 16  f. 

*  Ludurig  (XII.  von  Frankreich). 
8  Freiburg  im  Breisgau. 

*  Vgl.   Chroniken  a.  a.  0.  S.  343,  ohm  doss  ich ,  icie   es   dort   in  40 
Anm.  2  geschehen  ist,   einen    unmittelbaren  oder  mittelbaren  Zusammen- 
hang  der  Texte  selbst  annehmen  moehte. 

6  Vgl.  die  Fortsetxung  der  Chronik  Fueirers  S.  219. 


—     649     — 

als   es   auch  war  was,  mit  ainer  guten  frauen,  ge- 
nant  Gredl  im  .  . .  .» 

[F.364J   Item    darnach    als    man   zalt   1500    in 
ersten  jar,1  starb  sein  hausfrau  saliglich  zu  Purk- 
ohausen. 

Item  als  man  zalt  1500  im  dritten  jar,  was  das 

gemain  gcschray,  wieherzogJorgherzogRuprechten, 

seinem    ayden,    das    land   wolt    iibergeben.     und    in 

dem  iczgemelten  jar  lag  herzog  Jorg  zu  Inglstat 

lOkrank. 

Item  des  obgenanten  jars  an  pfinztag2  vor 
sand  Katrin  tag  zoch  herzog  Ruprecht  mit  ainem 
klainen  zeugl  gen  Landshut  und  rait  von  stundan 
in  das  sloss.  darnach  am  sambstag  kamen  des  pfalz- 
i5graven  diener  etbas  pey  100  und  80  pfard  gen  Lands- 
hut,  darunder  was  her  Ludbig  von  Leonstain  haubt- 
man.  darnach  am  samstag  rait  herzog  Ruprecht 
gen  Purkhausen.  da  woltn  in  di  piirger  in  zbayen 
stunden  ungevarlich  nit  einlassen,  doch  ward  er 
20 darnach  in  das  sloss  gelassen. 

Item  anno  1500  im  dritten  jar  ist  herzog  Jorg 
saliglichen  zu  Inglstat  gestorben  mit  grosser  ver- 
nunft  an  freytag8  vor  sand  Barbra  tag  und  hat  an 
seinem  end  herzog  Ruprechten,  seinen  tochterman, 
25fur  seinen  nagsten  erben  erkennt  zu  dem  fursten- 
thum  und  seinem  gut. 

Item  an  suntag4  nach  Nicolae  des  obgemelten 
jars  ist  ain  landschaft  gemainklich  auch  wolgeriist 
genLanczhut  kumen6  und  an  montag6  darnach  sich 
30auf  dem  rathaus  landschaft  versamlt  und  beslossen, 
das  der  adl,  prelaten  und  burger  bey  ainander  besten 
wollen. 

Darnach  des  selben  tags  ist  herzog  Ruprecht 
f  tir  di  landschaft  kumen  und   durch   den  von  Leon- 

35  ft  tin  nicht  entxifferbares  Wort.  Joetze  las,  sicker  unrichtig:  haben  (?) 

luderlich.      Es  scheint  tine  Ortsbexeichnung  xu  sein,  vielleicht  holczhauserl. 
Darnach  sind  5  Blatter,  deren  viertes  Rente  von  Text  triigtt  ausgeschnitten. 

1   Vielmehr  am  18.  Februar  1502. 
1  23.  November  1503. 
40  B  7.  Dexember  1503. 

4  10.  Dexember. 

*  Krenner,  Baierische  Landtagshandlungen  XIV,  3  ff. 
6  11.  Dexember. 


•     650     — 

stain  begeren  lassen,  sich  zu  im  als  dem  rechten 
naturlichen  erbn  und  landsfiirsten  ze  wenden.  hat 
in  di  landschaft  des  gedacht  genomen. 

[F.  365]  Item  am  ertag1  ist  ain  kunkliche  am- 
basiat  mit  ainer  credenz  vom  romischen  kungfur5 
di  landschaft  komen.  hat  unter  anderm  in  sich  ge- 
halten,  wie  der  kiing  herzog  Albrechten  dasNyder- 
bayrland  und  bas  herzog  Jorg  verlassen,  zu  lechen 
verlichen  als  rechtem  naturlichen  und  lechnerben, 
an  di  landschaft  begerig,  ime  underthenig  ze  seinio 
pey  hundert  mark  gelcz,  ainem  yeden  aufgeseczt. 
haben  in  di  landschaft  auch  bedacht  genomen  darauf 
zu  antborten. 

Item  des  tags  ist  ain  potschaft  vom  punt  auch 
vor   der   landschaft    erschinen,    begert  herzog  Al-15 
brechten    zuzulassen    oder    der    punt   welle   im    des 
hilflich  sein. 

Item  des  von  Wirtemberg,  herzog  Albrechtes 
aydm,  potschaft  auch  dermassen  mit  beger  wie  der 
punt  erschinen.  20 

Item  di  potschaften  und  herzog  Albrechcz  rat 
habn  auch  ir  potschaft  geborben  an  di  landschaft, 
dapey  eingelegt  abschriftn  der  alten  verschrey  bung, 
di  di  fiirsten,  namlich  Fridrich,  Stefan  undJohans, 
gebriider,  gegen  ainander  aufgericht,  darbey  ain25 
kunklich  urtl  von  kting  Sigmunden,  auch  daselbs 
erclart,  ob  gleich  di  verschreybung  nit  war,  so 
ware  dannoch  herzog  Albrecht  herzog  Jorgen  in 
der  vierdn  sipp  gefrundt  mandlichs  stamens, 
aber  herzog  Kuprecht  mandlichs  stamens  erst30 
in  der  achten  sypp. 

Item  an  freytag2  nach  Nicolae  ist  herzog 
Jorg  zum  Judentor  hereingetragen  worden  mit 
grosser  procession  und  burdigkait  etc.,  in  sand 
Marteins  pfarkirchen  uber  nacht  gestanden  ob36 
erd,  darnach  am  sambstag  morgen  gen  Salden- 
tal  getragen,  aber  mit  grosser  menig  volks  und 
procession,  daselbs  begraben  borden  in  der  be- 
grebnus  der  furstn  von  Bayrn  daselbst. 

1  12.  Dexember ;  Krenner  a.  a.  0.  S.  10.  40 

*  8.  Dexember. 


—     651     — 

[F.  366]  Item  in  der  zeit  haben  di  stathalter 
von  Landshut  gen  Wasserburg  geschikt  pey  200 
fuessknechten,  nennet  man  waldknecht,  di  stat 
Basserburg    zu    beseczen.      da   haben   sy    di   von 

5Wasserburg  mit  nichtung  wellen  einlassen,  sonder 
gesagt,  sy  wissen  ir  stat  wol  zu  halten  so  lang, 
hunz  sy  ainen  fursten  haben.a 

Item  in  der  landschaft  zu  Landshut  haben 
herzogRuprechtsichmitderlandschaftveraint,1 

lOdas  sich  herzog  Ruprecht  ferrer  kainer  furst- 
lichen  obrikait  geprauchen,  underziechen,  schaffen 
noch  thun,  weder  stet,  sloss  noch  markt  oder 
nichcz,  hat  auch  di  oberkait  und  regement  auf 
gmaine  landschaft  und  der  selben  verordnt  stat- 

lohalter  ze  stellen  vergunt,  in  darein  nichcz  zu 
reden  hunz  zuaustrag  der  sachenzbuschen  herzog 
Ruprechten,  herzog  Albrechten,  herzog  Wolf- 
gangen,  item  kainfremdvolk  in  daz  land  zufuren, 
bestellen   oder   darin  annemen,   er  noch  niemant 

20vron  seinen  wegen.  item  herzog  Ruprecht  und  di 
seinen  gmainem  land  und  leuten  an  schaden  hie 
zusein.  item  seinen  handl  mit  rechtgegen  herzog 
Albrechten  austragen.  item  ob  ain  furst  gegen 
dem    andern    das    recht   nit   leiden    wolt,    sonder 

25aufrtirig  war,  so  mog  sich  di  landschaft  an  den 
andren,  der  das  recht  leyden  mog,  schlagen  an 
all  einred  etc.  item  ob  herzog  Ruprecht  an  den 
zbain  slossen  Purkhausen  und  Landshut  von 
yemant  an  recht  vergbeltigt  wolt  werden,  darin 

3osol  ain  landschaft  herzog  Ruprechten  helflich 
und  beistendig  sein. 

Solchen  vertrag  haben  herzog  Ruprecht 
selbs  mundlich,  auch  sunst  schriftlich  mit  in- 
siglen   verfertigt,   aufgericht,    und  di    verbilli- 

35gung  ist  in  beybesen  herzog  Ruprechten  und 
gem  a  in  er  landschaft  zu  [F.367]  Landshut  offnlich 

a  mit  dem  di  knecht  wider  gen  Landshut  in  di  vorstat  Achdorf 
zogen,  dann  man  sy  auch  in  di  stat  nit  lassen  wolt,  darnach  kttrzlicb 
gen  Arding*  geschyckt  worden  ausgestrichen  Hs. 

40  l  Krenner  a.  a.  0.  S.  112  ff.  * 

*  Erding. 


—     652     — 

verlesen    worden  an  mitich1  nach  des  neuen  jars 
tag  anno  4. 

In  der  zeit  der  landschaft  ist  ain  brief2  in 
di  landschaft  gelegt  worden  haimlich  und  fur 
di  verordnten  und  darnach  fur  gemaine  land-5 
schaft  bracht  worden,  darin  sich  niemant  under- 
schribn  hat.  hat  in  sich  gehalten  vil  schmach- 
licher  lestrung,  under  anderem  wie  di  stathalter 
zu  Purkhausen  und  Landshut  daz  sloss  Purk- 
hausen  und  Landshut  verraten  und  verkauftlO 
haben  etc.  des  haben  sich  herSigmund3  voraHag 
und  ander  stathalter  beredt,  entschuldigt  vor 
herzog  Ruprechten  und  gemainer  landschaft  da- 
selbst  brief  von  herzog  Jorgen  mit  seiner  hant 
bezaichnt  beschriben,  rait  dem  grossen  insigli5 
befestigt  fiirbracht,  verlesen  lassen  und  dem 
selben  befelch  nach  habn  sy  gehandlt  als  frum 
leut  und  bas  in  herzog  Jorg  in  seinera  leben  zu- 
gschribn  und  befolhen.  rait  andern  mer  worten 
ist  auch  geoffnbart,  wie  das  Rudolf  Maroltin  ger20 
gethan  hab,  hat  der  schreyber,  der  den  brief  ge- 
schribn,  bekennt.  esist  auch  Maroltinger  eylend 
und  haimlich  weg  ungeriist.  und  darnach  am  nagsten 
tag,  als  der  brief  vor  gemainer  landschaft  ver- 
lesen was,  hat  Maroltinger  ainen  brief4  in  di25 
landschaft  geschikt.  habn  di  verordenten  ver- 
lesen under  anderm  di  mainung,  er  hab  denbrief 
schreyben  lassen,  sey  des  anlaugen,  mogdarumb 
das  recht  leyden  vor  kunglicher  majestat,  ob 
aber  ainer  sunst  ainen  lust  zu  im  hiet,  gegen30 
dem  well  er  es  mit  mund  und  hand  austragen. 
ob  es  aber  durch  Maroltinger  wol  oder  ubl  ge- 
handlt, lass  ich  beleyben. 

1  3.  Januar  1504;  Krenner  S.  142  ff. 

2  Die  Oeschichle  von  diesem  Brief  erxahlte  auch  ausfuhrlich  Andreas  35 
Zayner   in  seinem  Liber  memorialis  de  bello  bavarieo  (Oefele,  Rer.  Boie. 
SS.  IIt    376  f. )    und    Angelus    Bumpier    in    seinem   Liber    calamitatum 
Bavariae  (Oefele  a.  a.  0.  /,  106);  vgl.  Krenner  S.  137  ff.  und  149;  Rieder, 
Oeschichte  Baierns  III,  584. 

3  Sigmund    Fraunberger    vom    Haag,    Zayner    a.  a.  0.    S.  377 ;  40 
Krenner  S.  138. 

*  Diesen  xweiten  nicht  anonymen,  sondern  von  dem  Schreiber  des 
ersten,  Rudolf  Maroltinger  xu  Wolfseck,  unterxeichneten  Brief  (Erding 
2.  Januar  1504)  hat  Krenner  a.  a.  0.  S.  140  f  abgedruckt. 


—     653     — 

Item  in  der  zeit  der  tayding  und  underred 
di  reuter,  so  zu  Inglstat  gelegen  und  in  leben 
herzog  Jorgen  da  einkumen,  sind  hin  auf  Purk- 
hausen  zogen.  und  als  man  sagt,  so  hat  sy  her 
5Jorg  Wispekh  zu  Freysing  angenomen.  und  als 
man  sy  aber  zu  Purkhausen  durch  das  statthor 
nit  einlassen  wollen,  habn  sy  ain  loch  durch  di 
maur  in  das  sloss  gebrochen  mit  der  hilf  und 
billen,    so    im    sloss    gewesen,    und    also    in    daz 

lOsloss  kumen. 

[F.368]  Item  all  pfleger  und  ambtleut  haben 
der  landschaftzugesagt/gewartigunderthenig 
zu  sein  hunz  zu  austrag,  wie  wol  vil  ambtleut 
als  pfleger  und  rantmaister  nach  abgang  herzog 

lSJorgen  an  herzog  Ruprecht  gewisen  worden, 
yedoch  nachdem  das  selb  kainen  fug  wolt  haben, 
sind  sy  irer  gelub  ledig  gezelt  worden  und  der 
landschaft  wie  ander  etc.  zugeschriben  und  zu- 
gesagt. 

20  Item  herzog  Jorg  etc.  hat  in  seinem  lesten 

wegziechen  von  Lanczhut  zu  stathalteren  ge- 
seczt  zu  Lanczhut  her  Sigmunden  Fraunberger 
vom  Hag,  her  Adam  Torringer  und  her  Asm 
Seyboltstorfer,  itemzuPurkhausenherHannsen 

25Klosner,  her  Seyczen  Torringer,  Hannsen  von 
Bodman. 

Item  nach  besluss  vorberurter  tayding, 
solichs  andi  kilnglich  majestat  langen  zu  lassen, 
ist  zu  potschaft  verordnt  N.2 

30  Item  zu  dem  regement  zu  Landshut  N.8 

Item  in  der  unterred  ist  di  steur4  an  herzog 
Kuprechten,  so  in  leben  herzog  Jorgen  behalt- 
nusweis  in  das  sloss  kumen,  erfordert  worden, 
ursach    dann    di    steur    ist    herzog    Jorgen    umb 

35ain  landsordnung  und  freyhait  zu  geben  zu- 
gesagt  worden.  di  weyl  er  aber  das  nit  auf- 
gericht,  man  im  der  steur  nit  geben  wellen  und 
also    gen    hof  zu    behalten   geben   worden,    auch 

1  Am  18.  Dexember  1503;  Zayner  S.  373;  Krenner  S.  85. 
40  '  Krenner  S.  120;  147. 

»  Krenner  S.  121  f. 

4  Ueber  die  Verhandlungen  tcegen  des  Steuergeldes  vgl.  Zayner 
S.  376;  BumpUr  S.  106;  Krenner  S.  119,  136 ,  148. 


—     654     — 

des  gnugsam  urkund  verhanden  gewesen.  und 
di  sums  gelcz  ist  94000  gruldeiL.  hat  herzog  Ru- 
precht  zu  antbort  geben  mit  mer  wortea,  di 
steur  sey  nu  im  zugehorig,  di  nit  her  geben 
wellen.  dise  antbort  nit  grunds  auf  ir  tragens 
der  zeit  und  beslossen  worden  durch  di  land- 
schaft,  solichs  klagsweis  an  di  kiinglich  maje- 
stat  langen  zu  lassen. 

Item  das  gelt  zu  Oting  ist  gen  Purkhausen 
gefurt  worden,  in  golt  20000al  gulden  und  etlichio 
miinss    sylbers   und  gelcz,    so  vil   und  mer  dann 
7  zentner  schbar. 

Item  darzu  so  hat  der  brobst  von  Oting  in 
leben  herzog  Jorgen  imgelichen  60000  guldenR.2, 
di  herzog  Jorgen  unser  frauen  noch  schuldig.b     15 

[F.369J  Item  in  dem  ist  herzog  Albrechten, 
herzog  Wolfgang  etc.  und  herzog  Ruprechten 
tag  gegen  ainander  gseczt  worden  fur  die  kiing- 
lich majestat  gen  Augspurg.8  alda  sind  di  fursten 
von  liechtmessen  hunz  uber  ostern4  gelegen,20 
darnach  ungericht  von  ainander  geschiden. 

Darnach  hat  di  kiinglich  majestat  baid 
tail,  auch  herzog  Ruprechts  gemachl,  zu  recht 
gen  Augspurg  auf  den  23.  tagdesmonatsAprilis5 
zu  erscheinen  citirt,  dapey  pey  verlierung  aller2,> 
yedes  gerechtigkait  hunz  zusolhemrechtagfrid 
zu  halten  geboten. 

Mitler  zeit  an  mitichen6nachcsand  Tiburzen 
tag,  di  weil  di  regenten  in  der  canzley  warn  un- 
versechen,  morgens  zbiischen  7  und  8  or  en,  30 
schicketen  divomsloss  den  regenten  und  ainem 
rat  absagbrief  zue.  di  kund  man  nit  den  vierdn 
tayl  lesen.  es  waren  di  vom  sloss  herniden  peym 
Judentor  in  irer  ornung  pey  500  man.  also 
schlugn  difusknecht  von  stun  dan  larmum,  kamen35 

a  ii  m  Es.  h  wann  er  es  bezaln  wirt,  waiss  ich  nit  durchstriehen  Hs. 
c  durchstriehen,  mit  anderer  Tinte  unriehtig  vor  dariibergesckrieben. 

1  20000  bet  Zayner  S.  377;  Krenner  S.  139. 
*  Ebenso  Zayner  a.  a.  0. 

3  Vgl.  Riexlery  Qeschickte  Baierns  111,  587  ff.  40 

4  7.  April  1504. 

6  Krenner  S.  670  ff. 

6  17.  April  1504;  vgl.  RiexUr  a.  a.  0.  S.  593. 


—     655     — 

der  regenten  fussvolk  pey  200  in  ir  ornung  fur  di 
canzley,  aber  in  lof  niemant  zue  von  purgeren;  dann 
di  sach  was  zu  eylend.  so  schlug  man  auch  den 
stnrm  nit  an,  darauf  di  purger  ir  aufmerken  heten. 

5  so  viel  her  Jorg  Wispek  vom  sloss  und  etbo  wenig 
fus  knechtenj  iiber  den  perg  in  di  neustat  und  namen 
di  neustat  ein.  so  was  her  Jorg  von  Eosnberg  her- 
vorn  in  der  altn  stat.a  mit  dem  was  kain  ornung. 
auch   hettn  di  von  der  gemain  kainen  vorgang  oder 

lOwistn  nit,  wem  sy  zulaufen  solten.  so  bolt  sich 
di  sach  sunst  auch  nit  recht  schicken.  als  aber 
der  stat  fusknecht  gem  sich  geschlagen  hieten 
und  von  niemant  kainen  zulauf  hetn,  schri  in  der 
vonRosnberg  zu,  das  sy  sich  abzuziechen  begaben. 

i5also  tadiget  herLienhart  vonFraunberg  und  ainer, 
genant  Toschnicz1  —  ward  fur  ainen  haubtman 
vom  kiing  der  landschaft  gen  Lanczhut  geschickt 
wordn  — ,  so  vil  darein,  das  di  knecht  abzugen 
hinaus    zbuschen  prtiken.     da  globten  sy  auf  ferrer 

20beschaiden  nit  ze  beichen,  sonter  also  zu  verwarten. 
in  dem  riicket  das  volk  vom  sloss  als  hinach  auf 
den  placz  in  der  alten  stat,  und  ward  beruft  all 
burger  sicher  leybs  und  gucz,  doch  von  stundan 
auf   daz  rathaus  zu  kumen.    es  ward  auch  aus  dem 

25  sloss  in  di  stat  herab  in  dreu  oder  vier  heuser  auch 
in  di  kanzley  geschosen,  darunder  1  stain  was, 
hett  pey  80  lb.  schbar.  also  wurden  sy  gedrungen, 
auf  das  rathaus  zu  kumen.  da  must  rat  und  [F.  370] 
gemain  der  herzogin,  herzog  Jorgen    tochter  etc., 

30und  iren  erben  sweren  und  huldigen. 

Darnach  am  pfinztag2  zugen  pey  vierhunderten 
zu  fuss  und  ross  fur  Teyspach,  namen  das  ein  an 
yrung,  auch  genDinglfing,  tet  man  in  auch  nit  wider- 
stand,     liessen    sy    ein    und    schburen    am    freitag 

35morgen.b  in  den  tagen  ist  Burkhausen  auch  wie 
Lanczhut    eingenomen    worden,    geschboren.     item 

«  5  Zeilen  dick    durchstrichen ;   lesbar   ist  noch:   als  man  aber  so 
paid    den   vom  slow  kainen  widerstand  tun   kund  ...  in  di  kloster  ... 
etlich  .  .  .    der  zeit  ...     *>  ey  woltn   auch  gen  Landau  sein.    da  sehribn 
40  in  di    von  Landau  zu  und  ergabn  sich  auch  durchstrichen. 

1  Niklas  Toschitx;  Krenner  XIV,  666. 
*  18.  April  1504. 


—     656     — 

Oting  gab  sich  auch  darzu.  was  paurnvolk  urab 
und  under  Lanczhut,  schburen  und  ergaben  sich 
auch. 

Item  an  sontag  sand  Tiburzen  tag1  hat  her 
Jorg  Wispek  der  herzogin  ze  lieb  Arding  ein-5 
genoraen,  darin  etlich  raisig  und  pey  sechzig  fuss- 
knechten  zu  ainer  beseczung  mit  sambt  etlichen 
ptixen,  so  sy  mit  in  darbracht  heten,  gelassen.  ir 
waren  fur  Arding  zogen  pey  vierhundrt  fuss- 
knechten,  pey  200  geraisigen.  10 

Item  di  herzogin  hatMospurg  auch  eingenomen. 

Darnach  an  freytag  nach  sand  Marx  tag2  komen 
di  herzog  Albrechtischen  mit  ainem  grossen  volk 
fur  Arding  von  Munchen  aus.  di  von  Arding  wereten 
sich  nit  lang,  sonder  ergaben  sich.  doch  liess  man  15 
di  knecht  all  mit  leyb  und  gut  frey  ziechen,  auch 
gab  man  das  geschoss  auch  wider,  das  di  herzog 
Ruprechtischen  hineinbracht  heten. 

Item  in  der  zeit  hat  herzog  Ruprecht  ein- 
genomen Neuburg  und  Rain  im  Oberland.  20 

Item  so  nam  ein  herzog  Albrecht  Fridperg 
und  Aichach. 

Item  di  herzog  Albrechtischen  haben  von 
Arding  aus  geplundert  das  dorf  Langnpreysing  und 
ander  mer.  25 

Item  so  hat  in  der  zeit  di  herzogin  eingenomen 
Landau. 

Item  so  hat  di  herzogin  gebunen  und  ver- 
prennen  lassen  das  sloss  Leonsperg,  auch  das  dorf 
Niderkolnpach,  das  auch  verprent  und  als  geplundert.  30 

Item  so  hiet  di  herzogin  erobert  das  sloss  im 
Mos,  herr  Johannsen  von  Aichperg  zugehorig,  das 
alles  und  vil  gucz  darin  verprennt  und  vast  vil 
weggefurt. 

Item  herzog  Albrecht  gewan  daz  sloss  Cra  nts-35 
perg  am  auffertag3    und  an  freytag  darnach  nam  er 
ein  daz  sloss  Bolzenzach4  und  den  markt. 

1  DieseZeitangabe  stimmt  nicht.  Der  Sonntag,  auf  tcelchen  Tiburiius 
fiely  war  der  14.  April  1504.  Die  Einnahme  von  Erding  erfolgte  (vgl. 
Krenner  XIV,  668)  am  20.  April.  40 

7  25.  April. 

8  16.  Mai. 

4  Wolnzach. 


—     657     — 

Item  herzog  Ruprecht  zoch  in  der  zeit  von 
Neuburg  herab  gen  Lanczhut  mit  vil  volks.  zu  ross 
und  fuss,  und  was  herzogAlbrechten  was,  verprennet 
er  als  nach  im.  in  der  zeit  ward  auch  geplundert 
5das  closterRor,  auch  geprantschaczt  umb  1200 fl.R. 
[F.371]  Darnach  zoch  herzog  Ruprecht  von 
Lanczhut  aus  gen  Arding,  het  zu  ross  und  fuss  pey 
4000  man  und  lag  ungfarlich  darvor  vom  abnt  pis 
zu    mittnacht.     wurdn    3   heraus   erschossen.    da   er 

10  sich  versach,  das  es  ungebunens  was,  zoch  er  weg 
hin  auf  Wasserburg.  di  weretn"  sich  ain  klaine 
weyl.  darvor  wurden  der  Rupertischen  15schadhaft 
und  geschossen.  darnach  ergaben  sy  sich.  darzu 
an    dem   darziechen  huldiget  her  Sigmund   vom  Hag 

15  und  di  sein  herzog  Ruprechten.  darnach  zoch  her- 
zog Wolfgang  von  Munchen  aus  am  driten  tag  mit 
ainem  grossen  volk.  pey  im  waren  500  pfard  im 
her  und  benotigeten  das  Hag  zu  huldigung,  pliin- 
dreten   auch   di  ganz  grafschaft  aus,   zugen  ferrer 

20auf  di  vechenwis  gen  Ampfing,  darauf  sy  sich 
legcrten,  und  von  dann  aus  plundreten  sy  Neumarkt, 
verprenten  auch  das  gar  ab  mit  sambt  der  kirchen 
pis  an  den  cornkasten.  darnach  zugen  sy  auf  Eckn- 
felden,  namen  das  ein  mit  sambt  dem  gericht,  namen 

25  auch  auf  dem  weg  ein  Zamberg  und  bas  in  under- 
begen  kam.  di  zeit  lag  herzog  Ruprecht  still  zu 
Lanczhut.  in  der  zeit  verderbten,  plundreten  di 
von  Straubing,  auch  verprenten  di  dorfer  gar  pis 
auf  Landau,     in  der  zeit   wurden  hin   und  bider  zu 

30baider  seyt  vil  gefangen  und  geschaczt,  aber  kain 
herr  oder  edlman.  das  geschach  als  am  strayfen. 
Praunaw,  Vilshoven,  Scharding  hat  herzog  Albrecht 
gehuldigt.  in  der  zeit  gewan  herzog  Ruprecht 
Pfaffenhofen,  plundret  und   verprennet    daz;   doch 

35wurden  von  den  seinen  vor  der  stat  verloren  und 
verprunnen  in  der  stat  pey  200  knechten  an  daz 
statvolk,  des  auch  vil  darin  verpran.  herzog  Al- 
brecht leget  sych  mit  der  wagnpurg  fur  Landau, 
beschoss  das   etlich  tag.     darin  was  her   Jorg  von 

4oRosnberg  mit  vil  gutn  leuten  zu  ross  und  fuss,  di 
werten   sich  vast  mit  gschoss  heraus,   aber  es  half 

a  wereretn  f&. 
Qaellen  a.  ErOrterangen  N.  F.  III.  42 


—     658     — 

nit.  and  da  herzog  Albrecht  daz  gscbloss  zum 
stiirmen  gschossnhet,  da  versach  sich  der  von  Rosn- 
berg  di  stat  nit  lenger  ze  behalten.  und  an  ainem 
sarabstag1  zu  nacht  gab  er  den  purgeren  zu  versten, 
wie  man  herzog  Ruprecht  wolt  entgegen  ziechen.5 
damit  kam  er  und  daz  soldvolk  aus  der  stat.  di 
purger  mainten  auch,  im  war  also,  sopald  aber  her 
Jorg  hinauskam,  wurdendi  purger  erst  gebar,  daz 
her  Jorg  di  stat  rauraen  wolt,  west  di  nit  lenger 
zu  behalten.  aber  di  burger  damit  verkurzt,  das  10 
es  in  nit  ee  zugsagt  was  worden,  und  musten  also 
in  der  eyl  als  ir  hab  und  gut  hinder  in  lassen,  dann 
gar  benig  prachten  etlichs  gelt  davon  und  kamen 
also  aus  der  stat  mit  beyb  und  kinden  von  dem  yrn 
in  daz  elend.  darnach  kam  herzog  Albrecht  in  dil5 
stat,  nam  di  ein,  fiiret  das  gut  als  aus  der  stat  in 
daz  her  an  di  prtick. 

In   der   zeit  lag  herzog  Ruprecht  mit  vil  volks 
zu  Dinglfing,  aberim  was  herzog  Albrecht  dannoch 
zu  stark;  dann  er  wolt  aus  der  wagnpurg  aus  seinem20 
vortail   nit:    so    het  er   sich  zu  vast  vergrabn    und 
vil  volks. 

Di  von  Abnsperg  ir  haubtman  Lofflholz  geban 
das  [F.372]  sloss  Bildnberg  dem  Ebran  zugehorig; 
der  het  sich  herzog  Ruprecht  zugesagt.  wurden25 
auch  10  herzog  Ruprechtisch  darvor  gevangen.  in 
der  zeit  iibten  sich  di  herzog  Ruprechtischen  auch 
redlich  und  viengen  etbo  vil  herzog  Albrechtisch, 
di  sych  vom  her  teten.  es  ward  auch  Scheiren  an 
dem  zug  gen  Pfafnhofen  geprantschaczt  uinb  2000  30 
gulden  R. 

Item  an  suntag2  vor  sand  Jacobs  tag  waren 
grosser  auflauf  zben  in  der  stat  Lanczhut.  begab 
sich  also:  Peham  und  lanczknecht  waren  zum  wein 
in  ainem  wirczhaus  in  der  altn  stat,  genant  zum35 
Gotharten.  di  zbaiten  sich  mit  ainander,  also  daz 
di  Peham  paid  2  lanczknecht  erschlugen.  also  liifen 
di  lanczknecht  zue  schliigen  larman  und  samelten 
sich  auf  dem  placz.  di  Peham  hetten  das  haus  in, 
di  lanczknecht  sturme ten  das  haus,  di  Peham  schussen40 

1  29.Junilo04. 
a  21.  Juli. 


659     — 


under  di  knecht  heraus  und  erschussn  etlich. 
so  scboss  man  auch  an  laiteren  zu  den  Pehamen 
hineyn  zu  den  fensteren,  und  wurden  di  in  der 
stuben  all  erschossen  pis  ainer.  der  sprang  zum 
5fenster  herab  frey  an  di  spiess.  man  kund  di 
aufrur  nit  gestillen,  weder  der  furst  noch  di  rat 
oder  haubtleut,  hunz  di  Peham  in  der  stubn  gar 
erbiirgt  wurden.  also  warf  man  di  toten  ver- 
bunten  corpl  zum  vcnster  herab  an  di  gassen.   so 

lOburdn  auch  sunst  etlich  Peham  von  den  knechten 
auf  der  gassn  in  dem  auflauf  erschlagen,  di 
nichcz  darumb  westen.  und  des  abencz  urn  6  orn 
samletn  sich  di  Peham  und  zugen  in  der  ornung 
gegen    dem  Ysertor   herein  in  mainung,  sich  mit 

I5den  lanczknechtn  ze  schlagn  und  ir  gselln  ze 
rechen.  also  schlugen  di  lanczknecht  zum  andern 
mallarmaund  samleten  sich  aber  auf  dem  placz, 
den  Pehamen  ze  begegnen.  auch  sameltn  sich 
di  purgerpeydempanerv.orVizenzScharsachers, 

20  purgermaisters,  haus.  so  warn  auch  versamlt 
der  geraisig  zeug  oberhalb  des  kastns  hinauf 
zum  Judenthor.  der  was  vast  gross,  da  zugen 
etlich  geraisig  hinaus  und  redten  so  vil  mitden 
Pehamen,  das  sy  frid  gaben.     doch  was  di  Peham 

25knecht  vor  dem  tor  ergriffn  heten,  di  erschussn 
und  erschlugen  sy  und  rachen  sich  wol.  dann 
der  Peham  inderstat  wurden  erschossen  und  er- 
schlagen im  erstn  auflauf  pey  14,  so  wurden  ir 
im  ander  auflauf  pey   4  leyblos.     so  verluren  di 

30knecht  in  paiden  auflaiifen  auch  wol  20  knecht. 
zu  morgns  ward  di  sach  zu  frid  gestellt.< 

In  der  zeit  was  solhe  teurung  zu  Lanczhut 
an  wein,  das  ain  mass  pairisch  wein  gait  18  d., 
1  mass  osterwein   21  d.,    1  mass  Traminner  22  d.,. 

35  paid  darnach  der  Traminner  32  d.  desmalszugen 
pey35Pehamen  von  der  stat  Lanczhut  undnamen 
den  herzog  Albrechtischen  12  wagen  mit  wein; 
wol  t  man  von  Rengspurg  in  herzog  Albrechcz  her 
gefurthaben.    sy  tribenauch  vil  herzog  Albrech- 

iotische  mit  gebalt  von  den  weinen,  di  sy  belaitt 
heten,  heten  auch  den  anderen  wagen  so  gethan, 
das  di  pauren  di  ross  abspannten  und  fluchen 
davon    und    liessn   di    wein  sten  ,    und  hieten  sy 

42* 


—     660     — 

wenigmer  volksgehabtoderross,sokietcnsyob 
40  wagenbeindavonbracht;  prachten  auch  etlich 
purger  von  Rengspurg  mit  in,  di  sy  pey  den  wein 
gfangen  heten,  gen  Lanczhut. 

[F.  373]   Item  berzog  Ruprecht,   sopald   her-5 
zog  Albrccht*    von  Mospurg    kam,    nam  Mospurg 
wider  ein. 

Item  in  der  zeit  zu&en  herzog  Ruprechcz 
leut  vonLanczhut  hin  gen  Kopfstain1  und  jagten 
in  di  stat  ab,  erstachen  etlich  purger  zu  Kopf-io 
stain  under  dem  tor  und  namen  di  stat  ein,  ee 
man  ir  recht  gewar  ward,  des  was  haubtman  her 
Jorg  von  Rosnberg. 

Item  in  der  zeit  starb  herzog  Ruprechten 
eltister  sun.  15 

Item  an  ertag  nach  sand  Larenczen  tag2  starb 
herzog  Ruprecht  im  sloss  Lanczhut  und  ligt  be- 
graben  zu  Saldental. 

Item  her  Jorg  von  Rosnberg  het  sich  in  der 
zeit  gelegert  fur  Praunaw  yenhalb  und  her  dis-20 
halb  des  wassers.  het  allnthalb  darvor  pey  8000 
mannen  und  schuss  vast  in  di  stat,  auch  di  in 
der  stat  heraus.  auch  verluren  di  herausseren 
ainen  sturm  an  ainer  pastein.  zu  jiingst  ergabn 
sich  di  von  Praunaw  und  wurden  di  herausseren25 
eingelassen  an  ertag  sand  Augustins  abent.8 

Item  an  freitag4  nach  sand  Augustins  abent 
zugen  di  herzog  Albrechtischen  von  Arding  aus, 
mit  in  graf  Johann  von  Sunnenberg  mit  ainem 
starken  zeug  zu  ross  und  fuss,  was  gedachter30 
graf  haubtman.  und  kamen  am  freitag  raorgen 
umb  7  or  fur  Lanczhut  gar  gen  Achdorf  und 
prentendarin  8heuser  ab,  verprentn  auchetlich 
heuser  in  den  weingarten,  verderbtn  auch  di 
wein  und  reben,  so  vil  sy  mochten,  schussen35 
auch  gar  herein  in  di  stat  in  vil  heuser  und  gar 

*  nieht  lesbar,  da  am  Rand  tceggeschnitten. 

1  Kufstein. 

*  Unrichtig.  Statt  tag  miisste  es  octav  heissen.  Das  obige  Datum 
ware  13.  August,  dock  starb  Rupprecht  am  20.  4.0 

8  27.  August. 

*  SO.  August. 


—     661     — 

auf  den  placz  in  der  alten  stat.  darin  gieng  ain 
eisnyne  kugl  nider  uber  das  volk,  das  auf  dem 
placz  in  der  ordnung  stund.  aber  von  dem  ge- 
schloss  wurden  di  veint  mit  gebalt  abgetriben, 
5auch  etbo  vil  von  den  Pehamen,  di  in  dem  veld 
an  der  hoch  in  den  hecken  lagen,  auch  von  dem 
sloss  mit  geschoss.  also  zugen  di  von  Erding  etc. 
wider  zuruk  mit  grossem  raub  des  vichs  und 
was    sy    mit    in    wegpringen    mochten;    dann    es 

10 warn  nit  leut  zu  ross  nochfuess,  diindashieten 
weren  oder  nacheylen  mogen:  dann  es  was  das 
volk  noch  als  zu  Praunau,  des  sy  vileicht  ain 
wissn  gehabt  heten.  eswarsunstnit  beschechen. 
aber   es  liess   daz  volk  in  der  stat  dannoch  den 

I5sturm  nit  anschlachen;  dannPeham  und  purger- 
volk  waren  dannoch  pey  5  oder  600  stark  und 
di  meur  und  zu  hof  nichcz  minder  beseczt,  di 
all  zu  der  wer  geschikt  waren. 

Item  an  suntagxnach  des  heiligen  kreuztag 

20am  herbst  zbuschen  2  und  3  oren  vor  tags  starb 

frau   Elisabeth,    herzog  Jorgn    tochter,   herzog 

fi.uprechczgemachI,imslossLanczhutanno  1504, 

ligt  begraben  zu  Saldntal. 

Her  Jorg  Wispek  vonNeuburg  aus  hat  ver- 
25prent,  beraubt  alle  derfer  von  Neuburg  pis  auf 
Inglstat  zu  an  mitich2  vor  Franciscy.  als  er 
het  gefangen  di  herzog Albertischen  zuGeysen- 
velt,  rait  er  ein  zu  Lanczhut  ungevarlich  mit 
1000  pferden,pehamischenherrenundteutschen. 

30  [F.  374]  Item  so  haben  di  soldner  von  Lancz- 

hut zu  ross  und  fuss  auf  Abnsperg  zu  12  derfer 
verprent  und  das  vich  genomen  mit  etlicher  varnder 
hab,  wassy  nitdann  pringen  mochten,  auch  ver- 
prennt.    item  so  namen  auch  in  der  zeit  diPeham 

35freunden  und  feinden.  also  teten  auch  di  lancz- 
knecht,  und  bas  niemant  sicher  in  den  steten 
noch  auf  dem  land;  dann  es  gab  niemant  nichcz 
umbdenandern  und  bard  das  landjamerlich  auf 
paiden  tayln  verderbt. 


40  i  15,  September. 

'  2.  Oktober. 


—     662     — 

An  montag1  vor  sand  Jobs  tag  zoch  her  Jorg 
Wispek  rait  raisigen  und  fussvolk  pey  2  tausnt  stark 
fur  Filshofen,  schoss  vom  montag  hunz  auf  den 
pfinztag  hinein  und  ainen  tail  der  raaur  nider,  und 
am  pfinztag  gen  der  nacht  unterstund  er  sich  di& 
stat  ze  stiirmen,  aber  er  verlor  den  sturm  und  zoch 
mit  schand  und  schaden  ungeschafft  weg.  desselben 
zugs  verprenet  derWispek  dasTunka2,  Geyslhering 
und  etbo  vil  dorfer,  machet  vil  armer  leut. 

In    der   zeit    lag    pfalzgraf    Fridrich    pey    demio 
romischen    kiing    zu  Yspruck    auf   maynung   frid  zu 
raachen.      paid    kam    er    wider    gen    Lanczhut.      da 
s|chburen   ira   di  piirger  zu  Lanczhut   als  ainem  vor- 
miinder.    man  het  auch  vil  mit  den  Pehamen  zu  fuss 
und  ross  zu  schaffen,  pis  man  sy  abrichtet  mit  gelt, 15 
auch  mit  sylberzelten  und  mit  schuldbriefen.     also 
zugen   sy  hinbeg.     sy  stain    auch,    was  sy  ankamen 
in  den  herbergen   und  am    placz.     sy  namen  auch  in 
der  stat  freunden  und  veinten;  es  gait  in  als  gleich, 
wen   sy   nur  ubermochten.     behut  mich   got  vor  den20 
gesten! 

Item  di  sach  ist  anno  etc.  4R  zbuschen  der 
fursten  zu  Koln  vertragen  worden8  und  durch  den 
romischen  kiing  herzog  Albrechten  daz  land  zu- 
gesprochen  worden,  doch  sol  er  vom  oberland  auch2f> 
sonst  laut  desselben  spruchs  den  jungen  fursten, 
herzog Ruprechcz  kinden,  24000  gulden  mit  stetten 
und  flecken  zu  jarlicher  gult  abrichten,  vergnugen, 
einantborten  an  pfinztag  nach  Judica4  in  der  vasten. 

Anno  etc.  6   hat  herzog  Fridrich   von  rat  und30 
den   60  der  gemain  in   dem  zolhaus   zu  Lanczhut 
urlaub  genomen,  darnach  von  stundan  am  freytag5 
wegzogen  auf  Wasserburg. 

[K375J  Jeczund  her  nach  wyl  ich  schreyben 
von    dem    brief,    den   kayser  Fridrich   der  dritt35 

»  so  !  Hs. 

1   9.  Dexember. 

■  Donaugau.     Vgl.  Aventinus,  Samtl.   Werke  VI,  54,21. 

8  Durch  den  sog.  Kblner  Spruch  vom  30.  Juli  1505. 

4  2.  April  1506.  40 

5  Namlich,   me  es  in  dem   unten  folgenden  Texte  heisst:    vor  In- 
vocavit,  also  am  27.  Februar  1506. 


—     663     — 

des  namens  anno  1470  jar  den  hernachgeschriben 
herren  und  stetten  zugeschriben  hat.  und  so 
das  volendt  ist,  wil  ych  wider  auf  di  rechtmatery 
der  herren  von  Bayren  kumen,  namlich  auf  di 
5von  Miinchen  und  namlich  auf  Johannsen,  herzog 
Stefan  des  elteren  sun,  und  des  nachkomen. 

Kopei  des  briefs1  laut  also: 

Hochgebornen   und  lieben    oheym  und   fursten.    wiewol   icz  her 
zu  widerstand  der  Ttirken  vil  und  menig  tag  furnemen  beschehen  sein, 

10  ist  doch  in  fruchtperlichem  nutz  nichcz  erschossen.  so  sy  nu,  als 
oflenwar  und  wissnlich  ist,  aber  merklich  land  und  stett  neulich,  daraus 
kristenlichen  gelauben  verer  verleczerung  und  eingrif  widerfaren  mag, 
ah  sy  dann  taglich  in  iibung  stend,  erobert  und  so  gewachsen  haben, 
das   sy   taglich   mit  irer  beschedigung  in  teutsche  land  erraichen,    wann 

15  wir  all  kristenmenschen  ye  gottes  er,  lob  und  kristenlichen  glauben 
vor  alien  dingen  zu  retten  und  zu  beschirinen  pflichtig  schuldig  sein, 
haben  wir  mit  hilf  unsers  heyligen  vaters  des  babets,  den  und  anderen 
uneers  reichs  furs  ten,  grafen,  herren,  stett  und  cristenmenschen  solicben 
mit    ernstlichem   fleyss  una   nach  unserem  pes  ten  vermogen  widerstand 

20  zu  thun  ainen  tag  gen  Rengspurg  namlich  auf  [F.  376]  den  nagst 
kunftigen  sand  Jorgen  tag  zu  halten  und  uns  daselbs  hin  in  aygner 
person,  darauf  dann  vor  menig  mal  begir  und  ratschlag  beschechen 
sind,  zu  fugen  fiirgenomen  und  gesaczt.  solichs  verkunden  wir  deiner 
lieb,  ervoderen  und  ermonen  dich  auch  deiner  pflicht,  di  du  dem  almech- 

25  tigen  got,  kristenlichem  gelauben,  uns  als  romischen  kaiser,  dir  selb 
schuldig  und  pflichtig  pist,  ernstlich  gepietend,  das  du  zu  dem  ob- 
gemeldten  tag  gen  Rengspurg  auch  selbs  in  aygner  person  on  verziechen 
f uegest,  als  dann  des  dem  nagstgehalten  tag  zu  Nurmberg  von  gemayner 
besamnung  zusagen  und  verwilligung  beschechen  yst,  und  als  dann  mit 

30  sambt  unsers  heyligen  vaters  des  babsts  legaten,  anderer  unser  und 
des  reichs  fursten,  grafen,  herren  und  der  stett  sandtboten  den  ver- 
mclten  vein  ten  a  zu  widerstand  ratschleg,  fumemen  und  beschliessung 
ze  thun  helfest,  dy,  als  wir  h  off  en,  zu  trostlichem  und  fruchtperlichem 
nucz    chomen   sollen.    darumb   wellest  nit  ausbeleyben,   sonder  dich  zu 

35solhem  gehorsam  erzaygen,  ala  du,  wie  vorgemelt,  schuldig  und  pflichtig 
pist.  da  ran  thut  dein  lieb  unser  ernstlich  maynung  und  gutgevallen 
genadiglich  gegen  dir  zu  erkennen.  geben  zu  Graz  am  sambcztag  vor 
dem  heiligen  weinachtag  anno  domini  1470. 

[F.377]  In  disem  obgeschriben  form  ist  disen  hernachgeschriben 

40  fursten,  geistlichen  und  weltlichen,  grafen  und  herren  und  steten  ge- 
schriben  worden  mutatis  mutandis  yedem  in  seinem  stand  und  besonder 
den  von  Rengspurg,  das  sy  sich  mit  aller  notorft  darnach  rich  ten  und 
versechen : 

a  verirrten  Hs. 

45  1  Qedr.    mit  dem   anschlieasenden  Verxeichnis  der  Adressoten   bet 

Chmel,  Regeeta  Fridrici  III.,  n.  6177;  vgl.  auch  den  Druck  ohne  dan 
Verxeichnis  bei  Reissermayer ,  Der  grosse  Christentag  zu  Eegensburg 
1471,  /,  66  f. 


—     664     — 

Item  zum  eraten :  babst,  kiing  zu  Ungeren.  erzbischof :  Mainz, 
Trier,  Coin,  Magdeburg,  Salzburg,  Bremen,  Bisuntz  *.  biscbofen :  Chur, 
Coetniicz,  Basel,  Straspurg,  Speyr,  Worms,  Augspurg,  Wirzburg,  Baben- 
berg,  Eystet,  Freysing,  Regenspurg,  Passaw,  Trient ,  Brixen,  Mecz, 
Ltitich,  Miinster,  Virdflra,  Tulen,  Urtrich  l,  Osneburg,  Minden,  Camerach ,  5 
Lfibeck,  Brandenburg,  Slesbig,  Halbersperg  *,  Neimburg8,  Meyssen,  Rassen- 
burg4b.  abte:  Fuld,  Kempten,  Sand  G alien,  Reichenaw,  Hirsfeld,  Maul  - 
prun,  Salmansbeyl,  Weingarten.  brobst:  Ellwang,  Ysemburg  und  noch 
vil  ander  mer  brobst  unter  dem  reich.  [F.  378]  herzog  von  Burgundi, 
erzberzog  zu  dstereich,  Hainrich  von  Braunsweyg,  Ott  von  Braunsweyg,  10 
Wylhalm  von  Braunsweyg,  Fridrich  von  Braunsweyg,  Ernst  von  Sachsen, 
Albrecht  von  Sachsen,  Wilhalm  von  Sachsen,  Ludbig  graf  zu  Veldenz, 
herzog  in  Bayren ,  Johann  von  Cleve ,  Hainrich  von  Meckelenburg, 
Mangen*  von  Meckelenburg,  Erichenc  von  Wolgast  und  Wart6,  War- 
tisionen7  von  Wolgast  nnd  Wart 8,  Johanns  zu  Lamburg  8,  herzog  Ludbig  15 
von  Bayren,  Albrecht  von  Bairen,  Sigmund  von  Bairen,  Cristof  von  Bairen, 
Wolfgang  von  Bairen,  Fridrich  pfalzgraf,  herzog  von  Bayren,  all  herzogen. 
grafen  :  Fhilipp  zu  Sponhaym,  Ludbig  zu  Sponbaym,  Ott  zu  Sponhaym, 
Albrecht  zu  Sponhaym,  Fridrich  zu  Sponhaym.  margrafen:  Albrecht 
zu  Brandenburg,  Fridrich  zu  Brandenburg,  Ludbig  zu  Baden,  Hainrich  20 
zu  Baden,  Karl  zu  Baden,  [F.  379]  landgraf  zu  Hessen,  Lienhart  zu 
Gdrz,  Wilhalm  zu  Hennenberg,  Jorg  zu  Anhalt,  Adolf  zu  Anhalt, 
Ulrich  zu  Wirtemberg,  Eberhart  zu  Wirtemberg,  Rudolf  zu  Hohenberg, 
Philipp  zu  Kaczenellenbogen,  Johanna  zu  Nassaw,  Johanns  zu  Nassaw, 
Johanna  zu  Nassaw ,  Philipp  zu  Nassaw ,  Ott  von  Seyn  d  f  Couen  ©  25 
von  Newenar,  Bernbart  zu  Leiningen,  Eraich  zu  Leinyngen,  Fridrich 
zu  Nemburg.  grafen  und  herren:  Berenhart  zu  Eberstayn,  Johanns 
zu  Eberstayn,  Jacob  zu  Mors,  Niclas  zu  Mors,  Philipp  der  elter  zu 
Hanaw,  Philipp  der  junger  zu  Hanaw,  Osbald  zu  Tierstayn,  Conrad 
zu  lurbing,  Ludbig  von  Eysenburg,  dye  von  Budingen,  die  von  Runckl,30 
herr  von  der  Lipp  f ,  di  von  KflngstaynJ,  Ludbig  von  Liechtenberg, 
Hainrich  von  Furstenberg,  Conrad  von  Furs tn berg,  Egen  zu  Lupfen, 
[F.  380]  Sigmund  zu  Lupfen,  Johanns  zu  Lupfen,  Jorg  zu  Sanagasen, 
Wilhalm  zu  Sanagasen,  Ludbig  zu  Helfenstayn,  Fridrich  zu  Helfenstayn, 
Conrad  zu  Helfenstayn,  Ulrich  zu  Ottingen,  Ludbig  zu  Ottingen,  Giinther  35 
zu  Monsveld,  Johanns  zu  Salm,  Jacob  zu  Salm,  Hainrich  zu  Swarzburg, 
dy  von  Stalberg,  Sigmund  von  Gleycben,  Ernst  von  Gleichen,  Eryklen 
von  Gleichen,  Karl  von  Gleichen,  di  von  Wichling,  di  von  Reinstayn, 
Craft  von  Hohenloe,  Albrecht  von  Hohenloe,  Ott  zu  Takelenburg, 
Dietrich  zu  Manderscheyd ,  di  von  Plankenstayn,  di  von  Kirchperg,  40 
Johanns   von  Wertham,  Wilhalm  von  Wertham,   herren  zu  Querenfurt, 

a  Bisung    Hs.    b  hier   fallen   10  weitere   Namtn    von    Bistumern. 
c  Tricken  Hs,    d  Deyn  Hs.    0  so  Hs.    *  App  Hs. 

1   Utrecht. 

8  Havelberg.  45 

8  Naumburg. 

4  Ratxeburg. 

6  Magnus  H.  von  Mecklenburg- Schwerin. 

6  Earth. 

7  Wartislaio  X.  50 
•  Lauenburg. 


—     665     — 

Albrecht  zu  Limburg,  Conrad  zu  Limburg,  Philipp  zu  Erbach.  haubtleyt 
und  gsellschaft:  haubtman  und  gemayner  gesellschaft  der  verainigung 
myt  sand  Jorgen  schylt  im  Hegaw ;  [F  381]  haubtman  und  gemayner 
gesellschaft  der  verainigung  mit  sand  Jorgen  schilt  in  der  Thunkaw. 
5  stett :  Dortmund,  Ach,  Colen,  Trier,  Menz,  Wurms,  Speyr,  Rengspurg, 
Augspurg,  Straspurg,  Basel,  Coatenz,  Brausweig,  Lubeck,  Frankfurt, 
Erfort,  Niirmberg,  Ulra,  Mem  in  gen,  Rotweyl,  Ndrdlingen,  Eeslingen, 
Gmund,  Bibrach,  Reitlingen,  Kempten,  Kafpeuren,  Swabisch  Werd,  Weyl, 
Aulen,   Giengen,   Popfingen,   Ravenspurg,    Oberling,    Lindaw,    Wangen, 

lOYsnach,  Pfuldendorf,  Puchhoren,  Stetten,  Rotnburg  an  der  Tauber, 
Wynshaym,  Weyssnwurg,  Dinklspflcbl,  Sweinfurt,  Swebischhall,  Hayl- 
brun,  Wympfen,  Oflenburg,  Gegnbach,  Zall  ym  Hamlspach,  Wetzlar, 
Fridberg,  Geylenhausen,  Hagenaw,  Colmar,  Slecz6tatt,Beissnburg,Kaysers« 
perg,  Mulhausen,  [F.  382]  Oberen  Eh  en  hay  m,  Rosenhaym,  Tftrkenhaym, 

15  Minister  in  Sand,  Gregorgental,  Greyfnswald,  Maid  burg,  Halberstat, 
Hall  in  Sachsen,  Northausen,  Mulhausen,  Stost,  Passaw.  burgermaister, 
schulthassen,  ladman,  raten  und  gemain  der  hernach  benannten  stett 
und  puntgenossen :  Zurich,  Beren,  Freyberg,  Schafthausn,  Sand  Gallon, 
Luceren,   Solutoren,   Braunsweiz,  Underbalden,  Appenzell  und  ander  ir 

20  puntgenossen  und  aidgenossen.a 

[F.383'J  Nu  wil  ich  wider  komen  an  die  recht 
materi  der  herren  von  Bayren,  namlichen  auf  di 
von  Munchen. 

Johanns,  pfalzgraf  bei   Rein,    herzog  in  Bairen,    desA.403. 

25elteren  herzog  Stefans  sun. 

Hie  ist  zu  merken,  das  anno  1388  am  nagsten  tag 
nach  sand  Urbans  tag  ist  daz  heiltum  funden  worden  auf 
dem  perg  Andachs  und  in  dem  nagsten  jar  darnach  gen 
Munchen   gefiirt  worden.     do  hat  der  babst  Bonifacius    der 

30  neunt  durch  gebot  der  dreyer  briider  Stefan,  Fridrich  und 
Johannsen,  herzogen  in  Bayren,  volkumen  gnad  und  ab- 
[F.384]l&ss  in  di  stat  Munchen  zu  hayl  und  trost  alien 
cristenmenschen  geben,  di  dar  kamen  und  peicht 
und    puss    enpfiengen.      di   burden   geabsolvirt   von 

35pein  und  schuld  nach  der  bull  sag.  und  wer  dar  kam, 
der  must  7  tag  da  sein  und  nach  der  bull  sag  all  tag  zu 
den  vier  kirchen  gen,  unser  frauen,  sand  Peter,  sand  Jacob 
in  dem  fraunkloster,  zum  heiligen  geist  im  spital.  di  must 
ain  iglicher  mensch  gen,   di  weil  er  in  der  puss  was,   und 

40  in  yglicher  kirchen  sein  opfer  lassen.  soliche  volkumene 
gnad  hub  sich  an  anno  domini  1392  des  suntags  vor  mitt- 
vasten  und  weret  acht  tag  nach  Jacobi. 

Item    man   het    15   penitenzer    geseczt.     di   niochten^- 
das   volk   nit  ausrichten,    wann  als  vil  volks  von  teutschen 

45  »  F.  382'  —  383  leer. 


—     666     — 

landen  und  aus  Beham  dar  kam,  das  man  must  40  seczen. 
aucb  must  jederman  das  heiltum  sechen.  das  zaiget  man 
alle  wochen  3  mal,  wann  des  volks  gar  vil  dar  kam,  als 
man  schaczet,  daz  auf  ain  wochen  wol  60000  menschen  dar 
kamen;  wann  es  was  guter  frid  auf  alien  strassen  und  5 
alle  ding  wolfayl. 
AA04U.F201.  Des  selben  jars  pfinztags  in  der  quotember  an  sand  Matheus 

tag  nam  berzog  Hanns  ein  di  neu  feet  zu  Munchen  wider  seinen  binder 
[F.  385]  herzog  Stefan,     darnach  ward   das  land  getailt  des  jars  an 
ertag  VOr  Katherine,  und  belaib  herzog  Fridrich  bei  dem  niderland,  10 
F. 20iLandshut   und    Burkhausen.     das  gieng   als   mit    auf- 
saczen  zu  und    was  vor  underkumen  mit  untreuen.    und  ward  daz 

u.  A.  404.  oberland   getaylt  zu  zbayn  taylen.    herzog  Johannsen    ward  Muncben, 
Landsperg,   Weilhaym    mit   den   herschaften    darzu   gebornd    und  daz 
F.  201  land  auf  dem  Norika,     s  o    ward    berzog  Stefan  Ingolstat  etc.    der  15 

u.  A.  404.  rait  aus  der  stat  Miinchen  an  sand  Katrein  abent.  damach  swuren 
di  YOn  Miinchen  herzog  Johannsen  als  irem  recbten  herren,  und 
er  schuf  den  ungelt  ab,  den  nimer  zu  voderen  noch  geben 
ebiglich. 

A.  405  u.  Darnach    verpriefet  und  verpant  sich  herzog  Fridrich  zu  berzog  20 

F-  201-  Johannsen  mit  seinem  tail  zu  seinem  tail,  und  daz  geschach 
in  gehaim,  wann  sich  herzog  Stefan  vor  zu  herzog  Fridrichen  ver- 
brieft  hett.  und  daz  ward  auch  underkumen  mit  dem  tail- 
brief  mit  aufsaczen.  und  des  mals  ward  ain  frundschaft  zwuscben 
der  von  Munchen  und  herzog  Fridrichs;  wann  er  was  lang  in  25 
hertigkait  gebesen  gegen  den  von  Miinchen  seyd  des  margraf 
Meyn-/F.  386]  buret  tod. 
A.  404  Anno  1391  an  sand  Albans  tag  starb  frau  Katherina, 

ains  grafen  tochter  von  Grorz,   herzog  Johannsen   hausfrau, 
ein  gar    lobliche  frau,  gegen  den  armen  leuten  vast  barm-  30 

u.  F.  205.  herzig.     aus  dor  gepar  er  zben    siin,  Ernst  und  Wilhalm,    und  ain 
tochter  Sophia. 
A.  404.  Item  von  dem  obgemelten  heyltum  nam  herzog  Fridrich 

mit  willen  seiner  briider  ainen  doren  von  der  kron  Cristi 
und  fiirt  in  haym  in  sein  geschloss  Landshut.  do  ward  35 
di  selbig  nacht  ain  so  grosser  erpidem,  das  der  herzog 
kaum  des  morgens  erwartet,  und  von  stundan  schikt  er 
in  auf  den  perg  Andachs.  daselb  zaigt  man  daz  heyltum 
all  jar  zwir,  zum  auffartag  und  des  suntags  vor  sand 
Michls  tag.  40 

A.  405  Anno  1393   do  machet  herzog  Hanns  ain  pttntntis  mit  herzog 

(ef.  F.  207).  Albrecht   von    Ostereich.      und    der   rat    zu   Munchen    verpant    sich 
auch    zu  dem  von  Ostereich    10   jar   an    als   wissen   der    gemain, 


—     667     — 

armer  und  reicher.    trod  das  geschach  in  den  pfingsten.    sich 

verpailt  auch   bischof  Berchtold  von  Freising  auch  in  di  puntnfis. 

Anno  1394a  an   sand  Stefans   tag   nam  herzog  Hanns  di  Stat^-4^  u- 

IP  2f)  7 
Freysing    ein   wider  herzog  Ludbigen ;    wann   herzog   Hanns    und 

5  di  von  Munchen  [F.  38?  J  wurden  gewarnt,  das  herzog  Ludbig  Freising 

wolt  eingenomen  haben,   wann  er  gar  vil  gest  in  das  land  bracht  hett. 

und   do  im  das  nit  gieng,  do   machet    er   ain   feld   und  gewan  di 

Neustat,    di  was  herzog  Hannsen,  und  prennet  vast  in  dem  land. b 

darnach  machet  herzog  Hanns   und  herzog  Ernst   auch  ain  feld  und 

lOkamen    fur  Aichach  ZU  zwain  malen  und  prennten  di  miil  ab  und 
namen    Fridberg   ein.b    darnach    leget  sich  herzog  Ernst  und   di  you 208. 
MQnchen    fur   das   geschloss    und    den    markt    Schwaben,   aber 
das  gschloss  gewunen  sy  nit,  aber  den  markt  ver-  [F.  388  J  prennten 
sy  do   gar.b    der  krieg  weret  von  weinachten  hunz  liechtmessen   uber 

15  ain  ganz  jar,  hunz  das  man  zalt  1395. 

Herzog  Hanns  ward  genannt  der  frum  und  einfaltig  herzog.  A.  405  u. 
dem  was  wol  mit  jagen  und  der  valkenpais.     er  kam  auch  in  grOSSe 
geltschuld. 

Anno  1398  starb  herzog  Johans,  pfalzgraf  bei  Rein,  A.  405. 

20  herzog  in  Oberenbairen,  an  sand  Ciriaci  tag. 

Anno  1398  ward  Pfaffenhofen  gewunnen  durch  herzog 
Ludbig  und  di  von  Miinchen.b 

Anno    1403  jar  drei    fiirsten   von  Bairen   legten   sich 
fur  di    stat  Munchen,   di   zwen   briider  und  rechten  natur- 

25  lichen    erben,    Ernst    und    Wilhalm,    und    herzog    Hainrich 
von  Landshut,     der  kam   in    zu  hilf  und  zu  lieb  und  zoch  406. 
/  F.  389 J  herauf  pis  an  das  Casteyg.     di  stat  ward  verftirt 
durch  herzog  Ludbig  von  Inglstatt.    den  hetten  sy  einlassen 
als  den  eltisten  fiirsten  von  Bairen.    doch  ward  das  ge- 

30rochen.  herzog  Ludbig  nam  von  yn  ain  steur  und  rait 
hin  gen  Frankreich.  so  wurden  di  zechen  aus  dem  rat 
gefangen,  di  dann  an  solhem  schuld  hetten,  und 
etlich  aus  in1  enthaubt.b  ainer  loff  in  sand  Peters  kirchen. 
do  fand   er  ainen   briester  peten.    des  klaider  tet  er   an. 

35darin  kam  er  davon.  ainer  viel  uber  di  maur  aus  und 
entran  davon.  also  ergab  sich  di  stat  Munchen  iren  aygen 
fiirsten. 

*  1494  Hs.    t>  leerer  Raum,  darin :  mal. 

1  Damals   fanden  keine  Hinnchtungen   statt;  es  ist  also  die  obige 

40  Angabe  und  die  noeh  tceiter  gehende  drs  lateinisehen  Textes  oben  S.406,  6 

uber  die  Hinrichtung  von  10  aus  dem  Rat  unrichtig.    Es  liegt  wohl  eine 

Verwechslung  mit  den  Hinriehtungen    von  1400  vort  bei  denen  3  Biirger 

enthauptet  wurden. 


—     668     — 

A.406u.  Ernst,  herzog  in    Bayren,   pfalzgraf  bey  Rein,  was 

E.  143.  gar  ajn  starker  herr.    er  het  sein  wesen  am  mays  ten  zu  Miinchen. 
A.  406.  Der  ftirst  nam   zu   der  ee  frau  [F  390 J  Elisabethen, 

Johannes  Galeaci  des  ersten,  herren  von  Mayland,  tochter; 
407.  etlich  schreiben  Barnabonis.    die  starb  anno  1432  zu  liecht-  & 
messen   und  ward   zu  unser  frauen  begraben  zu  Miinchen. 

406.  aus  der  gepar  er  ainen  sun,  genant  Albrecht,  und  zbo  tochter, 
Beatrix  und  Elizabeth.  Beatrix  ward  verheyratt  graf  Herman 
von  Cyly,  nach  des  grafen  tod  herzog  Johannsen  von  Am- 
berg.  und  bischof  Johanns  gab  sy  zusamen  zu  Rietenburgio 
an  sand  Gilgen  tag  in  gegenbiirtigkait  irs  vaters  herzog 
Ernst   und    irs   pruders    herzog   Albrecht.     frau    Elizabeth 

407.  ward   verheyratt  dem   herzogen  vom   Perg  anno   1430,   da 
sy  begraben  ligt. 

Auch   hett  er  sunst   ainen  sun  auser  der  ee,  genannti5 
her  Johanns   Grunbalder,    doctor,     der   ward    ain   cardinal 
im  concili  zu  Basel  und  darnach  bischof  zu  Freysing,  daselb 
er  auch  begraben  ligt. 
406.  Anno  1418  an  sand  Jorgen  abent  ist  ain  grosser  tail 

der  stat  Miinchen  verbrunnen.*  20 

A.  406  Anno  1422  di  zben  bruder  Ernst  [F.  391 J   und  Wilhalm 

u.  E.  143.  gewunen  ain  gross  fechten  auf  dem  gefild  bider  herzog  Ludbigen  den 
eltern.a  in  dem  selben  vechten  ward  herzog  Ernst  fur  all  held  gesechen, 
als  hie  oben1  in  herzog  Ludbigs  von  Inglstat  histori  ge- 
sagt  ist.  25 

A.  407.  Anno  1428  in  der   tailung  des  nider  Bairlands,    des 

haubtstat  ist  Straubing,  nach  dem  abgank  der  fiirsten  in 
Holand,  do  ward  herzog  Ernst  an  seinem  tayl  Straubing, 
Haydaw,  Mitterfels,  Pogen,  das  haus  zu  Rengspurg  mit  aller 
herlichait  daselbs,  mit  der  miinss,  an  di  Juden  ausgenomen.  30 

Herzog  Ernst  liess  ertrenken  zu  Straubing  Agnes 
Pernawerin,  ains  palbirers  tochter,  ain  wunderschone  frauen, 
umb  das  sy  seinen  sun  Albrecht  zu  der  ee  genomen  hett 
und  das  nit  bidersprechen  wollt,  anno  1436  an  sand  Maxi- 
milians tag.a  [F.392]  [solichs  det  dem  sun  vast  wee35 
auf  den  vater  und  ward  des  vast  laidig.  es  hett 
auch,  so  paid  es  geschach,  den  vater  hart  gerauen. 
sy  ward  herlich  begraben  mit  ainem  schonen  stain 
ob  irem  grab  als  doch  ain  fiirstin.  man  sagt,  das 
syb  so  hubsch  ge  wesen  sey,  wann  sy  roten  we  in  ge-40 

a  leerer  Raum,  darin :  mal.    b  fehlt  Rs. 

1  S.  600. 


—     669     — 

trunken  hett,  so  hett  man  ir  den  wein  in  der  kel 
hinab  sechen  gen.     sy  ward  begraben  zu  .  .  .al 

Anno    1438   herzog   Ernst    aus   gewalt    des   heiligen  A.  407. 
concily  zu  Basel  und  gunst  und    willen  seins  suns  herzog 

SAlbrecht    hat  gestift  auf  dem  heiligen   perg  Andachs   ain 

colegium  mit   sex  corherren   und  ainem  brobst  und  dez  zu 

gezeuknus   geben   sein  brief  und  sidl,   und  der  bischof  von 

Augspurg  hat  das  bestatt  zu  sand  Johanns  tag  zu  subenden. 

Paid   darnach   in   dem   selben  jar  ist  er  gestorben  an 

10  sand  Pauls  gedachtniis  tag  und  ward  begraben  zu  Miinchen 
in  unser  frauen  pfarrkirchen  anno  1438. 

Wilhalm,    pfalzgraf    bei   Rein,    herzog    in    Bairen, A. 408  u. 
was   weys,  regirt  wol   uod    hielt   kostlich  hof  trod  was  in  alien  dingen  ^  ***' 
[F.  393  J   ain   gar  geornder  furst.    im  was  wol  mit  jagen  und  paissen.  145. 

15  Anno  1431    ward  herzog  Wilhalm  von  kiing  Sigmund  A.  408. 

gemacht  ain  stathalter  des  kiings  und  ain  beschirmer  des 
concili  zu  Basel,  und  aus  seinem  treulichen  beschirmen  er- 
langt  er  gross  lob  und  preys. 

Anno  1433  herzog  Wilhalm   nam  zu  der  ee  frau  Mar- 

SOgreth,  bey  18  jaren  alt,  herzog  Adolf  von  Kief  tochter, 
und  hett  hocbzeyt  zu  Basel  im  concili.  di  gepar  im  anderen 
jar  ainen  sun,  genannt  Adolf. 

Dem  herzog  Wilhalm  ward  in  der  taylung  des  nider- 
lands  durch  das  los  Wildenstain,  Dietfurt,  Kelhaym,  Abach, 

25  Schonperg,  Sigenstain,  Valkenberg,  Werd,  Saulberg b ,  Lindel,  409. 
Peylstain,   Aygen,    Eschelkaym,  Neukirchen,  Furt,  Koczing. 
Deckendorf  und  gwalt  Kam  zu  losen. 

Anno  1435  an  ertag  des  heyligen  kreuz  erhohungiAS. 
abent2  starb  herzog  Wilhalm  und  ward  begraben  zu  Miinchen 

30  in  unser  frauen  pfarrkirchen  und  verliess  ainen  sun  Adolf 
und  di  frauen  swanger.  di  gepar  ainen  sun,  genannt  Wil- 
halm. der  lebet  nyt  lang  und  starb  und  ward  begraben 
bei  seinem  vateren  zu  [F.394J  Miinchen.8  darnach 
nam  sy  graf  Ulrich  von  Wirtemberg. 

35  Adolf,   herzog   in  Bayren,   starb  im  sechsten  jar  seins  409 

alters,  ligt  begraben  bei  seinem  vateren  zu  Miinchen  am 
palmabent. 

a  leerer  Raum  Hs.  Straubing  bei  sand  Peter  in  der  alten  stat  von 
spUierer  Hand  hinzugefiigt.    b  Gauiberg  Hs. 

40  *  Straubing  in  der  NikolauskapeUe  des  Karmelitenklosters. 

*  13.  September;  vgl.  oben  S.  408,  Anm.  3. 

8  Nach    Eaetiile,    Qenealogie   S.  26    in   der   Karmeliienkirche    xu 
Straubing. 


—     670     — 

Frau  Sophia,  der  zbayr  vorgedachten  pruder  swester, 
ward  ve^eyratt  anno  1389  kiing  Wenzelao  zu  Beham, 
witiber.  ?zu   den   zeiten  gab  sich  ain  unru  in  der  hochen 

.  E.  145.  schul  zu  Brag,  daraus  entsprang  di  husserei  der  keczerey 
in  dem  land  iy  Bebam  durch  etlich  doctores  und  valsch  profeten,  in  5 
sonderhait  du&h  maister  Hannsen  Huss.  der  selbigen  gelauben 
und  furnemen  was  ^m  ersten  di  kfingin  ain  aufhalterin  und  be- 
schirmerin,  darumb  &y  ir  bruder  herzog  Ernst  ains  tags  straft.  das 
veracht  sy  und  sprach,  py  \yplt  in  dem  gelauben  sterben.  do  gab  er 
ir  ainen  herten  pakenstraich.*  mit  dem  floch  er  aus  dem  land  [F.  395]  10 
zu  Beham. 

A.  409.  Kiing  Wenzla  starb   anrio  1419.     so  starb  darnach  di 

benannt  ktingin  Sophia  anno  1428  an  pfinztag  nach  aller 
heiligen  tag. 

A.329.  Hernach   volgt   ain   benig  von   der  tailung   desi5 

niderlands.  darnach  wil  ich  wider  komen  an  dy 
herren  von  Bairen  und  namlichen  an  h^rzogAl- 
brecht,  herzog  Ernst  sun. 

Do  nu  di  fiirsten  von  Bairen,  di  in  Holland 
geherscht  hetten,  mit  tod  abgiengen,  under  den20 
herzog  Hanns  der  lesst  was,  nach  vil  zeit  do 
namen  an  in  erbschaftsweis  als  di  nagsteherben 
di  vier  fiirsten  von  Bairen  Ludbig,  Hainrich.  Ernst  und 
Wilhalm  das  niderland  in  Bairen,  deshaubtstat  wasStraubing, 
und  hielten  vil  tagundtadingmitainander.  zum25 
lesten  tailten  sy  das  land  in  vier  tail,  als  her- 
nach gesagt  wirt,  und  di  grossen  land  Holand, 
Honigaw,  Seeland  undFriesland  liessen  sy  alle 
verloren  werden,  das  sich  ir  kainer  darumb 
miiet,  darzu  sydinagstenmandlichenerbensind30 
gewesen,  das  doch  geschaczt  mag  werden  fur  ain 
grosse  tragkait,  das  ir  erben  und  nachkommen 
mit  schmerzen  ge-  [F.  396]  dulden  muessen.  di 
tailung  geschach  anno  1429  an  sand  Johanns  abent  zu 
subenden.  vor1  ist  geschriben  bei  herzog  Wilhalm, 35 
was  im  an  der  tailung  worden  ist,  davon  nit  not 
tut  davon  mer  zu  schreiben.  item  herzog  Ernst, 
seinemb  brudqr,  4bard  Haydaw,  Straubing,  Mitterfels,  Pogen, 
das  haus  zu  Rengspurg  mit  aller  herlichait  und  gerechtig- 

«  leerer  Raum,  darin:  mal.     t>  vnnd  seinem  Hs.  40 

1   S.669,23ff. 


—     671     — 

kayt,  auch  di  mftnss,  ausgenomen  die  Juden.1  so  ward 
herzog  Ludbig  von  Inglstat  Scharding,  Newhausen,  Tiefen- 
stain  und  der  dritt  tail  zu  Dingolfing,  Kirchperg  und  di 
Juden  zu  Rengspurg.  item  herzog  Hainrichen  ward  Landaw, 
5  Naterberg,  Pladling,  Winzer,  Hilkersperg,  Hofkirchen*  und 
Vilshofen. 

Nu  kum  ich  wider  an  di  vorgelassen  materi. 

Albrecht.  herzog  in  Bairen,  herzog  ernst  sun,  was  gar  ain  A.  409  u. 
lOgutiger,    frolicher  und  fridlicher   herr.    er    hett  gross    lieb   zu   derFm20S' 
lain  at  musics ;    er  kunt  ir  auch  selber  vil.    er  hett  auch  grossn  lust  z  u 
aller   baydenhait    er   was  vast  ain   wolgemachte  person  und  gar  wol- 
k undent,  weis  und  demutig. 

Anno  1439  an  sand  Simon   und  Judas  abent  [F.  397  J  A.  410. 

15  starb  Albrecht,  romischer,  ungrischer  und  behamischer  kiing. 
do  seczten  di  behamischen  herren  zu  welen  ainen  kiing 
ainen  tag  gen  Prag  auf  den  nagst  kiinftigen  sand  Jorgen 
tag.  dahin  kamen  all  behamisch  herren,  und  der  merer 
tail    erwelten   zu  kiing  herzog  Albrecht   von  Bairen.    der 

20  was  bei  kiing  Wenzlao  von  Beham  [erzogen  worden  und 
kunt  auch  wol  di  behamisch  sprach.  und  schickten  di 
maistn  aus  in  gar  ain  erberge  botschaft  und  ambasiat,  dem 
herzogen  solhe  wal  zu  Lverkiinden.  under  den  was  ainer 
Ulrich    von  Rosenberg,     aber  herzog  Albrecht   antwort   in 

25  gar  weislich  und  dankt  in  mit  grossem  fleyss  und  sagt  in 
gross  lob  und  preys,  und  dass  sy  in  erbelt  hetten  zu  ainem 
so  edlen  und  weiten  kiinkreich  und  umb  solich  er  und  wird 
im  aufgeopfert  williglich,  wolt  er  im  treulich  lassen  befolhen 
sein   all  Behaim,  bo   er   kunt  und  mocht.    doch  so  gab  er 

30  in    dabei   zu  versten,   das  es  im   nit   gepiirlich  oder  erlich 
war,    solich  kiinkreich  aufzunemen,  so  doch  ain  mandlicher 
erb  in  leben  were,     domit  schieden  sy  giitiglich  von  im.      411. 
Und    do    nu    der  alt  herzog  Ludbig  in   der  vanknus^- 
starb,    vermainten  [F.398]  etlich,   er  solt  das   oberland 

35  ha  lbs  haben  eingenomen  als  von  geleicher  sippsal.  auch 
etlich  stet  hieten  in  geren  einlassen.  er  wolcz  nit  thun 
und  vermaincz  mit  recht  zu  erlangen.  das  beschach  nit; 
wann  herzog  Hainrich  nams  als  ein.  das  besiczen  sein 
erben  noch  bis  auf  heutigen  tag. 

40  »  fehlt  Hs. 

1  S.  auch  oben  S.  668,  26  ff. 


—     672     — 

411.  Anno  1436  ward  Albrechten  verheyratt  Anna,  ains 
herzogen  von  Braunsweig  tochter,  diweil  sein  vater  noch 
lebet.  und  di  hochzeyt  ward  zu  Miinchen  an  sand  Lienharcz 
tag.  sy  gepar  im  ainen  sun  Johansen,  des  freitags  zu  sand 
Michls  tag  anno  1437,  darnach  ainen  sun,  genannt  Ernst.  5 
der  starb  in  der  jugent.  item  mer  ainen  sun,  genannt 
Sigmund,  an  sand  Anna  tag  anno  1439.  item  mer  ainen 
sun  Albrechten  anno  1440.  der  starb  in  der  kindhait.  item 
ain  tochter  frau  Margreth  1441.  item  ain  tochter  frau 
Elizabeth  1442.  item  1447  an  freitag  vor  sand  Thomas  10 
tag  ainen  sun  Albrecht,  der  noch  regirt,  als  dis  buch  ge- 
schriben  yst.     item    1449   ainen  sun  Cristofen   am  obristen. 

412.  item  1451  an  aller  heiligen  tag  ainen  sun  Wolfgang,     item 
1454  an  sand  Barnaba  abent  ain  tochter,  genannt  Barbara. 

[F.  399  J  Herzog  Albrecht   hett  lang   zeit   sein   haus- 15 
frauen  gar  lieb  und  hielt  sich  ganz   an   yr.     das   tet 
auch  sy.     do  er  aber  prach,  do  prach  auch  sy. 

Item  herzog  Ernst  sein  vater  hett  gestift  ain  colegium 
mit  sechs  korherren  und  ainem  brobst  auf  dem  heiligen 
perg  Andachs.  daselb  hin  pauet  herzog  Albrecht  ain  kloster  20 
213.  und  aus  babst  Nicolai  gewalt  in  der  abt  gegenbiirtigkait 
sand  Benedictenpeuren,  comissari,  Tegernsee,  Ebersperg, 
Scheuren  und  Wesseprunn,  der  brobst  von  Raitenpuch, 
Diessen  und  Pollingen,  herzog  Albrechcz  und  ander  tref- 
licher  person  ward  di  probstei  abgetilgt  und  sand  Benedicten  25 
orden  aufgereckt.  anno  1455  dahin  sind  komen  7  bruder  von 
Tegernsee.  anno  1458  herzog  Albrecht  mit  willen  seiner  haus- 
frauen  und  sun  hat  bestatt  mit  seinem  ynsigl  zu  dem  kloster 
Andachs,  was  sein  vater  het  geben  zu  der  brobstei,  und 
hat  noch  mehr  darzu  geben,  hof  und  giieter.  30 

^'f*p/jw  Anno  1460   an    freytag    nach   dem  aschermicken  des   ersten 

*  tags  im  Merzen  *  ist  gestorben  herzog  Albrecht  und  ward 
begraben  im  kloster  auf  dem  heiligen  perg  Andachs  und  lies  5  Stin, 
Hannsen,  Sigmund,  Albrecht,  Cristof  [F.  400  J  und  Wolfgang, 
und  drey  tochter.  sein  hausfrau  was  ayn  herzogin35 
von  Braunschweig  und  ist  begraben  zu  Miinchen 
in  dem  fraunkloster  zu  Anger  zu  sand  Jacob.2 
A-  412.  item  sein  tochter  Margreth  ward  vermachlt  Fridrichen, 

des  margrafen  von  Montaw  erstgebornen  sun.    ist  zu  Montaw 
gestorben.    anno  62  geschach  der  heirat.  40 

1  Vgl.  S.  213.  28  und  412,  Anm.  6. 

2  Vgl.  oben  S.  413,  Anm.  5. 


—    673    — 

Elisabeth   ward  verheiratt   herzog  Ernst  in   Sachsen,47& 
kurfursten,  und  hett  bei  im  vil  kinder  und  starb  anno  1484. 
Barbara  must   ain  klosterfrau  werden  in  dem  kloster 
zu   Anger   zu  Miinchen.    daselb  ist  sy  gestorben  und  be- 

5graben  und  gieng  in  das  kloster  anno  1460.1 

Herzog  Hanns,  herzog  Albrechtz  sun,  was  ernstlich 
und  warhaft  und  regirt  wol.  als  aber  des  selben 
jars  was  ain  pestilenz  do  floch  er  den  prechen, 
und   wer  fromder   daselb  hinkam,   den  schuczet 

loman  auf  ainer  perenhaut  hoch  auf  in  di  hoch. a 
[F  401]  darnach  starb  er  an  der  pestilenz  zu  Miinchen 
und  ligt  bey  seinem  vater  auf  dem  heiligen  berg  begraben. 
er  rennet  ain  mal  gar  wol  vor  kiing  Laslaa  zu  Wien.  er 
starb  an  weyb. 

15  Herzog  Sigmund  thet  sich  des  regimencz  paid  ab.    er 

was  ain  milter  herr.    er  gab  yederman  geren  fiird- 
rung  und    bettbrief.     im  was   wol  mit  schonen  fraueniM. 
und   mit    weissen    tauben,    pfaben,    swein   und   voglen   und 
alien    selczamen  tierlen,   auch  mit   singen   und  saytenspiel. 

20er  hett  albeg  gut  cantores  und  singer  bei  im. 
er  seczet  sich  gen  Dachaw  und  darnach  gen  Menzing  und 
Nanhofen.  Griienwald  gab  er  seinem  bruder  herzog  Albrechten, 
alspald  er  sich  heiratet.  er  hett  kain  elich  weib.  er  was 
auch  der  kaiserin  diener  gewesen.    Menzing  liebet  er 

25vast,  pauet  das  wol  und  machet  di  kirchen  da 
gar  kostlich  und  schon. 

[F  402]  Albrecht,  herzog  in  Obern-  und  Nideren- 
bairen,  wolgelert  der  lateinischen  und  walschen  sprach, 
weis  und  fiirsichtig.    er  kam  aber  gar  hart  an  das  regiment; 

30  wann  sein  vater  hett  an  seinem  lessten  verlassen,  es  solten 
albegen  zwen  regiren.  das  theten  sy  ain  zeit,  herzog 
Hanns  und  herzog  Sigmund.  do  aber  herzog  Hanns 
starb  und  herzog  Sigmund  sich  des  regimencz  wolt  ent- 
schlachen,    vermaint    herzog  Kristof,   er  solt  pillich  regiren 

35  mit  seinem  bruder  herzog  Albrecht;  wann  ir  vater  hietes 
also  verlassen.  dawider  was  sein  brueder  Albrecht. 
der   vermaint    alain   zu   regiren,   nachdem  und   sein 

a  leerer  Raum,  darin :  mal. 

1  Quelle  istdas  im  lateinischen  Texts  mehrfach  benutxie  Totenbuch 
40  des  Angerklosters  (jetzt  im  k.  aUgemeinen  Reichsarchiv  in  Miinchen).   Die 
obige  Angabe  findei  sich  darin   auf  Bl.  67  in  spatzrer  Abschrift   eines 
offenbar  alter  en,  friiher  darin  befindlichen   Textes. 

Quellen  a.  Er5rterangen  N.  F.  III.  43 


—     674     — 

bruder  Sigmund  noch  lebet.  herzog  Ludbig  tet  in  den 
sachen  als  ir  aller  vater.  er  stiess  in  ainen  benanten  tag 
auf  liechtinessen  gen  Landshut.  dahin  kamen  di  zben 
bruder.  herzog  Kristof  rait  ein  mer  dann  mit  200  pfarden ; 
wann  er  het  an  sich  genomen  di  pockler.  das  waren  etlich  5 
ritter  und  knecht  in  Bairen,  di  hetten  ain  verstandniis  mit 
ainander  gemacht.  under  den  waren  di  maisten  herGewolf 
vom  Degenberg  und  her  Hanns  von  Nusperg  etc.  [F.403] 
er  hett  auch  ainen  furstenhof  beseczt  rait  alien  ambten  als 
kuchlmaister,  hofmaister,  stalmaister,  trumeter,  kamrer,  ttir- 10 
htiter  und  koch  etc.  herzog  Ludbig  tet  grossen  fleyss  mit 
sambt  seinen  edlen  raten  und  der  oberen  fursten  landschaft. 
also  dye  sach  ward  gericht:  herzog  Albrecht  belaib  bei 
dem    regiment,    herzog   Cristofen   ward   sein   hof  paid   ab- 

415.  geschaft  und  im  ward  zugesprochen  jarlich  ain  suma  gelcz.  *& 
darnach  di  drei  bruder  Albrecht,  Cristof  und  Wolfgang 
zugen  ein  in  walsche  land  zu  irem  schwager  gen  Montaw. 
daselb  belaib  di  weil  herzog  Wolfgang.  Albrecht  und  Cristof 
zugen  gen  Rom  zu  babst  Paulo,  der  enpfieng  sy  gar  wirdig- 
lich  und  hielt  sy  garerlich:  wann  er  hett  sy  erkennt  baid,20 
diweil  sy  in  der  lernung  zu  Rom  gestanden  waren.  sy 
erlangten  auch  von  im,  was  sy  petlichs  paten. 

Anno    1468    babst    Paulus    tet  in   den  schwaren   pan 
Gorgen  von  Bodibra,  der  sich  nennt  kting  zu  Becham,  sein 

416.  hausfrau  und  maister  Hannsen  Rockenzandt,  doctor  Gregori  25 
von  Heimburg,  Samuel,  burger  zu  Brag,  Berenhart  Brick, 
haubtman,  Hansen  Wolflin,  herzog  Hannsen  von  [F.404] 
Brecknicz ,  Otten  Sparenecker  und  sein  sun  und  all  i  r 
diener,  heifer  und  beschirmer  mit  rat,  gunst  und 
hilf,  haimlich  oder  offnlich,  und  Hess  das  kreuz  predigen30 
wider  di  obgeraelten  und  all  keczer  in  Becham  und  gab 
darzu  gnad  und  ablass  von  pein  und  schuld.     solichs  ward 

Of.  417.  durch  sein   legaten   verkundet   in    alien  landen  stossend  an 
Beham. 

417.  In  der  zeit  begab  es  sich,  das  Gorg  Tarstainer  absagt35 
her  Gewolf  vom  Tegnberg,  das  im  doch  nur  ain  gelachter 
was.  und  an  suntag  vor  Larenzy  kam  er  wol  mit  80  pfarden 
wol  fiirsechen  und  mit  hundert  fussknechten  fur  das  geschloss 
Tegenberg  und  mit  dem  sturm  und  listigkait  gewan  ers.  * 
do  das  vernam  der  vom  Degnberg,  besambt  er  sich  und  40 
mit    zwayhundert   mann   kam  er  fur  das  geschloss,   aber  er 

a  leerer  Raum,  darin  :    mal. 


—     675     — 

mochcz  nit  wyder  gewinnen;  wann  di  darinnen  waren,  di 
werten  sych  so  mandlichen  heraus.  und  an  dem  nagsten 
mitbochen  darnach  gab  derTar-  [F.405] Gainer  das  geschloss 
herzog  Albrechten  iiber.  und  alspald  herzog  Albrecht  das 
seinnam,  prach  er  das  gar  nider.a 

Nu  begab  es  sich  in  den  tagen,  diweil  di  obgemelt 
gnad  und  ablass  weret,  das  ain  briester  mit  namen  her 
Hanns  von  Egra,  der  etbo  ain  achter1  zu  Wien  was  ge- 
wesen,    kam    gen   Landshut    an   ainem  sambstag  spat   und 

10  ersucht  den  pfarer  von  sand  Martein  mit  etlichen  gewalcz- 
briefen  und  instrumenten,  das  er  im  vergunt  in  seiner  kirchen 
zu  predigen  wider  di  keczer  zu  Beham.  das  gab  er  zu. 
er  thet  ain  gute  predig;  wann  er  was  wolgelert  und  wol- 
beredt.     er  thet  auch  her  Gebolf  vom  Tegenberg  in   den 

15  pan  und  her  Hannsen  von  Nusperg  und  bebeiset  durch  etlich 
instrument,    das  sy   heifer  und   gunner  waren   der  keczer. 
und  alspald    er  di   predig  verpracht,  rait   er  zum  tor  aus.^/s. 
do    das  vernam  herzog  Albrecht,    wolt   er  nit  heifer   und 
gunner  der  [F.  406]  keczer  in  seinem  land  leiden,  und  mit 

20  hilf  herzog  Ludbigs  leget  er  sich  fur  das  geschloss  Nusperg 
und  gewan  es.a  auch  gewan  er  das  geschloss  Weissenstain,a 
doch  darnach  durch  etlich  tading  gab  ers  wider. 

Anno  1471  herzog  Albrecht  zu  Miinchen  am  smalzigen 
sambstag  im  pad  hat  seinen  bruder  herzog  Cristof  imb  padb 

25  vachen  lassen.a  herzog  Wolfgang  kam  darvon.  der  rait 
zu  den  fursten  und  insonderhait  zu  herzog  Otten  zum  Newn- 
markt  und  hiet  seinen  bruder  geren  aus  der  gefanknus  er- 
[ F.  407 ]  \eA\gt.  aber  es  mocht  nit  sein.  in  dem  selben 
jar    hett  kayser  Fridrich   den   grossen   tag  mit  den  fursten 

30  zu  Eengspurg.  dahin  kam  auch  herzog  Wolfgang  und  thet 
fieyss,  seinen  bruder  zu  erledigen  aus  der  gefanknus  seines 
bruders.  do  sant  der  kayser  und  der  legat  von  Senes  und 
di  kurfiirsten  an  sambstag  vor  Alexi  herzog  Albrecht 
von  Sachsen  und  herzog  Otten  zum  Newnmarkt  und  Wilhalm, 

35  den  bischof  zu  Aichstett,  zu  herzog  Albrechten  gen  Miinchen. 
aber  sy  mochten  nichcz  geschaffen.  darnach  di  rat  des 
kaysers  und  herzog  Ludbigs  und  ander  edl  sind  kumen  gen 

n  leerer  Raumt   darin :  mal.     b  so  Hs.  nochmals. 

1  Aechter;  der  die  Acht  oder  den  Bann  verkundet  oder  durchfiihrt; 
40  Schmeller,  Bayer isches  Worterbuch  /*,  28.    Arnpeck  hat  oben  im  laieinischen 
Text  S.  417,  24   das    merktcurdige    Wort   ecteniarius    (Pex   las  unrichtig 
Octernarius),  das  er  vielleicht  selbst  gebildet  hat. 

43* 


—     676     — 

Miinchen  an  sontag  vor  Oswaldi  urab  erledigunge  herzog 
Kristofs,  aber  sy  erlangten  bei  herzog  Albrecht  nichcz 
von  der  selben  sach  wegen.  und  aus  kaiserlicher  vodrung 
und  gebot  an  sontag  vor  Larenzy  ist  herzog  Albrecht  komen 
gen  Briifling  in  das  kloster.  aber  es  ward  nichcz  aus-  5 
gericht. 

Item  herzog  Ott  vom  Newmarkt  kam  ains  mals  geritten 
mit  seinen  gesellen  zu  bin  zu  der  statt  [F.  408]  Mttnchen. 
419.  sy  liessen  di  ross  sten  in  den  krautgarten  bei  den  siechen 
und  stigen  hinein  ein  di  neu  fest,  darin  herzog  Cristof  ge- 10 
fangen  lag  und  huben  an  zu  prechen  zu  im  und  wolten  in 
davon  pracht  haben.  do  iibereylet  sy  der  tag  und  verrieten 
sy  di  raben  und  kren.     damit  eilten  sy  davon.a 

Item  an  sontag  vor  Michaheli  di  ganz  landschaft  und 
herzog  Ludbig  von  Landshut  sind  bei  herzog  Albrecht  zul5 
Miinchen  gebesen  umb  erledigung  herzog  Kristofs.  aber 
es  geschach  nit.  er  lag  gefangen  bis  in  das  ander  jar. 
nach  dem  alien  ward  ain  tag  zu  Rengspurg  zu  sand  Michls 
tag.  do  ward  er  erledigt  durch  di  landschaft.  und  herzog 
Kristofen  ward  gesprochen  jerlichen  ain  summa  gelcz  und  20 
di  stet  und  geschlosser  Landsperg,  Weilhaym  und  Pal  auf 
zechen  jar. 

Herzog  Albrecht  was  gar  ain  geordenter  fiirst.  darumb 
ver-  [F.  409]  maint  er  alle  ding  zu  reformiren  und  pesseren. 
er  erlanget  darzu  gbalt  und  freihayt  vom  babst.  er  hub  25 
an  di  kloster  zu  Rengspurg  zu  reformiren  mit  sambt  herzog 
Ludbigen.  aber  er  mochcz  nit  volenden.  in  seiner  stat  Miinchen 
420.  Hess  er  austreiben  di  parfiisser,  Augustiner  und  die  sel- 
swesteren  aus  ainem  ins  Putrichs  selhaus.*  er  reformirt 
auch  das  frauenkloster  zu  Anger.  30 

Er  seczet  seyn  sin  vast  auf  zeitlich  gut.  er  loset 
vast  alles,  das  durch  sein  vorvoderen  verseczt  was.  im 
must  das  kloster  Inderstorf  leyhen  800  *  gulden  und  andre 
kloster  auch  in  seinem  land,  aber  anno  14  94  hat  er 
Inderstorf  bezalt.2  er  gab  in  alien  brief  und  insigl  umb 35 
ir  gelt  als  umb  ain  schuld. 

Er  nam  den  vier  korherren  zu  sand  Pauls  zuFreising 
vier  alben   zu    Tolz,   darumb  sy  nucz  und  gewer  ersessen 

a  leerer  Raum,  darin :  mal. 

1  Oben  S.  420, 25;  400.  40 

*  Diese  originate   Nactirieht   bexeugt   gute    Bexiekungen   des    Ver- 
fassers  xu  dem  Kloster  Indersdorf. 


—     677     — 

hetten  lenger  dann  menschengedachtnus,  wiewol  sy  nit  brief 
und  sidl  darurab  hetten.  [F.  410]  so  hat  der  bischof  von 
Freising  doch  brief  und  sidl  von  den  Tolzneren  umb  di 
ganz  herschaft  zu  Tolz.  aber  es  gibt  im  oder  an  der  en 
5  furs  ten  iczo  laider  nichcz  zu  schaffen. 

Item   es  gab  sicb,   das  ain  silberarzt  gefunden  ward  419. 
anno   1477    in   der  grafschaft  zu  Werdnfels,   di  mit  grund 
und   poden   geistlich  und  weltlich  ist  der  stift  zu  Freising. 
do   fuer  herzog  Albrecht  zu  und  nam  das  ein,    und  musten 

10  im  verloben,  den  zehent  im  davon  zu  geben  wider  alle 
recht,  der  pillich  dem  bischof  von  Freysing  zugehort  hiett. 
darumb   verhenget  got,   daz  das  selbig  arzt  verloren  ward. 

Item   der  benannt  herzog  Albrecht  erlanget  von  dem  421. 
babst,  das  er  aus  yetweder  stift  in  Bayren  gbalt  hiet  ainen 

15 oder  zben  tumherren  zu  nemen  in  seinen  rat;  dem  solten 
sein  capitl  nichcz  dest  minder  .  all  sein  friicht  nachvolgen 
lassen  mit  sambt  der  praesenz  der  taglichen  ausgebung 
den,  die  da  gegenburtig  seind  und  das  im  kor  verdienen. 
also   hub  er    an   zu  Rengspurg  und  nam  in  seinen  rat  den 

20  tumdechant  maister  [F.  411]  Hannsen  Newnhauser.  das 
wolt  das  capitl  nit  zugeben.  do  legt  in  der  fiirst  in  seinem 
land  di  gult  auf.     darnach  gaben  sy  es  auch  nach. 

Darnach  begab  es  sich,  das  der  selb  Neunhauser  auch 
tumherr   zu  Freysing   ward,     do   begert    herzog    Albrecht, 

25  man  solt  im  di  friicht  mit  sambt  der  presenz  auch  nach- 
volgen lassen  und  gen  Munchen  geben.  das  wolt  das  capitl 
in  kain  weys  thun.  also  rechten  sy  auf  paiden 
taylen  lang  zuRom,  aberesistbisder  zeit  noch 
nit  gar  geendt.1 

30  Herzog  Albrecht   ward  von  maniglichen  gar  hoch  ge-  422. 

halten.  das  mag  man  wol  brief  en  in  dem:  da  chayser 
Fridrich  und  herzog  Karl  von  Burgundi  mit  ainander  ver- 
aint  wurden,  do  beraitt  in  der  herzog  gar  ain  kostlich  mal 
und  lued  di  herren,   so  darkumen  waren.     do  ward  herzog 

35  Albrecht  geseczt  an  di  erst  tafl  zu  dem  kaiser  und  Maxi- 
milian, seinem  sun,  dem  von  Mainz,  Trier  und  dem  von 
Burgundi  anno  1475  an  sand  Franciscen  tag. 

Item  herzog  Albrecht  betrachtet  in  alien  sachen  seinen  423. 
nutz.  [F.  412]  daraus  begab  es  sich,  das  er  auch  lost  den 

40  hof  von  den  biirgeren  von  Rengspurg  mit  aller  zugehorung 

1  Diese  Stette  muss  tor  dem  laieinischen  Texte  niedergeschrieben 
sein,  derm  oben  S.  421  f.  ist  der  Ausgang  der  Angelegenheit  ausfiihrlich 
beschrieben. 


—     678     — 

und  beseczt  all  sein  amt  daselb,  dardurch  di  statt  vast 
beladen  ward,  aus  dem  und  aus  etlichen  practica  entsprang, 
das  sich  di  stat  Rengspurg  aus  freyem  willen  im  un- 
bezbungenlich  begab. 

424-  Anno  1486  an  sand  Sixt  tag  rait  er  ein  zu  Rengspurg,  5 

di  vor  300  jaren  albeg  di  haubtstat  der  fiirsten  in  Bairen 
ist  gebesen,  und  di  stat  schwur  im  als  irem  rechten  erb- 
herren.  darnach  an  sontag  nach  sand  Lorenzen  tag  gaben 
im  di  purger  auch  das  geschloss  Tumstauf.  darnach  nach 
sand  Jacobs  tag  hub  er  an  in  der  stat  bei  sand  Jacobs  10 
tor  ein  geschlos  zu  pauen.  di  selb  stat  ward  oft  er- 
sucht  an  in  von  dem  kaiser  und  romischen  kung.1 
Anno  1487  herzog  Albrecht  hat  hochzeit  gehabt  zu 
Inspruck  mit  frau  Kungund,  kayser  Pridrichs  ainige  tochter. 
und  pischof  Wilhalm  sang  das  ambt  in  sand  Stefans  pfarr- 15 
kirchen,  der  das  als  zu  wegen  bracht  hett,  in  gegenwiirtig- 
kait  erzherzog  Sigmund  von  Ostereich  [F.  413  ]  und  seiner 
hausfrauen,  ain  geborne  herzogin  von  Sachsen.  darnach 
an  ertag  nach  dem  obristen  fiirt  man  sy  ein  zu  Miinchen. 
do  kamen  ir  engegen  ir  gemachl  herzog  Albrecht,  herzog  20 
Jorg,  Sixt,  bischof  zu  Freising,  Fridrich,  graf  zu  Otting, 
erbelter  bischof  zu  Passaw,  und  enpfiengen  sy  mit  freuden. 
Darnach  an  mitbochen  nach  liechtmessen  herzog  Albrecht 
und  herzog  Jorg  hetten  ainen  turnir  zu  Rengspurg.  darin 
waren  230  helm.  25 

425.  Anno  1489  am  aufarabnt  ist  kiing  Maximilian,  nach- 

dem  er  erledigt  ist  worden  aus  'der  gefanknus 
zu  Briick  in  Flanderen  uber  ain  jar,  eingeritten  zu 
Miinchen,  mit  im  herzog  Cristof  und  Wolfgang,  und  ist  von 
seiner  swester  frau  Kungund  und  seinem  swager  herzog  30 
Albrecht  mit  grossen  ern  und  freuden  enpfangen  worden. 
darnach  rait  herzog  Albrecht  gar  wolgeriist  mit  dem  kiing 
gen  Frankfurt  auf  den  tag  zu  den  kurfiirsten  und  fiirsten. 
item  der  herzog  het  vor  dem  kiing  ainen  raisigen  zeug  ge- 
schikt  gen  Flanderen.  also  tet  [F.  414  J  er  auch  gen 35 
Ungeren,  do  der  kiing  Stulbeissenburg  mit  dem 
sturm  geban.2 

Des  selben  jars  anno  1490  was  alles  das  teur,  das 
man  dorft  zu  essen  und  trinken ;  wann  es  gait  ain  Miincbner 
schaffl  koren  2  lb.  d.  und  zu  sand  Thomans  tag  hub  es  an  40 

1   Vgl  oben  S.427,9ff. 
9  Vgl.  oben  S.  390. 


—     679     — 

zu  schneyben  und  schneibet  vil  tag  und  viel  ain 
dicker  schnee,1  und  der  stoss  der  Yser  kam  gar  gen 
Freysing,  und  zu  liechtmessen  zergieng  der  schnee.  426. 

Item  zuVenedig  was  das  wasser  so  gartiber- 

ofroren  von  dera  teitschen  land  wercz  hinein  von 
Margero2  bis  gen  Venedig  ein  di  stat,  also  das 
ain  wolf  ains  tags  zu  morgen  frtt  auf  dem  eys 
kam  gar  in  di  stat  geloffen  an  das  end,  genannt 
Canerigo.3   daselb  ward  erin  der  stattvonainem 

lOwarkerol4  mit  ainem  ruder  erschlagen.  es  was 
auch  so  hert  gefroren,  das  man  gar  an  di  stat 
hat  faren  und  reiten  mogen. 

Item  herzog  Albrecht  gepar  aus  seiner  haus- 
frauen  zbo  tochter,  Sidonia  und  Sibilla.5 

15  Anno  1491    am    smalzigen   sambstag  kam  der  romisch  426. 

kung  gen  Landshut.  do  das  erhort  sein  swager  herzog 
Albrecht,  am  g&yl- [F.  415]mont&gb  von  Munchen  fur  er 
ab  auf  der  Yser  gen  Landshut.7  darnach  am  aschermit- 
bochen  kam  der  kung  mit  700  pfarden  gen  Freising. 

20der  bischof,  weichpischof,  abt  von  Beichenstefen, 
all  drei  in  iren  infelen,  der  brobst  von  der  Newen" 
stift  mit  seinem  stab,  thumherren,  korherren  und 
all  briesterschaft  in  korkappen  mit  dem  heiltum 
und   di   hantberchzunft   mit   irn   gcmalten   und  ver- 

25giilten  kerzen  giengen  im  engegen  aus  dem  thum 
herab  in  di  stat  mit  der  process  bis  zu  dem  heiligen 
geist.  do  wartet  man  sein  lang.  es  was  im  aber 
nit  gemaint.  er  schicket  wol  etlich  fiirsten  vor. 
darnach   schuf  man   di   process  ab.     er  rait   nachet 

30  '   Vgl.  S.  392,27. 

*  Malghera. 

8  Cannareggio. 

*  Barcaiuolo,  Bootsmann. 

5  Erstere  1488,  letxtere  1480  geboren.    Drei  weitere  Tochter  Albrechts 
35  wurden  1492,  1499  und  1502  geboren. 

6  14.  Februar. 

1  Der  folgende  Bericht  iiber  Maximilians  Aufenthalt  xu  Freising 
findet  sich  nicht  im  lateinischen  Text,  wokl  aber  ist  dort  (oben  S.  426,  9) 
von    Arnpeck   angegeben,  er  habe   den   Empfang   Maximilians    in  seinen 

40  Oesta  episcoporum  Frisingensium  besehrieben.  In  letxteren  ist  hieruber 
aber  nur  ein  durftiger  Satx  enthalten.  Dieser  Ztciespalt  ist  vielleieht  so 
xu  erklareny  doss  Arnpeck  beim  Ntederschreiben  des  lateinischen  Textes 
sich  der  Sielle,  wo  er  jene  Beschreibung  niedergelegt  hatte,  nicht  mehr 
genau  erinnerte  oder   doss   er  die  Beschreibung    xicar  in   der  Freisinger 

45  Bischofschronik  bringen  wo  lite,  sie  aber  tatsachlich  der  deutschen  Chronik 
einverleibte. 


—     680     — 

sam  bei  der  nacht  ein  und  was  iiber  nacht  in 
dem  geschloss  in  der  neuen  turniz  und  kamer. 
der  bischof  antbortt  im  di  schliissei  zu  dem 
geschloss.  herzog  Albrecht  was  in  des  bischofs 
stuben  und  kamer  und  der  bischof  in  der  alten5 
turniz  und  silberkamer  und  hielt  den  kting  und 
alle,  di  mit  im  waren,  frey  aus  mit  essen  und 
trinken  und  fuetter.  am  pfinztag  imchorsungen 
sein  singer  ain  ambt  von  sand  Sigmund,  und  der 
weichbischof  [F.416J  sang  das  ambt,  und  zwenio 
tumherren  dienten  iin,  und  das  heiltum  stund 
als  auf  dem  altar,  auch  hett  man  ainen  tisch 
beraitt  vor  dem  sacramentgeheus.  darauf  las 
mess  am  ersten  ain  reichspf riindner  und  dar- 
nach  des  kiings  caplan.  dem  kling  hett  man  auf-1^ 
gelegt  ain  guldeins  tuch  und  ain  seideins  kiiss. 
in  dem  ersten  stand,  do  man  herauf  geht  bei 
dem  sagran,  do  stund  der  kiing,  nach  im  herzog 
Albrecht,  darnach  ain  herzog  von  Braunsweig, 
darnach  ain  landgraf  von  Hessen,  darnach  bischof20 
Sixt,  darnach  iiber  zwen  stand  des  tiirkischen 
kaisers  bruder.  do  man  das  ewangelium  gelesen 
hett,  gieng  der  bischof  hinauf  und  nam  das  puch 
von  des  kttngs  caplan  und  credenzt  das  mit  ain  em 
roten  seyden  tiichlein  und  gab  das  dem  kung25 
alain  zu  kussen.  also  tet  er  auch  mit  dem  agnus, 
nam  er  di  paten  mit  der  credenz  und  gab  das 
dem  kiing  zu  kussen.  do  das  gotlich  ambt  vol- 
bracht  ward,  gieng  der  kiing  auf  gen  sand  Sig- 
mund und  darnach  in  di  burk.  er  schiket  etlichs30 
volk  genAugspurg.  do  nun  der  bischof  all  fiirsten 
42ff-und  ir  volk  [F.417J  wol  gespeist  hett,  rait  der 
kiing  mit  den  fiirsten  obgenant  auf  gen  Miinchen.  der 
bischof  gab  im  das  gelait,  soweit  sein  land 
w  e  r  e  t.  35 

Zu  Miinchen  ward  der  kiing  gar  frolich  von  seiner 
sbesteren  enpfangen.  man  machet  im  zu  lieb  di  selb  nacht 
ainen  tanz.     er  tanzet  zwir  mit  seiner  sbester.1 

Darnach  zoch  der  romisch  kiing  gen  Augspurg  und 
mit  im   herzog  Albrecht   und  begeret  hilf  von  den  von  40 

1  Die  vorausgehenden  2  Abschnitte  warden  abgedruekt  bei  Kronaeder , 
Lesebuch  xur  Oeschichte  Bayerns,  S.  78  f. 


—     681     — 

Augspurg  und  anderen  reichstetten  zura  anderen 
mal  wider  das  reich  zu  Hungeren.  darnach  zu  mitt- 
vasten  ritten  sy  gen  Nuremberg  auf  den  tag.  dahin  kamen 
32  fursten,  geistlich  und  weltlich. 

5  Item  di   ritterschaft  in   und  vor   dem   wald    hetten 

ainen  punt  gemacht  wider  herzog  Albrecht  und  nennten 
sich  di  lebler,  und  so  verr  er  in  alte  freyhait  nit  halten 
wolt,  so  wolten  sy  sich  dem  kting  von  Beham  ergeben, 
kumen  auch   dar,   aber  es  waren   baid  tail  so   streng  und 

lOhert,   das  es    nit  gericht  ward,     und  herzog  Albrecht  zoch^27. 
wider  haim  gen  Miinchen  zu  sand  Veicz  tag. 

Item  di  vorgenant  teurung  [F.  418  J  weret  lang.  und 
zu  subenden  gait  ain  Miinchner  schaffl  koren  oder  waizen 
5  gulden  R.,  gersten  14  s.  d.,  haberen  12  s.  d. 

15  Item    di   stat  Rengspurg  was  oft  ersucht  und  ermant 

worden  von  dem  romischen  kaiser  Fridrich  und  dem  romischen 
kting  Maximilian,  nach  dem  alien  der  romisch  kayser  in 
seiner  stat  Linz  in  offem  rechten  hat  gefellt  das  nach- 
geschriben  urtl  und  acht: 

20  Umb  den  abtritt,  so  di  von  Rengspurg,  di  sich  nennen 

kamrer,  rat  und  gemain,  von  dem  heiligen  reich  gefallen 
sein,  darumb  sy  durch  unseren  kaiserlichen  kamrer,  pro- 
curator und  viscal  Hanns  Gassl  erwunden  understanden, 
darumb    sy  in  des  heiligen  reichs   acht  mit  recht  erkennt 

25  sein,  deshalben  erklar  wir  sy  aus  kaiserlicher  macht  in 
unser  und  des  reichs  acht,  alle,  di  iiber  vierzechen  jar  sind, 
manns  person,  ir  hab,  leyb  und  gut,  und  seczen  sy  aus 
dem  frid  in  unfrid  und  verpieten  sy  iren  friinden  und  geben 
sy  iren  veinden  und  das  sy  an  aller  welt  frafelen  und 

30niemant  an  in  etc. 

Aus  dem  urtl  namen  ain  ursach  etlich  aus  dem  pund 
der  lebler,  mit  namen  her  Beren-fF.  419  Jh&rdin  Stauffer, 
Jeronimus  Stauffer  und  ain  Satlpoger,  und  absagten  herzog 
Albrechten,   der  di   stat  Rengspurg   di  zeit  als  sein  statt 

35  beschirmet,  und  huben  auf  und  beraubten  das  dorf  Pfatter.* 
hierumb  herzog  Albrecht  durch  seinen  pfleger,    den  Scham- 
beck  zuHaydaw,  und  sein  volk  indemcristmonet  beleget  428. 
das  geschloss  Kufring,  und  an  sand  Johanns  tag  zu  weinachten 
ist  das    geschloss  gewunnen   worden  anno   1492  und  ganz 

40  zerbrochen,  trayd  und  gut  gen  Rengspurg  gefiirt ;  a  wann 
di    landsknecht    des  Stauffers   teten    nit   wol    an    im.    und 

*  leerer  Raum,  darin :   mal. 


—     682     — 

Jeronimus  Stauffer  ist  gefangen  worden  gen  Miinchen  ge- 
antbort.  do  das  erhort  Johanns  Stauffer  [F.420]  zuSiinching, 
eilent  floch  er  gen  Landshut  zu  herzog  Jorgen,  gnad  zu 
erlangen  von  herzog  Albrechten. 

Darnach  beleget  und  gewan  herzog  Albrecht   das  ge-  5 
schloss  Fliigelsperg  an   der  Altmiil   und   vieng  darin   zben 
briider  Parsperger  und  ain  Rainer.* 

Item   des   nagsten   tags  nach   sand  Thoraans    tag   het 
herzog  Jorg  herzog  Albrechten  60  geraisige  pfard  gelichen 
gen  Straubing,   der  haubtman  was  gewesen  der  Scheftaler.  10 
di  wurden  darnach  gen  Lengfeld  geleget  und  kamen  herwider 
an  sand  Policarpi  tag. 

Pfalzgraf  Philipp  schikt  auch  herzog  Albrechten  70  pfard, 
wol  gerust;  di  praucht  er  auch  vast,  und  an  sand  Prisca 
tag  beleget  er  das  geschloss  Ernfels.  her  Berenhardin  15 
Stauffer  floch  haimlich  darvon  und  kam  gen  Sbaben,  aufzu- 
pringen  den  swabischen  punt  wider  den  herzogen  von  Bayren. 
doch  hett  er  gut  stark  [F.421J  gesellen  lassen  in  seinem 
geschloss  zu  Ernfels,  di  zu  ainzing  heraus  wol  60  man  er- 
schussen,  darunder  Hanns  Pretschlaippfer  b ,  haubtman,  ain  20 
gerader  langer  man,  darnach  ain  Pecham,  haubtman,  und 
ander;  wann  sy  wereten  sich  vast  heraus.  das  geschloss 
429.  ward  gewunnen  an  suntag  vor  sand  Pauls  kertag.  di 
Staufferin  floch  gen  Newnmarkt  zu  herzog  Otten. 

Herzog  Kristof  und  herzog  Wolfgang    hueben  auf  den  25 
markt  Tolz.    darumb   herzog  Albrecht   nam  seinem    bruder 
herzog   Wolfgang    das   geschloss    Greifnberg    und    di    zbai 
Hagenberg  und  Hess  im  alain  Liechtenberg  und   nam   den 
Adlzhoferen  das  geschloss  Adlzhofen. 

Item  an   sand  Pauls   abent  schickten  di  von  der  stat30 
Miinchen  300  fussgenger  und  30  pfard  und  vier  gross  piixen 
—  di  ainen  piixen  zugen  vier  ross,  di  ander  8  ross,  di  dritt 
zbelf,  di  viert  24  ross  —  dem  herzog  ze  hilf  zu  Freising 
durch.1 

Item  an   pfinztag   nach  Invocavit   in   der  vasten   und  35 
etlich   tag   darnach  di  hernach  geschriben  fiirsten,   Philipp, 
Ott,  Albrecht  und  [F.  422]  Jorg,  herzog  von  Bairen,  haben 

*  leerer  Rau?n,  darin:  mal.     b  so  Hs. 

1  Der  Zusatz  xeigt,   doss   der   Verfasser  dieser   Stelle  sich   damals 
xu  Freising  aufhieU.  40 


—     683     — 

ainen  tag  mit  ainander  gehabt  in  der  stat  Lauging1, 
auch.  mit  in  der  bischof  von  Speir*,  und  sind  sechs  tag 
mit  ainander  zu  rat  gangen  und  da  beschlossen,  was  das 
haus  von  Bairen   angieng,   all  an  ainander  zu  helfen.     dar- 

5  nach  an  sontag  nach  mittvasten  ist  der  romisch  kung  zu 
Augspurg  bis  osteren3  gewesen.  in  den  tagen  ist  herzog 
Albrecht  zu  Aichach  beliben. 

Herzog  Jorg  het  gefordert  sein  landschaft  gen  Lands-  395. 
hut    an    freitag   nach    dem    ostertag.     dardurch    ward    be- 

10  schlossen,  daz  man  herzog  Albrechten  nit  helfen  solt  wider 
den  kaiser.4 

Item  nach  osteren  margraf  Fridrich  von  Brandenburg,  429. 
haubtman  des  reichs,   Eberhart  der  elter,   graf  zu  Wirttm- 
berg,  haubtman  des  swabischen  punts,   mitsambt  den  reich- 

I5stetten   besamleten   ain    michl  gross  volk,   bey  20000  man, 
wolgerust,  auf  dem  Lechfeld.     damit  vermainten  sy  di  stat  430. 
Rengspurg  zu  belegeren  und  zu  gewinnen,  di  herzog  Albrecht 
di  selb  zeit  innen  het  und  beschirmet  als  sein  aygen  statt. 
[t.  423]  da  aber    herzog  Albrecht  vernam,  das  im  herzog 

20  Jorg  nit  helfen  wolt,  damit  er  di  bemelt  stat  behalten 
mocht  bei  dem  haus  von  Bairen,  schickt  er  sein  rat  gen 
Rengspurg  und  sagt  sy  irs  aids  und  gelub  ledig  und  gab 
in  auch  den  brief  des  aids  wider  an  dem  achten  tag  des 
monads  May. 

25  An   dem   12.  tag  des   monats  May5  kamen  herzog 

Albrechten  gen  Munch  en  5  absagbrief,  von  margraf  Fridrich 
von  Brandeburg,  von  graf  Eberhart  dem  elteren  von 
Wirtemberg,  von  herzog  Kristof  und  Wolfgang,  seinen 
brttderen,  und  dem  sbawischen  pund.    do  gab  herzog  Albrecht 

30jedem  poten  2  fl.  R.  und  liess  sy  damit  dannen  gen. 

Von  stundan  namen  sy  den  von  Landsperg  di  kue  und 
aufhebten  etbo  vil  dorfer. 

Item  Hanns  Zenger  von  Sneberg    und  etlich  mer  der 
lebler   sagten   auch  ab   herzog    Albrechten.     aber  die   von 

35Straubing  huben  in  etliche  dorfer  auf.  der  alt  Herman 
Haybeck,  ritter,   her  Hans  Stauffer,  ritter,  Hanns  und  sein 

1   Vgl.  oben  S.  395,15  ff.  und  643,  Iff. 

*  Oben  S.  395, 18,  429, 13  und  643,  6  ist  der  Bischof  von  Worms 
genannt. 

40  3  Vgl  S.  395, 25. 

*  So  auch  oben  S.  643,  13—15. 

8  Zahl  des  Monatstages  richiig  statt  der  im  UUeinisehen  Texte  gc- 
brauchten  Heiligenbexeichnung. 


—     684     — 

431.  sun  Wilhalm*  Paulsdorfer  wurden  zuFalkenfels  im  gschloss 
mit  ainander  gefangen  und  gen  Munchen  geschickt  am 
pfingstabent.  sy  hetten  gleich  erst  abgesagt,  so  di  bericht 
[F.  424]  solt  ausgen. 

429-  Maximilian,   romischer  kung,   was  den  vergangens 

winter    bei    seinem    vetter    erzherzog   Sigmund 
von  Ostereich  zu  Inspruck  gebesen1,   davon  er  i n 

430.  der  v as  ten  zoch  gen  Augspurg.  do  er  solich  unru  in 
dem  land  vernam,  da  nam  er  di  sach  ernstlich  zu  herzen 
und  eylend  von  Augspurg  zoch  er  ab  zu  seinem  vater  dem  io 

43/.kayser  gen  Linz,  der  im  durch  seyn  fieyssig  gebett  gebalt 
gab,  di  sach  zu  richten,  und  er  kam  an  dem  zecheten 
tag  des  monats  May2  herwider. 

Vermerkt,  wie  der  vertrag  gelaut  hat:3 
Wyr  Maximilian,   von  gottes  genaden    r5mischer  kung    etc.,  be-  15 
kennen,  als  sich  in   verschinen  zeyten  etwas  merklicher  spen  und  irrung 
zwiischen    dem    allerdurchleuchtigisten ,    grosroechtigisten    fursten     und 
herren  Fridrichen,   romischen   kayser,  zu  alien  zeiten  merer  des  reichs, 
zu  Hungeren,  Dalinacien,  Croacien  etc.  kung,   herzog  zu  Ostereich  und 
Steyr  etc.,  unserm   lieben    herren  und  vater,   an  ainem  und  dem  hoch-  20 
gebornen  Albrechten,    [  F.  425]  pfalzgraf   bei   Rein,   herzog  in  Beyren, 
unserem   lieben   swager   und  fursten,   anders  tayls  von   wegen    der  von 
Rengspurg    gehalten    haben,    des    halben    der   gemelt   unser    herr   und 
vater,   der    romisch   kayser,   gegen   herzog  Albrechten    in   merklich    un- 
gnad  bewegt  das    heilig  reich  uber  in   zu  ziechen  gem  ant  und  dannen  25 
alien  thai  b  zu   dem   hochsten   aufpot  gethan,   auch    im   reich   an  seiner 
kaiserlichen   majeatat    stattb  den  hochgebornen    Friderichen,    margrafen 
zu   Brandenburg,   zu   Stettin,    Pomeren,    der   Cassiuben    und    Wenden 
herzog,    burggraven    zu    Nuremberg    und   fursten   zu    Rugen,    unserem 
lieben   oham   und   fursten,   zu   obristem    veldhaubtman  fiirgenomen  mit  30 
zuschickung  des   reichs   paner,  der    auch  aus  der  pilicht  schuldiger  ge- 
horsam   mit  merklicher   anzal   zu   ross    und  fuess,  da  sein  lieb  mit  des 
reichs  underthanen   und   bee  under  des    selben  unserH  lieben  herren  und 
vaters,  des   romischen  kaisers  etc.,    unserem  pund  des  lands  zu  Swaben 
durch   den    hochgebornen    unseren  swager,   rat   und  des  reichs,    unsern  35 
lieben  getreuen  Eberharten,  grafen  zu  Wirtemberg  und    Miimplgart,  den 
elteren,  als   des  punts  obrester   veldhaubt-  [F.  426]  man  und  an  seiner 
stat  den  wolgebornen  des  reichs  unseren  lieben  getreuen  Hawgen,  grafen 
zu  Werdenberg  und  zu  dem  heiligen  berg,  mit  sambt  anderen  des  selben 
bunds  haubtleuten  mechtiglich  zugeseczt  haben   und  im  veld  un  der  than  ig  40 
und  gehorsam    erschinen  sein,   in  des  berurten  unsers  swagers  land  ge- 

»  Wilhalm  vnnd  ain  Paulsdorfer  Hs.    b  fehlt  Hs. 

1    Vgl.  oben  S.  429, 17. 

7  Zahl  des  Monatstages  richtig  statt  der  oben  im  lateinischen  Texte 
vencendeten  Heiligenbexeichnung.  45 

8  Vgl.  den  Druck  dieser  Urlcunde,  die  der  lateinische  Text    nur  teU- 
weise  mitteilt,  bei  Krenner,  Baierische  Landtag shandlung en  A,  585  ff. 


-     685     - 

zogen  und  aich  aldo  mit  hereskraft  gelegert  hat,  dam  it  aber  solich 
understanden  furnemen,  auch  krieg  und  aufruren  mit  merklichem  plut- 
vergiessen  cristengelaubiger  menschen  verhiitt  wurde,  so  haben  wir  von 
dem  genannten  unserem  lieben  hen-en  und  vater,  dem  rdmischen  kayser, 
5  dnrch  unser  fleissig  gebett  befelch  und  gewalt  erlangt,  obgemelte  irrung 
und  spen  mit  der  emporten*  aufruren  gutlicb  hinzulegen,  die  wir  auch 
in  kraft  des  selben  unsers  befelchs  und  gewalcz  mit  wissen  und  willen 
des  vilgedacbten  unsers  swagers  und  fflreten  herzog  Albrechcz  funden, 
aufgericht  und  beschlossen  haben  in  mass,  wie  hernach  volget: 

10  Des    ersten,   das   der  gemelt  herzog  Albrecht  von  fiairen   di  stat 

Rengspurg  mit  sambt  dem  schloss,  so  er  daselb  zu  pauen  angefangen, 
und  alien  neuen  aufsaczungen,  [F.  427]  di  er  daselb  gemacht  hat,  an 
alles  mittl  lediglich  widerumb  in  der  kayserlichen  majestat  hent  gestelt 
und  iiberantbort  und  di  burger  von  Rengspurg  irer  ayd  und  pflicht  im 

15  gethan  ledig  zele  und  aich  der  wider  di  kayserlich  majestat  noch  das 
heilig  reich  nicht  mer  annemen  noch  aincherlay  anheng,  hilf  noch  schirm 
thu.  so  wil  di  kayserlich  majestat  dem  gen  an  ten  herzog  Albrecht  aUe 
gfilt  und  gerechtigkait,  so  sein  vorderen  in  und  umb  di  stat  Rengspurg 
von   alter    her    gehabt  und  der  stat  Rengspurg  verpfendet  gewesen  und 

20  er  von  in  widerumb  gelSeet,  so  vil  er  in  der  bezalt  hat,  mit  sambt  aller 
gult  und  gerechtigkait,  so  sy  von  alter  unverpfendet  daselbst  gehabt, 
volgen  lassen,  was  imt>  aber  di  von  Rengspurg  an  bezalung  zugewendet 
und  der  stat  enczogen  hetten,  sol  bei  der  stat  behalten  werden  und 
beliben. 

25  Es   sol    auch  herzog  Albrecht  zu  volziechung  obgemelcz  artikls 

genanten  margraf  Fridrichen  von  Brandnburg  und  den  edlen  unseren 
haubtman,  uneerer  herpchaft  H  oh  en  burg  rat  und  des  reichs  lieben  und 
getreuen  Eytel  Friderichen,  grafen  zu  Zoller,  oder  anderen,  so  von  der 
kayserlichen  majestat  und  des  heiligen  reichs  wegen  in  dl  [F.  428]  stat 

30  Rengspurg,  di  selben  zu  der  kayserlichen  majestat  h  an  den  einzunemen, 
wie  obgemelt  ist,  verordnet  und  geschikt  werden,  mit  geniigsamer  ver- 
sicherung  und  trostung  fiir  sich  selbs  und  all  di,  so  sy  ungefarlich  mit 
in  bringen,  iren  lei  ben  und  gfiteren,  gen  Rengspurg  zu  ziechen,  allda 
zu   sein,    dem  kaiserlichen    befelch   nachzukomen    und  widerumb  an    ir 

35  gwarsame  versechen  und  versorgen  und  sich  in  solhem  als  gehorsamer 
furst  des  heiligen  reichs  bebeisen.  darzu  sol  er  sein  r&t  mit  dem  ob- 
gemelte n  kayserlichen  anwald  mit  genugsamer  gewalt  schiken  und  di 
burger  und  inwoner  da  selbs  irer  pflicht  und  gelubt  und  aid,  wie  solichs 
in    dem    ersten  artykl    angezaigt   ist,   ledig  zelen.    es   sol   auch   herzog 

40  Albrecht  all  sein  leut,  so  er  zu  behutung  der  stat  Rengspurg  und  ge- 
schloss  iczund  darinnen  hat  und  im  zu  versprechen  stend,  an  verziechen 
und  ee  der  kayserlichen  majestat  anbalt  hineinkomen,  erfoderen  und 
nit  mer  darin  beleyben  lassen.  der  gemelt  herzog  Albrecht  sol  auch 
unserem  lieben  herren  und  vater,    dem  rdmischen  kayser,   di  herrschaft 

45  Abensperg  [F.  429]  mit  alien  gschlosseren  und  was  darzu  geh5rt,  wie 
daz  alles  weylend  Niclas,  herr  zu  Abensperg,  von  dem  reich  zu  lechen 
gehabt  und  verlassen  hat,  frei  lediglich  widerurn  in  der  kayserlichen 
majestat  hand  stellen,  dann  sein  kayserlich  majestat  di  iczo  haben  und 
bei    dem   heiligen   reich   behalten   und   nicht c  verkaufen   wil   noch  ver- 

50seczen.     so   wil    di  kayserlich  majestat,  wiewol  sy  des  nit  schuldig  war, 

a  empoten  Hs.    *>  nu  Hs.    c  fefili  Hs. 


—     686     — 

an   dem    heiratgut  der  32000  gulden  hungrisch,   so  herzog  Albrecht  zn 
der   hochgebornen    Kungund,    geborne    erzherzogin    zu    Ostereich   etc., 
seiner  kayserlichen    majestat  tochter,  unser  lieben  sweeter  and  furstin, 
sein  gemachl,  zu  haben  begert  und  vor  durch  den  hochgebornen  unseren 
lieben  vetteren  und  fursten  erzherzog  Sigmund  zu  Ostereich    bezalt  ist,  5 
16000  hungrisch  gulden   in  ainer   bestimbten  zeit  bar  entrichten,    und 
wir  wellen  den  selben  herzog  Albrechten  umb  di  anderen  16000  gulden 
auch    begnugig  machen   und  darumb  mit  genfigsamen  verschreybungen 
versorgen,    und  di   kayserlich    majestat  sol  im  oder  seinen  erben  di  icz- 
genannten  herschaft  in  seiner  gewalt  lassen,  so  lang  bis  di  16000  gulden  10 
bezalt  werden.    doch  sol  herzog  Albrecht   fur  sich  und  sein  erben  sich 
iczo    gegen    der  kayserlichen  majestat  und  irem  erben  notorftiglich  ver- 
schrey-  [F.  430 J  ben,  wann  er  oder  ir  erben  solich  zalung  der  gemelten 
16000  gulden    thun,    das  dann  er  oder  sein  erben  inen  der  selben  herr- 
schaft  und  aller  geschlos  und  zugehdrung,  was  und  wie  vil  der  obgemelt  15 
weilend  Niclas,  herr  zu  Abensperg,  als  vor  bestimbt  ist,  von  der  kayser- 
lichen   majestat  und  von  dem  heiligen  reich  zu  lechen  gehabt  und  ver- 
laseen  hat,  zu  stund  an   alle  fiirwart,  auszug  und  verhinderung  abtreten 
und  zu  iren  henden  oder  ir  anwalden  uberantborten  sollen  und  sich  di 
genant   unser  sweeter,   sein   gemachl,   gegen   der  kayserlichen    majestat,  20 
uns   unda   unserem    haus  Ostereich,    wie  in  dem  selben  haus  von  alter 
herkomen  ist,  iczo  fur  sich  und   ihr  erben  notorftiglich  verzeichen,  darzu 
der  genannt  unser  swager  herzog  Albrecht  fur  sich  und  sein  erben  ver- 
willig    und    di   selb  sein   gemachl   umb  ir  heiratgut,    widerlegung  und 
morgengab,   als    sich  under  fursten  gebiirt,  genugsamlich  versorgen  sol.  25 

Es  sol  auch  herzog  Albrecht  der  kayserlichen  majestat  on  all 
verziechen  all  verschreybungen  und  vermacht,  so  er  von  unserem  vetteren 
und  fursten  erzherzog  Sigmunden  auf  unser  haus  Osterreich  sloss, 
stett,  [F.  431]  ampter,  land  und  leut  gehabt,  mit  samt  ainem  tods- 
brief,  ob  der  selben  verschreibungen  hernachmals  einiche  mer  gefunden  30 
wiirden,  zu  iren  henden  uberantborten.  so  wil  di  kayserlich  majestat 
verfiigen,  ob  er  erzherzog  Sigmunden  dagegen  auch  b  einige  verschreibung 
und  vermacht  gegeben  und  gethan  hette,  das  imc  di  auch  geraicht 
werden  solle  oder  in  darumb  mit  notorftigen  todsbriefen  versorgen. 
und  ob  etlich  vom  adl  und  ander,  so  dem  schwabischen  pund  und  35 
anderen  verwandt,  in  diser  handlung  und  furnemen  ire  lechen,  so  sy 
von  herzog  Albrechten  oder  dem  haus  Beiren  haben,  aufgcsagt  hetten, 
sol  herzog  Albrecht  den  selben  ire  auf  send  brief  wider  herausgeben  und 
di  selben  bei  iren  lechen  und  lechenspflichten  an  weiter  enpfachung, 
in  massen  sy  die  vor  an  fang  diser  sachen  und  furnemen  gehabt,  der  40 
genosaen  und  gebraucht  haben,  beleiben  lassen,  dee  geleichen  'ob  etlich  ir 
lechen  nit  aufgesagt  hetten,  diselben  obberurter  ma  seen  auch  an  irrung 
dabei  beleiben  lassen  und  nit  schuldig  sein,  di  weiter  zu  cnpfachen. 

Es  sollen  auch  den  hochgebornen  unseren  lieben  oheim  und 
[F.  432 J  ffirsten  Cristoffel  und  Wolfgang,  gebruder,  pfalzgrafen  bei  45 
Rein  und  herzogen  in  Beiren,  auch  ander  ir  mitgewonten  der  gesell- 
schaft  des  lewen  widerumb  zu  iren  handen  gestelt  und  eingeantbort 
werden  alle  ire  gschlos,  gebauet  und  ungebauet,  auch  markt,  dorfer, 
weyler,  hofe,  leut  und  lignde  gflter,  di  in  entweret  und  eingenomen 
sind,  mit  sambt  aufgehebter  nuczung,  anstenden  giilten  und  mit  wider-  50 
gebung  ires  zugeordneten  deputacz.    aber  sollen  in  di  brief,  si  gel,  register 

»  fehlt  Hs.     b  auch  —   gegeben  fehlt  ife.    c  nun  Hs. 


—     687     — 

und  roteln,  so  inen  entwert  sein,  widerumb  ubergeantbort  und  darzu 
alles  entwercz  silbergeschirr,  kleinat,  puchsen  und  gezeug,  so  vil  dea 
verhanden  ist,  zu  iren  handen  geben  werden.  aber  umb  das  verruckt 
und  nit  verhanden  were,  auch  umb  den  zugefugten  schaden  nichcz  aus- 
5  genomen  oder  was  sy  sunst  zu  herzog  Albrechten  zu  sprechen  vermainen, 
sol  in  vermel ter  herzog  Albrecht  vor  uns  kiing  Maximilian,  auch  den 
erwirdigen,  hochgebornen ,  wolgebornen,  edlen,  unseren  lieben  neven, 
oheim,  curfiireten,  furs  ten,  swageren,  raten,  andachtigen  und  des  reichs 
lieben  ,    getreuen    Berchtolden,    erzbischof    [F.  433]    zu    Mainz,    und 

10  Johannsen,  erzbischof  zu  Trier,  curfurslen,  Fridrichen,  margrafen  zu 
Brandenburg,  Fridrichen,  bischof  zu  Augspurg,  Cristoffel,  margraf  zu 
Baden,  und  Eberharten,  grafen  zu  Wirtemberg,  dem  elteren,  und  bei 
den  gcmaynen  haubtmannen  des  bunds,  der  einer  vom  adl,  der  ander 
von  ate  ten  ist,  rechtens  sein,  also  das  wir  obgemelter  kiing  Maximilian, 

15  di  furs  ten  und  haubtleut  iczgenannt  durch  uns  selbs  oder  unseren  vol- 
machtigen  gewalt  oder  anwald,  so  verstandig  dahin  geschikt  und  in 
disem  handl  der  pflicht  des  punds  ledig  sein  sullen,  auf  Jacobi  nagst 
komend  in  unser  des  heiligen  reichs  stat  Nordlingen  zu  nacht  an  der 
herberg,   da  auch  beide  barthey  mit  geniigsamer  fursechung  zu  recht 

20  gefallet,  an  weiter  furvoderen  und  citacz  erscheinen  sollen,  morgens  zu 
frfler  tagzeit  den  handl  rechtlich  anfachen,  darinnen  vol  far  en,  damit 
solicher  gerichczhandel  in  sex  monaten  den.  nechsten  zu  end  bracht 
werde,  es  geb  dann  ornung  des  rechtens  weiter  verzug.  und  ob  sich 
begabe,    das  ainer  von  den   anwalden  absturb,  das    dann  an  /  F.  434] 

25  verziechen  obgemelter  massen  ain  anderer*  an  seiner  stat  verordent 
werde,  wo  auch  obgemelter  fursten  oder  haubtleut  ainer  oder  mer  mit 
tod  vergiengen,  das  nichcz  destminder  des  selben  erben  oder  nachkommen 
durch  sich  selbs  oder  yren  anwald  in  gemelten  handelen  procediren, 
und  wann  also    ym    rechten  procedirt  und  di  rechtsacz  beschechen  yst, 

30  das  dann  yeder  anwald  di  mainung  des  gerichczhandls,  wie  di  furgetragen 
ist,  an  seinen  herren  bring  und  desselben  seins  herren  mainung  und 
gutgedunken  der  urtl  halb  verneme  und  auf  ainen  anderen  tag,  des 
gemelten  anwalds  sich  mit  ainander  verainen  und  entschliessen  sollen, 
widerumb    zusamen   kumen   und    di  urtl  in   namen   und   an  statt  irer 

35  herren  eroffnen.  und  was  also,  ferrer  der  handlung  auf  ir  fleyssig 
ersuchen  nit  gutlich  hingelegt,  durch  di  neun  anwald  ainhelliglich  oder 
den  mereren  tail  aus  in  gesprochen  wird,  das  dem  selben  on  alle  irrung, 
weigerung,  appeliren,  supliciren  und  allb  ander  auszug,  wie  di  mochten 
genent    werden    oder  erdacht,  gelobt  und  dem  gestrackts  volg  und  vol- 

40  ziechen  beschechen  sol,  doch  das  solichs  alles  [F.  435]  in  gemelten 
sechs  monaten,  wye  oben  6tet,  volendet  werde.  es  sollen  auch  di  haubt- 
leut des  punds  und  all  curfiirsten  und  des  punds  ver  wand  ten  obgemelt 
verm  ti  gen  und  verfiigen,  damit  yeder  tail  fiir  sich  selbs  oder  durch 
sein  volmachtigen   anwald  erscheinen  und  darin  niemant  sauna ig  erfunden 

45  werde.  ob  aber  ainigerlay  parthey  in  vorberflrten  handlen  understunden 
den  obeiiirten  austrag  der  sachen  gefarlich  zu  verziehen  oder  sunst 
daran  seumig  waren,  so  sol  nichcz  destminder  auf  des  gehorsamen  tayls 
anrufen  beschechen  und  volfaren  und  procedirt  werden,  was  recht  ist. 
und  ob  alsdann  nach  c  verschinung  gemelcz  rechtens  herzog  Albrechten 

50  gefallig    sein  wolt  sein  ansprach,   so  er c  gegen  den  gemelten  seinen  der 

*  andere  Hs.     b  aff,  von  spdterer  Havel  korr.  on  Hs.    c  fehlt  Hs. 


—     688     — 

gesellschaft   im   leon  sampt  oder  sunders  zu  haben  vermainte,   zu  uben, 
so  doch  zu  seinem  willen  sten  und  im  vorbehalten  sein  sol,  und  darauf 
vor  den  gen  an  ten  9  personen,  wie  obgemelt  ist,  di  rechtvertigung  thun, 
das   di   gesellschaft   des   leon   und   ir  verwonten  gedachten   herzog  Al- 
[F.  436]  brechten   solichs  rechten   in   gleicher   gestalt  vor  den  selbigen  5 
neun   person    auch  stat  thun  so  11  en.    es  sollen  auch  der  Stauffer,   Satl- 
poger,  Parsperger  und    ander,    so  herzog  Albrecht   yn  gefanknfls  hatte, 
an  alle  entgeltnus    auf   ain  alte  urfehe  ledig  gezelt  und  das,  so  herzog 
Albrecht  ynen   auch    alien    anderen,   so  auf  di  keiserlich  acht  angriffen 
haben  oder  in  der  vehe  verfasset  seind,  genomen  hat,  ynen  wider  geben  10 
werden.     was  sy   aber   sunst  schaden  genomen   hetten    und  auch    umb 
das,  so  inen  zerbrochen  ist,  sol  gleycher  weis  gerechtvertigt  werden    vor 
den    obgemelten    9   personen    inhalt   nagsts    obgeschribns    artikls.      wir 
wellen   auch,  das  all  ander  gefangen,   so  bei   der  zeit  angenomen  und 
in   fanknfls  seind,  auf   alte   urfechden  auch  ledig  gezelt  sein.     und   auf  15 
das  alles  sol  di  acht  gegen  herzog  Albrecht  und  di  stat  Rengspurg   und       . 
alien  anderen,  der  handlung  halben  furgenomen,  aufgehebt  und  ab  sein, 
auch   fllle    aufligende  gfiter,   so  der  acht  durch  die,    so  dem  sw&bischen 
pund  verwandt,  [F.437]  oder  jemant  anderen  angenomen,  wider  geben 
und    alles    gut   ligencz  und   farencz,  so  yn   heftung  oder  verbot   were,  20 
wider    entschlagen    werden    und   ledig  sein ;   ob    vergangner   handlung 
halben    herzog   Albrecht  und   di  stat  Begnspurg,  all  ir    zugehdrungen 
und   ver wand  ten    etwas  ungenad  bei  der   kayserlichen   majestat  erlangt 
hetten,   dann  di  selben   ungenad,   so  uns  obenanter   unser*  lieber  herr 
und   vater,  der  r5misch  kaiser,   zu  ge fallen,  aufrur  im   reich   zu   ver-  25 
meyden,  ergeben    und   nachgelassen   hat,   damit   ab   seyn.    und  all  ver- 
gangen   sachen,  wie  sich  di  allenthalben   under   den  partheien  fQr  sich 
selbs,  iren  zugehdrungen,  verwandten  b  oder  wie  di  in  der  sach  verdacht 
sein  mochten,  begeben  und  verlaufen  hetten,  sollen  gericht  und  geschlichtt 
sein  und  hinfiiran  in  unguten  nit  geandt  noch  geaffertc  werden,  sunder  30 
sy  iren    freyen   sicheren   handl  und    wandl  zesamen    und   mit  ainander 
uben    und     wider  soliche   richtung  nit  thun   noch  ffirnemen    noch   des 
niemant  ze  thun  gestatten  in  kain  weis,  alles  getreulich  und  ungefarlich. 
[F.  438]  mit    urkund   dis  briefs  mit  unserem  k  link  lichen  anhangendem 
insigl    besiglt,  der  wir  drei    in   gleichem  laut  ververtigt,   und    den   ob-35 
genanten  unserem  lieben  herren  und  vater,  dem  rdmischen  kayser,    und 
unserem  pund  des  lands  zu  Schwaben    und  unserem  lieben  swager  und 
ffirsten  herzog   Albrecht  von   Bairen,   yedem  tail  ainen    flberantborten, 
daran  auch  zu  merer  sicherhait  der  gemelt  herzog    Albrecht    seiner d 
lieb   ynsigl  henken   lassen   und   sich  darunder  dem  alien,     wie  oben  ge-  40 
schriben  stet,  getreulich   nachzekomen  und    solichs   zu  volstrecken  ver- 
punden  hat.    geben   zu  Augspurg  am   25.   tag  des    monats  Maii   nach 
Christi  gepurt   vierzechen  h under t  und  im  zwai  und  neunzigisten,  unsers 
reichs  des  romischen  im  sibenden  und  des  hungerischen  im   anderen  jare. 

A.  432.  Darnach  am  lesten  tag  des  monats  Maii,  der  was  am  45 

auffartag,  der  kayserlichen  majestat  anwald  margraf  Fridrich 
von  Brandeburg,  Eytl  Fridrich,  grafen  zu  Zoller,  und  ander 
von  der  kayserlichen  majestat  und  des  heiligen  reichs  wegen 

a  fehlt  Hs.    *>  vermandten  Hs.    c  ge5ffhett  Hs.    <*  sein,  von  spiUerer 
Hand  korr.  seiner  Hs.  50 


—     689     — 

sind  komen  in  di  stat  Rengspurg  und  wol  enpfangen  worden 
und  [F.  439]  am  freitag  darnach  hat  in  di  stat  geschboren. 
herzog  Albrecht  het  di  stat  Rengspurg  geregirt  und  besessen 
und  gewaltiglich  inngehabt  6  jar  9  monat  und  3  wochen. 
5  Im  herbst  an  sand  Leodegarii  tag  ist  herzog  Albrecht  433, 

von  Miinchen  mit  beib  und  kind  gen  Straubing  gezogen 
und  den  winter  daselb  beliben  hunz  weinachten. 
do  ist  er  gen  Linz  zu  dem  kaiser  kumen. 

Anno  1493  sind  di  landschaft  der  fiirsten  von  Miinchen,    . 

10  herzog  Kristof,  Wolfgang  und  herzog  Albrechcz  rat  zu 
Landshut  bei  herzog  Jdrgen  in  der  sach  der  dreyer  brtider 
kayserlicher  majestat  comissari  gewesen,  di  all  mit  ainander 
zu  richten  und  verainen,  aber  es  ist  nit  geschechen. 

Yn   der    vasten1   darnach   sind  herzog  Kristof   und 

15  Wolfgang  von  Lanczhut  auf  gen  Freising  geritten. 

Di  selb  zeit  ist  gesamlt  gewesen  di  landschaft  zu 
Miinchen.  di  haben  gar  ain  erberge  botschaft  anmitichen 
darnach  gen  Freysing  geschikt  und  di  gemelten  zben 
brtieder  Cristof  und  Wolfgang  mit  geniigsamem  gelait  gen 

20 Miinchen  gebracht  und  an  dem  bestimbten  mitbochen 
eingeritten.  es  keret  di  land-  [F.  440]  schaft  solhen  grossen 
ernstlichen  fleiss  an,  das  dye  drei  briider  Albrecht,  Kristof 
und  Wolfgang  mit  ainander  gericht  wurden  und  am  freitag 
darnach  mit  ainander  geessen. 

26  Do    aber  nu  di  stat  Rengspurg  wider   zu  &em432. 

reich  komen  was,  schickt  der  kaiser  seinen  fiscal  dahin. 
der  versach  alle  ampt  und  beseczt  di  mit  anderen  und 
verkert  auch  den  rat  und  aus  anpringen  der  gemain  fieng 
er    aus    dem    alten    rat    Degnhart   Grafenreuter,    Peter 

30  Grafenreuter,  Erhart  Grafenreuter,  LienhartPortner,  N.  Aun- 
kofer,  N.  Nothaft,  N.  Miildorffer,  N.  Karg,  N.  Heczer  und 
fragt  sy  hart  und  hett  si  lang  gefangen,  aus  dem  sich 
vil  irrung  in  der  stat  Rengspurg  erstund. 

In  dem   obgemelten  jar  des  nachsten  tags  nach  sand  433. 

35  Marteins  tag  ist  geporen  worden  herzog  Wilhalm  zu  Miinchen. 
darnach  am  ertag,  do  man  in  gen  tauf  trug,  leitet  man  all  434, 
glocken  zu  Miinchen  und  machet  ain  gross  freudenfeur  an 
dem  placz. 

An  sand  Othmari  tag  ist  herzog  Albrecht  zu  Miinchen 

40  auf  di  Jser  gesessen  und  ab  gen  Wien  zu  seines  swechers 
kaiser  [F.  441 J  Fridrichs  grebniis  gefaren. 

1  Oben  S.  433, 12  genaue  Tagesangabe. 

Quellen  u.  Er5rtermig<m  N.  F.  III.  44 


—     690    — 

Item  herzog  Albrecht  erlanget  ain  bull1  von  babst 
Alexandro,  das  heiltum  und  di  korheren  zu  Yhntinster 
aufzuheben  und  gen  M&nchen  zu  bringen  mit  all  em  zu- 
gehoren  gewaltiglicb. 

Item    mer    gepoten    und    geschafft    der    heilig5 
vaterzuEom  zbayn  prelaten,  der  abt  vom  heilige  n 
berg,  der  abt  von  Peuren,  maister  Pangraz,  decbant 
zusandVeit  zuFreising,  maister  Hans  Neunhauser, 
dechant  zu  sand  Peter  zuMiinchen,  sind  kumen  und 
verordnet,   das  heiltum   ze  heben  und  gen  MtincheniO 
ze  pringen.   Item  der  herzog  hat  geschickt  die  zwe  n 
prelaten,   damit   geschafft   und   gepoten   ist   durch 
den   babst   mit  in   zu   nemen,   was  sy  bediirfen  oder 
notorftig  sein.    da  ist  der  dechant  maister  Pangraz 
und  pei  den   30   pfarden  und  den   wagn   rait   samatl5 
und     guldin    stucken    kostlich    geziert    und    darin 
6  weisse   pfard    und    ir   zaum    und   zuriem   kostlich 
mit    tuch    uberzogen,    darauf  zben  furknecht  aucb 
wol  beklaydt  und  ainen  grossen  haufen  wintliechter 
damit  hingeschickt.     und  am  weissen   suntag2  sind20 
sy  kumen  gen  Ilmunster.     das  hat  man  nun  im  land- 
gericht    [F.  442]   gewist,    und    ain    gross   volk    da- 
gewesen,    das  di  ding  hat  sehen  wellen  mit  grosser 
klag.   di  herren  haben  sich  abgezogen  in  der  herberg 
und    sind  gegangen  am  suntag  in  das  goczhaus  und25 
zu    dem   heiligen  sand  Arsacy,   da  er  nu  gelegen  ist 
und  ist   700  jar  da  gelegen,   und  haben  da  iren  an- 
schlag    gemacht,    auch    gepett,    ob    doch    das    sein 
heiliger  will   sein   welle,   nachdem  und    in  dannoch 
gegraust  hat.     da  ist  ain  gross  volk  zugeloffen  und30 
jamerlich  gewaint  und   di  hend  uber  den  kopf  auf- 
gewunden  und  geschrien.a    ain  frau  hat  gar  greulicb 
gethan.     da  ist   sy  gefragt  worden,   ob  sy  umb  den 
heiligen   also  thu.     hat  sy  gesagt:  nain,  umb  unser 
gross    siind.     ich    hab    gehort    von   meinen    elteren,35 

a  geschriren  Hs. 

1  Oben  S.  434, 21  werden  duo  privilegia  genannt.  Brides  ist  richtig. 
Qemeint  sind  die  xtcei  in  den  Mon.  Bote.  XX,  706  und  713  gedntckten 
papstlichen  Urkunden,  derm  erste  die  schon  von  Innoxenx  VIZI.  (Mon. 
Boic.  XX,  698)  verfiigte  Uebertragung  von  llmmunster  abermals  anordnete,  40 
w&hrend  die  xweite  die  im  oben  folgenden  Texte  genannten  Rommissare 
einsetxte. 

a  8.  Marx  1495. 


—     691     — 

das  vor  langen  jaren  ist  hie  ain  fraunkloster  ge- 
wesen,  das  ist  zerstort  und  zertrennt  worden  umb 
unser  stind  wegen.  also  ist  icz  das  di  ander  fart, 
das  man  uns  den  wirdigen  heiligen  mit  gewalt 
5nimbt.     ich  furcht,  das  wir  sein  nit  wirdig  sein. 

Item  am  montag  sind  sy  gangen  in  das  goczhaus 
und  liaben  geschafft  mit  ainem  schniczer,  genant 
maisterAsem  vonMunchen,  er  sol  anfachen  an  dem 
grab  zu  prechen.  da  hat  im  niemant  [F.  443]  kainen 
10  werchzeug  wellen  leichen.  also  ist  geschafft  worden 
mit  ainem  milliner,  der  pracht  zwen  puckl  und 
huben  di  oberdachung  herab,  und  in  ainem  stainen 
grab  stund  ain  aichene  truchen,  darin  sand  Arsaci 
lag,  und  mit  gesang  und  grosser  wird  und  process 
15  ward  er  getragen  hinauf  in  den  chor  und  sagran 
und  da  besiglt  und  beschlossen,  aber  in  dem  grab 
dannoch  gelassen  grosse  stuck  der  schulteren,  auch 
zbo  spindl  von  armen,  das  als  noch  da  ist. 

Item  da  ist  kumen  herHanns  Lamberger,  doctor, 

2odechant  zu  Freising,   her  Vizenz    Schrenck,  vicari 

und  tumherr  daselb,  und  ander  herren  bei  10  pfarden 

und    verkundten    den    prelaten    und    anderen,    den 

heiligen   nindert  zu   furen   und  auch  der  korherren 

kainer  sich   zu    bewegen  lassen  pei  dem  gewalt  des 

25pischofs,  dem  sy  dann  underworfen  seine,  und  kurz 

ain   antbort  zu  wissen,  ob   sy   den  heiligen   wolten 

fiieren,  und   ir   diener  angethan    in   harnasch.     also 

kam    ainer  zu  dem   dechant  von   sand  Peter,   ob  sy 

in   das   wolten  bevor  geben.     da  wisten  sy  nit,  was 

30  sy   thun   solten,   und   ir   diener  teten   auch  paid   an 

iren  harnasch  und  wer  und  kamen  auch  in  die  kirchn. 

do   fraget  aber   der  Lam-/\F.  444J  burger,   ob   sy   den 

heiligen   wolten   wegfuren,   das  wolt  er  wisten.     da 

sprach  der  Ne wnhauser:  wir  wellen  am  ersten  mess 

35horen,  darnach  wellen  wir  zusamen  gen.    da  di  mess 

aus   was,   wolt    der   Lamberger    antbort   haben   und 

pot  den   heiligen    dazulassen.     do    sprach    der   Neu- 

hawser:   es  ist  nit  pillich  umb  den  kuecht  zu  geben 

und   den   herren   zu  verachten.     der  Lamberger    be- 

40gert    der    bullen    ain    abgeschrift.     da   gab    im    der 

Neuhawser  zu  antbort,   es  war  nit  ir  befelch,  kurz 

die    korherren    raiisten    sich    darein    ergeben.      der 

dechant  von  Ilmunster  solt  aufsten  und  verkunden 

44* 


—     692     — 

dem  volk,  wie  oder  was  gestalt  das  heiltum  und 
stift  gezogen  wurd  gen  Mfinchen.  do  ward  er  wainen, 
daservomstul  must,  also  ward  ain  gross  geschray 
von  dem  paurenvolk  umb  den  heiligen.  das  heiltum 
ward  auf  den  wagen  getragen,  vil  wintliechter  vor5 
und  nach,  mit  singen  und  lesen  dannen  gefiirt  auf 
dem  wagen  mit  samat  und  guldein  tucheren  und  ain 
silbrein  prustpild  darin,  di  ober  und  under  keu, 
und  zu  Miinchen  giengen  im  all  hantbercher  mit 
iren  kerzen  fur  unsers  herren  tor  engegen,  auchio 
der  herzog  und  herzogin  mit  allem  hofgesind  mit 
sambt  der  process  gar  wirdig-/7^  445J\ich  enpfangen 
und  in  unser  frauen  pfarrkirchen  gefiirt.  also  sind 
di  korherren  von  Ylmunster  gen  Miinchen  kommen, 
auch  darzu  di  korheren  von  Sliers.1  es  hetten  auchl5 
zuhant  di  korherren  umb  600  gulden  gult  mer 
dann  vor. 

2Item  als  man  zalt  1499  an  samztag8  vor  dem 
suntag  Letare  in  der  vasten,  do  samleten  di  Enge- 
deinerund  hetten  gesamelt  etbas  auf  8000  man  und20 
kamen  an  dem  vorgedachten  samztag  heraus  in  das 
dorf  Mutters  a4,  das  ligt  ain  meyl  begs  von  Malsi 
und  beraubtcn  und  nomendas  ein  undwas  notorf  tiger 
speis  was  oder  des  sy  vermainten  zu  haben,  be- 
hielten  sy  pey  in  und  den  ubrigen  tail  raubs  schikten25 
sy  hinder  sich  und  verpranten  das  dorf.  un  het  in 
ir  priester,  der  pey  in  bas,  am  suntag  morgen  mess 
gehabt  und  gab  in  gute  trostung,  mandlich  zusein; 
dann  sy  warn  der  mainung,  Araeran5  ligen  zu  lassen 
und  fiirzuziechen,  Bozen  di  stat  und  di  kaufleut30 
auf  dem  jarmarkt  mit  sambt  Trient  einzunemen.  als 
aber  das  volk,  di  Otschleut,  des  in  der  nacht  gewar 
wurden,  schlugen  sy  allenthalb  den  sturm  an.  damit 
ward  paid  ain  michl  volk  versamnet  z usambt  dem, 
das  vor  dem  land  zu  hut   westellt  was,   und  zugen35 

a  SO   ffs. 

1  Schliersee ;  vgl  oben  S.  434,  23. 

8  Vgl  xum  folgenden  Text  Albert  J&ger,  Der  Engedeiner  Krieg  im 
Jakre  1499,  in  der  Neuen  Zeiischrift  des  Ferdinandeums  IV (1838),  S.  98  ff- 
Ausserdem  Neue  Heidelberger  Jahrbucher  XV U (1913),  S.  147  und  192.      40 

8  .9.  Marx. 

4  Nauders. 

*  Mer  an. 


—     693     — 

gegen  den  Engedeineren,  und  di  Otsch-  [F.  446J\e\xt 
tailten  sich.  nu  ist  ain  geschloss  pey  dem  gedachten 
dorf,  das  haisst  auch  Mutters,  das  hetten  di  Enge- 
deiner nit  innen,  sunder  es  was  noch  dem  romischen 
5kling  als  landsfursten  unterthan.  do  heten  sich  di 
Engedeiner  auch  tailt,  also  das  man  nit  anderst 
wiste,  dann  ir  ware  nur  viertausent.  di  ubrigen 
viertausent  waren  in  der  hinderhut.  und  nit  weit 
von   dem  gedachten  geschloss,  kamen  paid  tail  zu- 

losamen.  nu  hetten  di  Engedeiner  iren  pfaffen  und 
zben  munich  an  den  spicz  gestellt.  di  waren  gar 
mandlich.  nu  hetten  di  Otschleut  auf  1500  puxen- 
schiiczen  pey  in,  di  sol  ten  vast  schiessen  und  moch  ten 
nit,  ursach  dann  es  schneybet  und  renget  vast,  das 

i5das  zundpulfer  nit  prinnen  wollt.  und  wurden  also 
von  alln  puxenschuczen  nit  mer  dan  zben  Engedeiner 
erschossen.  und  dem  pfaffen  vor  am  spicz  mocht 
niemants  mit  geschoss  oder  schlagen  angewinnen, 
also    das   der  pfaff  mit  seiner   ordnung  durch  zbay 

20glid  hunz  an  das  dritt  drang.  Da  wurden  di 
Otschleut  zornig,  das  sy  dem  pfaffen  nit  mochten 
obligen.  paid  schlug  in  ainer  mit  ainer  handpiixen 
uber  den  kopf,  das  er  niderfiel.  noch  kund  man  in 
nit  gewinnen.    also  rayss  [F  447]  man  den  harnasch 

25von  im.  do  hett  er  guter  panzer  zway  an  und  ain 
krebsen,  und  ward  aldo  zu  sticken  erhackt.  nichcz 
destminder  eylten  di  Engedeiner  vast  auf  di  Otsch- 
leut. also  wurden  paid  pey  hundert  schuczen  eilent 
in    das   geschloss  Mutters   geschikt,    dann  man  wol 

30sach,  das  das  geschoss  in  dem  wetter  nichcz  thet. 
di  wurden  paid  eingelassen,  und  was  gut  geschoss 
in  dem  schloss.  paid  richt  man  zbo  gross  schlangen- 
puxen  von  dem  schloss  hinden  in  dy  Engedeiner, 
da    sy  das   wetter  nit  irret,   mit  sambt  anderen  ge- 

35schoss.  als  di  abgiengen,  do  raumbten  sy  grosser 
gassen  zbo  in  di  Engedeiner.  do  di  das  ersachen, 
kerten  sych  di  Engedeiner  in  di  flucht.  di  Otsch- 
leut eilten  in  nach  irm  vermiigen  nach.  als  aber 
di    ubrigen   viertausnt,   so   in   der   halt   waren,  das 

40vernomen,  da  zugen  sy  den  flicheten  zu.  damit 
woltn  erst  di  Engedeiner  auf  neus  mit  den  Otsch- 
leuten  vechten.  also  zugen  paid  500  guter  knecht 
de  n  Otschleuten   zu  zu  hilf.     do  das  dy  Engedeiner 


—     694     — 

ersachen,  besorgten  sy  dcr  fille  des  volks  und  gaben 
all  di  flucht.  also  war  der  Otschleut  zu  nichtig 
oder  gar  wenig  umbkomen,  aber  der  Engedeiner 
auf  200  erschossen  und  erschlagen  —  etlich  sprechen, 
ir  sey  nit  vil  uber  100  und  60  umbkomen  — ,  aber  5 
nit  mer  dann  zben  aus  in  gefangen.  di  anderen  ent- 
runen  all.  aber  es  ist  gut  zu  gedenken,  wo  in  dy 
furnemungauf  den  taggegen  den  feinden  geliikt  hiet, 
sy  hiet  en  auf  das  minst  Pozen  und  Trient  eingnomen 
und  beraubt  [F.448]  mit  sambt  der  umbligndenio 
gegend,  aber  zuhand  ward  der  zuzug  von  den  pirg  - 
leuten  gross  und  sterkten  sich  vast. 

Item   es  ist  auch  zu   wissen,   das  etlich  wenig 
zeit   darvor  Fridrich   Cappeller1   und  Dietrich    von 
Plumenek2  denSweizeren  in  ir  land,  di  weil  sy  vori5 
Felkirch   lagen,   zogen  und   ain   ganz  tal  ausprennt 
und  beraubt. 

Item  der  bischof  von  Chur  ist  gefangen  borden 
und  gen  Ispruk  pracht  und  in  ain  haus  tagta  worden, 
daraus  nit  ze  komen  an  urlaub.  hat  er  nit  gehalten,20 
haimlich  davonkomen.3 

It^em  in  der  gedachten  vasten  haben  di  Vene- 
diger  geschikt  den  Engedeinern,  etlich  sprechen 
denSweizeren,  zu  lieb  3  sam  golt  und  sylber  wide  r 
den  romischen  kiing  und  haben  wellen  durch  das25 
land  Mailand  ziechen.  des  ist  ain  machtiger  graf 
daselb  gewar  worden.  mit  gunst  und  willen  des 
herzogen  von  Mailand  hat  er  den  Venedigeren  das 
golt  und  sylber  als  genomen. 

Item  der  zeit  haben  di  Venedigeren  merkliche  n3o 
grossen    krieg   gehabt    mit    den   Florentineren    und 
den   Florentineren   wol   15    schloss  und   castell   zu- 
sambt  marktenb  und  derferen  angewunen  und  heten 
wol  auf   60000   man   wider   di  Florentiner  am   sold. 

Item  di  Sweizer  vor  Felkirch   und  daselb  umb35 
haben    dem    romischen    kung   und    punt    von    seinen 

a  so  Hs.    b  marten  Hs. 

1  Friedrich  Kappeler,   Ritter,    erxherxoglicher  Rat  tisw. ;  vgl.  Hegi, 
Die  geachteien  Rtite  des  Erxherxogs  Sigmund  von  Oesterretch  usw.t  S.  629. 

•  DtetrichronBlummegg.  erxherxoglicher Rattkoni^lickerDiemr  usic  -40 
vgl  Hegi  a.  a.  0.  S.  613, 

3  Jager  a.  a.  0. 


—     695     — 

wegen  vil  nachtayls  an  ainzinger  manschlacht,  raub 
und  prant  an  iren  leuten  zugefugt  und  [F.449]  grosse 
sorgindie  kiingischen  pracht  und  derzeit  imAlgaii 
grossen  schaden  than  und  dreu  schloss  an  derfer 
Seingnomen,  beraubt  und  prennt.  es  solt  in  der 
vasten  ain  versprocher  veldstreit  gewesen  sein; 
da  ward  nichcz  aus.  es  haben  auch  di  Sweizer  in 
disen  sachen  etlicher  stett  panier  erfochten  und 
erobert  und  sunderlich  der  von  Ulm;  das  zerrayss 

10  ir  fendrich. 

In  der  zeit  was  grosser  krieg  im  Bairenland, 
als  herzog  Jorg  rait  tod  abgangen  was,  das  dann 
zum  tail  pey  herzog  Jorgen  geschicht  von  herzog 
Albrecht  und  herzog  Ruprechten  hievor  beschriben 

I5ist.  dann1  als  herzog  Albrecht  aus  der  wagnpurg 
vorLandaw  aufprach,  zoch  er  nach  derYser  herauf 
pis  gen  Essnpach*,  schlug  er  ausserhalb  des  dorfs 
nit  verr  von  Altham3  seine  zelt  auf  des  sambstags4 
nach    sand  Margrethen   tag.     von  stundan  zugen  sy 

20  von  dem  her  in  das  dorf  Erblting5  und  verprenneten 
das  in  den  grund.  darnach  von  stundan  am  suntag 
prach  er  wider  auf  und  zoch  di  strass  herauf  pis 
an  den  graben  pey  Lanczhut.  da  zugen  im  di  herzog 
Ruprechtischen  aus  Lanczhut  entgegen,  und  schar- 

25miizleten  vast  mit  ainander,  also  das  auf  paiden 
tailen  zu  ross  und  fuss  pey  40  man  beliben  tod,  an 
di  gefangen  wurdn  auf  paiden  tailen.  also  zoch 
er  mit  dem  her  fur  und  prennet  di  dorfer  hinder 
im   ab   und   nam   ein  Mospurg    und  leget  sich  darein 

SOund  darneben  im  spicz  von  Mospurg  zbuschen  der 
Yser  und  Amper  herab.  da  lag  er  nit  lang  und  leget 
sich  mit  seiner  bagenpurg  fur  Mospurg  pey  sand 
Michel  und  zu  den  zieglstadlen  daselbs  umb.  Yserec  k 
berennet  er  zbaimal,    ward  aber  almal  mit  dem  ge- 

35schoss  abgetriben.  darnach  zoch  er  fur  Neuburg. 
d  a  belaib  er  nit  lang. 

Paid   darnach  kamen  pey   8  oder  neun  tausent 
Pehamen  in  das  land,  teten  dem  margrafen  grossen 

1  Fortsetxung  xu  oben  S.  658. 

40  *  E8senb<ich. 

8  Altheim. 

4  13.  Juli  1504. 

*  Ergolding. 


—     696     — 

schaden,  raubten  auch  frund  und  feind,  auch  tetn 
grossen  schaden  auf  dem  Norycka.  darumb  der 
romisch  kling  und  herzog  Albrecht  mit  iren  hel- 
feren  etc.  ein  meyl  wegs  auser  Rengspurg,  als  sich 
di  Peham  getailt  heten  und  den  geraisigen  zeug5 
nit  pey  in  hetn,  griffn  di  fussknecht  an  und  verior 
der  kiing  und  herzog  Albrecht  vil  guter  ritter  und 
knecht  pey  200,  aber  der  Peham  wurden  [F.450] 
pey  2000  erschlagen  und  gevangen.  di  ubrigen 
wurden  fluchtig  aus  dem  land  wider  gen  Peham  an  10 
di  geraisigen,  di  pey  der  schlacht  nit  gewesen 
waren.  di  kamen  mit  her  Jorgen  Wi  speck  en  gen  Neu- 
burg.  und  der  kling  und  di  herzog  Albrechtischen 
behuben  das  feld.1  und  als  di  Peham  vonNeunburg 
wolten  reiten  genLanczhut  an  ertag2  vor  Franciscy,i5 
underwegen  zuGeysenveld  im  markt  warf  her  Jorg 
Wispeck  darnider  und  vieng  graf  Andres  von  Son- 
berg,8  den  grafen  von  Pesing,4  ainen  Neydecker, 
ainen  pehamischen  heren  von  Ciena,  her  Bernhart 
Seyblstorfer,  her  Caspar  Winczrer  und  ander  edl20 
grafen,  riter,  edlleut  pey  15  person,  und  ir  pfard 
und  diener  warn  70.  der  zeit  has  herzog  Albrecht 
zu  Munchen  mit  vil  volks. 

An  pfinztag5  darnach  kamen  di  potschaft,  wie 
der  romisch  kiing  mit  drey  heren  lag  vor  Kopfstain6,25 
als  auch  war  was.  des  selben  tags  zugen  pey  1000 
wolgeriist  fusknecht  aus  Lanczhut.  an  sambstag 
nach  Dionis7  her  Jorg  von  Rosnberg  und  Wispek 
mit  raisigen  und  fusfolk  zugen  fur  Munchen  gar 
hunz  aufs  Gasteyg,  schussn  mit  quartan  und  slangen30 
gar  in  di  stat  hinein,  warn  auf  5000  stark,  ver- 
prenten  auch  alle  derfer  auf  dem  gefill  und  pey 
Munchen,  teten  unzaligen  grossen  schaden,  ver- 
prenten  auch  den  markt  Sbaben8,  und  an  dem  ab- 
ziechen  ward  des  vonHennberg  puxnmaister  in  das35 

1   Vgl.  die  Literaturangaben  iiber  die  „Bokmenschlacht"  bei  Riexler, 
Qe8chichte  Baierns  III,  616. 

7  1.  Oktober. 

8  Sonnenburg. 

4  Fosing.  40 

6  3.  Oktober. 

6  Kufstein. 

'  12.  Oktober. 

8  Schwaben  bei  Munchen. 


—     697     — 

sloss  Sbabn  mit  zbain  wagen  pulver  und  ainem 
morser  und  stainpuxen  gefiirt  und  gefangen;  dann 
er  het  sich  verfaren. 

Paid  darnach  gewan  der  romisch  kiing  Kopf- 
5stain  di  stat,  und  daz  sloss  zerschoss  er  auch  aus 
der  stat  so  vast,  das  sich  niemant  mer  im  sloss 
enthalten  mocht.  also  giengen  di  aus  dem  sloss 
heraus  auf  genad.  von  stundan  liess  sy  der  kting 
enthaubten.     das    waren    Hanns    Pienzenauer,     ain 

lOTurigl,1  Wambolt  Trautnberger,  ain  Peham,  auch 
ain  puxenmaister,  edl  und  unedl  18  person;  dann 
sy  hetn  dem  kung  aus  dem  sloss  heraus  iibergrossn 
schadn  gethan,  darumb  der  kung  erzurnt  ward. 

Item  der  romisch  kiing  nam  ein  Traunstain  und 

lobeseczt  das.  sopald  der  kung  wegkam,  zugen  der 
von  Rosnberg  und  Wispeck  darfiir  und  gebunen 
Traunstain  wider. 

Item  in  der  zeit  an  sand  Marteins  abent2  ver- 
pran    pey  der  nacht   di  stat  Purkhausen  ganz  ab  in 

20den  grund  ungeverlich  pis  an  7  heuser,  wurden 
auch  di  purger  hart  verderbt  zusambt  der  prunste 
von  den  Behamen  und  knechten,  di  in  dem  auflauf 
den  purgeren  vil  namen.  darnach  in  der  bochen3 
vor    Sebastiani    zugen    di    von    Scharding    und    der 

25selben  end  herauf,  namen  mit  gebalt  einPfarkirchen, 
Eckenfelden  und  Gankhofen.  darnach  an  pfinztag4 
vor  conversyonis  Pauly  rannten  sy  pey  liechtem 
tag  Pyburg5  ab,  gebunen  das  und  viengen  darin 
grafHaugen  von  llontfort,  herr  zuBregnicz,  etlich 

30ander  mer,  ain  grafen  von  Eberstain,  und  ander 
entrunen  kaum  davon  anno  etc.  5. 

[F.451]  Item  Lofflholz,  haubtman  zu  Abens- 
perg,  nam  her  Casparen  von  Waldnfels  und  andern 
mer   9  wagen   bolgeladen  mit  gut,   das  sy  im  krieg 

35  weggefiirta  wolten  haben,  darin  sy  es  erobert  hetten, 
und  furet  das  gen  Abnsperg.    er  prantschaczet  und 

a  wegefiirt  Hs. 

1  Hans  Diirriegl  vonRiegelstein;  Riexler,  Qeschichte  Baicrns  HI,  622. 

2  10.  November. 

40  ■  12.— 18.  Januar  1505. 

*  23,  Januar. 

*  Vilsbiburg. 


—     698     — 

benotiget  das  paurvolk  vast  als  hunz  pey  ain  halbn 
meyl  weit  gen  Lanczhut. 

Des  nachcz  als  di  veint  Piburg  eingenomen 
hetn  und  wider  hinder  sich  ziechen  wolten,  da  ward 
des  her  Jorg  Wispekh  gewar  und  eylt  in  nach  auf5 
ain  gute  meil  begs,  also  wendeten  sich  dikungischeu. 
und  bas  gleich  umb  di  zeit,  als  sich  zu  nachz  tag  und 
nacht  schaiden  wolt.  da  ward  ain  rosch  schlachen, 
und  ward  erstochen  aufs  k lings  tail  her  Jorg  von  Saus- 
haym.1  so  ward  auf  dem  andern  tail  gefangen  grafio 
Ludbig  von  Leonstain,2  sonst  ander  gut  leut  auf 
paidn  tailn  erschlagen  und  gefangen,  vast  vil  wundt, 
und  barn  paid  tail  in  di  flucht  kumen.  aber  doch 
hetn  des  Wispeks  tail  di  sach  nach,  wiewol  man 
sagt,  das  sy  zum  lesten  das  veld  behabt  haben.  15 

Hernach    ward    di    sach    zbuschen   baiden    tail 
durch  di  kayserlich  majestat  zu  frid  gestellt,  darin 
etbo  vil  tadigung  hunz  auf  des  reichstag  zuKolen8 
gar   vertragen,   herzog  Albrecht   und   herzog  Wolf- 
gang   das    Niderbairland    zugesprochen.      doch    ist20 
herzog  Fridrich   zu  Lanczhut  beliben   pis  auf  frey- 
tag4    vor    Invocavit.      an    sontag    Invocavit5    sind 
herzog    Albrechts    und    herzog    Wolfgangs    rat    zu 
Lanczhut    einzogen  und  an  montag  darnach  hat  ine 
rat  und   gemain  auf  dem  rathaus   zu   Landshut  ge-25 
schboren  anno  etc.  6.a 
A.  435.  [F.  453]  Cristof,  pfalzgraf  pey  Rein,  herzog  in  Oberen- 

und  Niderenbayren,  was  gar  ain  kiiener  held  und  was  gar 
frey  in  seinen  jungen  tagen.  do  er  aus  der  vanknus  seines 
bruders  kam  und  herzog  Jorgen  hochzeit  volpracht  ward,  30 
do  rait  er  zu  her  Mathias,  kiing  zu  Ungeren,  und  ward 
sein  diener.  der  schicket  in  in  das  kunkreich  gen  Napels 
nach  seiner  praut  der  kungin.  di  pracht  er  mit  grosser 
miie  gen  Ofen.  do  ward  di  hochzeyt  volbracht  und  di 
praut  gekront.  kiing  Mathias  schickt  in  auch  gen  Prag35 
und  Polan   und   praucht   in  vast  und  hielt  in  gar  fiirstlich. 

a  F.  452  leer. 

1  Seinsheim. 

*  Lowenstein. 

8  Vgl.  oben  S.  662.  40 

4  27.  Februar  J506;  vgl.  oben  S.  662,  Anm  5. 

6  1.  Marx,. 


—     699     — 

darnach  do  der  gemelt  kting  von  Ungeren  krieget  rait  dem 
kayser,  do  nam  herzog  Kristof  urlaub  an  dem  hof  von  dem 
kiing  und  zoch  gen  Landsperg.  darnach  kamen  di  burger 
von  Landsperg  haimlich  zu  herzog  Albrechten  und  klagten 

5im  uber  seinen  bruder  herzog  Cristofen,  wie  er  machet  vil 
schuld  und  zalet  sein  hantberchsleut  nit;  das  war  in 
ain  grosse  beschwarung,  darzu  waren  di  zechen  jar  aus, 
das  sy  nu  nit  mer  under  im  sein  solten.  darauf  er- 
monten  sy  in,  das  er  kam  und  nam  di  stat  Landsperg  ein. 

10  [F.454]   Darnach   anno   1485   an  mitichen  nach  dem 

weissen  suntag  zoch  herzog  Albrecht  zu  Miinchen  aus  mit 
tausent  pfarden  und  furten  mit  drei  gross  piixen  und  vil 
klain  piixen  und  nam  wider  seynen  bruder  herzog  Cristof 
ein  di   stat  Landsperg  und  di  geschlosser1  Weilham  und 

15  Pal.*  di  edlleut,  di  mit  herzog  Albrechten  zugen,  di  be- 
barten    ir  er  mit  briefen,    der  copei   hernach    volgt ;    laut  436. 

also : 2 

Dem  durchleuchtigen,  hochgebornen  ffirsten  und  herren  herrenb 
Cristofen,  pfalzgrafen  bei  Rein,  herzog  in  Oberen   und  Nideren  Bayren, 

20  enpieten  wir  c  hernachgenant.  wir  sind  von  dem  durchleuchtigen,  hoch- 
gebornen fursten  und  herren,  herren  Albrechten,  pfalzgraf  bei  Reyn, 
herzog  in  Oberen  und  Nideren  Bayren,  unserem  genadigen  herren,  als 
seiner  genaden  diener  in  seiner  genaden  dienst  ervodert.  ob  wir  nu 
darin  in  ichte  d  gebraucht  /  F.  455]  wurden,   das  wider  eur  gnad  w&re, 

25darumb  uns  not  ware,  unser  er  gegen  eur  gnad  zu  bebaren,  das  welJen 
wir  mit  disem  brief  genugsamlich  gethan  haben.  besiglt  mit  meinem 
Niclasen  herren  zu  Abensperg,  Jorg  von  Eysenhofen,  hofmaister,  und 
Alexander  zu  Pappenhaim,  marschalk,  aigen  furgedruktem  insigl,  der  © 
wir  uns  all  hinachgeschriben  mitgebrauchen.     geben  an  dem    weissen 

30  suntag  anno  1485. 

Jorg  zu  Hel  fen  stain,  Hawgf  und  Ulrich  zu  Montfort  di  jiingeren, 
Hanns  zu  s  Sarwerden  e,  grafen,  Berenhartin  von  Stauf,  herr  zu  Ernfels, 
Niclas,  herr  zu  Abensperg,  Jorg  von  Eysnhofen,  hofmaister,  herren  h, 
Hanns  von  Frontsperg,  [Jorg  vom  Stain,  Hanns  von  Pienzenaw,   Asem 

35  von  Seyberstorf,  Jorg  von  Gumppenberg,  ritter,  Alexander i  von  Pappen- 
haim, marschalk,  Caspar  von  Tor,  Wilhalm  von  Maxlrain,  Burkhart 
von  Rorbach,  Degnhart  Offenstetter,  Cuntz  *  von  Grumpach1  ,  Jorg 
Nothafft  ni,   Hans  m  von  Pienzenaw,   [F.  456  /    Hanns  von  Peffenhausen, 

»  IcererRaum,  darin':  mal.    *>  feJilt  bei  Krenner.  c  von  Hs.   d  darinn 

40  noehmals  Hs.     ©  den   Hs.    U  Hans  Hs.    8  von   der  Weiden  Hs.    *  steht 

nickt  im  Original.  »  Asem  Hs.  k  Hanicz  Hs.  *  Granepach  Hs.  m  fehlt  Hs. 

1  Nur  Pithl  kann  als  Schloss  bezeichnet  tcerden,    wie  es  auch  oben 
S.  435,  33  richtig  geschehen  ist,  wahrend  Weilheim  wie  a.  a.  0.  ah  Stadt 
anxufuhren  gewesen  ware. 
45  *  Nach  dem  Original  (in  den  „Furstensaehen",  Bd.  HI,  des  k.  aXlg. 

Reiehsarehivs  in  Miinchen)  gedruckt  bei  Krenner,  Baierischs  Landtags- 
handlungen  V1U,  413.  Die  Verbesserungen  des  Textes  erfolgten  auf  Orund 
Vergleichung  des  Originals. 


•     700     — 

Albrecht  von  Murach,  Jorg  von  Freyburg,  Wilhalm  von  Achaim,  Wolf 
von  Schmiechen,  Wolf  von  Ascb,  Jeronimus  von  Seybolstorf,  Veyt  von 
Maxelrain  »,  Caspar  von  Hellritt  b,  Wolf  von  Rorbach,  Martein  von  Ran- 
deck  c,  Eustachius  von  Dynngen  <*,  Bernhart  von  Seiberstorf,  Fridrich 
von  Dankensweiler,  Jorg  von  Alaczhaiin,  Jorg  von  Eglhofstain,  Halnrich  5 
von  Pinau,  Matheus  Wildenwarter,  Hanns  Puechpeck,  Ulrich  Sinzen- 
hofer,  Erasm  Michelspeck,  Erasm  Hobenkircher,  Jorg  ©  Schambeck  e, 
Erbart  Muckentaler,  Hainrich  Muckentaler,  Degenhart  von  Waczmans- 
tarff,  Walthasare  Pretstorffer  ©,  Hanns  Waldrab  e,  Fridrich  Hinzen- 
437.  hauser,  Sixt,  Jacob  di  Wieland,  Wolfgang  Lankover,  Joachim  von  ©  10 
Stiiben  ©,  Anthoni©  Schenck  von  Landeck,  Jeronimus  Syrg  \  [F.457] 
Hanns  von  Cappell *,  Stefan  Tarpbheimer^  von  Sliislfeld  1,  Pangraz 
Eysnreich,  Gorg  Kiczmagl,  Peter  Raid,  Casper  ©  Hertting  ©,  Maritzm 
Sanaceller,  Wilhelm  °  von  ®  Alltheim  ©,  Lienhart  Haslinger. 

Umb  solichs  verschreybung  und  entseczung  seiner  stett  15 
und   geschloss   ward  herzog  Cristof  bewegt    und  hett   sein 
spech  l  auf  etlich  obgnannt,  so  sy  widerum  haimziigen,  und 
an  montag   nach   dem  anderen   sontag  in  der  vasten, 
den  man   nent  in   latein   dominica  Remenisceren  anno 
1485,   der  da   was  der  lest  tag  des  monats  Hornung,   bey  20 
Freysing   in  den  engeren    engegnet  in  herzog  Kristof  und 
traf  gar  mandlich  mit  in  auf  di  5.  stund  nach  mittag.     da 
wurden    erstochen  °   herr  Niclas,  der  lest  herr  von  Abens- 
perg,  Burkhart  von  Eorbach,  Lorenz  Pogner,  des  benanten 
von    Abensperg   kastner   von  Kelhaim,   und  syben  aus   12 25 
edlen   wurden  gefangen ;  p  [f.  458']  wann  ir  knecht  teten 
untreulichen  an  iren  herren  und  fluchen  all  darvon.   Erasm 
Michlspeck,    haubtman  form  wald,   floch  ein  in  di  stat.     da 
kam  im   der  herzog  nach  pis  ein  di   herberg  und  wolt  di 
tiir  zum  oberen  Winharten  nach  im  aufgestossen  haben.    do  30 
was  er   hintenaus  entrunnen  auf  an  di  freiumb.     do  er  das 
vernam,  eylt  er  zu  sand  Veicz  tor,  dardurch  er  herein  von 
Krantsperg  geritten  was,  und  samlet  da  paid  sein  gesellen 
und  rait  auf  nach  dem   forst  ab  gen  Mospurg  den  selben 
abent   und  pat  den  purgermaister  [f.  459]  daselb,  das  er  35 
im  wachtet.     der   gepot  paid  auf.     der   herzog   kauft   ain 

a  Ingelrain   Ha.      *>  Heltritt  Ha.     c  Raideck   Ha.      d  Einung   Ha. 
•  fehlt  Ha.     *  Wolzenstarf  Hs.    e  Waldrass  Ha.    *  Siren  Ha.      *  CappeiU 
Ha.    k  Karpfhamer  Ha.     l  Sluslfels  Ha.    m  Marx   Ha.    n  ao  H8.    °  dar- 
nach  unverstandlich  und  vir  Hs.   P  Beat  der  Seite  leer,  darin:  mal,  ebenso  40 
folgende  ganxe  Seite  leer;  in  der  Mitte :  mal. 

1  Aus  dieaem  Auadruck  ergibt  sich,  daaa  das  obseravit  oben  im 
lateinischen  Text  S.  437, 11  nicht,  wit  Pex  tat,  in  obserravit,  sondern, 
uie  oben  geachehen,  in  observavit  xu  verbeaaern  iat. 


—     701     — 

vassl  wein.  do  trank  yederman,  wer  da  wolt.  also 
belaib  er  di  selben  nacht  zu  Mospurg,  und  den  nagsten  tag 
darnach  fur  er  auf  dem  wasser  ab  gen  Lanczhut  zu  herzog 
Jorgen.     als  nu   solichs  schlagen   hetten    ersechen  des  von 

5Abensperg  renner,  das  der  herr  erstochen  was,  kerten  sy 
sich  umb  und  rannten  auf  gen  Miinchen  und  kamen  an  das 
tor  in  der  neunten  stund.  da  das  herzog  Albrecht  und 
der  burgermaister  vernam,  pot  man  yn  der  stat  auf  zu 
wachten  in  harnasch. 

10  Der  bischof  von  Freysing  Schick t  seiner  diener  ainen, 

Warmund  Pienzenawer,   di  selb  nacht  auf  gen  Miinchen   zu 
herzog  AJbrechten.     der  kam  dahin  nach  mitternacht.     der  438. 
entschuldiget  den  bischof  vor  dem  herzogen,  das  weder  er 
noch    niemant  in  der  statt  umb  di  sach  gewest  hette  oder 

15  an  den  dingen  schuldig  ware,  als  auch  hernach  herzog 
Cristof  in  der  bericht  selb  bekennet;  wann  er  was  aus- 
geritteu  zu  Augspurg  und  kam  gen  Krantsperg  und  [F.  460  J 
liess  sein  gesellen  da  essen  in  der  taferen.  dahin  kamen 
angefar  zben    mitburger  von  Freising,   ein  riemer  und  ain 

20  satler.  do  schuef  er,  das  sy  mit  seinen  dieneren  solten 
essen  und  dabeleyben,  bis  er  dannen  ritt.  do  sy  geessen 
hetten,  leget  er  und  sein  gesellen  iren  harnasch  an  und 
ritten  gen  Freising a  hunz  zu  dem  zieglstadl  in  Weichen- 
stefer    veld,     do   gieng  er  selbander  hinauf  in  sand  Jacobs 

25kirchen  pey  dem  kloster  Weichenstefen  und  kniet 
nider  auf  ainen  weissen  stayn  vor  der  kirchtiir,  wann  di 
kirchen  der  zeit  was  zugeschlossen,  und  ruft  sand 
Jacob  mit  andacht  an,  das  er  im  sig  von  gott  erburb.  an 
der  selben   stat  sach   er  sein  veint  einreiten  in  Freisinger 

30enger.  do  zelet  er  sy,  wann  es  was  ain  haiter  tag,  und 
kam  wider  zu  seinen  gesellen  und  dieneren  und  ermonet 
sy,  das  sy  solten  mandlich  sein.  und  do  er  einrait  zu  sand 
Veichcz  tor  in  der  stat,  sprach  er  zu  seinen  gesellen: 
lieben  gesellen,  habt  euch  zu  den  herren  und  zu  den  pesten. 

35  do  rait  im  an  [F.  461 J  der  seiten  Seicz  Frawnberger.  der 
herzog  sprach  auch  zu  den  seinen :  nu  spannt  auf,  es  ist 
zeit.  noch  west  kain  mensch  in  der  stat,  was  er  thun 
wollt.  do  rait  er  durch  das  Miincher  tor  aus.  er  het  ge- 
schaczt,  er  bolt  geleich  vor  dem  tor  mit  in  getroffen  haben, 

40  do  warn  sy  lancksam  geritten.  es  geschach  aber  wol  oben 
in  den  engeren. 

a  Freisin  Hs. 


—     702     — 

Es  het  herzog  Albrecht  den  von  Abensperg  treulich 
gewarnt  und  saget  im,  er  hiet  ware  kuntschaft,  das  sein 
bruder  auf  ware ;  darumb  solt  er  lenger  bei  im  zu  Miinchen 
beleiben,  auch  wolt  er  in  mit  200  pfarden  belaitt  haben. 
er  wolcz  nit  thun,  sonder  sy  lacheten  und  spotteten  herzog  5 
Cristofs  herab  auf  dem  weg. 

Das  obgemelt  schlag  was  gar  paid  ergangen,  und 
alspald  das  ergieng,  do  fiiret  man  di  toten  drey  leichnam 
ein  in  di  kirchen  in  sand  Jorgen  pfarrkircben.  do  lagen 
sy  di  selben  nacht  vor  sand  Barbra  altar,  und  las  man  10 
den  psalter  di  nacht  bei  in.  zu  morgens,  als  es  tag 
was,  zu  gewondlicher  singzeit  liess  sy  der  bischof  mit 
vil  messen  [  F.462]  loblich  besingen  und  was  auch  selbs 
439.  persondlich  pey  dem  opfer.  darnach  zoch  man  sy  ab  und 
legt  sy  auf  wagen  eingemacht  und  fiiret  den  von  Abensperg  15 
und  seinen  diener  aus  zu  dem  Murrentor  mit  der  process, 
und  ward  begraben  zu  Abensperg  im  kloster,  das  sein  vater 
gestift  hatt.  darnach  mit  der  obgemelten  loblichen  process 
belaitet  man  auch  den  Rorbecken  aus  zu  dem  Ziegltor. 
den  fiirt  man  in  das  kloster  Schewren,  da  sein  vorderen20 
ir  grebniis  pey  200  jaren  gehabt  haben.  doch  so  must 
er  di  erst  nacht  ob  erd  beleiben,  pis  man  wider 
schikt  gen  Freising  umb  den  gewalt. 

Als  aber  herzog  Albrecht  der  sache  aller  warlich 
bericht  ward,  schickt  er  etlich  geraisig  und  nam  ein  di25 
stat  Abensperg  und  das  geschloss  Randeck  mit  alien 
iren  zugehoren.  do  nu  solhe  unru  erstund  under  den  zbain 
briideren,  do  machet  man  frid  zwiischen  ir  und  seczet  in 
ainen  tag  gen  Miinchen  auf  sand  Veicz  tag. 

In   der  zeit  sandt   herzog  Cristof  gen  Rom  umb  den  30 
gebalt  und  erlangt  auch  den.     darnach  am   auffertag   auf 
dem  heiligen  perg  Andachs   peichtet  er  und  [F.  463]  sein 
gesellen    und  enpfiengen  das  sacrament  und  wurden  all  von 
den  todschlegen  geabsolvirt. 

An  dem  obgenanten  tag  mit  hilf  herzog  Jorgen  und  35 
der  rat  erzherzog  Sigmunds  von  Ostereich  nach  vil  underred 
verichten  di  zben  briider.  herzog  Albrecht  belaib  bei  dem 
regiment,  und  herzog  Cristof  gab  man  ain  suma  gelcz  all 
jar,  das  er  sein  schuld  zalet,  und  im  wurden  eingeantbort 
mit  aller  obrigkait  die  zbo  stett  Schongaw  und  Weylhaim40 
und  di  zbay  geschloss  Pal  und  Rauchenlechsperg  mit  alien 
iren  zugehoren.  darzu  sol  im  sein  bruder  herzog  Albrecht 
alle  jar  geben  4000  gulden. 


—     703     — 

Anno  1487  kaiser  Fridrich  durch  rat  der  kurfiirsten 
und  fiirsten  zu  Nuremberg  erbelet  zu  ainera  haubtman  des 
reichs  Albrecht  von  Sachsen  und  schikt  in  gen  Ostereich 
zu   beretten   di  Newstat.     damit   zoch  auch  aus  zu  Niirem- 

5  berg  herzog  Cristof ;  wann  er  vermaint,  sy  wolten  den  kiing 
von  Ungeren  aus  dem  veld  schlagen  vor  der  Newstat. 
in  der  zeit  hett  sich  di  Neustat  dem  kiing  ergeben.  [F.  464  J 
do  das  herzog  Cristof  vernam,  rait  er  haim  gen  Bairen. 

Anno  1488,  do  kiing  Maximilian  zu  Priick  in  Flanderen  440. 

lOgefangen  was,  do  schraib  der  kaiser,  sein  vater,  zu  alien 
fiirsten  im  reich  umb  hilf.  do  kam  auch  herzog  Cristof 
und  hielt  sich  in  dem  selben  krieg  als  ain  kiiener  held 
und  thet  grossen  fleiss,  damit  der  kiing  erledigt 
ward. 

15  Anno    1490,    als    kiing   Mathias    von    Ungeren 

gestorben  was  zu  Wien  an  ertag1  nach  dem 
palmtag,  kam  der  romisch  kiing  Maximilian  und  nam 
das  Osterland  ein.  er  vermaint  auch  aus  pil- 
lichait  und  recht  das  hungrisch  reich  zu  haben.2 

20 d arum b  zoch  er  mit  hereskraft  in  Hungeren  mit 
hilf  der  fiirsten.  zoch  auch  mit  im  herzog  Cristof. 
do  ward  di  stat  Stulbeissenburg  mit  dem  sturm  gewunnen. 
do  ward  herzog  Cristof  mit  anderen  ritter  geschlagen. 
mansagt,  er  hiet  vil  gucz  davongebracht;  dann 

25  man  sagt,  er  war  gar  mandlich  und  kiien  ge- 
wesen.  darnach,  als  er  herauf  aus  Ungeren  kam, 
was  er  auch  auf  dem  tag  bei  den  fiirsten  zu  Niirmberg 
anno  1491. 

[F  465]    Herzog   Cristof   was   ain    gerader,   hoflicher 

30  fiirst,  dem  wol  was  mit  ritterspil  und  dariri  vast  geiibet 
was.  er  ist  auch  gebesen  ain  diener  des  kaiser  Fridrichs 
des  dritten,  auch  seins  suns  Maximiliano,  romischer  kiing, 
und  des  kiing  Mathias  von  Ungeren.  er  hielt  hof  zu 
Schonga. 

35  Anno    1492,   do   der  romisch   kaiser   dem   reich  und 

swabischen  pund  aufpot  thet  wider  herzog  Albrecht  von 
der  stat  Rengspurg  wegen,  herzog  Cristof  und  Bolfgang 
schlugen  sich  auch  zu  dem  swabischen  pund  und  zugen  mit 
in    auf  daz  Lechfeld  und  sagten  irem  bruder  ab  und  zugen 

40  mit   rauben    und   aufheben  und   pliindern   in   vil   dorfer   im 

1  6.  April.    Richtig  gegeniiber  der  irrigen  Angabe  oben  S.  3#V,  ^(S. 
*   Vgl.  oben  S.  389,  27  ff. 


—     704     — 

Pairland.*  do  aber  der  kaiser  mit  herzog  Albrechten  umb 
all  sach  durch  kung  Maximilian  vertragenb  ward,  da  zoch 
herzog  Cristof  mit  seinem  bruder  herzog  Wolfgang  ab  gen 
Linz  zum  kaiser,  und  [F.466J  namen  da  iren  tail  lands 
von  dem  kaiser  zu  lechen.  5 

Anno    1493,    als  aber  Cristof   und   Bolfgang   darnach 
durch    di    landschaft   zu    Miinchen,    wie    vor   stet,    veraint 

441.  wurden,  kam  herzog  Fridrich  von  Sachsen  zu  in  auf  mainung, 
tiber  mor  zum  heiligen  grab  zu  ziechen,  als  er  auch  thet. 
damit  zoch  auch  herzog  Cristof.  und  do  er  dahin  kam,  10 
mit  grosser  andacht,  vasten  und  peten  sucht  er  haim  di 
heiligen  stett.  er  erkaltet  und  ward  da  krank,  und  auf 
der  widerfart  kam  er  kaum  gen  Rodis  und  was  doch  froe, 
das  er  dahin  kumen  was;  wann  di  teutschen  herren  bewisen 
im  alle  zucht;  wann  der  obrest  herr  daselb  was  ein  grafi5 
Johanns  von  Werdnberg;  wann  des  selben  vetter,  a  in 
graf  vonMontfort,  was  herzog  Albrechcz  rat  und  diener 

442.  und  pfleger  zu  Landsperg.  herzog  Cristof  ee  er  zu  Miinchen 
auszoch,  hett  er  under  seinem  insigl  geschafft  seinen  tail 
lands    seinem   bruder  herzog  Albrecht  und   di  brief  gelegt20 

441.  under  den  rat  zu  Schongaw.  und  do  er  zu  Rodis  enpfand, 
das  er  sterben  solt,  ain  klainat  kosperlich  von  perlein  gab 
er  seinem  [F.  467t]  koch,  das  er  das  pringen  sollt  frau 
Kungund,  seines  bruders  herzog  Albrecht  hausfrau,  das  er 
albegen  verporgen  tragen  hett  innen  an  seinem  arme.  herzog  2» 
Fridrich  von  Sachsen  zoch  von  im,  diweil  er  siech  lag, 
doch  so  Hess  er  im  ain  zerung,  ob  er  gesund  wurd,  das  er 
damit  wider  haym  mocht  kumen.  an  unser  lieben  frauen 
schidung  tag  in  gegenburtigkait  grafen,  ritter  und  knecht 
und  briester  starb  saliglich  der  edl,  wolerfaren  und  kiien30 
ritter,  herzog  Cristof  von  Bayren  seines  alters  im  45.  jare 
und  ward  da  zu  Rodis  zu  sand  Anthony  gar  herlich  be- 
graben  und  gar  kostlich  gen  kirchen  getragen;  wann  vier 
ritter  trugen  di  par  und  ainer  voran  das  Bairenland,  di 
waren  all  mit  swarzem  samat  beklaidet,  und  mit  grosser  35 
klag  begraben. 

442.  An  dem  tag  Cosme  und  Damiani  hat  herzog  Jorg  zu 
Landshut  bei  der  fiirsten  von  Niderbairen  grebniis  zu  Salden- 
tal  herzog  Cristof  en  besingen  lassen  und  selb  dapei  gewesen 
und   di   dreu   ampt  zu   yedem  2 c  l  sexer  geopfert  und  zu  40 

a  leerer  Raum,  darin :  mal.    b  vertrag  Hs.    c  so  Hs. 

1  Oben  S.  442,11:  42. 


—     705     — 

dem   lesten1  20   mass  wein  und  so  vil  zwaierseml.2    di 

ampt   sungen  drey   geynflt  abt.     di  haben  zu  hof  geessen. 

und  jedem  laibriester   gab  man    fiir  mess  und  vigili  15  d.R 

[F.  469 J  Herzog  Wolfgang  was  gar  ain  gtitiger  herr. 

5im  wurden  auch  etliche  geschloss  eingeantbort  in  Bairn 
fiir  seinen  tail,  er  krieget  mit  den  von  Riethaym  und 
leget  sich  fiir  ir  geschloss  mit  etlichen  Sweizeren  und 
gewan  das. b  er  was  auch  mit  samt  seinem  bruderen  herzog 
Cristofen  im  krieg  zu  Flanderen. 

10  Item  herzog  Jorg  gab  im  ein  di  stat  Weissenhoren 

in  pflegsweis.  er  hielt  sich  gen  yederman  gar  demutiglich. 
aber  darumb  das  er  sich  schlug  zu  dem  punt  und  den 
lebleren,  darumb  sagt  er  herzog  Jorgen  di  pfleg  auf,  diweil 
herzog   Jorg   zu   Ungeren  was,    und  verpant  sich  in   den 

15  swabischen  punt  und  sagt  auch  ab  seinem  bruder  herzog 
Albrechten  und  zoch  im  mit  dem  pund  uber  den  Lech  in 
sein  land,  das  zu  verderben.  sein  bruder  herzog  Albrecht 
nam  im  ein  seine  ge-  [1. 470]  schloss  Greifenberg  und  di 
zbay    Hagnenberg  und  das  gericht  Swabeck   und  liess  im443. 

20alain  Liechtnberg.b  do  aber  nu  solhe  unaynigkayt  vericht 
ward,  da  gab  er  ims  wider. 

Herzog  Wolfgang  was  ain  gerader  fttrst  und  der 
sterkest  am  leib  under  seinen  bruderen.  im  gefielen 
wol    laufende    pfard.     er  hielt  hof  zu  Greifenberg.     er  het 

25auch  di  schonen  paurendiren  geren  holt. 

a  leerer  Raum,  darin:  mal.  F.  468*  leer,  b  leererRaum,  darin:  mal. 

1  Hier  fehlt  die  Uebersetxung  der  Worte  (S.  442, 12/13)  railitisse  ac 
civisse  obtulerunt. 

•  Hierau8   durfte   xu  sckliessen  sein,  doss  es  oben  S.  442,   13  statt 
30  candelis  heissen  miisste  semellis. 


Quellon  u.  ErBrterungou  N.  F.  III.  45 


Chronicon  austriacum. 


45* 


[F.l]  Anno*  post  diluvium  810.  in  Theomanariab  natus  est  2.  lat.  Ausx. 
Abraham  paganus  militaris,  cuius  uxor  Susanna.  Qui  lite  et  paupertate 
a  domino  suo  comite  Sathan  Alligenorumb  trans  mare  exc  Terra  Am- 
miracioni8  venit  in  terram  prope  Danubium,  quam  longe  antea  quidam 
5Judeu8,  qui  tamen  nunquam  fuit  in  eadem  terra,  nominabat  Judai- 
saptan  <*.  Et  locum  habitacionis  sue  nominavit  Auratim;  nunc  vero 
dicitur  Stokaraw  b.  Et  nominavit  se  marchionem  Judaisapte.  Venit 
autem  in  terram  post  diluvium  annis  859  et  9  mensibus  12.  die  Junii. 
Habuit   autem    ab  Auratim    usque   ad   proximas    habitaciones    vicinas 

10  70  miliaria  teutonica.  Quo  facto  rediit  in  Terram  Admiracionis,  unde 
venerat,  pro  uxore  sua  et  filiis  suis  duobus  Athaimb  et  Ralim  et  filia 
Deucarim  et  reduxit  eos  cum  bonis,  que  tenebat,  in  terram  Judaisapte 
post  primum  adventum  eius  tribus  annis.  Et  habuerunt  ipse  cum 
uxore    sua   dominium   59  annis  et  5  mensibus  et  ambo  fuerunt  aepulti 

15  in  Auratim. 

Post  Athaira  primogenitus  eius  dominabatur  45  annis  et  vocavit 
terram  Auratim6  mutate  nomine.  Et  duxit  Manciaim*>  comitissam 
Hungarie,  filiam  Rathan  comitis.  Et  sunt  ambo  sepulti  [F.  V]  in 
Tullna  et  reliquerunt  filium   et  3  Alias.     Senior  earum  Volym    nupsit 

20  cuidam*  libero  Bohemie  Babar,  qui  dominabatur  in  Auratim  45  annis. 
Postea  Laptimb  dominabatur  56  annis  et  mutavit?  nomen  provincie  et 
vocavit  ip8am  Sawritz.  Et  sepulti  sunt  in  Tulna.  Reliquerunt  autem 
filium b  Aminadb,  quib  duxit  Hungaramb  et  dominabatur  in  Sauritz 
52   annis.    Et  reliquerunt  filios  duos  Pinian  h  et  Liptan  b.    Pinian  do- 

25  minabatur  in  Sauritz  et  favore  principum  obtinuit,  ut  marchionatus 
factus  est  ducatus.  Et  mutavit1  nomen  et  vocavit  earn  Sannas  et  fuit 
dominus  18  annis.  Post  frater  eius  Liptan  dux  fuit  in  Sannas  14  diebus 
et  mortuus  est.  Horum  soror  Synna  nupsit  cuidam  duci  de  Hungaria 
Saban,  qui  fuit  dux  in  Sannas  61  annis.  Et  sepulti  sunt  in  Caphanpheit  b, 

30  quod  nunc  dicitur  Grewlzistain  b.  Horum  filius  Rathan  nupsit  cuidam 
ducisse  Bohemie  Sanne  et  fuit  dux  in  Sannas  65  annis  et  7  mensibus. 
Et   sunt   sepulti    in    Nusdorf.      Reliquerunt    autem    duos    filios,   unum 

a  an  den  Rand  dieser  und  der  folgenden  Seiten  fuit  Aventinus  im 
Text  enthaltene  Eigennamen  und  Jahrxahlen  herausgeschrieben}  woxu 
35  Wiguleus  Bund  bemerkte:  Das  ist  die  aigen  handschriffl  Jo.  Auentini.1 
b  so  Hs.  c  in  Hs.  wie  Us.  1  des  2.  lateinischen  Ausxugs  der  Ost.  Chr. 
<i  so  Hs.;  am  Rand:  primum  nomen.  «  so  Hs.  trie  Hs.  2  des  2.  Ausxugs  ; 
am  Rand:  secundum  nomen,  prima  mutacio  nominis.  *  Judam  Hs. 
g  secunda  am  Rand.    b  so  Hs.  wie  Hs.  2  des  2.  Ausxugs.      i  3  am  Rand. 

40  *   Vgl.   die    Wiedergabe    dieser   Seite   in   Lichtdruck    bei    Chroust, 

Monumenta  palaeographica7  Band  77,  Lieferung  X,  Tafel  9. 


—     710     — 

Rymmora  et  alium  Nero*.  Rymmor  successit  in  ducatu  mense  cum 
dimidio.  Cui  successit  Nero,  qui  accepit  uxorem  de  Karinthia  et  fuit 
dux  43  annis.;  [  F.  2]  Antza  filius  eorum  successit  in  ducatu,  mutavit  b 
nomen  provincie  et  vocavit  earn  Pannans  et  nupsit  uni  ducisse  Bohemie 
et  rexit  57  annis.  Et  uxor  eius  post  euin  9  annis  vixit.  Et  sunt 5 
sepulti  in  Newburgo  Forensi.  Filius  eorum  Nonas  post  obitum  patris 
sui  fuit  dux  in  Pannans  c  57  annis  et  sepultus  est  in  Nusdorf .  Eorum 
filia  Synna  nupsit  cuidam  comiti  Tan  ton  in  terra  Pannans,  qui  fact  us 
est  dux  in  Pannans  40  annis.  Et  sepulti  sunt  in  Callenperg.  Beliquerunt 
duos  filios  Remior  *,  qui  statim  moritur,  et  Thaton,  qui  factus  dux  10 
nupsit  ducisse  de  Bohemia  et  dominabatur  61  annis.  Filia  eorum  Lamis 
nupsit  duci  de  Bohemia,  qui  dominabatur  59  annis.  Filius  eorum 
Mannan  <*  nupsit  cuidam  comitisse  Hungarie  et  fuit  duxo  in  Pannans 
59  annis.  Et  sunt  sepulti  in  Neuburga  Claustrali.  Namayn  filius. 
eorum  duxit  ducissam  de  Hungaria  et  fuit  dux  e  in  Pannans  38  annis  e  15 
Et  sunt  ambo  sepulti  in  colle  apud  S.  Lazarum  in  campo.  Horuni 
filia  Zema  nupsit  Magais  duci  de  Hungaria,  qui  mutavit*  nomen  pro- 
vincie et  vocavit  earn  Tantonium  et  fuit  dux  ibi  46  annis.  Et  sunt 
ambo  sepulti  in  Wienna  ante  Werdertor,  scilicet  apud  piscatores. 
[F.  2' J  Mannan  filius  eorum  fuit  dux  in  Tantonio  55  annis.  Senna  20 
filia  eius  nupsit  Laptan  duci  Hungarie,  qui  dux  in  Tantonio s  67  annis. 
Et  ambo  sunt  sepulti  in  Calvo  Monte.  Filius  eius  Lamanh  domina- 
batur 51  annis.  Ipse  et  uxor  eius  sunt  sepulti  in  Wienna  ante  portam 
mediampnis.  Maran  filius  eorum  dux  fuit  6  mensibus,  et  successit 
soror  senior  Senna,  que  duxit  ducem  Bohemie  Mannan.  Hie  rexit  i  25 
Tantoniam  45  annis.  Horum  filius  Tanton  accepit  ducissam  Hungarie 
Malan  et  dominabatur  62  annis.  Sennan h  filius  eorum  successit  tribus 
mensibus.  Huic  successit  frater  eius  Peyman  48  annis.  Sepultus  est 
in  loco,  ubi  nunc  est  monasterium  Neuburg. 

Omnes    principes    in    terra   a  principio  Abrahe   usque  ad  mortem  30 
Peyman   unacum    uxoribus  suis  fuerunt  pagani  cum  toto  suo  populo  et 
adoraverunt  idola.     Reliquit  autem  Peyman  tres  filios,  quorum  niedius, 
Sennan    dux    in   Tantonio,    induxit   ritum   Judeorum   et  nominavit    se 
Sennan  Judeus    dux  in  Tantonio  et  dominabatur  uno  anno.     Post  eum 
eius    duo   fratres    Mannan    et   Saptan    similiter   facti    Judei   diviserunt35 
terram.     Et  Mannan   cessit   pars   infima,  Saptan   superior.    Et  domina- 
batur Saptan   fratri   suo   et   parti,   que  [  F.  3  J   sibi  cessit    in  Tantonio, 
et   mutavit  k    nomen   eius   et    vocavit   earn   Mittanans   et    duxit    unam 
ducissam  Bohemie  eciam  Judeam  ct  dominabatur  in  Mittanans  61  annis. 
Et  sepulti  sunt  ante  portam  stubarum.     Rippa  h   eius  filius  Judeus  sue-  40 
cessit   in    ducatu   57    annis  1 .     Sepulti    sunt   in    Tullna.      Eorum    filia 
Rachaym  duxit  Salanh  Judeum  ducem  Hungarie,  qui  rexerunt   45  annis. 
Mortuo    Salank   Rachaym    duxit  Laptan   Judeum  comitem  de  Bohemia. 
Hie  mutavit m   nomen  provincie  et  vocavit  earn  Fannaue*.     Fuit  autem 
dux   in   Fannaue a  15  annis.    Quibus   mortuis  sine  heredibus  non  e rat,  45 
qui  iure    hereditario    succederet.    Tunc  erat  in  terra  Hungarie   Ale- 
mancioa  Judeus  dux.    Hie  cum  exercitu  suo  venit  et  obtinuit  ducatum 

ft  so  Hs.    b  4  am  Rand.    c  Hs.  1  und  2  des  2.  Ausxugs  haben  hier 
irrtiimlich :  Aucz.    d  so  Hs.  trie  Hs.  2  des  2.  Ausxugs.  «  fehlt  Hs.    '  5  am 
Hand.    hr  tontonio  Hs.    h  so  trie  Hs.  2.    i  rex  Hs.    *  6    am  Rand.   1  hier  50 
trie  in  Hs.  2  feJilt:    et   duxit  comitissam  de   Pennaw  in  Mittanans    et. 
ra7  am  Rand. 


—     711     — 

Fannaue  et  dux  fuit  40  annis.  Ipse  cum  uxore  sua  sunt  sepulti  apud 
Novam  Civitatem.  Junior  filius  eorum  Halm  an  obtinuit  ducatum  in 
Hungaria,  sed  senior  Bantanais  in  Fannaue.  Hie  mutavit*  nomen  pro- 
vincie  et  vocavit  earn  Auarata.  Fuit  autem  Bantanais  dux  in  Auarata 
5  57  annis  et  duxit  Saulym  ducissam  de  Bohemia.  Et  sunt  ambo 
sepulti  in  magna  civitate  Laureaco,  que  nunc  Anesum  nuncupatur, 
ubi  habebatb  residenciam  cum  curia.  Filia  eorum  Lemiac  nupsit 
Ret  tan  duci  Hungarie,  qui  factus  est  dux  in  Auarata  [F.  3'  ]  45  annis. 
Et   ambo   sunt    sepulti  in  castro  Gryffenstain  c.    Eorum  filius  Menton  c 

10  duxit  ducissam  Bavarie  Sanna  et  fuit  dominua  in  Auarata  54  annis. 
Et  sunt  ambo  sepulti  in  Calvo  Monte.  Horum  filia  Semyn  b  duxit 
Retail  ducem  Hungarie,  ,qui  fuit  dux  in  Auarata  34  b  annis.  Et  sunt 
ambo  sepulti  Wienne  ante  portam  Scotorum.  Attalonb  filius  eorum 
duxit  ducissam    Hungarie*!  et  successit   57   annis.     Et  sunt  sepulti 

15  in  Laureaco.  Baban  senior  filius  eorum  fuit  dux  in  Auarata  medio 
annoe  et  mutavit*  nomen  provincie  et  vocavit  earn  Fylan  c.  Cuius 
f rater  Effra  duxit  ducissam  Hungarie  Sannaymb  eciam  Judeam  et  fuit 
dux  in  Fylan  49  annis.  Eorum  filius  Nuban  fuit  dux  in  Fylan  39  annis, 
eius   uxor  ducissa  Hungarie  Judea,   et  sunt  sepulti  in  Tullna.    Bolant 

20  filius  eorum  successit  42  annis.  Huius  filia  Sanna  nupsit  duci  Bohemie 
Reynar,  qui  rex  it  Fylan  annis  53,  et  sunt  ambo  sepulti  sub  Monte 
Nivis.  Nathan  filius  eorum  duxit  Satyn  ducissam  Hungarie  eciam 
Judeam  et  mutavite  nomen  provincie  et  vocavit  earn  Rarasina  et  fuit 
dux  41  annis.    Horum  filia  Bachym  duxit  ducem  Bohemie   et  fuit  dux 

25  in  Barasina  51  annis.  Et  sunt  ambo  sepulti  infra  Nusdorf  in  loco,  qui 
[F.  4]  vocatur  in  sancto  loco  vel  in  sancta  civitate.  Filius  eorum 
Sameth  duxit  ducissam  Hungarie  Eyma  et  fuit  dux  in  Barasina  34  annis. 
Bathan  filia  eorum  duxit  ducem  Bohemie  Sap  tan.  Hie  fuit  dux  in 
Barasina  42  annis.    Horum  filia  Senna  duxit  ducem  Bohemie  Bolant, 

30  e  t  fuit  dux  in  Barasina  52  annis.    Et  sunt  ambo  sepulti  in  Berichtolds- 

torf.    Filius   eorum   Jannerc  mutavith  nomen  provincie  et  vocavit  earn 

Corrodanciam    fuit  que  dux   51  annis  et  cum  uxore   sua   est   sepultus 

supra  Laureacum.  Beliqueruntjautem  filium  Montan,  qui  successit  in  ducatu. 

Huius  tempore   defecerunt  principes  Judeorum   in  dominiis.    Ita 

35  Montan  dux  Corrodancie  factus  est  paganus  compulsus  et  coactus  a 
pagan  is.  Hungaria  abnegavit  fidem  hebraicam  et  adoravit  idola,  et  post 
hucusque  nullus  Judeus  dominabatur  in  terra.  Et  nominavit  seMontau 
paganus  dux  Corrodancie,  duxit  autem  paganam  ducissam  Hungarie 
Sygnam   et    fuit  dux  45  annis.    Horum    filius  Mathan  duxit  paganam 

^0  ducissam  Hungarie  Salimiam  et  fuit  dux  in  Corrodancia  51  annis.  Et 
sunt  ambo  sepulti  in  magno  castro  Gryffenstain.  Filius  eorum  Salanata 
fuit  dux  in  Corrodancia  51  annis;  [F.4'J  duxit  ducissam  Bohemie. 
Bathen  c  filius  eorum  successit  32  annis ;  uxor  eius  fuit  ducissa  Bohemie. 
Et    sunt   6epulti   Wienne    ante   portam    Karinthianorum.    Mortuis    illis 

45non  fuit  princeps,  qui  hire  hereditario  succederet  in  ducatu.  Tunc 
Rom  an  i  quendam  paganum  de  Hungaria  Bolant  instituerunt  ducem 
Corrodancie.  Habuit  uxorem  ducissam  Bohemie  et  fuit  dux  51  annis. 
Filius  eorum  Sathan  duxit  ducissam  Hungarie  et  vixit  in  ducatu  51  annis. 
Et    sunt  mortui  sine  herede  et  sepulti  in  Neuburg.    Tunc  terminabatur 

50  *  &  am  Rand,  b  So  Hs.  wie  Hs.  2.    c  so  Hs.    d  so  Hs.  statt  Bohemie 

wie  Hss.  1  und  2.     e  feklt  Hs.    f   9  am  Rand,    e  X  am  Rand.    *  XI 
am  Rand. 


—     712     — 

regimen  Judeorum  et  paganorum  in  terra  Corrodancie ;  nam  postea 
Christian i  rexerunt.  Rexerunt  pagani  et  Judei  secundum  calculum 
cronice  ante  nativitatem  Christi  1482  annis,  vero  post  j  nativitatem  Christi 
384  annis. 

Romani  quendam  nobilem  comitem  Aman  consanguineum  S.  Alexii  5 
occult e  Christum  colentem  instituerunt  ducem  Corrodancie.     Qui  propter 
signa  magna,  que  vidit  apud  S.  Alexium   sub  scala  repertum,    ad  fidem 
Christi  conversus  fuit.  Adduxerat  secum  uxorem  suam  nomine  Helenam 
eciam  occultam  Christian  am,  nobilem  comitissam  de  Roma.    Hie  mutavit  a 
nomen   provincie  et  vocavit  earn  Auara  [F.  5]    et   scripeit  se:    Aman  10 
divina  permissione  dux  Auare  etc.    Laboravit  autem  occulted  ad  con- 
vertendum  populum  ad  fidem  Christi    et  sic  in  secreto  raagnam  partem 
populi  ad  fidem  Christi    converterat  ducavitque  in  ducatu  Auare  53 
annis.    Romani    postquam   cognoverunt  id  c,    miserunt  pro  eo  et  ipsum 
martirizaverunt   cum   populo  suo  fideli.    In    quinto  autem   anno   post  15 
ipsum  mortua  fuit  uxor  eius.    Et  sunt  ambo  sepulti  Rome  in  monasterio 
S.   Petri   retro   altare   S.    Petri    et    canonizati.    Johannes,    Albertus   et 
Theodoricus  filii  eorum  diviserunt  ducatum  in  tres  partes  et  vocaverunt 
earn  Osterlant  d.    Theodoricus  habuit  a  Nova  Civitate  usque  in  Posonium, 
Albertus  ab   Aneso   usque   in  Scherding,  Johannes    ab  Aneso    usque  in  20 
Novam    Civitatem.    Hie  mutavit  clipeum   ferendo   supra    galeam   duas 
albas  alas  angeli,  in  earum  medio  draconem  aureum  et  clipeum   nigrum 
cum    alba    cruce.     Duxit    unam    comitissam    de    Roma    Annam.      Dux 
Johannes    cum  sua    uxore   Anna    construxerunt   ecclesiam    S.   Steffani 
Wienne    et   regnavit  32  annis.     Et  sepulti  sunt  in  Neuburga,    ubi  nunc  25 
est  moDasterium,  quod  tunc  fuit  parva  ecclesia.    Et  cessit  ducatus  suus 
Alberto.     Ille    mutavit6  nomen    provincie  et  vocavit  earn  Ostereich   et 
duxit  [F.  5']  ducissam  Bohemie  Katherinam   et  regnavit  30  annis.    Et 
sepulti  sunt  ambo   in  ecclesia   S.  Steffani.    Quorum    filius  Eberhardus 
successit.    Duxit  ducissam  Bavarie  Susannam f,  cum  qua    habuit  duos  30 
filios,  qui  obierunt  ante  patrem.     Quorum  morte  Eberhardus  tan  to 
turbatus,  quod  nollet  am  pi  i  us  vocari  dux,  et  fecit  ex  terra  marchionatum 
Et   vocavit    se   marchionem  Austrie   et   ducem    Bavarie    —    ex   parte 
uxor  is  —  ct  regnavit  32  annis.     Et  mortui  sunt  sine  herede. 

Austria  sic  cessit  imperio.  Unde  cesar  concessit  earn  Hainrico  35 
duci  Bohemie,  qui  regnavit  30  annis.  Et  mortui  sunt  sine  herede  ipse 
et  uxor  eius.  Cesar  igitur  Hainricus  contulit  Austriam  Ottoni  de  Hun- 
garia.  Hie  marchio  Austrie  regnavit  18  annis  et  sepultus  est  Prage 
apud  8.  Johannem  in  ecclesia.  Horum  filius  Conradus  marchio  Austrie 
electus  est  in  regem  et  fecit  ex  marchionatu  Austrie  ducatum  et  fuit  40 
dux  15  annis.  Et  reliquit  tres  filios,  qui  diviserunt  terras.  Heinricus 
obtinuit  Bohemiam  —  hie  duxit  filiam  regis  Hungarie  Nicolai  — ,  Steffanus 
terrain  supra  Anesum,  Albertus  partem  inferiorem,  qui  factus  est  dominus 
aliorum  duorum.  Et  mutavit  arma  ferens  supra  galeam  albam  aquilam 
alis  nigris  in  sursum   protensis   et  clipeum    [F.6k]  lazurinum,   in    eo45 

a  XH  am  Ratid.  b  oculte  Hs.  c  ipsi  Hs.  d  13  am  Rand,  e  14 
am  Rand.  f  so  Hs.  trie  Hs.  2.  s  Zwischen  F.  5  und  6  ist  ein  Blatt 
eingeheftet,  auf  welchem  von  anderer  Hand  der  Stammbaum  der  baben- 
bergischen  Fiirsten  Oesterretchs  an*  den  Tab.  CI.  xusammengestelU  tst  und 
xwar  unter  Zugrundelegung  des  Holxsnhnittes  des  Stammbaumes  in  der  °0 
Basler  Inkunabel,  wobei  die  Buchstaben  dieses  Holxschnittes  beibehalten 
sind.   Ein  paar  wertlose  Bemerkungen  daxu  stammen  von  Aventinus*  Hand. 


—     713     — 

aquilam  albam  cum  alia  aureis  extensis.  Fuit  dux  51  annis.  Sepultus 
est  cum  uxore  sua  Salome  ducissa  Bohemie  in  ecclesia  S.  Steffani. 
Friderico  filio  eorum  et  Ludevico  cessit  ducatus  divisus,  Ludewico 
quidem   ab   Aneso  in    Neuburgam,  sed   Friderico  alia  pars,   sic  quod 

5  Ludwicus  maneret  dominus  Austrie.  Hie  Ludwicus  mutavit  arma  ferendo 
supra  galeam  auream  aquilam  alis  in  sursum  porrectis,  in  clipeo  vero 
rubeo  aquilam  bipartitam  secundum  longum  dorsum,  cuius  medietas 
dextra  est  nigra,  sinistra  alba.  Et  rexit  32  annis  sepultus  in  ecclesia 
S.  Steffani.    Filius    eorum  Johannes   successit,    mutavit  arma  ferendo  * 

10  supra  galeam  aquilam  auream  alis  extensis  directe  et  in  lazureo 
clipeo  aquilam  auream  babentem  alam  sinistram  nigram,  dextram  albam 
regnavitque  51  annis.  Horum  filius  Hainricus  successit  31  annis. 
Habuit  filium  Johannem,  qui  sibi  successit  29  annis.  Huius  filius 
Ludewicus  duxit   Elizabet   ducissam  de  Hungaria;    regnavit   42  annis. 

15  Et  sunt  eepulti  supra  Yeronam  in  Lambardia.  Albertus  filius  eorum 
successit  28  annis;  cuius  uxor  ducissa  Bohemie  Susanna  b.  Sunt  sepulti 
ad  S.  StefFanum  Wienne.  Horum  filius  Hainricus  successit  28  annis; 
uxor  eius  Margaret  ha  ducissa  Hungarie.  Sepulti  sunt  ad  S.  Steffanum 
Wienne.    [F.64]  Beliquerunt  duos  filios  Petrum  et  Johannem  et  unain 

20  filiam  Elizabeth  et  diviserunt  ducatum,  quatuor  annis  et  dimidio  regna- 
verunt.  Quibus  successit  Elizabeth,  que  pest  tres  menses  est  mortua. 
Et  sunt  sepulti  in  ecclesia  6.  Steffani.  Et  ducatus  cessit  imperio. 
Antequam  Wienna  est  condita,  Tulna  fuit  capi talis  civitas  in  Austria, 
et  in    loco,  ubi  Wienna    nunc  est,   fuit  olim  curia  venacionis,  ad  quam 

25  sepius  gracia  solaciorum  venerunt  principes. 

Hec  de  vetustissimis  huius  terre  rectoribus.  In  quibus 
gestis  nihil  mihi  propter  vetustatera  variare  licuit,  ne  aliis 
locum  detrahendi  preberera.  Nunc  vero  de  mediis  huius 
provincie    illustribus  marchionibus  ac  ducibus  ac  eorundem 

30origine,  uxoribus  et  prole  ac  bene  gestis  stilus  vertendus 
est  et  de  quolibet  in  singulari,  quantum  dederit  altissimus 
et  ingenioli  mei  parvitas  accesserit.c 

Leopold  us  illustris  genere  dux  Suevie  ex  Alberti  nobilissimi  comitis  Tab.  CI.  a  3. 
Babenbergensis  sanguine  ortus  defuncto  Rudigero  de  Pechlarn  marchione 

35  orientali  sine  herede  a  rege  Romano  rum  Heinrico  duce  Brunsvicensi, 
suo  sororio,  marchiam  orientalem  in  feodum  accepit  anno  Chris ti 
925. l  Quam  strennue  multis  annis  rexit.  Hie  forte  opidum  Melicum 
una  [F.  7  J  cum  castro  dicto  ferreo  castro  vi  cepit  et  potentissimum 
dominura  Gysonem    ex   eo    expulit   et  totam  provinciam  sibi  usurpavit. 

40  Item  in  eodem  castro  Melico  12  canonicos  seculares  cum  sufficienti 
provisione  fundavit.  Uxor  eius  domina  Richard  a  filia  Ottonis  ducis 
Brunsvicensis    soror   erat  regis  Heinrici  Aucupis.2    Cuius  sororis  Babe 3  c  2. 

a  fehli  Es.  wie  Es.  2.    *>  80  Es.   wie  Es.  2.    c  von  einer  Hand  des 

17.tJkdts.  darnach:  Nachvolgende  Cronick  von  den  alten  Hertzogen  von 

45  Ogterreich  S.  Leopolds  gescblecht  habe    ich  in  aim  alten  truck  teutsch. 

1  Die  Tab.  Claustroneob.  a  3  und  c  2  sagen:  nach  Cristi  gepurd 
IX  C  und  etliche  iar. 

•  Vgl.  oben  S.  123,  9  und  Tab.  CI.  e  2. 

*  Der  Name,    welcher   in  den  Tab.  CI.  nicht  enthalten  ist,  wurde 
50  wohl  aus  Andr.  36, 5  entnommen. 


—     714     — 

filius  fuit  Albertus  comes  Babenbergensis.  Prefati  autem  regis  Heinrici 
filius  fuit  Otto  I.,  magnus  imperator,  cuius*  nemo  est  qui  nesciat 
genus : 

Bruno  archiepiscopus  Coloniensia. 

Item  Wilhelmus  archiepiscopus  Maguntinus.  5 

Item  Hugo   comes  Parisiensis,   postea  rex   Francorum,    filius   sororis 

Ottonis  Magni. 
Item  Rupertus  rex  Francie,  filius  eiusdem  Hugonis. 
Item  Conrad  us  dux  Franconie,  gener  Ottonis  I.  imperatoris. 
Item  papa  Gregorius  V.,  dicti  ducis  Conradi  filius,  qui  beatus  reputatur,  10 

et  nepos  imperatoris  Ottonis  I. 
Item  Gisebertus  dux  Lotoringie,  sororius  eiusdem  Ottonis  etc. 

Et  multi  alii  principes  ex  progenie  dicte  Richarde  sunt  orti, 
per  quos  catholica  fides  vehementer  crevit  et  aucta  notabiliter  est,  quia 
arcbiepiscopatus,  episcopatus  et  monasteria  quam  plurima  fundaverunt  15 
et  magnifice  dotarunt  ac  multis  apostolicis  contra  suos  adversarios  fidelem 
a  3  u.  c  2.  assistenciam  fecerunt.  Et  sepulta  est  in  choro  monasterii  Melicensis 
in  elevato  sepulchro  cum  marito  suo,  marchione  Leopoldo.  [F.  7'] 
Qui  ex  ea  duos  reliquit  filios,  Heinricumb  et  Popponem. 

Hainricus  dictusRebellis,  primogenitus  Leopoldi,  secundus  marchio20 
A u 8 trie,  cepit  post  mortem  patris  et  rexit  marchiam  orientalem  annis  40 
vel   quasi.     Cum   curia   sua   et    aulicis   in    Melico   habitavit.     Imperio 
denique  rebellis  erat.     Quern  S.  Hainricus  ad  obediendum  sibi  et  imperio 
compulit1  1002. 

Huius  temporibu8  anno  domilli  1012.  S.  Colomannus  ex  Scocia  25 
Pass.  S.  Choi.7  nobiliter  ortus  iter  peregrinacionis  ad  terrestrem  amore  celestis  Hierusalem 
arripiens  in  orientalem  regionem  norice  partis  venit.    Tanquain  eiusdem 
loci    explorator   comprehensus,    a   iudice   vulgariter  nuncupato 
Wolkenstorf er 3  multis  suppliciis  affectus  demumcum  duobus 
latronibus   est  suspensus.     Sancti  itaque  viri  corpusculum  unguibus  30 
Tab. I.e. Pass,  cum  barba   cesarieque   crescentibus    per  unum  annum  et  dimidium  in- 
corruptum   permansit.     Ipsa   quoque  torta,   in  qua  pendebat,  fron- 
duit.      Videntes    igitur   hec    et   audientes    incole    regionis   illius 
ammirati  sunt  valde  et  obstupuerunt  glorificantes  omnipotentis 
dei    clemenciam,    qui   per   famuli    sui    merita   hec    et   alia    plurima 35 
nova   et    inaudita  nostris  s  ecu  lis  ostendit  miracula.     Horum  mira- 
culorum    causa   cleric  i   cum  multitudine  populi  adunati  in  qua  dam 
insula  iuxta  Danubium,  ubi  erat  constructa  basilica,  venera- 
te  Tab.  bile     corpus    honorifice   humarunt    sequentibus    signis.      His 

auditis    miraculis    iussu    marchionis  Hainrici   [F.8]    corpus,    quod  40 
tantum    temporis  quieverat    incorruptum   in   sepulchro,  sicut  in    furca 

a  cuius  —  genus  nachtraglich  hinxugeschrieben.    i>  Leopoldum  Hs. 

1  Vgl.  oben  S.  136. 

2  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  IV,  074  if . 

8  Nur  Arnpeck  uberliefert  diesen   Namen.    Keiblinger,    Qeschichte  45 
des  Bencdictiner-iStiftes    Melk  1, 143    vermidete,    doss  Arnpeck   hier  einer 
lokalen   Sage   folge.    In   dem   Richter   set  vielleicht  ein   Qlied   der    alten 
osterreichischen   Dynastenfamilie   von    Volkenslorf  oder    wahrscheinlicher 
der  Herren  von   Wolfgersdorf  (WolkersdorfJ  xu  erbl token. 


—     715     - 

pependerat,  per  totum  videlicet  triennium,  quarto  anno  cum  clero 
processionaliter  et  populo  in  civitatem  Medlicam  est  delatum  et  in 
ecclesia  S.  Petri  in  australi  abside  laudabiliter  sub  patracione 
miraculorum  innumerabilium  est  conditum  anno  Christi  1016. 
5  Prefatus  itaque  marchio    Hainricus    immatura  morte  diem  obivit  ^-  01.  a  3. 

anno  Christi  101 7.1  sepultus  in  Melico  iuxta  patrem  et  matrein,  relinquens 
duos    filios,   Albertum    et  Ernestum,   ex   uxore  sua  Swenhilde,   que  una 
secum   in  Melico  quiescit.    Cuius  genus  tamen  non  invenitur  in  chronicis.  c  2. 
Poppo  venerabilis  archiepiscopus  Treverensis  secundus  filius  illustris  a  3. 

10  marchionis  Leopold!.  Quern  episcopatum  pluribus  annis  bene  rexerat 
temporibus  largi  imperatoris  Heinrici  III.  Hie  Poppo  per  preces  obtinuit, 
quod  f rater  suus,  marcbio  Hainricus,  corpus  S.  Coloraanni  Petro  regi 
Hungarorum  miserat.  Sed  tempore,  quo  sacrum  corpus  in  Hungaria 
permansit,   Hungari    multas   plagas  sustinuerunt,    pestilenciam ,    famem 

15  nee  pluviam  habuerunt.  Coacti  igitur  corpus  S.  Coloraanni  in  Austriam 
remiserunt.  Nihilominus  caput  suum  servaverunt,  quod  usque  in  presens 
in  Alba  Regali  ostenditur.  Poppo  episcopus  in  Treveri  sepultus  est, 
quem  S.  Heinricus  imperator  Treverensibus  prefecit.2 

Albertus    Victoriosus,    Hainrici    marchionis    senior    filius,    tercius  a  X. 

20  marchio  Austrie,  post  obitum  /  F.  S4  ]  genitoris  mox  Austriam  regere 
cepit  et  16  annis  rexit.  Hie  una  cum  filio  Leopoldo  forti  milite  Pan- 
noniam  superiorem  Hungaris  ereptam  Romano  imperio  adiecit  contra 
Abam  regem  Hungarie,  qui  earn  vi  gladii  sibi  usurpaverat.  Quam  pro- 
vinciam    imperator    Heinricus   III.3    die  to    marchioni    Alberto    et    suis 

25  heredibus  in  feodum  perpetuum  donavit.  Hie  marchio  Albertus  bellum 
habuit  cum  primo  Andrea  rege  Hungarie  et  semper  victoriam  obtinuit. 
Ideo  Victoriosus  dictus  est.  Et  habitavit  in  Melico,  ubi  cum  senioribus 
suis  sepultus  est  1055.*  Et  partem  sancte  crucis  1034.b  in,  Melicum 
attulit.    Huius  uxor  Adelhaidis  soror  Petri  regi6  Hungarie    diem  obivit  c  2  u. 

30  anno  domini  1071.  sepulta  in  Melico  cum  marito  suo.    Qui  reliquerunt  «  3. 
duos  filios,  Leopoldum  et  Ernestum. 

Ernestus  senior,  dux  Suevie,  secundus  filius  marchionis  Hainrici  Re-  a  3. 
bellis,  frater  marchionis  Alberti  Victoriosi,  princeps  probus,  omni  venacione 
delectabatur.  Una  vice  in  venacione  a  quodam  comite  Alberto  sagitta  tactus 

35  occubuit  anno  Christi  1010.4  in  suo  ducat u  Suevie  sepultus.   Huic  nupta  Otto  Fris., 
fuit  domina  Gisela  de  antiquo  et  glorioso  sanguine  Karolorum  oriunda,  Okr.  VI,  28.* 
cognata  domini  Rudolfi  regis  Burgundie,  geminosque  ex  eo  filios,  Ernestum  *at>'  ^*»  a  *m 
et  Hermann  urn,  8uscepit,quosambo8supervixit.  IF.  9  J  Defuncto  siquidem  c  2- 
duce  Ernesto  primo   marito  domina  Gisela   accepit  Conradum  ducem  a  3. 

40  Franconie,  dictum  Salicum,  postea  imperatorem.  Qui  ex  ea  filiam  pro- 
creavit  nomine  Chunegundis,  que  fuit  desponsata  Heinrico  Nigro,  Pio, 
Romanorum  regi,  postea  imperatori,  orto  ex  comite  de  Calve  in  Suevia.  e  2. 

a  mit  Einfiigungsxeichen  am  Rand.     b  am  Rand. 

1   Tab.  CI.:  M  und  XV  iar. 
45  *  Quelle? 

8  Tab.  CI.:  von  kayser  Heinrichen  deni  anderen. 
*  Tab.  CI.:  M  und  etliche  iar. 

5  uxorem  Gisilani   nomine  de  antiquo  et  glorioso  Karolorum  san- 
guine oriundam  habuit. 


—     716     — 

Prefata  iamdicta  virgo  Chunegundis  dum  cum  patre  suo  Conrado  im- 
peratore  et  matre  Gisela  imperatrice  cum  multis  aliis  in  Italiam  pro 
imperial]  benediccione  transiret,  in  reversione  obiit  5.  Non.  Marcii  l 
ante  celebracionem  nupciarum.  Cuius  corpus  in  Franconiam  deductum. 
Ibi  honorifice  sepulta  est.  Similiter  obiit  Hermannus  dux  Suevie,  frater  5 
eius  ex  parte  matris,  1039.  et  Chuno  dux  Franconie,  avunculus 
a  3  Conradi  regis.  Item  Gisela  imperatrix  sepulta  est  Spire  cum  domino 
suo,  imperatore  Conrado. 

Leopold U8    dictus  fortis  miles  march  ion  is  AJberti  Victoriosi    filius 

u.  Otto  Fris.,  senior.    Hie  cum  patre  suo,    ut  supra  dictum  est,  marchiam  orientalem  10 

Chron.  Vl,32&b  Hungaris    eripuit    ac  inter  cetera  virtutis  sue  opera  exercitum  Hun- 

garorum   innumerabilem    fines   suos  ex  improvisu  vastantem  subito  cor- 

reptis  armis,   quod   tamen   in   omni   conflictu  eciam    fortibus   incautum 

u.  Tab.  CI.  a  4.  est,  pene  funditus  cum  paucis  delevit.   [F.  9]  Hie  insuper  iUustrissimus 

adolescens  Leopold  us  in  Ingelhaim  in  nupciis  regiis  Heinrici  III.  immatura  15 
morte   omnium   planctu   rapitur  et   a   patruo   suo  Poppone  Treverorum 
Tab.  CI.  a  4.  archiepiacopo   in   urbe   Treverensi    sepelitur    1043.     Mortuus   est  autem 
ante  patrem   sine  liberis.    Huius  uxor  dicta  erat  Frowiza,  que  sepulta 
est  in  Melico  aput  marchionem  Albertum  Victoriosum,  socerum  eius. 

Ernestus  dictus  strennuus  marchio,  Alberti  Victoriosi  secundus  20 
filius,  dux  8uevie  et  quart  us  marchio  Austrie,  cepit  regere  marchiam 
anno  domini  1056.  mox  post  mortem  patris  et  bene  rexit  earn  19  annis. 
Hie  Ernestus  meruit  im  pet  rare  a  patruo  suo  rege  Heinrico  IV.  reno- 
vacionem  et  confirm acionem  privilegiorum  et  chirographorum  *  olim  a 
pagan  is  cesaribus  antecessoribus  suis  concessis  b.    Cuius  tenor  sequitlir  25 

et  est  talis: 

'In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis  amen.  Hainricus  divina 
favente  clemencia  rex  Romanorum  augustus,  quondam  domini  Heinrici 
felicis  memorie  Romanorum  c  imperatoris  genitus.  Ex  quo  decet  celsi- 
t  udinem  imperialem  magnificorum  virorum  et  nobilissimorum  principum  30 
eciam  consideracione  intercessorum  eorundem  iustas  admittere  peticiones, 
nos  preces  preclarissimi  et  nobilissimi  principis  domini  Ernesti  mar- 
graphii  Austrie,  aacri  [F.  10]  Romani  imperii  prions  et  fidelissimi 
principis,  et  generosissime  domine,  domine  Agnetis,  Romanorum  im- 
peratricis,  genitris  nostrec  carissime,  com  pa  trie  is  eiusdem,  per  portas  d  35 
admisimus  exaudicionis  eis©  favorabiliter  annuere  volentes,  cum  ipse 
princeps  dicti  imperii  honores  et *  dignitates  *  et  utilitates  procuret  seu 
iugiter  prosequatur  et  nihilominus  in  instanti  anno  cum  exercitibus  suis 
bellatorie  iUas  terrarum?  partes  e  contra  paganos  obtinuit  vicibus  trinis 

a  circagrohorum  Hs.     b  so  Hs.     c  fehlt  Us.    «i  preces  Hs.   e  eius  40 
Hs.     f  Zusatx  Hs.     %  terras  Hs. 

1  3.  Marx.  Woher  diese  bestimtnte  Angabe  mitten  unter  den  Fabeleien 
der  Quelle?  Kbnigin  Kunigutide,  urn  die  es  sich  handeU ,  starb  am 
78.  Juli  1038;  vgl.  Bresslau ,  Jahrbiicher  des  Dents  chen  Reichs  unter 
Konrad  11 ,  11,  318.  45 

8  Hier  folgt  der  Text  des  gefalschten  ersten  osterreichischen  Frei- 
heitsbriefes.  Vgl.  iiber  diesen  Stumpf,  Die  Reichskanxlert  Nr.  2563.  Zur 
Textvergleichung  wurde  die  Ausgabe  Wattenbachs  nach  dem  „Original" 
imArchiv  fiirKunde  osterreichischer  Qeschichts-Quellen  Vlll,  108  beniitxt. 


—     717     — 

eosque  exinde  pepulit  cooperante  divino  auxilio  potenter.  Cuius  prin- 
cipis  'preces  hoc  exigunt,  quod  noe  roboris  firmitate  perpetuemus  con- 
cessiones  sive  privilegia  suo  nobili  marchionatui »  Austrie*  ab  antiquis 
pagan orum  imperatoribus  concessa.  Quorum  privilegiorum  tenores  se- 
5  cuntur,  et  primi  privilegii  tenor  sic  sonat: 

Noe  Julius  imperator,  nos  cesar  et  cultor  deorum,  nos  siipremus 
terre  imperialis  Augustus,  nos0  sustentator  orbis  universi,  plage  orien talis 
terre  suisque  incolis  Romanam  veniam  et*>  nos  tram  pacem.  Vobis  man- 
damus per  nostrum  triumphum,  quod  vosb  illi  precelso  senatori,  nostro 

10  avunculo,  pareatis,  quoniam  nos  eidem  et  suis  beredibus  sueque*  domua 
descendentibus  donavimus  vos©  in  feodotariam*  possessionem  perpetue 
tenendam  k  sibi  et  suis  posteris  imperpetuum  relinquentes,  quod  nullam 
potestatem  super  eos  statuere  debemus.  Nosh  ei  et  dictis  suis  [F.  W] 
heredibusi  et»  successoribus   largimur  omnes  utilitates  orientalis    terre 

15  memorate.  Insuper  nos  eundem  avunculum  nostrum  et  omnes  eius 
8ucces80res  assumimus?  consiliarium  m  secretissimum  consilium  Ro- 
manum  taliter,  quod  deinceps  nullum  perpetuum  negocium  sine  causa 
fieri  debeat  suo  k  sine  scitu.  Datum  Rome  capitali '  mundi  die  Veneris 
regni  nostri  m  anno  primo  et  exaccionis  auri  anno  primo. 

20  Et  secundi  privilegii  sic  sonat  tenor: 

Nos  Nero  amicus  deorum  et  fidei  eorum  propalator,  preceptor 
poteetatis  Romane,  imperator  et  cesar  etb  Augustus.  Nos  sumus  de- 
liberati  cum  omni  nostro  senatu,  quod  eximi  D  debeat  ilia  terra  orientalis 
ante    alias    terras,   quia  ipsa   et   eius  habitatores  ante  omnes  illos0,   qui 

25RomaniP  imperii  P  subditi  sunt,  laudabi liter  elucescit.  Ob  hoc  dicimus 
nos  illam  eandem  terram  imperpetuum  quietam  et  absolutam  omnia 
pensionis  et  census,  qui  iam  impositus  estt>  vel  erit  in  futurum  ab  im- 
periali  po testate  aut  a  nobis  vel  successoribus  nostris  seu  quibusvis  <) 
aliis.    Nos    volumus    eciam,    quod  eadem  terra  imperpetuum  libera  per- 

30  severet.  Eciam  precipimus  nos  ex  Rom  ana  potestate,  quod  cum  nulla 
adversitate  ilia  terra  supranominata  ab  aliquo  in  aliquo  molestetur.  Si 
quis  autem  contra1'  hoc  faceret,  quam?  citor  hoc*"  perpetrasset  r,  ille 
esse  debet  in  banno  Romani  imperii  et  nunquam  inde  tempore  aliquo 
exire.     Datum  »  apud  Lateranum  in  b  die  b  Martis  illius  magni  dei. 

35  [F.  11 J   Quam    oh  rem  nos  prenominatus  rex  b  Heinricus   intuiti 

»umus  et  rememorati,  quod  homines,  qui  in  infidelitate  persistunt,  litteras 

dant    aliis    hominibus,   qui    illius    fidei   et  credulitatis *  sunt,  u   inutiles 

ac  v  infructuose  sint  illis  b  hominibus  et  gentibus,  qui  in  Jesum  Christum 

credunt,  et  terris  eorundem,  propter  hoc  nos  illi  generoso  principi,  pre- 

40  nominato  Ernesto,  margraphio  Austrie,  et  suis  heredibus  ac  ipsi  terre 
Austrie  corroboravimus  et  feci m us  innovari  illas  prescriptas  litteras, 
que  in  lingua  paganorum  conscripte  fuerant  et  quae  in  latinum  sermonem 
convertimu8w  et  transtulimus,  ita  dumtaxat,  quod  eedem  littere  pre- 
nominate  Ernesto   margraphio   et   terre    sue  Austrie   ac  suis  posteris  et 

45  successoribus  honorem  et*  fructum  apportent  et  inducant,  ac  si  eidem 
id   seu    eedem  y   a   divis    et  christianissimis  imperatoribus  data  to  rent  z. 

»  marchionatu  Hs.  b  fehlt  Hs.  c  et  Hs.  d  sue  Hs.  ©  nos  Hs. 
*  feodatoriam  Hs.  « so  Hs.  k  Nee  Hs.  i  Zus.  Hs.  k  8Ui  Hs.  l  Ca- 
pitoli  Hs.  m  nostro  Hs.  n  exemi  Hs.  o  alios  Hs.  P  Romano  imperio  Hs. 
50  q  quivis  Hs.  *  vel  perpetraret  Hs.  »  Actum  Hs.  l  incredulitatis  Hs. 
u  quae  fehlt  wis  im  Original.  v  et  Hs.  *  commutavimus  Hs.  *  ac  Hs. 
y  eadem  Hs.    *  essent  Hs. 


—     718     — 

Insuper    intuiti   sumus  cum   puro   desiderio   mentis   nostre,   quod   pre- 
nominatU8    illustris  princeps  Ernestus   margrapbius   Austrie  adeo   bene 
meritus  et  dignus  est,  quod  eidem  ipsum  sanctum  imperium  adiutoriosum  * 
esseb  debet,  quia  ipse  situatus  et  constitutus  est  in  uno  fine  christiani- 
tatis    et   omni    tempore    incitat    et   exercet    opera   domini    nostri    Jesu  5 
Christi  b.     Damus  et  concedimus  nos  eidem  in  adiutorium  et  subsidium 
illos    episcopatus  cum  omnibus  bonis  ipso  rum,   que  hactenus  a  longevis 
temporibus    cognominate  sunt  et  fuerunt  Juvavia  c,  Laureacensis  d,   ita 
tamen,  quod  ille  prenominatus  Ernestus  margraphius  etb  sui*>  successores  b 
ac  terra®   Austrie  advocati  et  domini  super  illis^/"F.  11 'J  esse  debeant.  10 
Insuper  concedimus  nosb   et  damus  illam  graciam  sepenominato  Ernesto 
suisqueb    posteris b  abs  ipsis  terre  Austrie,   quod   ipsi   gladium   iudicii 
ipsorum    et  wanderiamh  sive  vexillum  terre  ipsorumb  publice  ante  im- 
perium et  ante  totum  mundum  et  populum  deferre  debeant  atque  possint, 
quia   ipse    et    terra   sua  sepius  laudabiliter  in   dei    servicio  emicuit  et  15 
apparuit  gloriose.    Et  ut  hec  nostra  tradicio  stabilis  et  inconvulsa  omni 
permaneat   evo,  hanc  paginam  inde  confici1,  conscribi  manuque  propria, 
ut   subtus    videtur,    corroborantes   sigilli    nostri    impressione   iussimus 
muniri.     Datum  4.*  Non.  Octobris   anno   dominice  in  carnation  is  1058., 
indicione  11.,    anno    autem  ordinacionis  domini  Hainrici  IV.   regis  5.  *,20 
regni  vero  2.  Actum  Durenpach  *»  :  in  dei  nomine  feliciter  Amen. 
Tab.  CL  a  4.  Ecce    in    hoc    privilegio    rex    Heinricus    nominat    Ernestum 

march  ion  era  priorem  Romani  imperii  et  creavit  eum  advocatum  episco- 
patuum  Laureacensis  et  Pataviensis2  et  dominum  bonorum  eorundem. 
Insuper  privilegiavit  eum,  ut  gladium  et  vexillum  ante  imperium  et25 
ante  totum  mundum  deferre  valeat,  ut  Clare  patet  in  precedents 
privilegio.  Ter  eciam  eodem  anno  pagano6  a  sua  terra  depulit,  ut 
patet  supra. 

Hie    Ernestus    ad    auxiliandum    consanguineis    suiss   in 
Saxonia    in   bello    quarti   Heinrici    imperatoris   cum   Saxonibus    cecidit30 
apud    fluvium   Unstrut   anno    Christi  1075.     Hie    marchio    in    Melicum 
attulit  ferrum  lancee  S.  Mauricii,  in  quo  conclusa   est  pars  sancte  crucis, 
et  picarium    S.   Udalrici.     [F.  12]    Huius    uxor   Mechildis    sepulta   est 
u.  e  3  Melico   cum    marito.     Et    reliquit   duos   filios ,    Leopoldum    Pulchrum, 
u.  a  5  marchionem,  et  Albertum  Levem,  lantgravium,  et  Juditham  filiam,  que  35 
u.  c  3.  in  virginitate     sua  cum  planctu  omnium  diem  obivit  sepulta  in  Melico 
cum  parentibus  eius. 
a  4.  Ernestus  iunior  dux   Suevie,  Ernesti  senioris  ducis  Suevie,  primo- 

genitus,  Conrado  regi  Roman orura,    duci  Franconie,  suo  privigno,    cum 
Conrado    duce   Wormaciensi,   patruo    dicti    regis,    et   cum   aliis    multis40 

a  adiutorissimum  Hs.  b  fehlt  lis.  c  Juvaviam  Hs.f  darilber  2  Punkte 
und  am  Rand  mit  ebensolchen  Punkten :  Pataviam.  d  Laureacensem  Hs. 
©  terre  Hs.  f  illos  Hs.  s  et  sue  H.  b  wanderium  Hs.  »  Zus.  Hs.  k  III©  Hs. 
1  quarto  Hs.     m  so  Hs. 

1  Durrenbuch  bet  Strengberg  an  der  Donau.  Vgl.  Meyer  von  Rnonau,  45 
Jahrbiicher  des  Deutschen Reiches  unter  Heinrich  IV.  und  Heinrich  V.f  /,  97. 

*  Daraus  scheint  die  Korrektur   oben  Lesart  e  entstanden  xu  sein. 

8  Zusatx  wohl  naeh  dem  deutschen  Ausxua ;  Cgm.  425 1  f.  2 :  mark- 
graf  Ernst  zoch  zw  seinen  frewnten  gein  Sachsen. 


—     719     — 

principibus  et  dominis  rebellavit  anno  domini  1025.  Cum  rex  Conrad  us 
Hainricum  adolescentem  adoptivum  filium  suum  regem  post  se  desig- 
nasset  et  ad  Italian!  pro  benediccione  imperiali  ire  decrevisset, 
interventu  Gi*6ele  regine,  matris  eius,  Ernestus  dux  in  graciam  Conradi 
5  regis  venit,  cui  et  fid  el  ita  tern  et  secum  iturum  promisit.  Accepta  itaque 
imperiali  coronacione  Rome  Conradus  imperator  cum  transalpinasset, 
expertus  est  ducem  Ernestum  consilio  comitis  Werenheri  rebellare. 
Quare  eum  bannivit  et  terrain  et  aquas  sibi  interdixit.  Coactus  igitur 
in    silvis    Suevie    habitare.      In    quibus    ipse    dux    et    Werenherus 

10  comes  CUm  aliis  multis  a  fidelibus  Conradi  imperatoria  occiduntur 
16.  Kal.  Septembris1  anno  domini  1030.  Post  cuius  decessum 
Hermannus  frater  suus  ei  in  ducatu  Suevie  successit. 

[F.  12']  Hermannus  Ernesti  senioris  ducis  Suevie  secundus  filius 
fratri    suo  successit    in  ducatu  Suevie.    Cum  Conrado   imperatore,   pri- 

15  vigno  eius,  et  domina  Gisela  imperatrice,  matre  sua,  Romam  ivit  cum 
aliis  principibus  multis.  In  reversione  autem  propter  aeris  infeccionem 
dictus  Hermannus  diem  obivit  cum  aliis  multis.  Cuius  corpus  ex  Italia 
in  curru  in  ducatum  suum  Suevie  allatum  ibidem  honestam  accepit 
sepulturam  anno  domini  1039.  * 

20  Leopoldus    dictus   Pulcher,    strennui    marchionis    Ernesti   filius, 

quintus  marchio  Austrie,  anno  Christi  1075.  interfecto  patre  eius  illico 
marchiam  oriental  em  regere  cepit  et  laudabiliter  21  annis*  gubernavit. 
Sed  quia  valde  decorus  corpore,  elegans  et  venustus  erat,  ideo  pulcher 
Leopoldus  communiter  dicebatur.     Hie  bellum  cum  Wratislao  primo8 

25rege  Bohemie  et  fratre  eius  Conrado  marchione  Moravie  et  Bavaris 
habuit,  sed  magnum  damnum  in  militibus  et  minis terialibus  suis  prope 
Meilperg  sustinuit.  Insuper  imperatori  Heinrico  IV.  sororio  suo  cum 
B.  Altmanno  episcopo  Pataviensi  et  aliis  principibus  pluribus  rebellavit. 
Pugnavit  denique  cum  Hungaris. 

30  Leopoldus,  prout  dictum  est,  procere  stature,  pulcher  aspectu, 2.  lat.  Ausx. 

morigeratus,  fama  placuit  [cesari.  Tunc  enim  quidam  fidicina,  quern 
Jargiter  donabat  Leopoldus,  dum  ante  se  cantaret,  cantu  suo  coram 
cesare  laudabat  [F.  13  ]  Leopoldum.  Ex  quo  cesar  desiderans  eum 
videre    convocavit   curiam  de  diversis  principibus.    Leopoldo  autem  die- 

35  ponebatur  habitacio  in  domo  cesaris,  aliis  secundum  dignitatem  hospici  i  s 
bine  inde  receptis.  Placuit  autem  in  oculis  cesaris.  Ideo  sibi  filiam 
in  uxorem  dedit  mirabib's  pulchritudinis.  Quam  ad  propria  duxit. 
Itaque  Leopoldus  eciam  nupcias  singularea  in  domo  cum  fratre  suo 
celebrare   volebat.    Vocato  fratre  ivit  venatum  ad   capiendum  cervum. 

40  Interim  Albertus  veniens  amore  captus  est  in  sponsa  fratri s.  Quam 
vi  oppressit  et  recessit.   Cogitabat  Leopoldus  vindictam  recipere  de  fratre 

a  fehlt  Hs. 

1  17.  August  1030.     Die    QueUen,    welche  dieses   Datum    angeben, 
$ind  verxetchnet  bei  Bresslau,  Jahrbiicher  des  Deutschen   Reiches    unter 

45  Konrad  77.,  7,  303.  Aus  einer  von  ihnen  diirfte  auf  Umicegen  die  An- 
gabe   hieher  gelangt    sein.     Unmittelbar   beniitxt  ist  ketne  jener  QueUen. 

2  Die  Jahrxahl  wohl  aus  Otto  Fris.,  Ckron.  VI  31. 

8  Die   Zahlung   der   bokmischen  Konige   gibt  Arnpeck  stets   nach 
Enea  Silvios  Historia  bohemicaf  die  unten  stark  benutxt  ist. 


—     720     — 

suo  Alberto,  sed   habuit   rem,   at  potuit,  celatam  fingendo  Be  nihil  de 
ca    re   scire.    Factum    est   autem,   ut  dux  Polonie   filiam  suam   daret 
Alberto.      Ad   nupcias   cuius   Leopold  us   invitatus   postulates   a  socero 
suo  a  Reno  habuit  secum  milites.    Sic   venit  et  prope  Marperg*  vi 
oppressit  sponsam  manifeste  et  recess) t.     Igitur  ex  utraque  parte  acies  5 
ad    conflictum    ordinabant.       Cum    magna    sanguinis    effusione1 
victor  fuit  Leopold  us.    Deinde  cesar  faciens  pacem,  quia  ille  clam,  alter 
a  pert e  vicium  intulit,  dictavit,  ut   Leopoldus  flexis  genibus  a  fratre  suo 
cum    12  vexillis*   acciperet   feodum  Austrie.    Sic  sedata  fuit  discordia. 
Hec   tamen  relinquo   propter  honestatem  mulierum   iudicio  10 
lectoris. 
Tab.  CI.  a  4.  ^  J31]   Prefatus   marchio   Leopoldus  cum   curia  sua   in  castro 

Gars     habitavit.     Et    loco    canonicorum    in    Melico    monachos    ordinis 
S.   Benedicti   posuit.     Et  obiit   anno  Christi  1096.   sepultus   in  Melico 
apud  patrem  suum  strennuum  Ernestum.    Uxor  vero  sua,  domina  Itha,  15 
cShonestissima  vidua,  filia  tercii  Heinrici  imperatoris,  comitis  deKalbe, 
u.  a  4.  soror    imperatoris  Hainrici  IV.,  post  obitum  mariti   sui   cum  Themone 
a  5  u.  c  3.  archiepiscopo  Salczburgensi,  Guelfone  Noricorum  duce,  comite  in  Altorf, 
aliisque   principibus  pluribus8  anno  Christi   1101.   mare  ad   se- 
Chr.  Ursp.  pulchrum   domini  transivit  cum   honesto    com i tat u.     Quam  unus  de20 

341  f  principibus   Sarracenorum  rapuit  et   impurissimo  matrimonio  sibi  copu- 
Tab.  CI.  aolavit  ex   eaque  Sanguinum   sceleratissimum   ilium  progenuit      Reliquit 
u.  c  3.  &uiem    ex   marito  suo   marchione  Leopoldo  duos  filios,  S.  Leo- 
poldum  et  Popponem,  et  sex  filias. 
c  3-  Quarum    unam  accepit  Ottakarus  senior  marchio  Stirie,  qui   ex  25 

ea  genuit  Leopold um  marchionem  Stirie.  Qui  Ottakarus  maritus  est 
sepultusb  in  monasterio  Gesten  fundacionis  eius,  sed  filius  Leopoldus 
in  monasterio  Rein  fundacionis  sue. 

Secunda  filia  nupta  fuit  Leotoldo  marchioni  Moravie,  filioConradi 
ducis  Bohemie.  Qui  ex  ea  genuit  Conradum  iuniorem.  Hie  patri  suo  ^0 
Leotoldo  successit  in  marchionatu  Moravie.  Qui  captus  fuit  a  patruo 
IF,  14]  suo  Boleslao  duce  Bohemie  ductusque  in  castrum  Fischeradt, 
postea  tamen  ab  eodem  solutus  est.  Predictus  marchio  Conrad  us  ex- 
pulit  ducem  Bohemie  Wladislaum  postea  regem  secundum5.  Quern 
Suevus  Conrad  us  rex  in  ducatum  restituit.  Et  Conradus  marchionatum  35 
Moravie  retinuit. 

Tercia  nata  dicta  Helpirgis  desponsata  fuit  Borsinoyo  duci  Bohemie, 
Wradislai  I.  regis  fiiio,  anno  11  .  .6,    et  solenne  nupcie  in  opido  Naem 

a  so  Hs.     b  est  nochmals  Hs. 

1  Vgl.  Tab.  CI.  a  4 :   und   nam    von  im  grofien  schaden  an  seiner  40 
ritterschaft  und  dienstleuten. 

2  At*  Tab.  CI.  a  4:  mit  XII  panern. 

8   Vielleicht  erscheint  liter  der   Wortlaut   des  unten  mehr  benutzten 
l)efe)i8orium  canonisationis  S.  Leopoldi  des  Franx  de  Pavinis  (bikunabel- 
druck  bS  und  Pex,  SS.  Ber.  Austr.  /,  612) ,  wo   es  heisst :   Mater  vero  45 
Itha  .  . .,  quae  .  .  .  cum  Themone  .  .  .  et  aliis  compluribus  baronibus  .  .  . 
cum  omni  comitatu  periit. 

4   Vgl.  oben  S.  160,  2  if. 

*  Vgl.  S.  719,  Anm.  3. 

8  Quelle:  als  man  zalt  nach  cristi  gepurd  M  iar.  50 


—     721     — 

in  presencia  plaiimorum  principum  sunt  celebfate.  Qui  ex  ea  Jeronimum 
procreavit.  Hie  cum  Lothario  imperatore  in  Italiam  cum  300  equis 
ivit.  Dictus  Borsinoyus  dux  erat  simplex  et  probus  princeps.  In  15  annis 
tribus  vicibus  a  Bohemia  pulsus  per  patruos  suos  Ulricum,  Leotoldum, 
5  Swatopligum  et  Ottonem,  omnes  quatuor  marchione*  Moravie,  eciam 
per  proprium  fratrem  Wladislaum  ducem  Bohemie.  In  predictis  15  annis 
per  6  ami os  in  captivitate  detentus  et  per  aliquot  in  Polonia  in  exilio 
fuit.  Anno  Christi  1124.1  Borsinoyus  dux  in  Hungaria  in  exilio  mortuus 
est.  Cuius  corpus  in  Pragam  delatum  in  cripta  S.  Martini  in  ecclesia 
10  S.  Viti  sepektur. 

Item  Leopold u 8  Pulcher  vocavit  ex  Bavaria  in  Austriam  comitem 
Conradum  dictum  Pilosum,  VUlgariter  den  rauchen,  et  N.  filiam 
suam  et  comitatum  Peylstain  cum  omnibus  attinenciis  ei  pro  dote  dedit. 
Qui   obierunt  sine  heredibus,  et   comitatus   idem  e  converso   provincie 

15  Austrie  cessit. 

Item  aliam  filiam »  N.  [F.  14']  Sighardo  comiti  dicto  Scharsach 
copulavit  et  dedit  ei  comitatum  Schala  cum  omnibus  attinenciis,  et 
habuerunt  liberos  et  nepotes,  quibus  defunctis  comitatas  provincie 
adicitur. 

20  Item  N.  aliam  filiam  desponsavit  cuidam  potenti  domino  et  donavit 

ipsi    lbs    et   Posenpeugen   et   cuncta   ad   hec  duo  dominia  pertinencia. 
Horum  autem  trium  generacionem  et  sepulturam  silet  cronica. 

Albertus   dictus    Facilis,    strennui    Ernesti   marchionis    secundus  a  5. 
filius,  suam  partem  Austrie  cepit  regere  anno  1075.  et  nuncupatus  fuit 

25  Albertus  landgravius  Austrie.  Habitavit  in  castro  Pernegk  non  longe 
a  Gars,  fortis  et  bellicosus  princeps,  frater  Leopoldi  Pulchri.  Uxorem 
habuit  filiam  ducis  Polonie  et  nullum  liberum.  Bellum  cum  fratre  suo 
Lcopoldo  in  Mortperg,  modo  Meilperg,  cum  multa  strage  et  sanguinis 
eflu8ione  ex  utraque  parte  b.    Demum    per  cesarem  et  principes  causa 

30  fuit  con  cord  at  a,  ut  supra  habetur.  Huius  landgravii  Alberti  temporibua 
B.  Altmannus  Pataviensis  episcopus  fundavit  monasterium  Kotwicense. 
Prefatus  Albertus  landgravius  sepultus  est  in  cenobio  Sancte  Crucis  in 
capitulo.' 

Sanctus    Leopoldus  marchionis  [Austrie  Leopoldi  Pulchri  primo- 

35  genitus  cepit  regere  marchiam  oriental  em  mox  post  obitum  patris  anno 
Christi  1096.  et  rexit  feliciter  [F.  15]  annis  40  et  fuit  sextus  marchio 
Austrie,  pater  miserorum  et  orphan  onim  atque  clericorum,  pietate 
preditus  super  omnes  principes,  ita  ut  Pius  pro  cognomento 
ab    omnibus  VOCaretUT.     Etsi    in   puericia  pueriles  annos  ageret,  Pav.  e  2} 

40  mentis  tamen  senectutem  semper  gerere  visus  est  prim  um  que  litteris 
ex  more  imbutus  adolescens  factus  sue  pietatis  ac  sanctimonie  semper 
publicum  perhibuit  testimonium  carens  viciis,  quibus  etas  ilia  maculari 
consuevit.    Verbum  malum  de  ore  ipsius  nunquam  auditum  est,  men  tin 

«  filia  Hs.    »>  Verbum  fehlt  Hs. 

45  l  Die  Quelle:  1123. 

*  Franeiscus  de  Pavinis,  Defensorium  canonisationis  S.  Leopoldi. 
Ich  xitiere  nach  dem  Inkunabeldruck  Haiti  *  12536.  Die  entsprechenden 
Stellen  in  dem  Drueke  bei  Pez,  SS.  Rer.  Austr.  If  612  ff.  sind  unschwer 
xu  finden. 

Quollon  a.  ErOrterangen  N.  F.  Ul.  46 


—     722     — 

atque    iurare  lingua  eius  prorsus  ignoravit.    Animum  eius  adversus  vicia 

erectum    nuDquam  superbia  extulit,    avaricia  inflexit  aut  ira  in  furorem 

precipitavit,   sed   in    omni  eius  opere  et  sermone  quieta  mens  et  placida 

servata  est,   ita    ut  semper    cogitation  i bus  suis  dei  presencia  occurrisse 

videatur.    Erga  pauperes  misericors,    ecclesias  sepissime  devote  visitans,  5 

eeclesiaBticos   et    religiosos  in   maxima  reverencia  prosequens,   peregrinis 

adiutoria  administrans  miserabilibusque  viduis  ac  pupillis  sepe  assistens, 

nunquam    requisites   in   adiutorium    oppressorum   se   retrahens,   ita    ut 

omnis  populus  iliius  bonitatem,  vite  sanctimoniam  moresque  castissimoa 

Tab.  CI.  a  5.  admiraretur.    Militarique  gladio  anno  domini    1104.  accinctus  virilibus  10 

Pat.  c  2.  annis   dehinc   subsecutis,  divine  benediccioni  inserviens   ad    matrimonii 

sacr  amen  turn,    [F.15']  quod   ad   humani  generis  propaginem    superna 

benediccione  institutum  extitit,  hoc  modo  convolavit  volens  reddere 

cesari,   que   cesaris  sunt,   obedienciam   condignam   servans. 

Otto  -FWs.jDum   enim   rex  Heinricus  V.   contra   patrem    suum,    impera-15 

Chr.  VJJ,^-toTem  Heinricum  IV.,   insurrexisset    ad  bellum  et  non  longe 

a  Ratispona  in  rippa  Begni   fluminis  uterque  consedisset    exercitus  ac 

quibusdam   in   ipso    sibi   in  vice  ra  occurrentibus  occisis  Heinricus   iunior 

omnes  vires  patris  in  duce  Bohemie  Borsinoy  ac  i  n  marchione  Leopoldo, 

cuius    sororem    prefatus   dux   habebat,    fore   conspiciens   ipsos    multis  20 

modis  promissa  sorore  sua,  que  tunc  nuper  a  F rider ico  Suevorum  duce 

Tab.  CI.  a  5.  viduata  fuerat,  ex  quo  duos  filios,  Fridericum   et  Conradum,   genuerat, 

Otto  I.  c.  in  uxorem   marchioni   inductos  ambobus,   ut  patrem  relinquerent,    per- 

suasit.     Qui  bus   recedentibus   imperator  cedere   compelbtur,    et  exhinc 

vires  eius  minui  iuniorisque  crescere  ceperunt.   Acta  anno  domini  1105.  25 

Tab.  CI.  a  5.  Marchio  itaque  Leopold  us  Agnetem  mulierem  castissimam  et  nobilissimam 

Pav.  2  c.  Heinrici  IV.  Romanorum  imperatoris  filiam  prenominatam l  divino  nutu 

sibi  sacro  matrimonio  copulavit  anno  domini  1106.  servans  continenciam 

Jaudabilemque  castimoniam,   ante  oculos   semper    habens  matrimonium 

magnum   esse  in   deo    et  ecclesia  sacramentum,    in  quo  fides  thori  con-  30 

iugalis  et  proles   [F.16]  verum  testimonium    divini   nutus   perhibent. 

Perseverantes    enim  in   eadem   fide  et  castimonia  usque  ad    extremum 

vite  exitum   et  sicut  in  vita  unus  spiritus  et  una  caro  fuisse  noscuntur, 

c  3.  ita  et  morientes  alter  ad  latus  alterius  consepeliri  voluit.    Legitur  nam- 

que  de  eo,  quod,  cum  ad  honorem  dei  et  animarum  salutem  ecclesiam  35 

construere   et  dotare    decrevisset  et  locum  pro  construenda  ecclesia  deo 

c  3 ».  placitum  scire  ex  aliquo  divino  indicio  affectasset,  statim  sub  quieto  et 

tranquillo    aere  surgens  ventus  validus  flameolum  capiti  prefate  Agnetis 

avellens    in  longinquum  suo  impetu  deportavit.    Deinde  elapsis  novem  « 

annis   marchio   predictus   venacionis   actum    exercens   flameolum  capiti  40 

sue    coniugis    avulsum,    ut   predicitur,   super    frutice   sambuci   invenit 

integrum   et   illesum.    Quod   ut  bonorum    credulus   pro   divino  indicio 

loci  construende  ecclesie  gratanter  accepit   locumque  pro  edificio  ecclesie 

Cont.   C7.- disponi   fecit.     Cum   a u  tern   ab   eo   tamquam    a   fundatore    a   cunctis 

Neob.  I  609.*  * 

a  VI  am  Rand  Hs.  45 

1  In  der  Quelle,  nickt  aber  im  obigen  Text. 

8  Continuatio    Claustro  -  Neoburgensis  I.    der   Annates   MeUicenses 
(Mon.   Qenn.  hist.,  SS.  IX,  607  if.)  bexw.    die  Chronica  pit  marchionis 
Leopoldi,  die  in  der  Continuatio  I.  eingefiigt  ist  (vgl.  a.  a.  0.,  S.  606,  11, 
daxu  Bedlich,  Die  bsterreichische  Annalistik  bis  xum  Ausgang  des  13.  Jhdts.,  50 
in  den  Mitteilungen  d.  lnstituts  f.  osterr.  Qesehichtsforschung  III,  512). 


—     723     — 

coram  astantibus  exigeretur,  ut  in»  fundamento  Newburgensis  basiiice 
primum  lapidem  poneret,  ipse,  ut  erat  vir  piissimus,  omnino  contradixit 
et  hoc  a  clerico  debere  fieri  dignum  et  i  us  turn  constantissime  affir- 
mavit.  Itaque  ipso  iubente  et  presenteb  Otto  primus  eiusdem  loci  pre- 
5  positus  hoc  anno  dominice  incarnacionis  1114.  2.  Id.  Junii  primum 
lapidem  imposuit  in  hono-[F.  16']  re  domini  nostri  Jesu  Christi  et 
gloriose  virgin  is  Marie.    Et  posuit  ill  ic  canonicos  seculares.  ^aVt  e  &• 

Hie  Leopoldus  bellum  habuit  cum  rege  Hungarie   StefTano  II.  et  Tab.  CL  a  5. 
eum   de    Austria   vi  compulit   et  laudabilem   triumphum   de   Hungaris 

10  obtinuit. 

Deinde    anno  Christi  1125.   fundavit   monasterium    Sancte  Crucis^-  ^-  -4w$*- 
inc    vallec    neinorosa01     ordinis    CistercieilSlS    S.    Bernardi,    in  Tab.  CL  a  5. 
cuius    capitulo  patruus   suus   Albertus   Facilis   est  olim   sepultus.* 
Hie  Leopoldus    habitavit  cum  curia  sua  in  castro  Kalnperg.    Defuncto  ^°  F™" 

15  autem  imperatore  Hainrico  V.  electores  hunc  Leopoldum,  Fridericum  zrT'  %P9    ~ 
ducem  Suevie,  Lotharium  ducem  Saxon ie  et  Carol um  comitem  Flandrie 
in  regem    designarunt,     sed    eleccio   Lotharii    prevaluit.      Cum   quo   in 
1  tali  am    ivit.    Cum   autem  Otto   primus*  propositus  collegii  New-  Cont.CL-Neob. 
burgensis   ecclesie   diem   obivisset,   pius  marchio    8.   Leopoldus    ' 

20  Milium   suum   Ottonem  aduc  scolarem  dicte   ecclesie  prefecit  pre- 
positum  substituens  ei  vicarium    Opaldum   nomine.    Dum   vero   idem 
Otto  ex  Farisius  secundo  reverteretur,  in  cenobio Morimontensi 
monachum  se  f  i  eri  fecit.     Sane t us  marchio  pater  eius  cum  iam  videret  611- 
locum    filii    vacare   et  ecclesiam  Newburgensem  provisorem  non  habere, 

25  sicut  vir  providus  et  deo  devotus  mittens  invitavit  in  domum  suam 
venerabiles  viros  archiepiscopum  Salczeburgensem  Conradum  *  deAbens- 
perg4,  Reymarum  episcopum  Pataviensem ,  Bomanum  episcopum 
Gurcensem  et  alias  quam  plures  reh'giosas  person  as.  Horum  ordinatissi- 
mum  ad  dei  voluntatem  [F.  17]  consilium  secutus  canonicos  seculares, 

30  qui  sibi  videbantur  divinaa  negligenter  et  nimis  remisse  agere,  decen- 
tjssime  commutavit  in  regular esB.  Augustini  viam  regiam  et  optimam 
formam  vitea  tenentes.  Anno  incarnacionis  domini  113  0.6  eundem  locum 
eis  perpetuo  tenendum  potestativa  manu  tradidit  prepositum  eis  pre- 
ponens  eorundem  venerabilium  virorum  consilio  prepositum  Chiemensem 

35  Hartmannum  nomine,  virum  sanctissime  vite,  deo  et  hominibus  acceptum. 
Sed  post  aliquot  annos  in  Brixinensem  episcopum  assumptus  est.  Hie 
primus  prepositus  regularis  con  stitucionem  omnino  congruam  scripsit 
et  scriptam  legendam  et  imitandam  suis  canonicis  regular ibus  re- 
liquit.   Habet  autem  hoc  inicium :  Sub  testimonio  Christi  et  ecclesie  etc. 

40  Anno  ab  incarnacione  domini  1131.  ©  6  indiccione  15.  3.  Kal.  Octobris  &*v.  c  4. 

dedicata     est    basilica    Newburgensis    a    venerabili    Conrado 

*  fehlt  Hs.     b  presenti  Hs.    c  am   Band  mit  Einfugungsxeichen. 
d  primo  Hs.    e  so  Hs. 

45  l  Hat  Arnpeek  es  von  Wien  aus  selbst  besucht  ?  VgL  unten  S.  732, 34. 

9   VgL  oben  S.  721, 32. 
8  VgL  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  IX,  611, 52. 

*  Das   toeiss  Arnpeek  aus  der   Vita  Chunradi  archiepiseopi  Salis- 
burgensis,  die  ihm  oben  S.  160,  6  ff.  als  Quelle  gedient  hat. 

50  6  In  der  Quelle:  1133. 

*  Wohl  nur  Sehreibfehler  statt  1136,  wie  es  in  der  unten  folgenden 
Urkunde  heisst,  die  am  Anfange  dieses  Absehnittes  xu  Orunde  liegen  diirfte. 

46* 


—     724     — 

Juvavensis  ecclesie  archiepiscopo  cooperantibus  sancte  sedis 
Pataviensis  ot  Gurcensis  ecclesiarum  episcopis  Reymaro  et  Romano 
in  honore  sancte  et  individue  trinitatis  et  precipue  in  honore 
sancte  dei  genitricis  Marie  et  omnium  sanctorum  spirituum, 
patriarch  arum,  apostolorum,  martirum,  confessorum,  virginum5 
et  quorum  reliquie  ibi  recondite  sunt.  De  vestimento  sancte 
dei  genitricis  Marie,  cuius  virtutum  patrocinio  privilegiata 
et  fundata  est,  de  aliis  reliquiis  ibi  contentis  et  de  indul- 
gences eidem  ecclesie  concessis  brevitatis  causa  pertranseo 
pro  presenti.  10 

Pav.  c  3*.  I F.  17*]    Hoc  itaque  solenne  monasterium  Neuburge  Clau- 

stralis  fi.  Marie  virginis  sub  ordine  canon icorum  regularium  B.  Augustini 
usque  in  hodierna  tempora  famosum  atque  gloriosum  super  cuncta  illius 
patrie  monasteria  in.laudabili  observancia  perseverat  Donavit  siquid  em 
illi  mag  nam  sui  patrimonii  partem,  cuius  rei  testimonium  perhibent  irre-  15 
fragibiles  littere  au  tent  ice  donacionis  illius,  quarum  tenor  sequitur  in 
hec  verba : 

In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis.  Leopold  us  nobilis  march  io 
orientalis,  fundator  ecclesie  Neuburgensis.  Quoniam  negocifc  secularibus 
impediti  deo  per  nos  ad  summum  placere  nequimus,  eos,  quos  illi  placitos  20 
et  maxime  mundialibus  studiis  exemptos  probamus  diligere,  congregare, 
confovere  ac  modi*  omnibus  eomm  quieti  providere  debemus  operam 
dare:  hoc  enira  modo  fit,  ut  et  presentis  nobis  vite  incoluinitas,  tem- 
pomm  tranquillitas,  pacis  et  omnimode  salutis  prosperitas  arrideat  nobis 
et,  que  ipsis  in  futuro  sunt  in  celis  reposita,  non  usque  quaque  pri-  25 
vabimur  bonis.  Igitur  ego  Leopoldus  marchio  orientalis  cum  nobilissima 
coniuge  Agnete  cum  unanimi  omnium  filiorum  et  filiarum  nostrarum 
consensione  omnium  quorumcunque  mortalium  sopita  contradiccione 
Segefridum  et  Prunricum,  qui  tunc  presentes  erant,  cum  omni  familia 
et  possess ionibus,  quas  a  vel  ipsi  vel  alii  fideles  tradiderant,  cum  davitica  30 
c  4.  devocione  in  simplicitate  cordis  mei  [F.  IS]  letus  uni versa  deo  et  ecclesie 
Neuburge nsi,  quam  ipse  in  honorem  sancte  dei  genitricis  Marie  fundavi, 
obtuli,  ut  fratribus  sub  regula  S.  Augustini  Christo  servientibus  im- 
pcrpetuum  deserviant.  In  qua  tradicione  semel,  bis  terque  omnibus 
libera  data  facultas  est  requirendi,  si  quid  sui  quisquam  iuris  recognos-  35 
ceret  in  omnibus  his,  que  oblata  sunt,  sed  nee  vir  nee  mulier,  qui  quid 
contradiceret ,  inveniri  potuerunt.  Proinde  in  consecracione  eiusdem 
basilice  domino  Conrado  Salzeburgensi  archiepiscopo  et  Regimaro  Pata- 
viensi,  nostro  diocesano,  et  Romano  Gurcensi  episcopo  cum  clero  et 
populo,  qui  ea  die  in  infinitum  confluxerant,  notificavi,  quod  locum  40 
predict  urn  cum  possess! onibus  suis  S.  Petro  et  B.  Innocencio  apostolico 
ipse  obtuleram  per  manum  Wolframmi  nobilis  viri  de  Pubenkirchen. 
Quo  legato  in  Pisensem  synodum  veniente  et  coram  episcopis  56  dele- 
gata  delegante  beatus  apostolicus  in  liberam  defensionem  predictam 
ecclesiam  suscepit  et  omnium  unanimi  episcoporum,  qui  aderant,  banno45 
et  subscripcione  confirmatum  pro  libertate  loci  eiusdem  nobis  remisit 
privilegium,  quod  eciam  coram  frequencia  toe i us  populi  recitari  feci. 
Huic    rei    testificantur    comites    et    quique    nobiles    orientalis     region  is 

a  quos  lis. 


—     725     — 

Ottakarus  marchio  Stirensis,  Dietricus  de  Grisanstaine,  Conrad  us  de 
Pilsenstaine,  Gebhardus  [F.  1&]  de  PiDgen  cum  fratre  Adelberto  et 
filio  Herimanno,  Luitoldus  de  Plengen  et  filius  eius  Luitoldus,  Egke- 
bertus  de  Putonen,  Sigehardus  et *  Gebehardus  !  de  Purckensen,  comites, 
5  Adalramus  cum  fratre  Adalberto  de  Pergen,  Otto  de  Lengenpach  et 
Hartvicus,  Haidenricus  quoque,  fratres  eius,  Valtherus  de  S.  Andrea 
cum  fratribus  suis  Adelramo  de  Epinperge,  Hertnico  de  Rudinche, 
Ernesto  de  Triesmo,  Otto  et  f rater  eius  Valchim  de  Mathlande,  Henricus 
de    Simannigen,    Rudolph  us   de   Peckae.       His    itaque   gestis   in   talem 

10  sentenciam   predicti  pontifices  assurgunt :  Posscasiones  huic  tradite  ecclesie 
apo8tolico    privilegio  communite  sunt;    dominus  enim  noster  apostolicus 
omnem    invasorem   et  raptorem   huius  substancie  anathemate  daninavit. 
Vos  quoque,  pauperes  Christi  regulam  8.  Augustini   absque  proprietate  c  4*. 
sequentes,  quietos  ad  dei  laudes  esse  volumus.     Et  ideo  domini  apostolici 

15  sentenciam  sectantes  et,  quod  cepit,  perficientes  omnem  invasorem  et 
raptorem  a  domo  dei,  que  est  ecclesia  eius,  perpetuo  anathemate  sepa- 
ramus,  qui  de  vita  eorum  temere  quidquam  a  vel  mutuare  aut  substancias 
eorum  invadere  vel  diripere  presumpserit  a  die,  qua  ordo  illorum  in 
generali    sinodo    apostolico   privilegio   munitus   et  possessio    auctoritate 

20  sum  mi   pontificis  est   defensata.     Ad   confirmacionem  omnium,   que  vel 

dicta  vel  gesta  sunt  in  hoc  solenni  negocio,    [P.  19]  banc  cartam  proprio 

placuit    insigniri    sigillo.     Anno   ab    incarnacione    domini    nostri    Jesu 

Christi  1136.  indicione  15.  3.  Kal.  Octobris  *  in  Christo  feliciter  acta  sunt. 

Per  que  omnia  satis  evidenter  apparet  deum  altissimum  magnam 

25  gloriam  cum  illo  feci  see,  ut  sic  merito  inter  sanctos  et  electos  dei  debeat 
annumerari  ac  publico  venerari. 

Pius  itaque  marchio  S.  Leopoldus  et  eius  devotissima 
uxor    post    eum   vidua   consepeliri   semel    volebant,    prius    t&menc-* 
solenni  penitencia  premissa  cum  vera  cordis  contricione,  oris  confessione 

30  et     operis   eatisfaccione  et  omnibus   signis   vere  penitencie   in  illis  con- 
currentibus,  pectoris  scilicet  tunsione,  lacrimarum  em  is  si  one  et  Christi c  ^  "• 
nominis   assidua   invocacione,    extremam    pariter   sacram    unccionem  et 
anime  commendacionem  salubriter  ac  devote  consequuti  more  non  solum 
cuiuscunque b  christianissimi  atque  fidelissimi  servi  dei,  sed  eciani  cuius- 

35  cunqueb  .utique  sanctissimi  atque  beatissimi.  In  quorum  cuiuslibet 
obitus  die  eorum  sepulchra  a  circumvicinis  pop u lis  singulis  annis  visitari 
consuevere  illisque  per  manus  canonicorum  regulariuin  eiusdem  mona- 
sterii  Neuburgensis,  in  quo  consepulti  iacent,  magne  et  laudabiles  elemosine 
singulis   advenientibus    distribui  hilariter  consuevere  pan  is  utique  atque 

40  vini  necnon  et  carnium,  si  dies  ilia  in  diem,  quo  carnibus  vescimur, 
incidit.  Mortuus  est  igitur  pius  Leopoldus  currentibus  .annis  domini 
1136.  die  15.  mensis  Novembris.  Qui  sicut  cum  cunctorum  hominum 
[F.  19*]  in  partibus  conversancium  gracia  et  benivolencia  admirabili 
semper  vixerat  c,  ita  moriens  cunctos  mestos  non  mediocriter  dereliquit, 

45  perampliusque  dolore  non  vulgari  plurimoque  luctu  patria  ilia  se  de- 
solatam  prorsus  deputasset,  nisi  miraculorum  coruscacio  et  proles  magnis 
virtutibus  et  graciis   illustrata  illi   successisset.    Est    autem  sanctorum  Tab.  CI.  a5. 

a  quiquam  Hs.    b  cuiusque  Hs.     c  vixerit  Hs. 

1  Fehlt  in  dem  Passauer  Inkunabeldruck  des  Defensorium. 
50  a   Vgl.  oben  S.  723,  40. 


—     726     — 

catalogo  inscriptus  et  canonizatus  per  papam  Innocencium  VIII.  anno 
salutis  14S5.  in  festo  epiphaniarum  sub  Friderico  III.  Romanorum  im- 
peratore  etc.  Borne  in  publico  consistorio.  Cuius  festum  celebratur 
15.  die  Novembris.1 

c  4.  Devotissima   domina  Agnes   pii  imperatoris  Heinrici  III.    comitis  & 

de  Calve  in  Suevia  neptis,  imperatoris  Heinrici  IV.  filia,  Heinrici  V. 
soror,  Friderici  ducis  Suevie  et  Conradi  regis  genitrix,  soror  Linpurgis 
coniugis  Marquardi  seniorit*  ducis  Karinthie  et  marchionis  Stirie  et 
domine  Sophie  uxoris  Salomonis  Hungarie  regis  soror.  Hec  domina 
Agnes  a  patre  suo  imperatore  Heinrico  IV.  fuit  primum  desponsata  10 
Friderico  de  Hohenstauffen,  qui  a  socero  suo  fuit  dux  Suevie  creatus 
et  ex  ea  Fridericum  ducem  Suevie  et  Conradum  ducem  Franconie, 
postea  regem  Romanorum,  procreavit  et  mortuus  est.  Item Fridericus 
dux  Suevie,  primogenitus  domine  Agnetis,  ex  Judita2  ducissa 
Bavarie  genuit  Fridericum  [F.  20]  ducem  Suevie,  postea  imperatorem  15 
dictum  Barbarossa,  et  Conradum  com  item  palatinum  Rheni.  ItemCon- 
radus  rex  ex  Gerdrude  comitissa  de  Sulczpach8  secundo  natus 
Hainricum  regem  Romanorum  et  Fridericum  ducem  Suevie  genuit. 
Item  imperator  Fridericus  I.  Barbarossa,  nepos  domine  Agnetis,  quinque 
filios  habuit,  Hainricum  VI .  Romanorum  imperatorem,  Apulie4,  Sicilie  20 
regem  et  Suevie  ducem,  Fridericum  ducem  Suevie,  Ottonem  comitemBisun- 
tinum  in  altaBurgundia.  Conradum  post  mortem  Friderici  ducem  Suevie 
et  Philippum  Romanorum  regem  post  obitum  Hainrici  imperatoris 
fratris,  ducem  Suevie.  Item  HainricusVI.  imperator  genuit  Fridericum  II. 
imperatorem  Romanorum,  Hierusalem,  Apulie  et  Sicilie  regem,  ducem  25 
Suevie.  Qui  habuit  octo»5  filios,  quatuorb6  legitimos  et  quatuor  iile- 
gitimos:  Hainricus  primogenitus  legitimus  rex  Romanorum,  dux  Suevie, 

b  3.  qui  habuit  Fridericum    et  Hainricum,  qui  in  Apulia  veneno  perierunt. 

c  6.  Margareta  eius  uxor  filia  Leopoldi  ducis  Austrie,  quam  demum  viduam 
Otakarus  Bohemus  duxit.     Secundusc  Einsius    alter   legitimus30 

b  3.  Alius,    quern  Constancia  Arogonum   regis   filia   sibi   pepererat,    a  Bo- 
uoniensibus  d,     quorum     infestabat    agrum7,     occisus    est. 

c  4.  Jordanus  terciUS0  8  legitimus  obiit  in  iuventute.   Conradus  quartus'9 
filius   legitimus  Romanorum,   Hierusalem,    Apulie  et  Sicilie  rex,  dux 

»  VII  korr.  VIII  27*.     b  tres  korr.  4  Hs.    c  Secundus  —   est  am  35 
Rand   mit  Einfugungsxeichen.       d  Boniensibus    Hs.       e  2  korr.   3   Hs. 
t  3  korr.  4  Hs. 

1  Die    Quelle :    am    fiinften    tag   nach   sant    Mertins    tag.      Vgl. 
oben  S.  125, 42. 

2  Quelle  ist  wohl  Otto  Fris.,  Gesta  Friderici  1, 19    und  22.     Vgl.  40 
oben  S.  174,21. 

a  Wohl  aus  Atulr.  535,24  und  540,9. 

4  Die  Quelle :   Nappels,  hier  und  im  folgenden   Text   immer   mit 
Apulia  statt  mit  Neapolis  UbersetU. 

*  Die  Quelle:  siben.  45 

8  Die  Quelle:  drei. 
7  Quelle? 

*  Die  Quelle:  der  ander  eelich  sun. 

9  Die  Quelle:  Fridrichs  dritter  eelicher  sun. 


—     727     — 

Suevie,  ex  uxore  sua  Elizabet  filia  Ottonis  ducis  Bavarie  * 
genuit  Conradum  ducem  Suevie,  predictorum  regnorum  heredem,  qui 
Apulie  1269.2  decollatur  a  Carolo  comite  Provincie,  postea  rege 
Apulie  et  Sicilie,  fratre  S.  Ludovici  regis  Francie,  occasione  suorum 
5  hereditariorum  regnorum.  [F.20'J  Hie  Conradus  ultimus  dux  Suevie 
18  annorum  sepultus  Apulie  apud  albos  fratres.  Hec  de  tribus 3 
legitimis  filiisa  Friderici  II.    Sequitur  nunc  de  quatuor  ille- 

gitimis.      Quorum    primus  Fridericus  rex  Tuscie,   secundus  Ecius  rex 
Lambardie,     tercius    Hainricus    rex    Sardinie,   quartus    Manfredus   rex 

10 Apulie  et  Sicilie  ut  curator. 

Sane    sepedicta    domina   Agnes    post   mortem    senioris    Friderici 
ducis  Suevie  de  Hohenstauffen  a  fratre  suo  Hainrico  V.  fuit  secundo 
desponsatab  S.  Leopoldo  pio  march  ion  i  A  us  trie.    18  liberos  sibi  legitimos  u-  a  $• 
edidit.    Quorum  septem,  duo  mares  et  quinque  femelle,  tempore  infancie 

15quidem  de  medio  sublatosc  sinus  celestis  excepit;  sepultid  ind  ca- 
pitulod  Neuburgensi d.  11  vero,  qui  supervixerunt ,  videlicet  sex 
filii  et  quinque  filie,  ad  honores  temporalium  rerum  non  modi  cos  sunt 
promoti. 

Item   Hainricus  III.   avus,    Hainricus   IV.    pater,  Hainricus   V.  c  4. 

20  frater  Agnetis  d,  imperatores,  sepulti  sunt  Spire.  Fundarunt  in  Suevia 
hec  cenobia  ordinis  S.  Benedicti:  Hirsaw,  Reichenpach  et  Zwifalten. 
Fridricus  dux  Suevie  senior,  domine  Agnetis  primus  coniunx,  fundavit 
monasterium  Loricense  ordinis  S.  Benedicti,  ubi  cum  parentela  sepul- 
turam    habet,   secundum   monasterium   dictum   Madelperg   ordinis   Pre- 

25  monstratensis.  Ipsa  domina  Agnes  feliciter  defuncto  S.  Leopoldo 
secundo  marito  eius  aliquot  annos  supervixit,  demum  sepulta  in  capi- 
tulo  Neuburgensi  apud  maritum  relinquens  quinque  filios  et  quinque  filias. 

Quarum  primogenita  Berchta   a  genitore  suo  Hainrico   burgravio  Pav.  b  8° 
Ratisbonensi  fuit  legitime  desponsata.    [F.  21]  Secunda  Agnes  Boleslao**-  ^-  01.  a  5. 

30  duci  Polonie  nupsit.  Terciam  Gerdrudam  Bladislaus  dux  Bohemie  sibi 
copulavit.  Qui  ob  meritum  uxoris  et  nobilium  parentum  eius  ac  suorum 
strennuorum  mUitarium  actuum  ab  imperatore  Friderico  I.  1 158.  ° 4 
regio  dyademate  coronatus  fuit,    et  ducatus  Bohemie  in  regnum  mutatus  est. 

Wladislau3    rex     cum    in    expugnacione    Mediolanensi    egregiam  E.  Silvio, 

35  operam  navasset,    imperatori    mirifice  gratura,  leonem  rubeum  bifurcate  H.  boh.24. 
caude    in    clipeo    albi    colons    insigne   regium   accepisse5,    candelabrum 
quoque  Salomon  is  ex  Mediolano  asportatum  in  ecclesia  S.  Viti  Pragensi 
recondisse 6,  pontem  super  Multaviam,  quo  vetus  Praga  minori  iungeretur, 
magni  operis  edificasse6,  quam  Ratisponensi  preferunt,  in  24  arcus. 

40  »  filii  Ha.    b  desponsato  Hs.    c  sublati  Es.    d  am  Rand  mit  Ein- 

fiigungsxeichen.     e  am  Rand  hinxugefiigt. 

1   Vgl.   oben  S.  229,  31  ff.  und  231. 

7  Vgl.  oben  S.  233 ,  33. 

8  Hier  wurde  die  nach  den  oben  S.  726, 26  gemachten  Aenderungen 
45  nbtiqe  Korrektur  vergessen. 

4    Vgl.  oben  S.  180,  Kap.  61. 

6  In  der    Quelle   sind   diese  Formen    abhdngig  von  den   oben  ver- 
gesse?ien  Worten:  Inveni  in  hystoria  Bohemorum. 


—     728     — 

Tab.  CI.  b.  5.  Prefata  autem   Gerdruda  ex  Wladislao  rege   tres    filioe  peperit, 

Fridericum  duoem  Bohemie  et  Primialaum  regem  Bohemie  ac  Albertum 

archiepiscopum  Sajczburgensem.      Obiita  1199*.     Wladislaus   autem 

rex  cum  coniuge  Gerdruda  suntsepulti  in  monasterio  Sion,  quod  fundarunt. 

Pav.  b8  u.  Quartam  Elizabeth  Hermann  us    nobilis  et   dives    lantgravius   de  5 

Tab.  CI.  c5.  Saxonia  duxit  uxorem.  Jutha  vero,  quinta  f  ilia,  que  Bonitas  vocabatur, 
nobili  march  ion  i  Regengero  de  Monte  Ferrato  in  Lombard  ia  matrimonio 
iuncta  extitit    Hec  de  filiabus  S.  Leopoldi. 

Tab.  CI.  a  5.  Poppo  archiepiscopusTreverensis  Alius  Leopoldi  Pulchri,  marchionis 

Austrie,   et   f rater  S.  Leopoldi.     [F.  2V  ]   Cum  autem  pio  Leopoldo  ex  xo 
Hungaria,   Bohemia  et  Bavaria   bella  imminerent  et  ab  hostibus    plura 
sustineret  damn  a  in  terra  sua,  f  ratris  sui  Popponis  archiepiscopi  auxilium 
peciit.    A   quo  sibi  in   auxilium  ex   territorio    Treverorum    missus 
est  potens  consanguineus  suus,    nobilis  Atzo,  vir  animosus  et  bellicosus 
cum  notabili  milicia.    Qui  in  Austriam  descendens  magnifice  cum  gaudio  15 
a  pio  Leopoldo    susceptus  ac  marsallus  eius  constitutus  est.    Cum  vero 
hostes  ad  damnificandum  accederent,  Atzo  marsallus  et  S.  Leopold  us 
secum   cum  exiguo  exercitu  ingentem  adversariorum  multitudinem  stra- 
verunt,   quorum   multi    in    fugam  versi  in  fluvio  dicto  Marich  submersi 
sunt.     Et  Austria  quiete  pacificata  est.    Deinde  ipse  Atzo  est  a  S.  Leo-  20 
poldo   uxoratus   et  hereditarius    pincerna    Austrie   constitutus.    A    quo 
plura   genera   comitum,   nobilium    et   baronum   Austrie   descen- 
derunt:    de   Kienring  ,   de  Sunenberg,   de  Valckenberg,   de  Puchberg, 
deMistlpach,  Winckler,  de  Volkenstorf ,  de  Schonberg,  de  Starckhenberg, 
de  Liechtenstain,  de  Pettendarf,  de  Perchtolczdarf,  de  Weittra,  de  Tiern-  25 
stain,   de  Walsee,   de  Krey,  de   Wittingaw,  de  Kranichperg,  de  Capeli, 
de  Hackenperg,  de  Ottenstain,  de  Velsperg  ac  alie  potentes  geneologie  b, 
quarum  plures  defecerunt.  Poppo  siquidem  archiepiscopus  Treverensis  epi- 
scopatum  suum  laudabiliter  multis  annis  in  bona  pace  rexit  ibidem  sepultus. 

Pav.  b  8  u.  [F-  22]  Albertus  S.  Leopoldi  primogenitus,  vir  utique  timoratus,  30 

Tab.  CI.  a  5.  deo  et  ecclesie  devotus  religionisque  verus  amator.  Qui  anno  domini 
a  6.  1125.  cum  aliis  112 l  nobilibus  accinctus  gladio,  Newburgensis  ecclesie 
a  5<  et  omnium   claustrorum    in   marchia   existencium  advocacia  honestatus. 

Tab.  CI.  a  5.  Habuit  insuper   uxorem   filiam  ducis  Almi*,   sororem    Bele 

c  5.  a  5.  cec*  re8*s  Hungarie,  qui  earn  sibi  desponsaverat.  Porro  cum  dux  Boricius  35 
secundi  Steffani  regis  Hungarie  ex  parte  matris  f rater  insurgeret  contra 
Belam  cecum  regem  Hungarie,  i  11  us tris  marchio  Albertus  cum  sua 
milicia  ex  Austria  sororio  suo  regi  Bele  in  auxilium  venit.  Cum 
vero  dictus  Boricius  ex  adverso  in  primo  cumulo  Teutonicos  audiret, 
territus  fugam  iniit  una  cum  duce  Polonie,  qui  sibi  in  subsidium  venerat.  40 
a  6,  Et  in  fuga  multi  compressi  et  mactati  sunt.  Et  ita  rex  Bela  adiutorio 
marchionis  Alberti  triumphavit.  Hie  Albertus  marchio  paulo  post  mortem 
c  5.  a  6.  genitoris  sui  S.  Leopoldi  sine  liberis  diem  obivit  anno  domini  1136., 
sepultus  in  capitulo  Neuburgensi  apud  patrem  et  matrem  suam  dominam 
Agnetem.  45 

a  am  Rand  hinxugefiigt.    b  so  Hs. 

1  So  das  Def.  can.,  wahrend  die  Tab.  CI.  sagen:  und  mit  im  c 
und  XX  edler. 

8  Quelle  fiir  diesen  ZusaU  i*t  die  ungarische  Chronik  des  Johann 
1  on  Tharocx  h  4ff.  50 


—     729     — 

Hainricus    d ictus    vulgariter   Jochsamergot ,    S.   Leopoldi    pii  Tab.  CI.  a  6 
march  ion  is  Austrie  seen  nd  us  filius,  a  patre  minus  diligebatur  quam  alii 
fratres.   Qui  diucius  omnibus  vixit  et  in  excellenciores  seculares  [F.221  ]  u.  Pav.  b  8. 
honores    quam    alii  fratres  ascend  it.    Et  cepit  regere  marchiam  Austrie  Tab.  CI.  a  6 
5  mox  post  obitum  fratris  sui  Leopoldi  ducis  Bavarie  anno  domini  1142. 
et    rexit  earn   laudabiliter   35  annis,  princeps    honestus   et   timoratus. 
*Huic  Conrad  us   rex,    f  rater  uterinus,  post  obitum   fratris   sui  ducis  u.  Otto  Fris., 
Lepoldi  ducatum  noricum   concessit,  quern  consilio  matris  ducis  Hainrici  Chr,   VII,  26 
filius a    iam    abdicaverat.    Bex   itaque   Saxoniam   ingressus  pacemque 

10  cum  Saxonibus  faciejns  Gerdrudini   viduam  ducis  Hainrici  Superbi, 

filiam   Lotharii   imperatoris   Romani,   ducis   Saxonie  et  Brunsvice   eiw.  c5 
in    uxorem  dedit,  que  in  secundo  anno  post  defuncta  est  et  non  habuit 
heredem  ex  isto  Hainrico  duce,  coniuge  suo  secundo.     Hie  Hainricus 
Austrie  marchio  octavus  et  ultimus  rexit  earn  sub  marchionatus  titulo 

15  14  annis.     Conradumque  eius  nominis  II.,  regem  Romanorum,  in  Asiam  «•  Pav.  b  8. 
cum   expedicione   pro    tuicione  chrietiane  religionis  in  terra  sancta  una  Tab.  CI.  a  6 
cum  Ludovico  rege  Francie,  Ottone  episcopo  Frisingensi,  fratre  eius  ex 
utroque   parente,   aliisque  principibus  multis    secutus  est  anno  domini 
1147.    Et  in   reversione    in  tercio  anno  Greciam   applicuerunt  et  Con- 

20  s  tantinopolim    venerunt.     Ubi   domina  Theodora  'cognata  Emanuelis 

imperatoris    Grecorum   per   eum   Hainrico   duci    Bavarie   ac  marchioniw-  c  ^* 
Aufetrie  in  presencia  regis  Conradi  fratris  sui  ex  parte  matris  multorum- 
que   principum   desponsatab  est   anno  Christi   1149.     Qui  ex  ea  genuit 
duos  filios,   [F.23I  Leopold um  Virtuosum    et  Hainricum  de   Medling, 

25  ac  Agnetem,  que  a  patre  suo  desponsata  fuit  tercio  Steffano  regi  Hun- 
garie.  Que  obi  it  sine  liberis  sepulta  Wienne  apud  parentes  in  choro 
Scotorum. 

Sane   post    multos   interlocuciones   et   dietas    Hainricus  a  £• 
Bavarie    dux,   marchio  Austrie,  ducatum   Bavarie,  in  quo   annis 

3014  ducavit,  iuniori  Heinrico  duci  Saxonie,  vero  heredi,  non  longe 
a*  Ratispona  resignavit.  |Quo  circa  idem  Hainricus  iunior  sibi  dllOS 
comitatus  in3  terra  super  Anesum  dimisit.    At  Fridericus  im  per  a  tor  , 

in     presencia    Wladislai    ducis   Bohemie   aliorumque    multorum   spiri- 
tualium    et  secularium  sacri  imperii  principum  pacem  Australibus  Pav.  b8*. 

35  dedit,  suppresso  marchionatus  nomine  provinciam  Austrie  ad  ducatus 
preeminenciam  evexit  terramque  ipsam  magnis  et  singularibus  hones tav it 
privilegiis.    Quorum  tenor  sequitur  et  est  talis:4 

In  nomine  sancte   et  individue  trinitatis  Amen.     Fridericus  divina Pnv-  matus* 
favente  clemencia    Romanorum   imperator  semper   Augustus.     Quam- 

40  quam    rerum   commutacio   ex    ipsa   corporali    institucione  possit   firma 

m    consistere   nee   ea,   que   legittime  geruntur,    ulla  possint  refragacione  c 

a  filio  H8.    b  desponta  Hs.    c  ietraccione  Hs. 

1    Vgl.  xwn  folgenden  Text  oben  S.  166,  7— J. 
1  Nach  Otto  Fn's.y  Oesta  Frid.  II,  47;  vgl  oben  S.  176,  21. 
45  s  Die  Tab.  CI.  sagten  a  6 :  das  land  ob  der  Enns,  Herni.  Alt.  (Mon. 

Qerm.  hist.,  SS.  X  VII,  382),   dessen  Text  hier  vielleicht  hereinspielt  (vgl. 
oben  S.  176,42):  quosdam  ei  comitatus  adiungendo. 
*    Vgl.  oben  S.  177,20  ff. 

6  Zur  Textvergleichung  icurde  der  Druck  in  den  Mon.  Qerm.  hist., 
50  Leg.  11,  99  benutxt. 


—     730     — 

convelli,  ne  tamena  rei  geste  ulla  possit  esse  dubietas,  imperialis  debet 
intervenire  auctoritas.  Noverit  igitur  omnia  Christi  imperiique  et  nostri 
[F.23']  fidelium  presens  etas-et  futura  posteritas,  qualiter  nos  eius 
co opera nte  gracia,  a  quo  oelitus  pax  b  mi 8? a  est  hominibus  super  terrain, 
in  generali c  nostra  curia  Ratisbone  in  nativitate  S.  Marie  celebrate  in  5 
presencia  multorum  religiosorum  et  catholicorum  litem  et  controversiam, 
que  inter  carissimum  nostrum  patruum  Hainricum  ducem  Austrie  et 
inter  nepotem  nostrum  carissimum  Heinricum  ducem  Saxonie  diu  agitata 
extititb  super  ducat  urn  Bavarie  et  super  marcbiam  a  superiori  parte 
Anasi  fluminis,  terminavimus  hoc  modo,  quod  dux  Austrie  resignavit  10 
ducatum  Bavarie  et  dictam  marchiam,  quos  tenebat.  Qua  resignacione 
facta  mox  eundem  ducatum  Bavarie  contulimus  in  beneficium  duci 
Saxonie.  Predictus  vero  dux  Saxonie  cessit  et  renunciavit  omni  iuri  et 
action  i,  quas  habet  ad  dictam  marchiam,  cum  omnibus  iuri  bus  et  bene- 
ficiis.  Ne  [autem  in  hoc  facto  honor  et  gloria  patrui  nostri  carissimi  15 
aliquatenus  minuatur,  de  consilio  principum  illustri  principe  Wandislao  d 
duce  Bohemie  sentenciam  promulgante,  quam  ceteri  principes  appro- 
babanto,  marchionatum  Austrie  et  dictam  marchiam  super  Anesum 
commutavimus  in  ducatum.  Eundem  ducatum  cum  supradictis  iuribus, 
privilegiis  et  graciis  omnibus  liberalitate  cesarea  contulimus  predicto  20 
Hainrico  nostro  patruo  carissimo  [  F.  24]  ac  prenobili  sue  uxori 
Theodore  *  et  liberis  eorundem  ob  singularem  favorem,  quo  erga  dilectissi- 
mum  patruum  nostrum  Hainricum  Austrie  eiusque  conthoralem  pre- 
nobilem  Theodoram  et  eorum  successores,  erga  terram  Austrie,  que 
clipeus  et  cor  sacri  imperii  Romani  esse  dinoscitur,  afficimur,  de  con-  25 
feilio  et  consensu  principum  imperii  dictis  coniugibus,  eorum  in  eodem 
ducatu  successoribus  necnon  pre  fate  terre  Austrie  subnofcatas  conceasiones, 
constituciones  et  indulta  auctoritate  imperiali  in  iura  plena  et  perpetua 
redactas  donavimus  liberaliter  vigore  presencium  et  donamus.  Primum 
quidem ,  quod  dux  Austrie  quibusvis  8  subsidiis  seu  serviciis  tenetur  30 
nee  esse  debet  obnoxius  sacro  Romano  imperio  nee  cuiquam  alteri, 
nisi  ea  de  sui  arbitrii  faceret  libertate  eoh  excepto  dumtaxat,  quod 
imperio  iuvare  tenebitur*  in  Hungariam  cum  12  viris  armatis  per 
mensem  unumk  expensis  propriis,  in  eius  rei  evidenciam,  ut  princeps 
imperii  esse  dinoscaturJ  Nee  pro  conducendis  feodis  requirere  seu  35 
accedere  debet  b  imperium  extra  metas  Austrie,  verum  in  terra  Austrie 
debent  sibi  feoda  sua  conferri  per  imperium  et  locari.  Quod  si  sibi 
denegaretur,  ab  imperio  requirat  et  exigat  litteratorie  trina  vice.  [F.  24' J 
Quo  facto  iuste  sua  possidebit  feoda  sine  offensa  imperii,  ac  si  ea  cor- 
poral iter  conduxisset.  Dux  eciain  Austrie  non  tenetur  aliquam  curiam  40 
accedere  edictam  per  imperium  seu  quemvis  alium,  nisi  ultro  et  de  sua 
fecerit  voluntate.  Imperium  quoque  nullum  feodum  habere  debet  in 
ducatu  Austrie.  Si  vero  princeps  aliquis  vel  alterius  status  persona 
nobilis  vel  ignobilis,  cuiuscunque  condicionis  ex  is  tat,  haberet  in  dicto 
ducatu  possessiones  ab  ipso  iure  feodali  dependentes,  has  nulli  locet  45 
seub  conferat  b,  nisi  eas  prius  conduxerit  a  duce  Austrie  memorato. 
Cuius  contrarium  si  fecerit,  eadem  feoda  ad  ducem  Austrie  devoluta 
libere    sibi m   tunc    iure    proprietatis    et    directi    dominii    pertinebunt  b 

a  inde  Hs.     b  fehlt  lis.     c  humili  Hs.     d  so  Hs.    °  approbant  Hs. 
*  Theodere  Hs.    g  quibus  suis  Hs.   *■  et  Hs.    »  tenebatur  Hs.    *■  v'm  in  Hs.  50 
l  dinoscitur  Hs.     »»  sunt  Hs. 


—     731     — 

principibus  ecclesiasticis  et  monasteriisa  exceptis  in  hoc  casu.  Cuncta 
eciam  secularia  iudicia,  bannum  silvestriumb  et  ferinarum,  piscine  et 
nemora  in  ducatu  Austrie  debent  iure  feodali  a  duce  Austrie  dependere. 
Eciam  debet  dux  Austrie  de  nullis  opposicionibus  vel  obiectis  quibus- 
5cunque  nee  coram  c  .imperio  nee  aliis  quibuslibet  cuiquam  respondere, 
nisi  id  sua  propria  voluerit  facere  voluntate.  Si  voluerit,  unum  locare 
poterit  de  suis  vasallis  seu  homolegiisd  el  coram  illo  secundum  terminos 
prefixos  parere  potest  et  debet  iusticie  complemento.  Insuper  potest 
idem    dux  Austrie,  quando  impugnatus  fuerit  abe  aliquo  de  duello,  per 

10  unum    ydoneum  non   enormitatis  macula  retentum  vices  suas  prorsum 

supplere,  et  ilium f  [F.25]  ipsa*  eadem  die  seu  princeps  seu  alius  quis- 

quam    pro  alicuius  nota  infamie  non  potest  impetere  nee  debet  impugnare. 

Preterea  quicquid  dux  Austrie   in  terris  suis  seu  districtibus  fecerit  vel 

statuerit,  hoc  imperator    neques  alia   potencia   modis    seu   viis    quibus- 

15  cunque  non  debet  in  aliudh  quoquo  modo  in  posterum  commutare.  Et 
si,  quod  deus  avertat,  dux  Austrie  sine  herede  filio  decederet,  idem » 
ducatus  ad  seniorem  filiam,  quam  reliquerit,  devolvatur.  Inter  duces 
Austrie  qui  senior  fuerit,  dominium  Austrie  ten  eat.  Ad  cuius  eciam 
filium*  seniorem  dominium  iure  heredit&rio  deducatur,  ita  tamen,  quod 

20  ab  eiusdem  sanguinis  stipite  non  recedat  l  nee  ducatus  Austrie  ullo 
unquam  tempore  divisionis  alicuius  recipiat  sectionem.  Si  quis  in  dicto 
ducatu  residens  vel  in  eo  possessiones  habensm  fecerit  contra  ducem 
Austrie  oculte  vel  publice,  est  dicto  duci  in  rebus  et  corpore  sine  gracia 
condemnatus.     Imperium   dicto  duci  Austrie    contra  omnes  suos  iniuri- 

25  atores  debet  auxiliari  et  succurrere,  quod  iusticiam  n  assequatur  o.  Dux 
Austrie  principali  amictus  veste,  superposito  p  ducali  (i  pileo,  circumdato 
serto  pinnito  r,  baculum  habens  in  manibus,  equo  assidens  et  insuper  more 
aliorum  principum  imperii  conducere  feoda  sua  ab  imperio  debet.  8Et 
potest  in   terris  suis  omnibus  tenere  Judeos  et  usurarios  publicos,  quos 

30  vulgus  t  vocat  gawertschin  a,  sine  imperii  molestia  [F.  25' J  et  offensa. 
Si  quibusvisv  curiis  publicist  imperii  dux  Austrie  presens  fuerit,  unus 
de  palatinis  archiducibus  est  censendus  et  nihilominus  in  consessu  et 
incessu  ad  latus  dextrum  imperii  post  electores  principes  obtineat  primum 
locum.    Dux  Austrie  demand andi  et  deputandi  terras  suas,  cuicunque  * 

35  voluerit,  habere  debet  potestatem  liberam,  si,  quod  absit,  sine  heredibus 
liberis  decederet,  nee  in  hoc  per  imperium  aliqualiter  debet  impediri. 
Prefatus  quoque  ducatus  Austrie  habere  debet  omnia  et  singula  iura 
et  privilegiaet  indulta,  queobtinere  reliqui principalis  imperii  dinoscuntur. 
Volumus  eciam,   uty,  siy  districtus   et  diciones   dicti  ducatus  ampliati 

40  fuerint  ex  hereditatibus,  donacionibus,  empcionibus,  deputacionibus  vel 
quibusvis  aliis*  devolucionum  J  successionibus,  pre  fata  iura,  privilegia  et 
indulta  ad  augmentum  dicti  dominii  Austrie  plenarie  referantur.  Et 
ut  hec  nostra  imperialis  constitucio  omni  evo  firma  et  inconcussa  per- 
maneat,  presentes   litteras    scribi  et   sigilli   nostri   impressione   fecimus 

45    insigniri  adhibitis  ydoneis  testibus,  quorum  nomina  hec  sunt :   Pilgerimus 

a  ministris  Hs.  b  et  silvestria  Hs.  c  eorum  Hs.  d  homogiis  Hs. 
o  de  aliquo  duello  Hs.  t  dnc  ipsius  Hs.  s  nequit  Hs.  *  aliud  quod  Hs. 
i  iam  Hs.  k  filiam  Hs.  I  recedatur  Hs.  m  habeat  Hs.  n  iusticia  Hs. 
o  assequitur  Hs.  P  supposito  Hs.  q  ducatus  Hs.  r  pineato  Hs.  «  hier 
50  fehlt  etn  Satx.  t  vulgo  jBa.  a  Gauersttim  Hs.  v  quibus  Hs.  w  pre- 
sentis  Hs.    x  cuique  Ss.     Y  quod  Hs.     z  alii  Hs.      i  devolucionibus  Hs. 


—     732     — 

patriarcha  Aquileie,  Eberhardus  Salczeburgensis  archiepiscopus,  Otto 
F  risingensis,  Conrad  us  Pataviensis,  Eberhardus  Bambergensis  episcopus, 
Hartmannus  Brixinensis,  Hartwicus  Ratisponensis,  N.  Tridentinus  epi- 
scop  i ,  Guelfo  dux,  Conradus  frater  imperatoris,  Fridericus  filius  regis 
Conradi,  Hainricus  dux  Karinthie,  marchio  Engelbertus  a.' de  Hystria,  5 
marchio  [F.  26]  Adalbertus  de  Staden,  marchio  Dyepoldus,  Hermann  us 
comes  palatinus  de  Rheno,  Otto  comes  palatinus  et  frater  eius  Fridericus, 
Gebehardusb  comes  de  Sulczpach,  Rudolfus  comes  de  Sweinhunt  c, 
Engelbertus  comes  Hallensis,  Gebehardus  de  Purchausen  comes,  N.  comes 
de  Pilstain  et  alii  multi  etc.  10 

Signum  domini  Friderici1  Roman  i  imperatoris  invictissimi. 
Et  ego  Reinaldus  cancellarius  vice  Arnolf  i  Maguntini  arcbiepiscopi 
et  archicancellarii  recognovi  regnante  Friderico  Romauorum   imperatore 
semper  Augusto   in  Christo.     Datum  Ratisbone   15.  Kal.  Octobris    in- 
dicione  4.  anno  dominice  incarnacionis  1156.  feliciter,  anno  regni  eius  5.  15 
imperii  2. 

Tab.  CI.   a  6.  Ecce,   quam   gloriosa  pre   aliis    imperii  principibus  privilegia 

illustris  dux  Hainricus  sibi  et  successoribus  suis  magnifice  ab 
imperatore  Friderico  invictissimo  obtinuit,  inter  que,  ut  in  pileo 
ducal i    sertum    ferat   et    feodum   in    terra   sua  equester    accipiat;   alia  20 

u.  CAr.  Ursp.  Patent  Sllfficieilter  in  prescriptO  privilegio.      Hie    Hainricus 

.?54.*dux  A  us  trie,  dum  Fridericus  imperator  anno  domini  1158.  secundam 

expedicionem   in    Italiam    contra    Mediolanenses   moveret,    obsideret 

et  tandem  1162.   eam^caperet,   ingens  adiutorium  contra  hostes 

prebuit.8  25 

Pav.  c  1  u.  Hainricus   ipse    nobile  monasterium  apud  Wiennam  erexit,   quod 

lab.  CI.  a  6.  g.    Marie    Scotorum   vocavit,    ordinis    S.   Benedicti    multaque   bona  illi 
Pav.  c  1.  concessit.     In  quo  regularis  observancia  diu  [F.  26']  exacteque  servata 
est,  quam  pluresque  ibidem  monachi  vite  sanctimonia  claruerunt. 

Tab.  CI.   a  6.  Item  ampliavit  civitatem  Favianam,  que  modo  Vienna  nuncupatur,  30 

et  prim  urn  cast  rum  edificavit  in  curia  in  loco,  ubi  nunc  monasterium 
B.  Marie  fratrum  de  monte  Carmeli  consistit,  et  ibidem  habitavit  ceteras- 
que  civitates,  opida  et  castra  Austrie  auxit  et  in  meliorem  statu m 
reduxit.  Item  cenobio  Sancte  Crucis  in  valle  nemorosa4  Mynken- 
dorf  et  Sigenfeld  donavit  et,  quod  genitor  suus  dive  memorie35 
S.  Leopold  us  edificare  cepit,  ipse  complevit.  Item  duo  bella  cum 
secundo  Geisa  rege  Hungarie  in  campo  apud  fluvium  Lutacha  ksudavit. 
Item  cum  Guelfone  seniore  in  Bavaria  pugnavit,  item  cum  Otakaro 
iuniore,  marchione  Stirie,  insuper  cum  Sobieslao  duce  Bohemie.  Hungari 
ete  nim  etBohemi  multa  damn  a  Austrie  incendiis  ct  predis  temporibus  40 
huius    Hainrici    ducis    intulerunt.     Hie    dux    Hainricus   Jochsamergot 

a  Engelhard  us  Hs.     *>  Eberhardus  Es.    <*  so  Hs. 

1  Daneben  ist  wie  in  der  lateinisclien  bayerischen  Chronik  (vgl. 
oben  S.  179,  Anm.  1)  das  Signum  Friedrichs  eingezeichnet. 

2  Vgl.  oben  S.  180,  iJ8  f.  45 

3  So  ist  oben  S.  181,  Z.  22  von  Heinrich  dem  Lbwen  gesagt,  ohne 
doss  die  Quelle  bekannt  ware.  Die  Tab.  CI.  berichten  von  Heinrich  Jasomir- 
gott:  Er  verhalff  auch  dem  bemelten  kayser  Fridrichen  dem  ersten  die 
stat  Mailand  belegern  und  gewinen. 

*  So  auch  oben  S.  72.%  12.  50 


—     733     — 

cecidit  de  equo,  post  qnem  casum  in  brevi  annis  plenus  ad  vitam  aliam  u.  Pav.  e  1. 
migravit  feliciter  anno  domini    1177.,  sepultus  Wienne    in  choro  apud  Tab.  CI.  a  6 
Scotoe  in   eius  f undacione.    Domina   autem  Theodora  vidua  sua   diem u-  °  6- 
obivit   anno    Christi  1182.,   similiter  Agnes    filia  eorum.    Ana  be  sepulte 
5  sunt    apud   dictum    ducem   Hainricum    felicis  recordacionis    apud 
Scotos.      Et  reliquerunt  duos  filios,  Leopold  urn  et  Hainricum,  de  quibus 
infra  suo  loco  dicetur. 

[F.27]    Leopoldus   dictus    Junior   et    Largus   S.   Leopoldi    piiaff. 
marchionis  tercius   filius.    Cumque  plus   amaretur    a  patre,  propositus 

10  fuit  in  regimine  fratri  suo  Hainrico  Jochsamergot  cepitque  regere 
marchiam  Austrie  'anno  Christi  1136.  statim  post  patris  et  fratris  sui 
Alberti  obi  turn,  princeps  animosus,  septimus  marchio  orientalis.  Rexit 
marchiam  annis  sex. 

Anno  domini  1139.1  Conradus   rex  Bavariam  ingressus  fratri  suo 

15  uterino,  marchioni  Leopoldo,  ducatum  noricum  concessit.* 

8  Qui  omnibus  pene  baronibus  ad  eundem  ducatum  pertinentibus  Otto  Fris.t 
amore  seu   terrore   ad   eum    confluentibus  primo   metropolim  ac  sedem  Chr.  VII,  25 
ducatus  fiatisponam  dicioni    sue  subdidit.    Post  collecto  milite  copioso  u.H.Welf.467 
8uperiores  partes  Bavarie  pertransiens  in    ipso  eius  termino  iuxta  Licum 

20  fluvium  contra  urbem  Augustensem    negocia  terre  per  triduum  tractans 
strennui  iudicis  officium  exercuit,  sed  amissis  aliquot »  de  suis  festinanter 
revertitur.    Dum  vero  anno  Christi  1140.*   in  Idibus  Augusti  in  ob-u.  Chr.  Ursp. 
sidione  castri  Velaya   duorum  f  rat  mm,  qui  soli  ex  noricis  baronibus  in  344. 
parte  expulsi  ducis  Hainrici    dicti  Superbi5  steterant,  incaute  mora- 

25  retur,  supeireniens  Guelfo  frater  eiusdem  ex  improvisu  fortissime  pug- 
nando  cesis  ex  utraque  parte  'pluribus,  multis  captis  ipsum  ducem 
Leopoldum  ignominiose  fugere  coegit.  Ipse  enim  Guelfo  prefatum 
ducatum  iure  hereditatis  [F.27*]  ad  se  spectare  proclamans  dum 
iusticiam  apud  regem  Conrad  um  impetrare  non  posset,  ad  rebellionem 

30  se  parat.  Ob  hoc  rex  circa  idem  teropue  castrum  eius  Weinsperg  ob- 
sedit.  Quern  Guelfo  collecto  milite  in  die  S.  Thome  apostoli  dum 
incaute  pugna  aggredi  attentat,  amissis  aliquot,  multis  captis  cum  paucis 
fugit  e  prelio. 

Non  multo  post  Leopoldo  in  urbe  Katispona  civilia  iura  disponente  Otto  Fris.  L  c. 

35  ex  palatini  comitis  de  Witelnspach  Ottonis  importunitate  sedicio 
oritur.  Dux  cum  suis  populo  circumquaque  concurrente  arma  arripuit 
succensigque  aliquibus  urbis  vicis,  civibus  tarn  armorum  quam  incendii 
metu  discurrentibus  periculum  evadens  urbe  recessit  ac  vastatis  in 
circuitu   agris   ad   tempus  inde   divertens  collecto   milite   non  longe  a 

40  civitate   castra    posuit   tandemque  terrore  perculsos  pecunie  paccione  in 

*  so  Hs. 

1  Die  Quelle:  1138. 

2  Zwr  Uebersetxung  der  Worte:  machet  er  . . .  zw  hertzog  zu  Pairen 
ist  hier  der  Wortlaut  Ottos  von  Freising  vericendet,  der  aus  der  Original- 

45  *telle  schon  einmal  oben  S.  729,  8  ubernommen  tcorden  ist. 

9  Der  Text  der  beiden  folgenden  Abschnitte  auch  oben  S.  164  f.  in 
Kap.  48. 

4  Vgl.  oben  S.  165,  Anm.  1. 

6  Zueatx  aus  Tab.  CI.  a  6.  Die  Worte  expulsi  dicti  Superbi  fehlen 
50  oben  S.  165, 10. 


—     734     — 

dedicionem  accepit.  Dehinc  dedecus  a  Guelfone  sibi  apud  Velaya 
castrum,  quod  modo  vocatur  Ahaimstain,  illatum  ulcisci  stataens 
armata  manu  ad  Licum  usque  progreditur  ibique  destructis  quorundam 
inimicorum  municionibus  cunctisque  circumquaque  vastatis  per  fines 
ecclesie  Frisingensis  cum  multo  eiusdem  ecclesie  detrimento  5 
revertitur. 
Tab.  CI.  b  1  Dictus   dux  Leopoldus  monasterium  Gotvicense  suis   bonis  locu- 

u.  Pav.  c  1.  pietavit. 
Tab.  CI.  bl  Cenobio  Sancte  Cruris  Drumaw  et  Tallern  cum  vineis,  [F.  28] 

pratis,  silvis  et  piscacionibus  donavit.  ^q 

Anno  domini   1138.  huic  Leopoldo   fuit  desponsata  Maria   filia 
Sobieslai    ducis    Boheroie,    filii   Wladislai    secundi    regis    Bohemorum, 
u.  c  6.  a  patre  eius,  que  obiit  sine  liberis. 
Pav.  c  1  u.  Post  varios  q  uipp  e  bellorum  cursus  dux  Leopoldus  victor  evadens 

Tab.  CI.  bl.  Ratispone  infirmatus   ductus    in    cenobium   Inferius    Altach  Pataviensis  ^5 
P^,f^?7  diocesis    anno   ducatus    sui    4.   diem   obivit  anno   Christi   1142.     Cuius 
'  vlI>-°-  corpus   in  Austriam   delatum    in  monasterio  Sancte  Cruris,   quod  pater 
eius  construxerat,  in  capitulo  tumulatum  fuit.    Eique  in  marchia  orientali 
et    Bavarie    ducatu    f rater    eius    Hainricus    successit.     De    quo    supra 
dictum  est.  20 

Tab.  CI.  b  1.  Ernestus  dictus   Adolescens,    S.  Leopoldi    pii  marchionis    quartus 

filius,  pulcher  ac  speciosus  adolescens  18  annorum,  cuius  fama  ad  Renum 
usque  volavit,  omni  venacione  delectabatur.  In  florida  iuventute  mortem 
cum  vita  commutavit  sine  uxore  et  liberis,  sepultus  in  capitulo  Sancte 
Cruris  apud  fratrem  suum  Leopoldum  ducem.  25 

Tab.  CI.  b  1.  Otto  quintus  filius  S.  Leopoldi  pii  marchionis  doctissimus,  religiosus 

Pav.  c  7.  ac  beatus  episcopus  Frisingensis.    Cui  a  puericia  ipsa  semper  religionis 
studia   placuerunt.    Ut    primum  lit t eras  edidicit  latinas,    Ottone   primo 
Neuburgensis  ecclesie  preposito   defuncto   eidem   ecclesie  in  prepositum 
prefectus.     Mox  dehinc  in  Parisius  missus  apud  celebrem  illam  scolam  39 
Cont.  Cl-[F.28']  et    toto    orbe  famosam  liberales   artes   edocuit.    Unde  dum 
Xeob.  L,  610.  post    aliquot  annos   rediret,  ecclesiam    suam,   videlicet   Neuburgensem, 
veneratus   ei  attulit  preciosissimas    reliquias;    quae   f estiva  populi    et 
cleri  processione  marchio  pater  eius  suscipiens  venerabiliter  super  aram 
S.  Marie,   ut  curatissime  servarentur,   deportari  fecit.     Ut  autem  eidem  35 
ecclesie  perpetuo  manerent,  nomen  reliquiarum,  ut  dicitur,  prodere  noluit. 
610,  23.  Paucis  vero    diebus  domi  demoratus  ad  scolas  rediit  de  propria  camera 
ex    redditibus   ecclesie,  cui    preerat,  datis    studii  causa  stipendiis.    Ibi 
Pav.  c  1  ipsam    totius   vite   magistram   sectatus  philosophiam   denique  altissime 

theologie   ediscendis    archanis    totum  se  tradidit.    Qui  bus  in  rebus  cum  40 

u.  Cont.  CL-  reliquis   sui    evi    doctissimis    viris   prestare   videretur,  dum   ad  propria 

Neob. l.t  610.  redire  parat,   ad  Cistercienses  monachos  se  contulit,    in  cenobio  Mori- 

Pav.  I.  c.  mundi,    ubi  pernoctaverat,   cum   aliis   15   electissimis    clericis   professus 

regularem  induit  disciplinam  statimque  eorum  assequi  magisterium  meruit, 

quorum    ante   discipulus    fuerat.     In    monasterio    Morimundensi   abbas  45 

Cont.  C7.- ordinatur,  reliqui   vero  omnes   socii  sui   in   diversas  dignitates  pro- 

Neob.  L,  611.  moti  sunt.    Quorum  unus  Fridericus  nomine  in  abbatem Paumgartenperg 

et  deinde  in  Bungaria  in  episcopum  electus  fuerat.   Quo  audito  S.  Leo  - 

po  Id  us  pater  eius  ecclesiam  collegia  tarn  Neuburgensem  in  regularem 

1  Auch  obtn  S.  165,  31  ff.  vertcendet.  50 


—     735     — 

mutavit,  ut  supra1  liabetur.  In  prefato  monasterio  ipsePar.  el. 
dominusOtto  malta  laudatissime  sue  conversacionis  docomenta [F.  29] 
relinquens  ad  ecclesiam  Frisingensem  invitus  vocatus  pontificem  cla- 
rissimum  gessit,  distracta  predia  vendicavit,  edificia  restituit,  religionem , 
5  que  peDe  perierat,  in  priorem  erexit  formam  tantaque  illi  ecclesie  bona 
con  tu  lit ,  ut  fundator  eius  magis  quam  instaurator  putaretur.  Hie c  1 v- 
cum  rege  Conrado  Suevo  eius  nominis  II.  in  Greciam  Siriamque  pro- 
fectus  beUis  omnibus  interfuit,  que  cum  Turcis  Sarracenisque  seu  secunda 
seu    ad  versa   gesta   sunt,   consilioque   et   armis   rem   christianam    iuvit. 

10  Vidit  Hierosolimam  et  sacram  domini  turn  bam  salvatoris  ipseque  in 
Jordane  lavari  meruit.  Neque  in  tot  curia  totque  labpribus  studia 
litterarum  neglexit,  in  ocio  negocium,  in  negocio  ocium  sectatus.  Historiam  » 
namque  ab  ortu  mundi  usque  in  sua  tempora  non  inutilem  deduxit 
atque  in    octo  digessit  libros.    Quorum  septem  magnam  germanicarum 

15  rerum   noticiam   reddunt,   octavus  supernam    Christi   civitatem   pulchre 
periteque  figurat.    Ecclesiarum  causas,    pupiUos  viduasque  et  omne  op- 
pressorum  hominum  genus  apud  imperiale  tribunal  tutatus  est  indefesse. 
*  Siquidem  invictissimo  imperatore  Friderico  patrueli  suo  in  italicam  Conr.  Sacr. 
expedicionem    iter   agente   cum    et   ipse    sicut   necessarius    et   perutilis  322  (Rahew., 

20  imperii  negociis  ire  debuisset,  nutu  divino  contigit  ipsum  iter  retractare,  O.Frxd.lV,14). 
ut   vir   religiosus   inter    manus    fratrum   orancium    pocius   quam    inter 
strepitus  preliancium  expirans  dicere  [F.  29']  posset b :  Domine,  suscipe 
me,     ut  cum  fratribus  meis  sim,  cum  quibus  etc.    Benigne  vero  ab  im- 
peratore dimissus  multis  gemitibus  commissam  sibi  sue  benignitati  com- 

25  mendavit  ecclesiam.  Ac  quodam  spiritu  prophetico  de  fine  suo  prescius, 
ne  post  mortem  suam  ipsam  aliquo  modo  gravaret,  i  n  libertate  eleccionis, 
ut  iam  septus  in  aliis  ecclesiis  factum  esse  dicebatur,  earn  nullo  modo 
privaret,  postulavit  atque  super  hoc  fide  accepta  ad  propriam  sedem  rediit. 
Salutatis    fraterna  caritate    media   quam   intime  fratribus  et   valedicto 

30  magna  cordis  contricione  et  lacrimarum  effusione  multis  asstantibus 
et  contuentibus  sedem  Frisingensem  deseruit,  occasione  visitandi 
Cisterciense  capitulum  viam  carp  it  et  iam  dudum  languore  ac  debilitate 
corporis  invalidus  laborioso  i  tin  ere,  nihil  tamen  adhuc  suis,  qui  secum 
erant  ,    metuentibus,    ad   prenominatum   Morimundinense   monasterium 

35  pervenit.  Ibi  per  aliquot  dies  lecto  Cubans  et  iam  de  obitu  suo  nequa- 
quam  dubius  dum  sacro  liquore,  sicut  mods  est,  perunctus  fuisset  et 
de  omnibus  rebus  propriis  laudabili  testamento  ordinasset,  inter  cetera 
se  catholice  fidei  assertorem  iuxta  sancte  Rom  an  e  ymmo  universalis 
ecclesie  i  reguJam  professus  est.    Convocatis  igitur  ad  se  in  cubiculum  Pav.  c  lv. 

40  monachis  plura  de  bono  religionis,  de  immortalitate  anime,  de  pena 
damuatorum,  de  gloria  salvandorum  graviter  et  sapienter  locutus  est  in 
habitu     monachal],  quern  semper  gerebat.     [F.  30 J  Deinde  multa  prius  Conr.  Sacr. 

(Rakew.)  I.  e. 

a  Historiamque  Hs.    b  possit  Hs. 

1  S.  723,  31. 

45  a  Der  folgende  Text  entstammt  nieht}   wie  es  scheinen  honntej  den 

Qesta  Friderici  Rahetcins  IV,  14  allein,  sondern  ist  ausser  aus  den  Oesta 
ouch  aus  dem  die  Qesta  beniitxenden  Liber  traditionum  Frisingensium 
des  Conradus  Saerisia  (Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XXIV,  322  f.)  entnommen, 
wie   die  Lesarten   und  die   in  letxterer   Quelle  sich  findenden    und  oben 

50  tciederkekrenden  Zusdtxe  beweisen. 


—     736     - 

cordis  contricione  et  humili  confessione  reatum  suum  cognoscens  in 
tan  turn  eciam,  ut  de  minimis  petens  veniam  servorum  suorum  pro- 
sterneretur  pedibus,  sumptis  sacrosanctis  misteriis  in  medio  multitudinis 
sanctorum  hominum  tarn  episcoporum  quam  abbatum  una  cum  ipso 
laudes  canencium  atque  de  interitu  tanti  viri  miserabili  fletu  condolencium  5 
necnon  et  immoderatam  »  cordis  contrition  em  *>  seu  humilitatis  ex- 
hibicionem c  divinitus  illi  inspiratamd  cum  non  modica  admiracione 
animadver  tencium  domino  spiritum  reddidit.  Cuius  revera  morte  summa 
prudencia  mentis,  regalis  forma  corporis  tibi,  Frisingia,  laus  et  gloria 
specialis,  tocius  ecclesie  spes  maxima  et  decus  eximium  [et,  quicquid  10 
humana  fragilitas  novit  esse  iocundius,  to  turn,  proch  dolor,  in  momento 
evanuit.  Fefix  utique  et  pro  meritis  suis  divino  munere  donatus,  ut 
antea  raptus  sit,  quam  unicam  suam  dilectam  ecclesiam,  cui  intimo 
amore  annexus  fuerat,  in  favillam  et  cinerem  conversam  vidisset  et 
subversam !     etc.  15 

Raheic.  I.  c.  Cum  autem  aduc  vivens  locum  sepulture  sue  fratribus  digito  de- 
monstrasset  extra  ecclesiam  in  loco  humili,  ubi  scilicet  ab  omnibus 
fratribus  calcari  debuisset,  huic  eius  ultime  voluntati  obviandum  puta- 
batur,  et  intra  septa  ecclesie  [iuxta  mains  altare  honoritice  tumulatus 
est,  eiusque  sepulchrum  a  cunctis  fidelibus  honore  et  veneracione 20 
Pav.  c  1  «>.  dignum  babetur.  Cuius  probatam  [F.30'J  vitam  precessisse  mira,  que 
ad  ipsius  sepulchrum,  ut  fratres  asserunt,  miracula,  que  deus  operatur, 
testantur. 

Hie    preclarissimus    pontifex    duo    monasteria    ordinis 
Premonstratensis    in    sua    diocesi    fundavit ,    unum    dictum  25 
Sceftlarn1  anno  Christi  1140.,  ubi  olim  fuit  cenobium  ordinis 
S.  Benedicti,  sed  per  Hu'nos  aut  Arnoldum  Impium2  in  de- 
sertum   omnino   redactum,   alterum   prope  Frisingam  Nova- 
cellam8S.  Petri  anno  domini  1141.4,  22.  anno  ab  incepcione 
eiusdem   ordinis.     In   cuius  monasterii  capella  S.  Katherine  30 
S.  Marinus5  presul  et  suus  capellanus  Declaims  sepulti  re- 
quiescunt,   ad    quorum   tumbam  altissimus   miracula  in  dies 
operari   non  cessat.     Insuper  anno  Christi  1142.   collegium 
canonicorum  secularium  S.  Sixti   in  Sliersee6  fundavit,    cui 
advocatum    nobilem    quendam    Waldecker    preposuit.      Ubi  35 
similiter  quondam  monasterium  sub  regula  S.  Benedicti  floruit 

a  immoderata    Hs.       *>  contricione   Hs.      c  exhibicione    Hs.      d  in- 
spirata  Hs. 

1  Schaftlarn ;  vgl.  oben  S.  165,  Anm.  5. 

3  Vgl.  oben  S.  118,19  ff.  40 

3  Neustift;  vgl.  oben  S.  165,  Anm.  4  und  5. 

4  Zu  dieser  Jahrxahl  vgl.  Meichelbeck,  Historia  Frisingensis  I,  1,320. 
*  Oben   S.  62,  30    S.    Maurus  genannt.     Nach    Rader,    Bavaria 

sancta  II,  114  kommen  fur  ihn  auch  die  Narnen  Maurinus  und  Martinus 
vor.  Sein  angeblicher  Bischofssitx  ist  unbekannl.  Die  Oebeine  der  hi.  Marinus  45 
und  Theklanus  xu  Neustift  icurden  1634  durch  die  Schweden    vemichtet; 
vgl.  Prechtl,  Beitr&ge  xur  Geschichte  der  Stadt  Freising  III,  33. 
8   Vgl.  oben  S.  166,  Anm.  1. 


—     737     — 

per  quinque  fratres  *  constructum,  sed  per  Arnoldum  ducem, 
ecclesiarura  destructorem,  vel  Hunos  ex  integro  desolatum 
fuerat. 

Hie   beatus   episcopus  in  sua  diocesi  multas  ecclesias 
5  propria  manu  consecravit.  Inter  quas  basilicam  in  Cbemoten8, 
filialem  parrocbialis3  inVilsbaim,  in  honore S.Marie  Magdalene 
dedicavit  1142. 

Eagewinus   vero,   canonicus   Frisingensis,   abbreviator 
et    notarius   suus  sibique   multum  familiaris,  qui  morti  eius 
10  preciose  interfllit,    hoc   epitaphium   composuit    et  tumulo    eius    in-Rahew., 
scribi  fecit:  Q.FriddV,14. 

[F.  31 J  Libra m  Phebus  subiit  cum  falcitenente, 

Luci  nox  prevaluit  die  deerescente, 
Vita  minus  habuit  morteR  prevalente, 
15  Otto  quando  corruit  raptus,  heu,  repente. 

Hie,  si  gradum  consulis:  presul  dignitate; 
Formam :  decens,  habilis,  iuvenis  etate; 
Genus:  alta  n  obi  lis  regum  maiestate; 
Mores :  commendabilis  mira  probitate. 

20  Monachum  se  prebuit,  si  religionem, 

Ydeas  asseruit,  si  positionem. 
Virgo,  cuius  meruit  intercessionem, 
Eius  ad,  quern  genuit,  agat  mentionem. 

Huius  frequens  ocium  in  pbilosophia, 
25  Mai  us  exercicium  in  theologia, 

Fedus  sibi  mutuum  cum  phylologia; 
Nunc  sit  ei  speculum  sum  ma  theoria. 

Plangat  hunc  Germania  planctu  general i, 
Magis  b  tu,  Frisingia,  orbac  viro  tali, 
30  Cui  tot  privilegia  dono  speciali, 

Jugi  querimonia  debes  lamentari. 

Huius  in  d  te  d  studio  studium  vigebat ; 
Grata  disceptacio  pi u res  acuebat. 
Quid  mos  aut  quid  racio,  nemo  non  videbat; 
35  Fraus  et  cavillacio  la  tens  non  latebat. 

»  nocte  Hs.    b  Maius  Hs.    c  orbata  Hs.    d  vite  Hs. 

1  Meichelbeck,  Ristoria  Frisingensis  7,  7,  79;  Bitterauf,  Die  Tra- 
ditionen  des  Hoehstifts  Freising  7,  112. 

7  Kemmoden,  Nebenkirche  der  Pfarrei  Vilsheim,  Dekanats  Landshut. 

40  a  Pei,  SS.    Rer.    Austr.  7,  1201   druckte   irrtiimlich:    in    Chemotn 

filialem,  parochialem  in  Vilshaim,    woraus  bei  Meichelbeck,  Hist.  Fris.  7, 

7, 325  falschlichericeise  xwet  angeblich  von  Bischof  Otto  geweihte  Kirchen 

entstanden :    ecclesiam  filialem  in  Chemotn   et  parochialem  in  Vilsheim. 

(^uellen  u.  ErOrterungfin  N.  F.  III.  47 


—     738     — 

Hie  sacrum  ecclesie  sublimavit  cultum. 
Ipse  dedit  strepere  logicum  tumultum; 
Hoc  in  eius  cinere  totum  est  sepultum. 
Talem  nemo  plangere  potest  satis  multum. 

[F.3V]      Quis  nunc  tantam  gloriam  forinis  affirmabit?  5 

Quis  ad  consequenciam  tropos  revocabit, 
Aut  quis  eleganciam  dictis  assignabit? 
Heu,  qualem  sentenciam  scola  vento  dabit! 

Quid  rerum  compactio  sagax,  dum  rimalur, 
Mathesis  abstractio  quid,  dum  contemplatur?'  10 

Quid  nisi  hie  privatio,  per  hunc  dum  probatur, 
Quid  ambaruma  actio  morte  sciri  datur? 

Huius  necem  patria  iuste  dedignata, 
Clara  *>  dolens  atria  rectore  privata. 

De  se  bene  meritum  cernens  in  favilla  15 

Ivit  in  interitum  pariter  et  ilia. 

Quicquid  in  orbe  beat  preclaros  et  meliores, 
Presulis  Ottonis  mire  cumuiavit  bonores. 
Si  proavi  vel  avi  probitas,  sacer  ordo,  potestas 
Deberentc  mortis  furias  cohibere  molestas,  20 

Non  moriturus  erat  preclare  preditus  illis. 
Heu,  talem  communibus  accessisse  faWllis ! 
Quam  facunda  viri  vox,  qualis  philosophia, 
Hortatu  regum  docet  edita  chronographia. 

Luxit  eum  propria  sedes  comitata  ruina.  25 

Propicietur  ei  deus  et  pia  virgo  Maria! 

Tantas  ad  exequias  turba  populorum 
Pias  fundat  lacrimas  mestum  ducens  choruml 
Ad  preces  continuas  et  lamenta  quorum 
Ilium  salvet,  animas  qui  beat  his  tor  urn!  30 

Obiit   autem   Otto   episcopus  Frisingensis    dignissimus 
IV,  14.  /s.fidelissimusque  interpres  inter  sacerdociura  etimperium  anno 

incarnacionis  1158.    10.  Kal.  Octobris1   in  die   S.   Mauricii    regnante 
serenissimo  Friderico  anno  imperii  eius  3.,  regni  5. 
Tab.  CI.  b  1  [F.  32]  Sextus  vero  filius  S.  Leopoldi  Conradus  nomine,  amator  35 

u.  Pav.  c  1  «\  iusticie,  adultus  fact  us  Pataviensis  ecclesie  pontificatum  adeptus  post 
mortem  Remberti*  1 148 d  clero  et  populo  carus  fuit.  Quem  episcopatum 
16  annis  feliciter  rexit.  Deinde  mortuo  Eberhardo  archiepiscopo  Salcze- 
burgensi  tempore  pape  Alexandri  III.   in  archiepiscopum  Saiczeburgensem 

a  amborum  lis.    b  Clare  Hs.    c  Deberet  Hs.     *  am  Rand.  40 

1  22.  September,  Tag  des  hi.  Mauritius. 

8  Quelle  :  nach  abgang  pischof  Reinprechts. 


—     739     — 

promotus  est  anno  Christi  1164.  Sedit  landabiliter  annis  quatnor.  Ubi 
multas  tribulaciones  propter  prefatum  Alexandrum  III.,  quern  colebat, 
ab  imperatore  Friderico  I.  patruo  suo  et  Victore  antipapa  ac  Rudperto 
Pataviensi  episcopo  passus  est.  Bed  ipse  ut  verus  dei  athleta  se 
5murum  pro  ecclesia  dei  posuit  et  vero  pape  Alexandro  con- 
stanter  adhesit,  immo  eciam  stabilitate  sua1  totam  Austrian*  Tab.  CI.  b  1 
ad  idem  verum  caput  traxit  et  indubitatum  papam.  In  his  tribulacionibus 
et  adversitatibus  ab  imperatore  illatis  transtulit  se  in  monasterium 
Admontense  in  Eni  valle.    Cui  multa  bona  fecit    Ibi  infirmatus  domino u.  Pav.  el9. 

10  nostro  Jesu  Cbristo  ilium  vocante  de  medio  est  sublatus  et  in  eodem 
cenobio  Admontensi  in  pace  est  sepultus  anno  Christi  1168. 

Leopoldus  virtuosus,  ortodoxus  ac  bellicosus  princepe,  d ictus  pater  Tab.  CI.  b  2 
pairie,  primogenitus  ducis  Hainrici  Jochsamergot,  cepit  ducatum  Austrie 
regere   defuncto  patre  anno  Christi  1177.,  secundus  dux  Austrie,  amator 

15  spiritualium  hominum.  Hie  Leopoldus  presens  fuit,  quando  papa 
Alexander  III.  et  imperator  Fridericus  reconciliati  sunt  apud  Vene- 
[F.32']cibls  anno  domini  1178.  9.  Kal.  Augusti.* 

Hie  dux  Leopoldus  anno  Christi  1181.  mare  transiens  ex  terra 
sancta  magnam  partem  sancte  crucis  quasi  palme  virilis  in  longitudine 

20  secum  attulit,  que  usque  hodie  in  monasterio  Sancte  Crucis  ostenditur. 
Item  cum  imperatore  Friderico  I.,  Pbilippo  rege  Francorum  et  Richardo 
rege  Anglie  aliisque  principibus  pluribus  in  terram  promissionis  pro 
fide  Cbristi  transivit  anno  domini  1189.  Ubi  ob  sua  egregia  ibidem* 
viriliter  cum  effusione  sanguinis  in  propria  persona  facta  nova  anna  u.  2.lat.Ausx. 

25  rubei    colons   cum   albo  in  medio  posito  per*  trans  versum*  quinque4 
aureis  aquilis4   mutatis4  ab  eodem  Friderico   imperatore  honoratus  est- 
In  perpetuum  sue  invicte  strennuitatis  signum  hunc  gloriosum  2.  lot.  Ausx. 
clipeum    domus   Austrie,    supra   galeam    coronam   auream   cum    magno 
manipulo  pennarum  pavonum,  contra  infideles  pugnando  obtinuit  cruce 

30  signatus,  quoniam  ex  mandato  cesaria  Friderici  pan nerium  Austrie 
precessit  pannerio  regis  Anglie.  Quod  regem  angustiabat;  ideo  vexillum 
Austrie  oppressit.  Tacuit  autem  Leopoldus,  quia  ea  die  pugnandum 
fuit.  Et  eciam  Christiani  postea  obtinuerunt  victoriam  sub  vexillo 
Austrie,  quod  in  maxima  necessitate  contra  host es  Christi  erigebatur. 

35  *  am  Rand  hinxugefugt. 

1  Eat  man  es  hier  nur  mil  rhetorischer  Ausschmiickung  der  Texte 
beider  Quellen  xu  tun  oder  liegt  ein  dritter  Quelleniext  vor?  Letxteres  ist 
uahrschetnlich.  Vielleicht  etne  Vtta  Chunradi  episcopi  Salisburgensis. 
Man  vefgl.  die  Stelle  in  der  Vita  Oebehardi  et  successorum  eiu8  (Mon. 
40  Qerm.  hist.,  SS.  XI,  45):  pretaxatus  presul  (Konrad  von  Salzburg)  im- 
mobilis  columpna  veritatis,  eed  et  aequivocus  eiun  Chunradus  Mogontinae 
sedis  preclarissimus  nee  non  et  Hartmannus  Brixinensis  ecclesiae  sanctis- 
simus  episcopus  murum  se  pro  domo  Israel  opponebant. 

*  Das  Tagesdatum  diirfte  dem  Ckr.  Ursp.  358, 24  entnommen  sein, 
4o  uelch  letxteres  aber  die  richtige  Jahrxahl  1177  daxu  angibt. 

■  Zu  Mon.  Oeim.  hist.,  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXU  ist  hier 
xu  bemerken,  dass  Fexens  Abdruck  hier  nicht  luckenhaft  ist. 

4  W  ohl  Zusatx  aus  dem  deutschen  Ausxug  (vgl   Mon.  Qerm.  hist., 
Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXUI),  wo  es  hetsst :  und  verkert  den  alten 
fiOschilt  mit  den  funf  adlern,  was  auch  Ebran  109  iibernommen  hat. 

47* 


-     740     — 

Ckr.Ur8p,361.  Fuit  autem  rex  Anglie  Richard  us  homo  ferocissimus,    favorabilis, 

glorie  cupidus,  pecunie  liberalis,  quern  ipai  Sarraceni  et  populus  christian  us 

Tab.  CI.  b  2.  ac   alii  timuerunt.     Anno    Christi   1193. l   rediens   ab   expedicione 
Ebran  109.  Hierosolimitana   veniens  [F.  33]  Austriam  Wienne  capitur  pro  ob- 

Tab.  CL  b  2.  proprio,  quod  duci  Leopoido   in  terra  sancla  cum   suppressione    vexilli  5 

2.  lot.  Ausx.  Auetrie   intulerat.    Coactus  fuit  ampliare   muros  civitatis  Wienensis   et 

fossatum   et  Anesum,   Haimburgam  ac  Novam  Civitatem  innovare  euis 

Ebran  109.  propriis  expensis,   insuper  dare  imperatori  Hainrico  VI.  100000  et  duci 

Tab.  CL  b  2.  Leopoido  50000  florenorum  pro  sua  liberacione.   Qui  liberatus  in  patriam 
Chr.UrspJ}61.  propriam  devenit  ibique  postmodum  fuit  a  quodam  milite  occisus.    Hie  10 

Tab.  CL  b  2.  Jjux  Le0p0idU8  civitatem  Wienensem  ampliavit  et  civibus  ibidem  bona 
fecit.  Insuper  quia  Sobieslaus  dux  Bohemie  sepe  damna  Austrie  in- 
tulerat, idcirco  hie  Leopoldus  dux  exercitum  movit  in  Moraviam*  et 
apud  civitatem  Olmuncensem  et  Brunnam  longe  lateque  terrain  devastavit. 
Denique  patruum  suum  Fridericum  ducem  Bohemie,  Wlasdilai  II.  regis  15 
Bohemie  filium,  per  dictum  ducem  Sobieslaum  e  regno  pulsum  in 
ducatum  Bohemie  restituit.  Item  anno  domini  1174.  dux  Leopoldus 
et  frater  suus,  dux  Hainricus  de  Medling  senior,  accincti  sunt  glad i is 
militaribus  penthecostes.  Et  eodem  die  duci  Leopoido  desponsata  fuit 
domina  Helena  filia  secundi  Geyse  regis  Hungaiie,  Bele  III.  soror,  que  20 
tamen  in  iuventute  sibi  promissa  fuit.  Ex  qua  genuit  duos  filios  et 
c  6  u.  2.  lot.  unam  filiam,  Hainricum»  et  Leopold um  et  Chunegundam,  que  despon- 
Ausx.  sata   fuit  Ottakaro  [F.331]  iuniori,  duci»>  Stirie,    a  patre  suo,    qui  ei 

aliquot  districtus    ut   a  Wilhamspurg*   usque   ad   Piesting,   Hertzogen- 
burg  pro  dote  donavit.4    Mortua  ipsa  sine  liber  is  Ottokarus  efficitur  25 
leprosus.    Sic  comitatum    suum  ordinavit  et   vendidit  socero   suo  duci 
Leopoido  ita  levi  precio,  ut  calculo  facto c   militaris  quilibet  tribus  obulis, 

Tab.  CI.  b  2.  colonusd  prod  unod  veniret,  anno  domini  1192.  Et  ita  Leopoldus  dux 
Austrie  f actus  est  dux  Stirie  primus  huius  generis.  Ducavit  in  Austria 
annis  16,  in  Stiria  in  2.  annum.  Feodalia  ducatus  Austrie  ab  imperatore  30 
Friderico  I.  conduxit,  sed  Stirie  a  filio  eiusdem,  imperatore  Hainrico  VI. 
Hie  Leopoldus  dux  Austrie  et  Stirie  villas  Nidernsulcz  et  Pawn- 
gartten  cum  magna  silva  monasterio  Sancte  Crucis  donavit.  Dotavit 
insuper  cenobium  Gotwicense.  Hie  virtuosus  dux  volens  iam  tercia 
vice  in  terram  sanctam  trans  mare  pro  Christi  fide  transire,  apud^5 
castrum  Gretz  cadens  de  equo  crus  f regit,  ex  quo  sibi  vesica  infecta 
orta  fuit.  Quam  ob  rem  pes  sibi  abscisus  fuit.  Deinde  monichalem 
habitum  induens  ait:  Utinam  oves  Sancte  Crucis  pascere  deberem  cum  . .  .& 

a  von  einer  Hand  des  16.  Jhdts.   durchstrichen,  daxu  am  Rand: 
Fridericum.       b  dariiber  comiti 3  Hs.      c  forte  Hs.       d  am  Rand   hinxu-  ^0 
gefiiyt. 

1  Die  Quelle:  1192. 

2  Aus    der   aueh   unten  S.  742    beniitxien    Biographie    Eeinrichs 
von  Modling  der  Tab.  CL 

8  &o  der  2.  lat.  Ausx.  45 

4  In  den  Worten:   pro  dote  donavit  dringt  der  Text  des  deutschen 

Ausxugs  :  bet  seiner  tochter  ze  haimstewr  verschriben  durch  (vgl.  Deutsche 

Chroniken  VI,  CCXXXIIIJ. 

6  Arnpeck  Hess  h*er   die    Uebersetxung  der    Worte    [mit]   meinem 

stumpf  aus,  weil  er  anseheinend  keinen  lateinischen   Ausdruck  fiir  letxteres  50 

Wort  {and. 


—     741     — 

Et  in  habitu  religioso  spiritual  deo  reddidit  anno  Christi  1193.,  in 
capitulo  cenobii  Sancte  Cruris  sepultus.  Domina  Helena  coniunx  sua 
deinde  diem  obivit  anno  domini  1199.,  relinquentes  duos  filios  Fridericum 
et  Leopoldum. 

5  Hie  vel   secundum  alios  pater  *  eius  cum  Neapoli  esset  2.  lot.  Ausx. 

[F.  34  J  apud  cesarem  tempore  raagni  frigoris  misit  nuncium  ad  Wiennam, 
ut  sibi  apportaret  ain  ortzen'  alias  luxine  kfirsen.  Nuncius  autem 
intellezit  ain  oxine.  Sic  nuncium  cives  Wienne,  quod  non  bene  intellexisset, 
arguebant.      Ille  se  tuens  dixit  se  bene  intellexisse.    Sic,  cum   pelles 

10  bovine  nimis  graves  essent,  de  vaccinis  perfecerunt,  et  nuncius  apportavit. 
Visa  re  satis  iratus  fuit.  Novitas  pervenit  ad  aures  cesaris.  Cui  res 
ipsa  magno  gaudio  fuit,  et  dixit  duci,  quod,  si  portaret  vestem  in  die 
festo,  vellet  sibi  terram  super  Anasum  et  Stain'  et  Krembs  dotare. 
Quod  ita  factum  est.    Hanc   rem   gestam  diversi  diversimode 

15  attribuunt :  alii  duci  Hainrico,  qui  tamen  nunquam  legitur 
fuisse  in  Apulia  cum  cesare,  —  in  latino4  et  vulgari6  ita 
reperi  — ,  alii6  filio  eius  Leopoldo  huic,  eo  quod  fuerit  in 
Neapoli  cum  cesare  Hainrico  VI.,  qui  sibi  Stiriam  contulit. 
Idcirco  hec  boni  interpretis  iudicio  relinquo. 

20  Hainricus    de   Medling    senior,    venerabilis,    animosus    princeps,  Tab.  CI.  b  2. 

Hainrici  dicti  Jochsamergot,  primi  ducis  Austrie,  secuudus  filius,  Leo- 
pold i  Virtuosi  frater,  babitavit  in  castro  Medling ;  ideo  dictus  fuit  dux 
Hainricus  de  Medling.,  Possedit  castra  sub  montanis  Newdarf,  Medling, 
Salenaw,    Dreskirchen,   Walteretorf  et  Keysersperg.    Insuper  Otakerus 

25  *   Von  Utxterem  erxdhlt  diese  Qeschichte  in  dem  vertcendeten  Wort- 

laut  der  2.  lateinische  Ausxug  (nach  dem  deutschen  Original  der  Oester- 
retehisehen  Chronik  von  den  95  Herrschaften  selbst,  Mon.  Qerm.  fust., 
Deutsche  Chroniken  VI,  92  f.)  und  der  deutsche  Ausxug,  der  oben  deutlich 
in  emtgen  Zusdtxen  benittxt  erseheint 

30  *  Dieses  Wort  ist  nicht  im  2.  lateinischen  Ausxug  und  auch  nicht 

im  deutschen  Originaltext  der  Chronik  enthaltm,  sondern  entstammt  offenbar 
dem  deutschen  Ausxug ,  tco  der  Text  (Cgm.  425,  f.  2*)  folgen>ieim*ssen 
lautet :  der  bracht  da*  land  ob  der  Enns  und  die  stet  Krembs  und  Stain 
mit  der   ochsenkursen   ze  wegen,   das  er  die  vor  dem  kaiser  trueg,  die 

35  man  im  von  Wienn  bet  bracht.  die  solt  orczen  sein  gewesen.  das  het 
der  pot  nit  recht  vernomen  und  bracht  ain  k Green  von  oebsenhewt. 
In  SchmeUers  Bayerischem  W  brterbuch  P,  1295  '6  ist  diese  Stelie  au*  der 
genannten  Handschtift  unter  Kursen  beispielsweise  abgedruckt  und  merk- 
iciit  d  gerueise  hitder  orczen  em  Fragexeichen  gemacht.    orcz  ist  Pelx,  so 

40  dass  fiiglich  diese  Stelie  auch  alsBeispiel  xuEtz  bet  Sch metier  a.  a.  0.  PfJ54 
gehoren  wiirde. 

8  Die  Oesterreichische  Chronik  sagt  (Mon.  Qerm.  hist.,  Deutsche 
Chroniken  VI,  93):  das  lendel  bey  Ens  und  Chrems,  darnach  der  2.  lat. 
Ausxug:    terram    supra  Krembs   et  Anasum.    Der  deutsche  Ausxug,  der 

45  hier  oben  tcieder  xur  Erganxung  herangexogen  ist,  setxt  selbstdndig  Stein 
daxu  (vgl.  den  Text  in  der  votigen  Anm.).  Seemiller  ist  bei  seiner  Zu- 
sammenstellung  der  selbstandtgen  Zusdtxe  des  deutschen  Ausxuges  xur 
Oesterreichischen  Chronik  (a.  a.  0.  VI  CCXXXUIj  diese  Tatsache  ent- 
gangen. 

50  *  Das  diirfte  der  2.  Iqteinische  Ausxug  sein. 

6  Qemeint  ist  mit  a  Her  Wahrscheinltchkeit  tcohl  der  deutsche  Ausxug. 
8  Welches  sind  diese  Quellen? 


—     742     — 

iunior  dux  Stirie  huic  duci  Hainrico  ordinavitet  dona vit  dominium 
Gumppoltzkirchen,  quod  sibi  pro  dote  inter  cetera  pro  coniuge  [  F.  34'] 
sua  per  socerum  suum  ducem  Leopoldum  assignatum  fuit.  Hie  dux 
Hainricus  de  Medling  una  cum  fratre  suo  Leopoldo,  ut  supra  dictum 
est,  miles  creatus  est  anno  Christi  1174.  penthecostes.  Hie  Hainricus  5 
dominia  sua  sub  montanis  cepit  regere  anno  domini  1177.  et  bene  ea 
46  annis  rex  it.  Anno  domini  1176.  tempore  genitoris  sui  hie  dux  Hain- 
ricus una  cum  fratre  suo  duce  Leopoldo  procinctum  in  Moraviam  movet 
et  apud  Olmuncensem  et  Brunnam  terram  longe  lateque  devastant. 
Moxque  Sobieslaus  dux  Bohemie  habens  secum  in  exercitu  Sax  ones,  10 
Polonos,  Hungaros,  Moravos  et  Bohemos  territorium  late  apud  Zwettel 
ineendiis  et  preda  damnificavit.  Hie  Hainricus  dux  vineas,  villam 
Sulcz  et  aliquas  hubas  cenobio  Sancte  Crucis  donavit.  Huic  uxor  erat 
domina  Reitza  filia  regis  Bohemie,  ex  qua  genuit  Hainricum  de  Medling 
iuniorem.  Et  dictus  dux  Hainricus  senior  migravit  ab  hoc  seculo  anno  15 
b  3  Christi  1223.,  et  domina  Reitza  coniunx  eius  uno  in  tumulo  in  capitulo 
Sancte  Crucis  sunt  sepulti.     Reliquerunt  filiuni  Hainricum  iuniorem. 

Fridericus  dictus  Ortodoxus,  devotus,  timoratus,  elegans  princeps, 
Leopoldi  Virtuoai,  ducis  Austrie  et  Stirie,  primogenitus,  liberalis  Leopoldi 
ducis  Stirie  germanus,  tercius  dux  Austrie,  mox  post  obitum  patris  20 
anno  Christi  1193.  cepit  regere  Austriam  et  [F.35]  laudabiliter  quinque 
annis  ducavit.  Huius  tempore  ingens  fames  erat,  adeo  ut  homines  et 
iumenta  pre  fame  morerentur.  Ea  tempestate  magna  turma  locustarum 
quatuor  alas  habendum,  per  Hungariam,  Croaciaill l  et  Stiriam  cuncta 
devastancium,  et,  cum  volabant,  terram  obumbrabant  ut  nebula  spissa.  25 
Hie  Fridericus  villam  Weczldorf  monasterio  Sancte  Crucis  dedit. 

Anno  domini  1195.  hie  Fridericus  dux  Austrie  cum  aiiis  multis 
principibus  ex  Almania  in  Hispaniam  contra  Sarracenos,  qui  ex  Affrica 
in  Hispaniam  venerunt,  pugnaturus  ivit,  sed,  heu,  in  eodem  bello  multi 
Christiani  interierunt.  30 

Anno  Christi  1197.  procurante  imperatore  Hainrico  VI.  Fridericus 
dux  Austrie  prefatus  cruce  signatus  et  multi  principes  spirituales  et 
seculares  mare  transierunt  pro  liberacione  sancte  civitatis  Hiero- 
solime  ac  sancte  terre,  quam  Sarraceni  superioribus  diebus  Christiaais 
ademerunt.  Et  secundo  eiusdem  expedicionis  anno,  videlicet  Christi  1198.1  35 
christian issimus  Frideiicus  Austrie  dux  in  eadem  sancta  terra 
altissimo  spiritum  reddidit.  Eductus  in  Austriam  in  capitulo  Sancte 
Crucis  humatus.  Et  sine  uxore  et  liberis  diem  obiit.  Cui  frater  suus 
liberalis  Leopoldus  dux  Stirie  in  secundo  anno  in  ducatu  Austrie  suc- 
cessit,  de  quo  infra.  40 

Leopoldus  dictus  Liberalis,  circumspectus,  devotus  et  puis  prin- 
ceps, virtuosi  [  F.  35']  Leopoldi  Austrie  et  Stirie  secundus  filius,  orto- 
doxi  Friderici  ducis  Austrie  frater,  cepit  regere  ducaium  Stirie  anno 
Christi  1193.  statiin  post  mortem  patris  sui  Leopoldi  Virtuosi  ducis  et 
secundo  anno  post  fratris*  sui  ducis  Friderici  in  Austria  cepit  ducare  45 
anno  domini  1199.,  quartus  dux  Austrie  et  secundus  dux  Stirie  de  eadem 

a  fratri  Hs. 

1  Die  Quelle:  die  flugen  durch  Hungern,  durch  die  Steirmarich 
und  durch  Krain. 


—     743     — 

progeDie.  Eodem  anno  Emericus  rex  Hungarie,  filius  Bele  III.,1 
armata  manu  Austriam  intravit  et  earn  incendiis  et  preda  multum 
contrivit. 

Anno  domini  1200.  in  penthecoste  b  i  c  dux  Leopold  us  cam  magna 
5 gloria  in  presencia  Conradi  archiepiscopi  Maguntini,  comitis  Schi- 
rensis,2  et  Eberhardi  archiepiscopi  Salczeburgensis  miles  creatus  est. 
Eodem  die  pax  fuit  facta  inter  Emericum  regem  Hungarie  et  predictum 
ducem  Leopold  urn.  Et  ibidem  rex  Emericus  fratrem  suum  Andream  II. 
in   graciam    suam   recepit,  qui  postea  eciam  fuit  rex  Hungarie,  pater 

10  S.  E  lizab  e  th.8  Eodem  anno  monasterium  Scotorum  Wienne  a  Wolfhero 
episcopo  Pataviensi  dedicatum  est. 

Anno  Christi  1201.  terremotus  magnus  fuit. 
Anno    domini  1203.  domina  Theodora    cognata  Alexii  imperatoris 
Grecorum  per  eundem  Alexium  desponsata  fuit  duci  Leopoldo,  qui  cum  u.  c  6.  b  3. 

15ea  Wienne  solennes  nupcias  celebravit.  Genuitque  ex  ea  tres  filios, 
Leopoldum,  Hainricum  et  Fridericum,  et  quatuor  filias,  Margaretam, 
Agnetem,  Constanciam  et  Gerdrudem,  de  qmbus  infra. 

Anno  ChrUti  1205.  dictus  imperator  Alexius  [F.  36]  ab  imperio 
Grecorum  exputeus  est  et  urbs  Constantinopolitana  capta  et  Wandebinus 

20  comes  Flandrensis  in  imperatorem  Grecorum  erectus.  Cui  successit  frater 
suu8  Heinricus,  post  quern  Petrus  de  Ausserra.  Eodem  anno  duci 
Leopoldo  ex  Constant inopoli  magna  pars  sancte  crucis  cum  aliis  Sanctis 
reliquiis  mi  as  a  est.  Leopold  us  hie  communiter  dictus  est  pater  clericorum. 
Quinymmo  Wiennam  valde   dilexit    et  ibidem   habitavit,   civibus   eciam 

25  multa  donavit  et  accomodavit,  et  e  converso  cives  eum  vehementer  ut 
fideles  subditi  amabant;  idcirco  eis  multa  privilegia  prestitit. 

Ipse  adiutorio  fuit  domine  Constancie  filie  regis  Arogonie, 
relicte  olim  Emerici  regis  Hungarie,  ut  pacifice  cum  bonis  suis  ex 
Hungana   in    Arrogoniam   veuiret.     Que   Constancia  postea   desponsata 

30  fuit  Romano  imperatori  Friderico  II.,  qui  ex  ea  genuit  Hainricum  regem 
Komanorum.4  Cui  coniuncta  fuit  Margareta  huius  Leopoldi  ducis  filia 
1225.  »,  que  ex  eodem  duos  filios,  Fridricum  et  Hainricum,  peperit,  qui 
ambo  in  Apulia  tempore  iuventutis  veneno  interierunt.4  Item  predicto 
anDO  5  prefatus   dux  Leopold  us  cum    magna  milicia  venit  in  auxilium 

35  Philippo  regi,  duci  Suevie,  dum  Colonienses  obsideret,  et  ibidem  egregia 
militaria  facta  perfecit,  per  que  ingentem  gloriam  et  laudem  obtinuif 
Hie  duxLeopoldus  construxit  cenobium  dictum  [F.361]  Campum 
Liliorum  ordinis  Cisterciensis,  cui  Wilhalmspurgk  et  vadum  per 
fluvium   Traisna    et    alia    bona   multa   donavit.    Ipse  insuper  edificavit 

40Novam  Civitatem  in  Austria  et  eidem  ducatui  Lintz,  Wells,  Wexenberg, 
Otmanshaim,  Brein,  Hartstain  cum  omnibus  attinenciis  comparavit. 
Anno  domini  1208.  crucem  suscepit  et  trans  mare  in  terram  sanctam 
transivit. 

*  am    Rand   Rs. 

45  *  ZusaU  naeh  Thurocx  i  6. 

»   Vgl.  oben  S.200J3ff. 
9  Nack  Thurocx  i  7.     Vgl.  oben  S.  204. 
\  Vgl.  oben  S.  726. 
1  Die  Quelle  macht  keine  Zeitangabe. 


—     744     — 

Anno  Christi  1212.  dictus  dux  Leopold  us  ad  bell  urn  compromissuni 
in  Galicia  Hispanic  cum  Sarracenis,  qui  ex  A  Africa  venerant,  committendum 
ivit.     Ubi  pagani  in  fugam  versi,  multi  ex  eis  mterfecti  sunt. 

Anno  Christi  1216.  Leopold  us  dux  cum  multis  militibus  ac  aliis 
b  4.  in  monasterio  Neuburga  Claustrali  crucem  assumpsit  et  cum  secundo  5 
Andrea  rege  Hungarie,  patre  S.  Elizabet,  aliisque  pluribus  prin- 
cipibus  maie  traosnatavit  et  in  16  diebus  usque  ad  civitatem  Damiatam 
in  Egipto  pervenerunt.  Quod  tamen  raro  evenit  ita  tarn  brevi  temporis 
spacio  mare  transnatare.  Et  obsiderunt  earn.  Quod  tan  turn  paganos 
terruit,  quod  pi u res  sua  opida  et  castra  dimitterent.  Et  predicta  ci vitas  10 
Damiata  divina  gracia  a  Christ ianis  est  capta  anno  Christi  1219.  Eodem 
anno    dux  Leopoldus   repatrians  Wiennam   per  v  en  it  cum  gaudio  magno. 

Anno  domini  1228. a  Hainricue  Roman  or  um  rex,  secundus  filius 
imperatoris  [ F.  37]  Friderici  II.,  socero  suo  Leopoldo  duci  Austrie  et 
Stirie  cunctisque  Sllis  sequacibus  hanc  largiter  concessit  digni-15 
t a  tern,  ut  in  sui  ducatus  pileo  regalis  corone  dyadema1  ferre  possit. 
Hec  et  alia  clarius  in  privilegio  desuper  dato,  cuius  tenor 
sequitur  et  est  talis:2 

In   nomine   sancte  et   individue   trinitatis   Amen.     Hainricus    dei 
gracia    Eomanorum    rex   et1  semper  Augustus.     Dignum    est    nimirum  b  20 
et  b    consentaneum  b    possibilibus     rogatibus    regiam    maiestatem    omni 
tempore   annuendo    largissime  subvenire  ipsosque0  benigniter  adimplere. 
Noverit  igitur  omnis   Christi  nostrique  regni  pre  sens  etas  et  posteritas 
successura,  quia  nos    principum,   quorum   iure  quemque d   Romanorutn 
regem®  est0  eligere,   beneplacito,   consilio   et  favore  omnia   iura,  gracias  25 
et    libertates  cunctasque  bonas  consuetudines  nobiliura  terrarum  Austrie 
et  Stirie,    que  hucusque  ad  nos  ab  antiquis  Romanorum   imperatoribus 
regibusque  plenarie   devenerunt,   de  quibus   eciam    rite  et  racionabiliter 
noster  et  sacri  regni  dilectus  Leopoldus  dux  Austrie  et  Stirie  autiquorum 
imperatorum   Romanorumque    regum    litteris,  quas  certudinaliter  lesione  30 
qualibet  procul   mota  vidimus,   plenius*   nos   instruxit.    Et    cum  divina 
gracia  regia  perfectissime  fruimur  potestate,  procul  dubio  nostram  regalem 
bene  condecet  largitatera,  ut  nostros   et  sacri  regni   principei  [  F.37'J 
eorumque  terras   iuribus   et  graciis    sublevemur.     E  quibus  specialiter 
magnificum c  et  sacro  regno   fideiissimum   summum  nostrum    principem  35 
Leopold  um    ducem    Austrie    et    Stirie   easque   suas    terras   sequentibus 
iuribus   et   graciis  et  libertatibus  volumus  honorare.     Primo,    si  aliquis 
alicui  ducum  Austrie  et  Stirie,   quacunque  censeatur  dignitate,   suarum 
terrarum   provincias  et  alia  cetera,  quocunque  nomine  nuncupacioneque  s 
censeantur  h,    que   a   regali  magnificencia  seu  a  principibus  spiritualibus  40 
concession  is   collacionisve   officio   derivarentur,    legare,    dare,    obligare, 
donare,  vendere  contingeret,  eosdem  i  venditores  sive  obligators  huiusmodi 
regalis  nostra  maiestas  nee*  aliquis  hominum  aliqualiter  valeat  iuipedire, 

a  MCXXVIII  Hs.    b  et  mam  et  nebst  leerer  Stelle  Hs.    c  {Ml  Hs. 
<l  quque  Hs.    0  regentem  lis.     *  pleniter  Hs.    s  nuncupacione  Bs.    b  Ce-  45 
seantur  Hs.     *  eosque  Hs.    k  ne  Hs. 

1  Quelle :  auf  das  hertzoghiitl  die  kayserlichen  pogn. 
*  Zur  Textvergleichung   tcurde    der  Abdruck  im    Archiv  fur  Kunde 
osterreichischer  Qeschichtsquellen   VIII,  114  benutxt. 


—     745     — 

quod  si  autemft  vendicio  aut  obligacio  aut  donacio,  legacio'  evenire 
contingeret  tam  repente,  quod  necb  regia  maiestas  nee  huiusmodi 
collfltores  possent  aliquatenus  requiri,  ducibus  Austrie  et  Stirie  <>  pre- 
dicts in  eomm  iuribus  ob  hoc  nullum  b  eveniat*  penitus  detrimentum. 
5  Eciara  idemb  gloriosus  princepa  Leopoldus  dux  Austrie  et  Stirie  coram 
nostre  naaieMatis  oculis  et  electorum  Rom  an  i  regni  culminis  inquisicione 
et  sentencia  obtinuit  presolerter  secundum  suarum  antiquarum  litterarum 
recitacionem  omnia  sua  iura  et  feoda,  cuiuscunque  condicionis  sint,  in 
equo   residens   recipiat   talibus  collacionibus  preditatus.    Preterea  eidem 

10  illustripsimo  principi  Leopoldo  duci  Austrie  et  Stirie  cunctisque  suis 
sequacious  banc  largiter  concedimus  dignitatem,  ut  in  sui  principatus 
pileo  nostre  regalis  corone  dyadema  [F.38]  solemnius  ferre  possit 
volentes  largius  omnes  suas  teiras  seu  diciones,  districtus  et  cetera  ad 
huiusmodi   pertinencia  vel  que  in  poslerum  poterint  obtinere,  habere  b 

15  cuncta  iura,  libertates,  gracios  bonasque  consuetudines,  quas®  duces  olim 
terrarum  f  iam  dictarumff  pie  recordacionis  in  b  commendabilera  ex  antiquis 
consuetudinem  perdu xerunt  aut  que  recent er  a  nostre  manibus  excellencie 
susceperunt  quibusvis  impedi mentis  procul  motis  demum  mandantes  et 
sub    interminacione  gracie   nostre  districte  precipientes,   ut    nullus   sit, 

20  qui  ausu  ductus  temerario*  strennuissimum  principem  Leopoldum  ducem 
Austrie  et  Stirie  prefatum  suosque  sequaces  audeat  impedire  vel  alicuius 
ingenii  scrupulo  molestare.  Quod  si  facere  presumpserit,  oflensam  k 
nostre  maiestatis  se  noverit  incureurum.  Ad  quarum  1  eciam  graciarumm 
concessarum    perhennem   memoriam   presentem  b  eis  litteram  conscribere 

25  et  Bigillo  nostro  iussimus  insigniri.  Testes  sunt  hii :  Ludowicus  dux 
Bavarie,  palatinus  comes  Rheni,  Ulricus  et  Ludowicus  comites  deFerreto  n, 
Conradus  burgravius  de  Nuremberga,  Fridericus  de  Druhendingen  °, 
Eberbardus  dapifer  de  Walnpurg,  Conradus  pincerna  de  Winsteten  p, 
Conradus  de  S  in  id  e  veld  p  aliique  quam  p  lures.    Acta  apud  Ezlingen  anno 

30  dominice  incarnacionis  1228.  9.<iKal.  Septembris  indiccione  prima. 

Hie  dux  Leopoldus  cenobio  Geyrach  in  Stiria  ordinis  Carthusiensis  Tab.  CI.  b  4. 
multa  bona  fecit. 

Leopoldus  dux  Austrie  et  Stirie  anno  domini  1230.  per- 
rexit    in  Apuliam  [F.  36*  ]  una  cum  Berchtoldo   patriarcha  Aquileiensi, 

35  Eberhardo   archiepiscopo    Salczeburgensi,    Sifrido   episcopo  Ratis- 
ponensi1    et   Hermanno  duce  Karinthie   aliisque  principibus   ad  con- 
cordandum    et    uniendum  papam   Gregorium   IX.  et  imperatorem  Fri- 
dericum    II.    'Et   cum   papa    dedisset   sibi    plenariam    auctoritatem,  Dt.  Ausx. 
processit   in    Apuliam ,    u  b  i   in    civitate    S.    Germani    diem    extremum  Tab.  CI.  b  4. 

40feliciter  clausit.  Cuius  intestina  sepulta  sunt  in  Monte Cassino  ordinis 
S.    Benedicti,    ossa    vero    reportata    sunt    in    terram    suam    Austrie    in 

a  aut    Es.      b  fehlt   Es.      c  Stire   Es.      d  veniat  Es.      ©  qua  Es. 
t  terras  Es.   e  dictorum  Es.    h  me.  Es.    i  tremerarie  Es     k  offensum  Es. 
l  quorum  Es.    m  gracias  Ha.    n  Fereno  Hs.    o  Druhendigen  Es.    P  so  Es. 
45  q  12  Hs. 

1  Statt  Sifrido  episcopo  Ratisponensi,  wofiir  Eerm.  Alt.  391,33 
Quelle  sein  diirfte,  say  en  die  Tab.  CI :  ain  pischoff  zti  Passaw. 

7  Der  Anfang  des  folgenden  Sntxes  stammt  xweifello*  aus  dem  Texte 
des  deutsclien  Ausxuges.  In  Clm.  425,  f.  3'  lautet  des  letxteren  Text  (ver- 
50  stiimmelt) :  und  [lie  sich]  geben  ganczen  gewalt  von  dem  pabst  und 
zoch  zu  dem  kaiser. 


—     746     — 

monasterium  Campum  Liliorum,  quod  ipse  fundaverat,1  et  in  marmoreo 

elevato   sepulchro   illata.    Et  dictus  Leopoldus  pacifice  in  Stiria  37,  in 

Austria   31    annis    ducavit.    Coniunx   autem  sua  domina  Theodora   in 

c  6  choro   monasterii  Neuburgensis   requiescit.    Beliquerunt  tres  filios  Leo- 

u.  b  3.  poldum    puenim,   Hainricum   Crudelem   et   Fridericum   Bellicosum,    de  5 

quibus  infra  dicetur,  et  quatuor  filias. 

c  6  Qua  rum   prima,  Margareta,  a  ipatre  suo  fuit  desponsata  anno 

Christi  1225.   Hainrico  Romanorum   regi,  filio  imperatoris  Friderici  II., 

m.  N.  S.  Emm.  de  R  2  COnsilio  eiusdem  imperatoris  procurante  episcopo  Rati*ponensi8 

Sifrido.    Et  nupcie    regio   more   Nuremberge   celebrate  sunt  in    festolO 
Herm.AU.387  omnium  sanctorum  presentibus  p  1  u r i b  u s  regni  principibus.    Ubi  propter 
(Ann. sKj~b-  frequenciam  populi  40  nobiles,  prelati  et  clerici  oppressi  sunt. 
Ann.SRudb.  1226.  domina  Margareta   regina  Aquisgrani  coronatur,    sed 

783.  maritus    eius,    rex   Hainricus,    antea   fuit  coronatus    1223.4 
Herm.  AH.  [F.39J  Anno  Christi  1237.   Fridericus  imperator  propriuml5 

3&?.6filjum  suum  primogenitum  Hainricum  regem  Romanorum  in 
Apuliam  in  exilium  deducens,  ubi  eciam  vitam  in  brevi  carceris 
Tab.  CI.  e  6.  squalore  finivit.  Et  duo  eius  filii  ex  regina  Margareta  Fridericus  et 
Hainricus  in  diebus  iuventutis  sue  in  Apulia  a  patruo  suo  Man f redo 
veneno  extincti  sunt.8  Anno  Christi  1254.  regina  Margarela  secundo  20 
desponsata  est  per  provinciales  Austrie  Ottakero  marchioui  Moravie, 
postea  regi  b  Bohemie,  et  regales  nupcie  in  opido  Haimburga  solenniter 
celebrate  sunt.  Qui  tamen  earn  anno  domini  1261.  repudiavit  et  ea 
viventeChunigundem  filiam  Kostislai  ducis  Moskavie  in  uxorem  duxit. 
Et  anno  Christi  12  7  2.'  rex  Ottakarus  in  opido  Krembs  subordinavit,  25 
ut  domina  Margareta  intoxaretur.  Que  non  habuit  cum  eo  liberos  et 
d  1.  sepulta  est  in  choro  cenobii  Campi  Liliorum,  cui  multa  bo  Da  fecit,  quod 
pater  eius  fundavit.8 

Agnes  secunda  filia  a  genitore  suo  Leopoldo  duce  fuit  despon- 
sata cuidam  duci  Saxonie.  30 

Constancia  filia  ducis  Leopoldi  et  domine  Theodore  fuit  despon- 
sata a  duce  Fridenco  Bellicoso,  fratre  suo,  Heinrico  marchioni  Missnensi 
1232.  c,   qui   ex  ea  genuit  Theodericum   et   Albertum.     Quorum   unus 

»  de  —  Sifrido  mit  Einfiigungsxeichen  am  Rande.  b  rege  Hs. 
c  am  Rand  hinxugefugt.  35 

1  Zusatx  naeh  dem  deutschen  Ausxug :  das  hat  er  gestift. 

1  Der  xueite  Teil  der  eingefiiyten  Sielle  soicie  dte  Angabe  des 
Datums  geht  xtceifellos  auf  eine  smst  nicht  beniitxte  Quelle,  die  Notae 
S.  Emmet  ami  (Mon.  Oerm.  hist.,  SS.  XXIV,  574)  xuriirk.  Dort  heisst 
es  allerdmg8  an  der  ersteren  Stelle :  procurante  episcopo  Chunrado  Ratis-  40 
ponense.  Warum  oben  Konrads  Nachfolger  Siegfried  eingesetxt  wurde, 
kann  ich  nicht  erklMren.  Zum  Datum  vgl.  Bohmer-Ficker,  Regesta  im- 
perii V,  II,  n.  3993  a. 

8   Vgl.  Janner%  Qeschichte  der  Bischbfe  von  Regensburg  II,  321. 

4  Quelle?  DieKronung  fand  am  8.  Mai  1222  statt;  Bohmer-Ficker,  45 
Regesta  imperii  V,  II,  n.  3873  a. 

6  Die  gleiche  Stelle  ist  aueh  oben  S.  229t  12  ff.  beniUxi.  Vgl.  die 
Anmerkuw/en  daxu. 

•   Vgl.  oben  S.  743,  31  ff. 

7  Die  Quelle:  1267.  50 

8  Zusatx  nach  dem  deutschen  Ausxug ;  vgl.  oben  Anm.  1. 


—     747     — 

debuit  successisse  in  ducat  u  A  us  trie  post  obi  turn  ducis  Friderici  patrui 
eorum,  Bed  Wentzeslaus-  rex  Bobemie  una  cum  filio  eius  Ottakaro  hoc 
impedivit. 

Gerdrudis  quarta  filia  fuit  coniuncta  lantgravio  Thuringie.  b4 

5  [F.  39']  Hainricus  de  Medling  iunior,  speciosus  princeps,  Hainrici 

de  Medling  unicus  natus,  venacionibus  delectabatur.  Habitavit  cum 
curia  sua  in  castro  Medling,  possedit  dominia  sub  montanis  cum  suis 
attinenciis,  que  genitor  suus  habuit,  et  cepit  eadem  dominia  et  bona 
regere  defuncto  patre   anno  Christi  122  4. '    ac  laudabiliter  rexit.     Obiit 

10  sine  liberis,  sepultus  in  Neuburga  Claustrali. 

Leopoldus  dictus  Puer,  pulcher  iuvenis  novem  annorum,  primo- 
genitus  Leopoldi  ducis  Austrie  et  Stirie,  natus  fuit  anno  domini  1207. 
in  die  annunciacionis  Marie  Virginia.  Puer  scolas  visitavit  in  Neuburga 
Claustrali.    Ibidem   quadam    vice    per   pedagogum    suum    in  pomerium 

15  ductus  ibi  ex  incuria  eius  pedagogi  arborem  cini&2.  ..  ascendit.  De 
qua  incaute  cadens  mortem  ex  cepit  anno  domini  1216.,  sepultus  in 
Neuburga  Claustrali.  Super  quo  genitor  suus  propter  eius  iuventutem 
multum  lamentabatur  et  fecit  ei  ibidem  solennes  exequias  peragi. 

Hainricus  Crudelis,    homo  furibundus,  Leopoldi   ducis  Austrie  et 

20  Stirie  secundus  Alius,  habitavit  in  castro  Medling  et  dictus  fuit  dux 
Hainricus  de  Medling.  Possedit  bona  et  dominia  subter  montana 
cum  suis  attinenciis,  que  olim  Hainricus  de  Medling  senior  et  [F.40] 
Hainricus  de  Medling  iunior,  patrui  sui,  possederant,  et  cepit  eadem 
gubernare  aduc  vivente  genitore  suo.   AnnoChristi  1225.  domina  Richarda 

25  soror    Ludovici    lantgravii   Thuringie,   mariti    S.   Elizabet,   per  eundem  u.  d  1. 
suum    fratrem   fuit  desponsata  duci  Hainrico,   et  solennes   nupcie  cum 
ingenti    gaudio,  hastiludio  et   aliis  ludis  militaribus  Nuremberge  facte 
sunt   in   prcsencia  multorum  principum3  cum    leticia  et   tri- 
pudio   universorum,    quia    eadem    die   Hainricus   rex   Romanorum 

30  cum  sua  sponsa  Margareta  sorore  dicti  ducis  Hainrici  de  Med- 
ling sponsi  nupcias  in  eodem  loco  regal  iter  celebravit. 

Anno  domini  1226.    dux  Hainricus  de  Medling   insurrexit  contra  b4 
patrem   suum  Leopold  urn   ducem,   consillo   iniquorum   clam  ademit  sibi 
opidum    et   castrum    Hainburgara    et   dominam   Theodoram   genitricem 

35suam  cum  suis  virginibus  irreverenter  e  castro  eodem  expulit.  At  dux 
Leopoldus  genitor  eius  idem  castrum  in  brevi  recuperavit.  Deinceps 
idem  Hainricus  sepe  multumque  vite  et  bonis  patris  ac  matris  inBidia- 
batur,  sed  altissimus  in  omnibus  viis  eos  custodivit  ab  eo.  Petrus 
de    Vineis   in   epistolis   suis   de  malicia  dicti  ducis  Hainrici  mencionem 

40facit,  similiter  quedam  cronicarum  annalia  idem  movent. 

Anno  Chiisti  1227.  dux  Hainricus  Crudelis  [F.IO'J  de  Medling 
tribus  annis  ante  patrem  suum  mortuus  est,  in  Neuburga  Claustrali 
humatus.  Et  post  mortem  eius  et  filie  sue  Gerdrudis  dominia,  que  sub 
montibus  possederat,  iterum  provincie  Austrie  cesserunt.  Domina  Richarda 

45  a  so  Hs.,  darnach  etwas  leerer  Raum;  unausgeschrteben. 

1  Die  Quelle:  1223.  So  auch  oben  S.  742, 16  ah  Todesjahr  Heinrich* 
des  Aelteren  von  Mbdling. 

*  Tab.  CL:  auf  ain  Spenling  paum,  Pflaumeribaum;  vgl.  Schmeller, 
Bayerisches  Worterbuch  IP,  674. 
50  ■  Vgl.  oben  S.  746,  11. 


—     748     — 

uxor  eiua  dicta  lantgravia  de  Walterstarf  sepulta  est  in  cenobio  Sancte 
Cruris   apud  dominam  Gerdrudim  de  Brunsvica    uxore  Friderici   ducis 

u.  d  1.  Bellico8i  dicti,  ducis  Hainrici  fratris,  in  uno  tumulo.  Hie  dux  Hainricus 
de  Medling  ex  uxore  sua  Bicharda  unicam  hereditariam  filiam  re- 
d  I.  liquit,  nomine  Gerdrudis.  Animosa,  imperterrita  desponsata  fuit  propter  5 
bonum  pacis  Austrie,  Bohemie,  Moravie  a  patruo  suo  duce  Friderico 
Bellicoso  Wladislao  marchioni  Moravie.  Hie  Wladislaus  post  mortem 
ducis  Friderici  occasione  uxoris  sue  ducatum  Austrie  obtinuit,  sed  in 
brevi  sine  liber  is  defunctus  est.  Post  cuius  obitum  dominam  Gerdrudem 
viduam  duxit  Hermannus  comes  Badensis.  Qui  Wiennam  et  quedam  10 
opida  in  Austria  possedit  et  similiter  non  diu  supervixit,  sepultus  in 
Neuburga  Claustrali.  Reliquit  filium  Fridericum,  qui  in  Apulia1  de- 
collatus  est  1269.',  ibidem  sepultus,  et  unam  filiam  Agnetem.  Post 
mortem  ducis  Hermanni  dicta  domina  Gerdrudis  tercio  desponsata  est 
Romano  [F.  41]  regi  Russie,  qui  dimisit  earn  impregnatam  transiens  15 
in  Russiam.  Deinceps  ipsa  nunquam  eum  vidit.  Ex  quo  peperit  filiam 
nomine  Mariam.  Hec  domina  Gerdrudis  multa  mala  perpessa  est  a 
rege  Ottakaro,  qui  Austriam  usurpavit.  Et  perrexit  in  Missnam  ad 
cognatam  suam  Constanciam,  ibidem  sepulta  in  monasterio  quodam 
monialium.  20 

Agues  filia  Hermanni  ducis  Austrie  et  com  it  is  Badensis  et 
domine  Gerdrudis  de  Medling  uxoris  sue  desponsata  fuit  Udalrico  duci 
Karinthie,  cum  quo  non  babuit  liberos.  Post  cuius  mortem  per  regem 
Ottakerum  ducem  Austrie  fuit  coacta  ad  ducendum  Ulricum  comitem 
de  Hewnburgk,  ex  quo  genuit  filios  et  filias.  Ex  quibus  deacenderunt  25 
Ulricus  comes  de  Pfaunperg,  Fridericus  liber  de  Cilia,  postea  comes 
de  Cilia,  et  plures  alie  potentes  progenie. 

Maria  nata  Romani  regis  Ru»sie  et  domine  Gerdrudis  de  Medling 
coniugis  sue  per  eandem  dominam  Gerdrudem  genitricem  suam  matri- 
monialiter  coniuncta  est  duci  Steffano  de  A  gram  in  Schlavonia,  capitaneo  30 
quinti  Steffani  regis  Hungarie  in  marchia  Stirie. 
0  4-  Fridericus  dictus  Bellicosus,  animosus  princeps,  liberalis  Leopoldi 

ducis  Austrie  et  Stirie  tercius  natus.    Cui  desponsata  fuit  anno  [F.  41' J 
0  5  domini  1226.  Gerdrudis  filia  ducis  Brunsvicensis,  cognata  domine  Gerdrudis 
regine  Hungarie,  matris  S.  Elizabet,  cum  qua  solennes  nupcias  in  civitate  35 
Brunsvica  multis  principibus  presentibus  magnifice  celebravit. 

u.  d  1.  Anno  Christi  1229.  dux  Fridericus   cum  consensu  patris  sui  Leo- 

poldi  ducis  uxorem   suam  Gerdrudem   repudiavit   et  non  genuit  liberos 
&£-ex   ea.    Et  postea    humata   est   ad   Sanctam   Crucem.    Eodem    anno 
duxit   secundam   uxorem   Agnetem  «8  filiam   ducis   Meronie*    Ottonis*840 
consenciente   genitore  suo,   quod    tamen   fuit   inconveniens  propter  con- 
sanguinitatcm.    Dux  Fridericus  Austriam  et  Stiriam   cepit  regere  [mox 

a  am  Rand  mil  Einfugungsxeichm. 

1  Die  Quelle:  Nappels. 

*  Jahrxahl  wie  oben  S.  233,  33.  45 

8  Namen  aus  Herm.  Alt.  392;  vgl.  oben  S.  204, 35  ff.  und  205, 
Anm.  11. 

4  Tab.  CI.  dl:  von  Meran  im  Otecbland.  Verwechselung  von 
Meranien  und  Meran ;  vgl.  oben  S.  20  7,  Anm.  1.  Vielletcht  hat  diese 
Stelle  der  lab.  CI.  xur  unrichtigen  Angabe  S.  207, 1  mitgetcirkt.  50 


—     749     — 

post  obitum  patris  sui  ducis  Leopoldi  anno  Christi  1230.  et  fuit  quintus 
et  ultimas  dux  Austria  et  tercius  Stirie  de  hac  geneologia.  Et  primo 
anno  sui  regiminis  insurrexerunt  in  eum  ministeriales  sui  et  privaverunt 
ipsum  thesauro  patris  sui.  Deinde  Austriam  incendiis  et  preda  vasta- 
5  verunt.  Demum  per  eum  humiliati  et  coacti  sunt  ad  dandum  obsides. 
Anno  Christi  1231.  rebellarunt  duci  Friderico  Hadmarus  et  Hain- 
ricus  fratres  de  Kuenring.  Sed  Hadmarus  obiit  eodem  anno,  humatus 
in  cenobio  Zwettel  eorum  fundacione.  At  Hainricus  opida  Stain  et 
Krembs  incendio  consumpsit,  et  vocati  canes  ob  eorum  maliciam.     Anno 

10  primo  regiminis  ducis  Friderici  Wenceslaus  communiter  dictus  Primis- 
laus  rex  Bohemie  cum  magno  exercitu  Austriam  [F.  42]  intravit  et 
earn  preda  et  incendio  vastavit. 

Anno  Christi  1232.  purificacione  Marie  Fridericus  dux  cum  200 
nobilibus  in  monasterio  Scotorum  Wienne  in  presencia  Gebhardi  episcopi 

15  Pataviensis  et  aliorum  multorum  ex  Austria  nobilium  miles  creatur. 
Qui  cunctos  commilites  suos  scharlaco  cum  albo  in  medio  et  subductura 
de  vario  vestivit  et  equis  ac  aliis  clenodiis  militaribus  vestivit.  Hie 
fuit  primus  princeps,  qui  steuram  a  civibus  Wienensibus  consilio  Wolfgeri 
de  Parau  accepit.     Hie  dux  Fridericus  ad  Austriam  et  Stiriam  Carniolam 

20  obtinuit. 

Anno  Christi  1233.  post  octavas  Johannis  baptiste  cum  ingenti 
exercitu  Fridericus  dux  Moraviam  intravit  et  in  brevi  castrum  Wettaw 
vi  cepit,  quod  eciam  sui  impossibile  estimabant.  Post  cuius  capcionem 
niulta  castra  in  Moravia  se  ei  dederunt.  Quo  audito  Wenceslaus  Bohemie 

25 rex  volens  illi  in  campo  armate  occurrere  mutato  proposito  per 
silvam  Hirciniam1  rediit.  Eodem  anno  circa  omnium  sanctorum 
festum  Andreas  secundus  rex  Hungarie,  pater  S.  Eliza  bet,  contra 
ducem  Fridericum  in  Austriam  ingenti  potencia  ascend  it  usque  Hoflein 
apud  Brukgam  super    Luttacha  et   terram   incendiis  et  preda  vastavit, 

30  sed  multi  ex  suis  interfecti  et  nobiles  capti  sunt.  Castrum  Teben  cum 
foro  igne  combussit  et  ultra  procedere  noluit.  Ideo  de  pace  tractatum 
est.  Quain  dux  admisit.  [F.42']  Paulo  post  rex  Ausiriam  egrediens 
in  via  apud  Novam  Civitatem  pervenit  ad  ducem.  Qui  eum  in  pace 
cum  honore  suscepit,  ibidemque  perfecta  pax  inter  cos  firmata  est.    Quo 

35  facto  rex  Andreas  in  regnum  suum  ducem  Fridericum  invitavit.  Qui  am  bo 
in  bona  societate  cum  magna  milicia  in  Hungariam  descenderunt.  Ubi  dux 
a  rege  magnifice  ingenti  gaudio  susceptus  regalibusque  magnificenciis  pluri- 
mum  honoratus,  deinde  dux  cum  magna  leticia  iterum  in  Austriam  reversus 
est.    Postea  Hungari   confinia   Stirie   invadentes  incendiis   et  preda  de- 

40  vastantes  a  ;  quocirca  Stirienses  coadunati  sine  capitaneo  hostes  insequentes, 
Hungari  autem  fugam  simulantes  eos  ante  et  retro  circumdederunt. 
lbi  interfecti  multi  sunt  ex  parte  utraque,  Hungari  vero  victoriam  ob- 
tinuerunt  Stiriensibus  captis  aut  interfectis,  vix  60  evadentibus. 

Anno  domini  1234.  dux  Fridericus  iterato  Moraviam  ingenti  forti 

45  exercitu  intravit  et  castrum  Vettaw  secundarie  cepit  et  volens  ultra 
vastando  terram  procedere  incidit  in  mortalem  infirinitatem,  et  ita 
altissimus  suam  malam  voluntatem  impedivit. 

«  so  Hs. 

1  Die  Quelle :  durch  den  Behemer  waldt.      Vgl.  oben  S.  21,  9. 


—     750     — 

Prefato  anno  desponsavit  dux  Fridericus  Constanciam  sororem 
suam.Heinrico  margravio  [F.  43]  Missnensi  apud  Stadlaw  circa  Philippi 
et  Jacobi  in  presencia  domine  Theodore  ma  trig  sue,  domini  Andree  II. 
regis  Hungarie  et  Bele  filii  eius,  Wenczeslai  regis  Bohemie,  Eberhardi 
archiepiscopi  SalczeburgeiiRis ,  Gebhardi  Pataviensis,  Ekberti5 
Babenbergensis ,  Conradi1  Frisingensis  et  Secoviensis  episcoporum, 
Wladislai  marchionis  Moravie,  Ulrici  ducis  Karinthie,  ducis  Saxonie  et 
lantgravii  Thuringie  et  alio  rum  niultorum  nobilium.  Ibi  ludi  militares 
cum  magDa  leticia  sunt  peracti. 

Anno  domini  1235.  Andreas  rex  Hungarie  una  cum  Bela  et  Colo-  10 
manno  filiis  suis  cum  inestimabili  grandi  expedicione  Austriam  intravit. 
Cui  dux  Fridericus  cum  minori  impari  exercitu  occurrit,  et  an  to  quam 
uterque  exercitus  conveniret,  dux  ipse  cum  suis  abivit.  Deinceps  Hungari 
ex  utraque  latere  preda,  homicidiis,  incendiis  terram  usque  Wiennam 
devastabant.  Quibus  nemo  resistenciam  fecit.  Quo  viso  dux  Fridericus  15 
cogitavit,  que  pacis  sunt.  Quam  cum  impetravit,  reges  in  domum  suam 
invitavit  et  eis  magnos  exhibuit  honores,  sed  maior  exercitus  eorum 
pars  repatriavit.  Eo  anno  Wenceslaus  Bohemie  rex  trans  Danubium 
in  magna  potencia  Austriam  preda  et  incendiis  usque  Stadlaw  vastavit. 
Et  eo  ibi  cum  exercitu  [F.43']  commorante  tribus  diebus  et  tribus  20 
noclibus  sine  intermission  e  pluit,  et  factum  est  diluvium  magnum,  quin- 
ymrao  Danubius  in  tantum  excrevit,  ut  ortos,  campos,  prata,  agros, 
sata  et  segetes  perderet,  ita  ut  homines  cum  iumentis  in  insulas  fugerent, 
ubi  homines  cum  animalibus  perierunt.  Idcirco  dictus  rex  Wenceslaus 
coactus  fuit  campum  exire.  25 

1236.  aves  in  Austria  repentina  morte  moriebantur. a  2 
Tab,  CI.  b  5.  Sepedictus   dux  Fridericus  in  amorem  cuiusdam  civisse  Wiennensis 

vulgariter  dicte  die  schdn  Braunhild  vehementer  exarsit.  Idcirco  sub 
pena  amicicie  sue  omnibus  civibus  Wienneusibus  mandavit,  ut,  quando 
audirent  sonum  buccine,  cum  uxoribus  et  filiabus  ad  curiam  eius  venirent.  30 
b  6  Itaque  cives  cum  coniugibus  et  filiabus  suis  ornate  venerunt.  Prima 
autem  corea  peracta  ipse  dux  dictam  Brunhildem  in  cubiculum  suum 
introduxit  et  carnaliter  vi  cognovit.  Quo  facto  cives  inito  consilio  quatuor 
honestos  ad  ducem  miserunt  dicentes,  ut  quam  citius  pro  hac  confusione 
civitatem  exiret.  Itaque  eodem  die  per  murum  emissus  illico  ivit  35 
equo  in  castrum  suum  Starhenberg. 

Anno  domini  1240.  duci  Friderico  ex  Hungaria,  Bohemia  et  Bavaria 
defedaciones  *>  venerunt  *>,  quos  tres  nuncios  omnes  parvipend it.  Eodem 
anno  circa  S.  Martini  festum  percepit  idem  dux,  qualiter  Wenceslaus 
rex  Bohemie  cum  1000  equitibus  et  Udalricus  dux  Karinthie  cum  200  40 
in  Austria  apud  opidum  [  F.  44]  Laa  castra  metati  sint.  Quocirca  idem 
dux  Fridericus  in  opidum  suum  Laa  cum  72  equis  transtulit  se  et 
misit  undique  pro  populo  suo.  Eius  capitanei  erant  duo  fratres,  Bern- 
hardus  et  Hainricus  dicti  Preysl,  et  Bohemie  regis  capitanei  fuerunt 
Seifridus  et  Cadoldus  fratres  nuncupati  Waisen.    Itaque  Fridericus  dux  45 

a  dieser   Saix    am   unteren  Rande  von  F.  43.      *>  mit  Einfiigungs- 
xeichen  am  Rand. 

1  Die  B'schof8namen  wohl  auf  Orund  von  Herm.  Alt.,    der  sie  an 
verschiedenen  Stellen  tiennt. 

7  Quelle?  50 


—     751     — 

bello  victoriam  obtinuit,  et  Bohemorum  ac  Karinthianorum  multi  inter- 
fecti  sunt.  Et  Fridericu8  sua  manu  ducem  Karinthie  cepit  et  duos 
nobiles  cum  eo,  Bohemorum  siquidem  et  Karinthianorum  supra  200, 
ac  magna  pecunia  exonerati  sunt.  Hoc  prelium  intra  Stetz  et  Laa 
5  factum  est. 

Hie  dux  Fridericus  una  die  omnia  monasteria  in  Austria  depredari 
permisit  et  predam  ac  singula  bona  eis  rapta  suis  famulis  divisit.  Insuper 
a  singulis  hubis  sive  feodis  in  terra  sua  60  denarios  accepit.  Hie  princeps 
cum  Tartaris    in  Hungaria  ad  villam  Pesth  viriliter  congressum  habuit 

10  et  quosdam  in  fuga  mactavit. 

Predicto  anno  1240.  imperator  Fridericus  II.  Friderico  duci  Austrie 
misit  nuncium,  ut  coram  eo  personaliter  compareret.  Qui  litteras  sprevit 
et  legatum  philipendit;  timuit  enim  querelas  illorum,  quos  iniuste  offendit 
ac  bonis  privavit. 

15  Domina  Theodora  cognata  Alexii  imperatoris  Grecorum  ob  penuriam 

victus  et  timorem,  ne  [F.44'J  filius  eius  dux  Fridericus  earn  incarce- 
raret,  fugit  in  Bohemiam  ad  regem  Wenceslaum.  De  quo  mencionem 
in  epistolis  suis  Petrus  de  Vineis  facit. 

Cum  autem  Fridericus  imperator  dictum  ducem  Fridericum  frequenter 

20  ad  curiam  suam  evocasset  et  ad  personaliter  comparendum  citasset  et 
ipse  mandata  im  peri  alia  et  nuncios  sprevisset  et  parvipenderet,  demum 
imperator  in  publico  consistorio  Augustea  1236. a  1  consilio 
principum  dicto  Friderico  ducatus  suos  et  omnia  bona  ob  contumaciam 
per  sentenciam    abiudicavit.     Dehinc  legatum  sibi  misit,  qui   hanc  sen- 

25  tenciam  et  sue  gracie,  auxilii  et  consilii  ac  favoris  abiuracionem  ei  in- 
timaret.  Quern  nuncium  captivavit  et  multis  contumeliis  affectum 
dimisit.  Quibus  peractis  abibant  ab  eius  obediencia  Wienenses  et  alie 
civitates  et  opida  ,  similiter  ministeriales  Austrie ,  Stirie  et  Carniole 
mitten tes    pro    imperatore.      At   Fridericus    imperator   cum    Wenceslao"-  Herm.  Alt. 

30rege«    Boemie*  et    multis    principibus    Wiennam    applicuit.     Qui    cum  ^2. 
magno  honore  et  triumpho  susceptus  est.     Venerat  insuper  Conrad  us 
Komanorum   rex,  filius  eius,  Ottob  dux*>    BavariebS  et  multi  principes 
in    aquis  Danubii  Wiennam.     Et  hyemabant   ibi  tribus   mensibus.    Ex 
hoc  mundanarum  rerum  eventu Fridericus  o  1  i m  dux  ab  imperatore 

35 et  suis  usque  in  quartum  annum  expulsus  et  omnibus  suis  bonis  et 
dignitatibus  privatus  fuit  demptis  castro  Medling  et  [F.  45]  Nova 
Civitate,  in  a  qua  in*  se»  recepita,  cum  castro  Starchenberg.  At  imperator 
ex  Wienna  imperialem  civitatem  fecit  et  dedit  eis  pro  armis  auream 
aquilam  cum  uno  capita  in  nigro  clypeo,  quo  usque  hodie  utuntur. 

40  3Exiens    autem   Wienna   ibi   reliquit    capitaneum    Ekhardum 

episcopum  Babenbergensera,  quo  mortuo  Conradus  Frisingensis 
et  Rudigerus  Pataviensis  episcopi  cum  aliis  multis  nobilibus, 
quos  Fridericus  imperator  .  .  .  c 

a  mit  Einfiigung8xeichen  am  Rand,    b  am  Rand  hinxugefilgt.    c  xu 
l&diesem    unvollendeten  Abschnitt   ist  am  Rande  bemerkt:   vacat,  wohl  im 
Sinne  von:  bleibt  weg. 

1  Zusatx  wohl  aus  Herm.  Alt  392. 
8   Vgl.  oben  S.  229, 19. 

8    Vielleicht  liegt  am  Anfang   dieses  Satxes  der  Text  des  deutschen 
50  Ausxuges   xu  Qrunde,   der  lautet  (Cgm.  425,  f.4):   darnach   zoch   er  auf 
und  lies  den  bischof  ze  haubtman.    der  starb  darnach. 


—     752     — 

Eerm.A\t392.  Tunc  dictus  Fridericus    olim  dux  terrore   imperialis  fortitudinis 

non  concussus  cum  paucis,  qui  sibi  adheserant,  in  opido,  quod  dicitur 
Nova  Civitas,  se  recepit  et  exinde  pro  sua  defensione,  prout  poterat, 
exercendo.  Jgitur  imperator  cernens,  quod  Fridericus  dux  parvipenderet 
illata  nee  curaret  graciam  imperii  requirere,  recessit  ab  Austria  relin-5 
quens  ibi  capitaneos  Ekbertum  Babenbergensem  episcopum  ac  de  Henn- 
berg,  de  Eberstain  et  de  Nuremberg  comites  ad  celebrandum  diem 
resurreccionis  Ratispone.  Ekbertus  autem  predictus  erat  avunculus 
Bele  regis  Hungarie,  f rater  Berchtoldi  patriarche  Aquileiensis,  filius 
Berchtoldi  ducis  Meranie,  marchionis  Ystrie,1  vir  bellicosus  et  10 
magnanimus,  et  ob  hoc  predictus  Fridericus  imperator  tuendam  terram 
australem  sibi  special  iter  commendavit.  Quo  eodem  anno  defuncto  et 
im  per  a  tore  se  ad  Apuliam  transferente  [F.  45'  J  prefatus  dux  animosior 
eifectus  Albertum  com  item  de  Pogen  sibi  associavitetin  auxilium 
vocavit.  Sicque  cum  ipso  comite  egressus  muros  Nove  Civitatis  in  campo,  15 
qui  dicitur  Stain  felt,  pugnam  iniit  cum  Wiennensibus  et  capitaneis 
eorum  reportans  victoriam  gloriosam.  Capti  sunt  namqueain  eo  bello 
Rudgerus  Pataviensis  et  Conrad  us  Frisingensis  episcopi  et  multi  ex 
nobilibus,  quos  ad  tuicionem  terre  imperator  reliquerat.  Dux  itaque 
Fridericus  prosperatus  his  successibus  recedente  d  e  partibus  illis  cesaris  20 

Tab.  CI.  b  6.  mjlicia  auxilio  Wenceslai  regis  Bohemie  et  predicti  comitis  Alberti 
de  Pogen  ex  Bavaria  civitatem  Wiennensem  obsidione  cinxit  et  in  tantum 
per  abstraccionem  adveccionis  victualium  angustiavit  et  afflixit,  ut 
multi  per  famem  in  ea  morerentur,  et,  ut  dicitur,  homines  canes  man- 
ducabant;  et  muta  frumenti  dabatur  pro  7  libris  den  a  riorum  gravis  25 
monete  et  urina  vini  pro  12  solidis  eiusdem  monete.  Demum  Wiennenses 
se  dederunt  et  tota  Austria  et  receperunt  ducem  Fridericum  iterum  in 
dominum  et  eorum  principem,  similiter  et  Stiria  et  Carniola.  Et  ita 
dux  Fridericus  quarto  anno  ex  im  periali  civitate  Wiennensi  principis 
iterato  civitatem  fecit.  30 

Novissime  cum  imperatore  fuit  concordats,  qui  eum  ad  se  in 
Italiam  ad  Veronam  b,  vulgariter  Dietrichs  Pern,  evocavit.  Quo 
in  salvo  conductu  cum  200  equitibus  [F.46]  scharlaco  cum  albo 
in  medio  vestitis  pervenit.  Quern  imperator  amicabiliter  suscipiens  ac 
Dt.  -4w**.*  magnos  b  on  ores  sibi  exhibuit  et  ad  tabulam  invitavit.  Quo  nolente35 
venire  inhibuit  cesar,  ne  quis  sibi  ligna  venderet;  ipse  vero  cum   nucibus 

Tab.  CI.  b  6.  fecit  escas  sibi  preparari.    Tunc  per  fee  te  fuerunt  concordat!.    At  im- 
perator ei  12  mulas,  que  tunc  raro  fuerunt  in  nostra'  terra,  et  12  paganos 

a  nanque   Hs.    *>  Rauennas   durchstrichen ;    am    Rand   mit   Ein- 
fiigung8zeichen :  Veronam  Hs.  40 

1  Zusatx  nach  den  Notae  Diessenses;  vgl.  oben  S  204,  16  ff. 

*  Quelle  ist  hier  der  deutsche  Ausxug ,  wo  es  heisst  (Cgm.  425, 
f.4l):  und  zoch  in  gelait  zu  dem  kaiser  «gein  Rom  und  wart  mit  im 
verricht.  da  wolt  er  mit  dem  kaiser  nit  essen.  da  enpot  der  kaiser 
alles  holz,  das  man  ym  kains  verkaufen  solt.  da  lies  er  iui  kochen  bey  45 
nussen.  und  zoch  wider  haim.  Aus  den  obigen  Worten:  et  ad  tabulam 
invitavit,  die  m  Cgm.  425  fehlen,  aber  in  der  Hs.  3  des  deutscken  Aus- 
xugs  ersckeinen  (Deutsche  Chromhen  VI,  CCXXVI1I),  ergibt  sick,  doss 
Arnpecks   Vorlage  der  letxieren  Hs.  naJie stand. 

8  Die  Quelle:  herauss  im  land.  60 


—     753     — 

eorum  custodes  [donavit]*1  et  cum  niagno  honore  eura  dim  is  it.  Et 
cum  apud  Veronam  super  lapideum  pontem  super  fluvium  Athesim 
transiret,  quidam  Itali  suos  in  ponte  invaserunt.  Qui  se  viriliter  defen- 
dentes  ultra  ICO  Ilalorum  submiserunt  et  interfecerunt,  et  duci  dumt&xat 
5  unus  famulus  occisus  fuit.  Hanc  sedicionem  inter  ducem  Fridericum 
etVeronenses  Ocius3  imperatoris  capitaneus  sedavit.  At  dux  Fridericus 
cum  leticia  in  Austriam  descendit  et  accepts  Wienna  cives  magno  favore 
prosequebatur  et  eos  sincere  dilexit  ac  12  eorum  filios  in  suam  curiam 
assumpsit.     Quos    secum    in  Bohemiam   duxit,  quando    cognatam  suam 

lOGerdrudam  de  Medling  filiam  fratris  sui  Wladislao  marcbioni  Moravie 
desponsavit,  per  quod  bellum  inter  Wenceslaum  regem  Bobemie,  pat  rem 
dicti  Wladifilai,  ex  una  et  prefatum  ducem  Fridericum  parti  bus  ex  altera 
concordatum  fuit. 

Anno  domini  1243.  dux  Fridericus  divorciatus  fuit  a  sua  secunda6  6 

15  uxore  Agnete8  filia  Ottonis3  ducis  Meranie  propter  consanguinitatem 

/  F.  46'  /  presentibus   Eberbardo  archiepiscopo  Salczeburgensi,  Rudigero  u.  d  1. 
episcopo  Pataviensi  et  doctoribus  ac  aliis  multis. 

Item  imperator  Fridericus  II.  dotavit,  honoravit  Fridericum  ducem 
Austrie    cum    i-ruce    imperiali   super    pileo    ducali.     Cuius  privilegii 

20 tenor  sequitur  et  est  talis:4 

In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis  Amen.  Fridericus  divina 
favente  gracia  Homanorum  imperator  semper  Augustus,  Hierusalem 
et  Sicilie  rex.  Principum  nostrorum  peticionibuscondescenderecogimur : 
quas    nisi   favorabiliter   exaudiremus,  obaudire,  quod  iuste  petitur,  per 

25iniuriam  videremur.  Eapropter  per  presens  privilegiunib  noverit  tam 
presens  etas  quam  successura  posteritas,  quod  noster  excellentissimus 
princeps  Fridericus  dux  Austrie  et  Stirie  ac  dominus  Carniole,  dilectus 
princeps  et  consanguineus  noster,  quoddam  privilegiura  divi  augusti 
imperatoris   quondam  Friderici  avi  nostri  memorie  colende  Hainrico  duci 

30  Austrie  proavo c  suo  dudum  indultum  nostro  culmini  presentavit  sup- 
plicans  attencius,  ut  ei  illud  innovare  et  omnia,  que  continentur  in  eo 
confirmare  de  nostra  gracia  dignaremur.  Cuius  tenor  per  omnia  talis 
est:  In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis  Amen.  Fridericus  dei 
favente  clemencia  Romanorum  imperator  semper  Augustus.  Quamquam 

35  rerum  commutacio  ex  d  ipsa  corporali  institucione  possit  firma  consistere 
nee  ea,  que  legitime  geruntur,  ulla  possint  refragacione  ©  convelli,  ne 
lament  rei  geste  ulla  [F.47]  possit  esse  dubietas,  imperialis  debet 
intervenire  auctoritas.  Noverit  igitur  omnis  Christi  imperiique  nostri 
fidelium    presens  etas   et  futura  posteritas   etc.,  lit  supra.5    Et   ego 

40  Reinaldus  cancellarius  vice  Arnolfi  Maguntini  archiepiseopi  et  archi- 
cancellarii  recognovi   regnante  Friderico  Romanorum  imperatore  semper 

*  fehlt  Hs.  *>  privilegium  —  excellentissimus  fehlt  lis.  c  pro  m6 
Hs.    d  eciam  Hs.    •  retraccione  Hs.    f  inde  Hs. 

1  Quelle:  und  schankt  im  XII  maultier. 
45  2  Quelle  :  durch.  herren  Otzlein. 

3  Namen  aus  Herm.  Alt.  392 ;  vgL  oben  S.  204,  34  und  S.  748,  Anm.  3. 

4  2hir  Ttxtvergleichung  wurde  der  Druck  im  Archiv  fiir  Kunde 
ostei'reichischer  Qeschichtsquellen  VIII,  117  benutxt. 

5  S.  729,38ff. 

Quellen  a.  Erdrtorangen  N.  F.  III.  48 


—     754     — 

Augusto  in  Christo.    Datum  Ratisbone   15.  Kal.  Octobris,   indicione  4. 
anno  dominice  incamacionis  1156.  feliciter,  anno  regni  eius  5.  imperii  2. 
Nos  itaque,  qui  fidem  et  obsequia  nostrorum  principum  non  patimur 
irremunerata  t  ran  sire,  attendee  tes  fidem  puram  a  et  devocionem  sinceram, 
quam  p  red  ictus  dux  ad  maiestatis  nostre  personam  et  sacrum  imperium  5 
habet,  pro  gratis  quoque  serviciis,  que  nobis  et  imperio  exhibuit  hactenus 
fideliter  et  devote  et  que  exhibere  poterit  in  antea  graciora,  ipsius  sup- 
plicacionibus  favorabiliter  inclinati  suprascriptum  privilegium  divi  Augusti 
avi  nostri  predicti  huic  nostro  privilegio  de  verbo  ad  verbum  inscruimus, 
omnia,  que    continentur  in  eo,   de  imperialis  preeminencie  nostre  gracia  10 
confirmantes.    Igitur  competit   eciam   nostro   imperiali   imperio    illustri 
principi  nostro  predilecto  Friderico  speciali  gracia  graciando.     Quapropter 
concedimus  et  damus  eidemb  illustri  principi  duci  Austrie  hec  subscripta 
ad  habendum  pro  iure  hereditario  plenarie,  ut  nullus  suorum  feodalium 
aut  suarum  terrarum   inhabitancium   sive   possidencium    nulli  [F.  47']  15 
alteri   obediat  excepto  enim  sibimet  ipso  Friderico  principi,  duci  Austrie, 
aut  suas  vices  sive  potestatem  supplentibus.     Concedimus  nostro  illustri 
principi    duci   Austrie   crucem  nostri  dyadematis   suo  principali    pileo 
sufferendum.     Volumus  eciam,  ut  dilectus  noster  dux  omnia  sua  feodalia 
sive  iura  liberal  iter  suscipiat  dacione  sine  omni.    Igitur  iura  omnia  pre-  20 
scripta  illustris    dux   Austrie   rite  et  liberaliter  tenere  debet  in  omnibus 
suis   terris,    quae   iam   possidet    et   in   futurum    possidebit.     8tatuimus 
igitur   et   imperiali    san  x  imus    edicto,    quatenus   nullus    rex,   marchio, 
princeps,   nullus    prelatus,   nulla  persona  alta  sive  humilis,  ecclesiastica 
sive   mundana    present  is  renovacionis  et  con  firm  acionis  nostre  tenorem  25 
rennuere   presummat.     Quod    si    presumpserit,    indignacionem    nostri 
culminis   et   penam  mille    librarum   auri   se  noverit  incurrisse,   quarum 
medietas  camere,  reliqua  vero  parti  passe  iniuria  s  applicetur.    Ad  huius 
igitur  renovacionis  et  confirmacionis  nostre  futuram  memoriam  et  robur 
perpetuo    valiturum   presens    privilegium  fieri   et  bulla  aurea    typario  c  30 
nostre  maiestatis  impressa  iussimus  communiri.     Huius  rei  testes  sunt: 
Conradus    Frisingensis    episcopus,     Hainricus   Bambergensis   episcopus, 
Fridericu8    filius d  illustris    regis   Castelle,    Rudolfus    nobilis    comes    de 
Habspurg,  Ludovicus  comes  de  Helffenstain  et  alii  quam  [F.  48]  plures. 
Acta   sunt  hec   anno   dominice  incamacionis  1245.  mense  Junio,   3.  in- 35 
dicione,   imperante  domino    nostro    Friderico   gloriosissimo  Romanorum 
imperatore  semper  Augusto,  Hierusalem  et  Sicilie  rege  Romani    imperii 
eius  anno  25.,  regni d  Jerusalem  21.,   regni  Sicilied  47.    Datum  Verone 
anno,  mense,  indicione  prescriptis.  Amen. 
Tab.  CI.  b  6.  Imperator  autem    Fridericus  I.  dedit  Hainrico  I.   duci  Austrie 40 

sertum  pintatum  circumdatum  pileo  ducalifi Hainricus  vero  VI.  Romanorum 
rex,  Friderici  II.  filius,  aduc  vivente  patre1  Leopoldo  duci  Austrie 
duos  im  peri  ales  arcus  super  pileo  ferendo  concessit.  Que  omnia  patent 
in  prescriptis  eorum  privilegiis,  in  quibus  pre  cunctis  aliis  ducibus 
seu  principibus  excellentissime  sunt  dotati  ac  exaltati.  45 

c  1  Item   dux   Fridericus   cenobio  Sancte    Crucis   multa  bona    fecit ; 

insuper  Wultzendorf  cum    13   hubis   ei  donavit.    Idem  Fridericus   dux 

a  piam  Hs.    t>  eciam  Hs.    c  timpana  Hs.    d  fehlt  Hs. 
1  Zusatz  auf  Qrund  der  obigen  Urkunde. 


—     755     — 

cum    rege  Hungarie  Bel  a  IV.   duo  campi   bella   sudavit    et  in  tercio  ex 
Nova  Civitate    ad   fluvium  Leutacha   spacians    victoriose  pugnans   cum  u.  Dt.  Ausx.1 
Hungaris  et  Cumanis  adversa  pars  vincitur  et  fugatur.   In  qua  victoria  Herm.AU.393 
—  dahium    est,   utrum   ab    amicis  vel  iniraicis  —  circa  oculum  cuspide  u.  Tab.  Cl*cl. 
5vulneratns  do  equo  cadens  oppressus  occubuit  feria  6.  ante*  Viti*  anno 
Christi  1246. 

Ad  Sanctam  Crucem  humatus  est.  Dt.  Ausx.h 

[  F.  46']  Domina  Theodora  8.  die  pre  tristicia  mortua  est.  Videns  Tab.  Cl.  c  1. 
igitur  Bela   rex  Hungarie   orbatas  heredibus  terras,  scilicet  Aub  trie  Herm.  Alt. 3  93. 

10  et  Stirie,  eibi  attrahere  cupiens  multa  milia  hominum  per  paganos  et 
Cumanos  in  captivitatem  abduxit,  mult  0  8  occidit  et  utri usque  terre 
marchias  inhabitabiles  fecit. 

In   predicto  duce   Friderico  hoc   preclarum   genus    quantum  Tab.  Cl.  e  1. 
ad    sexum    virilem    Austrie    principum    defecit   ex    nobilissimis 

15 Franc orum    comitibus6    originem   trahens;    idcirco   misere   pro-a5.    e  1. 
vincie  pericula  multa7  et  devastaciones  secuntur. 

Wladislaus  marchio  Moravie,  natus  regis  Bohemie  Wences- 
lai,8  occasione  uxoris  sue  domine  Gerdrudis  deMedling  duca turn  Austrie 
sibi   subiugavit,  sed   in   brevi  sine    liberis  defunctus    est.    Post  obitum 

20Wladislai    ducis  Austrie    Hermannus   marchio  de  Baden   natus   ex  Herm.AU.393. 
Rynegarde  sorore  domine  Agnetis  ducisse  Bavarie  auxilio  Ottonis    ducis 
Bavarie   predictam  dominam    Gerdrudem   relictam  ducis  Wladislai  Tab.  CI.  cl 
in   uxorem  duxit,   ducatum  obtinuit,  Wienne  habitavit.     Ex  qua  genuitu.  d  1  u. 
filium   nomine  Fridericum,    qui   in    Apulia9  decollatus   est   126  9.*,   ztHerm.Alt.l.c. 

25filiam    nomine  Agnetem,    que  Ulrico  duci    Karinthie   copulata  est,    de 

qua  supra  dictum10  est.      Sane  Hermannus  dux  impotens  tantam  Herm.AU.393. 
maliciam    hominum,    que   iani   nimis   invaluerat,    [F.  49]    morte   eciam 
prepeditus    compescere    non    valebat;    moritur    4.   Non.  Octobris   anno 
Christi  1250.,  sepultus  in  Neuburga  Claustrali.  Tab.  CL  d  1. 

30  Imperator  itaque  Fridericus  II.  Austriam  sibi  usurpare  volens  Dt.  Ausx.n 

illuc  miserat  quendam  dominum  de  Aquis,  ut  usque  ad  adventum 
suum  reservaret.  Deinde  constituit  ibi  capitaneum  Meinhardum  comitem 
Tirolis.    Sed  imperator  obiit  1250." 

Post   obitum  Hermanni    ducis  Austrie   domina  Gerdrudis  Tab.  Cl  el 

35  r  elicta  sua  in  contemptum  domine  Margarete  cognate  sue  presummens 

1  Cgm.  425 }  f.  5 :  herzog  Fridrich  sich  besambt  zu  der  Newnstat 
und  ains  tags  rait  er  spaciern. 

I  In  diesen  ist  hier  Herm.  AU.  beniUxt. 
8  Vgl.  oben  S.  230,  Anm.  2. 

40  *  Die  Tab.  Cl. :  an  sant  Veits  tag. 

•  Cgm.  425,  f.  5* :  man  fiirt  in  zu  dem  heiligen  krewz,  do  er 
wart  begraben. 

6  Vgl.  oben  S.  713,  33. 

7  Cgm.  425,  f.  5' :  do  ward  der  unfrid  im  land  gros,  das  niemant 
45  6icher  was. 

•  Vgl.  oben  S.  753, 10. 

•  Vgl.  oben  S.  726,  Anm.  4  und  748,  Anm.  1  und  2. 
10  S.  748,21ff. 

II  Cgm.  425,  f.  5 :  do  sant   kaiser  Fridrich   ain   machtigen   herrn 
50  von   Ach  gein  Osterrich  und   stewrt  im  die   land  ze  behalten  auf  sein 

kunft  und  seczt  dam  ach  graf  Mainharten  von  Tirol  ze  ainem  haubtman. 
in  der  zeit  starb  der  kaiser. 

"  Jahrxahl  wohl  aus  Herm.  Alt.  395. 

48* 


—     756     — 

auzilio  Bele  regis  Hungarie  to  tarn  Austriam  subiugare  tercium  raaritum 
u.  dl.  duxit  Roman um  regem  Russie,  qui  dimisit  earn  impregnatam  transiens 
in  terram  suam  Dec  est  re  vers  us.  Ex  quo  filiam  Mariam  peperit,  de 
qua  Slipra.1  Postea  multa  mala  perpessa  est  ab  Ottokaro  marchione 
Moravie,  qui  earn  ab  Austria  et  Stiria  pepulit.  Que  ivit  in  Missnam  5 
ad  Constanciam  cognatam  suam,  ubi  in  quodam  monasterio  monialium 
obiit  et  sepulta  est. 
fferm.AK.393.  'Item   Otto   dux  Bavarie  mittens  a  Ludovicum  filium    suum  in 

Austriam  cum  exercitu,  qui  sibi  op  id  a  Lintz  et  Anasum  cum  magna 
parte  illius  provincie  subiugavit  1250.  10 

Dt.Ausx,.*  Demum   barones   et    prelati  ducatus  Austrie  statuta  dieta  in 

opido  Krembs4  elegcrunt  solennem  legacionem  ad  mittendum  in 
Missnam  [  F.  491  ]  pro  marchione.  Legati  erant  .  .  .  b  de  Liechttenstain, 
.  .  .b  Schenck  de  Hauspach,  abbas  Scotorum  et  prepositus  Neuburgensis. 
u. 2. lat.Ausx.*  Qui  cum  Pragara  venissent,  magnifice  suscepti  sunt  a  Wenceslao  rege  15 
Bohemie,  sed  ulterius  procedendi  in  Missnam  eis  salvum  conductum 
denegavit.  Quinymmo  eos  in  time  dcprecando  hortabatur,  ut  filium 
suum  Othokarum  marchionem  Moravie  in  ducem  Austrie  acciperent. 
Qui  quasi  coacti ,  quantum  in  ipsis  fuit,  precibus  eius  con- 
senserunt  propter  paccm  conservandam.  Quibus  rex  filium  presentavit. ,  20 
Tab.Cl.clu.G.  Margareta  soror  dicti  ducis  Friderici,  que  oliin  nupserat  Hainrico 

E.  Silvio,  Teg\  Romanorum,  Friderici  II.  filio,  coque  vita  functo  in  patriam  redierat, 
H.  boh.  27.  heredttatem    accepit.     Eadem   iara    anus  Othokarum   sibi   virum  ascivit, 
qui  non  tam  coniugis  ctatem  quara  dotem  animo  volvons  sterile    raatri- 
monium    contraxit   et   principatum   nobilem    consecutus  taore    humano,  25 
Tab.  CI.  c  6.  quanto  possedit,  tanto  maiora   concupivit.    Et    regales   nupcie  in  opido 
2.  lat.  Ausx.  Haimburga   solenniter  celebrate  sunt  1254.,   et  ducatum  Austrie  magnis 
difficultatibus  obtinuit. 
E.  Silvio,  Item    Primislao    III.    rege    Bohemie    coronato   a    Philippo   filio 

H.  boh.  26.  Wladislai  11.  regis  vita  functo  duo  fuerunt  filii,  Wenceslaus  et  Otho-^ 
^'•karus.      Wenceslao0    regnura    Bohemie    cessit,    Othokaro    marchionatus 
Moravie.     [F.  50]    Fuit   autem    Wenceslaus   unioculus    et   sine   liberis 

*  so  Hs.  tcie  die  Quelle.     *>  leerer  Raum  Hs.    c  Wenceslaus  lis. 

1  S.  1 '48, 28 ff. 

9  Der  folgende  Abschnitt  auch  oben  S.  230,  8  ff.  35 

1  Cgm.  425,  f.  5 :  die  herren  im  land  tail  ten  sich  ...  si  machten 
ainen  tag  gein  Trebnse  und  erwelten  unter  in  poten  ze  senden  gein 
Meixen  umb  ain  jungen  markgraven  zu  ainem  herzogen  gein  Osterreich. 
di  poten  waren  ainer  von  Liechtenstain,  Schenck  von  Hauspach,  der 
abt  von  Schotten,  bropst  von  Newnburg.  do  sy  gein  Prag  komen,  do  ^ 
erpot  in  der  kung  Wenczla  vil  zucht  und  wo  It  in  kain  gelait  furbas 
geDen  und  begert,  das  sy  an  dye  landherren  gein  Osterrich  wurben 
und  von  seinen  treuen  pitten  soiten,  das  sy  sein  sun  margkrafen 
Atocktorum  (!)  ze  Marhern  ze  ainem  herren  namen.  das  geschach  durch 
frids  willen,  das  die  land  bey  einander  lagen.  kiinig  Wenczla  antwurt  45 
sein  sun  den  lantherren  .  .  . 

4   Von  Arnpeck  unrichtig  umgestaltet  aus  dem  ihm  wohl  unbekannten 
Trebnse  der  Quelle  (Triebensee ;  vgl.  Hubcr,  Qcschichte  Oesterreichs  I,  526). 

6  Der  Wortlaut  dieser  Quelle  ist  deutlich  miiverwendet :    Qui  cum 
venissent    Pragam,   coacti   sunt  a   rege    Wenczeslao,    ut   susciperent    in  50 
Austriam  Otakarum  filium  suum  marchionem  Moravie. 


—     757     — 

decedens  regnum  Othokaro  reliquit  1254.,1  qui  et  alio  nomine  Primis- 
laus  appellatus  est,  inter  Bohemie  reges  quintus,  belli  appetens  et 
magnorum  operum  effector,  cui  nee  animus  in  rebus  arduis  nee  con- 
silium defuit.  Regnum,  quod  a  fratre  susceperat,  ex  mari  baltheo,  id 
5  est  mediterrane  o  sinu,  ad  Danubium  usque  protensum  extendit. 

Item  Stirienses*  ad  Bavariam  pro  domino  miserunt.  Dt.  Ausx.% 

Bela    tamen   rex  Hungarie  Petoviam    civitatem   iam   cum    magna  Herm.AU  393. 
parte  ducatus  Stirie  occupaverat  et  iam  quasi  per  biennium  Austriam , 396. 
Stiriam   et  Moravian*  vastaverat  nee  desiit  ledere  easdem  terras,  donee  393. 

10  convencione   inter  reges  facta8  ducatus  Stirie  sibi  cum  distinctis  terminis 
assignaretur  Othokaro   ducatum  Austrie  retinente.    Et  bona  pax  ex- 
inde    in    i  1 1  is    terris   facta   est.    Ipse  autem   Othokarus  in   tribua 397. 
principatibu8,   scilicet  Bohemia,  Moravia  et    Austria,  tanquam  princeps 
omni  pr  obit  ate  preclarus  optimam  pacem  fecit  vadensque  in  hieme  sub- 

15  8equenti   cruce  signatus  in  Prussian),  quam  veterea  Vlinrigiam  *>  vocavere,  E.  Silvio, 
superatis  Tartaris    urbem  condidit,  quam  Kunispergium,   id  est  Montem  H.  boh.  27. 
Regium,  vocant,  et  magnam  partem  ipsius  terre  cultui  subdidit  christiano.  Herm.  I.  c. 
Rex  Hungarie  filium  suum  in  Gracz  locavit,  qui  more  patrie  sue  Dt.  Ausx.4, 
vixit.     Quod   barones   ducatus    sustinere   non   volebant,   Othocarum   in- 

20vitarunt  pro  domino,  Hungarum  expulerunt. 

[F.5G']  6Anno   domini    1258.    Othokarus   rex   Bohemie,    dux  Herm.  Alt.399 
Austrie,   marchio   Mora  vie,   iu  veil  is  etate,   audacia  persuasus  ac  suau.  Ann.  S. 
iniqua   rabie  concitatus    sine  provida    deliberacione  consilii,   que  bellicis  Steph.  5  7. 
in    rebus   summe  neccssaria  est,   cum  expedicione  armatorum  per  Pata- 

25  viensem    civitatem    terram    Bavarie     hostiliter    est  ingressus   iactans    se  Herm.  I.  e. 
tanquam  diviciis  et   potencia  preditum    velle  ac   posse  contra  omnium 
voluntatem  ad    ignominiam  Hainrici   ducis  Bavarie  et  terre    sue  ante 
muros   civitatis    vel    castri    Landshut    potenter   opera    milicie    exercere. 
Nam  tunc  ibi  dictus  Hainricus  cum    domina  Elizabeth  uxore  sua,  filia 

30quarti6  Bele   regis  Hungarie,   fratris  S.  Elizabet7,    morabatur. 
Sed    cum    per   pagum ,     qui    dicitur    Chuntzingen ,    ubi   olim   civitas 

Quinciana8  dicta  constructa  erat,  sed  per  Hunos  dudura  ex 

integro  eversa,   per  vallem  Vilse  fluminis  incendi  o  vastando  plurimas 

villas   et  ecclesias    usque   juxta  cast  rum  Frawnhofen    pervenisset,    ecce, 

35memoratii8    dominus  Hainricus  dux,  licet  vix  quinque  dies  ante  introitum 

*  Stiriensens  Hs.    b  so  Hs.  wie  der  Druck  der  Quelle. 

1  Herm.  Alt.  396 :  1253. 

*  Cgm.  425,  f.  6 :   die  herren  von  Steir   santen  umb  ainen  herren 
gein  Bayren. 

40  8  Bier   i$t    absiehtlich    treggelassen:    quedam    pars,  wie  aueh   im 

folgenden  der  Urtext :  domino  Otaker  partem  reliquam  cum  terra  Austrie 
retinente  entsprechend  gedndert  ist. 

4  Cgm.  425y  f.  6  :  etlich  namen  den  kiing  von  Ungern.    der  seczt 
sein    sun   gein  Gracz.     der   lebt  nach   seinem   land  siten  mit  den  land- 
45  leu  ten,    darumb  sy    im   nit   mochten   gelaubcn   und  triben  in  wider  aus 
und  sluegen  sich  an  herzogen  Atokhern  ze  Osterreich. 

6  Der  folgende  Abschnitt  auch  oben  S.  239  aus  den  gleichen  Quellen. 
6  Nach  Thurocx. 

1  Nach  Andr.  546;  tgl  oben  S.  23S,  33  ff. 
50  •  Vgl.  oben  S.  41,17. 


—     758     — 

predicti    regis a  in  Bavariam  talium  inimiciciarum  litteras  recepisset,  celeri 
volatu   nunciorum   et  litterarum   circumquaque  currencium    convocatis- 
que  suis  hominibus  et  amicis  [ F.  51  ]  tanquara  animosus  princeps,  qui 
de    sua   iusticia    et   dei    misericord  ia   con  fide  bat ,    cum    exercitu    valido 
equestrium    et   pedes trium  ad  campos    contra   suos    audacter    egreditur5 
inimicos.     Jam  eciam  superveuerat  cum  paucis  Ludovicu9    dux,    comes 
palatinus,  f rater  suus,    de  partibus  Rheni  velociter  evocatus,  in  cuius 
absencia  prefatus  rex  sperabat  se  sui  propositi  desiderium  adipisci.  Ita- 
que  prefatus  rex  cernens  animositatem  ducum  et  bavarice  gentis  timuit 
congredi   cum    illis.     Et  in  festo  S.  Wartolomei   apostoli,  quod    tunc  in  10 
6.  feria  occurre  b  at,  treugis  per  ilium  diem  petitis  et  impetratis  in  nocte 
ac  subsequenti    sabbato   fugit  cum   omnibus   suis  versus  Muldorf.     (Jbi 
dum   vexilla   victricia    nobilium   ducum   dorsa  fugiencium    sequerentur, 
pons  ibi  perEnum  fluviuni  traiectus  strepitus  tot  hominum  et  equorum 
certatim    et  impetuose  transire  volencium  ferre  non  valens  sub  hostibus  15 
ruit,    et  sic   plurimi   sunt   submersi.    Videbantur   ibi   electi    milites   in 
equis   et   armis    natantes,    quorum   aliqui    fluvium   transierunt  ,    aliqui, 
adverse   partis    littori    viciniores   dumb  applicare   nituntur,    volentes   se 
pocius  captivitati  dare  quam  morti  per  lanceas  et  sagittas  littus  tangere 
prohibentur.    Sed   et    hi,    qui  [F.5V]  remanserant  circa    flumes,  re- 20 
ceperunt  se   in  suburbio  sub   turri   quadam   fugere   non  valentes.     Qui 
omnes   cum    equis  optimis  per  indignacionem  subitam  domini  Ludowici 
ducis   incendio  sunt  cremati.     Tunc   itaque  in   aqua   et  igne  quasi  400 
homines  perierunt.    Eeliqui  vero  omnes  preter  regem,  qui  cum  nobilibus 
transierat,    in  predicto  opido  sunt  inclusi,   obsess i  et  capti.     Inter  ob- 25 
sessos   autem   hi    fuerunt    nobiles   ex  Bohemia:    Wocho  de   Rosenberg 
Zimlo   de  Leuhtenburch,    Wichardus  de  Tyrnach,  Schazla   de  Fridlam, 
Wilhalmus    de  Gordebrat,   Ibis  de  Schechnun  \    Benei9  de  Valchenstain, 
Bur  chard  us   de   Clingenwerch,   Ulricus    pincerna    de  Ellnpogen,   Jenczo 
purchgravius  de  Gr  ec  io  ,  Zinil  frater  Wochonis,  Haur  cognatus  Wochonis,  30 
Dlohomil   de    Nabzdan,    Styporius   dictus  Caput,  Ulricus    de   Rosen tal; 
ex  Austria  vero:    Albero  et  Hainricus  de  Churning,    Ulricus  de  Loben- 
stain,   Ulricus   de  Capella,  Ludwicus  et  Albertus  Zelkingarii,    Sighardus 
dictus  Piber.    Qui  omnes  nona  die  ab  obsidione  eorum  per  clemenciam 
ducum    predictorum    sub    quadam    forma  composicionis   cum    equis    ac35 
rebus,  quas  tunc  habebant,  ad  propria  sunt  dimissi. 
Herm.Alt.40L  [F.52]    Anno    Christi    1260.    Othokarus     rex    Bohemie,    dux 

Auetrie,   marchio  Moravie,   dolens,   quod   aliquando   coactus   esset  a 
Bela   rege  Hungarie    relinquere   sibi  ducatum  Stirie  congregate    valido 
Mart.2  473.  exercitu    100000  equitum,   inter  quos   habuisse  dicitur  60008   equorum  40 

Herm.  Alt. ferro  opertorum,   castra    metatus  est  circa  fluvium  Marchia.     Ubi  cum 

Thurocx.  Steffanus  iunior  rex  Hungarie  una  cum  patr  e  et  Alpra  duce  Cumanorum 

Mart,  habens   in  exercitu  suo  diversarum  orientalium  nacionum  et  pagan orum 

Herm.  Alt.  circa  2 40000 *  hominum  equitum  ex  altera  parte  fluminis  sibi  occurreret, 

a  fehli  Hs.    b  dum  —  volentes  fehlt  Hs.  45 

1  Vgl.  oben  S.  239,  Anm.  3. 

2  Martini   Oppaviensis  Chronicon  Pontificum   et  Imperatorum,    ed. 
Wetland;  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XXII,  377  ff. 

8  Die  Quelle:  circa  7  milia. 

4  Mart. :  40  milia.  50 


—     759     — 

cum  exercitu  suo  transitum  ei  flu  minis  impedivit.    Tandem  post  plures 
dies  Ottocarus   rex  Bohemie    pro  comodo  equorum  et  hominum  volcns 
ad  superiores  partes  fluminis  se  transferre,    Steffanus  rex  putans  ipsum 
velle    fugere  insecutus  est  eum,    et  congressione  facta  apud  villam,   que 
5  Chressenprunne  dicitur,  in  confiniis  regnorum  3.  Id.  Julii  in  die  S.  Mar-  ^rt- 
garete  virginis  feria  2.  estu  maximo  existente  et  ex  collusione equorum  ^^%" 
et  armorum  tantus  pulvis  de  subtus  exortus,    ut  media  et  clara  die jyar^' 
vix   homo    hominem    cognoscere   potuisset.    Tandem  victi  sunt  Hungari  jjerr^m 
rege  ipsorum  Steffano  graviter  vulnerato  terga  vertentes.   Cum  cedentes  Mart. 

10  fugerea   festinarent,   in   quodam  flumine  profundo  b,    quem  transire  de- 
buerant,  preter  alios  plurimos  occisos  circa  14000  [ F.  52 ]  hominum 
submersi  6unt.    Ex  parte  autem   Othooari  multi  ferro  et  sub  armis  calore  Herm. 
nimio  perieiunt.     Othocarus    itaque  rex  obtenta  tali  victoria  progressus  402. 
cum    exercitu    suo  in  Hungarian*    devastando  usque  ad  Pusonium,   sed^-  Ausx.1 

15  post  paucos  dies   rex  Hungarie  per  legatos  pacem  querit  et  sub  quadam  Berm.     Mart. 
forma  composicionis  recedit  ducatu  Stirie   cum  civitate  Bettovia,  quam  Berm. 
adhuc  Hungari    tenebant,   plenarie  restitutis,   et  in  futurum  amiciciam  Mart. 
matrimonio    mediante    confirmaverunt ,    etc   episcopum    Olmuncensem  Dt.  Ausx,.* 
capitaneum  Stirie  prefecit. 

20  Eidem    eciam   Othocaro    regi   Bohemie   prius,    videlicet   in    festo  Herm.  Alt. 

SS.  Johannis  et  Pauli,    tristem  se  obtulerat  fortuna.    Nam  cum  decern^-- 
vel  plura  milia  hostium  ins  ultum  facerent  in  Austriam  circa  opidum  d, 
quod    Stentz   vocant,    duo    fratres    sanguine  nobilissimi,   iuvenes  electi, 
Otto    videlicet   comes  de  Haydekke°  et   Conradus  comes   de  Plain,   ac 

25  cum  ipsis  Chrafto  de  Sleuntz  ®,  Chadoldus  dictus  Orphan  us  cum  400 
viris  incaute  eis  occurrenint,  quibus  fere  omnibus  occisis  paucissimi 
evaserunt.  In  morte  quoque  predictorum  com i turn  ipso  die  deperiit 
successio  illius  nobilhsime  prcgeniei  de  Plain,  quia  sine  heredibus  de- 
cesserunt. 

30  f 1261.   disposicione  dyaboli  sue  uxori  cepit  esse  invidus;    petivit^-  '<**•  Ausx. 

papam,    ut   aliam    possets  ducere;    quod    noluit  papa;    posuit   earn   in 
Krembs  satis  misere;  ibi  postea  earn  intoxicavit. 

Item  1263.3  Othocarus  rex  copulavit  filiam  sororis  sue,  videlicet 
filiam  Ottonis  marchionisBrandenburgensis,  Bele  iuniori  duci  Hungarie. 

35  [F.  53]  Rex  H  ungari  e  obsedit  Wiennam  cum  80000b  eq'uitibus.  Dt.  Ausx.4' 

Cui    domina  Gerdrudis    de   Medling  iura  sua   in    ducatu   Austrie 
clam    resignavit   tempore   obsidionis.    Qui   ei  Roman  um    reg  e  m  Russie  Tab.  CI.  d  1. 

a  fugam  Es.     b  profundi  Hs.     c  et  —  prefecit  spiiter  hinxugefugt. 
d  am    Rand   mit   Einfiigungsxeichen.     •  so   lis.      t  die   beiden  folgenden 
40  Abschnitte  sind  spater  hinxugefiigt.    s  possit  Hs.    k  lxxx  Hs. 

1  Cgm.  425,  f.  6' :    kunig  Atocker  zoch  nach  unczt  gein  Prespurg 
und  wuest  das  land  ser. 

*   Cgm.  425,  f.  6' :  und  seczt  dahin  ze  haubtman  den  bischolf  von 
OlmuDCz. 
45  "  Die  QuelU:  1264. 

4  Cgm.  425,  f.6:  ktinig  Wenczla  (so)  darumb  erziirnt  und  zoch 
fur  Wien  mer  dann  mit  80  tawsent  pferten.  die  ain  swester,  die  witib, 
herzog  Fridrichs  swester,.  gab  dem  kflnig  von  Ungern  haimlich  auf  ir 
recht  an  dem  land  ze  Osterreich,  weil  er  vor  der  stat  lag.  der  gab 
50  ir  darum  ain  herzogen  von  Prewssen  .  .  .  kung  Acktor  .  .  .  traib  die 
frawn,  di  ain  witiben,  aus  dem  land. 


—     760     — 

Dt.  Ausx.  in    maritum    dedit,    lit    supra.1      Quam    Othocarus    ex    Austria 
exire  cogit. 
2.  lat.  Ausx.  Anno    Christi    1261.    principes    convenerunt    ad   faciendum 

concordiam  inter  Othocarum  regem  Bohemie  etc.  et  regera  Hungarie ; 
dederunt  quandam  amicam  Othocari  filio  regis  Hungarie  Steffano  in  5 
uxorem.  Convenerunt  itaque  in  Wienna  cum  sponsa  Bela  rex  HuDgarie 
cum  suis  duobus  filiis  Bela  et  Steffano  et  rex  Maschorie  »,  qui  habebat 
filiam  regis  Bele,  et  tres  reges  ex  Servia  et  50  duces  potentes.  Volebat 
rex  Othocarus  Wienne  hospitibus  solacia  et  honores  impendere  propter 
hoc,  ut  domini  sui  do  Austria  feoda  acciperent  ej  homagia  facerent.  10 
Sane  Hungari  putabant  contra  eos  aliquid  disponi ;   infecto  negoci  o 

Dt.  Ausx  *  c\&m  ad    propria    redierunt.    Quod  egre  tulit  Othocarus,   quod  sibi 
non  confidebant,  et  sponsam  consanguineam  suam  eis  ad  Pusonium    misit. 

E.Silvio,  Sed  quantum    aucta   Otocari    potencia  est,   tantum    eciam   in- 

H.  boh.  27  Solencia  crevit.    Qui  vivente  legitima  uxore  Margareta,  que  sibi  tantum  15 
u.  Herm.  Alt.  <jucatum  adiecerat,    alteram   superduxit  sine    iudicio   ecclesie,    Chuni- 
4?2'  gundam   regis   Maschorie  filiam,    neptim    Bele  regis    Hungarie,   et    una 

Herm.  I.  c.  ^^  .        .r  8eqUen^i  fe9t0  nativitatis  domini  regali  dyademate  coronatur 
a  Wernhero  archiepiscopo  Maguntino. 

Herm.  Alt.  [F.53*]   8Anno   Christi  1266.    Othocarus  rex   Bohemie,    dux20 

405.  Austrie,  Stirie  etc.,  inimicicias  iam  dudum  contra  Ludovicum  et 
Hainricum  duces  Bavarie  conceptas  totis  viribus  in  arma  convertit  *> 
adsciscens  sibi  Salczeburgensem,  Pataviensem,  Ratisponensem  civitates 
cum  municionibus  eorum.  Ex  quibus  facta  sunt  in  Bavaria  multa  111- 
cendia,  occisiones  hominum  et  rapine.  Ipse  quoque  Othocarus  in 25 
mense  Augusto  cum  multis  milibus  armatorum  versus  Chamb  Bavariam 
intravit,  Rengstauff,  Nittenauc  et  plura  castra  destruxit,  in  quibus 
per  incendium  et  iacula  sagittarum  magna  periit  hominum  multitudo. 
Et  morante  ipso  per  biduum  Ratispone  exercitu  penuriam  victualium 
paciente  per  Egram  revertitur  in  Bohemiam.  Recedente  ergo  ipso  rege  30 
de  Bavaria  Hainricus  dux  misso  exercitu  ultra  fluvium  Ilciam  d  opidum 
in  Velden  et  alias  municiones  cum  tota  provincia  ibidem  incendio  de- 
vastavit. Subsequenter  3.  Kal.  Novembris  dux  Hainricus  per  portam 
quandam  civitatis  Pataviensis  procuracione  sive  tradicione  quorundam 
per  adulterinas;  claves  obtinuit,  novum  forum  cum  aliquibus  domibus  35 
et  eciam  cellario  canonicorum  et  magna m  partem  civitatis  exuesit  ali- 
quibus civibus  ibidem  interfectis  totamque  civitatem  cepisset,  si  sui  non 
fuissent  propter  invasionem  rapine  et  noctis  tenebras  hinc  et  inde 
dispersi. 

Herm.  Alt.  fF-  541  Anno  Christi  1267.  dominus  Guido  cardinalis,  apostolice  40 

405.*ed\9    legatus,    6.    Id.    Maii    apud    Wiennam    concilium   celebravit,    cui 

a  so  Hs.    t>  se  convertit  lis.    c  Nittau  Hs.    d  Ilciain  Hs. 

1  S.  748,15. 

*  2.  lat.   Ausx.:   Quod   moleste  tulit   Otakarus.     Cgm.  42o,  f.  7: 
das  tet   kunig  Otocker   zorn,   das   sy   im  nit   trawten   und  sant  in   die  45 
prawt,  sein  muem,  gein  Prespurg. 

■  Vgl.  xum  folgenden  Abschnitt  oben  S.  240,9-11.  Es  tst  merk- 
wiirdig,  class  oben  in  der  bayerischen  Chronik  nur  selir  kurx  beriehtet 
ist,  teas  hier  ausfiihrlicher  mitgeteilt  wird,  wahrend  man  in  der  bayerischen 
Chronik  mehr,  in  der  osterreichischen  weniger  ertcartet.  5U 


—     761     — 

interfuerunt  Johannes  Pragensis,  Petrus  Pataviensis,  Conrad  us  Frisin- 
gensis,  Leo  Ratisponensis,  Bruno  Brixinensis,  Amulricus  Laventinensis 
episcopi  et  alii  quam  plures  dyocesani,  prelati,  archidyaconi  et  decani. 

Othocarus   rex  Bohemie    et   Hainricus   dux   Bavarie  rursus    per  Herm.  Alt. 
5  pacis    osculum    ad  concord i am  redierunt.    Cui  papa  advocaciam  Salcze-  406. 
burgensis  archi  episcopatus  commisit.  Dt.  Ausz.1 

Item  hie  Othocarus  multas  advocacias  in  Austria   et  alia  plura  ch^  ira^ 
bona   Conrado    episcopo   Frisingensi    donavit,    sicut    in   privilegiis  Fris} 
habetur. 

10  Item  Othocarus    rex  Belam    regem   Hungarie  est    aggressus    in  Atidr.  68. 

campo  die  to  Marchfeld  et  obtinuit  victoriam  auxiliante  sibi  Ulrico  duce 
Karinthie  et  fratre  suo  Philippo  electo  Salczeburgensis  ecclesie.  Et  in 
signum  victorie  condita  est  civitas  in  eodem  loco,  que  dicitur  Marcheck. 

Item  1269.    Oregon  us    patriarcha    Aquileiensis   obiit.    In    cuius  Herm.  Alt. 

15  locum  eligitur  Philippus  quondam  Salczeburgensis  electus,  frater  Ulrici  406. 
ducis  Karinthie.    Qui  Udalricus  cum    virili  sobole  careret,   accepta    ex  e.  Silvio, 
Othocaro    pecunia  Karinthiam    illi,    Carniolam,   March i am,  Schlavoniam  H.  boh.  27. 
et  Portum  »  Naonis  tradidit.    Veronenses  exinde,  Feltrenses,  Tarvisini  *> 
et  multi  ex  Foro  Julii    ultro    sese  ei  submiserunt.    Quo  Ulrico  post  in  Herm.  Alt. 

20  brevi    eodem    anno*    sine    heredibus    defuncto    memoratus    Philippus  406. 
eundem  ducat  um  [F.  54s  ]  tan  quam    verus  heres  ipsius  attrahere  atten- 
tabat,  sed  per  Othocari  regis  potenciam  impeditur.    Qui  1270.  terram 
Karinthie  forti  manu  pertransiit  et  sibi  usurpavit,  quinymmo 
et  Pettoviam  vi  in  dedicionem  accepit.4 

25  Sed   dum   red  ire  t ,    in   loco   Semring  c  observavit   eum   Steflfanus  pt  t  Ausz  .* 

rex  Hungarie,  sororius  suus,  quocirca  coactus  fuit  per  Campum  Lili- 
oruin  exire. 

Anno   domini   1271.     Othocarus    Bohemie   rex  congregato    valido  Hertn.  Alt. 
exercitu  infra  octavas  pasce  invasit  Hungaros  devictisque  munitissimis  406. 

30  castris,  scilicet  Pusonio,  Altenburg,  Tirna  et  castro  S.  Georgii,  Eysen- 
burg,  Odenburg6,  et  aliis  pluribus  municionibus  captis  et  devictis  circa 
festum   penthecostes    propter  consumpcionem   victualium  reverti  cogitur 
in   Bohemiam    exercitu    relaxato,   ut  eum  cognata  sua  rogaverat.    Tunc  Dt.  Ausz.1 
Othocarus    baron ibus  Austrie   et  Stirie  castra  et  alia,   que  eis  abstu- 

^lerat  ,    restituit,    ut    ei  auxilio    forent.     Steffanus  autem  rex  Hungarie  Herm.  I.  c. 

»  portam  Hs.    b  Tarvisii  Hs.    c  Seraing  Hs. 

1  Cgm.  425,  f.  7:  do  enpfalch  im  der  pabst  das  pistumb  ze  Salcz- 
burg  in  vogtey. 

*  Dieselbe   Notix   auch  unten    in   den    Qesta  episcopornm   Frisin- 
40  gentium .     Continuationes,  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XXIV,  325. 
s  1269.     Quelle  vielleicht  Ann.  S.  Rudb.  798. 
4  Quelle? 

b  Cgm.  425,  f.  7:  und  an  dem  zug  heraus  wartt  im  kunig  Steffan 
von  Ungern,  sein  8  wager,  fur  an  dem  Semring,   das  er  fiir  Lien  felt  aus 
45muest. 

6  Die  letxten  beidenNamen  aus  dem  deutschen  Ausz.    Vgl.  Cgm.  425, 
f.  7:   und  zoch  gein  Prespurg,  Altenburg,  Eysenburg,. Odenburg. 

7  Cgm.  425,  f.  7 :   da  gab   er   den   herren   ze  Osterrich   und  Steir 
wider,  was  er  in  genommen  het,  das  sy  im  hulfen.     Darnach  in  anderem 

50  Zusammenhang ....  unzt  in  sein  muem  erpat. 


—     762     — 

missis  in  Moraviam  et  Austriam  Hungaris  et  Cumanis  per  incendia, 
rapinas  et  multas  strages  hominum  plurima  mala  geasit.  Tunc  circa 
solsticium  est i vale  per  episcopos  et  religiosos  viros  deum  timentes  ad 
inopinatam  pacem  et  subitam  pacis  concordiam  redierunt. 

Eerm.  Alt.  1272.  Steffanus  rex  Hungarie  circa  Kal.  Augusti    moritur.    Cui5 

407.  primogenitus  Ladislaus  [F.  55]  sue  cedit.     Eodem  anno  post  mortem 
predicti   regis  Steffani  comes   Hainricus    de  Gussingen,   qui    ab  eodem 
rege   de  'Hungaria   eiectus   fuerat  et   receptus  a  rege   Bohemie,    filiam 
domini  Zinglonis*  de  Luchtenberg  ft  duxerat  in  uxorem.    Dimissa  eadem 
uxore   ad  Hungaros   est  reversus  et  reconciliatus  domino  Ladislao    regi.  10 
Accidit,    ut  cum  domino  Bela  duce  de  Mateawe,  avunculo  regis  predicti 
et  consobrino  regis  Bohemie,  idem  comes  in  verba  contumelie  prorumpens 
occasione  presumpte  prodicionis  contra  supradictum  dominum  Ladislaum 
ipsum  ducem  Belam  in  insula  apud  Budam  miserabili  nece  prosterneret, 
ut  membra  ipsius   in   frusta   concisa  matertere   sue,   scilicet  due   filie  15 
domini  Steffani    regis   in   monasterio  ibidem   constitute,    colligerent    et 
cum  planctu  et  dolore  maximo  sepelirent.    Ob  quam  causam  rex  Bohemie 
cum  maximo  furore  commotus  initam  cum  regno  Hungarie  concordiam 
et  ad    magnam    utriusque    partis  instanciam  auctoritate  sedis  apostolice 
con  firm  atam  rescindens  nee    pacem  nee  treugas  solemnibus  nunciis  Hun-  20 
garorum    postulantibus    voluit  indulgere,  sed  in  confirms^    iussit  eos  in- 
vadi   et   statuit   cum    grandi   exercitu   ipsum  regnum    se  hosti liter   i  n  - 
gressurum.     Unde   sequenti   anno   Hungari  et   Cumani    prevenientes 
motumc  predicti   regis  Bohemie    quasdam  civitates  Austrie,    Stirie    et 
Moravie  [F.551]  cum    magna    strage  hominum  utriusque  sex  us  intra- 25 
verunt. 
Cont.  Alt.  408.  1273.    rex  Othocarus    et  Hainricus   dux  Bavarie  ad    plenam  con- 

cordiam  redierunt   rege  Bohemie    de  castro  in  Scherding    et  quibusdam 
iuribus,  que  pertinebant  ad  ducem  Hainri cum,    refutacionem  faciente. 
Ipsi   eciam   contra    omnem   hominem   huius  mundi   iurarunt    mutuo    se30 
iuvare. 

Dt.  Ausx}  Othacarus   baronum   castra    destruxit  et  eorum  cognatas  mulieres 

nobiles  oppressit  et  multa  mala  in  terris  sibi  subiectis  commisit. 
E.  Silvio,  Othacarus    sepedictus     vocatus    per    principes    electores    ad 

H.  boh.  27.  regnum   contempsit  palam     inter  suos  iactitans  pluris  Bohemie   regem  35 
quam  Romanum  imperatorem  esse.     Ducavitd   26  annis  in  Austria. 
E.  Silvio ,  Anno  salutis  1273.    Rudolf  us  Habsburgi    comes,   qui  magister 

H.  boh.  27.  curie  Othocari    fuisset3,  non   minus   belli    quam  domi   clams  christian e 
Gf.  Ann.  Aid.*  reipublice    prefectus   est.     Qui    cum    Nuremberge,    deinde    Herbipoli 

535. dietSLB  principibus  statuisset,  demum  Auguste,  et  omnes  sibi  40 
E.  Silvio. obtemperarent,  solus  Otacarus  rennuit. 

Dt.  Ausx*  Anno  Christ  i  1275.  rex  Rudolf  us  com  item  Zolrensem,  filium  ® 

sororis  sue,  principem  creavit  et  eidem  burckgravionatum  Nurembergensem 

*  so  Hs.    *>  confinibus  Hs.     c  fehlt  Hs.    <l  Ducavit —  Austria  spater 
hinxugefiigt.    ©  filium  —  eum  mil  Einfugungsxeiehen  am  Rand.  45 

1  Qedr.  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXUI,  42  ff. 

*  Vgl.  Deutsche    Chroniken  VI,  CCXXXIV,  15,    wo   nicht   bekannt 
war,  doss  hier  der  lext  Enea  Silvios  vorliegt. 

■  Annales  Aldersbacenses  ;  Mon.  Qerm.  hist,  SS.  XVII,  537  f. 

*  Qedr.  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXUI,  47  ff.     Daxu:  der  wart  50 
da  gesandt  gein  Wienn. 


—     763     — 

tunc  vacantem  concessit  et  eum  mis  it  ad  Othokamm  legatum.  Austriam,  E.  Silvio, 
Stiriam   et  Carinthiam  ceterasque  vicinas    Italie   provincias  tamquam  #•  boh.  27. 
iuris   imperii  repetit,   quando    nee  Austria  muliebre   feodum  esset  nee 
Carintbia  iniussu  cesaris  Ulricus  venumdare  potuisset.  Bennuit  Othokarus 
b[F.  56]    et   cesari,    qui    aliquando   sibi    aervivisset,    impacato   animo 
respondit. 

Anno  Christi  1276.  Rudolf  us  rex  expedicionem  movit  versus  Ann.  Aid.  536. 
Austriam  cum  exercitu  non  tantum  numeroso  quantum  valido  euntibus  Cont.  Alt.  410. 
secum  in  exercitu  Maguntino  et  Engelberto  1   Coloniensi  archiepiscopis, 

10  Herbipolensi,  Leone  Ratisponensi,  Petro  Pataviensi  episcopis,  Ludovico 
comite    palatino  Rheni  et  fratre   SUO    Hainrico   duce  Bavarie  et  aliis 
nobilibus    multis   de    Rbeno,    Franconia    et    Suevia    habuitque    nave*  Ann.  Aid. 
castellatas,    quibus    meatus    Danubii    obstructos    infringere   conabatur, 
sed    mediante    magistralium    virorum    consilio    sine  omni  strepitu  belli 

15  ipsi  meatus  in  Straubing  et  Patavie  patefiunt.     Et  rex  Rudolfus  Austriam  Dt.  Ausx} 
descend  it,  destructaque  multa  parte  terre  circa  Anasum  multi  homines  Ann.  Aid. 
perierunt    et  civitates   et    castra  se  suo  dominio  subdiderunt.    Et  cum  Cont.  Alt. 
Tulnam  veniret,  ex  claustro  ibidem  monaaterium  fecit.    Et  Wiennam#f.  Ausx.9 
obsidione    cinxit;    civibus  autem    resi st en tibus  multa  eorum  pomeria Cont.  Alt. 

20 a c    vinee*  sunt    succisa    et   vastata;   nee  tamen  per  vioienciam  cepit,^M- 4W;M* 
sed    intervenientibus  amicis  ea  lege  reconciliati  sunt,   ut  Austria  cesari  ^'     uVi' 
cederet,    exin   datis   acceptisque    filiabus    affinitas    utrimque   iungeretur,  g  Silvio 
provincie,  de  quibus  lis  esset,  dotales  / F. 56* ]  fierent.   Adeptus  Austriam //'  boh.  27. 
Rudolf  us  Othokarum    in   verba   sua  iurare  more  maiorum  exposcit.    Id 

25  superbo  regi  gravius  visum,  tamquam  ex  domino  servus  |fieret.  Ex- 
oriuntur  nove  lites,  bell  urn  indicitur.  Cumque  iam  duo  exercitu  8  ad 
mille  passus  alter  alter i  proximus  convenissent ,  veritus  Othokarus 
Rudolfi  potenciam  iniustamque  belli  causam  animo  volvens  legatos  mittit, 
qui   se   iuraturum    dicant,   si   modo    intra  tentorium  regale  honoris  sui 

30  causa  fieri  Rodolfus  velit.  Accipit  condicioncm  cesar  pocius  quam 
belli  fortunam  cxperiatur.  Euggestum  in  tentorio  sublime  paratur  ibique 
aureum  solium  eminenciori  loco  erigitur.  Rodolfus  diademate  et  i na- 
pe rial  i  bus  insignibus  conspicuus  considentibus  electoribus  imperii,  ceteris 
baron  ibus  circumstantibus  in  die  3.  Elizabet •  advenientem  regem  sedens 

35  expectat.  I  lie  cum  paucis  regni  optimatibus  ingress  us  conscenso  suggesto 
ad  pedes  c  e  s  a  ris  genua  flectit;  proinde  ex  veteri  consuetudine  admotis 
sacrosanctis  iureiurando  se  adegit.  Interea  tentorium  arte  compositum 
a  summo  usque  deorsum  in  quatuor  proscissum  partes  deeidit  regemque, 

a  vineas  Hs. 

40  *   Vielmehr  Siegfried. 

9  Cgm.  425 1  f.  9 :    Do   erhueb  sich  kunig  RuedolfF  .  .  .   und  kom 
gein  Osterreich. 

8  Oedr.    Deutsche    Chroniken    VI,  CCXXX1V,  3 ;    die    Quelle   sagt 

jedoch:  und  macht  aus  der  purkch  ain  chloster. 

45  *  Neben   dem    Text  der   Ann.  Aid.:     civibus  rebellantibus   multa 

eorum    pomaria    sunt  succisa  erscheint  auch  der  des  deutschen  Ausxuges, 

Cgm.  425,  f.  9:  und  lies  den  von  Wienn  sagen,  wolten  sy  im  nicht  ge- 

horsam  sein,  so  wolt  er  lassen  rewten  ir  weingerten. 

6  Diese  Tagesangabe    nicht  aus  E.  Silvio,  sondern  aus  dem  2.  lot. 
50  Ausxug. 


—     764     — 

ut  erat  in   alto  loco  ad   cesaris  genua  supplex,    videndum  exercitibus 
prebuit.1     Sta-  [F.  5 7]  bant    circumquaque    annate    acies    rei    exitum 
spectantes,   sed   quam   leti  Theutones    gloriosum  re  gem  suum  videntes, 
tarn  indignabundi  Bohemi,    quod  rex  eorum  humiliari  magis  quam  pre* 
Hum    experiri    voluisset.     Stupefactus    ea   re   Othokarus,    quam  via   dolo  5 
magis  quam    casu    cecidisse  tentorium  ignoraret,  subticendura  tamen  in 
presencia  censuit  petitaque  a  cesare  venia  plenus  irarum  domum  red i it. 
Quern,  tametsi  sua  sponte  fureret,  magis  tamen  ac  magis  uxor  incendit. 
Que   cognito    rerum   successu   advenientem   regem   niece   verbis  allocuta 
fertur :  Heccine  nobis  spolia,  banc  belli  adoriam  domum  refers  ?  Dediti  10 
omnes   hodie  tua  opera  veluti  mancipia,   veluti  pecudes  sumus.     Regina 
provinciarum,  Bohemia,    tributaria  facta.     Cum  te  olim  superasse  prelio 
Tartaros,   exuisse  castris  Hungaros,  Stiriam  nrmis  ademptum  esse,  Italiam 
cum  exercitu  pen  etrasse  audiveram,  felicem  me,  que  tali  nupsissem  viro, 
patrem,  qui  me  regi  magnanimo  tradidisset,  sapientem  estimabam  nequc  15 
reginam    esse    ullam   orbe    toto,    cui  me  cedere   oporteret.    Nunc   falsa 
omnia  experior.    Nam  que  mulier  me  infelicior,  quis  te  virorum  omnium 
ignavior  ?    Austriara    provinciarum    nobilissimam   tot   urbibus,    tot    pro- 
ceribus    insignem  [F.  57']  nulla  necessitate  coactus  ex    manibus  tradi- 
disti,  Stiriam,    Carinthiam    et,  quas  possidebas  in  Italia,    civitates  turpi  20 
metu    reliquisti,   cum   comite    Habsburgensi    infimi    generis    affinitatem 
contraxisti,  postremo  ei,  qui  satelles  tuus  quondam  fuerat,*  iure  iurando 
exhibito  te  submisisti  et  servus  servi  factus  tu  simul  ac  maiorum  tuorum 
gloriam    obfuscasti.    En,   virum,   qui   magnitudine   animi  rennuisse  im- 
perium   videri  vult,   laudarem,    si   te   ill!  non   subiecisses.     Age,  si  tibi  25 
animus    virilis   deest  neque  gladios  intueri  potes,  sinea  me  regem  esse, 
experiai     profecto,    Bobemis    an   Teutonibus    imperium    debeatur.    Sunt 
Poloni,   sunt  Saxones   ac  Francones,   qui   nostra    signa  sequuntur,   sunt 
Slesite  Moravique,  et  verebimur  belli  tempore  fortunam  ?     Utinam  aut 
tibi    meus   animus    fuerit  aut  mihi  obediencia,   quam  te  habere  animad-  30 
verto.    Sentiret  profecto  Rodolfus    neque  vires  adversus  dominos  valere 
neque   dolos.     Othocarus,    qui    cum    uxoris   caritate    teneretur   eamque 
verum    locutam    animadverteret   simulque   animi    magnitudine  irrogatam 
contumeliam  ferre  non  posset.^ 
Ann.Ald.  536.  Cui 8    rebellantibus   plurimie  Bohemis   nobilibus  Othokarus  recon-  35 

ciliatur   domino  Brunone  Olmucensi  episcopo  median  te  redditis  obsidibus 
Dt.  Au$x.Aet  captivis   filiis  magnatum    et  nobiliura,  quos  ante  ingressum  regis 
Rodolfi    in   Austriam   ab   ipsis   vi  extorserat  et  in  Bohemiam  ab- 
Ann.  Aid.  duxerat.    Othokaru s  i taq  ue  gravi  ferens  corde  se  Aus-  [F.  58]  tria  m, 

Stiriam,  Karinthiam,  Carniolam  etc.    sine    opere  bellico  resignasse  et40 

a  siue  Hs.    b  Schhiss  des  Satxes  fehlt. 

1  Vgl.  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXX1V,  6  ff„  wo  SeemiUer  nwht 
wnsste,  doss  hier  Enea  Silvio  vorlag. 

2  Vgl  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXIV,  14,  wo  es  SeemilUr  un- 
bekannt  geblieben  war,  dass  hier  Enea  Silvio  abgeschrieben  ist.  45 

8  Rudolf. 

*  Cgm.  425,  f.  9:  da  muest  er  den  lantherren  ire  kind  wider 
geben,  di  er  von  in  ze  geiseln  genomen  het.  Und  vorher :  und  nam 
von  den  machtigisten  herren  |ze  Osterrich  und  Steir  yedem  ain  kind 
ze  geyseln  und  sant  die  gein  Pehaim.  50 


—     765     — 

feodalia   recepisse  principes   et   alios   subiectos    Bomani  imperii    in 
divers  is  mundi  parlibus  ad  conspiracionem  solicitat,  et  pecunia    piurimi 
corrumpuntur.     Quorum    alii    se  regi  Romanorum  publico  obiciunt,  alii 
occultis  insidiis  fidem  frangunt. 
5  Accersitis    a u tern   regni  primoribus    collectisque   novis  copiis  de E.  Silvio, 

terris  suis,  scilicet  Bohemia  et  Moravia,  et  eciam  de  aliis  terris,  Polonia,  H.  boh.  27. 
Pomerania,  Slesia1,  Lusonia,  Saxonia  et  Missna  cum  duce  de  Glokan ,  J° ?*: \    ivjj 
duce  Bratislavie  *,   duce  Polonie,   duce   de  Kaleis,  de  Syras  et    de  Po- 
merania, comite  Misne,  rege  Rusie  etc.    Rudolfo,  qui  dolo  secum  egisset,  E.  Silvio, 

10  feodalia     resignat,    bellum    indicit.      Neque    ille    ccrtamen     detrectat.  H.  boh.  27  ^ 
Othokarus    siquidem    castra    metatus    est    super   fluraen    March  in *£  "j-  ~ ^X'4U) 
campo,    qui   dicitur  Marchveld,    prope    Cistersdorf.      Et    cum    cogitaret 
cum    Rodolfo    congredi,   ecce,    multi    nobiles    de   parte    ad  versa   ipsum 
nunciis    suis   et    litteris    premunierunt    dicentes,   quod    in  congressione 

15  nobiles  sui  ipsum  eesent  prodicionaliter  b  in  manus  host i urn  tradituri. 
Quod  cognoscens  idem  rex  Bohemie  nobiles  suos  ad  se  in  suum  con- 
vocavit  tentorium  et  se  eis  inermem  omnimode  presentavit  dicens: 
Ecce,  inermis  in  conspectu  vestro  sto,  et  licet  de  vestra  fidelitate  non 
diffidam,  tamen,  si  cuiquam  contra  me  prodicionis  vel  inique  faccionis 

20  esset  voluntas,  melius  esset,  quod  me  nunc  solum  occideret,  quam 
quod  [F.  5S*  ]  eras  in  bello  mecum  multa  milia  hominum  moriantur. 
Sed  ipsi  nobiles  multis  iuramentis  se  si  hi  fid  cl  iter  assistere  proiniserunt. 
At  Rudolf  us  rex  electum  exercitura  adunavit  coniunctis 
eibi  Ladislao  IV.8   Ungarorum   et  Cumanorum   regibus    et  advolantibus  u-  &*-  Ausx* 

25  sibi  nobilibus  de  Stiria,  Carinthia,  Bavaria,  Rheno,  Franconia  et  Suevia, 
Rudolfo  a  r  c  h  i  episcopo  Saiczburgensi,  .'.  .c  burckgravio  Nurembergensi, 
comitibus  de  Altenloch  et  Halnberg,  episcopis,  comitibus,  baronibus  et 
militibus  multis  de  partibus  superioribus. 

Sane    rex   Bohemie  cuidam   strennuo    militi   promisit  m u  1 1 a  se  Cont.  Alt. 410. 

30daturum,  si  Rodolfum  vel  saltern  eius  equum  in  congressu  occideret. 
Qui  miles  hac  promissione  accepta  cuneum  fortissimorum  militum  pene- 
trans ipsum  regem  Romanorum  vehementi  ictu  in  terram  prostravit  et 
equum  eius  occidit,  sed  nobiles,  qui  latus  eius  stipaverant,  eundem 
militem   captivarunt   et   regem  in  equo  alio  locaverunt.     Sed  ecce  mira- 

35bilem  predicti  regis  clemenciam,  qui  eundem  militem  captivum  presen- 
tatum  abire  illesum  permisit  dicens,  quod  reipublice  damnum  esset,  si 
miles  adeo  fortis  et  strennuus  deperiret. 

Conveniunt  ambo  reges  cum  exercitibus  suis  in  campis  Austrie  E.  Silvio, 
trans  Danubium  apud  Weidenbach  feria  6.  ante  Wartolomei,  que  f  u  i  t  H.  boh.  27. 

2.  lat.  Ausx. 
Flor. 

40  a  Bransianie  lis.    *>  prodicialiter  Hs.    c  leerer  Raum  Hs. 

1    Vgl.  Dt.  Ausx.,  Cgm.  425,  f.  10 :  die  frischisten  aus  der  Slesi. 

*  Cgm.  425,  f.  10:  und  sagt  die  lehen  auf. 

*  Der  Name  aus  Thurocx  i  10. 

45  4  Cgm.  425,  f.  10:     damit  komen  di  von  der  Steirmarch  und  von 

Chernten,  der  bischolf  von  Salczburg,  mit  dem  di  Bairn,  und  kom  der 
purgkraf  von  Numberg,  von  Haltenloch  (Hohenlohe),  graf  von  Haben- 
burg  (Holienberg  bexw.  Hofieneck)  und  ander  bischolf,  herren  und  ritter- 
schaft   vil   von    oberlant      Vgl.  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXIV,  16  ff. 


—     766     — 

2.  lat.  Ausx.  13.    Kal.    Septembris.1     Othokarus    divisit    populum    in    sax    cumulos, 
[F.  59]    Rodolfus   in  quatuor,   cum   quo   fuit  Ladislaus  rex  Hungarie. 
Primus    cumulus  Teutonicorum    fuernnt  Australes    contra  cumulum,   in 
quo  fuit  Othokarus  habens  coopertos  equos  quasi  1000.     Hii  cum  aciebus 
suis    quasi   ad   unam    boram    pugnabant,  sic  quod  neutra  pars  poterat5 
aliam  in  fringe  re.  Australes  tamen  ru  m  punt  aciem  Bohemorum.  Rodolfus 
venit  ad  Othokaruin,  a  quo  vel  a  Slipradicto  milite   maximis  ictibus 
percussus   de   equo   cecidit   et  statim   a   suis,    qui   sibi    pro  custodibus 
E.  Silv to,  deputati  sunt,  levatus  est  super  equum.    Commissum  est  atrox  prelium 
H.  boh.  27. diuque   Marte  dubio  pugnatum.     Sed   quia   Othokarus   nobiles    et  10 
Cont.  Alt.  411.  populum  Bohemie,  Moravie,   Austrie,   Stirie,   Carinthie   et  Carniole,   qui 
ante   tempora    predicti  regis  rapinis  et  spoliis  assueti  fuerant,    ipse 
multa  austeritate  et  sine  person  arum  accepcione  in  severitate  iusticie 
compescuit    —    ita  magnum  iudicaverat  sicut  parvum    — ,   ob  hoc  eum 
predicti   nobiles   sui  latenter  odio  habuerunt,    maxime    Bohemi.2  15 
2.  lat.  Ausx.  Post  venit  alius  cumulus  Teutonicorum,  qui  divisit  Bohemos  hinc  inde, 
E.  Silvio,  ex   quibus  territi    Bohemi   cum  multitudine   ac   robore,   Suevi    animati, 
H.  boh.  27.  quibus  Rodolfus  maxime  fidebat,  ordine  et  arte  essent  superiores.   Ceci- 
dere   quam   plurimi  ex  utraque  parte,    maior  tamen  strages  Bohemorum 
2.  lat.  Ausx.  edita.     Othokarus  aute  m  habebat  Milotum  capitancum  cum  cumulo  alio  20 
/  F.  59 ]    aduc   quieto.     Qui    Milotus    videns   necessitatem    domini   sui 
adesse    cogitavit    mala ,   que    perpessus   est  ab   eo ,    quia  fratrem    eius 
Cont.  Alt.  411.  detentum    ab  eo  in  vinculis  interfecit,    et  cum  exercitu  suo  recessit   ac 
ipsum   regem   hostibus    expositum  dimisit.     Quod  cum  ipse  rex  aspi- 
ceret   se   suorum   adiutorio   privatum,   cum    illis  paucis,   qui    mori  pro  25 
domino  et  patria  elegerant,   in  turmas  hostium  prosiliit  et  multa  strage 
E.  Silvio  aD   eo   facta,   dum    fortiter  pugnat,   ad   extremum   inter    consertissimas 
H.  boh.  27-hostium   acies   occiditur   et  cum    eo    quasi  14000  pugnatorum  et  multi 

Konigsh.  449.  Capti ;  multa  eciam  arma  et  bona  eis  ablata  fuerunt.3    Ferunt 

"  Stlrt0  Stirienses    duos  domi  nobiles,   quorum  f rater  ab  Othokaro   per  iniuriam  30 
extinctus    fuisset,    eum    toto   prelio   quesitum  cum   certis   indiciis    cog- 
no  vissent  ,    in    ulcionem     fraterne    cedis     obtruncaase  ».      Corpus    eius 

«  obtriincassent  Hs. 

1  Die  Schlacht  fand  am  Freitag  den  26.  August  1278  statt.  Von 
den  Quellen,  die  Arnpeck  benutxt  hat,  gaben  an  (von  denen  abgesehen,  35 
welche  uberhaupt  keinen  bestimmten  lag  nennen) :  Andr.  68  den  1.  August 
(Kal.  Augusti),  die  Cont.  Alt.  411  des  Herm.  Alt.  (aueh  die  Ann.  S.  Rudb.) 
das  richtige  Datum  (7.  Kal.  Sept.),  Enea  Silvio,  H.  boh.  27,  und  naeh 
ihm  Schedel  CCXVI  den  27.  August  (in  die  B.  Ruffi),  der  deutsche  und 
der  2.  lat.  Ausxug  den  Barbaratag  (4.  Dexember).  Das  obige  Tagesdatum  40 
scheint  der  Fortsetxung  der  Flor.  xu  entstammen;  im  Drucke  tder  Mon. 
Qerm.  hist.,  SS.  XXIV,  250  findet  sich  die  Stelle  nieht;  in  der  Ausgabe 
von  Meuschen  S.  131  heisst  es  nur :  XIII.  Kal.  Septembris,  dagegen  fand 
ich  sie  in  der  Tegernseer  Handschrift  Clm.  18776  folgendermassen  : 
XIII.  Kal.  Septembris  feria  VI.  post  Bartholomei,  tvobei  letxtere  Angabe  45 
richtig  ist,  wtihrend  es  statt  XIII  heissen  miisste  VII.  Es  ist  also  wahr- 
scheinlich,  doss  Arnpeck  hier  aus  den  Flor.  in  der  Form  des  Clm.  18776 
schopfte,  wobei  durch  handschriftliche  Zwischenglieder  aus  dem  richtigen 
post  cm  falsehes  ante  geworden  sein  mag.  Unten  S.  767,  3  bringt  Arnpeck 
im  Wider spruch  mit  der  vorliegenden  lagesangabe  jene  des  Enea  Silvio.  50 

1  Quelle? 

1  Quelle? 


—     767     — 

omnibus   epoliatum  in   Laa   allatum  permittente  Rudolfo   in  Znaimam  u.  Dt.  Ausx.1 
Bohemi  e,   inde  in  Pragam    tnuodatum  regio  honore  sepultum.    Prelium  E.  Silvio. 
ipsa  die  B.  Ruffi  s  peractum  anno  ab  incarnacione  verbi  1278.    A  popu- 
lacione  Bohemie  Rudolf  um  abstinuisse,  que  genero  deberetur. 
5  Anno  Cbristi  1280.  rex  Rodolfus   in  tota  Austria  et  Stiria  obtenta  Dt.  Ausx.9 

plenaria  obediencia  cum  homagio  et  iuramento  de  fidelitate  Wiennam 
revertttur.4  Cum  autem  in  Austria  per  quatuor  continuos  annos 
moratus  fuisset,  [F.60]  Sueviam  revertitur  relinquens  in  Austria 
pro    provisore   suum  primogenitum  Albertum  comitem  Habsburgi  et 

10  in  Stiria  quendam  de  Liechtenstein  pro  capitaneo. 

Rodolfi  geni  tor  fuit  Albert  us   comes  Habsburgi,  lantgravius  Konigsh.  449. 
superioris  Alsacie,    dominus  Schaffenburgensis  et  civitatis  Argen- 
tinensis 6,  quam  eciam  contra  dominos  Hainricum  de  Feringen  et  Berchtol- 
dum  de  Decke   episcopos  Argentinenses    multis    victoriis  obtinuit.    Quo 

15  defuncto  ipne  Rodolfus   filius  predicta  dominia  unacum  civitate 

Argentinensi  viri liter   possedit.6    Probus,  fortunatus7,    pac  if  icus  Aticfr  67. 
et   iustus   fuit,    14  bella  prospere  sudavit  ab   infancia  armis   nutritus.  Dt.  Ausx.8 
Eo  ele  cto  marchio  ni  Baden  si  multas  civitates  unacum  comitatu  Andr.  (Ann. 
Kyburge  abstulit9  Hal.  44). 

20  Duas    insuper    uxores    habuit.      Prima,    Anna    comitissa  £^f .Wchr. 

de  Hayrloch    et»  Hachenberg*,    obiit   Wienne.    Funus   defertur    in  329. 
Basileam  ;  nam  omnium  reginar  um  coronatarum  in  Aquisgrano  sepultura  2.  lat.  Ausx. 
est  in  Basilea. 

Deinde    duxit    aliam  ,    Pytritz  *> ,0    de    Italia.     Quam    Fridericus  Sacks.  Wchr. 
25  de  Leiningen  episcopus  Spirensis  levans  de  curru  contra  suam  voluntatem 
osculatU8  est.    Quod  regi  conquesta  est;  ideo  oportuit  episcopum  vitare 
Almaniam,  quamdiu  rex  vixit. 


a  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen.     b  so  Hs. 


1  Cgm.  425 j  f.  10:    und  ward  von  den  pueben  ganz  entpldsst  und 
30  nackot  gefiirt  gein  Laa  und  begraben.    darnach   in  der  romisch  kiinig 
erlaubt  zu  fiiern  gein  Znaym.    von  dann  ist  er  gefurt  gein  Prag. 

*  Vgl.  oben  S.  766,  Anm.  1. 

1  Cgm.  425,  f.  11:    kunig  Ruedolf   zoch  in  Osterrich  und  Steir  zu 

den  steten,  das  im  die  swuren.    und  da  er  4  jar  berniden  was  gewesen, 

35  da  zoch    er  auf   gein  Swaben  .  .  .   er   lies  sein   sun   in   dem  land,  graf 

Albrechten,    zu    ainem    verweser.    auf   der   Steirmarch   macht   er  ainen 

haubtman,  ainen  von  Liech  tens  tain,  nach  Christi  gepurd  1280  jar. 

4  Cgm.  425,  f.  11:  kunig  Ruedolf  zoch  wider  gein  Wienn. 

6  Konigsh.  a.  a.  O.  sagt :  ein  leiter  und  ein  venre  (Fahnrich,  Banner- 
40  tr tiger)  der  6tetle  zu  Strosburg.     Der  Zusatx  Schaffenburgensis  geht   auf 

die  Tab.  CI.  d  2  xuruck,  tco  es  heisst:  her  von  Saffenburg,  teas  irrtiimlich 
stait  Strassburg  gedruckt  ist. 

•  In  der  Uebersetxung  xeigen  sich  tnehrere  Missvtrstdndnisse. 

7  Dieses  Wort  axis  dem  Chron.  Stamsense  (Pex,  SS.  Rer.  Austr.  11, 45  7) : 
45  per  omnia  fortunatus  (ebenso  in  den  Flor.,  67//*.  18776,  f.  15 V). 

8  Cgm.  425,  f.  12 :   er  facht  ze  seiner  zeit  14  veldstreit,  die  im  all 
geluckten. 

9  In  der  Uebersetxung  tcieder  einige  Missverstandnisse. 

10  Diesen   sonderbaren  Namen  fiihre    ich   auf   den   unnchtig    ver- 
50  standenen  Text  der  Quelle  xuruck,  wo  es  heisst  (Deutsche  Chroniken  11, 329): 
din  waa  burtich  von  Waelischen  landen. 


—     768     — 

Cont.Alt.408.  Ipse  eciam    reX  aduc  existens  in   palacio  Aquensi,  ad  quod  iam 

pridem   intronisatus   a   principibus    fuerat,    [F.  601]   duas    suas    filias, 
Mathildim1  Ludovico  comiti  palatine  Rheni,  alteram  duci  Saxon ie,  de  - 
E.  Silvio,  8 P o n s avit.      Tercia    nomine     Guta    pro    pacis     conservacione 
H.  boh.  28.  YVenceslao  regi  Bohemie,   filio  Othokari,   fuit  copulata,   qui  5 
ex   ea   genuit   Weneeslaum,   qui   sibi    in    regno    successit,    Jutham 
31.  uxorem  gentilis  de  Ursinis,  Annam  ducissam   Karinthie  et  Elizabet 
30.  reginam    Bobemie.     Defuncta    domina    Guta    rex    Wenceslaus 
duxit  Elizabet,  que  post  eius  mortem  relicta  Rudolf o  filio  Alberti 
Tab.  CI.  d  2.  regis  in  matrimonium  tradita  est.    Sane  Rodolfus  rex  tres  filios  hab  u  it,  10 
Albertum,  de  quo  infra,  Rudolfum  ct  Hartmannum  comitemHabs- 
burgi,   qui    cum  ali is  14  apud  Reinau  in  Rheno   submersus  est  anno 
Christi  1280. 
E.  Silvio,  Rodolfo  filio   regis  Rodolfi    Agnes  soror  scxti  'regis  Bohemie 

Jl.  boh.  28.  Wenceslai  filia  Othokari  nupsit.     Hie2  post  mortem  nepotis  sui  ]f> 
Th  n  d9  Rudolf!  octav  i  regis  Bohemie  est  electus  in  regem,  sed  non  coronatus 
E  Silvio  W v*ctU8    RD    Hainrico   duce   Carinthie.    Qui  Prage   moriens    130S.    ibi 
"  defunctus    iacet.    Et  ex   ea*  natus  est  Johannes,  qui  Albertum  regem 
circa    flumen   Rhenum    non    longe   ab    opido   Schafthusen,    dum    simul 
amice    iter    agerent,    sua   manu    interfecit.     Deinde   penitencia     ductus  20 
Clemen  tern  V.    pontificem   maximum,  qui  sibi   purgacionem    indulge  ret, 
apud    Avinionem    adiit.     Pontifex    cesaris    occisionem    ab     imperatore 
iudi-  [F.  61]  candam  ait.  Venit  igiturPigas.  Ubi  cum  cesar  Hainricus  VII. 
eius    nominis    imperator    considebat,    a   quo    iussus    religionem    ingredi 
heremitarum  S.  Augustini    in    eaque   perpetuo    penitere     non    recusavit  25 
Mortuus  est  in  eadem  urbe  et  in  ede  sui  ordinis  scpultus. 
Ann.  Aid.  536  Anno   domini    1286.   rex   Rodolfus   curiam    Auguste   celebravit 

t/.08t.549.*et  in  die  nativitatis  domini6  f ilium  suura  primogenitum  Albertum 
com  item  Habsburgensem  ducem  creavit  et  dedit  ei  in  feodum 
Austriam  ac  Stiriam  ac  Meinhardum  comitem  Goricie  et  Tirolis  30 
ducem  Carinthie  fecit  presentibus  Rudolfo  archiepiscopo  Salczeburgenai, 
Hainrico  Ratisponensi,  Wernhardo  Pataviensi,  N.  Basiliensi  et  N. 
Eistetensi  6  episcopis,  Ludovico  et  Hainrico  ducibus  Bavarie  et  aliis 
viris  illu8tribus  et  comitibus  ac  nobilibus  multis.  Ubi  in  epiphania 
domini  Rodolfus  rex  reformavit  amiciciam  inter  Rudolfum  archi-  35 
episcopum  Salczeburgensem  et  Hainricuoi  ducem  Bavarie  inferioris 
facta  compromise  ione  in  honora biles  viros  sex  super  questionibus,  si 
quas  inter  se  habuerint,  decidendis. 

1  Die  Quelle  hat  dafiir :  unam ;  der  Name  am  Andr.  546 ;  rgl. 
oben  S.  236,  22.  40 

2  Irrtum  und  Verwirrung,  durch  Ampeck  angestellt.  Zu  Qrunde 
liegen  jedoch  deutlich  Enea  Silvio,  U.  boh.  30  und  31  und  Tab.  CI.  d  2 : 
der  ain  erwelter  kunig  zu  Behero,  doch  nit  gekront  gewesen  sein  sol. 

*  Namlich  der  oben  genannten  Agnes. 

4  Vgl.    oben  S.  241,  13 — 23,  uo  die  gleichen  QitelUn  —  um  einen  45 
Teil  gekurxt  —   veruendet  sind.    Nach  ein  paar  Lesarten  zu  schiiessen 
sind   hier    namlich  ausser  den    Osterhofener  Annalen  deren    Quelle,   die 
Aldersbacher  Annalen,   benutxt,   was  oben  S.  241, 13  erganxend  am  Rand 
xu  bemerken  ware. 

*  Die  Tagesangabe  aus  dent  Chr.  Stams.  50 

*  Quelle? 


—     769     — 

Poetquam  regnavit  annis  18,  venit  Franckfordiam  et  volnit  filium  Konigsh.  451. 
suum  Albertum   ducem  Austrie   regem  fecisse.    Electores  noluerunt. 
Deindeivit  Argentinam,  ubi  octo  dies  mansit  valedicens,  Spiram  transiens. 
Ubi   anno   domini   1291.   in   die   divisionis   apostolorum l   obiit   et   se  - 
5pultu8  fuit. 

[  F.6V]  Albertus  Austrie  dux  primus  de  genere  Habsburgensi.  Dt.  Ausx.2 

Cuius   consiliarii  fuerunt  N.   de  Meysen,  N.  de  Puchaim,   N.   Drugsas 

de   Lempach,   hospites,    comes   de   Ladenberg,    de   Walsee.     Insuper 

germani  et  patrui  sui  5  ex  Suevia  venientes   in  Austria   habitaciones 

10  acquisierunt    Ea    tempestate  Hungari   Stiriam  impugnabant.    Quibus 

capitaneus    abbas  Admontensis   occurrens   ab   eis   stragem  hominum 

accepit.    At  Ladislaus  rex  Hungarie  Alberto  duci  Austrie  auctoritatem 

vindicandi  se  in  adversariis  concessit.    Quocirca  Albertus    exercitum 

1500   pugnatorum   cum    episcopis   Pataviensi    et  Babenbergensi    versus 

15Hungariam    movit  et  castra   et   municiones    hostium  destruxit  et 

Altenburg  cepit.    Tunc    provinciates  sui  subditi  pecierunt,   ut  possint 

domi  redire  ad  vindemias.    Quibus   peractis   iterato   dux  contra  hostes 

processit  1293.    Comes  de  Teifers  accepta  ab  Hungaris   oculte  pecunia 

campo  cessit;  idcirco  male  habitus  fuit.  Sed  quia  bursam  suam  replevit, 

20 ea  causa  potencia  principis  Suevia m  redire  cogitur. 

Item  129 3.8  cum  Albertus  dux  Austrie  cum  Conrado  Salcz-  Cont.Rat.417. 
burgensi  archiepiscopo  discord  are t  et  ex  utraque  parte  sibi  damna  gravia 
intulissent,  idem  archiepiscopus  confederavit  sibi  Ottonem  ducem  Bavarie 
et  unacum  predicto  duce  Carinthiam  est  ingressus  /  F.  62]  fiduciatus 
25  ab  incolis,  quod  possit  terram  Stirie  obtinere,  sed  tandem  eos  redire 
densitas  nivium  compellebat  Sequenti  vero  tempore  predictus  archi- 
episcopus cepit  filium  ducis  Carinthie.  Cuius  liberacio  magna  occasio 
fuit,  quod  pax  inter  ipsos  extitit  reformata,  pro  qua  ref ormacione  Hainricus 
Batisponensis  episcopus  unacum  Ludovico  duce  Bavarie  inferioris 
30  sollicite  laboravit.    Qua   concordia   vix   ad   tres  annos  vel  paulo  plus 

1  Diese  Tagesangabe  nachAnn.  Hal.  (Mon.  Oerm.  hist.,  SS.  XXIV,  45) 
cder  Sdchs.  Wckr.  329  oder  Dt.  Ausx.  oder  2.  lat.  Ausx.  Konigsh.,  dessert 
Text  in  diesem  Abschnitte  veruendet  ist,  sayt:  an  sant  Michels  tage 
(29.  Sept.). 

35  *  Cgm.  425 j  f.12:    herzog  Albrecht  .  .  .  der  erst  herzog  ze  Oster- 

reich  des  geslachtes.  der  het  in  sein  rat  genomen  ain  von  Meyssen  (vielmehr 
Meissawer;  vgl.  Deutsche  Chroniken  VI,  CCXXXIV,30),  von  Chappelen, 
vou  Puchaim,  Trugsacz  von  Legenpach,  von  gesten  den  grafen  von  Tawfers, 
di  von  Walse,  von  Landenberg .  .  .  es  komen  seiner  brQeder  und  vettern 

40  funf  von  Swaben,  die  sich  hie  behawsten.  zu  der  zeit  wuesteteo  di 
Ungern  dy  Steirmarch.  da  was  ain  abt  ze  AdmQnd  haubtman  und 
nam  schaden  von  den  Ungern,  die  im  vil  lewt  niderlegten.  kunig  Ladislaus 
von  Ungern  erlaubt  herzog  Albrecht  sich  selber  an  seinen  vein  ten  ze 
rechen  ze  Ungern  .  . .  und   zoch    darnach  gein  Ungern   und  gewan  alle 

45  hewser  ...  die  zerprach  er  . .  .  mit  im  zug^n  der  von  Passaw,  von 
Pabenberg  und  het  in  dem  veld  1500  werlich.  er  gewan  Altenburg. 
die  landlewt  paten  urlaub  haim  zu  dem  lesen.  nach  dem  lesen  zoch 
er  wider  sein  veint  nach  Christi  gepurd  1336  (!)  jar.  der  graf  von  Tewfers 
(Taufers;    vgl.  Deutsche  Chroniken    VI,  CCXXXIV,  32)    was   bei   herzog 

50  Albrechten  gewaltig  und  nam  ze  Ungern  haimlich  gab  und  rait  aus 
dem  veld  und  wart  darumb  Abel  gehalten.  und  von  gepot  des  her- 
zogen  muest  er  haim  gein  Swaben  und  seinen  peitl  het  er  wol  gef  flllt  in 
dem  land. 

*  Die  Quelle:  1290. 

Quellen  u.  ErSrtorungen  N".  F.  III.  49 


—     770     - 

durante  dux  Austrie  obsedit  opidum  Bastat  ad  duos  menses  et  modicum 
amplius.  A  qua  obsidione  tandem  propter  inopiam  victualium,  que 
per  angusta  moncium  adduci  sufficienter  non  poterant,  dicitur  recessisse, 
quia  et  dux  Otto  cum  exercitu  usque  in  Salczeburgam  processerat 
contra  ipsum.  5 

Dt.  Ausx}  Exhinc  rex  Hungarie     has  terras  potenter  forti  manu  intravit 

et  incendio  ac  preda  dire  eas  vastavit.  Facta  est  itaque  pax,  ut 
Albertus  dux  castra,  que  in  Hungaria  ceperat,  dimitteret.  Tunc  rex 
et  dux  societatem  iurarunt. 

Dt.  Aiisz*  Dux    Albertus   in   bello   contra  Hungaros   pecunia    exhaustus    in  10 

Stiriam  se  recepit.  At  barones  pecierunt,  ut  antiquas  consuetudines 
et  eorum  privilegia  confirmaret  ac  eos  in  suum  consilium  .reciperet. 
Quod  cum  eis  denegaretur,  sine  licencia  recedentes  archiepiscopum 
Salczeburgensem  contra  ducem  provocaverunt  et  in  Bavariam  ad 
ducem  Hainricum  pro  domino  miserunt.  Qui  veniens  civitates  et  15 
op\-[F.  V2']d&  Bruggam  usque  in  dedicionem  accepit.  At  dux  Albertus 
in  Austria  collectis  viribus  usque  ad  Semering  processit.  Quo  com- 
per  to  Bavarie  dux  retrocessit.  Et  Albertus  castra  et  opida  re- 
accepit.  Quidam  barones  e  campo  ducis  Bavarie  defecerunt.  Qui  capti 
coacti  sunt  sua  castra  duci  Alberto  assign  are.  20 

Dt.  Ausz*  129  2.    Albertus   dux  Austrie   per  electores  vocatus.     Qui   cum 

600  militibus  uno  colore  vestitis  in  Rhenum  ascendit  sperificatus  in 
regem  eligendus.  Sed  Gebehardus4  archiepiscopus  Maguntinus 
astucia  vota  electorum  attrahens  quendam  patruum  suum  Adolf um 
comitema  »Nasovea  elegit.  Qu  are  Albertus  parvipendens  inAustriam  rediit.  25 

Dt.  Ausx.b  Deinde  Wiennenses  dissidentes  rebellabant  duci,  eo  quod  antiqua 

eorum    privilegia   observare   rennuit.    Tunc    quidam  ex  comma nitate  in 

a  Anasone  Hs. 

1   Cgm.  425,  /.  12 :   do   zoch  der    ktinig  von  Ungern   in   die    land 
und    prant  ser.    do    ward  ain  frid  und  beredt,    das  im  berzog  Albrecht30 
abtrat   der   geslos,   di   er   zu   dem   land   ze   Ungern    beseczt  het,   und 
swuern  bruederschaft  zu  einander. 

9  Cgm.  425,  f.  13 :  herzog  Albrecht  het  sich  vast  verkriegt  gen 
Ungern  und  seczt  sich  auf  die  Steiermarch.  da  begerten  die  landherren, 
sy  behalten  bey  iren  recbten  und  die  ze  bestfiten  und  dy  nit  verkert35 
und  des  sy  in  seinen  rat  genomen  wurden ;  des  wurden  sy  verzigen.  da 
riten  sy  von  dann  an  urlaub  und  bestelten  den  von  Salczburg  und  santen 
nach  herzog  Hainrichen  gein  Bayren  ze  herren.  der  zoch  und  gewan  all 
stet  unzt  herab  gein  Pruck.  herzog  Albrecht  besambt  sich  ze  Oster- 
reich  und  zoch  unzt  an  den  Semring.  da  zoch  der  von  Bairn  wider  40 
h inter  sich.  do  nam  herzog  Albrecht  wider  das  land  in.  etlich  land- 
herren riten  von  dem  von  Bairn  aus  dem  veld  und  wurden  gefangen 
und  muesten  herzog  Albrechten  irer  geslos  abtreten. 

8  Cgm.  425,  f.  13 :  darnach  ward  herzog  Albrecht  von  den  kur- 
fursten  zu  dem  reich  gefodert,  des  ze  unterwinden  .  .  und  zoch  auf  zu  45 
dem  reich  an  den  Rein  mit  600  rittern  all  in  seiner  varb  besniten.  an 
der  zeit  der  von  Maincz  mit  listen  all  wal  von  den  kurfursten  bracht, 
das  er  gewalt  het  ...  da  welt  er  seins  geslacht  ain  arm  en  grafen  von 
Nassa,  Adolf  genant  ,n.  .  und  herzog  Albrechten  muet  der  spot  des  .  .. 
und  zoch  wTlder  gein  Osterreich  nach  Christi  gepurd  1298  jar. 

*   Vgl.  oben  S.  242,  A?im.  5.  50 

6  Cgm.  425,  f.  13:   ze  der  zeit  wurden  die  Wienner   unaynig  mit 
herzog  Albrechten    und  setzten  sich  wider  in,    wann  er  in  wider  was  in 


—     771     — 

aulicos  eius  surrexerunt,  ita  ut  in  Calvum  Montem  secedere  cogeretur. 
Wiennenses  barones  et  alia  opida  ad  rebellandum  incitant.  At  dux 
omnia  strata  et  viae  obeervabat,  ne  quid  Wiennensibus  adduceretur. 
Quam  ob  rem  communitas  senatum  coegit  ad  querendum  ducis  graciam. 
5  Qui  in  castro  Ealenperg  ducem  cum  suis  privileges  accessit,  et,  que 
sibi  displicuerunt,  delevit  et  in  conspectu  eorum  combussit.  Deinceps 
barones  dietam  in  Stockaraw  habuerunt  et  quatuor  ex  eis  ad  ducem 
miserunt,  ut  antiquas  eorum  consuetudines  servaret  et  hospites  dimitteret 
[  F.  63]  abire.    Qui   respondens  ait  ad  suppiicaciones  placita  facere,  sed 

10  coaccione  nihil. 

Item  quadam  vice  *  duxWienne  in  tabula  intoxicatus  fuit,  unde  Konigsh.  458 
medici    eruerunt  sibi    unum  oculum  et  per  foramen  eius  venerium  exireu.  Dt.  Ausx.1 
compulerunt. 

Adolfus    rex  Romanorum  graciam   et  favorem   principum,   qui  S&chs.  Wchr.9 

15  eum   elegerunt,  amisit  et  precipue  Gebhardi  archiepiscopi  Maguntini,  330 

qui  suscitavit  contra  regem  Albertum  ducem  Austrie,  Albertum  com  it  em  w-  Konigsh. 
de  Hayrloch  et  comites  deLyningen  bf  de  Zwainbrucke  ac  Ochsenstain,  457. 
qui  omnes  conspiraverunt  in  mortem  regis.     Ea  de  causa  nullus  eorum 
bonam  mortem  adeptus  est. 

20  8Anno     Chris ti    1298.    electores    principes    miserunt    ad   ducem  Cont.Rat.418. 

Albertum    inimicum    Adolfi   regis,    ut   ad    eos   Magunciam   veniret,   ut  Konigsh .455 
regem   ibi    deponerent    et  eum    eligerent.      Congregati    igitur   electores  (454). 
omnes  cum   multisprincipibusaliis  demptis  archiepiscopo  Treverensi 
et  Rudolfo  comite  palatino  etc.  et,   quantum  in  eis  fuit,   privaverunt 

25  Adolf um  regno  et  Albertum  ducem  Austrie  et  Stirie  elegerunt  ac  sibi 

iuraverunt.    Idcirca  d ictus  dux  Albertus    filius  quondam  Rudolfi  regis  Cent.  Rat. 
Romanorum  circa  mediam  quadragesime  cum  favore  Ottonis  ducis  Ba- 
varie  inferiorisBavariam  pertransivit  cum  exercitu.    In  monasterio  Ann.S.Steph. 
Weill  ens  tephen    cum    6000   pugnatorum    pernoctavit   habens   secum  58.  Cont.  Rat. 

S0[F.63'J  paucos  Australes  enm  Hungaris  et  Bohemia.  Ad  partes  Reni 
veniens  in  vigilia S. Johannis baptist e4unacum Gebehardo*  archiepiscop o 
Maguntino,   Argentinensi   et   Constanciensi    episcopis    ac   quibusdam 

*  wieue  Hs. ;  von  anderer  Band  am  Rand :  domo.      b  Lingen  Hs. 

iren    alten   rechten   etc.    Der  pfiffel   warf  sich    wider  auf  das  hofgesind 

35  und  tet  den  schaden,  das  herzog  Albrecht  von  dann  muest  und  auf 
den  Challenperg.  die  stat  rfleft  an  die  landherren  und  die  andern  stet 
in  zu  h  elf  en.  da  beset  zt  er  all  strafi,  das  man  nichcz  zw  der  stat  lies, 
da  nStt  di  gemain  den  rat,  das  sy  genad  suechen  muesten.  da  komen 
sy  zu  im  auf  den  Kallenperig  und  orach  ten  mit  in  der  stat  brief,   und 

40  was  dem  herzog  Albrechten  nicht  gefiel,  di  zerais  er  und  verprant  sy 
vor  in  . .  .  daraach  die  machtigisten  vier  lantherren,  den  der  herzog 
genadig  was,  di  machten  ain  tag  gein  Stockoraw  ...  .do  8  an  ten  sy  aus 
ir  vier  zw  herzogen  Albrechten  .  .  .,  das  er  sy  bey  iren  alten  rechten 
beleiben    solt  lassen  und  die  gest  faren  lassen.    sein  antwurt:    von  pett 

45  wolt  er  tuen,  was  er  solt,  aber  von  irs  gewalcz  wegen  wolt  er  nichz  tuen. 

1  Cgm.  425,  f.  14  :  daraach  herzog  Albrecht  ze  Wienn  sas  ob  dem 

tisch,  do    ward   im  gift  eingeben.    im  ward  geholfen,   wann  das  im  ain 

aug    davon  verdarb.    Meine   Verbesserung  quadam  vice  griindet  sich  auf 

K&nigsh.  :  eines  moles. 

50  *  /.  bayer.  Forts.,  Afon.  Qerm.  hist.,  Deutsche  Chroniken  II,  330. 

8  Der  folgende  Abschnitt  aueh  oben  S.  242, 13  ff. 

*  Vgl.  oben  S.  242,  Anm.  4  bexw.  5. 

49* 


—     772     — 

Sachs.   Wchr. nobilibus     maiorem  fortitudinem  collegit  contra  regem.    Quo  comperto 

Adolfus  rex  similiter  grandem  exercitum  collegit.     Albertus  duxRenum 

Cont.  Rat.  transiit.    At  rex  Adolfus  Rudolfi  comitis  palatini  et  Ottonis  predicti, 

ducum  Bavarie,  ac  quarundam  civitatum  imperii,  puta  Spire,  Wormacie, 

auxiliis    iuvabatur.    Eidem   duci  Austrie,  qui  iam  nomen  regis  assump-  5 

serat  ,    post   multos   circuitus   hinc   inde  habitos   in   loco,   qui   dicitur 

Sachs.   Wchr.  Hasenbuhel  a,  non  expectans  auxilium  suorum  principum  cum  propera 

Cont.  Rat.  festinacione,  que   in   rebus   bellicis   et   magnis   exercitibus  non  expedit, 

Sachs.   Wchr.  animosus  et  f  uribundus  occurrit.     Dux  primum  fugam  simulans,  deinde 

in    eum    copioso   exercitu   exiliens.     Bel  Ian  tea   igitur   acerrime    quasi  10 
Cont.  Rat.  mediam  diem.    Et  predictis  ducibus  Bavarie  in  prima  acie  dimicantibus 
per  novum  bellandi  genus,  per  gladios  preacutos,  omnes  eorum  dextrarii 
sunt    cecisi,   adeo  ut  ipsi  duces  Bavarie   unacum  multis  suis  nobilibus 
equis  privati  aduc  virtute  animi  non  fracti  super  interfectorum  hominum 
et  equoium  stantes  cadavera  longo  tempore  dimicarent;  propter  occisorum  15 
enim    equorum   aggeremb  [F.64]   hostes    equites    eos    accederec   non 
419.  valebant,  quia  et  ipsi  vice  versa  equos  per  stragem  similem  perdiderunt. 
Prima  igitur  acie  dimicante  ipse  Adolphusd  rex  volens  cum  suorum 
turma  eis°  succurrere  et  procedendo  suam  aciem,  in  qua  re*  peritissimus 
erat,  ordinando,  equo   suo   cadente  ex  infortunio  ante  ingress  urn    ad  20 
bellum   cecidit  et  ab   eodem  equo  gravissime  est   concussus,  adeo    ut, 
dum  a  suis   restitueretur   equo,  minime  sui  compos  esset,   et  sic  amens 
ad    bellum    veniens,   quia   et   galeam    pre   debilitate    ferre   non   potuit, 
Kdnigsh.  456.  hostibus  se  minus  caute   exposuit,   cum  aliis   multis   ex  utraque  parte 

Cont.  Rat.  subito  est  occisus,  et  sero  nudus,  ut  ex  utero  matris  exivit,    inventus  R  25 

Sachs.   Wchr.  qU[  mane  pote  nsh  rex  erat,  in  campo  sub  monte,  qui  dicitur  Tursperg, 

ppxfy  duo    miliaria   distante   a   Wormacia    in    confinio    agri    Spirensis    iuxta 

Andr  70  ca8trum»  P*110**  Ponlant  dicitur,  oppressus  pocius  quam  superatus  in  die 

Sched  C.Rat^-  FroceBai  et  Martiniani  anno,   quo  supra,   1298.,  sepultus  in  mo- 

Andr.  7tf."nasterio  Rosen.    Et  Albertus  dux  Austrie  victoriam  obtinuit.  30 

SchedCCXX*  Verum  cum  in  prima  eleccione  non  omnes  electores  consensissent, 

ius   eleccionis  in   manus  eorum   resignans,   ne  de  violenta  regni   usur- 
pacione    notaretur,   iterato  electores  communi  voto  cesarem  declararunt. 
Et  postea  Aquisgrani    a   Witboldo    Coloniensi    archiepiscopo 3 
coronam    regni  accepit,   vir   utique   bello  et  ar-  /  F.  64']  mis  strennuus.  35 
Sachs.   Wchr.  Fuit   autem    Albertus    rusticanus  in  persona,  distortum  vultum  habens, 
33 L  propter  liberos  avarus  et  monoculus.  Qui  suscepto  regno  a  Bonifacio  VIII . 
Jac.Ph.Berg.   confirmation  em    expostulavit.       Quam    obtinere    non    potuit,    eo    quod 
'  dominum  suum  regera  Adolfum  occidisset5  et  monoculus  esset. 
Jac.  Ph.  Berg.  Verum   cum   inter    Philippum  Francorum   regem   et  Bonifacium   ipsum  ^O 

a  Hasenhubel   Hs.      b  aggarem    Hs.      c  occidere  Hs.     d  am  Rand 
angefiigt.    ©  ei  Hs.     t  rex  Es.    k  feJdt  Es.    b  pontens  Hs. 

1  Ed.  Meuschen,  S.  131. 

*  Sein  lateinischer  Textf  der  hier  xundchst  auf  Kdnigsh.  45  7,  dann 
aufJac.Ph  Berg.  lib.  XIII ,  f.  135  beruht,  ist  hier  wortlich  abgeschrieben.  45 

8  Quelle?     Vielleicht  auf  Qrund  der  Ann.  Ost.  552,  die  jedoch  den 
Namen  nicht  netmen. 

*  Hier   dringt   dessen    Text  vor;    der    Schedelst  des   spateren     Ab~ 
schreibersy  der  etuas  abweicht,  ist  nicht  verwendet. 

6  Quelle?  50 


—     773     — 

post  mod  urn  suborta  fuisset  dissensio,   non  solum  Albertura  confirmavit, 
Bed  eciam  regnum  Francie  sibi  subiecit. 

129  9.1    in  festo  S.  Martini  Albertus  rex  curiam  apud  Nuremberg  Ann.  Hal.  46. 
solennem    celebravit    cum    principibus,    et    GebehardllS    Maguntinus,  Cont.Rat.419. 
5  WicboldllS     Coloniensis,  Treverensis    et    Conradus    Salczeburgensis 
archiepiscopi,  Weiiceslaus  rex  Bohemie  et  Polonie,  Rudolfus  comes 
palatinus    Rbeni   et   alii  principes   ac  nobiles  multi   cum  predictis 
aderant.      Ibique  rex   Albertus   Elizabet  uxorem  "suam,   filiam  Ann.  Hal. 
Meinhardi    ducis  Karinthie,*    reginam  per    Wicboldum  archi- 
10  episcopum    Coloniensem  solen  niter  coronari    procuravit   et  Rudol  f  um  Cont.  Rat. 
suurn  primogenitum  ducem  Austrie  deputavit  et  ibi  leges  edixit. 

Sed  quia  sepe  iam  numero  mencio  facta  est  de  Mein- 
hardo  duce  Karinthie,  idcirco  non  indigne  eius  genus  et 
prolem  huic  opusculo  hoc  ordine  inserere  curavi. 

15  [F.65]  Avus  eius  Albertus  comes  nobilissimus  fuit.    Gen  it  or  Chr.  Stams.* 

i  psius    Albertus    comes    Goricie    et  Tirol  is    obiit  1253.    in   die    Marie 
Magdalene.  In  fundacione  f  ilii  in  monasterio  Stambs  est  honorifice 
humatus  de  Tirolis  translatus.     Hie  Meinhardus   comes  Tirolis   etHerm.Alt.400 
Goricie    duxit  dominam  Elizabet  filiam  Ottonis  ducis  Bavarie,    reginam  u.  Andr.  6 5  u. 

20 Bomanorum,   Hierusalem   et  Sicilie,   1259.   in    octava  S.    Michaelis  545.      Hepn. 
apud  Monacum    nupciis  celebratis.*    Que  dudum  1246.5    fuit  desponsata  ^^'  ^cJltK\ 
filio   imperatoris  Friderici   II.  Conrado    regi  Sicilie   et  Hierusalem,   qui  £ji\ Andr. 
ex  ea  genuit  Conradum  regem  Sicilie7  ultimum  ducem  Suevie.8&  Wchr. 
Qui  Conradus   primus   maritus  eius*  obiit  1254.   in  vigilia  ascen- Herm.AU.396. 

25  sionis  in  Fungia.9  Flor.  241. 

Anno  Chris ti  1273.    claustrum   in    Stambs   constructum    est    a  Chr.   Stams. 
predicto  comite  Meinhardo  et.  ab  Elizabet  conthorali  sua,  que  peperit 
ex   eo   Elizabet,   Otto n em  ,   Albertum,  Ludovicum   et  Hainricum    et 
obiit  predicto  anno  in  die  S.  Dyonisii  in  dicto  monasterio  sepulta. 

30 Quod   consecratum  est   a  septem  episcopis  1284.    Non.  Septembris,   et 

eodem  die  pater,  avus  f undatoris  e  t  e  x  eorum  progenie  12  corpora  apud 

Tirol   exhumata  illuc  devecta  in  choro  ex  utroque  latere  requiescunt. 

Anno  Christi  1286.   ipsa    die  nativitatis  domini  supradictus  comes 

Meinhardus   creatus    est  dux  Karinthie  in  Augusta  a  Kudolfo  rege  Ro- 

35  manorum.10 

»  est  Hs. 

1  Die  Cont.  Rat.  und  die  Ann.  Hal.:  1298. 

2  Zusatx  auf  Qrund  des  Chr.  Stams. 

8  Breve    ekronicon  monasterii  Stamsensis,  gedr.  bei  Pex,,  SS.  Rer. 
40Austr.II,  457  ff. 

*  So  auch  oben  S.  233,35  ff. 

6  Vgl.  oben  S.  231,3  ff.  und  229,  Anm.  7. 

6  Vgl.  oben  S.  232,  Anm.  7. 

7  Nach  der  Sachs.  Weltchronik;  vgl.  oben  S.  233,  2. 
45              8   Vgl  oben  S.  232, 25  und  Anm.  8  daselbst. 

•  Vgl.  oben  S.  232, 14  f. 
10   Vgl.  oben  S.  768,  27  ff. 


—     774     — 

2.lat.Au8%.  Hie*  secundum    consuetudinem  antiquam   accepit    in    Carinthia 

ab  uno  rustico,  cuius  gen  US  ad  hoc  deputatum  est,1  sedenti  sub 
lapidea  sede  in  campo  Zolfeld  dominium. 
Chr.  Stams.         [F.65']    Anno  Chris ti  1295.   in   vigilia  omnium  sanctorum    obiit 
seped ictus  Meinhardus  dux  Karinthie,  comes  Tirolis  et  Goricie,  Aquile-  5 
giensis,   Tridentine   et  Brixinensis  ecclesiarum    advocatus,  sepultus  in 
Stambs. 

Domina  Elizabet   filia  Meinhardi  sponsata   fuit  primogenito 
regis     Rudolfi,     Alberto     comiti    Habsburgi*>,    deinde    duci 
Austrie,    novisjsime    regi    Bomanorum.      Que    obiil    vidua    1313.10 
5.  Kal.  Novembris  relinquens  decern  liberos. 

Anno  domini  1292.  in  die  S.  Georgii  martyris  obiit  Albertus 
illustris  dux  Karinthie,  filius  Meinhardi. 

Anno  Christi  1305.  in  die  S.  Mauricii  obiit  dux  Ludovicus  filius 
Meinhardi.     Sepulti  ambo  in  Stambs.  15 

Anno  domini  1310.  in  die  S.  Urbani  pape  obiit  illustris  dux  Otto 
primogenitus  Meinhardi  ibidem  humatus. 
E.Silvio,  Hainricus  dux  Karinthie,  comes  Tirolis    et  Goricie,   natus 

H.  boh.  30. ducis  Meinhardi,3  cui^Anna   natu   maior  soror  Wenceslai   Bohe- 

morum    regis    septimi   nupsit,    quic   eodem   rege   1306.*   occiso20 
Pragam   venerat.    Hunc  Boherai  regem  sibi  elegerunt.    Id  egre  ferens  c 
Albertus  rex,  qui  repente  coactis  copiis  Bohemiam  ingressus  Hainricum 
regno   deturbat   Rudolf umque    filium   suum    primogenitum,   ducem 
Austrie,   regem  constituit.    Elizabet  senioris  Wenceslai    regis  sex  ti 
relicta  in  matrimonium  ei  tradita,  quo  regnum  eius  solidius  esset.     Qui  25 
cum  magna  Bohemorum  spe  regnare  cepisset,  subitaneo  morbo  correptus 
31.  primo   regni   sui   anno   absque    liberis    [F.66J    decessit     Post  cuius 
obitum    digsidentes   inter    se   Bohemi  alii   Fridericum   Rudolfi    fratrem, 
filium  Alberti   regis,  alii   Hainricum,   quern  deiecerant,   pecierunt. 
Vicit  Hainrici    factio   trucidatis   alterius  partis  auctoribus.    Et  quamvis  30 
Albertus  cesar  cum  magnis  copiis  Bohemiam  ingressus  regionem  longe 
lateque   afflixerit,    Hainricum    tamen  regno  deicere  non  potuit  prius  a 
nepote  occisus,   ut4    infra  iam  dicetur,  quam   meditata  in  Bohemis 
exequeretur.    Successit  illi  in  regno  Romano  Heinricus  VII.  comes 
Luczelburgensis  ,  consilio    et  armis   vir   potens.    Hie   Elizabet   alteram  35 
Wenceslai    sororem    18  annos   natam   clam    iussam   ad  se  venire   apud 
Spiram  Gallie  civitatem  Johanni  filio  suo  quatuor  annis  iuniori  matri- 
monio  coniunxit.    Oomparato  exercitu  ex  Franconibus    et  Bavaris  duce 
Petro    archiepiscopo  Maguntino  cum  filio  in  Bohemiam  eundem  misit. 

a  Hie    -    dominium    am   Band  hinxugefiigt.      b  Halbsburgi   Hs.  40 
c  so  Hs. 

1  Vgl.  Enea  Silvio,  Europa  d  3 :  cui  per  successionem  stirpis  id 
officium  hereditario  iure  debetur. 

■  Naeh  dem  Chr.  Stams.  hinxugesetxt. 

*  Die  Jahrxahl  aus  den  Ann.  S.  Steph.,  welehe  fur  die  gleiche  und  45 
eine  weitere  Angabe  unten  S.  777  Quelle  sind. 

4  ut  ante  diximus,  sagt  die  Quelle.  Das  hdtte  auch  hier  gepasst, 
da  oben  S.  768  die  Stelle,  auf  welehe  die  Quelle  sich  bexieht,  auch  schon 
verwendet  worden  war.  Doch  folgt  unten  S.  777 f.  noch  eine  ausfuhrliehere 
Erxahlung  von  der  Ermordung  Kbnig  Albreehts.  50 


—     775     — 

Pugnatum  est  in  Bohemia  pluribus  locis,  cum  alii  Bohemorum  Johannem 
regnare  cuperent,  alii  Hainrico  studerent,  qui  iam  cum  tribus  cesarum 
filiis  de  regni  possessione  contendisset  Obsessa  est  denique  Praga  regni 
caput  diuque   oppugnata,  cum   Hainricus  et  marchio   Missnensis   haut 

5pigre  menia  tuerentur,  ad  extremum  tamen  oppidanorum  prodicione 
Johanni  tradita.  Hostis  in  arcem  se  recepit  »,  nee  multis  post  diebus 
Hainricus  in  Carinthiara  profugit.  Ex  eo  tempore  usque  ad  obi  turn 
Sigismund  i  imperatoris  Boemia  in  potestate  Luczelburgensium  ferme 
126  annis  fuit. 

10  [F.  66l  ]  Ea  tempest  ate x  Conradus  archiepiscopus  Juva- 

vensis  et  dominus  Leotoldus2  de  Walsee  baro  australis 
intraverunt  terram  Karinthie  cum  magno  exercitu  et  ipsam 
pene  totam  desolaverunt.  Et  hoc  factum  fuit  in  bene- 
placitum    Johannis    regis   Bohemie,    cum   iste  Hainricus  in 

J5preiudicium  dicti  Johannis  tali  se  titulo  prenotaret.  Hie 
Hainricus  de  cetero  in  provincia  Athesina  in  castro  Tirolis 
habitavit  etpost  obitum  bone  memorie  imperatoris  Hainrici  VII. 
Fridericum  ducem  Austrie  elegit.8 

Anno  domini  1313.  3.bNon.  Septembris  obiit  domina  Anna  regina  Chr.  Status. 
20  Bohemie  ,     prima    con thoralis    regis    Hainrici ,     incenobio    Stambs 

sepulta. 

Anno  Christi  1320.   in  die  Agapiti  martyris  obiit  domina  Adel- 

heidis  ducissa  deBrunsvica,  secunda  con  thoralis  prefati  Hainrici,  ibidem 

sepulta. 
25  Anno  domini  1331.  in  previgilia  S.  Thome    apostoli  obiit  domina 

Beatrix    comitisoa    de  Subaudia,    tercia  uxor  sepedicti   regis   Hainrici, 

ibidem  humata. 

Anno  domini  1330.  in  die  8.  Ambrosii  obiit  illustrissimus  Hainricus 

rex  Bohemie  et  Polonie,  dux  Karinthie,  comes  Tirolis  et  Goricie.  Capellam 
30  S.    Johannis    baptiste   in    monasterio   Stambs    de    novo   construens 

iuxta  magnificenciam  regiam  dotavit.    Ibidem  sepultus  requiescit. 
Hie  plura  monasteria   in  Bavaria  pro  remedio  anime 

sue    privilegiavit,   ut  sine  telonio  de  terra  sua  Athesi  vina 

advehere  possiijt  libere.4 
35  Reliquit5    filium    Leopoldum    alias    Meinhardum,    qui 

hereditatem    patris   non    diu    [F.67J    pacifice    possedit,    et 

filiam    Margaretam    dictam   Maultasch,    quam    accipiens   in 

uxorem6  Judocus  alias  Johannes  filius  Johannis  regis  Bohemie 

comitatum  Tirolis  possedit.     De  qua  infra  dicetur. 

40  a  1309  am  Band  Hs.      b  fehlt  Hs. 

1  1307;  vgl.  Huber,  Qeschicltie  Oesterreichs  11,97 ;   Widmonn,  Qe- 
schiclite  Salxburgs  II,  81.     Quelle  des  folgenden  Abschnitts  ? 
*  Vielmehr   Vlrich  von   Wallsee. 
8  Vgl.  unten  S.  780,  7. 
45  *  Quelle? 

6   Unrichtig.     Quelle  ?  Heinrich  starb  ohne  mannliche  Erben. 
e  Vgl.  oben  S.  301, 1  ff.  und  308,  30. 


—     776     - 
Chr.  Statns.  Albertus 

Alberts 

Meinhardus 
Elizabet 


Elizabet        Otto        Albertus        Ludovicus        Hainricus*  5 

Anna    Adelheidis     Beatrix. 

Leopoldus b  Margareta  c 

[f.  67']  Nimirum  ad  historian!  ducum  Austrie,  unde 
parumper  egressus  fueram,  revertor. 

Flor.1  Albertus  igitur  rex  marchionatum  Missnensera,  quern  Adolfus  10 

rex    olim   puro   argento   emerat    et   imperio   incorporaverat,    total  iter 
perdidit   nee  imperium  auxit,  sed  diminuit  diversa  opida,  villas  et  castra 
imperii  obligans   vel  vendens,   tantum    suis  liberis  emens,   ymmo  quasi 
vi  nobilibus  sua  abstulit,  ut  liberos  suos  ditaret. 
Schedel  Cum  eodem  tempore  quidara  electores  imperii,  precipue  ecclesiastici,  15 

CCXX.  Maguntinue,  Coloniensis  et  Treverensis  archiepiscopi,  ob  diversa  discidia 
Ann.  Hal.  46.  'm    Albertum    regem    varias    coniuraciones  ac   simultates   attemptarunt 
Schedel.  dicentes  Adolf  urn    dominum  suum   in   bello  peremisse,  ideo   eum   regia 
dignitate   indignum   censebant.     Quam   ob  rem   ceteri  principes  primarii 
in    regno    Germanie    Rudolfum    com  item    palatinum    Rheni    iudicem  20 
statuerunt,   ut  deinceps    futuris  temporibus  sua    industria  hoc  officium 
peragere    deberet,   ex   qua    consuetudine  reges  Romanorum   raoverentur, 
ne  aliquod  malum  vituperacione  dignurn  in  regno  molirentur  ac   indigni 
A  tin.  Hal.  imperio   iudicarentur.    Dicti   itaque    principes   regi  se  opposuerunt. 

Rex  autem  valenter  se  defendens  multa  damna  intulit,  sicut  in  castris25 
Werd,  Stauflf  et  Pungen  evidenter  oetenditur. 

Item  1302.    Pungen  manu  forti  obsedit. 
45u.Andr.73.  'Item  130 3.8    Albertus   rex  congregacione  habita  apud  Nurem- 

berg cum  mul tor um  auxilio   contra  regem   Wencesl&um  Bohemiam   in- 
gressus,  ubi  dum  opidum  Kuttam,  quam  obsederat,  expugnare  [F.  68]  30 
non  posset  parum  ibi  proficiens,   ad  propria  est  reversus.    Multi    autem 
nobiles  et  a  Hi  eorum,  qui  secum  ierant,  ibi  manendo  et  redeundo  propter 

a  von  anderer  Hand  beigesetxt:  rex  Bohemie,  dux  Karinthie,  comes 
Tirollis  et  Goricie.  b  von  anderer  Hand  beigesetxt :  alias  Meinhardus. 
c  ton  anderer  Hand  beigefiigt:  dicta  Maultasch.  35 

1  Ausgabe  von  Meuschen,  S.  132;  Clm.  18  7  76,  f.  154  bexw.  153'. 
Oben  erseheinen  die  Lesarien  dieser  Handschrift.  In  den  Mon.  Qerm. 
hist.,  SS.  XXIV  nicht  enthalten. 

*  Der  folgende  Abschnitt  ouch  bri  Andr.  73,  dessen  Text  mit- 
benutzt  ist.  40 

•  Die  Ann.  Hal.  xum  Jahr  1304,  Andr.  ohne  Jahr. 


—     777     — 

aquarum   infeccionem,   ut  dicebatur,   et   corrapcionem   aeris,   quam   ibi 

sustinuerant,  sunt  defuncti. 

1305.   Wenceslaus  rex  Bohemie  moritur.  Cui  Alius  su  us  Wenceslaus  Ann.  Hal.  u. 

euccessit  Andr. 

5  Eodem    anno  rex   Albertas    iterum  iturus   ad    Bohemiam    circa' Ann.  Hal.  47. 

Nuremberg  exercitum  congregavit.   Ubi  cum  audisset  de  morte  Wenceslai 

regis,   Wenceslao  Alio   eius  querenti  ea,  que  pacis  sunt,   sicut   pater 

suu8    ei  commiserat,   predictus  Albertus   versus  Sueviam  expugnaturus 

com  item  de  Wirtemberg  cum  exercitu  dirigit  gressum  suum. 
10  1306.1    Wenceslaus  Bohemie   rex  septimus*  anno  regni  sui  primo  ^nUm   jjai  u 

iu  Olmuncz   occiditur.    Eo   quoque  anno8  rex  Albertus  habita  con-  Ann. S.  Steph. 

gregacione   circa  Nuremberg  iterum    veniens  in  Bohemiam   filium  suum  58.  Ann.  Hal. 

pr  imogenitum  Rudolfum  ducem  Austrie  coronatum  per  arch  iepiscopum 

Maguntinum    regem  Bohemie    fecit.    Qui    vix  medium  annum4  regnum  u.  Andr.  73. 
15tenuit  in    obsidione    cuiusdam   castri  inhrmitate  'correptus  vel,  ut  alii  Ann.  S.  Steph. 

dicebant,    veneno  immatura   morte   interiit.    Idem   Rudolf  us   melior  Ann.  Hal.  u. 

inter  lupos  com mu niter  dicebatur.6  Andr. 

1307.    Hainricus   dux   Earinthie  predictus   in  regem  Bohemie  Ann.S.  Steph. 

eligitur.     Item  rex  Romanorum  Albertus    cum  exercitu  magno  transivit  58. 
20  in  terram  Missnensium  et  Bohemiam    et  ibi  roulta  vastavit  incendiis  et 

rapinis.  Postea  divertit  Austriam  et  pertransivit  Bavariam  invito  domin  o 

Steffano  duce  incendiis  plurimis  circa  Landshutam  6  com  missis.6 

[F.  68']  fluic  Alberto  f  rater  Rudolf  us  erat,   cui  Wenceslai  regis  Schedel 7 

Bohemie   soror  nomine  'Agnes   nupsit.     Qui  Prage  moriens  ibi  sepultus  CCXX. 
25  iacet.8    Ex  ea   natus  est  Johannes,  qui   paterne   hereditaria  divisionem 

ab   Alberto    patruo   peciit.    Qui   ei  sertum  viride    in  obprobrium  misit. 

Denique  cum  Romanum   imperium   10  annis9   cursu  prospero 

gubernasset   et   multa  strennue  gessisset,  ambicione  nimia  cor- 

ruptus  cum  iam  tercio  se   contra  Bohemian)   manu  hostili 
30  et    valida    cum    infinita  exercitus  multitudine,    ut  cogitaverat,   in-  Ann.  Hal.  48. 

traturus    et  Renum    fluvium   transisset,   morte  inopinata  est  preventus.  Jac. Ph. Berg.1* 

Nam  predictus  dux   Johannes   cum   transisset   fluvium,  qui   vocatur  Ann.  Hal. 

Konigsh.  459. 

1  Die  Ann.  Hal. :    1305,   die  Ann.  S.  Steph.,    aus  denen  auch  die 
Ortsangabe  stammt:  1306  (vgl.  oben  S.  774,20,. 
35  *  Zahlung  aus  E.  Silvio. 

1  Die  Ann.  Hal. :  1306. 

4  Ann.  Hal.  und  Andr.:  Qui  .  . .  post  unum  annum  .  .  .  moritur, 
Ann.  S.  Steph.:  vix  medium  annum  regnum  ten  en  tern. 

*  So  auch  die  Tab.  CI.  d  2. 
40  6  Die  beiden  letxten   Worte  sind  im  Chiginal  der  Weihenstephaner 

Annalen,  Clm.  21557,  f.  131,  nicht  meiir  leserlich.  Ieh  xiceifle  fdem  Lese- 
versuch  in  den  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XIII,  58, 26  gegeniiber)  nicht,  doss 
die  geringen  Spuren,  die  von  ihnen  ubrig  sind,  so  xu  lesen  sind,  urie 
Arnpeck,  xu  dessen  Zeiten  sie  wohl  noch  deutlicher  waren,  sie  oben 
45  uberlieferi. 

7  Schedels  Quelle  ist  u.  a.  hier  Enea  Silvios  Historia  bohemica, 
Kap.28.  Arnpeck  beniiixt  hier  jedoch  nicht  letxteren,  sondern  den  etwas 
umgestaUeten  Text  bet  Schedel. 

3  Oben  S.  768,17  ebenso,   doch   dort  unmittelbar  aus  Enea  Silvio. 

9  So    auch    Sachs.     Weltchr.  331,  20;     Flor.    ed.    Meuschen  131; 
50  Konigsh.  457,  19;  Andr.  73,7. 

10  Lib.  XIII,  f.  135. 


—     778     — 

SeJiedel  Ruse,   circa  Reinfelden   non  longe  ab  opido  Brack,   dam   simul   amice 
CCXX.  iter  agerent,1    fort  is    et  imperterritus,  sed  sine  arm  is  cum  quibusdam 
^^g^-suis  complicibus  prefatum  Albertum  regem,  patruum  suum,  propria 
nSehedel " manu    toterfecit   iuxta    civitatem    Baden,    quem    eodem    die    habllit 
Ann.  Hal.  com  men  Salem,  anno   domini  1308.   in  die   apostolorum  Philippi  et5 
Jacobi. 
Konigsh.  In  quo  loco  monasterium  edificatum  est  et  dictum  Kunigsfelden, 

et  in  loco  homicidii  summum  altare  est  constructum.  Ubi 
per  multos  annoa  sepultus  fuit.  Postea  corpus  suum  in  Spiram 
ductum  fuit.  10 

Konigsh.  Occisores  tamen  sui  fuerunt  exulati  et  in  corporibus  et  in  rebus 

ad    nihilum  redacti   per  filios  et   consanguineos  regis;    nam   et 
idem  Johannes   apud  Pisas   in  Longobardia   in   monasterio   here- 
to. E. Silvio  28 mitarum  S.  Augustini  penitenciam  usque  ad   finem  vite  peregit, 
(Schedel  ut »  supra a  2  habetur a.  15 

CCXX).  [F.69]  Ferunt  quidam:    Cum   predicto    die,    1.  Maii, 

.  rex  Albertus  cum  principibus  et  nobilibus  missam  comparans 
audiret,  venit  vir  canus  griseis  vestitus,  rusticana  persona 
et  dixit  ad  sacerdotem :  Mementote  anime  regis  Alberti ! 
Que  verba  eciam  secundo  repetivit.  Audiente  hec  rege  et20 
circumstantibus  cunctis,  rex  subrisit  putans,  quod  ex  eius 
amore  hoc  faceret.  Qui  eodem  die,  ut  iam  dictum  est,  inter- 
fectus  fuit.  At  ille  queritur  et  minime  invenitur.  Inde 
dubitatur,  an  homo  vel  spiritus  fuerit.8 
Dt.  Ausx.4,  Bex   Albertus   dux   Austrie  primus  ex  Habspurgensibus25 

ex  uxore  sua  domina  Elizabet  regina  19  liberos  genuit.    Cuius 

E.  &'fat'o,  primogenitus  Rudolf  us  rex  in  Bohemia  primo  regni  sui  anno  ante 

H.  boh.  30.  pat  rem  obierat,  ut  supra6  dictum  est.  Reliquit  aduc  decern  liberos b, 

lab.  (A.  a  J  qUmqUe  fi\[0H  et  quinque  Alias,  videlicet  Fridericum,  Leopoldum,  Albertum, 

u'       ' L         '  Hainricum  et  Ottonem,  Agnetem  reginam  Huogarie,  uxorem  regis  Andree,  30 

Elizabet  ducissam  Lotboringie  —  obiitc  1352.  in  Kunigsfelden  sepulta  — , 

Annam  ducissam  Polonie,  Guttam  6   comitissam  Otingen  et  Katharinam 

ducissam  d  Calabrie.     Item  vidua  regis  Alberti  regina  Elizabet 

et  domina]  Agnes   regina  Hungarie,   eorum  filia,  fundarunt7   duo 

monasteria  in  Kunigsfelden  in  loco  occisionis  dicti  Alberti  regis,  35 

*  am  Rand  angefiigt.  *>  fehlt  Hs.;  von  anderer  Hand  am  Rand  mix 
Einfiigungsxeichen  :  pueros.  c  obiit  —  sepulta  am  Rand  mit  Einfiigungs- 
xeichen.    d  am  Rand. 

1  So  auck  oben  S.  768,  dock  dart  unmittelbar  aus  Enea  Silvio,  der 
auch  Schedels  Quelle  hier  bildet.  40 

*  S.  768. 
8  Quelle? 

4  In  Cgm.  425,  f.  15  keisst  es  allerdings :  XXI  kind. 
6  S.  777, 14. 

6  So  das  Chr.  Stams.,  wahrend  die  Tab.  CI.  sie  Agnes  nennen.       45 

7  Die  Tab.  CI.  d  2  geben  nut  an,  dass  Agnes  die  beiden  Klbster 
gestiftet  habe. 


—     779     — 

unum*  uiinorum,  alteram  S.  Clare.  Et  Andreas  rex  Hungarie, 
nepos  Andree  regis  II.,  dictus  Venetus1,  cum  coniuge  sua 
dicta  Agnete,  que*>  obiit*>  1364. t> ,  ibidem  sepulti  fuerunt* 

Anno  domini  1313.  5.c  *  Kal  .Novembris  obiit  Berenissima  re  gin  a  Chr.  Slams. 

5  domina  Elizabet  relicta  domini  Alberti  regis  Roman orum,  genitrix 
liberorum  omnium  10  predictorum,  filia  illustris  principis  Meinhardi 
ducis  Carinthie,  Wienne  sepulta  ad  Carmelitas.5  Dt.  Ausx.A 

[F.  69'] 6  Fridericus  dux  Austrie,  secundus  Alius  Alberti 
regis,  tutelam  ducatus  Bavarie  inferioris  affectans  per  quos- 

10  dam  barones  allectus  suis  mandavit,  ut  armata  manu  Bavariam 
inferiorem  invadentes  occuparent.  Ipse  vero  collecta  milicia 
Suevorum  parabat  in  succursum  suorum  Australium  obviare. 
At  illi  conscendentes  ab  Austrie  finibus  iuncta  sibi  Bavarorum 
caterva   non  modica    Mosburgam    applicuerunt.     Quod   ubi 

15  comperit  inclitus  Ludovicus  dux  Bavarie  superioris  omnibus 
modis  festinabat  anticipare  conflictum 7  et  adunatis  equitibus 
iuxta  prefatum  Mosburgense  castrum  in  villa  Gamelstorf  hostes  Andr.  76* 
audacia  sua  ad  pugnam  provocavit.    Alterutrum  igitur  con- 
gressi  per  totam  diem  sub  ancipiti  victoria9    fortiter  dimi- 

20carunt;  sole  ad  occasum  tendente  lacescitis  hostibus  duci 
Ludovico  triumphus  acclainatur10  anno  Christi  1313.  in  die 
S.  Theodori. 

Defuncto  in  Italia  imperatore  Hainrico  VII.  deLucel- 
burga    anno    domini   1313.d  22.  AugUSti11  electores  convenient^  SWfedW 

25  a  unum  —  Clare  am  Band  angefiigt.    b  am  Rand  angefugt.    c  X  Hs. 

d  1313  von  anderer  Hand  korr.:  1314. 

I  Vgl.  Thurocxkl:  de  Venetiis;  Thurocx  k  2  sagt:  in  castro 
Budensi  requievit  in  domino  et  sepultus  eat  in  eccleaia  S.  Johannis 
evangeliste  apud  fratres  minores. 

30  "  Die  Tab.  CI.  sagen  nur,  doss  Agnes  in  Konigsfelden  begraben  liegt. 

Woher  siammen  die  Erweiierungen  des  Textes? 

8  Vgl.  oben  S.  774, 11. 

*  Cgm.  425,  f.  15 :  ligt  ze  Wienn  zu  den  briiedern  begraben. 

6  Elisabeth   wurde  darnach  in  ihrer  Stiftung   in  Kontgsfelden   be- 
Sbgraben.     Die  Karmeliter  wurden   im    Volksmund  auch   1fweisse   Briider" 

genanni   (Qeschichte  der  Stadt    Wien  III,  2, 534),   so  doss   es    erkldrlich 
ist,  icenn  der  unbestimmle  Ausdruck   der  Quelle    „zu  den  bruedern"  hier 
mil  „ad  Carmelitas"  unedergegeben  erseheint.    Die  Karmeliter  hatten  sick 
xu  Wien  erst  um  1360  angesiedelt. 
40  •  Der   folgende  Abschnitt   scheint  mir  auf  den  verlorenen  Fiirsten- 

felder  Annalen  xu  beruhen,  da  er  in  den  Hauptsachen  sich  mit  der 
Fiirstenfelder  Ueberlieferung  der  Chronica  de  gestis  principum  (Bohmer, 
Fontes  rer.  germ.  I,  33  ff.)  deckt. 

7  Vgl.  a.  a.  0.  S.  36 :  opt  aba  nt  pugnam  citius  fieri  et  conflictum. 
45             '  Vgl.  oben  S.  245,  22  f.  und  282,  31  ff. 

9  Bohmer,  S.  37 :  stetit  ancepa  victoria. 

10  Daselbst :  Et  non  multo  post  sole  ruente  .  .  .  hostibus  debilitatis 
duci  victoria  acclamatur. 

II  So  auch  oben  S.  283,  5. 


—     780     — 

duos  in  controversia  ad  imperii! m  eligentes  inter  se  consobrinos,  Ludo- 

Sachs.  Wckr.  vicum  ducem  Bavarie  et  Fridericum  ducem  Austrie.    Cuius  electores 

u.  Flor.1  erailt:  Heinricus  archiepiscopus  Coloniensis,  quem  sibi  muiieribus 

et  donis  allexit  —  et  insuper  sui  sanguinis  nobilitatem 
degenerando  filiam  prefati  archiepiscopi  Coloniensis  fratri5 
suo  duci  Hainrico  matrimonialiter  copulavit*  — ,  Rudolfus 
comes  palatinus  Rheni,  [  F.  70]  dux  a  Saxon ie  et  Hainricus  dux 
Karinthie  comesque  Tirolis,8  qui  se  regem  Bokemie  asseruit;  alii 
K'&nigsh.  465.  autem  Ludovicum.    Hec  eleccio  facta  est  in  Franckfordia  in  die  Luce4 

ewangeliste  anno  domini  131 5  b.6  10 

6Hic  Fridericus   dux   cum    exercitu   suo  ultra  flumen  Mogum  c 

castra   metatus   est.    Ubi  Leopold  us    dux  Austrie,  frater  eius,   cum  in- 

8.  W.,1.  b.  F.  genti  exercitu  ad  eum  venit.    Postea  ab  Heinrico  Coloniensi  archi- 

^^-episcopod  Bunne  in  regem  consecratur.    Cui Rudolfus  comes  palatinus 

^we   *"'•  Rheni,   frater    regis   Ludovici,    magnum   exercitum   misit.    Et   frater  15 

suus  dux  Leopoldus  omnes  villas  apud  Spiram  combussit. 
Andr.82.  Eodem  anno  fames  magna  erat.7 

Flor.8  Elapsis  itaque  aliquibus  temporibus  Fridericus  rex  civi  - 

t  a  tern    Esslingen    obsedit,    quia  Ludovicum   recepit,    sed   in    vanum 
laborans  de  ea  recessit.  20 

9Sequenti  denique  anno6  Fridericus  congregato  exercitu 

de   sua  potencia  confidens  et  de  Ludovici   impotencia  pre- 

sumens   iterato    dictum   opidum   Eslingen    obsidione  cinxit. 

S  W.,  11.  b. F.  Verum   rex   Ludovicus    coadiuvantibus   Baldewino    archiepiscopo 

337 u. Flor. I.e.  Treverensi,  Johanne  rege   Bohemie  et   Hainrico   duce  Bavarie  grandi25 

cum  exercitu  ei  occurrens  sibi  po tenter  res ti tit.    Accidit  quadam  die, 

ut  exercitus  utriusque  regis  conflictum  prope  fluvium  Necarum  faceret. 

Ubi  ex  utraque  parte  multi  nobiles  capti  et  interfecti  fuerunt.10    NullllS 

tamen  victor  evasit.     Et   quia  estas   calida  plurimum  erat 

et  cibus   rarus,    in  utraque  parte  consiliati  sunt  principes,  30 

Andr.  78.xl  ut  abiret  quilibet  viam  suam,  et  ita  fecerunt.  Uterque  nimirum 

a  dariiber  AveiUinus:  Albertus  dux.  *>  von  Aveniinus  durchstrichen, 
am  Rand  korr.:  XII1L  c  Aveniinus  am  Rand:  Moenus.  d  fehtt  Ha. 
©  1318  am  Rand. 

I  Vgl.  oben  S.  283,  Anm.  3  und  4.  35 
8  Quelle  ?  Vgl.  unten  S.  786. 

8  Zusatx  nach  dem  Ghron.  Stams. ;  vgl.  oben  S.  774,  Anm.  3.  Diese 
Fe8t8tellung  gilt  auch  nachtraglich  fur  oben  S.  283, 16. 

4  Diese  Tage8angabe  ist  oben  S.  283, 19,  wo  am  der  gleichen  Quelle 
geschopft  ist,  nicht  gemacht.  40 

6  In  der  Quelle  und  oben  a.  a.  0.  riehtig :  1314. 

6  Vgl.  xum  folgenden  Text  oben  S.  283,  23  ff. 

7  Vgl.  oben  S.284,16ff. 

8  Vgl.  a.  a.  0.,  Anm.  10. 

9  Der  folgende  Text  auch  oben  S.  285,  2  ff.  45 
10  Die  beiden  folgenden  Satxe  finden  sich  in  der  bayerischen  Chronik 

oben  S.  285, 12  nicht.     Quelle  ? 

II  Vgl.  oben  S.  285, 12  ff. 


—     781     — 

[F.  70' J    se   regem   Romanoruni   scribe  bat.     Idcirco    quotidianis   se 
preliis  persequentes  in  metis  incendia  et  rapinas  exercebant. 

Anno  Chris ti  1320.  Fridericus  belllCOSUS  et  dums  *  ex  Austri  a  Andr.  82.1 
per  op  id  urn  Muldorf  cum  exercitu  forti  et  copioso  maxime  Hun- 
5garorum8  Bavariam  intravit.  CuiLudovicus  rex*  ibidem  quodammodo 
COactuS5  occurrit  et  iuxta  Muldorf  contra  eum  castra  metatus  est 
tanquam  viriliter  pugnaturus.  6Et  dum  diu  invicem  more  bel- 
lancium  colluderent,  quadam  vice  conserta  pugna  satis  dura 
Bavari  in  fugam  versi  terga  dederunt.     At  Australes  fortiter 

*0  instantes  totum  Ludovici  exercituin  dissipaverunt  fugando, 
mactando,  captivando  atque  diripiendo,  ita  ut  eciam  rex 
Ludovicus  vix  effugeret,  ne  comprehenderetur.  7kQuidam 
dixerunt  istam  fugam  perpetratam  a  baronibus  Ludovici  cor- 
ruptis  pecunia  et  muneribus  ac  infideliter  pugnantibus.    Quod 

15  duces  Austrie  videntes  rem  iuxta  votum  progredi  ceperunt 
lacius  cum  exercitu  suo  universo  se  extendere  ac  pervagari 
usque  ad  Isaram  flumen  et,  quicquid  in  medio  erat  villarum 
et  opidorum,  incendio  et  rapinis  devastare  usque  ad  Danubium. 
Cum    autem   prope   Batisponam   venissent,   peciemnt  a  civibus,   ut  sibi 

20  per  cos  trans  itus  pater  et  ad  Reni  fluenta  tendentibus.  Quod  cum 
quibusdam  placeret,  aliis  non,  qui  dam  prepotens  inter  alios 
dictus  Gumpertus  asseruit  dicens:  Non  puto  esse  faciendum. 
Igitur  accepta  repulsa  omnibus  itineri  suo  adiacentibus   incensis 

ac  devastatis  ad  Austriam  sunt  reverai  [F.  71]  sine  omni  molestacione 
25  Ratisponensibus  multa  damna  et  pericula  inferentes ;  nam  et  vestiaria  * 

eorum,    que   Wienne  habebant,    cum    aliis    mercanciis  miserabiliter 

spoliaverunt. 

8  Anno  domini  1322.,    hoc  est  8.  anno,  a  quo  dux  Austrie  Fridericus  Gkron. 

et   dux    Bavarie   Ludovicus    uno  die 9    in    Romanorum   reges    fuerant (Andr-  '&-' 
30electi,    venit   Fridericus    dux    Austrie    quarta  vice    cum    fratre    suo 

duce  Hainrico  in  Bavariam  cum  exercitu  copioso  et   forti  adiunctis 

sibi    Hungaris,    Bulgaris    atque    Sclavis    unacum    archiepiscopo&  W.9 U.b .F. 

a  vestuaria  Hs. 

1    Vgl.  a.  a.  0.  Z.17ff. 
35  *  So  auch  oben  S.  286, 11. 

8  Vgl.  oben  S.  285,  Anm.  3. 
4    Vgl.  daselbst  Anm.  4. 
*  Oben  S.  285,19  nicht  enthalten. 

6  Von  hier  an  bis  (Z.  12)  comprehenderetur  auch  oben  S.  286,12  ff. 
40  Quelle? 

7  Die  unbekannte  Quelle,  die  in  den  vorausgehenden  Satzen  er- 
scheint,  ist  auch  in  den  folgenden  benutxt  und  mit  dem  Wortlauie  des 
Andr.  verknupft.     Vgl.  oben  S.  285,  20  ff. 

n  Vgl.  xum  folgenden  Text  oben  S.  286,22ff. 
45  9  Vgl.  oben  S.  780,  9. 


—     782     — 

Salczeburgensi  Friderico  et  episcopo  Pataviensi  Alberto  et  *  metatus  est 

Flor.1  castra   sua   iterum   prope   Muldorf   in    campo    lato.     Et  dum   pre- 

sumptuose  ibi  tentoria  fixisset  expectans  et  alium  fratrem  suum 

Leopold um  cum  exercitu  eciam  grandi  venire  debente  a  part ib us 

Suevie,  superioris  Alsacie  videlicet  et  lacus  Bodonici,  in  vigilia5 

Chron.  Michaelis.      Cui    Ludovicus     rex    habeas    in    suo    comitatu    dominum 
(Andr.  78)  Johannem   regera   Bohemie   et  patruelem   suum    Hainricum   ducem    in- 
u.  Ebranll4.forioria   Bavarie,   Fridericum   burgravium    Nurembergensem   et    alios 
Chron.  u.  multos    coadiutores*    occurrit   ducibus  Austrie   inter  Muldorf   et 
Andr.  78.  Otingen  in  campo  vulgariter  auf  der  vehenwisen.  Igitur  die  statuto  10 
Chron.  inter  eos  commissum  est  bellum  durissimum3  a  mane  usque 
ad  meridiem,    et   ceciderunt    ex   utraque    parte   multa   milia 
hominum.     Sed  Hungaris  in  sua  parte  [F.  71'  /  deficientibus 
et  iam  in  fugam  versis  cepit  exercitus  ducum  Bavarie  pre- 
valere   captoque  Friderico    et  fratre   eius  Hainrico,    multis  15 
nobilibus  Austrie,  Stirie  ac  Karinthie  interfectis  atque  captis 
Ludovicus    rex  ac   eius  patruelis  dux  Hainricusb  cum   ad- 
Flor.  133.  iutoribus    cruentam   victoriara    asportarunt.     Dedit  autem 
Ludovicus    Johanni    regi   Bohemie    Hainricum    ducem    Austrie 
pecuniis  exonerandum,  sed  Fridericum  sub  forti  CUStodia  in  castro20 
Chron.  Trausnitz    tenuit    per    plurtS    annos4    captivatum,    cum    reverencia 
tamen,    ut  decebat   principem;    atque  Clim  illo   14005  nobiles 
capti  sunt. 
Anton. Flor*  Leopoldus  veniebat   in   auxilium  Fridrici   cum   1500  bellatoribus 

XXI,  IV,  13.  bene  armatis.    Sed   cum    appropinquasset  ad    15  miliaria,   audivit  rem  25 
gestam   et    ultra  non  progressus  est.     Quia  nimis  con  fid  it  Fridericus   in 
sua  potencia   contemnens   vires  hostium,    ex  sui  exercitus  inordinacione 
devictus  est  et  captus. 

Porro  Ludovicus  rex  tanquam  ad  mortem  iturus  testa- 
mentum   ordinavit7   et   in  remedium   anime   sue  monasterio30 
Furstenfeld  dominium  insignis  castri  Wildenrod  cum  omnibus 
eius  appendiciis  donavit.8 

a  et  castra  Es.    b  am  Rand  angefiigt. 

1  Vgl.  oben  S.  287,  Anm.  2. 

2  Sachs.  Weltchr.,  II.  bayer.  Forts.  338:   und    vil  erberger  herren.35 
8  Vgl.  oben  S.  287,  17. 

4  Vgl.  oben  S.  289,  27. 
8  Oben  S.287,  31:  1300. 

6  Die  gleiche  Stelle  auch  oben  S.  288,  4  ff. 

7  Wiirdinger,    Ueber  die  von    Kaiser  Ludwig  gewonnene   Schlaeht  40 
bei  Muhldorf,   in  SitxungsbericfUen   der  phil.-hist.  Kl.  der  k.  b.  Akad.   d. 
Wiss.1872,  S.465. 

8  Nachricht  aus  den  verlorenen  Fiirstenfelder  Annalefi  ?  Vgl. 
Wiirdinger  a.  a.  0.,  S.  469;  Mayr,  Zur  Kritik  der  alteren  Fiirstenfelder 
Qeschiehtsquellen,  im  Oberbayer.  Archiv  XXX  VI,  119.  Urkunde  vom  23.  Sept.  45 
1314  im  Oberbayer.  Archiv  XX1I1, 153;  hienach  ist  Boehmer,  Regesten 
Ludwigs  Nr.  469  und  Riexler,  Aventinus'  Samtliche  Werke  III,  405  xu 
berichtigen. 


—     783     — 

^uibus  gestis  mox  in  hostium  procedit  occursum. 
Quos  ut  repent  prope  Muldorf  circumquaque  diffusos,  primum 
aggreditur  cum  exercitu  suo  barbaros  et  Hungaros.  Ex 
quibus  dum  in  die  beatorum  martyrum  Cosme  et  Damiani  * 2 
5  nuraerosam  [F.  72]  multitudinem  stravisset,3  die  sequenti 
in  profesto  S.  Michaelis  aciebus  ex  utraque  dispositis  et 
ordinatis  contra  Hainricum  ducem  Austrie  rex  Bohemie 
Johannes  ob  honorem  incliti  martyris  Wenceslai,  cuius  ea 
die  *  solennitas  agitur,  in  prima  acie  congreditur,  sed  superatur, 
lOquousque  Bavarorunr  invicta  fortitudo  succurreret  pereunti. 
Confluentibus  autem  catervatim  ad  pugnam  exercitibus  atro- 
citer  et  multo  sanguine  fuso  pugnatum  est,  donee  Australes 
videntes  animositatem  Bavarorum  fuge  presidium  sumerent. 
Paucis  autem  fuga  turpiter  elapsis  reliqui  omnes  capiuntur.5 

15  Cum    autem   Fridericus    captivus    appropinquaret    ad   castrum  Andr.  79.* 

Trausnitz,    quo   due  e  b  a  t  u  r ,  dixit :    Quod  nomen  est  huius  c  a  s  t  r  i  ?  ( 78-) 
Weigel    vicedominus,  cui   commissus  erat,  res  pond  it:    Drausnitz.    Ad 
quod  dux  :  Es  haist  pillich  Trausnitz,  wann  ich  sein  nicht  entraut  hete, 
das    ich    in   solicher  mass  solt  hergefurt  werden.    Dum  igitur  aliquam- 

20  diu  quasi  per  triennium  cum  dimidio  T  in  eodem  castro  esset  de- 
tent us,  plurimas  hostis  antiqui  humani  generis  insidias  pert u lit, 
qui  eum  de  vinculis  nitebatur  liberare  agente  hoc,  ut  dicebatur,  per 
incantaciones  uxore  sua 8,  propter  quod  ferree  cruces  in  fenestris  omnibus 
prefati  castri,  prout  hodie  apparent,  facte  sunt. 

25  Tandem  benignitate  Ludovici  di missus  sine  pecuniarum,  castrorum,  Chron. 

civitatum,    municionum  ac  terrarum  exaccione9  ea  condicione,  [F.  72s]  (Andr.  79)  u. 
ut  de  cetero  nullus  dacum  Austrie  pro  adipiscendo  imperio  contra  duces  z^^yyv 
Bavarie  se  opponat,  recipiens  super  hoc  in  litteris  abrenunciacionem10.  cul^? 
£ t  in  signum  et  robur  tante  amicicie inter eos contracte simul  eukaristie KAfUir 

30  sacramentum  sumpserunt,  et  Fridericus  obedienciam  et  sub- 
sidium    contra    pmnes   rebelles   imperii    usque   ad    mortem 

a  Daminiani  Hs. 

1  Der  folgende  Abschnitt  scheint  aus  einer    verier enen  Quelle   xu 
stammen. 
35  *  27.  September. 

s  Vgl.  Riexler  in  Aventinus,  Samtliche  Werke  III,  405. 

4  28.  September. 

5  So   auch  in  der  Fiirstenfelder    Chronica    de  gestis  principum 
(Bbhmer  a.  a.  0.,  S.  41):  Victis  igitur  Australibus  omnes  capiuntur. 

40  9  Vgl.  oben  S.  289,  11  ff. 

1  Vgl.  S.289,  Anm.2. 

8  Doss  Andreas  von  Regensburg  hier  Quelle  ist,  hatte  sehon  Hieronymus 
Pex  in  seinen  SS.  Rer.  Austr.  7,  1169  bemerkt. 

9  Von  einer  „Polemih"  gegen  andere  Auffassung,  trie  Seemiiller  (Mon. 
45  Qerm.    hist.,   Deutsche  Chroniken  VI,  OCXXXV)   diese  Stelle  [einschdtxte, 

kann  bei  der  Art  der  QueUenbeniUxung  kautn  die  Rede  sein. 
10  Dagegen  schon  Pex  a.  a.  0.  S.  1172. 


—     784     — 

Juravit.  Quo  facto  per  omnia  in  presencia  multorum  prin- 
cipum  solemnissime  curaciones  in  Monaco  habite;  magno  cum 
honore  ipse  Augustus  Fridericum  ducem  misit  in  Austriam 
Chron.  ad  lares  proprias  iterum  visendas.  Ipse  autem  Fridericus  in 
(Andr.  7#J  Austriam  reversus  promissionis,  quam  sacra  men  to  corporis  Christi^ 
sumpcione  fecerat,   i  ram  em  or  regem  se  a  due  nominabat  et  scribebat. 

Unde  et  post  aliquot  annos  dignam  perfidie  sue  mercedem  celesti 
vindicta  in  ipsum  seviente  recipiens  diciturapediculiscorrosus 
2.  lot.  Ausx.s.  tque  occisus1  anno  domini  1330.,  sepultus  inMurbaco,  quoda  fundavit 
Tab.  CI.  d  2.  in  octava  epiphanie.  m  10 

Legitur  alibi,  quod  post  suam  liberacionem  multum 
fuerat  deo  devotus.  Fuit  enim  iam  senex  et  quotidie  ad 
decrepitam  tendebat  etatera.  Fundavit  enim  plura  monasteria 
in  suo  ducatu,  videlicet  cenobium  Cartusiensium  in  silva 
Wiennensium  situm,'  quod  dicitur  Murbacum,2  aliud  intra  15 
civitatem  seu  opidum  regale  Wienense  ad  latus  castri  seu 
domus  hereditarie  ducum  Austrie,  quod  voluit  donavisse 
Cisterciensibus,  sed  volente  deo  datum  est  heremitis  fratribus 
ordinis  S.  Augusti.8  Nam  [F.  73 J  quidam  venerabilis  frater 
dicti  ordinis  vocatus  Conradus  predicator  famosus  extitit20 
per  hec  tempora  'serenissimi  principis  Ludovici  confessor 
et  inter  curiales  dicti  principis  bene  famatus  atque  notus. 
Qui  sua  probitate  ac  diligencia  in  tantum  egit  demulcendo 
eloquiis  caritatis  et  pacis  corda  utriusque  principis,  ut  pre- 
dictam  concordiam  et  futuram  inter  eos  ac  illorum  semen  25 
perpetuam  inirent  pacem,  que  ex  dei  gracia  inviolabilis  iam 
170  pene  duravit  annis.4  Quo  facto  per  omnia,  ut  supra 
est  expressum,  nobilis  princeps  Austrie  Fridericus  conside- 
rans  dicti  fratris  Conradi  zelum  et  probitatem  et  quia  vir 
erat  consciencie  bone  ac  nitentis  fame,  de  assensu  et  plena  30 
voluntate  domini  Ludovici  regis  ilium  secum  cum  18 5  fratribus 

a  quod  —  epiphanie  am  Rand  mit  Einfiigungsxeichen. 

1  Andr.  schon  von  Pex  a.  a.  0.  S.U73  als  Quelle  erkannt. 

*  Mauerbach    wurde  am  18.  April  1316  gegriindet.     Oeschichte   der 
Stadt  WienU,157.  35 

8   Ueber  die  GrUndung  des  Avgustinerklosters,  fiir  tcelche  die  obige 
Erxahlung  von  grosser  Wiehtigkeit  ist,  vgl.  a.  a.  0.  II,  158  f. 

4  Die  Versbhnung  I  Aid  wig  8  des  Bayern  mit  Friedrich  dem  Schonen 
durch    den   Miinchner  Vettrag    geschah  am    5.  September  1325.     Rechnet 
man  1 70  Jahre  hinzu,  so  ergabe  sich  das  Jahr  1495  als,  Zeit  der  Nieder-  40 
schrift  obiger  Worte.     Dock  wird  man  fur    den  Ausdruck  pene  einige  Zeit 
in  Abxug  bringen  diirfen. 

6  Nach  der  Stiftungsurkunde  13;  Oeschichte  der  Stadt  Witn  a.  a.  0. 


—     785     — 

eiusdem  ordinis  devexit  Wiennam  magno  affectu  ipsos  per- 
tractans  et  gracia.  Appropinquante  autem  principe  terminis 
patrie  et  specialiter  urbi  seu  opido  dicionis  sue  Wienensi 
leticia  et  gaudio  inenarrabilibus  omnis  homo  exultavit,  atque 
5tripudio  ineffabili  susceptus  est  a  cunctis.  Deinde  infra 
paucorum  dierum  spacium  sepedicto  ff  atri  Conrado  una  cum 
suis  imperpetuum  ordini  fratrum  heremitarum  S.  Augustini, 
qui  antea  velut  heremitarum  quoddam  habuerunt  extra  menia 
opidi  Wienensis  dictum  ad  S.  Johannem  im  Werd  suam  novam 

10  et  egregiam,  ut  hodie  [F.  73*]  cernitur,  fundacionem  vere 
ducalem  in  die  beatorum  apostolorum  Philippi  et  Jacobi1 
presentibus  fratribus  suis  Aflberto]  et  Ofttone]  comitibusque 
et  baronibus  cum  curiali  milicia,  plebeis  eciam  ac  civibus 
pluribus   veluti  ad  pium  spectaculum   convenientibus  et  de- 

i5voti  ducis  deo  gratam  et  suis  famulis  profuturam  largam 
donacionem  conspicientibus  locum  amplum  et  ad  sue  curie 
murale  et  ortum  tendentem  seu  porrectum2  cum  cenobio 
assignavit,  donavit  ac  coufirmavit  imperpetuum  consensu 
et   assensu  fratrum  suorum,  qui  presentes  aderant,   cunctis 

20  deum  collaudantibus    et   eius  sanctos,    quorum  oracionibus 

indubie  Sepedictus  duxF[ridericus]  fuit  sine  omni  exaccione  liber-  ChronS 

tati  sue  donatus,  nulla  autem,  ut  communiter  narratur,  super 

regni    abrenunciacione  aut  super  promissa   fide  caucione  ab  ipso  re- 
cepta  nullaque  confirmatione.    Hec   et   alia    cenobia    dicitur 

25  idem  princeps  fundasse  et  divinum  cultum  in  multis  locifc 
auxisse.  Nee  pacem  promissam  idem  dux  F[ridericus]  postea 
rupit,  etsi  regem  Romanorum  se  scripsit,  non  tamen  im- 
peratorem. 

Ipse    quoque    Fridericus    dux  Austrie  primus  cupiens 

30  fieri  et  multis  superior  videri  factus  est  multorum  inferior 
dominio,  rebus  et  corpore.  Nam  quater  manu  armata  ascendit 
ad  partes  Sue  vie  etBavarie.  In  qui  bus  expedicionibus  quantum 
pecunie  expenderit,  quis  facile  explicet?  Et  indubie  tellus 
Austrie  [F.  74]  illud  damnum  tulit.  Deinde  captus  et  custodie 

35  adductus  numquid  patria  fuit  privata  rectore  ac  domino  et 
ipsemet  se  ipso,  quia  eius  contrarius  Ludovicus  potuisset 
ipsum  vita  privasse.  Nihil  ex  illo  dominio  et  appetitu  regni 
detulit  nisi  nomen  inane. 

1  1.  Mai  1327. 
40  *   Vgl.  OeschicJde  der  Stadt  Wien  III  2,  668,  Anm.  7. 

»  Vgl.  oben  S.289,  36  und  783y  25.  Wahrend  an  ersterer  Stelle  nur 
Andr.  benutxt  ist,  an  der  zweiten  das  Chron.,  dessen  Quelle,  und  Andr. 
daxu,  erscheint  hier  allein  der  Text  des  Chron.  verwendet. 

Qaellen  a.  Erftrterangen  N.  F.  III.  50 


—     786     — 

Huius   electi  regis   Friderici   ducis   Austria    coniunx 1 
nata  fuit  de  Arrogonia.     Ex  qua  ducem  Fridericum  genuit, 
qui  moriens  sepultus  est  in  Kunigsfelden.2 
Tab.  Cl.d2.  Leopold  as  dux  Austrie,  tercius  filius  Alberti  regis,  Argen- 

K'&nigsh.  471.  tinam  venit,  ubi  morbo  correptus  et  d em u m  freneticus  absque  omnibus  5 
Tab.  CI.  d  2.  sacramentis  diem  obivit  anno  domini  1326.  ultima  die  Februarii,    6epultus 
in  Kunigsfelden  una  cum  conthorali3  de  Subaudia  et  filia  Katherina 
de  Kussin4  eciam  ibidem  sepulta.5 

Hainricus  dux  Austrie,  qilintus  natus  regis  Alberti  in 
bello  apud  Empfing  prope  Muldorf  captus  et  Johanni  regi  10 
Bohemie  traditus,  ut  supra6  habetur,  obiit  1333.,  sepultus  in 
Kunigsfelden  cum  sua  uxore7  genita  de  Brandenburg  alias  de 
Wirttemberg8  vel  secundum  alios  filia  Hainrici  archiepiscopi 
Coloniensis,  ut  supra9  dictum  est. 

Otto  dux    Austrie,   sextus 10    filius    Alberti   regis,    duas  15 

uxore s  habuit;  prima  domina  Elizabet  filia  Steffani   ducis  Bavarie 

Dt.  Ausx.1*  inferioris  11,    secunda12  nata  regis  Bohemie  fuit.     Fundavit  monas- 

Pf.  v.  Kal.  terium  Newnburg,    ubi   sepultus   est,   non    longe    a   Prucklensa  M,    ubi 

Tab.  CI.  d2.  plebanus   in  Kalenperg*  humatus    est1*,   et  obiit  anno   Christi   1340. 

velb  1350.  b««  20 

*  pfaf  vom  Kalenperg  am  Rand  Aventinus.    b  am  Rand  angefugt. 

1  Elisabeth. 

2  Quelle  ?  Konigsfeldener  Aufxeichnungen?  Vgl.  Oesterr.  Chronik 
(Mon.  Qerm.  hist.,  Deutsche  Chroniken  VI)  196:  und  gewan  ain  sun,  der 
lebt   unlange   und'  ward    in  der  furs  ten  grab  ze  Chun  igs  veld    begraben.  25 

8  Katharina. 

4  Coucy. 

6  Quelle?  Konigsfeldener  Aufxeichnungen?  Die  Oesterr.  Chronik 
S.  180  ist  an  dieser  Stelle  verderbt ;  vgl.  jedoch,  was  Seemuller  in  Anm.  7 
xcohl  richtig  vermutet.  30 

•  S.  782, 18  ff. 
1  Elisabeth. 

8  Vielmehr  Virnburg.     Vgl.  Oesterr.  Chronik  a.  a.  0.  S.  180:  fraw 
Elizabeth   aus    dem    geslecht  tder   grafen    von  Virnpurch   (in  einzelnen 
Handschriften   Wirtzburg,  wodurch   sich  wohl  die  obige  Verstummelung  35 
erkldrt). 

9  S.  780, 5. 

10  Vgl.  Oesterr.  Chronik  a.  a.  0.:  Der  sechste  sun  herczog  Albrechts 
von  Osterreich  was  herczog  Otto  genennet,  der  auch  der  sechste  was 
an  gepiirde.  40 

11  Vgl.  oben  S.  247,  25. 

12  Anna. 

18  Cgm.  425,  f.  15 :  der  stift  und  pawt  das  chloster  in  dem  Newn- 
berg  (Neuberg,  Zistet  xienser stift  in  Steiermark),  da  er  begraben  ist. 

14  Prigglitx  bei  Qloggnitx;  Qeschichte  der  Stadt  Wien  III,  1,  676.     45 
18  Wie    von  Seemuller   in  der  Qeschichte  der  Stadt  Wien  III, 1,  23 
nachgewiesen  worden  ist,  hat  Arnpeck  hier  einen  Druck  der  von  Philipp 
Frankfurter  bearbeiteten  Schwanksammlung  des  „Pfarrers  von  Kalenberg" 
benutxt.    Die  Stellen  tauten  in  dieser  deutschen  Quelle: 


—     787     — 

[F.  74']  Hie  quendam  militem  in  curia  sua  habuit 
dictum  Neithardum  Fux  ex  Frankonia  omnibus  ioculacionibus 
et  solaciis  imbutum,  qui  et  Wienne  quiescit.1 

Hie  Otto  duos  Alios  genuit,  Leopoldum  et  Fridericum2,  et 
5  secundum  quosdam  bic  Fridericus  dux  primus  fuit,  qui  Wienne  sepultus  est  lab.  CI.  d  2. 
Albertus    iUustris    dux    Austrie  '  ,\  quartUS    filius    regis    Alberti,  Chr.  St  am*. 
paraliticus  fuit;  ideo  vulgo  vocabatur  der  krump  hertzog.     Diem/}*.  Ausx.9 
obivit  anno  domini  1358.  10.  Kal.  Julii    relinquens  sex  liberos,  quat  u  or  Chr.  Stains. 
filioset  duas  f i lias,  Rudolf um,  Fridericum,  Albertum  et  Leopoldum, 

10  dominam    Katberinam    monialem    in    monaaterio    S.    Clare   Wienne    et 
dominam    Margaretham    marchionissam    Brandenburgensem ,     UXOrem 
Meinhardi*  ducis  Bavarie  comitisque  Tirolis.4    Huius  Alberti 2.  ku.  Ausx. 
uxor  erat  Johanna  comitissa  Pherretis,  que  7  annis  ante  eum  mortu  a  Tab.  CI.  d  2. 
est,  sepulti  in  Gemnico,  quod  fundarunt.  2. lot.  Ausx. 

15  Hec  est   ilia  ducissa  Johanna,   que  Ludovicum  impera- 

torem  in  monasterio  Undensdorf  earn  humanissime  tractantem 
poculo  venenoso  interfecit.*  Que  eciam  Ottonem  ducem 
Austrie,  germanum  mariti  sui,  ac  duos  eiusfilios Leopoldum  et 
Fridericum  veneno  dicitur  extinxisse.6  Item  Albertus  monasterium  Tab.  Cl.  d2. 

20  S.  Hieronimi  fundasse  fertur.7    Mortuo   hoc  Alberto    successit  senior 

filius  eius  Rudolfus  in  regimine  ducatuum  et  provinciarum.  2.  lot.  Ausx. 

»  filius  videtur  ex  supra  dictis  ante  8  folia  am  Rand  Hs.s 

er  kam  zu  Steurmarck  in  das  lant 
vnd  nam  ein  newe  pfar  do  ein. 
25  zu  Prucklens  sol  der  namen  sein, 

von  einem  kloster  do  nit  weit, 
do  hertzog  Otto  begraben  leit  .  .  . 
do  selbs  der  pfarrer  gestorben  ist. 
(Ausgabe  von  Bobertag  in  Kurschners  Deutscher  National-  Litter  atur  XI,  85  f.). 
30  Beigegeben  ist  den  alien  Drucken  ein  Bolxschnitt,  der  die  Beerdigung  des 
Pfarrer 8  darstellt,  mit  der  Beischrift:    Hie  leidt  der  pfarrer  von  Kalen- 
berg  begraben. 

1§  Diese  Jahrxahl  auch  in  dem  „Pfarrer  von  Kalenbergtl. 

1  Oeschichte  der  Stadt  Wien  II,  1,142  f,  Ill,  33  f.,  674  if. 
35  *  Die  beiden  sind  auch  in  der  Oesterr.  Chronik  180  f.  genannt. 

9  Cgm.  425,  f.  15' :  den  man  den  krumpen  herzogen  nant. 
4   Vgl.  oben  S.  316,  31  ff. 

*   Vgl.   die  Quellenangaben   oben   S.  304,17  ff.     Schon  Hieronymus 
Pex  erhob  in  seinen  SS.  Rer.  Aiistr.  I,  1169  Einspruch  gegen  die  obige  Sage. 
40  e   Quelle?   Vgl.  Bier.  Pex  a.  a.  0.  S.  1171. 

1  Bier  ist  ein  schtcacher  Anlauf  xur  Kritik  bemerkbar.    Die  an  der 

obigen  Stelle  xu  Qrunde  liegende  Quelle,  die  Tab.  CL,  sagen  namlich  von 

Berxog  Albrecht  dem  Krummen:  Er  stift  die  hohen  schul  zu  Wien    und 

das  closter  der  bekerten  frawen  sant  Jeronimi.     Die  Wiener  Universitat 

45  umrde,  trie  Arnpeck  einige  Zeilen  writer  unten  richtig  schneb  (Quelle  war 

ihm   uohl  Andr.98),    von  Berxog  Rudolf  IV.  gegrundet.     War  somit  der 

erste  Teil  des  eben  angefiihrten  Satxes  unrichiig,  so  glaubte  wohl  Arnpeck 

auch  dem  xweiten  einiges  Misstrauen  entgegenbringen  xu  miissen.    Daher 

der  Ausdruck  fundasse  fertur.    Uebrigens  vergass  er  unten  S.  790,  8  wieder, 

50  doss  er  Rudolf  als  UniversiUUsstifter  bexeichnet  hatte. 

8  Oemeint  ist  die  Stammtafel  oben  auf  S.  776. 

50* 


—     788    — 

Chr.  Stam8.  [F.  75]    Rudolfus   dux  Austrie  et  Stirie  etc.,   primogenitus 

2.  lot.  Ausx. ducis    Alberti    neposque   Alberti   regis   Romanorum,  ex   ecclesia 
Andr.  98.  S.  Steffani  Wienne  collegium  *  fecit  et  preposituram  ibi  instituit.    Hie 
eciam  Rudolfus  studium  generale  Wienne  incepit. 

2Defuncto    denique    1361.    marchione   Ludovico     duce5 
Bavarie,  comite  Tirolis,  et  Alio  eius  Meinhardo  1364.*,  quorum 
uterque,  ut  dicitur,  tarn  pater  quam  Alius  per  ipsam  dominam 
Fuetr.  179.  Margaretam  Maultasch  veneno  extinctus  est 8  sic  dicta,  eo  quod 

magnum  os  haberet  et  maxillas  dependentes,  sic  quod  turpis 
habebatur  in  facie,4  quaravis  esset  turpis,5  itaque  de  novo  sola  io 
tenuit,  possedit  ac  rexit  provinciam  Athesinam  et  dominia 
ad  comitatum  Tirolensem  spectancia,  tristis  tamen  hesitaus 
et  ambigua  pluriinum  in  se  ipsa,  quid  vel  quomodo  de  do- 
minio  illo  agere  deberet.  Nam  tunc  dux  Bavarie  Steffanus 
pro  se  et  fratribus  suis  ex  una  et  Eudolfus  dux  Austrie  15 
partibus  ex  altera  pariter  desiderabant,  ut  ipsa  ilium  comi- 
tatum eis  vivens  resignaret.  Igitur  non  multo  post  mariti 
sui  Ludovici  marchionis  et  filii  eius  Meinhardi 6  dormicionem 
insinuavit  per  litteras  duci  Bavarie  Steffano  seniori,  germano 
Ludovici  marchionis,  quatenus  illico  veniret  ad  earn,  quia  20 
comitatum  ilium  sibi  resignare  vellet  atque  in  possessionem 
realem  locare.  Qui  litteris  illis  lectis  suo  communi  pro- 
verbio  dixit  vulgariter:  Durch  den  lieben  got.  Nos  pro- 
misimus  aliquibus  ducissis,  comitissis  aliisque  quam  plurimis 
generosis  dominabus  et  nunc  dispositi  et  parati  sumus  venire  2^ 
[F.  75']  ad  curiam  nobilium  in  Heidelbergam.  Ideo  iam 
scribere  volumus  domine  marchionisse  nostre  predilecte  cog- 
nate, quatenus  usque  ad  nostram  reversionem  factum  suspendat 
nos  expectando  nullique  alteri  comitatum  resignet,  donee 
in  propria  ibidem  constituti  fuerimus  persona.  Sicque  dictus  30 
dux  Steffanus  maluit  plus  pro  sua  voluptate  ad  illam  curiam 
festinare  quam  pro  utilitate  sua  et  domus  Bavarie  predictam 
dominam  visitare.  Porro  senior  dux  Austrie  Rudolfus  diligencior 
erat  in  facto  ipsam  dominam  per  se  accedendo,  sedule  solici- 
tando,    fortissimis    atque    dulcissimis  supplicacionibus,    per-  35 

a  1363  korr.  von  anderer  Hand. 

1  In  Hs.l  der  Quelle  steht  da fur :  monasterium,  in  Hs.  2  ecclesiam 
collegiatam. 

*  Der  folgende  Text  auch  oben  S.  310,  6  ff. 

8  So  auch  oben  S.  309,  3  f.  40 

4  Vgl.  oben  S.  308,  25  ff. 

5  Stilistische    Verwirrung    infolge    ungeschickter    Verkniipfutig   der 
QuellensteUen,  die  auch  oben  S.  308,27  und  310,7  ff.  erscheinen. 

0  Oben  S.  311,22  heisst  es  nur:  post  dormicionem  viri  sui. 


—     789     — 

suasionibus,  promissis  variisque  blandiciis  earn  alliciendo  atque 
inducendo,  quousque  ipsam  ipsiusque  animum  et  affectum 
prorsum  mutavit  ac  devicit,  ita  quod  sibi  comitatum  ac  do- 
minium realiter  resignavit  1364.  circa  festum  nativitatis  Marie. 

5  Quo  audito  dux  Steffanus  armatorum  exercitum  subito 

per  Bavariam  congregari  fecit,  cum  quo  usque  adSterczingen 
venit.  Supervenerunt  Australes  cum  maiori  exercitu  per 
comitatum  Goricie.  Quod  audientes  Bavari  retrorsum  di- 
verterunt,  eo  quod  inferiores  Australibus  essent. 

10  1  Eodem  anno  Steffanus  et  Steffanus  ac  Fridericus  d  uces  Bavarie  Andr.  103  u. 

opidum  Muldorf  obsident,  quia  archiepiscopus  Saltzeburgensis  OrtolfllS  5^  u'  Eoran 
Rudolfo  duci  Austrie  adherebat.     Rudolfus  autem  predictam  civitatem 
defensurus    cum    magno  exercitu    armatorum    in  Bavariam    usque   ad 
Ried  ascendit.     Quod  duces  Bavarie   audientes  relic ta  obsidione  prin- 

15  cipibus  [F.  76  ]  Austrie  occurrunt  cum  eis  pugnaturi.  Interea  duces 
Austrie  cum  audissent  Bavaros  a  Muldorf  recessisse,  non'  expectatis 
Bavari s  in  Austriam  sunt  reversi.  Quod  et  duces  Bavarie  videntes 
s  imi liter  rd  propria  redierunt  Muldorf  amplius  non  impugnantea. 

Tandem    per  placita   quedam    comitatus  Tirolis    in    manibus  Ebran  127. 

20  ducum  Austrie  permansit  usque  in  hodiernum  diem,  et  castrum 
et  opidum  Ratenberg, *  Kiczpuchel  et  Kuefstain  in  potestatem 
ducum  Bavarie  devenerunt. 

Prefatus    Rudolfus   dux    Austrie   dominam    Katherinam    filiam  Chr.  Stams. 
domini  Earoli  IV.  Romanorum    im  per  a  tor  is s,   regis  Bohemie,    babuit  2.  lat.  Ausx. 

25  consortem  et  sine  liberis  decessit  in  Mediolano  1305.,  Wienne    sepultus.  Tab.  Cl.d3. 

Cui  frater  suus  Fridericus  dux  successit.  2.  lat.  Ausx, 

Fridericus    dux  Austrie,    secundus  Alberti   ducis    filius  nepos-  Chr.  Stams. 

que    regis  Alberti,    successit    fratri  suo  Rudolfo,  in  regimine  ad  2.  lat.  Ausx. 

unum    annum  et  mortuus  est  1366. 4    sine  filiis*,  seda   filia  Elizabet.6  ^Ar.  Stams. 

30  Que  obiit  anno  Christi  1409.  in  die  S.  Innocentum,  neptis  serenissimi 
principis  Ruperti  regis  Romanorum,  comitis  palatini  etc.  Eodem 
anno  die  tercia  sequenti  in  die  S.  Silvestri  obiit  domina  Elizabet  con- 
thoralis  prefati  ducis  Friderici  filiaque  excellentissimi  regis  Ruperti  pre- 
nominati.    Que  in  cenobio  Stambs  unacuni  filia  pretacta  honorifice 

35  est  sepulta.    Huic  duciFriderico  frater  eius  senior  successit,  scilicet 2.  tot.  Ausx. 
Albert  us.     Erat  enim  consuetudo,  quod   senior  dominaretur. 

[  F.  76'  J  Albertus  dux,  tercius  filius  Alberti  ducis  nepos- 
que  regis  Alberti,  rexit  liberal  iter  Austriam,  Stiriam,  Carinthiam, 
Carniolam,  Sueviam,  Alsaciam  et  Tirolim.    Tamen  post  fratres  diviserunt 

40  a  von  sed  —  sepulta  am  Rand  Striche,  dabei  die  Worte  vacat  hie. 

1  Mit  dem  folgenden  Texte  vgl.  oben  S.  31 7,  7  ff. 
7  Vgl.  oben  S.  329, 36. 
'   Vgl.  oben  S.  311, 14  /. 

*  Chr.  Stams.:  1362. 

*  sine  liberis,  sagt  das  Chr.  Stams.,  meint  darunter  aber  die  mann- 
45  lichen  Nachkommen,  da  es  Elisabeth  als  Tochter  Fricdrichs  anfiihrt. 

6   Vgl.  oben  S.  258,  14  f. 


—     790     — 

sic,  quod  Albertus  babuit  Austrian),  quia  solum  habuit  unum  filium, 
Leopold  us  vero,  quia  pi  lire  8  habuit  filios ,  abas  provincial  omnes 
possedit.  Hie  Albertus  duxit  filiam  imperatoris  Karoli  IV.  regis 
Bohemie.  Qua  sine  liberis  mortua  duxit  Beatricem  filiam  burgravii 
Nurembergensis,  ex  qua  filium  Albertum  nomine  genuit.  Facta  itaque  5 
divisione  provinciarum  ab  illis  duobus  fratribus  Albertus,  qui  rexit 
Austriam,  cogitavit,  ut  Cbristi  religionem  augmentaret,  suasione  suorum 
universitatem  studii  generalis  Wienne  fundavit1  et  pape  Urbani  VI. 
confirmacione  roboravit  1374.  adduxitque  doetissimos  sacre  theologie 
doctores,  magistrum  Hainricum  de  Hassia,  magistrum  Hainricum  Oytta.  10 
Hie  dux  Albertus  obsidione  circumvallavit  castrum  Schomberg  », 
quia  ibi  comes  Hainricus  propter  suam  culpam,  quam*>  meruit  inferendo 
damna  in  Austrian!  descendentibus  c,  mala  tributa  accepit.  Hie 
Albertus  multos  hereticos  Waldensium  plus  quam  100  fecit  comburi  in 
Chr.  Statns.  civitate  Stira.  Obiit  anno  domini  1396.  proxima  dominica  ante  festum  15 
2.  lat.  Ausx.  S.  Augustini,  Wienne  scpultus  in  ecclesia  S.  Steffani.  Cui  in  ducatu 
Austrie  successit  eius  unicus  filius  Albertus. 

De  Ernesto  occiso  fratre  huius  Alberti  et  eius  sobole 
dicetur  infra  post  regem  Ladislaum. 

2.  lat.  Ausx.  [F.77]    Albertus    dux    Austrie,    filius    unicus    ducis    Alberti  20 

nepotis  regis  Alberti,  virtutibus  et  moribus  patrem  suum  religiose 
vivendo  insequebatur.  Disposuit  se  ad  iter  ultra  mare,  sed  amicus  eius 
Wilbalmus  et  amborum  consiliarii  valde  dissuaserunt  propter  pericula, 
eo  quod  Waisant «  dominus  Turcorum  tunc  Constantinopolim  obsidebat 
et  idem  Turcus  ante  anno  domini  1396.  circa  festum  Michaelis  ante  25 
castrum  Schiltawd  contra  Sigismundum  regem  Hungarie  magnam  belli 
vie  tori  am  obtinuit,  ibique  Johannes  dux  Burgundie  captus  notabili 
pecunia  sese  liberavit.  Non  tamen  poterat  his  suasionibus  teneri,  sed 
venit  in  Hierusalem  et  factus  est  miles  et  reveniendo  in  Gal  ilea  extendit 
banner ium  Austrie  et  tubis  cecinit.  Quod  satis  turbavit  paganos,  quod  30 
adventum  principis  non  cognoverunt.  Veniendo  Venecias  magni  sunt 
Andr.559.ei  honores  exhibiti,  et  bona  fortuna  revenit  ad  propria.  Huius  uxo  r 
fuit  domina  Johanna  filia  senioris  Alberti  ducis  Bavarie,  comiti  s 
palatini  Rheni,  comitis  Hannonie,  Holandie,  Selandie0  et  domini 
560.  Frisie.2  Ex  qua  genuit  Albertum  ducem,  postea  regem  Roma-  35 
norum,    Hungarie,    Bohemie    etc.,    et    Margaretham 8 ,     quam 

Tab.  CI.  d  3.  duxit  Hainricus  dux  Bavarie  in  Landshuta.  Obiit  Newburge,  quando 
venit  ab  expedicione  Znairae4,  anno  domini  1404.,  sepultus  Wienne  ad 
S.  Steffanum. 

[F.  77' J    Albertus  V.,   dux  Austrie,    unicus  natus  ducis  ^ 

2.  lat-  A  usx.  Alberti,  qui  trans  mare  fuit,  et  domine  Johanne  ducisse  Bavarie, 

post  obitum  patris  ducare  cepit. 

»  so  Hs.  trie  Hs.  2  der  Quelle.     b  fehlt  Hs.  wie  in  Hs.  1  der  Quelle. 
c  fehlt  in  beiden  Hss.  der  Quelle.     d  so  Hs.    o  Selandi  Hs. 

1   Vgl.  oben  S.  787,  Anm.  7.  45 

»   Vgl.  oben  S.  319,  22—24. 

3  Dagegen  siehe  oben  S.  320,  Anm.  5. 

4  Tab.    CI.  a.  a.  O.:    da    er    kam    von    tzuan  (!)   aus   dem    veld; 
Cgm.  425,  f.  17 :    der  zoch  fur  Znaym.     Andr.  560, 1:  in  obsidione  opidi 

in  Snavm  obiit.  50 


—     791     — 

Item  1421.,  dum  per  electores  ceteroeque  principes  prima  ex-  Andr.  150. 
pedicio  in  Bohemiam  fieret  ad  delendum  hereticos  cum  Branda  legato 1, 
ipse  Sigismundus  rex  Romanorum  et  Huogarorum  uoicam  filiam 
suam  Elizabet  huic  duci  Alberto  in'  matrimonio  copulat  et  pro  dote 
5filie  march ionatum  Moravie*  dedit  et  iure  hereditario  eum 
et  posteros  suos  illo  investivit. 

Item  1431.  Jordanis8  cardinalis  legatus  et  principes  A\m&nie  Andr.  476. 
exercitum  in  Bohemiam  movent.    In  vigilia  assumpcionis  Marie  prope  477. 
Taust  fuga  facta  Bohemi   predam  magnam  usurpant.     Albertus 
10  autem  dux  Austrie,  qui  in  tercia  expedicione  in  campum  non  venit,  in 
hac  quarta    expedicione  contra  perfidissimos  hereticos  in  campo  viriliter 
permansit  et  quam  plurima  gloriose  peregit. 

Erat  namque  vir  deo  devotus,  bonus  et  rectus,  iustus 
ac   in   cunctis  agendis  timens  deum,  cum  quo  a  cunabulis 

15  crevit  humilitas  et  miseracio,  zelo  fidei  tractus,  pene  20  annis 
continuis  litibus  et  guerris  insistens ;  cum  suis  terris,  nobilibus 
ac  ignobilibus,  contra  perfidos  et  malignos  Hussitas  pugnans 
multos  conflictus  habuit  et  quasi  infinitam  pecuniam  in 
stipendia  erogavit  et  ingentem   thesaurum  usque  eciam  ad 

20  impignoracionem  omnium  bonorum  patrie.  Quare  absque 
dubio  merito  apud  deum  gloriam  sempiternam  et  preclaram 
laudem  perpetuamque  in  seculis  bonam  prome-[F.  78  /ruit 
famam.  Et  licet  illam  iniquam  sectam  ex  toto  vel  in  toto 
extirpare  nequierit  semper  tritico  crescente  cum  zizania  et 

25  e  contrario,  in  vere  fidei  exaltacionem  id,  quod  potuit,  fecit 
pro  fide  catholica  et  apostolica  amplianda,  quam  i Hi  in- 
fidelissimi  non  solum  in  Bohemia  et  Moravia,  sed  eciam  in 
diversis  prope  terris  et  vicinis  deprimebant  et  omnem  cultum 
christiane    religionis    evertebant.     Quodsi    imperator   Sigis- 

30mundus  socer  eius  ;et  alii  principes  imperii  et  nacionis 
germanice  preter  Fridericum  marchionem  Missnensem  tantum 
fecissent  ut  ipse,  hodie  illius  secte  memoria  de  medio  penitus 
sublata  esset.  Iste  devotus  princeps  ab  infancia  sua  deum 
timens    cum  suis  baronibus  ac  militibus  et  terre  sue  incolis 

35  multa  pro  Christi  fide  habuit  prelia  in  Bohemia  et  Moravia, 

«  moravit  Hs. 

1    Vgl.  Andr.  369  ff. 

*  Dieses  in,  welches  bet  Andreas   fehlt,  lasst  vermuten,  doss   hier 

auch  der   tnerkicurdigerweise   mit  Andr.   fast    wortlich  iibereinstimmende 

40  Text  von  Enea  Silvio s  Enropa  vorlag,  wo  es  a  3  heisst :  filiam  Elisabeth 

.  .  .  Alberto   duci  Austrie   in  matrimonium   copulavit  (darnach   so   auch 

Schedel  CCXXX1X). 

■  So  unrichtig  me  \Andr.  (vgl.  dort  729  unter  Cesarini)  statt 
Julianus. 


—     792     — 

in   qua  et  ipse   tunc  marchio  erat.     Fueruntque  illi  eciam 
stipendiarii  de  Stiria  et  Carinthia  atque  Carniola  viri  nobiies 
et  in  bellicis  rebus  strennui  et  experti.     Inter  quos  precipui 
tunc  nominati  habebantur  Leopoldus  baro  de  Krey  et  barones 
de  Rechperck,  ambo  Karinthiani,  et  baro  Eckardus  de  Stuben-  5 
berg  Stiriensis,   sed  et  dominus  Wilhelmus  Ebser  miles    et 
curialis  Alberti   ducis.1    Isti    viri    et  athlete   strennuissimi 
nominati  in  omni  exercitu  principis  Austrie  illis  temporibus 
extiterunt  et  miranda  cum  Bohemis,  qui  tunc  Hussite  com- 
muniter    dicebantur,    egerunt,    in  factis   armorum   notabiles  10 
victorias   cum  dei  adiutorio  sepissime  effecerunt,   de  quibus 
per  singula  narranda  brevis  non  sufficeret  hora.2 
Chr.  Stams.  [F.  78'  J  Anno  domini  1437.  die  9.  mensis  Decembris  Sigismund  o 

Roraanorum  imperatore  semper  Augusto  et  Hungarie,  Bohemie, 
Dalmacie,    Croacie,    Rasciea,    Servie,    Galicie,    Lodamerie,  15 
Comanie  Bulgarieque  rege  et  Lucemburgensi  herede  defuncto 

Jan.  Ph.  Berg,,  Albertus   dllX  Austrie,   marchio  Moravie,  vir  quidem  optimus  et 

jp  07  ■ .omni    virtute   decoratus,    princeps    religiosus   et  qui  liberalitate  simul 

Eurova  a™' iu8ticiaclue    prestaret,    in    bellis    audax,   manu    promptus    Hungariam 

Thurocx  a  1.  introductus   est   primaque   novi   tunc    subsequentis  die    anni,    dominice20 

E.  Silvio,  Eur.  scilicet  circumciaionis,   celebri   in    festo   domini  autem  1438.  anno  apud 

a3u.Kboh.54  Albam  Regalem  cum  sua  coniuge  Elizabet  summo  consensu  et  applausu 

m.  Thur.  1.  e.  populi  glorie  cum  pompa  feliciter  extitit  coronatU9. 

Sequenti  itaque  quadragesima  rex  Albertus  magnus 
et  potens  princeps  cum  maximo  apparatu  et  comitiva  ducum,  25 
comitum,  baronum,  militum  et  aliorum  nobilium  ex  Hungaria 
ascendit  et  venit  Wiennam  sabbato8  ante  palmarum  quasi 
hora  completorii.  Cui  occurrit  omnis  ci vitas  cum  plausu 
et  leticia  cordis,  cum  velis  et  tropheis  crucis  Christi  et 
ecclesie  Sanctis  reliquiis  et  coreis  decentissimo  apparatu.  30 
Tamen  ibi  non  fiebat  iubilus  aliquis  tubarura  aut  aliorum 
instrumentorum  musicalium,  ex  quo  erat  in  quadragesima 
et  tempore,  quo  racionabiliter  leticie  cantica  subticentur. 
Attamen  indubie  omne  gaudium  ab  intus  fuit  in  cordis 
[K  79]  secreto,  quia  omnis  homo  tarn  de  incolis  quam  35 
forensibus  eum  cordialiter  diligebat  preter  Hussitas  solos, 
qui  eciam  proscripti  erant.  Ipse  autem  princeps  devotus 
et  pius  in  ipsis  honoribus  sibi  exhibitis  humilem  verbo  et 
facto  se  exhibuit  et  quasi  indignum  iudicavit.4 

»  Rauie  Hs.  40 

1    Vgl.  Kurz,  Oesterreich  unter  Kbnig  Albrecht  II.,  II,  123. 

7  Quelle  dieses  Abschnittes? 

a.  5.  April  1438. 

4  Quelle  dieses  Abschnittes?  45 


-     793     — 

Inter  hec  electores  imperii,  Theodericus  Maglintinus,   Theo-  E.  Silvio, 
dericus  Coloniensis,  Rabanus  Treverensis  archiepiscopi,  Otto  Bm  boh- 55- 
comes   palatinus    dux    Bavarie    et   tutor   Ludovici    comitis 
palatini  Rheni,  Fridericus  dux  Saxonie  et  Fridericus  marchio 
5  Brandeilburgensis,    apud  Franckfordiam  convenientes  eius  felicitatem  Europa  a  3 
admirati    20.1    die   Marcii    COIlCOrditer    Albertum    regem   Hun-p.  lot.  Ausx. 
garie,   ducem   Austrie,  in   regem  Romanorum   elegerunt.     At    illii;  Silvio, 
acceptare     imperium  iniussu  baronum  Hungarie   haut  quaquam  licebat.  H.  boh,  55  u. 
Id  enim  eis  promiserat,  cum  se  regem  accepere.    Vocati  primores  regni  Schedel 

10  negabant   ex   usu   esse    Hungarie   regi  Theutonicis    ceterisque   gentibus  CCXL1II* 
imperare.      Dnm    Sigismuudus   Romane  rei   consulturus   Italiam,   Ger- 
maniam  ceterasque  provincias  peragrasset,  Hungarian!  Turcorum  direp- 
cioni  patuisse.    Atque  ob  earn  causam  iureiurando  Albertum  obligarunt,  Europa  a  3. 
ne    suo    iniussu   imperium   acceptaret ».    Vocati   tamen   ad  regem,    qui 

15  tunc   Wienne   fuit.    Multa  in   utramque    partem  dicta.    Postremo  victi  H.  boh.  55. 
precibus   precipue    Friderici   ducis  Austrie    tunc   adolescentis   assensum 
dedere.     Imperium    gumma    congratulacione   German orum    ab    Alfcrto 
flusceptum  fuit. 

3Et  quia  erat  iusticiarius  bonus  et  rectus,  omnis  homo 

20 [F.  79' J  in  iudicio  pendens,  causas  habens  in  omni  terra 
istorum  regnorum  amplissimorum  ad  hunc  tamquam  ad  fontem 
iusticie  festinavit  sperans  circa  eum  invenire  iusticiam. 
Cum  autem  indubie  cor  haberet  fervens  iusticia  et  equitate, 
fortuna  non   dedit  tantum  tempus  vite,  ut  bona,  utilia  et 

25  necessaria  reipublice  prob  utroqueb  christianitatis  statu 
in  corde  excogitaverat,  ad  finem  optatum  deduceret  et  omnibus 
petentibus  iusticiam  administraret.  Cuius  quidem  rei  evi- 
denciam  circa  statum  spiritualium  primo  dinoscitur,  quando 
suffultus  sacri  concilii  Basiliensis  auctoritate  omnium  mona- 

sosteriorum  utriusque  sexus  in  suo  ducatu  debitam  fieri  re- 
formacionem  subordinavit  in  dei  laudem  et  ecclesie  sancte 
sublevamen ,  animarum  salutem  et  laicorum  exemplarem 
edificacionem.  Et  ut  hoc  fieret  accomodacius  et  firmius 
persisteret,   de    bonis  suis  non  tantum  seniel,   bis,   ter,  sed 

35  septimatim  stipendium  dei  servis  et  famulabus  in  tirocinio 
Christi  militantibus  erogari  ordinavit  et  mandavit,  presertim 
monasteriis  ordinis  mendicancium  Wienne  utriusque  sexus 
reformatis.  Quare  non  incongrue  sibi  congruebat,  ut  diceretur 
verus  Augustus,   qui  dei   cultum  sic   gloriose   auxit  in  suo 

40  *  acceptarent  Hs.     b  so  Hs. ;  verstiimmeller  Text. 

1  Vielmehr  am  18.  Marx;  Wostry,  Kbnig  Albrechi  IL,  1,66. 

7  An  mehreren  Sullen  erscheinen  dessen   von  Enea  Silvios  Uriext 
abweiehende  Lesarien  und  aueh  fiir  die  Verbindung    der  beiden  Quelkn, 
Eur.  und  H.  boh.,  ist  er   Vorlage. 
45  8  Quelle  der  folgenden  Abschnitte? 


—     794     — 

singulari  dominio.   Quid  credis  ipsum  fecisse,  si  vita  comes 
foret,  in  suo   tmiversali   dominio?   Ut  verus  Augustus  res, 
corpus    et  vitam  pro  augmento  fidei  Katholice  impendisset. 
Et    quamvis   sepedictus   princeps   Albertus  Bohemis    esset 
exosus    propter   heresim,    barones    tamen    et  precipui  viri,5 
nobiles  [F.80J  et   militares    regnique  Bohemie  defensores 
cum  ipsis  adiunctis  ducibus  Slesie  et  communitatibus  eiusdem 
sive  civitatum  et  communitas  Lausacie,  qui  omnes  ad  coronam 
regni  Bohemie  iurati  pertinent,  dictum  Albertum  postulaverunt 
E.  Silvio, et  in  regem  Bohemie  pridie  Non.  Maii1  designa r u n t  quasi  heredi-  10 
H  b°h&Dhedei  tar*um    ec'am   ms   ad   hoc   habentem,    ex   quo  fliiam  regis 
CCXLIIL  Bohemie  et  imperatoris  Romani  Sigismundi  haberet  in  uxorem. 
Quod  tamen  regnum  Bohemie  ipse  invitus  suscepit  execrans 
erroris  blasphemiam,  qui  iam  nimis  excreverat  et  invaluerat, 
quern    nisi  deo  miraculose  annuente  impossibile  erat  in  totoi5 
evellere  et  exstirpare.  Fuit  tamen  ei  maxima  spes  in  dominum 
deum  estimans,  ne  forte,  quia  sicut  per  ipsum  bellantem  et 
durum  correctorem  multi   de   ilia  secta   fuerunt  extincti  et 
propulsi,  ita  quod  nunc  ipso  existente  pio  domino  ac  rectore 
per  eius  pietatem  et  mansuetudinem  multi  eorum  moti  effice-  20 
rentur   deo   devoti  abnegata  heresi  et  excluso  omni  errore, 
presertim  eciam  quia  illi  Hussite  ad   concilium,  quod  tunc 
in  Basilea  vigebat,    denuo  bona  fiducia  venerant  et  pacifice 
ibi    in  factis  suis,   id   est  sumpcione  sacramenti  eukaristie, 
declaracionem   sumpserant,   videlicet   quod   inter  ipsos,    qui  25 
iam  dudum  hoc  sacramentum  sub  duplici  specie  sumpserant, 
si  vellent,  adhuc  iure  possent,  ex  quo  in  primitiva  ecclesia 
et   postea   per   300    annos    ille  modus  viguit,   licet  postea 
ecclesia  racionabiliter  illud  mutavit.    Illi  vero,  [F.80']  qui 
nondum  usi  sunt,  non  nisi  in  una  specie  summerent  utltalici,30 
Gallici  et  Germani,  ymmo  omnes  Christi  fideles  hodie  faciunt 
per    orbem    terrarum,   pueris    autem  nee  racione   utentibus 
omnino   non  dari  debere.    In  illis   autem   compactatis  pro-     • 
miserunt  Bohemi,  quod  bona  ecclesiarum  indubie  successive 
restituerentur  et    quod  sacerdotes  et  clerici  atque  religiosi,S5 
qui   dispersi   in  naciones   erant,   confidenter  et   secure  ^pro- 
perarent  et   ad  sua  loca,   plebanias   aut  monasteria  securi 
revenirent,  specialiter  tamen   ad  Pragam   et  alias  civitates 
dicti  regni.    Quod  et  factum  fuit.     Nam  plurimi  sacerdotes 
seculares  Pragam   applicuerunt,  et  eciam  religiosi  monasteria  40 

1  Vielmehr   am    27.  Dexember  1437;    Wostry  a.  a  0.  /,  106;    111, 
Anm.  1;  129,  Anm.  2. 


—     795     — 

et  ecclesias  suas  desolatas  iterum  inhabitare  ceperunt  in 
notabili  tamen  paupertate  primum  victitantes  et  miseria, 
indubie  eo  quod  seculares  persone  aduc  illorum  bona  possi- 
debant  nee  libenter  de  manibus  suis  resignabant,  licet  illi 
5  de  parte  illorum  missi  ad  concilium  Basilee  hoc  promisissent 
fide  data,  sicuti  et  in  compactatis  fuerat  expressum.  His 
igitur  ac  similibus  piis  ex  causis,  ut  vera  religio  Christiana 
refloreret*  in  Bohemia,  ipse  rex  Albertus  istud  regnum 
acceptavit,   atque    ipso    anno,    quo  rex  Romanorum   fuerat 

10  electUS,  petenti   Pragam   frequens    populus    occurrit  atque  ut  hostium  E.  Silvio, 

victori  congratulabantur.    3.  Kal.  Julii  in  eadem  urbe  metropoli  ^' 

regni  in  monte  S.  Wenceslai  solemni  pompa  unctus   coronam 
accepit  cunctis  gratulantibus  et  maximum  diem  festum  agentibus. 
Ipseb  denique  ille   omnium  bonorum  inimicus  dyabolus 

15  [F.  81]  eciam  cum  suis  satellitibus  perversis  Hussitis  affuit, 
licet  non  in  civitate,  sed  ante,  non  faciens  festum,  sed 
subordinans  luctum.  Siquidem  ribaldi  illi  de  secta  Rokezani, 
quia  facere  despectum  alium  nequibant,  novam  per  antifrasim 
illi    in  novum   suum   regnum  propinam  offerentes  vaccas  et 

20  bestias  pascuales  ante  civitatem  Pragensem  ceperunt  abigere 
et  rapere.  Quod  cum  innotuisset  clientulis  regis,  plus  ob 
despectum  corrigendum  quam  vaccas  reducendas  armati 
exierunt  et  illos  perversos  ribaldos  et  latrones  vacuos  pro- 
pulerunt   plurimos    interficientes    et   capientes ;    nihilominus 

25  et  eorum  plurimi  graviter  fuerunt  percussi  et  vulnerati, 
sicque  impletum  est  illud  proverbium  Salomonis:  Risus 
dolore  miscebitur  et  extrema  gaudii  luctus  occupat. 

Illi    autem,    licet    et    polonicales   man  us    habuerint   in    auxilium,  Thuroex  q  2. 
cum     tamen    campestrem    regis    expedicionem    ipsorum    vires     paritate 

30  potenciaque    eminere  adverterent,   intra  menia  civitatis  Thabor   denomi- 
nate se    receperunt.     Est  enim  ci vitas  hec  in  Bohemia    caput  et  nutrix 
Hu8sitari:m  per  ipsos  dudum  nova  murorum  edificacione  in  loco  naturaliter 
forti  condita.     Albertus  rex  quadrato  agmine  in  con  spec  turn  hostis  ad-  E.  Silvio, 
volat.       Quo    intra   castra    se  continente    et  ipse  castra  sua   e  regione  H.  boh.  55. 

35  Thabor  ad  iactum  lapidis  tormen  talis  metatus  est.  Pugnatum  singulis 
diebus  in  campo,  qui  medius  inter  bina  castra  iacebat;  nunquam  totis 
viribus  in  fortunam  belli  ventum.  Erant  in  castris  Alberti  Christoferus 
Baioarie  princeps,  qui  postea  regno  Dacie  potitus  est,  Fridericus  Saxonie 
[F.8V]    dux   et  Albertus    maichio  Brandenburgensis,   cuius   nomen  ab 

40  eo  tempore  cultum  magnumque  fuit.  30000  militum  Alberto  parebant, 
Polonis  14  000,  quorum  castris  iuncta  civitas  magno  adiumento  erat. 
Tormen ta  quoque  enea  in  utrisque  castris  plurima,  maiora  apud  Albertum 
fuere.  Ex  quibus  uni,  quod  erat  maximum,  ignem  admoveri  iussit; 
cuius   lapis    emissus  mire  magnitudinis  cum  preter  opinionem  in  castris 

45  a  refloret  Hs.    b  Ipsa  Hs. 


—     796     — 

hostium  cecidisset,  multos  mortales  interemit.  Vidimes  passim  corpora 
sine  capite  iacencia,  capita  quoque,  pedes  membraque  sine  corpore  in 
cruore  fluitare,  iumenta  humi  procumbere  mortua ;  neque  enim  primo 
ictu  dumtaxat,  sed  multiplici  saltu  pluribus  in  locis  decidens  saxum 
stragem  fecit.  Quare  consternati  Poloni  relictis  castris  intra  urbem  se  5 
recepere.  Georgius  Poggiebracius  per  idem  tempus  cum  Thaboritas 
peteret ,  in  alam  quandam  Albert!  equitum  sorte  incidens  commisso 
prelio    hostem    prostravit    atque   hinc    primum    homini    nomen    datum. 

Thurocx  I.  c.  Complevit  hec  dimicacio  menses  tres.  Albertus  vero,  cum  expugnari 
Silvio  I.  c.  Thaborite  aliter  quam  fame  nequirent,  soluta  obsidione  Pragam  rediit.  10 
Poloni  exhausti  argento  arnissis  equis  pedibus  in  patriam  abiere.  Fridericus 
Saxonum  princeps  dim  is  so  rege  domum  rediens  hostium  insidias  incidit, 
sed  nihil  im  pro  visa  re  motus  ordinata  raptim  acie  ea  constancia,  ea 
fortitudine    pugnam    iniit,    ut    pene    victus    captusque    victores    vicerit, 

Thurocx  I.  c.  cesisque  quam  pluribus  captos  abduxit,  nobilisque  ilia  expedicio  illustrium  15 

ducum,  comitum  /  F.82]  aliorumque  potentum  nobilium  in  evertendam 

Hussitarum  vim  et  pravitatem  conflata  «  viroque  et  armis  admodum  potens 

dissoluta   ipsis    Hussistis    locum    cessit   animumque   et    spem    maiorem, 

Silvio  L  e.  quam  prius  erat,  dedit.    Albertus  autem  relicto,  qui  regnum  gubernaret, 

Ulrico  comite  Cilie  per  Slesiam  Gorlicium  venit.  Wratislaviensibus  20 
vero  —  ea  est  civitas  nobilis  ac  prepotens  et  Slesitarum  caput  — 
Albertum  marchionem  Brandenburgensem  petentibus  belli  ducem  dedit. 
Qui  Poloniam  6epe  infesto  exercitu  petens  longe  lateque  predas  egit. 
Non  multis  post  diebuB  actum  de  concordia.  Rudericus  Burgensia 
episcopus,  nacione  Hispanus,  doctrina  ac  virtute  prestans,  arbiter  litis  25 
ex  Basihensi  consilio  missus  Albertum  convenit.  Disceptatum  est  inter 
legatos  parcium,  non  convenientibus  inducie  belli  dicte,  couventus  in 
aliam  diem  apud  Wratislaviam  statutus.  £o  veniens  Albertus  ex  gradu 
forte  prolapsus,  graviter  lesus,  pluribus  diebus  egrotus  decubuit.  Exin 
claudus  eflectus  infecta  pace  per  Moraviam  iu  Austriam  rediit.  Interea  30 
comes  Ulricus,  qui  Bohemie  preerat,  inter  barones  de  vendicando  sibi 
regno  agere  cepit.  Albertus  cognito  eius  studio  properatim  stipendia 
subtraxit.  Ille  materia  adempta,  qua  Bohemorum  animos  sibi  conciliabat, 
ex  provincia  discessit  nee  ultra  remissus  est.  Regni  cura  Mainardo  et 
Ulrico  Rosen  si  commissa.  35 

Per  idem  tempus  despotus  Servie,  quam  Rasciam  vocant,  cum 
sacerdotibus  et  nobilibus  in  Hungarian!  profugerat  [F.  82l]  Thur- 
corum  impetus  veritus,  uno  tamen  relicto  filio,  qui  castellum  Sindo- 
roviam1  in  ripa  Danubii  situm  et  a  Thurcis  obsessum  tueretur.  Et 
ut  dicebatur,  territorium  in  omnibus  bonis  abraserunt40 
velut  locuste  igne,  ferro  et  captivitate  abducentes  ultra 
72  000  animarum  Christianoruni  utriusque  sexus  captivos  in 
terras  suas  neinine  repugnante  aut  prohibente.  Ille  enim 
civitates  murate  et  circumfosse  cum  difficultate  eciam  se 
ipsas  salvabant.  His  auditis  et  vere  lacrimabiliter  relatis45 
in    conspectu  magnifici  regis  Alberti   suspirans  de  profundo 

a  conflatam  Hs. 
1  Semetidria, 


—     797     — 

pectoris  dixit  ad  presentes,  qui  aderant:  En,  propter  deum 
dicite,  quid  aggredi  hodie,  id  est  hoc  tempore,  debemus, 
quia  in  omni  parte  incredulis  et  malis  circumdati  suraus 
nescientes,   ubi  prirnam  manum  defensatricem  pupillorura  ac 

5iuestorum  opponamus?  Eta  ait:  Oportet  tamen  semel  mori 
et  deo  debitum  exolvere,  et  tunc  erit  finis  presentis  miserie. 
Hec  autem  dixit  magna  ex  compassione  omnium  miserorum 
et  pauperum  in  suis  regnis b  commorancium.  Igitur  princeps 
iste  fidelissimus  in  domo  domini,  qui  eciam  se  tociens  opposuit 

10  murum  pro  domo  Israel,  fiduciam  gerens  in  deum  manum 
suam  misit  ad  forcia,  proposuit  publico  certamine  et  sub 
forma  belli  cum  Amirate1  Turcorum  principe  congredi. 
Unde  et  una  tota  estate  machinas,  currus,  bombardas  et 
omnem   apparatum  ad  bellandum  requisitum  fecit  preparare 

15  et  ordinare  ad  suas  et  domus  [F.  83]  Austrie  expensas. 
Quern  eciam  apparatum  belli  in  Hungariam  per  Danubium 
fecit  deferri.  Quern  Austria  usque  hodie  nondum  versa 
vice  recepit,  licet  consteterit  ultra  50000  florenorum  un- 
garilium.2 

20  Albertus   ab   Hungaris   invitatus    obsessis   opera    laturus   Budam  E.  Silvio, 

peciit.     1  nter ea  Georgius    Palocius  Strigoniensium    pontifex  diem   obiit  H.  boh.  55. 

Post   hec   anno   regis    Albert!   secundo    ingens  exuberavit   fama,  Thurocz  q  2. 
quod  Amirates  Thurcorum   cesar   magnam  sue  gentia  vim  movisset  reg- 
numque  Hungarie   invadere    conaretur.    Propter   quod  rex  Albertus  sui 

25  regni  procerum  celebrata  congregacione  una  cum  eisdem  conclusit  hostem 
non  debere  spectare  regni  ad  penetralia,  Bed  esse  illi  in  forti  brachio 
obviandum.  Commota  igitur  tocius  regni  Hungarie  militari  virtute 
magnum  congregavit  exercitum  et  in  loco  vulgari  appellacione  Tyddewrew 
vocato   sua   tentoria   locavit.     Cesar  vero  Turcorum    regem  in  regni  de- 

30  fensionem  sufficientibus  militum  armorumve  presidiis  festinare  3  audiens 
expugnato  castello  Zendrew  et  omni  pene  Rasciane  agro  sue  potencie 
subiecto  frameam  et  omne  suum  robur  in  Grecos  convertit.  Hungari 
vero  ex  longa  campestralis  hospicii  mora  tedio  affecti,  maxime  cum 
multi   ex    illis  sanguinis  fluxu  gravarentur,   luppo  iuxta  antiquam  ipso- 

35  rum    consuetudinem    proclamato   invito    rege  sparsim  et  confuse  relictis 
regiis  [F.  S3']  castris  reccdentes  abierunt.    Rex  autem  Albertus  veniens 
ad  Budam  infirmitate  preventus  est.    Cum  igitur  dissenteria  laboraret  sen-  E.  Silvio, 
ciensque  periculum  Wiennam    repetere  statuit  sive  moriturus  inter  suos  Euro-pa  a  4  u. 
sive  quod  aerem,  in  quo  fuerat  nutritus,  conferre  c  aliquid  ad  sanitatem^ .  %  j  °     u' 

40  sperabat.    Iter    ingressus,   cum  iam  Strigonium  preterisset,    sue  minime  "ppvFJTI 
parcens    debilitati    et   in  itinere   magis   ac    magis  morbo  affectus  relicta       Thurocz 

q  2  u.  3. 
»  Ee  Hs.     b    regni  Hs.      c  so  Hs.  besser  als  conseruare  im  Druck 
der  Europa. 

1  Murad  II. 
45  »  Quelle? 

*  gaudere  sagt  statt  dessen  die  Quelle. 


—     798     — 

pregnante  obsignatoque  testamento  in  villa  Nesmel1  6.  Kal.  Novembris, 
postquam  annum  unum  et  menses  9  diesque  28  in  Hungaria  regnasset, 
E.  Silvio,  vita  functus,   vir    lltique    virtUOSUS,    pacificus,    castus,    princeps 
H.  boh.  56.  liberalitate  ac  fortitudine  clarus,  qui  ceteris  rebus  longe  religionis  studium 
anteposuit,  fautor  cleri  ac  studenciura,  per  omnia  christianissimus.  5 
Favoreque   omnium   abundabat   et  adeo  pius,   ut  tota  plebs 
diceret,    quod   mundus    eius   presidencia  non  esset  dignus. 
Thurocx  q  2.  Erat  rex  Albertus    homo  competentis  proceritatis,    faciei  plus  ad  nigre- 
dinem     quam  albedinem  tendentis,  micium*  morum  et  peticioni  suorum 
E.  Silvio,  flexibilis ;    nervosum    et   validum   corpus,    fades   eius    terrifica,     more  10 
Europa  a  4.  gentis  erasa  barba,  superius  labrum  intonsum ;  vestem  haud  splendidam 
baltheus  auro  gravis  cinxit,  nee  unquam  lateri  defuit  ensis.      In  Alba 

Regali2  sepultus  hoc  habens  epitavium:  Anno  domini  1439. 
[F.  84  J   in    vigilia    apostolorum    Symonis    et    Jude    obiit 
serenissimus  princeps  Albertus  V.,  Romanorum,  Hungarorum  15 
et   Bohemie    rex  '  gloriosissimus,    dux    Austrie,    Stirie    etc. 
fidelissimus,  marchio  Moravie  etc. 

Albertus  predictus    antequam  regnaret,   in  Judeos  de- 
seviens  eos  omnes   in  sua  dicione  occidi  iussit,  qui  nollent 
ad   Christum   verum  et  singularem   deum    converti.    Multi  20 
metu    baptismum   suscepere.    Ex   quibus   unum   Fridericus, 
antequam  imperaret,  in  cubiculum  accepit  eumque,  cum  esset 
sibi    coetaneus,   dilexit.    Is  post   aliquot   annos   penitencia 
ductus    ad    judaicam    fidem    sese    reverti    statuisse    dicit. 
Fridericus  contra  suadet,  ne   vite   viam   deserat.    Cumque25 
verba    sua    nil  proficerent,   theologos   ex   Wiennensi   scola 
accersit,  qui  iuvenem  instruant.  Addit  preces,  addit  lacrimas, 
promittit,  minatur.   Postremo,  ut  frustra  sese  niti  cognovit, 
invitus    iuvenem   in    iudicium   requisitum   tradidit.     Ille   ad 
supplicium    ductus    nullis    obstrictus    vinculis    —   sic    enini30 
pecierat   —    ut   pyram   ardentem  vidit,  hebraicum   carmen 
incipiens  in  medias  flammas  intrepidus  se  coniecit  atque  ibi 
cantans  exustus  est. 
Tab.  CI.  d  3.  Predicta  domina  regina  Elizabet  ex  Alberto  mar'tito  quatuor 

liberos  procreavit,  Georgium,  qui  in  puericia    obiit,  Elizabet,    quam  35 
Wilhelmus/J'lS^JSaxonie  dux,  lantgraviusThuringie,  uxorem 
duxit3,   que  obiit  sine  liberis,  et  Annam,  que  Casimiro    regi 
Polonie  desponsata  fuit,  qui  magnifica  gaudens  prole  quinque 
Alios   et    quinque    filias    ex  ea   progenuit   aduc  superstites, 

«  inicium  Hs.  40 

1  Nesxmely. 

9  So  Thurocx  q  2',  Enea  Silvio,  Europa  a  4,  Schedel  CCXL1U. 

•  Vgl.  Enea  Silvio,  Europa  d  5. 


—     799     — 

Hedwigem  ducissam  Bavarie,  que  ex  duce  Georgio  duas 
suscepit  filias,  Margaretam  monialem  in  Hohenaw l  et  Elizabet, 
N.2  marchionissain  Brandenburgensem,  que  genuit  filios  et 
filias,  et  aduc  alias  tres  virgines,  item  Wladislaum  regem 
sHungarie  etBohemie,  virum  utique  virtuosissimum,  Albertum, 
qui  defuncto  genitore  paterno  potitus  est  regno,  Fridericum 
cardinalem  sedis  apostolice  legatum  per  Poloniam  etc.,  archi- 
episcopum  in  Tartaria  et  episcopum  Cracoviensem  dignissi- 
mum,   Sigismundumque   et  Christoferum    duces  Littovie    ac 

lOAlbe*Russie,  viros  utique  preclarissimos  atque  omni  laude 
dignissimos,  ac  dernum  Ladislaum  regem,  de  quo  infra. 

Prefatum  autem  bellum  cum  Turcis  quidam  scriptor8 
almanus  in  hunc  prosequitur  modum: 

Dum  enim  belli  tempus  statutum  appropinquaret,  descen- 

I5dit  rexAlbertus  cum  notabili  exercitu  Australium,  Stirensium, 
Bohemorum,  Slesitarum  et  Moravorum  ad  partes  Hungarie, 
ubi  et  Hungarorum  magna  eciam  multitudo  preparata  ad- 
ventum  prestolabatur  regis  sui.  Igitur  die  [F.  85]  tercia 
vel   quarta   ante  statutum  promissum  diem  belli  voluit  rex, 

20  ut  recenseretur  exercitus  suus  a  capitaneis  et  ut  omnes 
essent  in  talem  armati  et  omnino  preparati  diem  prefixum. 
Eeperit  se  rex  in  tentoriis  vix  cum  sex  milibus,  qui  putabat 
se  habere  ultra  34  expeditorum,  quia  fere  omnes  Hungari 
clandestine  fugerant   et  ita  volebant  regem  suum  in  manus 

25  hostium  tradere.  Quod  tamen  altissimus  prohibuit,  cui  prin- 
ceps  iste  illesam  et  firmam  fidem  semper  tenuit.  Consilio 
igitur  suorum  per  invias  et  paludes  ad  loca  tuciora  retro- 
cessit  non  audens  tute  cum  exiguo  populo  100  000  et  amplius 
aggredi  nee  deum  voluit  tentare,  quem  non  dubitabat  posse 

30galvare  tam  in  paucis  quam  in  multis.  Sed  infirmatus  ipse 
rex  sive,  ut  alii  asserunt,  intoxicatus  infra  dies  paucos 
spiritum  suum  dominatori  reddidit  universe  carnis.  Narratum 
eciam  postmodum  fuit,  quod  quidam  ex  Hungaris  pociores 
benivolenciam  et  graciam  regis  Turcorum   captare  volentes 

35  scripserunt  ei,  quia  ipsos  oportuit  adesse  congregacioni  sui 
regis,  ut  pugnent  contra  ipsum.  Quod  tamen  inviti  facerent, 
sed   potius  vellent  in  pace  esse  ipsius  boni  amici.    Quare 

1  Altenhohenau  am  Inn.  Vgl.  oben  S.  401.  Mar  garde  war  1480 
geboren  und  trot  (vgl.  a.  a.  0.)  am  8.  September  1494  ins  Kloster  ein. 
40  Die  obige  SteUe  ist  demnach  erst  nach  diesem  Datum  geschrieben. 

*  Sophie,  Qemaklin  de*  Markgrafen  Friedrich  von  Brandenburg- 
Ansbach. 

9  Unbekanni. 


—     800     — 

scire  deberet  sua  maiestas,  quod,  si  vellet,  absque  armis 
et  bello  ipsi  velint  tradere  suum  regem  in  manus  eius. 
Quod  ille  audiens  rescripsit  eis,  quod  nollet  hoc  modo 
fldem  frangere;  condixerat  enim  se  velle  legitime  cum  eo 
pugnare  [F.  85']  et  non  traditorie.  Et  credendum,  quod  5 
hoc  tantum  facinus  non  horruit  consciencia  equitatis,  sed 
fortasses  pertimuit  dolum  hungarum  raciocinando,  quia  si 
ipso  domino  infideles  existerent,  qui  bonum  ipsorum  pro- 
movere  intendebat,  quid  sibi  facerent  principi  alieno  et 
infideli  seu  pagano  ?  Sed  sit,  quid  sit  de  illo.  Hoc  verum  10 
est,  quod  Hungari,  ut  supra  dictum  est,  clam  a  suis  tentoriis 
aufugerant,  qui  multi  erant  numero.  Unde  necesse  fuit, 
ut  princeps  fidelis  cum  caris  amicis  contra  tantam  multitu- 
dinem  cum  paucis  ante  ictum  belli  terga  daret.  Mortuus 
est  igitur  predictus  insignis  ac  nobilis  princeps,  ducatus  15 
Austrie  gloria  et  decus  gentis  sue.  Huius  regis  nepharia 
mors,  ut  multi  asserunt,  procreata  fuit  faccione  seu  dis- 
posicione  Venetorum*,  qui  eciam  illud  venenum  subtile 
preparaverunt  et  per  manus  fallacium  medicorum  illi  nobili 
principi  subordinaverunt  in  potu  misceri,  quia  dictus  rex  20 
illos  odio  habens  propter  iniurias  pluribus  nobilibus  et 
magnis  viris  illatas,  ymmo  et  ecclesiis  et  libertatibus  eccle- 
siasticis,  ut  hodie  claret.  In  cuius  facti  evidenciam  sellam 
preciosam  cum  diversis  muneribus  in  principio  regni  sui 
honorabiliter  presentantes  obtulerunt.  Que  rennuit  dicens :  25 
Dicite  dominis  vestris:  Postquam  bona  ecclesiarum,  que 
iniustissime  tenent,  ecclesie  reddiderint  et  domino  apostolico, 
ut  decet,  illarum  investituram  reliquerint ,  [F  86 J  nobis 
quoque  ut  regi  Romanorum  terras  et  dominia,  que  in  feodis 
sunt  imperii,  reddiderint,  tunc  absque  omni  munere  habebunt  30 
indubie  utilem  et  favorosum  amicum.  Quod  illi  dure  accipientes 
dixerunt  nil  se  in  mandatis  a  suo  dominio  super  hac  re 
habere,  sed  tantum  a  gloriosissimo  principe  suarum  exemp- 
cionum  ulteriorem  approbacionem  seu  confirmacionem  ex- 
petere  venisse  et  presenti  munere  eius  magnificum  favorem35 
captare  voluisse.  Sicque  vacui  a  gracia  tanti  pii  principis 
ad  propria  redierunt.    Hec  hactenus. 

Indite  indolis  speciosissimus  adolescensb  Ladislaus  rex 
Hungarie,  Bohemie,  J  Dalmacie,  Croacie,  Servie,  Rascie  c, 
Galicie,    Ladomerie,   Comanied    et    Bulgarie,    dux   Austrie,  40 

*  vena  tor  urn  Hs.;  Aventinus  am  Rand:  Veneti.    b  adolenscens  Hs. 
Rauie  Hs.    <*  Comauie  Hs. 


—     801     — 

Slesie,  Lucenburge,  Stirie,  Karinthie  et  Carniole,  landgravius 
Alsacie,  marchio  Moravie,  Burgovie  et  Lusacie,  comes  Halbers- 
purge  et  Tirolis,  Pherretis,  Kyburge  et  Chinii  et  dominus 
marchie  slavonice  et  Portus  Naonis,  divi  Caroli  IV.  Ro- 
5  manorum  imperatoris,  Bohemie  regis,  pronepos  et  serenissimi 
Sigismundi  similiter  Romanorum  imperatoris  ac  Hungarie, 
Bohemie  etc.  regis  nepos  et  illustrissimi  Alberti  Romanorum, 
Hungarie,  Bohemie  etc.  regis  Austrieque  ducis  ex  diva 
Elizabet   sua  conthorali,  predicti  Sigismundi  filia,  postumus, 

lOregio  castro    [F.86'J  Kamaron1  Hungarie   8.  Kal.  Marcii   faE.  Sijvio,_ 
die  cathedre  S.  Petri2  ortus  anno  domini  1440.  '  0l'Oim 

Cum     autem    quidam    potentes    ex    Hungaris    Wladislaum  Thurocx  q  3. 
magnum  ducem  Lithuonie,  fratremCasimiri  regis  Polonie  introduce  rent 
in    regnum    Hungarie   etc.    in   celebri   festo   penthecostes,    regina*?  */• 

15  Elizabet  sua  baronum  cum  parte  Albam  Regalem  peciit  filiolumque 
suum  nomine  Ladislaum ,  qui  nondum  quatuor  menses  compleverat, 
multis  tonantem  vagitibus  in  regem  fecit  inungi  pariter  et  coronari. 
Cantabat  clerus  consuetas  laudes,  et  regina  assiduas  fundebat  lacrimas, 
nee  minus    baronum     cetus  illi  assistens  reginales  fletus  visceribus  com- 

20passionis  recipiens  lacrimabatur.  Interfuit  huius  infantuli  coronacioni 
vir  preclarus  dominus  Dionisius  de  Zeech  cardinalis  et  archiepiscopus 
Strigoniensis,  qui  et  puerulum  ipsum  sue  dignitatis  officio  exigente 
inunxit  ac  illi  sacrum  diadem  a  imposuit.  Erant  eciam  ibidem  Mathias 
Vesprimiensis    et   Benedictus   Jauriensis   ecclesiarum    episcopi ,    Ulricus 

25  comes  Cilie  et  idem  proximus  regine  affinis»,  qui  pro  puero  coronato 
ad  instar  aliorum  regum  Hungarie  tempore  coronacionis  pro  observanda 
sue  plebis  libertate  sacramentum  prestancium  reale  prestitit  iuramen- 
tum  etc.  Post qu am  igitur  talis  coronacionis  peracta  est  solemnitas, 
regina  Elizabet  arcem  ad  Wysegradam,  claves  et  conservacio  cuius  tunc 

30Ladislao  de  Gara  bano  credita  erant,  iter b  suum  *>  direxit  b.  Est  enim 
castrum  hoc  natura  loci  [F.87]  tutum  altoque  in  monte  secus  decursum 
Danubii  delectabilique  aspectu  digna  murorum  arte  erectum;  ea  propter 
veteres  quondam  Hungarie  reges  hanc  arcem  corone  tuta  pro  conser- 
vacione   elegere.     Ad    banc  arcem  postquam  regina  intravit,  in  reposicione 

35ipsius    corone    barones    sibi    circumstantes    fefellit.     Simulavit   enim    se 
illam  suum  in  locum  reponere,    feminea  tamen  quadam  astucia  eandem 
surripiens  clam    erga  se  occultavit  anuique  custodiendam  tradit  et  per  Silvio  55. 
barones  ipsos    antiqua  tanti  thesauri  conservatoria  suis  vacua  conservare  Thurocx  I.  c. 
soli  tie    rebus    sigillare    fecit.     Divertit  tandem  regina  abhinc  simul  cum 

40  filio  et  corona  ad  Fridericum  Romanorum  regem  —  patruus  enim  puero 
erat  —  et  utrumque  turn  filium  pro  educacione,  turn  coronam  pro  con- 
servacioue  illi  dedit. 

His    habit  is   regina  Elizabet    a   rege  Romanorum   rediens  suorum  Thurocx  q  4. 
fautorum  sub  custodia  per  civitates  et  castra,  que  ad  illam  recto  erant 

45  *  so  Druck/ehler  afluit  der  Quelle  korr.     b  fehlt  lis. 

1  Kmnorn. 

2  22.  Februar. 

Quo  lion  u.  ErCrtorungon  X.  F.  III.  51 


—     802     — 

corde,  ferebatur,  multam  tamen  non  tantum  a  rege  alienigena  et  sua 
gente,  quantum  a  suis  terrigenis  persecucionem  paciebatur. 

Ipsa  denique  Elizabet  intoxicata1,  ut  dicebatur,  per 
regem  Wladislaum  in  mastrucis  raartaris 2  anno  domini  1442. 
feria  4.8  ante  S.  Thome  apostoli  in  Posonio  moritur.  5 

E.  Silvio,  Cum  anno  Christi  1444.  in  profesto  Martini  episcopi  Wladis- 

Europa  a  5  laus  anno  regni    sui  4.  in  belio  Turcorum    cecidisset  cum  Julian  o 
u.  hur.r5.6.g    Angeli    cardinali  legato,  episcopo   Agriensi   et  Segiensi, 
Ladislaus  com  muni  procerum  consensu  rex  designatur. 
Tkurocx  r  7.  [F.  87']  Volvebatur  1445.  annus  domini.    In  festo  penthecostea  10 

in  generali  convention  e  regnicolarum  Hungarie  communi  voto 
interim,  donee  rex  Ladislaus  puellus  sue  etatis  quintum  agens  annum 
mentem  ad  consilia  manumque  ad  arma  extendere  valeret,  eiusdem  regni 
in  protectorem  seu  gubernatorem  Johannes  Huniadis  waynoda  est 
electus.  15 

Inter e  a  domini  Hungarie  pertriste  ferebant,  quod  sacrum  diadema, 
quo  reges  Hungarie  coronari  solent,  puerulumque  regem,  qui  iure  nature 
illis  dominari  debebat,  rex  Romanorum  Fridericus  detinebat.  Time  bant 
enim,  ne  puer  aliena  enutritus  in  terra  a  moribus  et  labio  Hungarorum 
alter  fieret.4  Conventum  est  igitur,  ut  repeteretur  aut  iretur  in  ulcionem.  20 
Et  dum  rex  Eomanorum  petitis  non  flectitur,  ingentibus  damnis  pulsatur. 
Nam  dominii 8  gubernator  secundo  sui  officii  anno  pluribus  armatorum 
agminibus  compositis  omnem  Carinthie  et  Carniole  agrum  et  magnam 
partem  Stirie  crudeli  cum  severitate  pervagatus  est  res  in  predam, 
homines  in  captivitatem  civitatesque  ac  oppida  et  villas  ardentes  in  25 
flamma8  redigendo.  Cum  tandem  ipsum  Romanorum  regem  sua  rum 
pro  vinci  arum  depopulacione  moveri  vidit  minime,  multarum  rerum 
et  captivorum  congerie  onustus  felix  rediit.6 

Rege  Romanorum  Fridericoa  aduc  existente  tutore 
regis  Ladislai  pariter  et  rectore  Austrie  Huniadis  [F.  88]  30 
Johannes  gubernator  Hungarie  ascendit 6  usque  Novam  Civi- 
tatem  exercens  rapinas  et  predas  cum  violenciis  circum- 
quaque,  licet  non  haberet  adeo  validum  exercitum,  attamen 
reputabatur  habere  120007  hominum.  Rex  autem  Wienne 
existens  quasi  nihil  curabat.8    Civitates  vero  et  omnes  patrie  35 

*  Fridero  Hs. 

1  Vgl.  Chmel,    Geschichte    Kaiser  Friedrichs  IV.,  11,  209,  Anm.  1. 

*  Marderpelxe.  Diese  Stelle  ist  Beleg  unter  dent  Schlagwort  martarus 
bei  Du  Cange,   Qlossarium  mediae  et  infimae  latinitatis,  erf.  nova,  V,  268. 

8  19.  Dexember.  40 

4  Zitiert   von    Chmel,    Oeschiehte   Kaiser   Friedrichs   IV.,  11, 316. 

Dock  xeigt  unser  Quellennachweis,  das«  diese  Worte  nickt  Arnpeck,  sondern 

Johann  von  Thurocx  atisgesprochen  hat 

*  Arnpeck  ist  hier  nicht  originate  Quelle,  wie  Kurx,  Oesterreich 
unter  Kaiser  Frtedrich  IV.,  1,  48  annahm.  45 

6  Bnde  November  1446 ;  Ruber,  GeschicJUe  Oesterreichs  111.  70. 

7  Vgl.  Lnea  Slvio,  Europa  d  5 :  cum  XII  milibus  equitum. 

*  Vgl.  die  2.  Forteetxung  der  osterreichischen  Chronik  des  PaUram 
Vaixo  (Pex,  SS.  Rer.  Austr.  1,  736) :  iste  f  uit  in  Wienna,  sed  minime  curavit. 


—     803     — 

gentes  et  qui  continue  ab  hostium  incursibus  vexabantur, 
murmurabant  adversus  patrem  familias,  id  est  regem,  clama- 
bantque  lamentabiliter,  et  non  erat,  qui  aspiceret,  et  multe 
dissensiones,  vituperaciones,  maledicciones  et  rixe  hinc  inde 

5fiebant,  eo  quod  nil  faciebat  ad  huiusmodi  patrie  devasta- 
cionem,  et  videbatur  multis,  quod  esset  dissimulacio  dolosa 
ex  parte  cesaris,  quia  sub  tali  pretextu  intendebat  sibi 
subditos  humiliare,  presertim  Australes,  qui  videbantur  sibi 
non  velle  parere  in  consuetis  exaccionibus  et  gravaminibus, 

10  similiter  et  Wiennenses,  qui  tunc  opulentissimi,  abundantes 
et  prepotentes  erant,  a  quibus  eciam  quotidie  aurum  et 
argentum  fraudulenter  extorquere  cupiebat.1 

Causa  autem  Hungarorum  fuit  iniusta  sacre  corone 
detencio,  quam  olim  S.  Steffano  regi  angelus  de  celo  mira- 

15  biliter  attulit,  quam  eciam  post  1464.  regi  Mathie  pro 
100  000  florenorum  hungaricorum  resignavit.2 

Igitur  post  spacium  trium  mensium  destructa  Austria 
hinc  inde  quasi  per  12  miliaria  Fridericus  rex  murmure  et 
indignacione   tocius   patrie   motus   congregari  [F.  88' J  fecit 

20exercitum;  ymmo  ipsi  mobilesmet  et  veterani  milites  tantis 
despectibus  simulacioneque  seu  negligencia  cesaris  et  suorum 
consulum  commoti  ceperunt  se  ipsos  provocare  et  animare 
contra  ipsos  tales  inermes  et  nudos  Hungaros  ac  ad  bellan- 
dum    tunc   plurimum    inertes   patria   pellendos    et    confuse 

25  fugandos.  Congregato  igitur  notabili  exercitu  bene  armato 
et  ad  bellandum  per  omnia  disposito  cesar  ipse  velut  alter 
Sardanapallus  in  medio  feminarum  filancium  sedens,  herbas 
autumpnales  evellens  et  plantulas  ob  imminentem  hiemem 
cooperiens  de  factis  armorum  belli  et  tuicionis  patrie  parum 

30  curabat.8  Unde  nihil  actum  est  boni  aut  utile,  sed  tantum 
quedam  similitudo,  delusio  simplicium,  labor  et  occupacio 
supervacua  et  pecuniarum  dilapidacio  et  patrie  annihilacio. 
Tunc  primum  Austria  cepit  ruinam  sentire. 

Igitur    4.    die    mensis    Decembris    exercitus    ducatus 

35  Austrie  Wienne  exivit  contra  Hungaros  et  venit  ad  montis 
Wiennensium  supercilium,  quod  per  medium  distat  miliare, 
et  quia  erant  nebule,  ut  dicebatur,  circumquaque  et  nullum 

1  Hiezu  vergleiche  man  Kurx  a.  a.  0. I,  49  und  Chmel,  Oeschictite 
Kaiser  Fnedrichs  IV.,  II,  593,  der  Arnpeck  hier  Animositdi  vorwirft,  ein 
40  Vorwurf,  den  man  jeden falls  nicht  Arnpeck  personlich  maehen  darf,  sondern 
dessen  Quelle  oder  Qewahrsmann. 
■   VgL  Thuroex  t8. 
1  VgL  Chmel  a.  a.  0. 

51* 


—     804     — 

hostium  videre  poterant,  regressi  sunt  in  civitatera.  Sicque 
inutiliter  terminata  est  oranis  expedicio.  Porro  hostes 
cesserunt,  et  in  paludibus  se  tutaverant;  [F.89]  audita 
tamen  fama  Australium  ad  bellum  prodire  nolencium  versa 
vice  die  sequenti  circumierunt  illamontana  inclita  et  opulentas 
vinetis,  opida  scilicet  et  villas  diviciis  vini  referta.  Cumque 
parati  essent  cuncti  hostes,  ut  ad  suas  sedes  reverterentur, 
succenderunt  circum  circa  illud  territorium  simul  et  semel 
prope  inicium  noctis  plus  quam  400  ignibus.  Ubi  estimatur 
Austrian!  damnificatam  fuisse  in  10  mille  millibus  ducatorum.  10 
Acta  sunt  hec  anno  domini  1447. 

JAnno  autem  sequenti  moti  sunt  quidam  castellani 
opponere  cesari  et  ducatum  Austrie  spoliis  et  rapinis  in- 
festare.  Quorum  unus  fuit  dictus  Pangracius  de  Galicz2 
castro  hungarico  circa  flumen  Marcha  in  confinio  Hungarie  15 
et  Moravie,  quod  apud  vulgos  dicitur  an  der  March.  Ubi 
est  circumquaque  opulentum  et  bonum  ac  pingue  territorium 
usque  ad  Wiennam  frumento,  vino  et  croco  et  aliis  vite 
necessariis  maxima  ubertate  refertum,  licet  domibus  ac 
edificiis  satis  nudum  propter  guerras  veteres  et  devastaciones  20 
eius  priscis  temporibus  per  Bohemos  et  Hussitas  actas ; 
nam  a  50  annis  usque  ad  hec  tempora  non  fuit  certa  pax, 
nee  transivit  annus  sine  interrupcione  hostium  cum  spoliis 
et  incendiis.  Tile  igitur  nequam  latro  et  iniquus  depopulator 
ac  oppressor  pauperum  Pangracius  supradictus  cum  suis/\K89'725 
complicibus  quotidie  excrescebat  et  multiplicabatur  per  illud 
territorium  habens  plus  quam  11  miliaria  per  longum  et  latum, 
quod  in  rebus  mobilibus  depopulatus  est,  ymmo  in  tantum 
prevaluit  cum  adherentibus  eidem,  ut  in  ius  et  feodum  illud 
assumeret  cogens  omnes  fidelitatem  iurare,  vectigales  et30 
censuales  esse  non  semel  in  anno,  sed  singulis  anni  4  tem- 
poribus, cuius  facti  et  iurisdiccionis  registra  fecit  fieri.  Et 
non  solum  pauperes  coegit  homagium  et  fidelitatem  iurare, 
sed  eciam  nobiles  in  castris  et  opidis  habitantes,  quod  in- 
auditum  est  in  omne  tempus,  quo  ducatus  Austrie  principem  35 
habuit.  Et  duravit  illud  violentum  dominium  istorum  ribal- 
dorum  pene  septem  annis.3 

1  Zum  folgenden  Abschnitte  vgl.  Kurx,  Oesterreich  unter  Kaiser 
Friedrich  IV.,  1,42  ff.;  Palacky,  Oesckichte  von  Boh  men  IV,  1,513. 

*  Panbax  von  Skalitx ;  Weiss,  Oesckichte  der  Stadt  Wien  P,  228 
und  565.  40 

8  Chmel  a.  a.  0.  S.  593  f. 


—     805     — 

At  cum  Fridericus  imperialis  corone  suscipiende  gracia  Italiam  E.  Silvio, 
petere  statuisset , *  rursus  Bohemi,  Hungari  et  Australes  legation  i  bus  3.  boh.  58. 
seorsum  missis  cesarem  fatigavere  Ladislaum  reposcentes.  Postulata 
omnibus  negata  sunt.  Bohemos  tamen,  quos  ferocius  agere  vere- 
5batur,  per  legatos  suos  ad  pacienciam  usque  ad  suum  reditum 
mitigavit.  Qui  et  missuros  iuveues  ex  nobilitate  sua,  qui  cesarem 
Italiam  petentem  sequantur  eique  ministrent,  aiebant. 

Fridericus  postquam  quieturos  Bohemos  intellexit,  quorum  raotus  59. 
inprimis   verebatur,    reclamantibus   Hungaris   et   Australibus   assumpto 
lOsecum  Ladislao  rege  italiam  ingressus  augustalem  coronam  a  Nicolao  V. 
pontifice  maximo  Rome  accepit. 

Australes  interea  suasore  Ulrico  Eycinger  sumptis  armis  presides  60. 
provincie    a  Friderico  institutos   [F.  90]  vi  pellunt,  gubernatores  ex  se 
ipsis  duodecim  eligunt,  summam  re  rum  Eyzingero  committunt,  in  cento  rem 
15  quoque  novitatum  alterum  Ulricum  Cilie   comitem  in  societatem  accipiunt, 
auxilia  ex  vicinis  gentibus  accersiunt. 

Fuit  autem  inter  alia  causa  movens  et  satis  apparens 
notabilis  ,  quia  cesar  secum  duxerat  dictum  iuvenem  ad 
partes    tarn   remotas,    suspicantes ,   quod    dolose  hoc  egerit 

20  per  huiusmodi  labores  viarum  aerisque  continuam  trans- 
mutacionem  in  periculum  vite  deducendo  et  sic  quodammodo 
absque  gladio  et  veneno  necando,  ut  illustris  Austria  et 
Wienna  uxori  sue,  prout  antea  prescripserat,  in  dotem 
remaneret.    Unde  et   multiinode  variisque  viis  attentarunt, 

25  quomodo  ilium  puerulum  de  eius  manibus  qualicunque  modo 
eruerent.  Nam  ante  egressum  cesaris  suum  nativum  dominum 
pecierunt  sibi  dari.  At  ille  indicans  puerum  esse  nimis 
iuvenem  ad  regendum  eorum  peticionem  exaudire  noluit. 
Quod   illis  plurimum   displicuit,   et   exin  indurati  ex  magna 

30  parte  fuerunt  contra  cesarem  et  suos. 

Quare  imperatore  existente  in  Neapoli  Wiennenses 
conscia  illomm  liga  miserunt  nuncios,  litteras  et  munera 
ad  magistrum  Caspitz 2  Komam,  qui  in  tutela  habebat  Ladis- 
laum puerum  eciam  tunc,  quamvis  imperator  commendaverit 

35eum  pape  Nicolao  specialiter  usque  ad  revisum.  Insteterunt 
igitur  illi  conspiratores  litteris,  promissis  et  muneribus  apud 
dictum  magistrum  et  pedagogum  Ladislai  in  magna  summa 
florenorum  illi  se  subscribentes,  si  annuerit  voluntati  eorum 
et   ilium  iuvenem  [F.  90' J  ad  manus    eorum  traderet.    Ex- 

40  cecatus  ergo  iste  infelix  munere  promisit  regem  in  manus 
eorum  tradere  et  fecisset,  nisi  ilia  conspiracio  detecta  et 
domino    apostolico    nota    facta   fuisset.    Unde   et  illi   com- 

1  Kurx  a.  a.  0.  1,  51   erachtete   Arnpeck   hier    unrichtigertcetse    ah 
originate  Quelle. 
45  *  Caspar;  Kurx  a.  a.  0.  I,  94. 


—     806     — 

pererunt  negocium  discoopertum.     Magister   Casper  et  qui- 
dam  nobilis  mox  aufugerunt  et  in  Veronam  venerunt.   Quos 
papa  per  suos  insecutus  capi  mandavit  et  imperatori  presen- 
tari.    Exterritus  autem  fuerat  nimis  papa  Nicolaus  de  illius 
pueri   abduccione    turn   ex  amore,  turn   ex   timore   cesaris;5 
fuerunt  enim  ferventissimi  amici  imperator  et  papa,  ad  cuius 
fideles  manus  Ladislaum  commendavit,  et  papa  velut  maximum 
apud    se   reconditum   thesaurum    puerulum    ipsum    habebat. 
Qui   si    ablatus  fuisset,   poterat  imperator   suspicari,    quod 
dominus  papa  hoc  studiose  vel  maliciose  fecisset  sibique  in  10 
despectum  et  inimicis  suis  in  favorem,  et  inimicicia  maxima 
fuisset  orta  et  plura  damna  ecclesieRomane  inde  secuta.  Pre- 
dicti    itaque   viri    scelerati   fuerunt    capti    et   per    Paduam 
usque    in    Venecias   adducti   et  imperatore   adveniente   suo 
marsallo    presentati.    Quos  imperator  secum  in  Stiriam  de- 15 
duxit  et   longo   carceris   ergastulo   incarceratos  post  annos 
octo  impune  et  libere  abire  permisit. 
E.  Silvio,  Audientes    Australes    imperatorem    Stiriam    applicuinse 

H.  boh.  60.  mox    solemni    legacione    ad    ilium    miss  a,    ut    regem    Ladislaum 

reddat  aut  bellum  expectet,  quo  petita  negante  illi  in  furoremSO 
versi  diffidato  primum  cesare  cum  omnibus  suis  manu  [h\  91] 
armata  et   forti   die  19.   mensis  Augusti1  impacientes   infestis 

signis  Novam  Civitatem  petunt.  Committitur  prirao  adventu  atrox  pro 
portis  prelium;  nullus  sagittis  modus;  cadunt  sine  numero  tela.  Bom- 
barde  Btragem  hostium  horrendam  edunt.  Mirabile  visu :  disiecta  passim  25 
membra  equorum  atque  hominum  cernere,  cruorem  late  fluentem&  aspicere. 
Qua  densisaima  fuit,  unus  perfregit  aciem  lapis  emissus,  idem  alius 
atque  alius  fecit;  prostratis  quecunque  occurrere  inermibus  atque  armatis, 
nee  tamen  intermissa  pugna.  Conglobati  hostes  magis  ac  magis  iosistere. 
Ubi  res  gladio  geri  cepit  ac  vir  virum  manu  prehendit,  equus  equum  30 
impulit,  pugnatum  est  aliquamdiu  equo  Marte.  Postremo  cesarianorum 
acies  Don  tarn  virtute  quam  multitudine  superata  terga  dedit  atque  in 
urbem  trepide  se  recepit.  Unius  militis  Andree  Poumkircher  postea  a 
cesare  ad  baronatum  suffecti  audacia  civitatem  tutata  est.  Qui,  ne 
victores  cum  victis  uno  agmine  irrumperent,  tarn  diu  pro  porta  solus  35 
impetum  tenuit,  donee  conversi  fugientes  globo  facto  ex  loco  difficili 
lioste  repulso  ianuam  clausere.  Firmata  est  deinde  obsidio  et  oppugn  a  ta 
machinis  nienia.  Ex  Bohemis  solus  Hainricus  Rosensis  cum  200  equitibus, 
peditibus  fermc  800  in  castris  fuit.  Hungari  nondum  venerant.  Australes 
circiter  12000  militum  expeditos  in  armis  habuere  [F.  9V  J  adustionibllS  40 

eciam,  sagittis  ac  bombardis  fortiter  aggredientes,  et  iam  in 
proximo  erat,  ut  scalis  et  machinis  adhibitis  muros  ascendere 
attentarent.      Georgius  Poggiebracius  cesari,  cuius  erat  amicus,  opem 

*  fundentem  Hs. 

1   1452.  45 


—     807     — 

laturus  16000  militum  congregaverat,  sed  audita  concordia  in  agrum 
regulorum  Rosensium  exercitum  duxit  villasque  late  populatus  est. 
Imperator  enim  interventu  Sigismundi  archiepiscopi  Salczeburgensia 
Carolique  marchionis  fiadensis,  Johannis  Frisingensis  ac  Friderici 
5  Ratisponensis  episcoporum  Ladislaum  e  manu  sua  dedit. 

Educens  in  propria  persona  ilium  iuvenem  13  annorum 
vel  quasi  certis  condicionibus  et  clausulis  presentavit  et 
singulariter  in  tutelam  Ulrici  comitis  Cilie,  qui  tunc  una 
cum  dicto  Ulrico  Eiczinger  capitaneus  tocius  erat  exercitus 

10  et  pueri  avunculus  et  affinis,  pridie1  Kal.  Septembris.  Et 
decenti  apparatu  exultante  populo  Wiennam  preciosum 
illustris  domus  Austrie  ducale  palacium  ingreditur.2 

Multi   ad   ilium  confluebant  turn    de  suis,  turn  de  alienis  regnis  Thuroex  s  3. 
nobiles.    Cum   enim   tarn    excellentibus   tamque  potentibus  esset  natus 

15  de  parentibus  magnum  in  hominem  ilium  evadere  spectabant.  Conventum 
ergo  fuit,  ut  et  dominus  gubernator  Hungarie  regnique  domini  et 
magnates  cuncti  ad  exhibendos  puero  regi  condignos  honores  tidelitatis- 
que  homagium  [F.  92  J  prestandum  illic  irent.  Nee  dilatum  extitit, 
quin  omnis  dominorum  Hungarie  pulchritudo  in  Wiennensem  civitatem 

20  convoluta  est.  Ubi  et  dominus  gubernator  onus  sui  officii,  quod  iam 
octo  per  annoB  felici  gestamine  direxerat,  sponte  exuit  et  *  1452.  instante 
domini  anno  regnum  Hungarie  sanguinolentis  suis  suorumque  laboribus 
omni  industria,  solicitudine  et  bellicis  artibus  preservatum  regi  Ladislao 
restituit.    Propter  quod  ipse  rex  Ladislaus  ipsum  dominum  gubernatorem 

25  alto  in  fanob  regal i  quoque  in  habitu  et  maiestatis  sue  in  throno  sedens 

inc   magno   foro   apud   Carmelitas   assistentibus    sibi  Ludovico  Bavarie,  E.  Silvio, 
Wilhelmo    Saxonie   due  i bus  Albert oque  marchione    Brandenburgensi,  Europa  d  5 
Carol  o  Baden  si    aliisque  quam    plunbus   comi  tibus  et  dominie  ac  ".  H.  boh.  60. 
regnorum  prelatis  et  baronibus  magna  cum  solemnitate  in  comitem  per-  thuroex  s  •  • 

30  petuum  Biztricensem  sublimavit.  Armorum  quoque  insigniis,  puta  corvo 
gestamine  annuli  de  colore  flaveo  in  clipeo  depicto,  que  ipse  dominus 
comes  usque  tunc  gestaverat,  alia  clara  insignia,  rubeum  scilicet  leonem 
coronam  unguibus  rapere  volentem  albo  in  sen  to  descriptum ,  super- 
addidit.     Per  act  is  tandem  magno  cum  gaudio  cunctis  ipsius  sublimacionis 

35  cerimoniis  idem  rex  Ladislaus  eundem  dominum  comitem  multis  muneribus 
et  donariis  regali  largitate  honoratum  una  cum  ceteris  dominis,  prelatis 
et  baronibus  ac  fratre  Johanne  de  Capistrano8  post  paucos  dies 
remisit  in  Hungariam. 

[F.  92'  ]  Postquam  dies  affuit  cum  imperatore  constituta*,  audi  t is  E.  Silvio, 

40  parti  bus  jnfectis  rebus  conventus    dissolutus   est.     Postremo  Nicolaus  E.  boh.  60. 
cardinalis  S.  Petri  ab  Australibus  reiectusd  est. 

a  fehlt  Hs.     b  fauo  Hs.    c  in  —  Carmelitas  mit  Einfiigungsxeichen 
am  Rand.*    d  reictus  Hs. 

1  31.  August  1452.     Vielmehr  am  4.  September;  Ruber,  Oeschichte 
45  Oesterreichs  III,  88. 

9  Am  13.  September  1452;  Huber  a.  a.  O.  Ill,  89. 

8  Zusatz  aus  dem  bet  Thuroex  s  3  folgenden  Kapitel. 

4  Die  Stelle,    die  bei  Enea  Silvio   davon    handelt,   ist  vorher  nicht 
ubernommen. 
50  *  Der  Zusatx  stammt  aus  E.  Silvio,  Europa  d  5. 


—     808     — 

Promiserat  Ulricus   et  Hungaris  et  Bohemia  regem  ad  eos  prope- 

diem    venturuin.    Hungaris  primum   satisfacere  statuit;    diem  illis  aput 

Thurocx  s  /.  Posonium   constituit.    Conveniunt   frequentes  Hungari   regis  etatis    13., 

dominice  autem  incarnacionis  1453.  anno.    Eisdem  vero  diebus  dominus 

Johannes  comes  Biztricensis  partes  regni  inferiores  lustrabat.     Sciebat5 

enim  plurimos  dominos  de  Hungaria   et  max  i  me  com  item  Ulricum    non 

recta    ad  ipsum  esse  voluntate.     Salvi  tandem  conductus  sub  s*curitate 

sacris    quadragesimalibus  diebus   et  alii  viri  potentes  cum  eo  pariter 

♦S'lVr.  Thurocx,.  ad  regem  venerunt.    Res  ibi  pro  voluntate  Huniadis  ordinantur.    Tandem 

E.Silvio  I.  c.  recedendi   licencia  obtenta  ad  Themeswar   descendit.    Ulterius   regnumio 

ingredi    nee  regi  nee  comiti  visum.     Fit  red  it  us  in  Wiennam.    Bohemia 

dies   instituitur,    qua  regem  coronandum  Prage  suscipiant.     Erat   inter 

Boh  em  os  Johannes   Smyricheus   homo  nobilis  et  facundie    gracia  inter 

primos  eon eti tutus.    Is  postquam  regem  Bohemiam  ingressurum  cognovit, 

litteras  huiusmodi  ad  eum  dedit:  ^5 

Johannes  Smyricheus  Ladislao  regi  salutem.  Venturum  te  quam 
primum  in  regnum  tuum  probo,  [F.  93]  si  modo  imperaturus  veneris, 
non  pariturus.  Inermem  impotentemque  intrare  non  laudo,  si  non 
bicipitem  mater  peperit,  ut  ex  duobus  capitibus  unum  Wienne  apud 
amicos  dimittas,  alterum  Bohemorum  dubie  credas  fidei.     Vale.  20 

Epistola  comiti  reddita  est.  Qui  cognito  tenore  Georgio  earn 
remisit.  Ille  accersito  procerum  consilio,  inter  quos  Johannes  non  in 
postremis  erat,  litterarum  sensum  suppresso  scribentis  nomine  recitat. 
Quid  mereatur  scriptor,  percunctatur.  Dignum  morte  primi  iudicant. 
Nee  Johannes  suo  loco  sentenciam  dicere  iussus  adversari  audet,  prodi-  25 
torem  et  ipsum  patrie  afficiendumque  summo  supplicio  censet,  qui  ea 
scripsit.  Profertur  mox  epistola  eius  manu  conscripta,  et  impressum 
annuli  siguum  recognoscitur.  Damnatus  ore  suo  comprehenditur.  Duarum 
horarum  tempus  datur,  in  quo,  si  velit,  et  anime  sue  saluti  et  domesticis 
rebus  consulat.  Nee  diucius  vite  dimissus  gladio  percutitur.  Sic  vir30 
magis  eloquens  quam  cautus,  dum  alienam  servare  vitam  studet,  per- 
didit  suam. 

61.  Convocantur  apud    Novum  Triticiburgum  pro  veteri  consuetudine 

quatuor  ordines,  sacerdotes,  barones,  nobiles,  civitates,  pro  steura  regi 
danda,  ut  coronam  regni  Bohemie  cum  honore  suacipere  possit. 35 
Ibi  Eyzingerius,  qui  pridem  a  comite  suspectus  extra  regis  graciam 
eiectus,  cum  aliis  Australibus  contra  [F.93']  comitem  con- 
spirat.  Steura  promittitur.  Eiczingerius  solus  regi  ore  omniu  m 
loquitur,  comitem  eicere  persuadet.  Fit  reditus  in  Wiennam. 
Postera  die  congregatis  armatis  in  castrum  ipse  comes  Cilie^O 
administracionis  sue  honore  privatus  et  confuso  similis  cum 
quatuor  tantum  comitibus  ex  aula  discedens  in  patriam  suam  concessit. 
Albertus  marchio  Brandenburgensis,  ne  populares  saxa  in  eum  iacerent, 
ad  portam  usque  tutum  iter  fugienti  prebuit. 

Lacius   hec  prosequitur  Eneas   in   cronica  Bohemorum  45 

cap.  61. 

Inconstantis  fortune  singulare  documentum;  nam  qui  paulo  ante 
tutor  regis  et  secundum  in  Austria  caput  erat,  in  quern  omnium  oculi 
respiciebant,  unico  regis  verbo  po testate  privatus  inops  consilii  et  animo 
confusus  abiit.  50 


—     809     — 

Bex  paulo  postmagnificentissimis  apparatibus  Brunnam  insignis  E-  Silvio, 
Moravie  iuxta  celebre  B.  Margarethe  virginis *  applicans  * 
arcem  istic  elegantis  residencie  marchionalis  et  pronam 
gentis  Moravie  subieccionem  apprehendit.  Deinde  Bohemiam 
5peciit  et  Pragam  sublimis  regni  Bohemie  famosam  urbem  pro- 
ficiscitur  sunimos  coD8ecutua  honores  8.  Kal.  Novembris  2  more 
suorum  predecessorum  eiusdem  regni  diadema  suscipiens 
festo  SS.  Symonis  et  Jude  apostolorum.3  Mansit  ibi  non  par™ 
tempore  Ladislaus  nee  unquam   hereticorum   ecclesias  quamvis  rogatus 

10  intravit  nee  [F.  94]  sacris  eorum  interfuit.  Ob  quam  rem  cupientem 
in  Austriam  reverti  regem  nullus  hereticorum  est  adversatus.  Prius 
tamen  quam  rediret,  Wratislavriam  sereni  ducatus  Slesie  civitatem 
capitalem  venerandi  Nicolai  episcopi  solemnitate  intravit.4 
Cuius  terrigene  plurimi  prestantes  dominum  ipsorum  naturalem 

15  cum  recognoscunt  debitis  sibi  muniis  et  obsequiis  ultro  se 
offerentes.    Keversus  Wiennam  cum  honore  suscipitur. 

Comes  Cilie,  dura  hec  aguntur,  fractus  aaimo  et  omni  spe  reliqua 
desti  tutus  imperatoris  graciam  querit,  non  invenit,  a  Venetis 
censum  Btipendialem  petit  et  non  accipit.    Postquam  foris  nullum 

20exilii  sui  presidium  repperit,  per  amicos  reconciliari  Ladislao  querit. 
Comes  post*  annum  a  5  itaque  per  amicos  clam  regi  conciliatur  reversu- 
ru8queb  Wiennam  magno  et  splendido  apparatu  1000  ducens  equites 
expedites  in  armis  adit.  Venienti  rex  obviam  extra  urbem  facta 8  est. 
Mira  rerum  mutacio.    Qui  paulo  ante  meatus  in  exilium  ierat,  in  trium- 

25  phantis  modum  revertitur.  Eyzingerius,  qui  culmen  potencie  consecutus 
eum  deiecerat,  quod  in  aliura  statuit,  in  se  ipsum  pati  cogitur.  Intrante 
nam  que  urbem  comite  ipse  cum  amicis  egreditur  spontaneum  exilium 
eligens,  illorum  adulacione  pulsus,  quorum  avaricie  ac  rapine 
obsistebat. 

30  De  dolo    comitis  Cilie  Johannem  Huniadem    ab  amministracione  64. 

regni  Hungarie  cupientisc  ammovere  habetur  in  hystoria  Bohemie 
cap.  64. 

[F.  94']  Anno  Christi  1455.  despotes  Servie  Wiennam 
venit    et   Ladislaum    regem   supplex    cum   muneribus    adiit 

35  querens    contra  Turcos  refugium ;   postea  in  patriam  rediit. 

Multa  ante  bee   inter  Hungaros  et  regem  agitata  sunt  et  cum 

ipso    Johanne  pacciones   habite.     Deinde    rex    ipse   Budam   profectus. 

Ea   tempestate  papa    Calixtus  III.   cognita  Machumetis  Thurcorum  65. 

imperatoris  voluntate  Hungariara  sibi  armis  subicere  cupientis  Johannem 

40  cardinalem  S.  Angeli   cum   legacione  in  Germam'am    ad  predicandlim 

»  am  Rande  hinxugefiigt.     i>  reversusque  Hs.     c  cupientem  Hs. 

1  13.  Juli  1453. 

7  24.  Oktober  1453. 

8  28.  Oktober;  Bachmamn,  Oeschichie  Bohmens  //,  441. 
45             4  Am  5.  Dexember  1454;  Bachmann  a.  a.  O.  77,  452  f. 

5  Zusaix  aus  E.  Silvio,  Europa  d  6. 


—     810     — 

crucem  contra  Turcos  misit.  Machumetes  autem  Constantinopolitana 
victoria  superbus  coDgregatis  ingentibus  copiis  in  Thracia  per  tribulos 
in  Hungariam  properans  150  000  pugnatorum  ducere  ferebatur  tantoque 
tumens  exercitu  nil  dubitare  quin  devicta  Hungaria  illiricos  penetrare 
sinus.  Veium  parva  urbs  tantos  eius  conatus  retinuit:  Thaurinum  5 
appellavere  maiores,  nostra  etas  aliam  vocat  Albam  ad  confluentes 
Danubii  Savique  sitam.  Hanc  primara  oppugn  are  statuit  propter  opor- 
tunitatem  transeundi  fluminis.  Johannes  Capistranus  Hungaros  in  arma 
concitabat.  Qui  ubi  appropinquare  Tburcos  accepit,  nihil  moratus  in 
Albam  se  contulit  cum  cruce  signatis.  Johannes  quoque  Huniadis  10 
contractis   raptim   copiis   eo   pro  feet  us  est.     Cardinalis    Bude   remansit. 

Thurocx  s  5.  [F.  95]    Rex   ubi   Thurcos    advenisse  cognovit,    mox   iuvenis    princeps 
in  time  expavit,    et  comes  Ulricus,    quique  suis  regem  consiliis  dirigebat, 
non   minus   turbatus  est.    Non  ergo   regni  de    tutela  tractarunt  et  nee 
Silvio  I.  c.  ad  obviandum   hosti    arma  pararunt,  sed  veluti  rumorum  ignari  neque  15 

Thurocx  I.  c.  satis  tutam  Bude  moram  arbitrati  unius  noctis  sub  tenebris  sub  specie 

Siltno  I.  c.  venacionis   urbem   egress  i   in   Wiennensem    civitatem   via   immorata   se 
Thurocx  Lc.contVLleTunt 

Comperto  regem  advenire  accepto  regno  cunctus  clerus 
cum  reliquiis,  studentes  processionaliter,  cives  omnes  cum  20 
populo,  artifices  singuli  cum  candelis  et  victricibus  signis 
extra  urbem  obviam  venere  principem  suum  cum  gloria  et 
leticia  suscipere.  Erant  nimirum  tunc  Wienne  personaliter 
constituti  nuncii  solemnes  Caroli  regis  Francorum  pro  filia 
sua  Magdalena  Ladislao  tradenda.  In  quorum  conspectu25 
prefata  splendida  suscepcio  peracta  est. 

Anno  domini  1456.  in  mense  Junio  cometes  caudatus 
super  emisperium  Wiennensc  fere  per  integrum  mensem 
apparuit,  quern  et  ego  Vitus  Arnpekch  ibidem  tunc  studio 
anhelans  vidi.  30 

Thurocx  s  5.  Eadem    estate    prefatus  cesar  Thurcorum  horrendo    et  multiplici 

bellico  cum  apparatu  castrum  Nandoralbense  predictum  terribili  obsidione 
circumquaque  adorsus  est.  Innumerabilium  ergo  cernebantur  altis  castri 
de  meniis  culmina  ten  tor  io  rum,  longe  lateque  circumiacentes  campi 
[F.  95' ]  per  planicies  extensorum.  Hostis  vero  multitudinem  visu  35 
comprehendere  poterat  nemo.  Multas  preterea  naves  marinarum  navium 
ad  instar  fabricatas  ipse  cesar  adduxerat  et  his  quidem  Danubii  et  Savi 
flumina  secus  idem  castrum  decurrencia  adeo  munierat,  ut  ad  ferendam 
castro  eidem  opem  navali  officio  uti  valebat  nemo.  Ingenia  quidem  ac 
machinas  et  tormenta  tot  et  tanta  in  qualitate,  qualia  et  quanta  in  40 
nullius  castri  destruccionem  aliquando  comportata  fuisse  credi  possunt, 
iuxta  castrum  Crwsowcz  mira  agilitate  conflata  —  propter  sui  enim  magni- 
tudinem  longinquis  de  partibus  apportari  nequivissent  —  maximis  cum 
laborious  advexerat.  Que  tandem  ea  parte  castri,  qua  campum  respicit, 
apposita  alia  ex  illis  solidos  castri  eiusdem  quaciebant  muros,  alia  vero  45 
altum  in  aerem  lapidesa  magnitudinis  modii  excuciebant,  et  hi  quidem 
deorsum   castri   intra    muros  formidoloso  impetu  cadentes  omne  vivens, 

a  lampades  Hs. 


—     811     — 

quod  attingebant,  ad  instar  fulminis  subita  morte  extinguebant.  Tona- 
bant  ergo  die  Doctuque  crebrius  excusse  machine,  et  terribilea  illarum 
touitus  usque  ad  civitatem  Zegediensem  et  alias  circumquaque  plus 
quam  ad  hungaricalia  24  miliaria  audiebantur  a.  Nihilominus  con  tin  ua 
5succensio  machinarum  fumum  eructans  aasiduum  nobilem  solis  iubare 
rutilante  aerem  densa  nubiura  caligine  obumbrabat,  advolantesque  aure 
sulphureo  miscebantur  fetore,  et  nee  fervidus  estatis  dies  neque  noctis 
obscura  caligo  obsidentibus  et  [F.  96]  obsessis  quieti  erat,  ut  non 
omne    tempus   funebra  decertacione   expenderetur.    Ruebant   tanto   ex 

10  impulsu  nobilium  turrium  culmina,  dissipabantur  parietesb,  et  alta 
menia  hominem  castrumve  tutancia  humotenus  sternebantur.  Quid 
amplius  dici  potest,  nisi  quod  obeeasi  intima  mortis  formidine  percussi 
diem  tan  turn  expectabant  extremum?  Cunctas  regni  per  partes  tarn 
acerbe   tamque   poUntis   obsidionis    fama   ferebatur.    Hungarie   tamen 

15  domini  quadam  desidia  quasi  gravi  somno  laborantes  periture  arci 
armorum  auxilium  ferebant  minime.  Adiit  tandem  hoc  tremendum 
obsidionis  genus  vir  innate  virtutis  et  milicie,  dominus  comes  Biztricensis, 
modico  ad  decertandum  cum  tanto  hoste  stipatus  milite.  Confluunt 
Hungarie    plurime  per  dictum   fratrem  Johannem    de  Capistrano  cruce 

20  signate  gen  tea  pro  Christi  nomine  pugnature,  et  de  partibus  polonicalibus 
cruciferi  quasi  300  venere.  Quapropter  ipse  dominus  comes,  quamvis 
cura  gubernaminis  exutus  fuerit,  tamen  a  sueta  in  illo  agente  strennui- 
tatis  virtu te  sustinere  non  valuit,  quin  ut  hostem  adoriretur.  Viam 
ergo    quesivit,    qua    hostium    naves    a    decursu    fluminura   predictorum 

25removere  obsidioneque  laborantibus  armorum  presidium  ferre  posset. 
Conquisitis  tandem  navibus  illas  militibus  armatis  et  cruce  signata  gente 
simul  oneravit,  tandem  per  flu  men  Danubii  hostiles  contra  naves  misit. 
Propter  quod  uterque  hostis  navali  iungitur  certamine.  Jngens  exuberat 
in  Tburcis  clamor,  et  Hun-/"F.  96'JgB.ri  quoque  vocibus  altis  dominum 

30Jesum  pro  auxilio  invocabant.  Via  igitur  ad  fugam  utrique  hosti 
dempta  acerrimum  committitur  prelium.  Feruntur  hinc  inde  altas 
Danubii  per  aquas,  et  multi  ex  illis  mortalibus  sauciati  vulneribus 
cadentes  ibant  in  profundum,  tantique  sanguinis  ex  effusione  clara 
danubialis  aqua  immense  cedis  cruenta  oaten debat  vestigia  et  recentibus  s  6. 

35pugili  de  utroque  piscibus  esce  parabantur.  Tandem  longum  belli  post 
laborem  jvicerunt  Hungari  acriusque  irruentes  in  Thurcos  naves  eorum 
ferreis  iunctas  cathenis  dissecantes  vehementes  succenderunt  in  flam  mas. 
Dominus  vero  comes  navali  in  certamine  gloriam  victorie  adeptus  mox 
castrum   adiit    et  capitaneos   illius    iam    mente    consternatos   et   preter 

40  mortem  nullam  aliam  sortem  expectantes  consolatus  est.  Quid,  inquit, 
territi  estis?  An  solum  nunc  vidistis  Thurcos?  Hi  sunt  illi,  quos 
sepius  fugavimus,  nosque  interdum  fugimus  ante  illos.  Cur  ill  or  urn 
aspectus,  quos  multociens  vidistis,  vos  turbat?  Nonne  arma  et  vires 
illorum    experti  estis?    Con  fid  am  us   igitur,   filioli   in  Christo,  pro  cuius 

45  nomine  crebrius  nostrum  fudimus  sanguinem,  et  cum  illius  nostroque 
hoste  eo  forcius  decertemus!  Nonne  Christus  mortuus  est  pro  nobis? 
Et  nos  quoque  moriamur  pro  illo!  Estote  ergo  animo  constantes  et 
fortes  in  bello !  Timidus,  ut  noscitis,  est  hostis,  sique  deus  nobiscum 
fuerit,  de  facili  conteri  potest;    nam  et  terga  [F.  97  J  vertere  consuevit 

50  et  ilium   in  fuga  labi  fugientemque  in  patriam  reverti  non  pudet.   Quid 

*  audiebatur  Hs.    b  parites  Hs. 


—     812     — 

amplius  est  disserenduni,  cum  hec  et  yob  tentastis  meo  sub  ductu  longa 
belli    tedia  ferentes?    Per  a  hec   itaque  et  horum  plurima  verba  perque 
suara    presenciam  dominus  comes  non  modica  illos  animositate  restituit. 
Firmavit  insuper   castrum    novo  milite,   cruce  signatam  quoque  gen  tern 
plurimam  in  illud  in  trod  ux  it,  et  cum  popularis  esset  condicionis  arma-  5 
que    vertere  foret    ignara,  dominus  comes  et  illos,   in  quantum  potuit, 
bello    adaptavit.     Audierat  ante  hec  cesar  Thurcorum    prefatus,    quod 
genitor    suus  Am  rates,  dum   viveret,   sub   eodem    castro  Nandoralbensi 
septem   mensium   consumpsisset   obsidionem   et    eodem   potiri   valuisset 
minime  ac   absque  victoria   cum  dedecore  desub   illo  recessisset.    Qua- 10 
propter  idem  cesar    Thurcorum  a  stantibus  sibi  sui  exercitus  due  tori  bus 
ipsum   gen i tore m   suum    vituperamine    non    modico    aflecit  seque   idem 
castrum  dies  per  15  expugnare  posse  dixit.   Quern  cum  waynoda*>  Natulie 
suorum    supremus    waynodarumb   sic    se   iactantem    audivit,    impetrata 
prius  dicendi  licencia  ad  verba  illius  ita  respondit:  Max i me  cesar,  iocun  15 
dum    aliquid   vestre   dignitatis   in    presencia  me  dicere  expediret;   timeo 
tamen,  ne  in  posterum  rei  exitus  me  vestrara  apud  elemenciam  redarguat. 
Hoc    tamen    scire  debemus    Hungaros    ipsorum    castra  gravius   cedere 
quam    Grecos.      Cum     igitur    iam    nobilium    culmina    turrium    deiecta 
meniaque  in    magna   parte  humotenus    pros t rata   iacerent    [F.971]  ac20 
vallesb  et   fosse   castri   replete   et   terre   adequate  essent,    ita    ut  hoetis 
irrupcioni  nil  penitus  obstaret  et  prescriptus  15.  dies  prefate    obsidionis 
eluxisset,    mox  cesar   ipse  adhuc  rutilante   aurora   cunctam   gentis   sue 
multitudinem  pulsancinm  timpanorum  tubarumque  hinc  inde  resonancium 
in  voce  commovit  furiosoque  in  impetu  idem  castrum  aggressus  estc  ac25 
cruentam  per   cedem   illius    penetravit  in  medium.    Hungari  vero,  licet 
tan  to  cum  hoste  ipsos  con  g  red  i  impar  fuerit,  viribus  tamen  se  defende- 
bant  totis  auxiliumque  domini  Jesu  sepius  accla mantes  hostis  in  ruinam 
acriter  insistebant.    Instauratur  ergo  mortale  bellum,  et  castri  decertatur 
in  plateis.    Cadunt  hinc  inde  multorum  cadavera  interfectorum.    MuJto30 
ex  clamore  ac  innumerabilium  ensium  ex  tinnitu  ingens  in  acre  confusio 
reboabat  et  sepius  utrique  hostes  turn  istc  turn  ille  terga  dare  coguntur. 
Aderat  et   f rater  Johannes    de  Capistrano.     Hie    velut  in  extasi  positus 
et    ceteri    fratres    cum    illo    humotenus    provoluti    levata    ad    summum 
auxilium  mente   manibusque  et  oculis  in  celum  defixis  gemebundi  ora-  35 
bant.     Dominus  vero  comes   Biztricensis   hie   minis,  hie,   ut    pugnarent, 
instabat   monitis.     Michael   quoque   Zilagij   capitaneus   et  Ladislaus   de 
Kanisa  d  iuvenes  /  F.  98]  militari  virtute  prestantes  et  acies  armatorum, 
quos    dominus   comes    adduxerat   cum    ill's,   necnon  et   agmina  cruce- 
signatorum  dirutis  stantes  castri  in  parietibus  atrociter  pu^nabant.    Iam  40 
Thurci    sepius  de   castro    expulsi  et  rursus  dirum  per  certamen  in  illud 
ingressi    Hungaris   potenciores    erant.     Iam    plurime    domus    in    castro 
succense  vehementes  eructabant  flammas.    Iam  cesaris  vexilla  in  sign um 
vie  tone  plurima  castri  in  meniis  elevata  tenebantur.    Iam  Hungari  omni 
spe  resistencie  destituti  retrocedere,  si  quo  erat,  cogebantur ;  crudescebat  45 
enim  unicuique  imminentis  mortis  aspectus.    Tandem  cum  fugam  salutis 
sibi   opem  ferre    posse    nullam,  sed  tanti  discriminis  solam  mortem  esse 
redemptrieem  conspexerunt,   rursus   nomine  domini    Jesu    altis   vocibus 
invocato,  armis   coaptatis   et    clipeis   iunctis   forciori,    ut    poterant,  cum 
impetu    irruerunt  in  hostem.     Funebre  ergo  renovatur  certamen.     Multi  50 

»  Popt  ffs.     b  so  }{St     c  fehit  Hs.     d  Kamsa  Hs. 


—     813     — 

hinc  inde  sanguinem  simul  et  animam  fundunt.  Nee  abest  auxilium 
dei.  Nam  mox  cuncta  Thurcorum  agmina  tarn  fortem  tamque  animosum  s  7. 
HuDgarorum  per  impetum  a  turbata  versa  in  fugam.  Hungari  eigo 
animositate  resumpta  et  quasi  novo  potencie  spiritu  celitus  adiuti  in 
5  ore  gladii  pereecuti  sunt  illos  tarn  diu,  donee  cuncte  machine  ceteraque 
tormenta  per  illos  castri  ad  ruinam  adbibita  suorum  sunt  nudata  custodiis. 
Propter  quod  Hungari  omnes,  quas  Thurci  constituerant,  municiones 
igne  succenderunt.  Nee  ergo  diei  durante  luce  [F.  98*  ]  ccssatum  est 
a  prelio,    sed    illud,  quod    prius    castri  artis   in  plateis  agebatur,  lato 

lOpostea    in  carupo  interim,  donee  nox  superveniens  utrumque  hostem  sua 

disiunxit  caligine,  ruulta  cum  severitate  extitit  continuatum.    Capistranus  E.  Silvio, 
ex  turri  claim  tans  Christianos  hortari,     vexillum  crucis  ostendere,   opem  H.  boh.  65. 
de    celo    promittere,    dei    presenciam    implorare.     Qualiter   autem    cesar  Thurocz  s  7. 
ipse  profundis  eiusdem  noctis  sub  tenebris  castro  sub  eodem  fuga  lapsus 

15  sit,  pro  comperto  habet  dicere  nemo.  Ad  laudem  tamen  dei  et  cesaris 
eiusdem  confusionem  sufficit,  ut  cunctis  bellicis  spoliatus  apparatibus 
omnibusque  machinis  et  ceteris  tormentorum  generibus,  quas  et  que 
iliac  advexerat,  relictis  immensam  sue  gentis  post  cedem  propriam  in 
patriam  rediit.     Bed  et  in  posterum  huius  castri  memorial  per  quempiam 

20sui  in  presencia  facere  grata b  fuit  nunquam.  Quidam  tamen  de  eiusdem 
cesaris  fuga  ita  dixere,  quod  videlicet  ipse  cesar  fervente  atrociori  bello, 
dam  8uos  ad  certamen  cogeret,  sagitta  in  pectore  fuisset  vulneratus 
ceeidissetque  mox  scmivivus,  at  sui  eum  rapientes  inter  manus  sua  ad 
teotoria   detulissent.     Ubi  autem  ad  noctem  ventum  fuisset,  Thurci  territi 

25  fugam  inissent  cesaremque  secum  deferentes,  ne  idem  ex  itineris  laboribus 
magis  gravaretur,  ex  alia  parte  castri  eorum  Sarno  vocati  condescend issent. 
Cumque  ibi  cesar  ipse  ad  se  redisset  ac,  ubi  iam  esset,  interrogasset, 
illi  quoque  eidem  locum  denotassent,  dixisset  cesar:  Et  [F.  99 J  cur 
aut  qualiter  ad  hunc  locum  devenimus  ?     Devicti  sumus,    inquiunt,   per 

SOHungaros,  et  Natulie  way  nod  a  et  quasi  omnes  tui  exercitus  ductores 
interfecti  sunt ;  nos  quoque  magnam  accepimus  stragem  ac,  quod  raaius 
est,  tuam  serenitatcm  pocius  mori  quam  vivere  suspicabamur.  Fugimus 
ergo  bunc  usque  ad  locum.  Et  rursus,  si  eciam  machine  et  cetera 
ingenia   ibidem  derelicta  essent,    cesar  requisivit  b.     Illi  quidem  omnia 

35  ibidem  reman  sisse  dum  res  pond  issent,  cesar  ipse  mox  intima  cordis 
amaritudine  exacerbatus  dixisset :  Afferte  mihi  venenum,  ut  gustem  et 
moriar  pocius,  quam  cum  dedecore  meum  revertar  in  regnum.  Tali 
igitur  exitu  cesar  Thurcorum  sub  castro  Nandoralbensi  preliatus  est  et, 
qui  tumida  mente  superboque  oculo  solus  cuncto  terraruni  orbi  dominari 

40  volebat,  iudicio  divino  rusticanam  per  manum,  que  pocius  sarculum 
quam  arma  tractavit,  devictus  est  et,  qui  multarum  tubarum  multorum- 
que   timpanorum    in    sono    admodum   letus    venerat,    tristis   noctis  sub 

ailencio  turpiter  fugit.    Acta  sunt  hec  in  die  Marie  Magdalene l 
anno  domini  1456. 
45  Post  hec   dominus    comes  Biztricensis   egrotavit  paucisque  diebus  Thurocz  8  7. 

ipsa  egritudinc  laborans  tandem  in  opidum  Zemplen    delatus  in  reconi- 
mendacionc  prefati  fratris  Johannis  de  Capistrano  viri  dei  suo  salvatori 

a  imped  it  um  lis.     b  so   lis. 

1  22.  Juli. 


—     814     — 

suum  restituit  spiritum.  Cuius  tandem  corpus  ubero  suorum  in  fletu 
ad  Albam  Transsilvaniensem  delatura  honorifice  extitit  tumu latum. 
s  8.  [F.  99*  J  Post  decessum  »  ipeius  domini  comitis  frater  Johannes  de  Capi- 
strano  non  multos  sub  sole  dies  duxit  migrans  ad  Christum.  Cuius 
corpusculum  in  claustro  fratrum  minorum  de  observancia  in  opido5 
Wylak  fundato  conditum  claret  miraculis. 

Ladislaus  dum   cesarem   fugatum,   dominum    comitem   vero    vita 
Silvio  66.  excessisse    audivit,    mox    suadente    Cilie    coraite    in    Hungariam    red  ire 

Thurocx  s  8.  statu  it.      In   autumno    itaque    rex    et    comes    Cilie   Ulricus    populari 

almanica  gente  stipendiaria  plurima  stipati  me  vidente  ex  Wien- 10 
nensi  littore  prope  turrim  rubeam  navali  officio  alta  Danubii 
sulcantes  venerunt  in  Hungariam  et  primo  Budensis  castri  atriis  dies 
per  aliquot  in  habitat  is  tandem  ad  opidum  Futhak  descenderunt.  Ubi 
regio  ex  edicto  nobilium  tocius  regni  congregacio  extitit  celebrata. 
1 1.  Placuit  post  hec  regi  Ladislao  castro  in  Nandoralbensi  potencie  cesaris  15 
Thurcorum  conspicere  vestigia;  pariter  ergo  rex  ac  comites  Ulricus  et 
Ladislaus  iliac  transierunt.  Stipendiarii  quoque  cuncti,  qui  de 
Almania  venerant,  navigio  secuti  sunt  illos.  Ibi  die  lune  post  Mar- 
tini comes  Ladislaus  Huniadis  summo  mane  hospicium  comiti  Ulrico 
assignatum  pariterque  et  ipsum  comitem  pro  habendo,  ut  fertur,  mutuo20 
colloquio  adiit,  primum  verbis  minacious ,  tandem  am  bo  radiantibus 
decertantes  arm  is ;  alter  in  alterius  madidarunt  cruore  enses.  Dum 
autem  ante  ostium  stancium  ipsius  comitis  Ladislai  fidelium  aures 
intrinsecib  rumor  belli  delatus  est,  intardi  dissoluto  domus  [F.100] 
ostio  mox  eductis  ensibus  irruerunt  in  comitem  Ulricum  se  suarum25 
viriiun  omni  cum  virtute  defendentem  straveruntque  ilium  framee  ictu 
in  pede  graviter  vulneratum  et  tandem  pros tra turn  ibidem  decollarunt. 
Quantus  autem  regem  baronesque  regni  et  Almanos  regi  annexos  ibidem 
concussit  timor,  quanta ve  formidine  intima  ipsorum  trepidarunt  viscera, 
dum  enses  c  nudosd  saDguine  tinctos©  humano  castri  per  plateas  radiare30 
viderunt,  ipsi  seusere;  omnes  enim  idem  poculum,  quod  comes  Ulricus 
n^i  Silvto,  bibit,  se  bibere  cogitabant.  Nee  moratos  ea  novitate  regem  perculsum 
H.  boh.  66.  adeuntes  occisum  regni  hostem  dicere,  digna  meritis  premia  reddita. 
Regi  nihil  timendum  esse,  cuncta  eius  imperio  par  ere,  nunc  regnum 
eius  incipere,  prius  apud  comitem  fuisse.  Rex  quamvis  vehementer35 
commotus  erat  tarn  atroci  facinore,  supra  tamen,  quam  eius  ferebat 
etas,  dolorem  compress  it  amicis  circumstantibus  dicentibus:  Ferendum 
est,  quitquid  vitari  non  potest;  ademptam  comiti  vitam  reddere  non 
possum  us.  lussitque  defuncti  cadaver  plaustro  impositum  Ciliam  deferri 
atque  in  sepulchris  maiorum  condi.  40 

Sijvto  67  u.  ipge  autem  rex  castro  Nandoralbensi  relict o  comitante  Ladislao  cum 

Thurocx  1 1.  ceteri  8  regni  primoribus  Budam  repetere  statuit.  Inter  equitandum  ad 
opidum  Huniadum Themeswar  denominatum  pervenit.  Ibi  comes Mathias 
et  coniunx  Huniadis  Elizabet  ob  mortem  mariti  lugubri  veste  induta  cum 

Thurocx  1 1.  puellis  venere  in  occursum.    Inducto  ergo  illo  sublimia  castri  eiusdem  in  *& 
palacia  excellenti  ilium,  ut  regiam  decebat  dignitatem,  [  F.  10(/  J  hoapicio 
tractavere.  Ubi  et  ipse  rex  Ladislaus  sui  regni  baronibus  ad  utrumque  latus 
suum  stantibus  comiti  Ladislao  prostrato  temeritatem,  quam  in  occidendo 

»  discessum   Hs.      b  intrinsici    Hs.      c  ensens    Hs.       d  nudas   Hs. 
•  tinctas  Hs.  50 


—     815     — 

comite  Ulrico  eiusdem  regis  consanguineo  commiserat,  indulsit,  et  ambos  t  2 
comites  lugubri  vestimento,  quod  pa  tern  e  mortis  in  memoriam  deferebant, 
exui  iussit  et  eosdem  una  cum  matre  propria  sua  pro  persona  pur- w.  Silvio  I.  e. 
pureas  tunicas  auro  distinctas  amicire  fecit  et  dono  dedit,  puellas  quoque 
5  sua  dignitate  donatas  mutare  habit  urn  increpavit  totumqu«  diem  leticie 
dari.  Convivia  demum  splendide  apparata,  inter  epulas  et  vina  saltatum 
cantatumque,  quasi  celeb  res  nupcie  per  lusum  et  iocum  acte.1 

His    blandimentis   allecti  Huniadis   filii  nihil  iam  dudum  ex  cede  E.  Silvio, 
comitis    in   caput    suum    verti   posse   confidebant.    Itaque   posito   metu  H.  boh.  68. 

10  regem  U6que  ad  Budam  secuti  sunt  aulamque  in  primis  estimati  cultique 
frequentabant.  Verum  amici  comitis  ac  emuli  olim  Huniadis  regias 
aures  dietim  pulsare,  illustrem  principem,  avunculum  regium,  sine  causa 
necatum  conqueri,  maiestatem  gravissime  lesama  dicere,  inultum  tain 
atrox  scelus   relinquendum    non    esse  etc.    Rex  his  et  aliis  pluribus 

15  verbis    fictis    motus.     Feria   2.   post  dominicam  Oculi  1457.    comes  Thuroex  1 2.3. 
Ladislaus   regium  ad   colloquium    vocatus  ibidem  regia  in  domo  extitit 
captivatus.    Comes  Mathias  de  his,  que  erga  fratrem  agebantur,  inscius 
sua   puerili    innocencia  nullam  sibi  opem  ferente  in  quadam  domo,   que 
sibi   pro  hoppicio  castro  /  F.  101  ]  in  Budensi  designata  erat,  reclusus  est 

20  Am  bo  tandem  seorsum  pervigili  subiecti  sunt  custodie.  Sequenti  die 
dominus  Johannes  Waradiensis  episcopus,  Sebastianus  de  Rozgon  et 
Ladislaus  de  Kanysa  necnon  Caspar  Bodob  de  Gywrgij,  Georgius  quoque 
Modrar,  uterque  Paulus  Horwath  ac  quidam  Almanus  Frodnohar  de- 
nominate, milites,  et  alii  quidam,  qui  per  quondam  dominum  comitem 

25  Johannem  aut  promoti  aut  ab  infancia  educati  erga  comites  Ladislaum 
et  Mathiam  fideli  familiaritate  et  amicicia  ducebantur,  captivitatis  sunt 
affecti  calamitate.  Dum  tandem  detencionis  eorundem  com i turn  tercius 
dies  vesperarum  horam  peregisset,  cornea  Ladislaus  iudicis  et  iuratorum 
civium  Budensis    civitatis  ad  maims,    ut  capitis  plecteretur  pena,  assig- 

30  natus   ac  sub  multorum  c  us  tod  i  a  armatorum  ante  castrum  Budense  in 
oppositum    atrii  Fryspalotha  denominati  deductus  ibidem  decollatus  est 
quatuor    ictibus,   24   natus   annos,   egregio   corpore  adolescens,   flavis  de  Silvio  68. 
more   crinibus   super    humeros    passis,   revinctis   post    tergum  manibus, 
talari     atque  aurea  veste  indutus.    Postquam  autem  decollatus  est,  mox  Thuroex,  t  3. 

35atro    involvitur  tegumine  positUBque   in   feretro  ad  ecclesiam   S.   Marie 
Magdalene  defertur  totamque  per  noctem  vigiles  per  excubias  custoditur 
ac  tandem  prima    aurora  luce  erumpente  in  ecclesia  sacratissimi  corporis 
Christi  omni  exequiarum  et  sepulture  sine  honore  tumulatur.  Episcopus  Silow  68. 
Waradiensis    multum    instante    cardinale    S.    Angeli,    qui    turn   legatum 

40  apostolicum  agebat,  Dyonisio  episcopo  Strigoniensi,  [F.IOPJ  eidem 
quoque  cardinali  et  pari  legacione  fruenti,  secundum  canones  iudicandus 
traditur.  De  ceteris  captivis  suspensum  iudicium.  Qui  tamen  paulo 
post  e  carceribus  evasere.  Rex  Bude  non  diu  moratus  in  A  us tr iam  se 
recepit.    Comitem  quoque  Mathiam  sine  aliquo  vinculo  et  Paulum  Modrar  Thuroex  t  4. 

45  raultis   ferramentis   compeditum   —   locuples    enim  erat  auro  —  uno  et 

eodem  in  curru  locatos  secum  abduxit.    Cum  per  Strigonium  iter  faceret,  Silvio  68. 
vocatum  ad  se  Johannem  Waradinensem  presulem  bono  animo  esse  iussit 

*  lesum  Hs.     b  Bobo  Bs. 

1  Mil    Unrecht     eraehtete    hier    Kurx ,    Oesterreich    unter    Kaiser 
50  Friedrich  IV.,  1,  187  Arnpecks  Text  als  originate  Quelle. 


—     816     — 

his  verbis  usus:  Cam  eseem  Bade,  feci,  quod  voluere  baronee;  Deque 
enim  mei  iuris  eram.  Quod  te  cepi,  illorum  fuit;  quod  te  supplicio 
culpaque  libero,  meum  est.  Spectata  mihi  tua  virtus  nihil  de  te  sinistrum 
Thurocx  t  4.  credi  sinit.  Abi  et,  quern  gessisti  hactenus,  episcopatum  gere!  Subortum 
est  quidem*  mox  in  regno  acre  disturbium,  et  sine  discrecione  ipsoram  5 
comitum  de  erumna  gravis  exigebatur  pena. 

Rex  itaque  multo  stipatus  milite  me  conspiciente  cum 
ingenti  gloria  Wiennensem  intravit  urbem. 
E.  Silvio,  Placet    legatos   mittere,    qui    sponsam    petant.      De   loco   uupciis 

H.  boh.  69.  eligendo  cootencio  oritur.     Hungari  Budam,  Australes  Wiennara,  Boheroi  10 
Pragam    tante  celebritati   deputandam   aiunt.     Diu  res   trahitur  uutaote 
rege.   Ob  earn  causam  Georgius  Poggiebracius  cum  800  expedites  equitibus 
in  Austriam  usque  ad  Danubium  proficiscitur.     Cuius  faccione  solem- 
nitas   Prage   destinata.     Ordinatis    A  us  trie   rebus   ingenti   rex  apparatu 
Bohemiam   petit.   Jntranti  Pragam  Rochezana  cum  sacrilego  presbyterorum  15 
comitatu  pom  pa  m  ducens  [F.  102]  obviam  venit  et  habita  oracione  pro b 
fausto    felicique    reditu   congratulatus  est.    Vix  admonente  Poggiebracio 
rex  gracias  egit  hereticum  ac  pestiferum  torvisc  oculis  clerum  inspiciens. 
Ubi   vero    maioris   ecclesie  sacerdotes  sacra  ferentes  occurrerant:    Hos, 
inquit ,    dei    ministros    agnosco,    atque   ab    equo    prosiliens   consalutatis  20 
omnibus  sane  tarn  crucem  osculatus  est;  erant  enim  Ro  mane  fidei  secta- 
tores,    qui   pro    testamento  dei   exilium    longo   tempore  passi  Sigismundi 
tandem  vocacione  sua  loca  recuperaverant.     Hec  Ladislai  pietas  multorum 
offendit    animos,  qui   Rochezane  studebant  inepciis,  suppressum  tamen 
ac  dissimulatum  odium.     Inde  due  legaciones  misse,  altera  ad  imperatorem  25 
Fridericum  de  pace  actura,  in  qua  princeps  fuit  Eyzingerius,   altera  ad 
Carolum    Francie  regem  eius   filiam  petitura d.    In   hac   primas  partes 
gessit  Ulricus  Pataviensium   preses   moribus  ac  doctrina  preditus,   quern 
tradunt  80  equos  albicantes  duxisse.    In   ea  legacione  700  equites  pro- 
fecti  sunt,  quadrige  aurate,  matrone  ac  virgines  splendido  apparatu,  que  30 
sponsam    ducerent ,    vestes    preterea   donaque    tanto   roatrimonio    missa. 
Tercia   quoque    legacio   ad   Calixtum   pontificem   maximum  decreta  erat, 
que  controversial  de  religione  dirimeret  regnumque  Bohemorum  Romane 
ecclesie  coniungeret.    Super  his  quarta  cura  regis  urgebat  animum  com- 
parandi  contra  Thurcos  validi  exercitus,  quo®  tandem  nostra  etate  scele-  35 
rata  Machumetis   supers ticio    pelli  ab  Europa  posset.    lam  de  concordie 
formula  cum  Friderico  convenerat.    Instruebaotur  [  F.  102*  ]  regie  nupcie 
maximo   sumptu,  splendidissimo  apparatu.     I  operator  et  augusta  vocati, 
ambe    regis    sorores    cum    viris   earn    celebritatem   accessure    ferebantur. 
Saxon ie,   Bavarie,    Slesie,  Franconie,    Rheni  principes,   multi  quoque  ex  40 
Gallia  reguli  venturos  se  promiserant,  non  solum  nupcias  or n at u roe  sua 
presencia,    verum   eciam  de*>  tuenda  republica  Christiana  contra  Thurcos 
acturos.     Bed  hos  tan  to  s  cogitatus,  has  pulcherrimas  instituciones,  tantum 
rerum  ordinem  immatura  mors  ac  repentina  regis  interrupit. 
E.  Silvio,  Ladislaus  igitur  10.  Kal.  Decembris  hora  circiter  12.  noctis  egrotare45 

E.  boh.  70.  cepit.  Sederat  in  iudicio  rex  neque  de  more  suo  indutus  prod i erat, 
linia  tantum  indumenta  susceperat  et  desuper  persicum  habitum,  quern 
vocant  schubam.  Tristem  vultum  notavere  omnes.  Id  signum  pre- 
sagientis  egritudinis  iudicatum.  Dimisso  tribunali  cenavit  inter  purpuratos 

*  equidem  Hs.     b  fehlt  Hs.  und  Druck.     c  coruis  Ha.    d  petituram  50 
Hs.    °  qui  Hs. 


—     817     — 

composite*  et  gravi  sermone  usus.  Post  multam  Doctem  in  cubiculum 
ductus,  oblatas  rapulas,  que  apud  Bohemos  dulcissime  sunt,  avide 
comedit  siceramque  bibit.  Sermones  haut  quaquam  tristes  inter  cubi- 
cularios  miscuit.  Priusquam  lecto  decumberet ,  oracionem  de  more 
5  apud  superos  habuit.  Qua  finita  gravatum  se  dixit  et  stomachuni  vehe- 
m enter  dolere.  Cui  unus  ex  cubiculariis  nacione  Bohemus:  Ascende, 
inquit,  stratum  ;  dolorem  somnus  excludet.  Paruit  rex,  quieti  se  tradidit. 
Cumque*  ad  horam  dormivisset,  vocato  iterum  cubiculario  [F.  103]  vim 
doloris  *>,  qui  sensim  cresceret,  intollerabilem  esse  ait.    Ille  nihil  somno 

10  melius  affirmat.  Regi  nulla  quies  dabatur.  Ne  tamen  cubiculariis 
mole8tus  esset,  dolorem  in  diem  tacitus  pertulit.  Turn  medici  accersiti, 
quod  suarum  parcium  erat,  desperata  salute  fecerunt.  Georgius  et  ipse 
vocatus.  Ad  quern  rex:  Tua  mihi,  Georgi,  iam  pridem  cognita  fides 
spectataque  virtus   est.    Mihi   moriendum   est.    Begnum   in   tua  manu 

15ent.  Duo  ex  te  peto,  alterum,  ut  provinciales  iuste  regas,  pupillis,  viduls 
imbecillisque  rectum  iudicium  patrociniumque  ne  subtrahas,  alterum, 
ut,  qui  mec  secuti  sunt  ex  Austria  ceterisque  provinciis,  in  patriam 
suam  inviolatos  remittas.  Hoc  mihi  supremum  beneficium  ne  deneges. 
Turn  rex     apprehensa    manu:    Aye,    inquit,    promitte,   quod    cupio!     Si 

20feceris,  que  iubeo,  deum  propicium  tibi  redd  am.  Neque  enim  ita  vixi, 
ut  celum  mihi  denegari  putem.  Pro  celestibus  t  err  en  a  relinquo;  tu 
cave  postulatis  adversari!  Deditque  fidem  facturum,  quod  rex  im  per  asset. 
Finito  sermone  intromissis  sacerdotibus  de  curacione  anime  actum, 
christiano    more    sacramenta    exhibita.     Rex    or n amenta   sua   Pragensi 

25  ecclesie  legavit  iussitque  crines  in  auri  modum  fulgentes,  ne  qua  super- 
esset  vanitas,  amputari.  Id  ministri  neglcxere.  Ubi  anima  egra  amplius 
dimorari  non  potuit,  sacram  candelam  peciit  eamque  manu  prehendit 
et  intuens  salvatoris  y magi n em  crucifixi  oracionem  dominicam  dicere 
oraus     ad    finem    usque    perduxit   pronunciatisque   verbis    ultimis:    Sed 

30  libera    nos    a   malo ,    nihil    amplius    locutus    mortalis    vite   lumen    reli- 
quit.  [F.103'J  Ladislaus   nobilissimus    adolescens  18  natus  an  nos  intra 
36  horas,  postquam  egrotare  cepit,  extinctus  est  in  die  S.  Clementis  anno  Chr.  Stams. 
Christi  1457. 

Mortem  eius  alii  morbo,  alii  veneno  imputavere.  Medici  theu tones,  j£  Silvio, 

35  quorum  potissima  corporis  cura  fuit,  in  Austriam  reversi  palam  dixere,  H.  boh.  71. 
quam  primum  egrotare  rex  cepisset,  se  vocatos  manifesta  mortis  et 
veneni  signa  comprehendisse  neque  ausos  in  aliena  terra  manifestare, 
que  viderant,  timuisse  potenciam  eorum,  quorum  scelere  rex  periisset, 
regi  clam  aperuisse  omnia,  respondisse  ilium  non  ignorare  toxicum 
datum,  ailencium  imperasse,  ne  regie  morti  suam  adicerent. 

40  Regni     proceres  extincto  rege  in  magno  merore  fuisse  constat c  et 

publicum  toto  regno  luctum,  qui  ad  7.  Kal.  Decembris  continuatus  est. 
Tunc  regia  pompa  peractis  exequiis  defuncti  corpus  in  sinu  proavi  sui 
divi  Caroli  Romanorum  imperatoris  sepultum.  Circumveccio  per  urbem 
more   maiorum   neglecta.    Mathias   Huniadis   filius  ex    Wienna   ductus, 

45  qua  die  rex  obiit,  Pragam  applicuit  atque  in  potestate  Georgii  factus 
est.  Nee  diu  postea  rex  Hungarie  designatus  magnis  sponsionibus 
dimissus  e  carcere  volavit  ad  regnum.  Advene,  qui  Ladislaum  secuti 
fuerant,  suam  quisque  domum  pecicre. 

»  Cunque  Hs.    b  dolorem  Hs.    c  fehU  Hs. 
Quellen  u.  ErOrterangon  N*.  F.  III.  52 


—     818     - 

Quinque  apices:  A,  d,  c,  i,  p,  quos  indubie  spirante 
paraclito  elegerat,  ipsemet  detexit:  Aroo  deum,  clerum, 
iusticiam,  pacem. 

[F.  104]  Defuncto  itaque  Ladislao  rege  serenissimo  etc. 
ducatus  Austrie  Leopoldi  senioris,  fratris  proavi  sui  Austrie  5 

Tab.  a.  d  3.  olim  ducis  tercii  Alberti,  nepotibus  cessit.  De  quo  Leopoldo 
et  eius  prole  ac  gestis  hoc  loco  uunc  secundum  ordinem 
dicendum  est. 

2.  lot.  Ausx.  Leopoldus  dux,  cui  in  divisione  cum  fratre  suo  Alberto 

tercio  duce  Austrie   Stiria,  Carinthia,  Carniola,    Alsacia,  Tirolis   etlO 
BuTgOvia  cessit,1    Viridim  filiam  Barnabovis  principis  Mediolani 
uxor  em  duxit.  Ex  qua  Wilhelmum,  Leopoldum,  Ernestum  et  Fridericum 

Tab.  CI.  d  3.  filios  et  Elizabet  filiam  genuit. 

*Huius  temporibus  annoChristi  1381.  communitas  rusti- 
corum  in  villa  dicta  Swica 8  sita  in  montanis  ultra  Alsaciam  15 
versus  Lombardiam  seu  Subaudiam  cum  suis  adherentibus 
hinc  inde  in  eisdem  montanis  per  longum  passum  coniunctis 
opidis,  videlicet  Pern  in  Nuchtland*4  et  Luceria  ac  ad 
Heremitas  B.  Marie5,  isti  conglobati  et  concordati  simul 
iugum  subieccionis  dominii  ducum  Austrie  penitus  tunc  ab-20 
iecerunt,  ymmo  diffidarunt,  ut  quidam  dicunt,  duces  Austrie. 
Porro  ista  apostasia  seu  rebellio  sumpsit  inicium  ex  malo 
regimine  officialium  ducum,  ymmo  negligencia  et  inadver- 
tencia  principum,  qui  non  prospiciunt  per  se,  quid  terris, 
quid  populis  suis  opus  foret  aut  ubi  sit  defectus  in  utilitatibus  25 
reipublice  necessariis  ,  sine  quibus  eciam  respublica  non 
potest  crescere  aut  subsistere,  [F.  104 J  quandoquidem, 
dum  principes  nimis  bene  et  plus,  quam  oportet,  credunt 
suis  castellanis,  prefectis,  iudicibus  et  aliis  quibuscunque 
officialibus  contra  pauperes  vel  communitates  opidorum  et30 
villarum  committentes  sibi  subditos  ad  regendum,  qui  post- 
quam  habuerint  dominium,  asperiores  sunt  pauperibus  quam 
ipsemet  dominus,  non  pascunt,  sed  tantum  continue  absque 
domini    iussu   et  utilitate   tondunt,  ymmo   usque    ad  vivam 

*  80  Hs.  35 

1    Vgl.  obeti  S.  790, 2. 

*  Die  folgenden  Abschnitte   iiber  den  Sehweixerkrieg    und  besonders 
die  Sempacher  Schlacht  stammen,  sotoeit  ate  nicht  aus  Konigshofens  Chronik 
entlehnt  sind,   aus  unbekannten  Quellen   und  enthaUen  manche   Angabe, 
die  anderstco  nicht  vorkommt.    Den  ganxen    Bericht  Arnpecks   hat    ab-iO 
gedruckt  Theod.  vonLiebenau,  Die  Schlacht  bei  Sempach  (1886),  S.  190—193. 

*  Schwyx. 

*  Uchtland. 

*  Eineiedcln. 


—     819     — 

carnem  et  ossa  corrodunt,  unde  generatur  impaciencia,  hide 
murmur,  contradiccio,  inobediencia  et  rebellio.  Eciam  post- 
quam  pauperes  fidem  habent  de  bonitate  principis  aut  piam 
querimoniam  principi  offerre  volunt,  isti  officiates  aut  qui- 
5libet  eorum  apud  principes  habet  suum  advocatum  aut  duos 
vel  diligunt  munera  et  retribuciones,  odium,  iniusticiam  et 
pauperes  impediunt,  quantum  valent,  ne  ad  presenciam  prin- 
cipis pauperes  cum  suis  querimoniis  attingant,  et  sic  remane- 
bunt  sine  consolacione  in  inobediencia  et  rebellione,  postquam 

10  occulte  radices  longas  acquirunt  et  plerumque  in  publicum 
pullulant,  ut  hie  contigit,  ut  communiter  narratur.  Fuit 
enim  ille  princeps  Leopoldus  senior  dux  Austrie,  pronepos 
regis  Rudolfi,  pius  et  mitis  et  quasi  instinctu  nature  propheta 
sibi    ipsi   mali   futuri.    Non   semel    dixerat  suis  astantibus, 

loantequam  hec  dissensio  fieret:  Ei,  propter  pium  deum  ad- 
mittatis  pauperes  nostros  venire  coram  nobis,  ut  suos  pro- 
ponant  defectus.  Illis  vero  [F  105]  superbis  et  arrotrantibus 
alia  et  alia  inferentibus  et  illos  oppressores  pauperum  con- 
tinue et  fortiter  excusantibus  dixisse  fertur  principem:  Vos 

20domini,  vos  domini,  aliquando  ducetis  nos  et  vos  in  incon- 
veniens  et  damnum,  de  quo  una  nobiscum  lugebitis.1 

Itaque  non  multo  post  ista  rebellio  et  coniuracio 
rusticorum  seu  communitatis  hodie  dictorum  Switensium 
secuta    fuit.    Unde    in    principio    quidam    satellitum    ducis, 

25  satis  ut  audiebantur  vel  videbantur  audaces,  consuluerunt 
duci  Leopoldo,  ut  mitteret  100  vel  200  equestres  ibidem, 
ut  rebelles  compescerent  et  ut  officiates  domini  ducis  re- 
gerent,  ut  consueverant.  Qui  cum  venissent  iliac  et  verba 
dura   in    illos    submitterent,    illi   conglobati    omnes    in    ore 

30gladii  occiderunt.  Quod  factum  nobiles  plus  propter  se  et 
suos  amicos,  qui  perierant,  pessime  actum  hinc  inde  fabu- 
lantes  et  magnum  tanto  principi  fore  vituperium  talem  vio- 
lenciam  non  vindicare.  Insteterunt  itaque  plurimum,  ut 
dux  contra  ipsos  exacerbatus  eis  in  simili  violencia  occurreret. 

35  Postquam  autem  multis  vicibus  huiuscemodi  vindicte  faciende 
unum  medium  invenirent,  ait  suis  dictus  princeps  consulibus: 
Omne  illud,  quod  in  hoc  facto  audetis  consular],  scitote, 
quia  usque  ad  mortem  prosequimur  eciam  in  propria  persona. 
Tunc  illi    atroci  et  feroci  animo  dixerunt:  Congreget*  vestra 


L/ov 


40  *  Congregret  Hs. 


Vgl.  Brandts ,  Tirol  unter  Friedrich  von   Oesterreich.  S.  6. 


—     820     — 

magnificencia  [F.  105']  omnem  nobilitatem,  que  in  dominiis 
vestris  degit.  Sed  et  de  aliis  principatibus  auxiliarios  in- 
dubie  pluriraos  inveniemus,  ut  hos  protervos  rusticos  edo- 
memus\  Audito  itaque  consilio  suorum,  quia  non  esset  aliud 
in  facto,  nisi  ut  gladio  Suitenses  reducerentur  sub  dominio5 
antiquo,  ex  quo  non  seme],  ut  indubie  creditur,  pius  princeps 
raansuete  et  pie  illos  requisierit,  cum  non  vellent  pacifice, 
saltim  subicerentur  gladio  cedente. 

Magnum  igitur,  fortem  et  electum  exercitum  congregan 
fecit   non    solum    in    suis    dominiis,    sed  et   de  Brabancia,  10 
Holandia,  Lothoringia,  Rheno,  Suevia  ac  Bavaria  maximam 
et  fortem  nobilitatem  suo  stipendio  adduxit.     Et  congregatis 
suis   in    campis    circa  Basileam   cum   iam   dudum   eos   iuxta 
morem   diffidasset,   minime    sunt  egressi  ad  pugnam,    sed  in 
abditis  et  speluncis  ac  petris  inoncium  se  tutati  sunt  dicentes,  15 
quia,  si   vult    nobiscum  pugnare,    veniat  ad  nos.     Ingressus 
Konigah.  827.  igitur  intra  ipsorum  clausuras  forti  potencia  volens  opidum  Sempach 
vi  et  sturma  reaccipere    vel  saltern  segetes  ibidem  deatruere.     In  eodem 
eciam  opido  plures  Suitenses  pro  custodia  positi  erant.     Quocirca  cives 
de  Luceria,  Suica,  Ura   et  Underwalden    cum  2000  peditum  annatoruni20 
iliac  venerunt  feria  2.1  post  S.  Udalrici.     Cum  hostis  hostem  conspexisset, 
llli    [F.  106]   acies   suas   ordinarunt.     Dux  vero  et  sui  fervidi  ad 
pugnandum  descendentes  de  equis,  ut  pedestres  pugnarent,  commiserunt 
equos  6UOS  clientulis  suis  et  sine  ordinacione  in  hostes  irruerunt.     Plures 
eciam   iuvenes    nobiles  ibidem  miliciam  sua  audacia  acquirere  optabant.  25 
Commissum    est   itaque   bellum    acerrimum,   etdiuex  utraque  parte 
fortiter   est   pugnatum  in  piano  campo  ante  Sempach  in  magno  fervore 
estus  diei. 

Videntes  igitur  hi,  qui  in  montibus  expectabant  exitum, 
quia    sui    iam    pene    deficerent,    miserunt  in    fundis  lapides3o 
contra  populum   ducis   quasi   imbrem    de   celo  et  hoc  modo 
magnum  damnum   tam   in    hominibus  quam  iumentis,   id  est 
equis,   fecerunt.     Sed    et  semitas  evadendi  cunctis  ingressis 
precluserunt  et  maguos  postea  de  alto  moventes  ac  volventes 
lapides   et  saxa   ingencia   sicque  talibus   armis   in   decuplo35 
plures   interemerunt  quam  lanceis  aut  gladio.     Audiens  ita- 
que dux,  qui  longe  aberat,  quia  sui  nimia  cede  mactarentur 
et  iam    pcne  omnes  corruissent,   dixit:   Sit  nobis  deus  pro- 
picius,  quia  hodie  non  abscedemus,   sed   aut   vincemus  aut 
cum   nostris  fidelibus  baronibus  et  militibus  moriemur.     In- 40 
gravatum  est  igitur  belllim,  sed    quia  estus  maximus  eiusdem  diei 
Konigsh.828.et  labor   in   armis    fecit  nobiles    deficere.     Quod  videntes  illi,   qui  aduc 

a  edomamus  Hs. 
1  9.  Juli  1386. 


—     821     — 

in   equis   erant  —   inter a    hOS   fuit   comes l    — ,    et    clientuli,   qui 
equos  suorum  dominorum  conservabant,   simul  fugam  inierunt. 
Predicti  itaque  [F.  106']  egregii  et  strennui  milites  coangustati 
undique  belio   egressi  ad   suos   clientulos  pro  equis  suis  clamabant 
5dicentes  vulgariter:    Ros  her!  Hengst  her!    volentes  vitam 
redimere  fuga,  sed  cum  equos  invenire  pot  erant  minlme,  ab  hostibus 
mactantur.    Nullus    in    ea    pugna    captivabatur,    sed    Omnes    inter- 
ficiebantur.  Terminatum  est  igitur  crudele  et  funestum  bellum 
ipso  die  lune  7.  Id.  Julii  anno  Christi  1386.  cesis  200  ex  Sui- 
10  teDaibus,  ex  parte  ducis  400  de  pocioribus.  Quorum  nomina  sunt  hec : 
2Leopoldus  senior  dux  Austrie,  Stirie  etc.,  Johannes 
comes    de   Ochsenstain,    prepositus   Argentinensis    et   lant- 
gravius  in  Alsacia   dicti  ducis,  Otto  marchio  de  Hocbberg, 
Johannes  comes  de  Furstenberg,   duo  comites  de  Tierstain, 
15  Johannes   dominus   in  Hasenburg,   Fridericus  de  Munsteral, 
niger    comes    Zolrensis,    Waltherus    de    Decke,    Waltherus 
de    Geroltzegk,   Martinus    de   Randegk,  Otto    de  Walburg, 
duo    de   Greyffenstain,    duo    de   Stauffen,    N.    de  Singnaw, 
Albertus    de   Rechberg    miles,    Ulricus    de   Gerberg,    duo 
20  de  Klingen,    duo  de  Andelaw,    tres  de  Ratzenhausen,   tres 
de  Werenfels,  tres  de  Rotberg,  [K  107]  Merlinus  de  Flachs- 
langen,   duo   de  Hadestat,  duo  Snebelini  de  Freyburg,  duo 
Waldner,    Johannes    de  Schonaw    et   gener    eius    Johannes 
de  Grtinnenberg,  N.  de  Landesperg,  Otto  Trucbsas  de  Wal- 
25purg   miles,  Bruno  Gussen   miles,   Gotfridus  Mulners  miles, 
Albertus   de  Mulinen  miles,  Rudolfus  de  Hunenburg  miles, 
Albertus    de   Liechtenstain   miles,    Johannes    de    Randegk 
miles,  Hainricus  de  Schellenberg  miles,  Hermannus  Gussen, 
Rudolfus  de  Vemach,    Ulricus  de  Tierberg,  Johannes  Felix, 
30  Johannes   Hilwars,    item   milites    ex  Athesi :    Fridricus   de 
Greyffenstain  miles,  Wilhelmus  de  End  miles,  Petrus  deAneberg 
miles,  Petrus  de  Slandersperg  miles,  Hilprandus  de  Weyssen- 
bach  miles,  Nicolaus  Gotz  miles,  Hainricus  Kals  miles,  Petrus 
de  Morsperg    miles,   Fridricus  Tarraws,   Conradus  Hofmen, 
35  Nicolaus  Hawiser,  Otto  Alius  eius. 

*  inter  —  comes  am  Rand  mit  Einfiigungsxeieken. 

1  Oemeint  i*t  der  Oraf  von  Zollern,  den  die  Klingenberger  Chronik 
nennt;  vgl.  Konigsh.  828,  Antn.4.    In  der  obigen  plbtxlichen  Erwahnung 
dee   comes    liegt  ein  vereprengtes  Bruchstuck  einer  nicht  feetxustellenden 
40  Quelle  vor. 

*  Der  erste  Teil  dee  folgenden  Verxeichnisses  stimmt  me*et  mit 
Konigsh.  uberein,  der  xwette  Ted  tceicht  aber  betrachthch  ab,  so  does  fiir 
doe  game  eine  andere  unbekannte  Quelle  anxune»'tmen  sein  durfte.  leh 
unterlastc  Verbesttrungcn  der  in  der  He.  bfters  verunstaltelen  Namen. 


—     822     — 

Konigsh.  830.  Item   fiDito   bello  Suitenses  dederunt  pacem  ad  interfectos  sepe- 

lieDdum,  eed  propter  estum  maximum  tunc  temporis  cddavera  virorum 
et  equorum  vehementer  fetebant.  Quam  ob  rem  difficulter  corpus 
ducis  repertum  est.  Quod  cum  aliis  60  1  in  monasterio  Kunigsfelden 
•epelitur.  [F.1074]  Aliorum  denique  nobilium  60  vel  quasi2  *d  5 
proprias  suorum  maiorum  sepulturas  sunt  devecta  corpora.  Postea 
magna  fovea  in  campo  belli  facta  est,  in  qua  reliqua  corpora  humata 
simul  sunt.     Dei  nee  pe  super  ea  parva  capella  constructa  fuit. 

Ferunt   quidam   tantam  nobilium   multitudinem   inter- 
emptam,    ut    pluribus   depost  annis  quasi   vacue   vise   sunt1** 
curie  principum  nobilibus  et  inclitis  viris.8     Et,  ut  1111  volunt, 
ex    utraque  parte  die  ilia  interfecta  sunt  plus  quam  60  000 
kominum.    Quod  taraen  vix  credo. 

Dicunt    quidam,   et   credibile  est,   quod  1111  rustici  seu 
communitas  non  intendebat  mortem  principis,  et,  si  in  bello  1& 
fuisset  cognitus,  erat  apud  eos  diffinitum,  ne  interficeretur. 
Quod  pie  credendum  est  propter  viri  bonitatem,  qui  nemini 
querebat  obesse,  sed,  quantum  in  se  erat,   omnibus  prodesse. 

Huius  principis  memoria  diebus  lune  in  predicto  mo- 
nasterio Kunigsfelden  his  vulgaribus  verbis  habetur :  Memen-  20 
tote    propter  deum    nostri   graciosi   domini   ducis  Leopoldi 
apud  Sempach  in  sua,  pro  suis  et  a  suis  occisi  hie  sepulti. 
2.lat.Aus%.  Hie    dux   Leopold  us    valde    odivit    phitones   et    phitonissaq    et 

multos    comburi    fecit.      Huic    consensu    regis    Hungarie    Ludo?ici    e 
Venetorum  sese    donabant  Frigulienses.    Sic  venit  cum  magno  exercitu  25 
ante  Tervisium  et  intromissus  est  et  accepit  terrain.    Franciscus  a u tern 
Paduanus  senior  venit  in  obsidionem  Tervisii  et  ibi  fix  it  turres  et  pro- 
pugnacula.    Ad  quern  compellendum  Leopold  us  posito  in  civitate  [F.  108  ] 
capitaneo  exivit  de  civitate.     Sic  Franciscus  recessit.     Leopoldus  ivit 
in  Athesim    pro  populo.    Franciscus  revenit  in  obsidionem.    Leopoldus.  30 
retro  cessit  ad   eum  propeUendum.    Sic   iterum   recessit    et  ita  tociens 
reiteravit,    quod   raultis   suis    consumptis   modicum  diviciarum  habuit 
Sic  ci  vita  tern  Tervisium  Francisco  vendidit  et  marchiam  duasque  ci  vita  tee 
Voltros  et  Sibidat  eidem  locavit 
Dt.  Ausx*  Sepedictus  senior  dux  Leopoldus  quatuor  reliquit  fiUos,    Wil-35 

Chr.  Stams. \xe\mum,  Leopold um  Crassum,  Ernestum  et  Fridericum,  ac  unam 
domicellam  Elizabet ,  que  et  ipsa  obiit  in  Marckduring  * B  et  sepulta 
est  Wienne  anno  Chris  ti  1391.  in  die  Johannis  baptiste. 

»  so  Hs. 

1  Kbnigsh.  a.  a.  0.:  uf  40.  40 

*  Konigsh.  a.  a.  0. :  20. 

*  Liebenau,  Die  Schlacht  bet  Sempach,  S.  193  verweist  hier  auf 
den  Bericht  des  Johann  von  Winterthur  iiber  Morgarten  (Ausgabe  von 
O.  von  Wyss,  S.  73). 

4  Cgm.  425 j  f.  17:  herzog  Lewpolt  .  .  .  der  lies  vier  sun,  Wilhalm,  45 
Lewpolten,  Ernstn,  Fridrichen. 

*  Die  Quelle:  Marck  Durnitz. 


—     823     — 

Wilhelmus  filius    Leopoldi  ducis  occisi,   dux    Austrie,    Stirie, 
Carinthie,  Carniole  etc.,  obiit  anno  Christi  1394.  pridie  Id.  Junii 
sepultus  Wienne    ad  8.  Steffanum.    Uxor  filia  Caroli  regis  Apulie  sine  Tab.  Cl.d3. 
liberie. 
5  Leopold u 8  iunior,   natus  Leopoldi  senioris  occisi,    coniugem 

habuit    ducipsam  Burgundie,  patri  successit  indominiis,  statuit  genitorem  Konigsh.  830. 
vindicare  congregans  grandem   exercitum   contra  Switenses.    Sed    facta 
pace  ad   annum   solvitur  exercitus.    Circa    finem   anni   bellum    ceptum 
est    At  Switenses  opidum  Rottenberg  ad   fundum  usque  destruxerunt. 

10  Dux  magnum  babuit  exercitum1,  et  strata  Switensibus  ex  eodem 
castro  observabantur.  Dei  nee  ps  dux  Leopoldus  Wiennam  descendit  ad 
patmum  suum  ducem  Albertum  mandans  suis  [F .  109  J  interim  beilare 
cum  Suitensibus.  Depredaciones  et  conflictus  damnaque  multa  ac  ter- 
rarum  devastaciones  per  partes  hinc  inde  fiebant. 

15  Sane    Switenses   omnes  nobiles  aut  occiderunt  aut  e 

terra  fugarunt. 

Anno  domini  1388.  post  pasca  Johannes    comes  de  Werdenberg, 831. 
Conrad  us'    comes   de  Dockenburg,  Johannes    de  Klin  gen  berg  alii  que 
quam   plures    nobiles  et    opidani  ex  dominiis  ducis  coaduuati  cum  3000 

20  armatorum  vel  ultra  in  vallem  Glaris  intrarunt  depredantes  domos  hinc 
inde.  Interea  Glarenses  et  Suitenses  quasi  1000  conglobati  obviaverunt 
dictis  nobilibus  conflictum  cum  eis  sudantes;  nobiles  enim  pro  preda 
in  domibus  dispersi  erant,  quapropter  victi  sunt  et  1200  interfecti.  Et 
Glarenses   et  Suitenses    obtinuerunt  vie  tori  am,    12   vexilla  et  pro   1000 

25  viris  arma  et  multos.  Eorum*  autem  ac  sociorum  suorum  vix  100 
interempti  fuerunt. 

Postea  Suitenses  accesserunt  ad  opidum  Wesen,  in  quo  multi 
nobiles  erant.  Qui  opidum  per  se  incendentes  recesserunt.  Venientes 
autem  Suitenses  multa  arma  et  alia  bona  in  igne  invenerunt. 

30  Statim  dehinc  cives  de  Turego  *,  Luceria  et  Suitenses  cum  sociis  832. 

castro  m  et  opidum  Raprechtweiler  fortiter  obsiderunt  et  machinis  et 
bombard  is  opidanos  et  inhabitantes  multum  molestarunt  et  ipsi 
econtra.  Inde  1.  Maii  hostes  in  terra  et  in  aquis  vi  [F.109]  potenter 
aggressi  castellum  et   eorum    60  vel  quasi 3  per  quandam   fenestram 

35  in  quoddam  cellarium  clam  intrarunt  volentes  foramina  per  murum 
facere.  Quo  comperto  cives  superiorem  cellarii  parietem  discoperierunt 
lapidibus,  bulienti  aqua  et  igne  aut  eos  efugarunt  vel  mactarunt. 
Attamen  oppugnacio  seu  sturma  aduc  vehementer  invaluit  in  utraque 
parte  cum  damno  magno.    Suitenses  ibi  200  cesi  et  300  vulnerati  sunt, 

40reliqui  cum  con  fusion  e  et  dipcrimine  ingenti  ad  propria  reverti  coguntur. 
Deinde  multi  conflictus  et  depredaciones  in  utraque  parte  acte  sunt. 
Deinum  treuge  ad  eeptennium  facte b  fuerunt  in  quadragesima  anno 
Christi  1389.4 

a  birego  Hs.     b  facta  Hs. 

45  l  Die  Quelle,  die  sagt:    wan   der   herzoge  gar  einen  grossen  zol 

do  hette,  ist  hier  unrichtig  ubersetxt. 

*    Vielmehr  Donatus ;  vgl.  Konigsh.  a.  a.  O.,  Anm.  3. 

8  Quelle:  wol  40. 

4  Merktcurdigenceise  richtige  Jahrzahl,  wahrend  Konigsh.  falschlich 
501391  angibt. 


—     824     — 

Hie  dux  Leopoldus  decollari  fecit  36  cives  Wiennenses.1 
Chr.  Stains.  Et  obiit  anno  domini  1411.  in  die  S.  Erasmi  martyris. 

2,  lat.  Ausx.  Mortuo   itaque   Wilhelmo   duce    ac    fratre    eillS    Leopoldo 

iuniore  Sine  liberis  Ernestus  et  Fridericus  fratres  diviserunt  *  terras. 
Ernesto  ce&sit  pars  inferior,  scilicet  Stiria,  Carinthia  e  t  Carniola,  Friderico  5 
pare  superior,  scilicet  Tirolis,  Alsacia,  Burgovia  etc. 

Fridericus  dux  Austrie  comesque  Tirolis,  quartus  filius 
ducis    Leopoldi    occisi   per  Suitenses,    fratri    suo   Leopoldo 
iuniori    successit.     Qui  et  rexit  comitatum  tiroleusera  tnedi- 
antibus    capitaneis.     Fuit    enim    olim    mos   omnium    ducum  10 
Austrie,  qui   etiam  ut  communiter  plures  erant  numero,   ut 
ipsorum  [F.  109']  insignia  et   domus   habitacionum  seu  du- 
calium  residenciarum  Wienne  hucusque  testantur,  et  cuncti 
Wienne  residebant  habentes  singuli  sigillatim  capitaneos  in 
terris   et  dominiis   suis,    senior  tamen   domus    Austrie,    cui  15 
in   sorte   divisionis    obvenisset   ducatus    Austrie ,    residebat 
in   castro   ut  pater   familias.     Hoc   ergo  more  antiquo  iste 
Fridericus   frater  Leopoldi   et  Ernesti   ut  sui  antecessores, 
pater  videlicet   et  avus,   quamvis  ei  in  sorte  divisionis  ob- 
venisset Alsacia  etSuevia  atque  comitatus  tirolensis,  habebat  20 
tamen  suos  capitaneos  et  officiates  in  singulis  terris,  castris 
et  civitatibus,  et  nihil  referebatur  ad  eum,  nisi  esset  publica 
diffidacio  vel  bellum  imminens  et  huiusmodi  grandia  negoci  a 
3:16.  3His  igitur  temporibus    degebat  ille  fortis  atbleta  et 

baro  provincie  athesine  prepotensHeinricus  Heinrici  deRaten-  25 
berg4  filius,  qui  alio  nomine  communiter  dicebatur  capitaneus 
de  Chaltaren  ac  magister  curie,  24  castra  bona  cum  dominiis 
eorum  habens  infra  limites  eiusdem  comitatus  variosque 
census  et  redditus  pro  ipsis  annuatim  cum  aliis  bonis  ad 
ea  pertinentibus  proventuum  20  milia  ducatorum  singulis  30 
annis.  Propter  que  bona  in  arroganciam  quandam  fuit 
erectus  contra  dominum  suum  ducem  Fridericum  quodammodo 
ipsum  parvipendens  eique,  ut  dicunt a,  non  obsecundans. 
Dux  itaque  Fridericus  hoc  sciens  tacebat  atque  dissimulabat. 

a  decuit  Hs.  35 

1  Die  Zahl  ist  ubertrieben.  Oemeint  ist  wohl  die  Hinrichtung  dee 
Wiener  Biirgermeisters  Kofirad  Vorlauf  und  xweier  ehemaliger  Stadtrats- 
tnitglieder  am  ll.Jidi  1408  \  vgl.  Weiss,  Qesckichte  der  Stadt  Wien  P,  202  f. 

1  Zeissberg  fiihrte  im  Archiv  fur  bsterreiehische  Qe*chiclUe  L  VIII,  35 
als    Quelle  fiir  jene    Teilung    Arnpeck  an ;   dafur   ist  die  von    mir  oben  40 
nachgewtesene  Quelle  einxusetxen. 

9  Der  folgende  Text  bis  dissimulabat  auch  oben  S.  336,  7  ff. 

4  Heinrich  von  Rottenburg. 


—     825     — 

1Ascenderat  enim  vice  quadam  de  [F.  110]  Austria 
in  athesinam  provinciam,  plurimis  diebus  habitabat  inBozonio. 
Contigit 2  igitur  die  quadam  ducera  egredi  de  ecclesia  paucos 
familiares    seu   nobiles   habentem   se  sequentes.    Hainricus 

5vero  baro  cum  sequendo  ducem  de  ecclesia  ab  alio  latere 
platee  incederet,  multos  nobiles  et  familiares  babuit  ipsum 
sequentes.  Quod  cum  cerneret  princeps,  festinus  eciam 
accurrit  et  ad  instar  aliorum  cum  spata  tamquam  et  ipse 
eius  familiaris  ilium  sequebatur.   Alia  quam  plurima  ridiculosa 

lOsibi  et  aliis  ostentabat,  ex  quibus  indubie  odia  et  invidie 
dietim  generabantur.  Hunc  ridiculosum  nimirum  actum  dux 
illi  Heinrico  ostendit.  Qui*  Hainricus  ex  hoc  plurimum 
confusus  tacere  non  potuit,  sed  dixit  subsannative :  Fridel, 
Fridel,    wenn    wild    du    witzig    werden?     At    dux   mox    ei 

i5respondit:  Wann  du  wirst  zu  ainem  narren,  so  wil  ich  weis 
weren,  volens  innuere  ac  dicere:  Postquam  astute  vita  te 
privabo  et  nullius  reputacionis  inter  homines  te  fecero, 
tunc  prudens  reputabor.  Quod  si  vere  factum  est,  lectoris 
iudicio   relinquo.     Hoc  unum  verum   est,   quod  sine  gladio 

20  quodammodo  et  bello  ipsum  Hainricum  in  nihilum  redegit, 
ut  infra  patebit. 

3  Tandem  dictus  Hainricus  videns  se  non  habere  dominum  336. 
graciosumb   aut   forte   magis  contemnens   ipsum    habere   in 
dominum   venit  in  Monacum    ad   duces  Bavarie  eosque   in- 

25  stanter  provocavit  ac  [F.  110']  instigavit,  quatenus  lites 
moverent  contra  predictum  ducem  Fridericum  pro  comitatu 
tirolensi,  dicens,  quod  de  iure  ad  eos  spectaret.  In  qua 
lite  ipse  Hainricus  validum  adiutorium  se  promittebat  facturum. 
Hoc  autem  factum  est  anno  Christi  1410. 

30  Post 4  festum  itaqueB.  Georgii  martyrisb  dux  Steffanus 

de  Ingolstat  tunc  senior  inter  duces  Bavarie  et  duo  duces 
germani,  scilicet  Ernestus  et  Wilhelmus,  fllii  Johannis  ducis 
de  Monaco,   ob    predictam  causam  sunt  moti  ad  bellum  pro 

*  Quod  Hs.    b  so  Hs. 

35  *  Aus  dem  etc.  oben  S.  336, 18  'diirfte  xu  schliessen   sein,  dass  der 

hier  folgende,  aber  oben  mekt  gebrachte  Text  der  gleichen  Quelle  enlstammt 
tcxe  der  vorausgehende. 

*  Vgl.  Brandts.    Thol  unter  Friedrich  von  Oesterreich,  S.  56. 

*  Der  folgende  Text  bis  S.  828,  31  auch  oben  S.  336 \  20  ff. 

40  *  Die   luterpungierung   wetcht    hier  ton  jener   der  gleichen    Slelle 

oben  S.  336, 28  ff.  icesentlich  ab.  Letxtere  diirfte  kaum  den  Vorxug  ver- 
dienen,  da  es  scheint,  als  ob  die  miniierte  Ueberschrift  S.  336, 29  an 
unrichtiger  Stelle  cingeschoben  sei. 


—     826     — 

comitate  tirolensi  et  ad  hoc  magnum  et  potentem  exercitum 
Jam  de  nobilibus  quam  de  civibus  mox  congregarunt  atque 
in  montana  progressi  usque  in  Ratenberg  devenerunt.    Dux 

357.Ernestus  retrorsum  rediit  timens  oriri  periculum  in  Monaco 
ex  eorum  absencia  propter  quoddam  verbum,  quod  tunc  5 
vulgo  insonuit.  Alii  vero  duo  Steffanus  et  Wilhelmus  cum 
supradicto  barone  Hainrico  de  Ratenberg*  unacum  suis 
exercitibus  ad  pontem  usque  in  Valersa  pervenerunt  cupientes 
ibidem  ad  Hallasb  et  ultra  progredi,  sed  ponte  deposito  et 
abiecto,  ne  ultra  transirent,  sunt  prohibiti.  Sicque  versus  10 
Ratenberg  redierunt  et  castrum  ibidem  in  via  dictum  Matczen, 
quod  domini  Udalrici  de  Frewntsperg  erat,  tunc  cum  tribus 
turmis  circumvallantes  obsederunt,  eo  quod  idem  baro  et 
miles  cum  duce  Friderico  erat  tunc  confederatus  [F.  Ill  J 
contra  duces  Bavarie.  Ibique  septem  septimanis 1  in  ob- 15 
sidione  permanserunt  et  cum  bombardis  et  machinis  ali- 
quorsum  raurum  domus  hinc  inde  in  pluribus  locis  per- 
foraverunt,  ita  quod  tam  intra  quam  extra  diversa  tunc 
damna  in  corporibus  et  rebus  reciperent.  Verumtamen  ille 
baro  de  Frewntsperg  in  exercitu  illo  multos  habuit  cognatos  20 
atque  amicos  eciam  potentes  de  Bavaria,  qui  oculte  et  tacite 
ipsum,  sua  atque  suos  fideliter  foverunt  atque  adiuverunt 
plurimaque  mala  suis  infligenda  ibidem  et  circumquaque 
pulchre  interceperunt. 

Interea  supervenit  dominus  Georius  episcopus  Pata-25 
viensis2  et  quidam  alii  viri  famosi,  qui  treugas  ac  pacem 
inter  prenominatos  duces  Bavarie  et  Austrie  aliosque  in 
lite  ilia  irretitos  fecerunt  circa  assumpcionis  beate  virginis 
festum  usque  ad  proximum  et  sequens  festum  S.  Martini 
episcopi  ad  duos  annos  futurum.  Acta  sunt  hec  anno  domini  30 
1410.,  et  sic  de  castroc  Matczen  abscesserunt. 

Igitur    circa    festum    Martini    tunc    proximum   supra- 
memoratus  baro  Hainricus  de  Chaltarn  per  ducem  Fridericum 

338.  in    predictis    treugis    ac    salvo   conductu  fuit   in   Insprucka 
captivatus   et   ibi    in  artissimis  vinculis  atque  custodiis  de-35 
tentus.     Interrogante    ipsum    duce,    cur    ipse    solus  in  toto 
comitatu    tirolensi   se   sibi    opposuerit,    eoque  respondente, 
quod  solus  et  per  se  ac  sine  causa  racionali  hoc  non  fecerit, 

*  so  lis.    b  Hallis  lis.     c  scastro  Hs. 

1    Vgl.  Straganz,  Hall  in  Tirol,  S.  64,  Anm.  1.  40 

*  Vielmehr  Erxbischof  Eberhard  III.    von  Salxburg ;    vgl.  Straganx 
a.  a.  0.  S.  64  f. 


-     827     — 

sed  ex  quorundam  aliorum  nobilium  vicinorum  persuasione 
et  confederacione  [F.  Ill']  illis  tunc  nobilibus  nominatim 
expressis.  Quibus  mox  ad  se  vocatis  et  diligenter  super 
hoc  examinatis,  illis  tamen  fortissime  negantibus  dux  in 
otantum  eos  eumque  induxit,  irritavit  et  concitavit,  quod 
idem  Hainricus  sponte  et  imperterritns  ad  duellum  se  dedit 
contra  singulos  negantes.  De  quo  tunc  satis  dux  contenta- 
batur,  ymmo  gaudebat.  Post  hec  igitur  die  statuta  unus  inter 
alios,    qui   proditi  erant,   valde  robustus  et  magnus  nobilis- 

10  que  vir  dictus  cognomine  Prandesser  cum  predicto  Hainrico 
de  Ratenberg  vel  Chaltaren  primus  duellum  iniit,  sed  ab 
illo  victus,  prostratus  atque  occisus  fuit.  De  quo  ceteri, 
qui  in  causa  ac  fama  contra  ducem  malignancium  suspecti 
habebantur,    valde  exterriti  fuerunt,   ideoque  ipsi  et  eorum 

l5amici  iniverunt  ,et  disposuerunt,  ut  ille  Heinricus  per  in- 
toxicacionem  extingueretur ,  dicentes  utique  melius  fore 
unum  solum  quam  plures  perire.  Sicque  intoxicatus  post 
parvum  temporis  spacium  defunctus  est.  Unde  et  pluri- 
morum    iudicioa  de   ipso  creditum  fuit  malam  mortem  tunc 

20meruisse  ,  quia  propriam  matrem  prius  crudeliter  occidit, 
ut  de  ipso  fuit  famatum.  Mortuo  autem  Heinrico  dux 
Fridericus  mox  omnia  castra,  dominia  ac  bona  sua  relicta 
sibi  usurpavit  eaque  in  possessionem  recepit  absque  lite  et 
magno    impedimento,   turn    quia   inb    comitatu    ducis   omnia 

25sita  erant,  turn  quia  Hainricus  heredes  et  cognatos  nullos 
habuit.    Acta  sunt  hec  anno  domini  1411. 

I K  112 J  Porro  anno  Christi  1412.  in  festo  S.  Martini 
expirarunt  treuge  inter  duces  Steffanum  Bavarie  etFridericum 
Austrie.    Ideo  dux  Steffanus  quosdam  nobiles  misit  in  Raten- 

30  berg    ad  muniendum    et   custodiendum   castrum   et   terram 
suam.     Similiter  et   dux  Fridericus  fecit  clientes  et  stipen-339. 
diarios  conducens.     Itaque  Bavari  primo  intra  limites  ducis 
Friderici    ex   alia   parte  Eni  etiam   ultra    fluvium    Hebach 
armati,  tamen  pauci  iverunt  spoliaque  et  rapinas  pauperum 

35ruralium  facere  ceperunt.  De  quo  alii  ex  adverso  irritati 
fuerunt  ac  concitati  similiaquea  facere  attentabant.  Tunc 
eciam  et  sepius  congressi  verberibus  et  vulneribus  invicem 
se  sauciabant.  Tunc  eciam  quedam  deserta  castra  prope 
Ratenberg  sita  iussit  dux  Steffanus  instaurari  et  armigeros 

40  in  eis  locari.  Que  eciam  post  modicum*  dominante  Ludovico 
seniore  dicti  ducis  Steffani   filio  sunt  iterum  deserta.     Cum 

*  so  Es.    b  terra  et  (vgl.  oben  S.  338,  29)  fehlt  Hs. 


—     828     — 

prefectis   illorum    nil  stipendii  daret,  ideo  inde  recesserunt. 
Quorum    unum   fuit    dictum    Merrnstain    et   aliud   Neydeck. 
Interea  durante  hac  lite  dux  Steffanus  plurimos  congregavit 
barones ,    milites     ac    nobiles    aliosque    satellites    diversos 
equestris*  ordinis   circiter   300,   pedestres  vero   rusticos  et5 
huiusmodi  700,   licet   male   satis   armatos.     Qui  post  festuni 
epiphanie   profecti    sunt  versus  Athesim   ex  alia  parte  Eni 
[F.  112']  ultraque   fluvium   Hebach  fugantes  et  repellentes 
omnes  de  fossatis  vallacionibusque  et  defensaculis  factis  et 
erectis   sicque  quasi    imperterriti  usque  ad  portam  civitatis10 
Hallis  accesserunt.    Nihil  autem  ibidem  ille  exercitus  facere 
potuit  mali   vel   damni,   nisi   quod  quidam  ex  ipsis    cannas 
salinarias    foris    civitatem    secuerunt    et   ruperunt.      Aliqui 
eciam    rapinas  et  spolia  diversa  sibi  acquisierunt  necnon  et 
exacciones  quasdam  in  villis  facientes,  nonnullas  quoque  villas  15 
in    toto    cremantes    et   domos    singulares   post  triduum   ad 
ducem  Steffanum  in  Ratenberg  sunt  reversi.    Quos   videns 
multum  est  commotus,  eo  quod  cum  tam  bono  exercitu  ultra 
progredi   non   tentaverantb  et   tam  exiguum,   ymmo  nullius 
reputacionis  honorem  acquisierunt.  20 

Tandem  iterum  facte  sunt  treuge  et  pax  ad  certos 
annos  inchoata  tunc  in  festo  purificacionis  beate  virginis 
Marie  et  flrmata  per  dominum  episcopum  Augustensem  et 
quosdam  alios  nobiles  viros.  Que  eciam  pax  duravit  usque 
ad  obi  turn  ducis  Steffani.  Quo  defuncto  Alius  suus  Ludovicus,  25 
340.  qui  noviter  de  Francia  venerat  ad  consilium  Constanciense, 
hereditavit,  possedit  atque  rexit  omnes  terras,  castra  et 
alia,  que  pater  suus  reliquit,  fuitque  cum  predicto  Austrie 
[F.  113]  duce  Friderico  pro  sepememorata  lite  perfecte  et 
plene  concordatus  optimique  amici  facti  expost  in  omne  30 
tempus,  quia  et  avunculi  fuerunt. 

In  concilio  Constanciensi  Sigismundus  rex  Romanorum 
Fridericum  ducem  Austrie  Tirolisque  comitem  cepit  et  vin- 
culavit,  eo  quod  papam  Johannem  clamdestine  fugientem 
a  concilio  Constanciensi  fovit  et  adiuvit,  ut  evadere  posset,  35 
atque  in  suis  castris  et  civitatibus  hunc  detinuit.  Qua  de 
re  quasdam  civitates  et  dominia  perdidit  in  Alsacia,  licet 
postea  recuperaverit.  Voluit  eciam  dominus  rex  hunc  de- 
collasse,  sed  intervenientibus  amicis  et  aliis  principibus 
iussus  est  tute  in  quodam  fortissimo  castro  super  Rhenum40 
servari,    ut    excogitaretur    caucius,    qua   pena    plecteretur. 

»  equeatree  Hs.    b  so  Ha. 


—     829     — 

Ubi  tandem  dato  et  inantea  promisso  notabili  precio  cuidam 
sibi  servienti  seu  ipsum  custodienti,  cuius  adiutorio  post- 
modum  evasit,1  scilicet  anno  domini  1416.  Fuit  autem  per 
annum  in  custodia.    Et  liberatus  mox  cepit  esse  in  discordia 

5  cum  suo  fratre  duce  Ernesto  propter  predictam  captivitatem, 
similiter  et  populus  ipsorum  in  Athesi  et  in  valle  Eni,  quia 
quidam  adherebant  uni  eorum  et  quidam  alteri.  Sed  dux 
Bavarie  Ludovicus  et  Eberhardus  archiepiscopus  Salcze- 
burgensis    fecerunt  concordiam  inter  ipsos   in    Ratenberg* 

10  circa  festum  S.  Michaelis. 

[F.  113']  Hie  dux  Fridericus  senior,  eo  quod  multum 
avarus  fuit,  ut  dicitur,  instituit  in  Athesi  et  terminis  ad 
ipsum  comitatum  pertinentibus  nova  telonia  et  plures  acciones 
singulares,    que   tarn   a   nobilibus  quam   ignobilibus  habere 

15  voluit.  Nam  et  nobilibus  eciam  vi  castra  et  dominia  abstulit ; 
patet,  quia  duobus  fratribus  baronibus  Athesis,  videlicet 
Udalrico  etWilhelmo  de  Starchenberck3,  latenter  ac  violenter 
nulla  legitima  fretus4  causa  11  bona  castra  sita  in  dicto 
comitatu,  de  quibus,  ut  dicitur,  annuatim  10000  ducatorum 

20  habuerunt.  Quorum  unum  dictum  Greyffenstain  prope  Bol- 
zanum  ipse  dux  plus  quam  per  annum  obsedit,  ultimate 
tamen  dare  oportuit  illud  propter  pestem  in  eo  vigentem 
et  continuo  invalescentem.  Alia  autem  castra  ut  Chronburg 
cum  ceteris  per    tradimenta  et  fallacias  sunt  conquisita  et 

25  in  ducis  potestatem  redacta. 

Anno  Christi  1422.,  postquam  dictus  dux  fuit  a  capti- 
vitate  liberatus ,  tunc  cepit  avaricia  plus  exestuare  et 
pecuniam  sitire  velut  ydropicus,  qui,  quanto  plus  bibit, 
tanto  amplius  sitit.    Huius  dicti  Veritas  patet,  quia  de  hoc 

30  in  Italia  et  in  omni  vicinatu  publica  fuit  confabulacio  et 
fama.  Nam  pro  extorquenda  pecunia  a  Venetis  diffidabat 
eos  faciens  claudere  vias  et  stratas,  ne  cuiquam  pateret* 
ingressus  seu  egressus  pro  mercimoniis  hinc  inde  deducendis, 
victualiumque ,    presertim    carnium    castratorum 5 ,    que    in 

35  (  F.  114]  maxima  copia  Venetis  adducuntur,  et  alia  ut  ligna 
pro  edificiis   ad  magnum  eciam  tempus  prohibens,    ita  ut 

&  pateretur  Es. 

1  Brandts  a.  a.  0.,  S.  119. 
*  Riexler,  Qeschichte  Baiertis  III,  233. 
40  3  Straganx,  Hall  in  Tirol  I,  74. 

4  Brandts  a.  a.  0.,  S.  156. 
6  Brandts  a.  a.  0.,  S.  201. 


—     830     — 

quasi  coacti  careutes  usu  talium  graciam  et  favorem  ipsius 
requirerent  notabili  summa  ducatorum  ad  minus  20  vel  30 
milium  pro  bene  veneritis.  Et  hoc  pluries  fecit  in  illorum 
annorum  spacio,  quibus  a  captivitate  supervixit.  His  autem 
modis  et  versuciis  magnum  congessit  thesaurum  pro  Alio  5 
suo  Sigismundo,  quern  ei  peperit  nobilis  ac  devotissima  eius 
coniunx  domina  Margaretha  de  Brunsvica. 
Chr.  Stams.  Anno  domini  1409.  in  die  sanctorum  innocentum  obiit  Elizabet 

filia  Friderici  ducis  Austrie,  neptis  serenissimi  principis  domini  Ruperti 
regis  Romanorum,  comitis  palatini  Reni.  10 

Eodem  anno  die  3.  sequent!  in  die  S.  Silvestri  obiit  domina 
Elizabet  conthoralis  prefati  domini  Friderici  ducis  filiaque  excellentissimi 
regis  Ruperti  prenominati,  que  in  monasterio  Stambs  una  cum  filia 
predicta  honorifice  est  sepulta,  prout  eius  regiaoi  decuit  dignitatem. 

Anno    domini  1424.  obiit  Margareta  filia  domini  Friderici    ducis  15 
Austrie,  comitis  Tirolis. 

Anno  domini  1426.  in  die  S.  Juliane  obiit  Wolfgangus  filius 
iamdicti  ducis  Friderici,  qui  una  cum  sorore  sua  Margareta  supradicta 
in  dicto  monasterio  Stambs  sunt  sepulti. 

Anno  domini  1427.   feria  6.  ante  [F.1144]  Mathie   apostoli  obiit  20 
Hedwigis  similiter  filia  iamdicti  ducis  Friderici,  que  una  cum  predictis 
in    « Stambs  honorifice  est  sepulta. 

Anno  domini  1432.  in  crastino  S.  Laurencii  obiit  nobilissima 
domina  Anna  de  Brunsvica,  secunda  conthoralis  dicti  ducis  Friderici, 
que  in  novo  sepulchro  ibidem  est  sepulta.  25 

AnnoChristi  1439.  in  nativitateS.  Johannis  baptiste  inlnsprucka 
diem  clausit  extremum  nobilissimus  princeps  Fridericus  dux  Austrie 
comesque  Tirolis,  vir  spec tabi lis  ac  preclarus,  humatus  in  dicto 
monasterio  Stambs  in  novo  sepulchro. 

Quo   defuncto    supervenit    in    brevi    Fridericus   iunior,  30 
dux  Austrie,    e  proximo  electus  in  regem  Romanorum,   fra- 
truelis   ipsius   ducis    Sigismundi,   et   abduxit   ipsuin   puerum 
Sigismundum  secum  in  Stiriam   cum  rebus  et  thesauris  suis 
plurimis  tenuitque    ilium  penes  se  annis  aliquibus  in  tutela. 

Anno  Christi  1443.  in  provincia  athesina  in  comitatu35 
tirolensi,  cuius  regimen  administrabat  Fridericus  rex  Roma- 
norum, dux  Austrie  etc.,  tarn  nobiles  quam  populares  intra 
et  extra  civitates  confederati  ac  uniti  fuerunt,  ymmo  con- 
cordarunt,  ut  ipsorum  hereditarium  dominum  ducem  Sigis- 
mundum filium  quondam  Friderici  senioris,  ducis  Austrie,40 
Stirie  etc.  ac  comitis  Tirolis,  evocaverunt  ad  sedes  paternas 
et  a  dicto  Friderico  rege,  qui  ipsum  in  tutela  et  custodia 
[F.  115]  aliquibus  annis  habuerat,  postularunt,  ex  quo  iam 
dudum   annos   pubertatis  attigerat.     Auditis   his    Fridericus 

a  im  Hs.  45 


—     831     — 

rex  turbatus  omnia  recusavit.  Ideoque  illi  audientes  severi- 
tatem  regis  et,  quod  iustis  petitis  annuere  nollet,  conglobati 
fortiter  et  animose  tarn  contra  regem  quam  fratrem  suum 
Albertum  erigere  se  ceperunt  et  notabilem  exercitum  con- 
5gregare.  Et  primo  Tridentum,  deinde  aliqua  castra  obsidione 
satis  dura  cingere,  sumptis   armis    prefectos    provincie,   quos    cesar  E.  Silvio, 

instituerat,  deiecerunt   et  ad  regem  vacuis  manibus  remiserunt,  EuroPa  9  3- 
officia   patrie  et  singula  ad  rempublicam  pertinencia  per  se 
pertractarunt  nee  aliquem  ammodo  ex  parte  regis  in  comitatu 

10  acceptare,  quousque  eorum  ducem  et  dominum,  ut  tenebatur, 
eis  presentaret. 

Itaque  anno  sequenti l  circa  medium  quadragesime 
populus  ille  tirolensis  communi  consilio  primum  obsiderunt 
Tridentinum  castrum  sive  domum  episcopalem  satis  dure  et 

15  acriter  bombardis  et  machinarum  instrumentis  impetentes  illud, 
cuius  eraut  subditi,  in  fide  cesaris  perseverantes  ac  demum  obside- 
runt  eciam  civitatem  destructo  monasterio  predicatorum  in 
parte  circa  pontem  Athesis  et  pontem  combusserunt  et  aliud 
magnum   monasterium    ultra    aquam    situm   sive    abbaciam. 

20Erant  autem  duo  militares  intra  Tridentinum  castrum  ex 
parte  regis,  qui,  ut  satisfacerent  fidei  sue  seu  iuramento 
fidelitatis  regi,  aliquo  mo<lo  se  [F.  115*  J  simulabant  defendere 
et  vim  vi  repellere,  sed  nihil  erat  in  facto.  Illi  quoque 
deforis  non   nitebantur   destruere  civitatem  aut  arcem,   sed 

25tantum  in  terrorem,  ut  civitas  eis  concors  esset.  Rex  auditis 
destruccionibus  monasteriorum  et  tantapopuli  furia  miseratus 
vel  terrore  perculsus  iubet  civitatem  et  arcem  reserari. 
Quod  et  postmodum  pluribus  pactis  seu  promissionibus  intra 
muros  interpositis    factum   fuit.      Nam   anno    domini   1446. 

30  ipse  Fridericus  rex  etc.  ducem  Sigismundum  aliquibus  no- 
bilibus  et  officialibus  in  Athesim  ad  regendum  populum  et 
comitatum  suum  tirolensem  presentavit. 

Sigismundus  dux  Austrie  coinesque  Tirolis,  filius  ducis 
Friderici    senioris,    ex    tutela    regis    Friderici    in   Athesim 

35  presentatus,  ut  supra  iam  dictum  est,  cepit  regere  comitatum. 

Huius    temporibus   anno   domini    1447.    magna   sedicio 

seu   discordia    orta  fuit  inter   cives   in   Hallis.     Ex   quibus 

aliqui    fuerunt  capti  et  de  terra  seu  comitatu  expulsi,   pre- 

sertim  illi,  qui  sedicionem  inceperunt.2 

40  '  1444. 

2  Bei  Straganx,  Hall  in  Tirol,  S.  J 06  ff.,  ist  diese  Angabe  auf- 
falUnierweise  nicht  beriicksichtigt. 


—     832     — 

Eodem  eciam  anno  in  ebdomada1  ante  dorainicam  Pal- 
marum  eadem  civitas  Hallis  fuit  per  ignem  quasi  miraculose 
combusta  et  maxime  desolata  per  totum  preter  salinam, 
ubi  perierunt  eciam  plures  homines. 

Hie  Sigismundus  dominam  Eleonoram  flliam  regis  Scocie  5 
in  uxorem  duxit. 

Item  Wienne  in  magno  foro  apud  Carmelitas  dux  ipse 
et  Ladislaus  Huniadis  comes  Biztricensis  acutis  hastis  simul 
luserunt,  duxque  ipse  tunc  cecidit  me  presente  1456. 

[F.  116  J  2Anno  domini  1460.  Nicolaus*  tituli  S.  Petri  10 
ad   vincula  presbyter  cardinalis   et   ex   dispensacione  sedis 
apostolice  episcopus  Brixnensis  dum  cure  dicte  sue  ecclesie 
intenderet    et  in   castro  Bruneck    sue  Brixinensis   diocesis 
ad    ecclesiam    eandem   pleno  iure  spectante  resideret,    per 
Sigismundum    Austrie    ducem   hostiliter   primo  per  suos   in  15 
aurora  diei  pasce 3  in  dicto  castro  obsessus  fuit.    Et  castro 
ipso    pro    eodem    nomine    ipsius    Sigismundi    recepto    idem 
Sigismundus   die    sequenti    prefatum    cardinalem   missis   ad 
eum  duobus  tubicenis  suo  et  omnium  suorum  nomine  publice 
diffidavit   atque   cum  magna  armorum  copia,   bumbardis  et20 
aliis  bellicis    instruments   eundem  cardinalem  tunc  in  arce 
dicti    castri  existentem  immaniter    et  hostiliter  valde    fuit 
persecutus,    quousque   ipsius   cardinalis   personam  in   suam 
redegit  potestatem,  et  sic   diebus   multis  tenuit.     Et  infra 
dies  illos  quoddam  castrum  nomine  Tauffers  necnon  et  nota-  25 
bilem  pecuniarum  quantitatem  obligacionisque  litteras  plures 
ab  eodem  cardinali  et  capitulo  Brixinensi  extorsit  ac  damna 
multa  sibi   et  suis   intulit.    Que   summa  35  000  florenorum 
transcendere  dicebatur.  Eapropter  papa  Pius  de  his  plenius 
informatus   habito    super   eisdem    maturo    consilio,   cum    ex  30 
superabundant!   et  de  mera   gracia  moniti   fuissent,   ipsum 
Sigismundum  et  omnes  complices  suos  omni  honore  et  dignitate 
privavit    ac    excommunicacionis    maioris    sentenciam    iuxta 
constitucionem  felicis  recordacionis  [F.  116']  Bonifacii  VIII., 
que   incipit  Felicis   contentas,  terras  quoque  et  per  ipsum  35 
et  alios   predictos   occupatas  et  possessas,   quecunque,  ubi- 
cunque   et  in  quibuscunque    diocesibus  consistant,  et  omnia 

a  Nicolaus  Cusa  Aventinus  am  Rand. 

1  26.  Marx  bis  1.  April.    Der  Brand  fand  am  30.  Marx  1447  stall  ; 
Straganx  a.  a.  0.,  S.  106  f.  40 

2  Zum   folgenden   Absehnitt   vgl.  J  tiger,  Der  Streit  des   Cardinals 
Nicolaus  von  Ousa  mit  dem  Herxoge  Sigmund  von  Oesterreich  1I>  8  ff. 

■  13.  April. 


—     833     — 

alia  loca,  ad  que  eos  vel  eorura  aliquem  declinare  et  quam 
diu  moram  inibi  trahere  contigerit,  ecclesiastico  et  strictissimo 
interdicto  fore  supposita  secundum  iuris  processum  declaravit. 
Acta  sunt  hec  Senis,  ubi  tunc  curia  fuit  propter  pape  pre- 
5  senciam,  anno  domini  1460.  6.  Id.  Augusti.1  Post  cuius 
siquidem  sentencie  promulgacionem  et  publicacionem  multa 
pericula  et  damna  plura  clero  et  populis,  maxime  in  Bavaria, 
subsecuta  fuerunt.  Verura  anno  domini  1464.,  cum  iam  pre- 
fatus  Sigismundus  cum  suis  adherentibus  excommunicacionis 

tosentenciam  per  quatuor  annos  cum  maximo  terre  sue  detri- 
mento  sustinuisset,  Pius  summus  pontifex  paulo  ante  mortem 
suam  eum  et  sibi  adherentes  absolvit2  et  plenarie  restituit 
exceptis  presbyteris 8,  qui  interdictum  non  servarunt.  Quod 
cum  cautela  speciali  est  omnibus  clericis  pro  futuro  caven- 

15  dum  et  notandum,  ne  alicui  simile  contingat. 

Ea  terapestate  Sigismundus  dux  tria  bella  secundum 
quosdam  per  cesarem  sibi  subordinata  cum  Suitensibus 
sudavit.  Coactus  enim  fuit  per  eos  ad  exiendum  terram 
athesinam   armata  manu  ad  defensandum  castra  et  alia  sua 

20  opida,  que  ipsi  Suitenses  nitebantur  sibi  adimere. 

Quadam  vice  imperutor  pro  novo  anno  Sigismundo, 
ut  sit  archidux,  privilegium4  misit.  [F.  117]  Item  comiti 
de  Sunenburgk  quoddam  forte  castrum  vi  belli  recepit 
et  sibi   usurpavit,    pro  quo  tamen  summam  pecuniarum  sibi 

25postea  suadentibus  amicis  dedit.  Item  cum  colonis  in  valle 
vulgariter  Engendein5  infeliciter  pugnavit.  Item  comites 
dictos  vulgariter  de  Paris  impugnavit. 

Anno  domini  1480.  die  20.  mensis  Novembris  domina 
Eleonora    filia  regis  Scocie,   prima  conthoralis  ducis  Sigis- 

30mundi6,  obiit. 

Anno  Christi  etc.  85. 7  duxit  in  uxorem  . .  .8  filiam  Alberti 
ducis  Saxonie,  et   nupcie  magno  apparatu  in  Insprucka  cele- 

1  8.  August;  Jdger  a.  a.  0.  11,  87  if. 

2  Die  Absolution  erfolgte  erst  nach  dem  Tode  des  Papstes;   Jdger 
35  a.  a.  0. 11,  426  f. 

8  except o  clero,  sagt  auch  die  kleine  Melker  osterreichische  Chronik 
bei  Pex,  SS.  Her.  Austr.  11,466. 

4  Am  6.  Januar  1453  legte  Friedrich  sich  und  seinen  Naehkommen 
den  Titel  \eives  Erxherxogs  von  Oesterreich  bei.  Sigmund  erhielt  den 
40  Titel  mit  Urkunde  vom  8.  Dexember  1477  ubertragen. 

6  Engadin. 

8   VgL  Tab.  CI  d  3. 

7  Vielmehr  1484  am  1.  und  2.  Marx;  Straganx,  Hall  in  Tirol  /,  120. 
*  Katharina,    Toehter  Albrechts  des  Beherxten  von  Sachsen.     Vgl. 

45  Tab.  CI  d  3. 

Qaellon  a.  ErGrterungen  N.  F.  III.  53 


—     834     — 

brate  sunt  presentibus*  Johanne  archiepiscopo  Strigoniensi, 
adrainistratore  Salczeburgensi,  ac  Bartolomeo  episcopo  civi- 
tatis  Castelli,  legato  sedis  apostolice,  et  Alberto  duce  Bavarie 
aliisque  quam  pluribus. 
Wenger1  4.  2.  Anno  do  mini  1487.   illustrissimus   excels  us  que  prince  p  b  Sigis- 5 

4.  mundus  arcbidux  Austrie  comes  que  Tirolis  adversus  magnificum  et 
potentem  senatum  Venetorum   in  quadragesima  be  Hum   suscepit, 

3.  eo  quod  in  archigenerosos  b  comites,  adversus  quos  Venetus  sua  dimensa 
potencia  pro  tempore  sevit  terminos  agrorum  movendo,  currus  et  equos 
abigendo   et  reliqua.     Pro  hac   familia  sua   lacessita   princeps    Sigis- 10 

2.  mundus  inflammatusc  Venetum  diffedavit  ac  mercatores 
mercimonia   agentes,    maxirae    Venetos,    in    nundinis    in    Bozonio 

4.  cepit.  Deinceps  in  dieS.  Georgii  martyris  Gaudencius  comes  Amacie, 
belli  dux  generalis,  cum  gentibus  principi  subiectis  norico  admixto 
milite    una   cum   proceribus    comitatus   Tirolis  necnon   Suevorum    ope  15 

2.  4.  5.  nobile  castellum  Roforedum  dominio  Veneto  r  u  ni  subiectum  forticinxit 
obsidione.  Dux  castra,  ten  tori  a,  papiliones,  sta-  [F.  11 7'  ]  tivas  aggeres- 
que  locat,  fabricat,  bom  bard  as  admovet,  muros  et  arcem  agitat,  co- 
meatum  claudit.  Miseri  incole  repentina  obsidione  territi  resumpto 
spiritu  mens  una  omnibus  patrios  defend  ere  muros  telis  et  saxis  hostes  20 
profligunt,  aggressores  propulsant.  Sic  turmamd  a  turmatu  lituo  dux 
revocat,  saucios  ungit,  necatos  in  fossam  sepelit  hostes.  Dux  muros 
et  arcem  bombard  is  pervios  facere  decrevit,  viam  la  tarn  et  tutum  scalis 
ascensum;  sic  altera  iam  vice,  prima  qua  non  successit,  via  adoritur 
reliqua.  In  son  at  German  us  tuba  turma  labori  non  detrahens  nee  metu  25 
mortis  fractus  impigre  hostis  postes  adoritur,  muros  et  arcem  tor  men- 
tis bellicis  igne  et  sulphure  pervios  patefactos  ingredi  nititur  et  scalis 
appositis  ascendere  ten  tat.  Qua  rara  est  acies,  ex  arce  60  viris  munita 
longa  antem  defendere  temporis  mora  moliuntur,  saxa  infesta  volvunt. 
Ruunt  hinc  inde  saucia  corpora,  ploratus  et  genii tus  intra  muros  et30 
extra.  Partibus  tandem  ad  invicem  afflictis  graviter  et  attritis  vulnere, 
cede,  fame,  squalore,  taboe  obsessi  pacem  precantur,  inducias  et  treugas 
deposcunt.  German  us  pietate  usus  et  fide  inducias  prestat.  Venecias 
nuncius  datur.  Concione  facta  per  Robertnm  belli  ducem  decernitur 
miseris  non  esse  subveniendum  nee  congrediendum*  esse  cum  Germano,  35 
qui  /  F.  118]  tamen  suo  milite  impar  exercitui  italo  extitit.  Sic  arx 
et  opidum  in  dicionem  principis  germani  devenit.  Captivis  principi 
presentatis  fides  sponsa  observata  est.  Porro  priusquam  arx  et  opidum 
se    dedere,    Robertus    Sansaverinas    vir    insignis,    generalis    Venetorum 

a  present  ibus  —  pluribus  mit  Einfiigungsxeichen  am  Rand.     b  archi  40 
generosos   Hs.    wis  der   lnkunabeUDruek.      c  mit  Einfiigungsxeichen  am 
Rand,    d  turma  Hs.    ©  thabo  Hs.  wie  Druck.    f   aggrediendum  Hs. 

1  Des  Brixener  Kanonikers  Dr.  Konrad  Wenger  Belligraphia  cum 
apologetico  inter  tllustrissimum  Sigismundum  Austriae  archiducem  et  45 
magnificum  senatum  Venetorum,  datiert  vom  30.  September  1488.  ReniUxt 
istt  wie  die  den  Druckfeklem  entsprechenden  Lesarten  oben  beweisen,  der 
gleichxeitige  lnkunabeldruck  von  Anton  Sorg  xu  Augsburg  (Hain  *2762). 
Ich  xitiere  oben  nach  den  Seiten  dieses  Druckes.  Zu  Textverbesserungen 
habe  ich  die  Ausgabe  Basel  1544  herangexogen. 


—     835     — 

capitaneus,  Germanos  in  certamine  singular!  tentare  gliscens  filium 
prestanciorem  Anthonium  cum  quovis  ex  agmine  Germanorum  in  certa- 
mine ad  duellum  exiciale  subeundum  pro  1000  ducatis  sistere  pollicetur. 
Quidam  Johannes  de  stirpe  dapiferorum  comes  de  Sunenburgk  pugil 
5  robustus  et  natu  Suevus  se  eistit.  Pacta  fiunt  et  capitula,  de  die, 
tempore  locoque  convenitur  ».  Congreditur  ab  equis  tritum  in  solum 
et  ad  luctacionem  devenitur.  Squalent  calencia  in  solo  pectora,  nee 
alter  altemm  subiugare  valet.  Tandem  Johannes  memor  pugionis,  6. 
quern  palam  in  certamine  penes  se  gestabat,    nee  pacto  contraiium,  ex- 

10  trahit,  in  nates  Anthonium  torsit,  fixit.  Qui  sic  fix  us,  ne  Johannes 
victor  inclemencius  in  eum  ageret  et  mortis  evaderet  ictum,  captivum 
se  dedit,  1000  ducatos  solvit.  Itidem  t>  ante  deditam  arcem  et  opidum 
belli  dux  annuit  militi  frumentatum  iri.  Qui  ponte  ultra  Athesim 
traiecto  et  custode    tutato   decrevit  a  lacu  Benaci  exercitui  veneto,   qui 

15  apud  Seravallem  castra  metabatur,  meatum  claudere  et  intercipere 
montis  c  corone  c  aditum.  Venetus  avizatus  montem  prior  occupat.  Interim 
Robertas  exercitum  solvit  apud  Seravallem  et  Germanum  inavisatum 
obruere  tentans  equite  et  pedite  [F.  118*  ]  non  pauco.  Germanus  cum 
paucis   equitibus   150  ac  800  peditibus  latentibus  in  insidiis  nee  presen- 

20  tibus  Venetum  ad  oritur,  vi  maxima  in  sultans  fundit  extremes  metendo 
solus  absque  pedite  milite  delitescente,  qui  longe  adhuc  aberat.  Audiens 
vero  conflictum  maturat,  crudeli  ardente  prelio  Petrus  Galbanus  Paduanus 
in  ore  gladii  cadit.  Anthonius  Marie  alacri  et  imperterrito  vultu  in 
Germanum    insultans   capitur  et  reliqui  Venetus  terga  vertit.    Profugus 

25  fugit  Kobertus  a  filio  pater.  A  Germano  itala  d  cohors  cohorte©  angusta 
in  angusto  arcetur  loco  per  saxa  et  pcopuloe,  in  gurgite  Athesi  immer- 
gitur  ingenti  numero.  Nobilis  ex  Germano  mortem  obit  unus  et  stacio- 
narii  milites  pauci  4. f  Julii  f.  Interea  audientes  armorum  fragorem 
milites  delitescentes  ex  insidiarum  loco  prosiliunt  et  ad  finem  conflictus 

30  usque  perveniunt.  In  quo  certamine  Kobertus  vix  mortis  contagium 
dicitur  evasisse  ceteris  occisis  et  submersis.  Et  tan  turn  de  primo  prelio. 
In  quo  Germanus  impar  Italo  extitit,  triumphabat  spolia  lege d do. 

Secundum  bellum. 

Posthac  Gaudencius  Koforedo  in  fidem  recepto  arce  et  opido 
^5  milite  pauco  custode  relicto  pontem  trans  Athesim  iactum  demoliri 
iubet,  exercitum,  qui  ultra  12000  nunquam  extitit,  emittit,  castra  dissolvit, 
apud  urbem  Trident  in  am  capitaneum  virum  insignem  Fridericum  de 
Capella  militem  cum  300  equitibus  et  certo  milite  pedestri  relinquit  7. 
[F.  119  J  pro  urbis  et  terre  custodia  sola.  Ad  vallem  Ausugii  Burgum 
40  delphani  Theodericum  de  Blumegka  strennuum  virum  cum  pauco 
pedestri  milite  capitaneum  locat.  DiegTegato  exercitu  germano  in  Ger- 
maniam  profecto,   precipue  milite   ducum  Bavarie  Alberti   et 

Georgii , *     subito    alie    gentes    armifere    ad    Meraniam    se    conferunt 
peregrine    ex  Recia  Curie  n  si,  item  totidem  ex   or  a  Reni   fluminis    ad 

45  a  invenitur   Es.   trie  Druck;    Es.    korr.  convenitur.      b  Ititem  Es. 

c  fehlt  Hs.     d  italo  Es.  trie  Druck.    e  cohorta  Es.  wit  Druck.     f  am  Rand 
hinxugefugt. 

1   Vgl.  oben  S.  424,  29  if. 

53* 


—     836     — 

Inspruckam.     Venetus  non  quiescens,   cui  ex  clade  de  proximo  accepta 
fervebat   sanguis   et  ira,  dum  hac  Don  successit  via,  cogitat,  qualiter 
alia   Germanum    profligare   et   terras   suas    occupare   possit.      Fabricac 
machinas,  rates  et  pontes,  speculators  mittit,  infirmiora  terre  perlustrare 
facit,  quo  facile  hostis  superari  valeat,  fluraina  et  arces  visendo.    Interea  5 
cis  citraque  Montem  Durani  in  valle  Judiciaria  *  hostem  venetum  aggre- 
diturb  strennuus  miles  Nicola  us  dec  Firmiano,  et  in  ore  gladii  100  cadunt 
viri,  reliqui  in  fugam  versi  10.  d  Julii  d  ;  domas  sue  in  predam  dantur. 
D  e  i  n  d  e  princeps  proceres  e  t  provinciates  op  id  um  ad  Meraniame  primum 
habita  concione  et  misterio  consilii,  dehinc  dieta  ad  Eni  vallis  opidum  10 
Hallis    milites  peregrinos    multo   ere  conductos  ere  dato  rem  it  tit.    Item 
8.  capitaneum    Tritenti   ampliori   inilite  munit.    Magnificus  senatus    con- 
sultus  Venetorum f   concione   habita  in  magna   pregada    concludit  Ger- 
manum  magna  et  tumultuari   vi   adoriri  8,   pontem  et  ratem    navicam 
ultra  Athesim    traiectat,   illam   fune   ad  littora  pendet  versus  [  F.  U90]  15 
Calianum  in    planiciem.    Inter  eum  et  rivulum    aque  vive  castra  locat 
non  longe  a  castro  Petre  subter  Bisenum,  collem  eminenciorem  custode 
et  speculatore   munit,  signum    hoste  sjiperante    dare  precipit.     Nuncius 
capitaneo  Friderico  illico  datur  estuans  labore,  sparsus  pulvere  inquiens 
Venetum  cum  10000  ultra  Athesim  venturum  hostem  et  iam  fere  mediam  20 
tocius    exercitus   partem  traiectam,  et,    quod  maius,  necatis  custodibus 
totis  descenderant  campis  prede  gracia  furientes  et  bachantes.    Nondum 
finito    verbo  venit   vir  armorum  validus   Michaletus   ex    Durano    valle 
Judiciaria  h  datus  super  300  robustis  viris,  quern  Fridericus  ante  mi  sera  t 
tribunus.    Intenm    cum   milite  in    anna   se  parat  suo  post  Michaletum  25 
maturando.    Optimi   cives   Tridentini   non    tardantes   se   mox   in  anna 
pariter   parant,    capitaneum    subsequuntur.     Michaletus    non    expectato 
capitaneo  cohortem   aggreditur  >  hostilem,  necatur  k,  perdit  in  ore  gladii 
viros  200  circiter.    Adest  confestim  cum  suo  aurato  milite  et   stacionariis 
paucis  capitaneus  de  tanto1  ad  versus  eum  gregatom  et  ferrate  n  equitum  30 
et  peditum  4000  agmine  °.    Ipse  vero  cum  omni  aggregata  cohorte  preter 
cives  Tridentinos,  qui  nondum  venerant,  abundabat  1000  viris.    Territus 
obrigescens,    quid   faceret,  prorsus  dubius  hortatur  milites :    O  vos  socii 
&  maiora    passi    ad  versus   ducem    Belgarum    Carulum ,    quern   vice    terna 
/  F.  120]  ad  internicionem  usque  prostravimus,  terras  suas  in  dicionem  35 
Germani    redegimus,   incumbite  armis   quisque  suis ;   hie    non  est  locus 
refugii,   asilum  nullum.     Si  terga  vertimus,    hostis  dorso  heret     Quam- 
quam    Venetus   sit   in    multitudine   contra   nos  gravi,  nos    vero   pauci, 
facile   est   concludere   multo 8    manibus    paucorum.     Sunt   equidem    per 
Illiricum   superique   maris  sinum    gen  tea  precio  conducte  et  ex  Emilia,  40 
Liguria,  cisalpina  Gallia  collecte,  sub  dira  servitute  constricte,  que  non 
solent  pro    dulci  patria  suisque  dominis  se  precipitare,    corpora  obicere. 
Altisona  voce  subiungens :  In  dei  nomine  petite  hostem  nee  ipsi  parcite 
ab   homine    usque   ad    pecus.      Vix   sermone    finito   miscentur    equites, 
milites   procaces   in   certamina   rursus   concedunt,   vibrant    gladii,  haste  45 
rumpuntur,  cristate  Italorum  galee  labant,  crudescit  prelium,  vociferant 

a  Indiciariaifr.  (indicaria  Druck).    b  agreditur  Hs.  (egreditur  Druck). 
c  et  Hs.      d  am  Rand  hinxugefugt.     •  verderbter  Text  infolge  Zusammen- 
xiehung  des  Quellentextes.     *  venatorum  Hs.    g  adiri  Hs.    h  Indiciaria  Hs. 
i  agreditur  Hs.  text  Druck.    k  necat  Hs.    1  fama  Hs.    m  gregata  Hs.  trie  50 
Druck.    n  ferrata  Hs.  trie  Druck.    °  agmina  Hs.  trie  Druck. 


—     837     — 

hominum  et  bestiarum  anime  moriture.  Et  erat  hora  diei  apud  nos1 
post  meridiem  [F.  120'  J  prima  quasi.  Tabescunt  preliantes  labore  nimio, 
subducit  dux  belli  lassos,  quietos  et  insaucios  in  locum  sufficere  studet. 
Fit  mox  ingens  prelium,  lassa  et  fatiscencia  hinc  in.le  qmescunt  corpora. 
5  Facta  post  non  multa  mora  ingruit  alius  horribilis  conflictus.  Germanus 
impar  virtute  in  equos  lanceas  torquet,  perfodit.  Equi  torti,  confossi 
spiculis  corruunt  sub  onere,  que  gestant.  Humescit  terra  cruore  fuso.  Hinc 
inde  ad  horam  fere  terciam  post  meridiem  [  F.  12&]  vel  prope  grayiter 
afflicti  et  attriti  quiescere  poscunt.    Qua*  paululum  facta  pausa  spintu 

10  resumpto  Germanus  angustus  profugare  non  valens  neque  presumens 
spuens  in  manus  ferro  procuso  iterum  foro  se  parat.  Quos  dux  belli 
sic  affatur :  O  viros  ineffabiles,  o  inclitos  bellatores,  quorum  hasta  nun- 
quam  est  aversa  nee  clipeus  abiit  retro,  incumbite  nunc  armis.  Suppecie 
Tridentinorum    maturant    succurrere    nobis    afflictis.      Consulite    rebus 

15  quisque    suis,   ne    Venetorum  b   dominio    et   servituti,   quod   nee   metas 
rerum  nee  tempora  cessura  suo  imperio  ponit,  subiciamur  c.    Eo  sermone 
consumato    statim    conseruntur   manus,   fit  atrox    belluin  et  tale,  quod 
armorum    fragore  et  collisione   silve  remurmurant  resonatque  ex  ethere  10. 
echo    clamantibus  in    celum    animabus   morituris.    Properat  Tridentma 

20  militum  cohors,  arma  movet,  spicula  mitt  it,  lanceas  in  hostem  et  cuspides 
procusos  dirigit.  Nee  casso  vulnere  fallit  equites  italos  Germanum 
nimia  multitudine  superantes.  Tritentinus  propulsat  ad  mortem  usque. 
Collidunt  se  mutuo  bellantes,  et  erat  circiter  horam  prope  sextam.  Sol 
ab    hora   prima  certaminis   totam   per   mediam  diem   grandi    incanduit 

25  estu.  Speculator  desuper  superante  Germano  adventatu  novorum  re- 
cencium  bellatorum  pro  sanguine  et  vita  certancium  declinare  versus 
pontem  partem  exercitus  veneti  videns  signum  dat.  Incipit  I  talus 
circumspicere,  retrospicere,  Jprospicere  ad  [F.  121]  omnes  orbis  plagas. 
Et  per  loca,  quos  hostis  occupaverat  naturaque  munivit,  diffugere  nequiens 

30  versus  pontem,  quern  longe  ante  dux  belli  germanus  non  improvide  solvit, 
herentem  fune  fugit  mestus  exercitus.  Quem  Germanus  prosequitur 
manu  forti.  Ruunt  ferrate  equitum  et  peditum  cohortes,  cadit  lrre- 
vocabile  vulgus,  alter  alterum  ocius  in  itinere  versus  pontem  preyenire 
nititur,    nescientes  pontem  ruptura   ad  fluminis  litus  contendunt,  fugientes 

35  hostem  a  tergo  gurgiti  se  credunt,  ventrem  in  flumine  purgant.  Hi 
vero,  qui  scaphas,  lintres  seu  phaselos  sibi  consciverant,  salvis  ad  portum 
venere  carinisd  tabentes  et  tremulos  artus  in  litore  ponunt  spem  metum- 
que  inter  dubii.  Acta  sunt  hec  in  die  S.  Laurencii 2  Mane 
Germanus     dulcia  spolia  legens  itala  cadavera  ad  submersos  una  sepelit 

*Q  et  ad  rastrum  Verone  in  Athesi  pretensum  delegavit  suos  in  caicina 
tumulando  e.  In  predicto  agro  Caliano  Germanorum  500  viri,  Itali 
vero  milia  multa.  Nolo1  redargui  mendacii  et  numerum  designare 
certumf ;  incertus  est  enim  numerus,  quod  missum  facio  %  Veronensibus, 
qui    Atbesim    rastro   pretendunt,    ad    quos   corpora   provoluta   sunt,   di- 

45  numerare    poterunt  facile,   committendum  duxi.     Alii    taraen  putant 

»  qui  H8.  b  venatorum  Hs.  c  subiciemur  Hs.  wie  Druck.  &  carmis 
Hs.  wie  Druck.  •  verderbte  Stelle  infolge  Znsammenxiehung  des  Textes. 
f  centum  Hs.  wie  Druck.    %  vero  Hs. 

1  Sagt  Wenger. 
50  »  10.  August. 


—     838     — 

ultra  7000  viromm.1  O  crudele  beilum!  O  res  inter  chrietianos 
principes  miseranda!  O  mundi  scelera!  O  homines  tantorum  causa 
malorum !  O  indite  Roberte,  qui,  ut  aiunt,  post  multam  miliciam  actam 
per  tempora  cupieras  germanam  miliciam  [  F.  12V  ]  in  suo  ordine  eciam 
agnoscere !  Agnovisti  et  interiisti  a  tuo  milite  mercenario  desertus  1  O  5 
nobilis  et  superinclita  nacio  germanica,  que  hodie  sublimium  et  potentum 
colla  calcasti  milite  pauco,  fide  tamen  !  O  felix  nimium  dies  ista,  feliciores 
milites,  qui  sanguine  suo  nostram  patriam  ab  hoste  salvam  peperere! 
Hoc  satis  et  tantura  de  secundo  bello  penes  Calianum  peracto,  quo 
non  maius  existimandum  a  est.  10 

Beilum  tercium. 

Hora  diei   peracti   belli   tarda  nocte  versus  triumphat  belli    dux 
suo  cum  milite,    spolia    legere  iubet  necessariora,  planiciem  Marci    victi 
carapi,  ut   assolet,    tutari  mandat.    Tridentum  redit   emeritus,   fatiscens 
artubus.    Nocte  illeb  dulci  sopore  quiescit.    Orto  lucis  sidere  ex  Tritento  15 
22.  excidit  cum  milite  victam  tellurem  et  campum  Marcium  alias  certaminis 
circuit,    exanimata   corpora   lustrat,   spolia    ad   currus    9000,  200  equo* 
sellatos    in    urbem    vectare  iubet,   campum  sanguine  profusum  cadavere 
purgat.      Quo    facto   cum  milite    victorioso    Tridentum    custode     cam  pi 
relic  to    redit   exultans    tanta   a  deo    prestita   victoria,   que  nondum  ope  20 
humana,  sed  divina,  nee  arte  magistra  proventabat.    Crateres  leti  statuunt 
vinaque   coronant.      Deinde  ad  corpus  due  is  Roberti,  quern  abstulit  leti 
atra    dies  et   mersit   acerbo,    inquirendum   in   gurgitem   mittitur.     Quod 
prope  castrum  Petre  in  abisso  reperitur,  extractum  in  urbem  Tridentinam 
honorifice  [F.122]  sepulture  traditur.  Cuius  anima  requiescat  in  pace.  25 
Ilium  boni  ducis  officium  gessisse  non  ambigitur,  miles  suus  si  stetieset, 
nee  mors  sua  ignominiosa  dicenda  est.     Magnificus  senatus  Venetorum  c 
de   tarn    insperata  clade  in  suos  facta  statu  it  circa  alia  loca  Germanum 
peisequi.     Et  primum   apud   Scalas   militem   locat.    Greculos,    Arasios, 
s  trad  iotas  d,  armigeros,  milites  emittit  ad  predandum,    item  ad  Primerii  30 
districtum,   ad  Cavarillas  Brixinensis   diocesis    fines,  postremo   ad  Cado- 
brium  villam,  Ambetz  vulgariter  Haiden  in  valle  Ausugii,  Yvan  castrum 
pupillorum  quondam  Nicola i*  Trap  oppugnatur  obsidione  forti.     Venit 
falsus    nuncius    hospes  Hospitalioli   dicte  vallis   et   pupillorum  subditus 
asserens  falso  castrum  Petre  expugnatum,  Bisenum  non  posse  subsistere.  35 
Castellan  us    credulus  se  dedit  absque  vi  expulsiva.    Sic  non  bellica,  sed 
prodicione  in  Venetorum  c  dicionem  pervenit,  id  tamen  cui  iure  debeatur, 
sub   papa   iudice    Mars  est.    Venetus   fimbrias   suas  dilatare  et  serpere 
pedetemtim  uti  solitus  molitur  pro  dominio  delphani  districtius.    Burgum 
uno    mane   Theodorico    capitaneo   de   Blumegka   tunc    apud    Tritentum  *0 
agente    adoritur  tota  cum  coborte  Burgum  cingens  aggerem  demoliri  ac 
valla  nixus  valida  manu.    Incole  insomnes®  duxerant  per  omnia  noctes, 
serutinio  didicere   horam,   qua  Venetus    Burgum   obruere    statuit,     Se  f 
patrios  lares    ab    hoste  defendere  coniurant,  auxilios  peditum  paucorum 

a  extimandum  Hs.  wie  Druck.      *>  ilia  Hs.     c  venatorum  Hs.     <*  so  45 
lis.  wie  Druck.     e  insomnos  Hs.    t  Sed  Hs.    s  auxilium  Hs. 

1  Quelle? 

?  Die  Drucke :  Jacobi. 


—     839     — 

freti  excipiunt  militem  irruentem  et  aggerem  disicere  conantem  Decant, 
profligunt  ad  [  F.  122*  ]  internicionem  usque  Greculum  et  Italum  passim  13. 
ab  agro  et  Burgo  duIIo  muro  circumdato  propellunt  cede  facta  in 
capitaneum  et  militem  evocatum  ac  quoedam  notabiles  equites,  quoe 
5  morti  deditoe  pro  vivis  commutari  Greculi  et  Latini  desiderabant.  Ab- 
nuit  Gerroanus  memorabile  hoc  retinendo  se  penes.  Hoc  est  bellum 
tercium,  quod  per  viam  aggressionis  Venetus  inchoavit  profugus  factus 
amplius  haut  rediturus. 

Bellum  quartum. 

10  Deinde  in  vallem  Primerii  districtus  argenti  plenam,  quam  Venetus 

ardebat,  gentes  mittit  German  us.  In  valle  Cannalis  rupes  penes  fluvium 
eminentes,  ne  Italus  prior  occupet,  intercipit,  bastigia  strait,  munit, 
gentes  locat.  Italus  circumvallat ,  oppugnat,  evincit,  quatuor  illuc 
interimit.     German  us   collectis   viribus    ex  Primerio    adunata    potencia 

15  inter  se  et  accomodato  milite  per  principem  paucorum  numero  adoritur 
Italum  in  eo  loco.  Qui  relict*  bastia  terga  vertit.  Quos  in  terga  per- 
sequitur,  oocidit,  trucidat  100  minus  3  bellicosos  viros.  Inde  in  valle  m 
Egerden  fugato  exhinc  omni  populo  spoliat,  incendit  villas  numero 
octo   nemine   defendente.    Id   est   bellum    quartum,   in  quo    Germanus 

20  prevaluit  contra  et  adversus  Italum  tropheo  et  triumpho  potitus. 

Bellum  quintum. 

Non  post  multo  tempore  Venetus  ad  Caverillas  Brixinensis  dio- 
cesis  contra  districtum  Andracii  coraitatus»  ecclesie  Brixinensis  allodium 
gentes  locat,  locum  firmat  aggere  et  vallo,  bombardis,  sagitta-  [F.  123]  riis, 

25  cuspigerulis  2000  in  multitudine  fidens  sua,  illam  villam  venustam  et 
pro  tempore  ecclesie  hominibus  infestam  sperans  contra  hostem  germanum 
obtinere.  Hi  dum  ignem  mitterent  in  tecta  ecclesie  Brixinensis  aggregato 
milite  1200  incolis  terre  rusticis  pauco  agente  in  rebus  militaribus  ex- 
perto    adiuncto  adoriuntur,    et  strage  facta  40  virorum  viriliter  se  intra 

30  septa  ville  defendencium  relique  gentes  terga  vertunt  adeo  fugientes, 
quod  oculum  elapsum  pre  formidine  hostis  sublevasset  nemo.  Germanus 
spolia  j  legit,  partitur,  particione  facta  villam  incendit,  ultra  progreasus 
in  silvis  et  saltibus,  scrobibus  et  antris  terre  condita  bona  querit,  in- 
venit,  abducit,    lacrimancia  commovet  corda.     Hoc  non  contentus  valles* 

35  ingreditur  non  unam  ad  miliaria  itala  15  ultra  concremat.  exurit  omnia, 
que  reperit,  nemini  parcendo.  Hoc  potitus  triumpho  ad  propria  regre- 
ditur  loca  grassans.  Illud  est  bellum  quintum,  quo  Venetus  cesus, 
spoliatus  fugat  usque  existit  Germano  superante. 

Sextum  et  ultimum  bellum. 

40  Quod    Germanus    libens    evitasset    propter    vicinitatem    utrimque 

multo   evo    observatam    in   pace   bona.     Supereederat   bachari   adversus 
villam  Ambetz,  que  in    continuo  prefacione  treugarum  callide  laborabant 
et    eo   medio   Greculos   miserunt   in    vallem   Emenberg  milite   existente24. 
iuxta    Andracium ,    qui    igne    fulminant,    quosdam    capite   truncant    in 

45  dilubrium>  et  scandalum  testas  occisorum  in  8 u peris  suis  gestant  am- 
pul 1  antes.    Mox  designatur  [F.  123']  Hainricus  Horber  militum  tribunus 

»  comciatus  Hs.  (Druck :  comtiatus).      b  so  Hs.  wie  Druck. 


—     840     — 

et  capitaneus  generalis.    Is  collectis  gentibus  et  incolis  ecclesie  Brixi- 
nensis    et   comitatusa  TaufFers  equitesque   paulo   minus   70,    qui    hoste 
sciente  et  vidente  miliaria  ad  5  italica  per  alpem  ligno  preciso  gramini- 
feramb  planam   incedit  luce  meridiana  ita  et  tali  ordiue,  quod    hostis 
5000   equitum  et  peditum  stipatus  Germanum  facile  dinumerare  poterat.  5 
Inquit    capitaneus    Venetorum    visa   tarn  parva    multitudine    germanici 
hostis :  O  viri  bellatores,  omnium  adveniencium  ex  hoc  hostili  et  inerm  i 
corpora   nostra    sunt.     Ecce    quinque    adversus    unum!     Confortamini, 
sinite  neminem  vivere,  insistite  armis !    Hunc  pontem  transire  bombardis 
roboratum  et  munitum  hostem  necesse  est;  ibi  profligabitur.    GermanuslO 
non  ignavus  loco  appropiansc  bombardasd  caute  evitat,  gurgitem  vada- 
bilem    versus  levam  vadat,   madeacit,   frigeseit;   ex  ad  verso    hostis   non 
resistit,   meatum  prestat.      Quo   vadato   in    unum   Germanus  se    stipat, 
glomerat  gelidus.    Quern  stradiote0  equites   a    tergo  continuo  infestant 
et  persequntur  robore  magno.    Transita  rippa  necesse  habuit  per  man  us  15 
ascendere   collem   arduum  versus  ihostem   lapsilem   et   congelatum,    quo 
villa   in   alto   posita  est.    Dum  ascendere  manibus  et  pedibus  serpendo 
pedites  molirentur  vallum  et  loci  septa  firma  dissipare,  ex  ad  verso  emittunt 
tela*  ad  instar  grandinis.    Germanus  [F.124]  bellicus   ante    hac    non 
insuetus    talia  ferre  resuppine  6e  tenet.     Sic  hostica  casso  vulnere  tela  f  20 
volant    et   priusquam   arcuse  d  is  ten  de  rent    I  tali,    balistarum   Germani 
capitaneum  ex  Blivio  occidunt.    Exercitus  horripilans  totus  nescius  pre 
timore  movere  arma.    Germanus  accessitd  locum  impetu  et  robore  forti 
dissicat,  vellit,  lacerat,  quos  reperit,  necat,  vulgus  fugit,  equites  pariter 
evacuat,   totam  inhabitancium  villain  depredatur  h,     spolia  legit,  incedit,  25 
dolum  dolo  compensate    ignem  et  tedas  antea  in  tecta  eccleaie  immissos 
in  miseram  plebem  pariter  iactat.     Armigeri  et  Greculi  deprope  tenentes 
lustrant,   ut  viderent  finem.    O  Venezia,    ubi    tua  opulenta   gaza  male 
merita  milite  tuo   lasso  et   profugo  atque  transfuga  ?     Germanus    tota 
nocte  per  itinera  aspera  altasque  alpes  exercitum  trahens,  fame  et  labore  30 
15.  deficiens,   sudans   et    algens  extra    villam  ad   pontem   ultra    se  recipit, 
concrcpante  rogi  immissi  piramide.    Victu  revocat  vires,  quibus  exempta 
fame  in    bona  quiete  bene  refectis  i  cum  spoliis  sine  cede  a  tot  milibus 
concessit.    Hoc  est  sextum   et  ultimum  bellum  cum  Veneto   initum  et 
per  Germanum  nusquam  recusatum,  semper  exceptum,  in  quo  Venetus  35 
fugatus  est  et  exarsus.    In  his  itaque  bellis  1  talus  corpore  et  rebus 
miserabili  strage  interiit    nullo  unquam    triumpho    tropheoque    potitua 
fugam    crebrius   adorn ando,   Germanus   et    leti  penas  solvit  et  sustulit, 
sed  triumphi  potitor. 

[F.  124']  Ad  execrandas  huiuHmodi  lites  Bomanus  episcopus  40 
beatissimus  dominus  noster  papa  Innocencius  post  multam  instanciam, 
ut  a  bellis  desisteret,  principi  factam  tandem  comminatus  est  brevia 
adversus  eum  emittere.  Sic  princeps  consentancus  factus.  Sua  sanctitaa 
episcopum  Tervisinum  legatum  designat.  Imi>eriali8  maiestas,  que  post 
archiducem  Austrie  proximus  heres  extat,  videns  in  rem  suam  non  agi,  45 
legatum  Venecias  mittit  pariter  et  suum.  Quibus  coram  electi  viri 
conterranei  athesine  provincie  comparent  germani.  Longa  itaque  con- 
certacione   a    partibus   coram    legatis  habita,   causara   belli    uter   utri  k 

»  comitatu  Hs.  wie  Druek.    b  gramiferam   lis.  wie  Druck.    c  apro- 
pians    Es.      d  so   verbessernd  Hs.      ©  so   Hs.      *  fehlt  Hs.      g  artus    Us.  50 
h  depredat  Hs.  tcie  Druck.     »  refectus  Hs.      k  uiri  Hs. 


—     841     — 

dedisset  alterque  in  alteram  plus  equo  sevisset,  discussa  et  mature  hinc 
inde  perpensa,  tandem  arbitrati  aversa  corda  per  decencia  permollire 
avisata  Jfuit  et  est  ad  infra  scripta  deventum  media  per  legato©  ipsos. 
Qui  scilicet  super  accionibus  et  parcium  qu  ere  lis  capitulis  factis  et  a 
5  partibus  acceptis  inflammata  hinc  inde  pectora  ardoremque  litis  extingunt, 
ira  et  odio  corda  venenata  defecant*  in  pacis  et  tranquillitatis  vincula 
amiciciamque  veterem  reducunt.  Compensacioneb  hinc  inde  stragis,  2$. 
cedis,  spolii,  ignis  et  tede  facta,  salvia  mercatorum  bonis  per  militem 
in  tumultu  ablatis,  captivis  eciam  emissis,  castris  duobus  ad  iudicium 
lOmarce  suo  dirimendis  ad  manus  beatissimi  domini  nostri  pape  sepoeitis 
partes  pace  fruuntur  et  pociuntur  fecunda  c.  Quam  deus  evo  perpetuo 
conservare  dignetur,  que  facile  non  dissolvetur! 

[F.125J  ^tem  ante  hoc  bellum  eodem  vero  anno 
Christi  1487.  in  d  novo d  annod  Albertus   dux   Bavarie   con- 

I5iuncta  sibi  matrimonialiter  Kunigunde  filia  Friderici  im- 
peratoris  per  Wilhelmum  episcopum  Eistetensem,  qui  et 
offlcium  cecinit  ac  coniugium  ipsum  effecit,  in  ecclesia 
S.  Steffani  in  Insprucka  presente  et  consenciente  archiduce 
Austrie  Sigismundo  patruo  una  cum  uxore  sua  ex  Saxonia 

20  nupcias  veloces  celebravit.  Deinceps  feria  3.  post  epiphaniarum 
festum  dicta  domina  Kunegundis  sic  desponsata,  cui  Albertus 
sponsus  eius  maritus,  Georgius,  duces  Bavarie,  Sixtus  Frisin- 
gensis  episcopus  ac  Fridericus  comes  de  Oting,  electus 
Pataviensis,  unacum  aliis  pluribus  suscipiendo  earn  reverenter 

25  obviaverunt,  civitatem  Monacum  intravit. 

Item  proceres  et  provinciales  comitatus  Tirolis  ipsum 
archiducem  Sigismundum,  eo  quod  nimis  liberalis  et  largus 
foret,  a  proventuum  et  censuum  provincie  athesine  sub- 
levacione  amoverunt,  ut  exhinc  castra  per  eum  irapignorata 

30  redimerentur.  Nihilominus  curiam  sibi  ducalem  tenuerunt 
et  septimanatim  sibi  pro  balnealibus  100  ducatos  prestiterunt. 
Sed  quia  bee  ducibus  Bavarie  Alberto  etGeorgio  displicebant, 
per  integrum  annum  de  terris  suis  in  Athesim  victualia 
invehere  abnuerunt.     Ideo  fames  ibidem  invaluit. 

35  [F.  125*]  Item  1471.  Sigismundus  dux  Austrie  magno 

principum  Alraanie  conventui  Ratispone  interfuit.2 

Item  1475.  dum  Carolus  dux  Burgundie  Nussiam  ob- 
sideret,  archidux  Austrie  ipse  Sigismundus  imperatori  Friderico 
patrueli  suo  adiutorio  fuit. 

40  a  desecant  Hs.    b  Compensacionem  Hs.  icie  Druck.    c  secunda  Hs. 

d  am  Rande  hinxugefiigt. 

1  Der  folgende  Abschnitt  ahnlich  auch  oben  S.  424. 
1  Vgl.  oben  S.  370,24. 


—     842     — 

Eodem   insuper  anno  prefatus  Sigismundus  in  propria 
persona  magnifice  nupciis  ducis  Georgii  inLandshut  interfuit.1 

Item  1488.,  dum  Fridericus  imperator  expedicionem  in 
Flandriam  contra  Brugenses  pro  filii  sui  Maximiliani    regis 
liberacione   moveret,   sepedictus  Sigismundus  archidux   cum  5 
sua  milicia  copiosa  ei  assistenciam  ingentem  prebuit. 

[F.  126]   Cum  supra2  dictum   sit   de   ducis  Leopoldi 
per  Suitenses  occisi  filiis  primo,   secundo  et  quarto  ac  eius 
prole,  ut  clarior  servetur  ordo,  superest  de  eius  tercio  nato 
hoc   loco    dicendum,    cuius   inclita    proles   superstes   hodielO 
usque  in  terciam  generacionem  successit. 

Ernestus  dux,  tercius  Alius  ducis  Leopoldi  per  Suitenses 

Chr.  Stams.  occisi,   duas   habuit  UXOres.     Prima  fait  domina  Margareta  ducissa 
Tab.  CI.  d3.  de  Stettino,  que  obiit  anno  domini  1422.,  ex  qua  filios  et  filias  genuit. 
Chr.  Stams.  Secunda   eius    contboralis   Zinburgis  ducissa   de   Moeovia*  obiit    anno  15 
Christi  1429. 

Anno  domini  1424.  5.  Id.  Julii  diem  obivit  illustrissimus  prin- 

cepe  dominus  Ernestus   archidux  Austrie,    Stirie,   Carinthie,   Car- 

Tab.  d.  rfdnioleetc.  sepultus  in  Buna  b.    Cuius  fuerunt  filie  hee:  Alexandria, 

u.  Chr.  Stams.  Anna,  Katherina,  Margareta ;  Rudolf  us,  Leopoldus ;  Ernestus  dux,  filius  20 

Ernesti    a  re  hi  ducis,    obiit    anno    domini    1432.     in    die   S.   Laurencii; 

Tab.  Gl.d3.  de  Alberto  et  Friderico  iam  infra  dicetur. 

(f.  126' J  Albertus  dux  Austrie  AJsaciam  possedit,  prin- 
cepshumanissimus  et  maxime  liberalitatis.  DominamMathildem 
relictam 3  Ludovici  comitis  de  Wirttenberg,  filiam  Ludowici  25 
comitis  palatini  Eheni,  ducis  Bavarie,  primogeniti  Buperti 
regis  Eomanorum,  in  uxorem  duxit,  que  ex  eo  non  habuit 
liberos.  Que  post  eundem  maritum  obiit  Heidelberge  sepulta.* 
Schedel  Cum  Fridericus  Romanorum   rex  Romam  pro  imperiali 

CCXLVJJ.  benediccione    eundo    Villacum    se    contulisset,    ibi    dux   Austrie30 
Albertus   germ  an  us    cesaris    erat,  qui  splendidum  ex  Suevia  comitatum 
ad  se  vocaverat,  videre  coronacionem  cupidus,    et  ipse,  quamvisc  Rome 
in  anno  iubileo  1450.  fuisset,   rursus  Itaiiam    ingredi  ac  f rat  erne  coro- 
nacionis  adesse  solemnibus  voluit. 
E.  Silvio,  Ladislai  regis  interitus  magnarum  rerum   et  reipublice  chri6tiane  35 

Eurapa  d  6.  galutarem  exorientem  spem   prorsus   abrupit.    A  us t rales   et    a  cesare  et 
Alberto  fratre  de  tradenda  gubernacione  requisiti  provincialium  conventum  * 

»  Mosonia  Hs.    h  Rzuna  Hs.    c  quam  Hs. 

1  Vgl.  oben  S.  375,  7. 

•  S.  823  und  824  ff.  40 

8  Vgl.  oben  S.  251,16  if. 

4  A.  a.  0.  Anm.  2. 

6  Landtag  vom  21.  Januar  1458  xu  Wien.  Vgl.  Zeissberg,  Der 
dsterrei'ehische  Erbfolgestreit  nach  dem  Tode  des  Konigs  Ladislau*  Postumus, 
im  Archiv  fur  osterreichische  GeschichU  LVIII,  87  ff.;  Vancsa  in:  Qe-  45 
schichte  der  Stadt  Wien  11,  2, 543  ff.  Beide  Forscher  wussten  jedoch,  trie 
auch  andere  vor  ihnen,  nicht,  doss  Arnpeck  hier  ketnen  selbstandigen  Be- 
richt  gibt,  sondern  nur  aus  Enea  SUvios  Europa  abgeschrieben  hat. 


—     843     — 

habuere.  In  quo  legati  cesaris  seniori  Austrie  principi  —  id*  erat 
imperator  —  debere  provinciam  dixere.  Albertus  suob  et  Sigismundi 
patruelis  nomine  regie  partem  hereditatis  exposoens  suasque '  calamitates 
et  inopias  tan  to  sanguini  alienam  referens  commiseracionem  inducere 
5conatua  est.  Conventus  responsio  fuit  facturoe  provinciales,  quod  ius 
equitasve  dictaret ,  postquam  fratres  inter  se  convenissent.  Interea 
latroneec  trans  Danubium  in  Austriam  [F.  127]  ad  Moravie  fluminis 
ripam  munitum  locum  occupavere  omnemqued  circa  regionem  rapinia 
atque    incendiis    vex  a  re   ceperunt.    Adversus    quos   profectus    Albertus 

10  latrones  vi  cepit  interfectisque  pugnando  compluribus  560 l  captivoe 
abduxit  e,  ex  quibus  80  furca  suspendit.  Que  res  magnum  ei  apud 
Australes  et  nomen  peperit  et  favorem.  Ulricus  vero  Eyczingerus  cum 
visitato  apud  Novam  Civitatem  Friderico  imperatore,  cuius  parti  studebat, 
Wiennam   repetisset,    vocatus  ab  Alberto  nibil  mali  suspicans   fidenter 

15  eum  adiit.  A  quo  mox  captus  in  vincula  coniectus  est  et  in  privato 
carcere  clausus.  Indigna  res  visa  embus;  murmurare,  damnare  omnes 
factum;  nemo  tamen  auxilium  misero  ferre  voluit.  lmperator  sepe 
rogatus  Wiennam  petere  aliquamdiu  distulit  veritus,  ne  qua  fraus  in- 
esset.    Interim  Sigismundus   ex   Athesi   Wiennam  descendit;  denique 

20  ad  Novam  Civitatem  profectus  principatus  insignia  ab  imperatore  ac- 
cipiens  pro  veteri  consuetudine  in  eius  verba  iuravit.3  In  qua  solera - 
Dilate  Albertus  affuit.  Qui  paulo  post  cum  Bigismundo  Wiennam 
repeciit ,  et  ambo  advereus  imperatorem  conspirantes  Austriam  sibi 
subigere    conati   sunt.     Quorum    studia    senciens    imperator    Wiennam 

25  petere  statu  it  et  accersito  Ludovico  Bavarie  duce,  magni  nominis  prin- 
cipe,  eo  se  contulit  imperatrice  sequente.  Appropinquanti  urbis  populus 
obviam  perrexit.  Albertus  vero  et  Sigismundus  nobili  comitatu  extra 
urbem  imperatorem  salutavere.  [  F.  127' ]  Habebat  Albertus  tria  circiter 
equitum  milia 8  in  armis  expedita,  que  non  longe  a  Wienna  in  quodam 

30tumulo    imperatori  se  ostentaruntf  magnumque  metum  venienti  incussere 

Suspicionem  auxit  Albertus,  qui  sepe  ad  eos  profectus  e  t  seorsum  locutus 

insidias  apparasse  cesari  videbatur.    Ferunt  eius  milicie  ducem  Alberto  d  7. 

dixisse:     Facile,  si  libet,  hodie  te  Wienne  dominum  atque  Austrie  facio; 

nam    quis  prohibet,   quominus  Fridericum    imperatorem  eiusque  comites 

35  intercipiam?     Innue    tantum;   soluta  deinceps    hereditatis  questio   erit; 
victori    leges  atque  homines  fa  vent.4     Subdubitasse  Albertum  aliquantis- 
per  demumque  respondisse:    Poteram  ignoscere,  si,   quod    ais,  me  igno- 
rante    fecisses,  at  mandare   turpia  non    possum.     Postquam  introgressi 
urbem    sunt,  Albertus  et    Sigismundus  in   domo,  que  Pragensis  appel- 

40  latur,  simul  x  habitavere.    Imperator  privatas  civium  edes  incoluit.     Arx 

*  si  H8.      b  6ui  lis.     c  barones  Hs.     d  omnein  Hs.     ©  aduxit  Hs. 
f  ostendarunt  Hs. 

1  Zeissberg  a.  a.  O.  S.  117. 

2  Zeissberg  a.  a.  O.  S.  121. 
45             ■  Zeissberg  a.  a,  O.  S.  123. 

4  VgL  Zeissberg  a.  a.  O.  S.  124 ,  der  Anstand  nahmt  die  obige 
Anekdote  fiir  tcahr  xu  halten.  Vancsa  a.  a.  O.  S.  544  betont,  dass  Arn- 
pecks  (nach  meinem  Quellennachweis  vielmehr  Enea  Silvios)  Bericht  das 
tcenige  Tatsachliche  darin  tciUkiirlich  arrangiere,  im  iibrigen  aber  anek- 
SOdotenhaft  ausgeschmiickt  set.  Immerhin  ist  er  eharakteristisch  fiir  die 
damals  herrsehende  Stimmung. 


—     844     — 

provincialium  nomine  custodiebatur.  Conspiravere  Sigismundus  et  Albertus 
earn  nocte  aggredi,  irrumpere  armataque  militum  manu  ingredi.1  Iure- 
iurando  se  obstrinxere  non  redituros  domum,  nisi  arcem  intrassent. 
Sensere  cives  moxque  arma  sumentes  presidium  in  arce  maius  collo- 
cavere.  Instabat  civile  bellum  et  atrox  pugna  pro  arce,  nee  dubium  5 
videbatur,  quin  magno  suo  malo  principes  commissuri  prelium  essent 
Stetit  diu  res  in  ancipite  ».  Civibus  tueri  arcem  stabile  propoeitum 
erat,  ducibus,  qui  arcem  intrare  iurassent,  turpe  videbatur  infecta  re 
domum  reverti.  Ac  vim  inferre  [F.128]  plenum  periculi  erat  Post- 
remo  con ven turn  est.  ut  ingressi  principes  arcem  paululum  immorati  b  10 
potato  vino  exirent,  atque  ita  delusa  magis  quam  impleta  religio  est. 
Postridie  arx  consensu  provincialium  in  tres  partes  divisa;  duas  accepere 
Albertus  et  Sigismundus,  reliquam  imperator.  Delectique  provinciales 
sunt,  qui  lites  fraternas  dirimant,  ct  sum  ma  illis  potestas  data.  Sed 
grave  iudicium  contra  potentes  est.  Nobilitas  et  ecclesiarum  principes  15 
imperatori  favenciores  sunt,  plebei  Albertum  preferunt;  magno  se 
iudice  quisquis  tuetur. 

Multa  sunt  in  hoc  cesare,  que  laudare  possis,    corpus  egregium 
et  species  imperatore  digna,  animus  sedatus  ac    tranquillus,    ingenium 
perspicax,   memoria  tenacior,  religionis   ardens    zelus,    ingens    cupiditas20 
pacis  et  ocii.     Singularem  virtutem  in  quovisc  homine  diligit  dignamque 
premio  ducit,    edificat  splendide,   ortos  tamen  et  gemmas  plus  equo  ad- 
miratur  et  amat  et  in  rebus  gerendis  tardior  ac  remissior  est.    Tenacem 
pleriqued  accusaverunt  et   ad   rem  minis*   at  ten  turn  ;   id  fecere  proximi 
antecessors  Sigismundus  et  Albertus  cesares,  quorum  prodigalitati  cuius- 25 
vis    com  para  ta   liberalitasf  vidcri   avaricia  potest.      Ceterum   Fridericus 
nee  sua  profundit  nee  aliena  diripit  verbis  factisve  temperans.    Albertus 
frater    eius  longe   dissimilis,   celer    in  aggrediendis  rebus  belli  et  glorie 
appetens,  periculi  con  temp  tor,  audax,  laboris  paciens,  manu  atque  ingenio 
promptus,    pecunias  /  F.  12&  ]  inter  amicos  partitur  ac  profundit,    inter  30 
opes  pauper,    in  paupertate  dives,   nullius  rei  magis  quam  fame  avarus. 

Sane  convencione  inter  partes  facta  imperatori  Austria 
inferior,  Alberto  superior,  id  est  provincia  super  Anaso, 
cuius  metropolis  est  opidum  Lintz,  et  Sigismundo  Alsacia, 
quam  Albertus  reliquit,  cessit.  35 

Item  Albertus  in  Lintz  malam  et  levem  monetam  cudit. 
Chr.  Stams.  Albertus  dux  A  us  trie  diem  obivit  anno  domini  1463.  feria  6.  ante 

Thome    apostoli    in    civitate    Wiennensi    ibidem    honorifice    sepultus 
Tab.  CI.  d  3. 2.  die  men  sis  Decembris. 

Schedel  [  F.  129]  Fridericus  senior  Ernesti  ducis  Austrie  filius,  Austrie,  40 

GCXL  VII.  Stirie,  Carinthie  et  Carniole  dux.     Is  postquam  discrecionis  annos   attigit 

mox   religionis    induit  zelum  cepitque  rebus  omnibus  divini  cultus  aug- 

mentum   proponere,  quod  sibi  et  sue  nature  bonitas  et  nobilitas  sanguinis 

suadebat.      Nam    domus    Austrie    principes ,    inter    quos    plures   reges 2 

a  ancipiti  Hs.    b  immorari  Hs.     c  quo  lis.    (i  plebique  Hs.    •  minus  45 
Hs.     1  libertas  Hs. 

1  Zeissberg  a.  a.  0. ;    Vancsa  a.  a.  0. 

2  Bezeichnenderweise  lasst  hier  Arnpeck  die  Worte  der  Quelle:  et 
imperatores  aus. 


—     845     - 

floruerunt,  tunc   sibi    prospere    succedere  sperarunt,  cum   divino  cultui 

bene  et  cons  tan ter  famulati  fuissent.    Quorum  vestigia  Fridericus  secutus 

defunctis    parentibus,    quam   primum   tutelam    exivit,   ut  locum  videret, 

in    quo    nostra    redempcio   celebrata    est,    aduc   adolescens    trans    mare 

5  navigavit  sacra    visens  loca,    ubi  natus  salvator,   presentatus  in  templo, 

baptizatus  et    tentatus,  ubi  cenavit,  ubi  iudicatus,  crucifixus  et  sepultus 

et  unde  celos  ascendit.    Quid  multa?     Osculatus  est  terrain,  ubi  fuerunt 

pedes   eius,    qui     nos    redemit,   felicemque   reditum   cum  gloria  habuit. 

Fuit    enim  princeps  catholicus   et   pius,   etate  florid  a,  quam  sapiencia, 

10  gravitas   et    vite    integritas  comitabantur,  corpore  strennuus  vegetubque 

et    robustus,    aptus    et    paciens   ad   labores,    fortis   constansque   animi, 

sobrietatis  cultor  precipuus,  mansuetudine,  religione,  iusticia  et  prudencia 

decoratus,   cum   ea  domus,    ex   qua  procreatus   est,  regum  sedes  et 

Hungarie    et  Bohemie   aliquando  reges  dedit,    demum  persona  propria, 

15  que  corporis  et  anime  dotibus  egregie  pollet. 

Item    natus  est   anno  Christi   1415. »  in   die  Mathei   apostoli  ^ao-  (%-  d  3. 
in  coniunccione  [F.  129']  Jovis  et  Saturni  in  signo  cancri. b 

*  darunter  von  anderer  Hand :  18.  *>  Aventinus  hat  hier  unmittdbar 
anschliessend  folgenden  Eintrag  gemacht : 

20  in    imperio    successit   Alberto   caesari.      Obiit    anno   Christi    1493. 

Linzii.  Filius  eiusMaximilianus  obiit  1519.  Succedit  nepos  Carolus  V. 
Qui  anno  Christi  1532.  celebrat  concilium  Ratisbonae  in  Martio 
cum  fratre  caesare  Vernando.  Penultima  Februarii  advenit  etatis 
bisextilis,  quae  erat    turn   Mercurii   dies.     Caesar  pridie   advenerat 

25  ex  Ror  monasterio  et  archiepiscopus  Salburgensis.  Postea  advenit 
Fridericus  comes  palatinus,  dux  Boiarie,  episcopus  Bambergensis, 
Bathaviensis  in  palmarum  vigilia  et  dux  Georgius  Saxon iae.  Ita 
nemo  alius  princeps  advenit.  Ad  Quasimodogeniti  primum  indictum 
concilium.     Adventus  Turci  timetur  in  Germania  et  Italiam.    Vigilia 

30  nentecostes  advenere  Ludovicus  palatinus  Rheni  et  Albertus  episcopus 
Mogontinus  cum  400  fere  equitibus.  Caro  .  .  .  Bricht  so  ab.  Vgl, 
hiexu  oben  S.  443,  20  ff. 


Liber  de  gestis  episcoporum  Frisingensium. 


Corbinianus    vir    dei    Waldegiso    patre   Corbinianaque    matre,  y#a  &  Chrb,1 
Claris    ad   seculura   necnon   religiosis  valde  parentibus,    in  cap  i. 
regione  Melitonensi  generates  in  ipsa  eciam  puericia   divinam 
graciam,  quam  postmodum  plene  accepturus  [erata],   pre- 
51ibavit.    Etenim   raundi  non  detentus  illecebris  de   cuncta 
parentura  substantia  solo  victu  et  ainictu  contentus  apnt 
ecclesiam  sancti  Chris ti  confessoris   Germani  in  eodem  Castro*    con- 
structam  in  cellula,    quam   sibi  [fecerat,    14  annis  devotissime  cap.  4. 
adinstar  speculi   lucidissimi  eciam   signis  clarus  habitavit. 
10  Sed  quia  non  licuit  iuxta  veritatis  verbum  lucentem  arden- cap.  5. 
t  em  que   lucernam   sub  modio   occultari,    sed   supra  candelabrum 
poni,  ut  multi  per  fidem  ab  eo  illuminati  dei  ecclesiam  ingrede- 

rentur,  lumen  caritatis  per  bonorum  operum  exempla  ac  fldei 

documenta  videant,  deum  patrem  exhinc  intimo  cordis  affectu 

15  glorificantes,    divina  siquidem  inspirante  gracia  factum  est, 

ut  Eomam  iret,    ubi   a  papa  Gregorio   iuniore   obediencia 

coactus     sacerdotalem   cum   pallii   privilegio  suscepit  benediccionem, cap.  6. 
ad    gentes  destinatur  et  in  Galliam  reversus  est,  ubi  verbum  dei 
largiter  seminans  inter  cetera  latronem  Albertum  tercia  die  decap.  7. 
20  patibulo^  vivu m    liberav.it.     Dehinc    mundialem    honorem    non 

f  erens  reversus  ad  ergastulum,  ubi   primum  fuit,  in  Germani  ecclesie cap.  8. 
foribus    annis  septem   permansit    iterumque  Eomam   ire   disposuit  a 
Gallorum    partibus    per   Alemaniam,    que    nunc    Suevia    vocatur, 
Noricam  pergens,   ubi  ab  incolis   terre  reverenter   tractatus 

25ibique    aliquamdiu    moratus    verbi    divini    dulciter     ac    salubriter 

*  fehlt  Hs. 

1   Vgl.  oben  S.  56,  Anm.  1.    Daxu  die  neue  Ausgabe  der  Vitae  von 
Krusch  in   den   Non.  Qertn.    hist,   SS.  Rer.  Merov.  VI,  497  ff.    Arnpeck 
beniiixt  die  Form  B  der  Vita. 
30  *  ht  xwar  in  der  Vita,    nicht  aber  hier  vorher  genannt.    In  der 

Vita  heisst  es:  ortus  fuerat  ex  regione  Militonensi  natus  in  vico,  qui  dicitur 
Castrus.  Meichelbeck  hat  an  der  oben  beniitxten  SteUe  das  Wort  Castro 
mit  kleinen  Anfangsbuchstaben  geschrieben,  Riexler  und  Krusch  in  ihren 
Ausgaben  mil  Recht  als  Eigennamen. 

Quellen  u.  KrSrterun^n  N.  F.  III.  54 


—     850     — 

seminavit  doctrinam.  Vale  itaque  faciens*  iter  complevit  arrep- 
tum  et  usque  urbem  altissimi  illuscente  gracia  pervenit. 
In  quo  itinere  omnium  conditor  et  innocencie  reparator 
ingrediendo  et  egregiendo  mira  per  eum  multa  ostendit,  ut 
Conr.  Sacr.*  liber,   qui  de  vita  eius  inscribitur,  satis  admodnm  explicat.'  5 

jlmq    oio    Dig  '     ^  '  r 

VUa  SOorb  Denique  beatus  presul  Corbinianus  a  B.  Gregorio  urbis 

cap.  14.  ^ome  summo  pontifice  venerabiliter  susceptus.  Qui  eum 
de  consilio  omnium  ad  gentes  reverti  mandavit.  At  ille 
post  aliquant o lorn  temporis  benediccione  aocepta  tristis  absceasit. 
Conr.  Sacr.  Sicut  enim  in  mundi  exordio  divina  potencia  lucem  creavit,  que  bona  10 
MO.  318.  fuit,  in  qua  disposicionem  elementorum  b  ordinavit,  ita  in  diebus  grade 
lucem,  quae  tenebras  ydolatrie  fugaret,  suis  accendit.  Dum  suum 
B.  Corbinianom,  cuius  lux,  que  in  ipso  erat  nee  aliquam  partem  tene- 
brarum  habebat  d,  ad  partes  istas  destinavit  pastorem  et  rectorem,  eius  ° 
exemplo  et  doctrina  lucida  et  munda  gregis  sui  corda*  esse  voluit.  15 

319  Igitur   per  vallem  Tridentinam  rediens  ac  Bavariam  ingress  us 

a  glorioso  Bavariorum  duce  Grimealdo*8,  cuius  aures  beati 
viri  sanctitas  attigerat,  benigne  susceptus,  a  quo  et  montem  idtum,  qui 
Frisinga  dicitur,  accepit.    Ubi  primo  ecclesiam,  que  usque  hodie  cernitur, 
in  honore  B.  Benedicti  ecclesie  B.Marie  dei  genitricis  contiguam h  20 
construxit  ac  monachorum  ibi  sacrum  conventum  adunavit. 

Sanctus  insuper  pater  Corbinianus  hanc  sanctam  Frisin- 
gensem    ecclesiam    sanctissime    vite    meritis    ac    salubrium 
morum  documentis  informavit,  sic*  ut  providus  dispensator  plurimis 
honoribus    et   possessionibus   providit  et   locupletavit.    Nam  25 
u.VitaS.Corb.  Maies  et  Chores?  et  Caminaff  inter  duos  rivuloe  Timonem  et  Finalem  tarn 
cap.  19  territorium  agrorum  quam  et  prata  et   vineas  cum  parte  alpium  cum 
u.  cap.  20.  nongentis   auri  solidis,    quos  a  Pippino  maior  e   domus    Francorumque 
principe,  aput  quern  graciam  invenerat,   dudum   in  suam  elemosinam 
accepit,  a  possessoribus  et  a  prefato  duce  Grimoaldo  comparavit  30 
et  ad    istam  sedem    Frisingensem,    quam   fundavit ,    iure    proprietatis 
contulit. 
Vita  S.  Corb.  Predicta   igitur  empcione  ac  donacione  legaliter  factis 

cap.  19.  vjr  <Jei  Corbinianus  habitaculum  ibi  construere  sibi  festinavit,  basilicam 

*  facies  Hs.      b  fMt  Hs.      c  qUas  Hs.     <*  habens  Hs.     °  qui  Es.  ^ 
f  forma  Hs.      g  so  Eb.      h  in  der  Ih.  steht   das  Wort   contiguam   nach 
monachorum.     i  ast  Hs. 

1  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XXIV,  318  ff. 

2  Cap.  10-13. 

•  Conradus  Sacrista,  dessen  Text  in  diesem  Abschnitt  verwendet 
isty  sagt:  a  Tassilone  sororio  Pippini,  qui  maior  domus  dicebatur  et40 
patre  Karlmanni,  et  Theodone  filio  ipsius.  In  der  von  ihm  gefertigten 
Abschrift  des  Textes  des  Conradus  in  der  Wolfenbuttler  Hs.  hat  Arnpeck 
diese  Worte  ausser  filio  ipsius  ausgestrichen  und  spater,  offenbar  auf 
Qrund  des    cap.  9  der  Vita  S.  Corbiniani,  an  den   Rand  geschrieben: 

a  Theodone  et  Grimoaldo.    An    der  obigen   SteUe  erwahnt  er   nur  den  45 
letzteren,  wahrseheinlich    auf   Qrund  der  cap.  17  und  18  der    Vita  (vgL 
oben  S.58f.). 


—     851     — 

edificavit  a  c  SS.  Valentini  atque  Zenonis  episcoporum  in  ea  patrocinia 
collocavit   et   in   eorum   dedicavit  honore  vinearum  ibi  plantans  copiam 
et    pomiferis   decoravit  arboribus   et  aiimoniam  pauperibus    preparavit. 
Ubi  corpus  eius  40  annis,  ut  infra  dicetur,  quievit. 
5  Predicte  igitur  possessiones  Maies  et  Chorzes  et  Caines, 

que  empte  fuenmt  per  B.  Corbinianura,  post  annos  aliquos 
iniuste  ab  ecclesia  Frisingensi  alienate  extiterunt,  ut  in 
sequentibus  suo  loco  clarius  declarabitur,  sed  per  Wolf- 
raraum  episcopum  XIII.  ab  Arnolfo  et  Werntholdo   ducibus 

lONoricorum  auctoritate  serenissimi  regis  Heinrici  I.  ab  in- 
camacione  domini  anno  931.  sunt  recuperate.1 

Et  quamvis  iste  vir  dei  S.  Corbinianus  prefatam  hanc 
Frisingensem  ecclesiam  primus  irradiavit  antistes,  attamen 
in    isto   monte  dudum,   id  est  ante  444  annos2,  ecclesia  in 

15  honore  Marie  virginis  constructa  fuisse  dinoscitur.  Ex 
quo  sequitur  earn  fuisse  primam  et  non  capellam  S.  Petri, 
ut  quidem  simplices  asserunt,  quam  constat  Erchenbertum  VII. 
episcopum  construxisse,  qui  et  ibidem  requiescit.3  Nam 
legitur,    quod  Romanorum   imperator  Cams   de  Narbona,  qui  cepit  Vita  S.  Max.* 

20  anno  domini  288.  et  duobus  duntaxat  annis  cum  filiis  suis  Carino  et 
Numeriano  imperavit,  quern  Dioclecianus  inmediate  in  imperio 
SUCCessit,  misit  'Eulasiuni  tirannum  in  urbem  Celeiam  Panonie 
Sliperiorisa,  ut  insultus  Hunnorumb  et  Tartarorum  et  aliarumc  nacio- 
num  orientalium  conpesceret,   que   civitas  destructa  modo  villa 

25Petronella  in  Austria  opinatur,  que  potentissima,  locuples 
et  famosa  fuit,  ut  ipsius  vestigia  indicant.  Unde  propter  sui 
potentiam  minor  Troiad  appellata  est,  ubi  idem  memoratus 
Eiulasius  S.  Maximilianum  archiepiscopum  Laureacensem 
de  col  lav  it.  Qui  beatus  presul  22ecclesias  habuit  suffragan  eas, 

30quarum  nomina  pro  magna  parte  nobis  sunt  ignota,  quia 
per  Attilam  regem  Hunorum  sunt  destructa.  Inter  quas 
Frixinia  alias  Frisinga  annumeratur.5  Nam  licet  tota  Ba- 
variorum  gens  tempore  prefati  imperatoris  Cari  aduc  in- 
credula  et  gentilis  erat,  nichilominus  tamen  inter  eos  mixtim 

35  quidam  pauci  vere  orthodoxe  fidei  cultores  fuerunt,  qui  a 
successoribus  apostolorum  conversi  extiterunt.    Qui  ad  pre- 

a  superiorum  Hs.      t>  Hinnorum  Hs.     c  aliorum  Hs.      d  terra  Hs. 

1    Vgl.  oben  S.  119, 13  und  unten  S.  663,  12  if. 
7  Dtese  Zahl   ist   nicht  von  Arnpecks  Zeit  aus  gerechnet,   sondern 
40  von  der  des  hi.  Korbinian  aus. 

3  Vgl.  unten  S.  860,  15  ff. 

4  Vita  S.  Maximiliani  (Pex,  SS.  Iter.  Austr.  I,  19  ff.}  cap.  10,  2. 
14,  1.     Vgl.  oben  S.  36,18. 

5  Oben  S.  37,  13. 

51* 


—     852     — 

fatam  ecclesiam  montis  Frisingensis  refugium  habuerunt,  ut 
creditur  Ratispone  de  veteri  capella  factum.1  Ex  quibus 
vetustas  ecclesie  montis  Frisingensis  claret.  Pie  igitur 
credendum  est,  quod  altissimus  hunc  locum  specialiter  sibi 
elegit,  in  quo  per  tam  longeva  tempora  venerari  et  adorari  5 
voluit,  et  quod  olim,  videlicet  ante  450  annos,  fuit  inceptum, 
tempore  S.  Corbiniani  extitit  completum. 

Sed   ad   bystorie    narracionem   redeo,   unde   paulisper 
digressus  eram. 

Conr.  Sacr.  Cam  a u t e  m  vir  dei  diem  sue  resolucionis  appropinquare  intellex  e r  itf  10 

M  G.  319  Erimbertum  earn  ale  m    fratrem  suum  in  Ytaliam  ad  Liutprandum8 

W        #ja     27 '  regem  Longobardoram  direxit  »  quam  humiliter  postulans,    at  tradicio 

'sue  proprietatis  siveb  conquisicionis c  in  Maies,  Chorzes  etChaines 

ad  eccleeiam  B.  Marie,  ne  exinde  aufferatur  d,  per  prefati  principis  cyro- 

graphum  firmaretur   et  imperpetuum  auctoritate  sua  rata  haberetur,  et  15 

ut  suum  corpusculum  ad  sepeliendum  ibidem  recipere  preciperet,  quod 

Vita  I.  c.  illic  B.    Valentino   vivus  conmendavit.    Adiecit    quoque,   ut   ex   regali 

Conr.  Sacr.  ipeius  principis  concessione  libertas  huic  familie  concederetur  episcopos 
MO.  319.  eligendi   et    legitime  o  substituendi.8    Cuius  peticioni,  quia    de  racione 

pendebat,  benigne   annuit  et  cyrogxaphum,  sicut  postulavit,  per  prefatum  20 
nuncium  transmisit;   quod  tempore  Walthonis  episcopi  X.  cum  reliquis 
huius  ecclesie  ornamentis  ignis  consumpsit.    Cum  vero  vi  febrium  vehe- 
mencius  urgeretur,  ante  obitus  sui  diem   octavum   alium    ex  discipulis 
suis   ad  Hucbertumf   principem  Bavarie  direxit  diem   mortis   sue  in- 
dicans  et  poscens,  ut  corpusculum  ipsius  ad  tumulum  £  B.  Valentini,  ubi  25 
primus  oratorium  construxerat,  vulgariter  aufZemberg4,  sepeliendum 
deferri  iuberet.    Quod  quia  non  est  factum  et  quid  exinde  rei  probaverit 
eventus,  diligens  lector  in  libro,  qui  de  vita  eius  inscribitur,  C.  31.  requirat. 
Postquam    igitur   huic   sedi   episcopali,    quam    ipse    primus 
elegerat,   annis  ultra   20  salubriter  prefuerat,  6.  Idus  Sep-  30 
tembris   anno   730.5   feliciter  cum  multo  animarum  lucro  ad 
Christum  migravit  decoratus  una  stola  securusque  de  reliqua. 
Cuius  meritis  et  oracionibus  nos  opitulari  feliciter  exoramus. 
Amen. 

a  fefUt  H8.      *>  sine    Hs.      c  conquisicione   H$.      d  aufferetur   Hs  35 
o  legiptirae  Hs.    f  Huebertum  Hs.    ffltumultum  Hs. 

1  Vgl.  oben  S.  136,3  ff. 

*  Conradus   Sacrista   sagt :   ad    Pippin  urn   principem    direxit,   qai 
eodem   tempore    ad  versus  Longobardos   militem  coadunaverat.     Arnpeek 
xieht  dteser  Angabe  wiederum  jene  der  Vita  Corbiniani  vor,  tcelche  meldet,  40 
doss  Erembert   ad  Longobardorum   principem  geschickt  tcorden  ist.     Der 
Name  Luitprands  Ut  in  der   Vita  nicht  genannt. 

3  Unten  S.  862,  8:    apud  Pipinum  regem  impetravit. 

4  Zenoberg  bei  Meran. 

*  Oben  S.  61,  2:  734,  5.  65,15:  735  vel  quasi.  45 


-     853     — 

Erimbertus  episcopus  II.  sedit  annis  28amensibus  2. 

Anno  ab  incarnacione  domini  730.b  venerabilis  et  religiosus  Cotir.  Sacr. 
vir  Erimbertus  S.  Corbiniani  f rater  ipso  migrante  ad  dominum  in  sede 
sua  episcopali  sublimatur.  Huius  pontificatus  anno  Christi  745., 
5  ut  quidam  aiunt,  beatus  pontifex  Bonifacius  terminos  episco- 
patuum  Bavarie,  sicut  hodie  manent,  distinxit,  ut  colligitur 
ex  legenda  eius.     Ubi  legitur: 

Cum  S.  Bonifacius  archie piscopu s   Magunthinensis,  sed'iB Otlok,  Vita 
apostolice   legatus,    in   multis   regionibus  fidem  sedule  pre-  S.Bonif.1 1,31. 

10dicass«t,  eciam  Bavariam  visitavit  mansitque  ibi  diebus  multis  pre- 
dicans  et  ewangelizans  verbum  dei  vereque  fidei  ac  religionis 
renovavit  sacramenta  et  destructores  ecclesiarum  populique  per  vers  ores 
abigebat.  Quorum  alii  p  rid  em  faleo  episcopatus  gradu,  alii  eciam 
presbyteratus   se    officio  deputabant,    hec   atque  alia  innumerabilia 

15  fin  gen  tea  magna  ex  parte  populum  seduxerunt.*  Sed  quia  sanctus 
vir  iam  deo  ab  infancia  deditus  iniuriam  domini  sui  non 
ferens  Bavariorum  duces  cunctumque  vulgus  ab  iniusta 
heretice  falsitatis  secta  et  fornicaria  sacerdotum  decepcione 
COercuit  et  provinciam  Bavariorum  Odilone  duce,  Tassilonis  geni- 

20  tore,  consenoiente,  in  quatuor  divisit  parrochias  quatuorque*  hiis 
presidere  fecit  episcopos,  qua  ordinacione  scilicet  facta  eosdem  in 
episcopatus  gradum  sublevavit.  Quorum  primus  nomine  Johannes  in 
oppido,  quod  dicitur  Saltzburg,  episcopatus  kathedram  suscepit,  secundus 
Erembertus,  qui  super  Frisingensem  ecclesiam  speculators  tenuit 

25principatum,  tercius  Gaubaldus,  qui  ecclesie  civitatis  Regine  > 
m o d o  Ratispone  ,  pastorale  excubitoris  subiit  magisterium, 
quartusWivilo,  qui  superPataviensem  ecclesiam  sacre  indagacionisc 
obtinuit  dignitatem  consecratus  a  papa-  Cumque  omnia 
confirmato    christianitatis  ordine  rite  agerentur  et  canonum 

30  sunt  iura  recuperata,  iam  ad  proprias  remeando  rediit  ecclesias 
populique  sibi  commissi  curam  gerens  oves  a  nepfandis 
luporum  morsibus  eripuit.  Anno  vero  Christi  756.  idem 
Bonifacius  martyrio  in  Frisia  est  coronatus. 

Hie    autem   devotus   presul  Erimbertus    in   pontificali  Cbnr.  Sacr. 

35  confirmatUS   dignitate,  quantum  potuit,  novelle  fratris  sui  plantacioni  d  MQ.  319. 
contulit   et  multorum    exhortacione   sua  animos  ad  benefaciendum  sedi 
sue  inclinavit. 

&  II  Hs.    b  dec.  lis.     c  indagacionem  Hs.    d  plantacione  Hs, 

1  Auch  oben  S.  72  in  Kap.  26  verwendet. 
40  *  Statt  des   folgenden    Textes    sagt   die    Quelle   (Afigne,  Patrologia 

latina  LXXXIX,649) :  Sed  sanctus  praesul  cum  tan  tain  sacerdotum 
fallaciam  atque  malitiam  aliter  non  posse  prohiberi  conspiceret,  pro- 
vinciam  Bagoarie  usw. 

•  Oben  S.  72,  21  wie  die  Quelle:  tresque. 


—     854     — 

Wl  f.209'.  Qua  propter  Taasilo  dux  Bavariorum  territorium  in  villa  Hasel- 

pach,  quam  bone  memorie  Otilo  dux  prius  tradidit  ad  ecclesiam  beate 
dei  genitricis  Marie  in  opido  Frisingensi,  per  epistolam  suam  con- 
firmavit.* 

Item  Moabertua   tradidit  ad    domum   8.  Marie  Virginia  in  loco  5 
Frisinga   in  manus   Erimberti   episcopi   hereditatem  suam    paternam  in 
loco,  qui  dicitur  Zollinga,  cum  omnibus  attinenciis.* 
Fund.7hg.489.  Hie  episcopus  unacum  aliispontificibus  eidem  cooper  an- 

tibus  monasterium  S.  Quirini  in  Tegernsee  dedicavit.* 

Et  hie  bene  meritus  pontifex  obiit  anno  incamacionis  10 
dominice   758.   in  circumcisione    domini5  in    sua  kathedrali 
ecclesia  Frisingensi  sepultus  etc. 

Joseph  III.  episcopus   sedit  annis  quasi  3. 

Anno  ab  incarnacione  domini  758.  Joseph  us  Frisingensi 

ecclesie  preficitur  episcopus.  15 

Conr.  Sacr.  Hie  pastor  e  t  rector  dominicarum  ovium  impetravit  ad  sede  m 

W  f.210.*utLm    episcopalem    locum    nuncupatum    Erching   et  ibidem   pro 

necessitate  domosconstruxit,  quia  ante  a  iam  temporibus  plurimis  eadem 

terra  inculta  atque  deserta  remansit.6 

Item   dedicavit   ecclesiam   in    TuelpachT,    item   ecclesiam    in  20 
Putelnpach8    et  accepit   easdem  cum  pertinentibus  ad  Frisin- 
gensem    ecclesiam.    Sed   et    gloriosus  dux  Tassilo,  quitquid  ad  Fering 
pertinebat,  consencientibus  posses sori bus  tradidit  ecclesie  beate  dei 
genitricis  Virginia  Marie  Frisingensi.9 

Hie  presul  precipuus    divini   amoris  igne  accensus  ad-  25 
iuvante  Bavariorum  duce  Otilon  e»   ceterisque  deo  devotis  edi- 
ficavit,    fundavit,   consecravit  et  largiter   dotavit  ecclesiam 
collegiatam  sancti  Cristi  confessoris  Zenonis  super  flumen  Isana,10 
ubi  et  ipse  est  sepultus.     Obiit  763.  17.  Januarii.11 

»  Otiline  Hs.  30 

1  So  bexeichne  ich  den  in  den  Mon.  Germ,  nieht  abgedruekien  lext 
des  Tradition8buches  des  Gonradus  Sacrista,  und  xtcar  nach  der  Abschrift 
Ampecks,  welche  die  Herxogliche  Bibliothek  Wolfenbuttel  besitxt. 

2  Bitterauf }  Die  Traditionen  des  Hoehstifts  Freising  /,  29. 

s  Bitterauf  1,27,  35 

4  Dieselben  Angaben  hat  Arnpeck  an  den  Rand  von  W  f.  210  (vgL 
Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV,  319,  41)  geschrieben.  Quelle  ist  die  Fundatio 
Tegemseensis ;  vgl.  oben  S.  76, 44. 

6  DieseWe  Notix  als   Ampecks   Zusatx  in    W  (SS.  XXIV,  319,431. 
Ueber  das  Grab,  dessen  Inschrrft  als  Todesjahr  750  angibt,  vgl.  Schlecht,  40 
Monumentale  Inschriften  usw.  II,  22  f. 

6  Bitterauf  1,  31. 

1  Bitterauf  I,  33. 

8  Vielmehr  xu  Hrodolvinga  (Budlfing)  und  keine  Kirche.  Es  ist 
xweifellos  die  bei  Bitterauf  1, 44  unterNr.17  verxeichnete  Sehenkung  gemeint.  45 

9  Bitterauf  1,  31. 

10  VgL  Bitterauf  I,  30  und  oben  S.  78,  3  ff. 

11  DieseWe  Angabe  als  Randbemerkung  Ampecks  in  W  (SS.  XXIV \ 
319, 46). 


—     855     — 

Aribo  episcopus  IV.  sedit  annis  22. 

Anno  ab  incarnacione  domini  760. a  Aribo  alias  Heres 
ecclesie  Frisingensi   preficitur  pastor  et  animarum  medicus. 

Anno  domini  7  72.  2.  Idus  Augusti  ecclesia1  beati  archangeli  Omr.  Saer. 
5  Michaeli8   in    Petenpach    in    presencia   Aribonis  episcopi    ad   ecclesiam  "  f-  213k. 
B.   Marie     Virginia   necnon   et  sepulchrum  ipeius  confessoris   Corbiniani 
in    perpetuum    fundatum    est.     Eodem    anno   ecclesia  beati    Christi^'- 
martyr  is  Emmerami  in  Helfendorff,  ubi  ipse  campum  certaminis  elegit, 
quam     bone   memorie    Erimbertus    episcopus   dedicavit,    ad    domum 

10  episcopal  em  Frisingensem  donata  fuit.1 

Anno  doraiini  778.  oratorium  in  loco  Sceftilare  nuncupa  t  o  con-  214. 
struct um  ad  domum  episcopalem  Heredis  *>  pontificisc  traditum  est.8 
Item    ecclesia d  in   Holczhausen  *   8.   Michaelis,   item   in   Schbindach,6 212.  217'. 
item  in  Abenhausen,6  item  S.  Michaelis  inPetenbach7  donata  ecclesie^.  213*. 

15Fr  isingensi,  item  Trochteringin.8  212. 

Item  quinque  fratres  inspirante  divina  gracia  secularia  negocia  215. 
deserentes  locum  si b i  elegerunt  communem  in  hereditate  sua  in  vasta 
solitudine   heremi,    qui*   dicitur   Slierseo,   cellulam   construxerunt   et 
oratorium,  quod  consecravit  episcopus  Aribo.    Ac  post  biennium  con- 

20  placuit  fratribus  eligere  Perch  told  *  ibidem  abbatem  et  adduxerunt 
eum  ad  predictum  episcopum,  qui  iuxta  ordinem  regule  S.  Benedicti 
electum  ordinavit.    Acta  in  monasterio  Sliersee  anno  domini  779.9 

Item  Keginpertus  et  frater*  eius  in  alode  proprio  per  consensum  216. 
domini  Josephi  episcopi  monasterium  condere  ceperunt  Scarice  deserti 

25  et  postmodum  per  Heredis  episcopi  consilium  locum  mutaverunt 
ad  Schlehedorff,  ubi  domus  dei  primitus  celebratur  in  honore  sancti 
Dionisii  et  ubi  sanctus  Tertulinus  requiescit  in  corpore,  quod  a  sede 
apostolica  Beginperlus  mouachus  con  cede  nte  Adriano  papa  ad  partes 
Bavarie  Attone   abbate  adiuvante  perduxit.10    Huic  congregacioni 

30  Heres  sub  gradu  minori  constitutes  prefuit.11 

Anno   predicto  Meginolth  oratorium,    quod  in   propria    alode2/2\ 
condiderat  in  villa  Incinmos  >,  per  manum  Heredis  episcopi  dedicatoris 
ad  domum  S.  Marie  Frisingensem  imperpetuum  tradidit.19 

»  so  Hs.     l»  Herodis  Hs.      c  ponficis  Hs.      d  ecclesiam  Hs.    e  fehlt 
35  Hs.      i  so    Hs.    statt   Perhtcoz.      s  fratres    Hs.      h  Negmelt   Hs.      >  in 
Cumos  Hs. 

I  Schenkung  Nr.  44  bei  Bitterauf  /,  71. 
*  Bitterauf  I,  78. 

8  Bitterauf  1,  108. 
40  4  Das.  i,  65. 

6  Das.  I,  53. 

8   Wohl  verschrieben  fiir  Altenhausen.     Bitterauf  /,  75 

7  Bitterauf  I,  71;  wold  Wiederholung  von  oben  Z.  4  ff. 

8  Truhtharingun,  Kirehtrudering.    Bitterauf  1,  77. 
45             9  Bitterauf  1 112. 

10  Vgl.  oben  S.  67,  Anm.  2. 

II  DieseNotix  stamwt  aus  der  Urkunde  Arbeos,  die  bei  Bitterauf 1, 81 
gedruekt  ist. 

18  Bitterauf  1, 115. 


—     856     — 

Multas  alias  ecclesias,    quas   brevitatis  causa  omitto, 
hie  pontifex  dedicavit,  quarum  plures  ad  sedem  Frisingensem 
sunt  tradite. 
Conr.  Sacr.  Hie   eciam  venerabilis  episcopus  Aribo,  qui  et  Heres1,  circa 

MO.  319  u.  finem  vite  sue  suo  summo  thesauro  hanc  ecclesiam  ditavit.  Ipse  5 
Vita  ca  ^^flW^demcumcoePi8WPorain8UOrumet  abbatum  consilio  B.  Zenone 
in  urbem  Tridentinam  deportato  8  ac  poetea  B.  Valentino  a  venerando 
Tassilone  Bavarorum  duce  in  Pataviam,  quam  fundaverat,  perducto 
de  Maiese,  ubi  simul  quieverunt,  corpus  B.  Corbiniani  post  40  annOS 
obitUS  SUi4  ad  hanc  Frisingensem  ecclesiam,  ubi  in  presenti  re  quiescit,  10 
summo  cum  honore  reduxit  ac  demum  4.  Nonas  Maii  feliciter 
obiit,  in  sua  cathedrali  Frisingensi  ecclesia  sepultus.  Obiit 
anno  783.5 

Atto*  episcopus  V.  sedit  annis  quasi  30. 

Anno  domini  782. 6  Atto  Frisingensi  ecclesie  preficitur  15 
episcopus. 
Oonr.  Sacr.  Annodomini  795. 7  Maginhart  abbas  in Tegerensee X V  eccles  ias, 

W  f.  220.  que  iniuste  abstracte  per  tempora  fuerant  ab  episcopatu  Frisingensi, 
restituit  ex  integro  Attoni  episcopo  per  man  us  Arnonis  archipontificis 
et  Ellemodi b  archipresbyteri.     Acta  Tegerensee.  20 

222.  Anno   domini   804.    residente  Arnone  archiepiscopo    et   Attone 

episcopo  unacum  Erchanbaldo  comite ,  Otperto c  et  Alprico  iudicibus 
in  mallo  publico  per  iussionem*  domini  Karoli  augustissimi  imperatoris 
in  Eibilinga  fisco6  publico  ad  adveniencium  causas  cum  iusticia  deri- 
mendas  Atto   episcopus   per  sufficientem  probacionem  mediante25 

a  Otto  Hs.     b  so  Hs.   stall  Ellen  nodi,      c  Operto  Hs.     d  uisionem 
Hs.    ®  fico  Hs. 

1  ego  Heres  ist  an  der  oben  beniitxten  Stelle  der   Vita    inierpoliert . 
»  Vgl.  oben  S.84,27ff. 

•  Arnpeek  andert  hier  des  Conradus  Saerista  Angabe :  B.  Valentino  30 
Tridentinam  translato  et  dehinc  duce  Tassilone  Pataviam  .  .  .  perducto, 
wefche  tnit  dem  Text  der  Vita  Corbiniani  hier  xiemlich  iibereinstimmt. 
Die  Erivahnung  einer  Uebertragunq  des  hi.  Zeno  naeh  Trient  in  diesem 
Zusammenhang  scheint  auf  einem  Irrtum  xu  beruhen,  dessen  Etitstehung 
ich  nicht  xu  erklaren  vermag.  Bigelmairt  Zeno  von  Verona  (1904),  S.  66,  35 
der  die  Schicksale  des  Leibes  des  Heiligen  schildert,  gibt  keinen  AnhaUspunkt. 

4  Post  40.   annum   obitus   sui   bemerkte  Arnpeek   aueh  am  Rand 
von  W. 

*  InW  m&chte  Arnpeek  die  Eandbemerkung :  cepit  anno  Christi  760 
(corr.  763),  sedit  annos  22  (eorr.  20)  quasi  (SS.  XXIV,  319,48,  wo  mit  40 
Unrecht  2  veischiedene  Bands  angenommen  sind)  und  am  Sehlusse  der 
Traditionen  unter  Arbeo :  Et  obiit  4.  Non.  Maii  anno  domini  783  (SS.  XXIV, 
320,31).  Ueber  das  Grab,  dessen  Lnschrift  782  als  Todesjahr  angibt, 
vgl.  Schlecht,  Monummtale  Insehriften  usw.  II,  23. 

6  Am  Band  von  W:  anno  domini  783  (3  infolge  Korrektur).    Sedit  45 
annis  quasi  30  (corr.  27). 

9  In  W  hat  Arnpeek  beigesehrieben  4.  Kal.  Julii  anno  804,  was 
richtig  ware,  wenn  es  statt  4  16  hiesse.    Bitterauf  1, 187. 


—     857     — 

iusticia  obtinuit  a  Liutfrido*  abbate  de  monasterio,  quod  vocatur 
Auua  b,  infra  locum  Chiemingen  eito  tree  istas  ecclesias  Willgen,  Hege- 
lingen  et  Perge,  que  per  iustam  legem  et  anteriorem  vestituram 
ad  episcopum  Arising  en  sem  pertinebant,  sed  Tassillo  dux  atque  Lint- 
5  purga  uxor  eius  non  solum  istas  ecclesias,  sed  et  multas  alias  de  eodem 
episcopatu  iniuste  abstulerunt  propter  invidiam,  quam  habebant  super 
Aribonem  episcopum  dicentes  eum  meliorem  esse  domino  Karolo  regi 
et  Francis  quam  ipsis.1 

Anno  d  omin  i  807.  17.  Kal.  Februarii  dum  se  congregasset  sinodus  220'. 

10  episcoporum,  abbatum   ceterorumque    clericorum    Bavarie    provincie   ad 

metropolim  Saltzburgensem  et  ibidem  non  pauca  pertractassent,  moverunt 

idem  episcopiArn  Sal tzburgen sis  archiepiscopus,  Atto  Frisingensis, 

Adalwinus  Ratisponensis,  Einricus,  Ha  to  questiones  de  decima  c  popu- 

lorum,  que   offemntur   ad   ecclesias.    Lee t is    inde  capitulis  ex  canon um 

15  auctoritate,  quid  inde  agi  debuisset,    invenerunt  quatuor  porciones  fieri, 

unam    episcopo,  alteram    clericis,    terciam  pauperibus,   quartam  fabricis 

ecclesie.    Tunc  consenserunt   ibi   cuncti  abbates,   qui  presentes  aderant, 

huic    decreto  secundum   canones  et   reddiderunt  porciones  episcoporum 

episcopis,  que  illos  recte  contigissen  t,  ea  racione,  ut  ulterius  exinde  inter 

20  illos  nulla  discordia  deinceps  maneret.' 

Item    basilic e   in  Piburgk    et   Pelhaim   etc.    in    manu   episcopi  216'. 
Attonisd  oblate  sunt.3 

Hie  pius  pontifex  multa  bona  eius  temporibus  sedi  sue 
acquisivit,   que  brevitatis  causa  hie  relinquo.     Sepultus  in 
25  eius    Frisingensi    ecclesia  aput  antecessores  suos    et    obiit 
5.  Kal.  Octobris.4 

Hytto  VI.  episcopus  sedit  annis  quasi  24. 

Anno   domini  810. e  Hytto    divina  providencia  domino 
favente  in  kathedram  episcopalemFrisingensis  sedis  honorifice 
30provectus  esse  comprobatur.5 

Omnia  instrumenta  divinarum  scripturarum  novi  et  veteris  testa-  (Coxroh) 
menti    in  melius   reparari  non    desistit,    et  quitquid   defuisse   sacrorum  W  f.  222'. 
voluminum  reperit,    sudanti  labore  flosculos  de  prat  is  am  pi  is  decerpens, 
quasi    avide  fontem  vite  eterne  siciens.  doctrine  fluenta  omni  conamine  f 
35  aggregari    studuit,  ut  omnes   christiani   populi   ad  se  pertinentes,   quos 
exemplo    sanctitatis  vite  sue  inspectionis  lautissimis  refocillaret  dapibns, 

a  Lantfrido  Es.    b  Anna  Hs.    c  so  Hs.  wie  die  Quellen.    d  Ottonis 
Hs.    •  dece0  Hs.    f  si  canomine  Hs. 

1  Bitterauf  I  183. 

40  *  Bitterauf  I  224. 

8  Bitterauf  I  229. 

4  In  W  sehrieb   Arnpeck   ebenso   an  den  Rand:    Hie    Atto    obiit 
5.  Kal.  Octobris   sepultus    apud  antecessores   suos  in  cathedrali  ecclesia 
(SS.XXIV,  320,33).     Veber  das  Grab   vgl.    Schlecht,    Monumentale    In- 
45  schriflen  usw.  II,  28. 

*  InW  von  Arnpeeks  Hand:  Hitto  episcopus  6.  Anno  domini  810 
(0  infolge  Korrektur).    Sedit  annis  quasi  23  (corr.  21)  (SS.  XXIV,  320,  34). 


—     858     — 

quasi  de  rivulo  fontis  sanctarum  scripturarum  dulcia  mella  fluens  doctrinis 
lucid  issi  mis  ac  saluberrimis  saciaret  potibus  pariterque  cantilenis  et 
omnium  divinorum  documentorum  officiis  sue  vigore  discipline  ipeam 
domum  S.  Marie,  cui  preesse  dinoscitur,  quasi  mirifici  odoris  suavitate 
implevit,  mireque  pulchritudinis  opere  preciosorum  metallorum  et  arti-  5 
ficiomm  edificacionum  decoratibus  in  omnibus  honorifice  adornavit1 

Profectus   quoque  est*   vir  venerabilis  Hytto  dilectus 
antistes  per  singulas  quasque  sue  diocesis  ecclesias  populum 
dei   sibib  commissum  predicando,   docendo   sive   eciam   con- 
firmando   nee   non   instruendo ,   ut  sempiterne   felicitatis   et  10 
beate  immortalitatis  particeps  esse  mereatur  etc. 

224.  Anno  domini  816.    Hitto  epi6C0pus   dei   gracia  electus  atque  a 

deo  coronatus  ad  augmentum  sancte  dei  ecclesie*  et  ad  utilitatem  domus 
S.  Marie  provide  divina  clemencia  ammonitus  iussit  edificare  e  t  ampliare 
ecclesiam  in  propria  hereditate  in  loco,  qui*dicitur  Hahofeahusin,  quod  15 
eum  obvenit  de  parte  genitoris  sui.  Deinde  illuc  veniens,  et  alii  plerique 
nobiles  viri  cum  eo  afluerunt,  consecravit  ecclesiam  eandem  necnon 
et  altare ;  insuper  reliquias  addidit.* 

226'.  Ego   in   dei    nomine  Hitto  Chris ti    misericordia  humilis  episcopus 

consideravi    huius  seculi    vanitates   et  fragilitates.  ut  nee  c  me  repentina  20 
mors    imparatum   inveniat,   ut   necc  me    seducior  iniquus  rapiat  ut  leo 
animam  meam,  itanec<*  ad  perpetuam  pen  am  perdu  cat,  sed  intercedente 
angelica    voce   ad  dexteram   pietatis  gregis   sue  iubeat  noe  numerari  et 
in  consorcio  beatorum,  ad  augendum  largiciouem  elemosinarum  in  pau- 
per es,  non  ad  recondendum  terrenum  thesaurum  in  potentes,  pro  refrigerio  25 
anime    mee   meas    res,   quas  comparavi    vel  acquisivi   in   Azziling    et 
Holze  etc.,    trado  ad  domum  S.  Marie   ad  Frisingam  e,  ubi  electus  et 
preciosus    in   corpore    requiescit    confessor   Christi    Corbinianus    et   ubi 
ego  ipse    indignus  Hitto    pastor  et  rector  bodierno  die  preesse  dinoscor, 
eo  modo,    ut  post  obitum   meum  et  nepotis  mei  Erchamperti  sine  ulla30 
contradiccione  successor    meus  et  oratores   mei   monachi  possideant  e  t 
pro  remedio  anime  mee  habeant  ad  lucem  et  requiem  meam,  ut  memoria 
mea  multis    temporibus   in   domo  S.  Marie   et  S.   Benedicti    confessoris 
permanent.     Hoc   factum    in  ipsa  domo  S.  Marie    ad  Frisingam  2.  Kal. 
Maii  f.   Et  ipso  die  iter  carpere  cepimus  ad  Aquis  pallacium  in  Francia  35 
anno  incarnacionis  dominie  e  825.3 

Item  anno  ab  incarnacione  domini  834.  Hitto  venera- 
bilis antistes  Frisingensis  Romam  pervenit.  Quem  papa 
Gregorius  IV.  in  die  penthecostes  honorabiliter  excipiens 
SS.  Allexandri  atque  Justini  corporibus  ac  aliis  multis  40 
reliquiis  eum  graciose  remuneravit.  Quibus  memoratus  Hitto 
suas  decoravit  ecclesias.4 

a  fehli  Hs.      b  gibi   populum  dei  Hs.      c  ne   Hs.      d  nee   ita  Hs. 
«  Frisingen  Hs.    f  M<>  Hs. 

1  Bitterauf  I  L  45 

1  Bitterauf  I,  301. 
s  Bitterauf  /,  446  ff 

*  Vgl.  oben  S.  61,  8ff.  und  Anm,  2,  ausserdem  Brachnann,  Oermania 
pontificia  /,  331. 


—     859     — 

Hie  devotus  pontifex  in  capella  S.  Steffani  in  Weyhensteven,  Chr.  S.  StephJ 
quam  olim  S.  Corbinianus  sepius  visitavit'  et  iniciavit,  constituit 
prepositum  cum  sex  ca  n  onic*is.8  Postea  Egilbertus  episcopus  eundem 
prepositum  cum  suis  prebendariis  trans tulit  in  montem  8.  Viti,  quern 
5  ipse  fundavit  et  loco  ipsorum  instituit  ordinem  S.  Benedicti  in 
Weyhensteven.* 

Hitto  hie  preclarus  pontifex  obiit  4.  YdllS  Decembris 
e  t  sepultus  est  in  crippa  kathedralis  ecclesie  desuper  habens  Ciborium 
de  lignis  anno  domini  836.1 


t* 


10        Erchenbertus  VII.  episcopus  sedit  annis  18. 

Anno  dorainice  incarnacionis  836. 6  Erchenbertus  nepos 
beate  memorie  Hittonis  episcopi  ad  Frisingam  sedem  subli- 
matur. 

Eodem  anno  Kerhoh  omnem  rem  proprietatis,  quitquid  habuit  Conr.  Saer. 
15  in  loco  Straspach,  in  capsam  S.  Marie  ad  Frisingam   tradidit7  coram  "  f*  231. 
Erchanberto  episcopo  venerabili.8 

Dominus   ac  redemptor  noster  clara  voce  intonuit  dicens :  Thesauri-  230. 
zate*  vobis  thesauros  in  celo,  ubi  nee  erugo  nee  tinea  demolitur  *>.    Ipeis 
verbis  c    quidam   vir   n  obi  lis   nomine   Ratolt  conpunctus   atque  confisus 

20  a«Theusaurizate  Hs.    b  demollitur  Hs.     c  fehlt  Bs. 

1  VgL  oben  S.  145,  Anm.  1. 

*  Bier  ersckeint  deutlich  der  Text  des  ungedruckten  Ckronicon 
S.  Stephani  (Clm.  1015),  f.  1 :  Circa  annum  Cristi  domini  750.  f uit  in  monte 
Weyhensteven  capella  S.    .Stephani  prothomartyris,  quam  S.  Corbinianus 

25  primus  Frisingae  presul  sepius  visitavit. 

3  In  W  machte  Arnpeck  am  Ende  der  Traditionen  unter  Bitto 
folgenden  Zusatx:  Hie  in  Weichenstephen  iniciavit  dei  servicium  cum 
uno  preposito  et  sex  prebendariis.  Qui  sanctos  Alexandrum  et  Justinum 
de  Roma   hue    attulit   (SS.   XXIV,  320, 35).    Diese  Notix   ist  xiceifellos 

QQdem  ungedruckten  Chronicon  S.  Stephani  (Clm.  1015)  entnomfnen,  wo  es 
heisst :  Hinc  circa  annum  domini  830.  Hitto  Frisingensis  episcopus 
sextus  iniciavit  dei  servitium  in  monte  S.  Stephani  et  instituit  ibi  pre- 
poeitum cum  sex  prebendariis.  Hie  attulit  de  Roma  corpora  SS.  Ale- 
xandri  . . .,  Justini  . .  . 

35  4  Der   hier  xu   Orunde  liegende  Text  des  Chron.  S.  Steph.   lauiet  : 

Anno  domini  1021.  Egilbertus  omnaeve  laude  dignus  Frisingensis  epi- 
scopus decimus  seplimus  dictum  prepositum  cum  sex  prebendariis  suis 
transtulit  in  montem  S.  Viti,  quern  ipse  fundavit  et  loco  ipeorum  in- 
stituit monachos  cum  abbate    secundum  regulam  sanctissimi  patris  nostri 

40  Benedicti. 

6  So  Arnpeck  auch  in  W :  Hitto  episcopus  obiit  4.  Idus  Decembris 
anno  domini  836.  Das  Chron.  S.  Steph.,  welches  oben  offenbar  mitbenutxt 
ist,  sagt:  Obiit  anno  domini  836.  sepultusque  est  Frisingae  in  cripta 
kathedralis    ecclesiae.     Ueber  Hittos    Qrab   vgl.    Schlechi  a.  a.  O.  II,  59  f. 

45und63f. 

6  Arnpeck  in  W :  Erchenbertus  episcopus  8.  Anno  domini  836. 
Sedit  annis  18. 

7  Biiterauf  I,  532. 

*  1st  in  der  Quelle  nicht  gesagt. 


—     860     — 

invitavit  venerabilem  virum  Erchanbertum  episcopum  ad  se,  in  cuius 
presencia  ipso  Ratolt  viriliter  circumcinctus  *  gladio  suo  stabat  in  medio 
triclinio  domus  sue  tradiditque  in  caps  am  S.  Marie  et  in  manus  venera- 
bilis  viri  Ercbanperti  episcopi,  quitquid  habuit  in  Tagelfingass  et  in 
alio  loco  ad  Cramanesdorf  et  ad  Hupphinheim  etc.  Hoc  factum  est 5 
ad  Tagolfingam  anno  incarnacionis  domini  839. l 
23V.  Item   Suonperht*>    presbyter    tradidit  ad   domum   S.   Marie    ad 

Frisingam,    quidquit  habuit  in  Krimirshusin.    Actum  est  hoc  ad  F ri- 
sing ass  in  monte  S.   Steffani    in    ecclesia,    ubi    requiescunt 
sanctorum  corpora  Allexandri  pape  atque  Justini  confessoris,  10 
anno  incarnacionis  domini  842.' 
228 u.  232 .  Item    quidam  vir  nobilis  nomine  Tato   tradidit  propriam  heredi- 

tatem  suam  in  Gtintherisdorff  ad  monasterium  Sconinperc  S.  Viti,   ubi 
preciosi  marlyres  Cornelius  et  Ciprianus  corpore  requiescunt." 

Hie    felix   pontifex   sepultus    est    in   capella  S.    Petri  15 
montisFrisingensis,  quam  ipse  fundavit,4  hoc  habens  epitavium: 
Est  Erenbertus  hac  presul  in  ede  sepultus 
Atque  coopertus  saxo  de  paupere  sculpto. 
Obiit  anno  domini  855.5 

Anno  VIII.  episcopus  sedit  annis  21.  20 

Anno  dominice  incarnacionis  853.6  Anno  Frisingensi 
ecclesie  preficitur  presul. 

229,  Quodam    tempore,    dum    turbida    res    agitabatur    in    episcopatu 

Frisingensi,  contigit  deo  don  ante  plebem  elegisse  sibi  Annonem  episcopum, 
quod  dominus   rex  Ludowicus   assensit,   talem   quoque  benigne  suscepit  25 
ilium vec    statuit  feliciter  regere  sanctum   ovile.    Tunc   temporis   Odal- 
schalcus   Tritenti     episcopus   per   malorum    suasionem    ad    Pauzanam  d 
vinearum  S.  Marie   invasion  em    iniuste  fecit,  quibus  sibi  subactis  Anno 
episcopus    sufficienti  testium   probacione  previa  per  regalem 
sentenciam   easdem    vineas  recuperavit.    Actum    ad    Eipilingen30 
anno  dominice  incarnacionis  855. 7 
229\  Item    quidam    presbyter   nomine    Marcho    omnia   confinia   silve, 

que  habuit  ad  Zieholfeshusin  pertinencia,     tradidit  ad  Frisingam.     Hoc 
factum  est  in  publica  sinodo  in  monte  S.  Steffani,  ubi  ossa  cum  pulvere 

a  amictus  Hs.    b  Emenpercht  Hs.    c  ilium  ne  Hs.    d  Panzanam  Hs.  35 

1  Bitterauf  1,539. 

7  Bttterauf  /,  545.  Die  Ortsangabe  im  Traditionsbuck  lauiet  nur  : 
ad  sanctum  iStephanum. 

»  Bttterauf  I,  678. 

*  Vgl.  oben  6'.  61.  11  und  851 }  17.  40 

6  IHeser  Abschnitt  fast  gleichlauter.d  auch  in  W.  Als  Todesjahr 
Erchanberts  istjedoch  dart  875  angegeben  und  Anno  als  7.  Bischof  voraus- 
gesetxt,  wodurch  dort  xiemliche   Verwirrung  herrscht. 

6  Arnpeck  in  W :  Anno  episcopus  7.  Anno  domini  854.  Sedit 
annis  21  vel  quasi.     Ueber  das  Qrab  vgl.  Schlecht  a.  a.  0.  U,  61  f.  45 

7  Aluhlbacher,  Begesten  des  Kaiserreichs  unter  den  Karolingern  P, 
n.  1411  *. 


—     861     — 

SS.     Allexandri  et  Justini  honorabiliter  humata  cernuntur.    Anno  in- 
carnacionis domini  860.  acta.1 

Anno    incarnacionis   domini   875.  quidam  vir  nobilis,   nepos   et22&. 
equivocus  domini  Annonis,  tradidit  beate  virgini  Marie,  quitquid  habuit 
6  in  HalL1 

Hie  beatus  presul  Anno  ecclesiam  suam  kathedralem 
prius  exiguam  auxit,  ut  hodie  cernitur.2 

Obiit  7.  Idus  Octobris  anno  domini  873.* 8 

Arnolfus  IX.  episcopus  sedit  annis  8. 

10  Anno    ab  incarnacione  domini  875.4  Arnolfus   sancte 

Frisingensi  ecclesie  preficitur  episcopus.    Qui  octo  annis  episco-  Conr.  Sacr. 
patum  rexit.    Obiit  anno  domini  883.  11.  Kal.  Octobris.4  MO.  320. 

Walto  X.  episcopus  sedit  annis  17. 

Anno    incarnacionis    domini    883.    sancte    Frisingensi 
15  ecclesie  Walto  presul  efficitur.5 

Hie  conquisivit  ab  Arnolfo  piissimo  rege  in  Schlavonie  partibus  Oonr.  Sacr. 

regalem    capellam,   que   Liburnia  vulgo   Lurna  vocatur,    consistentera,  MO.  320  u. 

quam    Zacharias    papa   ob   hereses   quasdam   illis   in   partibus   obortas  ™  /•  235. 

necandas    illo    veniens  Jobanne  Aquilegiensi    presule  assistente   Pipini 
20  regis    ob  amorem  in  honore  S.  Petri  consecraverat,  cum  omnibus  appen- 

diciis   suis   ad  sancte   dei   genitricis    Marie  ecclesiam  Frisingensem 

perpetualiter  consistendam.    Actum  anno  incarnacionis  domini  801. 

in  Mathahofen.* 

Postea  acquisivit  ab  eodem  rege  eodem  die  aliam  capellam  aput  MO.  320  u. 
25  Luburnam    cum    adiacentibus   bonis   necnon   ad  sanctos  dei  martyres,  W  f.  234. 

Primum  videlicet  et*  Felicianum,  quorum  in  eisb  partibus  in  loco,  qui 

vulgo  Wert  vocatur,  conservatac  micat  ecclesia.7 

Dehinc    eciam  impetravit  ab  eodem  dive   m  em  or  ie  Arnolfo  MO.  320  u. 

Romanorum  rege  Moseburc  d  cum  omnibus  adiacentibus  bonis.   Anno  W  /"•  233'. 
80  incarnacionis  domini  895.  actum  Mosaburc." 

«  fehlt  Hs.     b  eius  Hs.    c  so  Hs.    d  Mosebivet  Hs. 

1  BUterauf  1,  682  und  711. 

•  So  auch  oben  S.  61,  12. 

8  Arnpeck  in  W  am  Schluss  der  Traditionen  unter  Anno:    Anno 

35  episcopus   obiit    VII.  Idus  Octobris    (spdter  hinxugesetxi :)   anno  Chris ti 

863  (Utxiere  Zahl  ausgestrichen,  am  Rand  dagegen:  875).    Ueber  das  Grab, 

dessen  lnschrift  auch  die  Jahrxahl  875  trdgt,  vgl.   Schlecht  a.  a.  O.  II,  28. 

4  Diese  Zeitangaben  macht  Arnpeck  auch  in  W (SS.  XX1V,320,42). 

Ueber  das  Orab  vgl.  Schlecht  a.  a.  O. 

40  *  In  W  schreibt   Arnpeck:    Walto    episcopus   X.     Anno    domini 

884  (4  darnach  in  3  geUndert).     Sedit  annis  22  (SS.  XXIV,  320,43). 

•  Muhlbacher,  Regesten  P,  n.  1863. 
7  Mtihlbacher  a.  a.  0.  n.  1862. 

•  Vgl.  oben  S.  61, 15. 


—     862     — 

Postea  sal  in  satin*  898.  i 

Wf.234'u.  Per  acta  conbustione   ecclesie   Frisingensis  '    culpis   exigentibus 

MO.  320.  reverendus  presul    eiusdem  sancte  ecclesie  Waldo   ad   restauracionem 
prefate  ecclesie  impetravit  aLudowico  rege,  filio  Arnolfi  dive  memorie, 
Veringam    cum   pertinenciis    suis.    Anno   dominie e   incarnacionis   902.5 
actum  Regina  civitate.9 
W  f.  233  Item  S.  Corbinianus  Frisingensis  ecclesie  primus  episcopus,  ut 

supra4  habetur,  aputPipinum5  re  gem*  suo  interventu  impetravit 
plebi  et  familie  sue  licenciam  inter  se  eligendi  episcopoe  post  sue  evocacionis 
tempus  b.  Et  huius  eleccionis  securitatem  scripto  regal i  s  precept  i  firmari  10 
obtinere  promeruit.  Similique  modo  omnes  pastores  eiusdem  sedis  per 
ordinem  penes o  Romanorum  reges  aut  imperatores  eandem  elec- 
cionisd  securitatem  usque  in  tempus  huius  Waltonis  reverendi  ponti- 
ficis  obtinuerunt.  Tempore  autem  suo  accidit  casus,  at  domus  sua 
inibi  in  honore  domini  et  sanctorum  eius  constructa  ignium  succensione  15 
combureretur   eisdem  supradictis  preceptis  pariter  conbustis.    Hiis  itaque 

u.  M G. 320. peractis    predictus    Walto     pontifex    impetravit    a    Ludowico    Roma- 
norum rege  prior  um  preceptor  urn  renovacioaem  et   roboraci  onem. 
Et  ut  eiusdem  episcopates  plebs  et  familia  ab  hodierna  die  et  deinceps 
securam   habeant   potestatem  inter  se  eligendi  episcopum  c,  regia  po-20 
testate  concessit  et  firmiter  iussit  anno  domini  905.6  . 

Hie  sedem  huius    episcopates  rexit  22  annis    et  deinde  excessit 
rebus  humanis  anno  domini  905.  3.  Kal.  Maii.7 

Uto  XI.  episcopus  sedit  anno  uno. 

Anno    domini    905.8   Uto    sancte    Frisingensi    ecclesie  25 
preflcitur  episcopus,  de  quo  sic  versificatur: 
Conr.  Sacr.  Uto  manens  uno  venerandus  episcopus  anno 

MO.  320.  Corruit  in  fata,  superis  anima  sociata. 

Obiit  2.  Kal.  Julii.9 

*  rege  Hs.    b  tempore  Hs.    c  fMt  Hs.     *  eleccionem  Hs.  30 

1  Vgl.  Muhlbocher  a.  a.  0.  n.  1949. 

8  Vgl.  oben  S.  61, 16. 

3  Muhlbacher  a.  a.  0.  n.  2015.     Vgl.  oben  S.  61,15  und   116, 19  if. 

*  S.  852, 17 /jr. 

*  Die  Urkunde  sagt  an   dieser    Stelle:   aput    antecessores  nostros.  35 
Pippin  wird  von  Conradus  Sacrista  genannt.    Vgl.  oben  S.  852,  Antn.  2  u.  3. 

6  Muhlbacher  a.  a.  0.  Nr.  2032.     Vgl.  oben  S.  116,  Kap.  17. 

7  In  W  schreibt  Arnpeck:    XV.  Kal.   Maii  805  (so).     Ueber  das 
Grab   vgl.  Schlecht  a.  a.  0.  II,  29,   wo  der  18.  Mai  906    als  Todesdatum 

genannt  ist.  40 

8  In  W:  906,  dann  5  iiber  6  geschrieben.     Sedit  anno  uno. 

9  So   aueh   in    W ;    irrtumlich   xu   einem   von    Bisehof    Dracholf 
handelnden  Absehnitt  gesetxt,    aber  xweifeUos  nicht  auf  diesen   bexiiglich, 
dessen  Todestag  unten  anders  angegeben  tcird.  (Darnach  SS.  XXIV,  320,  46 
xu  berichtigen.)    In  W  ist  aus   Kal.   geandert  Nonas   und  hinxugesetxt  45 
anno  domini  906.     Ueber  das  Grab  vgl.  Schlecht  a.  a.  0.  U,  33. 


—     863     — 

Dracolfus  XII.  episcopus  sedit  annis  20.1 

Anno  domini  906. *  sancte  ecclesie  Frisingensi  Dracolfus 
presul  indignus  preficitur.* 

Hie   instinctu   generis   humani  inimici  de  sede   episcopaii  et  de  Oonr.  Saer. 
&tribuscenobiis,  videlicet  Moseburch,  Isana  et  Sceftilare,  abstulit  exceptis  &&'  3&0. 
purpuris    et  aliis  ecclesiarum  ornamentis  in  auro  et  argento  ad  400  talenta. 
£t  ut  dicitur  in  periculo  quodam  Danubii,  quod  vufgo  vocatur  Paige  b, 
vivendi  finem  fecit  anno  domini  926.  in  die  Urbani  pape.1 

Wolframus  XIII.  episcopus  sedit  annis  12.1 

10  Anno  domini  926.1  Wolframus  sancte  Frisingensi  ecclesie 

preficitur  episcopus. 

Hie  predium  a  S.  Corbiniano  quondam c  emptum  et  a  monasterio  W  f.  237. 
in  ipsius  honore  construct*)  hactenus  iniuste  ablatum  in  ius  proprietati  8 
per  regisdHeinricil.  preceptum  remiss  us  est  perpetualiter  possidendum, 
15  hoc  est  ad  Maies,  Chorees  et  Chaines  et  quid  quid  ad  hec  iure  legitime- 
que  ©  pertinere  videtur  etc.  anno  incarnacionis  domini  931.' 

In  super  Berchtoldus  Bavariorum  dux  et  frater  suus  Arnolfus 

rogatu  Wolframmi  venerabilis  episcopi  Frisingensis  proprietatem  beatissimi 

Christi   confessoris    Corbiniani   ad   Maies  et   Chorees,   quam    liber  eius 

20  illius  esse  iure  testatur  et  priscis  temporibus  iniuste  ab  ecclesia  e  a  dem 

ablatam  esse  constat,  in  man  us  prescripti  episcopi  potestative  remise  r  unt.s 

Hie  preclarus  pontif  exsuumcurtiferam  cumhubainPerchusin237\ 
trad  id  it  ad   altare  S.  Pangracii    in  cripta  tali  condicione,   ut  aliquis  de 
fratribus  in  obediencia  illud  suscipiens  miasas,  prout  possibile  sit,  celebret 
25  vel    celebrari f  faciat    ad    idem    altare   necnon    in    anniversario    prefati 
episcopi  congruum  fratribus  exhibeat  servicium.4 

Et  obiit  5.  IdllS  Jlllii  anno  Christi  938.6*  Ann.S.Steph: 

51. 

Sanctus  Lampertus  XIV.  episcopus*  sedit  annis  19.h5 

Anno  domini  938.5  S.  Lampertus  Frisingensi  ecclesie  pre-  Ann.S.  Steph. 
30  f  i  c  i  t  u  r  episcopus.  51. 

Hie   trad  ic  ion  em    abbaciole  Moseburch  a  felicis  recordacionis  Conr.  Sctcr. 
Arnolfo  rege  cum  omnibus  iure  legitimo  i  ad  earn  pertinentibus  ad  pre-  Wf.  23T. 
fatam  ecclesiam  necnon  curtis  regie Veringe  a  filio  eius  Ludewico  rege 

a  efficitur  Hs.    t>  Parge  Hs.    c  quodam  Hs.    <1  reges  J3s.     e  legip- 
35  timeque  Hs.    *  celebrare  Hs.    s  fehlt  Hs.    *  XXX  Hs.      >  legiptimo  Hs. 

i  So  au*h  in  W  (SS.  XXIV,  320). 

■  Der   Text  der  Urkunde  in  Mon.   Germ,   hist.,  DipL  7,  64.     Vgl. 
oben  S.  1J9 \13  ff.  und  851,8  ff. 
8   Vgl.  oben  S.U9,21ff. 
40  4  Bitterauf  II,  449. 

5  So  auch  in  W  (SS.  XXIV,  320,49). 

6  Ueber  das  Qrab,  dessen  Inschrift  den  16.  Jtdi  als  Todestag    an- 
gibt,  vgl.  Sehlecht  a.  a.  0.  II,  29  f. 

7  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XIII,  50  ff. 


—     864     - 

simili   modo  illuc  delegate  impetravit    a b  Ottone  rege  primo  con- 
fi  rmari  et  corroborari,  u  t  iure  perpetuo  ad  Frisingensem  episcopatum 
pertineant  etc.,  anno  ab  incarnacioae  domini  940.    Actum  Salce.1 
Ann.S.Steph.  Obiit  autem  8.  Lampertus  feliciter  anno  domini  957.*-* 

51. 

Abraham  XV.  episcopus  sedit  annis  37.*  5 

Ann.S.Steph.  Anno   domini  957.*  Abraham  sancte  Frisingensi  ecclesie 

57. preficitur  episcopus. 
Conr.  Sacr.  Hie    reverendus    presul   impetravit   ab   Ottone   rege    primo 

MO.  320.  Gudigan  ad  suam  vitam  et  post  obitum  suum  ad  servicium  S.  Candidi 

in  Intica*  anno  incarnacionis  domini  972.6  10 

W  f.  238*.  Ipse   eciam  ab  eodem7  imperatore  gloriosissimo  quedam 

loca  in  medio  horum  comitatuum,  qui  vulgo  vocantur  Pustrussa,  Lurno, 
Catabria »  ,   que   iniuste   et   illegitimeb  a   prefata   Frisingensi   ecclesia 
subtracta   erant,    ut  restituerentur  prefate  ecclesie  per  regale 
edictum  et  ibi  perpetuo  permaneant  iure,  obtinuit  anno  incarnacionis  15 
domini  ce  974.8 
MO.  320.  Eodem    anno    obtinuit   ab    Ottone    imperatore   Chreina.  c» 

Idem  eciam  primus  impetravit  a  secundo  Ottone  imperatore  Chreima 
marcha.10  Ipse  quoque  renovari  fecit  a  tercio  Ottone  tradicionem  de 
Gudigan  anno  domini  992."  20 

Ipse  quoque  preclarus  pontifex  turrequadamd  monasterium 
adauxit"  et  diversis  ornamentis  in  plenariis,  tapetibus,  calicibus  et 
ceteris  diligenter  ac  devotus  adornavit. 

Rexitque   banc   sedem   episcopalem  annis  37  et  mortuus  sepultus 
Ann.S.  Steph.eat   in   basilica,   quam    in    honore   apostoli   Thome    erexerat,    feliciter,  25 
51'1.  Ydus  Julii a  anno  domini  993.18 

Goteschalcus  XVI.  episcopus  sedit  annis  12.14 

Ann.S.Steph.  Anno  domini  993.  preficitur  episcopus  Goteschalcus  sancte 

^•Frisingensi  ecclesie. 

*  so  Hs.    *>  illegiptime  Hs.    c  Chrema  Hs.    d  quodam  Hs.  30 

I  Mon.  Germ,  hist,  DipL  I,  116. 

«  So  aueh  in  W  (SS.  XXIV,  320,49). 

•  Ueber  das    Grab  vgl    Sehlecht   a.  a.  0.  II,  61.      Unter   Bischof 
Lambert   tciirde  eigentlich  auch  der  unten  S.  493   folgende  Abschnitt  xum 
Jahr   955  gehoren,  der    aueh,    fast  gleichlautend,    oben  S.  126, 5  if.  sick  35 
findet.     Vgl.  auch  oben  S.  61,  21  ff. 

4  In  W:  Sedit  annis  36  (SS.  XXIV,  320,  52). 
6  in  Intica  ist  SS.  XXIV,  320,  24  ausgefallen. 

6  Unechte  Urkunde  in  Mon.  Qertn.  hist.,  Dipt.  I,  612. 

7  Vtelmehr  Otto  11.  40 

8  Mon.  Qerm.  hist..  Dipt.  11,  96. 

9  Mon.  Qerm.  hist.,  Dipl.  H,  56. 
J0  Daselbst  II,  78.     Vgl.  II,  463. 

II  Daselbst  11, 520. 

11  So  auch  oben  S.  61,  25.  45 

18  Arnpeck  schrieb  in  W:  7.  Idus  Junii  anno  994  (SS.XXIV,  321,38). 

Ueber  das  Grab  vgl.  Sehlecht  a.  a.  O.  II,  34  und  45. 

14  So  auch  m  W.    Die  folgende  Jahrxahl  993  ebenso,  doeh  geandert 

in  994  (SS.  XXIV,  321,  40). 


—     865     — 

Hie    fecit  commutacionem  cum  rege  Ottone  III.   et  dedit  Conr.  Sacr. 
s ibi  prediolum  ecclesie  sue  iacens  in  confinio  urbis  Cremsa  et  accepit  W  f.  239. 
ab  eodem  similiter  in  Austria  6  regales  buebas  in  loco,  qui  dicitur 
Zudamaresfelt   iuxta    flumen,   quod  dicitur  Ipisa,   cum  omnibus  iuste 
5  legitimeque  a  ad  easdem  pertinent ib  us  anno  incarnacionis  dominice  995. 
i  n  Magdaburg.1 

Item    Otto   imperator    tercius   consensu   et   consilio   summi/*.  239*. 
pontificis  Gregorii  V.  et  episcoporum  atque  laicorum  astancium  necnon 
et  ob  interventum  ac  peticionem  Gotschalci  Frisingensis  ecclesie  episcopi 

10  talem  utilitatem  ac  tantum  honorem ,  id  est  mercatum  omni  die 
legitimumb,  monetam  Batisponensem  in  loco  Frisinga  dicto  imperiali 
potentia  construi  concessit,  teloneumc  autem  eum  exinde  respicientem  d 
super  gremium  sancte  dei  genitricis  Marie  sanctique  Corbiniani  tradidi  t 
et    omnibus    quidem    eundem  mercatum  inquirentibus  pacificum  aditum 

15  et  reditum  sui  imperialis  banni  districtione  firmiter  sancivit  usque  in 
finem  seculi.  Actum  Borne  11.  Kal.  Junii  anno  incarnacionis  dominice 
996.  tercio  die  eius  imperialis  consecracionis." 

Eodem  anno  in  Bruchsella  prefatus  episcopus  a  prescript  of.  239*. 
Ottone  in  Au  stri  a  in  loco  dicto Nuivanbova  cum  eadem  curte  30  regales 

20  huabas  cum  terris  cultis  et  incultis  ad  servicium  S.  Marie  Frisingensis 
ecclesie  gloriose  impetravit.3 

Anno  dominice  incarnacionis  1002.  S.  Heinricus  imperator/*.  240. 
predium    Strasista    in  Carniola  presuli    Goteschalco    et   post   illius    vite 
terminum    Frisingensis  ecclesie  canonicis   cum    omnibus   appendiciis  in 

25  proprium  donavi  t.4 

Sequenti  anno  idem  rex  tree  villas  Hezinga  iuxta  flumen 
Drubenacha  cum  fccaralowa,  Baperenowa  cum  Fridringa  cum  omnibus 
earum  pertinentibus  trad  id  it  presuli  Goteschalco  ad  dies  vite  sue, 
post    obitum  vero  illius  in  usus  fratrum  Frisingensium  in  locis  Weichen- 

30  steven  et  S.  Vito  deo  serviencium   cum  omni  integritate  et  equa  divisione    . 
redeant.     Actum  Babenberge.6  • 

Hie  obiit  6.   die  mensis  Maii  anno  domini  1005.   [pridie  e]  Ann. St.Steph. 
Nonas  Maii.6  5L 

Anno  domini  955.,  dura  barbara  gens  Ungarorum  graves 

35  in  ecclesia  dei  tirannides  exercuisset  et  in  sancta  et  vene- 
randa  loca  nirais  crudeliter  debacharetur,  contigit  eciam, 
ute  fines  nostros  ingrederentur  et  Frisingam  invaderent. 
Sed  ita  deus  eos  excecavit,  ut  ab  bora  tercia  dominici  diei, 
qua   venerant,    donee   ad   sextam   horam   sexte   ferie,    qua 

40  recesserant,  et  ecclesiara  S.  Steftani  etS.Viti  igne  vastarentf, 

»  legiptimque  Hs.  b  legiptimum  Hs.  c  Theoloneum  Hs.  d  respiciens 
Hs.    e  fehlt  Hs.    *  so  Hs. 

1  Mon.  Oerm.  hist.,  Dipt.  II,  581  f. 
5  Daselbst  II,  605  f. 
45  *  Daselbst  II,  647. 

4  Daselbst  III,  35  f. 

5  Daselbst  III,  67  f. 

8  In  W :  Anno  domini  1005.  Gotescalchus  obiit  6.  die  Maii 
(SS.  XXIV,  321,  41).     Ueber  das  Grab  vgl.  Schlecht  a.  a.  O.  II,  30. 

Quellen  u.  ErOrteruJigen  N.  F.  III.  55 


—     866     — 

apertis  oculis  montem  Frisinge  non  vidissent.  Non  dubium 
meritis  et  precibus  S.  Lamperti  ibi  tunc  presulantis  actum 
fore  pie  credendum  est.1 

Egilbertus    XVII.  episcopus    sedit   annis   34* 
fundator  monasterii  in  Weyhensteven.  5 

Ann.S.Steph.  Anno  doraini  1005.*  Egilbertus  sancteFrisingensis  sedis  » 

51. presul  efficitur. 
Conr.  Sacr.  H  i  c  a  S.  Heinrico  rege  predium  sui  iuris  in  provincia  Carinthia 

MO.  321  u.  situm  impetravit  Catsa  dictum  anno  domini  1007.8 

q  c     f "  ***c  construxit  monasterium  S.  Steflfani  in  Weyhensteven4  etlO 

Lnr.  &.  btepn.  ^^9^^   prepositum   cum  suis  prebendariis  in  monteb   S.  Viti  et  loco 
ipsorum    instituit   et    iniciavit  monasticam  vitam  juxta  ordinem 
et  regulam  S.  Benedicts  anno  domini  1020. 
MO. 321  u.  Et   impetravit   ab    eodem   rege   quandam  partem   cuiusdam 

Wf.  241  u.  insule  in  Austria  Sahsonagane  dicte  adprefatum  monasterium  S.  Steffani  15 
Chr.  S.  Steph.  anno   dominice   incarnacionis   1021.e,   pro  qua  dedit   villain   in   Hegel- 
haws  en.7 
MO.  321.  Ipse  renovari  fecit  a  rege  Conrado  tradicionem  curtiferi  in  Ratis- 

pona,  quern  prius  rexHeinricus  donavit,  anno  domini  1024.8  Ipseeciam 
impetravit   ab    eodem    rege    quedam    predia    iuxta    Danubium   anno  20 
domini  1025.9 
W  f.  241'.  Anno    incarnacionis  dominice  1025.  S.  Kunigunda  imperatrix  sui 

iuris  quedam  predia  Ratensdorf  sive  Rateshova,  Hochperchach,  Oster- 
muntinga,  Veltkircha    nominata  tradidit  in  manus  venerabilis  Egilberti 

a  sedi  Bs.    b  8o  Es.  25 

1   Vgl.  oben  St  864,  Anm.  3. 

7  So    auch   im    Chron.  S.  Steph.   und  in  W  (SS.  XXIV,  321,  42). 

8  Mon.  Germ,  hist.,  Dipl.  Ill,  162. 

4  Chron.  S.  Steph. :  Egilberto  .  .  .  monasterium  ipsum  construi 
faciente  ad  honorem  summi  dei  et  8.  Stephani  prothomartyris.  In  W  30 
schrieb  Arnpeck  an  den  Rand  von  Bl.  240 :  Hie  instituit  monasticam 
vitam  iuxta  regulam  S.  Benedicti  in  monte  S.  Steffani  in  Weichen- 
stephen  anno  domini  1021.  (SS.  XXIV,  321 ,  42)  und  aufBl.  241 :  Anno 
domini  1021.  exordium  sumpsit  monastica  vita  Egilberto  episcopo  copiam 
administrante  ad  honorem  dei  et  8.  Steffani.     Vgl.  oben  S.  61,  27.  35 

6  Vgl.  oben  S.  145146  und  859,3  if.,  wo  die  g  lei  eke  Quelle  benulxt  ist. 
e  Im  Traditionsbueh :   1022.  Die  obige  richtige  Jahrxahl  ist  wahr- 

scheinlich  der  Abschrift  der  Urkunde  im  Chron.  S.  Steph.  entnommen. 
Vgl.  den  Druck  der  Urkunde  in  Mon.  Oerm.  hist.,  Dipl.  Ill,  581,  wo  letxiere 
Abschrift  unbekannt  war.  40 

7  Auch  in  W  Bl.  241  schrieb  Arnpeck  an  den  Rand:  pro  qua 
dedit  monasterio  idem  episcopus  villain  in  Hegeihusin.  Quelle  hiefiir 
und  fiir  den  obigen  Text  ist  dos  Chron.  S.  Steph.,  wo  der  entsprechende 
Abschnitt  lautet:  Sanctus  denique  Hainricus  imperator  ...  ad  preces 
Egilberti  episcopi  dotavit  monasterium  Weyhensteven  cum  parte  cuius-  45 
dam  insulae  in  Austria  dictae  Sahsonagane  alias  Saxaganck,  pro  qua 
idem  presul   dedit   monasterio   villain  Hegelhausen    dictam.     Vgl.   oben 

S.  146,2  ff.,  wo  die  gleiche  Quelle  benutxt  ist. 

8  Mon.  Oerm.  hist.,  Dipl.  IV,  4  f. 

9  Daselbst  IV,32f.  50 


—     867     — 

Frisingensis   ecclesie   episcopi   cum    ecclesiis    et     decimis,   cum    foresto 

Wilihart,  cum    terris  cultis   et  incultis  e  tc,  cum  omnibus  ad  ea  perti- 

nentibus.    Insuper  eciam   imperatrix    prefata  tradidit  eidem  episcopo, 

quit  quid  habuit  in  Hall  cum  utriusque  sexus  mancipiis,  edificiis,  terris 

5  cultis    et    incultis,  sartaginibufl    ac  locis  sartaginum  etc.  ea  racione,   ut 

ipsa,    tam   diu  viveret,   possideret.     Post   discessum   vero   vite   sue    ad 

altare  S.  Marie  sanctique  Corbiniani  confessorw  Christi  Frisinge   in  ius 

atque   dominium  egregii  antistitis  Egilberti    successorumque  suorum  re- 

funderentur.     Econtra  prelibatus  pontifex  tradidit  deo  devote  imperatrici 

10  Chunigunde   lege    precaria   de  rebus  ecclesie  sue  curtem  Ysona,  curtem 

Purckraina  ac    curtem,   que  dicitur  Dorffa,    curtem  eciam   Tegirenwac 

cum  terris  cultis  et  incultis,  cum  ipso  monasterio  S.  Zenonis  ac  reliquis 

ecclesiis    et    decimis,    cum    mancipiis   etc.    usque   ad    felicem   vite   sue 

terminum.1 

35  Ipse   iusticia   mediante   conservavit   abbacialem    M.oae-f-242. 

burgk ,     quam    quidam    comes    imperio    voluit    usurpasse    anno 

domini  1027.* 

Reverecdus  Egilbertus  episcopus  dedit  canon icis  Frisingensis  f-  2404. 
ecclesie  de  rebus  ecclesie  sue  lcca  nominata  Viechtag,  Oberndorff  et 
20  Zorogeltinga  cum  ecclesiis  ad  Oberenpach  et  ad  Nidernpach  cum  ecclesiis ; 
econtra  prefati  canonici  in  manus  prefati  venerabilis  episcopi  Egilberti 
de  rebus  fratrum  in  comitatu  Carniola,  quidquid  eisdem  fratribus  per 
bone  memorie  S.  Heinricum  imperatorem  traditum  erat,  in  recompen- 
sacionem  dederunt 3 
25  Item    denique   celeberrimus    pontifex    Egilbertus   a   pre-  Conr.  Sacr. 

fato    Chunrado    imperatore    universalem    confirmacionem    oDinium^*  ***- 
bonorum     a    prioribus    regibus    et   aliis    donatorum    impetravit   anno 
domini  1029.4 

Item    commutavit  sub  eodem    imperatore  Diepirgaruith  cum 
30  Hasenpach  anno  domini  1032. 5 

Impetravit   eciam   ab  eodem    predia   iuxta  Murum*  anno  domini 
1033.  cum  curte  Emlingen  a.6 

Hie   eciam    episcopus  strennuus    fuit  in   obsequio  Chunradi  W  f.2424. 
imperatoris,    cuius  eciam  filium,  videlicet  Hainricum  regem,   sue 
35  procuracionis    vigilancie    commendatum  paterno  educavit  animo.    Hinc  Conr.  Sacr. 
est,  quod  ab  eodem  imp'eratore  obti nu it  curtem Alarun  in  Austria.  MQ.  321  u. 
Actum  in  provincia  Thuringia  anno  dominice  incarnacionis  1033. 7  '•  ^*^  • 

Omnibus  hi  is  peractis  ecclesiam  istam  diversis  et  optimis,  ut  pro  MQ.  321. 
parte    in  presenciarum  cernitur,  decoravit  ornamentis.    Ciborium    enira, 

40  *  so  Hs. 

1  Daselbst  111,  694  ff.     Vyl.  oben  S.  153,  wo  die  gleiche  Quelle  be- 
niitxt  ist. 

*  Vyl.  Metchelbeck,  Eistoria  Frisingensis  1,  1,  221;  Bresslau,  Jahr- 
biicher  des  Deutschen  Reichs  unter  Konrad  II.,  1,  215. 

45  8  Bitter auf 11,276. 

*  Mon.  Qerm.  hist,  Dipl.  IV,  183  f. 

*  Bitterauf  II,  279.    Die  Quelle  aueh  in  W:    1031.     Die  Urkunde 
von  leixterem  Jahr  in  Mon.  Qerm.  hist,  Dipl.  IV,  227  f. 

*  Mon.  Qerm.  hist.,  Dipl.  IV,  260  f. 
50              7  Daselbst  IV,  259  f. 

55  * 


—     868     — 

quod  erat  ante  ignis  vastacionem  super  raaius  altare  expansum,  auro, 
argento  et  lapidibus  preciosis  erat  intextum.  Tabulam*  quoque  ex 
auro  purissimo,  que  in  diebus  feet  is  ante  ipsum  altare  deponitur,  fabrili 
opere  conpegit.  Barcofagum  maius  et  duo  lapides  itinerarios  et  libit* 
auro  et  argento  et  lapidibus  intextos  et  cappas  et  casulas,  que  hie  5 
habentur  meliores,  cum  calicibus  optimis  ecclesie  contulit.  Plura  cande- 
labra circa  chorum  et  pulpitum,  in  quo  legebatur  ewangelium,  et  duas 
coronas ,  unam  in  choro  dependentem ,  alteram  ad  sanctam  crncem 
miro  opere,  ut  merito  de  ipso  dici  possit:  Domine,  dilexi  t  decorem 
domus  tue  et  locum  habitacionis  glorie  tue,  preparaverat.  Cetera  quo-  10 
que  altaria,  videlicet  sancte  crucis  et  S.  Steffani,  tabulis  et  sarcofagis  b 
auro  et  argento  cooper! is  ornaverat.  Crucem  maiorem,  ut  hodie  videtur, 
argento  cooperuit.  Minorem  quoque  auro  et  margaritis  cooper uit,  par- 
vain,  que  assidue  defertur,  de  puro  argento  fabricari  instituit.  Ampullas 
in  cena  domini  deferendas  cum  septem  candelabris  et  sedes  ferreas  tres  15 
episcopales  argento  cooper t as  preparari  iussit.  In  multis  quoque  reddi- 
tibus,  quousque  vixit,  ecclesiam  istam  ditavit. 

Chr.  S.  Steph.  Et  obiit  feliciter  2.  Non.  Novembris  anno  domini  1039. 

sepultus  in  sua  kathedraliFrisingensi  ecclesia  in  abside  ante  altare 
sancti  spirit  us.1  20 

Nitgerus   XVIII.    episcopus   sedit   annis   13, 
fundator  collegii  S.  Viti. 

Ann. S. Steph.  Anno  domini  1040. c  Nitgerus  sancte  Frisingensi  ecclesie 

52.  pref  icitur  episcopus. 
Conr.  Sacr.  Hie   a  tercio  Hainrico    rege    universalem  confirmacionem    cunc- 25 

MO.  321  torum  ecclesie  bonorum  in  meliori  forma  impetravit  *  anno  domini 
1039.  Eenovari  qucque  fecit  ab  eodem  tradicionem  ad  Alarun  in 
u.  W  f.  243'  Austria  anno  domini  1040. 8  Ob  eciam  specialem  graciam  et  servi- 
tutem  obtinuit  ab  eodem  rege  curtem  Ostermundigam  in  pago  Saltz- 
gowe  anno  domini  1041.  in  Wormacia.4  Impetravit  insuper  ab30 
u.  244.  eodem  ecclesias  fioumimchirchn,  Wowingen  et  Einlingen  cum  decimis, 
huebis  et  mancipiis.  Confirmavit  denique  idem  Hainricus  im- 
perator,  quidquid  bone  memorie  presul  Egilbertus  ac  hie  Nite- 
gerus  episcopus  tradid  erunt  et  delegarunt  ad  altare  S.  Viti  martyris 

*  Tabula  Hs.    b  sacrofagis  Hs.    c  so  Hs.  35 

1  In  W  schrieb  Arnpeck :  Et  obiit  2.  Nonas  Novembris  sepultus 
ante  altare  sancti  spiritus  anno  domini  1039.  (die  Ann.  S.  Steph.  xum 
Jahr  1140)  et  successit  Nitkerus  anno  domini  1039.  (SS.  XXIV,  321,  45). 
Nitgerus  episcopus  18.  Sedit  annis  13.  Quelle  der  Angabe  iiber  Egilbert 
ist  xum  Teil  der  Text  des  Chr.  S.  Steph. :  obiit  anno  1039. ;  sepultus  est  40 
in  ecclesia  sua  kathedrali  ante  altare  spiritus  sancti.  Ueber  Egilberts 
Grab  vgl  Schletht  a.  a.  O.  II,  30  f. 

%  Meichelbeck,  Historia  Frisingensis  1,  1,  236  f.;  Stumpf,  Die  Reichs- 
kanxler  Nr.  2148. 

»  Metchelbeck  a.  a.  O.  S.  237  f.;  Stumpf  2166.  45 

4  Meichelbeck  a.  a.  O.  S.  238  f.;  Stumpf  2213. 


—     869     — 

et   fratribus  'ibidem   deo  servientibus,   proprie  retinendum  perpetuo  im- 
periali  auctoritate  et  privilegio  anno  doininice  incarnacionis  1052. l 

Hie  obiit  anno  domini  1052.  Idus  Aprilis.2 

De  19.  episcopo  Ellenhardo  fundatore  collegii 
5  S.  Andree. 

Cuius  institucio  talis  est:3 

Eo   tenore,   ut   ante    omnia   diyina    officia  peragenda   clerus  illic  W  244'. 
adunatus  cum  signo  campanarum  maioris  ecclesie  cam  pan  is  »  respondeant 
nisi   in   solennitatibus  sibi    specificatis,   scilicet  Andree  et  dedicacionum 

10  s u arum.  In  purifioacione  S.  Marie  cum  processione  collegium  maioris 
ecclesie  aggrediantur.  Similiter  feria  quarta b  post  mediam  quadra- 
gesimam  unum  a  diaconum  ad  officium  scrutinii  c  ordinabunt  d.  In  cena 
domini  omnes  ad  consecracionem  crismatis  cum  debita  solennitate  con- 
veniant   officia,   que   sibi   dominus  episcopus  iniunxerit,    humiliter  com- 

15  pleturi.  Item  in  parasceue  officium  eiusdem  diei  in  salutacione  sancte 
crucis  humiliter  peracturi  veniant.  Similiter  in  sabato  sancte  pasce 
sub  silencio  ad  consecracionem  cerei  conveniant  cum  fratribus  maioris 
ecclesie  ad  benediccionem  fontis  processionem  facturi.  Item  in  die 
resurrection  is  et  feria  secunda  ac  tercia  solenniter  induti  cum  processione 

20  veniant  cum  populo  suo  processionem  cum  fratribus  facturi.  Item  in 
letania  maiori  et  per  omnes  dies  rogacionum  cum  cruce  sua  ac  pro- 
cessione plebis  sue  fratribus  maioris  ecclesie  processioni  occurrant  et 
humiliter  peragant.  Item  in  die  B.  Allexandri  et  sancte  crucis  fratres 
maioris  ecclesie    conventum   B.   Andree   cum   processione  adeant,   cum 

25  quibus  illi  usque  ad  basilicam  ;  S.  Johannis  redeant.  Item  in  ascensione 
domini,  sicut  moris  est,  cum  processione  veniant.  In  sabatho  sancto 
penthecostes  cum  silencio  ad  consecracionem  baptismi  veniant.  In  die 
vero  sancto  penthecostes0  cum  solenni  processione  venientes  *  remaneant, 
quousque    peractis    missarum    solenniis    simul    cum    fratribus    caritate 

30  fraterna,  sicut  Lnstitutum  est,  reficiantur.  In  assumpcione  quoque 
B.  Marie  cum  solenni  processione  venire  non  obmittant.  In  nativitate 
quoque  S.  Marie  ad  vesperam  cum  solenni  veniant  processione.  Similiter 
die  sequenti  hora  tercia  ac  peracta  missarum  solennitate  simul  cum 
fratribus    solenniter     reficiantur    et    in   opposita   mensa   domini    decani 

35  locentur.  Verum  merito  per  prefatam  reverenciam  cathedralem  ecclesiam 
n os tram    honorari   volumus ,    quoniam    prefatum   collegium    S.    Andree 

a  fehlt  ffs.     b  quinta  Hs.     c  servituti  Hs.    d  ordinabit  Hs.     ®  cum 
silencio   —    penthecostes  fehlt  Hs.    Ergdnxung  nach  W.       *  veniant    Hs. 

1  Meichelbeck  a.  a.  0.  /,  H,  511;  Stumpf  2424.    In  W  schrieb  Arn- 

40  peck    noch    folgende    Notix   ein :    Nitkerus    ditavit   nos    dignis    reliquiis 

S.  Nonnosi,  de  quo  Gregoriue  in   dyalogis  tria  famosa  refert  miracula. 

VgL  oben  S.  62,  22,   ausserdem  iiber  den  hi.  Nonnosus  und  dessen  Stein- 

sarg  in  der  Krypta  des  Freisinger  Domes  Schlecht  a.  a.  0.  II,  55. 

■  Arnpeck  in   W :    Nitkerus  episcopus    obiit   anno   domini    1052. 
45  (dann  sp&ter  hinxugesetxt :  8.  Idus  Aprilis)  et  Ellenhardus  successit  (die 
Ann.  S.  Stephani  xum  Jahr  1053). 

8  VgL  Meichelbeck  a.  a.  0.  I,  I,  254. 


—     870     — 

noetri8  dominicalibus  specialiter  alendum  constituimus  et  ut  noetri 
memoriam  habeant  in  suis  oracionibus  ac  eorum,  quorum  collacione 
predicta  beneficia  accepimus.    Amen. 

Ellenhardus   XIX.  episcopus    sedit   annis  25, 

fundator  collegii  S.  Andree.  5 

Anno    domini    1053. l   Ellenhardus    sancte    Frisingensi 
ecclesie  preficitur  pontifex. 

Omr.  Sacr.  jjjc   a  rege  Hainrico  IV.   impetravit  privilegium   stabilitatis    et 

W  f  2dd*  confirm acionem  universalem  omnium  ecclesie  bonorum  anno  domini  1057.* 

Hie   incepit  et   construxit  ac  fundavit  ecclesiam  col- 10 
legiatam  S.  Andree  in  monte  Frisingensi.8 
MO.  32 J  u.  Hie   preclarus   pontifex  impetravit  ab  Hainrico    rege  IV. 

W  f.  245.  Pirian  et  Naubenburch  »  in  Hystria  sitas  *>  cum  omnibus  utilitatibus  ad 
eas  iure  pertinentibus  ad  monasterium  B.  Andree  apostoli  in  civitate 
Frisingensi  anno  domini  1062.4  i!> 

MO.  321  u.  Hie    eciam   obtinuit  ab  eodem  rege  abbaciam  Buren  in  pago 

W  f.  245'  Sundergone*  sitam  cum  omnibus  appendiciis  ad  ecclesiam  sancte  dei 
genitricis  et  S.  Corbiniani  anno  dominice  incarnacionis  1065.6  Impetravit 
ab  eodem  in  marchia  Histria  has  villas:  Cubida,  Leonca,  Orpe,  Kazari, 
Truscula,  Steina,  Sancte  Petre  cum  omnibus  attinenciis  ad  ecclesiam 20 
virginis  Marie  Frisingensem  anno  incarnacionis  1067.*  Impetravit 
u.  246.  ab  eodem  100  huabas  aput  Linthaha,  Ascherichesburge  c,  Chuniges- 
brunen  4  ,  Noewendorff  » ,  Hahilowe  &  cum  omnibus  appendiciis  anno 
dominice  incarnacionis  1074. 7 
f.  247.  Notum    sit   omnibus   Christi    fidelibus,   quod    Ellenhardus    huius25 

sedis  episcopus  curtiferum  apud  Sigihofstetin  «  delegavit  ad  a  1  tare  S.  Petri 
in   cripta  tali    videlicet   tenore,  ut  alicui  de  fratribus  commisso  f   misse 
celebrentur  ad   predictum    altare   pariterque  fratribus  inde  servicium  s 
exhibeatur  in  anniversario  episcopi  die.8 
Ann. S.  Steph.  Anno  domini  1078.  in   vigilia  S.  Gregorii  obiit  Ellenhardus  30 

52- episcopus  F risingensis,  fundator  ecclesie  S.  Andree  cum 20  pre- 
bendish  et  officialibus,  in  ea  sepultus  5.  Idus  Marcii.9 

*  so  Hs.    t> 'sites  Hs.    c  Asche  Richesburge  Ha.    a  Chumigesburmen 
Hs.      e  Engibofstetin  Hs.       f  alicui    de   alta   fratribus   comitatur     Ha. 

s  serviencium  Hs.    h  prebendiis  Hs.  35 

1  Die  gleichen  Zeitangoben  macht  Arnpeck  in  W  (SS.  XXI V,  321, 50). 

*  MeicheWeck  a.  a.  C.  /,  H,  575  f.;  Stumpf  2532. 

•  Siehe  die  vorausgehende  Urkunde.     Vgl.  oben  S.  61,  30 . 
4  MeicheWeck  a.  a.  0.  L  1,  258;  Stumpf  2612. 

ft  Meiclielbeck  S.  259  f.;  Stumpf  2679.  40 

•  Meiclielbeck  S.  261.;  Stumpf  2700. 

7  MeicheWeck  S.268f.;  Stumpf  2782. 

8  Bitterauf  //,  458. 

9  Eine  mit  diesem  Abschnitt  gleichlautende  Notix  sohrieb  Arnpeck 

in  W  tin  (gedr.  SS.  XXIV,  321, 52).  Ueber  das  Orab  vgl  Schleeht  a.  a.  0.  45 
//,  64  f. 


—     871     — 

Megenwardus  XX.  episcopus   sedit  annis   20 
raense  uno  diebus  9. 

Anno  domini  1078.  Megenbardus  sancte  Frisingensi  ecclesie  Ann.  &  Steph. 
11.  Eal.  Aprilis  preficitur  episcopus.  52. 

5  Hie  opidum  seu  castrum  nominatum  Puteperch  30  libris   com-  Conr.  Saer. 

paravit  a  quodam  nobili  viro  Adalramo  de  Smuteahusin.1  W  f.  24V. 

Hie  obiit  quarto  Eal.  Maii  anno  domini  1098.'   Hie  a\trics.t u  a  Ann.  S.  Steph. 
est  pro  episcopatu  cum  quodam  Herimanno  et  obtinuit.  53.  52. 

Heinricus  deEberstain  XXI.  episcopus  sedit  annis39 
10  mensibus  5  diebus  23. 8 

Anno  domini  1098.    Heinricus  Frisingensi  ecclesie  4.   Ksl.  Ann. S.  Steph. 
JuUi*  preficitur  episcopus.  53. 

Hie    ob  suam    suorumque   memoriam  predium  in  Ebersdorf  et  Conr.  Soer. 
quidquid   in    Gries*  habuit   ad   altare   S.   Marie   in    communem   uaumW  f.  248. 
15  fratrum   ibidem   deo  militancium   tradidit  exceptis  20  huebis,   quas  pro 
sua   parentumque   et   omnium   debitorum    suorum   animabus  ad   altare 
8.  Leonhardi   in  usum  fratrum  ibi   deo   militancium  et  in   stipendium 
Christi  pauperum  ad  idem  altare  pertinencium  destinavit.4 

Hie  sepultus   est  in  capella  S.  Leonhardi   tale  habens 
20  epithavium :   Anno  domini  1137.  7.  Idus  Octobris  obiit  epi- 
scopus Hainricus  de  Eberstain.    Rexit  39  annis,  mensibus  5, 
diebus  23.5 

Otto  XXII.  episcopus  sedit  annis  20.6 

Anno  domini  1138.   Otto  sancte  Frisingensi  ecclesie  p  re-  Ann. S.  Steph. 
25ficitur  episcopus.  53. 

Hie   impetravit    a   rege  Chunrado  II.    fratre  suo   u te ri n o  Conr.  Saer. 
confirmacionem  etb  renovacionem  omnium  sancte Frisingensis  ecclesie  Wf.248'. 
privilegiorum  anno  dominice  incarnacionis  1140.7    Impetravit  simi-/".  249. 
liter   omnium  bono  rum   ecclesie   sue   confirmacionem   a    papa 
30lnnooencio  II.8 

a  so  H*.     b  fehlt  Hs. 

1  Bitter  auf  II,  478. 

*  Alle  Zeitangaben  dieses  Abschnitts  sind  von  Ampeck  aueh  in 
W  eingeschrieben  (gedr.  SS.  XXIV,  321,  54).    Ebenso  der  tetxte  Sat*. 

35  »  *S6  Ampeck  aueh  in  W  (SS.  XXIV,  321,57I8).\ 

4  Bitterauf  If,  524  (n.  1728  und  1729). 

*  Der  Text  des  Epitaphiums  aueh  in  W  (SS.  XXIV,  321,  59),  wo 
Octobris  aus  Decembris  geandert  ist.  Vgl.  aueh  oben  im  Chr.  Baioar. 
S.  163,  31.     Das  obige  Epitaphium   ist  nicht  mehr  vorhanden;    an  seiner 

40  Stelle  ist    wohl   kwrx  nach   Arnpeeks  Zeit  die  bei  Schleeht  a.  a.  0.  I,  63 
besehriebene  Orabplatte  angebraeht  worden. 

0  Ampeck  in  W :    Otto  Magnus  episcopus  22.  cepit  anno  domini 
1138.     Sedit  annis  (19  durchstrichen,  dann  gedndert  in)  20. 
7  Meichelbeck  I,  1,319;  Stump f  3412. 
45  8  Meichelbeck  I,  I,  320  f. 


—     872     — 

Hie  eciam  preclarus  pontifex  anno  domini  1141.  fun- 
davit  monasterium  Novecelle  prope  Frisingam  S.  Petri 
ordinis  Premonstratensis  22.  anno  ab  incepcione  eiusdem 
ordinis.1 

f.  249*.  Item  nota,  quod  quidam  ministerialisS.  Marie  Willebolt  deWippen-  5 

hawsen  curtiferum  unum  aput  Richkerespuch  super  altare  S.  Steffani 
prothomartyris  Christi  delegavit  eo  tenore,  quod  ipse  curtiferum  in 
Wippenhawsen  beneficiali  iure  possideret.  Obeunte  autem  eo  filius  eius 
Geroldus  alium  curtiferum  aput  Lentpretehusen  super  idem  altare  contra- 
didit  ea  condicione ,  quod  ipse  cum  duobus  successoribus  suis ,  filio  10 
scilicet  et  nepote ,  predictum  curtiferum  in  Wippenhawsen  ab  omni 
servicio  libere  possideret.  Pefuncto  vero  Geroldo  filius  eius  Diepolt 
tradidit  ad  predictum  altare  duo  proprietatis  sue  curtifera,  unum  aput 
Ismaning  et  alteram  aput  Truhteringen,  et  unum  molendinum  aput 
Vettingen,  quod  ipse  aa  Frisingensi  episcopo  in  beneficio  possederat b ,  1^ 
et  ab  eodem  donari  ad  sepe  nominatum  altare  impetravit  et  pretaxatum 
aput  Wippnbawsen  in  proprietatem  sibi  commutavit.  Hec  complacitacio 
facta  est  anno  dominice  incarnacionis  1141.,  presente  et  idem  concambium 
confirmante  domino  Ottone  venerabili  huius  sedis  episcopo  et  Sigemario 
abbate  predicti  mon  astern.*  20 

f.  249.  Item  Conradus  Romanorum  rex  decrevit  regia  auctoritate, 

ut  ministeriales c  Frisingensis  ecclesie  in  ea  libertate  permaneant, 
in  qua  ministeriales  regni  et  cetera  rum  ecclesiarum,  anno  in- 
carnacionis 1143  d.* 

Rahew.,  Oest.  Anno   ab  incarnacione   domini  1158.  10.*  Kal.  Octobris    regnante  25 

Frid.  IV,  £4 serenissimo  Friderico  anno  imperii  eiusdem  3.,  regni  5.  Otto  venerabilis 

U'  ^Tuiri  ^oo  I  nu*us   ^k    antistes   ab    hac    luce    deo    vocante    migravit.     Is    primum 
•  velut  celitus  et  a  deo  missus  cum  ecclesiam  nostram  reperisset  omnibus 

fere   bonis    destitutam,   distractas  facultates,  col  la  pea  pallacia,    familiam 
attritam,  religion  is  monasteriorum  G   nullam  vel  parvam  memoriam,   ope  30 
divina   tandem   ipsam   in    eum  locum    reduxerat,    ut    clero    religionem, 
familie  libertatem,  facultatibus  copiam,   edificiis  decorem   ab  hac   luce 
subtractus    restituisset,   eiusque   cura,  labor   et   meritum  circa  sedem  et 
gentem  suam  tanti  extiterant,  ac  si  non  tarn  instaurator  quara  fund  a  tor 
illius  exstitisset.     Huic  negocio  prestabat  aminiculum  et  opera  turn  genus  35 
viri,  turn  probitas,  turn  conversacionis  estimacio.  Nempe  er  at  imperatoris 
Heinrici  IV.    nepos,  sororius  Heinrici  V.,  Conradi  regis  frater  uterinus, 
magni  Friderici  imperatoris  augustissimi  patruelis  ex  clarissimo  regni 
principe  Leopoldo  march  ion  e  f  patre  et  matre  Agnete  filia  quarti  Heinrici 
imperatoris,  pariter  cum  fratribus  suis  germanis 8  Leopoldo  duce  Bavarie  40 
et  Heinrico  duce  Bavarie,    sed  post  14  annos  7  ducatu  norico 

a  con  Hs.  b  possiderat  Ha.  c  roinisterialis  Ha.  <*  1043  Hs* 
«  monasterium  Hs.     t  orien  talis  Zus.  Hs. 

1   Vgl.  oben  S.  165,  Anm.  4  und  5  und  S.  736,  28. 

*  Bitterauf  II,  366.  45 
8  Meichelbeck  1,  1,326 a;  Stump f  3450. 

4  So   Rahewinus;   dagegen    Conradus   Sacrista :    5.  Kal.  Octobris. 

*  Beide  Werke  liegen  xu  Orunde ;  vgl.  oben  S.  735,  Anm.  2. 
8  Hier  ist  ausgelassen :  Conrado  Pataviensi  episcopo. 

7   Vgl.  oben  S.  177,3.  50 


—     873     — 

resignato  creatO  in  ducem  Austrie,  necnon  et  sororibus  Agnete 
ducissa  Bohemie  et  Berta  ducissa  Polanorum  et  Margaretha  *  marchio- 
nissa  de  Monteferrato,  consobrinaa  imperatrice  Hyspanie  Gerdrudea. 
De  tanta,  inquam,  tamque  illustri  parentela  proles  ipse*>  nobilissima 
5traxit  originem.  Litterali  sciencia  non  mediocriter  aut  vulgariter  in- 
structus  inter  episcopos  Alemannie0  vel  primus  vel  inter  primos  habe- 
batur  in  tantum,  ut  preter  sacre  pagine  cognicionem,  cuius  secretis  et 
sentenciarum  abditis  prepollebat,  philosophicorum  d  atque  Aristotelicorum 
librorum   subtilitatem    in    topicis,    analeticis   atque    elencis   fere   primus 

10  nostris  finibus   apportaverit.     Erat    enim   arcium    liberaliura   et 

sacre  theologie  inagister.  Ob  ea  et  aliarum  multarum  privilegia 
graciarum,  fiducia  quoque  tarn  secularis  prudencie  quam  eloquio  fretus 
facundissime  lingue,  cum  sepius  in  causis  ecclesie  coram  regibus  et 
principibus  constantissime  ageret  et  exinde  sibi  gloria  laudem,    laus  in- 

15  vidiam,  ut  assolet,  non  modicam  peperisset,  laqueos  adversancium  im- 
perterritus  declinavit  et  obloquencium  ora  sine  lesione  probe  probus 
evasit.  Sane  vivendi  modum  iuxta  Cisterciensis  ordinis  religionem 
instituerat  ibique  in  monasterio  Morimundensi  primo  abbas,  eousque 
probatus  et  electus  inventus,    ut  merito  sibi  diceretur:    Amice,     ascende 

20superius.  Episcopus  factus  transcurso  iuventutis  fervore  ac  sopito  lubrice 
etatis  incentivo  oleum  peccatoris  declinans  et  iusticiam  suam  in  con- 
spectu  hominum  et  favore  facere  parvipendens  deo  pocius,  quern  con- 
sciencie  et  corda  non  fallunt,  placere  satagebat,  attendens  illud  ewan- 
gelicum  :  Nesciat  sinistra  tua,  quid  faciat  dextera  tua.     Unde  est  factum, 

25  ut,  si  quid  ex  conversacione  mundana  pulverulencie  contraxisset,  in 
present!  lingua  detrahencium,  que  ut  gladius  acutus,  raderetur  atque 
purgaretur.  Siquidem  supradicto  principe  Friderico  patrueli  suo  in 
ytalicam  expedicionem  iter  agente,  cum  et  ipse  sicut  necessarius  et 
perutilis    imperii    negociis  ire  debuisset,  nutu  divino  contigit  ipsum  iter 

30  retractare,  ut  vir  religiosus®  inter  manus  fratrum  orancium  pocius  quam 
inter  strepitus  preliancium  expirans  dicere  posset:  Domine,  suscipe  me, 
ut  cum  fratribus  meis  sim,  cum  quibus  etc.  Benigne  vero  ab  imperatore 
dimissus  multis  gemitibus  commissam  sibi  sue  benignitati  commendavit 
ecclesiam    ac   quodam   spiritu   prophetico  de   fine  suo  prescius,   ne  post 

35  mortem  suam  ipsam  aliquo  modo  gravaret  et f  libertate  eleccionis,  ut 
iam  sepius  in  aliis  ecclesiis  factum  esse  dicebatur,  earn  nullo  modo 
privaret,  postulavit  atque  super  hoc  fide  accepta  ad  propryain  sedem 
rediit.  At  q  ue  cum  aliquibus  de  morte  sua  seu  per  visionem  seu  per  somnia 
revelatum    fuisee  referentibus   et  commonentibus  quibusdam  religiosis  s 

40  cognovisset,  salutatis  fraterna  caritate  media  quam  in  time  fratribus  et 
valedicto  magna  cordis  contricione  et  lacrimarum  effusione  multis 
astantibus  et  contuentibus,  banc  sedem  deseruit,  occasione  visitandi 
Cistercienee  capitulum  viam  carpit  et  iam  dudum  languore  ac  debilitate 
corporis  invalidus  laborioso  i  tin  ere,  nichil  tamen  adhuc  suis,  qui  secum 

45erant,  metuentibus,  ad  prenominatum  Morimundinense  monasterium 
pervenit.     Ibi  per  aliquot  dies  lecto  Cubans  et  iam  de  obitu  suo  nequa- 

»  80  Hs.     b  ipsa  Es.    c  Alimonie  Hs.     &  philosophorum  Hs.    ®  re- 
ligiliosus  Hs.    f  in  Hs.    K  religionis  Es. 

1  In  der  Quelle :  Ita. 


—     874     — 

quam  dubius,  dura  sacro  liquore,  sicut  moria  est,  perunctus  fuisset  et 
de  omnibus  rebus  suis  propriiR  laudabili  testamento  ordin asset,  inter 
cetera  se  kathohce  fidei  assertorem  iuxta  aancte  Romane  ymo  universalis 

Conr.  Sacr.  ecclesie  regulam  professus  est.  Deinde  multa  prius  cordis  contricione 
MO.  322.  et  humili  confessione  reatum  suum  cognoscens  in  tan  turn  eciam,  ut  de  5 
minimis  petens  veniam  jservorum  suorum  prosterneretur  pedibus,  sumptis 
sacrosanctis  misteriis  in  medio  multitudinis  sanctorum  hominum  tarn 
episcoporum  quam  abbatum  unacum  ipso  laudes  canentium  atque  de 
interitu  tanti  viri  miserabili  fletu  &  condolencium,  necnon  et  immoderatam  b 
cordis  contricionem  c  seu  humilitatis  exhibicionem  <*  divinitus  illi  inspira- 10 
tam<>  cum  non  modica  admiracione  animadvertencium  domino  spiritum 
reddidit. 

Cuius  rev  era  morte  summa  prudencia  mentis,  regalis  forma  cor- 
poris, tibi,  Frisingia,  laus  et  gloria  specialis,  tocius  ecclesie  spes  maxima 
et  decus  eximium  et,  quidquid  humana  fragilitaa  novit  esse  iocundius,  15 
totum,  proch  dolor,  in  momenta  evanuit.  Felix  utique  et  pro  meritia 
suis  divino  munere  donatus,  ut  antea  raptus  sit,  quam  unicam  suam, 
dilectam  suam  ecclesiam  hanc  videlicet,  cui  ipse  spiritali  et  intimo  amore 
connexus  fuerat,  in  favillam  et  cinerem  con  versa  m  vidisset  et  submersam . 
Vere,  si  quando  abundavit  delictum,  superabundavit  et  gracia,  et  veiut,  20 
ait  apostolus:  Corporalis  exercitacio  ad  modicum  valet,  pietas  vero 
ad  omnia,  et  super  eundem  locum  Jeronimus:  Omnis  summa  discipline 
nostre  in  misericordia  est,  quam  sequens,  et  si  lubricum  carnis  patitur 
vapulabit;  siquis  autem  solum  exercicium  corporis  habuerit,  perennea 
pacietur  penas.  25 

Eahew.  I.  e.  Cum   autem   adbuc   vivens  locum   sepulture  sue   fratribus    digito 

demonstrasset   extra   ecclesiam  in  loco   humili,   ubi  scilicet  ab  omnibus 
fratribus   calcari  debuisset,    huic  eius  ultime  voluntati  obviandum  puta- 
batur  et   intra   septa    ecclesie   iuxta   maius  altare  honorifice   tumulatus 
est,    eiusque    sepulchrum    a    cunctis    fidelibus   honore    et   veneracione 30 
dignum  habetur. 

Ragewinus  vero,  canonicus  Frisingensis,  abbreviator 
et  notarius  suus  sibique  multum  familiaris,  qui  morti  eius 
preciose  interfuit,  hoc  epitaphium  composuit  et  tumulo  eius  in- 
scribi  feci  t : L  35 

Libram  Phebus  subiit  cum  falcitenente f, 
Luci  nox  prevaluit  die  decrescente, 
Vita  minus  habuit  morte  prevalente, 
Otto  quando  corruit  raptus  heu !  repente. 

Hie,  si  gradum  consul  is  :  presul  dignitate;  40 

Formam:  decens,  habilis,  iuvenis  etate; 
Genus:  alta  nobilis  regum  maiestate; 
Mores :  comniendabilis  mira  piobitate. 

a  fletum  Hs.  t>  immoderata  Hs.  c  contricione  lis.  <*  exhibicione 
Hs.    e  inspirita  Hs.     f  facili  tenente  Hs.  45 

1  So  auch  oben  in  der  osterreiekischen  Chronik  S.  737. 


—     875     — 

Monachum  se  prebuit,  si  religionem, 
Ydeas  asseruit,  si  posicionem. 
Virgo,  cuius  meruit  intercessionem, 
Eius  ad  quem  genuit  agat  mencionem. 

5  Huius»  frequeus  ocium  in  philosophia, 

Maius  exercicium  in  theologia, 
Fed  us  sibi  mutuum  cum  philo[logia], 
Nunc  sit  ei  speculum  summa  theoria. 

Plangat  hunc  German i a  planctu  generali, 
1Q  Magis  tu,  Frisingia,  orba  viro  tali, 

Cui  tot  privilegia  dono  special  i, 
Jugi  querimonia  debes  lamentari. 

Huiu8a  in*>  teb  studio  studium  vigebat; 
Grata  disceptacio  plures  acuebat. 
15  Quid  mos  aut  quid  racio,  nemo  non  videbat  ; 

Fraus  et  cavillacio  la  tens  non  latebat. 

Hie  sacrum  ecclesie  sublimavit  cultum, 
Ipse  dedit  strepere  logicum  tumultum. 
Hoc  in  eius  cinere  to  turn  est  sepultum. 
20  Talem  nemo  plangere  potest  satis  multum. 

Quis  nunc  tan  tarn  gloriam  formis  affirmabit? 
Quis  ad  consequenciam  tropos  revocable? 
Aut  quis  eleganciam  dictis  assignabit? 
Hew  qualem  sentenciam  scola  vento  dabit ! 

25  Quid  rerum  compactio  sagax,  dum  rimatur, 

Mathesis  abstractio  quid,  dum  contemplatur  ? 
Quid  nisi  hie  privacio,  per  hunc  dum  probatur, 
Quid  amborum  accio  morte  sciri  datur? 

Huius  necemd  patria  juste  dedignata, 
30  Clara  dolens  atria  rectore  privata, 

De  se  bene  meritum  cernens  in  favilla, 
Ivit  in  interitum  pariter  et  ilia. 

Quitquid  in  orbe  beat  preclaros0  et  meliores, 
Presutis  Ottonis  mire  cumulavit  honores. 

36  Si  proavi  vel  avi  probitas,  sacer  ordo,  potestas 

Deberentf  mortis  furias  cohibere  molestas, 
Non  moriturus  erat  preclareg  preditus  illis. 
Heu  talem  communibus  accessisse  favillis, 
Quam  facunda  viri  vox,  qualis  phylosophia, 

40  Hortatu  regum  docet  edita  chronographia. 

*  Cuius  Hs.    b  rite  Hs.   c  renovabit  Ha.    d  nece  Hs.   ®  preclarefl  Hs. 
1  Deberet  Hs.    s  preclarus  Hs. 


—     876     — 

Lux  it  eum  propria  secies  co  mi  tat  a  ruina. 
Eius  sensit  opem  sedes  relevata  ruina.1 
Propicietur  ei  deus  et  pia  virgo  Maria. 

Tantas  ad  exequias  turba  populorum 
Pias  fun  da  t  lacrimas  mestum  ducens  chorum!  5 

Ad  preces  continuas  et  lamenta  quorum 
Ilium  salvet,  animas  qui  beat  iustorum! 

Hie  Otto  presul  dignissimus  cronicas  ad  sua  tempora 
perduxit.2 

Albertus  episcopus  XXIII.  sedit  annis  24.  10 

Ann.S.  Stepk.  Anno  domini  1158.  Albertus  Frisingensis  prepositus  eidem 

54.  sane te  ecclesie  episcopus  eligitur. 

Rahew.  IV915  Ottone  episcopo  10.  Kal.  Octobris  defuncto  paucis  post  mensibus 

u.  Conr.  Saer.  Nonis  Aprilis,  que  fuit  dominica  palm  arum  et  est  circa  solsticium  estivale, 

MO.  322.  bora,  matutinal i  civitas  Frisingensis  penitus  incendio  conflagravit,   adeo  15 

quod,   ut  taceam  de  maioribus  ecclesiis,    que  cum  ornamentis  perierunt, 

sedeque  ipsa  et  pallacio ,    nee   u  1 1  a  de  minoribus  capellis  et  oratoriis 

superfuit.     Domus   eciam   et   officine    canonicorum   et   domus    militum 

Conr.  Socr.  exceptis   valde  paucis   cremate   sunt.    Nam   ex  orientali    latere  montis 

vis  ignis    erumpens   cum   ad   alta  culmina  maioris  ecclesie   ascendisset  20 
ibique    nutri  men  turn    accepisset,    vi    caloris    et   vento    scintille    evolute 
occidentalem    partem  montis  flammis  cinxerunt,  unde  populus  in  medio 
subita    formidine  [percussus  fugam   cepit;   corpus  suum  flammis  eripere 
iam   summa    salus    fuit.      Turn    ventus   imminens   omnia   permiscebat, 
miserabilis    ubique  ruina  patebat.     Euit    sedes  kathedralis  ac  imperialis  25 
dignitas    edificiorum.     Ruit    ciborium  deauratum.     Euit  chorus   insignia 
in   auro   et    argento    mirabili    artificio    fabricatusa.    Euit    candelabrum 
30  libris  comparatum.    Euunt  corone  cum  cancellisb  suis  mirabili  opere 
fabricate.     Euunt  laquearia  picta  et  erate  trabes.     Euit  domus  organorum 
et    turris    regalis   cum   dulcissimo    Bono    campanarum.    Euit   et    ipsum30 
palacium  cum  suis  capellis  depictis  auro  et  argento.     Euit  et  bee  sedes 

a  fabricatum  Hs.     b  concellis  Hs. 

1  Diese  Zeile  nur  in  der  Handschriftengruppe  A  von  Eachewins 
Qesta.  Sie  scheint  nur  der  Versuch  einer  UmbUdung  der  vorausgehenden 
xu  sein.     Oben  S.  738,  25/26  fcklt  sie.  35 

'  In  einem  Randxusatx  xu  W Bl.  25V  sagt  Arnpeck  (SS.  XXIV t  322) 
iiber  Otto  ausserdem:  Hie  eciam  cum  rege  Eomanorum  Conrado  II. 
fratre  suo  uterino  in  Greciam  Siriamque  profectus  belli 8  omnibus  inter- 
fuit,  que  cum  Turcis  Sarracenisque  seu  secunda  seu  adversa  gesta  sunt, 
consilioque  et  arm  is  rem  iuvit.  Vidit  Hierosobmam  et  sacram  domini  40 
salvatoris  tumbam  ipseque  in  Jordane  lavari  meruit.  Neque  in  tot 
curis  totque  laboribus  studia  litterarum  neglexit  in  ocio  negocium,  in 
negocio  ocium  sectatus.  Ecclesiarum  causas,  pupillos  viduasque  et  omne 
oppressorum  genus  hominum  apud  regale  tribunal  indefesse  tutatus  est. 
Ad  cuius  tumulum  miracula  fiunt,  que  deus  per  suum  dilectum  operatur.  45 
Man  erkennt  hier  den  in  der  bsterreichuchen  Chronik  oben  S.  735  f.  ver- 
icendeten  Text  des  Franciscus  de  Pavinis. 


—     877     — 

B.  Andree  cum  suis  omnibus  orn amentia.  Et  ut  ineffabilem  illius  cladem 
noctis  paucis  absolvam,  omnia  brevi  et  sub  bora  momentanea  visa  sunt 
in  cinerem  concidere  ». 

Sequenti  vero  anno  locus  ipse,  ubi  maior  ecclesia  et  sedes  cathe-  Rah.  IV,  16. 
5dralis  fabricanda  erat,  fulmine  percussus,  ictus  celesti  igne  conflagravit. 
Novacella  quoque  eodem  anno  crematab  fuit.  Conr.  Sacr. 

Hec    ecclesia  eo  tempore  in   tali  statu  fuit,  quod  rebus,    edificiis  Rah.  IV,  15 
et  diviciis  pene  omnibus  collateralibus  et  vicinis  episcopatibus  aut  maior  u.  Conr.  Sacr. 
erat    aut    equal  is,   cleri    probitate   tarn    insignis,   ut  in  eius  honestate  et  323. 

10  disciplina,    in  liberal itate  c,  in  literarum  sciencia  rari  pares  d,  meliores  et 

superiores  in  orbe°  Romano  nulli  haberentur.     Aput  homines  religiosos  Conr.  Sacr. 
et  spirituals  vehemens  circa  omnem  literal  is  sciencie  disciplinam  appli- 
cacio,   aput  seculares    vero  beneficiorum  liberal  is  exhibicio  tocius  probi- 
tatis    et    honestatis    laudem    conferebat,    max i me    tamen*  dignitas    tanti 

15  presulis,  de  quo  diximus,  eorundem  famam  per  ora  principum  diffundebat. 
Nee  tibi,  fortuna,  satis  scelerosum  fuit,  hiis  invidere,  nisi  et  nos  tua 
impudencia  tamquam  exules  a  patria  videremur  superesse. 

Hanc  Frisingensis  civitatis    multiplicem  cladem  et  erumnosi  casus  Rah.  IV,  16 
eventum  nonnulla  prodigiorum  indicia  precesserant.    Quadam   enim  vicew.  Conr.  Sacr. 

20  in   die    circumcisionis  domini  cum  ad  missam  solennem  presbyter  altari  323. 
maiori    assisteret  et  iam  sacri  secreti  ultimum  resolvisset  silencium,  calix 
cum  sanguine  ita  prorsus  eversus  et8  super  altare  in  conspectu  omnium 
effusus  est,  ut  nee  stilla  superfuisset.    Sed  prudentissimus  episcopus  omine 
tali  nil  prosperum  auguriatum  esse  presciens,  ieiuniis  et  letaniis  divinam 

25  animadversionem  preveniri  atque  placari  persuasit.  Per  idem  quoque 
tempus  monstra  quedam  quadrupedia,  alia  quoque  fantasmata  de  nocte 
visa  sunt  tarn  a  veracibus  clericis  quam  a  laicis  hinc  inde  volare.  Fere 
bestie,  utpote  vulpes  et  lepores,  pastoforia  ecclesie  et  officinas  canoni- 
corum    ingresse   velut  domestice   laqueos  sibi  capcionis  imponi  non  ab- 

30nuebant.  Pueri  et  puelle  per  raediam  civitatem  sepius  processionem 
agentes,  veras  letanias  imitantes  iocis  suis  gravia  nobis  seria  portenderunt  h. 
Ullule,  upupe,  bubones  toto  anno*  funebria  pereonantes  lugubri  voce 
aures  hominum  repleverunt.  Pilosi,  quos  8a tiros  vocant,  in  domibus 
plerumque  auditi.     Necnon  et  mures  ^  egressi  de  cavernis  cetum  fratrum 

35  in  choro  perturbaverunt. 

HuiuB  mine  ac  desolation  is J  calumnia  talibus  presagiism  pro- 
phetati  s  prefata  Frisingensis  ecclesia  oppressa,  ymo  funditus  deleta,  divina 
opitulacione  ac  diligencia  Alberti1  presulis  paululum  respirare  cepit. 
Eodem     anno    prefatus  pontifex  post  tantam  desolacionem  quibusdam  Conr.  Sacr. 

40  dubitantibus    et  nullam  de  reparacione  spem  habentibus  dei  omnipotentis  MO.  323. 
clemencia,  que  de  se  dicit:  Ego  occido  etc.,  mirabilitern  instigatus,  forti 

a  considere  Hs.  t>  terminata  Hs.  c  libertate  Hs.  d  pari  Bs. 
e  vrbe  Hs.  f  turn  -Hs.  g  est  Hs.  h  portenterunt  Hs.  »  hier  fehlt  in 
tectis  der  Quellen.  ^  muros  Hs.  *  desolacione  Hs.  m  prosagiis  Hs. 
n  miserabiliter  H. 

45  l  Arnpeck    gibt  hier   die    Quelle    nur   mangelhaft    wieder ,    tcelche 

sagt  (SS.  XXIV,  323) :  .  .  .  Alberti  presulis,  qui  in  presenti  gubernabat 
(W :  gubernat)  aecclesiam,  et  Ottonis,  quem  prefatus  autistes,  de  cuius 
morte  diximus,  optimis  artibus  instituit  euraque  adhuc  vivens  divina 
gratia  annuente  aecclesiae  nostrae  prefecit,  paulum  respirare  cepit.  Eodem 

50  namque  anno  prefatus  Otto  post  tantam  desolationem  .  .  . 


—     878     — 

animo,    prudenti   consilio   ecclesiam  nostra ra,    que  non  solum  in  se  ipsa 
aut  in  claustri  edificio,   verum  et  in a  omni  possessione  canonicorum  e  t 
familie     assidentis  •  prorsus    corruerat ,    quibusdam    tamen   disuadentibus 
reparare    cepit,   turrim    et   murum    extremum,   qui    nondum    corruerat, 
lignorum  edificio  munivit  b,  scissuras  novo  cemento  et  lapidibus  conpegit,  5 
officio  as   quoque   fratrum    locavit.     Sequenti    vero  anno   claustrum    ex- 
cellencioric  structura    restituit.    Cam  pan  as    tres    reformavit.     Et    inter 
hec    omnia    fratribus  victum  administrando,   familie  consulendo,   ipse  in 
propria  persona    turn  in  rerum  disposicione,  turn  eciam  proprio  manuuin 
labore    die   noctuque    desudavit,   sum  ma   mentis   et   corporis    diligencia  10 
spem  patrie  nobis  et  salutem  vite  contulit.     Multa  quoque  bona  ecclesie 
nostre  distracta  consilio  et  auxilio  principum  restituit. 
W f.  252'.  Nam    et    per    Fridericum    imperatorem    iusticia   mediante 

missus    est   in   possessionem   terre  de   Gudaga    cum  eius  appendiciis.1 

/.  253.  Eodem  modo  recuperavit  possessionem  tocius  comitatus  de  Catubriol5 
anno  ab  incarnacione  domini  1159.2 

f.  255.  Item  Heinricus    de  Bruneswic  quondam  dux  Bavarie  et  Saxonie 

eo  anno,  quo  de  Bavaria  et  Saxonia  per  imperatorem  sen- 
tencia  principum  proscriptus  fuerat,    forum   in  Veringen   cum 

ponte,  quod  ecclesia  Frisi  ngensis  a  longe  retroactis  temporibus  quiete  20 
possederat,   destruxit  el  illud  in    villam    Munichen    violenter  transtulit. 
Qu  ocirca  Albertus  Frisingensis  episcopus  ad  imperatoris  Frideric1 
presenciam    accedens    illud    conquerendo    significavit.      Qui    sentencia 
princip  u  m    prefati  Heinrici    factum    temerarium    in    irritum    imperiali 
auctorita  te    iudicavit   et    translacionem    predicti    fori    in    vacuum    re- 25 
vocavit   ipsumque    forum   cum   ponte    memorato  episcopo  suisque  suc- 
cessoribus    et    sue    ecclesie    restitui    imperpetuum     confirmavit.     Acta 
sunt  hec  anno  ab  incarnacione  domini  1180.  Ratispone  in  solenni  curia 
3.  Ydus  Julii.8 
f.  253.  Hie  preclarus  pontifex  predia  sua,  que  vel  patrimonio  suo30 

habuit  vel  in  episcopatu  conquisivit,  ad  divinum  servicium  in  memoriam 
sui  ordinavit;  noluit  enim  morlalibus  heredibus  ea  relinquere,  sed 
in  usum  fratrum  canonicorum  Frisingensium  tradidit  ad  altaria,  que 
construxit  et  propria  manu  consecravit:  Item  B.  Marie  Magdalene. 
Item  S.  Marthe  domini  nostri  hospite.  Item  S.  Anne.  Item  S.  Marie 35 
egipciace.  Item  B.  Castulo  in  Mospurgk.  Item  S.  Marie  in  Erohing. 
Item  S.  Johanni  baptiste.  Item  ad  altare  S.Marie  virginis  in  ecclesia 
S.  Johannis  baptiste  etc.     Acta  coram  Ottone  duce  Bavarie  etc. 

Sequitur   litera4    tradicionis   Alberti    episcopi    Frisin- 
gensis. 40 

/.  253.  In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis.     Ego  Albertus  dei  gracia 

Frisingensis  episcopus.  Notum  esse  volumus  tarn  presentibus  Christi 
fidelibus  quam  futuris,  qualiter,  secundum  quod  dominus  menti  nostre 
concessit,  de  prediis  nostris,  que  vel  patrimonio  nostro  habuimus  vel  in 

a  fehlt  Hs.     b  so  Hs.  besser  als  MO.     c  excellenciora  Hs.  45 

1  Meichelbeck  i,  /,  353  f. ;  Stump f  3845. 

2  Meichelbeck  /,  /,  354;  Stump?  3852. 
8  VgL  oben  S.  186  f.,  Kap.  65  und  66. 
4  Oedr.  bet  Meichelbeck  I,  i,  367  f. 


—     879     — 

episcopatu  iusta  racione  conquisivimus,  ad  divinum  servicium  in  memoriam 
nostri  et  omnium  debitorum  nostrorum  ordinavimus.     Ex  debito  a  enim 
officii   nostri,   quo  nos  pec  cat  ores    dominus    sibi  servire  non  dedignatus 
est,   dignum   duximus    et  iustum   omnia  nostra  divino  servicio  delegare 
5  quam  aliquibus  mortalibus  heredibus  ea  relinquere.     Hec  est  ergo  anno- 
tacio  bonorum,  que  sancte  dei  genitrici  virgini  Marie  dominoque  nostro 
S.  Corbiniano  necnon  aliis  Sanctis,  quorum  nos  memoriam  in  veneracione 
dominus    habere  voluit,  cuius  eciam  instinctu  festivitates  eorum  solenniter 
celebrandas  instituimus  et  altaria  eis  construximus  et  in  ipsorum  honore 
10  consecravimus,  propria  manu  tradidimus  et  delegari  fecimus:  Duas  curtes 
predii  nostri  in  Haselpach,  unam  S.  Marie  Magdalene  et  alteram  S.  Marthe 
domini    nostri  hospite  in  dolem  delegavimus.     Predium  in  Richenkirchen 
et  partem  decime  eidem  b  S.  Marthe  dedimus  in  usum  fratrum  nostrorum 
Frisingensium    canonicorum  ad  persolvendum  inde  plenum  servicium  in 
15  solennitate  prenominate  virginis.    Curtem  in  Pallenhawsen  et  item  partem 
terciam  decime  in  Richenkirchen  S.  Anne  matri  sancte  genitricis  domini 
tradidimus    ad    persolvendum    fratribus  predictis  inde  plenum  servicium 
in  festivitate  S.  Jacobi  apostoli.     Curtem  in  Rapolteskirchen  cum  decima 
tradidimus    predictis  fratribus  ad  persolvendum  eis  plenum  inde  servicium 
20  in    concepcione  S.  Marie   perpetue   virginis.     Dec  imam   in  Rore/imos    et 
ecclesiam  Incenmos  cum  tota  decima  ad  altare  S.  Marie  egipciace  con- 
cessions ad  persolvendum  predictis  fratribus  in  ipsius  festivitate  plenum 
servicium   et  prediolum    in  Izelingenc   in   dotem    eidem  altari.     Curtem 
in  Swanhiltdorflf  tradidimus  beato  martyri  Castulo  in  Mosburgk  in  usum 
25  fratrum  ibi  deo  serviencium  ad  persolvendum  eis  inde  plenum  servicium 
in    anniversario    nostro.     Hubam    in   Swanhiltdorflf  dedimus   in    dotem 
S.  Marie  Erchingen.     Curiam  in  superiori  Haselpach  dedimus  in  dotem 
S.  Marie  virginis  eiusdem  ecclesie  delegandam  ad  altare  matricis  ecclesie 
solenni    eius  consecracione  ad  luminaria  ibi  iugiter  concinnanda.    Predium 
30  in  Tagolfingen    dedimus    in    dotem    ad    altare    S.   Johannis    baptisie  et 
hubam    in  Unzechoven.     Dotem    in  Lobenenger    destinavimus   ad  altare 
S.  Marie  virginis  in  ecclesia  S.  Johannis  baptiste.    Patrimonium  nostrum, 
universum  scilicet  predium  in  Harthoven,  primo  fratribus  nostris  tradi- 
dimus  in    novam    oblacionem,    hac   videlicet  paccione,   ut    plenum  inde 
35  servicium  in  anniversario  nostro  et  plenum  in  anniversario  fratris  nostri 
Udalrici  et  plenum  inde  servicium  in  anniversario  sororis  nostre  Herburge 
ab    officiali    scilicet  predicte   oblacionis    singulis   annis  eisdem  fratribus 
persolvatur.     Postea   placuit   nobis    commutacionem   facere  cum  illis  et 
in  reconpensacionem  predictorum  bonorum  tradidimus  eis  quatuor  curtes 
40  in  Bergen  cum  omnibus  illuc  attinentibus  et  decimam  in  Hegelnhawsen  d 
et   predium    in  Wernburgowe  e,  quod   de  manu  viri  nobilis  emi,  scilicet 
Friderici    de    Pangn ,    cum    prefata    paccione   predictorum    serviciorum. 
Predictum    vero    patrimonium    nostrum    in    Harthusn    delegavimus    et 
destinavimus    in  usum  et  dominatum  successorum  nostrorum  episcoporum 
45  et   memoriam   nostri  et    pare n turn  nostrorum.    Hec  omnia  coram  duce 
Ottone  firmavimus  et  coram  aliis  principibus.     Et  ut  hec  rata,  firma  et 
inconvulsa  in  omne  evum  permaneant,  hanc  paginam  inde  scribi  et  im- 
pressionis  nostre  sigillo  fecinms  communiri  cum  testibus  subscriptis,  quorum 
hec  sunt  nomina  :  Otto  dux  Bavarie.    Dietricus  comes  de  Wasserburgk. 

50  »  debita  Ha.    b  eiusdem  Ha.    c  Belingen  Ha.    d  Regelnhawsen  Ha. 

e  Wernbiegowe  Hs. 


—     880     — 

Otto  landtgravius.  Prelati  de  cboro :  Berchtoldus  decanus.  Chunradus 
prepositus  S.  Andree.  Albeno  propositus  S  Castuli.  Ortuinus  propositus. 
Fridericus  prepositus  de  Wertse.  Chunradus  S.  Viti  prepositus.  Prelati 
in  episcopatu :  Bait  mania  abbas  de  Schiren.  Hainricus  prepositus 
de  Sceftlarn.  Engelechalcus  prepositus  S.  Petri  Novecelle.  Dietricus  5 
prepositus  de  Undeinestorff.  De  laicis  nobilioribus  :  Burchart  de  Staine. 
Altman  et  frater  suus  de  Abenspergk.  Uiricus  de  Wiskenvelt  a.  Vol- 
ramus  de  Wigkgershoven.  Hadmarus  de  Ahusin  et  fratres  sui  Cunradt 
et  Eberhart.  De  ministerialibus :  Waltman  de  Paspergk  et  frater  eius 
Fridericus.  Rudolff  et  Otto  de  Waldegk.  Ewerhart  de  Werd.  Hainricus  10 
felix  puer.  Adnolt  de  Torinpach.  Eberhart  Kaste  et  frater  suus  Liebhart- 
Engelraan  et  frater  suus  Hainricus  de  Haihedorff  et  alii  multi.  Acta 
sunt  hec  anno  ab  incarnacione  domini  1181.  regnanto  Friderico  imperatore 
Romanorura  Augusto  anno  regni  eius  29.,  anno  autem  domini  Alberti 
Frisingensis  episcopi  22.  15 

/.  254'.  De  teloneo  b  in  Veringen  et  eius  destruccione  et  edificacione  opidi 

Monacensis: 

/.  255.  In   nomine  sancte  et  individue   trinitatis.     Fridericus     dei  gracia 

Roman  or  um  imperator  et  semper  Augustus.  Que  imperiali  statuuntur 
auctoritate,  Uteris  competit  annotari,  ne  vel  transeuncium  temporum  20 
antiquitale  in  oblivionem  deveniant  vel  pravorum  hominum  fraudulentis 
machinacionibus  indignam  sui  mutacionem  incurrant.  Noverint  igitur 
universi  tarn  presentis  quam  future  etatis  fidelesc  imperii,  qualiter  dilectus 
noster  Albertus  Frisingensis  episcopus  ad  maiestatis  nostre  presenciam 
accedens  humiliter  nobis  conquerendo  significavit ,  quod  nobilis  vir  25 
Heinricus  de  Bruneswic,  quondam  dux  Bavarie  et  Saxon ie,  forum  in 
Veringen  cum  ponte,  quod  ecclesia  sua  a  longe  retroactis  temporibus 
quiete  possederat  d ,  destruxit  et  illud  in  villain  Muncben  violenter 
traustulit.  Cuius  siquidem  rei  Veritas  etsi  nostre  constaret  serenitati, 
ipse  tamen  earn  septem  legitimis  °  testibus  in  nostra  probavit  audiencia.  30 
Sunt  erg  o  hii:  Chunradut*  Saltzpurgensis  archiepiscopus,  Chuno  Ratis- 
ponensis  episcopus,  Berchtoldus  marchio  His  trie,  Gebehardus  comes 
de  Sultzpach,  Otto  palatinus  maior,  frater  eius  minor,  Fridericus 
burgravius.  Consequenter  igitur  super  eadem  causa  a  principibus  nostre 
curie  requisita  sentencia  iudicatum  est,  quod  prefati  Heinrici  factum  35 
temerarium  in  irritum  ducere  imperialis  deberet  auctoritas.  Quocirca 
secundum  f  iuris  tenorem  translacionem  predicti  fori  in  vacuum  revo- 
cantes  ipsum  forum  cum  ponte  memorato  fideli  nostro  episcopo  Frisin- 
gensi  suisque  successoribus  restituimus  et  presentis  scripti  privilegio  eis 
et  sue  ecclesie  in  perpetuum  confirmamus.  Item  ad  instantem  &  pretaxati  40 
venerabilis  episcopi  postulacionem  ex  indulgencia  imperialis  clemencie 
permi8imus  et  benivolo  assensu  approbavimus,  ut  predia,  quecunque 
sumptibus  suis*  ipse  conquisivit,  pro  libitu  suo  ecclesiis  vel  aliis  reli- 
giosis  locis  seu  ad  altaria  quelibet  posset  contradere  et  de  eorundem 
prediorum  redditibus  pro  suo  arbitrio  ordinare.  Et  uth  hec  nostra  45 
constitucio  in  omne  evum  rata  permaneat  et  inconvulsa,  presentem 
paginam  in  memoriam  facti  scribi  fecimus  et  maiestatis  nostre  bulla 
communiri.  Testes  huius  rei :  Chunradus  archiepiscopus  Saltzpurgensis, 
Chuno    Ratisponensis    episcopus ,    Berchtoldus    marchio    Histrie ,    Otto 

a  Wiskenvelt  (so  W)  bis  de  fehlt  Hs.     b  Theolonio  Hs.    c  fidelis  Hs.  50 
d  possiderat  Hs.    e  legiptimisH^.    *  fehlt  Hs.    g  instanciam  Hs.    &  Vt  etHs. 


—     881     — 

palatinus  maior,  Otto  palatinus  minor,  Gebehardus  comes  de  Sultzbach, 
Fridericus  burgravius.  Item  alii  testes,  qui  eidem  negocio  intererant : 
Dietpoldus  Pataviensis  episcopus,  Heinricus  Curicensis  elect  us,  Gaffidonius 
Mantuensis  episcopus,  Gotfridus  cancellarius,  Rudolfus  notarius,  Romarius 
5  propositus  Halverstatensis,  Hainricus  burgravius,  Siboto  comes  de  Neun- 
wurgk,  Heinricus  de  Altendorff,  Deinharta  dea  Halenstain  a,  Chunrat 
burgravius  de  Nurenwergk,  Fridericus  de  Truhndingen  et  f rater  eius 
Albertus,  Amelprecht  de  Lochusn,  Hainricus  marschalcus  de  Pappenheim, 
Burcbharduscamerariu8,  Atzo*  camerarius  a,  Regilo  camerarius,  Rudolfus 

10  de  Waldeck,  Heinricus  felix  puer,  Adilolt  de  Dornpach,  Engelman  de  Ahe- 
dorffet  f rater  eius  Heinricus,  Rudolfus  de  Riede,  Hartwicusa  marscalcus  a, 
Perch  told  u  s  deRicherahwsen,SiboltdeHoltzebawsen,  Wolf  hems  de  Holtze- 
hawsen.  Ego  Gotfridus  imperialis  aule  cancellarius  vice  domini  Christiani 
Maguntine  sedis  archiepiscopi,  Germanie  archicancellarii,  recognovi. 

15  Signum  domini  Friderici  Rom  an  i  imperatoris   invictissimi. 

Acta  sunt  hec  anno  ab  incarnacione  domini  1180.  indicione  13. 
regnante  Friderico  imperatore  gloriosissimo  anno  regni  eius  29.,  imperii  26. 
Data  Ratispone  in  solenni  curia  3.  Idus  Julii  feliciter  Amen.1 

De  invencione   post  conbustionem  corporum 
20  SS.  Allexandri  et  Justini.1 

Multis  igitur  edificiis  huius  Frisingensis  ecclesie  de- 
struens factum  est  ex  permissione  dei  et  forte  peccatis 
hominum  exigentibus,  quod  eciam  ecclesia  Frisiugensis  maior 
incendio   consumeretur.    Episcopus    autem   felicis   memorie 

25  Albertus,  qui  tunc  presulatum  tenebat,  cum  canonicis  eiusdem 
ecclesie  tractabat  igne  vastata  restaurare  et  confracta  quo- 
quo  modo  reformare.  Ergo  dum  operi  manus  inicerentur 
et  fundamenta  monasterii  foderentur,  inventa  sunt  ibi  tria 
corpora,  que  antiquissimi  nostri  viri  dixerant  esse  sanctificata 

30  et  a  venerabili  Hittone  antistite  in  Frisingiam  a  Roma 
translata8;  asserebant  enim  antiquissimi  et  firmissime  testa- 
bantur  eadem  corpora  esse  SS.  Allexandri  pape  et  martyris 
eta  Justini  confessoris.  Sed  causa  non  fuit  omnibus  notoria. 
Dimissa   sunt   ossa   velut  aliorum  mortuorum  sine  custodia. 

35  Denique  ut  pavimentum  purgaretur  et  pulvisb  cum  ossibus 
sanctorum  ad  ianuas  monasterii  portaretur,  hii,  qui  porta- 
bant  reliquias,  non  exire  valebant  ad  ecclesie  ianuas.  Tunc 
clerici  cum  laicis  intellexerunt  ibi  resultare  notas  iam  dictas 

a  fehlt  Hs.    *>  pulluis  Hs. 

40  2  Dieselbe  Urkunde  auch  oben  S.  186  f. 

9  Vgl.  hiexu  Meichelbeck  /,  7,  357,  der  hier  aus  Freibergers  Chronik 
8chbpfte.  Letxterer  hat  aber  seinerseits  kaum  eine  andere  Quelle,  sondem 
den  obigen  Text  benut*t. 

3  Vgl  oben  S.858,40ff. 

Quellea  u.  ErBrterungwi  N.  F.  III.  56 


—     882     — 

sanctorum  reliquias,  ediculaque  facta  ex  lignis  ibi  sepissime 
fiebant  signa  et  prodigia  in  plebe,  possessi  a  spiritibus 
inmundis  liberabantur,  ceci  illuminabantur,  in  infirmitate 
fatigati  sanabantur  et  presencia  sanctorum  corpora  sunt 
experimento  probatissimo  per  insignia  miracula  revelata.      5 

Miraculum. 

Quidam  iuvenis  nomine  Heinricus  de  Varlotzhawsen 
dum  quadam  die  de  villa  sua  iret  in  villain  aliam,  canis 
niger  de  segete  prosiliens  faciem  eius  dentibus  paulisper 
tangens  mordendo  corrosit,  unde  in  brevi  venenum  fundensio 
in  tantum  cepit  insanire,  quod  eciam  demoniacus  putaretur, 
et,  ubicunque  videbat  aquam,  quasi  dementissimus  apparebat, 
ita  quod  eciam  phisici  dicerent  eum  linifaticum  vel  lunaticum. 
Pater  eius  demum  ducens  eum  in  Frisingam  ad  S.  Corbinianum 
et  cuma  poneret  super  sarcofagum*1,  melius  habere  cepit.  15 
Deinde  ductus  est  ad  S.  Nonnosum2,  et  cum  ductores  eius 
tangerent  eum,  ut  domum  rediret,  ille  demenciam  deponens 
dixit :  Ego  domum  meam  video.  Et  educentes  eum  de  cripta c 
ductus  est  ad  sarcofagum b,  ubi  erat  lapis,  aput  quern  sepulta 
fuerant  corpora  SS.  Allexandri,  Urbani  et  Tustini.  Tunc  20 
infirmus  inclinans  se  super  sarcofagum b  petivit  corpus  domini 
et,  dum  communicasset,  mortuus  est. 

Miraculum. 

Cum  quodam  tempore  murus  monasterii  in  Frisingia 
adiretur  ad  deponendum,  ut  ibi  novus  construeretur,  contigit,25 
ut  unus  operariorum  exiret,  et  si  aliquis  secus  staret,  fugam 
caperet.  Accessit  quidam,  qui  non  audiret  clamantis  vocem 
in  eius  accessu:  murus  iam  deicitur,  fenestra  muri  cadentis 
ipsum  protexit  et  in  medio  fenestre  stans  ruinam  muri  videos 
nullum  malum  nee  dolorem  sensit  anno  ab  incarnacione 30 
domini  1171. 

Hie  presul  felix  Albertus  3.  Ydus  Novembris  diem 
clausit  extremum  anno  domini  1183.8  sepultusque  in  ecclesia 
kathedrali  ante  altare  sancti  spiritus. 

a  eum  Hs.    *>  sacrofagum  Hs.    c  crippa  Hs.  35 

1  Schlecht  a.  a.  0.  II,  59. 

2  Vgl   oben  S  869,  Anm.  1. 

*  In  W  mochte  Arnpeck  den  Zusotx:  2.  Id.  Novembris  Albertus 
episcopus  obiit  anno  domini  1184.  et  Otto  Magedburgensis  canon icus 
eligitur   et  anno  domini  1185.    (trotxdem  der  Cod.   trad,  auf  der  gleichen  40 


—     883     — 

Item  monasterii  Weirensis  fundator  Seyfridus  comes 
de  Neunwurg  circa  annos  domini  1167.  a  quodam  milite 
de  sua  familia  occisus  est  in  balneo.1 

Otto  secundus,  episcopus  XXIV.,  sedit  annis  34.2 

5  Anno  ab  incarnacione  domini  1183.  def unct  o  6.  Alberto  epiecopo  Contin}  323 

Otto  canonicus  Magedeburgensis  eligitur  et  introducitur  in 4  Kal.  Januarii  u.  Ann. 
anno  domini  1184.*  8.  Steph.  54. 

Vir  nobilis  et  largus,  comes  de  Diessen  oriundus,  ex  parte  matris  Contin.  323.b 
Gissa   de   Perge,   quod   situm  est  in   Suevia,  patre  Diepoldo.     Hie   sex 

10  habuit  Alios,  duos  laicos,  et  quatuor  sacris  litteris  fecit a  imbui.  Quorum 
primus  Dietpoldus  f actus  est  Fataviensis  episcopus,  alter  presul  Herb 
polensis  nomine  Heinricus,  item  tercius  Monegoldus  Patavicnsem  suscepit 
kathedralem,  quartus  vero  Otto  nomine Frisingensem  suncepit  ecclesiam 
regendam.     Bed    mirum  dictu,  quod  uno  die  in  Verona  civitate  a  summo 

15  pontitice  L  u  c  i  o  et  ab  imperatore  Friderico  spiritalia  etb  regalia  suscepit, 
quod  nulli  presuli  Almanie  accidisse  audivimus. 

Adept  a  ergo  poLtificatup  dignitate  quanta  in  eo  fuerit  humilitas, 
quanta  circa  b  pauperesc  largitas  morumque  probitas,  non  est  nostre 
facultatis    evolvere.     Sed    strennue   suam    regens   ecclesiam    murum    se 

20firmum  pro  domo  dei  firmiter  opposuit  et  ut  vir  prudens  et  sapiens 
pastor  pius  suis  ovibus  benignus  prefuit. 

Intendens  igitur  iugiter  ad  ipsorum  liberacionem  in  primo  castrum  324. 
in  Ottenburgk6  munire  cepit  expendensb  in  ediiiciis  circiter  mille  m areas 
et  domino  duci  Bavarie  Llldowico   totis  viribus  se  opponens  pro  ad- 

25  vocacia,  quam  indebite  abusus  est  per  graves  exactiones,  liti  finem  imposuit. 
Hie    episcopus    Otto    gravi   labore    castrum    in    Chunrashein 
cum    foro  in  Waldhawn    etd  suis  attinenciis   a  quinque   comitibus 
si bi  inde  succedentibus  et  pradicta  bona  sibi  usurpare  volen- 
ti bus  coram   imperatore  Heinrico  V.  etdemum   coram   duce  Austrie 

30  iusticia  mediante  finem  liti  imposuit;  quibus  omnibus  defunctis 
episcopus  cum  quiet  a  pace  predicta  bona  possedit  nulli  advocaciam 
volens  conferre.    Preterea  defuncto  domino  Ottone  filio  domini  Hadmari 

a  feci  Hs.    b  fehlt  Hs.    c  pauperum  Hs.    d  cum  Hs. 

Seite  1183  angibt)  in  Kalendis  Januarii  in  episcopatum  introducitur 
3b  (SS.  XXIV,  223).  Quelle  fur  diese  Notix  sind  die  Ann.  S.  Steph.  (SS. 
Xlll,  54)  :  1184  Adilbertus  Frisingensis  episcopus  moritur.  Otto  Magede- 
burgensis canonicus  eligitur  et  incipiente  1185.  hoc  anno  id  est  in 
Kalendis  Januarii  in  episcopatum  introducitur.  Ueber  das  Grab  vgl. 
Schlecht,  Monument  ale  hischriften  usw.  //,  31. 

40  '  So  ouch  oben  S.  202,  25  ff. 

*  Arnpeck  in  W:  Cepit  anno  domini  1185.  Sedit  annis  34 
(SS.  XXIV,  323,53). 

8  Continuationes  der  Qesta  episcoporum  Frisingensium  des  Con- 
radus  Sacrista,  Mon.  Germ,  hist.,  SS.  XXIV,  323. 
45  4   Vgl.  S.  882,  Anm.  3. 

6  Die  folgenden  2  Abschnitte  auch  oben  S.  187, 8. 
6  Vgl.  auch  S.  61,  37. 

56* 


—     884     — 

conservavit  castrum  in  Rainspercha  cum  suis  attinenciis  inexorabilis,  ut 
nee  per  preces  flecti  posset  nee  terrore  concuti,  ut  vellet  alicui  in- 
feudare.1 

Hie  obtinuit  a  duce  Austrie  beneficium,  quod  dicitur  Marchotr  a, 
in  omnibus  bonis  suis.2  5 

Item  data  magna  pecunia  redemit  castrum  in  Wartenberg  situm 
in    Carniola    cum    omnibus    ad    id    pertinentibus    a    comite     Ottone 
de   Artenbergk.       Episcopus    vero   possessor    illius   castri    factus   totum 
destruxit  veritus,  ne  fratrueles  predicti  comitis  fraudulenter  occuparent.2 
W f.  256.  Item   data    magna   pecunia   comparavit    villam    Costech.,    Item  10 

villain  Pawmgarta  pro  80  marcis.2 

Item  Otto  comparavit  a  domino  Ottone  de  Nazzanauz  60  hubas 
/.  256'.  in  Marchia  in  villa  Zlab  et  in  villa  alia,    que  dicitur  Lonca,  sub  castro 
Priseck  pro  trecentis  marcis.2 

Item   redemit  quoddam    beneficium  in  villa,    que  dicitur  Mitten- 1& 
dorff,  aput  Chaths  pro  80  marcis.2 

Item  solvit  a  comite  Gebhardo  de  Kransperg3  quoddam  bene- 
ficium,  quod   ipse  iam   longo   tempore  cum  sua  progenie   possederat  a 
Frisingensi    ecclesia,   villam    videlicet   Hehingen  sub  castro  Ottenburgk, 
et  vineas  aput  Velturnss ;   dedit    ergo   pro  eodem  beneficio  300  marcas  20 
argenti.* 

Otto  dei  gracia  Frisingensis  episcopus  feliciter.  Amen.  Pateat 
auribusb  omnium  fidelium,  qualiter  nos  ob  devocionem  pii  patris  nostri 
S.  Corbiniani,  qui  in  Frisinga  corporaliter  requiescit,  ubi  primitus  fun- 
davit  ecclesiam  et  sanctum  adunavit  collegium  deo  famulancium,  com- 25 
paravimus  predium  in  Paltzigen  a  comite  Chunrado  de  Valage  et  cum 
hoc  ecclesiam  in  Glan  donavimus  canonicis  maiorLs  ecclesie  tali  tenore, 
ut  in  translacione  S.  Corbiniani  conventus  S.  Andree  et  S.  Viti  et  omnes 
clerici  supervenientes  cum  canonicis  maioris  ecclesie  plenam  refeccionem 
accipiant.6  30 

In  presenti  pagina  notatum  cunctis  liquescat  fidelibus,  quod 
dominus  Otto  Frisingensis  episcopus  querimoniam  faciens  de  domino 
Heinrico  suo  nepote,  marchione  Istrie,  de  damno  sibi  illato  aput  Loncam 
talem  recompensacionem  obtinuit,  quod  marchio  potestativa  manu  tradidit 
ecclesie  Frisingensi  50  huebas  sub  castro  Michow  et  ab  ipso  in  feudum  35 
recepit,  sicut  testatur  privilegium  suo  sigillo  ab  eo  traditum.* 

Item  querimoniam  faciens  de  domino  Bernardo  duce  Karinthie, 
quod  homines  suos  in  advocacia  Lonca  damnificare  presumpsit,  ideo 
dux  pro  damno  episcopo  illato  tradidit  ad  altare  S.  Marie  in  Frisinga 
potestativa  manu  30  hubas  de  predio  suo  aput  Nazzenwz  et  eas  ab  40 
episcopo  in  beneficium  recepit.  Nomina  testium  sunt  scripta  in  privilegio 
super  hoc  conpacto.7 

a  so  Hs.    b  Pateant  aures  Hs. 

1  Meichelbeck  7,  II,  572  ff. 

2  Daselbst  S.  5  73.  45 
8  Statt  Kransperg  heisst  es  im  Traditionsbuche  Chregling. 

*  Meichelbeck  7,  11,573. 

5  Daselbst  S.  575. 

6  Daselbst  7,  7,  395. 

7  Daselbst  7,  77,  572.  50 


—     885     — 

Item  comparavit  predium  in  Guntteshusen  pro  30  libris  deputans 
illud  ad  herbergam,  cum  ipse  vel  aliquis  successorum  suorum  Ratisponam 
iter  dirigeret1    Item  comparavit  episcopatui  pro  30  marcis  duas  curias 
et  unam  hubam  in  villa  Wihse  sub  castro  Hollenstain  sitas.1 
5  Item    anno    incarnacionis    domini    1195.    instituit    ad 

structuram  fontis  domino  decano  predium  in  Stuthawsen 
et  duas  partes  decime  cum  predio  in  Gunzhawsen.2 

Et  obiit  feliciter  anno  domini  1220.*  Conr.  Schir. 

Anno  domini  1215.   conbusta  est  Frisingensis  civitas  et  ecclesie  ^nn-  632. 
lOeciam   S.  Andree  cum  matrice  et  domus  canonicorum,  et  ab  episcopo *~j?w*    '  ^Pn* 
Ottone  II.    in  eodem  anno  renovata.    Item  conbusta  ci vitas  et  ecclesiey,  u'  £  ,?' 
1226.,  adeo  ut  in  monte  vix  una  domus  remaneret*  Ann.632  633 

Anno  domini  1211.    cometa  vis  us  est;    fames  valida  per  totam  £nn  g msteph. 
Bavariam  et  Austriam,  March i am  et  Ungariam.6  55  u.  56. 

15  Geroldus  episcopus  XXV.  sedit  annis  11. 

Anno  domini  1220.  Geroldus  Fri singe n sera  sedem  accepi t.  Conr.  Schir. 
Hie  male  rexit  ecclesiam  annis  11.    Multa  enim  alienavit  bona^wn.  632. 
ab  ecclesia,  que  tamen  omnia  reformata  fuerunt  per  successorem  suum,  Contin.  3^4. 
episcopum  Conradum  Toltzner,  sicut  in   bulla  imperiali    aurea  et  aliis 
20  scriptis    reperiuntur.    E  t  obiit  4.  Kal.  Aprilis.     Bepultus  est  in  porticu 

extra  monasterium  et  depositus  est  anno  domini  1231.®  Ann.S.Steph. 

56. 

Conradus  Toltznar  XXVI.  episcopus,  fundator 
S.  Pauli,  sedit  annis  27. 

Anno    domini    1231.    Cbunradus    Toltzner    canonicus    s an c te  Contin. 324 u. 
25  Frisingensis  ecclesie  episcopus  eligitur.  Ann.S.Steph. 

Hie  captus  fuit  unacum  episcopo  Pa taviensi  Rudgero  a  Fri-^- 
derico  duce  Austrie,  cum  essent  a  Friderico  imperatore  II.  pT0^erm'AU^^d' 
tutela  Austrie  Wienne  positi  1238.7 

1  Meichelbeck  7,  77,575. 
30  *  Diese  Not?x  (vgl.  Meichelbeck  7,  7,  384,5,  tco  xitiert  ist:  uti  legimus 

in  Catalogo  Episcoporum  Frisingensium  circa  annum  1500.  conscripto) 
schrieb  Arnpeck  als  Zusatx  xum  Traditionsbuch  auch  in  W  ein  (SS. 
XXIV,  324 ,  44). 

8  Zusatx  Arnpecks  in  W:  Otto  episcopus  obiit  anno  domini  (1219. 
35  —  diese  Jahrxahl  aus  den  Ann.  S.  Steph.  —  durchstrichen)  1220.  —  dieses 
Jahr  in   den  Scheyrer  Annalen.     Ueber  Ottos  Grab   vgl.    Schlecht,  Monu- 
mentale  Inschriften  ustc.  77,  31. 

*  So  axich  oben  S.  223, 1  ff.  v.  S  225 ,  10  aus  Konrads  von  Scheyem 
Annalen  in   Verbivdung  mit  Angaben  der  Weihenstephaner  Annalen. 

40  *   Bier  sifid  die  Weihenstephaner  Annalen  xu  den  Jahr  en  1211  und 

1217  falschlich  in  einen  Abschnitt  xusammengexogen.  Vgl.  auch  oben 
S.  222,  35  f. 

•  Zusatx  Arnpecks   nach  den    Weihenstephaner   Annalen   auch  in 
W  (SS.  XXIV,  324,  50).     Ueber  Ceroids  Grab  vgl.  Schlecht  a.  a.  0.,  77,  35 

45  und  46  f.    Die  an  letxterer  Stelle  ertcahnte  Marrnorplatte   tritijt  eine  In- 
schrift,  deren   Wortlaut  mit  jenem  des  obigen  Abschnitts  xusammenhangt. 
7  Quelle  scheint  mir  tete  oben  S.  752,  17  ff.  in  der  osterreichischen 
Chronik  Bermann  von  Altaich  xu  sein. 


—     886     — 

Contin.  324.  Hie  bene  rexit  ecclesiam  annis  27,    omnia  siquidem  per  suum 

antecessorem  alienata    recuperavit,  ut  iam  dictum  est.1 
Ann.S.Steph.  Anno  domini  1234.     Conradus    episcopus  propter  gwerram  inter 

56.  eum  et  ducem  Otton  em  exortam  divina  per  totara  diocesim  suspendit. 
Contin.  324  u.  Et  obiit  15.  Kal.  Februarii    anno  domini  1258.2    Et  sepultllS  5 
Ann.S.Stepk.esi  in  capella  S.  Pauli,  ubi  quatuor  canonicos  de  suo  patri- 

'monio  instituit.3 

Chunradus  II.,  XXVII.  episcopus,  sedit  annis  20. 

Ann.S.Steph.  Anno  domini  1258.    Chunradus   comes  Silvester  Frisingens  i 

^-ecclesie  preficitur  episcopus.    Eexit  ecclesiam  annis  22.  10 

Hie  impetravit  ab  Otakero  rege  Wohemie  duceque  Anstrie 
multas  advocacias   in    Austria   et  alia   plura  bona,   sicut   in   privileges 

habetur.    Et  obiit  3.  Kal.  Marcii  et  sepultus  est  in  abside  retro 
altare  omnium  sanctorum4  anno  domini  1278. 
Ann.S.Steph.  Hoc  anno,  videlicet  1278.,   venditum  est   calvarium5  singulis"  15 

57.  Frisingensis  a  mensure  pro  9  denariis  Monacensibus. 

Fridericus  XXVIII.  episcopus  sedit  annos  4. 

Contin.  325.  Anno  domini  1278.  Fridericus  de  Montalban  maioris  ecclesie 

prepositus    sancte  Frisingensis  ecclesie  eligitur  episcopus.7 

Rexit    ecclesiam    annis    quatuor.    Et    obiit    anno    domini    1282.20 
6.  Idus  Decembris  sepultus  in  capella  S.Leonhardi  cum  tali  epitavio  : 

Anno  domini  1282. 

Obiit  Frisingensis  rector  Fridericus  fortis  ut  Hector. 

Transmigrans  iste  tua  poscit  gaudia,  Christe.8 

Ann.S.Steph.  Et  comes  Emicbo  est  sibi  substitutus.8  25 

57. 

a  fehU  Hs. 

1  Oben  S.  885, 18  if. 

2  Zusatx  Arnpecks  nach  den  Weihenstephaner  Annalen  ouch  in 
W  (SS.  XXIV.  324,  51). 

3  Vgl.  Me'chelbeck  II,  /,  38  und  48,  anch  oben  S.  61,  39.  30 

4  Vgl.  Schlecht,  Monumentale  Insehriften  usw.  II,  4  f. 

6  Wait*  druekte  in  den  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XIII,  57,27 :  cal- 
vatum  und  sagte  daxu :  Quid  sit  nescio.  hn  Original  ist  es  sehwer 
leserlich  (Clm.  21557)  und  kann  auch  calvarium,  wie  unsere  Handschrift 
hat,  gelesen  tcerden.  35 

6  Dieses  Went  steht  in  der  Urhandschrift,  fehU  aber  im  Druck  der 
Mon.  Qerm. 

1  Zusatx  Arnpecks  in  W  (SS.  XXIV,  325 1  27)  xum  vorigen  Ab- 
schnitt  :  et  Fridericus  prepositus  summus  substituitur.  Die  Ann.  S.  Steph. 
xum  Jahr  1279.  40 

8  Zusatx  Arnpecks  auch  in  W  (SS.  XXIV,  325).  Ueber  das  Grab 
vgl.  Schlecht  a.  a.  0.  II,  35. 


—     887     — 

Emicho  XXIX.  episcopus  sedit  annos  29. 

Anno  domini  1283.1  Emicho  comes  Silvester  sane  te  Fr  is  in  gensi  Contin.325u. 
ecclesie  preficitur  episcopus.  Ann.S.Steph. 

Defuncto  ultimo  comite  de  Mospurgk  Heinricus  dux 
sBavarie  inferioris,  gener  Bele  regis  Ungarie,  ab  Emichone 
Frisingensi  episcopo  opidum  Mospurgk  in  feudum  recepit,2 
quod  et  nostris  temporibus  dux  Heinricus  genitor  Ludowici, 
huius  Georii  ducis  avus,  ab  episcopo  Nicodemo  eciam  in 
feudum  recepit.3 
10  Hie  Emicho  episcopus  rexit  ecclesiam  annis 29  e  t  obiit  in  Wienna  Contin.  325. 

anno  domini  1311.  5.  Kal.  Augusti  in  die  Panthaleonis l  sepultus- 
que  in  capella  SS.  Georii  martyris4  et  Heinrici  imperatoris.1 
Et  habet  hoc  epithavium: 

Cleri  flos  Emicho,  sed  nunc  velut  echo. 
15  Hie  subterratus  presul  iacet  incineratus 

Ut  luti  testa.     Deus,  o  requiem  sibi  presta. 
Parcat  et  examen  iusti  sibi  iudicis.  Amen.1 

aGotfridus  XXX. b  episcopus  sedit  annis  3 
mensibus  6. 

20  Anno  domini  1311.  Gotfridus  decanus  maioris  ecclesie  Frisin  -  Ann.  S. Steph. 

gen  si  ecclesie  preficitur  episcopus.6  58. 

Hie  anno  domini  1315.  instituit  duos  vicarios,  qui 
quottidie  alternatis  vicibus  ad  S.  Katherinam  missas  legant, 
et  ut  in  omnibus  horis  canonicis  intersint  eo  pretextu  et 
25  forma  sicut  canonici  et  clerici  S.  Pauli, 6  quam  ob  rem  eis 
incorporavit  ecclesiam  parrochialem  S.  Georii  in  civitate 
Frisingensi.7 

Et   obiit  anno  domini  1315.    6.  Kal.    Decembris.     Sepultus    in  Contin.  325. 
capella  S.  Katherine  virginis  tale  habens  epithavium: 

30  a  in    der   Handschrift   folgt    irrtiimlicherweise   der  Abschnitt   uber 

Bischof  Gottfried  erst  nach  dem  Uber  Konrad  III.     b  XXXI.  Hs. 

1  Zusatx  Arnpecks  auch  in  W  (SS.  XXIV,  325). 

2  In  W :    Ab    isto  Emchone  episcopo   Hainricus  dux   Bavarie   in 
feudum  accepit  opidum  Mospurg. 

35  8   Vgl.  oben  S.  241,  Iff.  und  unten  S.896,  Iff. 

4  Vgl.  Schlecht  a.  a.  0.  II,  5  f. 

5  Zusatx  Arnpecks   in  W  nach  den  Weihenstephaner  Annalen:   et 
Gotfridus  decanus  maioris  ecclesie  in  episcopum  eligitur. 

6  Dieser  Satx  bis  hieher  auch  Zusatx  Arnpecks  in  W. 
40              '  Vgl  Meichelbeck  7,  II,  120. 


—     888     — 

Ter  centum  et  unum  mille  bis  quini  quatuor  atque 
Fluxerunt  anni  domini  de  virgine  nati. 
Lux  augusti  dat  Gotfridum  bene  fini. 
Clemens  agne  dei,  sol,  da  requiem  ei.1 

Conradus  III.,  episcopus  XXXI. a,  fundator  collegii5 
S.  Johannis  baptiste,  sedit  annis  7  mensibus  6. 
Contin.  325.  Anno  domini  1315.  Conradus  III.   decretorum  doctor  de  Mo- 

naco,2 Frisingensi  ecclesie  preficitur  episcopus,  fundator 
ecclesie  collegiate  S.  Johannis  baptiste 3  instituendo  ibidem  canonicos 
S6X,    que  prius  fundata  et  partim  dotata  fuit  per  Albertum  episcopum.  10 

Anno  domini  1319.  ex  multis  officialibus  laicalibus 
quatuor  sunt  ordinati,  scilicet  hofgamelampt,  grasserey, 
molendinatoris  et  pistoris,  reliquis  officialibus  laicalibus  de- 
letis,  ab  universis  steuris  exempt],  sed  in  vigiliis  tempore 
insidiatorum b  nostre  civitatis  et  fossatis  ac  palis  contribuant  15 
secundum  consensum  collatoris.4 

Hie  preclarus  pontifex  veneno,  ut  fertur,  obiit  anno 
domini  1322.  quarto  6  Idus  Aprili*,  que  fuit  festo  resurrectionis 
Chris  ti. 

Item    altare    S.    Corbiniani    in    cripta   habet   conferred 
dominus  episcopus  et  habet  2  libras  denariorum  de  ecclesia 
in  Pockarn  anno  domini  1322.6 

Johannes  episcopus  XXXII.    sedit  ebdomadas  5  et 
diebus  duobus. 
Contin.  325.  Anno  domini  1323.  Johannes  doctor  decretorum  Frisingensi  25 

ecclesie  preficitur  episcopus. 

Idem  fuit  translatus  de  ecclesia  Brixensi  in  Bambergam  et  de 
ecclesia  Bambergensi  in  Frisingam  per  papam  Johannem  XXTI.  Et 
obiit  anno  domini  1324.  in  die  S.  Marci  ewangeliste.  Et  sepultus  ante 
altare  sancte  crucis  hiis  versibus  eius  sepulchro  insculptis:  30 

Lux  decretorum,  Johannes,  vas  et  honorum, 
Hie  est  fossatus,  qui  bis  erat  cathedratus. 
Huic  finem  vere  c  sexto  Maii  tribuere  Kalende.7 

a  XXX.  Hs.  *>  insidiatoris  Hs.  c  fehlt  im  Orig.  und  in  W.  1m 
Druck  der  S3,  ist  dafiir  mit  xwetfclhaftem  Recht  sexto  in  sexte  geandert .  35 

1  Zusatx  Arnpecks  auch  in  W.  Die  Verse  etwas  abweichend  bei 
Meichelbeck  lly  I,  121.  Ueber  den  noch  vorhandenen  Qrabstein  vgl.  Schlecht, 
Monumentale  Inschriflen  usw.  1, 13  (mit  Abbildung).  Aus  der  Inschrifl 
ergibt  sich  1314  als  Tvdesjahr.  40 

*  Zusatx  Arnpecks  in  W :  nacione  Monacensis. 
8   Vgl.  oben  S.  62,  2. 

*  Zusatx  Arnpecks  auch  in  W.   Vgl.  Meichelbeck  II,  1, 129  u.  II,  11, 158. 

5  In  den  Contin.  6.,  in  W  4. 

6  Vgl  unten  S.  890,  Anm.  3.  45 

7  Vgl.  Schlecht  a.  a.  0.  U,  21  f. 


—     889     — 

Conradus  IV.,  episcopus  XXXIIL,  sedit  annis  13. 

Anno  do  mini  1324.    Chunradus  IV.   dictus   de  Chlingenbergk  Contin.  325. 
in   Swicia  Frisingensi  ecclesie  preficitur  episcopus. 

Idem  dedit  nobis  crucem  bonara  deauratam  cum  gemmis  pre- 
5  ciosis  et  mille  florenos,  quibus  emimus  quinque  predia  prebend e  nostre. 
Item  comparavit  huic  ecclesie  mittram  episcopalem,  id  est 
infulam  magne  preciositatis  et  precii.1  Et  obiit  anno  domini 
1337.  3.  Nonas  Marcii  et  sepultus  est  in  claustro  Lilienvelt*  prope 
Wiennam. 
10  Anno   domini  1336.    Ludwicus  imperator  cum*  impugnaret  Ann.  S.  Stepk* 

Heinricum  seniorem  ducem  Bavarie  inferioris  in  Landtehuet,  ^- 
generum  Bohemie  regisb  Johannis,  et  per  eius territorium  manu 
potent i  transisset,  in  reversione  per  eiusdem  Ludowici  exercitum 
quadringentorum  galeatorum  to  turn  monasterium  in  Weyhensteven 
15  intus  et  extra  omnimode  fuit  devastatum  e  t  spoliatum,  necnon  et  sacer- 
dotes  ibidem  omnino  fuerunt  denudati  in  autumpno  in  translacione 
S.  Rudperti.* 

Johannes  II.,    episcopus  XXXIV. b,  sedit   annis  12. 

Anno   domini   1337.   Johannes   II.    sancte   Frisingensi  Contin.  326+ 
20 ecclesie  preficitur  episcopus. 

Idem  fuit  translatus  de  ecclesia  Verdensi  in  Frisingam  per  papam 
Benedictum  XIII.  c;  fuit  eciam  optimus  medicus.    Sed  nunquam  venit 
ad  sedem  istam.    Obiit  in  curia  Romana,  videlicet  Avinione,  anno  domini 
1349.  ibidem  sepultus. 
25  3Item  anno  domini  1342.  6.  Idus  Februarii  obiit  dominus 

Ludwicus  de  Chamstaind  electus  ecclesie  Frisingensis.  Et 
sepultus  est  in  abside  aput  altare  visitacionis  B.  Marie 
virginis. 

Albertus  II.,   episcopus  XXXV.,  sedit  annis  .  .  .b, 
30  .mensibus  11,  diebus  3. 

Anno    domini    1349.   Albertus  II.,  cotres   de    Hohenwerch   et  Contin.  326 '_ 
de  Haygerloch,  doctor  decretorum,  Frisingensi  ecclesie  preficitur 
episcopus. 

a  Liernvelt  Hs.    *>  fehlt  Hs.    c  XII.  Hs.    *  so  Hs.1 

35  *  Auch  Zusatx  Arnpecks  in  W. 

»  Vgl.  oben  S.  250,34ff. 

1  Der  folgende  Abschnitt  auch  ZusaU  Arnpecks   in  W ;   xu  6.  Id. 

Febr.  ist  dort  noch  hinxugesetxt :  hoc  est  in  die  8.  Pauli  episcopi.    Ein 

iceiterer  Zusatx,    den  er  dort  gemacht  hat,  ist  hier  nicht  verwertet:    Item 

40  circa  annum  domini  1346.    tempore  Ludwici  imperatoris  Leutoldus  electus 

Frisingensis  sedem  occupavit. 

4  Wie  die  heute  noch  vorhandene  Qrabplatte  des  Ludurig  von  Kammer- 
stein.     Vgl.  Uber  die  Platte  Schlecht,  Monumentale  Inschriften  usw.  1,  60. 


—     890     - 

Hie  fuita  translates  de  ecclesia  Herbipolensi  in  ecclesiam  Frisin- 
genseni  per  papaoi  Clemen tem  VI.,  qui  providit  sibi  de  predicta  ecclesia. 
Qui  earn  virtuose  et  humiliter  rexit.  Nam  et  caput  S.  Allexandri 
pape  auro  et  argento  ac  gemmis  preciosis  ornavit. 

Multas  insuper  ecclesias  idem  Albertus  episcopus  col-  5 
legiatis  ecclesiis  pure  propter  deum  incorporavit.1 

Obiit   anno  domini  1359.    in  die  S.  Marci  ewangeliste    in  Suevia 
iuxta    fluvium  Rhein    in    oppido  Stain  in  episcopatu  Constanciensi.     Et 
sepultus  est  in  civitate  sua  Rotenburch   iuxta  fluvium  Xecori  in  collegio 
canonicorum  S.  Mauricii,  quod   constructum   et  dotatum  f  u  it  per  pre-  10 
dictum  dominum  et  patrem  Albertum  pontificem. 

Quantigeneris  fuerit,  invenitur  in  geneoloyadomineAnne  comitisse 
de  Hochenwerg,  que  fuit  soror  patrisb  domini  Alberti  episcopi  et  uxor 
legitima  Rudolf!  Romanorum  regis. 

Hiis  temporibus,  videlicet  anno  domini  1347.,  Ludowicus  15 
imperator,  dux  Bavarie,  qui  multa  bella  gessit  contra  Fri- 
dericum  ducem  Austrie  secum  a  tribus  electum,  quem  demum 
in  bello  publico  cepit  et  sic  finem  bellis  dedit,  excommuni- 
catus  tamen  per  tres  apostolicos  sibi  invicem  succedentes, 
in  qua  eciam  excommunicacione  obiit,2  in  huius  Ludowici20 
odium,  ut  opinor,  tres  apostolici,  videlicet  Johannes  XXII., 
Benedictus  XII.  et  Clemens  VI.  hanc  Frisingensem  ecclesiam 
in  sua  libera  eleccione  impediverunt  et  gravarunt. 

3Hic    nota    extraordinarie ,    quod    altare    S.    Benedicti 
habet   conferre    dominus    decanus  ex   privilegio    fundatoris.  25 
Sed  prepositus  usurpavit  sibi  collacionem  propter  antiquam 
domum  prepositure,  que  nunc  mutata  est  in  aliam  domum.4 

Paulus  XXXVI.episc'opus  sedit  annis  18,  ebdomadis  3. 

Conttn.  326.  Anno  domini  1359.    Paulus  sancte  Frisingensi  ecclesie  pre- 

ficitur  episcopus.6  30 

a  fehlt  Hs.     b  ac  Zus.  Hs. 

1  Auch  Zusatx  Arnpecks  in  W. 

*  In  W  machte  Arnpenk  xu  den  Worten  der  Conttn. :  Eodem 
tempore  imperavit  Ludovicus  Romanorum  imperator  genere  [Pawarusl, 
den  Zusatx :  dux  Bavarie,  frater  Rudolfi  palatini,  qui  multa  bella  prospere  ^5 
gessit  cum  Fridrico  duce  Austrie  pro  regno,  quem  ultimo  captivavit  et 
sic  finem  bellis  dedit.  Excommunicatus  attamen  fuit  per  papam.  In 
excommunicacione  demum  obiit. 

3  Der  folgende  Abschnitt    auch  Zusatx  Arnpecks  in  W%  ico  er  dor- 
nach  noch  fortfahrt :     Item  altare  S.  Corbiniani  in  cripta  habet  conferre  ^ 
dominus  episcopus  et  habet  2   libras  denariorum  de  ecclesia  in  Pockaren 
anno  domini  1322.,  eineNotix,  die  schon  oben S. 888,20  vertcertet  warden  ist. 

4  In     W  findet  sich    xum  hier  nicht  rertcerteten    Verxeichnts  der 
Kanoniker  des  Freisinger    Domstifts   beim  Mntrag    dominus   Chunradus 
dictus    Schauch    iuris   peritus  folgender  Zusatx  Arnpecks :    qui    fundavit  45 
perpetuam  missam  in  altari  S.  Johannis  ewangeliste  in  capella  8.  Benedicti. 

6  In  W  machte  Arnpeck  den  Zusatx:  Hie  fuit  de  Polonia. 


—     891     — 

Hie  translates  fuitdeecclesiaGurcensiR  ad  ecclesiam  Frisingensem. 
Et    in  die  Processi   et  Martiniani  venit  ad  is  tarn  sedem  Frisingensem. 

Ante   promocionem   tamen   in    episcopum   fuit    plebanus   in 

Ruespach.1     Idem  recuperavit  castrum  in  Haberbergkh    alias  ab  ipsa 

5  Frisingensi   ecclesia  alienatum,    et  hoc  per    ceosuram   ecclesiasticam, 

sumptibus  tamen  et  expensis  ipsius  dicte  ecclesie.    Hie  privilegiavit 

suos    cives    Frisingenses    multis    utilibus    privilegiis ,    inter 
cetera,    ut  nullus   civiura  quitquid  vendat  extra  steuram  et 
extra  onera  alia  civitati  incumbencia  sub  penis  in  privilegio 
10  desuper  confecto  contentis.2 

E  t  obiit  anno  domini  1377.  in  die  Appollinaris  episcopi  et  martyris.8 

4Huius  temporibus  Bertoldus  de  Frawnberg  decanus 
maioris  ecclesie  Frisingensis,  eo  quod  fructus  et  redditus 
decanatus  adeo  exiles  ac  tenues  fuerant,  quod  hospitalitatem 

15  et  onera  sibi  incumbencia  supportare  nequiveratb,  obtinuit 
a  Gregorio  papa  XI.  ecclesiam  in  Aufkirchen  eidem  incor- 
porari.  Idcirco  decanus  debet  personaliter  residere  Frisinge 
et  nullam  aliam  ecclesiam  possidere.  Datum  Avinione  8.  Idus 
Aprilis  anno  domini  .  .  . c  nostri  pontificatus  3. 

20  Similiter   ab    eodem  papa  anno    domini  1375.  N.   pre- 

positus,  ut  possit  hospitalitatem  sectari,  ecclesiam  S.  Johannis 
in  Stainkirchen  in  predicta  forma  impetravit. 

Leopoldus  XXXVII.  episcopus  sedit  annis  2 
mensibus  6  vel  quasi. 

25  Anno  domini  1378.    Leopoldus  Frisingensi  ecclesie   pre-  Contin.  327. 

f  icitur  episcopus. 

In  huius  provisione  oriebatur  scisma  in  curia  Romana  in  eleccione 
summi  pontificis,  ita  quod  duo  eligebantur,  primo  Urbanus  VI., 
qui  instituit  festum  visitacionis  Marie  virginis  et  confirm avit  Andr.  108. 

30  Wentzeslaum   regem  Bohemie    in   regem    Romanorum.    Deinde  electus  Contin.  327. 
fuit  a  cardinalibus  Clemens  VII.,  qui  cum  cardinalibus  transivit 
Avinionem,  cui  obediebat  rex  Francie.5    Quod  scisma  duravit 
annis  quasi  40  usque d  in  concilium  Constanciense  etc.6 

Hie  Leopoldus  in  adventu  suo  pro  adipiscenda  possessione  ecclesie 

35  Frisingensis     post    multas  tribulaciones    et    indebitas    vexaciones   secum 

a  Curiensi  Hs.    *>  nequiverant  Hs.    c  Zahl  fehlt  Hs.    d  ut  Hs. 

1  Diese  Angabe  auch  Zusatx  Arnpecks  in  W. 

7  Dieser  iSatx,  ahnlich  auch  als  Zusatx  Arnpecks  in  W.  VgL 
Meichelbeck  II,    7, 164  (in  chronicis  domesticis  posteritati  transscriptum  est). 

40  8   VgL  Schlecht,  Monumentale  Inschriften  usw.  II,  18. 

*  Die  folgenden  2  Abschnitte  auch  als  Zusatxe  Arnpecks  in  W. 
6  Die  gleichen  Angaben  auch  als  Zusatxe  Arnpecks  in  W. 

8  In  W  sagt  Arnpeck:  (Quod  scisma  duravit)  per  multa  tempora, 
ymmo  ultra  30  annos  usque  in  concilium  Constantiense. 


—     892     — 

apportavit  bonum  calicem  argenteum  et  deauratum  et  duos  libros  matu- 
tinales.  Udus  liber  partem  estivalem  con  tine  bat,  alter  vero  partem 
hyemalem,  valoris  ducentorum  florenorum,  quo 8  donavit  huic  ecclesie. 
Et  plura  alia  beneficia  impendere  conabatur  ministris  et  familiaribus 
eiusdem.  Sed  de  medio,  sicut  domino  placuit,  sublatus  est  anno  domini  5 
1381.  in  die  S.  Oswaldi  martyris  in  oppido  Lackh:  cecidit  de  ponte, 
quern  ipse  construebat,  in  aquas  et  submersus1  diem  ex- 
tremum  clausit  et  sepultus  est  in  monasterio  sanctimonalium 
sancte  Clare  a  ibidem  diocesis  Aquilegiensis. 

2Berchtoldus  XXXVIII.  episcopus  sedit  annis  30   10 

vel  quasi. 

Contin.  327.  Anno    domini    1381.      Berchtoldus     de    W&ching    Frisingensi 

ecclesie  preficitur  episcopus. 

Hie  fuit  primus  magister  in  artibus  in  studio  Wiennensi 
promotus.     Idcirco    singulis    12    collegiatis    eiusdem   studiil^ 
4   libras    denariorum    Wiennensium    annuatim    imperpetuum 
pro   anime  sue  remedio    et  studii  prefati  augmento  et  con- 
servacione  donavit.3 

Hie  episcopus  bene  reformavit  opida  et  castra  ecclesie 
Frisingensis.4    Nam   villain  Entzesdorff  circumdedit  muro.520 
In   oppido   Hollenwurgk  magnam  partem  castri  construxit,6 
quod  ex  suo  nomine  Berchtoltstain  usque  in  hodiernum  diem 
nuncupatur.7    In   castro    opidib  Waidhofen   turrim  cum  ll8 
testudinibus    construxit.    Et  ibidem  fossatum  per  civitatem 
fecit.     Similiter  in  Weltz   castrum  Rotenvelss   in   muro   et25 
aliis    edificiis  multis   reformavit.     Item    in  Lagk    ampliavit 
cum  fossa c  et  muro  civitatem  et  castrum  inferius  reformavit. 
Et  in  Carniola  marchia  Chlingenvels  et  Preysegk   in  muris 
optimis  reformavit,  ut  apparet  in  armis  suis  ibidem  insculptis. 
Item  in  castro  Frisingensi   fontem  fodit  et  fossatum  ibidem  30 
reformavit. 

Hie  Berchtoldus  cum  esset  cancellarius  ducis  Austrie, 
quadam    vice,    dum    irreverenter   per  opidanos   Wiennenses 

a  fehlt  Hs.    b  opido  Hs.    c  fosso  Hs. 

1  So  auck  oben  S.  62,  8.  35 

*  Vgl.  xum  folgenden  Text  die  Continuatio  der  Freisinger  Bisekofs- 
geschichte  in  W,  welche  in  den  Mon.  Qerm.  hist.,  SS.  XIII,  328 — 331 
gedruckt  ist  und  zweifellos  von  Veit  Arnpeck  selbst  herriihrt. 

8   Vgl.  Meichelbeck  11,  I,  173. 

4  So  auch  oben  S.  62,  9.  40 

6  Vgl.  Meichelbeck  77,  1, 179  und  II,  II,  207. 

6  Daselbst  II,  1, 184. 

7  Vgl.  daselbst  II,  II  218. 

8  In  W  9. 


—     893     — 

tractatus   fuisset,    potenter    Wiennam    intravit    et   quatuor 
cives  ibidem  am  schweinmarckt  decollari  fecit.1 

Item  N.  Weinman  f  iudicem  Frisingensem  in  foro  civi- 
tatis  decollavit  et  servum  eiusdem  in  quatuor  partes  inscidi 

5permisit  propter  tradicionem,  quam  Ludowico  duci  seniori 
in  Ingelstat  facere  moliebantur.3  Nam  idem  dux  cupiditate 
ductus  in  nocte  nativitatis  Christi  ecclesiam  Frisingensem 
clenodiis  suis  auro,  argento  gemmisque  preciosis  decoratis 
spoliasse    voluit,    sed   divina   virtute    impeditus  fuit.     Cum 

10  namque  armata  manu  versus  Frisingen  properaret ,  suis 
quatuor  campiductoribus  videbatur,  quod  haste  eorum  arderent 
et  ipsi  quasi  cecati  in  via  errantes  orto  die  aput  portam 
Ingelstatensem  inventi  sunt.  Quam  ob  rem  prefatus  Ludo- 
wicus  dux  Bavarie   etc.   et  comes  de  Mortano    confusus  ad 

15  cor  rediens  votum  vovit  deo  et  B.  Marie,  quod  cunctis 
diebus  vite  sue  nunquam  contra  predictam  Frisingensem 
ecclesiam  facere  vellet.  In  cuius  signum  argenteam  ymaginem 
secundum  personam  suam  formatam  ecclesie  B.  Marie  et 
S.  Corbiniani  in  Frisingam  donavit.  Quam  siquidem  ymaginem 

20  et  ego  sepenumero,  dum  totum  sanctuarium  festivis  solenni- 
tatibus  in  altari  stetit,  vidi.  Post  successum  vero  temporis, 
videlicet  anno  domini  1450.,  venerabilis  vir  dominusWigislaus 
Rorbegk  canonicus  et  custos  ecclesie  Frisingensis  eandem 
ymaginem  destruxit  et  ex  ea  et  alio  argento  caput  S.  Sigis- 

25mundi  regis  et  martyris  fecit.4 

Postremo  ipse  Berchtoldus  Wachinger,  postquam  eccle- 
siam Frisingensem  multis  annis  pacifice  rexerat,  acceptavit 
archiepiscopatum  Saltzpurgensem  tempore  pape  Bonifacii  IX. 
contra  electum  de  gremio  Eberhardum  Newnhawser,  qui  tamen 

30demum  contra  predictos,  Bonifacium  papam,  Berchtoldum 
episcopum  et  N.  ducem  Austrie,  morte  interveniente  trium- 
phavit.  Hac  de  causa  sepedictus  Berchtoldus  fecit  multas 
expensas,  propter  quas  inpignoravit  castrum  cum  opido  in 
Weltz  et  Intica  etc.  pro  14  milibus  ducatorum.5 

35  *   Vgl.  Meichelbeck  II,  I,  171,  der  die  Riehtigkeit  obiger  Angabe  be- 

xweifeUe.  So  wie  die  Nachricht  oben  lautet,  diirfte  sie  derm  auch  nicht 
stichhaltig  sein.  Ich  vertnute,  doss  ihr  die  Tatsache  der  Hinrichtung  yon 
drei  hervorragenden  Biirgem  Wiens  am  11.  Juli  1408  xu  Orunde  liegt; 
vgl.    die  Schilderung  in  Qeschichte  der   Stadt  Wien  II,  II,  521   mit   Ab- 

40  bildung  der  heute  noch  itn  rechten  Seitenschiffe  von  St.  Stephan  xu  Wien 
befindlichen  Marmorgedenktafel  fiir  die  HingerichUten. 

9  UrkundlichfMon.  Boica  XI,  113)  erscheint  der  Name  ale  Weinmair ; 
vgl.  Riexler,  Qeschichte  Baierns  HI,  177. 

•  Vgl.  xu  dieser  Qeschichte  Meichelbeck  a.  a.  0.  II,  /,  1 78. 
45             *  Vgl-  ausser  der  xuletxt  genannten  Stelle  daselbst  S.  241. 

*  Vgl.  Meichelbeck  II,  1,  181. 


—     894     — 

Contin.  327.  Et    obiit  anno  domini  lilO.   in  vigilia  nativitatis  Marie   virginis 

in  Newnburga  Claustrali  in  Austria  et  ibidem  sepultus  est 

Et  dedit  ad  ecclesiam  Frisingensem  100  florenos  pro 
anniversario  suo  et  bonum  paramentum  cum  cruce  de  perlis 
seu  margaritis  in  valore  300  florenorum.  Ipse  eciam  valde5 
preciosam  infulam  pontificalem  comparavit,  quam  ecclesie 
sue  relinquere  intendebat,  sed  quia  in  Austria  defunctus 
est  coram  consanguineis  suis,  et  eandem  sibi  usurpaverunt 
et  monasterio  in  Melico  ordinis  S.  Benedicti  pro  4  milibus 
et  200  florenis  ungaricis  vendiderunt. l  10 

Chunradus  V.,  XIL.  episcopus,  sedit  anno  1. 
Interfectus  est. 

Contin.  327.  Anno    domini  1410.   in   die  S.  Jheronimi  Degenbardus  Weichser 

canonicus  et  scolasticus  maioris  ecclesie  Frisingensis  et  prepositus 
Mospurgensis,2  electus  fuit  in  episcopum,  contra  quem  prevaluit  15 
Chunradus  episcopus  Gurcensisa  tempore  pape  Johannis  XXIII.  Fuit 
tamen  prefatus  Degenhardus  contentatus  cum  granario  castri 
Frisingensis  ad  dies  vite  sue,  de  quo  dedit  Chunrado  episcopo 
et  successori  suo   annuatim  tantum   600  libras  denariorum. 

Contin.  327.  Hie  Chunradus  V.   nunquam   venit  ad   sedem  Frisingensem , 

quia  uno   anno  tantum  vel  paulo  plus  rexit  ecclesiam  hanc.  20 
Et  ultimate    concordatus   fuit  in  Lagk   cum  civibus  Frisin- 
gensibus,    quorum  duo   missi  fuerunt   ad  eum  ad  faciendum 
sibi  horaagium,  e  quibus  unus  vocabatur  Gertl  Goltschmid  etc. 
Quibus    episcopus  steuram  episcopalem,  scilicet  600  florenos  25 
Khenenses    remisit    et    eisdem    aduc    presentibus    occiditur. 
8Nam   anno   domini   1412.    prefatum   Chunradum   pontificem 
sui  proprii  camerarii   cupiditate  ducti  iugularunt,   eo   quod 
secum  5  milia  ducatorum  habuit,    quibus  eum  spoliaverunt. 
Et  cultrum   interfeccionis  in  manum  sinistram  posuerunt  et30 
mane  facto  divulgaverunt  in  populo,  quod  se  episcopus  inter- 
fecisset.     Quibus  inmanissimis  homicidisb  populus  cum  clero 

a  Curcensis  Es.    t>  homicidiis  Hs. 

1  Meichelbeck  27,  7, 184. 

a  Diese  Angabe  wohl  von  seineni  heute  nock  vorhandenen  Orabstein.Sb 
Letxteren  besckreibt  und  bildet  ab  Schlecht,  Monumentale  Jnsekriftenusw.  II,  13. 

1  Das  Folgende  in  der  Contin.  des  Traditionsbuches  kiirxer:  fuit 
iugulatus  a  suis  camerariis  in  Lack,  qui  populo  intelligere  dederunt, 
qualiter  se  ipsum  interfecisset ;  ideo  in  pomerio  in  Lack  sepultus  31 
(so)  annis  quievit.  Postea  ad  scripta  vicecancellarii  pape  dum  dicti40 
camerarii  crimen  ipsum  fuerunt  confessi  in  Urbe,  per  episcopum  Nico- 
demum  exhumatur  et  in  ecclesia  parrochiali  in  Lack  anno  domini  1433. 
solenniter  sepeiitur. 


—     895     — 

crediderunt  et  eum  in  pomerio  superiori  aput  castrura  Lagk 
sepelierunt.  Et  ibidem  21  annis  tanquam  sui  ipsius  homicida 
fuit,  donee  vicecancellarius  domini  pape  Eugenii  IV.  anno 
domini  1433.  domino  Nicodemo  episcopo  Frisingensi  scripsit, 
5  quod  non  per  se,  sed  per  alios  fuisset  occisus.  Ideo  ex- 
tumulatus  per  eundem  pontificem  Nicodemum  cum  processione 
cleri  et  populi  solenniter  est  in  ecclesia  parrochiali  in  Lagk 
sepultus. 

Hermannus  XL.  episcopus  sedit  annis  9. 

10  Anno  domini  1412.  Hermannus  ex  patre  Alius  N.  comitis  Qf« Cbwim. 

de  Cilia  Frisingensi   ecclesie  preficitur  episcopus  per  papain 

Johannem  XXIII. 

Hie  comparavit   2  lib.  6  s.  20  d.   de  quadam  curia  in 

Alaeren  ad  lumen  S.  Corbiniani  in  cripta  Frisingensi,   quam 
15  curiam  emit  a  quodam  dicto  Wiirfl  de  Wienna.1 

Huius    temporibus   celebratum  fuit  magnum   concilium 

Constanciense    in  provincia  Maguntinensi,    in    quo  conbusti 

sunt  magister  Johannes  Huss  et  Iheronimus,  Wiccleviste*  de 

Praga,  tempore  Sigismundi  regis  etc.  In  eodem  concilio  tribus, 
20  videlicet  Johanne  XXIII.,  Gregorio  XII.  et  Benedicto  XIII., 

depositis  Martinus  V.  electus  est. 

Hie  Hermannus   erat  homo    invenis,  sed   habuit  fracturam  Contin.  327. 
in  intestinis.    Ideo  castratus  moriebatur  in  cissura  anno  domini  1421. 
in  Cilia  in  crastino2  S.  Lucie  virginis. 

25Nicodemus  de  Scala  XLI.  episcopus  sedit  annis  20. 

Anno  domini    1422.    Johannes    Oruenwalder    decretorum   doctor,  Contin.  327. 
canonicus  et  vicarius  Frisingensis,  ex  patre  Johanne  duce 
Bavarie    de    Monaco,    ad  episcopium   postulatus   fuit,    eo    quod 
minor  annis  erat.     Sed  Nicodemus  de  la  Scalla  dominus  Vero- 

30nensis  per  papam  Martinum  V.,  qui  prefatam  eleccionem 
annullavit  etc.,  et  Hainricum  ducem  Bavarie  episcopatum 
Frisingensis  ecclesie  et  possessionem  obtinuit.  Nichilominus 
tamen  prefatus  Johannes  Gruenbaldus  cum  annuali  ducentorum 
florenorum  Rhenensium b  pensione  de  vicariatu  per  Nicodemum 

35  contentatus  fuit. 

»  Wiccle  uiste  Hs.,  naeh  Wiccle  von  spaterer  Band  ein  f  eingesetxt. 
b  ne  Hs. 

1  Die  Urkunde  vom  27.  Juni  1420  bei  Meichelbeck  11,  U,  226. 
*  14.  Dexember. 


—     896     — 

Hie  Nicodemus  intravit  sedem  suam  in  crastino  S.  Nicolai 
episcopi  anno  domini  1423.  Et  redemit  infra  quatuor  annos 
castrum  Clingenvels  et  Preiseck  pro  2  milibus  ducatorum. 
Et  Beatricem  sororem  suam  Wilhelmo  comiti  Recie  cum 
tribus  milibus  ducatorum  maritavit,  quoniam  cum  Grimorio,5 
Paulo  et  Bartholomeo,  fratribus  suis,  de  Venetisa  de  propria 
civitate  sua  Verona  expulsi  fuerant b.  Ab  isto  Nicodemo 
episcopo  Hainricus  dux  Bavarie,  avus  ducis  Georgii  aduc 
supers titis,  opidum  Mospurgense  in  feudum  recepit.1 

Hie  dulcissimus  pontifex  optime  rexit  ecclesiam  et  earn  10 
multis  clenodiis  decoravit.  Inter  que  dedit  huic  ecclesie 
rubeum  paramentum,  item  brachium  barillinum2,  calicem 
unum  magnum.  Item  mirifici  operis  tabulam  summi  altaris 
Wienne  fieri  fecit0  in  valore  mille  quadringentorum  Rhenen- 
sium.  Item  infulam  preciosam  et  casulas  quatuor  vel  plures  15 
preciosas.    Item  pectorale  cum  lapide  precioso  amatisto  d. 

Item  anno  domini  1440.  die  23.  mensis  Septembris  hie 
venerabilis  pater  et  dominus  dominus  Nicodemus  de  la  Scala 
episcopus  huius  sedis  dedit  ymaginem  gloriose  virginis,  quam 
B.  Lucas  evangelista  propriis  manibus  laboravit.  Que  ymago  20 
prius  donata  fuit  per  illustrissimum  principem  Grecorum 
imperatorem  Constantinopolitanum  Johanni  Galiatz,  tandem 
duci  Mediolanensi,  post  cuius  mortem  prescripta  ymago  per- 
venit  ad  manus  cuiusdam  comitisse  de  Chent  e  partibus 
Anglie,  postea  de  Anglia  post  multos  annos  pro  maximo25 
donario®  magnifico  et  glorioso  domino  Bronorio  de  la  Scala 
est  propinata.  Qui  postea  hanc  ymaginem  ob  reverenciam 
eius  fratris,  supranotati  episcopi  huius  sedis,  ad  hanc  ecclesiam 
dedit.  Demum  venerabilis  pater  Nicodemus  in  ostensione 
ymaginis  gloriose  virginis  in  festivitatibus  annunciacionis,  30 
assumpcionis,  nativitatis,  purificacionis  omnibus  devote  inter- 
essentibus  40  dies  indulgenciarum  de  iniunctisf  penitenciis 
misericorditer  relaxavit.  Eciam  felicis  memorie  reverendus 
pater  et  dominus  dominus  Johannes  de  Griinwaldt  episcopus 
huius  sedis  predictas  indulgencias  confirmavit.3  35 

*  Venetes  Hs.     *>  so  Hs.     c  fertur  (?)  Hs.      d  anatisto  Hs.      e  de- 
nario  Hs.    *  iuDctis  Hs. 

1   Vgl.  oben  S.  241,5  ff.  und  88? \  7  ff. 

*  Armleuchter  aus  Beryll?   Vgl.  Deulinger,  Beytrage  usw.  7,  192. 

3  Der  bei  Meichelbeck  II,  7,  224  gedruckte  Text  der  Qeschichte   des  40 
Marienbildes,    einer    antiqua    tabula    entnommen,    stammt   offenbar    aus 
spaterer   Zeit    als   der    obige.     In    W  hat    Arnpeck   die   Qeschichte   auch 
deutsch  folgendermassen  eingeschrieben :    Anno  domini  1400  und  in  dem 


—     897     — 

Hie   preclarus   et  memorie  dignus  pontifex  Nicodemus  Contin.  327. 
Wienne   diem    obivit   anno   domini    1443.   et   ibidem    in    monasterio 
Augugtinensium,  quod  vineis  et  ornamentis  pluribus  ditaverat, 
unacum  fratribus  suis  de  la  Scala  ante  altare  sancte  crucis 
5  sepultus. 

Johannes  III.,  episcopus  XLIL,  olim  cardinalis, 
sedit  annis  10. 

Anno    domini    1443.     Johannes    Grunwalder    decretorum    doctor  Contin.  327. 
ac  magnus  teologus,  sacri  concilii  Basiliensis  et  Felicis  V a. 

10  presbyter  cardinalis,  tunc  S.  Martini  in  montibus  Komane 
curie,  vulgajiter  de  Bavaria  nuncupatus,  post  obitum  Nicodemi 
felicis  recordacionis  per  capitulum  Frisingense  secundarie  COU- 
corditer  est  electus  et  postulatus.  Qui  tamen  certis  ex 
causis    maxime    propter    concilii    dissolucionem    et    Felicis 

15  cessionem  cardinaliatum  renunciavit.  Hie  per  Fridericum  Ro- 
mano rum   regem   habuit   intrusum  quendam  Hainricum  Schlick,  qui 

ausu  temerario  sibi  castra  ecclesie  Frisingensis  in  Austria, 
Stiria  et  Carniola  usurpavit  et  usque  ad  finera  litis  inclusive 
iniuste  possedit  contra  censuram  ecclesiasticam  et  sentencias 

20  sacri  Basiliensis  concilii,  contra  eundem  Hainricum  invasorem 
promulgatas.  Qui  Hainricus  tandem  post  longam  discepta- 
cionem  quasi  septem  annorum  cum  detrimento  utique  grandi, 
expensis  et  damnis  ecclesie  Frisingensis  multis  contentatus 
fuit  sic,  quod  oppidum  Weltz  cum  castro  Rotenvels  per  vite 

25  sue  dies  possideret. 

Hie  episcopus  Johannes  inpignoravit  castrum  et  domi- 
nium in  Ulmarveldt b  pro  14  milibus  librarum,  que  tunc  plus 

a  VI.  Ha.    b  Ottmarveldt  Hs. 

40.  jar  dee  drey  und  zwainzigisten  tag  des  moned  September  hat  der 
30  hochwirdig  herr  und  vatter  bischof  Nicodem  von  der  Laitter  gegeben 
unser  lieben  frauen  pild,  das  dann  der  heylig  ewangelist  Lucas  selbs 
mit  seiner  hant  gemald  bat  und  das  vor  vill  jaren  ain  chayser  yon 
Chriechen  zu  Cons  tan  tin  opel  aynem  herren  gen  ant  Johanns  Galiatz  zu 
grosser  gab  geben  hat.  Nach  dem  ist  es  gegeben  worden  aynem  herzogen 
35  von  May  land,  und  nach  des  selben  tod  das  benannt  bilde  unser  lieben 
fraun  vil  jar  in  ayner  grafin  gewald  von  Engellandt  gewesen  ist. 
Darnach  ist  dy  pildnufi  herrn  Bronorio  von  Peren  zu  grosser  gab  geben 
worden,  und  nachmalln  herr  fironori  hat  das  seinem  brueder  herren 
Nicodem,  bischof  dises  bistuinb,  geben,  der  es  dann  zu  lob  unser  lieben 
40  frauen  disem  stifft  geben  hat.  Und  alls  offt  man  das  zaiget,  hat  der 
benant  hen  und  vatter  geben  alien  menschen,  dy  eins  guetten  willen 
sein,  sund  furan  zelassen,  virzig  tag  todlicher  sund  und  zwir  so  vill 
lasslicher,  und  der  hochwirdig  vatter  und  herr  bischof  Johanns  Grun- 
walder hat  den  selben  antlas  bestatiget. 

Quellen  a.  ErOrterungen  N.  F.  HI.  57 


—     898     — 

valuerunt  quam  14  milia  ducatorura,  de  quibus  pecuniis 
castra  et  dominiaWaidhofen,  Inticam  a  comite  Goricie*  per 
sancte  memorie  Berchtoldum  episcopum  pro  5  milibus  ducatis 
inpignoratum  *,  Purckrain  a  Gaysschedel  de  Freyburg  pro 
5  milibus  ducatorum  et  comitatum  Werdenvels  a  domino  5 
Sweigero  de  Gundelfing  redemit.2 

Hie  propriis  expensis  domum  seu  curiam  Kungtal  prope 
Monacum  cum  piscinis  et  orto  circumiacentibus  comparavit. 

Hie  bona  multa  facere  incepit  et  cleri  religionem  et 
cuncta  in  meliorem  statum  reducere  proposuit.  Sed,  proch  10 
dolor!  post  multas  tribulaciones  etiniustas  vexacionesWienne 
morte  inoppinata  preventus  est.  De  cuius  preclari  pontificis 
obitu  non  solum  Frisinga,  sed  et  tota  Bavaria  merito  dolere  b 
debet  eciam  multis  diebus.  Nam  et  ipse  inter  Alemanie 
pontifices  ut  flos  effulgebat,  et  quia  Frisingensem  ecclesiam,  15 
populum  et  civitatem  semper  dilexerat,  idcirco  aduc  vivens, 
mortem  tamen  presenciens,  ut  corpus  eius  post  obitum  suum 
in  Frisingam  tumulandum  duceretur,  ordinavit.  Quod  factum 
est,  quoniam  eius  corpusculum  egregium  in  ecclesie  cathe- 
dralis  medio  sepultum  est.  Sed  lapis  sepulture  eius  in  capella  20 
S.  Thome  apostoli  est  erectus  cum  tali  epitavio  insculptus: 
Anno  domini  1452.  obiit  reverendus  pater  et  dominus  dominus 
Johannes  huius  sancte  Frisingensis  ecclesie  episcopus  secunda 
mensis  Decembris.8 

Johannes  IV.,  episcopus  XLIIL,  sedit  annis  21  et   25 
resignavit. 

Anno    domini    1453.    Johannes    Tuelbegk    decretorum 
licenciatus,  canonicus  ecclesie  Frisingensis,  prepositus  S.  Viti 
et  plebanus  B.  Marie  virginis   in   et  de  Monaco,    canonice 
a  capitulo  et  concorditer  electus  eidem  Frisingensi  ecclesie  30 
preficitur  episcopus. 

Hie  moderatam  curiam  habuit  et  pacifice  episcopatum 
cum  favore  omnium  huius  terre  principum  rexit  et  ecclesie 
sue    in    temporalibus    multum    utilis    fuit.      Nam    castrum 

a  Evricie  Hs.    b  dolore  -5s.  35 

1    Vgl.  oben  S.  893,33  f. 
■  Meichelbeck  II,  1241  und  II,  11,286  ff. 

3  Ueber  den  noch  vorhandenen  Orabstein  mii  dieser  Inschrtft  vgL 
Schlecht,  Monumentale  Inschriften  usw.  1,31  (mit  AbbUdung). 


—     899     — 

Hulmervelden,  quod  antecessor  eius  inpignoraverat,1  aN.Neid- 
egker2  redemit.  Vineas  in  der  Maur  vocatas  ipse  com- 
paravit  pro  1800  libris  denariorum  a  quodam  viro  nobili 
Seyssenegker  et  omnia  debita  episcopatus  in   integrum  et 

Splenarie  exsolvit. 

Hie  pius  presul  malefactoribus  severus  habuit  tiran- 
num  inimicum  nomine  Wolfgangum  Miltzl  de  Aerding,  qui 
multas  iniustas  exacciones,  depredaciones  et  alia  incommoda 
ecclesie  Frisingensi  et  clero  una  cum  suis  conplicibus  intulit 

10  et  tandem  a  famulis  pontificis  in  Unding  captus,  in  castrum 
Swab  en  ductus  ac  post  pauxillum  in  Monaco  decollatus 
penam  scelerum  suorum  luit.  Et  per  temporis  successum 
ferme  20  in  diversis  locis  eius  complices  mediante  iusticia 
morte    adiudicati    sunt.    Unus    autem    ex    ipsis    voluntarie 

I5veniens  penitens  pedibus  pii  pontificis  provolutus,  licet  diu 
incarceratus,  nichilominus  tamen  misericordiam,  quam  petebat, 
impetravit. 

Ea  tempestate  oppidum  Hollnwurgk  in  Austria  est 
amissum  et  alienatum  ab  ecclesia  per  iniquos  et  sceleratos 

20  homines  dictos  vulgariter  fratres,  qui  ex  diversis  regionibus 
se  in  unum  corpus  tirannicum  congregaverunt  et  in  prefato  * 
oppido  sua  presidia  et  municiones,  que  vulgus  Taber  appellat, 
adimendob,  depredando  et  capiendo  homines  in  aquisDanubii 
descendentes    locaverunt.      Tandem    oppidanic   in    Chrembs 

25  et  Stain  ac  provinciates  Austrie  huiusmodi  insultaciones 
depredacionesque  ferre  non  valentes  armata  manu  predictum 
oppidum  cum  inhabitatoribus  prefatis  invaserunt.  Et  sic 
ad  manus  Friderici  Komanorum  imperatoris  ducis  Austrie 
devenit,  qui  eciam  idem  multis  diebus  possedit,  utrum  licite 

30  an  secus,  mei  non  est  discutere,  sed  res  gestas  describere, 
ned  ob  memorie  labilitatem  oblivioni  tradantur  et  posteris 
mitti  non  possint.  Porro  post  multos  dies  per  Sixtum  pre- 
clarum  pontificem,  ut  postea  dicetur  suo  loco,  idem  oppidum 
difficulter  recuperatum  et  liberatum  est. 

35  Item  anno  domini  1466.  in  profesto s  conversions  S.  Pauli 

fratres  minores  in  Landshut  ad  instanciam  ducis  Ludowici 
per  Paulum  papam  II.,  cuius  exequutor  Johannes  episcopus 
Frisingensis  erat,  ob  eorum  dissolucionem  et  maxime,  quod 

a  prefata  Hs.    b  adiuuando  Es.    o  opidani  Hs.    d  new  Hs. 

40  *  Vgl  oben  S.897,26ff. 

*  Johannes  Neydegker  in  der  Urkunde  bei  Meichelbeck  U,  11,  286. 
9  24.  Januar. 

57* 


—     900     — 

sue  regule  observanciam  in  se  recipere  omnes  pariter  re- 
cusabant  nee  fratribus  de  observancia  subici  vellent,  expulsi 
sunt,  et  alii  fratres  de  observancia  introducti,  qui  magis 
quam  alii  clero  infesti  erant. 

Huius  tempore  venerabilis  vir  dominus  Udalricus  Kem-  5 
nater  canonicus  et  custos  ecclesie  maioris  Frisingensis  tres 
partes  castri  Tanneren,  que  iure  hereditario  et  paterno  ad 
eum  devenerant,  ob  anime  sue  et  omnium  progenitorum 
suorum  remedium  ad  episcopatum  beate  virginis  Marie 
ac  S.  Corbiniani  Frisingensem  perpetuis  temporibus  libere  10 
tradidit. 

Anno  Christi  1473.  inmanissimi  Christi  nominis  inimici 
Turci  valida  potencia  tempore  estivali  Schlavoniain  et  Carin- 
thiam  ingredientes  et  inter  Guetenwerd  forum  ecclesie 
Frisingensis  obsiderunt  hostiliter,  qui  perditis  duabus  sturmis  15 
terciam  obtinuerunt,  forum  quoque  violenter  capientes  cru- 
deliter  intraverunt  et,  heu,  Christianos  alios  occiderunt,  alios 
captivos  capta  preda  abduxerunt;  fuit  etenim  in  eodem  foro 
magna  hominum  multitudo,  qui  ina  eum  de  52  villis  circum- 
iacentibus  confugerant.  Erat  namque  eadem  estate  tanta20 
terre  siccitas,  quantum  nostra  etas  non  meminit.  Hec  igitur 
eis  facilitatem  per  fossata  exiccata  intrandi  prebuit.  Dein- 
ceps  ipsi  perfidissimi  Turci  capta  animositate  pluribus  annis 
Carniolam,  Karinthiam  et  Stiriam  ingredientes,  Christianos 
depredantes,  spaciantes,  interficientes  etb  capta  oportunitate  25 
recesserunt.  Nee  dumtaxat  ibi,  sed  et  in  aliis  locis  pluribus 
rem  fidei  turbarunt,  ut  clarius  alibi  secundum  ingenioli  mei 
parvitatem  annotavi.1 

Sixtus  episcopus  XLI V.  sedit  annis  27,  mensibus  6, 

diebus  10.  30 

Anno  domini  1473.  reverendus  et  omni  seculo  dignus 
sancte  Frisingensis  ecclesie  antistes  Johannes  TuelwegK, 
postquam  suam  ecclesiam  Frisingensem  21  annis  pacifice 
rexerat,  omnibus  bene  ordinatis  propter  varia  huius  infausti 
temporis  piacula  Turcorum  et  aliorum,  qui  nuper  predictam  35 
ecclesiam  invaserunt,  ut  supra  tactum  est,  volens  sue  vene- 
rande  etati  parcere  ac  ecclesiam  melius  providere,  prout 
et    fecit,    vitara    solitariam    et  quietam  elegit,    renunciavit 

»  fehlt  Hs.    b  so  Hs. 

1  Oben  S.  375, 24  ff.  und  378,  16  ff.  40 


—     901     — 

oneri,  honori,  preelegit  insuper  virum  venerabilem  ac  nobilem, 
utriusq  ue  iuris  doctorem  Sixtum  Tannberger  electum  atque 
per  duos  summos  pontifices,  Paulura  II.  et  Sixtum  IV., 
confirmatum  Gurcensem,  sed  per  Fridericum  Romanorum 
5  imperatorem  in  possessione  impeditum,  canonicum  Frisin- 
gensem  ac  prepositum  Ysnensem ,  ex  gremio  suo,  quem 
dudum  in  suum  cancellarium  elegerat  et  habuerat,  quoniam 
eius  mores,  scienciam  et  experienciam*  ac  naturalem  in- 
dustriam    sedula    premeditacione    consideravit.    Qui    a   sua 

10  iuventute,  ut  ego  ipse  novi,  bone  indolis  fuit  declinans 
puerorum  levitates,  sectans  virtutum  gravitates  et,  quod 
tunc  mente  concepit,  postea  emctavit.  Huic  matura  de- 
liberacione  prehabita  toto  capitulo  prefate  ecclesie  una- 
nimiter  consenciente  in  mense  Decembri  episcopatum  resig- 

I5navit.  Qui  per  Sixtum  papam  IV.  ab  episcopatu  Gurcensi 
absolutus  et  ad  ecclesiam  Frisingensem  anno  domini  1474. 
in  die  S.  Anthonii  12.  mensis  Januarii,  videlicet  16.  Kal. 
Februarii,  confirmatus  fuit.  Et  in  festo  pasce  x  inmediateb 
sequenti  per    suum  avunculum  Bernhardum   archiepiscopum 

20  Saltzpurgensem  in  episcopum  Saltzpurge  est  consecratus. 
Cui  insuper  Fridericus  Augustus  feria  2.2  penthecostes  in 
sua  civitate  Augustensi,  ubi  tunc  morabatur,  feudalia  seu 
regalia,  ut  moris  et  iuris  est,  concessit.3 

Hie   opitularem    sui    antecessoris    aduc    viventis   pre- 

25  dicaturam  in  sua  kathedrali  ecclesia  instituit. 

Huius    primus    actus    pontificalis    consecracio    altaris 
S.  Sixti  in  ecclesia  S.  Johannis  fuit  eius  anno  secundo. 

4Hiis  diebus  Ludowicus  dux  Bavarie  steuram  magnam, 
sed    iniustam   a  clero  in  territorio  sue  dicioni  subiecto  pro 

30fllie  sue  dote  exegit  ac  extorsit.  Nimirum  principe  con- 
senciente prefecti,  officiales,  precones  ac  alii  ad  hoc  deputati 
ut  lupi  rapaces  more  bohemico  in  clericorum  colonos c 
irruentes  tamquam  canes  famelici,  ymmo  rabidi  et  ferme 
tantum,   quantum   per   annum   integrum   pro  censu   dominis 

35suis  solvere  solebant,  vi  tirannice  extorserunt,  ita  quod 
clericis  ut  in  plurimum  nichil  eodem  anno  prestare  poterant. 
Hanc  autem  iniquam  et  hactenus  retroactis  seculis  inauditam 

»  expergenciam  Hs.    b  iDmediante  Hs.    o  colones  Hs. 

1  10.  April. 
40  *  SO.  Mai. 

»   Urkunde  bei  Meichelbeck  II,  II,  1290  (vgl.  II,  I  262). 
4  Zum  folgenden  Abschnitt  vgl.  oben  S.  372,  14  ff. 


—     902     — 

novitatem,  equitati  quoque  contrariara  ferre  non  valentes 
iusticie  zelatores  Bernardus  archiepiscopus  Saltzpurgensis, 
Sixtus  Frisingensis,  Hainricus  Ratisponensis  et  Udalricus 
Pataviensis  episcopi,  idcirco  primum  per  suos  legatos,  ut 
idem  dux  a  predicta  iniusta  exaccione  eta  sublevacione  5 
cessaret,  caritative  monuerunt.  Quod  tamen  tunc  noluit. 
Demum  hie  Sixtus  preclarus  pontifex  post  octavas  epipha- 
niarum  anno  domini  1475.  sinodo  pro  cleri  sui  reformacione, 
cui  attencius  invigilabat,  in  kathedrali  Frisingensi  ecclesia 
solenniter  celebrata  prefatum  ducera  Ludowicura  in  Lands- 10 
hut  pro  relaxanda  huiusmodi  steura  personaliter  adiit  eundem 
caritative  informando.  Unde  dietam  ab  eodem  sequenti 
dorainica  Reminiscere  irapetravit.  In  quo  termino  prefati 
pontifices  et  archiepiscopus  Saltzpurgensis,  Frisingensis,  Ratis- 
ponensis et  Pataviensis  personaliter  in  Landshut  prefatum  15 
ducem  accesserunt  et  eum  informaverunt,  quod  huiusmodi 
steure  exaccio  ecclesiasticam  libertatem  violaret,  sanctorum 
patrum  canones  ofienderet  et  ipse  censuras  ecclesiasticas 
incurreret.  Idcirco  acquievit  et  cum  rubore  b  ac  confusione 
non  modicis  in  festis  paschalibus  per  impositores  prefate  20 
iniuste  steure,  videlicet  Gabrielem  Pusch  armigerum,  Johannem 
quoque  Altorffer  oppidanum  Landshutensem,  summam  pecunie 
inique  exactam  ad  Frisingam  episcopo  presentavit.  Qui 
expost  archiepiscopo  ac  episcopis  prefatis  et  clero  secundum 
registrum  ad  hoc  confectum  eandem  pecuniam  fideliter  25 
distribuit.  Attamen  supradicti  archiepiscopus  et  episcopi 
eidem  duci  reverenciam  caritativam  voluntarie  obtulerunt  etc. 

Eodem   anno  post  festa   pascalia1  hie  Sixtus  secundo 
pontificatus  sui   anno   monasterium  Tegernsee   de  novo  re- 
stauratum    personaliter    assistente    sibi    Johanne    episcopo  30 
Salonensi  solenni  celebritate  dedicavit. 

Anno  Christi  1476.  feria  2.  Rogacionum,  id  est  20.2Maii, 
dominus  Johannes  Tuelwegk  olim  episcopus  Frisingensis, 
cui  papa  Sixtus  in  resignacione  600  ducatos  proprio  motu 
reservavit,  diem  obivit  in  Monaco,  ubi*  sepulturam  elegerat,  35 
in  quondam0  sua  ecclesia  parrochiali  beate  virginis,  in  qua 
perpetuam  missam  fundaverat,  sepultus.3 

a  fehlt  Hs.    b  robore  Hs.     c  quadam  Hs. 

1  26.  Marx. 

9  Meichelbeck  II,  I,  264  gibt  irriiimlich  den  9.  Mai  an.  40 

8  Ueber  den  an  der  Nordwand  der  MariahUfkapelle  der  Munctiener 

Frauenkirche   stehenden   Marmor  -  Orabstein   vgl.   Meichelbeck  U,  I,  260 ; 

ferner  Die  Kunstdenkmale  des  Konigreiches  Bayern  J,  II,  865. 


—     903     — 

^nno  domini  1477.  minere  seu  vene  argenti*  copiose 
in  comitatu  Werdenvels,  qui  plenob  iure  in  spiritualibus  et 
temporalibus  ex  integro  vetustissima c  tradicione  ad  ecclesiam 
Frisingensem  spectat,  invente  fuerant.  Sed  quia  duxAlbertus 
5de  Monaco  procul  dubio  spiritu  avaricie  ductus  violenter 
vi  ab  ecclesia  Frisingensi  abstrahere  et  inde  proveniencia 
ausu  temerario  sibi  usurpare  nitebatur,  quam  ob  rem  post 
modicum  temporis  intervallum  predicte  minere,  ut  assolet, 
evanuerunt. 

10  Anno   domini  1479.  Hollenwurgk    castrum   in  Austria 

cum  suis  attinenciis,  quod  iam  diu  ab  ecclesia  Frisingensi 
alienatum  erat  et  per  imperatorem  possessum,  post  longam 
Sixti  instanciam  datis  1500  florenis  fthenensibus  in  vere 
de  mense  Aprilis  in  manus  eius  resignatum  fuit.2 

15  Eodem  anno  post  festa  pascalia8  hie  dignissimus  antistes 

pro  cleri  sui  reformacione  dumtaxat  maxime  ad  concubinatus 
pestiferum  vicium  extirpandum  sinodum  solenniter  in  sua 
kathedrali  ecclesia  celebravit.  In  qua  ut  et  in  priori 
sinodo    ornatissimam    ac   salubrem    exhortacionem    pro    sui 

20  laudabilis  propositi  exequueione  affabiliter  proprio  ore  eruc- 
tavit.  Ea  eciam  in  sinodo  festum  concepcionis  gloriose 
solenniter  tam  in  foro  quam  in  choro  celebrandum  in  sua 
diocesi  instituit. 

Predicto    insuper   anno   prefatus   pontifex    clarissimus 

25  timore  Turcorum  ex  sua  laudabili  providencia  castrum  suum 
Frisingense  turribus  perpulchris  munivit  et  muros  undique 
circumquaque  per  girum  fortiter  reformavit.4  Nam  felix, 
qui  tempore  pacis  cogitat  previdere  pericula  belli. 

Anno  domini  1480.  montem  Frisingensem  per  circuitum 

30  muro  eminenti  cinxit.5 

Item  eodem  anno  in  die  S.  Dionisii  fratres  minores 
in  Monaco  ad  instanciam  ducis  Alberti  per  Sixtum  papam  IV., 
cuius  exequutorN.  abbas  inTegerensee  erat,  eo  quod  fratribus 
de  observancia  subici  nolebant,  omnes  expulsi  sunt,    et  alii 

35  a  argente  Hs.    b  plene  Hs.    c  vetutissima  Hs. 

1  Der  folgende  Abschnitt   fast  gleichlautend  auch  oben  S.  419,  21  ff. 

9  Meickelbeck  II,  1,265;  Urkunde  vom  22.  Dexember  1478  daselbst 
II,  11,296. 

8  11.  April. 
40  •    Vgl.    oben  S.  62, 16  f.    und  Diz  Kunstdenkmale  des  Konigreiches 

Bayern  I,  1U,  2448. 

6  Vgl.  oben  S.  62,17. 


—     904     — 

fratres  de  observancia  introducti  sunt  etc.1  Qui  raultos 
clamores  in  suis  sermonibus  fecerunt,  unde  murmuraciones 
varie  in  populo  suborte  sunt. 

Hie  Sixtus  eodem  anno  a  feria  4.2  ante  omnium  sanctorum 
Nurmbergam   ivit   ad   dietam  et  congregacionem  principum,  5 
ubi  tractatum  est  de  Turcorum   resistencia  et  reformacione 
pacis    inter    principes    Germanic.3    Idcirco    ab  eadem    con- 
gregacione   missi   sunt  duo  episcopi,  Wilhelmus  Aystetensis 
ad  Fridericum  imperatorem  tunc  Wienne  commorantem,    ut 
inter   eum  et  Mathiam    regem   Ungarie   pacem   procuraret,  10 
et  Johannes  Augustensis,   ut  Ludowicum  Francorum   regem 
et  Maximilianum  Burgundie  et  Austrie  ducem  ad  concordiam 
revocaret.     Sed  licet   ierint,   tamen    nichil  perfecerunt.     In 
eadem    congregacione   hie    Sixtus    Frisingensis    presul    ita 
sapienter  in  sanctob  ecclesie  se  habebat,  ut  Albertus  marchio  15 
Brandeburgensis  et  alii  principes  mirarentur  et  eum  multum 
collaudaverunt,    ut  adeo  fama  prudencie   eius  ad   summum 
usque  pontificem  Sixtum   papam   et    omnes   cardinales    per- 
volaret.     Cui  congregacioni  legatus  sedis  apostolice  a  latere 
cardinalis  Montis  Regalis  interfuit.4  20 

Anno  domini  1481.  in  f esto  S.  Andree  fratres  S.  Augustini 
heremitarum  in  Monaco  ad  instanciam  ducis  Alberti  per 
Sixtum  papam  IV.,  cuius  exequutor  Sixtus  episcopus  Frisin- 
gensis erat,  ad  observanciara  sunt  astricti.  Sed  infra  triduum 
omnes  de  monasterio  suo  excurrerunt.5  25 

Anno  domini  1482.  post  festum  Michaelis  laboriosa 
per  integrum  biennium  diligencia  previa  testudo  kathedralis 
ecclesie  Frisingensis  artificioso  opere  consumata  est  per 
hunc  preclarum  pontificem,  quod  opus  magnificum  ab  omnibus 
suis  antecessoribus  sibi  divinitus  nulli  dubium  reservatum  3& 
est  perficiendum.6 

Eodem  anno  et  sequenti  hie  episcopus  luculenter  pro- 
spiciens  clericorum  in  sua  diocesi  diversitatem  in  horis 
canonicis  dicendis,   ut   igitur  eos   ad  unitatem    et   debitum 

*  fehlt  Hs.      b  so  Hs.  35 

1  So  auch  oben  S.  419/20. 

*  25.  Oktober. 

9  Vgl.  oben  S.  381,12  ff. 

*  Vgl.  dagegen  oben  S.  381,  Anm.  5. 

6  So  auch  oben  S.  420,  4—8.  40 

6   Vgl.  oben  S.  62, 15. 


—     905     - 

modum  servandum  induceret,  libros  horarum  una  cum  psalterio 
inprimere  ordinavit  anno  domini  1483.1 

Circa    festum    S.    Jacobi  *    pestilencia    grandis    ferrae 
totam    Alamaniara,   maxime   Sueviam   et  Bavariam,    invasit, 
5  quapropter  episcopus  in  castro  suo  Purgkrain  a  festo  nati- 
vitatis  Marie  usque  ad  Christi  nativitatem  3  raansit. 

Anno  domini  1484.  post  mortem  Wolfgangi  Waldecker 
de  Waldenwerg  teloneum a  in  civitate  Frisingensi  ab  antiquo 
alienatum  ad  episcopatum  recuperavit. 
10  Eodem    anno   feria  4.   post   invencionem  sancte  cruris 

sorores  tercie  regule  a  Monaco  expulse  sunt.     Quarum  octo 
ad  Frisingam  declinaverunt.4 

Hie   episcopus   eodem   anno   die  Veneris 5  post  inven- 
cionem   sancte    crucis  in  ecclesia   kathedrali   pro  cleri   sui 
15  reformacione  meliori  iam  tercio  sinodum  solenniter  celebravit, 
in   qua  perpulchrum    facetumque  sermonem  ad  clerum  more 
suo  perfecit. 

Prefato   denique    anno    obsequialia   secundum   chorum 
Frisingensem    per    capitulum    confirmata,    administraciones 
20  sacramentorum   et  alios  ecclesie   actus    continencia  provide 
et  bene  correctab  inprimi  fecit.6 

Predicto  insuper  anno  ad  honorem  dei  omnipotentis 
iuxta  consuetudinem  aliarum  ecclesiarum  cathedralium,  ne 
pueri  seu  scolares  propter c  nimium  cantum  negligantur,  sed 
26magis  studio  litterarum  insistere  et  vacare  possint,  pontifex 
sepefatus  instituit  decern  chorales  et  duos  pueros  seu  scolares, 
qui  horas  cantent,  et  cuilibet  chorali  13  florenos  Rhenenses, 
regenti  autem  inter  eos  20  florenos  Rhenenses  et  subregenti 
15  florenos  et  cuilibet  puero  sive  scolari  8  florenos  Rhenenses, 
30  pro  quo  tria  milia  florenorum  capitulo  dedit.7 

Anno  domini  1482.  pro  anime  sue  remedio  et  publice 
rei    utilitate   sororibus   tercie   regule   S.   Francisci,    quarum 

a  theoloneum  Hs.    *>  correcte  Hs.    c  fehlt  Hs. 

1  Breviarium   Frisingense,    Pars  hiemalis    1482 ,    Pars    aestivalis 
35  1483  gedruckt  von  Heinrich  Petxensteiner   und  Johann  Sensenschmidt   xu 

Bamberg;  Ham,  Repertorium  bibliographicum  *3841. 

2  25.  Juli. 

3  8.  September  —  25.  Dexember. 

4  Dieser  Abschnitt  attch  oben  S.  420,  13 — 15. 
40             5   7.  Mai. 

6  Obsequiale  sen  benedictionale  secundum  ecclesiam  et  diocesim 
Frisingensem,  1484  ebenfalls  dutch  Heinrich  Petxensteiner  und  Johann 
Sensenschmidt  xu  Bamberg  gedruckt;  Hain  * 11929. 

7  Vgl.  oben  S.  62,17. 


—     906     — 

ad  minus  in  numero  septem  debent  esse,  ut  eo  devocius 
et  diligencius  infirmis  ministrent,  cum  vocate  fuerint,  domum 
in  parrochia  S.  Andree  pro  211 a  florenis  Rhenensibus  com- 
paravit.1 

Item  tanquam  pervigil  pastor  in  propria  persona  se5 
in  Athasim  transtulit  ad  archiducem  Austrie  Sigismundum 
et  pro  restitucione  certorumb  terminorum  silve  Schernitz, 
qui  ad  episcopatum  pertinebant,  instanter  laboravit  et  in- 
stetit,  quos  terminos  idem  dux  olim,  dum  denunciabatur 
excommunicatus  in  Saltzpurga,  Frisingen  ac  aliis  locis  ex  10 
mandato  Pii  pape  propter  Nicolai  de  Cusa  cardinalis  Brixi- 
nensis  capcionem,  sibi  iniuste  vi  usurpavit,  licet  specifica- 
verimus,  tamen  non  obtinuit. 

Annodomini  1486.  infrascripta  festa  modo,  qui  sequitur, 
sunt    celebrata    iuxta    ordinacionem    capituli    Frisingensis :  15 
Festum  annunciacionis  Marie   virginis  cum  officio  et  vaca- 
cione   in    vigilia  palmarum.    Festum  vero  S.  Rudperti  cum 
vacacione  in  die  suo  feria  secunda  pasce,  cum  officio  autem 
in    octava,    videlicet    feria    secunda    post    octavas    pasce. 
Festum  apostolorum  Philippi   et  Jacobi  cum  vacacione  ac20 
officio  in  die  suo  et  cum  ieiunio  propter  diem  Rogacionum, 
qua  fit  processio  ad  monasterium  Weyhensteven.    Dedicacio 
ecclesie  Frisingensis   cum    vacacione  ac  officio  die  suo,   sed 
processio  propter  diem  Rogacionum  habita  fuit  feria  quarta 
post   festum   S.   Marci  hie  Frisinge,    sed   in   diocesi  in  suo  25 
die,  videlicet  feria  tercia  ante  ascensionem.    Festum  crucis 
eciam    in   die  suo  cum  ieiunio  ac  vacacione  et  processione, 
videlicet  in  vigilia  ascensionis  domini. 

Eodem   anno,    videlicet  feria  sexta  ante  penthecosten, 
que   fuit   12.  Maii,   Georius   Werder   in   foro   Frisinge    est  30 
decollatus. 

Anno  1487.  libri  missales  Frisinge  sunt  impressi.2 

Anno  domini  1488.   episcopus  Sixtus  ex  precepto  Fri- 
derici   imperatoris    pro    liberacione  filii  sui  Maximiliani  Ro- 
manorum  regis,   ducis  Burgundie,   detenti    per  Flandrenses  35 
in  Bruggis  c ,  feria  2.3  ante  Georgii  Wolfgangum  Pulpinger 
versus  Coloniam    et  Aquisgranum  misit.4    Qui   cum   stipen- 

»  80  Hs.     *>  ceterorum  Hs.    o  Burggis  Hs. 

1    Vgl.  oben  S.  420  y  15  ff. 

1  Das  Missale  Frisingense  wurde  1487  durch  Johann  Sensensehmidt  40 
xu  Bamberg  gedruckt;  Hain  * 11302. 
»  21.  April. 
4   Vgl.  oben  S.  425, 1  ff. 


—     907     — 

diarios,  quos  debebat  ibidem  conducere  loco  episcopi  et 
capituli  Frisingensis,  non  valeret  reperire,  sapienti  usus 
consilio  data  pecunia  pro  eisdem  exponenda  imperatori  pre- 
fatum  Wolfgangum  cum  quitancia  proprie  man  us  et  signeto 
5  suo  roborata  ad  propria  cum  gaudio  remisit.  Qui  in  pro- 
festo1  S.  Petronelle  Frisingam  remeavit. 

Anno  eodem  idem  episcopus  iuxta  domini  pape  ac 
ordinaria*  monasterium  Altenmtinster  cum  suis  redditibus 
et  attinenciis  in  presencia  Johannis  Kleshaimer  missi  ducis 

10  Georii  commendavit  fratri  Wolfgango  de  b  Sandicellis c  sub 
aliquibus  condicionibus  et  oneribus  sibi  impositis  pro  edi- 
ficando  novo  monasterio.  Secuntur  excepciones  summarie 
ex  bullis  apostolicis  in  hac  causa  per  ducem  Georium  im- 
petratis : 2 

15  Dignitas    abbatissalis    et    ordo    S.    Benedicti    in    Altenmunster 

auctoritate  apostolica  subprimitur  ac  penitus  extiDguitur.  Item 
illustri  duci  Georio  datur  facultas  monasterium  aliud  ibidem  aut 
alio  loco  illi  propinquo  ad  hoc  commodo  et  congruo  sub  invocacione 
beate  virgin  is    pro  usu  et  habitacione  25  monachorum  et  60  monialium 

20  ordinis  Salvatoris   alias   8.   Brigitte,   quarum   una  sit    abbatissa,   muris 

altis   et  fortibus    ab   invicem   separatorum,   cum    ecclesia,   campanili  et 

ceteris  officinis   necessariis    construendi  et   edificandi    seu    construi  et 

edificari  faciendi.  [ 

Item    omnia  et  singula   bona,  fructus,    proven tus   et  iura    diet 

25olim  monasterii  monialium  novo  monasterio  perpetuo  predicta  auctori_ 
tate  applicantur  et  appropria n t u r.  Item  persone  novi  monasters 
utriusque  sex  us  gaudere,  uti  et  potiri  valent  omnibus  et  singulig 
privileges,  emunitatibus,  libertatibus,  exempcionibus,  favoribus,  graciiR 
et  indultis  quibuscunque  m  onasteriis  aliis,  locis  et  person  is  dicti  ordinis 

30  Salvatoris  ubicunque  existentibus  per  sedem  apostolicam  vel  alias  in 
genere  vel  in  specie  quomodolibet  concessis  et  in  posterum  concedendis. 
Item  personis  religiosis  utriusque  sexus  ac  aliis  personisd  predicti 
novi  monasterii  S.  Petri  ad  vincula  et  S.  Brigitte  festivitatibus  ac 
dominica  Letare    in  quadragesima  devote  visitanti  bus  et  aliis  fidelibus 

35  pro  conservacione  et  manutencione  manus  adiu trices  porrigen  tibus 
conceduntur  omnes  et  singule  indulgencie  ac  peccatorum  remis6iones 
monasteriis  in  Watzsteno  e  in  Suecia,  Paradisi  extra  muros  Florentinos 
necnon  Syon  in  Anglia  et  omnibus  et  sin  gulis  monasteriis  dicti  ordinis 
Salvatoris  ubilibet  constitutis  ac  toti  ipsi  ordini  per  sedem  apostolicam 

40  vel  alias  quomodolibet  concesse  et  in  posterum  concedend  e.  Ultra  hoc 
decern  ann  i  et  totidem  quadragene  de  iniunctis  penitenciis  misericorditer 
in  domino  relaxant ur. 

a  so  Hs.  (stait  pape  ordinacionem  ?).    b  fehlt  H*.      c  S.  Andicellis 
Es.    d  darnach  predicti  monasterii   predicti  novi  monasterii  Hs.  e  Waltz- 
45steno  Hs. 

1  30.  Mai. 

1  Vgl.  dm  Text  der  papstlichen  Bulle  vom  28.  Februar  1487  in 
dm  Mon.  Bote.  X,  355  ff. 


—     908     - 

Item  person e  et  dictum  monasterium,  omnia  bona  eorum  mobilia 
et  inmobilia,  presencia  et  futura,  ubicunque  consistencia,  ab  omnibus 
et  singulis  steurarum,  advocaciarum  et  alio  rum  onerum  quorumcumque 
ac  qualiumcumque  per  dominos  temporales  imponi,  peti,  exigi  soli  tor  um 
exaccionibus  et  solucionibus  eximuntur  et  libera ntur  ac  libera  et5 
exempta  decernuntur  et  declarant ur.  Districcius  inhibetura  dominis 
temporalibus,  cuiuscunqiie  preeminencie  et  excellencie  fuerint,  sub  ex- 
communicacionis  pena,  quam  contra  facientes  ipso  facto  incurrere 
decernuntur,  ne  monasterio  et  person  is  predictis  steuras,  advocacias 
aut  cuiuscunque  alterius  generis  onera  inponere  aut  ilia  ab  eis  exigere  10 
presumant,  non  obetantibus  constitucionibus  et  ordinacionibus  apostolic  is 
ac  statu  Us  et  consuetudinibus  monasteriorum  et  ordinis  predictorum , 
iuramento,  confirmacione  apostolica  vel  quavis  alia  firmitate  roboratis 
ceterisque  contrariis  quibuscunque  etc. 

Hec    omnia  prescripta   extensius  et   clarius   in   bullish 
apostolicis   domini  Innocencii  VIII.    pape   desuper  confectis 
continentur. 

Dicto  anno  currente  circa  festum  S.  Michaelis1   sedes 
pro   clericis  in   choro   ecclesie  kathedralis  Frisingensis  pro 
1100  florenis  Rhenensibus  vel  quasi  post  triennium  artificiose  20 
sunt  perfected 

Anno  domini  1489.  in  quadragesima s  Walthasar  Scher- 
nemel  miles  castrum  Klingenvelss  sibi  ut  prefecto  ab  episcopo 
fideliter  commissum  sua  negligencia  per  tradicionem  perdidit, 
et  modo  ab  Ungeris  possidetur.  25 

In  prefata  quadragesima  ciborium  ad  sacre  eukaristie 
sacramentum  in  choro  Frisingensi  conservandum  350  florenis 
Rhenensibus  est  comparatum. 

Idem  episcopus  eodem  anno  ex  mandato  Friderici  ira- 
peratoris  et  Maximiliani  filii  eius,  regis  Romanorum,  exivit30 
Franckfordiam  ad  dietam,  quo  convenerunt  ultra  1 8  principes 
cum  legato,  et  eius  sapiencia  fuit  multum  conmendata.4 

Eodem    anno    in    Petri    et    Pauli    apostolorum    festo5 
Frisingensis  quedam  mulier  coram  altari  trium  regum  quen- 
dam   virum  cutello   vulneravit,   et  ideo  ecclesia  fuit  recon-35 
ciliata. 

Anno  1491.  hyems  asperrima  fuit  et  precipue  nix 
magna  et  vie  omnes  quasi  invie  facte b.6 

*  inhibentur  Hs.    b  facta  Hs. 

1  29.  September.  40 

1  Vgl.  oben  S.  62, 15. 
8  4.  Marx  —  18.  April. 
4    Vgl.  oben  S.  425,  22  if. 

*  29.  Juni. 

6   Vgl.  oben  S.425,33ff.  45 


—     909     — 

Anno  domini  1490.  fruraenta  in  agris  presertim  siliginis 
magnum  habebant  detrimentum ,  et  sequenti  anno  fuit  in 
communi  populo  magna  penuria  panis.1 

Anno    domini    1491.    feria    5.*   post   Esto    michi    rex 
5Maximilianus  cum  Alberto  sororio  suo  gloriose  sunt  Frisinge 
recepti,    sed    causa    venacionis    sue   processioni   non   inter- 
fuerunt.8 

Eodem  anno   post  pasca 4  fuit    convocacio    principum 
Nurmberge  tractancium  de  pace,  sed  sine  effectu.5 
10  Anno  domini  1490.  Fridericus  archiepiscopus  Saltzpur- 

gensis  celebravit  sinodum  provincialema  in  Muldorff  et 
ordinavit  ex  statutis  sinodalibus  ecclesie  Frisingensis  et 
processionem  sextis  feriis  habitamb  mutavit  in  oracionem 
dominicam  et  Ave  Maria  et  Credo,  orandoc  sub  pulsu  maioris 
15  campane  in  meridie  qualibet  sexta  feria. 

Anno  domini  1491.  in  civitate  Augustensi  in  die 
S.  Andree  apostoli 8  translatus  est  S.  Simpertus  episcopus 
Augustensis. 

In    dominica  Oculi7  anno  domini   1492.  festa  annun- 
20  ciacionis  B.  Marie  virginis,  sanctorum  vero  Georii  martyris 
ac  Marci  evangeliste  in  pascalibus  Martis  et  Mercurii  diebus 8 
ceciderunt.     Placuit  episcopo  et  capitulo  officium  annuncia- 
cionis    cum   vacacione  sabati,   ieiunium   Veneris  diebus  do- 
minicam   Oculi   proximo  precedentibus  anticipari,   S.  Marci 
25  evangeliste   officium   cum  tetania  maiore  et  ieiunio  ad  diem 
lune  post  dominicam  in  albis  in  vigilia  9  apostolorum  Philippi 
et  Jacobi  translatumd  per  omnia   observari   ac  officium  de 
S.  Georio,  solum  vacacione    eiusdem  diei  manente  sua9,   in 
quam  cecidit,  in  diem f  Veneris  Floriani 10  festum  invencionis 
30sancte  crucis  inmediate  sequentem  postponi. 

Anno  domini  1493.  Wilhelmus  Pretstorffer  propter 
quoddam  vitalicium,  quod  frater  suus  Johannes  Pretstorffer, 

*  provincial  Ha.  b  habita  Ha.  c  so  Ha.  d  translatam  Ha. 
G  boo  Ha.    f  die  Hs. 

35  l   Vgl.  oben  S.  425,  30  ff.  und  427,  3  ff. 

2  17.  Februar.     Oben  S.  426,  7:  in  die  cinerum  =  16.  Februar. 

•  Vgl  oben  S.  426,  Anm.  6. 
4  3.  April. 

*  Vgl.  oben  S.  393,  3  ff.  und  426, 16  ff. 
40             6  30.  November. 

1  25.  Miirx. 

9  24.  und  25.  April. 

•  30.  April. 

10  4.  Mai. 


—     910     — 

qui  preterito  anno  ante  castrum  Ernfels  capitaneus  incaute 
occubuit,1  ad  corpus  suum  dumtaxat  ab  ecclesia  Frisingensi 
habuit,  episcopum  et  suos  defedavit  et  sic  granarium  episcopi 
Wernhardinura  Awer  civem  Frisingensem  cepit.  Postea 
causa  in  opido  Arding  eodem  anno  inter  partes  per  ducem  5 
Albertum  concordata  est  sub  certa  pecunia  pro  expensis 
actorisa  danda. 

Jam    dicto    anno   in    festo    corporis    Christi2    propter 
officiales    prepositi  inter  ipsum  et  senatum  civitatis  Frisin- 
gensis  dissensio  orta  est.     Sed  prepositus  per  commissionem  10 
apostolicam  intentum  suum  Auguste  obtinuit  contra  prefatos 
cives. 

In  crastino  S.  Augustini 3  in  sua  kathedrali  ecclesia 
cum  suis  prelatis,  canonicis  et  clero  ac  populo  Frisingensi 
exequias  divi  Romanorum  imperatorisFridericicondigneSixtus  15 
episcopus  peregit.  Insuper  ad  dicti  imperatoris  exequias b 
cancellarium  suum,  decanum  S.  Andree  montis  Frisingensis, 
Wolfgangum  Riegar  iuris  licenciatum  in  Wiennam  prefatus 
pontifex  misit. 

Anno  domini  1494.,  dum  Albertus  dux  Bavarie  in  20 
Monaco  a  papa  Allexandro  VI.  duas  bullas  surrepticie  extra- 
xisset  ad  transferendum  in  Monacum  duo  collegia,  Sliersee 
videlicet  et  Illenmunster,  Sixtus  Frisingensis  pontifex  unacum 
suo  capitulo  consentire  noluit,  sicut  nee  debuit,  et  ad  papam 
melius  informandum  appellavit.4  25 

In  die  S.  Viti5  eiusdem  anni  prelibatus  Sixtus  presul 
dignissimus  pro  sue  ecclesie  utilitate  a  Frisinga  exivit  ad 
Saltzpurgam  et  deinde  adAustriam  descendenscastracHollen- 
wurgk,  Entzenstorff,  Klingenvelss  et  curiam  suam  in  Wienna 
in  bello  regis  Mathie  cum  imperatore  Friderico  dudum  per  30 
Ungaros  sibi  adempta  per  Romanorum  regem  Maximilianum 
reaccepit  et  reversus  feria  5.6  ante  nativitatis  Marie  Frisingam 
intravit. 

Item    citavit    ducem  Albertum  ad  papam  Ailexandrum 
de  et    super  predicta  transmutacione  dictorum  collegiorum.  35 

a  so  Hs.    b  fehlt  Hs.    c  castra  Et  Hs. 

1    Vgl.  oben  S.428,27ff. 

»  6.  Juni. 

»  29.  August 

4  So  auck  oben  S.  434,  21  ff.  40 

6  15.  Juni. 

•  4.  September. 


—     911     — 

Et  papa  assumpsit  causam  et  commisit  earn  cuidam  auditori a 
in  rota,  et  per  capitulum  et  episcopum  Georgius  Parbinger 
doctor  et  canonicus  Frisingensis  ad  curiam  Eomanam  missus, 
qui  usque  ad  inhibicionem  in  iure  processit. 
&  Anno  domini  1495.  in  octava  Agnetis  virginis  et  mar- 

tyris x  Conradus  Aigelshaymer  prepositus  monasterii  S.  Petri 
in  Novacella  prope  Frisingam  ordinis  Premonstratensis  diem 
obivit. 

Item  14.  die  mensis  Aprilis  Sixtus  episcopus,  Petrus 
10  Krafft  et  Georgius  Pollnar  doctores,  ducis  Georgii  consiliarii, 
in  Altonis  monasterium  ascenderunt  conputacionem  seu 
racionem  de  bonis  dicti  monasterii  perceptis  a  fratre  Wolf- 
gango  Sanaceller  exigentes.  Sed  ille  frater  timens  se  ad 
hoc  insufficientem  dilacionem  longiorem  petivit.  Et  post 
15  pasca 2  propter  demerita  sua  cum  fugeret h ,  captus  et  ordini 
suo  sancti  Salvatoris  seu  Brigitte  ad  puniendum  presentatus 
est.     Sed  post  aliquot  dies  e  carcere  aufugit. 

Item   die  lune  post  octavas  pasce,  27.  Aprilis,  Sixtus 
Frisingensis  episcopus  Frisingam  cum  30  equis  exivit  versus 
20Bormaciam   ad   conventum  principum  et   dietam  generalem 
Maximiliani  regis  Komanorum. 

Eodem  die  Sigismundus  archiepiscopus  Saltzpurgensis 
cum  Georgio  Chyemensi  episcopo  e  Saltzpurga  ad  eandem 
dietam  exierunt.  Sed  dictus  Georgius  Chyemensis  ad  medium 
25dumtaxat  miliare,  videlicet  ad  pontem  Sale,  procedens  apo- 
plexia  tactus  reportatus  Saltzburgam  in  brevi  vitam  flnivit, 
in  ecclesia  kathedrali  honorifice  sepultus.  Cuius  exequie 
cum  multis  missis  magnifice  sunt  peracte.  Cui  Ludowicus 
Ebnar  S.  Zenonis  prepositus,  doctor,  successit.  Sigismundus 
30vero  archiepiscopus  in  Wormacia  a  rege  Maximiliano  in 
festo  corporis  Christi  regalia  seu  feodalia  accepit,  et  secum 
quatuor  milites  sunt  creati,  frater  suus  Cristofferus  de  Hollen- 

beck  c,  .  .  .d  Scheller,  Wilhelmus  deHaunspergk  et d 

Deinceps  in  dies  infirmari  cepit  et  vix  licencia9  abeundi  a 

35  rege   et  principibus  obtenta  in   reversione  ad  suam  sedem 

in  proprio    eius  opido  Muldorff  in  festo  visitacionis  Marie s 

diem  obivit.     Cuius   corpus  ad  sedem  suam  i  deportatum  in 

a  autori  Hs.    b  fingeret  Hs.    c  Hollenerck  Hs.    d  leerer  Raum  Hs. 
e  licenciam  Hs.     *  suum  Hs. 

40  1  28.  Januar. 

»  19.  April. 
•  2.  Juli. 


—     912     — 

ecclesia  metropolitana  accepit  sepulturam.  Dehinc  feria  3. l 
canonici  ibidem  Leonardum  Keyschacher  preposituni  in  archi- 
episcopum  elegerunt. 

Ea  tempestate  episcopus  Herbipolensis 2  obiit. 

Item  die  lune,  6.  Julii,  16  littere  diffidacionis*  contra5 
episcopum,    capitulum,   vicarium    et    civitatem    venerunt    in 
Frisingam  et  paulo  ante  due  littere  ficte  per  dominum  Wolf- 
gangum   de   Eisenberg    et   Erasmura   Scrinitorem   occasione 
uxoris.     Hec    autem   in   odium  ac    vindictam    sophistice   et 

clam  ob   terrorem   sunt  inventa  ac  subordinata  per b  10 

Hiis  tribulacionibus  fatigatus  reverendissimus  Frisingensis 
Sixtus  episcopus  cum  in  generali  congregacione  Wormacie  c 
ob  suas  virtutes,  naturalem  industriam  ac  ineffabilem  sapi- 
enciam  ab  omnibus  principibus  pre  cunctis  araabaturd  et 
ingenti  venerabatur  affectu,  quinymo  in  magno  foret  precio,  15 
morbo  correptus  in  dies  defecit.  A.  medicis  autem  per- 
suasus,  ut  recuperande  sanitatis  causa  aerem  mutaret,  duo 
itaque  miliaria  a  Wormacia  exiens  versus  patriam  divertit 
in  monasterium  B.  Marie  Magdalene  in  Franckntal  canoni- 
corum  regularium  S.  Augustini  Wormaciensis  diocesis.  Ubi^O 
dum  mortem  presentiret,  sacramentis  ecclesiasticis  ritu  chri- 
stiano  quam  maxime  devote  perceptis  testamentum  laudabile 
condidit,  in  quo  inter  cetera  eidem  monasterio  centum 
iiorenos  Rhenenses  pro  suo  perpetuo  anniversario  singulis 
annis  peragendo  testatus  est.  Tres  siquidem  notabiles25 
episcopi,  quorum  nomina  ignoro,  audientes  infirmitatem  suam 
e  Wormacia  ad  eum  consolandum  exibant  in  dictum  mona- 
sterium. Qui  cum  cernerent  eum  deficere,  amarissime  pro 
tanto  pontifice  flentes  valedicebant  seu  benedicebant  eum  et e 
cum  gemitu  redibant.  Igitur  omnibus  rite  ordinatis  die  30 
Martis  14.  Julii  in  prefato  monasterio  hora  vesperarum  vel 
quasi  a  seculo  migravit  in  eternum  victurus. 

Cuius    corpus    per    suos    continuos    familiares   in   pro- 
festof3  B.  Marie  Magdalene   ad   suam   sedem  octava  obitus 
eius   die    deductum   cum  planctu    universorum  in  medio  sue  35 
kathedralis  ecclesie,  ubi  ipse  dudum  preelegerat,  sepulturam 
accepit.4 

*  dissedacionis  Hs.      b  leerer  Raum  Hs.     c  Wormacia  Hs.     d  am- 
batur  Hs.    o  fMt  Hs.    t  profectx)  Hs. 

1  7.  Juli.  40 

*  Rudolf  von  Scherenberg,  starb  am  29.  April  1495. 
8  21  Juli. 

4  Ueber  das  Grab  vgl.  Schleeht  a.  a.  0.  11,  36  f. 


—     913     — 

Sed  in  hoc  negligentes  fuerunt.  Cum  enim  in  civitate 
Augustensi  prelati  et  totus  clerus  cum  civibus  ac  populo 
ob  tarn  famosissimi  antistitis  reverenciam  cum  laudabili 
processione,  ymnis  et  canticis  per  eorum  civitatem  funus 
5  a  porta  ad  portam  ordinassent  deducere  provide,  famuli 
sui  per  vicum  aput  murum  clam  deduxerunt.  Similiter 
eciam  quedam  monasteria  fecerunt.  Cuius  exequie  in  sua 
ecclesia  cathedrali  devote  sunt  celebrate,  ac  omnes  presentes 
splendide  in  50  tabulis  refecti  in  castro  Frisingensi.    Prelati 

10  tamen  in  dyocesi  non  fuerunt  vocati,  quamvis  libenter 
venissent.  Sedit  annis  21  mensibus  6  diebus  10  conputando 
ab  eius  confirmacione. 

Item   18.  Julii    die  sabathi  hora  vesperarum  vel  quasi 
velox  nuncius  a  Philippo  comite  palatino  missus  venit  Lands- 

15  hutam  dicens  Sixtum  Frisingensem  episcopum  diem  obivisse. 
Idcirco  dux  Georgius  sequenti  dominica  suum  baronem 
Johannem  de  Aichperg  militem  et  doctorem  Paulum  Ett- 
linger  in  Frisingam  misit  ad  custodiendum  castrum.  Eodem 
die  tercia  sequenti  dominus  Wolfgangus  comes  Kolburgensis 

20  miles,  cancellarius,  nomine  Georgii  ducis  illuc  venit,  sed 
paucis  ibi  diebus  permansit.  Item  dux  Albertus  ex  Monaco 
licenciatum  iuris  Sebastianum  Seyberstorffer  militem  et 
doctorem  Hundertpfundt  plebanum  B.  Marie  in  Monaco, 
consiliarios   suos,    illuc a  ad  solicitandum  misit  pro  N.  filio 

25  Friderici  marchionisBrandenburgensis,  sed  in  vanum.  Statuta 
itaque  die  pro  electione  futuri  pontificis  per  venerabile 
capitulum  Frisingense  prima  Augusti,  S.  Petri  ad  vincula, 
omnes  canonici  sacramentis  presentes  communicaverunt  in 
summo   altari   et  in   stuba  capitulari  in  suum  futurum  pre- 

30sulem  illustrem  principem  Eudpertum  canonicum  de  gremio, 
filium  legitimumb  illustrissimi  principis  electoris  Philippi 
comitis  palatini  ducisque  Bavarie  concorditer  propter  peri- 
culosa  tempora  postularunt,  eo  quod  esset  minor  annis. 
Ad  custodiendum  nichilominus  castrum  deputati  ex  capitulo 

35fuerant  Conradus  vom  Stain  scolasticus,  Marcus  Horndl 
utriusque  iuris  licenciatus,  prepositus  S.  Andree,  et  Johannes 
Stadler  decretorum  doctor,  canonici.  Deinde  subsequentibus 
diebus  ab  eodem  capitulo  ad  transeundum  in  curiam  Romanam 
pro  confirmacione  predicte  postulacionis  deputati  sunt  Theo- 

40doricus  Mair  prepositus  et  Caspar  Morolt  iuris  licenciatus, 
canonicus.  Qui  19.  die  mensis  Septembris  exierunt  in  Italian). 

a  iliac  Hs.    b  legiptimum  Hs. 
Quellen  a.  ErBrtenmgen  N.  F.  III.  58 


—     914     — 

Item  in  profesto  S.  Augustini1  Wolfgangus  de  Weycbs 
abbas  in  Weyensteven,  oliiu  canonicus  Frisingensis,  subitanea 
morte  apoplexia  in  lecto  de  mane  infra  5.  et  6.  horas  tactus 
diem  obivit.  Cuius  exequie  in  die  S.  Mauricii*  in  eodem 
suo  cenobio  sunt  celebrate  presentibus  Udalrico  episcopor> 
Salonensi,  suffraganeo  capituli  Frisingensis  sede  vacante, 
Paulo a  abbate  Schirensi  et  Augustino  preposito  Uendensi 
cum  fratribus  suis  Sigismundo  Medlinger  et  Udalrico  pres- 
byteris  ac  aliis  quam  plurimis  nobilibus,  sacerdotibus  et 
laicis  utriusque  sexus.  Quibus  et  ego  V.  A.  cum  domino  1° 
meo  gracioso  Undensi  interfui.  Cui  per  electionem  con- 
ventus  frater  Anthonius  prior  die  Martis  in  octava8  videlicet 
nativitatis  B.  Marie  virginis  successit.  Qui  sequenti  dominica 
die4  benediccionem  abbacialem  per  reverendum  patrem  ac 
dominum  dominum  Udalrjcum  Salonensem  episcopum  vacante  15 
sede  suffraganeum  venerabilis  capituli  Frisingensis  accepit 
presentibus  abbate  Schirensi  etbJohanne  preposito  in  Nova- 
cella  prope  Frisingam.c 

a  fehlt  lis.,  Rautn  dafiir  leer.  b  fehlt  Hs.  c  Fortsetxung  eines 
spateren   Verfassers:  20 

XLV.  episcopus. 
Rupertus    palatinus   Rheni,    iuvenis    admodum    electus   est    post 
Sixtum,  sed  ex  dispell sacione  papali  episcopatum  fratri  suoPhilippo  reaig- 
navit.     Ipse  Rupertus  Georgii  Bavarie  ducis  divitis  filiam   uxorem  duxit. 

XLV  I.  episcopus.  25 

Philippus    conies   palatinus    Rheni,    Bavariae   dux,    administrator 
Numburgensis  et  episcopus  Frisingensis.    Sedit  annos  42. 
XLVII.  episcopus. 
Henricus   comes   palatinus    Rheni ,    Bavariae   dux,   administrator 
Wormaciensis  et  Frisingensis  et  praepositus  Elwangensis,  frater  Philippi  30 
antecessor  is. 

XLV  111.  episcopus. 
Leo  Lesch   iuris  utriusque  doctor,  canonicus  Frisingensis  etPa&sa- 
viensis,  praepositus  Mospurgensis  et  ad  divi  Petri  Montem  etc. 

XLIX.  episcopus.  35 

Mauricius  a  Sandizel  canonicus.  Is  episcopatum  resignavit  Ernesto 
Bavariae  duci  iilustrissimo.  Ex  balnco  egress  us  apoplexia  tactus  subito 
inoritur  1G.  Fcbruarii  anno  1507. 

L.  episcopus. 
Ernestus    huius   nominis    tercius,    utriusque  Bavariae  dux,   comes  40 
palatinus    Rheni    et    illustrissimi  Alberti  Bavariae    ducis   filius,   admini- 
stracioneru  episcopatus  Frisingensis  a  Pio  V.  pontifioe  impetravit,  annos 
natus    ci  re  iter    tredecim.      Eius    possessionem    caepit    10.  April  is    anno 
Christi  1507. 

Deus  optimus  maximus  ad  sui  nominis  gloriam  omnia  bene  fortunet !  45 

1  27.  August. 

2  22.  September. 

3  15.  September. 

4  20.  September. 


Glossar.1 


a  b  d  r i  n  g  e  n     //•.    mit    Qewalt    ab- 

nehmen  648,  19. 
abesen  s.  abwesen. 
a  b  g  a  n  k  m.  Qehimsch  wund  5 96,  4. 
a  b  1  a  s  8  i  g  adj.  nachldssiq  531, 16. 
absolucion,  absulucion  /.  Ab- 
solution 5  79, 19.  28.  605,  9. 11. 
a  b  th  u  n  refl.  sich  entledigen  6  73, 15. 
abtritt  m.  Abfall  681,20. 
abwesen  (abesen)  n.  Abiccsenheit 

536,17.  624,21. 
abziehen  refl.  die  Waff  en  nieder- 

legen  531,29. 
achtail  n.  der  achte  Teil  563,27. 
achteket  adj.  achteckiy  59 7,  9. 
a  c  h  t  e  t  m .  oetava,  Oktav,  der  achte  Tag 

nach  einem  Fest  624,25.  640,15. 
achterw.  Verkundiger,  Vollstrecker 

der  Achtserkldrung  63  7, 3.  7. 11. 22. 

675,8;  Schm.  1,28. 
affern  tr.  alte Zwistigkeiien  wieder 

vorbringen  688, 30;  Schm.  1,  40. 
a  rzt  n.  Erx  677, 12. 
a  s c h c r mi c k   m.    A schcrm itticoch 

6  72,31:  Schm.  1,166. 
agnus    n.  geweihtes    Warlis-Lamfn 

680, 26. 
aichen  adj.  cichen,  von  Eichenholx 

691, 13. 
a  i  d  e  m ,  a  y  d  e  n  ,  a  y  d  m  m.  Eidam, 

Schwiegcrsohn    460,  33.    182,39. 

496,  28.    526,  38.  649,  8.  650,  19. 
aigenschaft     f.    Eigcntum,     Be- 

siixung  461,  20   480,  38. 
aincherlay,     ainigerlay    pron. 

irgend  tin  685, 16.  687,  45. 
ainig   adj.    alleinig,  einxig  186,5. 

678,14. 


ain  spa  nig  adj.  mir  cin  Boss  bc- 

sUxend  646,22;  vgl.Schm.2,  673. 
ain  zing  adj  cinxeln  682,  19.  695,1; 

Schm.  1,  89. 
a  i  8C he n  /;•.  heischen,  (order n  45  7 , 3 

648, 1. 
alb  f.  Alpe,  Aim  676,38. 
allweg,  albeg,  allbeg,  albegc  n 

adv. aUcrweqc,steU 489, 38.  529, 18. 

572,34.  578,3.  594,  30.  613,1.  7. 

639,19.  673,20.31.  678,  6.  704,25. 
almusen  n.  Almosen  633,11. 
a  m  b  a  s  i  a  t  f.  Gcsandtschaft  458, 22. 

522,  8.   533,  33.  603,  26.    621,  8. 

650.4.  671,22. 
an  bait  s.  anwald. 

a  n  d  e  r t h  a  1  b  adv.  andcrswo  5 1 7,  II. 
an  din  gen  tr.  xu  eincr  Sitx-uw/ 
rorladen  55  7, 35  ;  rgl.  Schm.  1,518. 
a  n  v  e  c h  t e  n  tr.  angreifen  455 ,  32. 
a  n  g  e  v  ar  adv.  ton  nngefahr  522, 28. 
a  n  g  e  w  i  n  n  e  n  tr.abgewinnen605,35. 

618. 5. 

ankcren    tr.    crrcichcn,   ertvischen 

531, 23. 
an k omen    tr.    an f linden,   antreffen 

662,17. 
a  n  1  a  u  f  e  n  ansclurvllcn  4S'J,  36. 
a  n  1  c c  h  e n  // .  An Irhcn  5 92, 15 . 
a  n  s  t  e  1 1  e  n  tr.  cinstclten,  beendigen 

600,  28. 
a n  t rage n  tr. bcirirkai451,lb.  152,2. 
ant  wort  en  (an  t  bo  r  ten)  tr.  aus- 

lie/cm  623, 14. 
anwald,  a  n  b  a  1 1  m.  Stcllvertrctcr, 

Anicall  634,24.  685,3  7. 42.  6S6,19. 

687,16.24.28.30.33  36.14  688,46. 


1  Der  Anlaut  c  ist  miter  k,  p  ttntcr  b,  v  untcr  f  ciugcrciht.  Mttn 
beachte,  doss  sehr  hiinfig  w  statt  b  geschriebin  nurdc  und  umgekehrt.  — 
Der  Ausxug  aus  dem  S.  546 — 555  benidxten,  nicht  dem  buyer  ischen 
Sprachgebiet  entstammenden  lnkunabeldruck  uurde  fiir  das  Glossar  nicht 
berucksichtigt. 

58* 


—     916 


arkwan,    arkbon     m.    Argwohn 

515,31.  510,19.  528,32. 
a  r  k  w  o  n  i  g  adj.  argwbhnisch  591, 19. 
armiglich  adv.  drmlich  646,3. 
armstschiiczen   =   armbrost- 

schuczen  ArmbrustschiUxen 644, 

15. 19. 
aufpot  n.  Aufgebot  703,36. 
auferhebe'n  tr.  aufstellen  475,31. 
auffarabent,(aufarabnt),  auf- 

ferabentro.  Vorabendvon  Ghristi 

Himmelfahrt     514,  23.     644,  5. 

678,26. 
auffartag(aufartag),auffertag 

m.  Ghristi  Himmelfahrt  638,38. 

656,36.  666,39.  688,46.  702,31. 
aufhalten/r.  aufbehalten,  bewahren 

514, 28. 
aufhalterin  /.  Gbnnerin   670,7. 
aufheben    tr.    mil    Gewalt    tceg- 

nehmen  703,  40. 
auflugen  Acht  geben,  Hans  half  en 

614,17. 
aufnemen  wachsen,  machtig  werden 

509,  33.  tr.  (einen  Vorschfag)  an- 

ttehmen  479,4.  486,20. 
aufrecken  tr.  aufrichten  6 72, 26. 
aufsaczm.  hinterlistige  Beredung, 

Betrug  594, 8.  666, 11. 24 ;  Schm. 

2, 343. 
aufsaczung/'.  Einrichtung  685, 12. 
aufsechenn.  Zurersickt,  Hoffnung 

637,10. 
aufspenen    tr.    hinhalten ,     xum 

Warten  bereden  499, 23;  vgl.  Schm. 

2,671. 
aufwerfen  tr.  aufstellen  455,32. 
ausgebung  /.  Bexahlung  677,17 ; 

vgl.  Schm.  1,  865. 
a  u  s  1  e  n  d  i  g  adj.  ausldndisch  455, 31. 
ausrichten     tr.  abfertigen,  fertig 

werden  mit  665,  44. 
ausrichtung    f.  Begleichung,  Be- 

xahlung  598,34.  612,42. 
auszuken  tr.  zticken  636,10. 
babstei     f.   papatus,    Papstwiirde 

537,28;  Schm.  1,378. 
p  a  i  z  z  e  d  tr.  jagen ,  hetxen  669, 14 ; 

Schm.  1,  287. 
pal  as  m.  Balas,  blasser  Rubin  von 

Balasam     in    Ostindien    597,9; 

Schm.  1,  227. 
palbirer  m.  Barbier  668,  32. 
par  ad  is  n.  (statt  paralys)  Schlag- 

fluss  474, 1. 

E art  at  adj.  bartig  504,35. 
a  8 ,  p  a  s  adv.  besser  523, 35.  614, 1 7. 
637,4.  638,23. 
pastei  f  Bastei  660,24. 


basthart  m.  Bastard  605,26. 

bat  s.  wat. 

paten/1,  patena,  das  kleine  Tellerchen 

von  Edelmetall,  woraufdie  bei  der 

Messe    xu    honsekrierende    Hosiie 

gelegt  icird  680,27. 
paulich  adj.  bebaubar,    bewohnbar 

484,17. 
pauinan  m.  Bauer  622,  5. 
baydenhait  s.  waydenhait. 
peck  m.  Backer  611,35. 
pekk}pekn.Becken471, 26. 597,15. 
beetung  s.  wetum. 
be  find  en  tr.  erfahren  589,43. 
begnugig     machen    tr.    Geniige 

leisten  686,8. 
begraifen,    begreifen,    tr.    er- 

greifen  471,41.  637,7.  festsetxen 

583,23.    begriffen   sein  enlhalten 

sein  529,35. 
behaltnusweis     adv.    xur    Auf- 

bewahrung  653,32. 
pehamischm. bohmisdter  Groschen 

613,  6;  Schm.  1, 189. 
beheben  tr.  behalten 570,35.  573,9. 

696,14.  698,15. 
beiwesen  ibeibesen,  beyb  esen) 

n.  Beisein,  Anicesenhcit   587, 42. 

651,  35. 

pek  s.  peck. 

bekrenken  tr.krdnken,  beleidigen 

565, 13. 
belaiten,    belaytcn    tr.  geleiten 

459,8.   496,18.   545,6.   602,27. 

659,40.   702,4.  19. 
belegen,    belegern    tr.    bclagern 

450,6.   499,32.    519,9.   531,42. 

5  72, 22.  61 7, 1.  682.  5. 15.  683, 1 7. 
beleger    n.     Belagerung    519,  10. 

587,5. 
belegerung  f.  Belagerung  510, 19. 

543,2. 
b  e  1  i  e  g  e  n  liegen  bleiben,  unterbleiben 

584,  2. 
pen  /.  poena,  Poen,  Strafe  632,  37. 
penitenzer  m.  Beichtiger  665, 43. 
benotigen    tr.    notigen,    xuringen 

657, 18. 
ben u gen  genugcn  509,19. 
beraits  gelt  bares  Geld  641,39. 
berettenfr.  retten,  befreien  703,  4. 
bericbt    f.    Verstandigung,    Aus- 

sohnung,  Vertrag  448, 12.    684, 3. 

701,16;  Schm.  2,37. 
berichtu  n  g  /".  Aussohnung  5  73, 12. 
perngaid,  perngejaid  n.  Baren- 

jagd  469,28.  474,30. 
bee ass  m.  Belagerung  482,23. 


917     — 


be  s  am  en,  besamlen  tr.sammeln 

498,1.  574,2.  588,6.26.  591,47. 

683,  15.  refl.  sieh  riistcn  523, 38. 

524,1.  569,8.  674,40. 
besant  8.  besenden. 
besbarung,  beschwarung  f.Be- 

schwerde,    Bedruckung    564,  45. 

565, 1. 
beschaiden  n.Entscheidung655,20. 
beschaiden  hait    /.    Bedingung 

565,  44. 
b eschaidessen  n.  Essen,  beidem 

die  Qaste  Telle  mitnehmen  616,17; 

Sehm.  2,  372. 
beachehen  geschehen509,17. 661,13. 
beschliefiiing/:  Besehluss  632,37. 
beschraien    tr.  schreiend  beschul- 

digen  598,  44. 
beschreiben  xuschreiben  482 \  16. 
besenden  tr.  nachjemand  senden, 

doss  er  erscheine  489,14;    Sehm. 

2,305. 
pes s em    tr.    strafen    565,28.29. 

566, 15. 
pesserung  f.  Strafe  566,9.11. 
bestatbrief   m.   Bestatigungsbrief 

564,  38. 
bestatigkay  t/".  Be*  tat  igung  564,6. 
bestfitung  f.  Bestiiligung  562,37. 
bestatten,  bestaten  tr.bestatigen, 

befestigen  4  73, 39.  4  79, 11.  493, 38. 

501, 11.  502,  7. 12.  505, 24. 512, 30. 

533,3.  540,27.  543,11  560,25. 

564,25.  567, 13.14. 589, 7.  634,37. 

669,8.  672,28. 
bestatten  tr.  gestatten  567,20. 
pet,  bett,  bette   f.  Bitte  461,17. 

462,8.   489,14.  515.39.   516,15. 

525,39.  533,29.  563,21.31. 564^6. 

566,34.  574,4.  647,19. 
petlicho^*.  bittlich,als  Bitte  674, 22. 

petliche  ding  Bittgesuche  590,18. 
betrachten  tr.  irachten,  beabsich- 

tigen  457,  39. 
betragen  refl.  iibernehmen  491, 12. 
bfitrfibt  /.  Betriibtheit,  Traurigkeit 

592,24. 
pet  tag  m.  pi.  dies  rogationum,  die 

drei    Tage  vor  Himmelfahrt,    an 

denen  Bittgange  stattfanden  (Qrote- 

fend,  Zeitrechnung  1, 166)  603, 4. 
bettbrief  m.  Bittbnef  673, 17. 
peutgelt  n.  Beutegeld  640,20. 
beyligung  f.  umliegende   Oegend 

525, 23. 
bey  wesen  (bey besen)  n.  Anwesen- 

heit  625,8.    ; 
bezbungenlich    adv.    gexwungcn 

589,24. 


bezwingen  tr.  xtcingen  504,5. 
pf ab  m.  Pfau  673, 18. 
pfaffhaft,  pfafhait  /.    QeisMch- 

keit  460, 25.  514, 4.  563,  6. 13. 34. 

40.  564, 12. 28.  565,  7. 38. 40.  567, 

7.10.  575,18. 
pfaf flich  adj.  geistlieh  565,20. 
pfarr  f.  Pfarrei  519,  17. 
pfenning  m.  Odd  634,25;  Sehm. 

1,431. 
pfinztag    m.    Donttcrstag  526, 2. 

594,  4.   664,40.   607,14.    644,35. 

649,11.    655,31.    662,5.    666,7. 

670,13.    680,8.  682,35.   696,24. 

697,26. 
pf  leg /.  Pflege,  Vertcaltung  705, 13. 
pflegsweis    adv.   xur  Verwaltung 

705, 11. 
pfrundhaus,     pfrundhaus    n. 

Pfrundehaus  597,33.  601,3. 
bieten,    einem   das    recht  cs  mit 

einem  auf  einen  Rechisstreit   an- 

kommen    lassen    611,  31;    Sckm. 

1,307. 
bietund  s.  wiettind. 
bilgeram,     pilgram    m.    Pilger 

462,24.  571,41. 
pirg    n.    Qebirge  470,19.  476,25. 

480,38.  525,  26.  533, 13.  583,  22. 

26.  594,25.  646,31.  647,7. 
pirgleutem. plur.  Gebirgsbetcohner 

694,11. 
pirrett   n.  Barett   614,20;   Sehm. 

1,257. 
planken    /.    Breiterxaun     612,1; 

Sehm.  1,  458. 
plat  f.  Platte  597,  16. 
p  5  c  k  1  e  r  m.  pi.  Iditglieder  der  Ritter- 

gesellschaft  vom  Bock  674,5. 
bolgemacht  s.  wolgemacht. 
port  f.  Tor  471,  7. 
posbicht  m.  Bosewicht  581,22. 
pot  8.  zwelfpot. 

practica  n.  plur.  Umtriebe  678,  2. 
praesenz,  presenz/.  Prasenxgeld, 

Anwesenheitsgeld  677,17. 25;  Sehm. 

1,471. 
brechen,    prechen    m.   Abbruch, 
Verlust ,     Oebteehen ,     Krankheit 

564,44.  607,32.  673,8. 
prechenhaft   adj.    bresthaft ,   mit 

Gcbreclten  behaftet  508, 10. 
preitgam  m.  Brautigam  627,27. 
prinend,    prinnend    part.    adj. 

brennend  579, 14.  609, 4, 
proceaaf.Proxession610,28. 620,34. 

643,  33.  34.    644,  8.    679,  26.  L9. 

691, 14.  692, 12.  702, 16. 18. 
profecey  /.  Prophexeiung  480,31. 


)18     — 


prunste  f.  Fcucrsbrunst  697,21. 
pucklat,    puklat,    puklet   adj. 

bucklig  572,42.   596,3.   602,36. 

604,12.  605,17.21. 
puchel  97?.  Anhbhe,  Hiigd  449,31 ; 

Schm.  1,  218. 
piickl  m.  Picket,  SpUxhacke  691,11. 
pullen  n.  Oebriill,  Geheul  616,13; 

Schm.  1,  233. 
butrer  s.  wfltrer. 
pulschaft/.  Buhlsckaft,  Liebschafl 

612,5. 
punt   tit.   Punkt  566,29.    567,15; 

Schm.  1,  395. 
busaune  /.  Posaune  544,3. 
puten  s.  bieten. 
darlegen  tr.  ausgebm  604,22. 
darscnlaichen    tr.   Heimlich  xu- 

stecken  613,  3;  Schm.  2,  497. 
dartreten  antreten  639,31. 
dcugenlich  s.  taugentlich. 
delf in ,  delphin,  telfin  m.Dau- 

phin  537, 35.  586, 29. 30.  587, 20. 

35.   598,24. 
derrsucht  f.  Schtcindsucht ,  Aus- 

xehrung  593,9;  Schm.  1,534. 
d ester  adv.  desto   528,22.  561,34. 
deublich     adv.    diebischer    Wcise 

640,30;  Schm.  1,480. 
deugenlich,   taugentlich,    adj. 

tauglich  502,28.  504,29. 
dick  adv.  oft 515,36. 516,30. 532, 12. 
dieblichen  adv. auf IMcbsart, heim - 

licher  Weise  531,  26. 
dinsperkait  /.  Dienstbarkeit  471, 

38.40. 
d i sh al  b  adv.  diesseits  565,8.  660t 20. 
doren  tit.  Dorn  666,34. 
dor  ft  8.  durfen. 
dnugen,   tringen   tr.  cerdranyen 

604, 12.  xwingen  655, 27. 
drumete,    trumete   f.    Trompetc 

544,3.  620,37. 
drumeter  m.    Trom peter   620,32. 

674,10. 
durfen  tr.  bediirfen  678,39. 
durchglucndig    adj.   durch    und 

durch  gluhend  531, 25. 
Murft  /.  Bedurfnis  563,27. 
duratiglich    adv.    supetbe,    hoch- 

miUig  504, 2;  vgl.  Schm.   1,  625. 
e  g  e  m  e  1 1  adj.  vorher  genannl  460, 30. 

465,3. 
eh  aft  adj.  wahrhaft,    ccht    566,8; 

Schm.  1,  6. 
ein  geben  tr.  in  Bestix  geben  599,2. 
ei n  sp rechen  n.  Eingebung  452, 31. 

481,12.  492,11.  507,40. 


ei  sen  h  u  tm.  EiscnhiUyeisernerHdm 

524. 10. 

elendn.  Verbannung  467,8.469,15. 

478.3.  483,36.  493,19.  513,2. 
529,23.25.  658,15. 

end,enden.Greme451,20.  45&,9. 
464,31.  Ort,  Qegend,  PlaU  469,14. 
36.493,6.  511,10.  516,6.  524*10. 
576,30.  591,10.   600,9.  612,  K. 

622.4.  639,32.  642,39.  647,23. 
697,25.  ander  end  andertceitig 
592,19. 

enger  pi.   von   anger    m.    Anger, 

Wiese  641, 16.  700,21.  701,30.41. 
enhalb,    enthalb    adv.    jenseits 

455, 4.  527, 11. 
entgeltnus  /.  Entgelt  558,22. 
enthalten  reft. sich aufhalten 450, 6. 
entrauen  vermuten,  erwarten  571, 

30:  Schm.  1,636. 
entrichten   tr.  entsctiadtgen,  aw>- 

gleichshalber  ausstattcn   535,27; 

Schm.  2,37. 
entwachen(entbachen)er*rac/*cn 

487,3. 
entweren/r.  enlfremden,  abtiehmen 

686,49.  687,1.2. 
enzbuschen     adv.     daxicischen 

617, 19. 
e raise h  en  tr.  erheischen,  erfordern 

501, 12. 
erbekung  s.  envekung. 
erber  adj.  ehrenvoU  489,13. 
e  r  b  e  r  g  adj.  ehrbar,  ehrwurdig  458 £0. 

473, 6. 522,8.  532,9. 533,20. 556, 7. 

566,36.38. 573,41. 577,20. 592, 10. 

607,3.  609,3.  623,20.  689.17. 
erbergkait,  erberkayt  /.   Ehte 

501.11.  592,30. 
erberlich,  erwerlich  adv. ehren- 
voU,ehrsam  459 ;  8.  523, 6.  544,37. 
577,10.  644,26.  645,2. 

e  rp  i  d  e  m  m.  Erdbeben  489£3. 666,36. 
erbl  m.  Aermel  607,13.  613,4.5. 
erplenten  tr.  blenden  472,20.  482, 

11.  483,21. 
erpuczen  red.  sich putxen  594,  28. 

639,6. 
erpflten  tr.  darbieien  634,25. 
erfodern,  erfordern  tr.  fordern, 

tcahlen  476,38.  479,8.  abverlangm 

653,33. 
erganklich  adj.  vergdnglich  463, 4. 
er geben  reft,  sich  dem  Klosterlcben 

widmen  491,1. 
e  r  h  6  r  e  n  tr.  horen,  vernehmen  679, 16. 
erholen     part,    von    erhellen    er- 

schaUen  608,30;    Schm.  1,1080. 
erichtag,  eritag  8.  ertag. 


—     919     — 


erkalten  sick  erkdlten  704,12. 
erknnnt  adj.  bekannt  507%14. 
erkennen  tr.  kennen  479,34. 
erklagen  reft,  sich  beklagen  504,11. 
erkluben   refl.    etch   spalten,  xer- 

springen  489, 14 ;  vgl.  Schm.  1, 1323. 
erkrumpen  krumm  tcerden  607.21. 

608,14. 
erledigen   tr.    ledig,  frei  maehen, 

aus   der    Qefangensehaft  befreien 

598,24.  604,34.  610,32.  618,3.6. 

675,31.  676,19.  703,13. 
e  r  1  e  y  d  e  n  tr.  dtdden}gestatten  601,16. 
erlich    adj.    ehrenvoll ,   ehrwiirdig 

458,23.  462,42. 
e  r  1 6  8  e  n  tr.  auslosen,  ablosen  508, 37. 

635,30. 
erml  m.  Aermel  626,22.24. 
e r m  o  n  e n    tr.    ermahnen    478,  25. 

533,29.  542,26.  572,15.  663,24. 

699,9.  701,31. 
ermonung  f.  Ermahnung  61 7, 15. 
erschroken  adj*chrecklich,schreck- 

fiaft  455, 14. 
erschwarzen    schuarx    tcerden 

608,20. 
e  r  s  i  g  e  n    versiegen ,    verlrocknen 

4<J5, 10. 
ersteken  tr.  ersticken  483,4. 
erstSren,  erstoren  tr.  xerstoren 

455.27.  469,34.    470,3.  479,33. 
485,16.  488,1.8.  490,14.  498,30. 

509.42.  519,13.  581,24.  599,46. 
600, 1. 2.  9. 

erstdrung  /.  Zerstorung  447,20. 
ertag,  eritag,  erichtag  m.  Erch- 

tag,    Dienstag    545,32.    567,35. 

578, 6. 8.  594, 13.  605, 42.  609, 21. 

615,26.    624,25.    643,1.    650,4. 

660,26.  666,10.   678,19.  689,36. 

696, 15.  703,  16. 
ertgeschloss  verschrieben  fur  ort 

und  geschloss?     Oder  sind  Erd- 

befestigungen  gemeint  ?  637,  7. 
erwainen  tceinen  592,37. 
erwekung  'erbekung)  Veranlas- 

sung,  Antrieb  537,36. 
erw erlich  s.  erberlicb. 
erwinden    an   einem    Ding,    urn 

efwas  :  von  etwas  ablassen  509, 9. 

681,23;  Schm.  2,947. 
erzunden    tr.   entxunden,   erregen 

487,6.  498,24.  557,6. 
etwo,etbo  adv.  einst  (olim)  450, 30. 

452.28.  521,9.    675,8.    xiemtich 

591.43.  592,14.    617,16.   655,5. 
658,28.  662, 9.  683, 32.  698, 18. 

eysgrab  adj.  eisgrau  576,3. 


f  achen,  vac  hen,  fahen,  vahen 

tr.  fangen,  gefangen  nehmen  592,45. 

600,21.  612,22.  614,27.  646,12. 

fassen,  verstehen  539,24. 
fanknus,  fanknus,  fanknuz  f. 

Oefangnis,  Qefangenscliaft  513,  3. 

522,43.  539,38.  544,15.17.  571,9. 

575.8.  600,19.  612,25.  671,33. 
688,15.  698,29. 

va  1 ,  v  al  1  tn.  Rutne,  verfaUener  Bau 

451.9.  452,29. 
valkenpais  /.  Falkenbeix,  Falken- 

jagd  667,17;  Schm.  1,287. 
falkner  tn.  Abrichter  und  Pfleger 

der  fur  die  Jagd  verwendeten  Falken 

601, 13. 
fan,  van  m.  Fahne  453,3.  640,2. 
vast  adv.  sehr  450,20.30.   457,36. 

37.  458,4.  467,2.  468,4.  482,29. 

34.  488,3.  489,29.  516,15.  533,37. 

536,33.   537,7.    556,31.   558,3. 

571,2.4.20.  580,31.  583,10.  589, 

48.  591,32.  592,13.  594,27.  600, 

14.  610,28.  611,33.39.40.  620,20. 

621,8.  625,3.  633,17.  645,25.27. 

648,14.31.34.    657,41.    658,21. 

659,32.  660,22.  667,8.  668,35.36. 

671,12.  673,25.  676,31.32.  682, 

14.  22.    693,  13. 14.  27.    694, 12. 

697,6.  698,36.  703,30. 
vechenwis,    vechnwis    f.   bunte 

Wiese570,27. 657,20;  Schm  1, 701. 
veh,  vehe  f.  Fetndscfia/t  518,29. 

688,10;  Schm.  1,699. 
feichten  f.  Fichte  524,15;  Schm. 

1,688. 
feld  n.  Feldlager  585,39.40.  617, 

8.14.  667,7.9. 
fendrich  m.  Fdhnrich  6&5,10. 
veny  f.  tenia,   inbriinstigea  Qebel 

557,24;  Schm.  1,721. 
verpringen    tr.   vollbringen,    voll- 

enden    458,28.    466,5.    507,41. 

514.10.  523,33.  544,8.  583,44. 
587,43.  601,3.  602,15.  615,25. 
623,25.30.  631,23.  644,12.  675,17. 

verdacht  adj.  part,  (von  verdetiken) 

vorbedacht  563, 7.  gedacht,  denkbar 

688,28. 
verberrung  «.  verwerrung. 
verbilligen  =  verwilligen  500, 34. 
verdrucken    tr.    verheimlichen 

592,40. 
vergeben  Otft  eingeben,    vergiflen 

585,28.  589,33. 
vergift  n.  Gift  590,14. 
verglayten  tr.  mit  Qeleitsbriefen 

versehen  646,31. 
verguugen  Qeniige  leieten  662, 28. 


—     920 


vergunen  begiinstigen  484,  4. 
verb  and  en    sein   vorhanden   sein 

622,22.  623,9.  654,1. 
verhengen  tr.  verhanyen,  bewirken 

677,12. 
verhengnfls/.  Veranlassung601£2. 
verhergen    tr.  verheeren   482,10. 

495, 32. 
ver)ehentr.sagen563,2.10.  607,18. 
verkeren  tr.  umstimmen  589,8. 
verkurzen/r.  verkiirxen,  schddigen 

658, 10. 
verleczerung/.  Verletxung 663,12. 
verliesenfr.  verlieren  499. 7. 501, 13. 

536,34.  596,28. 
ver\obentr.gelobeti509,19. 576,17. 

677, 10. 
vermficht   n.    Vermachtnis,    Ver- 

schreibung    686,  27.  33;     Schm. 

1,1558. 
vermaren   tr.   durch  Ausplaudem 

verraten  612,8. 
vermailigen  tr.  beflecken  575,21. 
vermert  adj.  hervorragend  511, 11. 

529,1.  558,27. 
vermonung  f.  Frmahnung  536,3. 
vcr  morgengaben  tr.  als  Morgen- 

gabe  xuiceisen  606,2. 
vern  ichten  tr.  xu  nichte  machen, 

fiir  nicktig  erklaren  505, 21. 5  75,15. 
ferr,  verr  adv.  u.  adj.  fern,  iceithin 

451, 20.  464, 25.  476, 24.  485,  37. 

498,1.   500,32.    508,17.    523,1. 

531,31.  542,40.   655,19.  681,7. 

695, 18.  ferrer  comp.  adv.  u.  adj. 

weiter    640,19.    651,10.    657,19. 

663, 12.    conj.  insoferne  68  7, 35. 
verrechteufr.  jemand  vor  Qericht 

bringen  504,24;  Schm.  2,34. 
verr  ichten  tr.  aussohnen   473,7. 

496,12.  520,19.  543,10.  595,15. 

606,15.  616,11.  620,17.633,10. 

34.     638,37.    642,26.     702,37. 

705. 20. 

v  e  r  s  a  g  e  n    tr.  verleumden  485, 30. 

492. 21.  568,  6.  verbieten  611,  36. 
verbannen  640, 28. 

versaninenlr.  versammeln 692, 34. 
verschaidentfr.  bestimmen  636, 22. 
verscheinen     vergehen    636,  26. 

684,16;  Schm.  2,423. 
verschinung  f.   Verlauf  687,49. 
verschmachen  einem  geringfiigig 

diinken    635,2.    tibel    au/nehmen 

577,18.  611,32;  Schm.  2,547. 
verschniachen    tr.    verschmUhen, 

meiden  647,3. 
verse  hmach  lich  adj.  rerachtens- 

wert  532,29. 


verschraiben  tr.  schriftlich  mit- 

teilen  516, 30. 
versehen  tr.  fiir  jemand  vorsehen 

485,29.  reft,  meinen  598, 11.  sehen, 

erkennm  657,10.  658,2. 
verspeheu    tr.    auskundscltaflen 

540, 19;  Schm.  2,  661. 
v ersprech en  tr.  widerrufen  564, 5. 
verstandnOs    n.   Bund,   Bundnis 

674,6. 
verstrekentfr.  vollstrecken  624,  11. 
verwarten  warten  655/20. 
verwerren  tr.  vertcirren,  uneinig 

maclien  589,2. 
verwerrung(verberrung)/*.  Ver- 

wirrung,  Uneinigkeit  588,5. 
verzeichen,  verzeihen  refl.  ver- 

xichten  593,2.  686,22. 
verziehen  refl.sich  (xeitlich)  hinaus- 

xiehen  511, 8.   tr.  hinausschieben 

599,34. 
verzucken     tr.    rauben    494,  18; 

Schm.  2,1083. 
fiscal,  viscal  m.  Fiskal  681,23. 

689,26. 
viztum,  viztumbm.  vie edo minus, 

Vixdum,  Stellvertreter  des  Landes- 

/iirsten  in  der  Provinxverwaltung 

534,2.  556,10.  565,11.18.  567,23. 

571,19.23.29.  586,40.    604,8; 

Schm.  1,852. 
fluchtigen  tr.  indie  Flucht  jagen 

591,  46. 
vodrung  f.   Aufj order urig    500,9. 
vorgang    m.    Fiilirung ,     Leitumj 

655, 9. 
f  raven  lich     adv.    in   frecelhafter 

Weise  460, 26. 
fraidig  adj.  kiihn,  tapfer  571,5. 
fraisatn,  fraysani  adj.  (lot.  ferox) 

fiirchterlich,    schrecklich    44  7  ,  6. 

587,6;  Schm.  1,827. 
fray 8    /'.    Gefalir    565,1;    Schm. 

1,  826. 
freitbof  m.  Friedhof  568,35. 
freituni,    freytum     n.    Freilieit 

563, 14. 31. 
freiumb,   freyung  f.    Befreiuug 

565,24.  Asytrecht  626,35.  Asyi- 

platx  700,31;  Schm.  1,817. 
freyen   tr.   von  einer   Verbindliclt- 

keit,   die  als    Oesetx   fiir   Andere 

gilt,  befreien  519, 1 7;  Schm.  1, 814. 
freyhart    tn.     Vagabund    523,2; 

Schm.  1, 815. 
frucht  f.  Einkommen  677,10. 25. 
frutigkayt  f.  elegantia  529,26. 
f iie trey    f.  Futterwesm,  FiUterung 

639, 18. 


021     — 


iugenrefl.8ichbegeben461,16. 474,5. 
fur  an  adv.  fortan,  darnach  456,5. 
f  fi  r  p  a  s  adv.  fortan,  kunftig  563 ,  32. 
furpdntig    adj.   vorxugltch ,    aus- 

gexeichnet  515,34;  Schm.  1,250. 
furhalten    tr.    vorlegen,    berichien 

448, 12. 16. 
furkomenfr.  xuvorkommen  504, 12. 
fflrnemen  n.  Vorsatx  574,35. 
fflrwart/1  Verxug,  AufenthaU  686, 

18;  vgl.  Schm.  2,1007. 
ffirwarten    tr.    erwarten ,     einem 

auflauern  614,13. 
furzoge  m.  Verxug  564,12. 
furt  m.  die  Furt  617,19. 
futral  n.  Futteral  597,1;    Schm. 

1,  778. 
gach,  gach,  gah,    gah  adj.  jdh 

499,6.    514,14.   515,31.   516,19. 

20.29.    519,6.    521,19.    558,1. 

570,31.  592,37. 
gachzornig  adj.  jahxornig  556,  7. 
gaid  n.  Jagd  463,3;  Schm.  1, 1201. 
gailmontag,     gaylmontag   m. 

Montag  nach  Estomihi,  Fasnachts- 

mantag  482,  2.    679,  17;    Schm. 

1,  890. 
gardian  m.  Quardian  607,34. 
gast  m.  Ausldnder  614,  21.  667,6. 
gbant  =  gwant  f.  Oetcand  587,  7. 
geben  refl.  sich  begeben  492, 13. 
geber  s.  gewer. 
geberen,    gebern    tr.   gewahren 

515,39.  516,15. 
gebet,  gebett  f. pi. Bitten  566,36. 

599,29.  684,11.  685,5. 
gebissen  =  gewisaen  n.  Oewissen 

539, 14. 18. 
gebreaten  fehlen  488,38.  527,8; 

vgl.  Schm.  1,367. 
gedacht  nemen  tr.  xum Bedenken 

nehmen  650,3. 
geding  n.  Verabredung  564,5.  597, 

24;  Schm.  1,518. 
gefallen  xufallen  473,36. 
gefertigen,  gevertigen  tr.  ab- 

fertigen,  entlassen  592,  12. 16. 
gefeurt  adj.  feurig  471,26. 
gefill  n.  Oefild  696,32. 
gefrundt,  gefrund,  gefrundt 

adj.  befreundet,  verwandt  590,37. 

595,35.  650,29. 
gegenwOrtigkait     (gegenbiir- 

tigkait,  gegenburtigkait)  /. 

Oegenwart  498,22.  510, 10.  511,4. 

14. 520,12. 544,31. 556  £  8. 568,27. 

577, 25.  588, 29.  593,  4.   621, 19. 

642,24.  668,11.  672,21.  678,16. 

704,29. 


gehag   n.    Bain,    Wold   5dl,24; 

Schm.  1,1067. 
g eh  ass  adj.  gehassig  635,9. 
gehelfen  helfen  592,18. 
gehillz  n.  Oriff  am Schwert  478,29. 

30.31;  Schm.  1,1103. 
g  e  i  t  i  g  adj.geixig,  habsiichtig  449,15  : 

Schm.  1,958. 
geitigkayt  f.Oeix,  Habgier  580,9; 

Schm.  1, 958. 
geleiden  tr.  erlauben  588,  4. 
gelimpf,    glimpf    m.   Fug,    Be- 

fugnis  579,13.  604,29.  620,20; 

Schm.  1,1475. 
gel ub  n.  Oetiibde  564,16.  573,13. 

653,17.  683,22. 
gem  a  I  n.  Oemalde  509,18. 
gemerk,gemerkt».<7r«Mtf  461.18. 

471,3. 
genhalb  adv.  jenseits  565,8. 
geordent,  geornd  adj.  part.  ge~ 

ordnet,ordentlich,  ordnungsliebend 

669.14.  676,23. 

geraisig   adj.  beritten  539,29.35. 

541.15.  557,10.  610,38.  684,30. 
639,4.  642,13.16.  648,16.  656,10. 
659,  21.  23.  682,  9.  696.  5.  11. 
702,25;  Schm.  2,139. 

geretten  tr.  retten  617,3. 

g  e 8  ch  a  f  f  e  n  tr.  schaffen,  erreichen, 

ausrichten  675,36. 
geschloss,    gealoss,    gschloss 

n.  Schhse  4  74, 8.  4  76, 25.  49  7, 34. 

498,6.30.39.    500,32.    505,5. 

506,19.  509,39.  42.  43. 44.  510,2. 

516,  38.  518,27.  519,  14.  522,41. 

523, 11. 18. 19.  526,8.  530, 1.  37. 

531,42.   533,7.  534,1.    536,10. 

539,  6. 25.  544, 13.  556, 15. 18. 36. 

559,11.    560,4.    568,11.   570,7. 

5  71,  21. 27. 28.  29.  35.  572, 3.  22. 

583, 14. 1 7. 19. 20.  584, 23.  2  7. 31. 

35.  586,  3. 5. 8.  587,26.  31.  568, 

3.43.    591,39.41.    592,49.   5939 

30.  594,12.  24.  599,  2. 46.  600,1. 

3.5.   601,3.   602,6.12.   603,22. 

37.  604,  6. 12.  605, 14. 27. 30. 32. 

34.36.37.606,2.  610,20.  611,9. 

616,  34.  618,  7.  620, 18.   623, 15. 

624,14.  634,17.  637,7.25.  639, 

16.21.22.  643,28.  646,24.  648,23. 

658,1.  661,3.  666,35.  667,12. 13. 

674,38.41.  675,3.21.  678,9.11. 

680,2.4.   681,38.39.  682,5.15. 

19. 22. 27.  29.  684, 1.  685, 40.45. 

686,15.48.  693,2.9.29.  699,14. 

700. 16.  702, 41.  705, 5.  7. 18. 
geachrif  t  /.  SchHft,  heilige Schrift 

484,29.  532,28. 


—    922    — 


geswi  stergeit  n.  couterini,   Qe- 

schwuter  587,36;  Schm.  2,  651. 
gesippt,    gesipt    adj.    vertvandt 

587,18.  648,8. 
gesponsn.  Braut 458, 25.  m. Brau- 

tigam  459,8. 
gee  tad  n.  Ufer  642,4  ;  Schm.  2,  732. 
getrauenttiil  gen.  ertcarten  583, 12. 
ge&ben  tr.  ausuben  502,20. 
gewarcht  part,  von  wirchen    tr. 

uirken  543, 17;  Schm.  2,  987. 
ge  wen  ten  tr.  abtvenden,  verhindern 

617,2. 
gewer    (geber)     rechtsfb'rmig   ge- 

8%cherterBe8itxeinerSache500,29. 

505,10.  676,38;  Schm.  2,971. 
g ey  n  f  1 1  adj.  einelnfel  tragend  705,2. 
gezbi spilt  8.  zwispilen. 
gezeuknfis    f.    Zeugnts    449,30. 

451, 8. 
gezigen  8.  zeihen. 
glavie,   glafe,   glefe  f.,Lanxe, 

Lanxmreiter  531,17.  534,27.  570, 
.  10.15.23.  621,9;  Schm.  1,971. 
gleger   =  geleger  n.  Belagerung, 

Lager  585,20. 
glimpf  8.  gelimpf. 
glori,  glory  f.  Olorie,  Olanx  575. 

20.21. 
gocze/1  Oottesdienst,  religio  564,  7; 

Schm.  1,959. 
gocz  gab  f.Stiftung,Pfrunde479,12. 
goczleichnam   m.  Fronleichnam 

603,15. 
grab  adj.  grau  626,21. 
grabnils,     grebniis,    grebnus 

n.  BegrUbnis  =  Leichenbegangnis, 

BegrUbniestatte  511, 27.  517,8. 10. 
.   556,6.  567,13.  600,38.  606,17. 

639,35.  645,11.22.  689,41.  702, 

21.  704,38. 
grim  adj.  grimmig  454, 32.  581, 32. 
gschloss  8.  geschloes. 
gulden   n.  pi.  goldene  Kleinodien 

597,21. 
giilt,  gult  /.  Rente,  Einkommen 
.   488,15.  577,3.  597,35.   620,6. 

662,28.  677,22.  685,18.21.  686, 
.   50.  692,16;  Schm.  1.909. 
giinar,gfiner,gunnerm.  Oonner 
.  498,27.  504,16.513,37.  518,31. 

573, 35.  602, 22.  675, 16. 19. 
gfitiglich  adv.  gut,   tvohl  620,10. 

gutat  /.  beneficium  502,3. 
a  f  1 1  n.  Haftlein,  Kleiderhafle  626, 
29. 33;  Schm.  1, 1064. 
hafen  m.  Qliickshafen  644,29. 
h  a  i  s  a  e  n  n.  Antrieb,  Oeheiss  4  78, 19 . 
haller  m.  Heller  627,5. 


halt  f.  HinterhaU  693,39. 
h&ntbercher  m.Handwerker  692,9. 
hantberchsleut  m.  plur.  Hand- 

werksleute  699,6. 
hantberchzunft   f.    llandtcerks- 

xunfl  679,24. 
h&ntieBtyh.SLntveBtf.eigenhandig 

unterschriebene    Urkunde    563,5. 

564,21.29.31. 
hangen  xufallen  597,31. 
harnasch    m.    Harnisch    485,9. 

497,37.  519,3.  524,13.16.  545,5. 

691, 2  7. 31.  693, 24.  701,  9. 22. 
haubtherrm.  patronus  praecipuus 

460. 23. 

hausen  m.  der  Hausen,  einFisch 

633,7;  Schm.  1,1179. 
hauswirt(hau8birt)m.  Ehemann, 

GemaJtl  509,3.    512,18.    515,4. 

536,2.  537,33. 
heftung   /.    Beschlagnahme ,    Qe- 

wahrsam  688,  20. 
heiltum,  hey  Hum   n.    Heiligen- 

Reliquien    464,  6.  7. 21.    486,  41. 

511.24.  533,12.  540,14.  620,  35. 
665,27.  666,2.33.38.  679,23. 
680,21.  690,2.10.  692,1.4. 

helflich  adj.  behUflieh  651,30. 
hen  gen    n.  permissio,    Erlaubnis 

502,19. 
her  en  tr.  verJieeren  516,9. 
herhaim  adv.  daheim  482,27. 
herlayter    m.    Heerleiter,    Heer- 

fiihrer  516,  8. 
herrenvasnacht/.  Sonntag  Esto- 

mihi  545,  4. 
herschung  /.  Herrschaft  447,21. 

583,3. 
hert  adj.  hart  521,22.  524,  3.  530, 

26.    536,34.    561,31.     570,28. 

598,10.  670,10.  679,11.681,10. 
hertigkait  f.  Hartnackigkeit  525, 

20.  666,26. 
hilflich     adj.    behilflich    647,21. 

650,17. 
hinach  adv.  apater  518,9. 
hinder  praep.  iiber  647,30. 
hindergankm.  Kompromiss  520, 

21;  Schm.  1, 922. 
hinz,    hunz,    hflnz   adv.   gegen 

564,  7;  Schm.  1,1117;  bis  459,8. 

461, 18.  470, 1.  471, 6.  7. 13.  473, 

13. 478,16. 483, 6. 488,31. 495,24. 

525.25.  526,2.24.531,44.593,19. 
599,36.  606,32.  607,14.  608,38. 
613,5.  618,8.  621,14.  636,23. 
651,  7. 16.  653, 13.  654, 20. 26. 
659,7.  667,14.15.  689,7.  693,20. 
696,30.  698, 1.18;  Schm.  1,1139. 


923     — 


hirs,    hires,    hyrss    m.    Hirsch 

595,5.6.8.  644,33. 
h'ochfart   f.    Iloffakrt,    Hochmut 

'  595,  32.  596 \  23. 
hochfertig,     hochvertig     adj. 

super  bus,  hochfahrend,  stolx  495,4. 

496,31.  497,12.  498,18.  499,20. 

500,8.  503,3.  595,24. 
h  of  m.  Beichsversammlung  520, 11. 

Turnierhof,  Turnier  518, 2. 
hofer  m.  Bucket,  Hbcker  605,20; 

Schm.  1,1063. 
hofierenn. gaudium,  Freudenfeier 

451,  27: 
hoflaybl   n.  Laib  Brot,  bei  Hof 

gebacken  627,18. 
holthaben    tr.  liebhaben  705,25. 
holz  n.  Oeholx,  Wold  524,14. 
horn  ting  m.  Februar  700,20. 
hubscherin   f.  Oeliebte,  Buhlerin 

612,6;  Schm.  1,1040. 
hfl  f  f.  Eufte  487,29;  Schm.  1, 1063. 
hut!  n.  (irrtUmliche  Uebersetxung 

des  laieinischen  pallium)  Hiitlein, 

Infel  636,1. 
hfinz,  hunz  s.  hinz. 
icht,   ichte  pron.  eticas  563,44. 

564,14.  565,27.  699,24. 
idl  ich,iglich,yglich  a^/.y^/tcA 

504,  24.  665,  39.  40. 
infel,  ynfl  f.lnfel  610,34.  679,21. 
iriz  en  tr.  mit  lhr  anreden  516,2; 

Schm.  1, 130. 
jach  adv.jUh  b89,9. 
yenhalb   praep.  jenseits   660,20. 
junlingsweis   adv.   ale   Jiingling 

560. 12. 

j  u  n  g  t  f.  Jugend  562, 21. 

caiffe  (bei Kluckhohn,  Luduig  der 

Reiche,   S.  359  coyfe)   f.  Haar- 

schmuck?  597,4. 
kainerslacht    =    kainer    slacht 

f.  keiner   Art  564,5.15;    Schm. 

2,  499. 
kandl  f.  Kannkin,   Kanne  480,4. 

597,14.  609,6. 
kaeten,  kastn  m.  Speicher  512,4. 

641,37.  659,21;  Schm.  1,1305. 
kastnerm.  Rentamtmann  700, 25. 
kekkbrunu    m.    Quelle    469,27; 

Schm.  1,  1222. 
kertag    m.    Tag     der    Bekehrxmg 

(St.  Pauli)  682,23. 
keu  f.  Kiefer  692,  8;  Schm.  1,1213. 
keusch  /.  Keuschheit  485,22.28; 

daneben  keuschhait  485,25. 
kirchfart   f.    WaUfahrt    616,12. 

620.13.  641,22.  642,8. 


clainat,     klainat,     klaynat, 
klainet  n.  Kleinod  496,29.40. 

499.39.  543,25.  571,8.10.11. 
592,10.24.  596,37.39.  597,21. 
25.29.36.  598,1.4.8.  624,28. 
644,21.24.28.  704,22. 

klause  /.  Klausel  566,29. 
klenkl  m.  Klopfel,  Schwengel  in 

der  Olocke  539,30;  Schm.  1, 1334. 
closteur    f.    Klauensteuer,     Vieh- 

steuer  563, 12.27;  Schm.  1,  1319. 
kneyssel,     kneyssl     fit.     ein 

sehmucker  kleiner  Mann  332, 1. 

594,29. 
kol  n.  Kohle  608,20;  Schm.  1,1236. 
com p let  f.   die  leixie  der  kirch- 

lichen  horae  540,2. 
comi88ari  m.  Kommiesdr  605, 10. 

644,1.  672,22.  689,12. 
conformiren   tr.   neben    und   = 

confirmiren  567,14. 
konschaft  f.    Eheetand  512,21; 

Schm.  1,1257. 
consili   n.  Konxil,  IVersammlung 

507, 25  fsonst  concili,  concily). 
kopf  m.  Kelch,  Becher  458,  35. 37. 

480,  4.  597,13;  Schm.  1, 1274. 
cor  pi   n.    Ktirper    659,9;    Schm. 

1, 1295. 
korfiirst    m.    Kurfurst    484,27. 

517, 20.  518,  7.  521, 1.  6.  532, 4. 

12.  535,  26.  544, 24.  545,  2.  sonet 

kurfurst. 
cornkasten      m.     Kornspeicher 

657,  23. 
korrecht    n.    kanonisches    Recht 

503,21. 
kosperlich   adj.   kostbar  704,22. 
cosperlichait,     kosperlichait 

/.  Kostbarkeit,  Oeprange  526,  23. 

543, 14.  544,  7. 
kostlich    adj.    kostenvoll ,    teuer 

575. 40. 

costung,  kostung,   kostum  f. 

Kosten   526, 24.  531, 24.  536, 13. 

598,32.  623,26.  627,3.  631,20. 

638,27. 
kre  /.  Krahe  676,13. 
krebsen  f.  Brustpanxer   693,26; 

Schm.  1, 1359. 
credenz  f.  Beglaubigungsschreiben 

650,5.    Tuch  xum    Ueberreichen 

sakraler  Qegenstdnde  680,27. 
kre  id  en     f.    creta,     Feldgeschrei 

619,11;  Schm.  1,1363. 
kreizerherr  m.  Kreuxritter  613, 15. 
krezen/1  Tragkorb  605,21;  Schm. 

1,1388. 


—     924 


cristmonet   m.  Christmonai,  De- 

xember  661,37. 
krurap adj. krumm,  hinkend 487 \ 30. 
kuchl  /.  Kuchel,  Kiiche  640,24. 
kuss  n.  Kissen  680,16. 
kuglen  n.  Kegelspiel  644,28;  Schm. 

1,1232. 
kuttet  adj.  kuttenformig  613,5. 
ladl   n.  dem.   von  laden?,   kleines 

Brettchm?  597,5. 
l&gelein  n.  Fasschen  581,33;  Schm. 

1,1453. 
larma,  larman,  larnium  schla- 

gen    Allarm    schlagen    654,  35. 

658,36.  659,  17;  Schm.  1,1502. 
laid  i  gadj.  beleidigt,gekrankt  668, 36. 
laidigen,  laydigen  tr.  beleidigen 

537,9.  567,21. 
laidigung  /.  Beleidigung  504,26. 

542,3. 
Ian  gen  tr.  nach  jemand  verlangen 

462,31;  vgl.  Schm.  1, 1490.  langen 

lassen  tr.  gelangen  lassen  653,28. 

654,8. 
lank  adj.  long  597,1. 
lataney  /.  Litanei  643,33. 
langen  tr.  leugnen  469,  7.  652,28. 
lebler  m.  plur.  Lowler,  Mitglieder 

des  Ritterbundes  torn  Lowen  681, 7. 

32.  683,34.  705,13. 
leczen  tr.  verletxen  558,2. 
legen  tr.  einUgen,  einsetxen   644, 

21.23. 
legem  reft,    sick   lagern  527,10. 

531,38.  657,21. 
leichtiich  adv.  leicht  450,28. 
leit  3.  pers.  sing,  liegt  464,10. 
lend  f.  Lande  611,41. 
leo  m.  Lowe  626,23.  688,1.  4. 
lernung  f.  Stadium  674,21. 
leu s,  leys    /.  pi.   Lause  475,22. 

471,3.  573,15. 
ley  bios    adj.   tot    659,29;    Schm. 

1, 1413. 
liligen  f.  IAlie  543,20. 
lobsank  m.  Lobgesang  620,36. 
1  u  c  e  r  n  /.  luccma,  Ijampe  491, 32. 34. 
lueperkait  f.  Lustbarkeit  463,3. 
inandlich,  mandlich  adj.  mann- 

lich,  kraftig,    {est  452,13.  454,2. 

456,18.  464,23.  478,7.   462,37. 

483,16.  504,36.  506,20.32.  530, 

17.  533, 19. 543, 4.  570, 31.  600, 16. 

605, 2.  611, 11.  619, 2.  648, 6.  650, 

29.30.    670,30.   675,2.    692,28. 

693, 12.  700, 22.  701,  32.  703, 25. 
m&rblstainen    adj.  aus  Marmor- 

steinen  gefertigt  492,17. 


magnifizenz,  mangnifi  zenz  f. 

Pracht  533, 36.  559, 4. 
maid  f.  Jungfrau  519,21. 
manschlacbt  f.  homicidium  489, 

37.  588, 14.  596, 33.  659,1 ;  Schm. 

1,1603. 
marc  m.  Markt,  Marktplaix  539,29. 
materi,  niatery  f.  Materie,  Thema 

663,3.   665,22.  671,8. 
maulstraych  m.  Maulschelle  537, 

7.10;  Schm.  1,1586. 
merklichen  adv.  bemerkenswerter 

Weise  529,35. 
michel,  michl   adj.  gross  585,  6. 

600,8.    663,15.    692,34;    Schm. 

1,1561. 
minder  bruder  m.  pi.  Minoriten, 

Franxiskaner    51C,24.     562,31. 

574,19. 
mithelung/.  Vermittelung  617,38. 
mitich,  mittichm.  Mittwoch  557, 

1,3.  567,2.  573,38.  623,26.  635, 

17.  640,13.  643,34.  644,33.  652 J. 

654,28.  661,26.  689,17.  699,10. 
mitterlich  adv.  in  mittleren  Ver- 

hdUnissen  492,  21. 
mittnacht  f.  Mittemacht  657,9. 
mSrderey  /.  Mordtaten  576,29. 
monet  n.  Monat  533,41. 
mullner  m.  Mullet  691,11. 
muem,  mume   f.   Muhme,    Tante 

509,2.  515,30.  516,27. 
nachpaur  m.  Nachbar  561,36. 
nachet,  nachnet  adv.  nahe  459,  9. 

509,27.  618,27.  679,2b. 
nachdauchen  nachrUcken  640,21 ; 

Schm.  1,  494. 
nachhengen  anhtingen  507, 1L 
nack  m.  Nacken  608,16. 
nichtung,  mit  mitnichien  651,  5. 
niden  adv.  unten  453,4. 
nidergang  m.   Westen  451,2. 
niderlegen     tr.    jemandem    eine 

Niederlage     betbringen      460,  4. 

495, 14. 
niderlegung   f.    Niederlage,   Be- 

siegufig  449%27.  454,8.   533,27. 

541,26.  620,7. 
niemt  adv.  niemals  616,12. 
n  i  n  d  e  r  t  adv.  nirgend  tcohin  691, 23. 
no  her  adv.  weg  608,  6. 
nonzeit   f.    hora  nona  diei,  drei 

Uhr  nachmittags  532,41;    Schm. 

1,1748. 
notorft  f.  Notdurft  512,35. 
oberkait,    obrikait   f.  Obrigkcit 

651,  11.13. 
obidienz  f.  Obodiem  536,16. 


—     925 


obrest,  obrist   m.  Dreikonigstag 

520. 19.  634,  6.  641, 21.  672, 12. 
678,19;  Schm.  1,17.       * 

observanzer  m.  Franziskaner  der 
Observantenkongregation  536,  4. 
642,33. 

OBte  m.  pi.  Aeste  524,25. 

or  f.  Ukr  654,30.  659,12.  660,32. 

661. 20. 

orient  m.    Osten  451,2.  452,23. 

455. 15. 

ornament  n.  Ornat  476,14. 

o  r  n  u  n  g  f.  Ordnung,  Wirkeh556, 3  7. 

654,34.  655,1.8.  659,13. 
quart  n.   Vicrtel  597,14. 
quartan    f.    Kartaune,     Oesehiitz 

696,30;  Sckm.  1,1296. 
quatember,  quotember  f.  Qua- 

tember  594,4.    600,24.  606,30. 

635,17.  666,7. 
THfenm.Latte608,34;  Sckm.2,63. 
rais,  rays  f.   Heerfahrt,   Feldxug 

483,25  494,12.  496,30.  511,11. 

533.16.  611,13.    613,10.    616,8. 
622,38.  641,1. 

rais  en  %u  Felde  Ziehen  530,24. 
raisig  adj.  berittm  €56,6.  662,2. 

678,34.  696,29. 
raitung  f.  Rechnung,  Abrechnung 

612,19. 
reckon  tr.  ausstrecken,  hinhalten 

613,  7. 
re  yer enz  f.  Ekrengeschenk  623, 20. 
r  e  g  em  en  t ,  r egi m  e  n  t  n. Regiment, 

Regierung  560,34.  561, 2.  562, 15, 

612, 19.  614, 18. 24.  615, 9.  621, 2. 

631, 26.  651, 13.  653, 30.  673, 15. 

29.  33.  674,14.  702,38. 
reichen,    rich  en   tr.    beschenken, 

retch  maehen  476, 14.  488, 3. 
reichern  tr.  beschenken,  bereichern 

476,17. 
respons  f.  Responsorium  620,37. 
lettigungf.Abwehr  563,43;  Schtn. 

2,175. 
rich  imper.  van  recherirache  n4  79,32. 
richt  /.  die  einxeln  aufgetragene 

Speise,  das  Qericht  544, 2;  Schm. 

2,37. 
riemer  m.  Riemenmacher   701,19. 
ropevs  m.  Rubin?  596,43. 
rSsch  adj.  ftisch,  tiichtig  541,24. 

600,16.  698,8;  Schm.  2,156. 
roscn,  suntag  yon  der  roeen  Rosen- 

Sonntag,  iMtare,  Mittfasten-Sonn- 

taa  634,15;  Schm.  2,150. 
ruck,   rugk   m.   Riicken   605,19. 

608,24. 
ruwegrafe  m.  Raugraf  545,24. 


sackman  mieuplundern  560,28. 

639,40;  Schm.  2,221. 
sacramentgeheusn.jSoArafttenfe- 

h&uschen  680, 13. 
said  f.  SeligkeU  564,44. 
sag/.  Aussage,  Wortlaut  665, 35. 36. 
sagmer  f.  Nachricht  591,37. 
sagran m.  Sakristei 680, 18.  691,15; 

Schm.   2,236   {wo   die    Deutung 

xicischen  Chor,  Emporkirche  und 

Sakristei  schwankt). 
B&lz&rzt (u>ohl=&alzeTz;  vgl.unten 

silberarztj    n.    Solxloger   461,33 

(bei  Schm.  2, 273  nock  Freyberg 

1, 14  unrichiig  salzach). 
sam  m.  Saum,  Saumxug   694,24; 

Schm.  2,279. 
sam  conj.   als  ob  521,21.  623,36. 

adv.  xusammen  523, 33.  fast  680, 1. 
sam  at  m.  Sammt  690,15.  692,7. 

704,35. 
samlung,  saum  lung,  samnung 

f.  Versammlung  466,26.  468,24. 

476.26.  479,6.  465,3.  531,16. 
575,1.  587,32.  599,23.  601,5. 
612,10.  632,10.  633,21. 

samnen  tr.  vereinigen  485,27. 
sarch  m.  BekaUer  607,  7. 
sbarlich  s.  swarlich. 
schapel    n.   weiblieher   Kopfputx, 

Erautkranz  596,41;  Schm.  2, 435. 
schachzagl  m.  Schachspiel 463,24. 

515, 37;  Schm.  2,  383. 
schachzaglpret   m.    Schaehbrett 

463,25. 
schadhaft  adj.  verwundet  657,12. 
schaczen   tr.    mit   einer   Auftage 

belasten  604,20.  646,26.  657,30. 
schaf f en  tr.  befehlen  461, 13.  599, 

21.  634, 24.   vollbringen  509, 17. 

vermachen  704,19. 
schaffer  m.  procurator  526,  20 . 
8  c  h  a  i  d  e  n  tr.  entscheiden  489 £.  3. 10. 
scharen  tr.  scharren  608,5. 
schef  n.  Schiff  602,26. 
schefreich  adj.  schiff  retch,  schiff - 

bar  451, 4. 
scheibum  adv.  ring  sum,  rundum 

481.27.  497,38.  498,30. 
schermen  tr.  schirmen  564,29. 
scheyblig  adj.  rund  597, 1 ;  Schm. 

2,358. 
schidung    f.    assumptio    530, 8. 

615,36.  637,30.  704,29  ;  Schm. 

1,374. 
schiff ung  f.  navigalio  461,18. 
schimpf  m   Scherx,  Spiel 518, 24; 

Schm.  2,421  f. 
schlair  m.  Schleier  486,29.30. 


—     926     — 


schmachait    f.  Schmach   598,16. 
schmachlich     adj.    schmahlich 

652,  7. 
schneiben,  8 chney ben  schneien 

641,14.  679,1.  693,14. 
schn  elUglich  adv.  schnell  497, 32. 
schuczen     tr.    schutxen,    werfen, 

schleudem  673,9;   Schm.  1,494. 
schwebl  f/#.  Schwefel  532,8. 
schweher  m.Schwiegervater  525,1 7. 
see  f.  Sage  486,18.21.25. 
8 elb a n d e r  wit ein. Anderen  7 01  £4. 
selhaus  n.  Haus,  von jemand  xum 

Heil  seiner  Seele  fur  armere  un- 

verekelichte  tceibliche  Personen  ge- 

stiflet,  die  fur  des  Abgeschiedenen 

Seele    %u    beten   haiten    676,29; 

Sehtn.  2,256. 
a  e  1 8  w  e  s  t  e  r f.unverehelichteFrauen, 

die  in  Qemeinschaft  in  einem  Seel- 

haus  leben  676,28;  Schm.  2,256. 
senft  adj.  sanjt  586,36. 
setzen  tr.  behaupten  452,6. 
se  wen   m.  pi.  die  Seen,  das  Meer 

558,  38. 
8idl  Ji.    Siegel    597,  38.    622,  22. 

677,2.3. 
siechhaus  n.   Siechenhaus, 

Krankenhaus  538,  3. 
siglich  adv.  siegreich  540,32. 
silberarzt  n.  Silbererx  677,6. 
sinflus  f.  Sintflut  447,20;  Schm. 

2,  316. 
sin  w el  adj.  rund  597,13;   Schm. 

1,291. 
sipp,sypp/'.  Vencandtschaft,  Ver- 

wandtschaftsgrad     614,38.    650, 

29.  31. 
sippsal,    syppsal    f    Verwandt- 

schaft  589,6.  671,35. 
s  Ian  gen     f.    Schlange,     Oeschiitx 

696,30;  Schm.  2,526. 
smalzige    sambstag    m.     Fas- 

nachtssamstag    641,  24.    6  75.  23. 

679,15;  Schm.  2,551. 
soldan  m.  Sultan  510,26. 
spech   f.  die  Spdhe,    das  Spahen, 

Ausforschung    540, 1 7.    700, 1 7 ; 

Schm.  2,  661. 
s pen  =  span,  plur.  von  span  m. 

Streitfrage,    Uneinigkeit   684, 16. 

685,6;  Schm.  2,670. 
s  p  i  c  z  m.  acies,  Schlachtreihe  485, 13. 

496,3. 521,25.  619,1;  Schm.2,693. 
spindl  /.  Spindel,   die  Heine  Ell- 

bogenrbhre   691,18;    Qrimm   10, 

1,2499. 
sprechen  tr.  beanspruchen  687,  5. 
sprecher  m.  vgl.  511,  Anm.  2. 


stat,    stat    adj.    stetig,    bestandig 

448,6.  564,27. 
statiglich  adv.  auf  der  SteUe,  so- 

fort  460,12.  608,31. 
stalmut  f.  Stallmiete  634,27. 
stauden/".  Strauch,  Qebiisch  463, 3; 

Schm.  2,  733. 
stegraif  m.  Steigbiigel  573,5.  aus 

dem   stegrayf  unmittelbar,  ohne 

Vorbereitung  618,24. 
sterb  m.  das  Sterben  647,6. 
steufsun    m.     Stiefsohn    450,1; 

Schm.  2,  737. 
stift  f.  Sti flung,  das  Stift  490,5. 

501, 19.  518,  8.  523,  22.  542, 23. 

677,8.14.  692,2. 
stiren  /.  Stirne  455,10.11. 
s toss    m.    Zwist    501,28;    Schm. 

2,788.  Eisstoss  641,15.  679,2. 
stossen    tr.  legtn    674,2;    Schm. 

2,  789. 
strafen  tr.  tadeln  479,  37.  670,  8. 
strauchen  straucheln  521,28. 
strayfen  umfierstreifen  657,31. 
streipar  adj.  streiibar  531,10. 
subend,    subent    f.     Sonntoend 

521,10.  525,37.  536, 33.  605, 13. 

641,34.40.  644,15.  669,8.  670, 

35.  681,13. 
swarlich  (sb&rlich)  adj.  he/tig, 

schwer,hart  492, 5.  558, 2.  601, 13. 
swecher  m.  Schwiegervater  497,17. 

605,33.  689,40. 
s  w  e  r  n  d  part.  adj.  schworend  5  78, 15. 
sy money  f.  Simonie  580,9. 
sypp,  syppsal  s.  sipp,  sippsal. 
tadigen,    tadigen,    thadigen, 

tad  in  gen  tr.   verhandeln,  iiber- 

einkommen,  durch  Verhandlungen 

bewegen   540,9.  580,27.  586,2. 

602,  7.  617,27.  640,17.  655,15; 

Schm.  1,585. 
tadigung  f.  Verhandlung  698,18. 
tading,  tayding  n.  Verhandlung 

506, 21.  530,  32.  564, 29.  583,23. 

584,3.  604, 31.  616, 29.  653,1.  27. 

670,25.  675,22;   Schm.   1,585. 
tfi  gen  tr.  verhandeln  694, 19;  Schm. 

1,593. 
taferen  f.  Tafernwirtschaft  646,32. 

701,18. 
taugentlich  s.  deugenlich. 
telfin  s.  delfio. 
teuglich  adj.  tauglich  529,  7. 
th  am,  turn  m.  Dom  500, 4.  510,37. 

641,41.  679,25. 
thumherr, tumherr  m.Domherr 

539,40.  540,8.  560,14.  677,15. 

24.  679,22.  680,11.  691,21. 


927     — 


todsbrief    m.    UngiUtigkeitaerkla- 

rung  686,29.34. 
torschiglich  adv.  kiihn  570,  18; 

vgl.  Schm.  1,  623. 
t  rager  m.  Vormund  510,  30.  538, 

25.  539,5.  7;  Schm.  1,  653. 
traid,  trayd  n.  Qetreide  614,  28. 

641. 19.  681, 40. 
trautschaft  /.  Liebe  509,15. 
treffen    mit   einem    ein    Treffen, 

einen  KampJ  liefern  700,22. 
tref  lich  adj.  entsprechend  513,24. 
trey  ling    m.    Weinmass    von    18 

Eimern  633,  6 ;  Schm.  1,  561. 
treng  n.  Qedrange  519,1. 
tringen  s.  dringen. 
truchen  f.  Truhe  691,  13. 
trumete  8.  drumete. 
turentr.  tcagen,  sicherkiihnen  459,4. 

502,19. 503,6. 609,1;  Schm.  1, 620. 
tfirnar  m.  Tiirmer  539,27. 
turndlein  n.  Tiirmchen  597, 12. 
td  rniz,  turn  iz  f.  Speisesaal,  Tafel- 

ximmer  539, 15.  680,  2.  6;  Schm. 

1,  542. 
tuezen',  tuizen   tr.  dutxen,  mit 

Du  anreden516, 2.  3;  Schm.  1,479. 
turn  8.  tlium. 
tumbr08t    m.  Dompropst  559,24. 

562,29.  635,23. 
tumdechant  m.  Domdekan 560,13. 

677. 20. 

turn  he  rr  s.  thumherr. 

turen,  turn  wj.  Turm  519,5.  539, 

28.  614,26.  620,19. 
turniz  s.  turniz. 
uberflussigkait     f.      Ueberfluss 

473,  37. 
uberlegen  tr.   dutch  Einlagerung 

iiber  Gebiihr  bedrUcken  601, 12. 
ubermogen    tr.   einem   uberlegen 

sein  662,20;  Schm.  1,1577. 
a  ben  tr.  verursachen  470,37. 
uberfaren   tr.  uberschreiten,  ver- 

letxen  563,14.37.  564,30.  565, 13. 

566, 12. 
limb  hang,  urn  hang  m.  Vorhang 

509,  10. 11. 14. 18. 
u  m  b  1  e  g e n  tr.durch  Belagerung  ein- 

schliessen  588,  8.589,46.  590,42. 
urns  lag  en   seinen  Standpunkt  an- 

dern,  urn  fallen  481, 21. 
unbeislich  *.  unweislich. 
unbesinnt  adj.  tcahnsinnig,  sinn- 

U>8,  8innvericirrt  511,15.  516,21; 

Schm.  2,  292. 
unbezbungenlich  adv.  ohne  be- 

xtcungen  xu  sein  678,3. 


unbird  8.  unwird. 
underhanden  haben  in  Handen 

haben  592,23. 
u  n  d  e  r  k  o  m  e  n  tr.  verhindem  49  7,11. 

501,22.   586t2.    590,43.  594,9. 

634, 33.  666, 12. 23;  Schm.  1, 1248. 
underred    /.     Unterredung,    Ver- 

handlung  587, 32.  653, 1.  702,36. 
underschaid/".  Bedingung 468,14. 

593,2.  597,24.  603,37.  Rechen- 

schaft  558,  8. 10;  Schm.  2,  372. 
understeh;en  refl.  wagen  453,26. 
untert&digeT  m.Vermitiler,  Unter- 

handler  503 ,  14;  Schm.  1,586. 
underziechen    refl.    eine    Sache 

ubernehmen  453,27. 
untddlichait     f.     Untodlichkeit 

455, 12. 
untr08t   m.  trostlos  lassende  Ant- 

tcort  592, 18. 
unentraut    adv.  unerwartet,   un- 

vermuiet  602,41. 
unrermailigt,  unvermayligt, 

unvermaylt     adj.     unverletxt 

563,8.  564,37.  566,29.622,22, 

623, 9;  Schm.  1, 1585. 
unverschaidenlichen  adv.  ohne 

Unterschied  502, 13. 
unversechen    adv.   unversehens 

654, 29. 
unvertraut    adv.  unerwartet,  un- 

vermutet  497,31.  521,42. 
unverzogenlichen    adv.    unver- 

xiiglich  566,4. 
unfuglich  adj.  schlecht  475,28. 
ungelt  m.  und  n.  Ungeld,  Abgabe 

637,34.40.  638,22.  666,18. 
ungemailigt  adj.  unversehrt  565,3. 
ungeschaffen    adj.  hasslich  582 1 

36.  605,18. 
ungeschafft    adv.    unverrichteter 

Dinge  593,  33.  662,  7. 
ungewarnt    (ungebarnt)     adv. 

unerwartet  583,16. 
u  n  1  a  n  g   adv.  nicht  lange  495,  2  7. 

498,8.  518,4.  558,39. 
unleunttt*.  Verleumdung  485,37. 
unleunten  tr.  verleumden  485,36. 
unrechtlich    adv.    unrechtm&ssig 

480,  40. 
un  sigh  aft  adj.  sieglos  648,25. 
unsinig  adj.  wahnsinnig  585,28. 
unsyg     m.    Unglilck     im    Kriege, 

Niederlage  596,  25. 34. 
unweislich    (unbeislich)     adv. 

unklugenveise  521,32. 
u n  w i rd  (u n b i r d)  f.  untcurdige  Be- 

handlung,  Misshandlung  476,32. 


—     928     — 


urbaring    adv.   plotxlich   499,  9. 

521,  41;  Sckm.  1, 255. 
urbar    n.  Out,  das  Zins  oder  Ab- 

gaben  trdgt  488,  6.  512, 4.  601,15; 

Sckm.  1,254. 
urfech,    urfehe,    nrfechde    /. 

Schwur,  auf  Raeke  xu  verxiehien 

598,22,  688,8.15. 
urlaub  m.  Erlaubnis  508,27.  563, 

45.  694,  20;  Sckm.  1,1406. 
urleugen  Krieg  fiihren  516,5. 
urlug  m.  Krieg  478,14. 
wachten    wachen,    Wacke   halten 

487,9.  700,36.  701,9. 
waidstrickm.  Wtidextrick,  Stride 

%um  Weiden  des  Viehes?  626,23. 
walchstat   f.    Waist  ait   538,9. 

569, 15. 
waldknecht  m.  Fusskneckt,  aus 

dem  bbhmischen  Wald?  651,3. 
warkerol  m.Barcamolofiootsmann 

679,10. 
was8ergu8B  f.  Uebersckicemmung 

588,46. 
wat  (bat)    /.   Qetcand,    Kleidung 

490,24;  Sckm.  2,  1045. 
wat  sack  m.  Mantelsack,  FeUeisen 

597,  7;  Schm.  2,1046. 
waydenhait     (baydenhait)     f. 

Jagerei  671,12;  Schm.  2,855. 
weinstad  Im.  Weinspeicker 627,16. 
weinwax    /.    Weinreben    609,29; 

Schm.  2,839. 
weitfarnd  adj.  wcitfakrend,  weit- 

gereist  562, 9. 
weixl  f.  Weichsel  561,39. 
wenden    wenten    tr.    abwenden, 

verhindem  569, 30.  633,  16. 
w  e  r  r  e  n    m .     Wirren  ,    Aergernis, 

Krieg 588, 13. 594,3;  Schm.  2, 979. 
wetag,    wetum    (beetling)    m. 

Schmerx  521,31.  607,38;   Schm. 

2,825. 
w  j  d  f.  Strafe  503,  7;  Lexer  1U,  947  f. 
w  i d  e m  m.  die  xu  einer  Pfarrhirehe 

gestifteten  nuixbaren  Qriinde  565, 

14.15;  Sckm.  2,859. 
widerbringentfr.  xuriiekgewinnen 

510,17. 
widerfaren     lassen    xukommen 

lassen,  xuUiluerden  lassen  612,28. 
widerfart  f.  Riickfahrt  704,13. 
widerkeren  xurikkkehren  456,2. 

tr.  ersetxen  473,26. 
widerlegung     f.      Qegenieistung 

fiir  das  in  die  Ehe  gebrachte  Ver- 

mogen  686,24. 


widerspannig,     widerspinig, 

widerBv'&nniKadj.widerspenstig 

513,4.    541,37.  572,32.  575,1. 

577,34;  Schm.  2,671. 
wier  f.  Wehr,  Damm  642,4;  Schm. 

2,980. 
wietet,  wietund  (bietund)  adj. 

unUend  460,31.  574,28. 
wilprat  n.  Wtidbret  616,17. 
wiltfeur   n.    der    Blitx    586,20; 

Sckm.  1,  743. 
wintliecht  n.  Windlickt   690,19. 

692,5. 
wirdigkait    f.   geistlicke     Wiirde 

460,26 
wolgepflrend  adj. idoneus  502,28; 

vgl.  Sekm.  1,267. 
wolgemacht  adj.  part,  gut  ver- 

anlagt  (bonae  indolis)  518, 2.  sckon 

gestaUet  671,12. 
wolkundent  adj.  part,  wokl  kon- 

neni,  voU  Fdkigkeiten  671, 12. 
wutrer    (butrer)    m.     Wiiterich, 

Tyrann  481,20.  491,16.  494,19. 
wullen  adv.  in  toollencr  Kleidung 

(Bussgewand)  620 J3;  Schm.  2,893. 
wunden  tr.  verwunden  557,15. 
ynfl  8.  infel. 
yrung  f.  Irrung  655,  33. 
zacher  f.  Trane  591,8. 
zech  8.  zeihen. 
zechat,  zehat,  zehent  m.  Zehent 

490,30.  512,4.  677,10. 
zeihen  xeihen,  beschuldigen  578, 11. 

580,24. 
zeug  m.  bewaffnete  Schar  521,18. 

41.  527,10.   539,29.35.   541,16. 

545,7.  568,36.   610,38.  634,30. 

639,4.    641,9.    647,10.   659,21. 

660,30.  678,34.  696,5. dem. zeugl 

kleine  bewaffnete  Schar  649, 13. 
zezwingen  tr.  bexwingen    456,  & 
zierhait  f.  Schmuck  490,24. 
zigen  8.  zeihen. 
zuchtmaisterin  /.  nutrix,  Amme 

459,2 
zttch tiger  m.  Schar frichter,  Hcnker 

536,24;  Schm.  2,1108. 
zugehdren,  zugehoren   n.   Zu- 

bekor  525£3. 539,6.  561^9. 593,38. 

594.12.  624 J6.  690,3.  702,27.42 
zugendrnng   f.    Zubehor,    Ange- 

kitriger  677,40.  686,15.  688,22.28. 
zuhand,    zuhant    adv.    sogleich, 

unmittelbar  502,1.  508,14.516,17. 

530,25.  576,13.  692,16.  694,11. 
zukunft  f.  Ankunft  533,18, 


—    929 


zuriem  m  Riemenxeug  690,17. 
zusagen  tr.  mitteilen  658,11.  refl. 

auf  jemands  Seite  sich  schlagen 

658,25. 
zuschaffeiWr.  beiordnen,  beigeben 

620,32, 
zwaien    (zbaien)     refl.    uneinig 

tcerden,  sich  entxweien  658,36. 


zwayer  m.  scismaiicus  575,2. 
zwayung   (zbayung)    f.    seisma, 

Spaltung  507, 18. 
zwelfpot  m.  Apostel  469,30.  479, 

29.  543, 19. 
zwir  adv.  xweimal  666,39.  680,38. 
zwispilen    (zbispilen)    tr.    ver~ 

doppeln  541,22;  Schm.  2,667. 


Qaellen  a.  ErOrterungen  N.  F.  III. 


Orts-  und  Personen-Verzeichnis.1 


Aachen  (Aquae,  Aquisgramim,  Aoh, 

Achh)    100,23.    102,32.    103,30. 

106,1.    169,19.  175,11.   236,19. 

21.  250,1.  260,5.273,6.  283,22. 

28.  309,30.  371,15.  472,23.  473,5. 

474,10.    499,19.    500,  1.  517,16. 

526,  24.  533,5.  546,4. 22.  547, 6 ff. 

548,34.  552,36.  554,15.  555.12. 

14.  568,32.   665,5.  746,13.  755, 

31.    767,22.  768,1.  772,34.  858, 

35.  906, 37. 
Aalen  (Aulen)  665,  9. 
Aarberg   (Aneberg),    Peter,    Ritter 

821,31. 
Abbach    (Abach)   222,31.    257,35. 

329,20.    358,2.    408,33.    510,2. 

531,44.  610,19.  669,24. 
Abens  (Abms),  Fluss  19,  28.  20, 36. 
Abensberg,  Stadt  345, 26.  439, 5. 11. 

599,37.  602,37.  658,23.  661,31. 

697, 32.  36.  702, 17.  26. 
Abensberg,  Grafschaft,  Herrschaft, 

Grafen     und     Freiherrn     316,9. 

431,22.  583,6. 12.  631,15.  685,45. 
- ,  Altman  v.  880,  7. 
— ,  Gr.  Babo  160,7.  214,25. 
— ,  Johann  v.  348,50.  602,37. 
— ,  Gr.    Konrad   a.   Salzburg,   Eb. 

Konrad  v.  A. 
— ,    Freiherr  Nikolaus   v.      17,36. 

214,29.  436, 11. 18.  437, 15  ff.  699, 

27.  33.    438,  32.    439,  2.    626,  14. 

629, 29.   685, 46.  686, 16.  700, 23. 

25.  701,5.  702,1.15. 
Abenteurer  ( Abnteyrer),  Peter  385,5. 

636, 8. 
Abnoba  (falsch :  Arbona  u.  Arnoba) 

18,30.40.  20,20. 
Ababerg,  Jdrg  v.  548,21. 
Ach    (Ah),   Nebenfluaa  der  Donau 

19,24.  20,32. 
Achaia  171,14. 


Achalm  183,36. 
Achdorf  660,32. 
—    (Achedorf,  Haihedorff),    Engel- 

wan  (Egilwan,  Eogelmao)   v.  187, 

16.  505,33.  880,12.  881,10. 
— ,   Heinrich   v.    187,  16.    505, 34. 

880,  12.  881, 11. 
Achenheim     (Ahenhaym)     285, 36. 

569,38. 
Adalbertus  (Adelbertus,    Albertus), 

Grunder  von  Tegernaee  74, 28. 32. 

75,40.  77,14.  463,  18. 
Addanua  s.  Strassburg. 
Adelberg(Madelperg)  408,30. 727,24. 
Adelzhofen  429, 1 L.  682, 29. 
Adelzhofer  429,11.  682,29. 
Admont  739,9.  11.  769,11. 
HI.  Adrian  135,  21. 26.  485,  7. 12. 
Aegypten  26,40.  223,18.  744,8. 
Arding  a.  Erding. 
Arnpekch  a.  Arnpeck. 
Atel  s.  Attel. 
HI.    Afra    8,2.    38,3.  17.    119,  1. 

126,17.  129,8.  131,27.  479,27. 
Afrika  38,28.  449,21.  742,28.  744,2. 
HI.  Agapitua  87,2. 
Agaunum  a.  St.  Moritz. 
Agordo  (Egerden)  839, 18. 
Agram,  Hrz.   Stephan   748,30.    — - 

Seine    Gem.    Maria    748,17.28. 

756,  3. 
Agrienaia  diocesis  a.  Erlau. 
Ahaim  (Ahaym,  Achaim),  Georg  v. 

359, 23.  612, 12. 
— ,  Lukaa  v.  387,24.  638,12. 
-,  Wilhelm  v.  436,36.  700,1. 
— ,  Wolfgang  v.  552, 19. 
Ahamatein    (Achaimstain,    Ahaim- 

stain)  =  Valley  165,  27.  497,29. 

784,2. 
Ahauaen(Ahuain),  Eberhard,  Hadu- 

mar  (Hadmarus)  u.  Konrad  880, 8. 


1  Die  aua  der  Ssterreichischen  Chronik  von  den  95  Herrachaften 
atammenden  rein  erfundenen,  fabelhaften  Namen  S.  709— 713  wurden 
nicht  aufgenommen. 


—     931     - 


Aholfing,  Konrad  v.  619,22. 
Aibling  (Eibilinga,  Eipilinga)   856, 

24.  860,30. 
Aichach    17,  18.    353,  34.    395,  28. 

396,14.    405,19.  429,21.  643,27. 

656. 22.  667, 10.  683,  7. 
Aichberg    (Aichperg) ,     Johann    v. 

387,20.   400,27.   638,8.   645,20. 

656,32.  913,17. 
Aigen  (Aygen)  329,22.  409,1.  669,26. 
Aiodling  8.  Emliog. 
Alanen  33,36.  455,23. 
AlaruD  8.  Ollern. 

Alatzhaim,  Jorg  v.  436,29.  700,5. 
Alba  a.  Donau  s.  Belgrad. 
Alba  in  Italien  163,22.  496,22. 
Alba  Regalis   s.  Stuhlweissenburg. 
Alba  Russia  s.  Weissrussland. 
Alba  Transsilvaniensis  s.  Karlsburg. 
HI.  Albanus  26,  8.  97,  22. 
Sel.      Albartua     (Albertus)      9,20. 

80,  2.  6. 
Alberger,  Rudolf  378,  7.  631,36. 
Albia  s.  Elbe. 
Albina  51,10. 

Alemannen,Alemannien  s.Schwaben. 
Alencon    (Alusunum,    Alunsun) 

342,31.  595,35. 
Alessandria     (Alexandria)    184, 38. 

503  32. 
HI.     Alexander    858,40.     860,10. 

861, 1.  881,  20.  32.  882,  20.  890,  3. 
Alexandria  in  Aegypten  36,  4. 
HI.  Alexius  712,  5.  7. 
Alhat,  Gregor,  Burger   zu  Amberg 

266,4.  539,33. 
Alimonium  s.  Altmuhl. 
Allgau  695,3. 

Ailing  ( Allingen)  346, 1 1. 42.  600, 1 5. 
Alpen  18,12.  26,33.38.  27,36.  31, 

19  ff.  49,17ff.  58,18.  91,19. 
Alpricus,  Richtcr  856,22. 
Altach    Inferius    8.    Niederaltaich. 

—  Superius  8.  Oberaltaich. 
Altbeuern  (Pewren)  220, 11.  509,  40. 
Altdorf   (Weingarten)   158,7.    159, 

20.26.    160,29.    161,31.    162,27. 

494, 2  ff.  720,18. 
Altdorfer  (Altorfer,  Altorffer),  Joh. 

372.23.  373,18.    622,1.   623,12. 
902,22. 

Altenburg  761,30.  769,16. 
Altendorf,  Heinrich  v.  187, 11.  505, 

30.  881, 6. 
Altenhausen  (Abenhausen)  855,14. 
Altenhofen  547,7. 
Altenhohenau  (Hochenaw)  401,20. 

799,2. 
Altheim  (Altham)  695, 18. 


Altheim,  Wilhelm  v.  437,  7.  700,14. 
Altmuhl  (Alimonium),  Fluss  19,27. 

20,13ff.  73,37.  428,11.  682,6. 
HI.  Alto  79,15.  172,18. 
Altotting    (Vetus    Otinga,    5tinga, 

Oting,  6ting)    4,7.36.43.    9,24. 

17,14.  43,4.    82,5ff.   83,23.  92, 

6.10.   97,7.    105,10.   108,26.42. 

230,33.  248,23.  287,13.  331,20. 

394,15.  397,19.22.  400,4.  456,7. 

473,38.   474,1.    477,6.8.    514,7. 

525,25.    570,27.    642,9.    644,9. 

654,9.13.  656,1.  782,10. 
Altomunster(Altenmunster,  Altonis 

monasterium)  79,15.  172,18.20. 

33.  173,22.  907,  8  ff.  911,11. 
— ,  Aebtissin  Eufemia  von  Andechs 

204.9.  208,19. 
Amacia  s.  Ma  tech. 
Amazonen  26,36.  27,39. 
Amberg  15, 6. 17,  8.  199, 20.  255, 7. 

258,22.36.  264,16.20.  265,18. 
266, 19.  267, 2.  5.  271,  29.  273, 29. 

275.10.  280,10.  388,15.  443,23. 
529,32.  534, 22.  539,5  ff  540,  1  ft. 
544,30.  556,10.  007,16.  638,29. 

Ainbetz  s.  Ampezzo. 

Ambronen  49,  24. 

HI.  Ambrosius  182,24. 

Ameran  s.  Meran  und  Meranien. 

Ammergau  (Ambergv)  172, 16. 

Ainmersee  210,  31. 

Ammertal,  Gr.  Friedrich  204,6. 

-,  Gr.  Otto  204,5. 

Amper(Ambra)  19,33.  20, 20.  62,43. 

81,16.  124,2.13.  695,31. 
Ampezzo  (Ambetz,  deutsch  Haiden) 

838, 32.  .839, 42. 
Ampfing(Ampfing,  Empfing)  15, 19. 

248,5.   286,19.  287,13.    526,17. 

570,27.  657,20.  786,10. 
Ampherang    (Ampferang)    295, 23. 

296,  6.  576, 9.  30. 
Anasus  s.  Enns. 

Anatolien  (Natulia)  812, 13.  813,30. 
Andechs   (Andachs,  Andachs,  An- 

dachs,  Andachs,  Andax,Andechse, 

Heiliger  Berg)  13, 26.  37.  203,  8. 

204,1  ff.  205,4.  208,21.37.  216,19. 

217,19. 
-,  Gr.  Arnold  204,1. 
-,  Gr.  Berthold  (Bertolf)  I.  199,  6. 

203,4.    204,4.    205,8.   209,40. 

210,3.    —    Seine    Gem.    Sophia 

204,  5. 
— ,  Gr.  Berthold  II.  fehlt  in  Arn- 

pecks  Stammreihe,  bezw.  ist  mit 

Berthold    III.    zu    einer    Person 

verschmolzen. 

59* 


—     932     — 


Andechs,  Gr.  Berthold  III.,  Mkgr. 

v.  Istrien  204,10.  209,41.210,4. 

— •  Seine  Gem.  Hadwigis  204, 12. 
—  ,  Gr.  Berthold  IV.,  Herzog  von 

Meranien,  Mkgr.  v.  Istrien  186,31. 

187,6.  204, 16.  17.  205, 11.  206,8. 

207,20.   211, 4ff.    505,17.512,9. 

752. 10.  880, 32.  49.  —  Seine  Gem. 
Agnes  204,21.22. 

— ,    Gr.    Berthold,    angeblich    der 

letzte  Andechser  210,40.46. 
— ,  Gr.  Friedrich  204,  1. 
— ,  Gr.  Friedrich  Roch  124,  12.  — 

D  ess  en  Gem.  Kunissa  124, 15. 
— ,  Gr.  Heinrich,  Mkgr.  v.  Istrien 

196,23.  204,24.  210, 13ff.  211,17. 

222,26.  884,33. 
— ,  Gr.  Otto,  Herzog  v.  Meranien, 

Pfalzgr.  v.  Burgund  203,5.  204, 

24.  743,  40.  753,  15. 
— ,  Gr.  Rasso    (Razzo)    10,40.    11, 

2.42.  13,37.  123,6.16.124,4.11. 

208, 23  If.  209,  1.3. 
— ,  Kloster  13,27.  29.31. 33.|35.  204, 

31.  205,2  ff.  209,4  ff.  210,  6  ff.  211, 

26.  212,14ff.  213,14.29.  392,32. 

403.11.  404,5 ff.  407,19.  412,19fl. 
413.18.  439,17.  641,22.  665,28. 
666,38.  669,5.  672, 20  ff.  673, 12. 
690,6.  702,32. 

-,  Abt  Eberhard  213,23. 
Andelaw,  Adelige  v.  821,  20. 
Andenlerer,  Diebold  v.  619,  25. 
Andernach   (Andrenacum)   104,39. 
Andraz  (Andraciuim  839,23.44. 
Andre(St. Andreas), Walther  v.  725,6. 
HI.  Andreas    61,30.  62,24.  79,14. 

223.2.  225,9.  266,24.  391,8. 
510, 37.  640, 14.  869,  5  ff.  870,  5  ff. 
877,1.    880,2.    884,28.    885,10. 

906.3.  910,17.  913,36. 
Andreas  v.  Regensburg  s.  Regens- 

burg. 
Aneberg  s.  Aarberg. 
Anesus  s.  Enns. 

Anger,  Kloster  am,s.  unter  Munchen. 
Anhalt  551,16. 
-,  Gr.  Adolf  664,22. 
— ,  Gr.  Albrecht  s.  unter  Sachsen, 

Hrz.  Albrecht  d.  Bar. 
— ,  Gr.  Bernhard  s.  unter  Sachsen, 

Hrz.  Bernhard. 
-,  Gr.    Bernhard   I.    746,30.    — 

Seine  Gem.  Agnes  743,  17.  746,29. 
-,  Gr.  Georg  664,22. 
— ,  Gr.  Rudolf  390,37.  640,5. 
HI.  Anna  878,35.  879,16. 
Anno,  Neffe  d.  B.  Anno  v.  Freising 

861,3. 


Ansbach  (Onnolzpach,  Anespach, 

Anspach)  351,9.  402,31.432,6. 

604, 19. 
Antdorf  (Antorfj  66,33. 
Antiochia  171,8. 
Antisiodorum    statt    Autisiodorum 

s.  Auxerre. 
Antoninus  Florentines  288, 13. 
HI.  Antonius  441,27.  704,32. 
Apenninen  143,27. 
Apfentaler,  Sigmund  359,23.  612,12. 
Apollonius  91,26. 
Appenzell  665, 19. 
Apulien   (Pullen,   Puilen),    Apulier 

11,25.    92,1.    140,  16  ff.    142,4. 

163,  16  ff.     171,  12.  19.     229,  14. 

232, 9ff.   233,7.    371,10.  486,34. 

38.489,27.  493,19.  496,24.  514, 

21.41.  726,25  ff.  727,3  ff.  741,16. 

743,  33.    745,  34.  39.    746,  17.  19. 

748.12.  752,13.  755,24.  823,3. 
— ,  Hrz.  Mebus  (Ysmahel)  140,23. 

486,  39. 
— ,  Hrz.  Reginald  163,24.  496,  26. 
Aquae,  Aquisgranum  s.  Aachen. 
Aquileia  (Aglach)   7,  39.  33, 44.  34, 

7.30.    35,  17  ff.    36,  5ff.     41,15. 

83,36.    144,17.    171,21.    234,16. 

315,19.  452,14.  455,26.  464,  16. 

582, 27.  774, 5.  892,  9. 
— ,   Patriarch    Berthold    (Ecknnot) 

von    Andechs    204, 24.    206,  15. 

745,34.  752,9. 
— ,  Patriarch  Gregor  761,14. 
— ,  Patriarch  Johannes  861,19. 
— ,  Patriarch  Philipp  761, 12  ff. 
— ,  Patriarch  Piligrim  (Peregrinus, 

Pilgram)  179,29.  181, 19.  502,29. 

503.13.  731,45.  732,1. 
— ,  Patriarch  Poppo  35,  37. 
Aquitanien    52,7.    87,14.     102,34. 

103,23.  184,30.  462,1.  466,32. 
— ,  Hrz.  Eudo  68,25. 
— ,  Hrz.  Waifarius  68,  16. 
-,  Hrz.   Wilhelm    156,25.   492,9. 

494  9. 
Arabien223, 18.  224,22. 
Aragonien    262,4.  536,15.  726,31. 

743,29. 
— ,  Kg.  Alfons  V.  645, 41.  —  Dessen 

natiirl.  Sohn  Re  Ferrante  645,26. 
Arausa   in    Dalmatien    (Bewohner: 

Arasii)  838,29. 
Arco(deArcu),Grafen219,6.  509,32. 
Ardacker  (Ardacher)  170,9. 
Arding  s.  Erding. 
Arezzo  (Arecium)    233,  16.  514,  39. 
— ,  B.    Guido    Petramala   292,  11. 

293,10.  574,5.  575,2. 


—     933     — 


Arezzo,  B.  Stephan  Colonna  (irrige 
Angabe)  293,25.   294,1.  575,19. 

Argentina  8.  Strassbarg. 

Aribo  I.,  Pfalzgraf  133,10. 

Aristoteles  873, 8. 

Arkel,  Herren  v.  324, 36.  588, 20. 

Aries  (Arelatis)  101,  9. 

Armagnaken  263,2.  537, 35.  538, 1  ff. 

Armenien,  Armenier  23, 3.  24,  2  ff. 
25,9.  447,7.  449,1. 

Arnpeck  (Arapekch),  Veit  6, 11. 
417,6.  810,29.  914,10. 

Arnzell(Mona8teriumS.  Viti)  860,13. 

HI.    ArsaeiuB   (Areacy)    77,17.19. 

435. 5.  690, 26.  691, 13. 

Ar  ten  berg,  Artenbergk  b.  Ortenburg. 
Asch,  Martin  v.  359,11.  611,34. 
—  Wolfgang  v.  436,38.  700,2. 
Ascberichesburge  s.  Bruck  a  d.Leitha. 
Aschheim  54,27.  55,1.  462,25. 
Aflcoli    (Esculum) ,   FranziskuB    v. 

298, 12. 
Asem ,    Meister ,    Scbnitzer   aua 

Munchen  691,8. 
Asien  32,40.  38,27.  729,15. 
Aspan,  J5rg  551,9. 
Assling  (Azziling)  858, 26. 
Astura  (Auscura)  233,30. 
Asturis  (Asturia)   37,12.32.  39,17. 

31.  43. 
Atbeeis  s.  Etscb,  Etscbland. 
Attel  (Atel,  Atila)  84,32.  401,21. 
Atzo,    Erbschenk    von   Oesterreich 

728,14ff. 
— ,  Kammererl87,14.  505,32.  881,9. 
Aubing   (Auwingen)   346,6.  595,5. 

600,10. 
Auer  (Awer),  Bernhardin  910,4. 
Auerbach  (Aurbacb;  276,12.    280, 

14.  558,36.  561,29. 
Aufham    (Huppbinbeim)  860,5. 
Aufhausen  (Atthausen,   Affbausen) 

348,  52.  602, 39. 
Autkirchen  891, 16. 
Augea  8.  Gries. 
^Augia  b.  Reichenau. 
Augsburg  (Augusta,  Augusta  Vin- 

delicorum,     vindebca,    Zizaria), 

Stadt7,31.  11,3.  25,24.  26,24ff. 

27,2ff.  35,8.   38,15.   61,21.  88, 

19.26.   114,24.    124,30.32.    125, 

8.14.     126,17.    158,37.    159,7. 

162.6.  165,1.  192,29.  229,17. 
234,18.  235,18.  241,13.  257,34. 
269,3.5.  270,2.  276,26.  281,27. 
296,25.  330,12.  352,20.  358,2. 
376, 1.  383,28.  388, 19.  395,24.26. 
398,27.  425,18.  426,16.  429,20. 
430,21.  431,6.36.  435,2.  438,6. 


449,  30.  31.  450,  7.  9.  468,  35. 
481,24ff.  482,9.24.  493,27ff. 
495,13.   497,25.   513,5.    516,6. 

517.2.  520,11.  531,44.  542,4.29. 
559,5.   562,29.   580,22.   605,23. 

606.3.  610,19.  621,24.  623,41. 
628,22.  641,25.  643,9.11.  644,25. 
654,19.24.  665,6.  680,31.39. 
681, 1.  683, 6.  684, 8. 10.  688, 42. 
701,17.  733,20.  751,22.  762,40. 

768.27.  773,34.  901,22.  909,16. 
910  11.  913  2. 

— f  Bistumu.Bisch5fel8,9.  119,29. 
173,16ff.  183,20.  208,27.226,19. 

305.28.  321,31.  383,33.  384,3. 
512,1.  635,28.  664,3.  769,14. 

— ,  B.  Bruno  150,34.  173,18.490,11. 
— ,  B.  Eberhard  v.Kirchberg  339,34. 

828,23. 
— ,  B.Friedrich  v.Hohenzollern  17,2. 

383,31.  553,2.3,  635,25.  687,11. 
— ,  B.  Hermann  210,38. 
— ,  B.  Johann  v.  Werdenberg  17, 1. 

370,17.  377,21.  378,20.  381,  20. 

24.  383,25.  624,33.  625,31.  628,1. 

630,19.  632,6.  633,28.33.  635,18. 

904,11. 
— ,  B.  Konrad  181, 13. 
— ,  B.Petrusv.Schauenburg  212,22. 

407, 21.  669, 8. 
-,  B.  Siegfried  II.  159,4.  493,32. 
— ,  B.  Siegfried  III.  210,39.  211,21. 

223,27.  510,21. 
— ,  B.  Simpert  909, 17. 
-,  B.  HI. Ulrich  10,33.  11,1.  81,30. 

114,9.   118, 3  ff.    119,31.   120,8. 

124,3ff.  125,7.16.  126,19ff.  128, 

12.22.    129,  Iff.    131,25.    191,2. 

192,39.   193,2.   208,27.   478,27. 

479, 25  ff.  480, 1  ff.  481,23  ff.  482, 

5  ff.  621,  23.  718, 33. 
HI.  Augustinus  6, 18.  23, 15. 
Augustinus  Polenensis  282,21. 
Augustin,  Hauptmann  d.  „BrQder" 

367,  31.  618,  38. 
Aulen  s.  Aalen. 
Aunkofer    (Aimkofer,     Aunkover), 

Hans  432,32.  43.  689,30. 
Auscura  s.  Astura. 
Ausonien  53,39. 
Au8trasien,  Austrasier  66,  25.  70, 26 . 

88,22. 
Ausugii  Vallis  s.  Val  Sugana. 
Auxerre  (Autisiodorum)  103,25. 
— ,  Peter  v.,  8.  unter  Byzanz,  Kaiser 

Peter. 
Auxias,Kardinal  v.Monrealet  Montis 

Regalis)  380,20.   381,30.  633,2. 

37.  904,20. 


—     934     — 


Avar  27, 8  ff. 

Avaren33,37. 52,34.36. 88,34. 101,27. 
~,  Kg.  Tuellinus  101,25. 
Avignon  (Avinion)  250, 13.  290, 29. 

31.  291, 19.  293,6.  295,4.  296,34. 
297,26.  301,23.  302,4.  526,37. 
573, 30  ff.  577, 12.  20.  579, 26. 28. 
580,37.  768,22.  889,23.  891,18.32. 

Aw  8.  Gries. 
Azziling  s.  Assling. 

Babenberg,  Gr.  Albert  116,35.  713, 

33.  714,1. 
— ,  Grafin  Baba  713,42. 
Babylonien  207,11. 
Bacharach  (Bachara)  227,18. 
Baden,  Markgrafen  196, 18.  264, 1. 

270. 13.  538, 14.  767, 18. 

— ,  Mkgr.  Albrecht  273,  9.  375,12. 

423,  9.     543,  37.    548,  9.    550,  1. 

625, 24.  627,  36. 
— ,  Mkgr.Bernhard363,16.  552,21. 

615,22. 
— ,  Mkgr.Christoph  273,9. 423,4. 543, 

32.  547,42.  548,13.  551,15.  687,11. 
— ,  Mkgr.  Friedrich  370,24. 

-,  Mkgr.  Heinrich  664,20. 

— ,  Mkgr.  Hermann  III.  183,23. 

— ,  Mkgr.  Hermann  IV.  Seine  Gem. 
Irmgard(Rynegarda)  229,4. 755,21. 

— ,  Mkgr.  Hermann  V.  s.  unter 
Oesterreich. 

- ,  Mkgr.  Karl  I.  268, 13. 29.  363,16. 
370,26.  423,4.  541,12.33.  543,32. 
615,22.  664,21.  807,4.28.  — 
Seine  Gem.  Katharina  v.  Oester- 
reich 842,20. 

— ,  Mkgr.  Ludwig  664,  20. 

—  (Paden)i.Schweiz371,19.  778,4. 

—  (Paden)  bei  Wien  334,6. 
Balkan  (Hebrus)  170,24. 
Ballenstedt,    Gr.    Otto   d.   Reiche. 

Seine  Gem.Eilika  (Halica)  199,11. 
Bamberg    (Babenberga),  Stadt    11, 

31.33.  13,30.  16,41.  112,31.  140, 

6.24.  141,39.  143,39.   144,2.26. 

145, 5  ff.    147,38.   150,33.  152,5. 

155,30.36.  163,6.  164,11.  172,1. 

196,20.  204,13.  209,26.36.  214,9. 

266,11.   383,23.  488,18.21.  489, 

22.  490,5.23.  496,14.37.  499,35. 

504,33.   508,7.   539,40.    623,29. 

635,16.  865,31. 
— ,  Bistum  u.  Bischofe    11,  23.  31, 

37.140,5    143,41.46.144,28.39. 

152.14.  371,7.  373,21.  388,25. 
423,5.  488,14.  490,14.  543,33. 
623,18.  638,33.  664,3.  845,26. 
888,27.28. 


Bamberg,  B.  Eberhard  179,  31.  502, 

30.  732,  2. 
— ,  B.  Eckbert  (Aerenbertus,  Egge- 

bertus,  Ekbertus,  Ekhard  us)  196, 

22.  204,24.  750,5.  751,40.  752,6.  8. 
— ,  B.  Georg  v.  Schaumberg  365,  29. 

366,19.  617,11.33.  625,40. 
— ,  B.  Gttnther  145,  9. 
— ,  B.  Heinrich  754,  32. 
— ,  B.  Hermann  145, 14. 
— ,  B.  HI.    Otto    145,  15.    163,  35. 

199,23.  204,9.  205,8.  208,18.19. 

210. 2. 

— ,  B.  Philipp    v.  Henneberg    375, 

13.20.  378,  23.  381,20.  625,35. 
42.  627,39.  630,16.  632,9.  633,26. 

— ,  B.  Poppo  204, 16. 

— ,  Propst  Eberhard  145,  17. 

Banckbanus,  Petrus  206, 20.  207,5. 

512,11. 
HI.  Barbara 422,25.  438,40.  543,20. 

702. 10. 

Barben,  Gr.  Hans  628,37. 

Bari  (Bara)  161,28. 

Barsilia  s.  Borsselen. 

Barth  s.  Wolgast. 

HI.  Bartholomaus  273, 2. 

Basel   (Basilea),    Stadt    u.    Konzil 

17.21.  68,33.  212,22.  263,6. 
348,21.  349,32.  407,4.18.  408, 
12  ff.   475,26.  536,1.  537,27.38. 

538.3.  603,25.  665,6.  668,17. 
669, 4  ff.  767,22.23.  793,29.  794, 

23.  795, 5.  796, 26.  820, 13.  897, 
9.20. 

—  Bistum  u.  Bischofe  664,3.  768,32. 
— ,  B.  Ortlieb  (Ordelebus)  170,  19. 

171,17. 
Bathenburg,  Hen*  v.  551,21. 
Baumburg  352,  6.  9.  605, 10. 
Baumgarten  (Pawmgarta)in  Karuten 

884. 11. 

—  (Pawngartten)    bei    Marcheck 
740, 32. 

Baumgartenberg  (Paumgartenperg), 

Abt  Friedrich  734, 47. 
Baumkirchen  (Boumimchirche)   bei 

Miinchen  868,31. 
Baumkircher  (Pawmkircher,  Poum- 

kircher),  Andreas  370,4.  806,33. 
Bay,  Johann  v.  551,24. 
Bayerbrunn  (Baybrunn,  Pavbrunn) 

bei  Miinchen  345,35.  599,46. 
Bayermunching  (Memching)  210,31. 
Bayern,  romische  Landvogte: 
— ,  Antonius  451,  13. 
— ,  Aquilinus  8,1. 38,2ff.  453, 15.20. 
— ,  Eiulasiu8  (Eulasius)   7,40.    36, 

17.18.452,19.  453,2.  851,22.28. 


935     — 


Bay  era,  romische  Landvogte: 

— ,  Fabianus7,35.  33,27.32. 451,11. 

— ,  Severus  33,34.  451,14. 

— ,  fabelhafte  Herzoge: 

— ,  Hrz.  Adelger  (Adalger)  8,  3.  38, 

20. 22.  453, 24.  454, 6. 13.  456,  2. 
—,  Hrz.    Baioarius    (Bavarus,  Ba- 

veras,  Baurus,  Boius)  24,  9. 16.30. 

447,1.11.  448,3.20. 
— ,  Hrz.    Boemundus   7,28.    25,6. 

8. 14.  447, 11.  448,  22.  23.  449, 3ff. 
— ,  Hrz.  Hyatasus  24, 27. 
— ,  Hrz.     Ingeromundus    (Ingera- 

mandus)   25,8.    447,12.   448,23. 

449,3. 
— ,  Hrz.  Noricns  (Norix)  7, 26.  22, 

20  ff.    23,26.    24,18.31.    29,16. 

31,19.   447,13.  448, Iff.  450,19. 
— ,  Hrz.  Theodo,  Vater  Hrz.  Adel- 

gers  7,32.  28,6.11.  450,5.  453,26. 
— ,  frankische  Graf  en: 
— ,  Gr.    Ernst   v.  d.   bohm.  Mark 

432, 8  ff.  —  Seine  Gem.  Irmgard 

(Irmelgardis)  432, 15. 
— ,  Gerhard  102,15.16.  472,8. 
-,  Gerold    102,9.10.24.    471,11. 

472, 12.  20. 
-,  Neaman  101,6.  472,6. 
— ,  geschichtliche  Herzoge: 
— ,  Hrz.  Albrecht  I.  v.  Straubing- 

Holland  16,3.5.9.  257,32.  292,5. 

304,9.    305, 7  ff.  319,7  ft.  320,11. 

15.    321,22ff.    322,13.    328,45. 

329,14.   358,9.   374,21.   531,41. 

534.7.  579,4.  582,12.  585, 6  ff. 
586,  7  ff.  593, 11.  606, 22.  608,  7  ff. 
623,  4.  790, 33.  —  Seine  1.  Gem. 
Margarete  von  Brieg  319, 24. 
585,  13. 

— ,  Hrz.  Albrecht  d.  Junge  von 
Straubing-Holland  16,10.  319,25. 
321,33.  322,23ff.  323,30.  585, 15. 
586,34.38. 

— ,  Hrz.  Albrecht  III.  v.  Munchen 

17.23.  212,22.33.  213, 4  ff.  274, 
22.  346,9.13.  348,34ff.  349, 3  ff. 

350.11.  352,24.  353,28.  406,25. 
30.407,10.18.  409,27.28.  410, Iff. 

411.12.  412, 3ff.  556,30.  600,13. 
18.  602,  23  ff.  603, 3ff.  604,3.  605, 
29.  668,  7  ff.  669, 5.  670, 17.  671, 
9ff.  672,  Iff  —  Seine  Gem.  Anna 
von  Braunschweig  213, 19.  410,4. 
411,11.  412,3.  413,8.  672,  Iff  — 
Sein  Sohn  Ernst  411,16.  672,5. 
—  Sein  Sohn    Albrecht  411,20. 

672. 8.  —  Seine  Tochter  Barbara 
412,1.28.   413,7.  672,14.  673,3. 


Bay  era, Hrz.  Albrecht  I  V.v.Mfinchen 
17,12.27.  77,19.  213,31.  278,16. 
370,2.   375,11.   376,8.   377,18. 

378.19.  379,36.  382,13.  383,29. 
384,7.  388,11.22.  393,9.  394,17. 
395, 17.32.  396,6.  397,10.  400,11. 
411,25.  412,27.  414,5ff.  415,4.7. 

417.20.  418,2ff.  419,6ff.  420,6ff. 
421,  Iff.  422,9.32.  423,21.30. 
424,lff.  425,4ff.  426,5ff.  427,lff. 
428,  Iff.  429,8ff.  430, 3ff.  431,12. 

34.  432,23.  433, Iff.  434,5ff.  435, 
25.30.  436,6.  437,36.39.  438,31. 
439,10.23.  440,17 ff.  441,13.21. 
442, 3  ff  543,29.  624,8.32.  625, 
17.  627,33.  630,7.  632,5.  634,9. 
635,21.31.  638,30.  642,13.  643, 
5ff.  645,9.  650, 7  ff.  651,17.23. 
654,16.  656,13ff.  657,3ff.  658,lff. 
659,37ff.  660, 6  ff.  661,27.  662, 
24.  664,16.  672,11.34.  673,22 ff. 
674,13ff.  675, 4  ff.  676, 2  ff.  677, 
9ff.  678,  5  ff.  679,13.17.  680,4  ff. 
681, 6ff.  682, 4ff.  683,  7ff.  684,21. 
24.  685,8ft.  686,  Iff.  687,  4  ff. 
688, 4ff.  689,3ff.  690, 1.  695,14ff. 
696, 3 ff  698,19.23.  699, 4ff.  701, 
7.12.  702,  Iff.  704, Iff.  705,16. 
17.  834,3.  835,42.  841, 14  ff.  903, 
4.32.    904,22.    909,5.    910, 6  ff. 

913.21.  914,41.  —  Seine  Gem. 
Kunigunde  v.  Oesterreich  414,  6. 
424,12.  425,11.  426,12.  433,2. 
441,20.  678,14.30.  679,13.  680, 
38.  686, 2.  704,  24.  841, 15.  21.  - 
Seine  Tochter  Sidonie  679, 14. 

— ,  Hrz.  Arnulf  der  Bose  (Arnold 
von  Scheyern)  10,31.32.  67,18. 
114,4ff  116,32.  117,1  ff.  U8,lff. 
119,10ff.  121,21.25.  122,2.123, 
10.  124,24.  135,44.  190,20ff. 
191,4.    195,1.    199,21.    201,10. 

477.18.  478,13ff.  479,  2  ff.  480, 
Iff.  481,20.  488,8.  491,16.  736, 
27.  737,  1.  851, 9.  863, 17.  — 
Dessen  Gem.  Agnes  114,7. 

— ,  Hrz.  Berchtold  (Berntoldus  alias 

Wernher,    Werntholdus)    10,  36. 

114,4.    119,21.    121, 2  ff.    122,2. 

123,12.  190,24.  191,5.8.  201,10. 

443,6.  477,18.  480,35.37.481,5. 

851,9.   863,17.    —    Seine  Gem. 

Beatrix  114,7. 
-,  Hrz.   Burkhard  10,30.  116,31. 

33.  478, 10. 
~,  Hrz  ChriBtoph  v.  Mttnchen  17, 

28.36.    213,31.    370,2.    375,11. 

377.19.  383,29.  388,12.  390,24. 

35.  395,27.    397,9.    399,31.32. 


—     936     — 


411.26.  412,27.  413,26.  414,18  ff. 
415,  Iff.   418, 7  ff.  419,2.    425,8. 

17.  429,6.33.  430,6.  431,27. 
433,7 ff.  434,3.5.  435,12ff.  436,3. 
437,10ff.  438, 5  ff.  439,15ff.  440, 
5ff.  441,  4 ff.  442,  Iff.  624,32. 
625,18.  626,28.  627,34.  635,22. 
639, 30.  640,  3.  643, 12. 42.  644, 2. 
664,  16.  672, 12. 34.  673, 34.  674, 
4  ff.  675,24.  676, 2  ff  678,29.  682, 

25.  683,28.    686,45.    689,  10  ff. 

698.27.  699,2ff.  700,16ff.  701,lff. 
702, 6  ff.  703, 5  ff.  704,  3  ff.  705,9. 

Bayern,Hrz.  ErnstvMiinchen  17,20. 
212,21.  213,20.  257,32.  274,20. 

22.  329,17.23.  335,20ff.  336,31. 
337, 1.  345,30.  346,9.  14.  348,35. 
44.  349,  3  ff.  350,11.  358,9.  404, 
33.  405, 18  ff.  406, 16  ff.  407,7  ff. 
409,  9.  18.  410, 1.  412, 19.  531,41. 
556,28.29  599,40.  600, 12 ff.  602, 

23.  603,8.24.  604,2.  666,31.667, 
9ff.  668, Iff.  669,3.  670, 8ff.  672, 

18.  825,  32.  826, 4.  —  Seine  Gem. 
Elisabeth  Visconti   406,19.   407, 

26.  668,3. 

-  ,    Hrz.    Friedrich    v.    Landshut 
16,25.   211,38.    212,14.   257,24. 

31.  316,12ff.  317,8.  329,30.  330, 
33.  331,19.  332,2.  356,2  ff.  357, 
3ff.  358,7.  359,7.  374,17.403,15. 
404,14.  405,  Iff.  531,39.  564,41. 
566,18.  583,15.36.  593,22.  594, 
Iff.  598,38.  606,22.  609,12ff. 
610,15.23.  611,llff.  623,1.  650, 

24.  665,30.  666,10ff.  789,10.  - 
Seine  1.  Gem.  Anna  v.  Neyffen 
356,20.  609,27.  —  Seine  2.  Gem. 
Magdalena  Visconti  356,22.  357, 
17.  609,31.35.  611,16.  -  Sein 
Sohn  Johann  356,25.  357,9.14. 
358,37.  610,6.  -  Seine  Tochter 
Margareta  356,26.  357,1.  610,8. 

— ,  Kg.   Garibald    8, 11  ff.  43,20ff. 

44,2ff.    47,37.41.    48,3.   80,35. 

458, 8  ff.  459,14.  460,31.  -  Sein 

Sohn   Gundoald  44,  33.  459, 16. 

—  Seine  Tochter  Theodelinde  s. 

Langobarden. 
— ,  Hrz.  Georg  d.  Reiche  v.  Lands  - 

hut   16.29.32.36.   17,9.15.  241, 

6.7.  278,11.  281,10.12.  347,31. 

32.  363,  26. 29.  369, 11  ff.  370, 25. 
371,26.  372,14.  375,1.  376,8. 
377, 13 ff.  378,  Iff.  380, 1.  28.  381, 
9 .  18.  382, 8  ff.  383, 1 4. 29.  384, 1  ff. 
385,15ff.  386, 6 ff.  388,  Iff.  389, 
4  ff.  390,1  ff.  391, 9  ff  392, 1  ff.  393, 
5ff.  394,16ff.  395,13ff.  396,6.12. 


397,  Iff.  398,18.  399,5 ff.  400, 6 ff. 
401,12ff.  402, 4  ff.  412,14.  424, 
18ff.   428,8.15.   429,14.20.  430, 

28.  433,  9.  434,  8.  18.  435, 17. 
437,31.  439,20.  440,10.  442, 7  ff. 
520,8.  560,2.  562,34.  601,26. 
615,34.    620,29.31.    621,10.20. 

623.23.  624,7  22.  625,8.  626,20. 
627,27.  629,14.  631,25ff.  632,5. 
633, 3  ff.  634, 2  ff.  635. 1  ff.  636, 4  ff. 
637,  Iff.  638,21ff.  639,  4 ff.  640, 
3  ff.  641,  1  ff.  642, 10  ff.  643, 1  ff. 
644,  Iff.  645,  Iff.  646,21ff.  647, 
2ff.  648,  3  ff.  649,  7  ff.  650,  8  ff. 
652,14.18.    653, 3  ff.    654,14.15. 

655.29.  661,21.  678,21.24.  682, 
3fl.  683,8.20.  689,11.  695,12.13. 

698.30.  701,4.  702,35.  704,37. 
705,10ff.  799,1.  835,43.  841,22. 
32.  842,2.  887,12.896,8.  907, 
10  ff.  911,10.  913,16.20.  914,24. 
—  Seine  Gem.  Hedwig  (Had wig) 
v.  Polen   375,2.   377,13.  401,17. 

623.24.  624,30.  625,9.  628,4. 
649,4.  799,1.  —  Seine  Tochter 
Margarete  401,18.  19.  799,2. 

Bayern,  Hrz.  Grimoald  (Greimolt)  I. 

8,20.  48,4.10.  460,38. 
— ,  Hrz.    Grimoald    (Greimolt)   II. 

8,31.35.42.  56,27.  58,2 ff.  59, Iff. 

60,5ff.  62,37.  63,  off.  64,34.40. 

65,2.   81,1.    464,31ff.    465,3.9. 

850, 17.  30. 
-,  Hrz.    Heinrich  I.    7,9.11.    10, 

39.  47,44.  121,17.    123,  4  ff.  124, 

20.25.  125,11.12. 126,37.  127,15. 

130,20.  131, 9  ff.  132,16.23.  157, 

34.  191,7.  460,35.  481, 3  ff.   482, 

4.19.   483.17ff.    -    Seine  Gem. 

Judith  (Jeutta)  80, 15.  —  Lucka 

121,17.  123,10. 
— .  Hrz. Heinrich II.  Hezilo  | Hezelo, 

Heinczle)   ll,7ff.    131, 14ff.  132, 

lOff.  133,4.8.  134,12.  483,29.30. 

484, 3  ff. 
— ,  Hrz.  Heinrich  III.  11,  12.  133, 

5ff.  484,20. 
— ,  Hrz.  Heinrich  IV.  s.  Deutsch- 

land,  Heinrich  II. 
— ,  Hrz.  Heinrich  V.  12,10.  153,8. 

29.  155,39.40.  491,13ff. 

-  ,  Hrz.  Heinrich  VII.  <bei  Arn- 
peck  irrtiimlich  VI.)  12, 11.  156, 
5ff.  173,8.  491,21. 

-,  Hrz. Heinrich IX.  12, 22. 158,12. 
160,11.  161, 4  ff.  162,4.  172,4. 
174,17.  199,1.  492,35.  494,22. 
36.  495,4.  —  Seine  Gem.  Wolf- 
hildis  161,8.  199,4.11.  495,4.— 


—     937     — 


Sein  Sohn  KoDrad  161,10.16. 
174,21. 
Bayern,  Heinrich  X.,  der  Rtolze 
12,23.41.  161,10.  162, 2  ff.  163, 
10  ff.  164,7flF.  165, 3  ff.  166,3.5. 
169,23.35.  170,22.  172,4.  174,21. 
175,22.  176,10.  180,7.9.  494,39. 
495,  3 ff.   496,16ff.   497,  Iff.  498, 

18.  499,21.  500,8.  503,4.  729, 
8.10.  —  Seine  Gem.  Gertrud 
162,5.  166,3.  180,10.  495,5.  498, 
17.  729, 10.  733, 24. 

— ,  Hrz.  Heinrich  (v.  Babenberg)  XI. 
Jasomirgott(Jochsamergot),  Hrz. 
v.  Oesterreich  12, 27. 37.  1 65,35  ff. 

166. 8  ff.  167,27ff.  168,6.  169,33. 
170,21.  171,18.  175, 7  ff.  176,  Iff. 
177,3ff.  178,  3ff.  180,32.  191,19. 
498,  13 ff.  499,3.6.  500, 5ff.  501, 
3ff.  502,10ff.  729,  Iff.  730, 7 ff. 
731,3ff.  732,18ff.  733,5.10.  734, 

19.  739,13.  741,15.21.  753,29. 
764, 40.  872, 41.  —  Seine  Gem. 
Theodora  178,4.6.  502,11.  729, 

20.  730,22.24.  733,3. 

— ,  Hrz.  Heinrich  XII.,  der  L5we, 
Hrz.v.Sachsenl2,38.  41.  13,3.7. 
163,10.  169,23.  174,26.  175, 8ff. 
176, 2  ff.  177,31ff.  180,  7  ff.  181, 
Iff.  182,30.39.  184,36.39.  185, 
1  ff.  186, 3  ff.  187, 31.  189, 22.  227, 
17.  228, 1. 23.  497,  18.  499,  20. 
500, 5  ff.  501,  7  ff.  502, 2 ff  503,3  ff. 
504,26.  505,20.  506,36.  729,30. 
31.  730,8 ff.  878,17.24.  880,26.35. 
—  Seine  Gem.  Clemencia  182,31. 
503,20. 

— ,  Hrz.  Heinrich  I.  v.  Nieder- 
bayern 14,16.  204,42.  230,22.33. 
234,26ff.  236, Iff.  238,32.33.  239, 
8ff.  240,  7  ff.  241,  2  ff.  242,12. 
252,17.  282,2.  514,6.14.  515,20. 

21.  517,9.33.  518, 1  iff.  519, 19 ff. 
520,20ff.  757,27ff.  760,22ff.  762, 
27.  763,11.  768,33.36.  770,15. 
887,4.  -  Seine  Gem.  Elisabeth 
204,  41.  233,  33.  239, 10.  240, 15. 
243,31.  518,15.25.  519,19.522,4. 
757,29.  761,4.  -  Seine  Tochter 
Elisabeth  242,5.  520,30. 

— ,  Hrz.  Heinrich  II.  d.  Aeltere 
v.Niederbayern  14,26. 29.  245,11. 
247,24.  248,4 ff.  249,6ff.  250,8ff. 
251, 3 ff.  285,7.  287,9.  297,38. 
373,34.   374,4.   523,29.   524,34. 

525. 9  ff.  526, 12  ff.  527, 9. 29.  528, 
3.7.  563,3.9.  569,  11.  570,22. 
579,10.  622,28.31.  780,25.  782, 
7. 17.    889,  11.    —    Seine    Gem. 


Margarete  (falschlich  Agnes)  248, 
12.  251, 15.  525, 12.  528, 4. 
Bayern,    Hrz.    Heinrich   III.,    der 
Natternberger,   v.    Niederbayern 

14.24.  244,31.  245,8.10.  248,13  ff. 
249,17.18.  374,4.  523,9.28.  525, 
9ff.  526,7.  563,4.9.  622,31. 

- ,  Hrz.  Heinrich  IV.  d.  Beiche 
v.  Landshut  16,26.  241,5.  274, 
3.7.  280,10.  320,6.  329,17.27. 
332,12.  341,13  ff.  342,7  ft.  344,24ff. 
345,1  ff.  347,  5  ff.  348,  5  ff.  349, 6  ff. 
350,18.  351,18.29.  352,5.  355,9 ff. 
356,25.  357,10.  358,35.36.  359,2  ff. 
360, 4 ff.  361,6ff.  362, Iff.  405,34. 
412,  7  ff.  520, 1.  556, 14. 16.  567,3. 
585,23.  598,37.43.  599, 1  ff.  601, 
7.25.  602,24ff.  603,  2  ff.  604, 4  ff. 
605, 8. 13.  610, 10.  611, 17  ff.  612, 
14  ff.  613,  1  ff.  614, 4  ff.  615,  6. 
623, 5.  667,  25.  670, 23.  671, 4. 38. 
790,37.  887,7.  895,31.896,8.  — 
Seine  Gem.  Margarete  v  Oester- 
reich 320,6.  360,33.  362,11.585, 
22.  613,27.  614,34.  790,36.  — 
Sein  Sohn  Albrecht  360. 36.  361, 
19.  613, 30.  614, 9.  -  Sein  Sohn 
Friedrich  360,37.  361,21.  613,31. 
614, 11. 

— ,  Hrz.  Hugbert  9,  5.  65,  3  ff.  66, 
16.  71,  34.  465,11.15.  852,24. 

— ,  Hrz.  Johann  I.  v.  Niederbayern 
14,30.  251, 15  ff.  299,27.  527,  32. 
528,6.—  Seine  Gem.  Anna  (falsch- 
lich Elisabeth)  251,25.  528,8. 

— ,  Hrz.  Johann  II.  v.  Munchen 
17,17.  211,38.  212,15.  257,32. 
329,  30. 32.  330, 33.  331,  16.  21. 
335,20  22.  336,32.  356,6.  358,8. 
374, 18.  403,5ff.  404, 15ff.  405,  2  ff. 
409,9.  531,40.  564,42.  566,19. 
593,23.  594,  2  ff.  609,15.  610,15. 
623,1  650,24.663,5.665,24.31. 
666, 8 ff.  667,3  ff.  825,32.  895,27. 

—  Seine  Gem.  Katharina  v.  Gorz 
404,  30.  666, 28. 

— ,  Hrz.  Johann  III.  v.  Straubing- 
Holland,  erw.  B.  v.  Luttich  16,11. 
320, 1.  322, 28.  323,  4  ff.  324, 6  ff. 
32f),2ff.  326, 14.  327,16.  329,9. 11. 
585,15.  586,39.  587, Iff.  588,2 ff. 
589, 2ff.  590,13.  600,29.  670,21. 

—  Seine  Gem.  (Elisabeth)  323,36. 
587, 14. 

— ,  Hrz.   Johann  IV.    v.  Mdnchen 

17.25.  213, 18.31.  363, 13.  370,25. 
411, 14. 412,  26.  413, 11  ff.  414, 17. 
615,  20.  672, 4.  34.  673,  6.  32. 


—     938 


Bayern,  Hrz.   Konrad  (Chuno)  von 

Zutphenil2, 12.  156, 13  if.  491,25. 

492,  3. 
— ,  Hrz.  Luitpold  (Leopold)  10,26. 

Il4,22ff.  115,4.  190, 17  ff.  201,8. 

477, 15. 
— ,  Hrz.  Leopold  IV.,Mkgr.v.Oester- 

reich    12,25.    164,25ff.    165, 8  ff. 

175,25.  191,19.  497,  6ff.  498,  Iff. 

726,29.    729,5.8.     733, 8  ff.    734, 

7  ff.  872,40.  —  Seine  Gem.  Maria 

v.  Bohmen  734,  11. 
— ,  Hrz.LudwigI.  14,5.  189,4.25. 

197,7.    198,6.    201,34.    217,  4  ff. 

218.2.  220, 2  ff.  222,25ff.  223,5. 
224.14ff.  225,  Iff.  226, 3  ff.  228, 
12  ff.  229,2.28.  506,27.  508,22 ff. 
509, 2  ff.  510,  Iff.  511,  Iff.  512, 
23  ff.  745,25.  883,24.  —  Seine 
Gem.  Ludmilla  v.  Bogen  217,26. 
219,22.   226,5.    508,39.  509,  Iff. 

511.21.  —  Angebl.  Gem.  Gerdrudis 
228,  14. 

— ,  Hrz.  Ludwig  II.  d.  Strenge 
14,12.  228,18.  230, 9  ff.  233,5. 
234, 25  ff.  235, 2  ff.  236, 6 ff.  237, 10. 
14.  238,12ff.  239,19.35.  240,24. 
252,15.  282, Iff.  513,30.  514, 6 ff. 
515,19ff.  516,lff.  517,3ff.518,  Iff. 
519,  6.  29.  528, 15.  32.  567,  36. 
568,7.  756,8.  758,6.22.  760,21. 
763, 10.  768,3.  33.  -  Seine  l.Gem. 
Maria  v.  Brabant  235, 7.  236,  7. 
237,  Iff.  515,29ff.  516, Iff.  517,7. 
—  Seine  2.  Gem.  Anna  v.  Glogau 
235,  19.  236, 13.  517, 3  ff.  —  Seine 
3.  Gem.  Mecli tilde   v.  Habsburg 

236.22.  238,23.  252,32.517,18. 

768. 3.  —  Sein  Sohn  Ludwig 
235,20.  238,12.517,5.  518,1.  — 
Seine  Tochter  Agnes  d.  Aelt. 
235,20.  517,5. 

— ,  Hrz.  Ludwig  III.  v.  Nieder- 
bayern    14,21.    238,35.    241,34. 

242.4.  247,8.10.  520,29.  524,23. 
769,29.  -  Seine  angebl.  Gem. 
Sophia  247, 13. 

—,  Hrz.  Ludwig  V.  d.  Branden- 
burger  15, 30.  36.  284, 22.  291,24. 
26.  300,20ff.  301, 7.  302,19.  303,5. 
305, 6  ff.  306, 14  ff.  307, 1  ff.  308, 
19  ff.  309,1.29.  310,6.  311,23. 
315,16ff.  317,5.24.  318,7.  333,1. 
374, 15.  579,3.  582, 12  ff.  583, 1  ff. 
584,8.16.  622,40.  788, 5  ff.  — 
Seine  1.  Gem.  Margarete  v.  Dane- 
mark  292,1.  —  Seine  2.  Gem. 
Margarete  Maultasch  300,23ff. 
301,4.  303,4.7.  308,25.  310, 5  ff. 


311,  Iff.   315,28.   316,30.   317,2. 

582,35.  583,26.30.  775,37.  776,7. 

788,8. 
Bavern,  Hrz.  Ludwig  VI.[d.  Romer, 

Mkgr.  v.  Brandenburg  16, 1.  292,4. 

295,38.  305, 8  ff.  315,24.  317,26. 

318,2  ff  576,24. 582,1 2. 33. 584,13  ff. 
— ,  Hrz.   Ludwig  VII.    d.    Bartige 

v.Ingolstadt  16,20.  257,32.274,3. 

290,8.  329,16.25.  330,17.  332,4. 

339,10.36.    340,  7  ff.    341,  12  ff. 

342, 7  ff.  343, 1  ff.  344, 1  ff.  345, 4  ff. 

346, 2 ff.  347, 5  ff.  348, 5 ff.  349, 8  ff. 

350,  5ff.    351,  Iff.   352,  2ff.    353, 

22.32.   354, 9  ff.    355,  7  ff.    358,8. 

361,25.27.  362,9ff.  405,13ff.  406, 

3ff.    412,6.15.    418,3.    531,40. 

533,15.   556,13.  572,39.  594,37. 

595,22ff.    596,  2  ff.     597,22.35. 

598, 9  ff.  599, 3  ff.  600, 7  ff.  601, 8  ff. 

602,9ff.  603,13ff.  604,5ff.  605,1  ff. 

606,23.  614,14ff.  667,4  ff.  670,23. 

671,2.33.  827,40.  828,25.  829,8. 

893,5. 18.  —  Seine  l.Gem. Anna 

v.  Bourbon  340,28.  342,31.  344, 

13.    412,15.    —    Seine   2.   Gem. 

Katharina  v.  Alencon  342, 31.  344, 

13.  412,16.  596,1. 
— ,  Hrz.  Ludwig  VIII.  d.   Hooker 

v.   Ingolstadt   16,23.24.    290,9. 

340,23ff.  344,14.  348,49.  349,41. 

350,  32  ff.     351,6.11.     352, 12  ff. 

353, 5  ff.   354,26.   355,2.  552,42. 

596,3.  602.36.  604,11.  605,15ff. 

606, 2.  —  Seine  Gem.  Margarete 

v.  Brandenburg  350,37.  352,18. 

29.  353, 4  ff.  356, 32.  605, 23.  606, 

1  ff.  609, 25. 
— ,  Hrz.   Ludwig  IX.    der    Reiche 

v.  Landshut  16,27.  241, 5ff.  265, 

16.  271,28.  281,20.  347,31.  353, 

12  ff.   360,37.  362,21ff.    363, 1  ff. 

364,  Iff.   365,  Iff.    366, 10  ff.  367, 

1  ff.  368,36.  369. 1  ff.  370,  24.  371, 

20.  372, 7 ff  373,25.  375, Iff.  376, 

7  ff.  377, 1  ff.   414, 20.  32.  418,25. 

419,  6  ff.  520,4.  541,13.  544,30. 

562,23  26.  585,24.  601,25.  606, 

5ff.  613, 30.  615, 2ff.  616, 1  ff.  617, 

Iff.    618,  3 ff.    619,  5 ff.    620,  7 ff. 

621, 2  ff.  622, 2  ff.   623, 10  ff.  624, 

7ff.    625,1.8.    627,  Iff.    629,14. 

631.29.  664,15.  674,1.11.  675,20. 
37.  676,15.27.  807,26.  843,25. 
887,  7.  899,36.  901,28.  902, 10.  - 
Seine  Gem.  Amalia  (Omelia) 
v.  Sachsen  363,8.27.  368,32. 
369,9.  377,13.  615,15.33.  620,12. 

624. 30. 


—     939     — 


Bayern,  Hrz.  Meinhard,  Gr.  v.  Tirol 
15,38.  305,31.  309,3.  315,29. 
316, 7  ff.  317, 2  ff.  331,3.  405,7. 
582,37.  583, 2  ff.  584,5.  593,20. 
34.  666,27.  787,12.  788,6.18.— 
Seine  Gem.  Margarete  v.  Oester- 
reich  316,31.  317,3.  583,27.  787,11. 

- ,  Hrz.  (Kg.)  Otilo  lOdilio,  Ctilo, 
Utilo)  9,7.17.  66,14ff.  67,25ff. 
68,6ff.  72,12.20.  77,32.35.  78, 
5.11.    79,18.    80,25.35.    81,13. 

84.10.  87,10.  156,4.  465,  20  ff. 
466, 2  ff.  470,  7.  853, 19.  854, 2. 26. 
—  Seine  Gem.  Hildrude   67,30. 

68.11.  79,19.  80,28.  465,25. 

— ,  Hrz.  Otto  v.  Nordheim  12, 15. 

157, 6  ff.  158,8.  492,18.20. 
— ,  Hrz.    Otto  I.    v.    Wittelsbach 

7,12.13.    13,13.    14,5.    157,36. 

176,20.   179,35.  185,28.  186,32. 

187,6.32.  189,2'iff.  190,3.  192,1. 

195.29.  196,4.  200,30.201,30. 
217, 4  ff.  297,41.  500,32.  502,35. 

504.30.  505,18.  506,9 ff.  507,10ff. 

508. 4  ff.  517,12.  732,7.  878,38. 
879,49.  880, 33. 49.  -  Seine  Gem. 
Agnes  189,  29. 

— ,  Hrz.  Otto  II.  14,7.10.  225, 13." 

26.  226, 12. 21.  228,21  ff.  229, 2 ff. 
230,6ff.  231,2.3.  233,35.  234,22. 
30.  235,5.23.  241,17.  373,29. 
511,3.29.  512, 3  ff.  513,  8ff.  514, 
4ff.  515,  15 ff.  520,17.  622,22. 
727,  1.  751,  32.  755,  21.  756,  8. 
773,19.  886,4.  —  Seine  Gem. 
Agnes  228,17.23.  229,4.234,2. 
235,22.  512,24.  514,13.  755,21. 

— ,  Hrz.  Otto  III.  v.  Niederbayern, 
Konig  v.  Ungarn  14, 17. 19.  238, 
35.    241,36.    242,  4ff.    243,  2  ff. 

244. 5  ff.  245,  2  ff.  246, 2.  9.  247, 
3.11.  248,1.  249,19.  283,1.  373, 
34.  520,29.35.  521, 3  ff.  522, 2  ff. 
523, 1  ff.  524, 23.  25.  525, 4.  526, 
9.568,14.  622,28.  769,23.  770,4. 
771,27.  772,3.  —  Seine  Gem. 
Agnes  v.  Glogau244, 29. 33.  523,9. 

— ,  Hrz.  Otto  IV.  v.  Niederbayern 
14,25.  245,11.  247,24.  248,  13  ff. 
249,22.23.  373,34.374,4.523,29. 
524,35.  525,9  ff.  526,12.  563,4.9. 
622,28.31.  —  Seine  Gem.  Richardis 
von  Jfllich  249,26.  —  Angebl. 
Gem.  Beatrix  249,25. 

— ,  Hrz.  Otto  V.,  Mkgr.  v.  Branden- 
burg 16,1.  305, 8  ff.  315,24.  317, 

27.  318,  2  ff.  319,3.  374,21.  582, 
13.33.  584,14ff.  623,4. 


Bayern,  Hrz.  Sigmund  v.Munchen  17, 
26.  213,31.  363,14.  411,18.  412,26. 
413,15ff.  414,7.17.  615,21.  664, 
16.  672,7.34.  673,15ff  674,1. 

— ,  Hrz.Stephan  I.  v.  Niederbayern 
14,21.  238,35.  241,35.  242,4. 
245,11.27.  247, 9ff.  297,17.  309, 
28.  373,29.  520,29.  523, 10  ff. 
524,25ff.  525,3.  622,23.  777,22. 

—  Seine  Gem  Judith  (Uta,  Geutta) 
247,23.24.524,33.-  Seine Tochter 
Agnes  247,26.  525,1. 

— ,  Hrz.  Stephan  II.  v.  Nieder- 
bayern 16,15  ff.  211,38.  212,2.15. 
291,24.  305,  7  ff.  310,11.  311,23. 
35.  312,12.  314,14.  316,  12  ff. 
317,8.  320,13.  329,2.29.  330,llff. 
331, 2  ff.  356,4.  374,12ff.  403,9. 
564,39.  566,16.  582,12.  583, 9  ff. 
585, 34.  593, 17  ff.  594, 1.  609, 13. 
622.37.  623,  1.4.  663,6.  665,25. 
788, 14  ff.    789,  5.  10.    —     Seine 

1.  Gem.  Elisabeth  v.  Sizilien  292,2. 
330,  32.     593,  21.  22.     —     Seine 

2.  Gem.  Margarete  v.  Nurnberg 
330, 15.  356, 18. 

— ,  Hrz.  Stephan  III.  v.  Ingolstadt 
16,19.  256,25.257,31.36.316,17. 
317,8.  329,30.32.  330,33.  331, 
17  ff.  332,  Iff.  333,6.  335,  4 ff. 
336,4.30.  337,3.  338, 32  ff.  339, 
8ff.  340,6.12.  344,19.  346,31. 
356,5.23.  358,4.7.  359,2.  374,17. 
403, 15.  404, 15. 23.  405, 4.  531, 5. 
40.  532,2.  564,41.  566,18.  583, 
13.36.  593,22.  594, 1  ff.  595, 2  ff. 
598,30.  599,3.  600,39.  605,42. 
609,14ff.  610,15.22.  613,24.  623,1. 
650,24.  665,30.  666, 9  ff.  789,10. 
825,30.  826,6.  827,28ff.  828, 3  ff. 

—  Seine  1.  Gem.  Thaddaa  Vis- 
conti  332,3.8.  356,23.  594,36. 
595, 2.  609, 32.  -  Seine  2.  Gem. 
(Elisabeth)  v.Kleve 332, 8.  595, 11. 

-,  Kg. Tassilo I.  8,11.19.  43,20.27. 
48,2ff.  80,36.  458,10.12.  460,36. 

-  ,  Hrz.  Tassilo  9,  22.  25.  27.  39. 
32,11.12.  68,2.  79,18.  80,20  ff. 
81,  9ff  82,7.  83,20ff.  84,llff. 
85, 17.  86, 39. 42.  87, 5  ff.  88, 5  ff. 
89, Iff.  90,15.  91,5.7.  101,4.102, 
10.  194,28.  199,21.  465,28.  466, 
9ff.  467,12ff.  468, 3  ff.  469,  3  ff. 
470, 8  ff.  471,24 ff.  472,3.  853,19. 
854,1.22.  856,8.  857,4.  -  Seine 
Gem.  Luitpurgis  (Liutpurga,  Liut- 
purdis)  87,24,27.  88,33.  466,37. 
467,23.  469,6.  470,37.  857,4.  — 
Sein  Sohn  Guntharius  (Gunther) 


940     — 


86.2.  469,16.  —  Sein Sohn  Theodo 
(Teodo)  86,41.87,13.88,28.43. 
95, 6.  466,  36.  468, 36.  469, 13. 

Bayern,  Hrz.  Theobald  tTheobert, 
Theodebert)    8,30.35.   56,33.34. 

57.3.  11.  58,5.  59,9.14.  464, 
33.35.  465,4.  —  Seine  Gem. 
Pilidruda  (Viltrud)  8,35.  9,2.  56, 
35.  59,9.  83,35.  64,43.  465,5. 

— ,    Hrz.  Theodebald   (Theobaldus) 

8,10.   43,19.23.  456,17. 
— ,  Hrz.  Theodebert  8,24.  50,38.41. 

51,5.  461,38.40.  462,44. 
— ,  Hrz. Theodo  I.  7,4.5.  8,8.28,6. 

11.  42,3ff.  43,4ff.  455,34.  456, Iff. 
— ,  Hrz.  Theodo  II.  8,21. 24.48,13  ff. 

50,10ff.  461,  Iff. 

-,  Hrz.  Theodo  III.  8,26.  52,2ff. 
55,  13.  80,25.—  Sein  Sohn  Lam- 
bert (Lambardus)  52,5.  53,41. 
54,42.  462,22.30.  —  Seine Tochter 
Uta  53,  19.  462, 10. 

-,  Hrz.  Theodo IV.  8,28.  56,13ff. 
58,  4.  80, 36.  464,  22. 31. 

-,  Hrz.  Udo  8,10.  43,17 ff.  456,14. 

— ,  Hrz.  Utilo  s.  Bayern,  Hrz.  Otilo. 

— ,  Hrz.  Welf  (Guelfo,  Welfo)  I.  12, 
16.18.121,29.  157,22ff.  158,5ff. 
159,  7  ff.  160,11.  174,15.16.  492, 
23  ff.  493,26ff.  494, 7  ff.  720, 18.  - 
Seine  Gem.  Judith  158,11.  492,30. 

-,  Hrz.  Welf  II.  12,21.33.35.  158, 

12.  159,15.     160, 11  ff.    174,17. 

199.1.  492,34.  493,37.  494,22ff. 
-   Seine  Gem.  Mathilde  160,22. 

177.12.  232,32.  494,27. 

— ,  Hrz.  Wilhelm  I.  v.  Straubing- 
Holland  16,3.4.  292,5.  304,9. 
305,  7  ff.  319,  7ff.  374,21.  579,5. 
582 ,  12.  585, 6. 27.  623, 4.  —  Seine 
Gem.  Mech tilde  v.  Lancaster  319, 

16.  585,29. 

— ,  Hrz.  Wilhelm  II.  v.  Straubing- 
Holland  16,9.  319,25.  322,13ff. 
323, 12  ff.  324, 13.  328,  16 .  329, 11. 

585. 15.  586, 25  ff.  587, 8.  —  Seine 
Gem.  Margareta  v.  Burgund  322, 
15.  324,  5  ff.  325, 14. 25.    326,  23. 

327. 13.  328,5.  586,27.  587,22.39. 
589,4.20.  591,17.  592,9. -Seine 
Tochter  Jakobaa v.  Holland  16,13. 

322. 16.  323,  38.  324, 2ff.  325, 14  ff. 
326, 19  ff.  327, 1  ff.  328, 1  ff.  329, 10. 
586, 28.  587, 19  ff.  588, 1  ff.  589, 4  ff. 
590,  lOff.  591,  Iff.  592,3 ff.  593,2 ff. 

— ,  Hrz.  Wilhelm  III.  v.  Miinchen 

17,  21.  329, 17. 19.  332, 12.  336,32. 
337,3.    345,30.    346,9.    349,33. 

359.2.  361,5.    404,33.    405,33. 


408, 11  ff.  409, 9.  599, 40.  600, 13. 
613,24.  614,3.  666,31.  667,25. 
668, 21.  669,  J2  ff.  670,24.35.  825, 
32.  826, 6.  —  Seine  Gem.  Mar- 
garete  v.  Kleve  361, 5.  408, 20. 28. 

614.2.  669,19.31.  -  Sein  Sohn 
Adolf  350, 12.  408,23.27.  409,3. 4. 

604.3.  669,22ff.  -  Sein  Sohn 
Wilhelm  408, 28.  669, 31. 

Bayern,  Hrz.  Wilhelm  IV.  433, 24. 

26.  689,35. 
— ,  Hrz.  Wolfgang  v.  Munchen  17, 

39.  213,31.  370,25.  375,12.  377, 

20.  383,29.   388,12.  397,9.  411, 

26.  412,27.  415,4.6.   418,11.17. 

425,8.18.  429,7 ff.  430,6.  431,27. 

433,7  ff.  440,19  ff.  624,32.   625,19. 

627,34.  635,22.  643,42.  651,  17. 

654, 17.   657, 16.  664, 17.  672, 13. 

34.  673,16.18.    675,25.30.    678, 

29.   682,25.27.   683,28.   686,45. 

689, 10 ff.  698,19.23.  703,37.  704, 

3.6.  705, 4  ff. 
Beauvais,  Vincentius  v.  (V.Gallus, 

Bellovacen8i8)6,21.  97,10.  100,31. 

132,19.  134,19.  197,4. 
Begga81,5. 
Beichenstefen ,    Beihensteffen    a. 

Weihenatephan. 
Beilenstein  (Peylstain,  Pilsenataine) 

am  Forst  721,13. 
— ,  Gr.  Konrad  d.  Rauhe   721,12. 

725,1.2. 
Beilngriea  20, 12. 
Belgien,  Gr.  Giselbrecht  (Giaebertua) 

115,31. 
Belgier  25,33.  836,34. 
Belgrad    (Alba,   Castrum    Nandor- 

albense,Thaurinum)810,  5ff.  811, 

Iff.  812, 4  ff.  813,  6  ff.  814,15.41. 
Bemelburg,  Hans  v.  551,39. 
— ,  Reinhard  v.  551,39. 
Benacus  8.  Gardasee. 
HI.  Benedictus   11,27.   73,27.  142, 

2ff.  143, 2ff.  486,42.43.  487,4.6. 

890, 24. 
Benediktbeuern    (Beyren,     Peuren, 

Monaaterium  B urease)  9,8.  66, 15. 

67,12.15.  463,11.  690,7.  870,16. 
— ,  Abt  Wilhelm  213,7.  672,22. 
— ,  Abt  Narcissus  421,23. 
Bcneven  turn  140,26.  163,21.486,37. 

496,21. 
Bensteten  551,26. 
Berbling  a.  Perge. 
Berchariua,  Herzog  48,21. 
Berg,  Herzog  turn  s.  Jiilich. 
-  (Berge),  Grafen  v.  183,25. 
— ,  Grafin  Gisela  (Giaila)  204,1.9. 


941     — 


Berg,  Kloster  im  Donaugau  77,43. 
Bergadt,  Bergadum  a.  Mons. 
Bergalt  s.  Briegach. 
Bergamo  (Bergomum)  107,36.  191, 

31.  297,18.  476,21. 
— ,   Hrz.    Gaidulf    (Gayndulphus) 

45,21.  460,5. 
— ,  Graf  Ambrosiua  107, 36.  476,21. 
Bergen  bei  Freising  879,40. 
— ,  Johann  v.,  Heir  zu  Waelheym 

400, 41. 
—  (Bercken),    Wilhelm  v.   324,44. 

588,30. 
Berghausen  (Perchusin)  863,22. 
Berichtoldstorf  s.  Perchtoldsdorf. 
Berlichingen,  Bernhard  v.   551,32. 
Bern   (Beren,   Peren,   Pern)   in  der 

Schweiz  371,18.  665,18.  818,18. 
Bernauerin  (Pernawerin),  Agnes  407, 

8.  410, 1.  7.  668,  32. 
Berneck    (Bernnegk),    Stephan    v. 

551, 10. 
HI.  Bernhard  a.  Clairvaux. 
St  Bernhard,  Grosser  (Mons  Jovis, 

perg  Jovis)  107,39.  504,7. 
Bernrain  bei  Konstanz  3,28. 
Bernried  (Perenried,  Pernried)  13, 24. 

84,33.  192,13.  202,18.20. 
Bert  hold,    Domdekan    zu    Freising 

880,1. 
Berlho]dstein(Berchtolt8tain)  892,22. 
Berwangen,  Hans  v.  551,27. 
Besancon  (Bisuntz)  664,2.  726,21. 
Besel,  Besell  s.  Oberwesel. 
Beseno  (Bisenum),  Kasteil  836,17. 

838,35 
Besterburg  s.  Westerburg. 
Bettovia  s.  Pettau. 
Betzenstein   (Pentzenstain,   Petzen- 

stain)274,5.  345,37.  556,15.  600,3. 
Beuerberg    (Paurberg,    Pawrbergk, 

Pawrbergk)  13,25.  202,19.  203,1. 
Beyren  s.  Benediktbeuern. 
Bianna  s.  Vyanen. 
Biberach  (Bibracum,  Bibrach)  19, 15. 

665,8. 
Biburg(Piburg)  bei  A  bens  berg  14, 4. 

213,38.  214,  5 ff. 
— ,  (Piburgk)  bei  Furstenfeldbruck 

857,21. 
Bichlingen,  Gr.  Adolf  v.  552, 11. 
Bido  s.  Bom,    Papst  Paschalis  III. 
Biervliet    (Wiernletum,    Wiernlett) 

324,13.  587,32. 
Bilbicz,  Dietrich  552,8. 
Bilbrart,  Ulrich  v.  619,24. 
Bildnberg  s.  Wildenberg. 
Bilstein  (Bilstain),  Herr  zu  545, 19. 
Binenberg,  Runne  v.  551,42. 


Bingen(Pungen)  546,27.  776,26.27. 

Birock,  Lago,  aus  d.  Mark  552, 16. 

Bischer,  Ulrich  552,  20. 

Bisenbach,  Hans  v.  551,  31. 

— ,  Hermann  v.  552, 15. 

Bisenum  s.  Beseno. 

Bistritz    (Biztricensis    comitatus) 

807,30. 
Bistritz,  Gr.  v.  s.  Hunyady,  Johann 

und  Ladislaus. 
Bisuntz  8.  Besancon. 
Bitsch  (Pitis,   Picz),    Gr.  Friedrich 

423,11.  543,38. 
— ,  Gr.  Heinrich  545, 14. 
Bivilo  s.  Vivilo. 

Blankenstein,8chloss271,8.  544,13. 
Blau  (Blavius,  Blavus,  Plaw),  Fluss 

19,2.17.  20,43.  451,3. 
Blivium  840,22. 
Blumenegg  (Blumegka,  Plumenek), 

Dietrich  (Theodericus)  v.  694,  15. 

835,40.  838,40. 
Blutenburg    (Menzing,      Mantzing) 

414,4.  673,21.24. 
Bobbio  (Bobium)  47,  20. 
Bochonia  (s.  Boetania)  70,  39. 
Bockhorn  (Pockarn)  888, 22. 
Bodensee  (Lacus  Bodonicus,  Lac  us 

Constanciensis)    21,  33.    284,  28. 

782  5. 
Bodman,  Hans  v.  653,26. 
Bohmen  12,43.  18,16.  21,10.  26,17. 

29,20.  32,38.  55,34.  104,43.  105, 

6.  118,1.14.  127,1.23.  135,16.32. 

140,27.    176,5.    180,23.    183,45. 

197.11.  200,6.25.  217,27.  242, 
24.  250,25.  256,19.  262,10.  274, 
24  ff.  281,5.  320,16.18.  332,13. 
347,35.  357,8.  364,9.  365,27. 
366,35.37.  390,23.  394,24.404,2. 
410,10ft.  415,27.  416,14.  426,25. 
473,34.  476,7.  479,22.23.  485,5. 
489,30.  507,26.  509,1.  521,6. 
527, 7.  24.  554,  1. 10  556,32.  33. 
557,2.20.  562,9.571,4.584,24. 
27.  595,15.  611,14.  617,9.  618,13. 
626,13.  639,29.  642,17.  658,34 ff. 
659, 2  ff.  661, 5ff.  662,14.666,1. 
670,5.11.    671,15ff.    674,31.33. 

675.12.  681,8.   682,21.    695,38. 

696. 5  ff.  697,10.22.  709,20.31. 
710,  4ff.  711,  5ff.  712,28 ff.  713,2. 
16.  721,4.  727,33.  728,11.  732, 
40.  740,17.  742,11.  748,6.  750,37. 
751,1.17.  753,9.  757,13.  758,26. 
760,30.    761,31.    764, 4  ff.  765,6. 

766. 6  ff.  767,2.  771,30.  774,21  ff. 
775,1.8.  776,29.  777,5ff.  791,2ff. 
792,9.14.  794,4 ff.  795,8.31.  796, 


942 


31.33.    798,16.   799,16.  801, 5ff. 

804.21.  805, 2 ff.  806,38.  808,  Iff. 
809,4ff.  816, 10 ff.  817,2 ff.  845,14. 
901,32. 

Bohmen,  Hrz.  Boleslaus,  Sohn  Kg. 
Wrati&laws  II.  720,32. 

— ,  Hrz.  Borziwoi  II.  (Borsinoyus) 
720,37.  721,3.8.  722,19.  — 
Seine  Gem.  Heilbirga  (Helpirgis) 
720,  37.  —  Sein  Sohn  Jaromir 
(Jeronimus)  720, 1. 

-,  Hrz.  Friedrich   728,2.    740,15. 

— ,  Kg.  Georg  v.  Podiebrad  (Bodo- 
bra,    Podiebrat,     Poggiebracius) 

366.36.  370,3.  415,17.30.  416, 
5ff.  618,11.  674,24.  796,6.  806, 
43.  808,21.  816,12.17.  817,12ff. 

—  S.  Gem.  Johanna  416,6.  674,25. 
— ,  Kg.  Heinrich,  Hrz.  v.  Karnthen, 

Gr.  v.  Tirol  u.  Gorz  234, 6. 18. 
283,16.   300,23.   301,3.    308,31. 

311.18.  515,7.  568,24.  768,17. 
773,28.  774,18ff.  775, 2 ff.  776,5. 
777,  18.  780,7.  -  Seine  1.  Gem. 
Anna  v.  Bohmen  234,20.  768,7. 

774. 19.  775, 19.  776,6.  -  Seine 
2.  Gem.  Adelheid  v.  Braunschweig 

775.22.  776,6.  —  Seine  3.  Gem. 
Beatrix  v.  Savoyen  775, 22.  776, 6. 

—  Sein  Sohn  Leopold  (Meinhard) 
775,35.  776,7. 

— ,  Kg.  Johann  248, 12. 15.  249, 14. 
250,3ff.  251,2ff.  283,12.19.  284,5. 

285.7.  287,8.11.  289,8.  297,35. 
300,  24  ff.  301,  1  ff.  302,  15. 21. 
308,30.  525, 12. 14.  526,4ff.  527,  9. 
528,4.  530,31.33  568,19.569,10 
570,21.    571,16.   577,30.579,41. 

774.37.  775, Iff.  780,25.  782,7.19. 

783.8.  786, 10.  889,12.  -  Seine 
Gem.  Elisabeth  v.  Bohmen  768,  7. 
774,35. 

— ,  Kg.  Przemysl  (Primislaus)  Otto- 
kar  I.  197, 15.  728, 2.  756, 29. 

— ,  Kg.  Przemysl  Ottokar  II.  230, 11. 
236, 15. 23.  239,  2  ff.  240,  9.  513, 
32.  517,27.  518,17.  519,12.  746, 
21.25.  747,2.  748,18.24.  756,  4ff. 
757,  Iff.  758,37.  759,2ff.  760,lff. 
761, 4  ff.  762, 8 ff.  763, 4  ff.  764, 5  ff. 
765,2ff.  766,lff.  768,5.15.  886,11. 

—  Seine  1.  Gem.  Margarete  s. 
unter  Deutschland,  Kg.  Heinrich, 
Sohn  Friedrichs  II.  —  Seine  2.Qem. 
Kunigunde  746,24.  760,16. 

— ,  Rudolf  311,17.  768,9  16.  773, 
10.  774,23.  777,13.16.  778,27.— 
Seine  Gem.  Elisabeth  s.  unter 
Bohmen,  Kg.  Wenzeslaus  II. 


Bohmen,  Hrz.  Sobieslaw  I.  734,12. 
— ,  Hrz.  Sobieslaw  II.  732,39.  740, 

12. 16.  742, 10. 
— ,  Kg.  Przemysl  (Primislaus)  Wen- 

zeslaus  I.  230,12.  513,33.  747,2. 

749,  10.  24.    750, 4ff.    751, 17.  29. 

752,21.  753,11.  755,17.  756, 15ff. 
— ,    Kg.  Wenzeslaus  II.     768,  5  ff. 

773,6.   774,24.    776,29.  777,3.6. 

—  Seine  1.  Gem.  Jutta  (Guta) 
v.  Habsburg  768,4.8.  —  Seine 
2.  Gem.  Elisabeth  v.  Polen  768, 9. 
774,24. 

-,   Kg.    Wenzeslaus  III.    243,  33. 

522.10.  768,6.  774, 19.36.  777, 3  ff. 
— ,  Hrz.  Wladislaw  I.  721,  6. 

— ,  Kg.  Wladislaw  (Bandislaus,  Bla- 
dislaus,  Bolislaus,  Labeslaus,  Wan- 
dislausjll.  170,1.177,39.180,26. 
502,6.  720,34.  727,30.34.  728,1.3. 
729,33.   730,16.   740,15.   756,30. 

—  Seine  Gem.  Gertrud  v.  Oester- 
reich  727, 30.  728, 1 . 4.  873, 1  (hier : 
Agnes). 

—  Kg.  Wladislaw  I.  Postumus,  Kg. 
v.  Ungarn  364,  6.  389,25.  413, 14. 

616.11.  673,13.  790,19.  799,  11. 
800,38.  801,1  ff.  802, 9  ff.  805, 3  ff. 
806,7ff.  807,5ff.  808,lff.  809,lff. 
810,12ff.  814, 7 ff.  815, Iff.  816,1  ff. 
817, Iff.  818,4.  842,35. 

-,  Kg.  Wladislaw  II.,  Kg.  v.  Un- 
garn 273,3.  388,21. 389,24. 628,  9. 
630,30.  638,30.  648,26.  799,4. 

— ,  Kg.  Wratislaw  (Wladislaus, 
Wradislaus)  II.  158,31.  719,24. 
720, 38.  734, 12. 

BShmerwald  184,1.  276,3.13.  318, 
17.  426,19.  556,36.  749,49. 

Boetania  verschrieben  fur  Bochonia 
70,39. 

Bogen  (Pogen),  Burg  u.  Markt  229, 
25.  248,26.  329,24.  407,13.  513, 
13.  525,28.  668,29.  670,38. 

— ,  Grafen  v.  14,8.  219,8.  229,27. 
513, 14. 

— ,  Gr.  Albert  1. 199,7(11.?).  219,12. 

— ,  Gr.  Albert  II.  219, 14. 16.  — 
Seine  Gem.  Hedwig  219. 18. 

— ,  Gr.  Albert  III.  218,4.  219,21. 
509,3.25.  —  Seine  Gem.  Ludmilla 
s.  unter  Bay  em,  Hrz.  Ludwig  I. 

— ,  Gr.  Albert  IV.  2ia24.  219,23. 
229,22ff.  509,26.  513,11.  752, 
14.21. 

— ,  Gr.  Berthold  I.  219, 14. 

-,  Gr.  Berthold  II.  219, 19. 

-,  Gr.  Berthold  III.  218,25.  219, 
23.  509,26. 


—     943     — 


Bogeo,  Gr.  Friedrich  II.  v.  Falken- 

stein,  Vogt  der  Kirche  von  Kegens- 

burg   162, 15  ff.    199,10.   219,11. 

495, 19.  35. 
— ,   Gr.   Friedrich  III.,   Vogt    der 

Kirche   von  Regensburg   170,34. 
-,  Gr.  Hartwich  219,19. 
— ,  Gr.  Leopold  219,23. 
Bogenbach    (Bogen),    Fluss   19,39. 

20, 17. 
Bogudes  27,  9. 14. 
Boii,  Volkastamm    21,  23  ff.   22,1. 

24, 14.  34.  450, 24.  25. 
Boiodunim  (Poytrum)  40,31.41. 
Bologna  (Bononiaj  726,31. 
Bon  a ventura,    Kreuzzugspredicrer 

417,4. 
Bongew  s.  Pongau. 
Bonn(Bunna,Bunne)  106,1.  271,11. 

284,1.  474,10.  568,37.  780,14. 
Bopfingen  (Poppfing)    349,48.  603, 

35.  665,9. 
Borenhayni ,  Schaffried  ( Schoffhart)  v. 

551, 39. 
Borgo    (Burgum)    im   Val   Sugana 

835, 39.  838,  39  ff.  839, 3. 
Borsselen  (Barsilia),  Frz.  (Francko)  v. 

328,17ff.  592,26ff.  593,5.9. 
Bosnien    (Bossen,    Bossna)   380,4. 

632, 26. 
Boumimchirchen  e.  Baumkirchen. 
Bourbon  (Borbonium)  412, 16. 
Boyrsa  s.  Mors. 
Bozen  (Bolzanum,  Bozonium,  Pau- 

zana,  Potzen,  Pozen)  192,  9.  692, 

30.  694,9.  825,2.829,20.  834,12. 

860,  27. 
Brabant  (Brabantia)    68,30.    98,3. 

301,30.  324,21.38.  327,8.  554,47. 

588,1.  591,10.  592,1.  820,10. 
— ,  Hrz.  Heinrich  235,8.  515,29. 
— ,  Hrz.Johann  324,15ff.  325,22 ff. 

326,18ff.  327, 2ff.  587,35ff  588, 

6ff.  589, 2  ff.  590,21ff.  591,3.50. 

—  Seine  Gem.  Jakobaa  s.  unter 

Bayern,  Hrz.  Wilhelm  II. 
— ,  Hrz.   Philipp,  Gr.   v.  St.  Paul 

327,43.  592,1. 
Brag  b.  Prag. 

Brager,  Ladialaua  (Lasla)  551,6. 
Brain   (Contebrein,  Contebria)  325, 

44.  589,  47. 
Brancker,  Friedrich  551,9. 
Branda,  Kardinal  346,22.    600,27. 

791,2. 
Brandenburg,   Markgrafachaft  und 
Markgrafen  259, 43.   264, 1.  284, 
22.  300,19.305,10.24.  315,21.24. 
318,6.12.  356,30.  388,17.  538,14. 


553,4.24.  554,1.19.  579,1.582, 
15.29.  584,16.20.  610,4.786,12! 
Brandenburg,Kurf.AlbrechtAchille8 
270,10.  272,9.  276,22.  280,15.  360, 
38.351,1.7.  353,8.11.  354,27.34. 
356,31. 363,11.21. 364,31.  365,8 ff. 
366,10. 367,4ff.  368,36. 37053. 371, 

25.  375,8.  381,17.30.  403,3.542 
36.  561,31.  604,18.  606, 4  ff.  615 
19.28.  616,24.31.  617,2ff.  618,2ff! 
619,16.  620,16.   625,20.  627,23. 

629.5.  633,23.  664,19.  795,39. 
796,22.  807,  27.  808,43.  904,15. 

— ,  Mkgr.    u.    Kurf.    Friedrich    I. 

261.3.  274,6.  341,30.  345,18ff. 
348,46.  349,14.44.  352,19.28 
353,29.  356,28.  556, 16.  699,26.41. 

600.4.  602,34.  603,8.32.  604,15. 
605,24.  610,1.  793,4.  -  Seine 
Gem.  Elisabeth  v.  Bayern-Lands- 
hut  356,26ff.  610,1.5.  —  Sein 
Sohn  Friedrich  d.Jungere  356,31. 

— ,  Kurf.  Friedrich  II. 356,31. 664,17. 

— ,  Mkgr.    Friedrich    v.    Ansbach- 

Bayreuth   375,9.   381,17.386,3. 

397.6.  399,3.    40L,  25.    429,28. 

430.5.  431,17.40.  627,25.  633,24 
636,36.  643,39.   644,30.  683,12. 

26.  684,27.  685,26.  687,10.  688, 
46.  913, 25.  -  Seine  Gem.  Sophie 
v.  Polen  799,  3. 

— ,  Mkgr.    Johann    v.  Luxemburg 

u.  Gorlitz  587, 13. 
— ,  Mkgr.  Johann  d.  Alchimist  276 

22.  558,42. 
— ,  Kurf.  Johann  Cicero  356,31. 
— ,  Mkgr.  Lud wig  d.  Brandenburger 

8.  unter  Bayern,  Hrz.  Lud  wig  V. 
— ,  Mkgr.Ludwig  d.Komers.  unter 

Bayern,  Hrz.  Ludwig  VI. 
— ,  Mkgr.    Otto   III.    d.    Fromme 

759,  34. 
— ,  Mkgr.    Otto   v.  Wittelabach    a. 

unter  Bayern,  Hrz.  Otto  V. 

-  ,  Mkgr.  Sigmund  v.  Bayreuth 
390,36.  391,5.  399,4.  402,11.30. 
640,4.11.  644,31. 

— ,  Mkgr.  Wraldemar(Walderamua) 

283,12.  284,20.  300,18.   568,19. 

569, 20. 
— ,  Bistum  664,  6. 
Brandenatein,  Heinrich  552, 14. 
Brandia,  Friedrich  v.  630, 15. 
Braunau  (Praunaw)  383, 13.  400, 5. 

606,4.    634,38.    645,5.    657,32. 

660,20.25.  661,12. 

—  (Prunovia),  Konrad  v.,  Domherr 
in  Regen8burg  321, 12. 

Braunhild  a.  Brunhilde. 


—     944 


Braunschweig  (Brunsvica)  Herzog- 

tum  162,10.  174,31.33.  388,24. 

505,21.    638,32.    672,2.   680,19. 

729,11. 
-,Hrz.  Erich  385,19. 
- ,  Hrz.  Friedrich  664, 11. 
— ,  Hrz.  Heinrich  272,31.  545,34. 

664, 10. 
— ,  Hrz.  Otto  664, 10. 
- ,  Hrz.Wilh.  174,33. 182,36.  503,27. 
— ,  Hrz.  Wilhelm  664,11. 
-,  Stadt   174,29.    185,39.   665,6. 

748, 36. 
Braunsweiz  665,19  wohl  verschrieben 

fur:  Uri,  Schwyz. 
Brecknicz    (Precknfltz)    =    Brieg? 

416,9.  674,28. 
Breda  (Bredo)  278,8.  559,38. 
— ,  Heinrich  v.  327,  5.  591,  7. 
Brege  (Breg),  Fluss  19,12.  20,23. 
Bregenz  (Bregnicz)  697,  29. 
—  Gr.  Rudolf  161,16.  -  SeineGem. 

Wolfhildis  161,10.15.  174,21. 
Brein,  Hartstain  (verderbt)  s  Grama  - 

stetten. 
Breisgau  (Preyaga)  648, 11. 29. 
Breitlach  (Preitlachn),  Flusa  19, 25. 

20,33. 
Bremen,  Erzhistum  u.  Erzbischofe 

349,36.  371,6.  603,27.  664,2. 
— ,  Eb.  Adalbert  130, 36.  39. 
Brenni,  Volkerschaft  31,8. 
Brenz  (Premss,  Prenns),  Fluss  19,18. 

20,44.  368,16.  619,18. 
Brescia    (Brixinum,    Brixia)    34, 3. 

260,16.  293,4.12.  574,32.  575,4. 
Breslau(Bratislavia,  Bresla,  Wratis- 

lavia)  244,28.  364,8.  384,20.416, 

16.  523,3.  616,8.  765,8.  796,20. 

28.  809, 12. 
— ,  B.  Nikolaua  809, 13. 
Bretonen    (Brittones  gallici)  32, 10. 
Breuberg(Prewperg)  606,25.  607,23. 
Breusch    (Pruscha),   Fluss  285,35. 

569,38. 
Breydenrode,  Herr  v.  551,19. 
Brick,  Bernhard,  Hauptmann  416, 8. 

674, 26. 
Brieg  (Briga)   in  Schlesien   319,25. 

585, 14. 
Briegach(Bergalt),  Fluss  19,13.20,24. 
Briner,  Friedrich  551,3. 
Brisvelt,  Johann  v.  551,24. 
Brittannia  s.  England. 
Brixen,  Stadt  158,23.  454,1. 
-,  Bistum    18,9.   108,17.   234,16. 

315,19.   476,17.    582,28.    664,4. 

774,6.    832,13.27.    838,31.   839, 

22  ff.  840,1.  888,27. 


Brixen,  B.  Bruno  761, 2. 

,  B.  Georg  370, 19. 
— ,  B.   Hartmann  179,31.   502,31. 

723, 35. 36.  732,  3. 
— ,  B.  Nikolaua  v.  Cuaa,  Kardinal- 

legat    212,  30.    349,  36.    362,  25. 

603.27.  832,10.  906,11. 
Brixina,   Brixinum   a.  Brescia  und 

Brixen. 
Brucbaal  (Bruchsella)  865, 18. 
Bruck    (Ascherichesburge,     Pruck) 

an  d.  Leitha  390, 5.  6.  639, 15. 16. 

749, 29.  870, 22. 

—  (Pruck)  bei  Mdnchen  236,6. 

—  (Brugga)  a.  Mur  770,  16. 
Briifling  a.  Prfivening. 

Brugge    (Brflck,    Prfick)    425,2.6. 

440,  2.    678,  28.     703,  9.    842,  4. 

906,36. 
BrQnn(Brunna)  740,14.  742,9.  809,1. 
Bruasel  (Bruxella,  PrOxel)    324,43. 

588. 28. 

Brugg  (Bruck)  i.  Schweiz  778,  1. 
BruneckimPustertal  312,17.  832,13. 
Brunhilde  (Braunhild,  Brunhild),  die 

schone  750,  28.  32. 
Buchhorn  a.  Friedrichshafen. 
Budapest  (Buda,  Ofen,  Pesth,  Sicam- 

bria)  206,14.  243,41.  391,  10.21. 

435.19.  454,27.  455,18.  522,20. 
601,22.  640,16.24.  698,34.  751,  9. 
762,14.  797,20.37.  809,37.810, 
11.16.  814,12  42.  815, 10ff.  816, 
1.  10. 

Bucklin,  Wilhelm  552,  23. 
Budingen    (Budingen),     Grafen    v. 

664,30. 
Bunau  (Binawe),  Gunther  v.  552,  7. 
Bulgarien,Bulgaren  104,24.  170,24. 

781,32.  792,16.  800,40. 
Bunna,  Mutter  des  h.Wilibald  73,25. 
— ,  Stadt  8.  Bonn. 
Buraburg,  B.  Hwitan  (Witto)  73,  2. 
Burense  monasterium  s.  Benedikt- 

beuern. 
Burgau  (Burgovia,  Wurgau),  Stadt 

u.  Markgrafachaft  289,  32.  384,  2. 

572,22.    635,29.   801,2.    818,11. 

824,6. 
— ,  Georg  v.  345,12.  599,31. 
Burghausen  17,6.     241,29.    248,23. 

331.20.  351,26.  355,19.  356,7. 
362,5.  364,4.  369, 2  ff.  386,25. 
412,7.  503,29.  520,27.  525,24. 
566,44.  594,8.  604,38.  609,16. 
616,4.  620,20ff.  637,26.  649,4. 
18.  651,28.  652,9.  653,3 ff.  654,9. 
655,35.  666,11.  697,19. 


—     945     — 


Burghausen,  Gr.  Gebhard   179,38. 

502,  37.  503, 28.  725,  4.  732,  9. 
— ,  Gr.  Sighard  s.  unter  Schala. 
Burgheim(Burckhaim)19,24.  20,32. 
Burglengenfeld    (Lengfelt)    194,24. 

394,19.    428,17.    443,23.507,6. 

642, 14.  682, 11. 
Burgos,    B.    Roderich    (Rudericus) 

796, 24. 
Burgrain  (Purckraina,   Purckreina, 

Purckrayn)  153,32.  490,38.   867, 

11.  898, 4.  905,  5. 
Burgum  a.  Borgo. 

Burgund,  Burgunder  11,20.  68,23. 
74,29.33.  75,10  98,3.  136,32. 
137,2.  185,8.  204,27.  259,2.262, 

12.  279,5.  323,25.  389,28.  397, 
14.  463,22.  489,30.  504,8.  536,27. 
34.551,21.591,15.644,4.  648,17. 
18.  664,9.  904,12.  906,35. 

— ,  Kg.    Boso  (Baso^   107,41.   115, 

16.25.  476,25.  477,30.  478,3. 
— ,  Hrz.  Johann  d.  Unerschrockene 

320,2.   322,15.   323,14.    343, 2  ff. 

344,10  5^5,16.  580,26.  587,9.  596, 

8  ff .  598,23.  —  Seine  Gem.  Mar- 

garete  v.  Niederbayern-Straubing 

320,1.2.  329,13.  534,7.  585,15. 
— ,  Hrz.  Johann  d.  Gute  258,  20  ff. 

259,1.   320,3.   534,  6  ff.    585,17. 

790,27. 
— ,  Hrz.  Karl  d.  Kiihne  17, 29.  269, 

26.    270,  3  ff.    371,10.    422,  10  ff. 

542,24ff.    543,  Iff.     677,32.37. 

836.34.  841,37. 
— ,  Pfalzgr.  Otto  726,21. 
— ,  Hrz.  Philipp  II.  d.  Kflhne  587, 

38.  39. 
— ,  Hrz.    Philipp   d.   Gute   262,  7. 

324, 12  ff.     325,  22.  42.    326,  5  ff. 

327,3  ff.  328, 3  ff  329,12.  587,34ff. 

588, 16.   589, 16  ff.   590,  4  ff  591, 

5ff.  592, 4  ff.    593,4.    600,30.  — 

Seine  Gem.  Margarete  324, 12. 
— ,  Erzhrz.  Philipp  d.  Schone  400, 

21.  645, 16. 
-,  Kg.  Rudolf  715,37. 
Burkhard,  Kammerer  187,14.  505, 

32.  881,9. 
Bursa tt,  Bernhard  v.  551,23 
Burtau,  Rudolf  v.  552, 13. 
Busse,  Herr  v.  551,19. 
Byzanz  s.  auch  Konstantinopel. 
— ,  ostrdmische  Kaiser: 
— ,  Alexius  I.  159,31.  494,14. 
— ,  Alexius  III.   743, 13ff.    751,15. 
— ,  Anastasius  42,  6.  456,  9. 10. 
— ,  Balduin  (Wandebinus)  v.  Flan- 

dern  743, 19. 

Qaellen  a.  Erfrtorungen  N.  F.  ILL 


Byzanz,  ostrdmische  Kaiser: 

— ,  Heinrich  v.  Flandern  743,21. 

— ,  Heraclius    (Eraclius,  Heradius) 

48,17.  50,29.  80,27.  97,10. 
— ,  Isaak  (Thursac)  Angelos  197,3. 
— ,  Justinus  43,10.  456,10. 
-,  Leo  Til.  65, 3.  8.  465, 15. 
— ,  Manuel    (Emanuel)  I.    170,  30. 

171,14.  729,20. 
— ,  Michael  97,13. 
— ,  Peter     v.    Auxerre    (Ausserra) 

743,  21. 
— ,  Philippus  II.  (Philippicus)  56, 

30.  31. 

— ,  Phocas  (Focas)  47,42. 
— ,  Zeno  41,  3. 

Cadorre  (Cadobrium)  838,  32. 
Caesar,   Caius   Julius    4,24.   5,10. 

7,28.  23,27.  25,6ff.  26,3.  49,16ff. 

69,5.  449,  4  ff.  717,6. 
Caesarius  s.  Heisterbach. 
Cainnina  s.  Kains. 
Calabrien  92,1.  171,12.19. 
— ,  Hrz.    Karl.     Seine   Gem.    Ka- 

tharina  v.  Oesterreich  778,32. 
Callenperg  s.  Kahlenberg. 
Calliano  (Calianum)  836,16.  837, 41. 

838,9. 
Calvus  Mons  s.  Kahlenberg. 
Calw(Calve,Chalwe,Kalbe),Grafen  v. 

183,24.  715,42.  720,16.  726,6. 
-  (Chalve),Pfalzgr.Gottfried  160,23. 
Cambrai  (Camerach,  Camerich,  Ca- 

mirich),  Bistum  u.  Bischofe  548, 

14.  554,23.  664,5. 
Campanien  163,16.24. 
Campidona  s.  Kemp  ten. 
Campiprincipum  s.  Furstenfeld. 
Campus  Liliorum  s.  Lilienfeld. 
Canale  (Canales)  92,3. 
Canale-Tal  (Vallis  Cannalis)  839,11. 
HI.  Candidus  864,9. 
Canterbury     (Kandlberg) ,     Eb. 

HI.  Thomas  182,33.  503,24. 
Capell,  Capella,  Cappell,  Cappeller 

s.  Kappel. 
Capistrano,  Johann  v.  807,37.  810,8. 

811,19.  812,33.  813,11.47.  814,3. 
Caprile  (Cavarillae,  Caverillae)  838, 

31.  839,  22. 
Capua  140, 17. 
Carinus  25,  32.  35,  28. 
Carni  49,20. 

Carnuntum  (Carnutum)  36,46. 
Carrara,  Franz  v.  260,22.  330,20ff. 

533,31.  593,26.  822,26ff. 
Carrctto,    Grafen    (Carratenses) 

233, 11. 

60 


—     946     — 


Caspar  (Casper,   Caspitz),  Magister 

805,  33.  806, 1. 
Cassel,  Jost  v.  552,  18. 
Castel  s.  Kastl. 
Castelbarco  333,9. 

—  (Castlbart,  Castel  wart),  Georg  v. 
391,31.  640,33. 

Castel  Ivan  (Yvan  castrum)  838,  32. 
Castell,  Gr.  Friedrich  629,  7. 

-  ,  Grafin  v.  631,  12. 
Castella  s.  Kastilien. 

Castelli  Civitas  s.  Citta  di  Castello. 
Castner,  N.  434,28. 
Castruccio  293,13  ff.  294,36. 575,5. 11. 
Castrum  Noricum  =  Nurnberg  23, 1. 

31, 18.  32,  34. 
Castrus  s.  Chartrettes. 
HI.  Casfulus  63,3.    488,9.  878,36. 

879,24.  880,2. 
Catabria,  Catubrium  s.  Kadobertal. 
Catonen  69,  26. 
Catsa  s.  Katsch. 
Cavarillae,  Caverillae  s.  Caprile. 
Cecilia  s.  Sizilien. 
Cecium  s.  Zeiselmauer. 
Celegia,  Celeia,  Celeya  s.  Cilli. 
Ceres  27,  1. 
Cesarini,   Julianus,  Kardinal - Legat 

791, 44.  802,  7. 
Chains  s.  Kains. 
Chalons,    Johann    II.    v.,    Prinz 

v.  Oranien  400,  39. 
ChamfCamb,  Kam,Kamm)  176,45. 

217,17.    248,26.    255,7.   329,23. 

409,2.    525,28.    529,32.   558,35. 

669,27.  760,26. 
Cb  a  miners  tainer,   Chamstain    s. 

Kammerstein. 
Chanad  s.  Csanad. 
Chartrettes  (Castrus)  849,7. 
Chaths  s.  Katsch. 
Chelehaim  s.  Kelheim. 
Chent  s.  Kent. 

Chiemgau  (pagus  Chvmingen)  82, 7. 
— ,  Gr.  Gunther  82;  7.  83,3.10. 
Chieming  (Chiemingen)  857,  2. 
Chiemsee,  See  (Kyemsee,  lacusChv- 

ming)  83, 19.  84,  35.  85, 2. 
— ,  Bistuml8, 10.  —  S .  auch  Frauen- 

chiemsee  und  Herrenchiemsee. 
— ,  B.Bernhard  v.  Kraiburg  370, 19. 

627,  38. 
-,  B.  Georg  376,  10.  377, 23.  378, 

21.  624,7.35.    632,7.  911,23.24. 
— ,  B.  Ludwig  Ebner  (Ebnar)  396, 2. 

643,20.  911,29. 
— ,  B.  Ulrich  563, 19. 
Chiliperch  s.  Kirchberg. 


Chimay  (Chymay),  Ffirst  552,  31. 32. 
554,5. 

Chiny  (Chinium)  in  belgisch  Luxem- 
burg 801, 3. 

Chlingenvels  s.  Klingenfels. 

Chochalense  monasterium  s.  Kochel. 

Cholbenbach  s.  Grosskolnbach. 

Chorasan  (Corrosium)  160,1. 

Chorees,  Chorzes  s.  Kortsch. 

Chreima,  Chreina  s.  Krain. 

Chrembs,  Chrems  s.  Krems. 

Chressenprunne  s.  Kressenbmnn. 

Chriechisaveron  s.  Kriegshaber. 

Chromatius  36, 11. 

Chronburg  s.  Kronburg. 

Chilnraehein  s.  Konradsheim. 

Chufringin  s.  Kaufering. 

Chunigesbrunen  s.  Konigsbrunn. 

Chunolt  466,  6. 

Chur,  Bistum  und  Bischofe  664,  2. 
694, 18.  835,  44. 

—  (Ciirick  !),B.  Albert  125, 17.  482, 6. 

—  (Curick!),  B.  Heinrich  II.  187,8. 
505,26.  881,3. 

Cilli  (Celegia,  Celeia,  Celeya,  Cilia, 
Cyly)  36,19  ff.  37,10.  62,11.  452, 
17.24.  453,5.  851,22.  895,24. 

— ,  Gr.  Friedrich  748, 26. 

— ,  Gr.    Hermann  274,20.  406,20. 

556.28.  668,8.  —  Seine  Gem. 
Beatrix  s.  unter  Pfalz,  Pfalzgr. 
Johann  d.  Oberpfalzer. 

— .  Gr.    Ulrich   408,4.    796,20.31. 

801.24.  805,15.  807,8.  808,  Iff. 
809,17  ff.  810,13.  814,8ff  815,1. 

Cimbern  (Cimbri,  Cymbri),  Volker- 

schaft  21,38.  49,21.24. 
Cistersdorf  s.  Zistersdorf. 
Clteaux  (Cistercium)  735, 32.  873,43. 
Citta   di  Castello  (Civitas  Castelli), 

B.  Bartholomaus  834,2. 
Cittanuova  (Naubenburch)  870,13. 
Cividale  (Sibidat)  822,  34. 
Clairvaux  (Claravallis)  161,23. 
— ,  Abt  HI.  Bernhard  32,  40.  163, 8. 

169.29.  496,12.  49J,12ff- 
Ciena,  Herr  v.  696, 19. 
Clugny  (Cluniacum)  143,  27. 
Colomannus  s.  Koloman. 

Colon na  (von  der  Seulen),  Stephan 

293.25.  294,1.  575,19. 
HI.  Columbanus  47, 19. 
Comagenis  39,25.  40,9.  41,10. 
Comania  s.  Kumanien. 
Comersee  (Lacus  Cum  anus,  Kumer- 

see)  185,2.  503,37. 
Compiegne    (Compendium)    87,  7 . 
466,26. 


—     947 


Concio  legis,  Conciolegum   s.  Gun- 

zenlee. 
Confluencia  s.  Koblenz. 
Confugia,  Conphugia  a.  Kaufungen. 
Contebrein,  Contebria  s.  Brain. 
Corbara(Corbarium)  294,15.  575,24. 
Corbiniana,  Mutter d.  hl.Corbinianus 

849,1. 
Corbinianus,  HI.  a.  unter  Freising. 
HI.  Cornelius  860, 14. 
Corrosium  a.  Chorasan. 
Costech  s.  Goatetsch. 
Costnicz  a.  Konatanz. 
Coucy  (Kussin),   Enguerrand    v.  — 

Seine  Gem.  Katharina  v.  Oeater- 

reich  786,7. 
Couvedo  (Cubida)  870,19. 
Cramanesdorf  a.  Gronadorf. 
Crantsperg  a.  Kranzberg. 
Crema  181,18.20.  503,11.15. 
Cremona  45,30.  181,17. 
Criatan,  Michael,  Kaplan  von  Bern- 

rain  bei  Konatanz  3,2  ff.  5,25.  6,3. 
Cronicz,  Stephan  v.  552,2. 
Crwaowcz  810,42. 
Ckanad  (Chanad),B.  Antonius  243,40. 

522, 19. 
Cubida  a.  Couvedo. 
Ciirick  a.  Chur. 
Cumani  a.  Kumanen. 
Cunntzenlen  8.  Gunzenlee. 
Cuntzen  8.  Kuuzing. 
Curima,  Curina  (Chur?)  37,15. 
Cuaa,  Nikolaus  v.  a.  unter  brixcn, 

B.  Nikolaus. 
Cutelingenburg  8.  Quedlinburg. 
Cyly  s.  Cilli. 
Cymbri  a.  Cimbern. 
Cypern  159,24.  412,17.  494,21. 
-,  Kg.  Jakob  1.  330,  43.  —  Seine 

Gem.  Agnea  330,42. 
— ,  Konig  Janus.   Seine  Gem.  Char- 
lotte von  Bourbon  342,30.  595, 36. 
HI.  Cyprian ua  (Ciprianus)  860, 14. 

Dachau  (Tachowe),  Burg  und  Markt 

17,26.  166,16.  191,14.20.  192,1. 

217,22.  413,21.  414,3.  498,30.31. 

508,37.  594,11.  673,21. 
-,  Grafen  v.  13,15.17.23. 190,2.  191, 

13ff.  193,23. 202,1  ff.236,12. 517,13. 
— ,  Gr.  Arnold  1.    191,16.  193,12. 

20.  202,  2. 
— ,  Gr.  Arnold  II.  191,17.23.202,6. 
— ,  Gr.   Konrad  I.   12,29.   166,17. 

33.  191,17  ff.  202,4.  498,32. 
— ,  Gr.  Konrad  1 1.,  Hrz.  v.  Kroatien 

und  Dahnatien  167,3.16.  191,28. 

202,  6.  499, 1. 


Dachau,   Gr.  Konrad   III.  191,36. 

202,8.  217,24.    —   Desaen  Gem. 

Udilhilde  192,2.  217,24.  508,38. 
— ,  Gr.  Otto  I.   191,24.25.   202,8. 

—  Seine  Gem.  Agnes  191,26. 
~,  Gr.  Otto  II.  191,25.  202,10. 
Dacia  s.  Danemark. 
Dacier,  Volkerachaft  21, 12.30    25, 

20.  107,32. 
Danemark  (Dacia,  Dania)  15, 8.  164, 

20.  175,13.  276,16ff.  292,1.  558, 

31  ff.  795,38. 
— ,  Kg.  Chriatian  (Criatan)  I.   276, 

23.  371,10.  558,43. 
-  ,  Kg.    Chriatof    a.    unter    Pfalz, 

Chriatof. 
-,  Kg.  Erich  I.   273,30.    274,12. 

276,8.  556,11.  558,29.33. 
Daglfing    (Tagelfingae,    fagolfinga, 

Tagolfingen)  860,4.6.  879,30. 
Dalmatien,  Dalmatier  25,18.  30,8. 

167,4.    191,29.    449,11.    792,15. 

800, 39. 
Damaskua  171,2.11. 
Damaaus,  Bischof  87,32.  468,1. 
Damiette    (Damiata)    223,13.    224, 

34ff.  510,15.20.  744,7.11. 
Dan  kens  weil  er  (Tanckersweiler)  436, 

28   700  5 
Daugendorf    (Tugendorf)     162,31 

495,31. 
Daxhauaen,  Albrecht  v.  619,28. 
Deck,  Decke  a.  Teck. 
Declanus  a.  Theclanua. 
Degenberg  417, 16. 
— ,  Ebroniua  v...246,3. 
— ,  Johann  d.  A.  629,31. 
-,  Johann  d.  J.  629,32. 
Degenfeld,  Wilhelm  v.  552, 14. 
Degernbach  b.  Tegernbach. 
Deggendorf  (Deckendorf)  20,  11.16. 

17.    248,26.    251,11.18    329,22. 

409,2.  525,28.527,27.34  669,27. 
Delft (Delfck),  Vofiv.327,17.  591,22. 
St.  Denia    106,15.    109,31.  474,28. 
-,  Abt  Eubulo  111,1    112,10. 
— ,  Abt  Hildwinus  112,22. 
Detricus  de  Verona  a    Oatgoten. 
Deutschland,   Kg.  Adolf  v.  Nassau 

242,  14  ff.  252,28.  521,  1  ff.  528,27. 

770,24.771,14ff.  772,2 ff.776,10.18. 
-,  Kg.  Albrecht  I.  234,7.  241,14. 

242, 14  ff.  243,22.  253,2.16.  283, 

9.  515,9.  520,13.  521, 2ff.  529,2. 

767,9.  768,  9  ff.  769, 2  ff.  770, 1  ff. 

771,1ft.  772,2ff.  773,  Iff.  774,9 ff. 

776, 10  ff.   777, 5  ff    778,  3  ff.   779, 
5.8.    786, 4  ff.  787,6.  788,2.  789, 

28.38.    790,21.    —    Seine   Gem. 
60* 


-     948     — 


Elisabeth  v.  Karnten  234,7.  311,17. 
515,8.  773,8.28.  774,8.  776,5. 
778,26.33.  779,5. 
Deutschland,  Albrecht  II.  320,5. 
360,34.  362,31.  410,12.  585,21. 
613,28.  615,6.  671,15.  790,35.40. 
791,4 ff.  792, Iff.  793,6 ff.  794, Iff. 
795, 8  ff.  796, 7  ff.  797,20ff.  798, 
1  ff.  799,15.  801,7.  802,3.  844,25. 

845. 20.  —  Seine  Gem.  Elisabeth 
v.BShmen  u.  Ungarn  791,4.792, 
22.  794,11.  798,34.  801, 9  ff.  — 
Sein  Sohn  Georg  798,35. 

— ,  Arnulf  10, 16.  25.  61, 15.  105, 
13.22.  106,23  ff.  107, 2  ff.  108, 4  ff. 
109,8.  111,2.  112,9.38.  113,3  ff. 
114,16.25.  115,5  ff.  190,16.  227,7. 
474, 3 ff.  475, 5 ff  476, Iff.  477, Iff. 
86l,16ff.  862,4.  863,32.  -  Seine 
Mutter  Liutsvinda  105,12.  474,2. 
—  Seine  angebl.  Gem.  Agnes  114, 
3.  10.  -  Seine  Gem.  Uta  (Odoa) 
108,40.  114,11.  477,12.  —  Sein 
Sohn  Zwentibold  s.  u.  Lothringen. 
Sein  angebl.  Sohn  Konrad  114, 
11. 18.  —  Angebl.NeffeOtto  227,7. 

— ,  Ferdinand(Vernandus)  1. 443,20. 
845  23. 

— ,  Friedrich  I.  12,39.  13,4.  23,30. 

161.11.  166,34.  167,15.  169,28 

170.21.  171,38.  174,24.  175,  lOff. 
176, 15ff.  177,  lOff.  179, 1.  180, 2 ff. 
181, 5  ff.  182, 14  ff.  184, 5  ff.  185, 
Iff.    186,17.    187,21.23.    188,7. 

189.21.  191,30.  200, 16 ff.  204,19. 
209,39.  227,12ff.  229,32.  233,34. 
471,16.  495,1.  498,37.  499,37. 
500,  Iff.  501,  Iff.  502,39.41.503, 
5  ff.  504, 1  ff.  505, 13.  506, 36.  507, 
20.  726,15.19.  727,32.  729,32. 
38.  732,llff.  735,18.  738,34.  739, 
3ff.  740,31.  753,29ff.  754,40.  872, 
26.38.    873,27.   878,13.22.    880, 

13.  18.  881,  15.  17.  883,  15.  — 
SeineGem.  Beatrix  181, 12. 182,26. 

— ,  Friedrich  II.  198, 12. 14.  204,36. 
211,18.    213,40.    223,4.   225,17. 

228.25.  229,12ff.  230,4.16.  231,3. 

232.26.  233,2.  510,9.31.511,8. 
513,  Iff.  514,2.19.  515,3.  726,24. 
727,7.  743,30.  744,14.  745,38. 
746,8. 15.  751, 11  ff.  752, 1  ff.  753, 
18.21.  754,36.42.  755,30.756,22. 

773.22.  885,27.  -  SeineGem. 
Konstanze  726,31.  743,27.29.— 
Sein  Sohn  Jordan  726,33. 

— ,  Friedrich   III.    261,17.    264,9. 

268.12.  269,2.22.  270,1.  272,5. 

14.  276,25.  278,3.  290,10.  354,24. 


363,9.  367,12.  370,  Iff.  375,5. 
379,26.  380,30.  381,5.24.  383, 
17  ff.   384,15.    388,5.11.    389,6. 

394. 15.  397, 15.  399,14. 16.  400, 
13.  414,  7.  418, 19.  422, 11  ff.  424, 
12.  425,20.  427,9.11.  429,26. 
431,4.    432,26.    433,4.   434, 3  ff. 

439.29.  440, 3  ff.  447,3  537,21. 
36.  540,28.34.  541,38.  542,18ff. 
543,26.  545,2.35.  546,12.  547, 5  ff. 
548,lff.  549,  Iff.  551,1.  552,37. 
553, 7  ff.  559, 5.  33.  572, 43.  615, 
16.  618,20.  621,5.  623,28.  625,12. 
627,21.  631,23.  632,7  ff.  633, 4ff. 
635,6.26.  639,1.  642,10.  644,38. 
662,35.  675,29.  677,32.  678,14. 

681.16.  684,10ff.  689,  41.  703,  Iff. 
704,  Iff.  726,2.  793,16.798,21. 
25.    801,40.    802,  18  ff.    803, 2  ff. 

804.13.  805,lff.  806,3ff.  807,3ff. 
816,26.37.  830,30ff.  831,lff.840, 
44.  841,15.38.  842,3 ff.  843,lff. 
844,18ff.  845,2ff.  897,15.  899,28. 
900,4.21.  904,9.  906,33.  908,29. 

910. 15.  30. 

-,  Heinrich  I.    117, 14  ff.  118,  6  ff. 

119.16.  123,7.  478,19ff.  479,1  ff, 
481,3.  713,35.  42.  714,1.  851,10. 

863. 14.  —  Seine  Gem.  Mathilde 
•123,8.  478,21. 

-,  Heinrich  II.   11,14.29.   66,19. 

132.34.  133,22.  134,llff.  136,1  ff. 
137,14.  140,12.  144,  27.  145,21. 
146,  3. 19.     149,  23.     150,  14.  36. 

151.30.  152,14.19.153,7.24,  154, 
6. 29.  155, 9  ff.  484, 24  ff.  485,  3  ff. 
486,lff.  487,3ff.  488, 1  ff.  489, 5 ff. 
490,  Iff.  491,4  ff.  714,23.  715,18. 
865,22.26.  866, 8ff.  867,23.  887, 
12.  —  Seine  Gem.  Kunigunde 
11,22.39.  12,5.7.10.  137,13.15. 
146,20.  147, 3  ff.  149,7.32.  150, 
27.  153, 3  ff.  154,2.  155,39.40. 
156,9.  227,6.  485,  19 ff.  486,  2ff. 
489,38.  490, 3  ff.  491,4.13.  866, 
22.  867,10.  -  Seine  Mutter Gisela 
(Gisila)  80,15. 

-,  Heinrich  III.   112,25.    113,26. 

156,16ff.  167,27.  173,36.  209,27 ff. 

491,26.29.    492,4.  6.    715,  llff. 

716,15.28.719,2    720,16.726,5. 

727, 19.  867,34.  868, 25  ff.  -  Seine 

Gem.  Agnes  12,14.  156,24ff.  157,7. 

492,7ff.  716,34.  -  -  Seine Schwester 

Beatrice  160,22. 
-,  Heinrich    IV.    32,28.    130,35. 

156,32.  157,10.25.  158,9ff.  160,9. 

194.17.  214,27.  493,11  ff.  7 16,23.27. 

717.35.  718,20ff.  719,27.  720,17. 


—     S49    — 


722,16ff.  726,6. 10.  727, 19.  870, 

8ff.  872,37.39. 
Deutechland,   Heinrich  V.    32,  33. 

160,9.18.    195,4.  204,7.  494,32. 

495,7.    507,4.    722,15.17.    723, 

15.    726,  6.    727, 12.  19.    872,  37. 

883, 29. 
— ,  Kg.  Heinrich,  Sohn  Konrads  III. 

169,16.18.    171,24.    499,18.26. 

726, 19. 
— ,  Heinrich  VI.   200,  47.    201,  1. 

726,20ff.  740,8.31.  741,18.  742,31. 
— ,  Kg. Heinrich,  Sohn  Friedrichs  II. 

225, 2ff.    229,6.13.   510,31.511, 

4ff.  512,31.  513,2.   726,27.  743, 

30.   744,13.19.   746, 8  ff.  747,29. 

754,41.   756,21.  —    Seine  Gem. 

Margarete  v.  Oesterreich  726, 29. 

743,16.31.  746,  7  ff.  747,30.  755, 

35.  756, 21.  759, 30.  760, 15.  — 
Seine  Sonne  Friedrich  u.  Hein- 
rich 726,28.  743,32.  746,18.19. 

— ,  Heinrich  VII.  6,23.  254,24.32. 

283, 5  ff.  301,  26.  529, 10. 13.  568, 

15  ff.    768,23.    774,34.     775,17. 

779  23. 
— ,  Karl'd.  Gr.  4,10  42.43.  6,7.8. 

9,33.  10,2.4.5.  30,11.19.  32,8ff. 

33,13     69,17.37.    70,9.    74,31. 

80,5.  85,3.  87,9 ff.  88,6 ff.  89,2ff. 

91,3ff.  92,10ff.  93,2ff.  94, 14ff. 

95, 12  ff.    96,23.    97, 1  ff.    98,16. 

100,16ff.  101,2ff.l02,2ff.  106,21. 

273,7.  466,29.  467, 1  ff.  468, 10  ff. 

469, 1.  470, 22 ff.  471,2 ff.  472,lff. 

474,33.    478,7.  547,33.36.   550, 

17  ff.    856,23.    857,7.    -    Seine 

Gem.Hildegard  97,  8. 18.  -  Seine 

Gem.    Fastrada    88,13.    97,21. 

468, 24.  —  Sein  Sohn  Karl  97, 18. 

100, 22.    -     Sein    Sohn    Pippin 

88,21.   97,18.468,30.    -    Seine 

Tochter  Rotrud,  Berchta  (Bergal 

und  Gisla  (Gilia)  97,19. 
— ,  Karl  II.  der  Kahle  102, 36.  103, 

21  ff.   104, 2ff.    106,14.   472,27ff. 

473, 4  ff.  474, 14. 
— ,  Karl  III.  derDicke  10,14.  104, 

35 ff.  105,7.  106,6  ff.  107,4.  108, 

38.  473,31.36.  474,13ff.   475,3. 

—  Seine  Gem.  Aldburgis  105,  23. 

106,11. 
-,  Karl  IV.  23,31.   29,20.  32,46. 

55,33.    200,7.  256,7.20.    301,2. 

302, 15  ft.  303, 2  ff.  308,30.  309,30. 

311,15.   318,13.17.320,16.321, 

36.  530,18.33.  533,8.  579,40. 
580,  5  ff.  584,20.  585,38.  601,20. 
789, 24.  790,  3.  801, 4.  817, 43. 


Deutechland,  KarlV.  443,22.  845, 

21  ff. 
— ,  Karlmann     10,  10.    104,  35.  42. 

105, 2  ff.  106,16.36.  107,2.  109,8. 

112,37.    473,31  ff.    474,5.35.   — 

Seine  Gem.  Hildegunda   105,21. 
-,  Konrad  I.    10,  30.     116,  31.34. 

117.2  ff.  478,12ff. 

— ,  Konrad  II.  152,16.  154.4.  173, 
16.  715,39.  716,lff.  718,39.  719, 
Iff.  866,18.  867,26ff.  871,26. 
872,21.37.  —  Seine  Gem.  Giaela 
715, 36.  39.  716, 1.  7.  719, 4. 15.  - 
Seine  Tochter  Kunigunde  715,41. 
716,1. 

— ,  Konrad  III.  12,31.  32,39.43. 
162,13.19.163,7.  1£4,6.29.  165, 
15.  166, 2  ff.  169,16ff.  170,  7  ff. 
171, 3ff.  175,23.  179,33.  191,20. 
203,3.  209,39.  496,13ff.  497, 4 ff. 
498, 16.  499, 13  25.  720, 35.  722, 
22.  726,  7  ff.  729, 7  ff.  732,5.  733, 
14.29.  734,7.  —  Seine  Gem. 
Gertrud  726, 17. 

-,  Konrad  IV.  229,31.  230,6.  15. 
231, 4 ff.  232,7  ff.  233,1.36.  240, 
18.  513,19ff.  514,18.  615,4.726, 
33.  751,31.  773,22.24.  -  Seine 
Gem.  Elisabeth  14,10.  229,30  31. 
230,33.35.  231,2.3.  232,29.  233, 
35.  234,22.  240,17.  513,19.  514, 
17  26.  515,  4  ff.  520,17.  727,1. 
773, 19  ff.  776,4.  -  Sein  Sohn 
Konradin,  der  letzte  Hohenstaufe 
232,  24.  28.  233,  1  ff.  514, 25  ff. 
727, 2. 5.  773,  23. 

—,  Lothar  I.  10,4.  102,  19  ff.  103, 
10  ff.    472, 14  ff.   473, 4  ff.  474, 24. 

—  Seine  Gem.  Irmegardis  102,22. 
— ,  Lothar  II.  32,39.  162,  5  ff.  163, 

5  ff.  164,  9.  166,  22.  180, 10.  195, 
13.  203,16.  495, 5  ff.  496,15.  498, 
18.  721,2.  723,16.17.  729,11.  — 
Seine  Gem.  Rickentza  203,13. 
— ,  Ludwig  I.  der  Fromme  10,5. 
85,2.  88,23.  97,19. 102, 20ff.  103, 
4ff.  105,18.  468,31.  472,17ff.  - 
Seine  1.  Gem.  Irmengard  (Erme- 
gardis)  102,34.  472,26.  —  Seine 
2.  Gem.  Judith   102,36.  472,27. 

—  Sein  Sohn  Pippin  102, 34.  35. 
103,23.  104,15.  472,26. 

-,  Ludwig  II.  10,7ff.  32,24.  102, 
33.35.  103, 2ff.  105,2ff.  472,24ff. 

474. 3  ff. 

- ,  Kg.  Ludwig  d.  Deutsche  860, 25. 
— ,  Kg.  Ludwig  d.  Jiingere  10,12. 

104,35ff.  105, 6  ff.    106, 3  ff.   473, 

31.35.  474, 3  ff. 


—     950     — 


Deutschland  ,  Ludwig  III. ,  Sohn 
Kg.  Bosos  v.  Burgund  107,40. 
115,16.24.  476,25.477,30.478,3. 

— ,  Ludwig  das  Kind  61,15.  108, 
40.  111,47.  114,12.17.  115,l3ff. 
116,llff.  190,15.  477,2ff.  478,5. 
862,  4. 17.  863,  33.  —  Seine  Gem. 
Lucardis  115,29. 

-  ,  Ludwig  IV.  d.  Bayer  14,26.34. 
15,16.25.  16,2.17.  238,23.  245, 
14.23.  246, 8ff.  248,14.  249, 5  ff. 
250,15.  251,25.31.  252,19ff.  254, 
30ff.  255,15.16.  282,5ff.  283,7  ff. 
284, 2  ff .  285, 1  ff.  286, 1  ff.  288,  8  ff . 
289,11  ff.  291,18.22.  292,2ff.  293, 
4ff.  294,3  ff.  295,1  Iff.  296, 2 ff. 
297,1  ff.  298, Iff.  299,24.  300,2 ff. 
301, 5  ff.  302, 3 ff.  303,26.32.  304, 
8ff.  305,5.6.  306,  6  ff.  307, 1  ff. 
308,1  ff.  315,  4  ff.  317, 5  ff.  318, 
9ff  320,11.  321,32.  328,48.  329, 
14.30.  330,29.31.  356,4.  374, 
2ff.  517,19.  518,9.  523,31.37. 
524,  4  ff*.  525,16.38.  526, 16  ff. 
527,4.  528,9  ff.  529,13ff.  562,38. 
563,1.  564,9.47.  565,5.  566,13. 
567,38.  f>68,2ff.  569,2 ff.  570,1  ff. 
571,18.27.  572,10ff.  573, 1  ff.  574, 
Iff.  575,  Iff.  576,  Iff.  577,  2  ff. 
578,22.  579,10ff.  580, 3  ff.  583, 
33.  593,13ff.  622,27ff.  779,15. 
21.  780, Iff.  781, 5ff.  782, 6ff.  783, 
Iff.  784,3ff.  785,36.  787,15.889, 
10.13.  890,15.20.  Seine  1.  Gem. 
Beatrix  v.  Schlesien-Glogau  282, 
12.  283,23.  291,22.  568,5.  573, 
37.  582, 13  (iron  Polen).  -  Seine 
2.  Gem.  Margarete  v.  Holland 
282,15.  292,3.  295,36.  304,10. 
305,19.  316,3.  318,5<falschlich: 
v.  Polen).  568,6.  576,23  (v.Poien). 

582. 14.  584, 14  (v.  Polen).  585,9. 
—  Seine  Toehter  Agnes  306,6.9. 
578, 22. 

— ,  Maximilian  I.  6,  10.  272, 14. 
273,4.  375,7.  381,25.  383,31. 
388,9.  389,1  ff.  390, 4  ff.  391,  4  ff. 
392,14  393,1.  395,24.  397,13. 
400,1.  402,9.  422,32.  423,8.  425, 
2  ff.  426, 3  ff.  427, 10.  429, 19.  430, 
12.  431,5.36.  434, 10.  435,3.  440, 
Iff.  447,2.  543,28.36.  546,  Iff. 
547, 5  ff.  548, 3  ff.  549, 1  ff.  550, 1  ff. 

551.15.  552,27ff.  553,  Iff.  623, 
33.  625,13.  627,21.  633,34.  635, 
26.  638,35.  639,  7 ff.  640,  Iff.  641, 
24.  643,10.  644,4.  645, 3  ff.  646, 
6  ff.  647, 11  ff.  648, 9  ff.  650, 5.  7. 
654,18.22.    662,11.24.    677,35. 


678,26.  679,16ff.  680, Iff.  681,17 
683,5.  684, 5  ff.  687, 6. 14.  696, 3  ff 
697, 4  ff.  703,  9  ff.  704,2.  842,4- 
845, 21.  904, 12.  906,  34.  908, 30. 
909,5.  910,31.  911,21.30.  — 
Seine  2.  Gem.  Bianca  Sf  orza  645, 
33.  646,7. 

— ,  Otto  I.  d.  Gr.  7, 9.  10,  39.  47, 
43.  101.22.  107,3.  118,11.  121, 
18.24.  123, 4ff.  124,19.  125,15. 
17.  126,38.  128,35.  131,10.  132, 
24.157,34.172,30.  191,7.  192, 
25.28.  227,3.  460,34.  471,13. 
475,29.  477,2.  481, 4 ff.  482,3.20. 
483,5ff.  714,lff.  864,1.8.-  Seine 
Gem.  Adelheid  226,30.  227,1. 

-,  Otto  II.  11,8.11.  131,28.  132, 
1  ff.  193, 18.  483,32.35.  484, 1  ff. 
864,11  ff.  —  SeineGem.Theophania 
131  29. 

— ,  Otto  III.  133,11.  134,15.  481, 
27.  865,  Iff. 

— ,  Otto  IV.  163,11.  174,33.  182, 
35.  197,23.  210,15.  228,2.229,1. 
503,26.  510,6. 

— ,  Philipp  v.  Schwaben  196,20. 
201,4.  210,14.  504,33.  507,34. 
508,8.    726,23.    743,35.    756,29. 

—  Seine  Gem.  Irene  (Erina)  197,2. 
508,12ff 

-,  Rudolf  v.  Habsburg  234,  13. 
236,19.23.  240,22.27.  241,13.19. 
242,19.  252,32.282,11.  517,16ff. 
519,27.33.  520,11.  521,9.  754,33. 
762,37.42.  763, 7 ff.  764, Iff.  765, 
3  ff.  766, 2  ff.  767,  1  ff.  768,  1  ff. 
769,  Iff.  771,26.  773,34.  774,9. 
819, 13.  890, 14.  -  Seine  1.  Gem. 
Gertrud  ( Anna)  v.  Zollern-Hohen- 
berg  767,20.  890,12.  —  Seine 
2.  Gem.  Agnes  v.  Burgund  767,  24. 

—  Sein  Sohn  Hartmann  768,  11. 
— ,  Ruprechtv.d.Pfalzl4,39.  15,6. 

256,  12  ff.  257,  14  ff.  258,10.27. 
259,31.  41.  260, 4  ff.  262, 16  29. 
271,26.  273,25.26.  276,7.  277, 
3. 5.  280,  4.  7.  281,26.  31.  318, 19. 
358, 5ff.  530,23.  531, 2ff.  532,16. 
533,2ff.  534,1.  535, 3 ff.  537,14. 
555,37.  556,2.6.  559,9.11.  561, 
19.22.  562,35.  584,29.  606,27. 
610,37.  611,8.  789,31.33.  830, 
9.13.  842,26.  —  Seine  Gem. 
Elisabeth  258,10.  261,2.  535,20. 
-,  Sigismund  200,  9.  258,  16.  18. 
261,25.  262,3.  274,26.  323,37. 
341,7.  344,28.  345,21.  346,22. 
347,  5ff.  348,  5ff.  349,  40.  356,28. 
408,16.  534,5.  535,17.34.  536,8.14. 


—    951     — 


556,34.  587,15.  598,39.  599,23. 
600,26.  601,6.  29.  602,5. 17.  610,2. 
650,26.  669,15.  775,8.  790,26. 
791,3.29.  792,13.  793,11.794,12. 
801,6.9.  816,22.  828,32.  844,25. 
895,19. 
Deutechland,  Wenzeslaus  257, 6. 12. 
259,16ff.  260,27.31.  318,18.332, 

14.  357,20.24. 409, 10.  22.  410, 19. 
531,13.  532, 6ff.  533,6.  584,28. 
30.  595,  16.  610, 11.  670,  2.  12. 
671,20.  891,30.  —  Seine  Gem. 
Sophia  v.  Bayern-Munchen  404, 
34.  409,7  ff.  666,32.  670, Iff. 

Deyspach  s.  Teisbach. 
Diebersried  (Diepirgaruith)  867,29. 
Dieml  607,29. 
Diessen  (Diezzen,  Dyessen),  Kloster 

u.  Markt  13,25.  124,15.  202,19. 

203,6.21.  204, 8  ff.   208,36.   213, 

11.  672,24. 
— ,  Gr.  Dietpold    188,1.  883,9.  - 

Seine  Gem.  Gissa  187,38.  883,9. 
— ,  Gr.Otto,  B.v.Freising,  s.Freising. 
Dieten,  Ludwig  551,41. 
Dietfurt  a.  d.  Altmuhl  20, 14.  329, 

20.  408,33.  669,24. 
Dietrich  von  Bern  s.  Ostgoten. 
Dillingen  19,  20. 

— ,  Gr.  Dietpold  (Diethbald,  Diebold) 

125,2.    128,22.    481,33.    482,39. 

—  Sein  Neffe  Reginbold  128,  22. 
Dingolfing  (Dingelfing)    16, 20.  21. 

220,15.17.  248,25.   329,26.  346, 

28.  348,36.    349,12.22.    397,15. 

435,9.  509,43.    525,27.   600,35. 

602,25.   603,7.16.    655,33.    658, 

19.  671,3. 
Dinkel8bfihl(Dinckel8puchel,Dinkl6- 

puchl)    349,  48.    364,  1.    603, 35. 

616,1.  628,26.  665,11. 
Dinzelbach,  B.-A.  FGrstenfeldbruck 

210,32. 
Diodorus  Siculus  5,27. 
Dionysius  Alexandrinus  5,  27. 
HI.   Dionysius   Areopagita    10, 19. 

30,35.   87,9.    108, 10  ff.    109,2 ff. 

110,2ff.  lll,6ff.  112,  9ff.  466,30. 

476, 15.  855,  27. 
Dionysius  Halicarnasseus  32,2. 
Dockenburg  s.  Toggenburg. 
Doffingen  (Teffingen)  358,21.  611,3. 
Dornbach    (Dornpach,    Torinpach), 

Adelhold  (Adilolt,  Adnolt)v.  187, 

15.  505,33.  880,11.  881,10. 
Donatus  470,34. 

Donau  (Thonaw)   7,21.22.  18,19ff. 
20,4ff.    21,30.    22,2.27.30.    24, 

21.  25,19.  29,11.33.  30,3ff.    31, 


13.36.  39,15.  40,19.28.  44,26- 
52,27.  53,7.  55,9.19.  88,23.  91, 
20.  95,13ff.  100,17.  126,18.  158, 
34.  162,31.  164,21.  168,14.  170, 
8.14.  171,27.  198,2.  249,8.  250, 
31.  258,30.  286,9.  299,20.  301, 
12  ff.  303,19.  320,19.  367,3.5. 
389,  6.  410, 3.  425, 34.  450, 18  ff. 
454,27.34.  455,4.461,17.462,40. 

468.31.  470,31.  495,31.  526,1. 
527,14.  534,17.  565,8.  585,39. 
602,27.  606,25.29.  607,23.  618, 
15.17.  639,1.  709,4.  714,38.750, 
18.22.  751,33.  757,5.  763,13. 
765, 39.    731, 18.  796, 39.  797, 16. 

801.32.  810,7.37.811,27.32.814, 
11.  816, 13.  843,7.  863,7.  866,20. 
899,23. 

Donaueschingen     (Doneschingen, 

Danubii  lotio)  18,31.  451,1. 
Donaugau  (Thunkaw,  Tunka)  662, 8. 

665,  4. 
Donaustauf    (Stauff,    Thueinstauff, 

Tumstauf)     257,  31.  46.    320,  18. 

358,7.    424,6.    531,42.    585,39. 

606,23ff.    609,4.   611,9.    678,9. 

776,26. 
Donaustetten  646,23.41. 
Donauw6rth      (Werdea      Suevica, 

SchwSbisch    Werd,    Tonawwerd) 

16,29.    19,22.    20,47.    235,9.12. 

237,2  ff.   268,1.   349,47.364,25. 

26.   515,30.    541,1.  603,34.  616, 

19.  628,27.  665,8. 
Donnersberg  (Tursperg)  772,  26. 
Donnersteiner     (Tarstainer,    Thar- 

stainer),Georg417, 13  ff.  674,35. 

675,3. 
Dordrecht    (Dortracum,     Dortrak) 

324,3ff.  325,2.  587,17.27.  588,2  ff. 
Dorfen  (Dorfa,  Dorffa)  153,32.  490, 

38.  867, 11. 
Dornbach  s.  D5rnbach. 
Dornberg  287, 14. 
Dorner,  N.  434,28. 
Dortmund  665,5. 
Drau  (Traha)  35, 13. 
Drerbach,  Albrecht  v.  551,12. 
Dreskirchen  s.  Traiskirchen. 
Driedorf  (Drieddorf)  271,6.  544,10. 
Dromel  ^?),  Fluss  19,30.  20,39. 
Drubenacha  s.  Traubenbach. 
Drugs  as  s.  Truchsess. 
Druhendingen  s.  Truhendingen. 
Druraaw  s.  Trumau. 
Drusus,  Claudius   25, 16  ff.  26,3.5. 

27,28ff.  28,lff.  31,3.24.  449,11.12. 
Dflren  (Tiiren)  547,6. 
Durgen  s.  Thuriogen. 


—     952    — 


Durrenbuch  (Durenpach)  718,21. 
Durriegl(Tiirigi)  v.Riegelstein,  Hans 

697, 10. 
Durrnstein  (Tiernstain),  Herren  v. 

728, 25. 26. 
Dugny(Dungeth)bei  Verdun  104,12. 
Duisburg  4, 32. 
Duranum  s.  Turano. 
Duscia  b.  Toekana. 
Dyessen  s.  Diessen. 
Dynngen,    Eustachius    v.    436, 26. 

700,4. 

Ebenshaim  s.  Vensheim. 
Eberbach  280,  8.  561, 25. 
Eberhard  (Ebernhard),  pincernarum 

magister  87,  33.  468,2. 
Ebersberg   10,23.   112,36.   113,  Iff. 

125,29.    126,1.   128,32ff.   132,3. 

173, 4  ff.   211,41.   212,2.  213,10. 

281.12.  350,17.  389,3.   392,32. 

401.13.  482,41.    483,8.    604,5. 
641,23.  672,22. 

-,  Gr.  Adelberoll3,23.26.  173,6. 
—  Seine  Gem.  Richarda    173,3. 

— ,  Gr.  Eberhard  d.  A.  113, 13.  125, 
28.  128,32.43.  482,40.  -  Seine 
Schwester  Williburgis  128,  32. 

— ,  Gr.  Eberhard  d.  J.  113,27. 

— ,  Gr.  Ulrich  113,21.  132,2.7. 

— ,  Propst  Hunfrid  113,15.19. 

Ebersdorf  871,13. 

Eberstein,  Grafen  697,30.  752,7. 

— ,  Gr.Bernhardd.A.  545,21.  664,27. 

— ,  Gr.Bernhardd.J.545,22.  551,45. 

— ,  Gr.  Eberhard  630,34. 

— ,  Heinrich  v.,  s.  Freising. 

— ,  Gr.  Johann  664,28. 

Ebran  v.  Wildenberg  658,24. 

—  (Ebron)v.  Wildenberg,  Christoph 
834,18.26. 

—  v.Wildenberg,Hans  387,21. 638,9. 
Ebser,  Wilhelm  792, 6. 

Eching  (Hehingen)  884, 19. 

Ecker  (Ekkar,  v.  Egk),  Peter  320, 

14.  15.  585,  34.  586, 2.  3. 
Eckrichen,  Hermann  v.  551,44. 
Edelstetten  (Otelsteten,  Ottlstetten), 

Aebtissin  Machtildis  204,9. 208,18. 
Egau,  Fluss  20,45. 
Eger  (Egra),  Stadt  760,  30. 

—  (Egra),  Joh.  v.  417,23 ff.  675,8ff. 
Egerden  s.  Agordo. 

Eggenberg  (Epinperge),  Adalram  v. 

725,7. 
Eggenfelden    (Ecknfelden)    657,23. 

697,  26. 
Eggmuhl  (Ekenmul)  534,  2. 
HI.  Egidius  32,42. 


Egino,  Anklager  Hrz.  Ottos  v.  Nord- 
heim  12,15.  157, 6ff.  492,21. 

Egker,  Stephan,  Pfarrer  zu  St.  Jobst 
in  Landshut  395,5. 

Eglhausen  (Hegelhusin ,  Hegel  n - 
hawsen)  146,4.42.  866,16.  879,40. 

Eg  ling  (Eglingen),  B.-A.  Lands- 
berg  a.  L.  210, 33. 

Egloffstein  (Eglhof stain),  Jorg  v. 
436,30.  700,5. 

Egmond  (Egmundt),  Wilh.  v.  551,17. 

Egres  (Egrus)  207, 17. 

Egwaid  (?  Tegwart),  Fluss  19, 20. 
20,  45. 

Ehing,  Jorg  v.  619,35. 

Ehinger,  Walther   263,11.  538,10. 

Eibilinga  s.  Aibling. 

Eichstatt,  Stadt  71,2.  73,38.41. 
74,24.  349,19.  365,16.19.  603, 
13.  617,1. 

— ,  Bistum  u.  Bischofe  18,9.  73,32. 

226.19.  266,15.  350,14.  511,33. 
540,5.  664,4.  768,33. 

— ,  B.  Berthold  316,  25.  583, 21. 
— ,  B.  Johann  II.  v.  Heydeck  341, 

31.  345,31.  599,41. 
— ,  B.  Johann  III.   v.  Eich   (Aich) 

365,17.  616,39. 
— ,  B.  Othkarius  74, 13. 
— ,  B.  Wilhelm  v.  Reichenau  370, 

17.    375,14.29.    376,9.    377,21. 

378.20.  381,20.23.  400,14.  418, 
22.  423,3.  424,13.  543,31.  623, 
40.  624,5.33.  625,34.  627,40. 
633,27.31.  634,33.  675,34.  678, 
15.  841,16.  904,8. 

-,  B.Hl.Willibald(Wilbold)  9,14. 

71,3.  73,3ff.  74,23.  466,17. 
Einlingen  s.  Haching  bei  Miinchen. 
Einricus  s.  Seben. 
Einsiedeln  (ad  Heremitas)    818, 19. 
EipUinga  8.  Aibling. 
Eisenburg  (Eysenburg)  761,30. 
Eisenhofen  (Eysenhofen)  193,27. 
— ,  Georg  v.  436, 11. 19.  699,27.33. 
Eiting    (Eyting)     346,19.    406,22. 

600,23. 
Eizinger    (Eiczinger,  Eycinger,  Ev- 

zinger),  Ulrich  805, 12. 14.  807,9. 

808,36.38.  809,25.816,26.843,12. 
Elbe  (Albia)  25,  23. 
HI.  Elisabeth  s.    unter  Thuringen. 
Ellennod  856, 20. 
Elliland,  GrGnder  y.  Benediktbeuern. 

66,28.  462,45. 
Ellwangen  (Ellwang)  664, 8.  914,30. 
Elsass    (Helsacia,   Alsacia)    68,  32. 

75,10.    143,34.    284,28.    287,7. 

397,14.   569,4.    570,30.   581,27. 


—     953     — 


644,5.  767,12.  782,5.  789.39. 
801,2.  818,10.15.  821,13.  824,6. 
20.  828,37.  842,23.  844,34. 

Elsioa  173,30. 

Eltz,  Johann  v.  551,43. 

— ,  Peter  v.  551,51. 

Emenberg  s.  Enneberg. 

Emershoven,  Hans  v.  551,47. 

Emilia  836,40. 

Emling  oder  Aindling  (EmliDgen) 
867,32. 

Hl.Emmeram(Haimran,  Haimrann, 
Haymran)  8,26.  30,  23  ff.  52,2ff. 
53, 21.  35.  55,29 ff.  108,7. 27.  109, 
6ff.  lll,35ff.  112,8.  115,34.  121,6. 
133,2.  134,29.  175,16.  203,19. 
231,9.  461,41.  462,  Iff.  476,13. 
477,7.  478,9.  480,21.  484,11.35. 
500,  3.  855, 8. 

Empfing  s.  Ampfing. 

End  s.  Enn. 

Ende,  Erhard  vom  552,9. 

Endingen  535,1. 

Eneas  8.  unter  Rom,  Pius  II. 

Engadin,  Engadiner  (Engendein, 
Engedeiner)692,19.  693,  Iff  694, 
3. 23.  833, 26. 

Engern  174,  31. 

England  (Anglia,  Britannia),  Eng- 
ender 25,11.  70,22.  73,25.  158, 
10.  184,30.  255,1.  301,30.  319, 16. 
325, 19.  326, 4  ff.  327,  37.  38.  340, 
30.  343,  9  ff.  492,  31.  529,  22.  25. 
585,30.  589,10.  590,2  ff.  591,42.45. 
592,2.  596,18ff.  896,25.  907,37. 

— ,  Kg.  Eduard  III.  301,27ff. 

-,  Kg.  Eduard  V.  400,22. 

— ,  Kg.  Heinrichll.  182,33.  503,23. 

-,  Kg.  Heinrich  IV.  261,12, 

— ,  Kg.  Heinrich  V.  325,20.  589, 
13. 15.  —  Sein  BruderHrz.  Hum- 
fried  (Hunfridus)  v.  Gloceater  (Cla- 
restra)  325,20  ff.  326,4  ff.  327,44.  48. 
589,13ff.    590,3.   591,42.   592,2. 

— ,  Kg.  Richard  Lowenherz  739, 
21.31.  740,1. 

Enn  (End),  Wilhelm  v.  821,31. 

Enneberg  ( Emenberg »  839, 43. 

Ennius,  Titus,  Praetor  27,7. 

Enns  (Anasus,  Anesus,  Enus,  Ens), 
Fluss  19,42.  37,5.  38,13.  83,38. 
84,5.  85,18.101,17.  176,43.  177, 
32.  178,1.  501,9.32.  502,8.  513, 
32.  712,43.  729,32.  730,10.18. 
739,9.  741,13ff.  763,16.  844,13. 

—  (Anasu8,Anesu8,Ensj,Stadt37,4. 
84,5.  230,10. 452,11.  469,23ff.  470, 
5.8.  711,6.  712,21.  713,4.  740,7. 
756,9. 


Enedorf  13,21.  84,17.  194,26.  195, 

16.  196,9.  199,18.  470,12.  507,39. 
Enus  739, 9  =  Enns,  sonst  s.  Inn. 
Euzersdorf    (Entzenstorff,    Entzes- 

dorff)  892, 20.  910, 29. 
Epinperge  s.  Eggenberg. 
Eppenstein  (Eppstain)  zu  Braubach 

(tiruberg),  Walther  v.  615,13. 
Epting,  Peter  v.  619,26. 
Equilus  35,29. 

Erasmus,  Franziskaner  in    Lands- 
hut  395,2.  642,31. 
Erbach,  Gr.  Philipp  664, 1. 
Erchanbald,  Graf  856,22. 
Erching  (Erchingen)  854,17.  878,36. 

879,27. 
Erdely  (Erdeln),    ungar.  Name  fur 

Siebenbiirgen  244,20. 
Erding    (Arding,    Arding)    375,27. 

566,  24 ff.  623,35.  656,5  ff/. 657, 7. 

660,28.  661,7.  899,7.  910,5. 
Erfurt  (Erfort)  69,43.  298,9.  528,1. 

665,  7. 
Ergolding  (Erblting)  695,  20. 
Erhard,  HI.  9, 20.  30,26.37.  80,2.6. 
Erklinger,  Michael  629, 11. 
_,  Sigmund  629, 12. 
Erlau  (Agriensis  diocesis),  B.  Simon 

Rozgonyi  802,8. 
Ermacnoraa  8.  Hermagoras. 
Erminolf  (Ermunolfus),  B.  in  Bayern 

71,37. 
HI.  Erndrud  (Erentraut)  51, 16. 20. 

461,28. 
Ernfels  (Erenfels)  428,21.   436,17. 

630,10.  682,15.19.699,32.910,1. 
Ernst,  Hans  265,  26. 
Eschelkam    jEschelkaini,      Eschel- 

kayim  329,22.  409,1.  669,26. 
Esciir,  Wilhelm  551,29. 
Esculum  s.  Ascoli. 
Essenbach  (Essnpach)  695,17. 
Esslingen  (Ezlingen)  15,17.  263,10. 

284,24.26.  285,2.5.  538,7.  569, 

1.  6.  665, 7.  745, 29.  780, 19.  23. 
Este,  Markgr.  Azzo  157,  41.  158, 5. 

173,28.  174, 11.14.  —  Seine  Gem 

Chunza   157,42.  173,28.  174,14. 
Etlinger  s.  Oettlingen. 
Etrurien  293, 12. 
Etech(Athesi8,Ati8is),  Fluss  49,27. 

85,8.  303,22.  753,2.  831,18.835, 

13  ff.  836,15.20.  837,40.44. 
Etschland  ( Athesis,  provincia  Athe- 

sina)  307,31.310,7.  312,33.  313,5. 

336,3.    339,18.    375,27.    389,2. 

391,31.    400,2.    429,19.    640,34. 

775,16.33.   788,11.  821,30.  822, 


—     954     — 


30.  825,2.   828,7.   829,6  ff.   831, 

31,34.  841,33.  843,19.  906,6. 
Et8chleute(0t8chleut),Bewohnerdes 

Etschlandes  692,32.  693,1  ff.  694,2. 
Ettal(Etal)  15,26.  296,5.9.  576,31. 
— ,  Abt    Friedrich  Heinrichsreuter 

296,12.  576,34. 
Ettlinger,  Dr.  Paul  913,17. 
Euander  32,7.  492,2. 
Euencius  s.  Eventinus. 
Eufemia,  AebtissiD  vonKloster  Ober- 

mtinster    zu  Regensburg  208,20. 
Eugippius  41,24. 
Eugubium  s.  Gubbio. 
Euphrat  34, 32. 

Eurasburg  (Iring),  Gr.  Otto  203,1. 
Europa  21,16.  22,6.  26,36.  52,19. 

107,17.  450,31.  816,36. 
Eusebius  von  Caesarea  6, 1 7.  28,  4. 
Eutropius  31,  15. 
HI.  Even  tin  us  (Euencius)  34,  3. 
Eycinger,  Eyzinger  8.  Eizinger. 
Evffeu  (Eyffn)  244,  35.  523, 5. 
Eysenreich,  Pangraz  437, 1.  700, 13. 
Ezechiei  45,28.  460,11. 

Fabier  69,26. 

Fager,  Johann,  Domherr  zu  Regens- 
burg, vorher  Chorherr  zu  Freising 

266,18  23.  540,9. 
Fahrenzhausen     (Varlotzhawsen) 

882,  7. 
Falkenfela  431,1.  684,1. 
Falkenstein  <Falchstein,  Valchstain), 

no.  von   Regensburg    162, 16. 26. 

239,21.409,3.  495,20.27.  669,25 

(unrichtig :  Valkenberg). 
—  (Valchenstain),  Beneis  v.  239,41. 

758,28. 
Faviana,    Favianis  =  Wien  37,12. 

40, 8.  169, 8.  453,  7.  732,  30. 
Federkiel,  Dr.  Wolfgang,  Pfarrer  zu 

St.Martin  i.Landshut  395,4.  642,32. 
Felberg,  Rudolf  v.  551,40. 
Feldkirch  (Felkirch)  694,  16.  35. 
Feldkirchen    (Veltkircha)    153,11. 

490,30.  886,24. 
HI.  Felicianus  861,26. 
Felicisvallis  s.  Seligental. 
HI.  Felix  u.  Adauctus  211, 18. 
Felix,  Johann  821,29. 
Felix  puer,Heinrich  187, 15.  505,33. 

S80, 11.  881, 10. 
Felsch,  Blasius  552,23. 
Feltre  (Voltros)  761,18.  822,34. 
Ferentanus  8.  Monte feitro. 
Fering  s.  Oberf5hring. 
Feringen  s.  Pforring. 


Fernsee  (Vernensee)  (oder  Wirmsee 

=  Lacus  Vermensis?)  27,22. 
Ferrara  174,14.  291,17. 
— ,  B.  Laurentius   416,38.   417,10. 
Ferretum  8.  Pfirt. 
Filshofen  s.  Vilshofen. 
Finale,    Bach    bei  Meran  (he u tiger 

Name  nicht  feststellbar)  850,  26. 
Firinian,  Nikolaus  v.  836,7. 
Fischa    (Vischaha),    Fluss   168,29. 

169,9.  170,2. 
Fischbachau(Vischpachaw)  193,25  ff. 
Fischeradt  8.  Wyschehrad. 
Flachslangen,  Merlin  v.  821,21. 
Flandern  68,31.  98,3.  301,30.320,2. 

324,14.  328,31.    426,21.  440,2. 

442, 29.  492,  38.  554, 49.  585, 17. 

587,33.  592,46.  678,28.35.  703,9. 

705,9.  842,4.  906,35. 
-,  Gr.  Balduin  I.  158,11.  492,32. 
— ,  Gr.  Balduin  V.  s.  unter  Byzanz. 
— ,  Gr.  He  in  rich  a.  unter  Byzanz. 
-,  Gr.  Karl  723,16. 
Flochberg  bei  Neresheim  171,33. 
Florenz,  Florentiner  260, 12ff.  294, 

36.    330,21.24.    533,16.32.    593, 

27.32.  694,31ff.  907,37. 
HI.  Florian  8, 1.  38,  2.  9.  453,  18. 
Floss  (Flozz)  274,S.  345,41.  556,18. 

600,5. 
Flugelsberg    (Flugelsperg)    428,10. 

682, 6. 
Foggia    (Fungia)    232,15.    514,24. 

773,25. 
Fon  tenoy  -en  -Puisay  e(  Fon  ton  iacum) 

103,25. 
Forchheim  115,14.  477,20. 
Formbach(Werenpach)229,8. 512,34. 
Formosus,  Biachof  87,32.  468,1. 
Forster,  Sebastian,  Richter  in  Kel- 

heim  434,27. 
Forstinning  und  Moosinning  (Un- 

ding)  899, 10. 
Fortunatus  36, 10. 
Forum  Julii  s.  Friaul. 
Frankisches  Reich,  KSnige: 
— ,  Childebert(Hildebertus,  Hildi- 

bertus)  43,  27.   48,  5. 19.  458, 10. 

459,14.  461,5. 
— ,  Childerich    (Hildericus)     68,  2. 

69,41.  80,30.31.  460,30. 
— ,  Chilperich  (Hilpericus)  I.  47,38. 
— ,  Chlodwig  (Clodoveus)  80,  31. 
— ,  Dagobert  69,42.   81,8.   104,9. 

473, 18. 
— ,  Karlmann,  Bruder.  Karls  d.  Gr. 

87f9.  466,29.  467,9. 
— ,  Pipin  der  Kurze    66,24.  67,25. 

68,  Iff.    70,9ff.    73,16.   74,  21  ff. 


—     955     — 


75,  Iff.   77,5.  78,8.14.  80,5.29. 

81,3.13.    82,6.    83,21.    87, 7  AT. 

88,6.  463,19 ff.  465,23.27.  466,2ff. 

468,4.18.  850,28.861,19.  862,8. 

—     Seioe  Gem.  Berchta,  Berch- 

trada  97, 9        Seine  angebl.  Gem. 

Teberga  97, 13. 
Frankisches  Reich,  Kg.  Sigwertus, 

Signertus  (statt  Hildericuo  ?,  vgl. 

69,41)  104,8.  473,17. 
Frankisches  Reich,  Hausraeier: 
— ,  Angisus  81,  5.  6. 
— ,  Ebroin  (Ebronius)  81,  6. 
— ,  Karl  Martell  (Marcellus)  64,  44. 

66.23.  67,25.31.  68,3ff.  70,11. 
79,19.  80,28.  81,2.4  465,26.  — 
Dessen  Sohn  Grifo    68,  4  ff.  466, 

20. 24.  —  Dessen  Gemahlin  Suana- 
hild  68,7. 

— ,  Karlmann    9,12.66,24.67,24. 

68,3.5.  72,37.40.  465,24.27. 
— ,  Pipin  60, 23. 
Francien,  Hrz.  Hugo  714,6. 
— ,  Hrz.  Robert  (Rupertus)  714,8. 
Franken    9,9.    10,8.11.12.17.    18, 

15.  21,8.  31,32.38.  32,9.23.  43, 
14.  44,32.  45,19.  47,43.  48,10ff. 

66. 25.  68, 21  ff.  69, 1  ff.  70,  5  ff. 
71,1.  88,10.  98,2.  101,28.33. 
102,7.31.  103,6.  115,2.  121,28. 
35.  127,2.17.  162,13.  163,8.  205,3. 
207,22.  251,20.  299,12.  303,27. 
344,22.  349,47.  351,8.  353,28. 
306,17.  368,25.  386,5.  460,34. 
39.  461,1.  467,8.  468,37.  473, 
14ff.  476,4.  482,22.  489,9ff.  541,4. 
571,4.  598,35.  716,4.  755,15. 
763, 12.  764, 28.  765,  25.  774, 38. 
787,2.  816,40.  857,8. 

— ,  Gr.  Albert  32,23. 

— ,  Hrz.  Faramund  69, 36. 

— ,  Gr.  Konrad  116,35. 

— ,  Hrz.  Konrad   127,  6  ff.  128, 17. 

482,38.  714,9.  716,6.  718,40. 
Frankental  (Franckntal)  912,19. 
Frankfurt  a.  M.    15, 30.   26, 9.  104, 

34.    106,3.   169,17.    175,10.  236, 

16.  259,30.34.  272,8.  283,19ff. 
297,33.  298,16.  300,1.4.  302,18. 
383,25.  425,19.473,30.474,11. 
499,17.  517,21.532,18.20.  545,3. 
546,21.  554,24.  568,26  ff.  577,23. 
628,30.  635,18.  665,6.  678,33. 
769,1.  780,9.  793,5.  908,31. 

Frankreich  (Gallien),  Franzosen(Gal- 
lier)  5,10.20.  18,29.  21,25.  25, 
11.16.23.  31,5.9.  38,28.29.  49, 
34.  52,23.  56,20.  67,1.14.  64, 
44.  68,34.  70,7.34.  75,10.  78,7. 


87, 21.   88, 12.  28.  94,  32.  98, 4.9. 

102.7.  103,40.  104, 3  ff.  106,17. 
107, 17  ff.  108,9.  109,5.19.  111,29, 
134,17.  171,44.  184,30.  192,10. 
11.   259,4.  263,1.4.  279,5.  301, 

30.  328,41.  332,7.  339,36.  340. 
26 ff.  342,27.35.  344,7ff.  347,13. 

352.16.  353,24.  406,6.  449,10. 
473,  9  ff.  475,9.  476,  Iff.  492,8. 
514,34.    537,30.36.    593,8.   595, 

31.  36.  596, Iff.  598,  16ff.  605,20. 

648.8.  667,31.  773,2.  794,31. 
816,41.  828,26.  836,41.  849,18. 
23   891  32 

— ,  Kg.  Karl  VI,  256. 25.  332, 6. 
342,25.  531,3.  594,39.  595,30ff. 
596, 4  ff.  —  Seine  Gem.  Elisabeth 
(Isabeau  de  Baviere)  332,5.  340, 

27.  342,25.  343,23.  531,5.  572, 
40.  594,38.  595,29.  596,36ff.  - 
Sein  Sohn  Dauphin  Johann,  Her- 
zog    von    Touraine    (Turonensis) 

322.17.  586,29. 

— ,  Kg.  Karl  VII.  327,35.  591,40. 

810,24.  816,27.-  Seine  Tochter 

Magdalena  810,25.  816,27. 
— ,  Kg.  Karl  VIII.  400,18.  645, 13ff. 

646, 9  ff.    648,5.   —    Seine  Gem. 

Anna  v.  Bretagne  646,2. 
— ,  Kg.  Ludwig  II.  d.  Stammler  172, 

21.  —  S.  Gem.  Hildegard  172,  21. 
— ,  Kg.LudwigVIl.  170,17.  171,7. 

499,11.  727,4.  729,17. 
— ,  Kg.LudwigXi.  381,24.  537,35. 

633,33.  648,18.  904,10 
— ,  Kg.  Ludwig  XII.  648,  7. 
— ,  Kg.Odol07,10.43.  112,9.  476,2. 

28.  —  Dessen  Vater  Robert  (Ru- 
bertus,  Ruprecht)  107,10.  476,2. 

— ,  Ke.PhilippII.  August  739,21. 

—  S.  Gem.  Agnes  204,24.  211,13. 
— ,  Kg.PhilippIV.  d.  Schone  253,7. 

772,40. 
— ,  Kg.   Philipp   VI.  290,23.  297, 

30.  301,27ff.  573,24.  577,17. 
Frantenhausen  s.  Frontenhausen. 
Frauenchiemsee    (Auua,     Nunnen- 

werd)  84,33.  85,2.  470,11.  857,2. 
— ,  Abt  Liutfried  857, 1. 
Frauensattling  (Satlern)  15,21.  288, 

21.32.  572,19. 
Fraunberger,  Adelsgeschlecht. 
-,  Berthold  891,12. 

-  ,  Christian  (Cristan)  258, 28. 
— ,  Georg  387,19.  638,9. 

— ,  Johann  372,22.  621,32.  629,33. 

—  (Freuntsperg),  Konrad  313,2.9. 
— ,  Leonhard  (Lienhart)  655, 15. 
— ,  Sigfried  (Seitz)  438,23.  701,35. 


—     956     — 


Fraunberger,   Adelsgeschlecbt. 

-,  Sigmund   387,17.  395,35.  400, 

26.402,7.638,6.  043,18.  645,19. 

652,11.  653,22.  657.14. 
— ,  Wilhelm  314,15ff. 
— ,  Wolfgang  272,2.  544,32. 
Fraunhofen   (Frawnhofen)    239,12. 

518,27.  757,34. 
— ,  Georg  v.  258,  29. 
-,  Kaspar  v.  360,11.  612,15. 
— ,  Teseres   v.    367,  8.  33.    387,  18. 

618,18.38.  638,7. 
Freiburg    (Freyberg,    Friberg)    ira 

Breisgau(Preysga)369,34. 648,10  ff. 
—  (Freyberg)  i.  Schweiz  665,18. 
Freienstadt  (Freinstain,   Freinstat) 

274,8.  345,40.  556,17.  600,4. 
Freising    (Frixinia,    Frisinga,    Fri- 

singia),   Stadt   8,32ff.    16,36.39. 

20,38.  58,3.  60,3ff.  61,24.63,38. 

65,19.   66,11.   79,14.  81,1.   113, 

9.11.  119,15.17.  126,7ff.  131,34. 

132,29.    153,25.   159,2.    166,13. 

214.29.  220,6.  223,1.  225,8.266, 
25.  347,34.  373,20.  378,17.25. 
582,15.   386,28.  389,11.  392,28. 

393. 2  if.  394,9.30.   399,24.    405, 

12.  420,  15  ff.  421,31.  425,34. 
426,7.11.  430,21.433,13.16.  437, 

13.  438, 3  ff.  440,  12.  453,  7.  465, 
13.    470,19.    482,  11.15.    484,3. 

493.30.  498,27.  510,37.  602,6. 
623,35   632,3.  634,10.  641,16ff. 

642.2.23  653,5.  667,4.5.  676, 
37.  679, 3. 19.  682,33.  689, 15. 18. 

690.8.  700,21.  701,19 ff.   702,23. 

735.31.  736,9.28.737,29.850,19. 
852,1.3.  854,3  ff.  856,10.12.  857, 
25.  858,27.34.  860,8.16.  862,2. 
865,11.37.  866,1.  868,19.  870, 
11.15.  872,2.  874,14.  875,  10. 
876,15.  877,18.37.  881,21  ff.  882, 
14.24.  884,24.39.  885,9.  886,16. 
887,27.  891,  7  ff.  892,30.  893, 3ff. 

894. 3  ff.  895,14.  898,16.18.  902, 
9.23  903,26.29.  904,28.  905,8  ff. 
906,10ff.  907,6.  908,19ff.  909.5. 
910,4ff.  911,7.19.  912,7.  913,9 ff. 

— ,  Bistum  u.  Biscbofe  6,  7.  10,  28. 
12,6.  18,9.  35,1.  37,13.  60,29ff. 
116,2  ff.  131,23.  153, 3  ff.  165,30. 
173,17ff.  186,6.  188,16.  194,12. 
200,3.  222,7.  245,29.31.  254,29. 

362.1.24  371,8.388,26.403,19. 
419,24.26.  420,33.  421,13  ff.  422,4. 

426.9.  462,25.  464,37.  465,31. 
480,39.  498,8.  505,8.  506,22. 
519, 42.   523, 13. 22.  529, 12.  563, 


19.  566,1.  614,23.  664,4.  677,3ff. 

734,  5.  735, 3.  847  ff. 
Freising,  B.Abraham  61,25.  131,24. 

33.  132,32.  484,2.  864,  5 ff. 
— ,  B.    Albert   I.    61,  36.    186,  8ff. 

187, 29. 37.  505, 13. 22.  506,5. 13. 

876,10ff.  877,38.  878,22ff.  880, 

14.24.    881,25.    882,32.    883,5. 

888,10. 
— ,  B.  Albert  II.,  Graf  von  Hohen- 

berg  und  Haigerloch   62,6.  889, 

29  ff.  890, 1  ff. 
— ,  B.  Anno  61,12.  860,21  ff.  861,4.6. 
— ,  B.  Aribo  (Heres)    61, 6.    84, 27. 

470, 17.  855, 1  ff.  856, 1  ff.  857, 7. 
— ,   B.    Arnulf    (Arnolfus)    61,  14. 

861, 9. 10. 
— ,  B.Atto61,7.856,14ff.  857,12.22. 
-,  B.  Balto  s.  B.  Walto. 
— ,  B.  Berthold  v.   Waching  62, 9. 

405,10.  667,2.  892, 10  ff  893, 1  ff. 

894,2.  898,3. 
— ,  B.  HI.  Corbinianus  8,28.31.33. 

36.41.  9,5.56,13.19.  57,21.24. 
58,  2  ff  59,  10.  60,  4  ff.  61, 1  ff. 
62,21.  63,8  ff.  65,5  ff.  74,24.  81,1, 

84.29.  116,4.27.  119,14.23.  132, 

28.30.  153,25.  207,2.464,29.34. 
465,2.13.  470, 18.  480,39.  490,34. 
849, Iff.  850,  Iff.  851,6.12.  852. 
7ff.  853,3.  855,6.  856,9.  858,28. 

859.2.  862,7.  863,12.19.  865,13. 
867,7.  870,18.  879.7.  882,14. 
884, 24. 28.  888, 20.  893, 19.  895, 
14.  900, 10. 

— ,  B.  Dracolf  61,19.  863,1.3. 
-,  B.  Egilbert  61,27.  145,30.  153, 

12.27.  488,11.  490,35.36.  859,3. 

866, 4  ff.  867,  Iff.  868,33. 
-,  B.  Ellenhard  61,30.  159,1. 

869,4.  870, 4  ff. 
— ,  B.    Emicho    (Emcho,    Enicho), 

Wildgraf  (comes  Silvester)   61,43. 

241.3.  519,39.   8*6,25.  887, 1  ff. 

-  ,  B.  Erchanbert  (Erchampertus, 
Erchanbertus,  Erchenbertus,Eren- 
bertus)  858, 30.  859, 10  ff.  860, 1  ff. 

-,  B.Erimbert61,3.  64,24.  74,24. 
76,44.  465,33.  852,11.  853, 1  ff. 
854, 6ff.  855,9. 

-  ,  B.  Ernst  v.  Bayern  914,  36.  40. 
— ,  B.    Friedrich    von    Montalban 

61. 42.  886, 17  ff. 

-,  B.  Gerold  61,38.  885, 15ff. 
— ,  B.Gottfried62,l.  887,18  ff.  888,3. 
— .,  B.  Gottschalk  (Gotescalcus)   61, 

26.  864,27.28.  865,  Iff. 
— ,  B.  Heinrich  v.  Eberstein  61, 32. 

163,31.  871,  9  ff. 


957     — 


Freising,  B.  Heinrich  III.  von  der 

Pfalz  273,22.  556,33.  914,29. 
— ,   B.    Hermann    v.    Cilli    62,11. 

895  9ff 
— ,  B.'  Hitto  (Hytto)  61,8.  857,27. 

28.  858,  7  ff.  859, 1  ff.  881,30. 
-,  B.  Johann  I.  62,3.  888,23ff. 
— ,  B.  Johann  II.    v.    Westerhold 

62,5.  282,22.  889,18ff. 
— ,  B.    Johann    III.    Grunwalder 

(Grunbalder)  62,13.  363,15.  407,5. 

615,22.   668,16.  807,4.  895,26. 

33.  896,34.  897,  6  ff.  898, 6  ff. 
— ,  B.  Johann  IV.   Tulbeck  (Tuel- 

begk)  62,14.  241,9.  364,18.  520,5. 

898,25  ff.  899,2  ff.  900,5  ff.  902,33. 
— ,  B.  Joseph  61,5.  78,3.   465,34. 

854,13ff.  855,24. 
— ,  B.  Konrad  I.  v.  Tolz  (Telntznar, 

TSltznar,  TSlczner,  Toltzner)  61, 

39.  226,17.  229,9.  511,32.512,35. 

750,6.    751,41.    752,18.    754,32. 

885,19ff.  886,  Iff. 
— ,  B.  Konrad  II.,  Wildgraf  (comes 

Silvester)  61,41.  240,12.  519,  16. 

761,1.8.  886, 8  ff. 
— ,  B.    Konrad    III.    62, 2.    256, 3. 

530,16.  888,  5  ff. 
— .  B.  Konrad    IV.   von   Klingen- 

berg  62,4.  889,  Iff. 
-,  B.  Konrad  V.  62,10.  894,1111. 
— ,  B.  Lampert  61,21.  62,21.  126, 

14.    131,20.   482,17.   863,28.29. 

864,4.  866,2. 
— ,  B.    Leo  Losch  (Lesch)  914,  33. 
— ,  B.  Leopold  62,8. 891,23  ff.  892,1  ff. 
— ,  B.     Meginward    (Meginhardus, 

Megenbardus,  Megenwardus)   61, 

31.  871,1.3. 
— ,  B.  Moriz  v.  Sandizell  914,36. 
— ,  B.   Nicodemus   della  Scala  (v. 

Pern  zu  der  Layter)  62, 12.  241,6. 

520,3.   887,8.   895, 4  ff.    896,  Iff. 

897  1   11 
— ,  b!  Nitger  61,29.  868,21  ff. 
— ,  B.  Otto  L   6,19.  32,32.  61,33. 

103,10.    114,19.29.    128,11.  129, 

16.24.   165,41.    169,32.    170,19. 

179,30.   180,32.  190,19.  472,31. 

483,10.    498,14.  499,30.502,30. 

723,20.22.    729,17.    732,1.  734, 

26  ff.   735, 2  ff.    736,  Iff.    737,  4 ff. 

738,1  ff.  871,23  ff.  872,1  ff.  873,1  ff. 

874, Iff.  875,  Iff.  876, Iff. 
— ,  B.  Otto  II.  v.  Diessen   61,37. 

187,37.     188,5.    223,3.    506,14. 

883, 4 ff.  884, Iff.  £85,11. 
— ,  B.  Paul  62,7.   356,16.  374,19. 

609,24.  623,2.  890,28.29.  891,1  ff. 


Freising,  B.  Philipp  von  der  Pfalz 

273,18.  422,7.555,28.914,26.30. 
— ,  B.  Ruprecht   von   der  Pfalz   s. 

unter  Pfalz,  R  iprecbt,  Sohn  Kurf. 

Philipps. 
~,  B.   Sixtus  Tannberger  3,3.27. 

62,15.  373,  Iff.  375,14.30.  376, 

3.  8.  377,22.  378,21.  381,21.29. 

388,12.    393,26.    394,30.   395,7. 

420,6.16.  424,20.  425,13.23.  426, 

10.    434,24.    437,38.    622,8.11. 

623,14ff.  624,6.33   625,33.   627, 

42.    632,7.    633,27.36.    638,33. 

641,42.  642,22.35.  678,21.  679,20. 

680,3ff.  701, 10.  841,22.  900,29ff. 

901,2  ff.  902,3  ff.  903,13  ff.  904,4  ff. 

910,15ff.  911,9ff.  912,11.  913,15. 

914,23. 
— ,  B.  Uto  61,18.  862,24ff. 
— ,  B.  Walto(Balto,  Waldo)  61, 15. 

116,11  ff.  852,21.  861,13ff.  862,3  ff. 
— ,  B.  Wolfram  61,20.  119,15.22. 

480,37.  851,8.  863, 10  ff. 
Freuntaperg   s.    Fraunberger     und 

Frundsberg. 
Freyberg,  Eberhard  v.  408,  8. 
-,  Jorg  v.  436,35.  700,1. 
— ,  Konrad  v.  330, 13. 
-,  Wieland  v.  354,  15.  597,23.  — 

Seine    Gem.     Amalie    (Amaley) 

v.  Wertheim  598,2. 
Freyberger   v.  Aschach,    Chris toph 

387,25.  638,12. 
Friaul,  Friauler(  Forum  Julii,  Friola, 

Frigulienses)  92,3.  761,19.  822,25. 
Fridlam,  Scbazla  v.  239,40.  758,27. 
Friedberg  (Friberga,  Friburg,  Frid- 

berg)  bei  Augsburg  235, 17.  352, 

19.    353,6.10.    395,14.    405,21. 

516,6.  517,1.  605,22.  606,3.  642, 

19.  656,21.  667,11. 
—  (Fridberg)  ind.Wetterau  665,13. 
Frieding  (Fridringa)  865,27. 
Friedrichshafen,    fruher   Buchhorn 

(Puchhoren)  665, 10. 
Friesen(Fresones),  Friesland  (Fresia, 

Frisia)  66,25.  73,19.  104,44.  107,9. 

223,24.    304,7.    305,12.    319,24. 

322,14.  323,1.    326,18.22.    328, 

37.    473,36.    474,21.24.    476,4. 

510,23.  579,  4.  582, 16.  585,  8.12. 

589,34.    590,20.    593,3.    670,28. 

853,  33. 
Fritzlar  (Frideslar)  71,  30. 
Frodnohar  815,23. 
Frontenhausen(Frantenhausen),  Gr. 

Heinrich  v.  220,9.  509,37. 
Frundsberg  (Frondsperg),  Adam  v. 

551,25. 


—     958     — 


Frund8berg  (FronUperg,  Frewnts- 

perg),  Hans  v.  436, 20.  699, 34. 
—  (Frewntsperg),  Ulrich  v.   337,9. 

17.  826,12.20. 
-,  Ulrich  548,21. 
Fruttuaria(Fruteria)  156,35.  492, 13. 
Fucha  (Fux),  Neidhard  787,2. 
Fuetrer  (Fuetrer),  Ulrich,  Chronist, 

Dichter  u.  Maler  359,30. 
Ffiretenberg  282,23.25.  568,11. 
— ,  Gr.  HeiDrich  664,32. 
— ,  Gr.  Johann  821, 14. 
— ,  Gr.  Konrad  664,32. 
— ,  Gr.  Wolfgang  545,20.551,45. 
Ffirstenfeld(Campiprincipum)  14,13 

236, 4 ff.  238, 15ff.  347,16    517,7. 

518,5.8.  601,17.  782,31. 
Fulda  (Fuld)  70,39.  664,7. 
— ,  FOrstabt  Johann  Gr.  v.Henne- 

berg  370,20. 
— ,  Fiirstabt  Reinhard  Gr.  v.  Weil- 

nau  370,20.42. 
Fungia  s.  Foggia. 
Furth  i.W.  329,22.  409,2.  669,26. 
Futak  (Futhak)  814,15. 

Gassel  (Gassl),  Johann,  kais.  Fiskal 

427,20.  432,27.  681,23. 
Gailswindis,  Schwester  der  Griinder 

v.  Benediktbeuern  usw.  67, 10. 
Gairach  (Geyrach)  745,  31. 
Gaissa  (Gayssah),  Fluss  19,40.  20,53. 
Gaius,   rom.  Richter    in  Augsburg 

8,2.  38,3.14. 
Galbanus,  Petrus  835,22. 
Galicien  in  Spanien  744,  2. 
Galilea  171,5.  790,29. 
Galizien  792,15.  800,40. 
Gall,  Andreas  551,3. 
St.  Gallen    69,42.    104,9.   473,18. 

664,7.  665,18. 
Gallien,  Gallier  s.  Frankreich. 
Gallinicus,PatriciusRomanus45,23. 
Gaming  (Gemnicum)  787, 14. 
Gammeisdorf  (Gamelsdorf)  245,  22. 

246,  14.  25.     282,  30.  32.     524,  3. 

508, 14.  779, 17. 
Ganda  s.  Gouda. 
Gangkofen  (Gankhofen)  697,26. 
HI.  Gangolf  145,12. 
Gara,  Ladislaus  v.  801,30. 
Gardasee  (Lacus  Benacus)    835,14. 
Garganus  mons  s.  Monte  Gargano. 
Gars    in    Riederosterreich    720,13. 

721,26. 
Garsten  (Gesten)  720,27. 
Gaudiana  —  Gallien  70,7. 
G  au ting  (Gautingeu)  346,6.  600,10. 
Gayssah  s.  Gaissa. 


Gaysschedel  v.  Freyburg  898,4. 
Gbelf,  Gbelfo  s.  Welf. 
Geckenpeunt  346,11.  600,15. 
Gedeon  22,21.22.  23,20.  447,14. 
Geiersberg     (Geyrsperg)     235 ,14. 

516, 39. 
Geiselhoring  349,8.  603,4.  662,8. 
Geisenfeld  173,11.  316,15.   347,17. 

583,11.  601,17.   661,27.  696,16. 
Geldern  (Gellern),  Hrz.  v.    548,14. 

551,16.  554,6. 
-,  Hrz.  Eduard  320,7.  585.25.  — 

Seine  Gem.  Katharina  v.  Bavern- 

Holland  320,7.  585,24. 
Gelnhausen  (Geylenhausen)  665, 13. 
Geltendorf,  B.-A.  Fflrstenfeldbruck 

210,32. 
Gemmingen,  Pleikhard  v.  552,3. 
Gemnicum  s.  Gaming. 
Genfersee  184, 1. 
Gengenbach(Gegenbach,  Gegnbach) 

78,1.  466,1.  665,12. 
Gent  (Gennot,   Jandona,    Jondona) 

322,21.   327,15.    425,6.   586,32. 

591,20. 
Genua  (Geinf)  233, 11.  514,  38. 
HI.  Georg  135,26.  144,31.  390,33. 

422,25.  438,39     462,41.  485,11. 

543,19.    640,2.    665,3.4.    702,9. 

887, 12. 26. 
St.  Georgen  761,30. 
Gepiden  33,36.  455,15.22. 
— ,  Kg.Odoakar(Acdaricus)  455,15. 
Gerberg,  Ulrich  v.  821,19. 
Gerhard,  Graf  in  Lothringen  477,24. 
Germanicus,  Drusus  Nero  25,34. 
San  Germano  745,39. 
German8heim,     Germeinshaim      = 

Regensburg  24,22.29.  29,33. 
HI.  Gennanus  466,31    849,7.21. 
Germering(Germaning)346.6.  600,9. 
Geroldseck  (Geroltzegk),  Waltherv. 

821,17. 
GertlGoltschmid,  Burger  v.  Freising 

b94  24. 
HI.  Gertnid  (Gerdrudis)  80, 5. 
Gerdrudenberg  ;Gerdrida)  325,3. 
Gesati  21,  27. 
Gesten  s.  Garsten. 
Getae,  Volkerschaft  21, 12. 
Gewolf  v.  Degenberg   414,27.  417, 

13  ff.  534,  2.  674,  8  ff.  675,  14. 
—  (Gebolf)    v.  Degenberg,    Johann 

387,18.32.  638,7.20. 
Geylenhausen  s.  Gelnhausen. 
Geyrach  s.  Gairach. 
Ghibellinen    ^Gibiliner)    233,8.14. 

292, 9.  293.  23.  574,  4.  575, 12. 
Giengen  16,31. 367,19.  618,27.  665,9. 


—     959     — 


St.  Gilles  (Gilien),  Gr.  v.  492,38. 
San  Ginesio  (ad  S.  Genesium)  182, 1. 
Gisalpertus ,    Gieilpertus     109,  26. 

112,11. 
Gisilari  466,6. 
Glan,  Glana  s.  Glonn. 
Giarus  823,20ff. 

Gleiberg(Glizbercb)b.  Giessen  173,5. 
Gleichen,  Gr.  Erich  664,37. 
— ,  Gr.  Ernst  664, 37. 
— ,  Gr.  Karl  552,4.  630,29.  664,38. 
-,  Gr.  Sigmund  664,37. 
— ,  Grafin  v.  631,11. 
Glogau  (Glokan)  765,7. 
Glonn  (Glana),  Nebenfluss  derAmper 

19,  34.  20,  39. 
—  (Glan)  bei  Dachau  884, 27. 
Gmunden,    (Schwabisch)    Gmund, 

Gmunden,  s.  Schwabisch-Gmiind. 
Gnadenberg  (Mons  gratiae)   274, 14. 

556,24. 
Gnesen,Eb.  Friedrich  v.  Polen  799,6. 
Godego(Gudaga,Gudigan,Gudigau) 

864,  9.  20.  878, 14 
Gorlitz  (Gorlicium)  796,20. 
Gorz  234,  Iff.  307,  32.  312, 17.  315, 

18.   404,31.    515,8.  582,27.  666, 

29.    773,16.19.    774, 5  ff.    789,8. 

898,2. 
— ,  Gr.  Engelbert  II.    Seine  Gem.. 

Mathilde  (Machtildis)  v.  Andechs 

204, 16. 
— ,  Gr.  Heinrichll.    Seine  2.  Gem. 

Beatrix  v.  Niederbayern   247,25. 

525,1. 
— ,   Gr.    Johann     Meiuhard   VII., 

Pfalzgr.   v.  Karnten   611,19.    — 

Seine    Gem.     Magdalena    357,1. 

610,  8.  611, 18. 
— ,  Gr.  Leonhard  (Lienhart)  664,21. 
— ,  Grafin  Adelheid  192,  14. 
Gottersdorf    (Gatterstarf,    Gotters- 

tarf)  387,19.  638,8. 
Gottweig  (monasterium  Gotvicense, 

Kotwicense)  721,31.  734,7.  740,34. 
Gotz,  Nikolaus,  Ritter  821,33. 
Gotzich,  Gaudentius  551,  9. 
Gordebrat,VVilhelm  v.  239,40. 758,28. 
Goslar  157,19.  164,18.  175,40.  497,3. 

500,18. 
Gostetech  (Costech)  884, 10. 
Goten   33, 36.  43,  24.   455,  22.  456, 

19.  461,35. 
HI.  Gotthard  11,13. 
Gouda  (Ganda)  327,33.  591,38. 
Gracchen  69,27. 
Graben,  Andreas  v.  551, 10. 
— ,  Wolfgang  v.  551,  50. 
Gradusolium  (Grado?)  37,10.  453,5. 


Grafenberger,  Wolfgang  551,26. 
Grafeneck,  Gr.  Wolfgang  626. 15  ff. 

629, 30. 
Grafrath  (Werdea)  124,  2.   208, 26. 
Graisbach  (Grainspach,  Grayspach) 

349, 42.    350,  36.  352, 14.  362, 30. 

367,10.    377,34.  595,23.  605,16. 

615,5.  631,28. 
Gramastetten    (aus   Greimh  arts  tain 

verderbt :  Brein,  Hartstain)  743,41. 
Gran    (Strigonium),    Stadt   797,40. 

815,46. 
— ,  Erzbistumu.ErzbischSfe  206,29. 

547,44.  549,11.  552,19. 
— ,  Eb.  DionyshiB  v.  Szechy  (Zeech) 

801,21.  815,40. 
— ,  Eb.  Georg  v.  Pal6cz  (Palocius) 

797,21. 
— ,  Eb.   Johann  Peckenschlager    s. 

unter  Salzburg,  Eb.  Johann. 
— ,  Eb.  Johann  Vit6z,  vorher  B.  v. 

Grosawardein  815,  28  ff. 
Granada  (Granata)  105,  22.  106,12. 
Gratt,  Dietrich  v.  551,21. 
Gravenhage  s.  Haag. 
Gravenreutter(Grafenreuter),Degen- 

hard  432,30.  689,29. 
-,  Erhard  432,31.  689,30. 
— ,  Peter  432,31.  689,30. 
Graz  (Gratz,  Gracz,  Gretz)  663,37. 

740,36.  757,18. 
— ,  Burggr.  Jenczo  (Jenezo)  240, 1. 

758,29.30. 
Gredelmuhl  319,  2.  585,  3. 
Greiffenberg   (Grevffenberg)   429,9. 

442,  21  ff.  682, 27.  705,  18.  24. 
Greifenstein  (Greyffenstain)  b.  Bozen 

829  20 

—  (Gryffenstain)  bei  Wien  711,9. 41. 

—  (Greyffenstain),  Adeligev.  821, 18. 

—  (Greiffendtein),  Graf  v.  192,8.— 
Seine  Gem.  Mathilde  192,7.  202,14. 

—  (Grifanstaine),  Dietrich  v.  725,1. 

—  (Greyffenstain),  Friedr.v.  821,31. 
Greifswald  (Greyfnswald)  665,15. 
Grcissenecker,  Andreas  370,  5. 
Gremertshausen  (Krimirshusin) 

860, 8. 
Griechen,  Griechcnland    (Kriechcn) 

4,31.    6,17.    22,21.  24,15.  27,9. 

11.15.  114  3.  160,1.171,12.  199,8. 

467,16.    486,35.    494,13.508,15. 

729,19.    735,7.    797,32.    812  19. 

838,29.  839,  2  ff.  840,27.  896,21. 
Gries(Augea,  Aw)  bei  Bozen  13,24. 

192,8.17.  202,18ff. 
Griesbach  (Griessenpach),  FIusb  19, 

37.  20, 39. 


—     960 


Grisanstaine  (statt  Grifanstaine)  a. 

Greifenstein. 
Gronsdorf  (Cramanesdorf)  860,5. 
Grosbek,  Siger  v.  551,23. 
Gross,  Sigmund  619,25. 
Grossenviecht  (Viechtag)  867,19. 
Grossk6lnbach(Ch6lbenbach)  348,25. 
Gross wardeiii  (Ci  vitas  Baradiensis) 

200,11. 
— ,  B.  Johann  s.  Gran,  Eb.  Johann 

Vitfz. 
Grunbach  551,26. 
Grunenberg  (Griinnenberg),  Joh.  v. 

821,24. 
Gruningin  (im  Chr.  Ursp.:    Gruo- 

ningin,    in    dessen    Quelle ,    der 

H.  Welf.  :    Gouningen;    162, 24. 

495  24. 
Griintal  (GrienUil)  288,23.  572,12. 
Grunwald  (Gruenwald)  beiMflnchen 

308,16.  414,8.  673,22. 
Grunwalder  (Gruenwaldus),  Johann, 

s.  Freising,  B.  Johann  III. 
Grumpach,Kunzv.  436,30.  699,37. 
Gubbio  (Eugubium) ,  Johannes   v. 

258,  32. 
Gudaga,  Gudigan,  Gudigau  s.  Go- 

dego. 
Gulch  s.  Jfilich. 
Guelfen  233,8.  290,30.  573,30. 
Guntersdorf  (Guntherisdorflf)  860,13. 
111.  Gunther   (Guntherus)    d.  Ein- 

siedler  146  9. 
Guntrach(Gundrarichx,  86,6.  469,21. 
GCinz,  Flues  19,18. 
Gunzburg  19,18. 
Gunzenhausen(Guntteshusen,Gunz- 

hawsen)  885,1.7. 
Gussing   (Gussingen),    Heinrich    v. 

762,  7. 
Guetenwerd  s.  Gutenworth. 
Gugelweit  s.  Minden,    B.  Dietrich 

Kagelwit. 
Guido  v.St.  Lorenz,  Kardinal-Legat 

760, 40. 
Gunipoldskirchen     (Gumppoltz- 

kirchen)  742,2. 
Gumppenberg,    Georg    v.    387, 23. 

436,24.  638,11.  699,35. 
Guinprecht  (Gumpert)  an  der  Haid, 

Bflrger    in    Begensburg    285,27. 

289, 19.20.  569,31.  571,25.  781,22. 
Guncianus,  Grunder  v.   Schlehdorf 

66, 15. 
Gundelfingen  (Gundlfing)  19,18. 
— ,  Georg  v.  344,34.  599,2.  631,4. 
— ,  Sch weigher  (Sweigerus)  v.  898,6. 
Guntteshusen,   Gunzhawsen   s. 

Ganzenhaueen. 


Gunzenlee    (Cunntzenlen ,    Concio 

legi8,Conciolegum)  128,27.162,8. 

482, 33.  495, 13. 15. 
Gurk,Bistum  18,10.  891,1.  901,4. 15. 
-,  B.  Hildebold  214,23. 
— ,  B.  Konrad   s.    unter  Freising, 

B.  Konrad  V. 
— ,  B.  Romanus  723,27.  724,2.39. 
— ,  B.  Sixtus  370,19. 
Gussen,  Bruno  821,25. 
— ,  Hermann  821,28. 
Gussingen  s.  Gdssing. 
Gutensteinu.Breitenstein,  Burian  v. 

626,13.  630,31. 
Gutenworth  (Guetenwerd)   900,  14. 
Guttirai,  Johann  551,  29. 
Gwelf,  Gwelfo  s.  Welf. 
Gywrgij,  Caspar  Bodo  v.  815,22. 

Haag  (Hagha,  's  Gravenhage,  zu 
grttnen  Hag)  319,  18.  321, 44. 
326,16.  328,45.  585,32.  586,19. 
590,15.  593,11. 

—  (Hag),  Markt  in  Oberbayern 
657,18. 

—  (Hag),Fraunberger  vom  s.Fraun- 
berger. 

Habach  (Ha bach,  Hebach),  Fluss 
329,37.  339,3. 18.  827,33.  828,8. 

Haberberg  (Haberbergkh »  891,4. 

Habsberg  (Habspurg),  Ludwig  v. 
386,9.  387,25.  634,16.  637,1. 
638, 13. 

— ,  Magnus  v.  385, 21.  636, 18. 

Habsburg  (Halberspurga)  801,2. 

—  (Habenspurch),Gr.Albrecht  III. 
183,23. 

-,  Gr.  Albrecht  IV.  767,  11. 
Haching  (Einlingen,   bei    Meichel- 

beck:  Haechingen)  868,31. 
Hackenberg,  Herren  v.  728,27. 
Hadestat,  Adelige  v.  821,  22. 
Hadriana  =  Salzburg  50,25. 
Hadstat,  Hans  v.  552,  24. 
Hardinge    =    Harting,    Dorf    bei 

Begensburg  96,35. 
Harspruck  s.  Hers b ruck. 
Hagenau  665, 13. 
Hagenberg  s.  Hegnenberg. 
Hagenfelder,  Erasmus  551,7. 
Hagertshausen  (Hahofeshusin) 

858, 15. 
Hahilowe  s.  Haslau. 
Hahnbach  (Hanbach)  266,6.  539,36. 
Haidau  (Haydaw)    329,23.  407,13. 

427,34.    668,29.   670,38.  681,37. 
Haideck,  Johann  v.  630,5. 
Haiden  s.  Ampezzo. 
Haigerloch  (Hayrloch)  767,  21. 


—     961     - 


Haigerloch(Hairloch),  Gr.  Albert  v., 
s.  Freising,  B.  Albert  II. 

—  (Hayrloch.,  Gr.  Albrecht  243,22. 
521,42.  771,17. 

Haihedorff  8.  Achdorf. 
Halberspurga  s.  Habsburg. 
Halberstadt,  Stadt  665, 15. 
— ,  Bistum  371,  7. 

—  (Halverstat),    Propst   Romarius 
187,10.  505,27.  881,4. 

Halenstein,    Deinhart    v.     187  11. 

505,  30.  881,  6. 
Hall    in    Tirol    334,30.34.    337,6. 

339,21.   826,9.  828,11.   831,37. 

832,2.  836,11.  861,5. 

—  s.  auch  Reichenhall. 

Halle  (Hall  in  Sachsen)  665,16. 
Hals  bei  Passau  235,6.  515.28. 

—  (Halls),  Grafen  v.  246,15. 

— ,  Gr.    Albrecht    240,  26.    246,  2. 

519,32. 
— ,  Gr.  Alram  246,  2. 
— .  Gr.  Engelbert  179,37.  5C2,37. 

732,  9. 

— ,  Gr.  Leopold  321,40.  586,14. 
Hamburg  (Hamanaburg)  71,31. 
Hanau,  Gr.  280,  26.  562,  5. 
— ,  Gr.  Philipp  d.  A.  664,  23, 
-.  Gr.  Philipp  d.  J.  545, 14.664,29. 

—  (Honaw),  Grafin  v.  631,8. 
Handerhausen,  Hermann  v.  551,40. 
Hangenor,  Ulrich,  Kanzler  Ludwigs 

d.  Bayern  296,25ff.  302,33.  580, 
21  ff. 

Harde,  Jorg  v.  551,25. 
Hardegg(Haydekke),Gr.Otto  759,24. 
Harden,  Philipp  v.  551,36. 
Harst,  Johann  v.  551,39. 
Harthausen  (Harthoven,  Harthusn) 

413,38.  879,33.43. 
Hartstain  b.  Gramastetten. 
Hartwicus,  Vater  der  Grunder  von 

Tegemsee  74,28. 
-,  Marschall  187,17.  506,1.  881,11. 
Haselbach    (Haselpach,   Hasenbach 

=  Sixt-  oder  Dornhaselbach  oder 

Berghaselbach)     854,1.    867,30. 

879,11.27. 
Hasenbiihel    (Hasenhiibel)   242,32. 

521, 16.  772,  7. 
Hasenburg,  Johann  v.  821,15. 
Haslau  (Hahilowe  statt :  Hasilowe) 

bei  Bmck  a.  d.  Leitha  870,23. 
Haslinger,  Johann  387,  28.  638,15. 
— ,  Leonhard  437,  6.  700, 14. 
Hasperg,  Diepold  v.  619,21. 
Ha  to  s.  Passau,  B    Hato. 
Haunberger,  Paul   387,31.  638,19. 
Quellen  a.  ErSrternngen  N.  F.  III. 


Haunsberg  (Haunspergk),  Wilh.  v 

911,33. 
Hauzenheim(Hautzenhaim)  334,30. 
Havelberg    (Halbersperg) ,    Bistum 

664,6. 
Hawiser,  Nikolaus  821,  35. 
-,  Otto  821,35. 

Haybeck,  Hermann  430, 36.  683,  36. 
Haydekke  s.  Hardegg. 
Haydenhaim  s.  Heidenheim. 
Hebraer  s.  Juden. 
Hebrus  s.  Balkan. 
Heczer  432,33.  689,31. 
Hegau  664,3. 
Hegelhusin,  Hegelnhawsen    s.  Egl- 

hausen. 
Hegelingen  s.  HSgling. 
Hegnenberg    (Hagenberg,    Hagen- 

berg,  Hagnenberg)  429,9.  442,  37. 

682,28.  705,19. 
Hehingen  s.  Eching. 
Heideck  (Haydeck)  376,20.  624,15. 
Heidelberg    14,36.    16,39.    189,7 

227,20.   238,28.  243,18.  255,25. 

34.  261, 1  ff.  262,29.  268,24.  269, 

13.  271,21.  279,11.  311,30.  312, 

12.  382,  7.29.  521,38.  530,  4.  13. 

535,9.23.  536,4.  537,15.22.541, 

15.27.  544,39.  559,36.  634,1.23. 

788,  27.  842, 28. 
Heidenheim    (Haydenhaim)    am 

Hahnenkamm  74,7. 
Heilbronn    (Haylbrun)   am  Neckar 

665, 9. 
Heiligenberg   (Sanctus    Mods)    am 

Bodensee  429,  32.  684, 39. 
Heiligenkreuz(Monasterium  Sanctae 

Crucis)   165,32.   498,11.  721,32. 

723,11.  732,34.  734, 9  ff.  739,20. 

740. 33.  38.  741, 2.  742, 13  ff.  748, 
1.  39.  754,  46.  755,  7. 

HeiligenstadUSanctusLocus,  Sancta 

Civitas)  bei  Wien  711,26. 
Heiligenstein  535,1. 
Heilsberg   (Hailsperg)    348,23.25. 
Heil8bronn(Halsprun),Klo8ter403,2. 
Heimburg  (Haimburga,  Hainburga) 

740,7.   746,22.   747,34.    756,27. 
—  (Heinburg),    Gregor   v.    416,  7. 

674,26. 
Heinrich,  Kaplan HerzogAlbrechts  I. 

von  Bayern  608,7. 
Heisterbach,  Caesarius  v.  443,7. 
Hektor  886, 23. 

Helfenburg  =  Salzburg  49,45. 
Hel  fendorf(Helphindor f)  54,2.  55,30. 

462, 24.  855,  8. 
Helfenstein,  Gr.  Friedrich  629,  23. 

664. 34. 

61 


962     — 


Helfenstein  (Helfenstain),  Gr.  Georg 

436,14.  630,9.  699,31. 
— ,  Jobann  v.  551,43. 
— ,  Gr.  Konrad  664,  35. 
— ,  Gr.  Ludwig  754,  34. 
~,  Gr.  Ludwig  630,24.  664,34. 
-,  Gr.  Ulrich  408,5. 
Hell,  Simon  552,19. 
Hellritt  (Hellrit),  Kaspar  v.  436,41. 

700,  3. 
Helmstat,  Hans  551,48. 
Helmstetter,  Konrad  387, 27.  638,14. 
Helsacia  s.  Elsass. 
Helvetier,  Volkerschaft  21,34. 
Henneberg  (Hennberg),  Grafen  270, 

30.  287,10.  290,5.6.  370,20.  542, 

38.  570,23.  572,38.  752,6. 
~,  Gr.  Berthold  630,18. 
— ,  Gr.  Heinrich  630,  17. 
— ,  Gr.  Hermann  551,30. 
— ,  Gr.  Otto  629, 6. 
— ,  Gr.    Wilhelm   365,  32.     371,  4. 

626,  6.  664,  22.  696, 35. 
Hennegau    (Honigovia,     Honigaw, 

Hannonia)     305, 11.  2?.     316,  4. 

319,12ff.  322,14.21.  323,1.  324, 

20.    325, 18  ff.    326, 23  ff.  328,  37- 

579,3.  582,15.  585,7.12.  586,32- 

587,44.   589, 4  ff.   593,3.  670,28. 
Herbipolis   s.  Wurzburg. 
Herburga,  Schwester  d.  B.  Albert  I. 

v.  FreiBing  879, 36. 
Hercules   4,5.   22,21.24.    23, 12  ff. 

24,15.  29,16.  447,13.19. 
Hercynischer    Wald    7,23.    18,30. 

30,3.    21,38.  22,2.  427,27.  437, 

20.  749,26. 
HI.  Hermagoras(Ermachoras)  33,45. 

34,2.  36,7. 
Hermann,  Chronist  6,24.  145,5. 
Hermannsgriin      (Hermannsgernn), 

Thomas  v.  552, 10. 
Hernheim,  Hans  v.  619,33. 
Herreich  271,6.  544,11. 
Herrenchiemsee    226 ,  20.     512 ,  1 . 

723,34. 
Hersbruck  (Harspruck)  274,5.  318, 

16.  345,37.  352,32.  556,15.  584, 

26.  600,  3.  605,  37. 
Hersfeld  (Hirsfeld,  Hirsveld)  70,  39. 

664,7. 
Herttenberger,    bayer.    Geschlecht 

348,19ff. 
-,  Georg  348,20ff.  602,21. 
Hertting,  Kaspar  437, 4.  700, 13. 
Heruler  (Eruli,  Heruli)    33,36.  41, 

5.  6.  455, 16. 


Herzogenburg  (Hertzogenburg) 

740,24. 
Hessen  21,8.    70,25.    104,24.  388, 

25.    473,25.    512,13.14.    638,32. 

664,21.  680,20. 
— ,  Landgr.  Heinrich  271,  6.  544,11. 
-,  Landgr.  Ludwig  371,2. 
-,  Landgr.  Wilhelm    390,36.  548, 

15.  550,52.  551,33.  640,5. 
— ,  Heinrich    (v.    Langenstein)     v. 

790, 10. 
Heunburg  (Hewnburgk),  Gr.  Ulrich 

748, 25. 
Hezinga  s.  Hotzing. 
Hiaspolis  s.  Hyatospolis. 
Hibernia  s.  Irland. 
HI.  Hieronymus  6, 17.  36,12.  876,22. 
Hierosolyma  s.  Jerusalem. 
Hilaria,  Mutter  der  hi.  Afra  38,17. 
Hilar  us  s.  Iller. 

Hildesheim,  Bistum  135,37.  488, 1. 
— ,  B.  Gotthard  (Godehardus)  133, 

14.16.  146,7.  488,2. 
Hilkersberg  321,22.  329,28.  586,8. 

671,5. 
Hilpoltstein  (Stain)   274,8.  345,40. 

352,32.  556,18.  600,5.  605,36. 

—  (Hilpolstain),    Gr.   Eberhard    s. 
Salzburg,  Eb.  Eberhard  I. 

Hilsbach  280,  8.  561, 25. 
Hiltersried   (Hilckersreut)    275, 10. 

557,21. 
Hiltzus  s.  Hz. 
Hilwars,  Johann.821,  30. 
Himlberger,  Andreas  551,  12. 
Hinterholzer,  Jakob  552,20 
Hinzenhauser,    Friedrich    436, 43. 

700,9. 
HI.  Hippolytus  (Ipolitus)  77,  20. 
Hirsau  (Hirsaw),  Kloster  727,  21. 

—  (Hirsaw),  Gr.  Heinrich  516,37. 
Hirschau(Hiersaw,  Hirsaw)  318, 16. 

584,26. 
Hirschberg  (Hirsperg)  196, 18. 
- ,  Gr.  Gerhard  234,  4. 
— ,  Grfifin  Sophia  234,3. 
— ,  Gr.  Swiger  73,  33. 
Hirschhorn,  Hans  v.  551,  47. 
Hirsfeld,  Hirsveld  s.  Hersfeld. 
Hister  =  Donau  18,21.  21,30. 
Histria  s.  Istrien. 
Hochberg,  Mfcgr.  Otto  821, 13. 
- ,  Mkgr.  Rudolf  371,  3. 
Hochheim  280,  27. 
Hochperchach  s.  Hohenbercha. 
Hochstadt  a.  D.   (Hohstet)    19,  21. 

20,  46.  158, 34  (Hohenstein). 
Hoflein  bei  Bruck  a.  Leitha  749,28. 
H ogling  (Hegelingen)  857,2. 


—     963 


Hoeks  (Hoezenses)    324,23ff.    325, 

12  ff.   326,4.20.   327,32.  588, 4ff. 

589,  Iff.  590,  3.23.  591,37. 
H6rndl,Marcus,Propst  v  St.Andreae 

zu  Freising  913,35. 
HStzing  (Hezinga)  865.  26. 
Uoffart  v.  Kirchheim,  Hans  552,2. 
Hoffer,  Jakob  551,14. 
Hofkirchen  329,28.  671,5. 
Hoflach  346,18.  600,24. 
Hofmayster,  Ares  551,22. 
Hofmen,  Konrad  821,34. 
Hohenbercha  (Hochperchach,  Hoh- 

perchach)  153,11.  490,30.866,23. 
Hohenberg  (Halnberg),  Grafen  765, 

27.  767,21. 
— ,  Gr.    Albert  v.,   8.  Freising,    B. 

Albert  II. 
— ,  Gr.  Rudolf  664, 23. 
Hohenfels,  Johann  v.  545,  25. 
— ,  Konrad  v.  231, 10. 
Hohenkircher  (Hochenkircher), 

Erasmus  436,  36.  700, 7. 
Hohenlohe(Altenloch),Gr.v.  765,27. 
—  (Hohenloch),   Baron  v.   238, 14. 

518,  3  (irrtumlich  Hohenhaim). 
— ,  Gr.  Krafft  423,6.  543,34.  545, 

18.  664,  39. 
Hohenreichen,    Magnus    v.    380,2. 

632,  21. 
Hohenstein  =  Hochstadt  a.  D. 
Hohenwart,  Kloster  237, 28.  347,17. 

601, 18. 
— ,  Gr.    Ortulf  (Ortolfus)    237,32. 

238,8.   —  Seine  Schwester  Wil- 

trudis(Wieldrudis)  237,32.  238,7. 
-,  Grafin  Beata  272,24. 
Hohenzollern  (Zollern),  Grafen  von 

183,30.    185,11.   504,13.   626,8. 

630,23.  821,1.16. 
— ,  Gr.  Eitelfritz  (Eytel  Friderich) 

431.18.40.  685,28.  688,47. 
Holenburg    (Hollenwurgk,    Holln- 

wurgk)  892,21.    899,  18.  903,10. 

910, 28. 
Holland,  Hollander  15,33.    68,31. 

305,11.21.   316,5.  319, 9  ff.  320, 

4ff.    321,43.     322, 14  ff.    323,25. 

324, 2  ff.  325,9.  326, 6  ff.  327,12ff. 

328,28ff.  329,7.  346,25.  407,16. 

534,8.  568,6.  579,3.  582,15.585, 

7ff.   586,  7  ff.   587,17ff.    588,8  ff. 

589, 34.  590,  4  ff.  591, 1  ff.  592, 43. 

593,3.11.  600,29.30.  668,28.  670, 

19.27.  820,11. 
— ,  Gr.  Wilhelm  304, 4.  5. 
Hollenbeck,  Christoph  v.  911,32. 
Hollenstein,    frflheres    Schloss    bei 

Weichs,  B.-A.  Garmisch  885  4. 


Holstein,  Gr.  Johann  zu  Schauen- 

burg  (Schawenberg)  551,34. 
Holup,  |Friedrich   387,29.   638,17. 

—  (Holub),  Jan  367, 33.  618,  39. 
Holzen  tHolze)  a.  d.  Attel  858,27. 
Holzhausen  (Holczhausen)  im 

Chiemgau  83, 17. 

—  (Holtzhausen)    bei  Indersdorf 
236, 1. 

—  (Holczhausen   =    Wester-  oder 
Ereuzhausen,    B.-A.   Dachau) 
855, 13. 

—  (Holtzehawsen,    Holzehusen), 
Siboto  v.  187, 17.  506, 1.  881, 12. 

— ,  Wolfherv.  187,17.  506,2.  881,12. 
H  olzsattel  (Holczsatl),  Hen  551, 41. 

—  (Holczsatel),  Hans  391, 1.  392, 
4.  640,7.  641,8. 

Honaw  s.  Hanau. 

Honstein,  Gr.  Bernhard  552,  5. 

Horatius  (Oratius)  27,35. 

Horber,  Heinrich  839,46. 

Horst,  Johann  v.  der  552,18. 

Horwath,  Paul  815,  23. 

Hospitaliolum  s.  Ospedaletto. 

Hothan,  Johann  v.  551,28. 

Hulmervelden  s.  Ulmerfeld. 

Hunart  (Hunartt),  Herr  v.  325,28. 
31.  589,22.25. 

Hundertpfundt,  Dr.,  Pfarrer  zu 
U.  L.  Frau  in  Munchen  913,23. 

Hunenburg,  Rudolf  v.,  Ritter  821 ,26. 

Hunnen  33,  36.  34, 18.  36,20.  37,5. 
61,21.  79,  22ff.  83,33.  84,4.  87, 
28.  91,6.  101, 3  ff.  102,6  11.125 
22.  127,8.  128,8ff.  129,3.8.  135 
44.  199,22.  452,22.25.  454,17ff, 
455, 4 ff.  456,20ff.  457, Iff.  458. 
Iff.  462,6.  467,26.  468,9.  469,6. 

34.  470,3  ff.  471,2ff.  472,9  488,8. 
736,27.  737,2.  757,32.851,23. 

— ,  Kg.  Attila  (Actila)  34,10.  36,1. 
37,17.  39,6ff.  41,7.  50,6.  51,44. 
129,  8.  453, 12.  455,  13. 18.    461, 

35.  851,31. 

— ,  Kg.  Cacanus  45,18. 

Hunsruck  (Hundsruck,  Hundsriigk) 
277,29.  559,28. 

Hunyady,  Johann  Corvinus,  Graf 
vonBistritz,  Woiwode  v.  Sieben- 
burgen,  Gubernator  v.  Ungam 
802,  14.  30.  807,  16  ff.  808,  5  ff. 
809,30.37.  810,10.  811,17 ff.  812, 
3  ff.  813, 45.  814, 44.  815, 8  ff.  — 
Seine  Gem.  Elisabeth  814,44. 

— ,  LadiBlaus  Corvinus  814,  17  ff. 
815, 2  ff.  832, 8. 

— ,  Matthias  Corvinus  s.  unter  Un- 
garn,  Kg.  Matthias. 

61* 


—     964     — 


Hupphinheim  s.  Aufham. 

Hus  (Hubs),   Johann   409, 14.  536, 

21.  664,6.  895,18. 
Huselstam,  Eberhard  v.  551, 31. 
Husiten  (Hussen)  200, 10.  274,24ff. 

275,9.   409,13.14.   416,17.    417, 

23.    536,28.30.    556,31.   557,20. 

670,4.  791,17.  792,9.36.794,22. 

795,15.32.  796,17.18.  804,21. 
Hyataspolis,  Hiaspolis  =  Regens- 

burg  24, 26.  29,  29.  30.  48, 34. 
Hylarus  8.  Iller. 
Hystria  s.  Istrien. 

Jack  en  8.  Armagnaken. 

Jakob,  Patriarch  487,30. 

HI.  Jakob    d.    A.    145,14.    199.23. 

403.27.  424,7.  438,15.17.  665, 
37.  672,37.  678,10.  701,24.28. 
879, 18. 

HI.  Jakob  d.  J.  124,1.  208,25. 

Jakob  Philipp  von  Bergamo  101,36. 
118,34. 

Jakobsberg  s.  Perge. 

Jandona  s.  Gent. 

Japhet  26,27. 

Jaurinum  (Jauriensis  ecclesia)  s. 
Raab. 

lbs  s.  Ybbs. 

Jericho  126,26.31. 

Jerusalem  (HieroBolvma) 73,26.  124, 
14.  159,22.  161,24.  170,32.  J  84, 
8.  194,14.  209,10.  223,11  ff.  229, 
32.    230,6.33.    231,4.     233,36. 

281.28.  413,3.  513,20.27.  514, 
18.  520,17.  562,30.  714,26.  726, 
25.34.    735,10.    740,4.    742,33. 

753.22.  754,37.38.  773,20.22. 
790,  29. 

Iller  (Hilarus,  Hylarus,  Yler),  Fluss 

19,2.17.  20,26.  451,3. 
Illok  (Ujlak,  Wylak)  814,6. 
Illyrikum  (Sclavonia),  Illyriker  25, 

17.    31,12.    38,27.30.31.   49,21. 

40.  836,40. 
Ilm  (lima,  Ylm),  Fluss   19,27.  20, 

35  316,15.330,17.464,20.583,11. 
Ilmendorf  (llmdorf )  19, 27.  20, 35. 
Ilmmunster     (Ulenmunster  ,      Yl- 

manster)    77,18.    79,11.  434,23. 

464,20.  690,2.21.  691,43.  692,14. 

910. 23. 

Ilz  (Hiltzus,    llcia),    Fluss    19,41. 

20,54.  760,31. 
Imber  s.  Regen. 
Imbripolis    =    Regensburg    30, 2. 

37,15.  453,9. 
Indersdorf  (Undeinestorff,  Undens- 

dorf,  Undenstorf)  13, 21.  195, 3  ff. 


196, 9ff.    198,4.    200,4.    201,28. 

236.2.  304,  19.  305,1.  347,17 
420,25.  443,14.  507, 2 ff.  508,3  ff. 

581.28.  582,8.  601,17.  676,33.35. 
787,  16. 

Indersdorf,PropstAugu8tin  914,7.1 1 . 
— ,  Propst  Dietrich  880, 5. 
— ,  Propst  Rudbertus  195, 19. 
— ,  Propst  Ulrich  431,26. 

—  ,  Briider  Sigismund  Medlinger 
u.  Ulrich  914,  8. 

Indien,  Inder   5, 12.   23, 4.  223,  1 7. 
Ingelheim  (Ingelinhem,  Inglinheim, 

Inglhaim)  88,30.  100,27.  469,2. 

716,  15. 
Ingelnbaym,  Hans  v.  551,48. 
Ingolstadt  16,  20. 40.  19,26.  20,33. 

100,18.  ,146,5.  240,20.    316,19. 

26.    317,22.    331,22.26.    340,8. 

346.29.  351,30.  353,2.  34.  363,6. 

364.20.  372,12.   377,25.  382,28. 

383.3.  519,24.  583,23.  584,5.6. 

593.37.  594,12.24.    597,33.37. 

600.38.  605,14.41.  615,12.  616, 
15.  621,18.  624,36.  634,21.  649,9. 
22.  653,2.  661,26.  666,15.  893,13. 

Inn  (Enus),  Fluss  19,41.  20,12.  40, 

28,31.  116,38.  163,3.27.239,27. 

250,33.   303,20.    332,20.339,2. 

18.400,2.  401,21.  496,10.  519,2. 

527,16.    758,14.   827,33.   828,7. 

829, 6.  836, 10. 
Innichen  (Intica)    864, 10.    893, 34. 

898  2 
Innsbruck    (Yspruck)     313,  13.  27. 

333.21.  334,34.  335,6.  338,2. 
388,5.  424,13.  535,14.  638,36. 
646,29.31.  647,23.  662,11.  678, 
14.   684,7.  694,19.    826,34.  830, 

26.  833,32.  836,1.  841,18. 
Insubres  21, 27. 

Inzemoos  (Incenmos,  Incinmos)  855, 

32.  879,21. 
Inzkofen  (Unzechoven)  879,31. 
Job  475,  12. 
HI.  Jobst  (Jodocus,    Judocus)  221, 

31.   356,12.    394,28.395,5.396, 

27.  402,26.  609,22.  642,33. 
Jorger,  Wolfgang  551,  13. 

HI.  Johannes 869,25.  891,21.  901,27. 

—  d.  Evangelist  119,7.  479,32. 

—  d.  Taufer  28,  24.  47,5.28.  59,22. 
129,9.  460,21.22.  487,15.  878, 
37.  38.  879,  30.  32.  888, 6.  9. 

Johannes,  Kardinal  152,22. 

- ,  Kardinal  v.  St.  Angelo  809, 40. 

815,39. 
Johannes  Scotus  298,8. 
Jondona  s.  Gent. 


—     965 


Jordan,  Floss  735, 11. 

Jordanis,  Kardinal  791,7. 

—  von  Blankenburg,  Truchsess  Hrz. 

Heinrichsd.L5wen  185,5.  504,2. 
Josua  126, 25  ft. 
Ipisa  8.  Ybbe. 
Ipolitus  s.  HI.  Hippolytus. 
I  ring  a.  Eurasburg. 
Jrland  (Hibernia,  Ybernia)  78,7.25. 
Iaar   (Isara,  Isera,   Yaara,   Ysera), 

Fluss  19,34.  20,38.  55,9.  60,32. 

62,34.42.  162,38.  221,5.   222,6. 

15.    230,27.    250, 24  ff.    318,22. 

344,34.  392,28.   394,7.    425,34. 

462, 40.  496, 1.  524,  9.  11.  529, 6  ff. 

530.1.  585,1.  599,2.  641,16.  679, 
2. 18.  689,40.  695, 16.  30.  781,17. 

Isareck    (Ysereck)   353,15.    606,6. 

695,33. 
Isen  (l8ana,Ysona,Ysn)  61,5.  78,4. 

153,31.  465,35.  490,37.  854,28. 

863, 5.  867, 10.  901, 6. 
Isidorus  s.  Sevilla. 
Ising  (Usinga)  am  Chiemsee  83, 19. 
Ismaning  872, 14. 
•isny  (Ysnach)  665, 10. 
later  =  Donau  18,37. 
Istrien    (Histria,   Hystria,    Ystria, 

Isterich),  Istrier   49,40.    171,20. 

176,  45.  870, 13. 19. 
— ,  Mkgr.  Berthold  I.  s.  unter  A  n- 

dechs,  Gr.  Berthold  II. 
— ,  Mkgr.    Berthold  II.     s.    unter 

Andechs,  Gr.  Berthold  III. 
— ,  Mkgr.   Engelbert   179,  34.   502, 

33.  732,5. 
— ,  Mkgr.    Heinrich  s.   unter  An- 
dechs, Gr.  Heinrich. 
Italien,  Italiener  10,33.  18,13.  24,6. 

31,13.45.  35,26.  38,28.30.    42, 

7.  9.  43, 23.  44, 26. 27. 33.  45,  23. 

47,40.   49,24.29.   57,11.    58,16. 

64,47.  71,48.  72,7.  92,2.  97,18. 

103,11  ff.    107,7.37.   118,9ff.   123, 

14.  131,12.  140,12ff.  158,4.  160, 

17.163,13ff.  166,21.  173,28.  174, 

11.  180,39.  181,23.  182,37.  183,5. 

38.    184,8.12.     185,8.    218,30. 

219,5.   229,27.   260,11.14.283,4. 

2b2, 7.  295, 1  ff.  300, 3  ff.    330, 22. 

379, 9  ff.   415,5.    454,2.    459,16. 

460,33.   716,2.  719,3.17.  721,2. 

723,18.  732,23.  752,32.  753,3.4. 

763.2.  764,13.20.  767,24.  779, 
23.  793,11.  794,30.  805, Iff.  829, 
30.  836,46.  837,27.41.  839,2  ff. 
840,21.36.842,33.845,29.  852, 
11.  873,28.  913,41.  S.  auch: 
W&lschland. 


Italien,  Kg.  Arduin  ( Ardonus)  v.Ivrea 

140,27. 
— ,  Kg.  (Kaiser)   Berengar  I.    115, 

17,ff.  477,31.  478,2.4. 
— ,  Kg.  Berengar  II.  118,27. 
-,  Kg.  Hugo  v.  Burgund  118,27. 
— ,  Kg.   (Kaiser)    Lambert    108,4. 

476,37. 
Itzling  (Izelingen)  879, 23. 
Juden  22,21.  26,40.  69,24.  179,13. 

220,31.   236,29.30.    251,10.17. 

283.29.  329,25.27.  346,28.  362,8. 
363,3.    407,15.    447,14.    517,34. 

527.33.  568,35.  614,29.  615,10. 

668.30.  671,1.4.  709,5.  710,33ff. 
711,i7ff.  712, 1.2.  731,29.  798,18! 

— ,  Kg.  David  485,8. 

— ,  Kg.Salomol71,4.  727,37.  795,26. 

Judicarien  (Vallis    Judiciaria)  836, 

6.24. 
Judocus  s.  Jobst. 
Jfllich  (Gulch)  255, 26.  547,  7. 
— ,  Hrz.    Adolf  I.    v.    J.    u.   Berg 

407, 29.  668, 13.   —    Seine  Gem. 

Elisabeth    v.    Bayern  -  Mfinchen 

407. 1.  668, 8. 12. 

— ,  Hrz.  Gerhard  v.  J.  u.  Berg  371,13. 
- ,  Hrz.   Wilhelm    273,  9.    547, 15. 

42.    548,26.39.   549,11.    550,52. 

554,20. 
8.    Juliani    Insula,    Hzg.    Mimulf 

(Munulphus)  45,20.  460,5. 
Julianus,  Kardinal-Legats.  Cesarini. 
Jungingen(  J  unging),Uir.  v.,Deutsch  - 

ordensmeister  360,32.  613,  15. 
HI.  Justinus   61,9.  62,22.   858,40. 

860,10.  861,1.  881,20.33.882,20. 
J u varus  s.  Salzach. 
Juvavia,  Juvavum  s.  Salzburg. 
Izelingen  8.  Itzling. 

Kadobertal(Catabria)  864,13. 878,15. 
Kadolzburg(Carelsperg,  Carelspurg, 

Karlspurg)  365,11.  432,5.  6l6,35. 
Kals  s.  Kehl. 
Karnthen  (Carentanum,   Carinthia, 

Karinthia)    18,6.    37,11.    62,25. 

78,6.  79,7.13    87,12.  104,23.43. 

105,6.31.  106,38.  199,5.  234,5.6. 

300,  25.    305,  11.  26.    315, 18. 26. 

360.34.  392,10.    425,14.   453,5. 

466.35.  473,24.34.  474,8.  481,7. 

579.2.  582,17.26.  640,33.  710,2. 
751,  1.  3.  761,  17.  23.  762,  2.  4. 
764,20.40.  765,25.  766,11.  769, 
24.27.  774,1.  775,7.12.  782,16. 
789,38.  792,2.5.801,1.802,23. 
818,10.  823,2.  824,5.  842,18. 
844,41.  866,8.  900,13.24. 


—     966 


Karnthen,    Hrz.    Albrecht    234,5. 

515,6.  773,28.  774,12.  776,5. 
— ,  Hrz.  Berchtold  158, 17. 
— ,  Hrz.  Bernhard  884,37. 
— ,  Hrz.  Heinrich  179,33.  502,33. 

732,5. 
— ,  Hrz.     Heinrich ,    Sohn    Mein- 

hards  IV.,  s.  unter  BShmen,  Kg. 

Heinrich. 
— ,  Hrz.  Hermann  d.  J.  745,  36. 
-,  Hrz.  Lud wig 234,5.  515,6.  773, 

28.  774, 14.  776,  5. 
-,  Hrz.  Marquard  d.A.  726,8.  — 

Seine  Gem.  Linpurgis  726,  7. 
— ,  Hrz.Meinhard  IV.,  Graf  v.  Tirol 
%   u.  Gorz  230, 1.  234, 1  ff.  241, 16. 

315,27.  513,21.  515, 5  ff.  520,15. 

16.  582,34.  768,30.  773,9ff.  774, 

I  ff.  776, 3.  779,  6.  —  Seine  Gem. 
Elisabeth  s.  unter  Deutschland, 
Kg.  Konrad  IV. 

— ,  Hrz.  Otto  234,5.  256,8.  515,6. 

773,  28.  774, 16.  776,  5. 
— ,  Hrz.   Ulrich  III.   204,  39.   748, 

22.750,7.40.  751,2.  755,25.761, 

II  ff.  763,4.  —  Seine  1  Gem. 
Agnes  von  Meranien  a.  unter 
Oesterreich,  Hrz.  Friedrich  II.  — 
Seine  2.  Gem.  Agnes  v.  Oester- 
reich  748, 13.  21.  755,  25. 

-,  Hrz.  Welf  158,1.  173,35.  174, 

1.8.  492,27. 
— ,  Mkgr.  Poppo  (Bopo)  199,6. 
— ,  Gr.  Bernhard  170, 2. 
— ,  Leonhard   v.,   Magister,  Augu- 

stiner  334,  7. 
Kagers    (Chalers)     bei    Straubing 

249,8.  526,1. 
Kahlenberg  (Calvus  Mons,  Callen- 

perg,  Kalenperg,  Kalnperg)  710, 

9.22.   711,11.    723,  14.    771,1.5. 

786,20. 
Kains,    Kuens    (Oainnina,    Chains) 

bei  Meran    8,37.    10,34.   58,37. 

60,2ff.   119,13.19.   206,32.  465, 

1.8.  850,26.  851,5.  852,13.  863,15. 
Kaisers  berg  (Kaysereperg)  im  Elsass 

665, 13. 
—   (Keysersperg)inNieder68terreich 

741,24. 
Kaiserslautern  (Kayserslutem)  70,3. 
Kalden  (Kalatin,    Kalladinj,  Hein- 
rich v.  198, 1.  508,  17. 
Kalisch  (Kalais)  765,  8. 
Kalomanbach  66,  39.  463, 6. 
Kaltern  (Chaltaren)  336,10.  337,32. 

338,16.37.  824,27.  827,11. 
Kam  s.  Cham. 
Kammer,Christophv.  387,20.638,9. 


Kammer  (Kamer),  Georgv.  367,  34. 

619,  40. 
— ,  Wolfgang  v.  619,2. 
Kammerstein(Chamstain),  Ludwig  v. 

889.  26. 
— ,  N.  v.  (Chammerstainer)  258,31. 
Kammlach,  Fluss  19, 19.  20,  29. 
Kandlberg  s.  Canterbury. 
Kanisa  (Kanysa)  Ladislaus  v.  812, 

37.  815,22. 
Kappel  (Capell),  Herren  v.  728,26. 

—  (deCapella,  Cappeiler),  Friedr.v. 
694,14.   835,38.   836,  19  ff. 

—  (Cappell),  Hans  v.  437,6.  700,12. 

—  (Capella),UJrichv.  240.4.  758,33. 
Karg,  Andreas  432,32.  44.  689,31. 
Karisiacum  s.  Quierzy. 
Karlsburg  (Alba  TranssiWaniensis), 

friiher   Weissenburg,   in   Sieben- 

burgen  814,2. 
Karlspurg  s.  Kadolzburg. 
Kassel  (Cassel)  548, 16. 
Kaste,  Eberhard  880,11. 
-,  Liebhart  880, 11. 
Kastilien  (Castella),  Prinz  Friedrich 

754  33.  ^ 

-,  Prinz  Heinrich  233,20ff. 
Kastl  (Castel),  Kloster  204, 7.   484, 

12.  16. 
— ,  Grafen  484, 18. 
— ,  Hrz.  Ernst,  deren  Stammvater 

484,14.17. 
— ,  Gr.  Hermann  194,1. 
HI.  Katharina  32, 21.  33,  6.  736,  30. 

887  23. 29. 
Katsch  iCatsa,Chaths)  866,9. 884,16. 
Katzenellenbogen,    Gr.    Philipp 

664, 24. 
Kaufbeuren  (Kafpeuren)  665,8 
Kaufering«Chufringin)  160,29.   210, 

32.  494,35. 
Kaufungen  ^Confugia,   Conphugia) 

152,36.  154,6. 
Kazari  s.  Rosariol. 
Kehl  (Kals),Heinrich,Ritter  821,33. 
Kelheim(Chelehaim)  20,12.  171,26. 

225,23.   248,26.    329,20.  389,6. 

408,33.  434,28.  437,16.  499,32. 

511,14.    525,28.    639,1.    669,24. 

700,25. 
Kelmunz(Kelmuntz)a.d.Iller  183,42. 
Kemmoden  (Chemoten)  737,  5. 
Kemnater,    Ulrich,     Domherr     zu 

Freising  900, 5. 
Kempten  (Campidona,   Campidena) 

97,20.  664,7.  665,8. 
— ,  Furstabt   Johann    v.     Reitnau 

370,21.46. 
Kent  (Chent),  Grafin  v.  896, 24. 


—    967 


Kerhoh  859, 14. 
Kesui&wr  455  7 
Kesselbach  (Kessel),  Fluss  19,  21. 

20,46 
Ketteler(Ketler),  Gotthard  v.  551,36. 
Kettner(Kettnar),  Leonhard  359,11. 

611,35. 
Kewe,  Hauptm.  d.  Hunnen  454,35. 
Kiemsee  s.  Chiemsee. 
Kienring  s.  Kuenring. 
Kirchberg   16,21.   329,27.346,28. 

349,8.25.    600,35.     603,19.21. 

626,10.  671,3. 
-,  Grafen   366,8.  617,23.  664,40. 
— ,  Gr.  Ernst  164,2. 
-,  Gr.  Heinrich  164,2. 
—  (Chiliperch),    Gr.    Hartmann 

183,25. 
-,  Gr.  Philipp  629,26. 
Kirchtrudering    (Trochteringin) 

855. 15. 
Kitzbuhel(Kiczpuchl)  313,18. 789,21. 
Kitzingen  (Kitzigen)  207, 22. 
Kitzmagl,  Georg  437, 2.  700, 13. 
HI.  Klara  33,6. 

Kleshaimer,  Johann  907,9. 

Kleve  vCleef,   Kleef,  Kief)  535, 20. 

— ,  Grafen  u.  Herzoge  332, 8.  547, 

20.43.    548,39.   549,12.    552,17. 

554,21. 
-,  Hrz.   Adolf  I.    258,16.    361,4. 

408,20.    535,17.   614,2.    669,20. 

—  Seine  Gem.  Agnes  v.  d.  Pfalz 

258. 16.  535, 16. 

-,  Hrz.  Johann  I.  371,13.  664,13. 
-,  Hrz.  Johann  II.  273,9. 
Klingberg, Grafen  v.  225,21.  511,12. 
Klingen,  Adelige  v.  821,20. 
Klingenberg  (Clingenwerch), 

Burkhard  v.  239,41.  758,29. 
— ,  Johann  v.  823,18. 
— ,  Konrad   v.,   b.    Freising,    B. 

Konrad  IV. 
Klingenfels  (Chlingenvels,  Cliogen- 

vels)    in    Krain    892,28.    896,3. 

908,  23.  910, 29. 
Klosner,  Alban  360,12.  612,16. 
-,  Hans    390,38.    391,1.    392,4. 

400,27.    640,7.    fel,8.    645,20. 

653, 25. 
Klos tern e lib urg    (Neuburga    Clau- 

stralis)    710,14.29.    711,49.712, 

25.  713,4.  723,  Iff.  724,  Iff.  725, 

38.   727,16.25.    728,32.44.    734, 

32.49.    744,5.    746,4.    747,10ff. 

748,12.    755,29.  756,14.  790,37. 

894,2. 
— ,  Propst  Opaldus  723,21. 
-,  Propst  Otto  1.723,4.18.  734,28. 


Knoriugen    (Knoring),    Hipolt    v. 

619,29. 
-,  Lutz  v.  552,  23. 
Koblenz  (Confluencla)  21, 7. 
Koburg  (Choburgk)  233,5.  514,31. 
Kochel  (Chochalense  monasterium , 

Kochlaren)  67, 10.  463,  12. 
Kochlin    (Kochel),    Klaus    401,30. 

646, 23  ff. 
Kofering  (Kuffring,  Kufring)  428,1. 

681, 38. 
Koln  (Colen,  Koln),   Stadt    79,28. 
106,1.    175,12.   223,24.    269,29. 
270,5.  277,22  ff.  278,21.22.  371, 
15.   474,9.  499,29.  510,22.  542, 
27.  32.  546,26 ff.  554,15.  560,13. 
14.  662,23.  665,5.  698,18.  743,35. 
906,  37. 
— ,  Erzbistum  u.  Erzbischofe    158, 
20.  161,18.  184,18.  227,19.  259, 
31.  269,23.  532,15.  533, 2 ff.  542, 
20.23.  544,18.  664,2.  776,16. 
— ,  Eb.  Bruno  714,4. 
-,  Eb.  Dietrich (Theodericus)  793,1. 
— ,  Eb.  Engelbert(Engilbertus)236, 

20.  763  9. 
— ,  Eb.  Heinrich  283, 14.  284, 1.  8. 

568,22.37.  780, 3  ff.  786,13. 
— .  Eb.  Hermann  IV.,   Landgr.   v. 
Hessen   269,29.   271,7.12.    272, 
17.    381,22.  542,22.    544,12.16. 
&46,17.34.  548, 4  ff.  549, 7  ff.  550, 
5ff.    551,32.   552,29.    553,6.27. 
554,9.  633,28. 
-,  Eb.  Philipp  185,37.  505,3. 
-,  B.  Reginfrid  73,2. 
—    Eb.    Reinald,    Kanzler    Kaiser 
Friedrichsl.  180,1.  182,22.  502, 
40.  732, 12.  753, 40. 
— ,  Eb.    Ruprecht    von    der   Pfalz 
15,4.   261,15.  262,31.  269,16ff. 
271,4.  370,14   542,15ff.  544, 9  ff. 
— ,  angebl.  B.  Severinus  79,24.28. 
_,  Eb.  Siegfried  763,40. 
-,  Eb.  Wicbold   (Witboldus)  772, 

34.  773,5.9. 
Konigsberg   (Kunispergium,    Mons 

Regius)  i.  Pr    757, 16. 17. 
Konigsbrunn  (Chunigesbrunen) 

870  22. 
K6nigsfelden(Kunigsfelden)  778,7  ff. 

786, 3  ff.  822,4.20. 
Konigslutter  (Luther)  165,5.  497,17. 
Konigstein  iKunigstain)  bei  Passau 
347,39.  349,24.  350,3  ff.  602,13. 
603, 18.  38. 
—  in  Wurttemberg  s.  Wartstein. 
— ,  Adelsgeschlecht  664, 31. 


968     — 


Konigswart  (Kunigswardt)  220, 11. 

509,39. 
KStzting  (Koczing)  329, 22.  409, 2. 

6^9,  26. 
Kolberg,  ,Gr.  Wolfgang  v.  383, 14. 

18.  393,24.  635, 2  ff.  913,19. 
Kolmar  665, 13. 
HI.  Koloman  (Colomannus)  714,25. 

715, 12. 15. 
Komorn  (Kamaron)  891, 10. 
Konrad,  Promt  zu  St.  Andreas  in 

Freising  880, 2. 
— ,  Propst  zu  8t.  Veit  in  Freising 

880,3. 
— ,  Beichtvater  Ludwigs  d.  Bayern 

784,20.29.  785,6. 
Konrad8beim   (Chiinrashein)   in 

Niederosterreich  883, 26. 
Konstantinopel  69,10.  124,5.  208, 

29.  211,10.  465,17.  729,19.  743, 

19.22.  790,24.  810,1.  896,22. 
Konstanz    (Constancia  ,    Costnicz, 

Costnficz,  Costencz),   Stadt  und 

Konzil    21,33.    182,29.    261,25. 

323,34.    340,1.    341,6.    344,25. 

345,6.10.  347,4.  360,20.  361,26. 

29.    503, 19.    521,  12.   536,  6. 15. 

587,13.  598,40.  601,7.    612,32. 

614,13.  665,6.  828,26  ff.  891,33 

895, 17. 
— ,  Bistum  242,25.  664,3.  771,32. 

890  8 
-,  b!  HI.  Konrad  172,26. 
— ,  B.  Otto  3,29. 
— ,  Domvogt  Konrad  183, 26. 
Kopenhagen   (Koppenbag)   276,20. 

558, 41. 
Kopfstein  s.  Kufstein. 
Korneuburg  (Newburgum  Forenae, 

Triticiburgum    Novum)     710, 6. 

808,33. 
Kortach    (Chorees,    Chorzes)    bei 

Schlandere  60, 25.  119,18.23.480, 

38.   850,26.    851,5.  852,13.  863, 

15.  19. 
Kottingsworth    (KStingwerd,    Kot- 

tingwerd,    Ritterswerd)     316, 14. 

583,llff. 
Kotwicenae  monasterium  s.Gottweig. 
Kraft    (Krafft),    Dr.    Peter   401,1. 

645,21.  911,10. 
Krain  (Camiola,  Chreima,  Chreina) 

104,23.  ,749,19.  751,28.  752,28. 

753.27.  761,17.  760,11.  789,39. 
792,2.  801,1.  802,23.  818,10. 
823,2.  824,5.  842,18.  844,41. 
864,17.18.  865,23.867,22.884,7. 

892.28.  897,18.  900,24. 


Krakau,  B.    Friedrich  v.  Polen  s. 

unter  Gnesen,  Eb.  Friedrich. 
Kranichberg,  Herren  v.  728,26. 
Kranzberg  (Crantsperg,  KranUperg, 

Kransperg)   245,28.    372,8.437, 

25.  438,7.   523,11.  656,35.  700, 

33.  701, 17. 
-,  Gebhard  v.  884,17. 
Kratzer,    Regensburger    Burger- 

familie  314,25. 
Krayg(Krey ),  osterr.  Adelsgeschlecht 

728, 26. 

—  (Krey),  Leopold  v.  792, 4. 
Kreizer  v.  d.  Neuatadt,  Hans  619,27. 
Krems  (Chrembs,  Chrems,  Cremsa, 

Krembs)  741,13ff.  746,25.  749,9. 

756, 12.  759,32.  865,2.  899,24. 
Kremsmunater  9,26.  84,26.  85,15ff. 

469,18. 
Kresaenbrunn    (Chresaenprunne) 

759,5. 
Kreuzberg  49, 46. 

Kreuzenstein  ^Grewlzistain)  709,30. 
Krey  s.  Krayg. 

Krieg8haber(Chriechisa  veron)  27,12. 
Krimirahusin  8.  Gremertahausen. 
Kritzen,  Hans  v.  552,  13. 
Kroatien    167,4.    191,29.    449,11. 

499,2.    742,24.   792,15.    800,39. 
— ,  Hrz.  Stephan.  Seine  Gem.  Mar- 

garete  292, 5. 
Kronburg  (Chronburg)  829, 23. 
Kahbach  (Chubach)  173, 12. 
Kueuring  (Kienring),  osterr.  Adels- 

geachiecbt  728, 23. 

—  (Chfinring),    Albert   v.    240,  3. 
758,32. 

— ,  Hadamar  v.  749,6.7. 

— ,  Heinrich    v.    240,  4.    749,  6.  8. 

758, 32. 
Kuens  s.  Kains. 
Kunzengau   =    Quinzinggau 

(Chuntzin^en)  239, 11.  757,  31. 
Kunzing(Quinciaoa,Ountzen,  Kunc- 

zingen)41,17.  79,22.23.  518,26. 

757, 32. 
Kufring  s.  Kofering. 
Kufstein  (Kopf stain,  Kuefstain)  313, 

18.  660,9.10.  696,25.  697,4.  789,21. 
Kumanen  (Cumani),  Kuroanien  (Co- 
mania)  755,3.11.  762,1.23.  765, 

24.  792, 16.  800, 40. 
— ,  Hrz.  Alpra  758,  42. 
Kumersee  s.  Comersee. 
Kummersbrucker   (Kumerspricker), 

Johann    308,10.    313, 4  ff.  314,8. 

333, 3  ff.  335,1.  336,2.  —    Seine 

Gem.  Anna  von  Caatelbarco  333,9. 


-     969     — 


Kummersbrucker,   Konrad  307,34. 

308,9.17.    303,11.31.    313,  3  ff. 

332,21. 
Kundlburg(Kunthelberg,  Ktintlbug) 

308, 11  332,21. 
Kungtal  898,7. 
Kunispergium  g.  Konigsberg. 
Kuno   (Chuno),   Pfalzgraf    158,34. 

—  Dessen  Sohn  Kuno  158,35. 
Kuttenberg  (Kutta)  776, 30. 
Kyburg,  Grafschaft  767, 19.  801,3. 
— ,  Gr.  Mangold  237,24. 
Kyemsee  s.  Chiemsee. 

Laa  750, 41. 42.  751, 4.  767, 1. 
Laber,  Nebenfluss  d.  A  It  muni  20,15. 
— ,  Grosse,  Fluss  19, 29.  20, 9. 37. 
— ,  Kleine,  Fluss  19,29.  20,9. 14.37. 
-,  Schwarze,  Fluss  19,29.  20,15.51. 
— ,  Herrschaft    u.    Burg   376,  21. 

624. 15. 

— ,  Herren  v.  316, 10.  583, 6. 
Lack  (Lackh,  Lagk,  Lonca)  884, 13  ff. 

892,6.26.  894,21.  895,1.7. 
Ladenberg  s.  Landenberg. 
Ladenburg  ^Lodenburg)  am  Neckar 

541,18. 
Ladomeria  s.  Lodomerien. 
Lahn  (Lona),  Fluss  21,6. 
Lahnstein(Leinstein)  259,38. 532,38. 
Laiming,    Herren    v.    (Layminger) 

349,28.  603,23. 
— ,  Georg  v.  367, 28.  618, 34. 
— ,  Hans(?)  618,34. 
— ,  (Hans?)    Sigmund    v.    367,27. 

387,22.  618,34.  638,10. 
Lalin,  Herr  v.  551,20. 
Lam  berg,  Christoph  v.  551,8. 
— ,  Gregor  v.  551,3. 
— ,  Kaspar  v.  551,3. 
Lamberger,  Dr.  Johann,Domdechant 

zu  Freising  421,33.  691, 19  ff. 
Lana  (Levnum)   bei  Meran    173,  5. 
Lancaster  (Leucastra),  Hrz.  Hein- 

richl.  319,16.  585,30. 
Landau    a.   Isar   224,48.    248,25. 

250,22.    329,27.  510,29.  525,27. 

527,6.    656,27.    657,38.    671,4. 

695. 16. 

Land enbergi  Laden  berg),  Gr  v.  769,8. 
Landesperg,  N.  v.  821,24. 
Landsberg  a.  Lech  217, 21.  305, 27. 

331,21.    404,25.    419,12    430,9. 

435,  24  33.     441,  2.  13.    582,  18. 

594,10.  666,14.  676,21.  683,31. 

699,  3  ff.  704, 18. 
Landschad  (Lanndschad),  Hans  264, 

20.    265,26.    266,3.    539,11.33. 

551, 24. 


Landflhut  6,7.  14,16.31.  16,25.26. 
27. 28. 36.  17,5. 7. 11. 13. 16.  189, 
8.  212,16.  220,3ff.  221,1.  222, 13. 
226,6.  234,32.  236,11.  239,8. 
240,14  ff.  241,25.  245,12.33.  246, 
31.  248,21.  251,28.32.  252,4. 
278,5.  281,10.33.   288,22.    298, 

29.  299,25.  305,18.37.  318,24. 
329,4.  330,31.  331,20.  342,6 
353,15.18.  356, 7  ff.  359, 4  ff.  362, 
18.  363, 10. 31.  364, 14.  369, 8  ff. 
372,1.23.  373, 7  ff.  375,3.  376,10. 

30.  377,4. 383, 11.  384, 4. 19.  386, 
35.388,10.  389,11.  392, 2  ff.  393, 
Iff.  394, 19 ff.  395,31.  396,  4 ff. 
397,13ft.  398,12.  399,5 ff.  400, 9  ff. 
401, 6ff.  402,13.  404,16.  414,22. 
24.  417,8.25.  426,5.  428,8.  430, 
22.  431,6.  433,5.13.  434,7.  437, 

31.  440,15.  442,7.  509,44.  510,1. 
511,22.  517,10.  518,23.25.  519, 
17  ff.  520,28.  523,26.  525,6.22. 
526,11.  528,22.  559,35.  562,33. 
564,32.  566,4.21.  567,12.  572, 
10.  579,9.  585,1.4.  593,16.18. 
594,8.17.  606,7.16.  607,34.  609, 
15  ff.  611,26ff.  614,18.42.  615,17. 
36.  616,14.  620,  27  ff.  622,  Iff. 
623,26ff.  624,3.  627,7.  636,7.17. 
637,32.  638,5.  641, 6  ff.  642,20. 
643, 2  ff  644,  5  ff.  645, 8  ff.  647, 
8.25.  648,1.12.  649,13ff.  651, 
2ff.  652,9.10.  653,21  ff.  654,28ft. 
655,17.36.  656,2.   657,2ft.   658, 

33.  659,32.36.  660, 4  ff.  661,22ff. 
662,12  ff.  666,11.35.  674,3.  675,9. 
679,16.18.  682,3.  683,8.  689, 
11.15.  695,23.24.  696,15.27. 
698, 2  ff  701, 3.  704, 38.  757, 28. 
777,22.  842,2.  899,36.  902, 10  ff. 
913, 14. 

Landskron     (Landeskron)    235,  15. 

517, 1. 
Landsperg,  Hans  v.  619, 33. 
-,  Jakob  v.,  d.  J.  552,1. 
Langenbach  (Oberenpacb,    Nidern- 

pach)  867,20. 
Langennau  (Nab)  367, 17.   618,  23. 
Langenpettenbach  (Petenbach)  855, 

5.  14. 
Langenpreysing  656,24. 
Langobarden    (Lambarden,    Lam- 

parter)  18,34.  24,6.  42,7.  43,13. 

34.  44,39.  45,  Iff.  47, 13  ff.  57, 
15  ff.  87,22.25.  108,5.  140,28. 
454,20.  455,32.  458,18.  459,33. 
460,  Iff.  467,7ft.  474,20. 

— ,  Kg.  Adoland  47,  30.  460,27.29. 


—     970     — 


Langobarden,  Kg.  Agilulf  8, 17. 18. 

44,39.  45,5ff.  46,23ff.,  47,12.  29. 

459,20.36.  460,8.26. 
— ,  Kg.   Aistulph  (Astulphus,   Au- 

stulphus)  70,4.16. 
— ,  Kg.  Aripert  57,  6ff. 
-,  Kg.  Asprand  57,  4ff. 
— ,  Kg.   Authari    44, 1  ff.   45,1.15. 

47,36.38.    458,19ff.  459, 6  ff.  — 

Seine   Gem.  Theodelinde  8,13ff. 

43,31.    44,3ff.    45,3ff.    46, 2ff. 

47,6ft.  458,21.  459,32.  460,12.28. 
— ,  Kg.  Chunibert  57,5. 
— ,  Kg.  Desiderius    87,20.  466,38. 

39.  467, 4  ff.  —  Sein  Sohn  Alde- 

gisius  467, 15. 
— ,  Kg.  Liutpert  57,4. 
— ,  Kg.  Liutprand  57,6.17.  71,49. 

72,8.  852,11. 
Lanis,  Herr  v.  551,20. 
Lankover    (Lenckover),    Wolfgang 

437,2.  700,10. 
Lansberg  8.  Leonsberg. 
Lantfrid,  Grunder    von   Benedikt- 

beuern  usw.  66,27.  462,45. 
Laomellum  (Loamelum)45,8. 459,38. 
Larich  8.  Lorch  und  Lorsch. 
Latiner  27,9. 
Lauda  8.  Lodi. 
Lauenburg  (Lamburg),  Hrz.  Johann 

664, 15. 
Lauf  (Lauff,  Lauffen)  bei  Niirnberg 

274,8.    318,15.    345,40.   352,31. 

556,18.  584,26.  600,5.  605,36. 
Lauingen(Laubingen,  Lauging,Lau- 

gingen)   19,20.    352,26.    395,16. 

605,31.  643,2.  683,1. 
Laureacum,  Laureacus  8  Lorch  u. 

Lorsch. 
HI.  Laurentius    33,4.  61,9.  77,21. 

84,1.  135,18ff.  151,20.31.  469,37. 

485,11.15.  487,13. 
Lauri88a  s.  Lorsch. 
Lau8itz  iLusacia,  Lusonia,  Lusicz, 

Lusnyz)  315,16.  323,36.  582,25. 

587,14.  765,7.  794,8.  801,2. 
Lauter(Lautter),  Fluss  19,16.  20,42. 
Lavant,  Bis  turn  18,2. 
— ,  B.  Almerich  (Amulricus)  761,  2. 
- ,  B.  Heinrich  247, 16. 21.  524, 32. 
— ,  B.  Johann  370,20. 
— ,  B.  Rudolf  416,13. 
Layteren,  von  der  s.  Scala. 
HI.  Lazarus  222,23.  710,16. 
Lebus  473,24. 
Lech  (Licus),    Fluss    18, 15.  19, 23. 

26,32.33.  35,ll(Megog).12.  68,6. 

81,16.  88,20.  101,17.  126,16.18. 

127,26.    128,26.   163,27.  164,41. 


165.28.  468,29.  471,4.  482,9. 
497,25.  498,6.  705,16.  733,19. 
734,3. 

Lechfeld    119,3.    192,28.    257,36. 
358,3.    429,34.   440,20.-  442,34. 

479.29.  482,32.  532,1.  610,23. 
683,16.  703,39. 

Leiningen  (Leyniogen.    Lyningen), 

Grafen  267,15.   540,38.771,17. 
— ,  Gr.  Bernhard  664,26. 
— ,  Gr.  Emich  664,26. 
— ,  Gr.  Georg  423, 10.  543,  38. 
— ,  Gr.  Hannemann  (Hamman)  II. 

545  16. 
— ,  Gr.Schaffried(Schaffrido8,Schaf- 

hardus,  Schafhart)   379,25.  423, 

10.  543, 38.  628.  36.  632, 12. 
Leinstein  8.  Lahnstein. 
Leitha    (Leittach,    Leutacha,    Lin- 

thaha,  Litaha,  Lithaha,  Lutacha, 

Luthe,  Luttacha),  Fluss    168,10. 

24.  170,13.  732,37.  749,29.  755,2. 

870,22. 
Lengbach(Lempach),N.Truch8es8  v. 

769, 7.  8. 
Lengenbach    (Lengenpach) ,    Hart- 

wich  v.  725,6. 
— ,  Heidenrich  v.  725,  6. 
— ,  Otto  v.  725, 5. 
Lengfelt  s.  Burglengenfeld. 
Lentpretehusen    s.  Loipertshausen . 
HI.  Leodegar  81,  6. 
Le odium  s.  Luttich. 
Leonca  b.  Lonche. 
HI.  Leonhard  871,17.19.  886,21. 
Leonsberg  (Lansperg)  bei  Dingolfing 

435,9.  656,29. 
Leonstein,  Ludwig  v.  649,16.34. 
Leonstat  545, 12. 
Leuchtenberg  (Leitenberg,  Leutcn- 

berg),  Landgr.  Friedrich  625,28. 

629. 16. 

— ,  Landgr.  Ludwig  625,29.  629,15. 
— ,  Landgrafin  631,  6. 
—  (Leuhtenburch  ,     Liichtenberg), 
Zmilo  (Zimlo,  Zinglo)  v.  239,39. 

758.27.  762,9. 
Leutacha  s.  Leitha. 
Levnum  8.  Lana. 

Liburnia  35,10.13.    37,10.  453,5. 

861. 17. 
Lichtenberg(Liechtenberg),  Landgr. 

Friedrich  371,  2. 
— ,  Landgr.  Ludwig  371,3. 
Lichtenstein,  Ebold  v.  551,21. 
Liebenau  280,28. 
Liechtenberg  396, 15.  429,10.  443,1. 

643.28.  682,28.  705,20. 
— ,  Ludwig  v.  664,31. 


—     971     — 


Liechtenstein,     osterr.    Adels- 

geschlecht  728,25.  756,13.  767,10. 
— ,  Albrecht  v.  821,27. 
— ,  Balthasar  423,12.  543,40. 
— ,  Bartholomfius  v.  423,7.  543,35. 
Liegnitz  (Legnitz,  Legnici urn)  208,1. 

401,15. 
Ligeris  s.  Loire. 
Ligurien  836,  41. 
Lilienfeld  (Campus  Liliorum)  743, 

37.  746,1.27.  761,26.  889,8. 
Limburg  324,38.  327,43.  591,50. 
— ,  Gr.  Albrecht  665, 1. 
— ,  Gr.  Konrad  665, 1. 
Limperg,   Schaffried  (Schoffriit)  v. 

551,40. 
Lindau  i.  B.  665,9. 
Lindel  329,21.  409,1.  669,25. 
Li  nth  aha  8.  Leitha. 
Linz  (Lintz)  a.  D.  230,10.  388,10. 

389,6.    397,15.    427,12.   430,24. 

433.3.  440,25.    513,31.    639,2. 
644,6.    681,18.    684,11.    689,8. 

704.4.  743,40.  756,9.  844,34.36. 
845,21. 

Li  Orzi  (Urceae)  293,5. 

Lippe  (Lipp),  Herr  v.  d.  664,31. 

List,  Sigmund  552,13. 

Litthauen  (Lithuonia,  Li  to  via,  Lit- 

tuonia,  Littuovia)   321,5.  799,9. 

801,13. 
— ,  Hrz.  Christoph  799,9. 
— ,  Hrz.    Witold    (Bitold  ,    Bitolt) 

360,29.  613,12. 
Livius  49,27. 

Lobenanger  (Lobenenger)  879,31. 
Lobenstein  (Lobenstain),   Ulrich  v. 

240,4.  758,32. 
Lochhausen  (Lochhusen,  Lochusn), 

Amelbrecht  v.    187,13.    505,30. 

881,8. 
Lodenburg  8.  Laden  burg. 
Lodi  (Lauda)  181,9. 
LodomerieniLadomeria,  Lodameria) 

792, 15.  800,  40. 
Loffelholtz(Lofflholz)  658,23. 697,32. 
Loet,  Philipp  551,22. 
Lowenstein  (Leonstain),  Ludwig  v. 

698,11. 
Loipertshausen     (Lentpretehusen) 

872, 9. 
Loire  (Ligeris)  52,23. 
Loisach   (Losah,  Liisah),  Fluss  19, 

30.  20,10.38.  66,33. 
Lollius  5,15  16.  27,25. 
Lombardei,  Lombarden    92,2.  107, 

35.    173,  37.    232,  15.    233,  7. 13. 

260,28.  476,20.38.  713,15.  728, 

7.  778, 13.  818, 16. 


Lombardei,  Kg.  Enzio  (Eineius, 
Ecius)  726,30.  727,8. 

Lona  s.  Lahn. 

Lonca  s.  Lack. 

Lonche  (Leonca)  870, 19. 

Lorch  (Laureacum ,  Laureacus, 
Larich,  Lorich,  Enns,  Ens)  in 
Oberosterreich  7,41.  33,42.  34, 
5ff.  35,5ff.  36,33ff.  37,2ff.  38, 
7.11.  41,14.  49,8.10  67,29.  83, 
32.34.  84,2ff.  85,18.  86,12.  452, 
11.16.  453, 6  ff.  455,26.  464,15. 
469,32ff  470, 2  ff.  476,24.  711, 
6ff.  718,8.24. 

— ,  B.  Eutherius   (Etherius)    35,5. 

452.11.  470,6. 

— ,  Ed.  Maximilian  a.   Maximilian. 

— ,  B.  Quirinus  8.  Quirinus. 

-,  B.  Waldaricus  (Walricus)  84,11. 

86, 44.  469,  23.  470, 8. 
—  (Loricum),  Kloster  in  Wurttem- 

berg  727,23. 
Lorsch      (Laurissa ,     monasterium 

Lauriense,    Laureacense,    Lauri- 

censium,  Larich)  88,42.    89,9ff. 

106,3.    107,40.   469,12.   471,30. 

474. 12. 
Losah  8.  Loisach. 

Lothringen  68,22.29.  98,3.  103,42. 
104,44.45.  107, 9  ff.  114,14.  191, 

27.  194,9.  195,21.  262,8.  473, 
11  ff.  476,5.28.  477,21.26.  492, 
37.  536,27.  820,11. 

— ,  Hrz.  Friedrich  173, 10. 

— ,  Hrz.  Friedrich  IV.  Seine  Gem. 

Elisabeth  778,31. 
— ,  Hrz.Giselbrechtl21,27.  714,12. 

-  Seine Gem.Gerberga  121,26.27. 
— ,  Hrz.  Gottfried  194, 17.  494,5. 
— ,  Hrz.  Gottfried  III.  160,23.  494, 

28.  —  Seine  Gem.  Mathilde  8. 
unter  Bayern,  Hrz.  Welf  II. 

— ,  Pfalzgr.Gottfried  485,19. 490,20. 

— ,  Hrz.  Heinrich  115,27. 

— ,  Hrz.  Karl  I.  d.  Kilhne  535, 13. 

—  Seine  Gem.  Margarete  (Macht- 
hild)  v.  d.  Pfalz  258,13.  262,8. 

535.13.  536,31  (irrtfimlich  Agnes). 
— ,  Hrz.  Matthaus  161, 12. 

— ,  Kg.  Zwentibold  (Cendebaldus, 
Zendebaldus)  107,42.  108,39.  114, 
12.18.  115,26ff.  476,9.27.  477, 
13.20.  478,8. 

Loy,  Wyse  v.  der  552,18. 

HI.  Lucas  £96,20. 

Lucca  182,5.  233,12.  293,13.  575,5. 

Lubeck,  Stadt  664,  6. 

— ,  Bistum  664,6. 

-,  B.  Johann  349,35.  603,26. 


—     972     — 


Lubecker  Meer  (mare  Lubicense) 
«  Ostsee  104,25.  473,42. 

Luch  ten  berg  s.  Leuchtenberg. 

Liittich  (Leodium),  Stadt  68,30. 
143,35.  323,  8  ff.  324, 4  ff.  325,1. 
587, 4  ff.  588,4.36. 

— ,   Bistum  u.  BischSfe  184, 19.  323, 

35.  554,22.  587,13.  664,5. 

— ,    erw.    B.    Johann    v.    Bay  em  - 

Holland   8.   unter    Bay  em,   Hrz. 

Johann  III. 
— ,  B.  Ludwig  v.  Bourbon    423,2. 

543,30. 
HI.  Lullus  79,11. 
Lungau  (Lungew)  135,43.  488,6. 
Lupfen,  Gr.  Egon  (Egen)  7.  664, 32. 
—  (Lupf),  Gr.  Heinrich  v.  545,23. 

551,46. 
— ,  Gr.  Johann  v.  664,  33. 
-,  Gr.  Sigmond  v.  392,3.  641,8. 

664,33. 
Lurnfeldi  Liburnia,  Luburna,  Lurna) 

861,17.25.  864,12. 
Lusacia,  Lusonia  s.  Lausitz. 
Lusah  8.  Loisach. 
Lutacha,  Luthe  s.  Leitha. 
Luther  s.  Konigslutter. 
Luxemburg  (Luczelburg)  775,8.  792, 

16.  801, 1. 
— ,   Pfalzgr.     Siegfried     (Syfridus) 

138,2.  227,6.485,  42.  490,20.  — 

Seine  Gem.  Hadwig   (Hadewich 

Hatwie)  138,2.  490,21.  ' 

Luzern  (Luceren,  Luceria)  371,18 

665,19.  818,18.  820,20.  823,30. 
Lyon  (Lugdunum)  28, 15.  230, 3. 
Lyra  (Lira),  Nikolaus  v.  298,  7. 

Maaa  (Mosa),  Fluss  104,4.  473,13 
(falsch  fibersetzt:  Mosel). 

Macedonien  31,13. 

— ,  Kg.  Alexander  d.  Grosse  23, 8  9. 

Macharius  108,34. 

Machland(  Mathland),  Otto  v.  725,8. 

— ,  Walchun  (Valchim)  v.  725,8. 

Machow  (Matsawe),  Hrz.  Bela  762, 
11.14. 

Madelperg  s.  Adelberg. 

Mahren  (Moravia)  21,  10. ,  37, 15. 
104,23.43.    105,6.    135,32.    222, 

36.  230,12.  473,25.35.  489,30. 
740,13.  742,8.11.  748,6.  749,22ff. 
757,9.13.  762,1.25.  764,29.  765,6. 
766,11.  791, 5ff.  792,17.  796,30. 
798,17.  799,16  801,2.  804,16. 
809,2.4.  843,7. 

— ,  Mkgr.  Johann  Heinrich(Jodocus, 
Judocus)  300,24  ff.  301,1. 2.  303  2. 
308, 30.  775, 38.  —  Dessen  Gem. 


Margarete     Maultasch    s.    unter 

Bayern,  Hrz.  Ludwig  V. 
Mahren, Mkgr. Konrad  158,31.   719, 

25.  720  29. 
-,  Mkgr.'  Konrad  II.  720,  30  ff. 
— ,  Mkgr.  Leopold  (Leotoldus)  720, 

29,31.  721,4. 
— ,  Mkgr.  Otto  721, 5. 
— ,  Mkgr.  Swatopluk  (Swatopligus) 

721, 5. 
-,  Mkgr.  Ulrich  721,4. 
-,  Mkgr.  Wladislaw  748,7.  750,7. 

753, 10. 12.  755, 17  ff.   —  Dessen 

Gem.   Gertrud  8.   unter   Oester- 

reich,   Hrz.  Hermann    v.  Baden. 
— ,  Kg.  Zendebaldus  476, 7. 
Maemingen  s.  Memmingen. 
Mansee  s.  Mondsee. 
Maotische    Siimpfe    (see    Metodie) 

484, 13. 
Maerdingen  s.  Mertingen. 
Marperg  8.  Mailberg. 
Massenhausen  s.  Massenhausen. 
Massenhauser,  Rapolt  578,  10  ff. 
Maestricht  (Traiectum)  323, 9.  324, 

47.51.  588,33. 
Matsch  b.  Metsch. 
Maffei  (Mapheus)  Foresta  297,  18. 
Magdeburg  (Magdaburg,  Maidburg), 

Stadt  665, 15.  865,6. 
— ,  Erzbistum  135,38.  488,4.  664,  2. 

883,6. 
- ,  Eb.  Ernst  v.  Sachsen  413, 5. 
— ,  Eb.  Johann  v.  d.  Pfalz  277,9  fl. 

559, 16. 18. 
— ,  Eb.  Norbert  163,35. 
HI.  Magnus  258,2.  358,13. 
Maguncius  25,31. 
Mahumet  s.  Muhamed. 
Maichau  (Michow)  884, 35. 
Maiense  caatrum,  Maies  s.  Obermais. 
Mailand,  Stadt  13,1.  15,23.24.  45, 

16.   47,22.    180,37.39.    181, 2  ff. 

182,14ff.    191,31.   290,29.  291, 

7.8.  292,6.10.   293,4.  294, 23  ff. 

460,1.24.  503,12  ff.  573,22  ff.  574, 

3ff.    575,37.   594,35.645,34.36. 

694,26.28.    727,34.37.    732,23. 

789, 25. 
—   Azzo  (Accius,    Actius)  Visconti 

293,15.  294,31.38.^298,3.  574,10. 

575, 36. 
— ,  Brz.  Barnabas  Visconti   332,3. 

365,22.   406,20.  594,36.  609,31. 

668,5.  818,11. 
— ,  Francesco  259, 14. 
_,  Galeazzo   Visconti    290,19.24. 

292,13.14.   293,15.    294»24-3b- 


—     973     — 


330,21.23.  573,21  ff.  574,9.  575, 

7. 36.  593,  28. 
Mai  land,  Hrz.  Galeazzo  Maria  Vis- 
con  ti  259, 14. 
— ,  Hrz.  Giangaleazzo  Visconti  259, 

12.  260, 13ff.    406,19.   533, 17  ff. 

668,4.  896,22. 
— ,  Hrz.    Giovanni    Maria  I.    Vis- 
conti 259,13. 
— ,  Hrz.  Giovanni  Maria  II.  Vis- 
conti 259, 15. 
— ,  Lucchino  Visconti  294,26. 298,3. 
— ,  Marco  290,25.  293,15.  294,27. 

573, 27.  33.  574, 10. 
-,  Matteol.    Visconti  290,19.25. 

292, 13.  573, 21.  26. 
— ,  Hrz.    PhiJipp    Maria    Visconti 

259, 13. 
Mailberg(Meilperg,  Mortperg,  Mar- 

pergi  719,27.  720,4.  721,28. 
Main    (Menus,    Moganus,   Mogus', 

Fluss    21,5.6.    26,12ff.    283,24. 

568,30.  780,11. 
Main  burg  (May  berg,  Mayburg)  16, 

21.  349,3.  603,1. 
Mainfelt  s.  Miinster-Mainfeld. 
Mainz,  Stadt  7,30.  25,23ff.  26,5ff. 

70,33.  97,22.26.  107,12.  157,19. 

200,24.    201,4.    242,15.   259,34. 

279,2.   371,16.    449,12.    469,2. 

474,9.  476,10.  507,25.35.  521,6. 

532,19.  560,27.  665,5.  771,2. 
— ,  Erzbistum  u.  Erzbischofe  73,34. 

162,24.  185,37.  226,16.  259,30. 

371,6.    388,16.   423,12.  495,25. 

505,4.    511,32.    532,15.    533,2. 

664,1.    763,9.    776,16.    777,14. 

b95, 17. 
-  ,  Eb.  Adolf   v.  Nassau  268,  6.  9 

270,8.    278,31.    279,1.    370,13. 

422,30.  541,6.10.  542,34.543,26. 

39.  560,24.26.  677,36. 
— ,  Eb.  Kardinal  Albrecht  v.  Bran- 
denburg 845,  30. 
— ,  Eb.  Albrecht  v.  Sachsen  413, 4. 
— ,  Eb.    Arnold    (Arnald,   Arnolf), 

Kanzler  Kaiser  Friedrichs  I.  170, 

20.  171,18.  176,17.  180,1.  227,10. 

502,40.  732,12.  753,40. 
-,  Eb.  Bertbold  272,15.30.  386,2. 

545,  33.   546,  18.  547,  1.  25.   548, 

5  ff.  549, 5  ff.  550,  11.  26.  551,  30. 

553,  7.25.  554,16.  636,36.  687,9. 
— ,  Eb.    HI.    Bonifatius    (Vinfried) 

9,  10.13.  57,21.  61,4.  66,25.  70, 

20ff.  71,4ff.72,7ff.73,2ff.  74,20. 

75,44.  81,26.  465,29.  466,15.16. 

853, 5  ff. 


Mainz,  Eb.  Christian    187,19.  200, 

17.31.  507,30.  881,13. 
— ,  Eb.    Diether  (Theodricus)   von 

Isenburg(Ysenberg)263,28.  264, 

1.  268,  6  ff.  278,29.  538,13.  541, 

5ff.  560,23.  793,1. 
-,  Eb.  Gerhard  (Gebehardus)  242, 

25.   521,10.    770,23.    771,15.31. 

773, 4. 
— ,  Eb.  (Gerlach)  v.  Nassau  302,23. 

580,3. 
— ,  Eb.  Hatto  32,  23. 
— ,  Eb.  Heinrich  v.  Virnburg,  hier 

irrtflralichKonrad  302,19ff.  580,2. 
— ,  Eb.  Johann  260,37.  535,4. 
-,  Eb.  Konrad  v.  Wittelsbach  185, 

29.  186,30.    187,5.  195,29.  200, 

13  ff.    201,3.4.30.    504,31.    505, 

15.  507,10ff.   743,5.  880,31.48. 
-,  Eb.  Lullus  73,18. 
-,   Eb.   Peter   283,10.22     284,5. 

568,17.33.  774,39. 
— ,  Eb.  Wernher  760, 19. 
— ,  Eb.  Wilhelm  714, 5.  ■ 
— ,  Eb.  Williffis(Billigisus)  134,18. 
Mair,  Dietrich,  Propst  zu  Freising 

913,  40. 
Mais  s.  Obermais. 
Maisteig  (Meisteig)  372, 9. 
Malghera  (Margero)  679,  6. 
Mallersdorf,  Abt  Eppo  164,  2. 
— ,    Abt   Erasmus   Fervaller  (Per- 

valer)  399,21.  442,13. 
-,  Abt  Michael  402,16. 
Mais  692,  22. 
Manabir  626, 16. 

Manching  (Menching)  19,26.  20,34. 
Mauderscheid,  Gr.  Dietrich  664,40. 
Mangolding    (Mangolting)     349, 1. 

602,39. 
Mangoldslein    235,  13.   237,  17.  25. 

516, 28. 
Mannheim    (Monheim,     Monhevm) 

261,30.  536,10. 
Mansfeld  (Mod 8 veld),  Gr.  Gunther 

664, 36. 
Mantichinga  8.  Merching. 
Mantua  (Montua,   Mod  taw)  45,  31. 

412,30.   415,6.   672,39.    674,17. 
— ,    Mkgr.    Fried  rich   I.    Gonzaga 

412,30.  415,5.  672,38.674,17.— 

Seine  Gem.  Margarete  v.  Bayern- 

MGnchen  411,21.  412,28.29.  672, 

9.38. 
— ,Hrz.  LudwigIII.Gonzaga371,14. 
— ,  B.    Garsendonius   (Gaffidonius, 

Gaffidamus)  187,9.  505,26.  881,3. 


974 


Marbach  195,19. 

Marburg  (Marpurg,  Margkberg)  i.  H. 

206,3.    259,34.    271,7.    532,19. 

544, 12. 
March  (Maraha,  Marchia,  Marich), 

Fluss    168,14.    728,19.    758,41. 

765,11.  804,15.16. 
Marchegg  (March eck)  761, 13. 
Marchesinua,  Johannes  298,9.39. 
Marchfeld  761, 11.  765, 12. 
Marchia  s.  1.  Brandenburg,  2.  March 

und  3.  Windische  Mark. 
Marcho,  Priester  860,  32. 
Marchotr  (kein  Ortsnaine,  verstum- 

melt  aus:  markfutter)  884,4. 
Marchtal,   Gr.    Adalbert   125,  1.  4. 

481,32.36. 
Marck     Durnitz    (Marck    During) 

822, 37. 
HI.  Marcus  (Marx)  33,  44.  36, 3.  8. 

83.36.  469,35. 

Mareit  (Moritt),  Glraf  v.  192,7. 
HI.  Maria  Aegyptiaca  878,35.  879,21. 
HI    Maria  Magdalen  a   737,6.   878, 

34.  879,11.  912, 19. 
Maria-Eck  618,31. 
Sel.  Marianus  99, 16. 
Maria- Worth    (Wert,    Wertse)    bei 

Klagenfurt  861,27. 
— ,  Propst  Friedrich  880,  3. 
Marienberg  bei  Boppard  279,  28. 
HI.  Marinus  (Maurus)  62,30.  79,12. 

736,31. 
Marius,  Caius  49,  26. 
Mark  s.  Brandenburg. 
Markomannen  (Marchmani)  25,  21. 

33.37.  455,15. 
Maroltinger,  Rudolf  652,20ff. 
Mars  4,  5.  36, 26. 29. 
Marschalk,  Heinrich  619,30. 
Marsipolis  s.  Merseburg. 
Marsirius  100,29. 

HI.  Martha  878,35.  879,11.  13. 

HI.  Martinus  11,4.  6,  130, 2  ff.  131, 
1.  137,5.  161,32.  192,12.  221, 
22.  265,1.17.  266,22.  363,31. 
369,21.  385,4.  387,15.  390,7.8. 
394,28.  395,4.  396.21.28.  397, 
27.31.  398,5.15.  399,7.20.  401, 

9.  402,13.25.  417,27.  466,30. 
483,24.  487,17.  539,14.28.  615, 
37.  620,39.  636,7.  638,4.  639, 
17.  642,32.  644,17.  650,35.  675, 

10.  721, 9.  897, 10. 
Martinus  (Polonus)  6,24. 
Masovien  (Maschoria,  Mosovia)  760, 

7. 17.  842, 15. 
Massenhausen  (Massenhausen)  372, 
9.  578,10.  621,32.  629,33. 


HI.  Maternua  132,5. 

Mathfrid  (Machfrid),  Gr.  in  Loth- 

ringen  115,27.  477,24. 
Mathland  s.  Machland. 
Matsawe  s.  Machow. 
Matsch  (Amacia),   Gr.    Gaudentius 

834, 13.  835, 34. 
Mattighofen  (Mathahofen)  861,23. 
Mattsee  (Mattzee)  84, 13.  470, 10. 
Matzen,  Schloss  in  Tirol  337,  9.  29. 

826,11.31. 
Mauer(Maur,Murum)  867,31.  899,2. 
Mauerbach  (Murbacuni)  784,  9. 15. 
Maulbronn  (Maulprun)  664,  7. 
HI.  Mauritius  (Maricz)  597,32.  718, 

32.  890, 10. 
Maurkircher,    Friedrich     s.    unter 

Passau,  B.  Friedrich. 
HI.  Maurus  s.  Marinus. 
HI.  Maximilian  7,40.  35,2.  36,17ff. 

37,18.  51,9.    60,35.   452,16.32. 

453,10.  470,6.  851,28. 
HI.    Maximinus     270,31.     422,19. 

543, 13. 
Maxlrain   (Maxelrain,  Magselram), 

Veit  v.  436, 40.  700, 3. 
— ,  Wilhelm  v.  436,36.  699,36. 
Mayberg,  May  burg  s.  Mainburg. 
Mecklenburg  (Nickenburg),  Herzoge 

v.  370, 26. 
—  (Meckelenburg),  Hrz.   Heiurich 

664,13. 
— ,  Hrz.  Magnus  II.  664, 14. 
Med  ling  8.  Modling. 
Medlinger,  Sigismund  914,8. 
Megenberg,  Konrad  von  (Conrad us 

deMontepuellarum)  29,19.  55,32. 
Meginolt  855,31. 
Megog  8.  Lech. 
Meilperg  s.  Mailberg. 
Meisenheim    (Maysenhaim)    277, 7. 

559, 13.  560,  20. 
Meissau  (Meysen),  Stephan  v.  769, 7. 
Meissen   (Misna,  Meichsen^   Mark- 

graftum  104,24.   363,9.   473,25. 

748,18.  756, 5ff.  765,7.9.  775,4. 

776, 10.  777,  20. 
-,Mkgr.  Albert d.Unartige  746,33. 
— ,  Mkgr.  Dietrich  (Theodericus)  d. 

Weise  233,4.  514,30.  746,33. 
— ,    Mkgr.    Friedrich    II.    291,26. 

306, 12.  —  Seine  Gem.  Mechtilde 

(Machtilde)  291,25.  306,12  (hier 

irrtumlich  Elisabeth). 
-,  Mkgr.  Heinrich  746,32.  750,2. 

—  Seine   Gem.  Constantia    743, 

17.  746,31.  748,19.  750,1.  756,6. 
-,  Bistum  u.  Bischofe  135,39.  488, 

4.  547, 18.  554,  23.  664, 6. 


—     975     — 


Mela  (Mella),  Pomponius  5,26.21,1. 

Melk  (Medlica,  Melicum)  136,34. 
713,37.40.  714,  17  ff.  715,  2  ff. 
716,  19.  718,  31  ff.  720,  13.  14. 
894, 9. 

Mellun,  Herr  v.  551,19. 

Melun  (Melitonia)  56,20.  849,3. 

Memching  s.  Bayermiinching. 

Memmingen  (Maemingen,Men)ingen) 
162,29.  495,28.  665,7. 

Menching  s.  Manching. 

Mennchingen  s.  Mercning. 

Menzing  s.  Blutenburg. 

Meran  (Merania,  Meronia,  Merona, 
Ameran)  8,37.  57,26.  60,2.  84, 
29.  207,1.  309,35.  470,19.  692, 
29.  835,43.  836,9.  irrtumlich  statt 
Meranien  2u6,  8.  207, 1. 

Meranien  (Meronia,  Ameran)  199, 
12.  512, 10. 

— ,  Herzoge  8.  unter  Andechs. 

Merching  (Mantichinga,  Menn- 
chingen) an  der  oberen  Paar 
(vgl.  Riezler,  Gesch.  Baierns  I, 
344)  11,  1.  124,  17.  36.  191,  3. 
481,  31. 

Mercurius  4, 4.  9. 

Mering  (Moring),  B.-A.  Friedberg 
210,31. 

Merinos  s.  Mdrnioosen. 

Mernstein  339,13.  828,2. 

Merseburg  (Marsipolis,  Merssburch, 
Merspurg)  135,  ISfif.  151,21.31. 
485, 16.  488, 4. 

— ,  Bistum  135,  39. 

Merspurg,  Bartholoraaus  v  551, 11. 

Mertanne,  Bach  bei  Pflrkelgut  sfid- 
dstlich  von  Regensburg  96, 33. 

Mertingen  (Maerdingen)  bei  Donau- 
worth  171,43. 

Merwede  (Mervedo,  Mernedo),  Diet- 
rich v.  der  325, 7.  588, 44. 

Metsch  (Meczch),  Bernhard  552, 12. 

—  (Matsch),  Gr.  Dietrich  629,1. 
630, 14. 

Metz,  Stadt  103, 17.  134, 17. 

— ,  Bistum  u.  Bischofe  268,14.29. 
541,  11.  34.  664,  4. 

— ,  B.  Adalbero  (Albrio)  173, 12. 

— ,  B.  HI.  Arnolfus  81,7.  105,  12. 

— ,  B.  Pirminius  67,27.  465,20. 

Metzach,  Hans  v.  551,6. 

Meysen  s.  Meissau. 

HI.  Michael  71,31.  84,14.  140,39. 
141,8.17.  144,35.  470,10.  695, 
33.  855,  13. 14. 

Michaletus  (Segato)  836,  23  ff. 

Michelspeck,  Erasmus  436. 35.  437, 
20. 23.  700, 7.  28. 


Michow  s.  Maichau. 

Milhaim  s.  Mulnhaim. 

Milotus,     bohmischer   Hauptmann 

766, 20.  21. 
Miltzl,  Wolfgang  899,  7. 
Mindel,  Fluss  19,  20.  20,  29. 
Mindelheim  19,20. 
Minden,  Bistum  664,5. 
— ,  B.  Bruno  134,7. 
— ,  B.   Dietrich   Kagelwit   (Gugel- 

weit)  321,37. 
Mindorfer  (Mumdorffer),  Christoph 

379,25.  632,12. 
Mistelbach  (Mistlpach),  osterr.  Adels- 

geschlecht  728,  24. 
Mitterdorf    (Mittendorff)    in  Ober- 

steiermark  884, 15. 
Mitterfels  329,  24.  407,  13.  668, 29. 

670, 38. 
Moatbert  (Moabertus)  854, 5. 
Modoecia  s.  Monza. 
Modrar,  Georg  815, 23. 

,  Paul  815,  44. 
Modling   (Medling)  bei  Wien  741, 

22.23.  747,  7  ff.  751,36. 
Mohringen    (Moringen,     Meringen) 

auf  den  Fildern  183,2. 
M6rmoosen(Mermos)  383,20.  635,7. 
Mors  ^Mors),  Gr.  280,  25.  562,  4. 

—  (Boyr8a,Woyrsa),Gr.(Friedrich) 
v.  328,34.  592,50. 

—  (Mors),  Gr.  Jakob  664,  28. 

—  (More),  Gr.  Nikolaus  664,  28. 
Morsperg,  Peter  v.  821,33.34. 
Moesien,    Moesier    25,  18.    37,  13. 

449, 11 
Moganus  s.  Main. 
Moldau  (Multavia),    Fluss  727,38. 
Molim,  Heinrich  v.  551,29. 
Molsheim(Mol8haym),  JohannUlrich 

v.  534,  31. 
Mondsee    (Mansee)     67, 28.    78,  1. 

465,36. 
— ,  Abt  Heinrich  87,  39.  468, 12. 
Monheim  (Monhaim)  367, 10. 

—  s.   auch  Mannheim. 
Monreale  (Mons  Regalis)  8.  Auxias. 
Mons  (Bergadt,  Bergadum)  326,  42. 

591,4. 
Mons  Jovis  8.  St.  Bernhard ,  Grosser. 
Mons  Nivis  s.   Schneeberg. 
Monsveld  s.  Mansfeld. 
Montecassino   73,27    142,11.   143, 

12.16.  486,41.  745,40. 
Montefeltro,  Guido  Gr.(Ferentanus) 

233, 14.  23. 
Monte  Gargano  140,35. 
Monte  puellarum ,    Conrad  us    de  s. 

Megenberg. 


—     976     — 


Montferrat,  Mkgr.  Wilhelm  IV. 
(irrtiimlich :  Regenger)  728,  7.  - 
Dessen  Gem.  Jutha  728,  6.  873, 
2  (bier:  Margareta). 

Montfort,  Grafen  v.  626,  5.  704, 17. 

—  (Muntfurt),  Gr.  Hans  545,  17. 
551,  45. 

—  (Muntfurt),  Gr.  Heinrich  408,7. 
— ,  Gr.  Hugo  (Haug)  423,5.  436,15. 

543,33.  628,35.  697,29.  699,31. 
— ,  Gr.  Hugo  (Haug)  d.  J.  545, 16. 
— ,  Ulrich  436, 15.   630,  8.  699, 31. 

—  (Montfurt),  Burggr.  v.  328, 9. 
592, 13. 

Montua  s.  Mantua. 
Monza  (Modoecia)  47,4.22.  460,23. 
Moos  (Mos),  Schloss  656,32. 
Moosach  (Mosa,  Mosacus),  Fluss  19, 

31.  20,38.  394, Iff.  642,4. 
Moosburg    (Mosaburc,    Moseburc, 

Moseburga,  Mospurga),  Stadt  61, 

15.  63,2.  105,31.  106,38.  136,1. 

220,17.    437,27.   474,8.    488,9. 

656,11.  660,6.  695,29ff.  700,34. 

701,2.     779,14.  17.    861,29.30. 

863,5.31.   867,15.   878,36.  879, 

24.  887, 6.  896,  9.  914, 34. 
— ,  Props  t  Albeno  880,  2. 
— ,  Propst   Degenhard   v.   Weichs 

s.  unter  Weichs. 
— ,  Grafschaft  und  Grafen  241,1. 

519,38.40.  520,6.  887,4. 
Moosinning  s.  Forstinning. 
Mordau  309,21. 
Morimund  723,22.  734,42.45.  735, 

34.  873, 18. 45. 
Moritt  s.  Mareit. 

St.MoritzinWallis  (Agaunum)  200,8. 
Morolt,     Kaspar,     Kanonikus     zu 

Freising  913,40. 
Mortagne     (Mortanum,      Mortan), 

Grafschaft  342,  32.  349, 42.  350, 

36.  352,14.  412,16.  595,23.  596, 

3.  605, 16.  893, 14. 
Mortperg  s.  Mailberg. 
Mosa  s.  Maas  und  Moosach. 
Mosbach    280,8.    281,4.    561,25. 

562,  8. 
Mosel,  Fluss  473, 13. 
Moshamer,  Thomas  551, 14. 
Moskau  (Moskavia),  Hrz.  Rostislaus 

746,  24. 
Mospurger,  Johann  359,11.  611,35. 
Muckentaler,    Erhard    436,38.39. 

700  8 
— ,  Heinrich  436,38.39.  700,8. 
Miihldorf   am  Inn   15,18.  131,10. 

239,  25.  241, 23.  285, 16. 18.  287, 

13.    317, 8  ff.   331,4.    384,17.23. 


402.28.  483,22.  518,41.  519,2.9. 
520,24.  569,24.  570,26.  583,36ff. 
584,2.  593,35.  646,20.  758,12. 
781,4.6.  782,2.9.  783,2.  786,10. 
789,  llfif.  909,11.  911,36. 

MOhldorfer(Muldorfer),  Gregor  432, 

32.  689,31. 
Muhlhausen  in  Thiiringen   665, 16. 
Mulhausen  i.  E.  665, 14. 
Mulinen    (Mulinen),     Albrecht    v. 

821, 26. 
Mulnheim      (Mulheim,      Milhaim), 

Strassburger    Geschlecht   286,  1. 

534.29.  570,2. 

Munchauer,  Egidius  (Gilg)  387,31. 
638, 18. 

Miinchen  (Monacum)  13,  7.  16,  14. 
17,  17.  19.  20.  23.  25.  27.  29.  77, 
20.  186,  3  ff.  188,  14  ff.  189,  8. 
212, 8ff.  220,16.  225,12.  230,24. 
234, 2.  32.  236,  28.  245,  15.  254, 
30.  282,14.19.  291,23.  298,15. 
300,15.  304,16.  305,4.37.  306, 
7ff.  316,28.  318,8.  329,4.  330, 
5ff.  331, 5  ff.  333,7.20.  334,17. 
335,23.28.  336,22.  337,2.  345, 
35.  346,4ff.  347,17.  356,11.  385, 
5.  389,3.12.  395,35.  397,8.12. 
403, 6  ff.  404,12ff.  405, 6  ff.  406, 
13 ff.  407,24.26.  408,26.  409,6. 

410.13.  412,24.  413,17.  418, 8  ff. 

419.6.31.  420,  5  ff.  421,8.15. 
424,18.  425, 9  ff.  426,6.12.  427, 
1.5.  428,5.  429,4.  430,7.  431,1. 
433,  6  ff.  434, 5  ff.  435, 5  ff.  437, 
35.  438, Iff.  439,14.  440,34.  442, 
1.  505,11.  506,  10  ff.  511,2.  514, 
9.  525,38.  528,22.35.  565,49. 
568,9.    573,39.    578,23.    579,6. 

582.9.32.  583,24.  584,17.  593, 
14  ff.  594,3.10.  595,9.28.  599, 
38.  46.  600,  8  ff.  601, 17.  609,  20. 
623,35.   641,25.    643,18.   644,3. 

656.14.  665,23ff.  666, 8  ff.  667, 
5ff.  668,  2  ff  669,10ff.  672,3.36. 
673,  4.  11.  675,  23.  35.  676,  1  ff. 
677,26.  678,39ff.  679,17.  680, 
33.36.  681,11.13.  682,1.31.  683, 
26.  684,2.  689, 6ff.  690, 3ff.  691, 
8.  692,2ff.  696,23ff.  699,11.  701, 
6ff.  702,3.29.  704,7.18.  773,21. 
784,2.  825,24.  826,4.  841,25. 
878,21.  880,17.28.  886,16.  888. 
7.  898,  7.  29.  899, 11.  902,  35. 
903,32.  904,22.  905,11.  910,22. 
913  21. 23. 

Munchendorf  (Mynkendorf)  732,34. 
Munster  im  St.  Gregoriental  (Sand 
Gregorgental)  665,  15. 


977     — 


MOnster  i.  W.,  Bistum  u.  Bischdfe 
371,7.  664,5. 

—  B.  Heinrich  v.  Schwarzburg 
270,  9.  542, 35. 

— ,  B.  Johann  v.  d.  Pfalz  8.  Magde- 
burg, Eb.  Johann. 

Munsterberg,  Hrz.  Viktorin  415,43. 

Munster-Mainfeld  (Mainfelt,  Mayn- 
feld)  349, 37.  603,  28. 

Mu hammed  ^Machu  metes,  Mahu- 
met),  der  Prophet  50, 30.  816, 36. 

Mulnere,  Gottfried,  Bitter   821,25. 

Multavia  8.  Moldau. 

Mumdorffer  s.  Mindorfer. 

Munsteral,  Friedrich  v.  821, 15. 

Muntfurt  s.  Montfort. 

Munulphus  s.  S.  Juliani  Insula. 

Murach,  Albrecht  v.  436, 34.  700, 1. 

Murbacum  8.  Mauerbach. 

Murum  s.  Mauer. 

Mynkendorf  s.  Munchendorf. 

Mynprart,  Lipfrid  v.  619,22. 

Naab  (Nabba,   Naba,  Nab),  FIusb 

19,30.  20,14.52.  29,33. 
Nab  s.  Langennau. 
Nabburg  (Nappurg)  289, 16.  571,22. 
Nabzdan,  Dlohonil  v.  240,2.  758, 31. 
Naem  s.  Znaim. 

Nahe  (Naw),  Fluss  277, 6.  559, 12. 
Namur,  Gr.  Heinrich  167,20. 
Nandoralbense  cast  rum  s.  Belgrad. 
Nannhofen    (Nannhofen)     413, 33. 

414,  4.  673, 22. 
Narbonne  (Narbona)  36, 18.   37, 6. 

60,34.  452,21.  851,19. 
Narni  140,7. 
Nassau,    Grafen     270,13.     423,2. 

542, 38.  543,  31.  545, 19. 
— ,  Gr.  Adolf  423, 6.  543,34.  551, 16. 
— ,  Gr.  Engelbrecht  327,5.    591,7. 
— ,  Gr.  Johann  664,25. 
-,  Gr.  Philipp  423, 6.  543, 34.  551, 

17.  664,25. 
—  -Saarbriicken,  Gr.  Johann  Lud- 

wig  I.  280, 1.  561, 17.   —    Seine 

Gem.  (Omelia,  Amelia  statt)  Elisa- 
beth 280,1.  561,17. 
Nas8enfus8  (Nazzanauz,  Nazzenwz) 

884,40. 
-,  Otto  v.  884,12. 
Nassereit  646,44. 
Natternberg(Naterberg)  14,25.  16,6. 

244,31.  245,9.  320,10ff.  329,27. 

523,9.25.526,7.585,34.    671,5. 
Natulia  8.  Analolien. 
Naubenburch(verderbtaus:  Niwen- 

burch)  s.  Cittanuova. 
Nauders  (Mutters)  692,22.  693,3.29. 

Quellon  a.  ErCrtorangen  N.  F.  III. 


Naumburg  (Neimburg,  Numburg) 

Bistum  664,  6.  914, 27. 
Nazzanauz,  Nazzenwz  s.  Nassenf  uss. 
Neapel    (Neapolis ,    Napls)    34, 19. 

232, 13.19.  281,5.  435, 18.  455,  30. 

489,29.   496,16.    513,3.   514,22. 

562,  10.    645, 25.  30.  698,32.  741, 

5. 18.  805, 31. 
— ,  Kg.  Karl  I.  v.  Anjou  8.  Sizilien. 
— ,  Kg.  Karl  d.  Kleine  823,3. 
Neckar    (Necarus),    Fluss    21,4.5. 

285, 10.  569, 13.  780, 27. 
Negro ponte  (Nigrapunt)  369,  35. 
Neideck  339,13.  828,2. 
Neidegker,  N.  899,1. 
Nemburg,  Gr    Friedrich  664,27. 
Nepfing,  Bernhard  v.  619,35. 
— ,  Friedrich  v.  619,35. 
Neroberga  =  Niirnberg  30,48. 
Neszmely  (Nesmel)  798, 1. 
Neuberg  (Newnburg)  in  Steiermark 

768, 18. 
Neubeuern  (Pewren)  220,11.  509,40. 
Neuburg  (Netraburga)  a.  D.  146, 5. 

316,41.   351,1.    352,26.33.   353, 

25.  35.  354,29.  358,28. 32.  402, 4. 

604. 14.  605,  31. 38.  606,  27.  656, 
20.  657,2.  661,24.25.  695,35. 
696, 12. 14. 

—  (Newnburckh)  am  Inn  245,1.3. 
523, 18. 

—  (Neunburc,  Neuburk)  an  der 
MangfaU,Gr.  Siboto  (Seyfrid)  187, 
11.  202,25.  505,27.    881,5.  883,1. 

Neuburga    Claustralis    s.    Kloster- 

neuburg. 
Neudorf  (Newdarf,  Noewendorff)  in 

Niederosterreich  741,23.  870,23. 
Neuenahr(Newenar),Gr.N.v.  664,25. 

—  (Nuwenar),Gr.Gumprecht551,35. 
— ,  Gr.  Wilhelm  551,35. 
Neuhausen  in  Niederbayern  329,  26. 

346,27.  600,35.  671,2. 
Neuhauser  (Newnhauser),  Dr.  Joh., 

Rat  Hrz.  Albrechts  IV.  421,8  ff. 

422,6.  677,20.23.  690,8.  691,28ff. 
Neuhofen  (Nuivanhova)  865,  19. 
Neukirchen  zum  hi.  Blut   329,  22. 

409,2.  669,26. 
Neumarkt    (Novumforum)   i.   Opf, 

15,13.  189,8.  255,7.  274,13.  276, 

11.  280,14.  281,3.  429,12.  434,16. 

443,23  (Neomartum).  529,32.  556. 

22.  558,35.  561,29.  562,8.  682,24. 

—  (Novumforum)  a.  d.Rott  399, 23. 

442.15.  657,21. 

Neunburg  (Newburg)  v.  d.  Wald  274, 
38.  276,  2.  12.  280, 14.  557,  5. 
558,25.36.  561,29. 

62 


—     978     — 


Neuneck,  Hans  v.  620,1 
Neiiss    (Nuscia ,     Nusia ,    Nussia, 
Nuss)    77,26.    269,27.    270, 4  ff. 

464.20.  542,25.40.  543,2.  841,37. 
Neustadt    (Nova  Civitas)   a.  Aisch 

268,3.  366,17.25.  541,3.  617,31.39. 

-  a.  D.    20,8.    40,43(?).  345,25. 
348,41.44.   349,17.  405,17.  599, 

36.  602,29.  32.  603,11.  667,8. 
Neustift    (Novacella,     Newenstift) 

61,34.  62,30.  79,13.  165,42.  394,2. 

498,14. 679,21. 736,28. 872,2. 877,6. 
-,  Propst  Engelschalk  880,5. 
— ,  Propst  Johann  914,  17. 
— ,  Propst Konrad III.  Aigelshaymer 

394,8    (hier  irrtumlich:    Ulrich). 

421,24.  911,6. 
Neutra  (Nitraba,  Nytraba)  37, 14. 36. 

37.  453,8. 

Newburgum  Forense  s.Komeuburg. 
Neydecker  696,18. 
Niderkolnpach    8.    Unterkollnbach. 
Nidernpach  s.  Langenbach. 
Niederaltaich  (Altach  Inferius)  9,8. 
11,36.    66,15.    67,23.27.    83,30. 

133.16.  145,28.  146,8.10.  394,23. 

465.21.  470,13.    471,18.   488,3. 
494,8.  642,16.  734,15. 

—  ,  Abt    Erchembert    (Archenbert) 

133. 17. 

— ,  Abt    Godehard    s.    Hildesheim, 

B.  Gotthard. 
-,  Abt  Wolfgang  Pausinger  372,21. 

621,31. 
Niedermotzing  20, 9. 
Niederschonenfeld  (SchSnfeld)  332, 

17.  340,6.  346,31.  595,18.  600,40. 
Niederstimm  20,33. 
Niedersulz    (Niedernsulcz,     Sulcz) 

740,32.  742,13. 
Hl.Nikolaus  83,29.  161,28.  212,11. 

237,27.  404,11. 
Nikolaus,    Kardinal    v.    St.    Peter 

807, 40. 
Nikopolis   (Nicapolis)    =  Bchiltorn 

(Schiltaw)   in    Bulgarien  258,19. 

534,11.  790,26. 
Nil,  Strom  223, 15.  224,  22. 
Nimwegen    (Noviomagus)     100, 26. 

105,  32. 
Nino    (Ninus)  9,2.  63,35.  64,16ft. 

465,  7. 
Nitraba  s.  Neutra. 
Nittenau  (Nittau)   240,10.  519,14. 

760, 27. 
Nordlingen  263, 12.  349,48.  538,10. 

603,34.    628,25.    634,31.   665,7. 

687. 18. 
Noewendorff  s.  Neudorf. 


HI.  Nonnosus  62,  22.  882,  16. 
Nordgau   (Norcka,   Norka,  Norika, 

Norikau,   Norkau)    447,16.    450, 

16  ff.    466,  12.    484,  15.    515,  21. 

529,31.  530,37.  584,27.  666,15. 

696,  2.     S.  auch  Noricum. 
Nordhausen  (Northausen)  665, 16. 
(Norica),  Norika,  Norka  =  Bayern 

479,  33.  487, 22.  25.  849/24. 
Norica,  Norika  =  Regensburg  450  , 

10.  455, 26. 
Noricum  =  Nordgau  (Norcau)  22,30. 

24,18.19.   31,37.    73,34.    255,7. 

256, 22.  260,  33. 
=  Noreja  49,21. 

—  =  Oberpfalz  434,17. 

—  sonst  —  Bayern. 

—  ripense  (Norica    ripensis)  38, 7. 
39,17.  49,15.30.  77,22.  83,37. 

Noricus  =  Regensburg  22,  29.  29,9. 

16.  41, 14. 
Noriker  23,3.  29,12.24.25.  31,35. 

41.7.    42,8.   43,4.10.   44,23.  49, 

6ff.  50,26.42.  76,6ff.  125,27. 
Normannen    105,31.    106,20.    107, 

lift.  108,9.  474,  8  ff.  477,10. 
-,  Kg.  Gottfried  107,27.  474,23.25. 

_  Dessen  Gem.  Gisila  474,  23. 
— ,  Kg.  Siegfried  107,  27. 
Norwegen  274, 12.  276,9.  558,  31. 
Nothafft,  Heinrich  348,18  ff.  349,2  ff. 

350.20.  534,2.  602,21  ff.  603,4  ff. 
604,7. 

— ,  Jorg  436,31.  699,38. 
Notscherf  (Nothaft,  Notschaft),   Er- 

hard  432,32.44.  689,31. 
Novacella  s.  Neustift. 
Nova  Civitas  s.  Neustadt  u.  Wiener- 

neustadt. 
Novara  (Novaria)  504,  7. 
Noviomagus  s.  Nimwegen. 
Nureneck,  Hans  v.  619,25. 
Nurnberg  (Noricum  Castrum,  Mons 

Noricus,  Norixberg),  Stadt  7,34. 

16,38.    23,1.2.    30,41.    31,17ff. 

32,1  ff.  33,1  ff.  88,18.  162,9.  170,7. 

238, 13.  266,6.  275,42.  280,16. 17. 

296.31.  300,14.  347,3.  367,13. 
376,1.  380,16.  381,13.  382,1. 
388,10.27.  393,5.17.  420,11.  426, 
16.  26.  432, 5. 8.  439,  30.  33.  440, 
14.  447,18.  495,16.  518,2.  539, 
34.   550,16.19.    554,24.    558,16. 

561.32.  579,6.    580,28.    601,5. 

618.21.  623,40.  628,23.  632,38. 

633.22.  638,34.  641,26.  663,28. 
665,7.  681,3.  703, 2 ff.  746,10. 
747,27.  762,39.  773,3.  776,28. 
777,  6.  12.  904,  5.  909,  9. 


—     979     — 


Nurnberg,  Burggrafschaft  u.  Burg- 

grafen    248,16.    316,24.    432,4. 

525,17.   535,21.  583,18.   752,7. 

762,43    765,26. 
— ,  Burggr.  Friedrich  IV.   287,19. 

290,3.  570,32.  572,36.  782,8. 
— ,  Burggr.  Friedrich  V.  258, 10. 
— ,  Burggr.  Johann  I.  356, 19  (hier 

irrtuml.Friedrich).  584,10.  609,26. 
— ,  Burggr.  Konrad  I.  187,12.  505, 

28.  881,6. 
— ,  Burggr.  Konrad  II.  745,27. 
Nuivanhova  s.  Neuhofen. 
Nunnenberg,  Nunnenwerd  a.Frauen- 

chiemsee. 
Nuscia,  Nusia,Nus8,NuBsiaB.Neu88. 
Nu 88 berg  (Nusperg),  Schloss  418, 4. 

675, 20. 

—  (Nusperg),  Johann    v.    414,28. 
417,33.  674,8.  675,15. 

Nussdorf  (Nusdorf)  bei  Wien  709,32. 

710,7.  711,25. 
Nymwegen  s.  Nimwegen. 
Nytraba  8.  Neutra. 

Oberacker,  Ernst  552,  20. 
Oberaltaich   (Superius  Alta)   15,31 
(irrtumlich  Inferius).  219,10.  229, 

25.  301,9  (irrtumlich  Inferius).  10. 
513,13. 

Oberbuch  (Richkerespuch)  872,6. 
Oberdorf,  Friedrich  v.  551,23. 
Oberehnheim    (Oberen    Ehenhaym) 

665, 14. 
Oberenpach  8.  Langenbach. 
Oberfdhring  (Fering,  Veringa,  Ve- 

ringen)  10,29.  13,6.  61,16.    116, 

3.25.    186, 2  ff.    505,8.    854,22. 

862,5.    863,33.  878,19.  880,16.27. 
Oberhaimer,  Bolmer  551, 13. 
Oberhammer    (Oberhamer) ,    Hans 

551,6. 

—  ,  Othmar  551, 7. 

— ,  Otto  391,2.  640,8. 
Oberhauser,  Gebriider  607,3. 
-,  Jorg  607,11.30. 
Obermais  (Maies,  Mayes,  Castrum 
Maiense)  8,33.37.  57,25.  58,23. 

26.  59,2.6.  64,31.  65,17.  84,29. 
119,18.22.  480,38.  850,26.  851,5. 
852, 13.  856, 9.  863, 15.  19. 

Obermotzing  20,8. 
Obernberg  161,34. 
Oberndorf  a.  Donau  198,3.  508,  17. 

—  bei  Ebersberg  867, 19. 
Oberndorf  er,  Oswald,  Burgermeister 

v.  Landshut  396, 3.  398, 19.  643, 
21.  644, 18. 


Obernstein  (Oberenstain),  Enich  v. 

545,  25. 
— ,  Melchior  v.  545,24. 
Oberstimm    (Stim,    Stym)    19,25. 

20,33.  100,19. 
Oberwesel    (Besel,    Besell)   279,  29. 

561,16. 
Obrigma,  Obrincus  26,13. 
Occam  (Okani),  Wilhelm  v.  298,  13. 
Ochsenstein,  Grafen  v.  771,17. 
— ,  Gr.  Johann  821,11.12. 
Ocius  (Otzlein),   kaiserl.  Hauptmann 

753,6. 
Octavianus,  Eardinal  s.  Rom,  Papst 

Viktor  IV. 
Odenwald  (Ottenwald)  21,6. 
Oder  (Odera),  Strom  35, 13. 
Oedenburg  (Odenburg)  761,31. 
Oeningen,    Gr.   Kuno    172,28.    — 

Seine   Gem.  Richlind   (Richilint) 

172.  30. 
Oesterreich,  Oesterreicher  10,3.  11, 

20.   12,17.28.38.40.    18,7.  49,7. 

61,22.    77,21.    101,19.    104,23. 

136,32.    146,3.   158,30.    168,12. 

176,43.45.     177,  19  ff.     178,  7  ff. 

179,  Iff.  207,12.  222,36.  230,10. 

13.    233,  29.    236,  23  ff.    238,  10. 

239.3.  240, 3  ff.  241,15.23.  245, 
19.  23.  246,6.21.  255,17.  281,18. 
282,  29.  32.  285,  17  ff.  286,  2  ff. 
288,19.  289,39 ff.  290,2.  304,18. 
23.  310,21.  311,13.  312,16.21. 
313,1.10.  317,7  ff.  329,35.  330,2. 
359, 36.  364,  9.  367,  1.30.  389,22. 
30.  390,30.  392,9.  408,3.  411,3. 
425,14.  426,4.  453,6.12.  464,19. 
471,22.  473,25.  488,13.  499,3. 
501,  8.  502,  7  ff.  513, 7  ff.  517 ,  28. 
32.  518,17.  519,28.520,14.521,5. 
523,35.  524, 2  ff.  569,22.32.  570, 
4ff.    572,29ff.    573,13.    581,  27. 

584.4.  610,24.  618,13.  623,33. 
639,6.9.  640,32.  647,7.  664,10. 
686,21. 28.  703,4.  707  ff.ff.  851,25. 
865,3.19.  866,15.  867,36.  868, 
28.  883,29.  884,4.  885,14.28.  886, 
11.12.  892,32.  893,31.  894,2.7. 
897,17.  899,18.  25.  903,10.  910,28. 

— ,  Mkgr.  Adalbert  (Albertua)  d. 
Siegreiche  715,7  ff.  716,9  ff.  — 
Seine  Gem.  Adelheid  715,29-  — 
Sein  Sohn  Luitpold  (Leopold) 
715,  21.31.  716,9.15.  —  Dessen 
Gem.  Frowiza  716, 18. 

— ,  Mkgr.   Adalbert,    Sohn    Mkgr. 
Leopolds  III.  728,30ff.  733, 12. 
62* 


—     980 


Oesterreich,  Hrz.  Albrecht  I.  s.  u. 
Deutschland,  Kg.  Albrecht  I. 

— ,  Hrz.  Albrecht  II.  293,3.  304,17. 
312,4.  316,31.  574,30.  581,26. 
778,29.  785,12.  787, 6 ff.  788,2. 
789,27.37.  —  Seine  Gem.  Johanna 
v.  Pfirt  (Pherretum)  303,  8.  304, 
17.  581,26.  787,13.  15.  -  Seine 
Tochter  Katharina  787, 10. 

— ,  Hrz.  Albrecht  III.  405,8.  666, 
42.43.     787,9.    789,36.37.    790, 

1  ff.  818,  6.  9.  823, 12.  —  Seine 
1.  Gem.  Elisabeth  v.  Bohmen 
790,3.  —  Seine  2.  Gem.  Beatrix 
v.  Niirnberg  790,4. 

-,  Hrz.  Albrecht  IV.  320,4.  360, 
34.  585,19.  613,27.  790, 5  ff.  - 
Seine  Gem.  Johanna  v.  Bayern- 
Holland 320,4.  585,19.  790,33.41. 

— ,  Hrz.  Albrecht  V.  8.  Deutsch- 
land, Kg.  Albrecht  II. 

-,  Hrz.  Albrecht  VI.  261,17.  271, 

19.  537,21.  831,4.  842,22ff.  843, 

2  ff.  844, 1  ff.  —  Seine  Gem.  Mech- 
tilde  s.  unter  Wurttemberg,  Gr. 
Ludwig  I. 

— ,  Mkgr.  Ernst  d.  Eiserne  715,31. 
716,20 ff.  717,40.44.  718,2  ff.  719, 

20.  720,15.  721,23.-  Seine  Gem. 
Mechtilde  718.33.  —  Sein  Sohn 
Landgr.Albrecht  718,35.  719,40. 
720, Iff.  72l,23ff.  723, 13. -Seine 
Tochter  Judith  718,35. 

—  Hrz.  Ernst  v.  Steiermark,  Karn- 
ten,  Krain  533,15.  790,18.  818, 
12.  822,36.  824,  4  ff.  829,5.  842, 
12  ff.  844,40.  —  Seine  1.  Gem. 
Margarete  v.  Pommern  842, 13. 
—  Seine  2.  Gem.  Zimburgis  (Zin- 
burgis)  v.  Masovien  842,15.  —  Sein 
Sohn  Ernst  842, 20.  —  Sein  Sohn 
Leopold  842,20.  —  Sein  Sohn 
Rudolf  842,  20.  —  Seine  Tochter 
Alexandra842,19.  -  SeineTochter 
Anna  842,  20. 

— ,  Hrz.  Friedrich  I.  740,22  (irrig: 
Heinrich).  741,3.  742,18ff. 

—  Hrz.  Friedrich  II.  der  Streitbare 
229,16.21.  230,8.  513, 4ff.  743, 
16.  746,5.32.  747,1.  748, 2  ff. 
749,lff.  750,lff.  751,2ff.  752,lff. 
753, 5 ff  754,12ff.  755,  Iff.  885, 
26.  —  Seine  1.  Gem.  Agnes 
v.  Meranien  204, 34.  748,  40.  753, 
15.  —  Seine  2.  Gem.  Gertrud 
v.  Braunschweig  748, 2  ff. 

— ,  Hrz.  Friedrichd.Schone,Gegen- 
konig  Ludwigs  des  Bayern  15,20. 


254,  34.  283,  9  ff.  284 , 1  ff.  285, 1  ff. 
286, 1  ff.  287, 15  ff.  288, 4  ff.  289, 
2ff.  290,12.17.  312,5.  529,15ff. 
568,26ff.  569,  Iff.  570, 2  ff.  571, 
5ff.  572,24ff.  573,7.12.  774,  28. 
775,  IS.  778,29.  779,8.  780, 2  ff. 
781,3ff.  782,lff.  783,15ff  784,3  ff. 
785, Iff.  786,1.  890,16.—  Seine 
Gem.  Elisabeth  v.Aragonien  783, 

23.  786, 1.2.—  Sein  Sohn  Fried- 
rich 786,2. 

Oesterreich,  Hrz.  Friedrich  III.  787, 
9.  789,26ff.(teilweise  verwechselt 
mit  Friedrich  IV.). 

f  Hrz.    Friedrich    IV.     mit    der 

leeren  Tasche,  Gr.  v.  Tirol  258, 
14.  336,15ff.  337,llff.  338, 3 ff. 
339,  2.  340,  3.  535, 14.  589, 29  ff. 
(verwechselt  mit  Friedrich  III.). 
818,12.  822,36.  824, 4 ff.  825, Iff. 
826, 14 ff.  827, 4 ff.  829,  Iff.  830, 
Iff.  831,34.  —  Seine  1.  Gem. 
Elisabeth  v.  d.  Pfalz  258,14.  535, 
13.  789,  32.  830, 12.  —  Seine  2. 
Gem.  Anna  v.  Braunschweig  830, 
7    (hier    irrtumlich:    Margarete). 

24.  —  Seine  Tochter  Elisabeth 
789, 29.  830, 8.  —  Seine  Tochter 
Margarete  830,  15.  18.  —  Sein 
Sohn  Wolfgang  830f  17.  —  Seine 
Tochter  Hedwig  830,21. 

— .,  Mkgr.  Heinrich  I.  d.  Starke 
136,34.  714,19ff.  715, 5  ff.  - 
Seine  Gem.  Swenhilde  715,  7. 

— ,  Hrz.  Heinrich  Jasomirgott  s. 
unter  Bayern,  Hrz.  JHeinrich  XI. 

— ,  Hrz.  Heinrich  d.  A.  v.Modling 
729,24.  733,6.  741,20.23.  742, 
Iff.  747,5.22.  —  Seine  Gem. 
Iteitza  742, 14. 16. 

— ,  Hrz.  Heinrich  d.  J.  v.Modling 
742,14.17.  747,5.23. 

—  Hrz.  Heinrich  der  Grausame 
743,16.   746,5.   747,19ff.    748,3. 

—  Seine  Gem.  Agnes,  hierRicharda 
v.  Thfiringen  747,24.44.  748,4. 

—  Hrz.  Heinrich,  Bruder  Friedrichs 
d.  Schonen  15,20.  286,20.  287, 
2.30.  289,8.  293,2.  570,14.37. 
571,15.  574,29.  778,30.  780,6. 
781,31.  782,15.19.   783,7.  786,9. 

—  Seine  Gem.  Elisabeth  Grafin 
v.  Virneburg  780,  5.  786, 12. 

—  Hrz.  Hermann,  Mkgr.  v.  Baden 
229,5.  233,27.  515,2.  748, 10  ff. 
755,20ff.  —  Seine  Gem.  Gertrud 
747,43.  748,5  ff.  753,10.  755, 18  ff. 
759,36.  —  Sein  Sohn  Friedrich 
233,27.  515,1.  748,12.  765,24. 


981 


Oesterreich,  Hrz.  Johann  Parricida 
768,18.  777,25.32.  778,13. 

— .  Mkgr.  Leopold  I.  derErlauchte 
713,33.  714,19.20.  715,10.  — 
S.Gem.Richarda  713,41.  714,13. 

— ,  Mgr.  Leopold  (Liutpoldus)  II. 
d.  Schone  158,32.  718,34.  719, 
20ff.    720,3ff.    721,llff.    728,9. 

—  Seine  Gem.  Itha  160,2.  494, 
11.18.  720,15. 

— ,  Mkgr.  Leopold  I II.  derFromme, 
der  Heilige  12,25.  160,2.  162, 
37.  164,36.  165,33.  166,1.  167, 
17.  175,25.  494, 11.  495,36.  497, 
20.  498, 12.  500, 9.  720,  23.  721, 
34 ff.  722, Iff.  723, Iff.  724,18.26. 
725,27.41.  727,13.25.  728, 8  ff. 
729,1.  732,36.  733,8.  734,21  ff. 
738,35.  872,39.  —  Seine  Gem. 
Agnes  722,21ff.  724,27.  725,28. 
726,5ff.  727,11  ff.  728,45.  872,39. 

—  Sein  Sohn  Ernst  734,21. 

— ,  Mkgr.  Leopold  IV.  s.  unter 
Bay  era. 

— ,  Hrz.  Leopold  V.  d.  Tugend- 
hafte  729,24.  733,6.  739,  12  ff. 
740,5  ff.  741, 1  ff .  742,3  ff.  —  Seine 
Gem.  Helena  740,20.  741,2. 

— ,  Hrz.  Leopold  VI.  d  Glorreiche 
225,4..  510,26.  740,22.  741,4. 
742,  19  ff.  743, 4  ff.  744, 1  ff.  745, 
5ff.  746,2ff.  747, 12 ff.  748,32.37. 
749,1.  754,42.  —  Seine  Gem. 
Theodora  743,13.  746,  3.  31.  747, 
34.  750,3.  751,15.  755,8.  -  Sein 
Sohn  Leopold  743,  16.  746, 4. 
747,  11. 

— ,  Hrz.  Leopold,  Bruder  Friedrichs 
d.  SchSnen  283,26.  284,3.  285, 
34.  287,6.15.  288,  Iff.  289,33. 
292,J8ff.  568,35.39.  569,36.  570, 
19.30.  571,  Iff.  572,23.573,24. 
574,14.27.  778,29.  780,  12.16. 
782, 4. 24.  786, 4.  —  Seine  Gem. 
Katharina  v.  Savoyen  7^6, 7. 

— ,  Hrz.  Leopold  III.  334,  29.  335, 
1.6.  336,3.  787,9.  790,2.  818,5ff. 
819,12ff.  821,11.  822,21ff.  b23, 
1.5.  824,8.  842,7.12.  —  Seine 
Gem.  Viride  Visconti  818,11.— 
Seine  Tochter  Elisabeth   818,  13 

822  37 

— ,  Hrz.  Leopold  IV.  d.  Dicke  259, 
32.  532, 17.  533,27.  818, 12.  822, 
36.  823, 5  ff.  824,  Iff.  —  Seine 
Gem.    (Katharina)     v.    Burgund 

823  6 

,  Hr.  Otto    d.  Frdhliche   293,2. 
300,26.  303,9.  331,1.  574,29.  593, 


24.  778,30.  785,  12.  786,15.  787, 
4  17.  —  Seine  1.  Gem.  Elisabeth 
v.  Niederbayern  247,25.  330,44. 
524,35  593,23.  78f>,  16. —  Seine 
2.  Gem.  Anna  v.  Bohmen  786,17. 
—  Sein  Sohn  Friedrich  303,10. 
787, 4  ff.  —  Sein  Sohn  Leopold 
303,10.  787,4.17. 

Oesterreich,  Hrz.  Rudolf  II.  768. 
11.14.  777,23.  —  Seine  Gem. 
Agnes  v.  Bohmen  768, 14.  777£1. 

— ,  Hrz.  Rudolf  III.  8.  unter  Bohmen, 
Kg.  Rudolf. 

-,  Hrz.  Rudolf  IV.  310,  12.  23. 
311,13.  312,4.36.  316,31.  317, 
3ff.  333,1.  583,27ff.  5S4,  1.  787, 
9. 21.  788, 1  ff.  789, 12  ff.  —  Seine 
Gem.  Katharina  v.  Luxemburg- 
BShmen  311,15.  789,23. 

— ,  Erzhrz.  Sigmund,  Gr.  v.  Tirol 
85,7.  219,2.7.  370,  24.  375,7. 
378, 22.  379, 36.  384,  3.  423,  13. 
424,15.29.  439,21.  544,1.  548, 
20.  554,14.  625,  15.  627,35.  630, 
11.  632,8.19.  635,29.  678,17. 
684,  6.  686,  ftff.  702, 36.  830, 6  ff. 
831,30.33.  832,5 ff.  833,16ff.  834, 
5.841,19ff.842,lff.843  2ff.844,lff. 
906,6.  —  Seine  l.Gem.  Eleonora 
v.  Schottland  85, 12.  832, 5.  833, 
29.  —  Seine  2.  Gem.  (Katharina  i 
v.  Sachsen  424,16.  678,18.  833, 
31.  841,19. 

— ,  Hrz.  Wilhelm  v.  Steiermark  790, 
23.  818,12.  822,35.  823,1.  824,3. 

—  Seine  Gem.  (Johanna)  v.  Neapel 
823,  3. 

dtlinger  s.  Ottlingen. 

dtschleut  8.  Etschleute. 

Oting,  Otinga,    Otting,  Ottinga    s. 

A 1  totting. 
Ottingen  (Oting,  Oting),  Stadt  385, 

16.  636,  14. 
— ,  Grafen  255,  32.  530,11.  626,12. 
— ,  Gr.  Ludwig.    Seine  Gem.  Jutta 

(Gutta)  v.  Oesterreich  778,32. 
~,  Gr.    Ludwig    349,46.    603,33. 

629, 17.  664,  35. 
— ,  Gr.Ulrich  349,46  603,33.664,35. 

—  iRecia),  Gr.  Wilhelm  349,46. 
603,33.  896,4.  -  Seine  Gem. 
Beatrix  896, 4. 

—  ,  Gr.  Wolfgang  629, 18. 
-,  Grafin  631,7. 

Ottlingen  (der  Etlinger,  Otlingcr, 
Ottinger),  Konrad  v.  252, 33.  42 
516,37.  528,31. 

Ofen  s.  Budapest. 

Offenburg  665,12. 


—     982     — 


OffenstetterfOffensteter),  Degenhard 

436.29.  699,37. 

Oh  (?),  Fluss  19, 36.  20, 40. 
Ollern    (Alaeren,    Alarun)   867,36. 

868,27.  895,14. 
Olmiitz  (Olrauncz),    Stadt  740,  14. 

742,9.  777,11. 
— ,  Bistum  759, 18. 
— ,  B.  Bruno  764,36. 
Oppenheim    (Oppenhaym)    260, 42. 

535,7. 
Oratius  8.  Horatius. 
Orleans  (Orlion,  Orliens,  Aurelianis), 

Herzogev.  340,28.  343,  3  ff.  596, 

8ff.  648,7. 
— ,  Hrz.    Markus    (Marx)    400, 17. 

645, 13. 
Oronius  36,35. 
Orosius  6,19.  447,19. 
Orpe  s.  Ospo. 
Orsini  (de  Ursinis),  Kardinal  326,30. 

590, 33. 
— ,  Jutha  v.  768,6. 
Ortenburg  (Artenberg,  Ortenberg), 

Grafen  367,  35.  619, 4.  626, 4. 
-,  Gr.  Jorg  629,24. 
— ,  Gr.  Otto  884, 7. 
— ,  Gr.  Sebastian  387,33.  629,25. 
— ,  Grafinnen  v.  631,13. 
Ortwin  (Ortuinus),  Propst  880,2. 
Osnabruck(Osneburg),  bistum  664,5. 
Ospedaletto  (Hospitaliolum)  838,  34. 
Ospo  (Orpe)  870, 19. 
Osterhofen    12,24.  79,20.  156,1.4. 

163,33.34.    321,41.  466,8.   491, 

16. 19.  586,  15. 
Osterland  =  Ostmark  471,8.  703,18. 
Ostermiething(Ostermundiga,Oster- 

muntinga,  Ostermunting)  153,11. 

490. 30.  866, 24.  868,  29. 
Ostfranken     (Osterfranken)    88,22. 

104,43.    106,9  ff.    107,7.    468,32. 

473,35.  474,4.  476,3.  476,17. 
— ,  Gr.  Ratolf  97,21. 
Ostervand  (Ostervandia),  Grafschaf  t 

328,39.  593,6. 
Ostfriesland,  Gr.  Emim  552,  17. 
Ostgoten    (Ostergoten,    Ostrogothi) 

28, 12.   34, 18.   42,  7.  450,  6.  455, 

24.31. 
— ,  Kg.    Theoderich    (Detricus    de 

Verona,  Dietrich,  Thedricus  von 

Bern,  Peren)    8, 3.  34, 11.  38, 20. 

39,4.8.  454,15ff.  455,  2  ff. 
— ,  Kg.  Walamir  (Walmer)  455,14. 
Ostia,  Kard.-Eb.  Hugolinus  223,6. 
Ostmark,    Markgrafen     s.     unter 

Oesterreich. 


Ostsee  (Mare  Baltheum,  Mare  Lu- 

bicense)  104,25.  757,4. 
Otelsteten,Ottlstetten  s.  Edelstetten. 
HI.  Othmar  172,13. 
Otkarius  (Ockarius,Okarius),  Grund. 

von  Tegernsee   74,28.33.    75,13. 

39.    77,15.   463,18ff.  —   Deasen 

Sohn  Grimaldus  75,  5. 
Otpert,  Richter  856,22. 
Ottenburg  ( Ottenberg)  61,  37.  188, 

13.  506,19.  883,23.  884,19. 
Ottensheim  (Otmanshaim)    743,41. 
Ottenstein,  Herren  v.  728,27. 
Ottenwald  s.  Odenwald. 
Otting  (Otinga)  bei  Waging  82,5  ff. 
Ottinger    s.    Ottlingen. 
Oytha  (Oytta),  Heinrich  v.  790,10. 

Paar  (Parma),  Fluss  19,26.  20,34. 
Paderborn  !  Padebrunna)  32, 19. 
Padua  (Patavium,    Padaw)    16, 16. 

260,21.  330,  22.  533,31.  593,26. 

806, 13.  835, 22. 
— ,  Franz  v.  s.  Carrara,    Franz  v. 
Pahl  (Pal)  193,22.  419,13.  435,33. 

439.27.  676,21.  699,15.  702,41. 
Parbinger,   Dr.   Georg,    Kanonikus 

7U  Freising  911,2. 
PatzingenPelchinger)359,10. 611,34. 
Paige  8.  Persenbeug. 
Palatinus,    fabelhafter  Stammvater 

der  Pfalzgrafen  bei  Rhein  23,20. 
Pallas  492,  2. 

Pallhausen  (Pallenhawsen)  879,15. 
Palma  171,9. 

Palzing  (Paltzigen)  884, 26. 
Pang  (Pangn),  Friedrich  v.  879, 42. 
HI.  Pankraz  863,23. 
Pankraz,Meister,Dechant  zu  St.Veit 

in  Freising  690,  7. 14. 
Pannonien,   Pannonier   10, 3.  18,  7. 

11.  21,  11.31.36.  24,6.  25,  18. 
28,4.  31,7.8.  35,7.10.  36,21. 
37,  11.  39,  off.  41,5.8.  44,25. 
49,6.40.  52,20.  76,48.  85,18. 
101,13ff.  102,11.  104,42.  105,5. 
136,15.21.  156,23.  167,25.  170, 
13.24.    171,23.    207,4.    244,17. 

450.28.  452,  Iff  453,6.  454,18. 
25.  455,3.  461,18.  462,1.5.  464, 

12.  471,9.10.  473,34.  715,21. 
851,22. 

— ,  Landvogt    Matrinus    454,  21  ff. 

455,2.9. 
HI.  Pantaleon  (Panthaleon)  84, 18. 

470,11. 
Papia  8.  Pavia. 
Papirius  Carbo,  Cneius  49,22. 


—     983     — 


Pappenheim    (Pappenhaim) ,    Mar- 

schall  v.,    Alexander  436,12.25. 

699  28  35 
-,  Heinrich  187,13.  505,30.  881,8. 
— ,  Heinrich  552,9.  553,38. 
Parau,  Wolfger  v.  749, 18. 19. 
Paring  (Paring)  14,3.  213,37.39. 
Paria  61,33.    108,10.    109,20.  112, 

29.  114,20.  291,11.  298,9.  343,6. 

344,5.    476,16.    596,12.    598,13. 

21.  714,6.  723,22.  734,30. 
— ,  Grafen  v.  833,27. 
Parkatein  (Pargatain,    Parichstain) 

274,8.    345,41.   352,31.   556,18. 

600,5.  605,35. 
Parma  a.  Paar. 
Parsberg(Pasberg)346,19.  406,22. 

595,5.  600,23. 

—  (PaBpergk),Herrenv.'Parsberger, 
(Pasperger),  Adelageschlecht  427, 
29.  428,12.  431,33.  682,7.  688,7. 

— ,  Friedrich  v.  880, 10. 

— ,  Waltman  v.  880,9. 

-,  Wolfgang  v.  387,27.  638,16. 

Partner  5, 13. 

Pasing  (Pesing)  346,6.  595,6.  600,9. 

Passau  (Patavial,  Stadt  19,41.  35, 

23.  37,13.  40,28.30.  41,14.  67,29. 

83, 29  if.    84,17.   131,32.  176,44. 

239,5.  250,32.  347,  37  ff.  349,23. 

49.  350,3.19.  452,7.  453,7.  455, 

26.   470,11.16.   483,35.    518,20. 

527.14.  602,10ff.  603,17.36.  604, 
6.9.  665,16.    757,24.  760,23.34. 

763. 15.  856, 8. 

— ,  Bistum  u.  Biachofe  18,9.  72,27. 

84,15.19.  165,32.  226,18.  362,2. 

427,13.    465,34.   469,32.    498,9. 

511,33.    602,9.    614,23.    664,4. 

718,24.  734,15.  769,14.  845,27.33. 
— ,  B.  Albrecht  v.  Sachaen  284,9. 

287,2.  563,18.  570,17.  782,1. 
-,  B.  Altmann  719,28.  721,31. 
— ,B.  Bernhard(Wernhard)  v.  Pram- 
bach  768,  32. 
— ,  B.   Diepold  (Dietpaldua,  Piet- 

poldus)    187,8.    188,2.    505,25. 

506,16.  881,3.  883,11. 
— -,  B.  Friedrich  Maurkircher  16,41. 

378, 10.   383, 10.  631, 39.  634, 36. 

-  ,  B.  Friedrich  v.  Ottingen  388,13. 
424,20.  678,21.  841,23. 

-,  B.  Gebhard  749,14.  750,5. 
— ,  B.  Georg  v.  Hohenlohe  337,23. 

344,28.    345,32.  598,41.  599,42. 

826,  26. 
— ,  B.  Hato  857, 13. 
-,  B.    Konrad    a.    Salzburg,    Eb. 

Konrad  II. 


Passau,  B.  Leonhard  v.  Laiming349, 

22.  49.  603, 16.  36. 
-,  B.  Mangold  (Manegoldus)  188,4. 

506,17.  883,12. 
-,  B.  Peter  761, 1.  763, 10. 
— ,  B.  Pilgrim  (Pilgrinua)    133, 15. 
— ,  R  Reginbert  (Rembertua)  169, 

32.  170,20.  738,37. 
— ,  B.  Reginmar  (Reymarus)  723,27. 

724, 2.  38. 
-,    B.    Rudiger   751,42.    752,18. 

753,16.  885,26. 
_,  B.  Rupprecht  739,3. 
— ,  B.  Ulrich  363, 15.  370,18.  373,2. 
11.  375,14.  377,22.  378,20.  615, 
22.   622, 9.    623, 18.  624, 34.  625, 
32.  627,41.  632,6.   816,28.    902, 
3.15. 
— ,  B.Wivilo(Vivilo)  72,26.  83,33. 

465,34.  853,27. 
— ,  B.    Wolfker   (Wolfher.    161,33 
(irrtumlich   Wolfhardus).  743,10. 
Patavia  s.  Passau. 
HI.  Patriciua  93,  6. 
Paurberg,  Pawrbergk,     PaVrbergk 

s.  Beuerberg. 
Pauladorfer  (Paulsdarfer),    Johann 

430,37.  683,36.  684,1. 
-,  Wilhelm275,6.  430,37.  557,15. 

684,1. 
HI.  Paulus    30,30.    59,18.    61,40. 
144,31.    152,5.   195,15.  420,29. 
676,37.  885,23.  886,6.  887,25. 
Paulus  Diaconua  18,11.34.  43,35. 

57,15.  458,18. 
Paumgartenperg    a.     Baumgarten- 

berg. 
Pauzana  8.  Bozen. 
Pavia  (Papia,  Ticinum)  34,3.  44,46. 
71,49.  72,8.  182,25.  203,19.233. 
11. 255,8.17.  467,6.  514,37.  529,33. 
Pawmgarta  s.  Baumgarten. 
Pawmkircher  s.  Baumkircher. 
Pawngartten  s.  Baumgarten. 
Paybrunn  s.  Bayerbrunn. 
Pechlarn  (Pechleren,  Pechlorn)  281 , 

19.  562,21. 
-,  Rudiger  v.  713,34. 
Peckae,  Rudolf  v.  725,9. 
Peffenhausen  (Pfeffenhausen),  Joh.  v. 
387,17.  436,33.  638,17.  699,38. 
Pegnitz  31,40. 
Peilstein  (Pcylatain)  329,21.  409,1. 

669,26.  721,13. 
-  (Pilatain),   Gr.  N.    179,38.   502, 

38.  732,10. 
Peiting  (Witengov)  169,  36. 


—     984     — 


Pelagiua ,     Kardinallegat     223, 34. 

510,22. 
Pelchinger  8.  Patzinger. 
Pellheim  (Pelhaim)  857,  21. 
Pentzen8tain  a.  Be tzen stein. 
Perchtoldadorf  (Berichtoldstorf)  bei 

Wien  711,30. 
—    (Perchtolczdarf) ,   Herren    v. 

728, 25. 
Peren  8.  Bern  und  Scala. 
Perchusin  s.  Berghausen. 
Perenried,  Pernried  8.  Bernried. 
Perge  (Berbling  oder  Jakobsberg?) 

857,  3. 
Pergen,  Adalbert  v.  725,5. 
— ,  Adalram  v.  725,5. 
Permunt,  Heinrich  v.  551,43. 
Pernegg    (Pemegk)     bei    Gars    in 

Niederosterreich  721,25. 
Perser,Persien  34,31.  223,18.  451,17. 
Persenbeug    (Posenpeugen,    Paige) 

721,21.863,7. 
Perugia  (Perusium)  232, 10. 
Pesth  s.  Budapest. 
Petena  =  Salzburg  49, 15. 
Petenbach  8.  Langenpettenbach. 
Petra  s.  Pietra. 
D.    Petri    Mons    =    St.  Peter    zu 

Munchen  914,  34. 
Petronell    (ad    S.   Petronellam    = 
Carnuntum,irrigmitCeleia  identi- 
fiziert)  36,25.  452,27.  851,25. 
HI.  Petronella  157,3.  492,16. 
HI.  Petrus   33,43.    36,4.8.    50,16 
61,8.11.  69,43.  71,30.  73,9.  79 
13.  88,8.  99,12.17.  100,9.  119,3 
140,7.    143,42.    144,31.    152,4 
155,22.    195,15.   223,4.   403,27 
406,7.  479,29.    586,22.   665,37 
667,33.    690,9.    712,17.    715,3 
724, 41.   736,  29.  851, 16.  860, 15 
861,20.    870,26.    872,2.    880,5 
911,6. 
Pettau    (Bettovia,   Petovia)   37,10. 

453,5.  757,7.  759,16.  761,24. 
Pettendarf  s.  Pottendorf. 
Pettendorf  282,  17.  568,  8. 
Petzenstein  s.  Betzenstein. 
Peuren  8.  Benediktbeuern. 
PeuBcher,  Georg  391,3.  640,9. 
Pewren  b.  Alt-  und  Neubeuern. 
Peylatain     a.  Beilenstein  am  Forat. 
Pfaffenhofen  a.  Ilm   16,15.    17,18. 
330,16.   405,30.  595,27.  657,34. 

658.30.  667,21. 
Pfaffenmiinster  84,  26.  470, 12. 
Pfalz  bei  Rhein  226,  25. 26.  228,29. 

234.31.  240,8.   252, 13  ff.  255,  6. 


16.  510,3.  512,24.26.  515,21. 
520,33.  528,18.  529,27.31.  537, 
1.14.  539,5.  542,6.7.  567,38. 
577,37. 

Pfalz,  Pfalzgrafen : 

-,  Adolf  14,36.  252,30.  255, 15  ff 

528,  29.  530, 6.  .  -   Seine    Gem. 

Irmengard  von  Ottingen  255,32. 

530. 10. 

— ,  Alexander  v.  Zweibriicken- Vel  - 

denz  279,12.14.  560,39.  561,1. 

— ,  Christoph,  Kg.  v.  Daneraark  15,8. 

273.31.  274,39.  276, 2  ff.  280,12. 
557, 5.  558, 24  ff.  559,  7.  561 ,  27. 
795,37.  —  Seine  Gem.  Dorothea 
v.  Brandenburg    276, 21.  558,  42. 

— ,  Kurf.  Friedrich  I.  d.  Siegreiche 
14,3.  261,15.  262,30.  263,18. 
264, 4  ff.  265,7.  267,1.13.  268, 
2ff.  269,1  ff.  271,26.  278,28.  363, 
12.  364,31.  365,1.  366,18.  370,15. 

371.11.  537,17.  538,22.  539,  Iff. 
540,12.31.  541,4  ff.  542,3ff.  544, 
26.   560,22.    615,19.28.    616,25. 

617.32.  628,10.  630,33.  664,17. 
— ,  Kurf.  Friedrich  LI.  273.21.  555, 

30.  662,10.30.  698,21.  845,26. 
— ,  Friedrich,  Sohn  Kg.  Ruprechts 

258. 12.  535, 12. 

— ,  Friedrich  I.  v.  Simmern-Spon- 
heim  15,11.  277,10ff.  278, 3  ff. 
559, 16  ff.  560, 1  ff  —  Seine  Gem. 
(Margarete)  von  Geldern  277,  30. 
559,29.—  Seine  Sonne  Heinrich  (?), 
Wilhelm  I.  u.  II.,  Stephan  u. 
Friedrich  278, 17  ff.  560,  10  ff. 

— ,  Heinrich  227,2.4. 

—,  Heinrich  228, 19. 

— ,  Heinrich,  Sohn  Heinricha  d. 
Lowen  174,33.  182,34.  227,16. 
228,  Iff.  229,1.  503,25.  510,5. 
512,24.  —  Seine  Gem.  Agnes 
227, 16.  228, 3. 

— ,  Hermann  176, 18.  179,  35.  227, 
8. 10.  502, 35.  732,  6. 

— ,  Johann  d.  Oberpfalzer  15, 6. 
258,12.  261,5.  273,25.26.  274, 
5  ff  275, 16.  31.  276,  1.  7.  345, 
30  ff.  348,47.  349,15.45.  352,30. 
406,27.  535,11.  556, 3  ff.  557,  5  ff. 
558,  Iff  559,7.  599,40.  600,2. 
602,34.  603,8.32.  605,34.  668,9. 
—  Seine  1.  Gem.  Katharina 
v.  Pommern273,30.  274,11.  276, 
10.  556,11.21.  558,32.  —  Seine 
2. Gem.  Beatrix  v.Bay  ern-Munchen 
274,20.   406,26.    556,27.   668,8. 


-     985     — 


Pfalz,  Pfalzgrafen : 

— ,  Johann  1.  v.Simmern-Sponheim 

278,1.2.  559,31.87. -Seine Gem. 

(Johanna) v.Nassau  278,7.  559,38. 
— ,  Johann,  Sohn  Ottos  I.  v.  Mos- 

bach  280,24.    281,25.26.  365,1. 

375.11.  383,28.41.  561,33.  562, 
28.  616,25.  625,23.  627,32.  635,23. 

— ,  Kaspar  v.  Zweibrucken-Veldenz 

272.24.  279,8.    545,9.    547,23. 

549.12.  554,21.  560,33. 

— ,  Konrad  179,32.  227,14ff.  228, 
3. 7.  726,  16.  732, 4.  -  Seine 
Gem.  Irmgard  227, 15.  228,  7. 

— ,  Kurf.  Ludwig  III.  d.  Blinde  14,40. 
258,11.  261,5  ff.  262,1  ff.  263,14  ff. 
271,16.  273,29.  280,9.  535,11.25. 
536,9ff.  537,3ff.  556,1.9.  561,23. 

842. 25.  —  Seine  1 .  Gem.  (Blanka) 
v.  England  261,12.  535,29.  — 
Seine  2.  Gem.  Mech tilde  v.  Sa- 
voyen  261,14.21.  535,32.  536,2. 

_,  Kurf.  Ludwig  IV.  15,1.  261,15. 
262,30ff.  264,2 ff.  269,19.  271,25. 
361,8.  537,17ff.  538,15.18.  539,1. 

542.15.  544,20.  614,7.  793,3.  - 
Seine  Gem.Margarete  v.  Savoyen 
262,37.  263,24.  264,  3.  361,8. 
537,25.32.  614,6. 

— ,  Kurf.  Ludwig  V.  273, 18.  555, 
26.  638,31.  845,30.  -  Seine 
Gem.    Sibille  v.  Bayern    679,14. 

— ,  Ludwig  I.  derSchwarze  v.  Zwei- 
brucken-Veldenz   15,12.   267,14. 

272.26.  277,10.  278,25 ff.  371,12. 
422,32.   540,36.  543,28.  545,11. 

559. 16.  560, 18  ff.  664, 12.  -  Seine 
Gem.  (Johanna)  v.  Croy  (Croe) 
279,5.  560,31.  —  Seine  Sonne 
u.  Tochter  279,  8  ff.  561,32ff 

— ,  Otto  I.    von    Mosbach    15, 13. 

258.13.  261,5.  276,13.  280,  4  ff. 
281, 4  ff.  361,2.  365.1.29.  366,19. 
535,11.  556,3.  558,35.  561,19ff. 
562,3.  613,32.  616,25.  617,12. 
33-  793,2.— Seine  Gem.  Johanna 
v.  Bayern-Landshut  280, 10.  360, 
37.  361,1.  561,26.  613,31. 

— ,  Otto  II.  von  Mosbach  15, 14. 
280, 19.  24.  281,2ff.  370,25.  375,5. 
376,8.  377,16.  381,19.  383,28. 
388,11.22.  395,17.  401,12.  418, 
12  ff.  429,14.  434,18.  561,32.35 
562,  7  ff.  624,7.32.  625,22.627, 
31.  631,24.  633,25.  635,22.  638, 
30.  643,  4.  675,  26.  34.  676,  7. 
>682,24.37. 

—  Kurf.  Philipp  15,5.  263,23. 
264,15.    265,9.    269,14.   271,23. 


24.  272,19.31.  273,8  14.  279,11. 

281.8.  363,28.    371,12.   372,17. 

375.9.  377,14.  381,16.  388,21. 
393, 26.  395, 16.  428, 18.  429, 13 . 
434,17.  538,26.  539,4.7.  540,27. 
544,  23  ff.  545,1.33.  546,3.18. 
547,3.21.  548,39.  549,16.550,50. 
551,44.  553,1.  554,11.  555,19. 
560,37.  615,34.  621,27.  624,31. 
625,16.  627,29.  630,1.  633,25. 
638,30.  641,42.  643,4.682,13.36. 
913, 14.  31.  —  Seine  Gem.  Mar- 
garete  v.  Bayern-Landshut  271, 
28.  273,15.  363,27.  372,16.  375, 
10.  382,29.  544,30.  555,22.  615, 
34.  621,26.  625,16.  —  Seine 
Tochter  Elisabeth,  Amalia  (Ome- 
lia),  Apollonia,  Barbara,  Helena 
273,23.  555,32ff. 

Pfalz,  Pfalzgrafen: 

— ,  Rudolf   1.  14,34.   238,23.  242, 

17.29.    252,18ff.    253, 1  ff.    254, 

28  ff.    255,14.    282, 4  ff.    283,14. 

284,2.8.  292,19.  299,32.34.  374,1. 

516,33.   517,19.  518,9.  521,  7  ff. 

528,  17  ff.     529,  1  ff.     567,  37.  38. 

568,  9ff.  574,  14.  577,  34.  36.  622, 

26.  771,24.  772,3.  773,6.  776,20. 

780,  6.  14.  —  Seine  Gem.  Mech- 

tilde  v.  Nassau  252,27.  528,27. 
— ,  Rudolf  II.  14,37.  252,29.  255, 

13.  256, 1. 2.  528, 29.   530, 14.  34. 

—  Seine  l.Gem.  (Anna)  v.Karnten 

256, 5. 
— ,  Kurf.  Ruprechtl.d.  Rote  14,35. 

252.29.  255,12ff.  257,1.  528,29. 
529,42.43.  584,10.  -  Seine  l.Gem. 
(Elisabeth  von  Namur)  255,26.  - 
Seine  2. Gem.  (Beatrix)  von  Berg 
255, 26. 

— ,  Kurf.  Ruprecht  II.  gen.  Adolf 
14,38.  255,15.33.  256,10ff.  530, 
12  ff  531,1.  584,25.  —  Seine 
Gem.  (Beatrix)  vonSizilien  256,12. 
530,  22. 

— ,  Kurf.  Ruprecht  III.  s.  unter 
Deutschland,  Kg.  Ruprecht. 

-,  Ruprecht  Pipan  258,10ff.  534, 
8.  21.  535, 11. 

— ,  Ruprecht,  Sohn  Kurf.  Lud- 
wigs  III.  261,12.  535,30.  537,15. 

— ,  Ruprecht,  Sohn  Kurf.  Philipps 
273,19.  393,26.  555,29.  649, 7ff. 
651,  9ff.  652,13.  653,15.32.  654, 
2  ff.  656, 18. 19.  657, 1  ff.  658, 5  ff. 
660,5ff.  661,22.  662,27.  695,14  ff. 

913.30.  914,22.24.  -  Seine  Gem. 
Elisabeth    v.    Bayern  -  Landshut 


986     — 


401,18.  654,23.  655,29.  656,5  ff. 

661,21.  914,24. 
Pfalz,  Pfalzgrafen  : 
— ,  Sigfried    8.    UDter  Luxemburg. 
— ,    Stephan    v.     Simmern  -  Zwei- 

brucken-Veldenz    15,9.   258,12. 

261,5.    277, 2  ff.   278,27.  535,11. 

556,3.    559, 8  ff.    —    Seine  Gem. 

(Anna)v.Veldenz  277,8.  559,14. 
— ,    Stephan,    Sohn    des    Vorigen, 

Dompropst    zu    K5ln    277, 10  ff. 

423,1.  543,29.  559,17. 
Pfalzgrafenweiler  (Vilar)  183, 42. 
Pfannberg  (Pfaunberg),  Gr.  Ulrich 

748, 26. 
Pfarrkirchen  248,22.  525,23.  697,25. 
Pfatter    (Pheter),    Fluss    und    Ort 

20,18.  427,32.  681,35. 
Pfettrach    (Phetra),    Fluss    19,38. 

20, 39. 
Pfirt  (Pherretis)  801,3. 

—  (Ferretum),  Gr.  Ludwig  745,25. 
— ,  Gr.  Ulrich  745,25. 

Pflug,  Caesar  (Zeser)  552,8. 

—  (Pflueg),  Heinrich  275,5.  557,14. 
— ,    Hintschy    (Hyntschy)    630,  6. 

631, 16. 
— ,  Hupolt  552,8. 
— ,  Otto  552,14. 
Pf  bring  (Feringen,  Pfaring,  PfSrring, 

Vering,  Veringa)   bei   Ingolstadt 

20,7.12.   88,24.  468,31. 
Pfragner,  Lud  w.  ,Pfarrer  z.  St.  Martin 

in  Landshut  417,26. 
Pfullendorf    (Pfuldendorfj,    Stadt 

665, 10. 

—  (Phullendorf),  Gr.  Rudolf  183,23. 
Phalaia  s.  Valley. 

Pherretis  s.  Pfirt. 

Phetra  s.  Pfettrach. 

HI.  Philippus  124,1.  208,25. 

Piber,  Sighard  240,5.  758,34. 

Piburg  8.  Biburg. 

Piccolomini,  Franz,Kardinal  v.Siena 

370,12.  418,19.  621,5.  675,32. 
Picenum  294, 14. 
Pichler   (Puchler),    Ulrich    398,27. 

644,25. 
Pictavium  s.  Poitiers. 
Pienzenau  ,    Hans    v.     436,  22.  32. 

697,  9.  699, 34.  38. 
— ,  Ludwig  v.  335, 29. 
-,  Warmund  v.  335, 16  ff. 
-,  Warmund  d.  J.  437,39.  701,11. 
Piesting  740,24. 
Pietenberg  (Puteperch)  871,5. 
Pietra  (Castruin  Petre)  836,17.  838, 

24.  35. 


San  Pietro  (Sancte  Petre)    870,20. 
Pilsen  274,  33.  557,  2. 
Pilsenstaine    (statt   Pilenstaine)     s. 

Beilenstein  am  Forst. 
Pilstain  8.  Peilstein. 
Pinau  (Pynaw),  Heinrich  v.  436,31. 

700,6. 
Pingen   (statt  Piugen)  8.  Rebegau- 

Piugen. 
Pirano  (Pirian)  870, 13. 
Pirckheimer(Pirkhamer),Dr.Johann 

380,1.  632,20. 
Pirgel  s.  Seon. 

HI.  Pirminiua  s.  Metz,  B.  Pirminius. 
Pirring  8.  Purgen. 
Pisa    182,5.     233,12.    260,35.42. 

294,10.   514,38.   535,4.   575,31. 

724,43.  768,23.  778,13. 
-,  Bonifatius  v.  295,3.  577,  8. 
Piso  28, 14. 
Pistoja  294, 35. 
Plain  (Plawen),  Ritter  v.  (Plangenses) 

u.Grafenl30,21.  483,23.759,28. 
— ,  Gr.  Konrad  759,  24.   .. 
—  (Plengen),  Luitold  d.  A.  725,  3. 
-,  Luitold  d.  J.  725,3. 
Plankenstayn,  Herren  v.  664,40. 
Plattling  (Pladling,Pladling)  329,28. 

671,5. 
Plaw  s.  Blau. 
Plinius  5, 26.  49, 19. 
Plutarchus  49,25.  100,32. 
Po  (Padua),  Fluss  21,26.  45,26.  460,9. 
Pock,  Ulrich  552,23. 
Pockarn  s.  Bockhorn. 
St.  Polten  (ad  S.  Ipolitum)    77,  25. 

464, 19. 
P5nland  (Ponlant)  772,28. 
Posenpeugen  s.  Persenbeug. 
Posing  (Pesing),  Gr.  v.  696,  18. 
Pogen  s.  Bogen. 
Pogner,  Lorenz  437,  16.  700,24. 
Poing(Wowingen,  bei  Meichelbeck : 

Biubingun)  beiEbereberg  868,  31. 
Poitiers  (Pictavium)  52,8.16.  55,  29. 

254,23.  461,42.  529,9. 
-,  Hrz.   Wilhelm    156,25.    492,8. 

494,9. 
Pola  171,20. 
Polen  (Poland,  Polant)  21,  11.  135, 

16.32.  167,20.  204,28.  234,6.18. 

235,19.244,27.29.^247,23.  282, 

12.  319,24.  435,21.  489,30.  515,7. 

517,4.    523,  3.5.  (552, 3. |  568,  6. 

582,13.584,15.  585,13.  626,16ff. 

648,25.  698,36.  720,2.  721,7.27. 

728,40.  742,11.  764,28.  765,6.8. 

775,29.  778,32.  795,28.41.  796, 

5  ff.  799, 7. 


987     — 


Polen,  Hrz.  Boleslaus  727,29.  — 
Dessen  Gem.  Agnes  727,29.  873, 
2  (hier:  BertaV 

— ,  Kg.  Johann  I.  Albrecht  64821. 
799,5. 

— ,  Kg.  Kasimir  IV.  375, 2.  389,24. 

623.24.  625,9.  798,37.  801,13.- 
Seine  Gem.  Elisabeth  v.  Oester- 
reich  389,25.  798,37  (hier  irr- 
tiimlich  :  Anna). 

— ,  Kg.  Sigismund  I.  799,  9. 

— ,  Kg.  Wenzeslaus  8.  unter  Bdhmen, 

Kg.  Wenzeslaus  II. 
— ,  Kg.  WladislawV.  360,29.  613, 

11.   —    Sein  Bruder  Swidrigiello 

(Schiderballen)  360,30.  613,12. 
-,  Kg.  Wladislaw  VI.,  Kg.  v.  Un- 

earn  (III.)  801,  12.  802,  4.  6. 
Polling  (Pollingen)   83,28.  213,11. 

469.25.  672,24. 

Pollner  (Pollnar),  Dr.  Georg  911,10. 
Pommern  (Pomerania)  273,  30.  274, 

11.  765,7.8. 
— ,  Hrz.  Erich  II.  371,13. 
Pompeius,  Paulinus  26,  5. 
Poncius  451,28. 
Pongau  (Bongew)  51,7. 
Pontus  Euxinus  s.  Schwarzes  Meer. 
Popfingen,  Poppfing  s.    Bopfingen. 
Popfinger,Hieronym.  263,11.  538,10. 
Pordenone  (Portus  Naonis)  761, 18. 

801,4. 
Portner,  Leonhard  432,31.  689,30. 
Porto,  Kardinal-Bi8tum,  Konrad  v. 

510, 16. 
Portugal  105,22.  106,11. 
Poson,  Posonium  s.  Pressburg. 
Potenciana  454,25.30. 
Pottendorf     (Pettendarf)  ,      osterr. 

Adelsgeschlecht  728, 25. 
Poumkircher  s.  Baumkircher. 
Poytrum  s.  Boiodurum. 
Potzen,  Pozen  s.  Bozen. 
Prag  (Brag),   Stadt    37,43.   200,6. 

291,11.  364,9.  366,35.    409,11.  21. 

410,15.     416,7.    435,21.    616,9. 

618.10.  670,4.  671,17.  674,26. 
698,35.  712,38.  721,9.  727,37.38. 
756,15.  767,2.  768,17.  774,21. 
775,3.  777,24.  794,38.40.  795, 
10.  20.    796,  10.    808, 12.    809,  5. 

816.11.  817,45.  843,39.  895,19. 
— ,  Bistum(spater  Erzbistum)  184,19. 
— ,  B.  Albrecht  484, 33. 

-,  B.  Johann  761,1. 

— ,    Hieronymus    (Iheronimus)     v. 

895, 18. 
Praitenstein,  Ulrich  v.  387, 22.  638, 

10. 16. 


Prandesser  338, 15.  827, 10. 
Preckniitz  s.  Brecknicz. 
Preiseck(Preysegk,  Priseck)  884,14. 

892,28.  896,3. 
Preitlachn  s.  Breiilach. 
Premss,  Prenns  s.  Brenz. 
Pressburg  (Bosan,  Poson,  Posonium, 

Pusonium)  101,19.   167,26.   169, 

13.  471,7.    10.   712,19.     759,14. 

760,13.  761,30.  802,5.  808,3. 
Prettsdorfer     (Pretstarfer ,     Prete- 

torffer),  Balthasar  436,41.  700,9. 

—  (Pretschlaippfer) ,   Johann   425, 

29.  428,27.30.   682,20.    909,32. 
— ,  Wilhelm  434,29.  909,31. 
Preussel  (Preysl),  Bernhard  750,43. 
— ,  Heinrich  750,44. 

Preufien  (Breussen,  Prusia,  Prussia) 

244,27.   360,27.    613,10.  757,15 

(Ulmerugia,  s.  daselbst). 
Preysegk  s.  Preiseck. 
Preysing,  Erasmus  v.  360,12.  612,15. 
— ,  Georg  v.  382,21.  634,17. 
Prigglitz  (Prucklenss)  786,  18. 
Primiero  (Primerium)   838,30.  839, 

10. 14. 
HI.  Primus  861,26. 
Priseck  s.  Preiseck. 
Prittriching  (Pridarchingen),    B.-A. 

Land 8 berg  a.L.  210,33. 
Procula  40, 14. 
Provence  (Provincia)  727,3. 
— ,  Kg.  Ludwig  107,41.  108,4.  115, 

16  ff. 
Prflvening    (Brufling  ,    Pruffering, 

Prufling)  214,10.  418,30.  676,5. 
Pruscha  s.  Breusch. 
Ptolemaus  5,25.  26,12. 
Ptolemais(Ptolomais)170,31.  171,6  ff. 
Pubenkirchen,  Wolfram  v.  724,42. 
Puchberg,    dsterr.    Adelsgeschlecht 

728  23 
Puchheim  (Puchaim),  Albert  v.  769,7. 
Puchhorn  s.  Fried richshaf en. 
Puechberger  v.  Wintzer,  Georg  387, 

24.  638, 13. 

—  v.  Wintzer,  Hartlieb  246,3. 
Puecher  v.  Erlbach,  Sigmund  387, 

30.  638,18. 

Pachl,  Heinrich  v.  619,31. 

PGchler  s.  Pichler. 

Puechpeck,  Hans  436,  33.  700,  6. 

Pullen,  Pullen  s.  Apulien. 

Purgen  (Pirring),  B.-A.  Lands- 
berg  a.  L.  210, 32. 

Putrich(Putrich),MunchenerBurger- 
geschlecht  420, 14.  676,  29. 

Putten  (Putonen),Eckbertv.  725,3.4. 

Pulpinger,  Wolfgang  906,36.  907,4. 


—     988     — 


Pungen  s.  Bingen. 

Purckensen  (stattPurkhusen)  s.Burg- 

hausen. 
Puren  43,9. 
Pusch  v.  Vilsheim,  Gabriel  372,23. 

373,18.   621,33.   623,12.  902,21. 
— ,  Johann  387,30.  638,18. 
Pusonium  8.  Press  burg. 
Pustertal  (Pustrussa)  864, 12. 
Puteperch  s.  Pietenberg. 
Putima  (Putuina)  37, 12.  453, 6. 

Quad  (Qwatt),  Adolf  551,  38. 

— ,  Georg  551,38. 

Quaden  (Sgnadi)  455,16. 

Quad  rata  =  Regensburg  4,10.  9,34. 

24,23.    29,27.     91, 4  ff.     94,36. 

95,11. 
Quedlinburg  (Cutelingenburg,  Quin- 

tilmburg)  135,15.  485,4. 
Querfurt  (Querenfurt),  HerreD  zu 

664,41. 
— ,  Bruno  v.  552,5. 
Quierzy  (Karisiacum)  78,  8. 
Quinciana  8.  Kdnzing. 
Hl.Quirinus   34,40.   35, 4  ff.  36,40. 

76, 42  ff.  77,  26.  452,  9  ff.  464, 8  ff. 

470, 6.  854,  9. 

Raab  (Raba),  Fluss  101,14. 

—  (Raba),   Stadt    37,12.    391,36. 
453,6.  471,8.  640,38. 

—  (Gyor,     Jaurinum,     Jauriensis 
ecclesia),  B.  Benedikt  801,24. 

Radicofani  (Radicophinus)  184,  28. 

Kadstadt  (Rastat)  770, 1. 

RSckel  (Reckl),  Dietrich  359, 16. 18. 

012,1.4. 
Raetien    12,17.    18,6.    38,14.   125, 

27.  449, 10.  835, 44. 
Rahewin    (Ragewinus),    KaDonikus 

zu  Freising  u.  Geschichtschreiber 

737,8.  874,32. 
Raid,  Peter  437, 3.  700, 13. 
Rain  19,  23.  367,6.  618,17.  656,20. 
Rainer  428,  13.  682,  7. 
Rainsperch  s.  Ramsberg. 
Raitenbuch  (Raytenpuech)  159,17. 

213,  11.  494,1.  672,23. 
Raitenhaslach  (Raittenbaslacb,  Rot- 

tenhaslach..  14,4.  213,38.  214,17. 

22.  257,24.   340,11.  352,3.  355, 

25.  357,  Iff.    361,20.22.  362,13. 

604,41.605,7.  610,7ff.  614,10.12. 
Ramsberg  (Rainsperch)  884,  1. 
Randeck,  Schloss  702,26. 

—  (Randegk),    Johann    v.   821,27. 
— ,  Martin  v.  821,17. 

— ,  Martin  v.  436,43.  700,3. 


Ranshofen  (Rantesdorf,  Ratensdorf, 
Ranteshova,  Rateshova)    153,  10. 

180.20.  490,29.    503,7.   866,23. 
Raperenowa  865,27. 

Rapolt,  Gr.  169,12. 
Rapperechwyl  (Raprechtweiler)  823, 

31. 
Rappoltskirchen    (Rapolteskirchen) 

879  18» 
Rascien    (Rascia)    792,  15.    796, 36. 

797,31.  800,39. 
Rastat  b.  Radstadt. 
Rathe,  Johann  Herr  zu  551,20. 
— ,  Richard  Heir  zu  551,20. 
Ratolt  859, 19.  860, 2. 
Rattenberg    (Ratenberg,     Rappen- 

berff,  Rotenberg)  am  Inn  309,  19. 

39.    313,11.17.    329,36.   332,18. 

20.   333,24.  334, 8  ff.  335,5.  336, 

4.36.    337,8.    338,38.    339,8.27. 

789.21.  826,3.11.    827,29.39. 
828,17.  829,9. 

-,   Prior  Nikolaus  Geroldi   334,-9. 
Rattenhausen,  Heinrich  v.  620,3. 
Ratzeburg    (Rassenburg),     Bistum 

664,6. 
R»tzendorf,  Hans  v.  552,24. 
— ,  Jorg  v.  551,8. 
Ratzenhausen,  Adelige  v/ 821, 20 
Raugraf  (ruwegrafe),  Johann  545,24. 
Rauhenlechsberg   (Rauchenlesberg) 

439,27.  702,41. 
Rauraker  18,29. 

Ravenna  38,35.41.  144,18.  493,12. 
— ,    B.    Gibertus    s.    Rom,    Papst 

Clemens  III. 
— ,   B.  HI.  Severinus  s    Severinus. 
Ravensburgl59,6.  161,31.  162,27. 

493,33.  665,9. 
Ravng  s.  Roning. 
Razzenberg  124, 2.  208, 27. 
Razzo  s.  Andechs.  Gr.  Rasso. 
Rebegau-Piugen  (Pingen),  Gr.  Adal- 
bert 725,2. 
-,  Gr.  Gebhard  725,2. 
— ,  Gr.  Hermann  725,3. 
Reben,  Wilhelm  v.  der  551,  41. 
Rechberg,  Herren  v.  376,21.  624,15. 

792  5. 
— ,  Aibrecht  v.  821,  19. 
-,    Aibrecht    v.    390,38.    637,16. 

640, 6. 
~,  Philipp  v.  552,8. 
-,  Ulrich  v.  619,37. 
-,  Veit  v.  385,20ff.    651.22.   636, 

18  ff. 
Rechenberg.  Christoph  v.  552,12. 
Rechenberger,    Reinprecht   391, 30. 

640, 33. 


—     989     — 


Recia  8.  Rhaetien,  Ries  u.  Oettingen. 

Reckl  s.  Rackel. 

Regen  (Iraber,  Regnus),  Fluss  19, 
34.  29,  33.  30, 2.  722, 17. 

Regensburg  (Germansheim,  Ger- 
meinshaim,  Hiaspolis,  Hyatas- 
polis,  Imbripolis,Norica,  Noricus, 
Quad  rata,  Ratispona,  Regina,  Re- 
ginopolis,  Tiberina,  Tibernia,  Ti- 
burina,  Tiburnia),  Stadt  4, 10.  40. 
42 '44.  6  29.  7,33.  9,21.34.  10, 
1.19.  11,15.  15,29.  16,21.32. 
17,2.30.31.32.  19,31.34.22,27. 
23,29.  24,22ff.  29,7  ft.  30,2ff. 
32,35.37.  37,15.16.  41,14.15. 
48,34.35.  52,5.28.  53,4.  55,1.3. 
56,2.  72,25.  78,25.  80,4.7.  94, 
32ff.  95,15.  96,40.47.  97,2.15. 
98,12ff.   100,16.22.  101,15.  105, 

29.  108,6.   109, 2  ff.   111,33.  112, 

27.  117,  17. 120,2.4.  124,  26. 128, 
35.44.    130,34.   134,16ff.    136,3. 

156. 18.  164,  13.  39.  165,  19. 31. 
169,31.  170,8.  175,15.46.  176, 
8ff.  177,3.28.  180,3.25.  186,9. 
187,24.  192,31.  194,25.  198,2. 
199,14.18.  201,21.  214,11.  231, 
6ff.  235,14.  241,33.  248,17.  257, 
8ff.  258, 2  ff.  260,9.  269,21.  275, 
42.    281,19.    284,19.    285, 24  ff. 

286.4.  289,  18.  298,29ff.  299,28. 

301.19.  314,25.  321, 11  ff.  329, 
24.27.  332,12.  346,23.28.  347, 
27.35.  348,  Iff.  349,6ff.  350,16 ff. 
357,23.  358, 6  ff.  368,35.  370,7. 
376,13.  380,13.  382,22.  383,6.8. 
396,7.    400,22.    407,14.    418,16. 

30.  419,10.19.  423,24.28.  424, 
2ff.  427, 8  ff.  428,4.30.  429,27. 
430, 2  ff  431, 12  ff.  432,  Iff.  440, 
17.  443,21.25.  450, 9  ff.  453,9. 
455,26.  461,12.41.  462,8.41. 
470,29.32.  474,6.  476,11.  477,7. 
8.  478,8.35.  480,1.21.  481,19. 
22.  483,2.5.  484,11.  489,31.  491, 

28.  496,38.  497,24.35.  498,9.36. 
499,  29.  30.  500,  22  ff.  501,  2  ff. 
502,  42.  506,  3.  507,  7.  508,  17. 
509,38.  516,39.  525,15.  531,15ff. 
532,3.  533,10.  540,6.  542,17. 
558,15.  562,22.  564,22.  566,9. 
569,19ff.  570,6.  571,24.  577,40. 

579.20.  584,9.  600,36.  602, 2  ff. 
603,  9.  28.     610,  13.  17.    613,  24. 

614.23.  620,15.    621,4.   624,10. 

628.21.  632,36.  634,18.  635,32. 

643.24.  659,38.  660,3.  663,20ff. 

665.5.  668,29.  670,39.  671,4. 
675,30.  676,18.26.  677,40.  678, 


3fif.  681,15ff.  683,17.22.  684,23. 
685,  1  Iff.  688,16  22.  689,  1  ff. 
696,4.    703,37.    722,17.    727,39. 

729.31.  730,5.  732,14.  733,18. 
34.  734,15.  752,8.  754,1.  760,23. 
29.  781,19.25.  841,36.  845,22. 
852,2.  862,6.  865,11.  866,18. 
878,28.  881,18.  885,2. 

Regensburg,  Burggr  Friedrich  186, 
32    504,21.  880,33.  881,2. 

— ,  Burggr.  Heinrich  187, 10.  505, 
27.  727,28.  881,5.  —  Dessen 
Gem.  Bertha  727,28. 

— ,  Bistum  u.  Bischofe  18,9.  56,6. 

162.15.  163,2.  184,18.  199,18. 
222,6.  362,  1.  388,26.  402,17. 
421, 7  ff.  434,32.  465,31.  638,33. 
664, 4.  677, 19. 

— ,   B.  Adelwinus  (Adalwinus)   98, 

34.  857, 13. 
-,  B.  Albert  1.  232,  3. 
— ,  B.  Albertus  II.  Magnus  30,30. 
— ,  B.  Baturicus  97, 16. 
— ,  B.  Friedrich  I.,  Burggr.  v.  N urn  - 

berg  321, 13. 
— ,  B.  Friedrich  v.  Plankenfels  266, 

16.  807,4. 
— ,  B.Gaubald(Gaibald)  55,23.  72, 

25.  74,23.  76,45.  465,33.  853,25. 
— ,  B.  Gebhard  III.  112,2. 
-,    B.    Hartwich    179,31.    502,44. 

732,3. 
— ,  B.  Heinrich  I.,  Gr.  v.  Wolfrats- 

hausen  162,35.  163,1.  167,18.23. 

169.32.  170,19.  203,13.  495,33. 
498,  34. 

— ,  B.  Heinrich  II.,  Gr.  v.  Roten- 
eck  211,  32.  768,  32.  769, 28. 

-,  B.  Heinrich  IV.  v.  Absberg  278, 
11.  370,18  373,2.11.  376,9.  377, 
22.  378, 23.  560, 3.  6.  622, 9.  623, 

18.  624,6.34.    632,9.    902,3.14. 
— ,  B.  Johann  I.  595, 19. 

— ,  B.  Johann  II.  Streitberger  274, 

19.  406, 28.  556, 26.  668,  10. 

— ,  B.  Johann  v.    d.  Pfalz  273,  23. 
— ,    B.    Konrad   (Kuno,   Conradus) 

II.  186,  30.  187,  5.  220, 1. 5.  505, 

16.  880, 31. 49. 
— ,  B.  Konrad  IV.  von  Teisbach  u. 

Frontenhausen  220,6.  225, 6.  509, 

34.  36.  510, 35. 
— ,  B.  Konrad  V.  v.  Luppurg  255, 

31.  530,9. 
-,  B.  Leo  761,2.  763,10. 
_,  B.  Nikolaus  245,34.  563,18. 
— ,  B.  Ruprecht  I.  v.  d.  Pfalz  280, 

24.    281,14.16.    383,34.   561,32. 

562. 16. 


—     990     — 


Regensburg,  B.  Ruprecht  II.  v.  d. 

Pfalz   278,9.10.   434,33.    560,1. 
— ,   B.    Sigfried   (Seyfrid)    226,17. 

511,33.  745,35.  746,10. 
— ,  B.  Tuto  112,12. 

-  ,  B.  Ulrich  32,  38. 

-,  B.  HI.  Wolfgang  10,20.  30,29. 
37.  112,30.  131,27.  134, 27  ff. 
135,11.   156,18.  484,36.  491,28. 

586. 15. 

— ,  Abt  Reginward  zu  St.  Emmeram 

112,1. 
— ,   Abt   Ulrich  zu   St.  Emmeram 

232,1. 
— ,  Andreas  v.,  Chorherr  zu  St.  Mang 

6,15.28.30.39.     136,5.    218,1. 

228,  28.  359,  31.  512,  28. 
Regenstauf(Rengstauff)240,10.  519, 

13.  760,27. 
Regilo,   Kammerer  187,15.  505,32. 

881,9. 
Regina  (civitaa)  =  Regensburg  853, 

25.  862,  6. 
Reginopolis  -  Regensburg  29,36. 
Reginpert,  Grunder  v.  Scharnitz  u. 

Schlehdorf  855,  23. 28. 
Reich,  Burger  in  Regensburg  321, 1 1. 
Reichenau  (Augia)  102,  12.  106,30. 

472, 10.  475, 18.  664,  7. 
Reichenbach  i.  d.  Oberpfalz  280,20. 

29.  296,12.  561,35.  576,35. 

—  i.  Schwarzwald  727,  21. 

Reich  en  eck  (falschlich  :  Reichenfeld; 

318.16.  584,26. 

Reichenhall  (Hall,  Hal)  51,  42.  153, 
17.  248,22.  331,20.  396,3.  400, 
27.  461,33.  490,33.  525,25.  643, 
20.  867,  4. 

Reichenkirchen  (Richenkirchen)  879, 
12.  16. 

Reichenstein  274,  28.  556, 36. 

Reichertshausen  (Richerhusen,  Rich- 
terhausen,  Richerahwsen),  Ber- 
thold  v.  187,17.   506,1.   881,12. 

Reichhaltinger  258,31. 

Reifferding  (Rewferting)  606, 26. 

Reifferscheid  (Rifferscheit),  Gr.  Peter 
551,  34. 

Reims  30, 22.  98,  10. 

Reinoldus  145,  10. 

Remigius,  HI.  30, 22.  80,  32. 

Rennertshofen  (Renetthofen)  19,23. 
20, 48. 

Repolmont  s.  Rupelmonde. 

Retzacher,  Hans  551,12. 

Reun  (Rein,  Runa),  Kloster  720,28. 
842, 19. 

Reuse  (Ruse),  Fluss  778,1. 

Reutlingen  ( Reitlingen)  665,  8. 


Reysach  (Reyspach)  345, 12.  599,31. 
Rhaeti  (Rethi),  VSlkerschaft  21,34. 

26.34.  27,4.36.  28,34.  31,6.8. 
Rhaetien  25, 16. 24.  26,  30.  158,  30. 
Rhein,  Strom  5,10.   23,21.  25,  19 

33. 35.  26,  4. 18.  28,  2.  31,  10.  52, 
24.  77,27.  100,16.26.  104,21.40. 
138,2.  162,20.  166,29.  172,13. 
176,  15.  193,  5.  232,  8.  238,  28. 
239,20.  242,24.28.243,21.249, 
34.254,41.  259,33.  270,2.  285, 
27.33.  303,19.27.  309,35.  351, 
21.  364,8.  377,11.12.  384,5.  393, 
15.16.  398, 19  ff.  420,17.25.  427, 
6.  435,1.  464,20.  469,2.12.  518, 
34.   521,10.41.    526,24.33.    529, 

21.  532,39.  542,29.  546,28.  561, 
16.  569,30.34.  616,8.  635,30. 
647,7.11.  654,14.  657,5.  658,31. 
683,  30.  720,  4.  734,  22.  758,  7. 
763, 12.   765,  25.  768, 12. 19.  770, 

22.  771,30.  772,2.  777,31.  816, 
40.  820, 11.  828,  40.  835, 44.  894, 
26.  895,34.  896,  14.  903,13.  905, 
27  ff.    906,3.  908,20.28.    912,24- 

Rheinau  (Reinau)  768,  12. 
Rheinfelden  (Reinfelden)  778, 1. 
Rheingraf  zu  Stein,  Johann  545, 12. 
Rheinstein    (Reins  lay  n),     Adelsge- 

Bchlecht  664, 38. 
Rhense  (Reynss)  546,  29. 
Rhodus  (Rodis)  381,32.   441,9.27. 

704,13ff. 
Rhone,  Strom  103,41. 
HI.  Richard  73,24. 
Richenkirchen  s.  Reichenkirchen. 
Richkerespuch  s.  Oberbuch. 
Richolfus,   Diaconus  87,33.    468,2. 
Ried  317,12.  789,14. 
—  (Riede),  Rudolf  v.  187, 17.  505, 

34.  881,11. 
Riedenburg    (Rietenburg,    Rietten- 

burg)    274,19.    406,29.    556,25. 

668, 10. 
Riedheim  (Riethaim)  442,27. 
— ,  Ritter  v.  442,27.  705,6. 
Rieger  (Riegar),    Wolfgang,    Dekan 

zu  St.  Andreas  in  Freising  910, 18. 
Rieneck  (Rineck),  Gr.  Philipp.  Seine 

Gem.  Amalia  v.   d.  Pfalz  562,6. 
— ,  Grafin  v.  631,9. 
Ries  (Recia)    349,48.   385,16.   530, 

11.  603,34.  636,14. 
Riespekh,    Hartmann,    Burger    zu 

Erding  566, 37. 
Rieti  (Reate)  294, 14    575,  24. 
Rimel,  Grafin  v.  631, 10. 
Rindsmaul  (Ringsmaul),  Ritter  289, 

6.  571,14. 


991     — 


Ringwirt,  Dietrich,  GerichtBchreiber 
zu  Erding  566,25. 

Riperskirch,  Herr  zu  545,26. 

Risenberg,  Wolfgang  v.  912,  8. 

Riss,  Fluss  19,15. 

— ,  Veit  Vogt  v.  551,26. 

Ritrschrer,  J  org  552,  14. 

Ritterswerd  8.  Kottings worth. 

Roberitz,  J5rg  v.  552, 11.  » 

Rochperg,  Charius  v.  552,  5. 

Rodis  s.  Rhodus. 

Rohrmoos  (Rorenmos)  879,20. 

Romer  18,13.  21,28.  22,14ff.  25, 
11.  26,20.  27,2ff.  28,  17.20.  29, 
Iff.  31,2ff.  33,27ff.  34,10ff.  36, 
20.  38/.22.  39, 2  ff.  40,  2.  42, 3  ff. 
43,3.  45,25.41.  49,30.41.  50,8. 
68, 34.  69, 3  ff.  76, 2  ff.  77,  7.  90, 
7.  184,5.  449,20ff.  450, 8  ff.  451, 
7ff.  454, 4  ff.  455,32.36.  456,3. 
460,6.9. 

Roggenburg  ;Rockenburg)  386, 8. 
636, 39. 

Rohr  (Ror)  14,3.  213,37.  214,1. 
443, 20.  657,  5.  845, 25. 

— ,  Adalbert  v.  214,3. 

Rokyzana  (Rochezana,  Rockozanus, 
de  Rokazano,  Rockenzandt),  Jo- 
hann  370,3.  416,5.  674,25.  795, 

17.  816, 15.  24. 

Roland,  Gr.  100,30.  101,6.  472,6. 
Rom,  Stadt   11,29.    15,25.    21,27. 

22,13.  26,3.40.  32,1.20.  33,44. 

34,40.   38,33.   43,15.17.   45,26. 

30.  53,18.  56,20.  57,24.  61,9. 
66,21.  71,8ff.  72,2ff.  73,26.28. 
75,45.  76,35.  77,4.   87,12ff.  93, 

7.  97,6.  101,23.  103,39.  104,32. 
124,5.  132,12.20.  134,15.  140, 
14.20.  143,25ff.  152,16.  156,36. 
160,17.  163,19.  184, 5  ff.  195,9. 
198,8.  200,18.  208,30.  209,8.25. 
211,5.  223,4.  226,8.  233, 17  ff. 
247,16.  260,11.  276,24.  290,20. 
293,  7  ff.  294,35.  295, 11  ff.  297, 
4.  318,4.  352,5.  362,16.17.  370, 
1.  375,  23.  403,  14.  415,  7.  10. 
439,15.  447,22.  449,23.  451,25. 

452.3.  455,11.  460,6.7.  463,32ff. 
464,3.4.  466,37.  467,28.  468,10. 
472, 35.  475, 20.  476,  33. 36.  487, 

8.  488, 27.  491, 30.    492, 13.  496, 

18.  499,32.34.  500,21.  507,21. 
508,26.  510,9.  511,23.  514,40. 
524,29.  550,40.  559,1.  574,33. 
575, 10  ff.    576,24.    584,13.    590, 

31.  605,8.    614,40.41.    636,40. 

637.4.  645,24.  674,19.21.  677, 
28.  690,6.  702,30.  712, 9  ff.  717, 


8ff.  719,6.15.  726,3.  805,11.33. 

842,  29.  32.    849,  16.  22.    850,  7. 

858,38.  865,16.  881,30.   911,3. 

913,38. 
Rom,    Kg.  Romulus  32,  7.  447,21. 
— ,  Kaiser  (die  ostromischen  s.  unter 

Byzanz) : 
— ,  Anastasius  42,  6. 
-,  Antonius  33,33. 
— ,  Carinus  851,20. 
— ,  Cams  36,18.  38,5.  60,33.  452, 

21.  851,  19.33. 
— ,  Claudius  34,41.  77,3. 
— ,  Constancius  38,26ff. 
— ,  Constantinus  39,2.  69,8.  454,5. 
— ,  Decius  34, 39.  452, 2.  4. 
— ,  Diocletianus  35,20.  38,5ff.  60, 

33.  452, 15.  453, 16.  851,  21. 
— ,  Galerius  38,26ff.  454,3. 
— ,  Gordianus  34, 30.  451, 16. 19. 
— ,  Julian  us  39, 2.  454,  5. 
— ,  Maxentius  38,34. 
— ,  Maximinianus  38, 25.  453, 16. 
— ,  Maximinus    34,  29.  30.    38,  30 

451, 16. 
— ,  Nero  26,2.6.  36,  10.  717,21. 
— ,  Numerianus  851,  21. 
— ,  Octavianus  Augustus   4, 13.   5, 

12.  25.15.20.24.  27,  7  ff.  28,3ff. 

29,22.  23.    31,2.  33,32.    449,7. 

17.  450,lff.  451,11.  -Seine  Gem. 

Livia  29,21.  30,49. 
— ,  Pbilippus,  Marcus  Julius  7, 38. 

34,29.33.    35,3ff.    76,47.    451, 

15  ff.  452,6.19.  464,10.  -  Seine 

Gemahlin  Severa  (Serena,  Geno- 

veva)  76,50.  451,22.  464,13.   - 

Sein   Sohn   Gaius  Julius  Satur- 

ninus  Philippus  34, 34.  39.  35,  9. 

76,49.  451,24.  464,14.24.— Sein 

Sohn  Quirinus  b.  Quirinus. 
— ,  Severus  38,  23  ff.  454, 1  ff. 
-,  Tiberius  4,13.  24,22.25.  27,27. 

28,3.8.   29,9.21.   30,46.49.    31, 

3ff.  450, 2  ff.  453,23. 
— ,  Valentinianus  172,  10. 
— ,  Papste: 
— ,  Adrian  I.  32,12.  67,21.  87,13. 

31.  91,24.  466,37.  467, 1  ff.  468, 

16.  855,  28. 
— ,  Adrian  IV.  175,45.  500,21. 
-,   Alexander  I.    61,8.    62,21.28. 
— ,  Alexander    III.    184,29.    200, 

18  ff.  503,35.  507,22.25.  738,39. 

739, 2  ff. 
-,  Alexander  IV.  232,29.  514,32. 
-,  Alexander  V.  260,36. 
-,  Alexander   VI.    6,  9.    278,  14. 

434,22.  560,7.  690,2.  910,21.34. 


—     992     — 


Rom,  Benedikt  VIII.  11,31. 140,14. 

144,38.    145,3.    485,2.    488,16. 

21.  489,21. 
-,  Benedikt  XII.    15,  27.  250,  14. 

291,16.  297,28.31.   298,1.  301, 

23.    526,37.    577,  15  ff.    579,25. 

890  22. 
-/Benedikt  XIII.  260,35.  262,4. 

536, 15.  889,  22.  895,  20. 
— ,    Bonifatius   VIII.     772,37.40. 

832  34 
— ,  Bonifatius  IX.   260,8.11.  403, 

14.  532,41.  533,4.  893,28.30. 
-,  Calixtus  I.  77,4. 
-,  Calixtus  II.  195,10.13.  203,2. 

507,3. 
— ,  Calixtus  III.,  Gegenpapst  Ale- 
xanders III.  (vorher  Abt  Johannes 

von  Struma)  184,33. 
— ,  Calixtus  III.    562,  18.   809, 38. 

816, 32. 
— ,  Clemens  III.    158, 24.    493, 12. 
— ,  Clemens  IV.  233, 17. 
-,  Clemens  V.    253,6.14.    529,4. 

768,21. 
— ,  Clemens  VI.  301,24.  302,4.22. 

350,26.  579,25.28.  890,2.22. 
— ,  Clemens  VII.  891,  31. 
— ,  Cornelius  62,26. 
-,  Deusdedit  48,17.  80,27. 
— ,  Eugenius  III.  152, 17. 
— ,  Eugenius  IV.  262,39.  895,3. 
— ,  Fabian  us  77, 1. 
-,  Felix  V.  (Hrz.  Amadeus  VIII. 

v.  Savoyen)    262,37.39.    361,9. 

407,4.  536,1.  537,26.27.  614,6. 

897, 9.  14. 
— ,  Formosus  (Vormosius)  107,47. 

476, 32. 
-,  Gregor  d.  Gr.  8, 14. 16.  13,29. 

45,27ff.    46,2ff.    47,10.    62,23. 

209, 6  ff.  211,31.  460,  8  ff. 
-,  Gregor  II.    58,26.    65,20.    70, 

22.32.36.   71,6.   849,16.   850,6. 
— ,  Gregor  III.    65,40.  71,7ff.  72, 

6.  73,  29. 
-,  Gregor  IV.  858,39. 
— ,  Gregor  V.  714,10.  865,8. 
— ,  Gregor  VII.    158, 19.    160,  26. 

493, 10  ff. 
-,  Gregor  IX.  204,39.  206,4.  225, 

16.  511,8.  512,6.  745,37. 
-,  Gregor  X.  330,9.  517,22. 
-,  Gregor  XI.  891,16. 
— ,  Gregor  XII.  260,35ff.  261,29. 

535,  3.  895,  20. 
— ,  Honorius  II.  219, 11. 
— ,  Honorius  III.  223, 6.  510, 15. 


Rom,  InnocenzII.  163,19.  164,1.4. 

195,17.23.  198,9.  211,5.  496,18. 

25.  508,27.  724,41.  871,30. 
— ,  Innocenz  III.   373, 15.  622, 18. 
— ,  Innocenz  IV.    230,  3     232,  10. 

18.  513,  22.  514, 1. 
— ,  Innocenz  VIII.  384,16.  386,15. 

393,29.    637,4.    641,43.    726,  1. 

840, 41.  908, 16. 
— ,  Johann  VIII.  474, 15. 
— ,  Johann  XIII.    131,28. 
— ,  Johann  XX.  202,  22. 
-,  Johann  XXII.   15,27.  290,23. 

29.  291,13.  292,18.  294, Iff.  295, 

7.  296,19.23.  297,24.25.  298,28. 
573,23.  574, 13.  575,  33.  577, 12. 
888,28.  890,21. 

— ,  Johann  XXIII.  261,24.  262,1. 

536,6.  828,34.  894, 16.  895,12.20. 
— ,  Leo  III.  32,13.  101,23.  472,2. 
— ,  Leo  IX.  10,20.  112,24.27.  156, 

17.  209,30.  211,31.  491,27. 
-  ,  Lucius  III.  188,  7.  883, 15. 
— ,  Martin  V.  261,31.  324,16.  326, 

30.  536,12.  587,36.  590,32.  895, 
21.30. 

— ,  Nikolaus  V.,    Gegenpapst  294, 

8.  295, 2.  575, 24. 25.  577,  7  ff. 
— ,  Nikolaus   V.    212,  35.     213,  5. 

264,8.  352,6.  362,16.24.  537,29. 

540,28.    605,9    (irrtumlich  IV.). 

614,39.  672,21.  805,10.35.  806,4. 
-,  Paschalis  I.  103, 12.  472,  35. 
— ,  Paschalis  II.    160,  18.    195,  5. 

494,33.  507,4. 
— ,  Paschalis  III.  (vorher  B.  Guido 

[Bido]  von  Crema)  184,32. 
— ,  Paul  II.  415,8.14   416,26.417, 

2.  674, 19.  23.  899,  37.  901,  3. 
-,  Pius  II.  (Enea  Silvio)    5.29.30. 

42.  6,20.  31,32.  278,29.  560,23. 

808,45.  832,29.  833,11.  906,  11. 
-,  Pius  V.  914,42. 
— ,  Sergius  II.  103,  36.  473,  6. 
— ,  Sixtus  (II.)  36, 43.  452, 18. 
-,  Sixtus  IV.  270,23  375,23.419, 

17.31.  420,6.  421,1.  422,13.543, 

8.  899,32.  901,3.15.  902,34.  903, 

32.  904,23. 
— ,  Stephan  II.  70, 4.  9.  78, 19. 
— ,  Stephan  IX.  (vorher  Friedrich, 

Kanzler  Papst  Leos  IX.)  112,  32. 
— ,  Symmachus  (Simachus)  80,  33. 
— ,  Urban  II.  159,  19. 
— ,  Urban  IV.  232,31. 
-,  Urban  VI.  333,29.  790,8.  891,28. 
— ,    Viktor   IV.    (vorher    Kardinal 

Oktavian)  184,32.  200,16.  739,3. 


—     993 


Rom,  Zacharias  66,22.  68,2.  73  16 
74,  21.  75,  9.  46.'  80,  31.  81  3 
463,34.  861,18.  ' 

—  ,  Kardinales.  unter  deren  Namen 

Romagna  (Romandiola)  233, 13. 

Romberg  77,35. 

Roncaglia  (Runcialle)  174, 1. 

Roncesvalles  (Runcivallis,  Runczi- 
val)  100,30.  101,8.  472,7. 

Roiling  (Rayng),  Heinrich  v.  213, 40 

i  oSob^Lg  (Kume8°erc),  Gottfried  v. 
loo,  25. 

Roracher,  Bernhard  551,4. 

Rorbeck  v.  Rorbach,  Pfleger  zu 
Ingolstadt  317,22.  584,6. 

-,  Burkhard  v.  214,30.  436,28 
437,15.  439,7.  699,37.  700  24 
702,19.  ' 

— ,  Sigmund  387,  8.  637, 35. 
— ,  Wigislaus  893,23. 

"61^35^,3:  387'28-   m'42- 
Rorenmos  s.  Rohrmoos. 
Rornicher,  Kaspar  552,19. 
Rosariol     (Kazan,    statt:     Razari) 

Rosenberg  i.  Opf.  318,16.  584,26. 
— ,  bohmisches  Adelsgeschlecht  (Ro- 
senses)  807,2. 

— ,  Christoph   v.  551,  30. 

— ,  Georg  v.  390,  38.  392, 3.  640, 
6.  641,8.  655,7.  14.  657,39.  658, 
2  ff.  660,  13. 19.   696,28.   697,16. 

— ,  Heinrich  v.  (Rosensis)  806,38. 

— ,  Meinhard  (Mainardusj  v  (Ro- 
sensis) 796,  34. 

— ,  Ulrich  v.  (Rosensis)  410,20. 
671,24.  796,35. 

— ,  Wocho  v.  239, 39.  240,  2.  758, 
26. 30. 

- ,  Zinil  v.  239, 1.  758,  30. 

Rosenheim  (Rosenhaym)  389, 2. 
665,  14. 

Rosental,  Ulrich  v.  240, 3.  758  31 

Rofistall  (Rostal)  bei  Niirnberg  432 

Rot  (Rota),  Nebenfluss  der  Amper 

19,33.20,39.  ^ 

Rotberg,  Adelige  v.  821,  21. 
Rotenburg  (Rottenberg)  i.  d.  Schweiz 

823, 9. 
-  (Rottenburg)  0.  T.  349,47.  489, 

18.  603,  34.  665, 10. 
Roteneck  349,27.  603,22. 
Rotenfels  (RotenvelJJ)  in  Obersteier- 

mark  892,25.  897,24. 
Rotensala  (Ratenslaa)  =  Salletwald 

bei  Peuerbach  176,  44. 

Quellen  u.  ErOrterungon  N.  F.  III. 


Roth,    Nebenfluss    der   Donau    in 
Bayern  20,27. 

—  (Rota),   Nebenfluss   der  Donau 
in  Wurttemberg  19,  16.  20,25. 

—  (Rot)  am  Sand  365,25.  366,13 
34.617,8.27.618,8.  " 

Rott  (Rota),  Nebenfluss  des  Inns 
19,41.20,12.41. 

—  (Rot)  am  Inn  79, 14.  84,  33. 
Rottal    362,30.    377,34.     6U  24 

615, 5.  631, 28.  '     " 

Rottenburg  (Rotenburch)  a.  Neckar 
o*/U,  y. 

—  am  Neckar,  Gr.  Friedrich  174, 
17.   Seine  Gem.  Adelheid  174, 17. 

-,  Gr.  Friedrich  (II.)  174, 26.  Seine 
Gem.  Adelheid  174,26. 

—  (Ratenberg,  Rotnberg)  in  Tirol, 
Heinrich  v.  336, 8  ff.  337  4ff 
338, 1  ff.  824, 25.  825,  4  ff.  '826 
7ff.  827,6ff.  -  SeinVater Hem- 
rich  336,8. 

Rotterdam  (Roterdam)  324,31.  588, 

15. 
Rottweil  (Rotweyl)  665,  7. 
Rotwald  (Rotbalt)  81, 15. 
Rotzenhausen,  Jorg  Dents  v.  552  1 
— ,  Ludman  v.  552,2.  ' 

Roveredo  (Roforedum)  834, 16.  835, 

04:. 

Rozgon,  Sebastian  v.  815, 21. 
Rudffing  (HrodoMnga,  Putelnpach) 

854, 21. 
Rudnich  (Rudinche),  Hertwich  (Hert- 

nicus)  v.  725,7. 
Rudolf,    Notar    187,10.    505,27. 

881, 4. 
Rueshaymer,  Johannes  333, 21. 
Ruespach  891,4. 
Rufinus  (Ruffinus),  Kirchenschrift- 

steller  36, 12. 
Rugier  33, 38. 

— ,  Kg.  Odoaker  34,11.  41,4. 
Rumesberc  s.  Ronsberg. 
Runa  s.  Reun. 
Runcialle  s.  Roncaglia. 
Runcivailis  s.  Roncesvalles. 
Runkel  (Runckl),  Grafen  v.  664,  30. 
Rupelmonde   (Repolmont)   328,32. 

05/^,  45/. 

HI.  Rupert  8, 21. 25.  48, 13  ff.   49, 

4.  50,10ff.  51,6ff.  70,29.  78,22. 

80,26.  84,9.  130,27.32.  461,3  ft. 

466,4.6.  470,1. 
Ruse  s.  Reuss. 
Russland  (Ruscia,  Rusia,  Reussen) 

244,27.   523,3.  648,22.   748,16. 

i  OO,  «7. 

63 


_     994     - 


RuBsland,  Kg.  Romanus  748,15.  28. 
756,2.  759,37.  —  Seine  Gem. 
Gertrud  s.  unter  Oesterreich, 
Hrz.  Hermann  v.  Baden. 

Saalach  (Sala,  Sal),  Fluss  153,  21. 
461,24.  490,33  (irrig  Salcza). 
911,25. 

Saarbrucken  (Sarrbriickg)  280,  1. 
561, 18. 

Sabaeer  50, 30. 

Sabina  200,19.22.  507,23. 

Sabona  b.  Seben. 

Sachsen  12,38.41.  13,3.  18,16.  32, 
10.19.34.  42,14.  68,24.  70,25. 
75,11.  88,22.  98,3.  104,24.44. 
106,12.  107,9.  115,2.  121,30. 
123, 2  ff.  124,26.  126,42.  157, 
lOff.  158,18.  162,10.  164,23.28. 
165,3.6.  166,2.3.  168,12.  174, 
27.31.  175,12ff.  180,13.  185,38. 
228,14.24.  236,22.  256,13ff.  259, 
31.43.  272,3.  388,24.  468,32 
473,25.35.  474,20  476,4.  481, 
18.  482,20.  492,18.  493,25.  495, 
17.  497, 9  ff.  498,19.  500,2.18. 
505,5.  530,24ff  532,16.  544,33. 
568,24.  638,32.    718,30.   729,9. 

10.  742,10.  750,7.  764,28.  765, 
7.  780,  7.  816,  40.  878, 17. 18. 

— ,  Hrz.  Albrecht  der  Bar  164, 24  ff. 

185,36    (irrtumlich:    Heinrich). 

199, 12.  505,  2. 
- ,  Hrz.  Albrecht  II.  768, 3.  —  Seine 

Gem.  Agnes  768,3. 
— ,  Hrz.  Albrecht  d.  Beherzte  270, 

11.  272,10.  370,23.  381,18.  418, 
21.  439,31.  542,37.  547,17.44. 
548,  38.  549, 12.  552, 10.  554, 20. 
628,11.  664,12.  675,33.  703,3. 
833, 31. 

— ,  Hrz.  Bernhard  von  Anhalt  185, 
35  (irrtumlich:  Albertus).  47. 
505, 1. 

— ,  Hrz.  Bruno  115,30. 

-,  Kurf.  Ernst  I.  272,11.  273,8. 
370,22.  413,1.  546,25.36.  547, 
16.45.  548,33.45.  549,16.  550, 
51.  552,3.46.  553,26ff.  554,17. 
628,6. 11.  664, 11.  673,1.  -  Seine 
Gem.  Elisabeth  v.  Bayern-Mfln- 
chen  411,23.  412,28.  413,1.6. 
672, 10. 

-,  Kurf.  Friedrichl.  791,31. 

— ,  Kurf.  Friedrich  II.  der  Sanft- 
miitige  363,  8.  615,  15.  793,  4. 
795,38.  796,11:  —  Seine  Gem. 
Margarete    v.    Osterreich  363,9. 


375.7.  615,15.    628,5.    630,28. 
842,  20. 

— ,  Kurf.  Friedrich  d.  Weise    272, 
12    413,2.   433,22.    441,1.    14. 

704.8.  26. 

— ,  Hrz.  Georg  d.  Bartige  845,  27. 
— ,  Hrz.  Heinrich  d.  Lowe  s.  unter 

Bayern,  Hrz.  Heinrich  XII. 
— ,  Landgr.  Hermann  s.  Thuringen, 

Landgr.  Ludwig  V. 
— ,  Hrz.  Johann  v.  Lauenburg  283, 

15.  284,6. 
— ,  Kurf.    Johann    d.    Bestandige 

272  12    413  5. 

-,  Hrz.Liudolf  (Leutolf)  115,30. 

— ,  Hrz.  Magnus  (Magino,  Magio) 

161, 7.  199, 3.  11.  201, 19.  —  Seine 

Gem.  Sophia  161,7.  199, 4  ff. 

— ,  Hrz.  Otto  d.  Erlauchte  115,  30. 

116,36.  478,19.  713,41. 
— ,  Hrz.     Rudolf    v.     Wittenberg 

284,8. 
— ,  Hrz.  Wilhelmlll.   d.  Tapfere, 
Landgr.  v.  Thuringen  366,  1.  10. 
371,10.  617,16.  25.  664,12.  798, 
36.  807, 27.  —  Seine  1.  Gem.  An na 
v.  Osterreich  798,  35  (hier  irrtum- 
lich: Elisabeth). 
Sachsengang  (Sahsonagane,    Sach- 
sonegank),     Donauinsel    146,  3. 
488, 13.  866, 15. 
Saldental  s.  Seligental. 
Saerenten   (in  der  Quelle :    Saren- 
tein;    verschriebene   Form    von: 
Kaernthen  ?)  256, 8. 
Sagan  s.  Schlesien-Sagan. 
Sager  s.  Zagoria. 
Sal,  Sala  s.  Saalach. 
Salerno  493,  20. 
Sallenau  (Salenaw)  741,  24. 
Salletwald  s.  Rotensala. 
Sallustius  42.  21. 
Salm,  Gr.  Jakob  664,  36. 
— ,  Gr.  Johann  664,36. 
Salmannsweiler  (Salmansbeyl)664,8. 
Salona,  B.  Johann  902,  30. 
— ,  B.  Ulrich  914,  5.  15. 
Salz  (Salce)  864, 3. 
Salzach  (Juvarus,  Saltzaha),  Fluss 

50.1.  11.  461,25. 
Salzachgau,   Salzburggau,  Salzgau 

(Saltzgowe)  868,  29. 
Salzburg,  Stadt  (Juvavia,  Juvavum, 
Petena,  Hadriana,  Helfenburg) 
8,23.  11,5.  33,31.  33.  41,  17. 
49, 14  ff.  50,  2  ff.  51, 17.  72,  23. 
78,20ff.  79,6ff.  130,2  ff.  132,17. 
171,22.  183,40.  214,20.  248,24. 
305,18.  330,31.  345,36.  380,26. 


—     995     -. 


382,11.  384,22.  451,7  ff.  461,21. 
478, 23.  483, 26.  525,  26.  593, 19. 
600,1.  610,31.  760,23.  857,11. 
901,20.  906,10.  910,28.  911,23. 
26. 
Salzburg,  Erzbistum  u.  Erzbischofe 
18,8.  51,2.  78,13.  16.  83,6.  108, 

18.  135,42.  210,42.  401,21.  402, 

19.  465,31.  466,3.476,17.488,6. 

531.15.  566,41.  583,37.  664,2. 
718,8.  761,5.  770,5.  845,25. 
893, 28. 

-  ,  Eb.  Albrecht  v.  BShmen  200, 
24.  33.  507,  26.  32.  728,2. 

— ,  B.  Ansolongus  50,33. 

— ,  Eb.  Arno  (Arnon)  50,20.  87, 
39.  101,24.  468,11.  472,2.  856, 
19.  21.  857, 12. 

— ,  Eb.    Bernhard    v.    Rohr   17,3. 

370.16.  371,1.  10.  375,13.  28. 
376, 2  ff.  377,15.  378,18.  382,11. 
384,11.  622,8.  623,18.  38.  624, 
5  ff.  625,30.  627,37.  632,5.  634, 
5.  635,33.  901,19.  902,2.  14. 

— ,  Eb.    Eberhard  I.    von    Biburg 

179,30.  214,7.  9.  502,29.  732,1 

738, 38.  —  Seine  Mutter  Berchta 

214,15. 
— ,  Eb.  Eberhard  II.   von  Regens- 

burg226,16.  511,31.  743,6.  745, 

35.  750, 4.  753,  16. 
— ,  Eb.  Eberhard  III.    v.  Neuhaus 

(Newnhawser)     826,  41.    829,  8. 

893, 29. 
— ,  B.  Ezzius  (Ezius)  50,33. 
— ,    B.     Flobargisus    (Flobirgisus) 

50,34.  6 

— ,  Eb.  Friedrich  III.   287, 1.  563, 

5.    17.    564,28.    37.    570,9.    13. 

782, 1. 
— ,  Eb.  Friedrich  IV.  (hier  irrtum- 

lich  Sigiamund)  363, 13. 
— ,  Eb.    Friedrich  V.    v.   Schaum- 

burg  909, 10. 
— ,  Eb.  Gebhard    50,  20.    130,  35. 

40.  131,  2. 
— ,  Eb.  Hartwich  130,24.   131,4. 
— ,  Eb.    Herold    (Herolfus)    11,6. 

130,10.  24.  131,8.  483,21. 
— ,  Johannes  50,35.  72,23.  74,24. 
.    76,45.  465,32.  853,22. 
— ,  Eb.    Johann     Peckenschlager, 

vorher   Eb.    v.  Gran  17,3.    376, 

16.    382.  10.    384, 13  ff.    385,  32. 

634, 3.  636,  1.  834, 1. 
— ,  Eb.  Konrad  I.    von   Abensberg 

160,7.   214,13.    18.    723,26.  41. 

724, 1.  39. 


Salzburg,  Eb.  Konrad  II.  v.  Oster- 

reich  179,  30.     502,  30.     732,  2. 

738, 35.  872,  49. 
— ,  Eb.  Konrad  III.  v.  Wittelsbach 

s.  unter  Mainz. 
— ,  Eb.    Konrad  IV.    v.    Vonstorf 

247,16.  20.  524,30.  769,21.  770, 

14.  773, 5.  775, 10. 
— ,  Eb.    Leonhard    v.    Keutschach 

(Keyschacher)  912, 2. 
— ,  Eb.  Ortolf  v.  Weisseneck  317, 

9.  789,11. 
— ,  Eb.  Piligrim  von  Puchheim  257, 

8.    23.    334,1.    357,23.   27.  610, 

13  ff. 
— ,  Eb.  Rudolf  v.  Hoheneck  241, 

20.  247,15.  520,20.  524,28.  765, 

26.  768, 31.  35. 
— ,  B.  HI.  Rupert  s.  Rupert. 
— ,  B.  Savolus  50,33. 
- ,  Eb.  Sigiamund    v.   Volkerstorf 

363.13.  29.    615.21.    35.  807,3. 
911,22.  29. 

-,  Eb.   Thiemo   (Themo)    159,  31. 

160,  6.  494,  8.  17.  720,  17. 
- ,  B.  HI.  Virgilius    9, 17.    38.  50, 

18.   36.   77,33.   78f6ff.    79,4.  8. 

82,10.  15.  83,8ff.  84,11.  86,45. 

93,9.   108,30.   200,27.  466,2.  4. 

470, 8.  507,  29. 
— ,  B.Hl.Vitalis  50,18.  31.  51,30. 
Salzburggau,  Salzgau  s.  Salzachgau. 
Samaria  171,5. 
Samuel,    Burger    zu    Prag    416,  7. 

674,26. 
Sanagasen,  Gr.  Gorg  664,33. 
-,  Gr.  Wilhelm  664,  34. 
Sandizell    (Sanacell),     Herren     v. 

198,  20. 

—  (Sanaceller),    Moriz    v.     437,5. 

700. 14. 

—  (de    Sandiceilis,     Sanaceller), 
Wolfgang  v.  907,10.  911,13. 

Sandolfus  99, 16. 

Sanguinus    160,4.  494,20.  720,22. 

Sanseverino,  Anton  v.  835,  2  ff. 

—  (Sansaverinas),   Robert   v.    834, 
34.  39.  835, 1  ff.  838, 3.  22. 

Sarching  (Sarching)  609,  5. 

Sardanapal  803,  27. 

Sardinien  181,15. 

— ,  Kg.  Heinrich  727,9. 

Sardis  44,36.  459,18. 

Sarmaten  33, 37. 

Sarno  813,26. 

Sarrazenen    140,  18.    23.     159, 30. 

160,3.  223,13ff.  224, 9ff.  232,32. 

494,19.    720.21.    735,8.    740,2. 

742,  28.  34.  744, 2. 

63* 


—     996     — 


Sarwerden,Gr.  Hans  436,16.  699,32. 
Sasar,  Franz  v.  551 ,  29. 
Satelpoger,  Adelsgeschlecht  366,  27. 
427,29.   431,33.   618,1.    681,33. 
688,6. 
Satlern  s.  Frauensattling. 
Saulburg  (Saulberg)  329,21.  409, 1. 

669, 25. 
Save  (Savus),  Fluss  810, 7.  37. 
Savoyen  (Sabaudia,   Su baud  la,  So- 
foy,  Sophia)  326,33.  536,5.  590, 
36.  626, 9.  818, 16. 
— ,  Gr.  Amadeus  261,14.    535,32. 
— ,  Hrz.    Amadeus  VIII.   s.   unter 

Rom,  Papst  Felix  V. 
— ,  Hrz.  Amadeus  IX.  371,13. 
Sayn  (Seine),  Gr.  Gerhard  545, 15. 
—  (Seyn),*  Gr.  Otto  664,25. 
Scafelensemonasterium  s.  Staffelsee. 
Scala,    Bartholomaus   della  896,6. 

897,  4. 
— ,  Bruno    (Bronorius,   Grimorius) 

della  896,5.  26. 
— ,  Johann  della,   Herr  v.  Verona 

(Peren)  u.  Vicenza  367,27.  377, 
8.    618,33.    624,27.    629,27.  — 

Dessen  Gem.  631, 17. 
-,  Johann  d.  J.  647,14.  20. 
— ,  Mastino  II.  della  298,  5. 
— ,  Nicodemus  della,   s.  Freising, 

B.  Nicodemus. 
-,  Paulus  della  896, 6. 
Scalae  838,29. 
Scaldus  s.  Schelde. 
Scaralowa  s.  Scharlau. 
Scarica  s.  Scharnitz. 
Schadroiss,  Jorg  552, 15. 
Schaffolsheim  (Schafftlczhoven)  285, 

35    569,38. 
Schaflltenberg,  Bernhard  v.  387,  17. 

638,5. 
Schaftlarn  (Sceftilare,  Sceftlarn)  61, 

34.  165,42.  498,15.  736,26.  855, 

11.  863,  5. 
— ,  Propst  Heinrich  880,4. 
Scharding    (Scharding,    Scherding) 

20,11.    225,5.    248,22.    329,26. 

346,27.  347,38.40.  349,24.350,4. 

389,20.  \  525, 23.  600,34.  602,13. 

14.  603,17.  639,5.  657,32.  671,2. 

697,24.  712,20.  762,28. 
Schaffhausen  (Schaffhusen)  371, 18. 

665, 18.  768, 19. 
Schala,  Grafschaft  721, 17. 
— ,  Gr.    Sighard  II.    v.    Scharsach 

721, 16. 
Schambeck,  Jorg  436, 37.  700, 7. 
— ,  Pfleger  in  Haidau  428,1.  681,36. 


Schamphonia  s.  Schoonhoven. 
Scharffeneck  (Scharffneck),  Herr  zu 

545,11. 
Scharlau  (Scaralowa)  865,  27. 
Scharnitz  (Scarica,  Schernitz)    855, 

24.  906,  7. 
Scharsach  s.  unter  Schala. 
Scharsacher,Vinzenz,  BGrgermeister 

zu  Landshut  659, 19. 
Schaunberg    (Schomberg),     Burg 

790,11. 

—  ^Schawnberg,    Schaunburg), 
Grafen  v.  626,3. 

-,  Gr.  Friedrich  629,  21. 
-,  Gr.  Heinrich  790, 12. 
— ,  Gr.  Jorg  629, 22. 
— ,  Gr.  Sigmund  629, 19. 

—  (Schawnberg,  Schawnburg),  Gr. 
Wolfgang  368,9.  619,9.  629,20. 

Schbindach  s.  Schwindau. 
Schechnun,  Ibis  v.  239,  41.  758,  28. 
Scheftaler,Hauptmann394, 18.  428, 

16.  642, 14.  682, 10. 
Schelde  (Scaldus)  103,41. 
Schellenberg,   Heinrich   v.  821,28. 
Scheller,  N.,  Ritter  911,33. 
Schenberg,  Heinrich  v.  552,  6. 
— ,  Jakob  v.  552,  6. 
— ,  Ludwig  v.  552,7. 
Schenk,  Dr.  Andreas  552,24. 
— ,  Friedrich  640,  7. 
— ,  Kaspar  391,2.  640,8. 

—  v.Ellnpogen,Ulrich  240,1.  758,29. 

—  v.  Erbach,  Erasmus  ^Asmus) 
545,28.  551,46. 

— ,  Philipp  630,4. 

—  v.  Hausbach  756,  14. 

—  v.Landeck,  Anton  437,4.  700,11. 

—  v.  Limpurg,  Albrecht  629,  9. 

,   Christoph   545,26.    552,22. 

,  Friedrich  545,28.  551,47. 

—  v.  Schweinsberg  (Schwinsberg), 
Johann  551,37. 

,  Konrad  551,38. 

—  v.  Schenkstein,  Fritz  619,38. 

—  (Pincerna)v.  Winterstadten(Win- 
steten)  745,28. 

Schernemel  s.  Tschememl. 

Scheuring(Scheyring),  B.-A.  Lands- 
berg  a.  L.  210,31. 

Scheyern  (Scheuren,  Schiren,  Schey- 
ren),  Burg  u .  Kloster  114,1.  120, 
34.  121,11.  129,20.25.  189,28. 
190,11.16.  191, 9ff.  192,26.  193, 
28ff.  196,9.  213,10.  215,6.30. 
225,26.  226,21.  230,31.  236,8. 13. 
347,16.  439,8.  480,30.  507,39. 
508,32.  511, 18.31.  512,4.  514,15. 


—     997     — 


617. 11.  12.  601, 16.  658,  29.  672, 
23.  702,20. 

Scheyern,  Grafen  v.  13, 14. 15. 16. 
19.23.  114,25.  115,10.  129,17. 
189,2.  190, 2  ff.  192,  19  If.  193, 
3ff.  215,2.27.  216, 16  ff.  217,20. 

236.12.  483,9.  506,  25ff.  508,35. 
36.  517, 13. 

— ,  Hrz.  Arnold,    Arnulf  b.    unter 

Bayern,  Hrz.  Arnulf. 
— ,  Pfalzgr.    Arnulf,    des   Vorigen 

Sohn  121, 15.  124,  24.  32.  125,14. 

18.  191,1.4.  201,12.  480,33.  481, 

19  ff.  482, 3. 
— ,  Gr.Bernhard  194,3.11.  201,17. 
— ,  Hrz.  Berthold  s.  unter  Bayern. 
— ,  Gr.Eckhardl.  191,8.23.  201,12. 
— ,  Gr.  Eckhard  II.  194, 3.  199,13. 

201,17. 
-,   Gr.    Eckhard  III.,    Vogt    von 

Freising,  gen.  Bundschuh  (Punt- 

schuech)  194,7.12.22.  201,26. 
— ,  Gr.  Ekharus  193,  10. 
-,  Pfalzgr.  Hermann  121,16.  125,4. 

191,2.  201,12.  480,33.  481,35. 
-,  Gr.  Otto  I.  193,  10. 
— ,  Gr.   Otto  II.    193, 12ff.   194,3. 

201,  14.   —    Seine  Gem.  Hatziga 

194,1.4.  201,14. 
-,  Gr.  Otto  III.  194,3.7.  201,17. 

— -  Seine  Gem.  Agnes  194,9.  195, 

21.  201,20. 
-,  Gr.  Otto   IV.- VII.    8.    unter 

Wittelsbach. 
— ,  Gr.  Wernher  1.  (Wereuher,  auch 

Otto)  129,25.26.  191,8.  192,22. 

27.  201,12.  483, 12  ff. 
-,  Gr.  Wernher  II.  194,8.  201,26. 

—    Seine   Gem.  Beatrix   201,27. 
— ,  Abt  Baldemar  (Baltmarus) 880, 4 
— ,  Abt  Paul  914.  7. 17. 
Schilbatz  (Schylbacz),  Johann  391, 

3.32.  640,9.34. 
Schiltaw  s.  Nikopolis. 
Schiria  s.  Scheyern. 
Schlandersberg   (Slandersperg), 

Peter  v.  821,  32. 
Schlavonia  s.  Slavonien. 
Schlehdorf  (Slechdorf,  Schlechdorf, 

Schlehedorff)  9,8.    66,15.  67,11. 

13. 16.  463, 12.  855, 26. 
— ,  Abt  Atto  67,22.  855,29. 
SchJeinitz(Sleuntz),  Kraft(Chrafto  j  v. 

759,25. 
Schleaien,  Schlesier   364,8.    523,3. 

616,8.  764,29.  765,7.  794,7.  796, 

20.21.    799,16.    H01,l.    809,12; 

816, 40. 


Schleeien,  Hrz.  |Heinrich  I.  d.  B&rtige 
207,24. 26.  -  Seine  Gem.  Hl.Hed- 
wig  13,  28.  204,  24.  207,  19  ff. 
208,3.  —  Seine  TochterGerdrudis 

208. 12. 

—  Breslau,  Hrz.  Heinrich  VI.  — 
Seine  Gem.  Anna  v.  Oesterreich 
778, 32. 

—  -Brieg,  Hrz.  Ludwig  I.  319,24. 

585. 13. 

—  -  Glogau,  Hrz.  Konrad  II.  235, 
19.  517,  4. 

—  Liegnitz,  Hrz.  Johann  II.  401,15. 

—  Sagan  (Saga),  Hrz.  Johann  II. 
416, 10.  674, 27. 

Schleswig  (Slesbig),  Bis  turn    664,6. 
Schlettstadt  (Schleczstat,  Sleczstatt) 

263,7.  538,6.  665,13. 
Schlick,  Heinrich  897,  16  ff. 
Schliersee  (Sliersee,  Sliers,  Slierseo) 

61,35.    166,1.    434,23.    498,15. 

692,15.  736,34.855,18.22.910,22. 
— ,  Abt  Berthold (Perchtold)  855,20. 
Schliwitz    (Schlibicz),     Dietrich    v. 

552, 13. 
-,  Hubolt  v.  552,49. 
Schmatzhausen     (Smuteshusin), 

Adalram  v.  871,  6. 
Schmidelfeld  (Smideveld),  Konrad  v. 

745,29. 
Schmiechen(Schmichen,  Schmihen), 

Stephan  v.  258,29. 
— ,  Wolfgang  v.  436,  37.  700,  2. 
Schmutter,  Fluss  19, 21.  20,  31. 
Schneckenhofen  646,  44. 
Schneeberg  (Mons  Nivis)  711,21. 
Schnitzenbamer,  Andreas  551,  14. 
Schonau  bei  Heidelberg  227,20.26. 

228,5. 
— ,  Johann  v.  821,23. 
Schonberg  (Sconinberg)  bei  Dachau 

860, 13. 
—  in    Niederbayern    329,21.    408, 

33.  669,25. 
— ,  osterr.  Adelsgeechlecht    728,24. 
-,  Hans  v.  551,  27. 
Schdnenberg,  Kaspar  v.  552, 12. 
Schonfeld  s.  Niederschonenfeld. 
Schonpuechler,    Kichter    in  Kranz- 

berg  372,8. 
Schonstein,  Albert  v.  246,  4. 
Schontal   (Vallis   speciosa)   i.  Opf. 

334,  9. 
HI.  Scholastika  142,12.15. 
Schomberg  s.  Schaunberg. 
Schonberg,  Ernst  v.  629,35. 
Schongau  435,12.  439,26.  440,31. 

442,5.  702,40.  703,34.  704,21. 
Schonstein,  Patt  v.  620, 3. 


—     998     — 


Schoonhoven  (Schamphonia,  Stain- 

haim,  verlesen  aus  :  Scoenhavia ; 

Statnhaim)  326,21.  327,30.  590, 

23.  591,36. 
Schotten   78,25.    79,3.   93,4ff.  99, 

26^.  470,35.  729,27.  732,27.  733, 

3.6.  743,10.  749,14.  756,14. 
Schottland  85,12.  714,25. 
— ,  Kg.  Tonatus  93,10.  —  Dessen 

Sohn  Elimor  93, 11. 
Schratt,  J6rg  551,9. 
Schrenck,    Vinzenz ,    Domherr    zu 

Freising  691,  20. 
Schutter  (Schutterus),  Fluss  19,26. 
Schwabeck  (Swabeck)  443,1.  705,19. 
Schwaben  (Alemannen ,  Alemannien) 

12,17.  18,14.  19,1.  25,12.  37,14. 

42,14.    44,25.    68,25.28.    69,37. 

41.    72,5.    73,24.    97,20.    98,2. 

101,17.  106,8.  107,8.  115,2.116, 

38.   121,29.    123,2.  125,27.  127, 

2.22.    157,36.    158, 3  ff.    164,31. 

166.28.  184,1.  185,10.  189,26. 
230,14.16.  231,4.  232,25.  255,17. 

284.29.  287,7.  289,32.  303,27. 
331,23.  344,22.  367,16.  368,24. 
26.  386,4.  388,18.  389,4.  393,9. 

408.3.  428,22.    429,31.   440,17. 

442.30.  33.  453,12.  468,29.  471,4. 
473,36.    474,14.21.     475,8.25. 

476.4.  478,10.  482,22.  492,28. 
493,25.  504,1  Iff.  508,31.  513,36. 
514,19.  569,3.  570,19.  594,13.25. 
598,35.    599,30.  618,23.  636,33. 

637.5.  638,37.    641,28.    647,7. 

682.16.  684,34.  688,37.  715,35. 
719, 9  ff.  727,20.  763,12.  765,25. 

766.17.  767,8.  769,9.20.  773,23. 
777.  8.  779, 12.  782,  5.  785,  32. 
789,39.  820,11.  ^24,20.  834,15. 
835,5.  842,31.  849,23.  890,7. 
905  4. 

— ,  Hrz."  Burkhard    118,9.  125,12. 

127,22. 
— ,  Hrz.  Ernst  d.  A.,  Sohn  Mkgr. 

Heinrichs  I.  v.  d.  Ostmark    715, 

7ff.    718,38.    719,13.    —    Seine 

Gem.    Gisela   s.  unter  Deutsch- 

land,  Eg.  Konrad  II. 
— ,  Hrz.  Ernst  d.  J.,    des  Vorigen 

Sohn  173,16.  226,30.  227,1.715, 

37.  718,38.  719,4 ff. 
— ,  Hrz.  Friedrich  I.  722,21.    726, 

11.    727,11.22.    -    Seine  Gem. 

Agnes  8.  unter  Oesterreich,  Mkgr. 

Leopold  III. 
— ,  Hrz.  Friedrich  II.  161,11.  162, 

I2f7.  163,7.  166,34.  495, 1  ff.  496, 

13.  722,22.    723,15.   726,  7  ff.  — 


Seine  Gem.  Judith  161,9.11.  174, 

21.  494,39.  726,14. 
— ,  Hrz.    Friedrich    III.    s.     unter 

Deutschland,  Friedrich  I. 
— ,  Hrz.  Friedrich  IV.,    Sohn  Kg. 

Konradslll.   179,33.    183H29.43. 

184,19.499,27.37.502,32.  726,18. 

732  4. 
— ,  Hrz.'  Friedrich  V.  726, 21.  22. 
— ,  Hrz.  Hermann  118,  10. 
— ,    Hrz.    Hermann  ,    Sohn    Hrz. 

Ernsts  d.  A.   715,38.  716,5.  719, 

12  ff. 
— ,  Hrz.  Konrad  III.  726,  22. 
— ,  Hrz.    Liudolf    (Luitoldus,  Leo- 

tolfus,  Leutoldus,  Leutolfus)  118, 

11.    124.19.28.    125,11.15.    131, 

9.  12.  481,14ff. 
— ,  Hrz.  Rudolf,  GegenkSnig  Hein- 
richs IV.  158,17.  493,22. 
Schwaben  (Swaben),  Marktu.Schloss 

in    Oberbayern     17,18.    405,22. 

667,12.  696,34.  697,1.  899,11. 
Schwabisch    Gmund     (Gmunden, 

Gmunden)  85,24.  504,25.  665,8. 
Schwabisch  Hall  665, 11. 
Schwabisch   Werd    s.  Donauworth. 
Schwangau,  Stephan  v.  551,25. 
Schwarzburg,  Gr.  v.    345,14.    599, 

21.  631,14. 
— ,  Gr.  Heinrich  664,  36. 
-,  Gr.  Michael  d.  J.  629,  13. 
— ,  Gr.  Walther  629, 8. 
Schwarzenburg,  Hans  v.  545,29. 
Schwarzen8teiner,  Andreas    387,29. 

638, 17. 
Schwarzes  Meer  (Pontus    Euxinus, 

Euxenisch  Meer)  19,  5.  451, 5. 
Schwarzwald  450,32. 
Schweden    274,12.   276,9.    558,31. 

907, 37. 
Schweidnitz    (Sbeidnicz,    Sweidnitz, 

Swidnucz)  218,1.  247,23.  509,1. 

524, 34. 
Schweig  vSwaig)  191,26. 
Schweinersdorf  ^Swanhiltdorfl)  879, 

24.  26. 
Schweinfurt  (Sweinfurt)  665, 11. 
Schweinspoint  (Sweinhunt),  Gr.  Ru- 
dolf 179,37.  502,36.  732,8. 
Schweiz    (Swicia),  Schweizer   (Sui- 

tenses)    263,7.   270,21.    371,17. 

442,  28.    537, 39.    538, 2.*  543,  6. 

694,15ff.    695,7.    705,7.819,23. 

820,5. 19.  821,9.  822,  1.  823,  7  ff. 

833,17.20.  842,8.12.  889,3. 
Schweppermann     (Scnwepferman, 

Sbepferman),    Sigfried     288,14. 

573,2. 


—     999 


Schwif  ting(Schwiflling),  B.-A.Lands- 

berg  a.  L.  210,  32. 
Schwindau    (?)     oder    Schwindach 

(Schbindach)  855, 13. 
Schwyz  (Swica)  818,15.  820,20. 
Schyffer,  Alexander  551,8. 
Scipionen  69,  26. 
Sclavonia  s.  Slavonien. 
Sconinberg  s.  Schonberg. 
Scrinitor,  Erasmus  912,8. 
Scy thien  (Sicia)  172, 10.  454, 17. 28. 
HI.  Sebaldus  33,4.  11. 
HI.  Sebastian  10,23.  113,12ff.  132, 

4.6.  222,23.  392,32.  396,30.  398, 

16.  401, 13. 
Seben  (Sabona)  37, 11.  453,  5. 
— ,  B.  Einricus  857,  13. 
Sebenico  (Sebenich,  Sibenich),  B.  v. 

548, 14.  558, 23. 
Seckau,  Bistum  18,  10.  750,  16. 
— ,  Kloster  226, 19.  512, 1. 
Seclavia,  Sedavia37,14. 38. 39.  453,8. 
Seeland  68,  31.  104,  25.  305, 11.  22. 

319,12.23.  322,14.  323,1.324,20. 

326,  18.  22.    328, 37.  42.    473,  26. 

579,3.  582,16.  585,8.12.   587,44. 

589.34.  590,20.  593,3.  670,28. 
Segato  s.  Michaletus. 
Segiensis  s.  Zengg. 

Seine  s.  Sayn. 

Seinsheim  (Saushaym),  Jorgv.698,9. 

— ,  Wolf  v.,  Hen*  zu  Schwarzburg 

629,36. 
Seisenecker  (Seyssenegker)  899,  4. 
Seligental  (Felicisvallis,    SSldental) 

222,  8.  226,4.  6.  236, 10.  242,3.  5. 

245,7.    247,26.    249,21.25.    251, 

14.  319,5.  353,20.  357,9.  361,1. 

362,20.   364,15.    377,3.    396,31. 

399,33.    401,8.    442,8.    511,22. 

517,10.  520, 28.  30.  523,24.  525,2. 

526, 9. 13.    527, 30.  566,  6.  585,  4. 

606.16.  614,8.    616,14.    624,24. 

643.35.  645,2.    650,36.    660,18. 
661,23.  704,38. 

Semendria  (Sindorovia)  796,  38. 
Semlin  (Zemplen)  813,46. 
Semmering  (Semering,  Semring)  761, 

25.  770,17. 
Sempach  820,27.  822,22. 
Sempt(Sempta),Fluss  19,35.  20,39. 
-,  Gr.  Sighard  112,36.39.  113,8. 

13.  —  Seine  Gem.  Gottrina  113,9. 
Senes  s.  Siena. 

Sengkofen  (Senchof  en)  349,1. 602,40. 
Senones  21,27. 
Sens,  Eb.  Stephan  Tristan  de  Salazar 

400.17.  645,12. 


Seon(Sewen,  Sewn,  Pirgel  [Burgih]) 

133,12.  204,3.  210,42.43.  211,23. 
— ,  Abt  Franz  402,20. 
Serbien(Servia)  760,8.  792,15.  796, 

36.  800, 39.  809, 33. 
Serravalle  (SeravallU)  835, 15. 17. 
HI.  Severinus  8, 5.  39, 13ff.  40, 13  ff. 

41,9.13.  79,24.28.  455,25. 
Sevilla,  Isidorus    v.  5,47.48.  6,15. 

18, 22. 
Sewen,  Sewn  =  Seon. 
Seybersdorf    (Seiberstorf,    Seybers- 

torf,    Seybolstorfi,    Bernhard    v. 

436,27.  696,20.  700,4. 
— ,  Erasmus  (Asem)  v.  337,24.  436, 

23.  638,11.  699,35.  653,24. 
— ,  Hieronymus  v.  436,39.  700,2. 
— ,  Sebastian  v.  913,22. 
Seyn  s.  Sayn. 
Sgnadi  s.  Quaden. 
Sibenpurg  s.  Siegenburg. 
Siberach,  David  v.  551,  11. 
Sibidat  8.  Cividale. 
Sicambrer  36,  21. 
Sicambria  s.  Budapest. 
Siebenburgen(Erdely)  244,20. 522,40. 
— ,    Woiwode    Ladislaus     244,21. 

522, 40. 
Siebensee  (Simlsee,  Simmelsee,   Sy- 

melsee)  399,9.  644,33. 
Siegenburg  (Sibenpurg)  19,28.  20,36. 
Siegenfeld  (Sigenfeld)  732,  34. 
Sielstatten  ^Sigihofstetin)  870,  26. 
Siena  (Senes)  370,12.  418,20.  621,6. 

675,32.  833,4. 
Sieradz  (Svras)    in  Galizien    765,8. 
Sigenstein"329,21.  408,33.  669,25. 
Sigibald  (Sigisbald)  53,  li>.  462,11* 
HI.  Sigisraund  199,  26.  200, 5.  680 

9.29.  893,24. 
Sillertshausen    (Zieholfeshusin) 

860,  33. 
HI.  Silvinus  79,  23.  25. 
Silvio,  Enea  s.  unter  Rom,  PSpste, 

Pius  II. 
Simlsee,  Simmelsee  s.  Siebensee. 
Simmering  (Simanuigen),  Heinr.  v. 

725, 9. 
Simmern  (Ziraeren,Zimern,  Simeren) 

189,8.    277,29.    278,3.    388,23. 

559,28.37. 
Simson  (Sampson)  23,17. 
Sindolt,  Peter  552,3. 
Sindynburg  124, 13. 
Singnaw,  N.  v.  821, 18. 
Sinsheim    (Sunshaim ,    Sunshaym) 

280,7.  561,23. 
Sinzenhofer,  Ulrich    436, 34.  700,6. 
Sinzing  20, 14. 15. 


—     1000     — 


Sion  (Syon),  Berg  281,28.  562,30. 

— ,  Kloster  8.  Strahow. 

Sims  b.  Syrus. 

HI.  Sixtus  736,34.  901,27. 

Sizilien,  Sizilianer  27,23.  31,3.  92,1. 

164,21.    170,40.  192,10.  229,32. 

230,6.  231,4.    232,13ff.    233,2. 

36.  256,12.  292,2.  342,30.  495,8. 
513,19.27.  514,l9ff.  530,22.  595, 

37.  726,20ff.  753,23.  754,37.38. 
773, 20ff. 

— ,  Kg.    Alfons  V.   8.   unter   Ara- 

gonien. 
— ,  Kg.  Ferdinand  I.  371,  9. 
— ,  Kg.  Karl  v.  Anjou  232,  33.  233, 

16  £  514,33.39.  727,3. 

— ,  Kg.  Ludwiglll.  263,25.  264,3. 

537, 25.  —  Seine  Gem.  Margarete 

8.  unter  Pfalz,  Kurf.  Ludwig  IV. 

— ,  Kg.  Manfred  232,17ff.  233,  10. 

514,29.32.  727,9.  746,19. 
-,  Kg.  Roger  (Rugerius)  II.    163, 

14.24.  166,20.  170,41.  496,24. 
Skalitz  (Galicz),  Pankraz  v.  804,14  ff. 
Slapp  (Zlab)  884, 13. 
Slaven  (Sclavi)  11, 16.  25, 18.  48,7. 
104,29.   107,13.    108,18.    127,1. 
135,13ff.  251,7.  781,32. 
— ,  Fflret  Rastus  104,30. 
Slavonien     (Schlavonia,    Sclavonia) 
18,6.  38,31.  748,30.  761,17.  801,4. 
861, 16.  900, 13. 
Slechdorf  s.  Scblehdorf. 
Sleuntz  s.  Schleinitz. 
Smuteshusin  s.  Schmatzhausen. 
Smyricheus,  Johann  808, 13  ff. 
Snavm  8.  Znaim. 

Snebelin  v.  Freyburg,  Adelige',821,22. 
Soest  (Stost)  665, 16. 
Soissons  (Civitas  Suessonum)  73,16. 
Solinus  5,27.  18,21. 
Sol,  Solium  (?)  37,11.29.30. 
Solms,  Gr.  Otto  545, 13. 
— ,  Gr.  Philipp  551,35. 
Solothurn  (Solotern,  Solutoren)  371, 

19.  665, 19. 
Sonneberg,  Herr  v.  545,30. 
Son nen berg    (Sunnenberg  ,    Sune- 
berg,  Suneburg),  Gr.  Andreas  630, 
25.  696, 17. 
-,  Gr.   Eberhard  423,11.   543,39. 

626, 18.  629,  2. 
-,  Gr.  Johann  631,3.  660,29. 
Sonnenburg   ( Sunenburgk),   Gr.   v. 

833,23. 
— ,  Gr.  Johann  v.  835, 4  ff. 
Sophia  s.  Savoyen. 
Spat,  Konrad  619,38. 


Spanien,  Spanier  5, 20.    38, 29.  95, 
10.  97,25.  130,3.  184,31.  472.7. 
483,25.  742, 28.  29.  744,2.  796,25 . 
— ,  Konigin  Eliura  209,  7. 
— ,  Konigin  Gerdrude  873,3. 
Sparrenecker  (Sparenecker,  Sparn- 

ecker),  Otto  416, 10.  674, 38. 
—  (Sporenecker,  Spornecker),  Par- 

zival  288,  26.  572, 12. 
Spender,  Reyboldt  552,24. 
Speyer,    Stadt    15,32.    162,18.25. 
169,29.   175,33.   242,30.257,14. 
283,29.    284,4.    303,25.26.    495, 
23.25.   499,13.   500,13.    521,15. 
531,17.    568,34.39.   580,10.665, 
5.   716,7.   727,20.   769,3.  772,4. 
774,37.  778,9. 
— ,  Bistum  u.  Bischofe  183,21.  184, 
18.  388,26.  554,22.  638,34.  664,3. 
683, 2.  772, 27. 
— ,  B.  Friedrich  v.Leiningen  767,24. 
-,  B.  Georg   v.  d.  Pfalz    273,22. 

555, 32.  562, 14. 
— ,  B.  Ludwig   v.  Helmstadt    272, 

25.  381,21.  545,10.  633,26. 
-,  B.  Mathiasv.Rammung  370,17. 
Spiering(Spierinck,Spiernik),  Arnold 

327,17.  591,22. 
Spitz  in  der  Wachau  471, 19. 
Spoleto  177,12.  181,15.  182,7. 
Sponheim  277,28.  559,27.32. 
— ,  Gr.  Albrecht  664, 19. 
- ,  Gr.  Friedrich  664,  19. 
— ,  Gr.  Ludwig  664, 18. 
— ,  Gr.  Otto  664, 18. 
-,  Gr   Philipp  664, 18. 
Staatz  ( Stentz,  Stete)  751,  4.  759,23. 
Stade,Mkgr.  Adalbert  179,34.  502, 

34.  732,  6. 
Stadion.  Burkhard  v.  619,36. 
— ,  Hans  v.  552,22. 
— ,  Wilhelm  v.  619,36. 
Stadlau  750,  2. 19. 
Stadler,   Dr.  Johannes,  Kanonikus 

zu  FreUiug  913,  37. 
Staffelsee  (Scafelense  monasterium) 

67, 12.  463, 12. 
Stahleck  (Stalberg)  227, 18. 
Stain  s.  Hilpoltstein. 
Stainhaim,   Statnhaim    8.    Schoon- 

hoven. 
Stalberg  s.  Stahleck  u.  Stolberg. 
Stams  (Starabs)  234,  9. 17.  258, 15. 
315,4.7.   317,1.  515,11.  535,16. 
773, 17  ff.     774,7.15.    775,20ff. 
789,  34.  830, 13  ff. 
Starckhenberg,    Ssterr.    Adels- 
geschlecht  728, 24. 


—     1001     - 


Starhemberg    (StarcheDberg, 
Starhenberg),Burg750,:i6.  751,37. 

—  (Starenberg),  Bartholomaus  v. 
551,4. 

— ,  Gregor  v.  551,5. 
Starkenberg   (Starchenberck), 

Ulrich  v.  829, 17. 
-,  Wilhelra  v.  829,17. 
Staudach,  Heinr.v.  367,29.  618,35. 
Staudhausen  (Stuthawsen)  885,  6. 
Staufen    (Hohenstaufen,    Stophen, 

Stouphen)  162,31.  495,32. 
Stauff  s.  Donaustauf. 
Stauffen,  Adelige  v.  821,18. 
SUuffer,  Adelsgeschlecht  431,  33. 

—  ,  Bernhardt  427,28.  428,4.22. 
436,17.  699,32.  681,32.41.  682,16. 

— ,  Johann  428,  7.  430,36.  630,10. 
682,2.  683,36. 

— ,  Hieronymus  427,29.  681,33. 
682, 1.  688, 6. 

Staufferin  429, 11.  682,  24. 

Stocking,  Hans  v.  619,32. 

Steffling,  Landgr.  Otto  880, 1. 

Steiermark  (Steyr)  49,6.  79,7.  104, 
23.  176,45.  233,30.  241,15.  287, 
31.  360,34.  392,10.  473,25.  517, 
28.  520,15.  740, 29  ff.  741,18. 
742,19  ff.  744,  27 ff.  745,3ff.  746,2. 
748,31.42.  749,  19ff.  751,28.  752, 
28.  755,10.  756,5.  757,  6  ff.  758, 
39.  759,16.19.  762,24.  763,2. 
764,13ff.  765,25.  766,11.30.  767, 
5.10.  768,30.  769,10  25.  770,11. 
782,16.  789,38.  792,2.6.  798,16. 
799,15.  801,1.  802,24.  806,15. 
18.  818,  JO.  823,1.  824,5.  830, 
33.41.  842,18.  844,41.  897,18. 
900,24. 

— ,  Mkgr.  Leopold  d.  Starke  161, 
13.  720,  26. 27. 

-,  Mkgr.  Ottokar  III.  720,25.26. 

— ,  Mkgr. Ottokar IV.  167,24.170,2. 
498,36. 

— ,  Mkgr.  Ottokar  V.  725,  1.  732, 
38.  740,23.25.  741,24.  -  Seine 
Gem.  Kunigunde  740,  22. 

Stein  (Stain,  Staine)  Herren  vom 
(de  Lapide)  316,10.  583,7. 

— ,  Burkhard  v.  880,  6. 

— ,  Hans  v.,  d.  J.  620,2. 

-,  J6rg  v.  436,21.  699,34. 

— ,  Konrad  v.  913,35. 

—  zu  Ranisperk,  Hans  vom  619, 29. 

—  (Stain),  Stadt  in  Niederosterreich 
741,13ff.  749,8.  899,25. 

—  (Stain,  Staine)  am  Bhein  172,14. 
890,8. 

Steina  (Sterna?)  in  Istrien  870,20. 


Steinamanger   (Stain anger)    390,  7. 

639,  16. 
Steinbeck,  Christopb  551, 11. 
Steinfeld  (Stain felt)  752, 16. 
Steinfurt,  Emerwein  v.  551, 18. 
Steingaden  159,19.  184,22. 
Steinhauf,  Albert,    Propst  in  Strau- 

bing  321,30.  586,11. 
Steinkirchen  (Stainkirchen)  891,22. 
Stentz  b.  Staatz. 
HI.  Stephan  83, 10.  124, 15.  129,  9. 

144,38.    424,15.487,16.488,21. 

678,15.  712,  24.29.  713. 2  ff.  788,3. 

790,16.39.  823,3.  841,18.  859,1. 

866, 10.  868, 11.  872,  6. 
Stephan,  Gr.  in  Lothringen   115, 26. 

477, 24. 
Sterzing  (Sterteingen)  312,16.  789,6. 
Stetten  665,  10. 
— ,  Simon  v.  551,31. 
Stettin  371,13.  842,14. 
Stetz  s.  Staatz. 
Steyr  (Stira),  Stadt  790,  15. 
Stim  s.  Oberstimm. 
Stingeihavmer,  N.    387,8.  637,34. 
Stirtzer,  Oswald  647,1.2. 
Stockerau  (Stokaraw)  709,7.  771,7. 
Stolberg  (Stalberg),  Grafen  v.  664,37. 
Stophen, Stouphen  s.  Hohenstaufen. 
Stost  s.  Soest. 
Strabo    4,12    5,26.  21,24  ff.  22,4. 

26,35.  27,30.  31,22.  49,22.  450, 

24.  30. 
Stradioten  (Stradiotae)  838,30. 
Strahow  iSion)  bei  Prag  728,4. 
Straaisch  (Strasista)  865,  23. 
Strassbach  (Straspach)  859, 15. 
Strassburg   (Argentina),   Stadt   68, 

33.   70,1.   78,1.    263,5.    277,24. 

278,23.  281,27.  284,27.  285,33. 

37.  292,23 ff.  371,15.  449,2.  537, 

38.  559,25.  560,14.  562,29.  569, 
3.35.  574,18ff.  665,6.  767,12. 
16.  769,3.  786,4.821,12. 

— ,    Bistum    und    Bischofe     104,9. 

135.38.  242,25.  285,37.  371,8. 
466,1.    473,19.    488,4.    521,11. 

569.39.  664,3.  771,32. 

— ,  B.  Eddan  (Addanus,  73,3. 
-    B.  Albrecht  v.  d.  Pfalz  280,24. 

281,  9  ff.  561,33.  562,32. 
-,  B.    Berthold    v.  Teck    (Decke) 

767, 14. 
— ,  B.  Heinrich  v.  Veringen  767,13. 
-,  B.    Ruprecht   v.  d.  Pfalz   277, 

9  ff.  559, 16. 22. 
Straubing  16,8.10.  222,29.  225,14. 

245,  12.    247,1.    248,22.    249,6. 

251,18.  301,22.  305,20.  321,27.29. 


—     1002     — 


322,  Iff.  323,  2.  31.  329, 16.  24. 
394, 19.  407,  9. 13.  408, 1.  410,  2. 
428,16.  430,34.  433,2.  510,1. 
511,4.  523,27.  525,22.40.  527, 
33.  585,  7.  586, 9  ff.  600, 32.  642, 
13.  668,27ff.  670,24.38.  682,10. 

683. 35.  689, 6.  763, 15. 
Strigonium  s.  Gran. 

Struma,    Abt    Johannes    s.    Bom, 

Papst  Calixtus  III. 
Stubenberg,  Eckhard  v.  792,  5. 
Stuben,  Joachim  v.  437,3.  700,11. 
Stuhlweissenburg  ( AlbaRegalis)  243, 

39.   389,26.   390,16.   391,10.18. 

440,9.    522,18.   639,26.   640,27. 

678.36.  703,22.  715,17.  792,22. 
798, 12.  801, 15. 

Sturmfeder(Sturmfedder),  Burkhard 

551,48. 
Stuthawsen  s.  Staudhausen. 
Stuttgart    (Stuedgardia ,    Stued- 

gartten,  Stutgarten)  263,27.  361,3. 

537,34. 
Stym  8.  Oberstimm. 
Styporius  gen.  Caput  240,3.  758,31. 
Sunching  (Bunching)  428, 7.  430,  36. 

682,  2. 
Suetonius  Tranquillus  27,23.  29,3. 

31, 1.  449,  25. 
Sueven  5,12.    26,27.30.37.  27,15. 

41.  455,15. 
Sulcz  s.  Niedersulz. 
Sulz  (Sulczbach),   Fluss   19,  27.  20, 

13.50. 

—  (Sultz),  Gr.  Albrecht  630, 12. 

,  Gr.  Rudolf  423,9.  543,37.  630,13. 
Sulzbach    bei    Donaustauf    607,6. 
608,28. 

-  i.  Opf.  318,16.  584,26. 
— ,  Grafen  484, 18.  726, 17. 
— ,  Gr.  Berengar  184,  20. 

— ,  Gr.  Gebhard  161,15.  179,36. 
186,  31.  187,  7.  502,  36  (vgl.  179, 
45}.  505,17.  732,8.  880,32.881,1. 

Sundergau  ^undergone)  870, 17. 

Sunenberg  osterr.  Adelsgeschlecht 
728,23. 

Sunshaym,  Sunshaim    s.  Sinsheim. 

Suonperhl,  Priester  860,7. 

Swaig  s.  Schweig. 

Swanhiltdorff  s.  Schweinersdorf. 

Swicia  s.  Schweiz. 

Swiggerus,Gr.auf  d  Nordgau  466,13. 

Syras  s.  Sieradz. 

Syrg,  Hieronymus    437,5.    700,11. 

Syrien  (Siria)  735,  7. 

HI.  Syrus  (Sims)  34, 2. 

Szegedin  (Civitas  Zegediensis)  811,3. 

Szilagyi  (Zilagij),  Michael  v.  812,37. 


Tabor(Thabor)  795,30.  35.  796,6. 10. 

Tachowe  s.  Dachau. 

Tacitus,   Caius  Cornelius    3,22.23. 

35.  4,12.35.  19,9.  26,4. 
Tagelfingae,  Tagolfinga,  Tagolfingen 

8.  Daglfing. 
Talheim,  Heinrich  v.  298,10. 
Tallern  734,9. 
Tandem  (Tanneren)  900,  7. 
Tannberger,   Moriz   396,  1.  643, 19 
— ,  Sixtus,   a.  Freising,   B.  Sixtus. 
Tarpfheimer  v.Schliisselfeld,  Stefan 

437.7.  700,12 
Tarraws,  Friedrich  821,34. 
Tartarei,    Tartaren    36,21.    207,27. 

452,22.    751,9.    757,16.    764,13. 

799.8.  851,23. 
Tarviss  s.  Treviso. 
Tato  860, 12. 

Taufers  (Tauffers)  832,  25.  840,  2. 

—  (Teifers),  Gr.  v.  769, 18. 

Taur  (Thauren),  Gr.  Rappoto  238, 
5. 10.  —  Seine  Gem.  Hemraa 
238, 5. 10. 

Taurinum  s.  Turin 

Taus  (Taust)  791,9. 

Teben  s.  Theben. 

Teck  (Deck,  Decke),  Hrz.  Konrad 
252,1.5.  579,12. 

-  (Decke),  Walther  v.  821,16. 
Tecklenburg(Takelenburg),  Gr.  Otto 

664, 39. 
Teclanus  s.  Theclanus. 
Teczelspach  s.  Teisbach. 
Teffingen  s.  D5ffingen. 
Tegernbach    (Tegirenwac,    Degern- 

bach)  153,32.  490,38   867,11. 
Tegemsee  (Tegerensee)   9,15   35,1. 

74,18.  75,43.  76,43    77,28.  213, 

lOfF.  222,27.  463,30.  464,9.  672, 

22.  27.   854, 9.    856, 20. .  902,  29. 

903, 33. 
— ,  Abt  Konrad  Ayrnschmalz  420,1. 
— ,  Abt  Meginhart(Maginhart)856,17 . 
Tegwart  s.  Egwaid. 
Teisbach      (Deyspach ,     Teyspach, 

Teczelspach)  220,11.14.   509,39. 

42.  655,  32. 
Telfs  646,44. 
Temesvar    (Themeswar)      808,  10. 

814,  43. 
Tengen  (Tegen),  Gr.  v.  630,  26. 
HI.  Ttrtulinus  67,20.  855,27. 
Tessilespach  81, 17. 
Tessin  (Ticinus),  Fluss  57, 14. 
Teutonen  (Theutoni)  49, 24. 
Thabor  s.  Tabor. 
Tharinger  81, 23. 
Thattel,  Anselm  v.  562,  7. 


—     1003     — 


Thauren  s.  Taur. 

Thauri  49,  20. 

Thaurinum,  Ci vitas  Thaurinensis  s. 

Belgrad  u.  Turin. 
Tbaurisci    (Thauristi ,     Thauristen) 

21,30.  31,22.  49,  19.  450,27. 
Theben  (Teben)  bei  Pressburg  749,30. 
Theclanus  <  Declaims,  Teclanus)  62, 

31.  79,12.  736,31. 
Themeswar  s.  Tcmesvar. 
Thessalien  171,14. 
Theuerstadt  iTewrstat;  145,12. 
Theutoni  s.  Teutonen. 
Thierbaupten  (Tierhaupp)  84,33. 
ThomaD,  Johann  v.  551,27. 
HI.  Thomas,  Apostel  23,  6.  864,25. 

898  21 
Thracien  ,    Thraker    25,18.    31,13. 

170.24.  810,2. 
Thiinner,  Herr  v.  551,19. 
Thiiringen    (Durgen,    Durgnerland, 

Diirigenland),  Thfiringer  18, 16. 
21,9.  70,25.  75,10.  88,22.  98,3. 
104,24.43.  107,9.  115,2.  185,37. 

237.9.  473,25.35.  474,21.  476,4. 

505.4.  528,1.617,15.26.750,8. 
867,  37. 

— ,  Landgr.  Heinrich  Raspe  512,14 
(hier  irrtumlich  als  Sohn  der 
hi.  Elisabeth  bezeichnet  statt  als 
Schwager).  747,4.  —  Seine  Gem. 
Gertrud  743, 17.  747,  4. 

—  ,  Landgr.  Ludwig  V.  (irrtflmlich  : 
Hermann)  728,5.  —  Dessen  Gem. 
Margarete  (irrtumlich :  Elisabeth) 

728. 5. 

-,  Landgr.    Ludwig    VI.   204,36. 

205.10.  206,14.  512,13.19.  747, 
25.  —  Seine  Gem.  HI.  Elisabeth 
13,27.  204,18.34.  205, 2  ff.  206, 
5ff.  207,21.  211,15.33.  235,8. 
238,  34.  421,32.  512, 5 ff.  515,30. 
516,27.   518,15.    743,10.    744,6. 

747.25.  748,35.749,27.757,30. 
Thfiringerwald  (Turgnerbald)  490,7. 
Thulbach  (Tuelpach  =-  Thalbach?) 

854,  20. 
Thunkaw  s.  Donaugau. 
Tiber,  Fluss  77,3. 
Tiberina,  Tibernia,  Tiburina,  Tibur- 

nia   =    Regensburg   24,26.  29, 

21.  30,47.  470,28. 
Tiberius  Nero  30,49. 
Ticinum  s.  Pavia. 
Ticinus  s.  Tessin. 
Tiefenstein  329,26.  346,27.  600,35. 

671,2. 
Tierberg,  Ulrich  v.  821,29. 
Tier n stain  s.  Durrnstein. 


Tierstayn,  Gr.  Oswald  664,29. 

Tillingen  s.  Dillingen. 

Timo,   Bach    bei    Meran   (heu tiger 

Name   nicht  festetellbar)   850,26. 
Tirna  s.  Tyrnau. 
Tirol  (Tirolis),  Schloss  57, 26.  207,2. 

316,32.  480,39.  583,28.  773,18. 

775,16.  824,6. 
- ,  gefuret.  Grafschaft  84,28.  85,9. 

219,5.    234,  Iff.  240,16.  300,27. 

305,11.26.  307,32.  309,lff.  310,8. 

311,16.  312,18.30.  313,17.  314, 

12.    315,  18  ff.    316,8.    317,4.19. 

330,1.   331,4.  336,25ff.  338,33. 

509.31.  515,8.  579,2.  582,17.27. 

583.32.  584,3.  593,37.  611,20. 
775,39.  788,12.  789,19.39.  801,3. 
818,10.  826,  Iff.  834,15.  841,26. 

— ,  Gr.  Heinrich  s.  unter  Bohmen, 

Kg.  Heinrich. 
-,  Gr.  Albert  III.  773,15.  776,  1. 
— ,  Gr.  Friedrich  m.  d.  leeren  Tasche 

s.  unter  Oesterreich. 
— ,  Gr.  Meinhardl.  755,32.  773,16 

hier:  Albertus).  776.2. 
— ,    Gr.    Meinhard  II.    s.    unter 

Karnthen. 
— ,  Gr.  Sigmund  s.  u.  Oesterreich. 
Titteler  Furt  (Tyddewrew)  797,  28. 
Tittmoning  (Titmaning)  257,26.  357, 

30.  384,12.  610,27. 
Tiuerer,  Hans  619,23. 
Tolz  (Toltz)  420,30.35.  429,7.  676, 

38.  677,4.  682,26. 
Tolzner,  Adelsgeschlecht  677,3. 
— ,  Konrad  s.  Freising,  B.Konradl. 
TSrring,  Schloss  345,35.  600,1. 
— ,  Adam  v.  653,  23. 
-,  Sigfried(Seytz)v.  391,1.  640,7. 

653, 25. 
Toschitz  (Toschnicz),  Niklas  655,16. 
Toggenburg  (Dockenburg),Gr.Donat 

(Konrad)  823, 18. 
Tonigen  s.  TQbingen. 
Tor,  Kaspar  v.  436,26   699,36. 
Torek,  Huttat  552,  18. 
Torinpach  s.  Dornbach. 
Torre,    della    (Turriani,    Turriany) 

290,20.  573,22. 
Toskana  (Tuscien,  Duscia)    163,18. 

177,12.    181,15.    182,1.    184,25. 

496, 17. 
— ,   Mkgr.    Bonifaz  I.    160,22.     - 

Seine  Gem.  Beatrix  160,  22. 
— ,  Kg.  Friedrich  727,  8. 
Toul  (Tulen),  Bistum  664,5. 
Tours  (Turanum,Turon)  11,4.  130,4. 

483, 24. 
Traha  s.  Drau. 


—     1004 


Traiectum  s.  Maastricht. 
Traisen  (Traisna),  Fluss  743,39. 
Traisma  (Triesmo),  Ernst  v.  725, 8. 
Traiskirchen  (Dreskirchen)  741,24. 
Tramin  659,34.35. 
Trapp    (Trap),    Jakob    (Nikolaus) 

423, 12.  543,  40.  838, 33. 
Trau ben  bach  (Drubenacha),  Neben- 

flu88  des  Regen  865,27. 
Trauner,  Gawein(Gawinu8,  Gewein) 

387,27.  638,15. 
Traunstein  (Trawnstain,  Draunstain) 

248.23.  376,4.  525,25.  624,2. 
697,14.16. 

Trausnitz  (Drausnichtz)  im  Tal  289, 
lOff.  571,  23ff.  782,21.  783,16.18. 
Trautenberger,  Wambolt  697,10. 
Trebnitz  208,8. 

Trenbeck,  Wolfgang  387,27.  638,15. 
Treviso  (Tarvisium,Tarvis8)  533,36. 

761.18.  822,26ff.  840,44. 
Tribur  107,2.  475,1. 

Trient  (Tridentum),  Stadt  45,19. 
83,35.  88,21.  158,23.  163,13.26. 
182,10.   260,19.   292,9.    297,23. 

468.30.  496,27.   533,26.  574,3. 

692.31.  694,9.  831,  5  ff.  835,37. 
836,l2ff  837,14ff.  838,14ff.  850, 
16.  856,  7. 

— -,  Bistum  u.  Bischofe  179, 32.  234, 

16.  315,19.  502,31.  582,28.  664,4. 
732,3.  774,6. 

— ,  B.  Johann  370,  18. 

— ,    B.    Udalschalk    (Odalschalcus) 

860,  26. 
Trier  (Treveris),  Stadt  68, 30.  70,2. 

131.32.  132,4.    143,35.    271,1. 

422.19.  474,10.  483,36.  543,14 
665,5.  715,17.18.  716,17. 

-  ,  Erzbistum  u.  Erzbischofe   242, 

17.  259,31.  349,37.  521,7.  532, 
16.533,2.664,1.  728,13.  771,23. 
773,  5.  776, 16. 

— ,  Eb.  Albero  (Albrio)  167, 19. 
— ,  Eb.  Balduin  283,10.  284,5.  285,6. 
287,9.    568,18.    569,9.    570,21. 

780. 24. 

— ,  Eb.  Jakob  264,2.  638,  15. 

— ,  Eb.  Johann  v.  Baden  270,9. 
272,16.  370,14.  422,31.  542,34. 
543,  26.  546,  17.  35.  547,  24.  44 
548,47.  549,  5  ff.  550,12.27.  551, 
42.  552,46.  553,27.  554,7.  677, 
36.  687,10.' 

-  ,  Eb.  Poppo  d.  A.  714,19.  715,9  ff. 
716, 16. 

— ,  Eb.  Poppo  d.  J.  720,24.  728, 9  ff. 

— ,  Eb.  Raban  793,2. 

— ,  Eb.  Walther  192,6.  202,14. 


Triesmo  s.  Traisma. 
Triticiburgum,    Novum  s.  Korneu- 

burg. 
Troja,     Trojaner     22,  25.     23,  24. 

24,32.    25,32.    26,39.41.    32,6. 

35,29.    36,24.    422,21.    447,20. 

448,2.  452,30.  543,16   851,27. 

—  in  Unteritalien  140, 18. 
Truchsess     (Truchs&ss) ,     Dietrich 

552, 16. 
- ,  Philipp  551, 32. 

—  (Dapifer)  v.  Waldbarg  (Waln- 
purg),  Eberhard  v.  745,28. 

—  (Drugsas,  Truchsas)  v.  Waldburg 
(Walpurc,  Walpurg),  Heinrich 
196,27. 

— ,  Jakob  408,  7. 

— ,  Otto  821,24. 

Trudering  (Truhteringen)  872,  14. 

Triiner,  Erhard  552, 20. 

Truhendingen    (Druhendingen), 

Albert  v.   187,13.  505,29.  881,8. 
— ,  Friedrich   v.    187,  12.    505,  29. 

745.27.  881,7. 
Trumau  (Drumaw)  734,9. 
Trusche  (Truscula)  870, 20. 
Tscherneml  (Schememel),  Balthas.  v. 

908,22. 
Tubingen  (Tonigen),  Burg  u.  Stadt 

183, 10  ff. 
— ,  Gr.  Heinrich  184, 20. 
— ,  Gr.  Konrad  545,  18. 
— ,  Pfalzgr.  Hugo  182, 44. 
Tuelpach  s.  Thulbach  854,  20. 
Turen  s.  Dfiren. 
Turkei,    Turken    16,37.    258, 20  ff. 

286,25. 26.  320,3.  370,  8.  375,25. 

376, 11.    328,  27.  30.    379, 10.  27. 

380,3.6.  381,  7  ff.  401,8.  418,16. 

534,6ff.  570,11.12.  585,18.  621,5. 

623,36.   624,4.    632, 2  ff.    633,14. 

647.28.  648,20ff.  663,9.  735,8. 
793,  12.  796,  37.  39.  799,  12.  34. 
802,7.  809,35.  810, Iff.  811,29  ff. 
812,7  ff.  8l3,2ff.  816,35.42.  845, 
29.  900,13ff.  903,25.  904,6. 

— ,    Sultan     Bajazet  I.     (Waisant, 

Weyasit)  534, 12.  790,  24.  25. 
— ,    Sultan     Muhammed    (Machu- 

metes)II.  809,38.  810,  1.  31.  812, 

7ff.  813, 13  rT.  814,15. 
— ,  Sultan  Murad   (Amirates,    Am- 

rates)  II.  797,12ff.  811,8. 
— ,  Prinz  Calixtus  Othomanus  423,4. 

543,32.42.  625,14.  628,33.  680,22. 
Tiirkheim    (Turkenhaym)   i.  Elsass 

665, 14. 
Tugendorf  s.  Daugendorf. 


—     1005     — 


Tulbeck,    Johann,   s.  Freising,    B. 

Johann  IV. 
Tulen  s.  Toul. 
Tulln(TulDa,Tullna)  455,3.6.  709, 

19.22.    710,41.    711,19.   713,23. 

763,  18. 
Tumstauf  s.  Donaustauf. 
Tunka  8.  Donaugau. 
Turano  (Duranum)  836,  6. 23. 
Turanum  s.  Tours. 
Turbing,  Gr.  Konrad  664,  30. 
Turego,  Turegum  s.  Zurich. 
Turin    (Thaurinum,    Civitas  Thau- 

rinensis)  44,39.  45,5.  459,20.37. 

504,7. 
Turingen  41,5.6.  455,16. 
Tumus  492, 1. 
Turriani  a.  Torre,  della. 
Tursperg  s.  Donnersberg. 
Tuscien  a.  Toskana. 
Tyddewrew  8.  Titteler  Furt. 
Tyrana  37,14.36.  453,6. 
Tyrnach,  Wichard  v.  239,40.  758,27. 
Tyrnau  (Tirna)  761,30. 
Tyrus  (Tirus)  171,8.9. 

Ub,  Ludwig  v.  552,21. 
Uberlingen  (Uberling)  665,9. 
Ochtland  (Nuchtland)  818, 18. 
Ulkinair  309,  24. 
Uetz    (Vetz),    Jordan,    B0rger    in 

Straubing  322,4.  586,21. 
Ulm  17,5.  19,1.  17.  184,4.  263,41. 

284,29.  289,35.  347,23.  384,29. 

386,1.   387,2.  388,19.  389,3.  4. 

397,4.    442,32.    451,3.    538,10. 

569,4.    572,25.   601,29.   628,24. 

636, 3  ff.   637, 13 ff.    638,36.   643, 

38.  648,10.  665,7.  695,9. 
Ulmerfeld  (Hulmervelden,  Ottmar- 

veldt,    Ulmarveldt ,   Zudamares- 

felt)  865,4.  897,27.  899,1. 
Ulmerugia    (Ulmerigia,     verderbt : 

Vlinrigia),  alter  Name  f.  Preussen 

(nach  Jordanes)  157,  15. 
Ulrich,    Bruder  d.  B.   Albert  I.  v. 

Freising  879,36. 
U  ndeinestorff,  Undenstorf  s.  Inders- 

dorf. 
Unding  8.  Forstinning. 
Ungarn    5,21.   11,3.19.  14,17.19. 

17,9.  18,12.  24,6.  33,38.  34,45. 

35,7.  39,5.  9.  81,29.  82,2.  88, 

34.  101,22.  38.  102,4.  114, 8  ff. 

115,1.  15.  116,37.  117,3.  12. 

123,13.  15.  125,21.  23.  126,36. 

37.  127,  26.  128,  6  ff.  129,  2ff. 

I36,14ff.  156,21.  162,8.  167,31. 

37.  168,2  ff.  169, 8ff.  190,18.  192, 


23.  27.  200, 10.  206, 10.  222, 36. 
242,23.  243-,28ff.  244, 5  ff.  258, 
35.  259, 7  ff.  281,5.  285,18.  286, 
23  ff.  287,20ff.  299,20.  377,17. 
19.  380, 7.  9.  382,  3.  16.  384, 14. 
389,32.  390, 3  ff.  391,33.  392, 9  ff. 
425,27.  431,24.  37.  432,22.  439, 

33.  440,8.  442,32.  449,11.  455, 

24.  461,18.  471,14.  472,8.  475, 
24.  27.  477, 18.  29.  478, 16.  23. 
481,8.  10.  482, 7 ff.  483, Iff.  492, 
3.  6.  494,  13.  495, 14.  511,  12. 
521,5.  522, 6  ff.  523,8.  562,9. 
570, 11  ff.  639,38.  664,1.  671,15. 
678,36.  681,2.  703,19ff.  705,14. 
709,17ff.  710,13ff.  711,  3  ff.  712, 
37.  42.  713,14.  18.  715,13ff.  716, 
11.  719,29.  721,8.  723,9.  728, 
11.  730,33.  732,39  734,48.  742, 
11.  24.  743,29.  749,36ff.  750,13. 
37.  751,9.  755,3.  759, 8 ff.  760, 
11.  761,29.  762,  Iff.  764,13. 
769,10ff.  770,6ff.  771,30.  781,4. 
32.782,13.  783,3.  792,14ff.  793, 
6ff.  796,37.  797,16ff.  798,2.  15. 
799,  16  ff.  800,  11.  39.  801,  6  ff. 
802, 11  ff.  803,13  ff.  804, 15.  806, 
39.  807,16ff.  808,  Iff.  809,31ff. 

810. 3  ff.  811,14ff.  812,18ff.  813, 
3ff.  814,12.  816,10.  845,14.865, 

34.  885,14.  908,25.  910,31. 
Ungarn,  Kg.  Aba  715,  23.  805, 2.  9. 
— ,  Hrz.  Almus  728,  34. 

-,  Kg.  Andrew!  715,26. 

— ,  Kg.  Andreas  II.  204,  26.  205, 
10.  206,6.  207,6.  16.  512,8. 
743,8.  744,6.  749,27.  35.  750,3. 
10.  779, 2.  -  Seine  Gem.  Gertrud 
v.Meranien204,24.  205,11.  206, 
7.  16.  207,21.  512,9.  748,34.— 
Seine  Gem.  Beatrix  v.  Este  207, 
14.  -  Sein  Sohn  Andreas  206,  9. 

—  Sein  Sohn  Koloman  206,9. 
750,10.  —  Sein  Sohn  Stephan 
207, 15  (hier  irrtiimlich  Andreas). 

— ,  Kg.  Andreas  III.  778,30.  779,1. 

—  Seine  Gem.  Agnes  v.  Oster- 
reich  778, 30.  34.  779, 3. 

-,  Kg.  Belall.  d.  Blinde  167,29. 

728, 34  ff. 
— ,  Kg.   Bela  III.    206,  6     512, 8. 

740,20.  743,1. 
— ,  Kg.   Bela  IV.  204,  34.    206,  8. 

238,  34.  240, 15.  243, 32.  518, 15. 

519,20.  522,6.  750,4.  10.  752,9. 

755,1.  9.  756,1.  757, 7  ff.  758,39. 

760. 4  ff.  761,10.  887,5. 

-,  Hrz.  Bela  d.  Jung.,  Sohn  Kg. 
BelasIV.  759,34.  760,7.762,11. 14. 


—    1006    — 


Ungarn,  Hrz.  Boris  (Boricius)  728, 

35.  39. 
— ,  Kg.  Emerich  743,  Iff.—  Seine 

Gem.  Konstanze  8.  unt  Deutsch- 

land,  Fried  rich  II. 
~,  Kg.  Geisa  II.    166,24.   167,29. 

41.  499,5.  732,37.  740,20. 
— ,  Kg.  Kalmani  (Colomannus)  161, 

8.  167,36.  199,4.  —   Sein  Sohn 

Boris  (Boricius)  167,35. 
— ,  Kg.  Karl  v.  Anjou  14, 19.  243, 

28.  32.   256, 5.   286,  24.  26.  287, 

26.  522,  7.  570,  9.  10. 
— ,  Kg.  Ludwig  I.    256,  6.   822,  24. 
— ,  Kg.  Matthias   Corvinus  371,  9. 

377, 16.    20.    381, 5.   24.  384,  14 

385,33.  387,12.  388,28.  389,23.' 

390,29.  435,17.  440,29.  632,28. 

30.  633,10.  32.  034,11.  13.  636, 

30.  639,7.  37.  698,31.  35.699,1. 
703, 5ff.  803,15.  814,43.  815, 2  ft 
817,44.  46.  904,10.  910,30. 

— ,  Kg.  Otto  s.  unter  Bayern,  Hrz. 

Otto  III. 
— ,  Kg.  Peter  715,12.  29. 
— ,  Kg.    Salomo   726,9.    -    Seine 

Gem.  Sophia  726,  9. 
— ,  Kg.  Stephan  I.  der  Heilige  136, 

18  ff.  484, 31.  803, 14.    -   Seine 

Gem.  Gisela  (Gysela,  Geisel)  11, 

18.  136, 13.   18.  484, 31.   490, 10. 

—  Deren  Sohn  Heinrich  490, 10. 
— ,  Kg.  Stephan  II.  723,  8.  728,36. 
— ,  Kg.    Stephan  III.    729,  25.    — 

Seine  Gem.  Agnes  729,  25.  733,  4. 
-  ,  Kg.    Stephan  V.    204, 41.    748, 

31.  758,42.  759, 3  ff.  760,5  7. 
761,25.  35.  762, 5  ff. 

-,  Hrz.  Leel  128,33.  483,1. 

— ,  Kg.  Sur  128,33.  483,1. 

— ,  Kg.    Wladislaw    (Ladislaus)  II. 

762,  6  ff.  765,24.  766,2.  769,12. 
— ,  Kg.    Wladislaw  111.    s.    unter 

Polen,  Kg.  Wladislaw  VI. 
— ,  Kg.     Wladislaw    Postumus    s. 

unter  Bohmen. 
— ,  Kg.     Wladislaw  II.    s.     unter 

Bdhmen,  Kg.  Wladislaw  II. 
Unstrut,  Fluss  718,31. 
Unterk5llnbach(Niderkolnpach)656, 

Unter walden  (Underbalden,  Under- 

walden;  665, 19.  820,  20. 
Unzechoven  s.  Inzkofen. 
HI  Urban  882,20. 
Urceae  s.  Li  Orzi. 
Uri  (Ura)  820, 20. 
Uroe,  Gr.  169,12. 


Ursberg,    Abt   v.    6,20.    224,42. 

227,  a. 
Usinga  s.  Ising. 

Ussel  (Usel),  Fluss  19,23. 24. 20,48. 
Uto  (Otto),Klo6tergrunder  in  Bayern 

77,9.  15. 
Utrecht  (Urtrich),    Bistum  664, 5. 
— ,  B.  Dadanus  73,3. 
— ,  B.  David  423, 34. 

Valage,  Valaia,  Valeia  s.  Valley. 
Valckenberg.  dsterr.Adelsgeschlecht 

728, 23. 
— ,  Walrab  v.  319, 17.  586, 31. 
Valenciennes  (Valencia,  Valenciana) 

316,4.  319,14.  590,2. 
Valentia  s.  Wels. 
HI.   Valentin   iValtein)   58,32.  40. 

60,19.  65,18.  83,35.  207,3.  470, 

16.  851, 1.  852, 17.  25.  856,  7. 
Valerius  Publicola  34,  37. 
Valkenberg,  Valkenstain  s.  Falken- 

stein. 
Valley    (Phalaia,    Valage,    Valaia, 

Valeia,     Velai,     Velaia,     Velay, 

Velaya,  Ahaimstain),  Burg    165. 

9.  26.  497, 29.  498,  5.  733,  23. 
— ,   Grafen  v.  13,18.  192,  5  ff.  193, 

21.  202,12ff.  217,21. 

— ,  Gr.    Konrad    192,  6.    193,  12. 

202, 12.  884, 26. 
— ,  Gr.  Otto  I.  192,9.  15.  202,  14. 

20.  222, 25.  —  Seine  Gem  Adel- 

beid  192,11.  14. 
— ,  Gr.  Otto  II.  192^12.  15.  202,20. 
Vallis  Oannalis  s.  Canale-Tai. 
Vallis  speciosa  s.  Sch5ntaL 
Val  Sugana  (Vallis  Ausugii)    835, 

39.  838,  32. 
Vandalen  (Wandali)  33,  36. 
Varlotzhawsen  s.  Fahrenzhausen. 
Varro  23, 12. 
Varus  (Varo,  Varro,  Verres),  Quin* 

tilius    5,16.  17.  27,10ff.  28,17. 

22.  449, 13.  32. 
Vaudemont(Bidamont,Widamundt), 

Gr.  Anton  262,7.  536,26. 
HI.  Veit  61,23.  29.  62,25.  126,  10. 

437,25.   438,21.  482,16.   690,8. 

700,32.  701,33.  721,10.  727,37. 

859, 4.  8o0,  13.  865, 30.  40.  866, 

11.  868, 22.  34.  884,  28.  898, 28. 
St.  Veit  a.  d.  Rott  399, 22. 
— ,  Abt   Martin    399,  22.    402,  19. 

442, 14. 
Velai,  Velaia, Velay,  Velaya  s.  Valley. 
Velden  760,32. 
Veldenz  (Veldentia)    15,9.    277,9. 

388, 23.  559, 15. 


—    1007    — 


Velger,  Nikolaus  334,31. 
Velsperg,  Herren  v.  728,27. 
Velturns  (Velturnss)  884,20. 
Vemach,  Rudolf  v.  821,29. 
Vend  (der  Vende),  Heinrich  296,8. 
Venedig,  Venezianer  36, 2  ff.  219, 3. 

6.   260,22.   24.  312,23.   326,31. 

371,14.378,27.  424,30.  533,29ff. 

559,3.   590,33.   632,11.  645,34. 

647,13ff.  679, 4  ff.  694,22ff.  739, 

16.  790,31.  800,18.  806,14.  809, 

18.  822,  25.  829,31.  35.  834,  7ff. 

835,  16  ff.  836, Iff.  837,15ff.  838, 

27  ff.  839, 7  ff.  840, 6  ff.  896,6. 
Vensheim    (EbeDsheim),    Friedrich 

v.  231, 15. 
Venusta  pagus,  Venustica  Vallis  s. 

Vintschgau. 
Verden,  Bistum  184,19.  889,21. 
Verdun  (Viriduna),  Stadt   104, 13. 

—  (Virdum),  Bistum  664,5. 
Vergilius  (Virgiliua)  31,  26. 
Vering,  Veringa  8.  Pforring. 
Veringen  (in  Wurttemberg),  Grafen  v. 

185,11.    504,13. 
- ,  Gr.  Heinrich  183, 19.  26. 

—  bei  Munchen  8.  OberfShring. 
Vernensee  s.  Fernsee. 

Verona    (Beren,    Peren,    Dietrichs 

Pern)  34,4.  39.  39,4.  44,35.  62, 

12.  115,18.  23.  118,31.  34.  173, 

35.    174,7.    188,6.   233,10.   367, 

27.  377,8.  452,4.  454,15.455,19. 

459,18.   478,1.    514,37.   618,33. 

624,27.  629,27.  631,17.  647,14. 

20.    713,15.    752,32.    753,2.    6. 

754,38.  761,18.  806,2.  837,40. 

43.  883,14.  895,29.  896,7. 
— ,  Hrz.    Zangrulf    (Zangrulphus) 

45,21.  460,5. 
— ,  Scaliger   s.  unter  Scala,  della. 
Verres  s.  Varus. 
Vestrana,  Vetrania,  Vetravia  37,15. 

40.  41. 
Ve8zprim  (Wesprun),   B.  Benedikt 

243, 40.  522, 18. 
— ,  B.  Johann  Vitez  390,14.  639,24. 
— ,  B.  Matthias  801,23. 
Vettaw  s.  Vottau 
Vettingen  s.  Votting. 
Vetz  b.  XJetz 

Vicenza  (Vizenz)  629,28.  631,17. 
Viechtag  s.  Grossenviecht. 
Vienne  (Vienna)  103,31.  473,5. 
Vierfeld  (Viervelt)  168,11. 
Vilar  s,  Pfalzgrafenweiler. 
Vilibach  (Vilbach),  Bitter  v.  231, 14. 

S.  auch  Vensheim. 
Villach  (Villacum)  842,30. 


Vila  (Vilsa),   Nebenfluss  der  Naab 

19,  30.  20,  52.  199, 19. 
—  (Vilaa),    Flusa  in  Niederbayern 

19,39.  239,11.  518,26.  757,33. 
Vilsbiburg  (Vilspiburg,  Piburg,  Py- 

burg)  288,24.  572,12.  21.697,28. 

698,  3. 
Vilsheim  (Vilshaim)  737,6. 
Vilahofen   (Filshofen)    19,39.    248, 

26.    329,  28.     525, 27.     657,  32. 

662,3.  671,6. 
HI.  Vincentius  (Vicenczius)  487, 13. 
Vincentiu8  Bellovacenaia  (von  Beau- 

vais)  s.  Beauvais. 
Vinda  a.  Wertach. 
Vindelicien  ( Vindeliea)  26, 33. 
Vindelicier,  Volkerachaft  21,34.   35. 

26,35.   27,2ff.   28,3.  14.    29,24. 

31,  7.  8. 
Vinea  (de  Vineia),   Petrua  v.    296, 

40.  747,  39.  751, 18. 
VinUchgau  (Venuatica  Vallia,  pagua 

Venuata)  58, 18.  119, 20. 
— ,  Gr.  Berchtold  119,20. 
Virdum,  Viriduna  a.  Verdun. 
Vischaha  a.  Fiacha. 
Vischpachaw  s.  Fischbachau. 
Viasegrad  (Wyaegrada)  801,  29. 
Vitalis,  Presbyter  52,26. 
Viterbo  (Viterbium,  Viterby)    233, 

17.  294,36.  577,7. 
— ,  Gottfried  v.  6,22.  32,32. 
HI.  Vivilo  (Bivilo)  67,  29. 
Vliet,  Johannes  325, 36.  590, 15. 
Vlinrigia  s.  Ulmerugia. 
Vottau  (Vettaw,    Wettaw)   749,22. 
VSttiog  (Vettingen)  872, 15. 
Vogtland  26, 17. 

Vohburg  176,46.  213,28.    217,18. 
223,28.  348,40.  409,29.  412,24. 
413,  13.     23.     414,  13.     510,  21. 
602,  28. 
— ,  Mkgr.  Berthold  183,  22. 
— ,  Mkgr.  Diepold  I.  161, 14. 
— ,  Mkgr.  Diepold  II.  161, 14.  179, 
35.  502,35.  732,6.—  Dessen Gem. 
Mathildis  161,10.  14.  174,21. 
-,  Mkgr.  Diepold  V.  32,38. 
Volders   (Valere,  Volers)   in   Tirol 

337, 5.  826,  8. 
Volkenstain  a.  Wolkenatein. 
Volkenatorf ,  ostetr.  Adelsgeschlecht 

714,48.  728,24. 
Volkenatorf er  s.  Wolkenatein. 
Volkmannsdorf  (Folkmanstorfj  524, 

7. 
Voltroa  a.  Feltre. 
Voursies,  Johann  v.  551,28. 


—    1008 


Vyanen   (Bianna,  Vianna)  327,27. 

591,33. 
— ,  Heinrich   v.    327,28.   30.   591, 

33.  35. 

Waal  (Wal)  105,32. 
Wachau  (Wochaw)  471,20. 
Wadstena(Watzstenum)  907,37. 
Waching,  Berthold  v.,  s.  Freising, 

B.  Berthold. 
Walschland  =  ItalleD  481, 9.  645, 

24. 
Wahlstadt   (Bellstat)    bei   Liegnitz 

208, 1. 
Waidhofen  (Waldhawn)  a.  d.  Ybbs 

883,27.  892,23.  898,2. 
Waise,  Kadold  d.  750, 45.  759,  25. 
— ,  Sigfried  d.  750, 45. 
Walachei  ( Walachia)  244,  27.  523, 2. 
Walbeck  135,21. 
Walburg,  Otto  v.  821,17. 
Walchen  454,20.  25.  475,31. 
Waldeck,  Grafen  v.  736, 35. 

—  (Waldegk),  Otto  v.  880, 10. 
— ,  Gr.  Pbilipp  551,33. 

—  (Waldegk,  Waldekke),  Rudolf  v. 
187,15.   505,33.   880,10.   881,9. 

Waldeckerv.  Walden  berg,  Wolf  gang 

905,  7. 
Waldegisus,  Vater  d.  hi.  Corbinianus 

849,  1. 
Waldenfels,  Heinz  v.  551,  41. 
— ,  Kaspar  v.  551,42.  697,33. 
— ,  Martin  v.  353, 8.  606, 10. 
Waldenser  790,14. 
Waldhawn  s.  Waidhofen. 
Waldner  821, 23. 
Waldrab,  Hans  436, 42.  700, 9. 
Waldram ,    Grunder    v.    Benedikt- 

beuern  usw,  66, 28.  462,  45. 
Waldusch,  Wilhelm  v.  619,31. 
Wallersee  (Walersee)  461,23. 
Walleshausen  ( Waletzhausen),  B.-A. 

Landsberg  a.  L.  210,  32. 
Walpurc,  Walpurg  s.  Truchsess. 
HI.  Walpurgis  (Baltpurg)  9, 14.  73, 

24  ff.  74, a.  125,8.  481,38. 
Wallsee    { Walsee) ,    5sterr.    Ad  els - 

geschlecht  728,  26.  769,  8. 

—  (Walse),  Reinprecht  v.  408,5. 
— ,  Ulrich  v.  775,11  (Leotoldus). 
Waltenshausen     (Waltheimesbuch) 

236, 1. 
Walteredorf   (Walterstorf)   741,24. 

748,1. 
Wangen  665,  9. 
Waradium  s.  Grosswardein. 
Warcka,  Warken  8.  Workum. 


Wartenberg  i.  Karnthen  884,6. 
Wartstein     (Warstain ,      Warstein, 

Kungstain,  Kfingstain),  Burg  19, 

16.  20,42.  402,1.  646,24, 
Wasgau    (Wassgenum,    Wassgew) 

277,  6.  559, 12. 
Wasserburg  a.  Inn  331,22.  400,  1. 

594,12.  24.  645,4.  651, 2  ff.  657, 

11.  662,  33. 
— ,  Grafen  v.  235,6.  515,28. 
— ,  Gr.  Dietrich  879,  49. 
HI    Watho  62,  24.  79, 13. 
Watzmannsdorf  (Waczmanstarf), 

Degenhard  v.  436,40.  700,8. 
Waxenberg  (Wexenberg)  743, 40. 
Weichs  (Wihae)  bei  Garmisch  885,  4. 
-,  Degenhard  v.  894,  13.  17. 
-,  Engelhard  v.    367,29.    387,28. 

618, 36.  638,  15. 

-  (Weix),  Wolfgang  v.  391,2.  640,8. 
Weiden   (Weyden)    274,8.    345,40. 

352,31.  556,17.  600,4.  605,36 
Weidenbach  765,39. 
Weigel,     Vicztum    (Vicedominus) 

289,12.  24.   571,19.  27.  783,17. 
Weihenstephan    (Beichenstefen, 

Beihensteffen,     Weyhensteven, 

MonsS.JStephani)  11,35.  61,23.27. 

62,27.    126,10.    145,27.    146,1. 

242.22.  251,1.  438,14.  482,15 
488,10.   521,4.   527,19.    679,20. 

701.23.  25  771,31.  859,  1.  6. 
860, 9.  34.  865,  29.  40.  866, 5  ff. 
889, 14.  906,  22. 

— ,  Abt  Anton  914, 12. 

- ,  A  bt  Sigmar  (Sigemariue)  872, 19. 

— ,  Abt  Wolfgang  v.  Weichs 

(Weychs)  399,24.  442,15.  914,1. 
Weikertahofen  (Wigkgershoven), 

Volram  v.  880,7. 
Weil  (Wila,  Weyl)  die   Stadt  358, 

21.  611,3.  665,8. 

-  (Weyl),    B.-A.  Landsberg  a.  L. 
210,31. 

Weilhart  (Wilihart),  Foret  153,13. 

490,31.  867,2. 
Weilhcim  (Weilham)   210,  31.    331, 

21.  404,26.  419,12    435,33.  439, 

26.  594,10.  666,14.  676,21.  699, 

14.  702.40. 
Weingarten    158,8.     159,20.     161, 

1.    172,19.    173,21.    494,2.    26. 

664, 8. 
Weinmair  (Weinman),  N.,  Richter 

zu  Freising  893,  3. 
Weinsberg    (Winesberc)      165,    16. 

733  30. 
--,  Philipp  d.A.,  Herr  zu  629,10. 
Weiren  s.  Weyaxn. 


1009     — 


Weiasenburg  i.  B.   349, 48.  367, 13. 
603,35.  618,21.  665,11. 

—  (Beissnburg)  i.  Elsass  70, 1.  664,8. 
665, 13. 

Weissenhorn  (Weyssenhoren)  19,17. 

20,26.    376,22    442,30.   624,16. 

636, 40.  637, 15.  646, 27.  705, 10. 
Weissenstein  (Weyssenstain)  418,4. 

675,  21. 
WeissTuss]  and  ( AlbaRussia,  Wevssen 

Reussen)  393,  7.   641,  31.  799, 10. 
Weitra  (Vetrania,  Vetronia)  37,40. 

453,8. 

-  (Weittra),  Herren  v.  728,  25. 
Welfen  12,36.  172,6ff.  175,1. 
— ,  Eticho  (I.)  172,  16. 

— ,  Eticho  (II.)  172,  26. 

—,  Heinrich  (I.)  172,17.21.  — Seine 

Gem.Beata  von  Hohen  wart  172,24. 
— ,  Heinrich  (II.)  173, 3. 
— ,  Rudolf  172,26.  —  Seine  Gem. 

Ida(Ita)  vonOningen  172,26.32. 
— ,  Ruthardus  172,  13. 
— ,  Warinus  172,12. 
-,  Welf  I.   157,42.    173,3ff.    174, 

15.  —   Seine  Gem.  Imiza  173,6. 
— ,  Welf  II.  157,42.  158,2. 
— ,  Welf  III.    8.   unter   Kara  then, 

Hrz.  Welf. 
— ,  Welf  IV.  s.  unter  Bayera,  Hrz. 

Welf  I. 
— ,  Welf  V.  8.  unter  Bavern,  Hrz. 

Welf  II. 
-,  Welf  VI.  13,2.  161,10.  163.20. 

165, 7  ff.    166,  6  ff.    169,34.    170, 

22  ff.    171, 18  ff.    172,4.    174,21. 

177,11.179,32.  181,15  ff.  182, 1  ff. 

183, 1  ff.  184,  7  ff.  185.41.  496,19. 

497,31.   498,  5  ff.    732,4.38.  733, 

25  ff.  734,  1. 
-,  Welf  VII.  174,26.29.   182,  8  ff. 

183, 5ff.  184, 4  ff. 
WeUebur,  Wilhelm  v.  620, 1. 
Wels  (Valentia,   Polenczia,    Wells) 

37,13.33.34.    311,5.10.   453,7. 

743,40. 
Weltenburg  (Weltenpurg)  84, 23. 26. 

470,12. 
Welz    (Weltz)    in    Obereteiermark 

892, 25.  893,  34.  897,  24. 
Wenden  (Windi*  135, 16. 
HI.  Wenzeslaus  783,  8.  795, 12. 
Werd  s.  Worth. 
Werdau,  Konrad  v.  619,  37. 
— ,  Wilhelm  v.  619,37. 
Werdea  an  der  Am  per  s.  Grafrath. 
Werdea  Suevica  8.  DoDau worth. 
Werden  s.  Woerden. 

Quellen  a.  ErOrterangen  N.  F.  III. 


Werdenberg,     Gr.    Hans    441,  13. 

552  4.  704    16. 
— ,  Gr.  Hugo  (Haug)  381,15.  429, 

32.  626,11.  628,33.  633,22.684,39. 
-,  Gr.  Jorg  368,18.  619,21. 
— ,  Gr.  Johann  823, 17. 
-,  Gr.  Ulrich  628,34. 
Werdenfels   419,  22.   677,  7.  898,  5. 

903  2. 
Werder,  Georg  906, 30. 
Werdnitz  s.  Wornitz. 
Werenfels,  Adelige  v.  821,21. 
Wernau,  Jorg  v.  619,  26. 
Wernburgowe  879,41. 
Wernher     (Werenherus,      Wezelo), 

Graf,   Genosse    Hrz.  Ernsts  d.  J. 

v.  Schwaben  227,2.  719,7.9. 
— ,  Hans,  Burger  zuErding  566,24. 
— ,  Lektor  des  Franziskanerkloster 

zu  Regensburg  241,  32. 
Wert,  Werthe  s.  Maria  Worth. 
Wertach  (Vinda)   19,23.  26,31.32. 
Wertheim,  Gr.  Hans  v.  626, 7.  630,2. 

664,41. 
— ,  Gr.  Michael  354, 11.  545, 13. 
~,  Gr.  Wilhelm  551,16.  664,41. 
Weschnick,  Johann  v.  552, 15. 
Wesen  823,27. 
Wesprun  s.  Veszprim. 
Wesso  81,23.24.  469,26. 
Wessobrunn    (Wessesprunn)    9,  23. 

81, 12  ff.  84,26.   213, 10.  469, 25. 

672,  23. 
-,  Abt  Ilsung  81,27. 
Westenberg,    Kaspar    v.    387,26. 

638, 14. 
We8terburg(We8terberg),  Graf  en  v. 

629,4.  630,3. 
-  (Besterburg),GrBernhard'545,20. 
- ,  Gr.  Kuno  (Cune)  545,  21. 
Westerwald  21,7. 
Westfalen  25,21.  175,12. 
Westrich   (Westrania,   Westereich) 

68,22.32.    69,2     193,5.    198,15. 

277,6.  559,12.  560,20. 
Wettaw  8.  Vottau. 
Wetzelsdorf  (Weczldorf)  742,26. 
Wetzlar  665, 12. 
Wexenberg  s.  Waxenberg. 
Weyarn  (Weiren,  Weveren)  13,25. 

202, 19.  25.  883, 1. 
Weyasit  8.  Turkei,  Sultan  Bajazet  I. 
Weyssenbach,  Hilprand  v.   821,32. 
Wezelo,  Graf  s.  Wernher. 
Wichling,  Grafen  v.  664,38, 
Wickersheim  (Wickerhaim)  285,36. 

569,38. 
Wiclif  (Wicclev),  Johann  895, 18. 
Widamundt  s.  Vaudemont. 
64 


—     1010    — 


Wido  108, 19.  21. 

Wieland  (Wyelandt),  Jakob  437,1. 

700, 10. 
— ,  Sixtus  437, 1.   700, 10, 
Wien    16,37.  37,12.  169,7.  278,4. 

285,32.  310,23.  311,2  9.  350.28. 

29.    364, 9.  380, 28.  388,  29.  389, 

29.  390  3.5.  391,34.  392,1.  400, 
12.24.  413,14.  417,24.  434,9. 
452,27.   453,6.   559,33.    569,32. 

616.9.  633,4.   639, 8  ff.    640,36. 

641.5  645,11  21.  673,13.  675,8. 
689,40,  703,16.  710,19ff.  711, 
13  ff.  712,25.  713,  2  ff.  729,26. 
732,26.30.  733,2.  740, 4  ff.  741, 
6.8.  743,10ff.  744,12.  748,10. 
749, 14. 18.  750,  14  ff.  751,  27  ff. 
752,16ff.  753,7.  755,23.  759,35. 

760. 6  ff.  763,18.  767,6.21.  770, 
26.  771,2  ff.  779,7.  781,26.  784, 
16.  785,  Iff.  787,  3 ff.  788,3.4. 
789,25.  790, 8  ff.  792,27.  793,15. 

37.  797,38.  798,26.  802,34.  803, 
10  ff.  804,18.  805,23.31.  807,11. 
19.  808,llff.  809,16ff.  810,17ff. 

814.10.  816,8.10.   817,44.   822, 

38.  823,  3.  11.  824,  1  ff.  832,  7. 
843, 14  ff  844,38.  885,28.  887,10. 
889,  9.  892, 14 ff.  893, 1.  895, 15. 
896,14.  897,2.  898,11.  904,9. 
910,18.29. 

Wienerneustadt  ( Nova  Ci vitas)  389, 

30.  439,32.  639,8.  703,4ff.  711,2. 
712,19.21.  740,7.  743,40.749,33. 

751.36.  752,3.15.  755,2.  802,31. 

806. 23.  843, 13. 20. 
Wienerwald    (Silva    Wiennensium) 

784, 14. 15. 
Wiernlett  8.  Biervliet. 
Wiesenbach    (Wissenpach)     280,8. 

561,25. 
Wigkgershoven  s.  Weikertshofen. 
Wihse  s.  Weichs. 
Wila  s.  Weil  die  Stadt. 
Wild ,    Hans,    Burger    zu    Erding 

566. 37. 

Wildenberg  (Bildnberg)  658,24. 
Wiidenrod  782,  31. 
Wildenstein  329,20.  408,33.  669,24. 
Wildenwarter,    Matthaus      436, 32. 

700,6. 
Wilhelmsburg  (Wilhalmspurgk,Wil- 

halmspurg)  740,24.  743,38. 
Wilihart  s.  Weilhart. 
Willing  (Wiligen)  857, 2. 
Wimpfen  (Wympfen)  665,12. 
Winckler,    osterr.    Adelsgeschlecht 

728. 24. 


Windberg,  Kloster  77,43.219,18. 

465,36. 
— ,  Graf  en  8.  Bogen,  Graf  en. 
Winden  473, 28.  476, 18.  485, 5. 
— ,  Fiirst  Rastus  473,  28. 
Windesbach  282.23.  568,11. 
Windische  Mark  (Marchia,  Marchia 

slavonica)  761, 17.  801,4.  884,13. 
Windsheim  (Wynshaym)  665,11. 
Winhart,  Johann   437,22.   700,30. 
Winkl  (Winckel)  210,33. 
Winkle,  Jorg  551,2. 
Winter,    Paul,    Burger  zu   Erding 

566, 32. 
Wintzerer,  Kaapar  696, 20. 
Winuler  33, 37. 
Winzer  329,28.  671,5. 
Wippenhausen  872, 8  ff. 
— ,  Dietpold  (Diepolt)  v.  872, 12. 
— ,  Gerold  v.  872,9.12. 
- ,  Willibolt  (Willebolt)  v.  872, 5. 
Wirm  (Wirna,  Wirma),  Flusa    19, 

32.  20,11.39. 
Wirmsee  s.  Fernsee. 
Wiskenvelt,  Ulrich  v.  880,7. 
Wispeck,  Jorg  653,5.  655,5.  656,5. 

661,24.  662,2.8.  696,12  ff.  697,17. 

698, 5. 14. 
Wissegrada  37,15.43. 
Witengov  s.  Peiting. 
Wittelsbach,Burg  194,22.  198,7.18. 

506,39.  508,19.25. 
— ,  Pfalzgrafen    194,  20  ff.   216, 19. 

217,19. 
~,  Pfalzgr.  Friedrich  179,36.  185, 

32.    195,29.    196,6.17.    201,30. 

217,8.  443,12.   502,36.   504,35. 

507, 10.  35.  732, 7.  -  Seine  Gem. 

Margarete  von  Baden  196, 18. 
— ,  Pfalzgr.  Otto  IV.  (von  Scheyern) 

13,20.    162,41.    165,20.    171,25. 

194,  7  ff.     195,  4  ff.     199, 16.  24. 

200,4.    201,26.    496,4.    497,36. 

499,33.  506,41.  733,35.  —  Seine 

Gem.Heilika(Heilka)von  Lengen- 

feld  194,24.  199,17.  201,29.  507,6. 
— ,  Pfalzgr.    Otto   V.    201,  22.  24. 

199, 15.  506, 37. 
— ,  Pfalzgr.  Otto  VI.  s.  unter  Bayern, 

Hrz.  Otto  I. 
— ,  Pfalzgr.  Otto  VII.  185,30.  186, 

32.  187,6.  195,29.  196,15ff.  201, 

30.  217,8.  504.32.  505,18.  507, 

10.  508,3.  880,33.  881,1.  —Seine 

Gem.  Benedikta    von  Hirschberg 

196, 18. 
— ,  Pfalzgr.  Otto  VIII.  185,32.  196, 

19.22.   197,1  ff.   201,34.    198,13. 

504,33.  508,  6  ff. 


—     1011     — 


Wittingau,    osterr.  Adelsgeschlecht 

728, 26 
Witto  s.  Buraburg. 
Witzleben  (Biczleben),  Friedrich  v. 

552, 9. 
W61flin    (Wolflin),   Johann    416,8. 

674, 27. 
Woerden  (Werden)  Herren  v.  324, 

36.  588,20. 
Wornitz  (Werdnitz),    Fluss   19,22. 

20,47. 
Worth   (Werd)a.  D.   220,11.   329, 

21.  409,1.  509,39.  669,25.  776,26. 

—  (beiErding),  Eberhard  v.  880,10. 
Wolberg,  Rembolt  v.  619,34. 

~,  Wilhelm  v.  619,34. 
Wolfach  (Wolfah),  Fluss  19,  40. 
Wolfgersdorf  (Wolkersdorf),  osterr. 

Adelsgeschlecht  714, 49. 
Wolfratshausen   (Wolfhartzhausen, 

Wolferczhausen),  Markt  und  Burg 

13,32.   162,45.    210,10.22    255, 

23.  499,1.  530,1. 
-,  Grafen  v.  13,26.   203,  7  ff.  216, 

20.  217, 20.  496, 7. 
— ,  Gr.  Heinrich  I.  s.  Regensburg, 

B.  Heinrich  v.  W. 
— ,  Gr.  Heinrich  II.   166,35.    203, 

13.  210, 18.  498, 38. 
— ,  Gr.  Leopold  203,  9. 
-,  Gr.  Otto  1.  203,12. 
— ,  Gr.    Otto  II.   203,  9.    210,  15. 

211,4.9.  —  Seine  Gem.  Justicia 

203. 12 .  —    Seine  Tochter  Maria 

203.13.  211,9. 

— ,  Gr.  Otto  III.  203, 13. 

-,  Gr.  Otto  IV.  203,5.13. 

-,  Gr.  Otto  V.    162,35  ff.  495,34. 

496, 6.  498, 35. 
Wolfstein   318,22.    344,34.   585,1. 

599,2. 
— ,  Hans  v.  551,  7. 
-,  Wilhelm  v.  387,21.  638,9. 
Wolgast  u.  Barth,  Hrz.  Erich  664,14. 
- ,  Hrz.  Wratislaw  X.  664, 14. 
Wolkenstein,  Michael  v.  551,  5. 

—  (Volkenstain),  Veit  v.  391,30 
(irrtumlich  :  Volkenstorfer).  551, 
18.  640,32. 

Wolkenstorfer  714,29. 
Wolmershausen,  Burkhard  v.  619,32. 
-,  Leinbold  v.  619,27. 
Wolnzach  (Wolczah),  Fluss  19, 27. 
20,35. 

—  ( Bolzenzach  ,Wolczach,Woltzach), 
Markt  16,40.  382, 19.  21.  634,17. 
656, 37. 

Worku  m(  Warcka,  Warken ,  Workam) 
324,36.  327,27.  588,20.  591,32. 


Worms  (Civitas  Wangionum,  Bor- 

macia,  Wormacia,  Wurras),  Stadt 

70,27.  87,36.  88,13.  101,12.  107, 

39.42.  114,13.   127,6.  128,17.21. 

175,30.  176,16.  183,21.  227,12. 

242,30.   263,15.   280,28.    402,8. 

468,  6.  23.    476,  23.  26.    482,  38. 

500, 11. 31.  521, 15.  538,  20.  647, 

11.  665,5.  772,4.27.  868,30.911, 

20.30.  912, 12  ff. 
-,  Bistum  u.    Bischofe  48,19.22. 

70,27.    388,26.    461,6.    552,22. 

638, 33.  664,  3.  912,  20.  914,30. 
-,  B.  Gerbilio  70,30. 
-,  B.  Gerold  70,28. 
— ,  B.  Johann   v.  Dalberg   272,25. 

32.    395,18.  429,15.   545,10.34. 

643,5. 
— ,  B.  HI.  Rupert  s.  Rupert. 
Wowingen  s.  Poing. 
Woyrsa  s.  Mors. 
Wrehain,  Walther  552,21. 
Wurfl  895, 15. 
Wurttemberg,  Grafen  263, 10.  312, 

28.  388, 17.  542,  38.  548,  22.  554, 

22.  777,  9.  786, 13. 
— ,  Gr.   Eberhard  IV.    d.    Greiner 

358,20.22.  610,35.38.  611,6.  — 

Sein  Sohn  Ulrich  358,  20.  611,5. 
— ,  Gr.  Eberhard  361,7. 
— ,  Gr.    Eberhard    d.    A.    270, 12. 

271.18.  371,1.  386,4.  402,3.  423,8. 
429,30.  430,5.  543,36.  625,26. 
628,16.  630,21.  631,1.  636,37. 
664,23.  683,13.27.  684,36.  687,12. 

— ,  Gr.  Eberhard  d.  J.  270,12.  371,1. 

— ,  Gr.  Georg  630,  20. 

-,  Gr.  Ludwig  I.  261,16.  271,17. 

537.20.  628,14.  842,25.  —  Seine 
Gem.  Mechtilde  261, 15.  271, 17. 

537. 19.  842, 24. 

— ,  Gr.  Ulrich  V.  263,26.  268,14. 
27.  361,3.  363,16.  365,2.  381,19. 
408,29.  537,33.  541,12.32.  614,1. 
615,23.    616,26.    625,25.   628,2. 

630.21.  633,26.   6U,  23.  669,34. 

—  Seine  l.Gem.Margarete  v.Kleve 
8.  unter  Bayern,  Hrz.  Wilhelm  III. 

—  Seine  2.  Gem.  Elisabeth 
v.  Bay ern-Land shut  360,37.  361, 

2.  6.    613,  32.    614, 4.    —    Seine 

3.  Gem.  Margarete  v.  Savoyen 
s.  unter  Pfalz,  Kurf.  Ludwig  IV. 

-,  Hrz.  Ulrich  I.  650,18. 

Wurzburg  (Herbipolis),  Stadt  32,33. 
37,16.  71,2.  164,17.  175,27.  376, 
27.  453,9.  488,31.33.  497,2.  500,7. 
501, 1.  624, 18.  762, 39. 


—     1012 


Wiirzburg,  Bistum  u.  Bischofe  371,7. 

388,25.   489,10.   628,13.    664,3. 

763,10.  890,1. 
— ,  B.  Burkhard  71,2.  73,2.  74,23. 

468,25. 
— ,  B.  Erlongus  32,33.36. 
— ,  B.  Gottfried  I.,  Kanzler  K.  Frie- 

drichsl.  187,18.  505.26.  881,4.13. 
— ,  B.  Heinrich  488,24.38.  489,15. 
— ,  B.    Heinrich  v.  Diessen   183,3. 

506, 17.  883, 12. 
— ,  B.   Johann    v.  Grumbach   365, 

29.  366, 19.  617, 10.  33. 
— ,  HI.  Kilian  489, 20. 
~,  B.  Konrad  141,37. 
— ,  B.  Robertas  32,  33.  36. 
- ,  B.  Rudolf  v.  Scheerenberg  270, 

10.  542,35.  912,4. 
Wulzendorf  (Wultzendorf)    754, 47. 
H.  Wunibald  (Wunebaldus)  73,42. 
Wurgau  8.  Burgau. 
Wylak  b.  Illok. 
Wympfen  8.  Wimpfen. 
Wynshaym  s.  Windsheim. 
Wyschehrad  (Fischeradt)  720,32. 
Wysegrada  8.  Vissegrad. 

Ybbs  (lbs)  137, 1.  721,  21. 

Ybeiuia  s.  Irland. 

Ygla  37, 38. 

Yler  a.  Iller. 

Ylmflnster  a.  Ilmmflnster. 

Yppenburg,  Ludwig  v.  620,2. 

-,  Michael  v.  619,24. 

Ybbs  (Ipisa),  Fluss  865,4. 

Ysara  8.  lear. 

Ysemburg  664,8  (verschrieben  = 

Weissenburg  i.  E.) 
Ysenburg   (Eysenburg),  Ludwig  v. 

664,  30. 
Ysereck  s.  Isareck. 
Ysd,  Ysona  8.  Isen. 
Ysnach  s.  Isny. 
Ystria  s.  Istrien. 
Yvan  cast  rum  s.  Castel  Ivan. 

Zacharias  28, 24. 

Zach,  Wolfgang  551,  13. 

Zahringen,   Hrz.  Berthold    161, 12. 

183,22.   -    Seine    Gem.    Sophia 

161,12.  174,21. 
— ,  Hrz.  Konrad  182,  31.  503,21. 
Zagoria(Sager),  Gr.  Wilhelm  629,3. 
Zainrtid,  Wilhelm  367,  30. 
Zamberg  657,25. 
Zant,  Friedrich  551,44. 
Ze^ediensis  civitas  s.  Szegedin. 
Zeiseimauer    (Tzeisslmaur,  Cecium) 

38,10  11.  453,19. 
Zelking,  Albert  v.  240,5.  758,33. 


Zelking,  Ludwig  v.  240,5.  768,32. 
Zell     am    Harmersbach    (Zall    ym 

Hamlspach)  665, 12. 
Zeltingen,  Hans  v.  551,2. 
Zemplen  8.  Semlin. 
Zendrew  797,31. 
Zenger  (Zanger,  Zen  gar)  von  Schnee- 

berg  (Sneberg),  Johann  275,7  ff. 

557,1 7  ff.  558.  Iff. 
— ,  Johann,  der  guldein  358,27. 33. 
— ,  Johann  v.  Schneeberg    387,23. 

430,33.  638,11.  683,33. 
Zeogg  (Segna),    B.  v.    (Segientis), 

statt  B.  Johann  de  Dominis  von 

Grosswardein  802,  8. 
Hl.Zeno  60,19.  78,4.  153,33.  207,3. 

490,38.    851,1.    854,28.   866,6. 

867. 12. 

St.    Zeno   bei    Reichenhall  396,2. 

643,20.  911,29. 
— ,  Propst  Ludwig  Ebner  s.  unter 

Ghiemeee,  B.  Ludwig  E. 
Zenoburg  (Zemberg,  Zennburg)  bei 

Meran  57,25.  84,28.  207,1.  470, 

15.18.  852,26. 
Zieholfeshuain  s.  Sillertshausen. 
Zilagij  8.  Szil&gyi. 
Ziller  (Cziler),  Fluss  329, 36. 
Zi meren,  Zimern  s.  Simmern. 
Zimmern  (Zimeren),  Gr.  v.  630,27. 
Zinzendorf,  Christoph  v.  551,6. 
—,  Hans  v.  551, 10. 
— ,  Tiburtius  v.  551,4. 
Zistersdorf  (Cistersdorf)  766,12. 
Ziza  27,1. 

Zizaria  =  Augsburg  27,2. 
Zlab  8.  Slapp. 
Znaim  (Naem,  Snaym,  Znaima)  585, 

20.  720,38.  767,1.  790,38. 
Zollern  s.  Hohenzollern. 
Zollfeld  (Zolfeld)  774, 3. 
Zolling  (Zollinga,  Gber-  oder  Unter- 

zolling)  854,7. 
Zorn  (Zoren),  Strassburg.  Geschlecht 

286,38  (verderbt:  Zolrensia,  Zol- 

leren).  534,29.  569,40. 
— ,  Jost  v.  562,22. 
Zorneding  (Zorogeltinga)  867, 20. 
Zornemel,  Hans  v.  551, 12. 
Zudamaresfelt  s.  Ulmerfeld. 
Zurich  (Turego,  Turegum)   193, 18. 

371,18.  665,18.  823,30. 
Zulhart,  Hans  v.  619,  23. 
Zusam  (Zusem),  Fluss  19,22.  20,31. 
Zweibrucken  (Zbaynbrfigke,  Zwain- 

brucke,Zwainbragka)  189,8. 277,7. 

559.13.  569,20.  771,17. 
Zwettl  (Zwettel)  742,11.  749,8. 
Zwiefalten  (Zwifalten)  727, 21. 


Berichtigungen  und  Nachtrage, 

Zu  S.  36, 46:  Aventins  Bemerkung  bextihi  sich  wohl  aufZ.  25  ad  S.  Petro- 
nellam  =  Carnuntum,  das  dort  urig  mit  Celeya  identifixiert  tit. 

Zu  S.  43, 34  tit  an  den  Rand  xu  setxen-.  Cf.  Ebran  42. 

Fur  S.  70,  26-32,  33,37  39  sind  Quelle  Flor.  242.  Vgl  ouch  Otloh, 
Vita  S.  Bonif.  1,  37. 

S.  81,  9  lies  Tassilo. 

Zu  S.  82,  Antn.  2:  Das  Epitaphium  lautete  in  tabula  plumbea  nach 
Clm.  1211,  f.  248:  Hie  iacent  septem  corpora  beatorum,  qui  tem- 
pore 8.  Udalrici  ab  Hungaris  martyrisati  sunt.  Vgl.  die  Zu- 
sammenstellung  der  alteren  Literatur  dariiber  bei  Leutner,  Htitoria 
monasterii  Wessofontani,  I,  73  ff. 

Zu  S.  90, 15—18:  Was  hier  van  Tassilo  gesagt  wird,  tit  wbrtlieh  aus 
Otto  Frti.,  Chr.  VI,  8  entnommen,  tcelcher  mit  jenen  Worten  von 
Kaiser  Karl  111.  sprieht;  vgl.  S.  106,26—28. 

S.  103,  9  und  10  tit  auch  Ebran  64  Quelle. 

S.  103,  42—104,  2  tit  Ebran  66, 12  Quelle,  S.  104,  6  Ebran  67,  7. 

Zu  S.  104, 12 :  Es  tit  sehr  interessant,  doss  die  Worte  in  10C0  nun- 
cupato  Dungeth,  qui  est  iuxta  civitatem  Viriduna 
von  Arnpeck  offenbar  einer  wichtigen  Urkunde  des  Fretiinger  Tra- 
ditionsbuches  (bei  Bitter auf  1,  556,  no.  661)  entnommen  sind;  iiber 
die  Bedeutung  jener  Urkunde  vgl.  Dummler,  Jahrbiicher  des  ost- 
franktichen  Beiehs  P,  201,  Anm.  1;  Afiihlbacher,  Regesten  des 
Kaiserreichs  unter  den  Karolingern  P,  454,  no.  1103  a. 

S.  106 \  29  und  30  Quelle:  Ebran  €8,  3. 

S.  108,  41  Quelle  vielleieht  Ebran  73, 14. 

S.  117,10  tit  xu  lesen:  sed  secundum  alios. 

S.  119,30  am  Band  tit  daxuxusetxen:  Fund.  Teg.  495. 

S.  129,  Anm.  5  tit  am  Anfang  einxusetxen :  Conr.  Chr.  Sehir.  621. 

S.  156,  18  lies  episcopum. 

*S\  158,  Anm.  5 :  Jetxt  ware   die  Editio  111.   der  SS.  rer.  germ,  in  usum 

schol.  recusi  (1912,  xu  xitieren. 
S.  165,  19  tit  an  den  Rand  xu  setxen  :  Otto  Frti.  I.  e. 
S.  185,  24  lies  Fuelr.  statt  Ebran. 
S.  185, 26  lies  358. 
S.  190, 10:    Der  Punkt   xunsehen  domino  und  N   gehort  unmittelbar  vor 

letxteres. 
S.  191, 23  war  petit  xu  setxen,  daxu  an  den  Rand :  Cf.  Z.  17. 
Zu  S.  227,  8:    Quelle  ist  wohl  auch  die  Erwahnung    in  der  Zeugenreihe 

des  Privilegium  mains  S.  179,  35. 


—     1014     — 

Zu  S.  241, 14 :  Quelle  fur  in  die  nativitatis  ist  das  Chr.  S tarns. 

8.  286,  13  lies  conserta. 

S.  320,  Anm.  5  hat  xu  lauten:  Ricktig,  nieht  Elisabeth,  wis  Andr.  553,  6 

und  560,  5  und  Fiietr.  184,  32  angeben. 
S.  290,  45  lies  ich  slatt  sick. 
S.  295,  1  und  5  lies  Henr.  statt  Berm. 
S.  297,  25  ebenso. 

Zu  S.  315,  Anm.  3:  Die  genannte  Ettaler  Chronik  diirfte  Cgm.  1519  sein. 
S.  362,  31  lies  magni. 
S.  447,  31  statt  44  lies  24. 
S.  448,  24  statt  25  lies  35. 
S.  451, 15  statt  36  lies  37. 

S.  458,  26  ist  an  den  Band  xu  setxen:  Paul.  Diae.  Ill,  30. 
S.  478,  10  war  xu  drucken  und  Sbaben. 
S.  480,22  war  xu  drucken  und  grossem  piillen,   daxu  an  den  Rand: 

Andr.  616,  13. 
S.  526, 18:  249  gehort  xu  Z.  19. 
S.  527, 1  lies  vil  rat. 
S.  552,  22  ist  hinter  Schenck  ein  Komma  xu  setxen. 

s.  571,27  lies  yn  sein  geschloss. 

S.  587,  26  lies:  schlugen  sich. 

S.  605,  9  tear  xu  drucken  vierten. 

Zu  S.  624,  33:  In  der  Handschrift  fehlen  nach  Wilhalm  VOKdie  Worte 

Aichstet,  Johann  von. 
S.  626,37  bis  Schauenberg. 
S.  638,31  war  xu  drucken  Fridrich. 
S.  665, 15  lies :  Monster  in   Sand  Gregorgental. 

S.  667, 36  vor  also  ist  einxusetxen:  etlich  muesten  ainen  strick 
ain  jar  um  den  hals  tragen.c 

S.  667,38  ist  hinxuxufiigen:  c  von  spaterer  Hand  fast  unleserlich  gemacht, 

in  alien  iibrigen  Hss.  erhalten. 
S.  669  war  xu  drucken  Valkenberg. 
S.  696,  39  lies  Sonnenberg. 
S.  704,16  war  xu  drucken  Johanns. 
S.  761,  46  lies  Seernuller. 
S.  764,  42  und  44  lies  Seernuller. 

S.  787,  Anm.  6  nach  Vgl.   ist  einxufiigen :   oben  S.  303,  9  ff.,  ausserdem. 
S.  790  ist  Anm.  3  xu  tilgen. 

S.  838,  32  ist  xu  lesen :  Haiden.    In  valle  Ausugii  Yvan. 
S.  864,  34  lies  S.  865,  34  statt  S.  493. 
Zu  S.  905,  22  ff. :    Der  folgende  Abschnitt  ist  auch  gedr.  in  Man.  Germ. 

paed.  XLI,  191. 
S.  907,24  lies  dicti,  25auctori-,  20monasterii,  27  singulis,  2£graciia. 
S.  920, 24  statt  hervorragend  lies :  beriihmt.